Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1988.05.26
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen schönen Tag wünsche ich.
Louis Glück heißt Sie willkommen beim Mittagschanal.
Hier zunächst ein kurzer Themenüberblick.
Das Parlament beschließt heute den Verpflegungsbeitrag für Spitalpatienten.
Im Juli wird die Notstandshilfe neu geregelt.
Jörg Haider, der FPÖ-Obmann, zu Südtirol und zum Slowenenproblem.
Die Bilanz der Donaukraftwerke AG, erstmals Gewinn im Vorjahr.
Optimismus beim verstaatlichten Buntmetallkonzern AMAG, ein weiterer Bilanzbericht.
Ein beispielloses Fischsterben vor Skandinaviens Küsten, weiter Streit um die deutschen Fußball-TV-Sendungen und der italienische Sänger Paolo Conte bei den Wiener Festochen.
Vorerst der gewohnte Nachrichtenüberblick mit Meldungen von Josef Schweinzer hören wir Peter Fichner.
Finnland, USA.
Präsident Reagan ist in der vergangenen Nacht in Helsinki eingetroffen, der Zwischenstation auf seiner Reise zum vierten Gipfeltreffen mit Parteichef Gorbatschow in Moskau.
Reagan bleibt drei Tage lang in Finnland, um sich auf seine Gespräche mit Gorbatschow vorzubereiten.
Beim Gipfeltreffen in Moskau wird es voraussichtlich doch zu einem Austausch der Ratifikationsurkunden über den Vertrag zur Beseitigung der atomaren Mittelstreckenwaffen kommen.
Der Hauptgegner des Vertrages im amerikanischen Senat, der Republikaner Jesse Helms, hat seine Verzögerungstaktik aufgegeben.
Die im Senat notwendige Zweidrittelmehrheit für die Ratifizierung des INF-Vertrags gilt als gesichert.
Sowjetunion.
Moskau hat erstmals eine genaue Zahl über die Truppenstärke in Afghanistan vor Beginn des Abzugs vor zwei Wochen bekannt gegeben.
Generalstabschef Aromeyev teilte in Moskau mit, insgesamt seien 100.300 Soldaten stationiert gewesen.
Im Westen beliefen sich Schätzungen auf 120.000 Mann.
Nahe Osten.
Israel hat neuerlich Ziele im Südlibanon angegriffen.
Zum dritten Mal innerhalb von 24 Stunden bombardierten israelische Kampfflugzeuge den Ort Louweissé.
Die Ortschaft gilt als Stützpunkt der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah.
Zugleich stießen 500 Soldaten der israelisch unterstützten südlibanesischen Armee in das Gebiet vor.
Gestern waren mindestens 40 Kämpfer der Hisbollah und anderer Schiitengruppen getötet worden.
Libyen Revolutionsführer Gaddafi ist bereit, die Regierung von Staatspräsident Hussein Abre im Nachbarland Tschad anzuerkennen.
Gaddafi appellierte an Präsident Abre und dessen Rivalen, Goukouni Veteye nach Libyen zu kommen und dort die nationale Versöhnung des tschadischen Volkes zu besiegeln.
Libyen hat in die Rivalitätskämpfe zwischen Abre und Veteye im Tschad militärisch massiv eingegriffen.
Zypern, Österreich.
Weiterhin gespannt ist die Situation auf Zypern.
Rauf Denktasch, der Führer der türkischen Volksgruppe, bleibt bei seinen Vorwürfen gegen die österreichischen UNO-Truppen.
Er beschuldigt den Kommandanten General Major Greindl, die Ermordung eines türkischen Hirten angeordnet zu haben.
Aus diesem Grund will Denktasch Greindl nicht mehr persönlich empfangen und nur in militärischen Angelegenheiten unter besonderer Beobachtung in den türkisch besetzten Nordteil der Insel reisen lassen.
Der Offizier und das Verteidigungsministerium in Wien haben die Mordbeschuldigung zurückgewiesen.
Sie sprechen von Notwehr.
Die beiden verletzten Soldaten sind auf dem Weg der Besserung.
Der gefreite Zach Huber wird voraussichtlich in den nächsten Tagen das Krankenhaus verlassen können.
Leutnant Tanzer muss vermutlich noch zwei bis drei Wochen im Spital bleiben.
Ein Rücktransport Tanzers nach Österreich wird von den behandelnden Ärzten nicht für nötig erachtet.
Österreich, Ungarn.
Vizekanzler Mok wird heute zu einem zweitägigen, offiziellen Besuch in Ungarn erwartet.
Auf dem Programm stehen Gespräche mit Staatspräsident Nemeth und Parteichef Groß.
Mok wird auch mit dem Primas von Ungarn, Erzbischof Pashkaj, zusammentreffen.
Ein wichtiges Thema ist die gemeinsame Bewerbung der Hauptstädte Wien und Budapest um eine Weltausstellung.
Österreich.
Der Nationalrat befasst sich heute vor allem mit der Neuordnung der Spitalsfinanzierung.
Das System des Krankenanstaltenzusammenarbeitsfonds soll geändert werden.
Unter anderem wird ein Verpflegungskostenbeitrag von 50 Schilling pro Tag und Patient eingeführt.
Weiters beschäftigt sich der Nationalrat mit der Landesverteidigung und der Verankerung des Milizsystems in der Verfassung.
Panama, USA.
Die Verhandlungen zwischen der amerikanischen Regierung und dem Militärmachthaber von Panama, General Noriega, sind endgültig gescheitert.
Außenminister Schulz erläuterte, Noriega habe den bereits ausgehandelten Kompromiss im letzten Moment abgelehnt.
Daraufhin habe die amerikanische Regierung alle bisherigen Vorschläge zurückgezogen.
Die Regierung in Washington bemüht sich seit Monaten, den in den USA wegen Rauschgiftschmuggels angeklagten Militärmachthaber zum Rücktritt zu bewegen.
Südpazifik, Neuseeland.
Auf dem Mourovoa-Atoll im Südpazifik hat Frankreich einen weiteren unterirdischen Atomtest durchgeführt.
Neuseeländische Seismologen haben bisher insgesamt 97 französische Atomtests auf dem Atoll registriert.
Sowjetunion Der oberste Sowjet, das Parlament der Sowjetunion, ist heute zur Schlusssitzung seiner dreitägigen Beratungen zusammengetreten.
Wichtigste Tagesordnungspunkte sind das neue Genossenschaftsgesetz und ein Wohnbauprogramm.
Durch die Gleichstellung der Genossenschaften mit Staatsbetrieben erhofft sich die sowjetische Führung eine Belebung der Wirtschaft.
Im Wohnbauprogramm ist der Bau von 36 Millionen neuen Wohnungen bis zum Jahr 2000 vorgesehen.
Dann soll jeder Sowjetbürger in einer eigenen Wohnung oder in einem eigenen Haus leben können.
Nun die Wetteraussichten bis morgen früh.
Das meist heitere Wetter hält an, allerdings nimmt während der zweiten Tageshälfte die Gewitterneigung im Westen und über dem Bergland zu.
Nachmittagstemperaturen 21 bis 27 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 7 bis 14 Grad.
Aussichten für morgen.
Das sonnige und warme Wetter bleibt erhalten, allerdings erhöht sich aufgrund der flachen Druckverteilung vor allem im Westen und über dem Bergland die Gewittertätigkeit.
Bei mäßigem Südostwind erreichen die Tageshöchsttemperaturen 20 bis 26 Grad.
Eine Vorschau auf das Wochenende.
Meist sonnig, vor allem im Westen und über dem Bergland gewittrig.
Keine wesentliche Temperaturänderung.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien heitert 23 Grad, Eisenstadt wolkig 22 und St.
Pölten ebenfalls wolkig 22 Grad.
Linz heitert 23 Grad, Ostwind 30 Kilometer in der Stunde.
Salzburg heiter 23, Innsbruck heiter 23, Bregenz heiter 21, Graz heiter 22 und Klagenfurt heiter 21 Grad.
Es ist 12 Uhr und 8 Minuten, die Beiträge im Mittagsjournal.
Zunächst Ausland.
Die Nordsee zählt neben dem Mittelmeer zu den am meisten verschmutzten Meeren der Welt.
Rund 100 Millionen Tonnen Abfall landen im Jahr in der Nordsee, viele davon hochgiftig.
Für die Fische sind die trüben Fluten längst zur Mordsee geworden.
Der neueste Umweltalarm kommt von der norwegischen und schwedischen Südküste.
Mehrere hundert Kilometer zwischen Stavanger und Göteborg sind von einer grünen Alge befallen, die ein katastrophales Fischsterben ausgelöst hat.
Das Wachstum von Algen wird durch chemische Substanzen, zum Beispiel Düngemittel, gefördert.
Die Algen verbrauchen dann fast den ganzen Sauerstoff im Wasser.
Anderes Leben geht dadurch zugrunde.
Günther Kraftenberger berichtet.
So etwas Schreckliches habe ich in meinem ganzen Berufsleben noch nicht gesehen.
Der ganze Meeresboden scheint vergiftet zu sein und in 6 bis 9 Meter Tiefe konnte ich nur 30 Zentimeter weit sehen.
Erst als wir weiter aufs Meer hinaus schwammen und 10 bis 15 Meter tief tauchten, wurde das Wasser wieder klar.
Dies sind die Worte des schwedischen Marine-Tauchers Jan Karlsson, der in bewegten Worten im schwedischen Fernsehen schilderte, was sich gegenwärtig vor der schwedischen Westküste und der norwegischen Südküste abspielt, nämlich das größte Fischsterben in diesem Jahrhundert.
Selbst alte Fischer von über 90 Jahren können sich nicht erinnern, etwas Ähnliches erlebt zu haben.
Eine mikroskopisch kleine, giftige Algensorte namens Chrysochromolina polylepsis ist es, die mit verwandten Algenarten das riesige Fischsterben ausgelöst hat und Meeresfische an die Oberfläche oder in die Süßwasserflussmündungen treibt, um nach Luft zu schnappen und den giftigen Algen zu entgehen.
Alle Kiemenfische werden von diesen Massen tot bedroht, aber auch Seesterne und Seeigel, die also nicht durch die Kiemen atmen.
Auch der Tang, der ganz im Gegenteil Sauerstoff teilweise produziert, hängt leblos an den Unterwasserklippen.
Eine einfache Erklärung dafür, warum Kiemenfische massenweise ersticken, Krabben, Hummer, Krebse und Aale aber nicht, gibt es bisher nicht.
Professor Rutger Rosenberg von der Meeresbiologischen Station in Christineberg erklärt, mit Sicherheit lasse sich nur behaupten, dass die Katastrophe letztlich durch den Menschen ausgelöst worden sei.
Chemische Gifte, Abwässer und Überdüngung der Äcker mit Vergiftung des ins Meer abfließenden Grundwassers seien Schuld an diesem Fisch- und Muschelsterben.
Gerade jetzt, wo die Algen blühen und angesichts des seit Wochen windstillen Meeres sei die Katastrophe eingetreten, sagt er.
Die Belastung des Meeres vor der schwedischen West- und der norwegischen Südküste sei ganz einfach zu groß.
Stickstoff und Phosphor hätten den blühenden Unterwasseralgen zusätzliche Nahrung verschafft.
In diesem Frühjahr habe jene eingangs genannte Algensorte alle anderen mehr oder minder ausgeschlagen und beherrsche voll und ganz den Meeresboden bis zu 10 Meter Tiefe.
Die natürliche Balance im Wasser sei durch den Menschen gestört worden.
Offenbar produziere jene Alge auch eine Art Schleim, der die Kiemen der Fische verstopft, oder Viren und Bakterien, zumal ja auch kiemenlose Organismen betroffen würden, wie Seesterne, sagt Professor Rosenberg.
Die Nahrungskette im Meer, wo also ein Lebewesen vom anderen lebt, sei ganz einfach unterbrochen worden.
Es seien jedoch nicht nur die Landwirtschaft und die chemischen Industrien in Skandinavien dafür verantwortlich zu machen, wenn Kattegat und Skagerrak heute wie eine Mülltonne vergiftet seien.
Zentraleuropa trage auch zu dieser Vergiftung bei, wie etwa durch den verschmutzten Rhein, dessen Wasser bis in den Skagerrak strömt.
Die Natur schaffe es nicht mehr, die anschwemmenden Schwermetalle, wie beispielsweise Cadmium, unschädlich zu machen.
Was der Mensch an künstlichen Molekülen produziere, führe langsam aber sicher zum Tod der Natur, sagt Professor Rosenberg.
Vor allem die organischen Chlor-Vereinigungen, etwa die Dioxine, die von der norwegischen Industrie jahrzehntelang in die Fjorde gepumpt wurden, machten sich mehr und mehr bemerkbar.
Die Wissenschaftler hätten lange genug vor dieser Katastrophe gewarnt, ohne jedoch gehört zu werden.
Schwedische und norwegische Experten sind für heute und morgen zu einer Katastrophenkonferenz zusammengerufen worden, nachdem ihre Warnungen jahrelang in den Wind geschlagen wurden.
Umweltalarm, also zwischen Nordsee und Ostsee, das größte Fischsterben, das man sich dort je erinnern kann, Günther Grafenberger hat berichtet.
Wir bleiben im Umweltbereich, wir wechseln aber nach Österreich.
Jeder Bürger, vor allem natürlich der direkt Betroffene, soll sich besser und umfassender über die Situation der Umwelt informieren können.
Das hat heute die Arbeiterkammer gefordert.
Aufgrund einer Studie des Institutes für Wirtschaft und Umwelt der AK werden die gesetzgebenden Körperschaften aufgerufen, die Grenzen der Auskunftspflicht wesentlich weniger eng zu ziehen, als das derzeit in der Praxis gehandhabt wird.
Und man verweist auf positive Vorbilder, wie etwa die Gesetzeslage in Schweden oder in Japan.
Die wichtigsten Aussagen der Untersuchung und die daraus resultierenden Forderungen der Arbeiterkammerseite, die fasst Hans-Christian Unger im folgenden Beitrag zusammen.
Schlechte Luft kann man riechen, durch Chemikalien belastetes Wasser ist oft mit dem freien Auge erkennbar und dem Waldsterben kann man etwas überspitzt formuliert zusehen.
Nun gibt es aber oft weit gefährlichere Einwirkungen auf die Umwelt und auf den Menschen, die unsere Sinne nicht wahrnehmen können.
Rechtzeitige und umfassende Information tut also not.
Von Seiten der Verursacher, wie etwa der Industrie und dem Gewerbe, direkt an die Öffentlichkeit oder aber über den Behördenweg.
Das Problem allerdings, das in der Studie des Instituts für Wirtschaft und Umwelt der Arbeiterkammer ganz klar erkennbar wird, die Möglichkeiten für die Betroffenen, über den Zustand der Umweltauskunft zu erhalten, sind recht spärlich gesät.
Die Informationsfreudigkeit der Unternehmen ist verständlicherweise nicht besonders stark ausgeprägt.
Und die Vielzahl von umweltbezogenen Daten über Emissionen und Emissionen, die die Unternehmen an die jeweils zuständigen Behörden weitergeben müssen, werden in den Amtsstuben nach Meinung der Umweltschützer strenger unter Verschluss gehalten als unbedingt nötig.
Die aufgrund der einschlägigen Gesetze dort ins Treffen geführten Argumente dafür, der Schutz des Geschäfts- und Betriebsgeheimnisses sowie der Datenschutz.
Argumente, die man in der Arbeiterkammer durchaus versteht, aber gleichzeitig trotzdem die Forderung der Experten, die derzeit nicht ausreichenden Regelungen im Sinne von mehr Transparenz zu ändern.
Die Probleme im Einzelnen.
Der Zugang zu den verschiedenen Umweltdaten, wie sie etwa nach der Gewerbeordnung, dem Dampfkesselemissionsgesetz, dem Chemikaliengesetz oder der Genehmigungspflicht für Anlagen der Behörde zur Verfügung gestellt werden müssen, ist dem Einzelnen nur schwer möglich.
Obwohl es in Österreich ein sogenanntes Grundsatzgesetz für die Auskunftspflicht gibt, lässt dieses den Beamten einen extrem großen Spielraum für Ausnahmen zu.
Mit diesem Gesetz gehört Österreich zwar international zu den wenigen Ländern, die eine gewisse Transparenz der Verwaltung bieten.
Im Vergleich mit den Paragrafenwerken der anderen aber ist es von geringerem praktischen Wert.
Ein weiteres Problem.
Die viel zitierte Amtsverschwiegenheit.
Obwohl kürzlich erst neu gesetzlich definiert und etwas weiter gefasst als früher, sind die Abgrenzungen nach Auffassung der Arbeiterkämmerer nach wie vor zu unscharf.
Immer wieder auch zu hören, wenn man um einschlägige Informationen vorstellig wird.
Die Auskunft darüber verletze das Betriebs- bzw.
das Geschäftsgeheimnis.
Und nicht zuletzt dann oft der Hinweis auf das Datenschutzgesetz und seiner Verletzung.
Wer beispielsweise nicht in Wien oder Linz wohnt und von Tafeln, etwa am Wiener Stephansplatz, die aktuellen Schadstoffwerte der Luft ablesen kann, hat es also schwer.
Und daher die heute vorgestellte Initiative der Arbeiterkammer für eine positive Veränderung.
Die zwei wichtigsten Forderungen?
Erstens soll ein Einsicht- und Auskunftsrecht geschaffen werden.
Und Ausnahmen davon sollten so selten wie möglich sein.
Eine Anmerkung der Umweltschützer am Rande?
Bereits jetzt bietet sowohl das Datenschutzgesetz als auch die gesetzlichen Bestimmungen über den Schutz des Betriebsgeheimnisses die Möglichkeit zu einer umfassenderen und damit bürgerfreundlicheren Information.
Und zweitens soll es für ganz bestimmte Daten grundsätzlich keine Ausnahme von der Veröffentlichungspflicht geben.
die da wären, Emissionsdaten und bestimmte Emissionsangaben, wie etwa die Konzentrationen von Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid in der Luft.
Ein Vorbild für Einsichtsrecht und umfassende Auskunft existiert übrigens bereits hierzulande, nämlich die diesbezüglichen Regelungen im Wasserrecht.
Dass es keinen zwingenden Grund für die Geheimhaltung jener Daten gibt, von denen jedes Leben und Überleben abhängt, glaubt man am Beispiel Japans beweisen zu können.
Dort gibt es das weltweit umfassendste Umweltinformationssystem, das sowohl auf gesetzlicher Basis als auch aufgrund zahlreicher freiwilliger Vereinbarungen mit der Industrie geschaffen worden ist.
Das Resultat unter anderem?
Nicht nur ein gutes Produkt, sondern auch dessen saubere Produktion ist in Japan ein Werbeargument geworden.
Mehr Bürgerinformation in Umweltfragen fordert die Arbeiterkammer.
Hans-Christian Unger hat Berichte, 2 nach Viertel 1 ist es.
Der staatseigene Bund Metallkonzern Austria Metallwerke in Ranshofen hat heute in Wien die Jahresbilanz 1987 präsentiert.
Die Amag war vor zwei Jahren in den Schlagzeilen, als er ein heftiges Tauziehen um den Neubau der Elektrolyse anhob, also der eigenen Aluminiumproduktion.
Der Streit wurde von Wirtschaftsminister Graf beendet, der durch die Verweigerung einer Strompreis-Dauersubvention das 4-Mrd.-Schilling-Projekt kippte.
Wenn die schwerstens umweltbelastende alte Elektrolyse möglichst bald geschlossen wird, dann holt die AMAG das Rohaluminium aus dem Ausland.
Kooperationsverhandlungen sind im Gang.
Die Umstrukturierung bedeutet keinen Verlust von Arbeitsplätzen, sagt das Management.
Derzeit sind es rund 6.000 insgesamt.
Die Lage der AMAG ist gut, Gewinn rund 100 Millionen Schilling, eine Verdreifachung gegenüber 1986, Umsatz plus 4 Prozent auf 10 Milliarden Schilling, Susanna Gassner berichtet.
1987 war für die Austria Metall in vieler Hinsicht ein wichtiges Jahr.
Mit der Holding-Konstruktion wurde die Austria Metall, Österreichs staatlicher Alu-Erzeuger, in viele kleine Gesellschaften aufgeteilt und zählt jetzt 28 Tochtergesellschaften und 15 Enkelgesellschaften, wodurch der Konzern wesentlich flexibler agieren kann.
Hauptereignis im abgelaufenen Jahr aber war die Entscheidung, in Österreich keine neue Aluminium-Schmelze zu bauen.
Die alte Elektrolyse in Ranshofen in Oberösterreich muss bis 1992 aus Umweltschutzgründen stillgelegt werden.
Dadurch ist die Austrimetall gezwungen, sich nach anderen Rohaluminiumbezugsquellen umzusehen.
Fündig wurde sie im Venezuela, wo sich die Austrimetall mit 80%iger Wahrscheinlichkeit an einer noch zu errichtenden Elektrolyse federführend beteiligen wird.
In dieser Elektrolyse lässt sich Aluminium wesentlich billiger als in Österreich erschmelzen, weil alle Produktionsfaktoren, vor allem Strom und Tonerde, so günstig wie nirgends in Europa zu haben sind.
Um die Aluminiumversorgung aber auf mehrere Beine zu stellen, plant der Generaldirektor der Austriametall Robert Ehrlich noch Minderheitsbeteiligungen in Kanada und Australien.
Die Austrimetall zählt nun zu den wenigen ÖARG-Betrieben, die ihren Eigentümern nicht Geld kosten, sondern Geld einbringen.
Für 1987 werden von den mehr als 100 Mio.
Schilling Gewinn nach Steuern 40 Mio.
Schilling an die ÖARG abgeliefert, was einer Dividende von 5% entspricht.
Für heuer winkt den Konzernherrn eine noch viel größere Summe.
Wenn die Entwicklung der ersten Monate in diesem Jahr so weitergeht, dann wird die Austria Metall für 1988 einen Gewinn in der Höhe von 400 Millionen Schilling und mehr schreiben.
Eine stolze Summe für ein verstaatlichtes Industrieunternehmen.
Die Gründe dafür liegen zum Teil darin, dass der Aluminiumpreis stark im Steigen begriffen ist.
Die Hauptursache für diese positive Entwicklung der Aluminiumgruppe aber sieht Generaldirektor Robert Ehrlich anderswo.
Der springende Punkt ist, dass die relativ großen Verlustträger, Berndorf, Felget, Ose, Amstetten, Brixleck, jetzt, also Berndorf ist stark im Gewinn, und die anderen sind in etwa um die Nulllinie.
Es gibt keine Tochtergesellschaft, Tochter- und Enkelgesellschaft mehr, die einen namhaften Verlust macht.
Wenn irgendwo noch einmal eine Gesellschaft für Millionen vielleicht am Jahresende Verlust machen wird,
Dann wird man sich damit befassen und das interpretieren.
Es ist aber nicht mehr 40 oder 100 oder 130.
Bei der Produktion von Autofelgen in Ranshoven, eine der großen Verlustquellen in der Vergangenheit, will die Austria Metall die Produktion verdoppeln und sich neue Märkte erobern.
Die Produktgruppen am Standort Berndorf, ebenfalls ein langjähriges Sorgenkind der Austriametall, haben die Geschäftsführer der einzelnen Gesellschaften in einem sogenannten Management-Buyout zu 50 Prozent der Austriametall abgekauft und schreiben jetzt schwarze Zahlen.
Die Dosenproduktion wird heuer erstmals die Verlustzone verlassen.
Im Juni soll eine Halbliterdose auf den Markt kommen, von der man sich gute Absatzchancen verspricht.
Wie soll es nun weitergehen?
Die Austriametall hat sich ein expansionsorientiertes Programm vorgenommen und sucht Beteiligungen und Kooperationen im Ausland, wo sie Wachstumschancen vermutet, wie zum Beispiel bei Weichformteilen aus Aluminium und im Verpackungsbereich.
Für Investitionen in diese Richtung hat Ehrlich 3,5 Milliarden Schilling budgetiert, die die Austriametall aus eigener Kraft finanzieren könnte.
Gute Bilanz, der AMAG Susanna Gassner hat es berichtet.
Seit dem gescheiterten Rodungsversuch in der Hainburger Aue am 19.
Dezember 1984 herrscht in Österreich, was den weiteren Kraftwerksausbau betrifft, die sogenannte Denkpause.
Sie dauert schon dreieinhalb Jahre und hat dazu geführt, dass das Volumen der Bautätigkeit an Kraftwerken in Österreich auf etwa zehn Prozent des früheren Wertes gesunken ist.
Bei der Regierungsklausur in Pertisau im Jahr 1987 hat man sich zwar auf die Staustufe Wien, ein Kraftwerk östlich von Wien und auch auf das Dorfertal festgelegt.
Solche Absichtserklärungen stehen auch im Koalitionspakt, aber alle konkreten Entscheidungen sind offen.
Betroffen ist davon unter anderem die Donaukraftwerkegesellschaft.
Sie hat bisher acht Kraftwerke gebaut, zuletzt Greifenstein.
Zwei sind projektiert, Wien eben und die Heinburg-Alternative, Wolfstal, Wildungsmauer oder wie immer.
Die DOKW haben heute ihre Vorjahrsbilanz präsentiert.
Die Firma ist ja seit heuer im Besitz des Verbundkonzerns.
Man schreibt schwarze Zahlen und wie die Lage der Firma ist und wie die Pläne sind, das berichtet Herbert Hutter.
Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte schüttet die Donaukraftwerke AG einen Gewinn aus, nachdem 1986 aus steuerlichen Gründen noch 900 Millionen Schilling an roten Zahlen geschrieben worden sind.
Aber nicht nur eine neue Bilanzpolitik hat erstmals eine Dividende ermöglicht, sondern auch die gute Wasserführung des Jahres 1987.
Donaukraftdirektor Hansjörg Denk erklärt das so.
Die Donaukraft hat dank der guten Wasserführung im vergangenen Jahr und durch eine kostensparende Politik das beste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt und konnte durch diese Bilanzpolitik einen Reingewinn von 422 Millionen Schilling ausweisen.
Und von diesem Reingewinn von 422 Millionen Schilling für das Jahr 87 sind 421 Millionen Schilling ausgeschüttet worden an die Aktionäre und eine Million Schilling auf neue Rechnung vorgetragen worden.
Diese Bilanzpolitik ermöglicht es, die Verbundgesellschaft als Konzernmutter vorzubereiten auf ihren Zugang zur Börse, um auf diese Art und Weise einerseits eine entsprechende eigene Bilanzstruktur vorweisen zu können und auch eine entsprechende eigene Dividendenausschüttungsmöglichkeit darstellen zu können.
Die Tochtergesellschaften der Verbund helfen also schon kräftig mit, dass künftige Verbundaktionäre auch eine Dividende erhalten.
Wenn auch noch nicht für das Jahr 1988, wie Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth ankündigte.
Das einzige in Österreich laufende Großprojekt ist das Kraftwerk Freudenau in Wien.
Baudirektor Erich Schmid sieht folgenden Fahrplan.
Wir haben am 12.
April das neue Projekt Donaukraftwerk Freudenau bei der obersten Wasserrechtsbehörde eingereicht, mit dem Versuchen, es als bevorzugten Wasserbau zu erklären.
Dieses neue Projekt beinhaltet alle letzten Erkenntnisse und Entscheidungen der Donauraumjury vom 28.
Jänner dieses Jahres.
Wir haben weiterhin vor, das generelle Projekt Kraftwerk Freudenau noch im Sommer dieses Jahres bei der Behörde einzureichen.
Die Behörde wird von sich aus etwa gegen Ende des Jahres, nehme ich an, aufgrund des Wasserrechtsgesetzes eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen und nach Vorliegen der Detailprojekte etwa im Frühjahr nächsten Jahres die Wasserrechtsverhandlung durchführen.
Wann könnte der Bau begonnen werden und wann könnte das Kraftwerk fertig sein?
Sollte die Wasserrechtsbehörde mit allen Verfahren fertig werden und ein rechtsgültiger Bescheid vorliegen, käme der Herbst 1989 in Frage.
Geht sich das nicht aus, ist es der Herbst 1990.
Wird das Kraftwerk zur Weltausstellung 1995 fertig?
Die Bauzeit ist in Nassbauweise mit 60 Monaten oder 5 Jahren vorgesehen.
Also das wäre möglich.
Bei einem Baubeginn 89 sicher möglich, bei einem Baubeginn 90 mit gewissen Einschränkungen.
Die Donaukraft wünscht sich vom Wiener Bürgermeister, dass die angekündigte Volksbefragung bereits nach vorliegender Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird und nicht erst nach allen Details, um das Kraftwerk zur Weltausstellung 1995 fertig zu haben.
Östlich von Wien wird das Zwei-Stufen-Projekt Wildungsmauer und Wolfsthal II untersucht, das 6 bis 8 Milliarden Schilling teurer würde als Hainburg.
Ferner das Projekt Engelhardt-Stetten, das um eine Milliarde teurer wäre als die umstrittene, auf Eis gelegte Variante.
Donaukraftdirektor Hansjörg Denk erklärte dazu, dass die umfangreichen neuen Projektarbeiten im Ausmaß von einigen hundert Millionen Schilling sich früher oder später auch auf den Strompreis auswirken werden.
Im Bericht über die Lage der DOKW, im Bericht von Herbert Tuta, der Wirtschaftsminister Robert Graf hat heute übrigens gesagt, dass es eine Auswirkung auf den Strompreis von diesen Plänen her nicht geben kann.
Im Parlament wird heute unter anderem die Reform der Krankenhausfinanzierung beschlossen.
Für Patienten ändert sich vor allem, dass sie einen Verpflegungskostenbeitrag von 50 Schilling pro Tag leisten müssen.
Die ausufernden Spitaldefizite wird man damit nicht in den Griff kriegen.
Die Reform sieht aber auch Strukturverbesserungen vor, den Abbau teurer Akutbetten etwa oder eine etwas betriebswirtschaftliche Regession der Krankenanstalten.
Von der Debatte im Hohen Haus berichtet Franz Simbürger.
Der grüne Abgeordnete Manfred Srip kritisierte als Erstredner, dass mit der Neuordnung der Spitalsfinanzierung keine wirkliche Neuorientierung im Gesundheitssystem Platz greife.
Wichtigstes Problem für die Gesundheitspolitiker sei immer nur, wer zahlt.
Grundsatzfragen etwa,
Wie können Krankheiten überhaupt verhindert werden?
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Umwelt und Gesundheit?
Oder wie können die Krankenhäuser humaner gemacht werden?
Solche Fragen würden nicht behandelt.
Wichtige Themen wie etwa der Ausbau von Pflegeeinrichtungen oder die Kontrollfunktion des Krankenanstaltenzusammenarbeitsfonds würden auch in der Neuregelung nur diffus behandelt, kritisierte Srebrenica.
Seien wir doch ehrlich, meine Damen und Herren, diese Grazaufnovelle musste unbedingt und rasch, wobei rasch ein durchaus denkbarer Begriff ist, verabschiedet werden, um die Finanzierung der Spitäler finanzieren zu können.
Aber welche jämmerliche Art von Finanzierung stellt es dar?
An eine ernsthafte Neuorientierung in der Gesundheitspolitik ist unserer Meinung nach nie gedacht worden.
Hier fehlt, und ich möchte es noch einmal sagen, hier fehlt der politische Mut, hier fehlt die Kraft, die Dinge von Grunde auf neu zu organisieren im Sinne aller Betroffenen.
Ich habe den Eindruck, man will im Grunde nichts verändern, sondern man will nur aus den Patienten oder aus den potenziellen Patienten wieder einmal mehr Geld rausquetschen, um dieses Morschesystem am Laufen zu erhalten.
Der sozialistische Abgeordnete Paul Posch trat dann zu einer umfassenden Verteidigung der neuen Krankenanstaltenfinanzierung an.
Eine optimale Gesundheitsversorgung der Bevölkerung werde gesichert, sagte Posch.
Gleichzeitig werde aber der medizinische Fortschritt bewahrt.
Posch hob vor allem die zentrale Rolle des Krankenanstaltenzusammenarbeitsfonds, kurz des KRAZAF, im Spitalswesen hervor.
Der Kratzer wird in Hinkunft eine wichtige Steuerungsfunktion für die Anschaffung von Großgeräten ausüben und damit vorsorgen, dass keine Region Österreichs künftig überversorgt und andererseits im Umkreis von mehreren hundert Kilometern eine Unterversorgung nicht entstehen kann.
Das Ringen um den Bestand und die Finanzierung der österreichischen Krankenanstalten geht uns alle an.
Gesunde und Kranke, Kinder und Jugendliche, Erwachsene,
ältere und alte Menschen und nicht zuletzt unsere behinderten Mitmenschen.
Für die Gesellschaft, die unseren demokratischen österreichischen Staat bildet, ist es vornehmst die Pflicht für den Betrieb und die Finanzierung der österreichischen Krankenanstalten aufzukommen.
Lob und Kritik für die neue Regelung kamen von der Freiheitlichen Partei.
Der FPÖ-Abgeordnete Herbert Haupt beurteilte jene Schritte als positiv, die auf mehr Leistungsorientierung im Spitalswesen abzielten.
Kritik übte Haupt aber daran, dass etwa Besserverdiener durch die Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage ab 1.
Juli ungerechtfertigt zur Kasse gebeten würden.
Kritik kam von Haupt aber auch daran, dass im Wesentlichen weiterhin nichts gegen die allgemeine Mentalität unternommen werde, gesundheitlich sozusagen gratis.
Es ist ein schwieriges Problem.
Es ist ein Sumpf, der jahrelang in Österreich gewachsen ist und eine Anspruchsmentalität ist daraus hervorgegangen, die den Patienten eine gewisse Berechtigung gibt,
Dinge in Anspruch zu nehmen, für die von seiner gesundheitlichen Seite her keine Berechtigung besteht.
Es ist bei den Ärzten eingerissen, dass für gewisse Leistungen, die er nicht oder nur unzulänglich erbracht hat, trotzdem Honorarnoten in gewisser Form erstellt werden.
Und es haben damit die Sozialversicherungsanstalten für sich in Anspruch genommen, Leistungen, die heute viel teurer erbracht werden können,
zu einem Unterdeckungspreis nur abzugelten, weil sie stillschweigend selbstverständlich wissen, dass in einem Mischsystem hier à la longue jeder auf seine Rechnung kommt.
Mehr Leistungsorientierung in allen Bereichen forderte Haupt.
ÖVP-Staatssekretär Günther Stummvoll hob hervor, dass die Neuregelung des Spitalswesens in wesentlichen Teilen die Handschrift seiner Partei trage.
Es sei eine große Reform, für die allerdings auch neue Finanzierungswege zu beschreiten seien, ergänzte Stummvoll und ging dann auch auf die Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage ein.
Ich darf daran erinnern, gerade die Volkspartei hat sich monatelang eigentlich widersetzt einer Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage der Krankenversicherung.
Warum wir letztlich zugestimmt haben, meine sehr geehrten Damen und Herren, liegt darin, dass wir hier diese historische Chance letztlich gesehen haben, mit diesen Finanzierungsmitteln wirklich zukunftsweichende strukturelle Reformen für die Spitäler für die 90er Jahre beschließen zu können.
Und ich gebe gerne zu, dass hier vor allem aus der Sicht der gewerblich Selbstständigen ein Wermutstropfen enthalten ist, nämlich die de facto Doppelbelastung der Selbstzahler in der Krankenversicherung der gewerblich Selbstständigen, die heute schon volle Kostenzahler sind und trotzdem auch wird ihre Höchstbeitragsgrundlage erhöht.
Ich glaube, man sollte durchaus auch bei einem großen Reformwerk zugeben, dass vielleicht da oder dort ein Detailpunkt ist, der nicht völlig optimal gelöst werden konnte.
Die Debatte über die Krankenanstaltenfinanzierung und die neuen Kratz-Auf-Gesetze hier im Parlament ist noch im Gang.
Im Augenblick am Wort der freiheitliche Abgeordnete Probst und ich gebe zurück an das Studio.
Um den Patientenkrankenhaus und Finanzprobleme der Spitäler geht es also heute im Hohen Haus, Franz Simbürger hat berichtet.
Drei nach halb eins ist es.
Bei der Notstandshilfe wird es ab dem Juli Änderungen geben.
Notstandshilfe, das ist jene staatliche Unterstützung, die ab dem Zeitpunkt unbefristet ausgezahlt wird, ab dem der Anspruch auf Arbeitslosengeld erlischt.
Das ist nach 30 Wochen.
Wichtigste Änderung ist, dass ab nun auch arbeitslose Frauen Erwerbstätige Männer Notstandshilfe erhalten.
Das war bisher nicht so.
Der Mehraufwand dafür in der Höhe von etwa einer Viertelmilliarde Schilling, den holt man sich, um das Budget nicht mehr zu belasten durch Einschränkungen bei anderen Ansprüchen.
Manfred Steinhuber ist da mit den Details.
Es mag dem neutralen Beobachter vielleicht etwas grotesk erscheinen, aber in Zeiten der Sparpolitik ist das so.
Die rund 8000 Frauen, die im Sinne der Gleichberechtigung ab Juli Notstandshilfe bekommen werden, kriegen ihr Geld von Arbeitslosen und von Langzeitarbeitslosen, die keine Notstandshilfe mehr bekommen.
Denn die Notstandshilfe-Verordnung legt fest, dass man in Zukunft diese Unterstützung nicht mehr über einen unbegrenzten Zeitraum beziehen kann.
Die Notstandshilfe macht 92 Prozent des letzten Arbeitslosengeldes aus.
Für zwei Drittel der Frauen und ein Fünftel der Männer ist das weniger als 5.000 Schilling, also weniger als die Mindestpension.
Neu ist nun, dass nach drei Jahren geprüft wird, ob das
Einkommen 9000 Schilling übersteigt.
Ist das der Fall, endet der Notstandshilfebezug.
Ist das nicht der Fall, wird nur mehr die Differenz zwischen Familieneinkommen und 9000 Schilling als Notstandshilfe weitergezahlt.
Wobei die Familie in diesem Fall nur Ehepartner oder Lebensgefährten umfasst.
Das Einkommen von Kindern oder Eltern im gemeinsamen Haushalt wird nicht berücksichtigt.
Und wenn der Notstandshilfebezieher über 50 Jahre alt ist, dann wird nicht nach drei, sondern erst nach vier Jahren diese Familieneinkommensrechnung angestellt.
Und noch eine Ausnahme gibt es.
Wer ein unterhaltsberechtigter Angehöriger eines Unternehmers, Bauern oder Selbstständigen mit mehr als 4.365 Schilling Einkommen ist, der bekommt keine Notstandshilfe.
Damit sollen Missbräuche verhindert werden.
Etwa wenn jemand von den Eltern versorgt wird und die Notstandshilfe sozusagen als Taschengeld verwendet.
Diese Maßnahme wird aber nur etwa ein Drittel der Kosten einsparen, die der neue Notstandshilfeanspruch für Frauen verursacht.
Deshalb plant das Sozialministerium für 1.
Jänner nächsten Jahres bereits eine neue Novelle zum Arbeitslosenversicherungsgesetz, die den Rest der geschätzten 400 Millionen pro Jahr hereinbringen soll.
Die Reform soll aber nicht nur Kürzungen bringen, versichert man im Sozialministerium, sondern auch mehr Gerechtigkeit.
Derzeit ist es nämlich so, dass das Arbeitslosengeld vom Bruttobezug berechnet wird.
Und das bewirkt, dass wer wenig Lohnsteuer zahlt, im Vergleich zu seinem letzten Nettoeinkommen relativ weniger Arbeitslosengeld bekommt als jemand, der viel Lohnsteuer zahlt.
Und hier will die Reform erreichen, dass das Arbeitslosengeld näher an das letzte tatsächlich verfügbare Einkommen herangeführt wird.
Aber das sind wie gesagt die Pläne für nächstes Jahr.
Jetzt wird vorerst bei den Notstandshilfebeziehern gespart, was sich in drei Jahren bei der Zahl der Ansuchen um Sozialhilfe bereits auswirken wird.
Reform der Notstandshilfe Manfred Steinhober hat berichtet.
Italiens historischer Kompromiss mit der Südtiroler Minderheit nach zwei Jahrzehnten Verhandlungen ist in Rom, in Bozen und in Wien begrüßt worden.
Vermutlich noch heuer wird Österreich die völkerrechtliche Streitbeilegungserklärung abgeben, damit ist die Sache im Prinzip vom Tisch.
Das heißt aber nicht, dass die Vollendung des Autonomie-Paketes nicht auch Kritik ausgelöst hat.
Kritik vor allem von der Rechtsopposition Antiber, Ätsch und Donau, Italiens Neofaschisten, der Südtiroler Heimatbund und die Freiheitliche Partei Österreichs.
FPÖ-Obmann Jörg Haider gab dazu heute in Wien eine Pressekonferenz.
Zu Südtirol vor allem, aber auch zu einem österreichischen aktuellen Minderheitenproblem, den Slowenen.
Manfred Stoppacher berichtet.
Die Freiheitlichen sind auch nach der grundsätzlichen Südtirol-Paket-Einigung skeptisch.
Parteiobmann Jörg Haider warnte heute nachdrücklich vor einer vorschnellen Abgabe der sogenannten Streitbeilegungserklärung durch die Bundesregierung.
Noch immer seien nämlich wesentliche Punkte des Pakets offen, meinte Haider und kritisierte im Einzelnen, dass die italienische Regierung auch bis zur Stunde nicht bereit ist,
zuzustimmen, dass die offenen Fragen der Paketerfüllung vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag anhängig gemacht werden können, um damit eine internationale Schiedsinstanz zu haben für den Fall, dass es zu keiner konsequenten Erfüllung der nun vereinbarten Maßnahmen kommen kann.
Und solange das nicht gegeben ist, sieht sich die Freiheitliche Partei außerstande hier mitzuwirken, weil ja in der Geschichte der Südtirol-Frage mehrfach
Dieser Versuch war, mit halbem Herzen halbe Lösungen anzugehen.
Es scheint also jetzt auch wieder so zu sein, dass der derzeitige amtierende Außenminister, Vizekanzler Dr. Mock, mit einer gewissen Eile bestrebt ist, einen Scheinerfolg in Österreich vorweisen zu wollen, der auf dem Rücken der Südtiroler Bevölkerung ausgetragen wird.
Und der FPÖ-Chef nannte die Voraussetzungen, unter denen die Freiheitlichen einer Streitbeilegungserklärung zustimmen könnten.
Wenn es eine Bereitschaft gibt, seitens der Koalitionsregierung diesen Weg mitzugehen, dann könnten wir uns vorstellen, dass wir auch einer schlussendlichen
Streitbeilegungserklärung zustimmen, wenn vorher durch die italienische Regierung abgesichert ist, dass sie bereit ist, die offenen Punkte mit einem Operationskalender zu erfüllen und auch
die möglichen Konfliktbereiche international oder vor dem IGH anhängig zu machen.
In einem Entschließungsantrag im Parlament wollen die Freiheitlichen die Bundesregierung auffordern, unverzüglich Verhandlungen mit Italien aufzunehmen.
Haider äußerte sich dann auch noch zu einem anders gelagerten, aber nicht minder umstrittenen Volksgruppenthema, nämlich zur inzwischen wieder ins Wanken geratenen Vereinbarung über die Minderheitenschule in Kärnten.
Hier übte der FPÖ-Chef erwartungsgemäß Kritik an der Haltung des Grün-Abgeordneten Karel Smolle.
Wenn die Grünen und insbesondere auch der slowenische Abgeordnete nun Angst vor der eigenen Courage bekommt, das scheint so zu sein, dass er zuerst zustimmt und jetzt irgendwelche Ausflüchte sucht,
dann werden wir nicht einer Lizitation um irgendwelche Zusatzregelungen zustimmen können, denn ich glaube, dass es in Anbetracht der Bedeutung dieser Materie geradezu primitiv ist, wenn jetzt plötzlich Forderungen eingebracht werden, die sich auf die Schuldirektorenbestellung beziehen.
Wir werden also hier dieser Lizitation nicht zustimmen.
und sagen auch an die Adresse jener, die immer wieder Neues erfinden, dass sie hier ein Spiel mit dem Feuer machen, denn es könnte ja auch die Verhandlungsbereitschaft jener, die bisher in einem hohen Maß Konsens gezeigt haben, von Seiten der staatstragenden Parteien überfordert werden und die Lust stark reduziert werden, sich auf der Ebene noch weiter auseinanderzusetzen.
Das war Jörg Haider, der FPÖ-Chef in einer Pressekonferenz, und das war ein Bericht von Robert Stoppacher, natürlich nicht Manfred.
Verzeih mir, Robert.
Ins Ausland noch einmal um 12.40 Uhr.
Der Kampf um die Fernsehübertragungen aus der Deutschen Fußballbundesliga, die seit 25 Jahren eines der attraktivsten Programme von ARD und ZDF sind, ist in ein neues Stadion getreten.
Der Deutsche Fußballbund hat gestern beschlossen, die Übertragungsrechte nicht mehr den öffentlich-rechtlichen Anstalten zu verkaufen,
sondern erstmals dem privaten Bewerber Ufa, einer Tochterfirma von Bertelsmann.
Dieser größte Medienkonzern der Welt ist wieder an RTL Plus beteiligt, einem Sender mit derzeit nur rund 10 Prozent Reichweite.
Attraktiver Fußball soll diese Quote erhöhen.
Dafür bot Bertelsmann mit einer Milliarde Schilling für drei Jahre das Doppelte dessen, was das erste und das zweite deutsche Fernsehen geben wollten.
ARD und ZDF wurden vom Deutschen Fußballbund und dem neuen Lizenzinhaber zu Verhandlungen eingeladen, denn nur die beiden Großen können flächendeckend senden.
Die DFB-Entscheidung fürs Privatfernsehen hat die Drohung von Politikern ausgelöst, den Fußballvereinen, wenn sie schon reinkommerziell agieren, auch den Sonderstatus der Gemeinnützigkeit zu streichen, der mit Subventionen, Steuerbefreiungen und kostenloser Nutzung der Stadien verbunden ist.
Zu dieser medienpolitisch interessanten Entwicklung ein Bericht von Helmut Brandstetter aus Bonn.
Fast jede deutsche Tageszeitung bringt heute den Verkauf der Übertragungsrechte für Bundesligaspiele auf der ersten Seite.
Das schließt die seriöse Frankfurter Allgemeine ein.
Und es gibt kaum einen Politiker, der sich für wichtig hält, der sich nicht zu Wort gemeldet hätte.
Wobei sich die Sozialdemokraten leichter taten.
Sie standen ja den privaten Fernsehanstalten von Anfang an kritisch gegenüber und sehen jetzt die Gefahr, dass die Mehrheit des deutschen Publikums von Fußballspielen ausgeschlossen bleibt.
Dabei argumentieren sie nebenbei gesagt gegen ihren Genossen Manfred Lahnstein, den früheren Finanzminister, der im Millionenpoker für den Medienriesen Bertelsmann am Tisch saß.
Die Politiker von Union und FDP taten sich schon schwerer.
Denn einerseits waren sie immer schon Freunde der Privaten.
Andererseits verwiesen sie, allen voran der Bundeskanzler, auf die, wie es heißt, Brüder und Schwestern in der DDR, die zwar ARD und ZDF sehen können, mittlerweile überall außer im sogenannten Tal der Ahnungslosen um Dresden.
Die Verkabelung der DDR, die auch einen Empfang der Privaten möglich machen würde, steht aber in Ost-Berlin nicht zur Debatte.
Fußball in RTL Plus werden sie also nicht verfolgen können.
Besonders der baden-württembergische Kultusminister Gerhard Meyer-Vorfelder kommt da in Argumentationsschwierigkeiten.
Als rechtsgewirkter Politiker appellierte er an die Einheit der Nation und trat im Landtagswahlkampf sogar dafür ein, dass in den Schulen wieder die erste Strophe des Deutschlandliedes erklingen solle, das Deutschland, Deutschland über alles.
Als Vereinspräsident des VfB Stuttgart aber war er einer der heftigsten Verfechter des ertragreichen Millionen-Deals.
Meier-Vorfelder gestern Abend... Die Frage der Fans...
Für Bundesligaspiele in der DDR beschäftige ich mich genauso wie den Herrn Genscher, denn ich war öfters mit dem VfB bei UEFA Cup Spielen im Ostblock und habe dort mit den Fans lange zusammengesessen, die sich besser auskennen, zum Teil im deutschen Fußball als Deutsche hier in der Bundesrepublik.
Und deshalb ist es natürlich ein Interesse, dass man mit der Flächendeckung eben auch die Bürger in der DDR erreicht.
Das Entscheidende für mich ist, dass sich eben ARD und ZDF nicht ausklinken,
ARD und ZDF wird der DFB trotz des gestrigen Verkaufs aller Rechte für die kommende Spielsaison noch fünf von neun Spielen pro Wochenende anbieten können.
Die Spiele müssen aber schon vor Saisonbeginn ausgemacht werden.
Die Öffentlich-Rechtlichen sind sich noch nicht sicher, ob sie dieses Angebot, das natürlich auch nicht umsonst sein wird, annehmen sollen.
Da nicht einmal ein Fünftel der Haushalte verkabelt ist und somit Private empfangen kann, sorgen nur ARD und ZDF für Flächendeckung.
Wie viel die Sportschau ab Herbst in alle deutschen Haushalte senden wird, steht noch nicht fest.
Der ARD-Vorsitzende Hans Bausch gestern Abend.
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben die Pflicht, die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, flächendeckend, auch in die DDR hinein.
Und zugleich verlangt der DFB von uns eine erheblich höhere Summe an Geld, für die Rechte, diese Fußballspiele in bescheidenen Ausschnitten übertragen zu können.
Das ist ein rosttäuscher Trick und ein fauler Kompromiss, der für ein Jahr noch gilt, dann wird wahrscheinlich dasselbe Spiel wieder beginnen, weil die flächendeckende Versorgung durch die Privaten auch dann noch nicht möglich sein wird.
Friedrich Nowotny, der Chef des größten ARD-Senders des Westdeutschen Rundfunks, will sich jetzt in erster Linie um eine Änderung des Landesmediengesetzes bemühen.
Im Saarland und in Bremen ist nämlich bereits vorgesehen, dass bei Veranstaltungen von öffentlichem Interesse, für die ein Sender die Exklusivrechte gekauft hat, alle anderen die Möglichkeit zu Kurzberichten in der Länge von etwa drei Minuten haben müssen.
die SPD-Mehrheit im Düsseldorfer Landtag mit einem solchen Ansinnen positiv gegenüberstehen.
Innenminister Schnoor will sogar noch weitergehen.
Das derzeitige Mediengesetz, so erklärte er heute, sähe zum Schutz der Privaten Einschränkungen der Werbezeiten bei ARD und ZDF vor.
Da sich die Verhältnisse offensichtlich umgekehrt hätten und die Privaten über so viel Geld verfügen, müsse diese Regelung wieder überdacht werden.
Alles in allem aber scheint es, dass in der Auseinandersetzung zwischen privatem und öffentlichem Fernsehen
eine große Schlacht gewonnen haben.
Die nächste steht aber schon bevor, beim Radio.
Denn eine Tochter der Ufer, diese Bertelsmann-Tochter hat die Fernsehrechte gekauft, hat den geldhungrigen Funktionären des Deutschen Fußballbundes schon ein Millionenangebot für die Hörfunkübertragungsrechte von Bundesligaspielen unterbreitet.
Die ARD steht auf dem Standpunkt, dass bei Radioberichten die Reporterleistung im Vordergrund stehe und jedem Journalisten Zugang zu den Stadien möglich sein müsse.
Ob sich die ARD hier durchsetzt, bleibt abzuwarten.
Fußball im Fernsehen, das regt die Deutschen auf.
Kein Fußball im Fernsehen würde sie wahrscheinlich noch mehr aufregen.
Darum geht es jetzt.
Das hat unser Bonner Korrespondent berichtet, Helmut Brandstetter.
Es ist in 13 Minuten 13 Uhr.
Es gibt in diesem Journal noch einen Kulturbeitrag über den italienischen Sänger Paolo Conte.
Vor diesem Beitrag habe ich jetzt ein paar Takte Musik.
Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
Untertitel der Amara.org-Community
Untertitelung.
BR 2018
Und während dieser Musikbrücke haben wir einen Programmhinweis auf unsere Bandmaschine gelegt.
Heute gibt es ein Interview mit Günther Gauss, einem der profiliertesten Kenner der DDR in der Bundesrepublik Deutschland.
Gauss war der erste Leiter der ständigen Vertretung Bonds in Ostberlin.
Im Zusammenhang mit seinem neuen Buch »Deutschland im Juni« gibt er Hintergrundinformationen und Antworten auf aktuelle Fragen.
Zur Problematik der immer zahlreicher werdenden Übersiedlungen aus der DDR in die Bundesrepublik und dem damit entstehenden Mangel an qualifizierten Kräften in der DDR meint er zum Beispiel,
zu sagen, wenn Ärzte die DDR verlassen oder andere hochqualifizierte Schlüsselfunktionäre, die eine Schlüsselfunktion für das Gedeihen der Gesellschaft innehaben, wenn diese die DDR verlassen wollen und verlassen können, ob sie dann nicht für fünf Jahre beispielsweise nicht im erlernten Beruf tätig sein können.
Weil der Markt, der ganz normale kapitalistische Markt des Westens, der freien Welt, wie man sagt, sieht solche Konkurrenzklauseln vor.
Man kann auch nicht in derselben Branche einen Spitzenmann einer Firma abwerben und morgen beschäftigt man ihn mit allen seinen Kenntnissen.
Dies könnte die Ausreiseproblematik der DDR nicht lösen.
Könnte aber
Die Schwächeren im Land, in der DDR, die Schwächeren sind ja nicht die, die die Kraft haben, die Schikanen mit der Ausreiseproblematik, mit der Ausreiseantragsverbund sind auf sich zu nehmen, die Schwächeren sind ja die, die zurückbleiben.
Dies könnte den Schwächeren im Land ein bisschen gerechter werden.
meint Günther Gauss heute Abend im Journal Panorama um 18.20 Uhr in Österreich 1.
Ein Panorama das Ferdinand Olbord gestalten wird und wir kommen jetzt zum angekündigten Kulturbeitrag.
Das Musikfestival Big Beat im Rahmen der Wiener Festwochen wird heute Abend im Wiener Messepalast mit einem Konzert des italienischen Liedermachers Paolo Conte fortgesetzt.
Bei uns noch weitgehend unbekannt
gilt Conte in Fachkreisen als eine der interessantesten Persönlichkeiten der italienischen Musikszene.
Sowohl als Interpret wie auch als Autor für viele seiner Sänger-Kollegen.
Martin Traxl hat das folgende Portrait über Paolo Conte gestaltet.
Un aeroplano nell'aria bionda e calda vola piano lascia un bel mondo dal colore vai dove c'è il fiume di gennaio
Aguaplano ist der Titelsong seines neuen Albums, das von den italienischen Zeitungen als Capo Lavoro, als Hauptwerk Paolo Contes gefeiert wurde und mit dem auch in den deutschsprachigen Ländern der längstfällige Durchbruch gelingen soll.
Aber eingefleischte Fans zeitgenössischer italienischer Musik kennen den seltsamen Cantautore aus dem piemontesischen Asti schon lange.
Zunächst als Hitlieferanten für Adriano Celentano,
für den er unter anderem den Welterfolg Azzurro schrieb, später als Autor verschiedener Liedermacher und schließlich als Interpreten seiner eigenen Lieder.
Wobei es Paolo Conte immer schwer gefallen ist, sich auf seine musikalische Laufbahn zu konzentrieren, denn er ist, als Spross seiner angesehenen Advokatenfamilie, gelernter Jurist und übt diesen Beruf zwischen seinen Tourneen und Konzerten immer noch aus.
Ich habe noch nie eine Star gehört.
Und ich werde mich niemals als Star fühlen.
Ich habe mich noch nie wie ein Star gefühlt und werde mich auch nie wie ein solcher fühlen.
Ich will das nicht sein, denn es gefällt mir, die Welt mit meinen eigenen Augen zu erkunden und nicht von einer Organisation hin- und hergeleitet zu werden.
Mir ist eine gewisse Glaubwürdigkeit in meinen Liedern besonders wichtig, wie überhaupt ich alles für meine Lieder mache und nichts für meinen persönlichen Erfolg.
Wenn meine Lieder bekannt wären, ist das natürlich, umso besser, aber ein Star zu sein, interessiert mich nicht im geringsten.
Also, es interessiert mich, dass meine Lieder bekannt geworden sind.
Aber mich als Star interessiert es nicht.
Paolo Conte kreiert in seinen Liedern einen sehr eigentümlichen, unverwechselbaren Stil.
Er verbindet die Wurzeln des italienischen Canzone mit Elementen des französischen Chansons im Stile von Jacques Brel oder Charles Aznavour und verwendet dabei immer wieder Jazz-Rhythmen, oft mit lateinamerikanischem Einschlag.
Er singt von den Träumen und Sehnsüchten des europäischen Durchschnittsbürgers, von der fremden Welt Afrikas, von exotischen Schönheiten und tropischen Monsoon-Nächten, von verrauchten Bars und abenteuerlichen Etablissements an den Ufern des Zambezi.
Doch sind diese Lieder, die den Eindruck erzeugen, als seien sie Berichte eines Weltreisenden, nur in Paolo Contes Kopf entstanden?
Fast alle meine Lieder, man kann sagen 95 Prozent, sind ein Produkt meiner Fantasie.
Der Grund für diese exotischen Schauplätze in meinen Liedern ist wohl der, dass ich sie für meine Generation geschrieben habe.
Eine Generation, die nie die Möglichkeit hatte, nach Belieben herumzureisen, die immer nur davon geträumt hat.
Daher habe ich eben Geschichten erfunden, die an fremden Orten spielen, die oft auch sehr theatralisch sind, da sie eben mit dem Auge der Fantasie gesehen werden.
Auch Wien ist für Paolo Conte ein überaus exotischer Ort.
In einem seiner Lieder erkennt er knapp hinter dieser Stadt die Silhouette von Shanghai, denn Wien sei für ihn wahrhaftig das Tor zum Orient.
Im Fundalviale di Vienna, ma pensarsi bene, puoi intravedere Shanghai.
C'è questa porta verso l'Oriente, che io oggi, per esempio, cercavo di indovinare, più che altro, nelle luci.
Ich fand, dass es ein bisschen Zingaree-Lichter gibt, auch ein bisschen venezianische Lichter.
Aber es ist genau die erste Zeit, dass ich hier herkomme.
Ich möchte diese Kenntnisse langsam vergrößern.
Max, es ist nicht klar.
Lass mich runter, Max.
Ich sehe ein Geheimnis, hier nahe zu kommen, Max.
Wenn er Ihnen gefällt, Paolo Conte, heute Abend also im Wiener Messepalast und die letzten vier Journalminuten, die gehören wieder dem Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Wichtigstes Thema der heutigen Nationalratssitzung ist eine Neuordnung der Spitalsfinanzierung.
Geändert wird das System des Krankenanstaltenzusammenarbeitsfonds.
Unter anderem wird ein Verpflegungskostenbeitrag von 50 Schilling pro Tag und Patient eingeführt.
Die FPÖ wird die von der Regierung geplante Vorgangsweise gegenüber der italienischen Regierung in der Südtirol-Frage nicht akzeptieren.
Parteiobmann Haider begründete diesen Beschluss des Parteivorstandes damit, Italien sei nicht bereit, hinsichtlich der Paketerfüllung den internationalen Gerichtshof als Schiedsinstanz anzuerkennen.
Haider sprach unter anderem von einem politischen Ausverkauf der Südtiroler Interessen.
Wegen der großen Nachfrage ist die Zeichnungsfrist für AUA-Aktien vor etwa zwei Stunden vorzeitig geschlossen worden.
Dies hat die Länderbank mitgeteilt.
Ursprünglich war die Zeichnungsfrist von Dienstag bis kommenden Mittwoch festgesetzt.
Die österreichischen Donaukraftwerke haben im vergangenen Jahr dank der guten Wasserführung der Donau das beste Ergebnis der Geschichte des Unternehmens erzielt.
In Hinblick auf die Staustufe Wien läuft seit Frühjahr das Genehmigungsverfahren zur Erklärung zum bevorzugten Wasserbaugebiet.
Im Sommer wird das Gesamtprojekt eingereicht.
Mit einem Baubeginn der Staustufe Wien ist selbst bei einem optimalen Ablauf dieses Genehmigungsverfahrens frühestens im kommenden Herbst zu rechnen.
Der staatliche Aluminiumkonzern Austria Metall hat im Vorjahr den Gewinn auf mehr als 100 Millionen Schilling mehr als verdreifacht.
Der Umsatz ist um etwa 4% auf 10 Milliarden Schilling gestiegen.
Die Umstrukturierungsmaßnahmen haben bei der Austria Metall somit bereits gegriffen, Verlustquellen konnten schneller beseitigt werden.
Vizekanzler Mok reist heute zu einem zweitägigen offiziellen Besuch nach Ungarn.
Ein wichtiges Thema ist die gemeinsame Bewerbung der Hauptstädte Wien und Budapest um eine Weltausstellung.
Zypern.
Die Situation auf Zypern bleibt gespannt.
Der Führer der türkischen Volksgruppe, Rauf Denktasch, hat seine Vorwürfe gegen die österreichischen UNO-Truppen erneuert.
Die beiden verletzten österreichischen Soldaten befinden sich auf dem Weg der Besserung.
Finnland Präsident Reagan ist in der vergangenen Nacht in Helsinki eingetroffen, der Zwischenstation auf der Reise zum vierten Gipfeltreffen mit Parteichef Gorbatschow in Moskau.
Reagan bleibt drei Tage lang in Finnland.
Unter anderem will er sich an den Zeitunterschied zwischen den Vereinigten Staaten und Europa gewöhnen.
Beim Gipfeltreffen in Moskau wird es voraussichtlich doch zu einem Austausch der Ratifikationsurkunden über den Vertrag zur Beseitigung der atomaren Mittelstreckenwaffen kommen.
Der Hauptgegner des Abkommens im Senat in Washington hat seine Verzögerungstaktik aufgegeben.
Belgien In Brüssel haben zweitägige Beratungen der NATO-Verteidigungsminister begonnen.
Wichtigste Gesprächsthemen sind eine Verstärkung der konventionellen Rüstung und eine Erhöhung des europäischen Beitrags.
Libyen.
Revolutionsführer Gaddafi ist bereit, die Regierung von Staatspräsident Issein Abre im Nachbarland Dschad anzuerkennen.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend meist sonnig.
Im Westen und über dem Bergland einzelne Gewitterbildungen.