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Marker setzen in: Mittagsjournal 1983.01.22
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr hier ist der österreichische Rundfunk.
Und ich sage Ihnen Grüß Gott, bei unserem Samstag-Mittag-Journal-Redakteurin im Studio ist Ilse Oberhofer.
Uns freut es natürlich, wenn Sie heute trotz Skifieber, Zeit und Lust zum Mittag-Journal hören haben.
Ich kann Ihnen gleich so viel voranweg sagen.
Wir werden Sie auch im Verlauf dieser Sendung immer wieder darüber informieren, wie es so läuft beim Hahnenkamm-Rennen.
in Kitzbühel.
Sehr gut gelaufen ist es ja bereits für die Damen in Meschew bei der Damenabfahrt.
Gewonnen hat sie Elisabeth Kirchler, vierte Winkler, siebte Sölkner, aber mehr erfahren Sie dann gleich in den Nachrichten.
Aber Schwerpunkt natürlich im Mittagsjournal ist politische Berichterstattung und da steht heute Folgendes auf dem Programm.
Die Voest hat nun einen ersten Bericht zum Bau des AKH vorgelegt.
Einen Bericht, in dem schwere Planungsmängel festgestellt werden.
Wir informieren Sie über die Ausgangsposition der Parteien für die Gemeinderatswahlen morgen in Graz.
Und unser Gast heute im Samstag-Mittag-Journal ist Walter Heinzinger, ÖVP-Politiker, Generalsekretär des ÖAAB.
Auf die Frage von Rudolf Nagilla, was ihm, Heinzinger, bei der SPÖ etwa besser gefalle als in der eigenen Partei, sagte der ÖVP-Politiker.
Die SPÖ hat doch in ihrem Parteiinneren
eine größere Bereitschaft zum Streitgespräch.
Nach außen hin ist diese wichtige Demokratietendenz schwächer ausgeprägt.
Also die Bereitschaft, nun in Gewerkschaft oder Arbeiterkammer demokratische Spielregeln zuzulassen, da ist der Machtkomplex SPÖ geschlossen.
Aber innerhalb der SPÖ habe ich den Eindruck, dass durchaus härter
diskutiert wird, ohne dass nun ein Gegner unbedingt am Platz bleiben muss.
Wir informieren Sie dann noch über die OPEC-Tagung in Genf.
Was haben wir davon zu erwarten?
Was haben wir eventuell davon zu befürchten?
Es gibt eine Analyse der jüngsten politischen Aktivitäten der PLO.
Zuletzt gab es ja ein spektakuläres Treffen zwischen PLO-Chef Arafat und Prominenten Israeles in Tunis.
Und die Kulturredaktion bespricht den Film über Leben und Werk Mahatma Gandhi, ein Film, der nun in Österreich anläuft und den manche Filmkritiker heute schon den Film des Jahres nennen.
So, zunächst aber gibt es die Nachrichten.
Verantwortliche Redakteurin ist Elisabeth Mahners und Sprecher Wilfried Schierlbauer.
Österreich.
Die Diskussion um das Steuermaßnahmenpaket der Regierung hat sich auch heute fortgesetzt.
ÖVP-Bundesparteiobmann Mock deutet in einem Interview für die Tageszeitung Die Presse an, das Abgehen von dem neuen Steuerpaket der SPÖ sei für ihn eine Voraussetzung für eine eventuelle Regierungsbeteiligung seiner Partei nach den Nationalratswahlen.
Mock spricht sich außerdem für die Einführung eines Selbstbehaltes im Gesundheitswesen aus.
Er bekräftigt, dass die Volkspartei bei einem Wahlsieg die Zinsensteuer und eine Steuer auf das 13. und 14.
Monatsgehalt nicht einführen würde.
Für den freiheitlichen Sozialsprecher Haider ist es nach eigenen Angaben unverständlich, dass sich die Gewerkschaft die geplante stärkere Besteuerung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes widerstandslos gefallen lasse.
Vor der Konferenz der FPÖ-Arbeiterkameräte in Linz wies Haider darauf hin, dass die steuerliche Begünstigung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes eine große historische Errungenschaft der Gewerkschaftsbewegung gewesen sei.
Der österreichische Akademikerbund betrachtet die Besteuerung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes als ungerecht und leistungsfeindlich.
In einer Resolution des Akademikerbundes wird ferner die Befürchtung geäußert, dass der Steuersatz des Weihnachts- und Urlaubsgeldes bald dem normalen Lohnsteuersatz angepasst werde.
Anlässlich eines Seminars der Hoteliervereinigung in Zürs am Arlberg hat der frühere Finanzminister CA-Generaldirektor Androsch die Gründe seiner Zustimmung zu dem Steuerpaket im SPÖ-Vorstand erläutert.
Androsch sagte, es gelte Loyalität und Solidarität auch dann zu beweisen, wenn man nicht in allen Einzelheiten, aber doch in der Gesamtheit von den Maßnahmen überzeugt sei.
Außerdem meinte er, es sei von der SPÖ äußerst fair, bereits vor den Wahlen die geplanten Maßnahmen der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Bedingt durch den Schneemangel und offensichtlich auch durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat der österreichische Fremdenverkehr im Dezember schwere Rückschläge erlitten.
Die Nächtigungszahlen gingen gegenüber Dezember 1981 um 13 Prozent zurück.
Vor allem die Österreicher dürften ihren Winterurlaub überwiegend zu Hause verbracht haben.
Der Inländerrückgang bei den Nächtigungszahlen beträgt mehr als 15,5 Prozent.
Bei den Ausländern würde ein Rückgang von 12,5 Prozent verzeichnet.
Algerien.
Außenminister Parr trifft heute zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Algier ein.
Im Mittelpunkt seiner Gespräche mit algerischen Politikern werden Wirtschaftsthemen, die Lage im Nahen Osten und die Ost-West-Beziehungen stehen.
Außerdem ist die Unterzeichnung eines Luftverkehrsabkommens vorgesehen.
Parr wird von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet.
USA, Sowjetunion, Österreich.
Über Zeitpunkt und Ort des Abstürzes des sowjetischen Atomsatelliten Kosmos-1402 gibt es nach wie vor nur Spekulationen.
Das amerikanische Verteidigungsministerium rechnet mit einem Eintritt der radioaktiven Teile in die dichteren Schichten der Erdatmosphäre für die Zeit zwischen Sonntag 12.45 Uhr und Montag 14.17 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
Die sowjetische UNO-Mission in New York teilte dagegen mit, die nicht radioaktiven Trümmer des Satelliten würden Montag zwischen 0 und 7 Uhr über dem Golf von Oman in die dichteren Schichten der Atmosphäre eintauchen.
Diese Teile des Satelliten enthielten jedoch nicht den Kernreaktor, heißt es in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär Peres de Cuellar.
Nach Ansicht des Innenministeriums in Wien bietet der bevorstehende Absturz des sowjetischen Atomsatelliten keinen Grund zur Beunruhigung.
Das Ministerium teilte heute früh mit, die Wahrscheinlichkeit, dass Österreich von diesem Ereignis betroffen werde, sei äußerst gering.
Polen.
Partei- und Regierungschef Jaruzelski hat die mangelnden Leistungen der polnischen Landwirtschaft kritisiert.
Zugleich appellierte er an die Bauern, durch verstärkte Anstrengungen dem Land aus der Krise zu helfen.
Jaruzelski betonte, Polen müsse von Lebensmittelimporten unabhängig werden.
Die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln könne jedoch nur sichergestellt werden, wenn die richtige Politik eingeschlagen werde und geeignete Anreize geschaffen würden.
Ab 1.
Februar werden alkoholische Getränke in Polen um 30 Prozent teurer.
Über Preissteigerungen für Tabakwaren, Benzin und Kaffee soll demnächst beraten werden.
Westlichen Journalisten ist unterdessen ein internes Papier der Vereinigten Arbeiterpartei zugespielt worden, in dem die Art der Machtausübung in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg offen kritisiert wird.
In dem Dokument wird die offizielle Version widerlegt, es seien vor allem ausländische Feinde an der Krise in Polen schuld.
Sowjetunion.
Der neue Parteichef Andropow hat damit begonnen, seine Ankündigung zu verwirklichen, gegen Korruption und mangelnde Arbeitsdisziplin zu kämpfen.
Nach Berichten westlicher Korrespondenten werden in einigen Geschäften und Bahnhöfen nun tagtäglich regelrechte Razzien durchgeführt.
Immer wieder werden Personen aufgefordert, sich auszuweisen.
Hintergrund für dieses Vorgehen der Polizei ist die Gewohnheit der Arbeiter und Angestellten, während der Arbeitszeit einkaufen zu gehen.
Dies soll durch die sogenannten Volkskontrollen unterbunden werden.
Besonders streng werden nun auch Wirtschaftsvergehen wie Bestechung, Spekulation und Veruntreuung bestraft.
Davon sind auch Arbeiter betroffen, die mangelnde Arbeitsmoral an den Tag legen.
Dieses Delikt kann in der UdSSR nach den neuen, verschärften Strafgesetzen mit Gefängnis bis zu 15 Jahren geahndet werden.
Afghanistan, Großbritannien.
Eine Gruppe von Afghanen hat in London über ein Massaker sowjetischer Besatzungssoldaten in Afghanistan berichtet.
Demnach verbrannten die Sowjets 105 Männer, die sich in einen Tunnel geflüchtet hatten, bei lebendigem Leib.
Die Exil-Afghanen fördern nun eine Untersuchung durch die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen.
Tschechoslowakei.
Katholische Jugendliche haben in Bratislava, dem früheren Pressburg, gegen die Verhaftung von drei jungen Katholiken protestiert.
Sie verteilten auf öffentlichen Plätzen und in Straßenbahnen Flugzettel, in denen auf das Schicksal der Inhaftierten aufmerksam gemacht wird.
Von Verhaftungen im Zusammenhang mit der Aktion wurde bisher noch nichts bekannt.
Frankreich.
Zwei unbekannte Täter haben den Besuch des deutschen Bundeskanzlers Kohl in Paris dazu benutzt, um ein Juweliergeschäft zu berauben.
Das betroffene Geschäftslokal liegt etwa 20 Meter von einer Straße entfernt, auf der hunderte Polizisten die Fahrt von Kohl und Staatspräsident Mitterrand zum Élysée-Palast sicherten.
Die Räuber erbeuteten Schmuckstücke im Wert von umgerechnet mehr als 20 Millionen Schilling.
Nach ersten inoffiziellen Ergebnissen führt bei der Weltcup-Abfahrt der Daman in Mezhev die Österreicherin Kirchler vor der Schweizerin de Agostini und der Französin Attia.
Auf Platz 4 rangiert derzeit die Österreicherin Winkler.
In diesen Minuten beginnt die Herrenabfahrt auf dem Hahnenkamm in Kitzbühel.
Die Wetterlage?
Der Ostalpenraum liegt am Rand eines kräftigen westeuropäischen Hochs mit Kern über Frankreich im Bereich einer lebhaften Nordwestströmung.
Mit dieser verstärkt sich die Zufuhr
und zunehmend trockene Luft gegen die Alpen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen und Süden meist aufgelockert bewölkt oder aufgeheitert, im Norden und Osten veränderliche, zum Teil auch starke Bewölkung und vereinzelt etwas Regen.
Lebhafte im Donautal und am Alpenostrand anhalten stürmische West- und Nordwestwinde.
Nachmittagstemperaturen 2 bis 7, Frühtemperaturen morgen 0 bis 3 Grad, in inneralpinen Talllagen nach klarer Nacht auch bis minus 15.
Die Prognose für morgen.
Nach Auflösung regionaler Frühnebelfelder vielfach heiteres Wetter, nur im Norden und Osten zum Teil auch stärker bewölkt.
Mäßige im Osten anhaltend heftige Winde aus West bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 1 bis 8 Grad.
Das Wetter übermorgen Montag, meist sonnig und tagsüber mild.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 5°, Westwind 30 km in der Stunde, Spitzen bis 60 km.
Eisenstadt stark bewölkt, 7°, Nordwest 30, Spitzen bis 60 km.
Linz bedeckt, 2°, West 20, Salzburg stark bewölkt, 2°, Südost 5, Innsbruck heiter, 1°, Wind still, Bregenz wolkenlos, 1°, Südwind 3 km, Graz stark bewölkt, 5°, Südwest 5,
Und Klagenfurt heiter vier Grad, Nordwestwind drei Kilometer in der Stunde.
Elf Minuten nach zwölf Uhr ist es jetzt.
Neues gibt es wieder einmal vom AKH zu berichten.
Wobei sich das Geschehen zur Zeit sozusagen auf zwei Ebenen abspielt.
Da gibt es den AKH-Prozess, in dem der ehemalige Spitalsbereichsleiter Wilflink der Hauptangeklagte ist.
Am Montag sollen in diesem Prozess die Plädoyers beginnen.
Das Urteil ist dann für Anfang Februar zu erwarten.
Und Ebene Nummer zwei quasi, da hat die VÖEST nunmehr seit dem vergangenen Jahr zuständig für die Geschicke beim Neubau des allgemeinen Krankenhauses in Wien, einen ersten Bericht darüber vorgelegt, wie sie diese größte Baustelle Österreichs vorgefunden hat.
Und so viel kann man gleich vorweg sagen, nach dem Kontrollamt der Stadt Wien und nach der Kritik, die der Rechnungshof geübt hat, übt nun auch die
Fürst, schwere Kritik an der Planung beim AKH.
Näheres hat für uns Irmgard Beyer erfahren.
Seit Juni des vergangenen Jahres ist die Fürst-Überre-Tochter-Gesellschaft Vamed allein verantwortlich für den AKH-Bau.
Nun hat sie einen ersten Bericht über das AKH vorgelegt.
Darin werden beim AKH schwere Planungsmängel aus der Vergangenheit festgestellt.
Bei dem Riesenbauvorhaben, an dem nun schon seit fast 20 Jahren gebaut wird, ist die Planung im Schnitt noch immer erst zur Hälfte fertig.
Zitat aus dem AKH-Bericht der Festdochter Vanet.
Generell kann festgestellt werden, dass zwischen Ist- und Sollzustand der Planung eine große Lücke klafft.
Die Gesamtplanung, also auch die Raumplanung, die Planung der Arbeitsabläufe und so fort, ist zum Beispiel für die beiden Bettentürme West und Ost in Wien seit vielen Jahren weithin sichtbar, erst zu 63 beziehungsweise 79 Prozent fertiggestellt.
Für den darunterliegenden Flachbau, die beiden Bettentürme mit dem Flachbau dominieren das AKH-Gelände, sind erst zu 53 Prozent Pläne vorhanden.
Experten sehen in dem Hinterherhinken der Planung hinter der Bautätigkeit schon seit langem die Hauptursache für die Bauverzögerungen und die Kostenüberschreitungen beim AKH.
Während also für die beiden Bettentürme bis zur Übernahme des Baus durch das Föstunternehmen die Planung am weitesten gediehen war, sind die Pläne für andere Bauteile, zum Beispiel für die Speisenversorgung des AK, offensichtlich erst im Anfangsstadium gewesen.
Die AKH-Verantwortlichen der VÖST haben für die Speisenversorgung nur zu 22% fertige Pläne vorgefunden.
Für den Strahlenbunker seit 1982 in Bau sind die Pläne zu 53% gediehen.
Die gesamte Haustechnik, Planung und Bauausführung ist laut VÖST-Bericht im Juni vergangenen Jahres zu 37% fertiggestellt gewesen.
Das gesamte Projekt AKH soll nach den bisherigen Angaben der Eigentümer Bund und Gemeinde Wien bis zum Ende der 80er Jahre fertig sein.
Eine wörtliche Feststellung aus dem Festbericht über das AKH.
Vor allem eine genaue Abstimmung des Baufortschrittes und des Ausbaues mit der Planproduktion in Menge und Qualität.
Doch kann sich dieses Urteil der Festverantwortlichen auch noch ändern.
Vorbemerkung zur Iststandserhebung.
Man könne nicht ausschließen, dass durch fehlende oder nicht auffindbare Unterlagen gelegentlich keine abschließenden Feststellungen getroffen werden konnten bzw.
die Vollständigkeit nicht in allen Details gegeben ist.
Direkt wird in dem Festbericht an den bisherigen Geschäftsführungen am AKH jedoch keine Kritik geübt.
Es gibt nur Randbemerkungen über die bisherige Geschäftsgebahrung.
So etwa liest man im Abschnitt kommerzieller Bericht.
Die Aufarbeitung offener Zahlungen wurde vordringlich behandelt.
Hierbei wurden offene Zahlungen rückwirkend bis 1976 angetroffen.
Zur Erinnerung, die Festtochtergesellschaft Varmed hat den AKH-Bau im Juni 1982 übernommen.
Im Planungsgestrüpp des AKH hat es bisher offensichtlich auch Schwierigkeiten mit der rechtzeitigen Erlangung aller behördlichen Bewilligungen, also Baugenehmigungen usw.
gegeben.
Die neue AKH-Geschäftsführung sagt in ihrem Bericht über erteilte Baubewilligungen z.B., dass
bei der Ausführung des Gebäudes von diesen Bescheiden ohne Genehmigungen wesentlich abgewichen wurde.
Soweit für einzelne Bauteile noch keine Errichtungsbewilligungen vorlagen, wurden entsprechende Verfahren soweit notwendig anhängig gemacht.
Kritik übte fest auch an der Ausführung einzelner Bauarbeiten.
Aus dem Bericht seitens der Bauaufsicht bestehen starke Bedenken hinsichtlich der Qualität der Schweißungen an Nero-Rohren.
Zurzeit, so wird berichtet, laufen genaue Untersuchungen.
Sollten die Detailuntersuchungen die vorläufigen Feststellungen bestätigen, so sind umfangreiche und langwierige Sanierungsmaßnahmen erforderlich.
Aussagen über die Bauzeit beim AKH oder neue Kostenschätzungen werden in dem Bericht nicht gemacht.
Einzige konkrete Zukunftsprognose in dem Bericht, die neuere Chirurgie wird noch heuer fertiggestellt werden und in Betrieb gehen und für verschiedene Erweiterungsbauten wird 1984 Baubeginn sein.
Ein Bericht von Irmgard Bayer war das.
In Graz wird morgen der Gemeinderat gewählt.
56 Mandate sind zu vergeben.
Gegenwärtig hat die Sozialistische Partei 23 Mandate, die ÖVP 18, die FPÖ 14 und die Kommunistische Partei hat ein Mandat.
Bürgermeister in Graz ist bisher mit Unterstützung der ÖVP der Freiheitliche Alexander Götz gewesen.
Bei den morgigen Wahlen kandidieren außerdem bereits im Gemeinderat vertretenen Parteien noch die alternative Liste Graz und die grüne Mitte Österreichs, also zwei neue Parteien.
Zur Ausgangssituation der Parteien vor den morgigen Gemeinderatswahlen in Graz berichtet nun Günther Ziesl.
180.000 Grazer sind morgen wahlberechtigt und gleich ein interessantes Faktum zu Beginn, von diesen 180.000 Wählern sind 103.000 Frauen und nur 77.000 Männer.
Die steirische Landeshauptstadt wird also von den weiblichen Wählern eindeutig dominiert.
Der Wahlkampf hatte keine kämpferischen Aspekte, sodass es richtiger wäre, von der Wahlwerbung der Parteien zu sprechen.
Erst in der Schlussphase kam politische Spannung in die Auseinandersetzung der Parteien.
Schuld daran trugen die vom Bundesparteivorstand der SPÖ beschlossenen Steuerbelastungen.
Die Grazer ÖVP ließ rasch Flugzettel drucken, auf denen sie den Grazer Wählern sagt, dass das Mallorca-Paket alle Sparer bestraft, damit die Sozialisten ihre Verschwendungspolitik finanzieren können.
Über Nacht tauchten auch auf den Plakaten der Sozialistischen Partei mit Spitzenkandidat Alfred Stingl Sprechblasen auf, in denen Stingl sagt, danke für das Mallorca-Paket.
Die Urheber dieser Pickerl-Aktion werden von den Sozialisten in der Volkspartei vermutet, was die Volkspartei allerdings heftig dementiert.
Die Sozialistische Partei gab sich in dieser Phase des Wahlkampfes betont staatsmännisch.
Die neuen Steuern seien notwendig, erklärte Stingl, um den sozialen Standard in Österreich halten zu können.
Und übrigens sei er der Meinung, dass die Wähler die Ehrlichkeit der Sozialistischen Partei in dieser Frage respektieren werden.
Alfred Stingl weist in seiner Wahlwerbung auch immer darauf hin, dass die Sozialisten die stärkste Fraktion im Grazer Gemeinderat sind und dass es seiner Ansicht nach nicht dem Wählerwillen entspreche, dass in Graz die kleinste Fraktion den Bürgermeister stellt.
Wahlziel der Sozialisten ist es, ein Mandat dazu zu gewinnen.
Alexander Götz, Bürgermeister und Spitzenkandidat der Freiheitlichen Partei, macht kein Hehl daraus, dass er Bürgermeister bleiben möchte.
Bürgermeister aus gutem Grund steht auf den Wahlplakaten der FPÖ und in Inseraten heißt es, in ihrer Hand liegt es, ob ich den Grazer Weg weitergehen kann.
Der Grazer Weg ist das Stadtentwicklungskonzept, zu dem ÖVP und FPÖ gemeinsam gefunden haben.
Der Grazer Weg ist aber auch die Koalition zwischen Volkspartei und Freiheitlicher Partei in der Bürgermeisterfrage.
Franz Hasibar, der Spitzenkandidat der Volkspartei, erhebt aber jetzt nach zehn Jahren Vizebürgermeisterzeit ebenfalls sehr deutlich den Anspruch auf den Bürgermeistersessel.
Zeit für Hasibar heißt es auf den Wahlplakaten der Volkspartei.
Das Wahlziel der ÖVP klingt relativ bescheiden.
Zurückgewinnen des verlorenen Sitzes im Stadtsenat.
Dafür braucht die Volkspartei etwa 2.500 Stimmen.
Dieses Wahlziel könnte sie auch bei gleichbleibendem Mandatsstand erreichen.
Ein großes Fragezeichen sind die Chancen der kommunistischen Partei, der alternativen Liste Graz und der grünen Mitte Österreichs.
Die Kommunisten mit ihren Spitzenkandidaten Ernst Kaltenegger wollen ihr Gemeinderatsmandat halten.
Der alternativen Liste Graz werden Chancen vor allem unter den studentischen Wählern gegeben, während der grünen Mitte Österreichs wenig Aussichten für die Erreichung eines Mandates eingeräumt werden.
Eine bunte Note in die Wahlauseinandersetzung brachte auch ein großes Asterix-Heft mit dem Titel «Tumult in Gratium».
Das Heft enthält kein Impressum, es wird allerdings ÖVP-nahen Kreisen zugeschrieben.
Es erzählt die Geschichte von Hasibix und Stinkelnix und dem Stammesführer Götzix, wobei auch der große Brunkus in Betonia alias Wien eine nicht unbedeutende Rolle spielt.
Die Geschichte geht so aus, dass Götzix vom Bürgermeister-Schild fällt und Hasebix die Auseinandersetzung gewinnt.
Das aber ist nur eine Geschichte.
Die Wirklichkeit werden wir auch morgen noch nicht wissen, denn dass keine der Parteien die absolute Mehrheit machen wird, ist ziemlich sicher.
Und wer schließlich in Graz Bürgermeister wird, darüber werden die Parteien in den nächsten Wochen noch ausführlich miteinander oder gegeneinander verhandeln.
Jedenfalls wir berichten über den Wahlverlauf morgen dann schon sehr ausführlich um 15 Uhr und 16 Uhr gibt es in den Nachrichten bereits erste Berichte von den Hochrechnungen von der Stimmung bei den Gemeinderatswahlen in Graz und dann ganz ausführliche Berichte vermutlich auch schon Politiker Stellungnahmen in unserem Sonntagsjournal.
Sie wissen ja 17 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich
Übrigens, was das Skifahren betrifft, die Abfahrt beim Hahnenkamm in Kitzbühel, da hat noch nichts begonnen.
Sie können also ganz ruhig und entspannt uns noch zuhören.
Und da beginnt jetzt unsere Samstag-Mittagsjournal-Serie.
Im Journal zu Gast.
Zu Gast ist Walter Heinzinger, ÖVP-Politiker, Nationalratsabgeordneter, Generalsekretär des Arbeiter- und Angestelltenbundes der Volkspartei und Naturschutzsprecher der ÖVP.
Außerdem ein Steirer, der den Ruf hat, ein Naturbursch zu sein.
Walter Heinzinger ist 45 Jahre alt und seit über zwei Jahrzehnten in der Politik.
Vom Chef der steirischen ÖVP-Jugend arbeitete er sich über mehrere Funktionen in der steirischen Landespolitik und im ÖAAB, langsam hinauf zu einem Politiker mit Einfluss auf Bundesebene.
Zusammen mit Günter Wiesinger, dem Gesundheitssprecher der ÖVP, soll sich Heinzinger als Naturschutzsprecher vor allem um jene wählerwirksamen Bereiche kümmern, für die in der Regierung Gesundheits- und Umweltminister Steirer zuständig ist.
Rudolf Nagilla sprach mit Walter Heinzinger.
Herr Heinzinger, wir sind mitten im Wahlkampf, der zu Jahresbeginn ja voll ausgebrochen ist.
Wie läuft der bisher für die ÖVP?
Gut oder schlecht?
Er läuft für die ÖVP gut an.
Nach einem gewissen Zögern haben wir mit der Erklärung MOX im Belvedere, mit der Kohl-Veranstaltung und mit dem Parteitag in Linz eine große Portion Zuversicht gedankt und jetzt gilt es das umzusetzen.
Das Hauptthema?
ist derzeit, das Hauptthema des Wahlkampfs, die Steuererhöhungen.
Die ÖVP will davon profitieren, indem sie sagt, wir würden diese Steuern nicht erhöhen, wenn wir dran kämen.
Damit setzen sie sich aber andererseits dem Risiko aus,
unglaubwürdig zu sein, weil ja niemand glaubt, dass es wirklich ohne Steuererhöhungen abgehen kann.
Es kommt nur darauf an, welche Steuern man erhöhen will.
Sehen Sie dieses Dilemma?
Das ist sicherlich das große Hauptproblem dieser Wahlentscheidung überhaupt.
Bisher sind wir in Österreich immer kleinmütig und schauen nach, was macht man politisch anderswo.
weil man uns schlecht geht, sucht die Regierung ausländische Beispiele.
Dort haben ja auch ÖVP-nahe Parteien, Schwesterparteien Steuern erhöht, in Deutschland zum Beispiel.
Ja, aber ganz andere Situation.
Und wir haben die Zuversichtlichen und sagen, wir gehen einen eigenen österreichischen Weg.
Die Voraussetzung für einen neuen Aufschwung ist, dass man einem Politiker auch wieder vertrauen kann, dass wir Ruhe gewinnen.
Und Voraussetzung für diese Ruhe und für dieses Vertrauen ist, dass die FAB dieses Versprechen auch einhält.
Das heißt, Sie würden nicht nur diese Steuern, von denen jetzt die Rede ist, nicht erhöhen, sondern auch keine anderen?
Die Gesamtsteuerbelastung in Österreich beträgt heute 42 Prozent.
Das heißt, von 1.000 Schilling 420 abliefern an die Staatskasse an Steuern und Gebühren.
Diese Gesamtbelastung wird nicht erhöht,
Und Urlaubssteuer, Weihnachtssteuer und Sparpoststeuer werden abgeschafft.
Im Rahmen einer Steuerreform insgesamt wird man natürlich schauen, ob es Ungereimtheiten gibt, die es auszuräumen gilt.
Hier sind Verschiebungen denkbar.
Undenkbar ist die Erhöhung der Gesamtsteuerbelastung.
Herr Heinzinger, ein zweites Wahlkampfthema, das allerdings mehr so unterschwellig läuft, ist der Umweltschutz, für den Sie ja auch ein bisschen zuständig sind in der ÖVP als Naturschutzsprecher.
Ist Ihnen
Ist die ÖVP in ihren verschiedenen Ausformungen grün genug?
Sicher nicht.
Meine Partei beginnt länderweise unterschiedlich.
aber doch mit deutlichen Akzenten über das Problem nicht nur zu diskutieren, sondern wirksame Maßnahmen zu setzen.
Beispiel Oberösterreich, wo für Trockenlegungen von Feuchtgebieten seitens des Landes keine Unterstützung mehr gewährt werden.
Beispiel Salzburg, wo Landeshauptmann Haslauer im Oberpinzgau ein Kraftwerkprojekt gestoppt hat,
und 10 Millionen Schilling für den Nationalbank in die Kasse gibt.
Beispiel Steiermark, wo Mellach ein Beispiel ist für Entschwäfelung.
Also hier passiert viel, aber es geht ja darum, dass bis in die Bevölkerung hinein, bis zu den Bürgermeistern hinein, dieses Denken getragen wird und da können wir noch viel dazu lernen.
Und wo sind die Bösewichte?
Ich würde nicht sagen Bösewichte, aber wo es besser gehen könnte, ist die leidige Nationalbank-Frage.
Da haben wir aber einen großen Schritt gemacht.
Also mit Landeshauptmann Wallnöfer, Tiroler ÖVP?
Ja, da haben wir aber einen großen Schritt gemacht.
Wallnöfer hat in Mariaplein beim Landeshauptmann-Treffen der ÖVP erklärt, dass die Venediger Südseite technisch nicht erschlossen wird.
Also hier doch eine sehr freundliche Richtungsänderung von Wallneffer.
Der große Schritt fehlt noch.
Der große Schritt wäre Erhaltung der Umballfälle und da bin ich optimistisch, dass das gelingen wird.
Aber das ist noch offen?
Das ist offen.
Macht man sich viele Feinde, wenn man da, in der Partei meine ich jetzt, wenn man da zum Beispiel für die Rettung der Umballfälle antritt, so wie Sie es getan haben?
Das Grünspektrum verunsichert viele Parteifreunde, weil aus der Grünszene massive, hart und trocken geführte Angriffe kommen.
Und viele Politiker fühlen sich prinzipiell angegriffen in ihrer Ehre, in ihrer Tüchtigkeit von dieser Bewegung und reagieren daher allergisch.
Auch gegen den Heinsinger.
Allergisch auf vieles, was grün ist.
Ich kriege natürlich auch meine Trümmer bei diesen Diskussionen.
Wenn aber dann die Gelegenheit besteht, die Frage auszudiskutieren, dann bleiben nur ein paar Unverbesserliche über.
Der Heinzinger mischt sich in die Lebensinteressen Tirols ein.
Das ist ein Zitat vom Tiroler Politiker Schweiger.
Der Rudolf Schweiger ist ein kräftiger Formulierer.
Und das nehme ich ihm überhaupt nicht übel.
Es geht um einen Nationalpakt und das ist ein österreichweites und ein europäisches Anliegen.
Und ich bin als Steirer auch ein großer Föderalist.
Aber Tirol gehört zu Österreich, wie Wien zu Österreich gehört.
Und da dürfen wir schon alle ein bisschen mitreden.
Was halten Sie von Gesundheits- und vor allem jetzt auch Umweltschutzminister Steirer?
Ihrem
Der Dr. Steyr ist mir persönlich einmal sehr sympathisch.
Er ist für mich ein Politiker, der in seinem jetzigen Amt und in seiner jetzigen Partei an eine Grenzsituation eines Politikers kommt.
Das kann jedem Politiker passieren.
Kann es Ihnen auch passieren, Zwischenfrage, in der selben Situation?
Selbstverständlich würde mir auch passieren.
Nur er ist Minister und ich nicht, wo er sagen muss, was kann ich als Person in Wahrheit noch verantworten, wenn es für meine Partei nützlich ist, aber nicht wahrhaftig ist.
Oder anders, wenn ich deutlich sehe, meine Partei missbraucht mich,
um einen Wahlkampf zu gewinnen.
Wenn ich nicht mitspiele, gefährde ich dieses Ziel.
Ich dürfte aber nicht mitspielen, wenn ich das, was ich wirklich glaube, umsetze.
Und Steirer in diesem Gewissenskonflikt hat sich bisher dafür entschieden, seiner Partei ausreichend zu dienen.
Ich sage nicht absolut, aber ausreichend zu dienen.
Was würden Sie machen in derselben Situation, also wenn Sie Umweltschutzminister einer ÖVP-Regierung wäre und Ihnen das, was Sie jetzt dem Steirer unterstellt haben, passieren würde?
Es würde Ihnen möglicherweise auch passieren, sagte sie.
Herr Dr. Nagila, wenn ich von mir selber jetzt gut denke, dann würde ich sagen, ich bin mit rund 45 Jahren noch eckiger und noch
leidenschaftlicher hinter meinen Zielen her als der Jungsechziger Steirer das ist und vielleicht mit dieser Neigung zur Robustheit und durchaus auch mit der Bereitschaft es mich mit meiner Partei anzulegen
Vielleicht würde ich ein paar Millimeter mehr zusammenbringen in der Frage.
Aber das ist, wenn ich von mir selber sehr gut denke, wenn ich realistisch denke, ist das in der ÖVP nicht wesentlich leichter als in der SPÖ.
Was würden Sie also machen dann, wenn Sie realistisch denken?
Ich würde es riskieren, meine Partei öffentlich ein bisschen stärker unter Druck zu setzen als das Steuermachen.
Würden Sie eigentlich gern Umweltschutzminister sein?
Oder wäre Ihnen das ein zu hartes Brot?
Ich hätte einen Traumjob.
Staatssekretär für Jagdfischerei und Nationalpark.
Das entspricht Ihren Neigungen.
Da wird die Pflicht und Neigung zusammenfallen.
Kommen wir nachher noch dazu.
Also Umweltschutzminister nicht unbedingt mit Nullkompetenz.
Es ist sicherlich das schwierigste Ministerium, wo jemand, der dort einen Antritt bereits schaut, ob der Fallschirm gut zusammengelegt ist.
Herr Heinzinger, Sie gelten in der ÖVP so ein bisschen als kritischer Geist.
Eher nicht, glaube ich, als konservativer.
Manche sagen sogar manchmal eher ein linker im ÖVP-Spektrum.
Könnten Sie sich da etwas selbst definieren?
Stimmt das so?
Soweit Holzschnitte richtig sind, würde ich mich diesem Spektrum sicherlich zuzählen.
Dieser Einschätzung.
Ja.
Ich lese Ihnen jetzt vier Begriffe vor und bitte Sie dazu sagen, was eher auf Sie zutrifft und was weniger auf Sie zutrifft.
So Pauschalbegriffe halt.
Konservativ, liberal, sozial, christlich.
Was trifft da eher auf Sie zu?
75% liberal, 25% christlich.
Sozial haben Sie auslassen?
Christlich ist gleich sozial und liberal birgt auch viel Soziales in sich, ein bisschen weniger als christlich.
Und konservativ?
Wie viel Prozent, wenn wir schon von Prozent reden?
0%?
Nein, nein.
Oh Gott, nein.
Ich wäre nicht Naturschützer und Jäger, wenn ich nicht auch konservativ wäre.
Sie wissen, wie schwer es ist, mit so eingeengten Begriffen zu reden.
Nur ich bin immer wieder bereit, meinen Standpunkt zu überprüfen.
Ich habe aber wahnsinnig viel gegen Leute, die meinen, dass die Weisheit, die sie einmal gebrachtet haben, die ewig gültige wäre.
In dem Sinne bin ich sicher nicht konservativ.
Was gefällt Ihnen an der SPÖ besser als an der ÖVP?
Die SPÖ hat doch in ihrem Parteiinneren
eine größere Bereitschaft zum Streitgespräch.
Oder anders, der innerparteiliche Meinungsbildungsprozess in der SPÖ wird ja auch nicht gleich als Streit ausgelegt.
Nach außen hin ist diese wichtige Demokratie-Tendenz schwächer ausgeprägt.
Also die Bereitschaft, nun in Gewerkschaft oder Arbeiterkammer demokratische Spielregeln zuzulassen, da ist der Machtkomplex SPÖ geschlossen.
Aber innerhalb der SPÖ habe ich den Eindruck, dass durchaus härter
diskutiert wird, ohne dass nun ein Gegner unbedingt am Platz bleiben muss.
Heißt das, mehr Demokratie innen und weniger nach außen?
Ich würde das fast zulassen.
Sind Sie nach Ihrer Selbsteinschätzung eigentlich ein idealer Politikertypus?
Ich kenne keinen idealen Politikertypus und ich würde es von mir nicht glauben, dass ich ein idealer Politikertypus bin.
Was fehlt Ihnen?
Ich habe zu viel Sehnsucht nach Privatleben.
Da kommen wir jetzt zum Fischen und zum Jagen und so weiter.
Das haben Sie zuerst schon mit dem Staatssekretär angekündigt.
Ich würde sogar noch allgemeiner sagen, einfach immer wieder auch einmal Politik ganz weg.
Könnten Sie sich vorstellen, nicht mehr Politiker zu sein und völlig weg von der Politik zu sein?
Die meisten Politiker, oder viele, können ja ohne die Politik nicht leben.
Vielleicht sage ich das leichtfertig auch, dass ich mir das gut vorstellen kann.
Ich glaube, dass viele Politiker, wenn sie ihr Amt echt nehmen, immer wieder einmal geheime Fluchtgedanken haben.
Und sie trauen sich aber zu, dass sie auch ernst machen könnten.
Ich rede mir das ein.
Ich brauche das, um zu existieren, dass ich mir das einrede.
Ja, jetzt kommen wir zurück zur Freizeit.
Wir haben also, wie gesagt, noch nicht vom Jagen und vom Fischen geredet.
Was gibt Ihnen das Fischen und das Jagen?
Können Sie da die Politik vergessen?
Voll mit dem Wasser, das bei mir beim Fischen vorbeischwimmt, schwimmt die Politik dahin.
Und beim Jagen?
Da schwimmt ja kein Wasser vorbei.
Und beim Jagen ist das auch nicht so intensiv.
Da kommt die Beobachtung der Natur und all dessen, was herum passiert, auch entscheidend später bei mir als beim Fischen.
Wenn man jetzt das Fischen oder das Jagen oder beides so ein bisschen, mein Gott, so künstlich intellektualisiert, gibt es da auch Parallelen zur Politik?
Ja, sicherlich gibt es.
Man kann schon Parallelen herbeiführen.
beim Jagen vielleicht stärker als beim Fischen.
Wenn man sozusagen sein Beutetier sieht und dann auch ein Beuterlebnis hat, einen Platzschuss anbringt, das ist so, wie man dann, was ich im Parlament bei dem Zwischenruf exakt den politischen Gegner am Rednerpult zum Stoppen bringen kann, möglichst unter Gelächter von Freund und Feind.
Also so den Jagdinstinkt, den man eben auch in der Politik braucht.
Der Jägerinstinkt ist ja im Politiker auch drinnen.
Den Gegner verfolgen, Pfeile stellen, über Listen erlegen.
Und fürs Fischen gilt das auch, dieser Vergleich?
Beim Fischen ist der Sammeltrieb eher ein bisschen mit.
Also das ist weniger aggressiv, glaube ich.
Das heißt jetzt aber im Umkehrschluss wiederum, dass die Politik, die sie also eher mit dem Jagen als mit dem Fischen vergleichen, auch ein aggressives Geschäft ist.
Natürlich.
Das ist ein ganz harter Wettbewerb.
Etwas konkreter?
Man versucht den Gegner zu überwinden.
Und?
Also im übertragenen Sinn eben auch... Ich möchte ganz bewusst das Wort erlegen, überhaupt nicht im Zusammenhang bringen, weil es in schon genug Gradigkeiten auf dem Gebiet in der Politik passiert.
Danke für das Gespräch.
Im Journal zu Gast, das war heute Walter Heinzinger, ÖVP-Politiker, Nationalratsabgeordneter, Generalsekretär des Arbeiter- und Angestelltenbundes der Volkspartei und Naturschutzsprecher der ÖVP interviewt, hat ihn Rudolf Nagiller.
Sieben Minuten nach halb eins ist es jetzt zwölf Uhr siebenunddreißig und von der Hannenkahn-Abfahrt in Kitzbühel kann ich Ihnen so viel inzwischen sagen.
Vier Läufer sind bis jetzt gestartet, als erstes der österreichische Höflähner
Er ist gestürzt, bester bis jetzt der Kanadier Ried.
Morgen Sonntag treffen einander wieder einmal die Vertreter der OPEC-Staaten und zwar diesmal in Genf.
Auf dem Programmzettel stehen allerdings die gleichen Wünsche wie noch vor wenigen Wochen in Wien.
Es geht um den Streit um Fördermengen und es geht um die Preise.
Ob oder worauf sich die 13 Ölminister einigen sollten, darüber informiert sie Hans Adler.
Die Zeit drängt für die 13 Mitgliedstaaten des inzwischen schon deutlich in die Enge geratenen Erdölkartellvereines.
Die Voraussetzungen allerdings, dass sich die Ölexporteure diesmal über Fördermengen und Preise einigen, stehen nicht viel besser als vor wenigen Wochen in Wien.
Die OPEG ist, das muss man sich bei einer Untersuchung ihrer Situation immer vor Augen halten, in Wahrheit kein Kartell.
Ihr fehlt das Wichtigste, nämlich irgendeine Strafe für jene, die eine gemeinsame Abmachung übertreten.
Daher ist die einzige Strafe, die immer wieder angewendet wird, jene einer einseitigen Erdölverbilligung oder einer Erhöhung der Fördermengen durch das Stärkste der OPEC-Mitglieder, nämlich Saudi-Arabien.
Ansonsten aber sind die 13 ein starker Club aus Ländern mit einer so unterschiedlichen Situation.
wie man sie sich nur irgendwie vorstellen kann.
Eine Reihe von Staaten, die ehrgeizige und derzeit eben nur unter immensen Schwierigkeiten finanzierbare Industrieprojekte angefangen haben, stehen solche gegenüber, in denen eine Industrialisierung in Wahrheit kaum möglich ist.
In der Wüste, ohne Wasser, ohne ausgebildete Arbeiter, ohne Infrastruktur, mit einer kaum erst sesshaft gewordenen Bevölkerung kann man kaum große Industrieprojekte aus dem Boden stampfen.
Das Geld aus dem Ölverkauf geht in diesen Ländern, und das ist vor allem Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Oman, entweder in die Taschen einer relativ dünnen Herrscher- und Intelligenzschichte oder durch Steuergeschenke ohne viel Arbeit direkt in die Bevölkerung.
Diese Länder können einen Rückgang der Erdöleinnahmen natürlich länger ertragen als Länder wie Libyen, der Iran oder Venezuela.
Aber auch die Wüstenstaaten haben eine Schmerzgrenze, unterhalb derer Einnahmenverluste politische Folgen für die meist totalitären Regime haben können.
Die einen, um ihre Schulden zu zahlen, die anderen, um den Krieg gegeneinander zu finanzieren.
Dazu kommt, dass die OPEC auch massiv Anteile am Weltmarkt verloren hat.
1976 kamen noch 91% aller Öllieferungen, die international gehandelt wurden, aus OPEC-Ländern.
Jetzt sind es noch knapp 70%.
Dagegen haben Staaten Anteile gewonnen, die nicht zum Ölkartell gehören, wie England, Norwegen, Mexiko und noch einige andere.
Mit ihnen müssen die Kartellmitglieder als Konkurrenten rechnen.
Es besteht also die Gefahr, dass sie versuchen, einen Preiskrieg zu entfesseln, um Weltmarktanteile für die OPEC zurückzugewinnen und gleichzeitig, weil sie damit der eigenen, innerhalb der Gruppe bestehenden Konkurrenz einfach nachgeben, anstatt ständig reden zu müssen.
Das aber wäre das Schlimmste, was passieren könnte und sicherlich kein Grund für den einzelnen Autofahrer zu jubeln.
Nicht nur, dass damit alle Projekte zur Öleinsparung zumindest auf Eis gelegt würden, ein Preiskampf der OPEC müsste auch zu einer weltweiten unkontrollierbaren Aktion aller Ölländer führen und das Pendel würde dann sehr schnell wieder ins Gegenteil ausschlagen.
Man muss also wirklich hoffen, dass sich die OPEC-Mitglieder diesmal auf eine Fördermenge einigen, die sie auch wirklich einhalten.
Einiges spricht dafür.
Schon hat Libyen die Saudis wissen lassen, dass man für ein Ende des Preis- und Produktionskrieges sei.
Und zwischen Libyen und dem Iran gibt es darüber ebenfalls einen Dialog, der wie immer unter den Kartellbrüdern durch ein Trommelfeuer von Meldungen in der arabischen Presse eingeleitet wurde.
Man hat also offensichtlich innerhalb der OPEC die Lage als ernst erkannt und so ist eine Einigung über eine Gesamtfördermenge im Jahre 1983 von 875 Millionen Tonnen innerhalb der OPEC-Staaten durchaus denkbar.
Gelingt das, dann ist es auch ein Zeichen für die internationale Lage.
Vor drei Jahren wurde in der OPEC noch eineinhalb Milliarden Tonnen Öl jährlich gefördert.
Die Differenz ist nicht nur Sparsamkeit und Marktanteilsverlust.
Ein Gutteil davon ist im Zeichen der internationalen Krise zu sehen.
Ein Bericht von Hans Adler war das und Stichwort Kitzbühel sozusagen wieder eingeblendet.
Da schaut es momentan so aus.
Es führt der Schweizer Rebi vor Ken Reed.
und Meli, ebenfalls ein Schweizer.
Die Österreicher gehen aber erst in den nächsten fünf Minuten an den Start, dann also wird es sozusagen für die Österreich-Fans spannend und interessant.
Die Palästinensische Befreiungsorganisation scheint in den vergangenen Wochen immer mehr in die politische Offensive zu gehen.
Am spektakulärsten war wohl in der letzten Zeit ein Treffen zwischen PLO-Chef Arafat und wichtigen Vertretern der israelischen Friedensbewegung.
Nach Angaben dieser Israelis soll Arafat dorther sogar angekündigt haben, er wege beim bevorstehenden Treffen des Palästinensischen Nationalrats im Exil die gegenseitige Anerkennung Israels und der PLO zu fordern.
Dieses Treffen des Palästinensischen Nationalrates, das erste übrigens seit dem Auszug aus Beirut, wird kommenden Monat in der algerischen Hauptstadt Algier stattfinden.
Arafats gemäßigte Position wird dort sicherlich von radikaleren Palästinensern mit syrischer und libyscher Unterstützung unter Beschuss geraten.
Hören Sie dazu mehr von Peter Brünner aus Kairo.
Der Palästinensische Nationalrat, jenes nur in größeren Zeitabständen tagende Quasi-Parlament der Palästinenser, soll, wenn es denn wahr wird, am 14.
Februar in Algier tagen.
Der Ort ist gut gewählt, denn die algierische Regierung hat sich als allzeit standhafter Freund der Palästinenser erwiesen und ist gleichwohl weit genug von der Region des palästinensischen Kampfes entfernt, um nicht eigene Interessen vertreten zu müssen.
Nach dem Einmarsch der Israelis im Libanon und vor allem in Beirut herrschte eine ganze Zeit lang in den Rängen der Palästinenser eine gewisse Ratlosigkeit, wie es denn nun weitergehen solle.
Bis sich dann herausstellte, dass dank der souveränen politischen Taktik Yassir Arafat die Palästinenser zwar die Schlacht um Beirut, aber nicht den Kampf um Palästina verloren hatten.
Und nun sind die traditionellen Richtungskämpfe in den Reihen der PLO so lebhaft wie je.
wobei zwei Tendenzen klar erkennbar sind.
Da sind die, die ganz im hergebrachten Sinn einer Befreiungsorganisation allein auf die militärische Option zur Befreiung Palästinas setzen.
Und jene als gemäßigt bezeichneten Palästinenser-Gruppen, deren Wortführer Yassir Arafat bereit ist, auch die diplomatisch-politischen Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, die zu einem selbstständigen Palästinenser-Staat führen können.
Der Bruch zwischen beiden Tendenzen scheint aber sehr tief zu sein.
Während Arafat mit dem PLO-Exekutivkomitee in kleiner Besetzung in Damaskus beriet, verkündeten andere PLO-Mitglieder im libyschen Tripolis, dass sie sich unter keinen Umständen dazu bereit fänden, im Rahmen einer gemeinsamen jordanisch-palästinensischen Delegation an Verhandlungen teilzunehmen.
Zweifellos hat Yassir Arafat vor den Augen der Weltöffentlichkeit eine ganze Reihe von Pluspunkten gegenüber seinen Widersachern in der PLO gesammelt.
Dazu gehört seine Mitarbeiter im arabischen Friedensplan von Fees.
Dann die Verhandlungen über eine gemeinsame Verhandlungsstrategie mit Jordanien.
Und nicht zuletzt die jetzt bekannt gewordenen Gespräche mit Vertretern des israelischen Komitees für den Frieden, bei dem Yassir Arafat
die Bereitschaft der PLO zu gegenseitiger Anerkennung mit Israel ausgesprochen haben soll.
Ein solches Gespräch verstärkt zweifellos den Eindruck palästinensischer Verhandlungsbereitschaft.
Und wenn dies auch auf das politische Israel kaum Eindruck machen dürfte, so gewinnt die PLO und der Arafat doch anderswo an Glaubwürdigkeit.
Nicht zuletzt bei den Mitgliedern des 7.
Komitees der Arabischen Liga, die ihrerseits alles tun,
um den arabischen Friedensplan von Fez fest dem politischen Geschehen des Nahen Ostens zu verankern.
Dies alles hat gewiss den internationalen Rückhalt Yassir Arafats gestärkt.
Aber es sagt überhaupt nichts aus über die entscheidenden Machtverhältnisse innerhalb der palästinensischen Befreiungsorganisation selbst.
Denn auch die Gegenspieler Arafats haben einiges ins Feld zu führen.
Zum Beispiel die Unterstützung, die Arafat für den Befreiungskampf der Palästinenser in Moskau zugesagt bekam, wenn sich die PLO nur weit genug aus dem Fachwasser Ägyptens und der Camp David-Politik halte.
Arafat selber mag diese sowjetische Zusage mit gemischten Gefühlen angehört haben, seine radikaleren Gegenspieler aber mit Freuden.
reicht demgegenüber aus, was Yassir Arafat in geradezu hektischen politischen Bemühungen der vergangenen Monate erreicht hat, um ihm einen Platz für Verhandlungen zu geben.
Der palästinensische Nationalrat wird in Algier das entscheidende Wort zu sprechen haben.
Ein Bericht von Peter Brünner war das.
Beim Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel führt derzeit ein Außenseiter und zwar der Kanadier Bruka, zweiter der Schweizer Reber, dritter der Kanadier Ried, die Österreicher fünfter Klammer bis jetzt, sechster Weihrater und Höflähne ist ja mit der Startnummer 1 überhaupt gleich am Anfang gestürzt.
Bei uns im Journal gibt es jetzt aber noch einen Beitrag der Kulturredaktion.
Wahrscheinlich hat noch nie ein Film so lange auf seine Verwirklichung warten müssen, wie der Streifen Gandhi des britischen Regisseurs und Schauspielers Richard Attenborough.
Denn bereits vor 20 Jahren hatte es sich dieser Regisseur in den Kopf gesetzt, das Leben des indischen Freiheitshelden zu verfilmen.
Immer neue Schwierigkeiten finanzieller, politischer und künstlerischer Natur verzögerten jedoch die Fertigstellung des Projekts.
Erst am 26.
November 1980 begannen dann endlich die Dreharbeiten im großen Stil.
Das Ergebnis ist ein monumentales Filmepos, das dabei ist weltweit aufsehen zu erregen, nicht zuletzt wegen der Darstellung Gandhis durch Ben Kinsley, die ihm laut Vermutungen der internationalen Kritik möglicherweise auch einen Oscar sichern dürften.
Konrad Zobel hat zum Gandhi-Film, der in vier Wochen auch bei uns in Österreich anlaufen wird, den folgenden Beitrag gestaltet.
Ein kahlköpfiger, asketischer, alter Mann in Lendenschirt, mit Nickelbrille und Sandalen, der viel über den Frieden und gegen die Gewalt redet.
Zu diesem Klischeebild ist Gandhi für die meisten von uns erstarrt.
Und doch sind viele seiner Aussagen heute so aktuell wie damals.
Am 30.
Jänner werden es 35 Jahre sein, seit Mohandas K. Gandhi in New Delhi von einem Hindu-Fanatiker erschossen wurde.
Ein halbes Jahr zuvor hatte die britische Herrschaft über Indien geendet, war Gandhis Ringen um die Unabhängigkeit seines Landes endlich vom Erfolg gekrönt.
Ein bitterer Erfolg, denn entgegen seiner Bemühungen, die Feindschaft zwischen Hindus und Moslems zu befrieden, war es notwendig gewesen, Britisch-Indien geteilt in die Unabhängigkeit zu entlassen.
Als Pakistan für die Moslems und Indien für die Hindus.
Der Film Gandhi zeigt 56 der 79 Lebensjahre Gandhis und beginnt mit jener Wandlung, die den verwestlichten jungen Rechtsanwalt, der 1893 nach Südafrika übersiedelt war, mit Mitteln des passiven Widerstands gegen verschiedene britische Apartheid-Gesetze ankämpfen lässt und ihn, nach seiner Rückkehr in die Heimat zwei Jahrzehnte später, Schritt für Schritt zum spirituellen und politischen Führer des indischen Subkontinents machen sollte.
Richard Attenborough wollte für den Darsteller des Gandhi einen weitgehend unbekannten Schauspieler mit großer Theatererfahrung, der möglichst inder sein sollte.
Die Wahl fiel schließlich auf den heute 40-jährigen Ben Kingsley, der zwar väterlicherseits indischer Abstammung ist, aber vor den Dreharbeiten noch nie in Indien gewesen war.
Hingegen hat er unter anderem als Mitglied der Royal Shakespeare Company in England den Ruf eines hervorragenden Bühnendarstellers erlangt.
Für seine erstaunlich überzeugende Darstellung des Mahatma, der großen Seele, Gandhi, kürten ihn die New Yorker Filmkritiker zum besten Darsteller des Jahres, denn Film wählten sie ebenfalls zum besten des Jahres.
Kingsley sagt über den entscheidenden Moment seiner Annäherung an die Figur Gandhis,
Es war eine große Entdeckung vom mythischen, ja vom mystischen zur Intelligenz vorzudringen.
Die Intelligenz dieses Mannes war für mich die größte Herausforderung und die größte Überraschung.
In meiner Unwissenheit hatte ich mir Gandhi immer als einen blütigen Mystiker vorgestellt.
Tatsächlich aber war er ein erstaunliches Produkt seiner politischen Umgebung,
der körperlichen Vorbereitung die härteste Arbeit leisten musste.
Bei Kingsley ist es gelungen, Gandhi einerseits einen Menschen sein zu lassen, der Schmerz und Freude empfindet, der mitunter auch eine berechnende Schlauheit ausstrahlt und in all seiner Bescheidenheit ein bisschen selbstzufrieden wirkt.
Andererseits aber glauben wir Kingsley auch die ungeheure moralische Kraft und Ausstrahlung, die Gandhi besessen haben muss.
Höhepunkte des Films sind Ereignisse wie das Massaker des Jahres 1919 in Amritsar, wo der britische General Dyer seine Truppen in eine friedliche Versammlung von 15.000 Männern, Frauen und Kindern schießen ließ, wobei hunderte Menschen getötet wurden.
Gezeigt wird auch der dramatische Marsch Gandhis und seiner Anhänger gegen das Salzmonopol der Engländer.
Der Mensch braucht Salz wie Luft und Wasser, sagt Gandhi.
Dieses Salz kommt aus dem Indischen Ozean.
Jeder Inder nehme es sich als sein Recht.
Jeder Mann braucht Salz, so wie er Luft und Wasser braucht.
Dieser Salz kommt aus dem Indischen Ozean.
Jeder Indische hat ihn als sein Recht.
mehr Film genannt wird, sondern ein Weltereignis, ist freilich Vorsicht am Platz.
Zwar ist unbestritten, dass dieser Gandhi-Streifen dabei ist, ein Weltereignis zu werden.
Am 30.
November vergangenen Jahres war Premiere in New Delhi, am 2.
Dezember in London, in der Folge gab es Gala-Premieren in den großen Städten der USA und am 18.
Februar schließlich kommt er zum Großeinsatz im deutschen Sprachraum.
An Tamtam fehlt es aber nirgends.
Warum soll man bei der Werbung zum Sparen anfangen, wo man schon 375 Millionen Schilling für den Film ausgegeben hat?
Auch die übrigen Äußerlichkeiten sind beeindruckend.
Da ist der Regisseur Richard Attenborough, der 20 Jahre lang an der Verwirklichung seines Lieblingsprojekts arbeitet.
Da ist die monumentale Filmdauer selbst mit 3 Stunden und 8 Minuten.
Da werden berühmte Filmstars wie Trevor Howard, John Gielgud, Candice Bergen, John Mills, Edward Fox und Martin Sheen für kleine Nebenrollen aufgeboten.
Da nehmen an der Begräbnisszene Gandhis an die 300.000 Menschen teil.
Werden insgesamt rund eine Million Inder in eindrucksvollen Massenszenen beschäftigt.
Und da wird Gandhis Ashram rekonstruiert, indem man ein komplettes Dorf nach alten Fotografien bis auf den Spucknapf genau wieder aufbaut und die Umgebung authentisch bepflanzt.
Dennoch ist der Film von seiner beeindruckenden Thematik und der Darstellung der Titelfigur abgesehen, nur perfektes Handwerk ohne besondere künstlerische Inspiration und mit einer zwar vornehmen und fairen, aber doch etwas naiven Perspektive.
Karl-Heinz Bohrer kritisiert in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Ghandis mit der unternehmerischen Mittelklasse verbundener Konservativismus wird vom Film konsequent unterschlagen.
Kritiken wie diese sind allerdings nur vereinzelt zu finden.
Im Allgemeinen ist das Echo auf Gandhi bisher eher hymnisch.
Schon frühere Filme des heute 60-jährigen Sir Richard Attenborough, der bevor er zur Regie kam, als Schauspieler bereits in über 40 Filmen mitgewirkt hatte, sind vielfach ausgezeichnet worden.
So sein Debütfilm, Oh, What a Lovely War,
sein Churchill-Porträt Young Winston oder A Bridge Too Far.
Hören wir noch, was Edinburgh 20 Jahre lang an der Verwirklichung seines Gandhi-Films arbeiten ließ.
Selbstverständlich bin ich ein großer Bewunderer Gandhis und seiner Ideen.
Gandhi war überhaupt nicht eingebildet, im Gegenteil.
Er sagte immer, dass jeder Mann, jede Frau wie er handeln könne.
So fand ich mich also plötzlich einer Haltung gegenüber, die zwischen Menschen eigentlich selbstverständlich sein sollte, von der ich instinktiv wusste, dass sie existiert, dass sie unser Handeln bestimmen sollte, die ich aber nie als solche erkannt hatte.
Gandhi, der Film über Leben und Werk von Mahatma Gandhi läuft in Deutsch in etwa vier Wochen auch bei uns in Österreich an.
Übrigens rechtzeitig zum Filmstart erscheint Mitte Februar im Bastei-Lübbe-Verlag das Buch zum Gandhi-Film.
Wie schaut es aus in Kitzbühel beim Hahnenkamm-Rennen?
An den Platzierungen der ersten drei hat sich nichts geändert in den letzten zehn Minuten.
Es führt als Außenseiter der Kanadier Todd Brooker, gefolgt vom Schweizer Reber und dem Kanadier Ried.
Die Österreicher
Esbesta hat Klammer abgeschnitten, Platz 6, Weirater 9, Würzberger 8, Stock 10, Resch 11, Höflähner mit Startnummer 1 ist ja gleich am Anfang gestürzt.
Bei uns im Mittagschnall gibt es jetzt aber eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen in Kurzfassung.
Österreich.
Schwere Mängel in der bisherigen Planung des AKH-Baues hat die Voest in ihrem ersten Bericht über das AKH festgestellt.
Die Voest hat über ihre Tochtergesellschaft Vamed im Juni vergangenen Jahres die Abwicklung des Baues des neuen Allgemeinen Krankenhauses in Wien übernommen und nun ihren ersten Bericht vorgelegt.
Im Schnitt sei die Planung für die gesamten Bauteile des AKH erst etwa zur Hälfte gediehen.
Zwischen dem Ist-Zustand und dem Soll-Zustand der Planung klaffe eine große Lücke, heißt es in dem Bericht wörtlich.
Die Planungstätigkeit müsse auf das Doppelte der bisherigen Leistung gesteigert werden, erklärt die Geschäftsführung der Wamet über den AKH-Bau.
Die geplanten Steuermaßnahmen der Regierung stehen nach wie vor im Mittelpunkt der innenpolitischen Diskussion.
ÖVP-Bundesparteiobmann Mock hat angedeutet, das Abgehen von dem neuen Steuerpaket der SPÖ sei für ihn eine Voraussetzung für eine eventuelle Regierungsbeteiligung seiner Partei.
Für FPÖ-Sozialsprecher Haider ist es unverständlich, dass sich die Gewerkschaft die geplante stärkere Besteuerung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes widerstandslos gefallen lässt.
Auch der österreichische Akademikerbund betrachtet die Besteuerung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes als ungerecht und leistungsfeindlich.
CA-Generaldirektor Androsch erläuterte als Gründe für seine Zustimmung zum Steuerpaket, es gelte Loyalität und Solidarität auch dann zu beweisen, wenn man nicht in allen Einzelheiten, aber doch in der Gesamtheit von den Maßnahmen überzeugt sei.
ÖAAB-Generalsekretär Heinzinger sagte, die ÖVP-Werte, sollte sie die Wahlen gewinnen, die Gesamtsteuerbelastung nicht erhöhen.
Diese betrage derzeit 42 Prozent.
Das heißt, von 1.000 Schillingen müssten 420 Schillingen an die Staatskasse abgeliefert werden, argumentierte Heinzinger.
Bei einer Steuerreform könnten nach seiner Ansicht allerdings verschiedene Ungereimtheiten beseitigt werden.
Der Wahlkampf laufe für die ÖVP gut an, man habe Zuversicht getankt, Voraussetzung für einen neuen Aufschwung sei, dass man einem Politiker wieder vertrauen könne.
Zu Umweltschutzfragen sagte Heinzinger, seitens mehrerer ÖVP-Landeshauptleute seien bereits wirksame Maßnahmen gesetzt worden, allerdings könnte vieles besser gehen, etwa in der Nationalparkfrage.
Der große Schritt zur Rettung der Umballfälle sei noch zu setzen.
Bedingt durch den Schneemangel und offensichtlich auch durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat der österreichische Fremdenverkehr im Dezember schwere Rückschläge erlitten.
Die Nächtigungszahlen gingen gegenüber Dezember 1981 um 13 Prozent zurück.
Nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Westen und Süden meist sonnig, im Norden und Osten teilweise auch stark bewölkt und etwas Regen.
Nachmittagstemperaturen 2 bis 7 Grad.
Im Osten Österreichs anhaltend stürmischer Wind aus West bis Nordwest.
Und das war wieder ein Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Dankeschön fürs Zuhören sage ich Ihnen für Redaktion und Technik verabschiedet sich Ilse Oberhofer.
Einblendung: Ausschnitt aus der Filmmusik, Ben Kingsley, Filmausschnitt, Richard Attenborough (Regie),
Mitwirkende:
Zobel, Konrad [Gestaltung]
, Kingsley, Ben [Interviewte/r]
, Kingsley, Ben [Interpret/in]
, Attenborough, Richard Samuel [Interviewte/r]
Datum:
1983.01.22 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Kultur
;
Film
;
Musik ; U-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten