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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde meine Damen und Herren, strahlend schönes Frühlingswetter wenigstens hier in Wien kann uns nicht daran hindern, Sie in den nächsten 60 Minuten mit Informationen zu beliefern.
Am Mikrofon des Mittagsschanals ist Herbert Dobrowolny.
Unser heutiges Programm hat folgende Inhalte.
Thema Benzinpreise.
Der weltweit sinkende Rohölpreis hat sich auch nun in Österreich für den Endverbraucher ausgewirkt.
Die Preise fallen, genauere Informationen darüber von unserer Wirtschaftsredaktion.
Thema Wirtschaftsschwierigkeiten.
Die renommierte Schraubenfabrik Brevillier Urban fielen mehr als Hersteller diverser Bleistifte.
Ein Begriff aus der Schulzeit wenigstens noch muss den Konkurs anmelden, doch es existiert bereits eine Auffanggesellschaft.
Thema Jugendarbeitslosigkeit.
Der Sozialsprecher der Freiheitlichen Partei Jörg Haider präsentierte heute ein 7-Punkte-Sofortprogramm zur Bekämpfung dieser Schwierigkeiten, nachdem sich gestern die österreichische Volkspartei zum selben Thema geäußert hat.
Die weiteren Themen in Schlagzeilenform.
Situation der österreichischen Binnenfluglinien anlässlich einer Eröffnung einer neuen Linie zwischen Graz und Innsbruck.
Pressefoyer nach dem Ministerrat.
Bundeskanzler Kreisky nimmt zur geplanten Finanzierung des Konferenzzentrums Stellung.
Dazu zitieren wir auch Kommentare aus österreichischen Tageszeitungen.
Wirtschaftspolitik und Arbeitslosigkeit im deutschen Wahlkampf, der in der Endphase ist.
Italienische Untersuchungen, ob der Papstattentäter Ali Aksar auch Lech Walesa ermorden wollte.
Die Kulturredaktion gestaltet einen Beitrag über Erik Frey, der Schauspieler, der heute seinen 75.
Geburtstag feiert.
Zu Beginn fassen wir aber die Geschehnisse in aller Welt an sich in den Nachrichten zusammen.
Verantwortlicher Redakteur ist Adolf Poindl.
Gelesen werden die Meldungen von Anneliese Bach.
Österreich.
Der Benzinpreis bleibt weiter in Bewegung.
Nachdem die ÖMV gestern in den Abendstunden eine bundesweite Senkung des Preises für Superbenzin und Diesel um 20 Groschen und für Normalbenzin um 30 Groschen beschlossen hat, sind heute jene Gesellschaften nachgefolgt, die zunächst nur im Umkreis der Discounter eine Preissenkung vorgenommen hatten.
Die Shell Austria hat die Preise jetzt bundesweit herabgesetzt.
Die ESSO, die gestern bekannt gegeben hatte, man wolle zunächst einen Überblick über die Entwicklung am Markt gewinnen, ist ebenfalls mit einer bundesweiten Senkung im ÖMV-Ausmaß gefolgt.
Die neuen Benzinpreise schwanken jetzt bei Super zwischen 10,40 Schilling und 10,80 Schilling, bei Normalbenzin zwischen 10,10 Schilling und 10,30 Schilling und bei Diesel zwischen 9,30 Schilling und 9,90 Schilling.
Anlässlich des bevorstehenden 50.
Jahrestages der Ausschaltung des Parlaments durch die Regierung Dollfuß hat die SPÖ auf das warnende Beispiel der damaligen Ereignisse hingewiesen.
SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer erklärte, der 4.
März 1933 sei der Beginn eines Verfassungsbruches auf Raten gewesen, der wohl auch dann stattgefunden hätte, wenn die Ereignisse dieses Tages es nicht ermöglicht hätten, die Lebenslüge von der Selbstausschaltung des Parlaments zu konstruieren.
Die Geschehnisse von 1933-34 zeigten, dass es keine missbrauchssichere Verfassung und Geschäftsordnung geben könne, meinte Fischer.
Die junge Generation der SPÖ Wien forderte in diesem Zusammenhang alle staatlichen Institutionen zu besonders antifaschistischer Wachsamkeit auf.
Der freiheitliche Abgeordnete Jörg Haider hat heute Vorschläge zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit vorgelegt.
Unter anderem schlug Haider ein Verbot der Verlängerung der aktiven Tätigkeit von öffentlich Bediensteten über das Pensionsalter hinaus, eine Verlängerung der Karenzzeit um zwei Jahre und einen verstärkten Abbau von Gastarbeitern vor.
Bereits jetzt seien 45.000 junge Menschen unter 25 Jahren
Arbeitslos, betonte Haider.
Wenn man dabei auch die Schulabsolventen berücksichtige, die noch keinen Arbeitsplatz hätten, bedeutet dies, dass etwa jeder dritte Jugendliche arbeitslos sei.
Der im Salzburger Rathaus mit sieben Mandaten vertretene Bürgerliste droht wegen der Nationalratskandidatur ihres Gemeinderates Herbert Fuchs für die Vereinten Grünen die Spaltung.
Bürgerlisten-Stadtrat Johannes Foggenhuber hat die Vereinten Grünen als nicht wählbar bezeichnet, weil sie, wie er meinte, keine gemeinsame Plattform mit den Alternativen zustande gebracht hätten.
Fuchs warf seinem Fraktionskollegen Foggenhuber daraufhin Machtrausch und Größenwahn vor.
Heute Nachmittag soll in einer Sitzung über die künftige Linie der Bürgerliste abgestimmt werden.
Bundesrepublik Deutschland Die Volkswagenwerke und die Industriegewerkschaft Metall haben sich in der vergangenen Nacht auf eine Erhöhung der Löhne und Gehälter für die etwa 119.000 VW-Beschäftigten um 4% geeinigt.
Der erste Lohnabschluss dieses Jahres für den Bereich der IG Metall hat rückwirkend mit 1.
Februar eine Laufzeit von 15 Monaten.
USA.
Vertreter der sieben größten Stahlfirmen der Vereinigten Staaten und der zuständigen Gewerkschaften haben ein Lohnabkommen vereinbart, das Lohnsenkungen von 1,25 Dollar pro Stunde sowie einen verkürzten Urlaub vorsieht.
Die Führung der Gewerkschaften wird heute über die Annahme dieser Vereinbarung entscheiden.
Die Unternehmerseite sicherte zu, man werde die eingesparten Mittel für Investitionen verwenden.
Die von Präsident Ronald Reagan geplante Erhöhung der Rüstungsausgaben wird von 47 Prozent der Amerikaner abgelehnt.
Wie aus einer von der Zeitschrift US News & World Report veröffentlichten Meinungsumfrage hervorgeht, sind 32 Prozent der befragten Amerikaner mit den Maßnahmen Reagans bei der Rüstung einverstanden, 9 Prozent betrachten den Budgetansatz als zu niedrig, 12 Prozent haben keine Meinung.
65 Prozent der Befragten vertreten die Ansicht, dass beide Supermächte ihre Atomwaffenarsenale auf den derzeitigen Stand einfrieren sollten, selbst dann, wenn kein Gleichgewicht herrsche.
Argentinien.
Nach fast achtjähriger Militärherrschaft soll Argentinien Anfang des nächsten Jahres wieder eine Zivilregierung erhalten.
Staatschef General Ronaldo Mignone hat heute in einer Fernsehrede für den 30.
Oktober Parlamentswahlen angekündigt, bei denen alle Parteien zugelassen sein sollen.
Zugleich versprach Mignone, dass die Militärs drei Monate später die Zivilregierung die Macht übergeben würden.
El Salvador.
Die Regierung in San Salvador will ebenso wie die Untergrundkämpfer während des Besuchs von Papst Johannes Paul II.
am 6.
März einen Waffenstillstand einhalten.
Verteidigungsminister Guillermo Garcia erklärte, die Regierungstruppen würden an diesem Tag nur auf Angriffe der Aufständischen reagieren.
Die nationale Befreiungsfront Farabundo Marti hatte bereits vorher bekannt gegeben, sie werde für die Dauer des Papstbesuches aus Respekt vor der katholischen Mehrheit der Bevölkerung El Salvadors Waffenruhe einhalten.
Israel.
Der Chef der militärischen Geheimdienste, General Yehoshua Zaghi, hat seine Funktion zurückgelegt.
Zaghi entsprach damit den Empfehlungen der sogenannten Kahane-Kommission, die die Rolle der israelischen Armee bei den Massakern in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Shatila in Beirut untersucht hatte.
Unter dem Druck der Untersuchungsergebnisse ist auch Verteidigungsminister Ariel Sharon zurückgetreten.
Sharon gehört dem Kabinett aber weiterhin als Minister ohne Geschäftsbereich an.
Europäische Gemeinschaft Die Umweltminister der Gemeinschaft haben sich nach 14-stündigen Beratungen in Brüssel über einen Importstopp für Jungrobbenfälle geeinigt, der allerdings erst am 1.
Oktober in Kraft treten soll.
Das seit vielen Jahren von Tierschützern geforderte einheitliche Einfuhrverbot der Europäischen Gemeinschaft für die Fälle von Jungrobben wurde damit neuerlich um ein halbes Jahr aufgeschoben.
In der Zwischenzeit soll sich die EG-Kommission mit Kanada und Norwegen um eine Einigung bemühen.
Kanada hat für den Fall eines Einfuhrverbotes für Jungraubenfälle mehrfach mit der Kündigung des Fischereiabkommens mit der europäischen Gemeinschaft gedroht.
Österreich.
Eine gerichtliche Auseinandersetzung zwischen zwei Skifahrern nach einem Zusammenstoß aufeinander kreuzenden Pisten ist nach den Grundsätzen der Straßenverkehrsordnung entschieden worden.
Der oberste Gerichtshof kam zu der Erkenntnis, dass der Schüler, der beim Queren der markierten und ausgefahrenen Hauptabfahrtspiste von einem deutschen Skifahrer niedergestoßen und am Knie verletzt worden war, sich dabei wie ein aus einer Nebenstraße kommender Autofahrer hätte verhalten müssen.
In den bestehenden Pistenregeln sieht der Oberste Gerichtshof nur eine Zusammenfassung der Sorgfaltspflichten eines Skifahrers, nicht aber eine gültige Rechtsnorm.
Der bekannte Wiener Bühnen- und Filmschauspieler Erik Frey feiert heute seinen 75.
Geburtstag.
Seit dem Jahr 1935 wirkt Erik Frey am Josefstätter Theater.
Allein seit dem Jahr 1945 hat er dort mehr als 100 Rollen gestaltet.
Durch seine Tätigkeit in Fernsehen, Hörfunk und Film ist Erik Frey für ein breites Publikum zu einem Begriff geworden.
Der ORF hat heute einen weiteren Schritt in Richtung Regionalisierung seiner Hörfunkprogramme unternommen.
Die Landesstudios Wien, Niederösterreich und Burgenland haben seit heute eigene Mittagsinformationssendungen.
Bisher gab es eine gemeinsame Sendung der Studios.
Durch die eigene Mittagssendung können die drei Landesstudios ihre Hörer jetzt noch umfassender über das Geschehen im eigenen Bundesland informieren.
Die Wetterlage.
Ein Tief über Oboe-Italien wird vorübergehend wetterbestimmend für den Alpenraum.
Schwachwindig, Tageshöchsttemperaturen 2 bis 7 Grad.
Das Wetter übermorgen Donnerstag, im Süden noch bewölkt, sonst zunehmend sonnig.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkig 9 Grad, Nordwestwind mit 15 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt heute 8 Grad, Nordwest 10.
Linz stark bewölkt 5 Grad, Ost 5.
Salzburg bedeckt 5 Grad, Nordwest 5.
Innsbruck bedeckt 3 Grad, Ost 5.
Bregenz bedeckt 4 Grad, Nord 3.
Graz bedeckt 5 Grad, Windstill und Klagenfurt bedeckt mit 3 Grad, Windstill.
Zwölf Uhr und elf Minuten war es soeben, Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Seit heute sind in Österreich Benzin und Diesel um 20 bis 30 Groschen je Liter billiger.
Der Discounter Avanti hat gestern als erster Preissenkungen um 20 Groschen je Liter bekannt gegeben und die Markenfirmen haben in den darauffolgenden Stunden dementsprechend nachgezogen.
Allerdings haben die Markenfirmen noch eine Art Fleißaufgabe gemacht und zwar haben sie Normalbenzin um 30 Groschen je Liter gesenkt, sind also billiger als Avanti.
Avanti wirbt demgegenüber schon seit langem damit, dass Normalbenzin bei ihm mehr Oktan enthalte als bei den Markenfirmen.
Avanti-Chef Hannes Nutzer begründete seine Preisermäßigungen mit billigeren Einkaufsmöglichkeiten in Rumänien, Italien und in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Markenfirmen erklären, sie müssten sich nun den geänderten Marktverhältnissen anpassen, obwohl eine Verbilligung der Rohölpreise noch nicht erkennbar sei.
Aber auch auf politischer Seite geht die Energiepreis-Diskussion weiter.
Der Wiener Bürgermeister Graz forderte heute billigeres Heizöl schwer und billigeres Erdgas.
Herbert Hutter fasst im Folgenden zusammen.
Zunächst die neuen Treibstoffpreise in Österreich und im benachbarten Ausland, besonders an den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz.
Die Superpreise schwanken in Österreich zwischen 10 Schillen 40 und 10 Schillen 80, je nachdem ob man bedient wird, selbst zum Zapfhahn greifen muss oder ob sich ein Discounter in der Nähe befindet.
Einen Rekordpreis meldet der ÖAMTC aus Vorarlberg, wo ein Discounter Super und 10 Schilling 39 Liter anbietet.
Normalbenzin kostet zwischen 10 Schilling 10 und 10 Schilling 30, Diesel zwischen 9 Schilling 50 und knapp unter 10 Schilling.
Nun ein Blick über die Grenze, zunächst nach Bayern.
Dort ist Benzin noch billiger.
Super an Selbstbedienungstankstellen, 9 Schilling 31, Normalbenzin,
8 Schilling 82 allerdings ist Diesel in Deutschland teurer als Normalbenzin.
Für Bayern meldete der ÖAMTC Diesel 8 Schilling 61.
Knapp jenseits der eidgenössischen Grenzschranken kostet Superbenzin 9 Schilling 54 bis 10 Schilling 04.
9 Schilling 21 bis 9 Schilling 71 und Diesel ist genauso teuer wie Superbenzin.
Die Treibstoffe sind also etwas billiger als bei uns, was von der Ölindustrie mit den Unterschieden in der Besteuerung begründet wird.
Die Preisabstände zwischen Normal und Super sind geringer als bei uns, aber auch die Qualitätsunterschiede.
Nun zur Argumentation der österreichischen Ölfirmen.
Avantichef Hannes Nutzer erklärt, er könne nun in der Bundesrepublik Deutschland, in Italien und in Rumänien billiger einkaufen als früher.
Der Discounter braucht nicht auf OPEC-Beschlüsse zu warten, er kauft am freien Markt ein und braucht sich auch nicht um die Auslastung einer Raffinerie Sorgen zu machen.
Der Fachverband der österreichischen Mineralölindustrie hat letzte Woche erklärt, erst wenn die OPEC mit den Rohölpreisen offiziell heruntergeht, könne bei uns Benzin billiger werden.
sind die Markenfirmen nun vor dem Diskonto in die Knie gegangen.
Nicht ganz, und zwar aus folgenden Gründen.
In der Aussendung vergangene Woche haben die Ölfirmen geschrieben, der freie Markt für Benzin in Rotterdam sei für Österreich ohne Bedeutung.
Das stimmt insofern, als wir in Rotterdam kein Benzin einkaufen.
Aber im Raffineriezentrum Ingolstadt und in Oberitalien sehr wohl.
Und diese Preise für unser Importbenzin sind gesunken.
Und der Rotterdamer Benzinmarkt hat sicherlich die Preise in den Nachbarländern gedrückt.
Also den Markt auch bei uns beeinflusst.
Außerdem, und das wird von den Ölfirmen durchaus zugegeben, wenn auch nicht ausdrücklich im offiziellen Memorandum erwähnt, der Rotterdamer Spotmarkt für Rohöl, also nicht der für Benzin.
Der Rohöl-Spotmarkt ist sehr wohl für uns von Bedeutung, weil wir aufgrund dieser Notierungen mehr Rohöl denn je einkaufen.
Und das ist auch der Grund, warum die Markenfirmen relativ schnell dem Discounter gefolgt sind.
Noch zu Jahreswechsel haben die Ölfirmen je verarbeiteter Tonne Rohöl einen Verlust von mehr als 800 Schillen gemacht.
Der Erlös für alle Produkte, die man aus einer Tonne Rohöl herstellt, war also im Durchschnitt um mehr als 800 Schillen geringer als der Einkaufspreis an der österreichischen Grenze.
Dieser Verlust hat sich nun aufgrund des günstigeren Einkaufs an den Rohöl-Spot-Märkten auf etwa 470 Schillen vermindert.
Und die Shell Austria hat nun ganz schnell ausgerechnet, was die heutige Benzinpreissenkung kostet.
Im Durchschnitt werden die Verluste um etwa 100 Schilling auf ungefähr 570 Schilling je Tonne wieder ansteigen.
Ob man sich aber an die Erklärung der vergangenen Woche halten wird und mit den Preisen abermals heruntergehen wird, wenn die OPEC die Rohölpreise offiziell senkt, darüber schweigt sich die Ölindustrie noch aus.
Nun weiter auf die politische Ebene.
Hier hat sich heute der Wiener Bürgermeister Graz zu Wort gemeldet.
Er fordert eine Senkung der Preise für Heizölschwer, die zurzeit von der Paritätischen Kommission festgesetzt werden.
Bürgermeister Leopold Graz.
Der Handelsminister hat über meinen dringenden Wunsch für morgen 13 Uhr eine Besprechung eingeladen, an der ich teilnehmen werde und die auch die ÖMV teilnehmen wird, wo ich noch einmal aus volkswirtschaftlichen Überlegungen
die Frage stellen werde, in welchem Ausmaß und ab wann auch bei Herzl schwer Preisermäßigungen kommen können.
Ich möchte jetzt keine Drohungen ausstoßen, ich möchte nur Folgendes hinweisen.
Das Preisregelungsgesetz kennt einerseits die Prüfung der Betriebskosten und der Produktionskosten.
Das Preisregelungsgesetz bietet aber auch die Möglichkeit, einen sogenannten volkswirtschaftlich gerechtfertigten Preis festzusetzen.
Ich hoffe, dass das verstaatlichte Unternehmen ÖMV im Interesse der Volkswirtschaft
eine Preissenkung vornehmen wird.
Sollte das nicht der Fall sein, dann überlege ich vom Handelsminister die Wiedereinführung der Preisregelung für schweres Heizöl zu verlangen.
Wie gesagt, das ist nicht nur eine Frage, die die Elektrizitätswirtschaft vor allem im Osten Österreichs betrifft, wo ja der Strom aus Wärmekraftwerken gewonnen wird und
Daher, im Gegensatz zu den Wasserkraftwerten im Westen Österreichs, sehr abhängig ist von den Preisen für Heizöl und für Gas.
Die ÖMV erklärt, der Turman werde sich die Forderung zunächst ansehen, verweist aber darauf, dass schweres Heizöl ohnehin weit unter dem Einstandspreis für Rohöl angeboten werde.
Und zum Gas?
In den entsprechenden Verträgen sei ausdrücklich und schon von Anfang an festgehalten, dass jede Senkung der Importpreise seitens des Sowjets automatisch an die Landesgasgesellschaften weitergegeben werden muss.
Soviel von Herbert Hutter von unserer Wirtschaftsredaktion.
Obwohl Bundeskanzler Bruno Kreisky erst für die morgige Parlamentssitzung eine offizielle Erklärung über die endgültige Finanzierung des UNO-City-Konferenzzentrums in Aussicht gestellt hat, sind mittlerweile einige Einzelheiten durchgesickert.
So wird das Konferenzzentrum von einer Aktiengesellschaft gebaut, an der zu 50 Prozent Partner aus dem arabischen Raum und zur anderen Hälfte die Republik Österreich und das Land Wien beteiligt sind.
Für das Kapital, das die arabischen Partner zur Verfügung stellen werden, erhalten sie von Österreich eine sechsprozentige Dividende garantiert, sodass dies de facto einem Kreditgleichkäme für den Österreich sechs Prozent Zinsen zu zahlen hat.
Dieses Thema beherrschte heute auch das Pressefoyer nach der wöchentlichen Regierungssitzung.
Mit weiteren Details meldet sich nun Johannes Fischer.
1987, also in rund vier Jahren, soll das Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City in Kagran fertiggestellt sein.
Dem Baufortschritt nachzuschließen, dürfte dieser Termin praktisch feststellen.
Nicht ganz so fest steht, jedenfalls im Augenblick noch, die gesamte Finanzierung des Projektes und das Management des Konferenzzentrums.
Laut Bundeskanzler Kreisky ist vorerst die arabische Beteiligung an einer gemeinsamen Aktiengesellschaft, wir erwähnten es vorher schon, fixiert, wobei das Kapital rund 3,5 Milliarden Schilling betragen und gemeinsam von den österreichischen und den arabischen Partnern aufgebracht wird.
Verträge sind zwar im Augenblick noch keine unterschrieben, aber das Projekt ist, so Bundeskanzler Kreisky, jedenfalls heute praktisch unterschriftsreif.
Es gibt einen ausgearbeiteten Rahmen.
für Rahmenbedingungen, für Verträge.
Es hat Verhandlungen gegeben.
Die Verhandlungen sind abgeschlossen.
Und es gibt einen Telegramm eines der Partner, in dem uns mitgeteilt wird, dass man diesen Bedingungen zustimmt.
Die arabische Finanzgruppe erhält bekanntlich 6% Dividende für ihr eingebrachtes Kapital.
Laut Bundeskanzler Kreisky eine äußerst günstige Finanzierung.
In Wirklichkeit ist das so, dass das eine sehr günstige Art der Verzinsung darstellt.
Eine sehr günstige Art.
Jeder kleine Häuslbauer versteht, wenn er in eine Bank geht, dass er für 14 Jahre Geld kriegt und dann außerdem noch 6%, das versteht jeder.
Hier wird jeder der also dagegen polemisiert.
mit dem natürlichen Menschenverstand in Widerspruch geraten.
Heftig diskutiert in der ganzen Diskussion rund um das Konferenzzentrum war auch immer die Frage der Betriebskosten.
Sie schwanken ja in den Berechnungen zwischen 100 Millionen Schilling und 250 Millionen Schilling.
Wer wird diese Betriebskosten nun tragen?
Immer eine Sache, die wir auf uns genommen haben.
In der Schweiz geht das sogar so weit, dass die Schweizerische Eidgenossenschaft eine eigene Gesellschaft gegründet hat.
die diese Konferenzfazilitäten umsonst zur Verfügung stellt.
So wertvoll hält man die Umwegsentabilität in der Schweiz.
Wo wird es 3.000 Dauerarbeitsplätze geben?
Könnten Sie das aufschlüsseln?
Erstens einmal im Zentrum selber.
Dazu kommt, dass es im Fremdenverkehr sehr viel mehr Leute geben wird, die beschäftigt sind.
Es gibt eine Untersuchung des Instituts für Wirtschaftsforschung, die ich Ihnen gerne zur Verfügung stelle, wo also vorsichtigst berechnet 3.000 Dauerarbeitsplätze errechnet werden.
So ist es in der Ökonomie.
Politkanzler Kreisky wird übrigens morgen bei der Parlamentssitzung die Einzelheiten dieses Finanzierungsplans vor dem Plenum des Nationalrates erläutern.
Soweit die Fortsetzung der Diskussion rund um das Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City.
Sozialminister Alfred Dallinger stellte heute übrigens die neuesten Arbeitslosenziffern vom Arbeitsmarkt vor.
Danach sank die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen wieder ganz leicht.
Ende Februar 1983
waren 180.900 Arbeitslose registriert.
Ende Jänner 1983, also im Vormonat, waren es um rund 1.400 Arbeitslose mehr.
Das ist ein Rückgang von 0,3 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr allerdings sind noch immer 23,8 Prozent.
mehr Arbeitslose vorgemerkt als damals.
Seitens des Sozialministers läuft übrigens jetzt auch ganz konkret die sogenannte Aktion 57 an.
Eine Aktion zur Frühpensionierung von Arbeitnehmern, vor allem in der gefährdeten Stahlindustrie, zur Entspannung der Arbeitsmarktsituation dort.
Der Minister dazu?
Es wird keine Aktion 57 werden, sondern aufgrund der Verordnungsmöglichkeit zum Sonderunterstützungsgesetz werde ich in der Stahlindustrie
Das Pensionsanteil sollte für die Männer auf 55 und für die Frauen auf 50 herabsetzen, wobei allerdings mit den betroffenen Firmen vereinbart wird, dass man da nicht im vollen Umfang einen Gebrauch macht, sondern bei den Männern mit dem 57.
Lebensjahr und bei Frauen ab dem 52.
Lebensjahr.
Das Gesetz sieht eine Regelung vor, wonach aus den Erträgnissen der Arbeitslosenversicherung und aus Zuschüssen des Bundes diese Pensionsleistung so lange zu finanzieren ist, bis das normale Pensionsanfallsalter erreicht wird.
Wir nehmen an, dass wir im Bereich der VÖW, der VÖST und der übrigen Stahlbetriebe aus privater Hand dreieinhalbtausend Personen in diese vorzeitige Pension bekommen werden.
Noch heuer?
Noch heuer.
Was einen Gesamtaufwand von etwa 550 Millionen Schilling erfordern wird.
Und diese Aktion an sich, die Herabsetzung des Pensionsalters, gilt aber auch für die Folgejahre?
Gilt für die Folgejahre, solange die Verordnung besteht.
Und der ganz wichtige Bestandteil dieser Regelung ist, dass wir vereinbaren,
dass im Verhältnis 3 zu 1 junge Menschen beschäftigt werden.
Also für drei auf diese Weise Pensionierte ist ein junger Arbeiter oder Angestellter nach der Auslehre entweder weiter im Betrieb zu behalten zusätzlich oder ist zusätzlich einzustellen, sodass das auch gleichzeitig eine Maßnahme zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit ist.
Soviel von Sozialminister Alfred Dallinger zu der Aktion 57, Frühpensionierung von Arbeitnehmern in der Stahlindustrie.
Das war's vom Ministrat und damit zurück zum Studio.
Soweit dieser Bericht von Johannes Fischer und wir kommen nochmals zum Beginn dieses Berichtes zurück zum Thema Konferenzzentrum oder wie Bundeskanzler Kreisgemeinde, so ist es halt in der Ökonomie, was die Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen meinen.
hat Leopold Esterle zusammengestellt.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung betitelt heute Herbert Lackner seinen Kommentar zur Finanzierung des Konferenzzentrums bei der Wiener Unocity mit den an die ÖVP-Adresse gerichteten Worten.
Wie ein Wahlhit stirbt.
Einleitend meint der Autor, es wäre eine unglaubwürdige Kraftmeierei, nun etwa zu schreiben, die Kampagne der ÖVP gegen das Konferenzzentrum habe den Sozialisten nie wehgetan.
Dies habe die ÖVP-Kampagne mit ihrem Argument, das Geld fürs Konferenzzentrum sollte in Wohnungen, Straßen und Altstadterhaltung gesteckt werden, sehr wohl.
Aber, meint Herbert Lackner, dieses Argument behielt so lange seine Stärke, als man es nicht durch Zahlen schwarz auf weiß entkräften konnte.
Seit vergangenem Wochenende ist es mausetot.
Es wird heute wohl auch der verbissenste Parteigänger der ÖVP nicht mehr behaupten können, das Geld, das Bruno Kreisky nun aufgetrieben hat, wäre auch für die von der Volkspartei vorgeschlagenen Vorhaben zur Verfügung gestanden.
Der Gedanke, die arabischen Emirate würden mit Feuereifer die Fassadenrenovierung in Floridsdorf finanzieren,
oder ein internationaler Hotelkonzern würde sich mit Begeisterung am Güterwegbau im Mostviertel beteiligen, ist sogar für Wahlkampfzeiten ein zu exotischer, als dass er noch einmal auftauchen könnte.
Somit bleibt das Faktum auf dem Tisch, dass Österreich rundet drei Milliarden für die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu Bedingungen aufgetrieben hat, die es weltweit wahrscheinlich nur einmal gibt.
Und so etwas lässt sich herzeigen, meint Herbert Lackner in der Arbeiterzeitung.
Im ebenfalls sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt geht auch Gerald Höchtler unter dem Titel «Schock für Mock» auf die Finanzierung des Konferenzzentrums ein.
Man liest, sie wirft sämtliche Sparpläne der ÖVP glatt über den Haufen.
Da wird ja seit Wochen mit Milliarden jongliert.
So wollten die ÖVP-Sparer frohs beim Konferenzzentrum bis zu 10 Milliarden einsparen, obwohl die gesamten Baukosten nur bei 7,5 Milliarden liegen.
Jetzt, nach Vorliegen des Finanzierungsplanes, ist dieser Paradepunkt des Sparkonzepts vollends ad absurdum geführt.
Da nützt auch das ganze Herumreden nichts mehr.
Gerald Höchtler im oberösterreichischen Tagblatt.
Anders liest sich die Sache im ÖVP-Wagan Neues Volksblatt.
Dort meint Johann Traxler, wer glaube, das Geld für das Konferenzzentrum werde Österreich geschenkt, irre gewaltig.
Wir müssen den Geldleiern nämlich laufend 6% Dividende garantieren, das sind bei 3 Milliarden Schilling rund 180 Millionen pro Jahr.
Aber auch jene 5 Milliarden Schilling, die Österreich aufbringen muss, werden wegen maroder Staatsfinanzen auf dem Kapitalmarkt ausgeborgt werden müssen, wobei eine Verzinsung von 10% wahrscheinlich ist.
Dazu kommen dann noch die Betriebskosten für dieses gigantische Bauwerk in der Höhe von geschätzten 100 Millionen Schilling pro Jahr.
Rechnet man diese gesamten Belastungen zusammen, ergibt dies eine ganz erklärliche Summe, die wir für diesen unnötigen Bau in Wien-Kakran berappen müssen.
Soweit ein Blick in die Parteipresse.
Unter dem Titel »Ein Superknüller« schreibt Reinhard Hampel zum selben Thema in den oberösterreichischen Nachrichten.
Warum sollte jemand, der Hunderte Millionen anlegen will, sich mit 6% begnügen, wo zurzeit die Inflationsrate sich zwischen 4 und 5% bewegt und wer weiß, wie hoch noch klettert.
Arabische Öl-Scheichs und amerikanische Hotelmillionäre wissen mit Geld umzugehen.
Hampel folgert daraus.
Es muss also erstens mehr sein, als Kreisky bis jetzt verlauten ließ, vielleicht kostenlose Grundstücke für die Hotels und, richtig, einen steuerfreien Gewinn.
Also wird der österreichische Steuerzahler die Verluste des Konferenzzentrums zahlen, einen steuerfreien Gewinn für Ausländer obendrein und da vielleicht noch politische Gegengeschäfte erwarten.
Für war ein Superknüller zum Zerknüllen.
Nach diesen Pressestimmen zum Konferenzzentrum bei der Wiener Unocity ein Abschluss mit Humor.
Angesichts der Benzinpreisdiskussion und dem Wunsch von Gesundheitsminister Steirer, Verbilligungen nicht an die Konsumenten weiterzugeben, sondern für den Umweltschutz zu verwenden, meint heute der Herr Strudl in der Kronenzeitung,
Wie immer mit Dalmatiner, Pinscher, Kaffeeheferl und Kleinformat.
Im Gegensatz zum Steirer weiß der Kreisky, dass vor der Wahl eine Benzinpreissenkung gesender ist wie eine reine Luft.
Soweit also Auszüge aus heutigen Kommentaren oder Klossen der österreichischen Tageszeitungen.
Zwölf Uhr und 29 Minuten, eine Minute vor halb eins, Halbzeit im Mittagsjournal.
Zeit für uns einen Blick auf das Programm zu werfen, was wir Ihnen in der uns noch verbleibenden halben Stunde präsentieren wollen.
Die Schlagzeilen dazu, Situation des österreichischen Binnenflugverkehrs anlässlich einer Eröffnung einer neuen Linie zwischen Graz und Innsbruck, Wirtschaftspolitik und Arbeitslosigkeit als deutsches Wahlkampfthema,
Untersuchung, ob Papstattentäter Ali Aksar auch Lech Walesa ermorden wollte und Erik Frey, der Schauspieler aus Wien, feiert heute seinen 75.
Geburtstag.
Nun aber noch ein Wirtschaftsthema.
Um 10 Uhr begann heute Vormittag eine Sitzung im Wiener Handelsgericht zum Thema Konkursantrag über die traditionsreiche Präveleurban AG.
Die Entscheidung darüber wird für morgen erwartet.
Auch wenn, wie man allgemein erwartet, dem Konkursantrag stattgegeben werden sollt,
wird Prévalier Urban in Form einer Nachfolgegesellschaft weiter produzieren.
Hinter Prévalier Urban stecken zwei Firmenzweige.
Einerseits die älteste Schraubenfabrik der Welt in Neukirchen in Niederösterreich, andererseits der mit Abstand größte österreichische Schreibwarenproduzent in Graz.
Und eines ist heute schon gewiss, die Prévalier Urban Bleistifte und Jolly-Bun-Stifte wird es so wie die Spezialschrauben aus Neukirchen weiterhin geben.
Helmut Glitzander informiert Sie näher.
Für das mit Gewinn arbeitende Grazer Bleistiftwerk der Previllier Urban AG kommt der jetzige Konkurs besonders ungelegen, beginnt auch in wenigen Wochen die Hauptsaison für Schreibwaren.
Bereits zwischen Ende März und Ende Mai decken sich nämlich die Großhändler mit Bleistiften, Buntstiften, Füllfedern, Faserschreibern und so weiter ein, damit dann im Herbst zu Schulanfang die Regale der Papierhandlungen gefüllt sind.
Trotz des erwarteten Konkurses der Previllier Urban AG ist man dabei in Graz optimistisch.
haben sich doch schon mehrere Interessenten für das Werk angemeldet.
Nicht zuletzt, weil Privilegier Urban Bleistifte und die unter der Marke Jolly vertriebenen Buntstifte und Faserschreiber in Österreich auf einen 60- bis 70-prozentigen Marktanteil blicken können, womit ein deutlicher Abstand zur Nummer 2 im Massenmarkt, nämlich der Firma Hartmut Koh-i-Noor, gegeben ist.
Das Grazer Werk ist 1925 von der Brevilliers Urban AG übernommen worden.
Manchen Zuhörern sind vielleicht die damaligen Zeiss Bleistifte ein Begriff.
Das Grazer Werk erzeugt mit 100 Beschäftigten rund 1000 verschiedene Artikel und die Palette reicht dabei von der Tinte bis zum Augenbrauenstift, wobei auch ein Teil der Produktion in alle Welt exportiert wird.
Trotz der schwierigen Situation am Schreibwarensektor drängen sich hier doch auf dem österreichischen Markt auch diverse deutsche und schweizer Großkonzerne, konnte jedenfalls das Grazer Schreibwarenwerk immer Gewinne abwerfen, die jedoch in den letzten Jahren gegenüber den Verlusten aus der Neunkirchner Schraubenfabrik verblassen mussten.
Diese älteste Schraubenfabrik der Welt, gegründet 1823, hatte noch vor zehn Jahren 1100 Beschäftigte, im vorigen Sommer noch 500, jetzt nur mehr 200.
Über die Ursachen des Niedergangs dieser traditionsreichen und in aller Welt bekannten Schraubenfabrik gibt es verschiedene Auffassungen.
Die Meinungen reichen von der zunehmenden ausländischen Konkurrenz bis hin zu dem Vorwurf, dass der Verkauf der Schrauben aus Neukirchen zu wenig forciert worden sei.
Tatsache ist jedenfalls, dass sich die Erzeugungspalette des Neunkirchenerwerks unter den ungünstigen Bedingungen immer mehr in Richtung der Spezialschrauben orientiert hat.
Zu den Spezialitäten aus Neunkirchen gehören beispielsweise hochfeste Schraubverbindungen oder hochpräzise Pass- und Versuchsschrauben.
Für den erwartenden Konkurs von Previllier Urban ist bereits eine Nachfolgefirma vorhanden, nämlich die von drei Nankirchner Geldinstituten gegründete Nankirchner Schraubenwerke GSMBH.
Nicht zuletzt, weil das Nankirchner Schraubenwerk der einzige größere Arbeitgeber in diesem Gebiet ist, haben sich die örtliche Sparkasse mit der Volksbank und der Raiffeisenkasse aus dem Ort zusammengetan und eine Nachfolgefirma gegründet, die im Konkursfall das Werk mit den Maschinen entweder kauft oder pachtet.
aber jedenfalls mit öffentlicher Stützung eine Weiterbeschäftigung der 200 Mitarbeiter in Neunkirchen sichern soll.
Zum Handkuss, wie das gängige Sprichwort lautet, werden im Konkursfall die Lieferanten kommen, wo man die eine oder andere Nachfolgeinsolvenz befürchtet.
Ursprünglich war ja für die Previllier Urban AG ein Ausgleich mit Befriedigung von 40% der offenen Schulden geplant.
Diesen Ausgleich hat aber Ende Jänner der Staat torpediert, weil nämlich der Insolvenzentgelt Sicherungsfonds, also jene staatliche Einrichtung, die den Beschäftigten im Fall eines Unternehmenszusammenbruchs die Abfertigungsansprüche bevorschusst, den Konkursantrag gegen Previllier Urban stellte.
Sozialminister Dalinger als Chef des Insolvenzentgelt-Sicherungsfonds ist der Meinung, dass der Fonds auf seine Forderungen von rund 40 Millionen Schilling nicht verzichten könne und dass überdies ein Neubeginn in Neunkirchen sinnvoller wäre als der Zuschuss öffentlicher Gelder in den überschuldeten Betrieb.
Auch in Neukirchen erwartet man jedenfalls für den Konkursfall keinen Betriebsstillstand, wobei man auch auf neue Produkte in Richtung Energiesparen setzt.
Soviel also von Helmut Gletsander.
Wenn es darum geht, rasch von der Bundeshauptstadt in wichtige Städte Westösterreichs zu gelangen oder umgekehrt, dann greifen mehr und mehr Österreicher nach dem Flugticket einer Binnenfluggesellschaft.
Der Österreicher hat die anfängliche Scheu vor kleinen und Kleinstmaschinen überwunden und nutzt nicht nur mehr Großraumflugzeuge des Typs DC-9 der Austrian Airlines, sondern auch gleichsam völlig losgelöst und fast schwerelos Maschinen des Typs Dash-7 und Metro.
Seit heute gibt es eine Erweiterung des österreichischen Binnenflugnetzes.
Die Tyrolean Airways fliegen seit heute früh auf der Strecke Graz-Innsbruck und Retour.
Dieser Jungfernflug ist für uns Anlass, den heimischen Binnenflugmarkt näher zu untersuchen.
Michael Kerbler tat dies.
Wenn Finanzminister Salcher in die Luft geht, dann tut er dies, wenn es um einen Inlandsflug geht, regelmäßig mit der Tyrolean Airways.
Salcher zählte im vergangenen Jahr zu den 50.000 Flugpassagieren, die die Strecke Wien-Innsbruck und Retour mit dem Flugzeug bewältigten.
Die Attraktivität der Flugverbindung liegt in der Zeitersparnis.
Und auch die neue Verbindung zwischen Graz und Innsbruck und zurück wird vor allem von der Tatsache profitieren, dass die beiden Landeshauptstädte dann nur noch 65 Minuten voneinander entfernt sind, während man mit der Bahn mehr als sechs Stunden unterwegs ist.
Begonnen hat der Ausbau des Inlandsflugnetzes so richtig im Jahr 1980.
Damals wurden regelmäßige Flugverbindungen von Innsbruck nach Wien aufgenommen und von der Auertochter Austrian Air Services mit Erfolg die Strecken wie in Klagenfurt bzw.
Wien-Graz und Wien-Salzburg via Linz bedient.
Mehr als 125.000 Passagiere, überwiegend Inländer, nutzten die zeitsparenden Städteverbindungen im vergangenen Jahr.
Die beiden Unternehmern Austrian Air Services und Tirolien Airways brachten damit einen großen Konkurrenten, nämlich die österreichischen Bundesbahnen, ganz schön in Bedrängnis.
Vor allem die zeitgünstige Flugverbindung zwischen Wien und der Tiroler Landeshauptstadt führte dazu, dass Geschäftsleute, Landesbeamte und Nationalratsabgeordnete zu kostengünstigen Abo-Mau-Preisen auf die Fluglinie, die mehrheitlich drei Gesellschaften an der Firma Swarovski-Wattens gehört, umstiegen.
Die ÖBB reagierten prompt.
Sie reduzierten die Schlafwagenpreise für die Nachtverbindung Wien-Innsbruck sogar unter den Ticketpreis für den Einfachflug im Wert von 1.660 Schilling.
Der Einzelreisende, der erster Klasse in einem Single-Schlafwagen-Coupé von der Bundeshauptstadt nach Innsbruck fährt, zahlt seit einigen Monaten nur noch 1.380 Schilling.
Der Binnenflug galt in seiner Anfangsphase als Defizitgeschäft.
Mit zunehmender Passagierfrequenz und damit höherer Kapazitätsauslastung gelang es aber den Austrian Air Services das Defizit von rund 32 Millionen Schilling im Anfangsjahr auf deutlich unter 10 Millionen Schilling im Vorjahr zu verringern.
Die Tirolien Airways setzt darauf, mit Hilfe von Sondertarifen, der mitfliegende Ehepartner zahlt nur 50 Prozent des Normaltarifs, Senioren können bei Fixbuchung mit einem 25-prozentigen Preisnachlass rechnen, das Fluggeschäft anzukurbeln.
Gleichzeitig kommt den Innsbruckern die Drehscheibenfunktion zugute, die sie zwischen Zürich und Frankfurt, denn auch dorthin wird wöchentlich mehrmals geflogen, ausnutzen.
Da sie voll in das internationale Buchungssystem integriert sind,
kann etwa ein Amerikaner in Texas den Weiterflug von Frankfurt nach Innsbruck lange vorher in seiner Heimatstadt zuverlässig buchen.
Wie stark die Nachfrage auch auf der Strecke Klagenfurt-Wien gestiegen ist, beweist der Umstand, dass an drei Tagen der Woche die kleine Metro 2 der Austrian Air Services durch die große DC 9 ersetzt wurde.
Diese Maschinen, die über Wien fliegen, werden nach London weitergeführt und bieten so auch den Klagenfurtern einen unmittelbaren Anschluss an den internationalen Flugverkehr.
Die Luftlöcher im österreichischen Binnenfluggeschäft scheinen also überstanden zu sein.
Fasten Siedpelt heißt es also auch ab heute zwischen Graz und Innsbruck.
Diesen Beitrag hat Michael Kerbler geschrieben.
Es ist jetzt 12 Uhr und 38 Minuten.
Sieben Minuten vor dreiviertel eins, Berichte aus dem Ausland.
In der Bundesrepublik Deutschland liegt der Kampf um die Wählerstimmen für die Bundestagswahlen am kommenden Sonntag in den letzten und vielleicht auch in den härtersten Zügen.
Für den Enzbörd scheint allen Parteien rhetorisch alles recht zu sein.
Beherrschendes Thema des Wahlkampfes war zum Beispiel auch die Frage der Wirtschaftspolitik.
Hatte es die CDU-CSU in ihrer Oppositionsrolle leicht, die hohen Arbeitslosenzahlen der SPD-FDP-Koalition in die Schuhe zu schieben, so muss sie sich jetzt, da sie an der Regierung ist, gleichsam die Retourkutsche gefallen lassen.
SPD-Kanzlerkandidat Jochen Vogl möchte die 2,5 Millionen bundesdeutschen Arbeitslosen auf die Rechnung der CDU-CSU gesetzt wissen.
Paul Schulmeister informiert sie, wie die Themen Wirtschaftspolitik und Arbeitslosenrate im deutschen Wahlkampf abgehandelt werden.
In Düsseldorf haben am Vormittag die ersten Warenstreiks in der Metallindustrie begonnen.
Damit soll der gewerkschaftlichen Lohnforderung von 6,5% Nachdruck verliehen werden.
Mit den Warenstreiks, die auch für Bayern, Baden-Württemberg und Berlin angekündigt wurden, bahnt sich kurz vor der Wahl eine Verschärfung des Klimas an.
Sie dürfte ihren Höhepunkt übermorgen erreichen, wenn die Arbeitslosenziffern für Februar bekannt gegeben werden.
Wie es heißt,
sind es mehr als zweieinhalb Millionen.
Damit ist die negative Rekordziffer vom Jänner sogar noch ein wenig gestiegen.
In einer Serie von Zeitungsanzeigen verkündet die SPD in diesen Tagen, die Arbeitslosigkeit habe sich seit dem Koalitionswechsel um mehr als 700.000 erhöht, weil sich die neue Bonner Regierung nur auf das Reden von den Selbstheilungskräften der Wirtschaft beschränkt habe.
Bundeskanzler Kohl kontert mit dem Argument, die Regierung könne nicht in 13 Wochen reparieren, was das alte Kabinett in 13 Jahren
ruiniert habe.
Im Übrigen gebe es vom Zins- und Inflationsrückgang bis hin zu einer Fülle neuer Bauaufträge zahlreiche Anzeichen für einen beginnenden Aufschwung.
Nach allen Meinungsumfragen sind die Wirtschaftskrise und die Frage, welche Partei besser aus ihr herausführen kann, die eigentlich wahlentscheidenden Themen.
Nach einem fast zweistündigen Spitzengespräch mit führenden Vertretern der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände hat Bundeskanzler Kohl gestern die Fortsetzung dieser Kontakte für die nahe Zukunft angekündigt.
Ein Signal dafür, dass sich alle Seiten um die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens bemühen wollen.
Bundeskanzler Kohl appellierte an die Gewerkschaften und Arbeitgeber, sich auf einen Dringlichkeitskatalog konkreter Schritte zur Belebung der Wirtschaft zu verständigen.
Und trotz der neuen Warnstreiks gibt es Anzeichen dafür, dass es in den Tarifrunden zu keinen größeren Auseinandersetzungen kommen wird.
So wurde jetzt für die rund 120.000 VW-Beschäftigten überraschend reibungslos eine Vereinbarung erzielt, die für 15 Monate eine Lohnerhöhung von 4% vorsieht.
Das sind aufs Jahr umgerechnet 3,2%, also knapp unter der voraussichtlichen Inflationsrate.
Zu Wirtschafts- und Sozialfragen haben Bundeskanzler Kohl und SPD-Kanzlerkandidat Vogel dem ORF gegenüber unter anderem Folgendes gesagt.
Zunächst einmal muss es uns gelingen, die Massenarbeitslosigkeit zu stoppen und langsam abzubauen, vor allem die jungen Arbeitslosigkeit.
Da bin ich eigentlich auf einem guten Weg, was das Letzte betrifft.
Wir haben ein Ausbildungsangebot wie noch nie zuvor für die jetzigen Schulentlassjahrgänge des Jahres 1983.
Und wir kriegen auch natürlich in der Wiederbelebung der Wirtschaft einen bedeutenden Schritt hin.
Das kann man so salob ausführen, denken Sie mal an die Bauwirtschaft.
Wir haben uns vorgenommen, und das Programm läuft seit dem 1.
Januar, 100.000 neue Wohnungen zu bauen, um die Wohnungsnot für kinderreiche Familien und für junge Familien abzubauen.
Das Programm ist voll im Laufen, das sind allein 200.000 Arbeitsplätze.
Ich träume nicht davon, das wäre ja geträumt, dass wir die Arbeitslosigkeit morgen abschaffen können.
Aber wir können sie stoppen und langsam abbauen und die Wirtschaft wiederbeleben.
Und es gibt viele Indikatoren, die dafür sprechen, dass dies der Fall sein wird.
Herr Dr. Vogel, das soziale Netz, angelegt auf dynamisches Wachstum, ist eigentlich nicht mehr zu finanzieren, so sieht es jedenfalls aus.
Und der frühere Bundeskanzler Schmidt hat offen von tiefen Einschnitten in Sozialleistungen gesprochen, wenn der Staat zusätzliche Finanzmittel für ein Beschäftigungsprogramm gewinnen wolle.
Wie sehen Sie eigentlich im sozialen Bereich die Erfordernisse, die Entwicklung der nächsten Jahre?
Ja, wir haben uns dazu in unserem Wahlprogramm geäußert und haben gesagt, es ist ein neuer, dauerhafter Ausgleich zwischen den Generationen notwendig, also zwischen denen, die ein Leben lang gearbeitet haben und Anspruch darauf haben, den Lebensabend anständig verbringen zu können und denen, die in Arbeit stehen.
und die das durch ihre Beiträge aufzubringen haben.
Das bedeutet allerdings, dass nun die Rentenleistungen nicht dynamisch wachsen können, wenn der Bereich, der diese Beiträge aufzubringen hat, eben kein dynamisches Wachstum hat.
Das muss sich stärker angleichen.
Das heißt, es wird doch mit Opfern für alle Schichten der Bevölkerung zu rechnen sein.
Aber das hat ja nie irgendjemand bestritten.
Ich habe niemals behauptet, dass unter meiner Verantwortung Opfer etwa nicht notwendig geworden wären.
Nur ein entscheidender Punkt, der würde bei uns ganz anders laufen.
Wir würden nicht den Großen und Leistungsstarken sagen, weil ihr groß seid, werdet ihr geschont.
Was ihr jetzt zur Verfügung stellt, das kriegt ihr alles wieder zurück, während die Kleinen endgültig belastet werden.
Ich würde den Großen sagen, weil ihr groß seid, werdet ihr entsprechend eurer Stärke stärker beitragen zu den gemeinsamen Anstrengungen.
Die SPD dringt in ihrem Wahlprogramm auf eine schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche.
Nach Ansicht Vogels ist eine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohnausgleich nicht möglich.
Der Kanzlerkandidat weiß, dass die meisten Wähler der CDU-CSU in Wirtschaftsfragen die größere Kompetenz einräumern.
Dennoch gibt Vogel die Wahlschlacht keineswegs schon verloren.
Und in der Tat, angesichts der hohen Zahl von Unentschlossenen, erscheinen endgültige Voraussagen als durchaus gewagt.
Paul Schulmeister über den deutschen Wahlkampf, der in den Endzügen liegt.
Mehmet Ali Aksar, der türkische Terrorist, der im Mai 1981 das Attentat auf Papst Johannes Paul II.
verübt hat, soll nach Meinung der italienischen Untersuchungsbehörden auch außersehen gewesen sein, einen anderen prominenten Polen zu ermorden, den Führer der unabhängigen Gewerkschaftsbewegung Solidarität Lech Walesa.
Seine Helfer sollen genau die beiden Männer gewesen sein, die seit Ende vorigen Jahres in Untersuchungshaft sind.
Der römische Büroschef der bulgarischen Fluggesellschaft Serge Ivano Antonov und der italienische Gewerkschaftsfunktionär Luigi Scricciolo.
Damit hat sich die Affäre um das Attentat auf den Papst neuerlich ausgeweitet.
Ursprünglich schien das Verbrechen mit der Verurteilung Akschers im Sommer 1981 zu lebenslanger Haft geklärt zu sein, aber nach eineinhalb Jahren im Gefängnis begann Akscher dann auszupacken und erklärte, dass der Mordplan in Bulgarien entworfen worden sei, was in Sofia energisch bestritten wurde.
Die Aufdeckung eines Komplotts gegen Lech Walesa, der Anfang 1981 Rom besuchte, hat den Ermittlungen eine neue Dimension nun gegeben.
Alfons Thalmer informiert sie aus Rom.
Der türkische Papstattentäter Ali Akca, dessen vermeintlicher bulgarische Komplize Antonov und der italienische Gewerkschaftsfunktionär Scricciolo, schon lange in der Untersuchungskraft und teilweise geständig wegen der Spionagetätigkeit für den bulgarischen Geheimdienst,
sind gestern unter Verdacht gestellt worden, im Jänner 1981, fünf Monate vor dem Attentat auf den Papst, auch einen Bombenanschlag gegen den polnischen Gewerkschaftsführer Lech Walesa geplant zu haben, zum Zeitpunkt des Besuches des Vorsitzenden der Solidarność in Rom.
Dieser Plan wurde dann zugunsten des projektierten Attentats auf den polnischen Papst aufgegeben.
Die Entscheidung der italienischen Justizbehörden, dieses neue Verfahren gegen die Tätigkeit der östlichen Agenten zu eröffnen, hat schon deshalb ein gewisses Aufsehen erregt, weil damit bereits eine vierte Affäre dieser Art Gestalt annimmt.
Mit diesem neuen Untersuchungsverfahren entsteht nämlich eine direkte Verbindung zwischen den zwei vorangegangenen Untersuchungen.
Der Türke Ali Akca und der bulgarische Luftfahrtangestellte Antonow sind in das Attentat gegen Johannes Paul II.
Der sozialistische Gewerkschaftsfunktionär und früherer linksradikaler Extremist Scricciolo in die Spionage innerhalb der italienischen Gewerkschaftsbewegung, wo er die Funktion der Verbindung zur polnischen Solidarność hatte, verwickelt.
Jetzt stellt sich heraus, dass Sie alle dem gleichen Netz des bulgarischen Geheimdienstes angehört haben, wobei der Bulgare Antonov die gemeinsame Figur in allen drei Strafverfahren ist, ebenso wie die diplomatischen bulgarischen Funktionäre, die aber dank ihrer Immunität Rom und Italien unbelangt verlassen konnten.
Diese als Diplomaten getarnte bulgarische Agenten stellen die Verbindung zur vierten ostkommunistischen Affäre dar, mit der sich die italienischen Gerichte beschäftigen.
Das ist das Verfahren gegen den Schmuggelring für Waffen und Rauschgift, ein Netz mit dem Zentrum in der bulgarischen Hauptstadt Sofia.
Der in dieser kommunistischen Volksrepublik lebende türkische Exilmillionär,
Omar Celeng ist wieder eine Figur, die gleichzeitig in der Vorbereitung des Papstattentats und in der Leitung des Schmuggelrings eine zentrale Rolle spielt.
In eine weitere Spionageaffäre ist direkt der sowjetische Geheimdienst KGB verwickelt.
Zwei sowjetische Staatsbürger sind bekanntlich in Haft unter dem Verdacht der Erpressung und der Bestechung zur Beschaffung von Ablichtungen
der außerordentlich wichtigen westlichen geheimen Rüstungsentwürfe befindlich.
Der eine fungierte, ähnlich wie der Bulgare Antonov, als der stellvertretende Leiter der römischen Vertretung des sowjetischen Luftfahrtgesellschaftsvereins Aeroflot, der andere als Vizedirektor einer sowjetischen Erdöl-Exportgesellschaft.
Ihr italienischer Komplize ist geständig.
Das Verfahren in dieser Sache
ist gleichzeitig gegen zwei diplomatische Angehörige der sowjetischen Botschaft eröffnet worden, die aber am Tage der Verhaftung der beiden Sowjetfunktionäre Italien Hals über Kopf verlassen haben, was ihnen aufgrund ihres Diplomatenpasses nicht verwehrt werden konnte.
Die sogenannte bulgarische Spur bleibt also trotz aller Verwischungsversuche von osteuropäischer Seite auf der Tagesordnung.
Das gestern eingeleitete Verfahren wegen des Verdachtes eines geplanten Anschlags auf Lech Walesa unterstreicht im Zusammenhang mit der Untersuchung des Papstattentats die vermutete Existenz einer größer angelegten Geheimdiensttätigkeit gegen die freiheitlichen Regungen und Kräfte in Polen.
Der Idee der beiden Anschläge gegen den Solidarnoschef und gegen den polnischen Papst ist das Ziel gemeinsam,
die polnische Freiheitsbewegung und die Erwartungen des polnischen Volkes zu entmutigen und zu demoralisieren.
Die italienischen Richter stehen zwar vor enormen Schwierigkeiten der Beweisführung, lassen sich aber, wie man sieht, nicht von den politischen Pressionen beeindrucken.
Alfons Thalmer informierte sie über italienische Untersuchungen, ob Papstattentäter Ali Aksar möglicherweise auch geplant haben sollte, Lech Walesa zu ermorden.
12 Uhr und 51 Minuten, 9 Minuten vor 13 Uhr, ein Kulturbericht im Mittagsschornal.
Der Wiener Schauspieler Erik Frey feiert heute seinen 75.
Geburtstag.
Den Wienern ist er vor allem aus dem Theater in der Josefstadt bekannt, wo er seit fast 50 Jahren in einer Unzahl von Stücken, von Shakespeare über Tschechow, Schnitzler bis zur Annui, gespielt hat.
Erik Frey hat 1927 im Rahmen einer Burgtheater-Tournee debütiert, spielte in Bremen, Prag, Hamburg und unter Max Reinhard in Berlin und kam 1935 an die Josefstadt.
Einem breiteren Publikum ist er durch eine Reihe von Film- und Fernsehrollen bekannt geworden.
Anlässlich seines Geburtstages sprach Maria Renhofer mit Professor Eric Frey.
Herr Frey, der 75.
Geburtstag ist ein Anlass, ein bisschen in die Vergangenheit zu schauen.
Welches waren für Sie die interessanten, die attraktiven Rollen, an die Sie sich heute noch besonders erinnern können?
Die Rollen, die Sie ansprechen in dieser wirklich langen Zeit,
waren natürlich sehr viele Liebhaberrollen in Lustspielen der verschiedensten Art, auch in Schauspielen.
Ich habe auch das Verwandeln am Theater als das Schönste empfunden.
Es war mir ein Bedürfnis, in Figuren zu schlüpfen, wie man so schön sagt, das ist nicht ganz richtig, aber
mich mit Figuren sehr genau auseinanderzusetzen und meine eigene Person an zweite Stelle zu stellen.
Es gibt ja sehr viele Kollegen, die es fantastisch verstehen, sich selbst zu präsentieren und trotzdem wunderbar am Theater zu spielen.
Das war mir nicht gegeben.
Ich habe eigentlich dort, wo ich so mich selbst zu geben hatte, nie so durchschlagend
etwas leisten können, als dort, wo ich wirklich etwas mit großer Fantasie zu einer Figur machen konnte.
Wenn man fast ein halbes Jahrhundert Theater spielt, dann erlebt man auch die Entwicklung, die das Theater in dieser Zeit genommen hat, sehr hautnah mit.
Was würden Sie aus Ihrer Sicht sagen, sind die gravierendsten Veränderungen, die das Theater als Institution in dieser Zeit erfahren hat?
Die gravierendste Veränderung ist, dass es ein total anderer Beruf geworden ist in dieser Zeit.
Die Rolle des Regisseurs war zu meiner Anfängerzeit ganz eine andere als sie heute war und ist.
Aber am Anfang war das Theater leichter.
aber einseitig.
Heute ist der ganze Beruf geteilt in Theater, in Fernsehen, in Film, in Funk und in tausend andere Dinge und ist sehr zersplittert.
Sie haben aber auch Regie geführt bei einigen Theaterstücken.
Ja, ich habe eine ganze Reihe Stücke inszeniert in der Josefstadt vor Jahren.
Es war nicht leicht, das muss ich heute sagen.
Und wenn ich es heute machen würde, hätte ich von dieser Arbeit eine etwas andere Vorstellung und würde gerne andere Voraussetzungen haben.
Trotzdem erinnere ich mich an einige Aufführungen sehr gern, besonders an eine, und das war der gläserne Pantoffel von Molnar, der der Start war, der Marianne Nendwig,
Herr Frey, Sie spielen zur Zeit im Theater an der Josefstadt die Rolle des Jan Gabriel Borgmann in dem gleichnamigen Stück von Ibsen.
Welche Wunschrollen gibt es da noch?
Ich weiß von Wunschrollen eigentlich wenig.
Eine einzige
ist im nächsten Herbst.
Das ist der Perfekt in Kunst der Komödie von Filippo.
Das wird auch im nächsten Herbst gespielt.
Und dann habe ich noch eine Wunschrolle offen, die auch besprochen ist.
Ich kann noch nicht sagen, ob und wann es zustande kommt.
Jedenfalls wäre es schön, wenn mir das noch klänge.
Und das ist der Michael Kramer von Gerhard Hauptmann.
Das wären also die Wünsche des Jubiläus Erik Frey, der heute seinen 75.
Geburtstag feiert.
Mit ihm führte Maria Renhofer dieses Gespräch.
Viereinhalb Minuten vor 13 Uhr schließen wir das Mittagschanal mit der Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
Österreich.
Die wichtigsten Mineralölfirmen haben die Benzinpreise gesenkt.
Nachdem die ÖMV gestern Abend den Preis für Superbenzin und Dieseltreibstoff um 20 Groschen und für Normalbenzin um 30 Groschen verringert hat, sind auch die anderen Gesellschaften diesem Schritt gefolgt.
Die neuen Benzinpreise schwanken jetzt bei Super zwischen 10 Schilling 40 und 10 Schilling 80, bei Normalbenzin zwischen 10 Schilling 10 und 10 Schilling 30 und bei Dieseltreibstoff zwischen 9 Schilling 30 und 9 Schilling
Der Wiener Bürgermeister Graz hat außerdem eine Preissenkung für Heizöl schwer verlangt und angekündigt, dass darüber morgen Verhandlungen mit der ÖMV aufgenommen werden sollen.
Bundeskanzler Bruno Kreisky sagte nach dem Ministerrat für das Konferenzzentrum bei der Wiener Unicity gäbe es fertig ausgearbeitete Rahmenvereinbarungen für Finanzierungsverträge.
Einer der Partner der vorgesehenen Aktiengesellschaft habe in einem Telegramm bereits zugestimmt.
Das Geld wird mit 6 Prozent äußerst günstig verzinst sein.
Kreisky sagte, das Konferenzzentrum werde nach einer Studie 3.000 Dauerarbeitsplätze bringen.
Sozialminister Dallinger kündigte an, dass im Bereich der Stahlindustrie noch heuer 3.500 Personen in Frühpension gehen sollen.
Für Männer wird ein Alter von 57, für Frauen ein Alter von 52 Jahren maßgebend sein.
Der freiheitliche Sozialsprecher Jörg Haider hat ein Sieben-Punkte-Sofortprogramm vor allem zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit vorgelegt.
Haider sagte, bereits jetzt seien 45.000 junge Menschen unter 25 Jahren ohne Beschäftigung.
Wenn man auch die Schulabsolventen berücksichtige, die noch keinen Arbeitsplatz haben, bedeutet dies, dass etwa jeder dritte Jugendliche arbeitslos sei.
Der Obmann der jungen ÖVP, Otmar Karras, verlangte im Präsidienst seiner Partei die Verwirklichung der Vorschläge von Parteiobmann Alois Mock zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
Karras sagte, es sei nicht akzeptabel, dass derzeit etwa 45.000 junge Menschen keinen Arbeitsplatz finden.
Die Entscheidung über den Konkursantrag im Fall des Neunkirchener Schraubenwerkes Brevillers & Urban wurde beim Handelsgericht Wien auf morgen verschoben.
Der Konkurs wurde beantragt, weil der Insolvenz-Entgeltsicherungsfonds des Bundes gegen die Firma Forderungen von 41 Millionen Schilling offen hat.
Im Fall eines Konkurses ist die Übernahme des Betriebes durch eine Auffanggesellschaft geplant, in der Banken und Sparkassen vertreten sind.
Für das Bleistiftwerk Prävelierend Urban in Graz gibt es bereits ebenfalls Interessenten.
Die sieben Mandatare der Salzburger Bürgerliste wollen am Nachmittag versuchen, den Konflikt um die bundesweite Kandidatur von Gemeinderat Herbert Fuchs beizulegen.
Der Entschluss von Fuchs für die Vereinten Grünen des Wiener Atomgegners Alexander Tollmann zu kandidieren, war auf den internen Widerspruch des ebenfalls der Bürgerliste angehörenden Stadtrates Johannes Foggenhuber gestoßen.
Voggenhuber hatte erklärt, Fuchs habe durch seine Kandidatur die Rechtslastigkeit der Alexander-Tollmann-Liste nicht neutralisieren können.
Falls sich die Salzburger Bürgerlistenfraktion am Nachmittag nicht mehrheitlich hinter Fuchs stellen sollte, erwägt der ehemalige Schauspieler auch ein Ausscheiden aus der Liste und eine politische Tätigkeit als sogenannter wilder Gemeinderat.
Der ORF teilt mit.
Der Fußballklub Austria Memphis hat das finanzielle Angebot des ORF zur Fernsehübertragung des morgigen Europacup-Spieles gegen den spanischen Klub FC Barcelona aus dem Wiener Stadion abgelehnt.
Derzeit scheint daher eine Fernsehübertragung des Spieles nicht möglich.
Und jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Meist stark bewölkt und Niederschläge.
Nachmittagstemperaturen 2 bis 8 Grad.
Mit diesen Meldungen ist das heutige Mittagsjournal beendet.
Die Redaktion meldet sich wieder ab 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional.
Für das Team des Mittagsjournals verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.
Einen schönen Nachmittag oder Abend noch, je nachdem, was Sie zu tun gedenken.