Mittagsjournal 1983.04.07

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    Rechtliches

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    Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagschanal begrüßt Sie heute Werner Löw und das gleich mit einer knappen Übersicht über die Beitragsthemen der kommenden Stunde.
    Aus dem Inland, Innenminister Lanz informiert über Einzelheiten zur Nationalratswahl am 24.
    April.
    Unterrichtsminister Sinowaz stellt den dritten sogenannten Medienkoffer vor, einen modernen Unterrichtsbehelf zur österreichischen Zeitgeschichte.
    Diesmal geht es um die Jahre 1918 bis 1938.
    Im Grazer Gemeinderat steht heute das hochaktuelle Thema Politikerprivilegien zur Diskussion.
    Ein Thema, mit dem sich auch unsere Inlandspresseschau heute befassen wird.
    Und noch einen Bericht erwarten wir aus Graz.
    Die seit längerem laufende Diskussion um eine städtische Mülldeponie und die von ihr ausgehende Gefahr für das Grazer Trinkwasser hat jetzt einen neuen Höhepunkt erreicht.
    Aufgrund eines offiziellen Gutachtens haben die Vereinten Grünen von Graz jetzt Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet.
    Um Umweltthemen geht's auch in der Auslandsberichterstattung heute.
    Da ist einmal der riesige Ölteppich am Arabischen Golf, der nicht zuletzt die Trinkwasseraufbereitung der Anrainerstaaten bedroht.
    Wir wollen mit Leuten an Ort und Stelle telefonieren.
    Wir versuchen, Vertreter der österreichischen Handelsdelegationen in diesem Raum zu erreichen.
    Und in der Bundesrepublik Deutschland geht das Rätselraten um den tatsächlichen Verbleib von 41 Fässern mit Giftmüll aus dem verseuchten Seveso weiter.
    Im Kulturtag schließlich ein Bericht aus New York zum 50.
    Geburtstag sozusagen von King Kong.
    Der Kultfilm über den Riesenaffen wurde vor 50 Jahren gedreht.
    Und im Wiener Burgtheater, genauer im dritten Raum des Burgtheaters, wird ein Schauspiel des südafrikanischen Autors Ethel Fugard mit dem Titel Halloween aufgeführt.
    Soviel also zum Programm, wie wir es einstweilen planen.
    Erster Fixpunkt, aber jedenfalls die Nachrichten.
    Zusammengestellt hat die Meldung an Adolf Poindl.
    Gelesen werden sie von Angelika Kofler.
    Frankreich.
    Nach achtstündiger mitunter tumultartiger Debatte hat die Nationalversammlung in Paris in der vergangenen Nacht das Wirtschaftsprogramm der Regierung Moroir gebilligt.
    Die Abstimmung war mit der Vertrauensfrage verbunden.
    Die sozialistisch-kommunistische Regierungskoalition verfügt in der Nationalversammlung über eine Zweidrittelmehrheit, sodass an ihrem Sieg nicht zu zweifeln war.
    Das Stimmenverhältnis lautete 322 zu 155.
    In der Debatte wurde das Konzept zum Abbau des stark angestiegenen Außenhandelsdefizits sowie zur Stabilisierung von Staatshaushalt und Wirtschaft von den Rednern der Opposition heftig kritisiert.
    Vorgesehen sind unter anderem eine Zwangsabgabe für Besserverdienende, höhere Verbrauchsteuern und eine Devisenbeschränkung für Auslandsreisen.
    USA.
    Für Rüstung sind im Jahr 1980, wie aus einer nun veröffentlichten Statistik der amerikanischen Behörde für Rüstungskontrolle und Abrüstung hervorgeht, auf der ganzen Welt 600 Milliarden Dollar aufgewendet worden.
    Mehr als die Hälfte davon entfiel auf die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten.
    Die UdSSR hat danach 188 Milliarden Dollar für Rüstung aufgewendet und für 8 Milliarden Dollar Waffen exportiert, die USA verwendeten 131 Milliarden für die eigene Rüstung und exportierten für 6 Milliarden.
    In der Statistik folgen die Volksrepublik China, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Saudi-Arabien und Japan.
    Die meisten Soldaten gab es 1980 in China mit 4,5 Millionen Männern und Frauen.
    Sowjetunion Der sowjetische Verteidigungsminister Dmitry Ustinov hat mit einem Atomschlag gegen die USA für den Fall gedroht, dass die UdSSR von Westeuropa aus mit amerikanischen Mittelstreckenraketen angegriffen werden sollte.
    Zugleich erklärte Ustinov während eines Aufenthaltes in der DDR, ein sowjetischer Gegenschlag würde für die meisten westeuropäischen Länder, in denen die amerikanischen Waffen stationiert sind, die Vernichtung bedeuten.
    Den Vereinigten Staaten warf der sowjetische Verteidigungsminister vor, die NATO-Verbündeten zu Geiseln ihrer Atomstrategie zu machen.
    Österreich.
    Führende Persönlichkeiten von Kammern, Kassen und des ÖGB nehmen in der heutigen Ausgabe der Arbeiterzeitung zu der Fragestellung, ob eine eventuelle Zinsensteuer auch für ihre Körperschaften gelten würde.
    ÖGB-Präsident Anton Benja bemerkte dazu, der Gewerkschaftsbund werde akzeptieren, was immer der Gesetzgeber auf diesem Gebiet beschließen sollte.
    Prinzipiell sei er nicht gegen eine Besteuerung der Zinserträge des ÖGB, sagte Benja.
    Ähnlich äußerte sich auch der Präsident des Hauptverbandes der Sozialversicherung, Franz Millendorfer, der meinte, sollten die öffentlich-rechtlichen Körperschaften ausgenommen werden, bliebe ja nur der Sparer übrig.
    Der Generalsekretär der Bundeskammer der Gewerblichen Wirtschaft, Karl Kierer, beantwortete eine entsprechende Frage mit den Worten, »Wie's komme, so müsse man's nehmen«.
    ÖVP-Obmann Mock hat sich gestern Abend bei einer Wahlkampfkundgebung in Klagenfurt neuerlich energisch gegen die Einführung der Zinsensteuer ausgesprochen.
    Mock sagte bereits, die Diskussion um diese Steuer habe dazu geführt, dass der Spareinlagenzuwachs in den beiden ersten Monaten dieses Jahres um 7 Milliarden Schilling geringer gewesen sei als im Jänner und Februar 1982.
    Die Wahl am 24.
    April sei daher, so der ÖVP-Obmann, auch eine Volksabstimmung darüber, ob es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung oder zu neuen Steuern und noch höheren Schulden kommen solle.
    Der freiheitliche Schulsprecherklubobmann Friedrich Peter fordert die Aktivierung und den Ausbau der Bildungsberatung zur Elterninformation.
    Peter meint, die sozialistische Regierung habe den höheren Schulabschluss als erstrebenswertes Ziel für alle Kinder propagiert, die Matura damit zu einem Statussymbol gemacht und die manuell-praktische Bildung degradiert.
    Die Unterrichtsbehörde müsse daher in allernächster Zukunft durch Aufklärungsarbeit die Eltern motivieren, die Schülerberater oder Beratungslehrer vermehrt in Anspruch nehmen, erklärt der freiheitliche Schulsprecher.
    Der zweite WBO-Prozess im Landesgericht Eisenstadt wird voraussichtlich schon im kommenden Herbst stattfinden.
    Die Anklageschrift wird den neun Beschuldigten unter ihnen wie der Ernst Rauchwater und Horst Tietze in den nächsten Tagen zugestellt.
    Die einzigen Fakten der Anklage lauten auf Untreue und Beteiligung daran, betrügerische Krieder bei einzelnen Angeklagten vergehen nach dem Devisengesetz.
    Anlässlich des von den Vereinten Nationen proklamierten Weltgesundheitstages ist heute in Wien eine Feier abgehalten worden.
    Das Ziel der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, Gesundheit für alle im Jahr 2000, bezeichnet der Gesundheitsminister Kurt Steirer bei dieser Gelegenheit als Utopie, der man näher kommen könne und müsse.
    Prof. Karl Fellinger erklärte, Gesundheit könne trotz der großen medizinischen Fortschritte nicht nur durch die Ärzte erreicht und erhalten werden, sondern mache auch die individuelle Verantwortung des Einzelnen für sich selbst nötig.
    Solange es nicht wirklich ins Bewusstsein der Bevölkerung dringe, das Nikotin zu vermeiden und Alkohol nur mäßig zu genießen ist, seien, wie Prof. Fellinger betonte, alle Mühen weitgehend vergeblich.
    Ein Umweltschutzabkommen zwischen Ungarn und Österreich ist derzeit in Vorbereitung.
    Der Vorsitzende des Ungarischen Amtes für Umwelt- und Naturschutz, Staatssekretär György Gondar, sagte gestern Abend in Wien, ein derartiger Vertrag werde vermutlich in wenigen Monaten unterzeichnet werden.
    Das Abkommen solle fünf Jahre gelten und werde durch Arbeitsprogramme ergänzt, die der Umweltforschung, der Luftreinhaltung und dem Expertenaustausch gewidmet sind.
    Vatikan Tschechoslowakei.
    Der Franziskaner Orden in Rom hat die Verhaftung von 20 Ordensangehörigen in der Tschechoslowakei kritisiert und in einem Telegramm an Staatspräsident Hussak dagegen protestiert.
    15 der von der Polizei festgenommenen Patres sind inzwischen wieder freigelassen worden, 5 wurden wegen illegaler religiöser Tätigkeit in verschiedene Gefängnisse eingeliefert.
    Nach Ansicht des Franziskanerordens hängt die Verfolgungswelle mit dem vatikanischen Dokument zusammen, dass Priestern in der CSSR die Mitgliedschaft in der regierungsnahen Vereinigung Patsam in Terris verbietet.
    Österreich.
    Der österreichische Filmschauspieler und Regisseur Willi Forst wäre heute 80 Jahre alt geworden.
    Willi Forst, der vielfach zugleich als Autor, Regisseur und Schauspieler wirkte, hat eine Epoche des Wiener Films gestaltet.
    Seine größten Erfolge feierte er in den 30er Jahren mit Masurka, Burgtheater und besonders Bellami sowie während des Krieges mit Operette und Frauen sind keine Engel.
    Mit all diesen Filmen wurde Willi Först zum Markenzeichen für beschwingte Filmkomödien mit viel Wiener Gemüt, Romantik und Melancholie.
    Er ist im August 1980 in Wien im Alter von 77 Jahren gestorben.
    Ein Streik der öffentlich bediensteten Italiens hat vor allem am Grenzübergang Brenner schwere Auswirkungen.
    Etwa 800 Lastkraftwagen warten auf ihre Abfertigung.
    Der Rückstau reicht bis Wattens, wo die Fahrzeuge bereits am Pannenstreifen der Inntal-Autobahn angehalten werden.
    Seit etwa 10 Uhr können am Brenner alle 10 Minuten je 15 Lkw die Grenze passieren.
    Auch am Reschenpass wird nur schleppend abgefertigt.
    Überhaupt nicht abgefertigt werden Schwerfahrzeuge in Tölmaglan und in Siljan.
    Auf den Personenreiseverkehr wirkt sich der Streik an keinem der Grenzübergänge nach Italien aus.
    Die Wetterlage.
    Mit einer lebhaften westlichen Strömung gelangen feuchte und milde Luftmassen in den Alpenraum.
    Die Aussichten bis morgen früh, von einigen Auflockerungen abgesehen, meist stark bewölkt und häufig Regen.
    Schneefallgrenze auf über 1000 Meter ansteigend.
    Mäßige westliche Winde.
    Nachmittagstemperaturen 6 bis 12 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 2 bis 7 Grad.
    Die Aussichten für morgen, rasch wechselnde Zeitweise, aber auch starke Bewölkung und einige Regenschauer.
    Im Flachland auch kurzzeitig sonnig.
    Mäßige bis lebhafte Winde aus westlichen Richtungen, Tageshöchsttemperaturen 8 bis 15 Grad.
    Das Wetter übermorgen Samstag weiterhin unbeständig und mild.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien bedeckt 9 Grad, Westwind mit 20 Kilometern in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt 10 Grad, Nord 10.
    Linz wolkig 10 Grad, Südwest 20.
    Salzburg wolkig 6 Grad, Südost 20.
    Innsbruck stark bewölkt, 7 Grad, Wind still.
    Bregenz stark bewölkt, 9 Grad, Süd 5.
    Graz bedeckt Regen, 7 Grad, Nordwind mit 5 Kilometern in der Stunde und Klagenfurt stark bewölkt, 10 Grad, Wind still.
    Es ist zwölf Minuten nach zwölf und unser erstes Thema im Mittagsjournal die riesige Ölpest im arabischen bzw.
    persischen Golf.
    Seit mehr als einem Monat fließen aus iranischen Ölförderanlagen in Küstengewässern täglich an die 15.000 Fass besonders zähes Rohöl aus, nachdem die Anlagen durch irakische Angriffe beschädigt worden sind.
    Fernsehaufnahmen zeigen uns die dunkle Masse, die knapp unterhalb des Wasserspiegels treibt und die mittlerweile insgesamt eine Fläche bedeckt, die etwa ein Drittel so groß ist wie Österreich.
    International laufen die Bemühungen, die beiden Kriegsparteien zu einem Teilwaffenstillstand zu bringen, damit die Ölquellen repariert werden können.
    Derzeit sitzen in Kuwait sogar Vertreter des Iraks und des Irans an einem Verhandlungstisch.
    Eine politische Lösung ist aber einstweilen noch nicht gefunden.
    Das Misstrauen der beiden Kriegsparteien gegeneinander ist offenbar zu groß.
    Und selbst wenn man eine solche politische Lösung findet, also einen Waffenstillstand, die technische Lösung, das Abdichten der Ölquellen und der Schutz vor dem ausgeflossenen Öl selbst, wird insgesamt eine sehr, sehr langfristige Sache sein.
    Die meisten bedrohten Staaten am Golf haben am vergangenen Wochenende Großalarm gegeben und den Notstand ausgerufen.
    Wir wollten jetzt wissen, wie man die Situation an Ort und Stelle einschätzt.
    Ich habe kurz vor Beginn dieses Journals den österreichischen Handelsdelegierten in Kuwait, Dr. Wolfgang Lanz, telefonisch erreicht und ihn gefragt, ob er in seinem Bereich so etwas wie Katastrophenstimmung bemerkt.
    Es ist so, dass der Ölteppich im Augenblick wieder, dadurch dass sich der Wind gedreht hat,
    von Bahrain, das also stärker bedroht ist als Kuwait, sich etwas weggewandt hat.
    Die Leute sind natürlich sehr in Aufregung und es wird aber eher als ein langfristiges als ein kurzfristiges Problem gesehen, denn das Öl wird also aufbrechen in kleine Flecken und sicher noch auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinaus, wird diese Verunreinigung im Golf zu merken sein.
    Katastrophenstimmung ist aber
    in keiner Weise zu merken.
    Das Leben geht ganz normal weiter und das ist also, was vor allem Kuba da anlangt, wo ich ja so selbst geführt zu Hause bin, mein Gott, das ist doch noch etwas weiter.
    Die Hauptsorge scheint aber auf jeden Fall doch zu sein, die Bedrohung für die Trinkwasser-, die Meerwasseraufbereitungsanlagen.
    Es gibt da Meldungen, es seien bereits jetzt die Preise für Wasser in den bedrohten Gebieten, seien bereits jetzt im Steigen.
    Die Bevölkerung horte angeblich schon Trinkwasser in Flaschen.
    Wissen Sie davon was?
    Ich kenne das also auch nur aus Zeitungsmeldungen und da sagt man eben, dass Trinkwasser bereits teurer ist als Superbenzin.
    Und werden bei Ihnen konkrete Maßnahmen getroffen, Abdichtungen, Dämme oder andere Schutzmaßnahmen, um diesen Ölteppich von der Küste fernzuhalten derzeit?
    Das ist vorläufig in Kuwait nicht notwendig, weil die Meerwasserentsalzungsanlage ist im Norden des Landes.
    Und der Ölteppich befindet sich, also diese Ölumreinigung, der Ölflick, befindet sich also doch noch eher im Südosten der Küste Kuwaits.
    Das heißt also offenbar, Herr Doktor, in Kuwait sieht man primär derzeit noch das politische Problem und versucht, das politische Problem zu lösen.
    Das physische Problem des Ölteppichs ist für Kuwait selbst im Augenblick noch nicht ganz so betroffen.
    Soweit also das Gespräch mit Dr. Lanz, dem österreichischen Handelsdelegierten in Kuwait.
    Und während dieses Band lief, haben wir versucht, geografisch ein wenig weiterzukommen, in die offenbar doch unmittelbarer bedrohten Gebiete, weiter im Südwesten des Golfs, also am Ausgang des Arabischen Golfs, Gebiete Katar und dann weiter noch die Vereinigten Arabischen Emirate.
    Und ich bin jetzt verbunden mit Herrn Gerhard Pfeifferling,
    einem Herrn aus der Handelsdelegation in der österreichischen, in Abu Dhabi.
    Auch an sich erpfeifert die Frage, wie sieht die aktuelle Situation bei Ihnen aus der Sicht der Bevölkerung aus?
    Also im täglichen Leben merkt man relativ wenig.
    Die Zeitungen sind zwar seit etwa 14 Tagen voll mit Berichten, allerdings nicht einmal immer Headlines, sondern eher so
    zwar auf der ersten Seite, aber nicht unbedingt das Hauptthema.
    Die Bevölkerung ist ruhig.
    Es gibt etwa 80 Prozent Ausländer in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
    Und komischerweise natürlich identifiziert sich auch keiner unmittelbar mit dem Land hier, weil die meisten ja nur kurzfristig hier sind.
    So kann man also kaum von einer Panik sprechen.
    Panik-Käufe gibt es angeblich für Mineralwasser.
    Ich persönlich kann das nicht bestätigen.
    Ich habe also gestern noch Mineralwasser gekauft und der Preis war nicht wesentlich anders als die übrigen Male.
    Das Wasser an und für sich ist bis jetzt noch sauber.
    In Katar soll
    Sieht man, dass da Dämme errichtet werden und Abschirmmaßnahmen derzeit?
    die in Zeitungsanlagen natürlich alle weiter draußen liegen.
    In den Zeitungen wird also die Information, wie gesagt, habe ich ja zur Zeitung, wird berichtet, dass also sowas im Gange ist, dass man also versucht, das abzuschirmen.
    Ernst Weil, aus Ihrer persönlichen Sicht, können Sie von so Hamsterkäufen von Panik unter der Bevölkerung das Ernst Weil nicht bestätigen?
    Nein, das kann ich also nicht bestätigen.
    Es ist alles relativ ruhig.
    Man diskutiert es nicht,
    Vielen Dank, Herr Pfeifferleck, für diesen direkten Bericht.
    Dankeschön.
    Ja, und wir machen jetzt zwölf Minuten vor halb eins im Mittagsjournal weiter, wieder mit einem Thema Umwelt, mit dem Thema Umwelt.
    Und hier geht es um einen Umweltskandal, der schon sieben Jahre zurückliegt, dessen Ursachen sieben Jahre zurückliegen.
    1976 waren nach einer Explosion in der italienischen Chemiefirma in Seveso Giftgase ausgetreten und die haben das gesamte umliegende Gebiet verseucht.
    Schwere Erkrankungen der Bevölkerung waren die Folge.
    Die Bevölkerung wurde zu einem Großteil evakuiert.
    Warum dieses Drama von 1976 jetzt immer noch eine aktuelle Rolle spielt, das sind 41 Fässer mit Giftmüll aus Seveso, über deren Verbleib derzeit in ganz Europa eigentlich Rätselraten herrscht.
    Wie Sie zunächst sehen, 41 Fässer mit Giftmüll aus Seveso seien in die Bundesrepublik Deutschland transportiert worden und dort haben entsprechende Nachforschungen stattgefunden,
    Eine endgültige Lösung gibt es immer noch nicht.
    Es gab die Gerüchte und die Theorien, die Fässer seien weitergewandert in die Deutsche Demokratische Republik.
    Auch die Schweiz war betroffen, auch die Schweiz stellte Untersuchungen an, wo diese 41 Giftmehlfässer hingekommen sein könnten.
    Derzeitiges Fazit, der Verbleib der Fässer ist nach wie vor ungeklärt, aber hören Sie mehr darüber von Gottfried Zmeck.
    Es ist ein Hin und Her von Meldungen, die anschließend wieder dementiert werden.
    Vermutungen werden geäußert und wieder zurückgenommen.
    Kurz, niemand vermag zu sagen, wo die 41 Fässer mit Chemieabfällen, darunter das hochgefährliche Sevesogift-Dioxin, gelagert sein könnten.
    Die Behörden reagieren mit zunehmender Empörung auf die Unklarheiten.
    Offensichtlich gibt es aber jetzt eine neue Spur.
    Sie führt nach Norddeutschland und von dort, so wird vermutet, in die DDR.
    Das hessische Landeskriminalamt hat bei der badischen Rückstandsbeseitigungs GmbH Dokumente über Gespräche mit dem französischen Transportunternehmen Spelidec und mit der hanseatischen Baustoffkontor GmbH mit Sitz in Schleswig-Holstein zum Verbleib von Seveso-Abfällen sichergestellt.
    Das Bonner Innenministerium wurde davon vom hessischen Umweltschutzminister unterrichtet.
    Einzelheiten der Dokumente sind dem Innenministerium bisher allerdings noch nicht bekannt.
    In mehreren Presseberichten ist davon die Rede, dass die Fässer mit dem hochgefährlichen Müll sich in der DDR befinden würden.
    Diese Berichte stützen sich auf die Aussage des technischen Direktors des größten französischen Unternehmens für die Beseitigung von Industrieabfällen, François Techet.
    In der Branche sei es ein offenes Geheimnis, sagte dieser, dass der Giftmüll aus Seveso in die DDR gebracht wurde.
    Die DDR sei derart auf Devisen aus, dass sie bereit sei, jede Art von Industriemüll aufzunehmen, meinte der französische Abfallspezialist.
    Das Dioxin aus Seveso ist nach dieser Darstellung über Nordfrankreich in die Bundesrepublik gebracht worden und wurde dann in die DDR weitergeleitet.
    Die ständige Vertretung der DDR in Bonn bestritt dies allerdings.
    Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums meinte, ein solcher Transit durch die Bundesrepublik hätte ein zollamtliches Abfertigungsverfahren vorausgesetzt.
    Dafür seien jedoch keine Anzeichen festgestellt worden.
    Bonn forderte gestern den Basler Chemiekonzern Hoffmann-Laroche zu einer Auskunft über den Verbleib der Giftfässer auf.
    Das Unternehmen ist die Muttergesellschaft der italienischen Firma ICMESA, in deren Anlagen in Seveso 1976 nach einer Explosion Giftgase ausgetreten waren und das umliegende Gebiet verseucht hatten.
    Bei dieser aufsehenerregenden Umweltkatastrophe gab es Vergiftungen mit schweren Spätfolgen, wie zum Beispiel missgebildete Kinder.
    Eine Wiederholung dieser Katastrophe halten Umweltschützer für möglich, wenn zum Beispiel routinemäßige Erd- oder Müllbewegungen das unkontrolliert gelagerte Gift ungewollt wieder an die Oberfläche bringen, da ja der Verbleib nicht bekannt ist.
    Das Bonner Innenministerium bestätigte inzwischen, eine Antwort von Hoffmann-Laroche bekommen zu haben, nannte aber keine Einzelheiten.
    In bisherigen Stellungnahmen des Chemiekonzerns hieß es, der Lagerungsort sei nicht bekannt, denn der Abtransport des dioxinverseuchten Materials sei nur möglich gewesen, indem sich das Unternehmen den Geheimhaltungsbedingungen der Transportfirma unterzogen habe.
    Diese Transportfirma sei dem Mannesmann Italien gewesen.
    Es liege eine notarielle Meldung über die Füllung der Fässer und ihren Abtransport vor, erklärte ein Sprecher von Hoffmann-Laroche, doch sei der Lagerungsort nicht angegeben.
    Die Zentrale der Firma Mannesmann in Düsseldorf wiss diese Angaben kategorisch als falsch zurück.
    Eine Unternehmenssprecherin erklärte, dass die Tochterfirma Mannesmann Italia sich im Sommer 1982 verpflichtet habe, für den Abtransport zu sorgen.
    Dieser Auftrag sei jedoch nicht von der Mannesmann Tochter ausgeführt worden, vielmehr sei das Gift von der Schweizer Firma Vadir in Genf und dem französischen Unternehmens Belidec in Marseille an einen unbekannten Ort gebracht worden.
    Es liegt also eine Fülle von undurchsichtigen und größtenteils widersprüchlichen Angaben vor.
    Die Bundesländer Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Bayern, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen übermittelten offizielle Untersuchungsergebnisse nach Bonn, wonach auf ihrem Gebiet keine Seveso-Abfälle gelagert seien.
    Mehrere Politiker sprechen inzwischen von einem handfesten Skandal und fordern verschärfte Bestimmungen über die Abfallbeseitigung sowie den Export und Transit von giftigen Abfällen.
    Eines steht fest, solange der Verbleib der Seveso-Abfälle nicht geklärt ist, gleichen die Giftfässer einer Zeitbombe.
    Ja, also eigentlich eine erschreckende Tatsache, wie da 41 hochgiftige Fässer durch Europa wandern können sozusagen und offiziell niemand weiß, wo sie geblieben sind.
    Sechs Minuten vor halb eins, wir kommen nach Österreich zurück, bleiben aber beim Thema Umwelt.
    Seit 18 Jahren betreibt die Stadt Graz in einer ehemaligen Schottergrube im Südosten der steirischen Landeshauptstadt eine Mülldeponie.
    Bis 1985 hat die Stadt dort das Recht, Müll abzulagern.
    Die Anreiner der Deponie fordern jetzt die sofortige Schließung, weil man im Müll eine Bedrohung des Grundwassers und der Gesundheit im Allgemeinen sieht.
    Am Montag blockierten die Anrainer auch für wenige Stunden die Zufahrt zu dieser Mülldeponie.
    Heute Vormittag nun griffen auch die Vereinten Grünen in der Steiermark in diese Diskussion ein.
    Hören Sie Nieres von Hans-Christian Scheid aus dem Landesstudio Steiermark.
    Die städtische Mülldeponie am Köglerweg in Graz sei für die gesamte Stadt eine Umweltzeitbombe, sagen die Vereinten Grünen in der Steiermark.
    und schalteten heute in diesem Zusammenhang die Staatsanwaltschaft Graz ein.
    Die Begründung für diesen Schritt?
    Verdacht auf Fahrlässigkeit durch den Betreiber, den Wirtschaftshof der Stadt Graz.
    Der Landesobmann der Vereinten Grünen, Diplom-Ingenieur Josef Korber.
    Die Anzeige ist derart zu rechtfertigen, dass hier der Verdacht auf fahrlässige Gefährdung der Trinkwasserbrunnen besteht.
    Und zwar ist dieser Verdacht begründet durch ein Gutachten des Landeshygienikers durch die chemischen Untersuchungen.
    Es ist nachweisbar, zwar durch die Befunde und das Gutachten, dass hier Deponiesickerwässer in das Grundwasserfeld von Graz gelangen.
    Die Angelegenheit ist nicht nur örtlich begrenzt zu sehen, immer für diese 3000 Betroffenen, die hier
    eben ihre Brunnen bereits verunreinigt haben, zum Großteil verunreinigt haben, wo bereits 40 geschlossen werden mussten, sondern es ist hier eine großräumige Einwirkung möglich und zwar nicht nur möglich, sondern auch aufgrund analoger Beobachtungen in Deutschland zu erwarten, dass auch die ganze Wasserversorgung, gerade Süd, hier gefährdet ist.
    Die Vereinten Grünen stellen sich mit ihrem heutigen Akt hinter die Anrainer der Deponie am Köglerweg, die ihrerseits zum Kampf gegen die Deponie einen Schutzverband gegründet haben.
    Frage nun an den Landesobmann der Vereinten Grünen, ob der heutige Schritt eigentlich auch im Zusammenhang mit dem Nationalratswahlkampf zu sehen ist.
    Das hat mit Wahlgag leider nichts mehr zu tun.
    Wir verfolgen die Sache schon seit etlicher Zeit.
    Und die Situation ist so, dass auch ein Wahlgang hier Möglichkeiten schafft,
    damit in die Öffentlichkeit zu treten.
    Und vor allem haben wir ja nicht vor, die ganze Gegend zu verplakatieren mit Plakaten, sondern wir nützen diese Zeit, die uns hier zur Verfügung steht, mit konstruktiven Vorschlägen.
    Ein konstruktiver Vorschlag mit einer Kostenaufstellung.
    Die Aufstellung hat das Ergebnis erbracht, dass der Reihengewinn der Deponie von zwei Jahren genügen würde, das sind immerhin etwa 50 Millionen Schilling,
    genügen würde, um hier doch langzeitlich das Grazer Grundwasserfeld zu sanieren.
    Die Vereinten Grünen legten dazu heute auch ein Sanierungskonzept vor.
    Anmerkung am Rande.
    Seit Jahren bemüht man sich seitens der Stadt Graz, wissend, dass die Deponie am Köglerweg einmal geschlossen werden muss, um eine Lösung des Müllproblems.
    Man ist auch bereits seit Jahren auf der Suche nach einem neuen Deponie-Standort.
    Lösung ist derzeit jedoch noch keine in Sicht.
    Jährlich fallen in Graz immerhin 100.000 Tonnen Müll an.
    Hans-Christian Scheidt berichtete von der jüngsten Entwicklung in Sachen Mülldeponie in Graz.
    Wir bleiben in der steirischen Landeshauptstadt, wechseln allerdings zum aktuellen Reizwort Privilegienabbau.
    Vom Grazer Gemeinderat soll heute in seiner ersten Arbeitssitzung nach der Neuwahl am 23.
    Jänner ein Schritt zur Kürzung von Politikerbezügen gesetzt werden.
    Bekürzt werden aber nicht die Aufwandsentschädigungen der Politiker, sondern die Bezüge jener Stadtpolitiker, die hauptberuflich Beamte sind.
    Der heutige Beschluss ist zunächst eine Willenskundgebung des Gemeinderates, denn die gesetzliche Regelung kann dann erst vom Steiermärkischen Landtag beschlossen werden.
    Aus Graz berichtet Einzelheiten Peter Wolf.
    Der Grazer Stadtsenat, also die Stadtregierung, hat elf Mitglieder.
    Vier davon werden als Beamte oder Bedienstete der öffentlichen Hand vom geplanten Privilegienabbau betroffen sein.
    Konkret geht es um die sogenannten Arbeitsloseneinkommen dieser Politiker, die schon bisher zu 50 Prozent gekürzt waren.
    Nun sollen diese Einkommen zur Gänze gestrichen werden.
    Betroffen sind der neue Grazer Bürgermeister, Diplom-Ing.
    Franz Hasibar.
    Er ist Landesbeamter.
    Vize-Bürgermeister-Ing.
    Klaus Durek als Stadtwerkeangestellter, Stadtrat Dr. Norbert Matzka als Magistratsbediensteter und Stadtrat Ferdinand Zapper als Hauptschuldirektor.
    Ausgenommen von dieser Regelung sollen aber die Beamten Pensionen von Politikern werden.
    Dies gilt zunächst für den SPÖ-Stadtrat und Finanzreferenten Dr. Alfred Edler, der erst vor kurzem als Magistratsbeamter in Pension ging und nun 80 statt 50 Prozent seines Beamtenbezugs als stellvertretender Magistratsdirektor erhält.
    Ähnliches gilt für die Stadträte Dr. Heinz Bammer und Johanna Jamnek, ÖVP.
    Stadtrat Bammer wird demnächst als Landesbeamter im Hofratsrang in Pension gehen und Frau Jamnek bezieht eine Pension als Landtagsabgeordnete.
    Das sind sieben der insgesamt elf Stadtsenatsmitglieder.
    Die übrigen sind von der Regelung nicht betroffen.
    SPÖ-Vizebürgermeister Stingl hat auf sein Gehalt als Parteiangestellter verzichtet.
    als er Politiker wurde.
    Richard Kotal, ebenfalls SPÖ, hat ihr Gehalt als Krankenkassenangestellte stilllegen lassen.
    ÖVP-Vizebürgermeister Edecker ist Unternehmer und SPÖ-Stadtrat Gartler ist freiberuflicher Architekt, der jedoch diesen Beruf nicht mehr ausübt, seit er in der Stadtregierung ist.
    Eines steht fest, wenn diese Regelung heute Nachmittag vom Grazer Gemeinderat beschlossen wird, dürfte das ein Kind sein, das viele Väter haben wird.
    Privilegienabbau ist zumindest seit dem Gemeinderatswahlkampf in Graz in aller Politikermunde.
    Wer jetzt wirklich die Initialzündung gesetzt hat, wird sich nachträglich schwer feststellen lassen.
    Ob es nun die ÖVP-FPÖ-Koalition war, die schon 1973, also vor 10 Jahren, die 50-prozentige Kürzung eingeführt hat, ob es die SPÖ war, deren Chef Stingl ebenfalls schon seit Jahren einen Privilegienabbau fordert, oder die alternative Liste, die mit dem Schlagwort Kampf den Privilegien in den Wahlkampf ging.
    Die alternative Liste will noch einen Schritt weiter gehen.
    Die vier Gemeinderäte der alternativen Liste haben schon in der konstituierenden Sitzung angekündigt, dass sie auf die Hälfte ihrer Gemeinderatsbezüge von rund 23.000 Schilling verzichten wollen.
    Heute wollen sie nun den Antrag stellen, dass das für alle Gemeinderäte gelten soll und dass auch die Bezüge der Stadträte von derzeit 109.000 Schilling 14 Mal pro Jahr um die Hälfte gekürzt werden sollen.
    Darüber hinaus will die alternative Liste auch, dass die Ruhebezüge der beamteten Stadtsenatsmitglieder, also der Stadträte Edler und Palmer gestrichen werden.
    Es ist eine Minute nach halb eins und nach diesem Beitrag von Peter Wolf, der über die Grazer Schritte in Richtung Politikerprivilegienabbau berichtet hat, planen wir noch zum selben Thema die Inlandspresseschau.
    und danach einen Bericht von einer Pressekonferenz von Innenminister Lanz, in der er Stellung nimmt zu einer Reihe von statistischen Fragen im Zusammenhang mit der Nationalratswahl, sowie einen Bericht von der Präsentation des dritten Medienkoffers durch Unterrichtsminister Sinowaz.
    Im Kulturteil dann schließlich, wie geplant, die Berichte vom 50-Jahr-Jubiläum des Films King Kong und die Aufführung eines Stücks des südafrikanischen Autors Ethel Fugard im dritten Raum des Wiener Burgtheaters.
    Zunächst aber, wie angekündigt, zur Inlandspresseschau und da steht eben die Diskussion über den Privilegienabbau angeheizt durch die gestrige Präsentation von ersten Vorschlägen der Privilegienabbau-Kommission im Mittelpunkt.
    Kernpunkt der Vorstiege, unterbreitet von den Staatssekretären Löschner und Latziner, ist eine umfassende Änderung des Bezügegesetzes mit dem Ziel, Doppelbezüge und Doppelabfertigung für Abgeordnete sowie andere Politikerprivilegien zu beseitigen.
    Auch die Privilegien von Managern in der Verstaatlichtindustrie sollen da durchforstet werden.
    Die Kommentare in den heutigen Zeitungen dazu hat Udo Bachmeier ausgewählt.
    Privilegienabbau ja, aber keine Politiker hat's.
    So betitelt die Wiener Zeitung ihren Kommentar über die wieder aufgeflammte Privilegiendiskussion.
    Heinz Fahnler schreibt.
    Macht der Wahlkampf möglich?
    Die von Bundeskanzler Kreisky eingesetzte Kommission für den weiteren Privilegienabbau präsentierte jedenfalls gestern erste und bei Verwirklichung vor allem für die Politiker einschneidende Vorschläge.
    Dies freilich nur als Beitrag zum Wahlkampf zu qualifizieren,
    Privilegienabbau ist ja eines der Hauptthemen in der Schlacht um Wählerstimmen, ließe auf Unkenntnis überall die Maßnahmen schließen, die in diesem Zusammenhang in der abgelaufenen Legislaturperiode gesetzt wurden.
    Und der Autor weiter?
    Kein Zweifel kann daran bestehen, dass es in Österreich noch immer Privilegien und hohe Einkommensunterschiede gibt.
    Wenn der Wahlkampf von 1983 ebenso Anstoß zum weiteren Privilegienabbau ist wie schon 1979, dann kann es uns wohl nur recht sein.
    Wir alle genießen aber das Privileg, in einem modernen, demokratischen und menschlichen Staat zu leben.
    Schon allein deshalb darf der Ruf nach Privilegienabbau nicht zur Politikerhatz werden.
    fordert Heinz Fahnler in der Wiener Zeitung.
    Für Hans-Werner Scheidl in der Tageszeitung Die Presse sind die von Löschnack und Latziner vorgelegten Vorschläge lediglich ein Eiertanz um Privilegien.
    In seiner Klosse heißt es, Die Öffentlichkeit wird mit dieser Hausaufgabe der strebsamen jungen Männer nicht zufrieden sein können.
    Vor allem bei der heiklen Frage des arbeitslosen Zusatzeinkommens von Beamten in der Politik haben die beiden einen wahren Eiertanz vollführt.
    Auch in Hinkunft sollen sogar nach diesem sehr verschärften Entwurf bestimmte Abgeordnete eine Beamtenpension bekommen, selbst wenn sie in durchaus rüstigem Alter ihrer Aufgabe der Volksvertretung nachgehen.
    Es ist eben schwierig, sich mit einer solch großen Dienstnehmergruppe anzulegen.
    Noch dazu, wenn diese so viele Lobbyisten im Parlament sitzen hat.
    Ein Zitat aus der Presse.
    Das KPÖ-Organ Volksstimme ist der Ansicht, Greisky habe in seiner Regierungszeit die Politikerprivilegien permanent ausgebaut.
    Die Volksstimme meint, wenn sich nach der Wahl Broder, Firnberg und Rösch ins politische Altenteil zurückziehen, nehmen sie je 2,3 Millionen Abfertigung aus Steuergeldern mit.
    Zusätzlich zu ihren 111.358 Schillingpension 14 mal jährlich.
    Ein Arbeiter aus dem Lenzinger Verstaatlichten Chemiewerk mit einem Nettoverdienst von 11.000 Schilling müsste bis zum Jahr 2000 jeden Schilling zur Bank tragen, um in die Nähe einer Röschabfertigung zu kommen.
    Gemeinsam haben SPÖ, ÖVP und FPÖ das Bezügegesetz und alle seine Novellierungen beschlossen.
    Gemeinsam sind sie jetzt bis zum 24.
    April dagegen.
    Und gemeinsam werden sie am 25.
    April wieder die Hand aufhalten, wenn wir ihnen nicht ein wenig draufklopfen.
    Gerald Höchtler im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt sieht vor allem in den ÖVP-dominierten Bundesländern ein abschreckendes Beispiel, was die Bereitschaft zum Privilegienabbau betrifft.
    Höchtler?
    Jetzt darf man wirklich gespannt sein, wie die ÖVP-Landeshauptleute reagieren.
    Oberösterreichs Ratzenböck hat gerade auf diesem Gebiet bisher einen einzigartigen Bauchtanz aufgeführt.
    Auf seine Plakate, die unter dem Motto »Machen wir's wie in Oberösterreich« stehen, hatte er als ersten Punkt den Abbau der Politikerprivilegien schreiben lassen.
    Jeder halbwegs denkende Wähler muss sich dabei gefrotzelt vorkommen.
    Der Landesvater, der ganz Österreich nach seinem Vorbild beglücken will, fällt zwar selbst nicht in die Kategorie der Doppelverdiener, dafür ist er laut Profil der bestverdienende Landesfürst in ganz Österreich und streift mehr ein als der Bundeskanzler.
    Der Landeshauptmann hat erst vor ein paar Tagen treuherzig gemeint, ein Privilegienabbau nur auf Oberösterreich bezogen sei nicht sinnvoll.
    Er warte auf den Bund.
    Jetzt liegen die Vorschläge vom Bund auf dem Tisch.
    Gott sei Dank will man es dort nicht wie in Oberösterreich machen.
    und Jokl im ÖVP-Organ Neues Volksblatt sinniert über den Privilegienabbau.
    Das erste Privileg, das abgebaut gehört, ist das Privileg von Regierungsmitgliedern, über Privilegienabbau dann zu sprechen, wenn vor den Wahlen keine Privilegien mehr abgebaut werden können.
    Bei den Wahlen am 24.
    April werden die Österreicher länger als bei den bisherigen Wahlen auf das Ergebnis warten müssen.
    Dieses Ergebnis wird vorläufig erst um 20.30 Uhr am Wahlabend feststehen.
    Der Grund für diese Verzögerung die Öffnungszeit der Wahllokale in Wien.
    Während nämlich im gesamten Bundesgebiet die Wahllokale einheitlich um 7 Uhr geöffnet werden und je nach Bundesland unterschiedlich zwischen 11 Uhr und 17 Uhr geschlossen werden, bleiben sie in Wien wegen der gleichzeitig stattfindenden Gemeinderatswahl eine Stunde länger offen, bis 6 Uhr abends also.
    Innenminister Erwin Lanz nahm heute dazu und zu einer Reihe von statistischen Fragen im Zusammenhang mit der Nationalratswahl Stellung.
    Der folgende Bericht von Johannes Fischer.
    Sechs Parteien stellen sich am 24.
    April dieses Jahres bundesweit dem Votum des österreichischen Wählers.
    Weitere zwei Gruppierungen kandidieren darüber hinaus in Wien, in der Steiermark und in Tirol, nämlich die Österreich-Partei mit dem früheren Innenminister Ola und eine Gruppierung Ausländerhalt in Wien.
    Die bundesweiten Parteien setzen sich aus SPÖ, ÖVP, FPÖ und KPÖ und aus den beiden neuen Gruppierungen Alternative Liste Österreichs und Vereinte Grüne Österreichs zusammen.
    Die Hauptwahlbehörde im Innenministerium hat diese Kandidaturen heute sozusagen offiziell abgesegnet.
    Zwei Diskussionen gab es dabei.
    Der kürzlich entbrannte Streit um die Listenbezeichnung Alternative Liste Österreichs hat, so Innenminister Erwin Lanz heute, keiner der Auswirkungen auf die Kandidatur der Alternativen bei den Nationalratswahlen.
    Die von verschiedenen Seiten vorgebrachte Forderung nach Verbot der Ausländerhaltbewegung beantwortete der Innenminister heute eher differenziert.
    Nach dem Parteiengesetz sei die Ausländerhaltbewegung nicht zugelassen worden.
    Nach der Nationalratswahlordnung sei sie aber als wahlwerbende Gruppe und damit nicht als registrierte Partei für die Kandidatur zulässig.
    Innenminister Erwin Lanz verhielte jedoch nicht, dass er persönlich eine schärfere gesetzliche Neuregelung zum Verbot solcher Gruppen das Wort sprechen würde.
    Ich halte es auch für notwendig, sich zu überlegen,
    die Parteienbegriffe in Österreich deckungsgleich zu machen, nicht so wie jetzt formalrechtlich zwei Parteien zu haben, eine Wahlpartei und eine politische Partei, in dem einen Fall als Grundlage ein Registrierungsgesetz ohne direkte Überführung
    verfassungsrechtliche Bestimmungen in die Ausführungsbestimmungen dieses Bundesgesetzes, weswegen wir schon einmal vom Verwaltungsgerichtshof aufgehoben worden sind, als wir versucht haben, Staatsvertragsbestimmungen in die Durchführung des Parteiengesetzes einzuführen.
    Beim Verfassungsgerichtshof steht das noch aus, aber ist auch eher zu erwarten.
    Im Lichte der Judikatur also, die erst in jüngster Zeit erfolgt ist bzw.
    noch gar nicht erfolgt ist,
    Und im Lichte der praktischen Erfahrungen wird sich sicherlich in der neuen Gesetzgebungsperiode nicht nur die Frage der Novellierung des Parteiengesetzes, sondern auch der Verzahnung des Parteiengesetzes mit der Nationalratswahlordnung stellen.
    Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man etwa im Parteiengesetz restriktive Bestimmungen hinsichtlich der Zulassung von Parteien, die verfassungswidrigen Charakter haben, einführt.
    und auf der anderen Seite in dem Gesetz, in dem die Teilnahme des Souveräns an der Willensbildung in diesem Staat gesichert ist, einen weitergehenden, liberaleren, weniger eingeschränkten Parteienbegriff.
    aufrecht erhält.
    Wie auch immer, die wahlwährenden Gruppen stellen sich heuer insgesamt 5.315.000 wahlberechtigten Österreichern.
    Übrigens sind das um 128.000 Personen mehr als vor vier Jahren.
    Traditionellerweise werden Wahlen in Österreich von den Frauen entschieden.
    2,9 Millionen Österreicherinnen stehen nur 2,4 Millionen männlichen Wählern gegenüber.
    Gerade auch in Wahlkampfzeiten gehört es ja zu den beliebtesten Klagen politisch interessierter Menschen, dass die jungen Leute nichts von der Geschichte und schon gar nichts von der jüngsten Zeitgeschichte wissen.
    Zumindest die Lehrer haben seit 1981 mit der Erscheinung des ersten sogenannten Medienkoffers ausgesuchtes zeitgeschichtliches Material zur Hand, um auch die jüngste Geschichte des Landes den Schülern verständlich darbieten zu können.
    1938 bis 1955 war der Inhalt des ersten Medienkoffers, 1955 bis 1980 der des zweiten.
    Und die Lücke 1918 bis 1938 schließt heute der vorgestellte dritte Medienkoffer.
    Er reicht damit vom Ende des Ersten bis knapp zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.
    Der Inhalt des Koffers, wie schon bei seinen Vorgängern, ein umfangreiches Angebot an Büchern, Tonkassetten, Plakaten und Nachdrucken, das da zusammengestellt wurde und jetzt den Lehrern übergeben werden soll.
    Den folgenden Beitrag dazu hat Wilfried Seifert gestaltet.
    Österreich, du herrliches Land, wir lieben dich.
    Hoch von der Alm, unterm Rettschal hoch, stürzen die Wasser zum Doverstrand.
    So klang damals die Bundeshymne, gültig von 1920 bis 1930.
    Melodie Wilhelm Kienzel, Text Staatskanzler Dr. Dr. Karl Renner.
    Die Zeit der Ersten Republik, von der so oft gesagt wurde, dass keiner sie wollte, von der aber vielleicht richtiger gesagt werden sollte, dass keiner sie dem anderen lassen wollte.
    Eine Zeit, die heute noch politisch umstritten ist, wie kaum eine andere Epoche in der Geschichte unseres Landes.
    Die Schüsse von Schattendorf, der Brand des Justizpalastes, die Selbstauflösung des Parlaments, der Bürgerkrieg vom Februar 1934, die Ermordung von Bundeskanzler Dollfuß im Juli des selben Jahres nur als einige wenige Stichworte für die ungeheuren Lasten, die der wenig geliebten Republik ja tatsächlich zu schwer wurden.
    Gemeinsame Gefahren nahmen den Wahlkämpfen nichts von der Härte und das seither vergangene halbe Jahrhundert kaum etwas von der Aktualität.
    Der Sozialdemokrat Otto Bauer
    im Wahlkampf 1930, dem letzten Freien Nationalratswahlkampf der Ersten Republik?
    Eine schwere Wirtschaftskrise lastet auf der ganzen Welt.
    Immer neue Maschinen sind im letzten Jahrzehnt aufgestellt worden.
    Immer mehr Rohstoffe bringen die Landwirtschaft und der Bergbau hervor.
    Aber die neuen Maschinen stehen still, aber die Rohstoffe bleiben ungenutzt.
    15 Millionen Arbeiter und Angestellte lässt die Welt feiern.
    Und Wien war damals schon rot.
    Stadtrat Anton Weber in einer Wahlrede.
    In Wien ist die Erbauung von 65.000 modernen, gesunden und billigen Wohnungen bis zum Jahre 1933 sichergestellt.
    45.000 Familien sind in den Neubauten der Gemeinde Wien bereits untergebracht.
    Die entschlossene sozialdemokratische Wohnungspolitik hat den Hass der antimarxistischen Parteien ausgelöst.
    Sie sehen durch unsere Wohnungspolitik den Profit bedroht, der in Höhe steht als Familienglück, Gesundheit und Arbeitsfreudigkeit der Menschen.
    Ihm antwortete der christlich-soziale Oppositionsführer im Wiener Rathaus Leopold Kunschak.
    Erschreckend groß ist die Zahl der durch diese Politik zugrunde gerichteten selbstständigen Existenzen und ungeheuerlich die Zahl der Arbeitslosen.
    Der Wohnungsbau, die einzige positive Tat, auf die sich die Gemeinde berufen kann, steht vor dem unabwendbaren Krach.
    So aktuell die Beispiele klingen mögen, so sehr verbietet sich jeder historische Vergleich zwischen der Ersten Republik und Selbstzeiten wie diesen.
    Die Parallelität zwischen den Schüssen von 1934 und den Fernsehkonfrontationen der Spitzenkandidaten.
    Wobei allerdings ganz klar ist, dass die Darstellung einer politisch so heiklen Zeit mit so vielen noch lebenden Geschichtszeugen, mit ganz persönlichen Erinnerungen, diese Darstellung in Unterrichtsmitteln politische Diskussionen auslösen wird.
    Unterrichtsminister Sienowatz?
    Es gab keine politischen Aufträge des Unterrichtsministeriums in Hinblick auf die innere Gestaltung des Medienkoffers.
    Persönlich sage ich eines, ich habe das oft festgestellt, es gibt keine
    chemisch gereinigten Unterrichtsmaterialien.
    Zum Glück nicht, denn die wären steril, bekanntlich.
    Und alles, was steril ist, ist in der Schule unbrauchbar.
    Und zum Zweiten, die Schule ist eine Funktion der Gesellschaft.
    Und das, was in der Gesellschaft zu Auseinandersetzungen Anlass gibt, findet immer Eingang in die Schule und kann in der Schule nicht ohne Weiteres zu einer vollendeten Harmonie umgestaltet werden.
    Diskussion ist auch Aufklärung und Warnung vor Ereignissen wie dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht, dem Abschied von Bundeskanzler Kurt Schuschnigg.
    So verabschiede ich mich von dieser Stunde.
    von der österreichischen Volke mit einem deutschen Wort und einem Herzenswunsch.
    Gott schütze Österreich!
    Unterrichtsmittel mit einem klaren Kampfauftrag, vor Tönen wie diesen zu warnen.
    Wir Deutsche der Ostmark hier, wir werden eingefunden haben ins heilige dritte deutsche Reich!
    Untertitel der Amara.org-Community
    Ja, rein zeitlich geht auch der erste Kulturbeitrag in diesem Journal in gerade diese Zeit zurück.
    Denn ein Jubiläum besonderer Art feiert man heute in New York.
    Vor genau 50 Jahren hatte dort King Kong Premiere, ein Film, der Vorbild eines ganzes Genres geworden ist.
    Wie man heute am 50.
    Geburtstag des Riesenaffens King Kong seiner Gedenktaus schildern im folgenden Beitrag Heidi Grundmann und Lisbeth Wächter-Böhm.
    So mancher New Yorker wird sich an diesem Morgen, wenn er aus seinem Fenster in Richtung auf den gewohnten Anblick der Skyline von Manhattan schaut, ungläubig den Schlaf aus den Augen reiben, hat doch nach 50 Jahren, wie es scheint, das Monster King Kong noch einmal seinen Weg zur Spitze des Empire State Buildings angetreten und baumelt dort größer denn je zuvor.
    Viel größer denn je zuvor.
    Denn das Filmmonster, das 1933 in New York und Los Angeles gleichzeitig seine Premiere erlebte, ist in Wahrheit keine sechs Meter groß gewesen und nur von findigen Filmtechnikern so aufgenommen worden, dass es wie 15 Meter groß wirkte.
    Der King Kong, der heute an der Spitze des Empire State Buildings hängt, der ist dagegen über 28 Meter groß und wiegt an die 1500 Kilo.
    Gemacht ist er aus Kunststoff, sein Innenleben besteht jedoch aus Luft.
    Denn als Hersteller dieses Super-Super-King Kong tut sich eine Firma für aufblasbare Dinge, für sogenannte Inflatables hervor.
    die 95% dieses Marktes in den USA hält und auch schon riesige aufblasbare Cola- und Bierflaschen oder zum Beispiel einen gigantischen Rosa Panther hergestellt hat.
    Und die sich vom King Kong Spektakel zumindest verspricht, dass es wirklich viele Leute sehen.
    Catherine Sexton, die Leiterin der Werbekampagne für King Kong,
    Während der Woche, die er dort oben ist, werden ihn vielleicht fünf oder sechs Millionen Leute sehen können.
    Er ist zehn Stockwerke hoch.
    Und weil das Empire State Building immer noch eines der größten Gebäude in ganz Manhattan ist, kann er von vielen Meilen weit weg gesehen werden.
    An einem klaren Tag kann man das Empire State Building von fünf Staaten in Amerika aus sehen.
    Der Sitz der Robert Keith Company ist in San Diego in Kalifornien und von dort wurde der Riesen-King Kong nach einer probeweisen Luftfüllung in drei Teile zerlegt via Flugzeug auch herbeigeschafft.
    Erst an der Spitze des Empire State Building konnte er dann wieder zusammengebaut und aufgeblasen werden, wobei allein das Aufpumpen zehn Männer acht Stunden lang beschäftigt hat.
    Nun soll der aufgepumpte King Kong eine Woche lang dort oben bleiben, am ersten Tag gefeiert mit einer Champagnerparty im 86.
    Stockwerk des 102 Stockwerke hohen Empire State Building und umkreist von zwei Flugzeugen.
    Die Idee dazu hatte ein junger Mann aus Kalifornien, der ganz besessen war von der Möglichkeit, diese riesigen, aufblasbaren Dinge herzustellen.
    Dinge, die die menschliche Größe um ein Vielfaches überragen.
    Und dieser junge Mann träumte immer davon, wie wunderbar King Kong sei und dass er ihn irgendwann einmal auf das Empire State Building bringen wolle.
    Aber der Mann, dem das Empire State Building gehört, ist ganz dagegen gewesen.
    Bis jetzt, als ihm klar wurde, dass es zum 50-jährigen Jubiläum des Films ein Riesenspaß wäre.
    Und es stellt sich heraus, dass es wirklich ein Riesenspaß ist.
    Abgesehen davon, dass sich niemand klargemacht hat, welche logistischen Probleme damit verbunden sein würden.
    Logistische Schwierigkeiten, über deren Ausmaß man sich überhaupt erst wenige Wochen vor dem Ereignis ganz klar geworden ist.
    dass es zum Beispiel erforderlich ist, Genehmigungen von fünf verschiedenen amtlichen Stellen einzuholen, wenn man in dieser Höhe etwas anbringen will, dass für die Flugzeuge eigene Sondergenehmigungen nötig sind und so weiter und so weiter.
    Catherine Sexton erwähnt in diesem Zusammenhang, auch beinahe entschuldigend, dass ein wichtiger Aspekt beim heutigen Spektakel natürlich nicht abgedeckt wird, nämlich der Part von Faye Ray, die im Film von Scherzack und Cooper die Rolle der weißen Frau gespielt hat.
    Der aufgeblasene Kim Kong hält keine Frau in den Armen.
    Wir wollten eigentlich einen Wettbewerb machen, um jemanden zu finden, der die Rolle von Faye Ray übernehmen sollte.
    Sie wird nämlich nicht aus Kalifornien anreisen.
    Sie hat einfach das Gefühl, naja, eigentlich meint sie, dass sie zu alt ist, um bei so etwas mitzumachen.
    Aber es kommen andere Leute, die am Film mitgewirkt haben.
    Wir wissen nicht, ob welche von den Stars darunter sein werden.
    Im Film gab es ja nur drei Stars.
    Aber einige Leute, die auf der technischen Seite gearbeitet haben, kommen bestimmt.
    Aber auch wenn die Stars des Films nicht nach New York kommen, eine Riesenfestivität ist es auf jeden Fall und man kann nur mit den Herstellern, den Organisatoren und den New Yorkern hoffen, dass das Wetter, anders als in etwas trüben Wien, keinen Strich durch die nostalgische Festivitätsrechnung macht.
    Übermorgen Samstag bringt das Wiener Burgtheater im dritten Raum am Schwarzenbergplatz eine österreichische Erstaufführung.
    Ethel Fugates 1979 uraufgeführtes Stück »Halloween«.
    Der südafrikanische Dramatiker wurde durch Stücke wie »Hello und Adieu«, »Lena und Buschmann« bekannt, sowie durch die von ihm mitverfassten Dramen »Sitzwebbansi ist tot« und »Aussagen nach einer Verhaftung aufgrund des Gesetzes gegen Unsittlichkeit«.
    Stücke, die zum großen Teil auch auf österreichischen Bühnen zu sehen waren.
    Wie in seinen früheren Stücken setzt sich Fugard auch in Alouenne mit der Rassenpolitik Südafrikas auseinander.
    Hören Sie näheres von Walter Gellert.
    Sein Engagement für die schwarze Bevölkerung Südafrikas, sein Kampf gegen soziale Missstände und für die Durchsetzung der Menschenrechte haben dem 50-jährigen Dramatiker Ersol Fuggert bereits einige Schwierigkeiten mit den Behörden seines Landes eingetragen.
    Erschwerte Ausreisebedingungen waren die Folge.
    Ihm wurde Ende der 60er Jahre der Pass entzogen, nach Interventionen aus dem Ausland der Hita in 1971 zwar zurück, allerdings jeweils mit kurzer Gültigkeitsdauer.
    In den 60er Jahren erarbeitete Erthold Fuggert seine Stücke, die letzten Endes auch der Identitätsfindung der farbigen Bevölkerung Südafrikas dienen sollen, mit der hauptsächlich aus schwarzafrikanischen Schauspielern bestehenden Theatertruppe Serpent Players.
    Das jetzt im dritten Raum des Burgtheaters gezeigte Stück «Aloen» hat Fougard 1980 mit Erfolg selbst in New York inszeniert.
    In Wien hat Burgtheaterdirektor Achim Benning dem jungen Rudolf Ladurner als Regisseur eine Chance gegeben.
    Wie alle Stücke Fougard spielt auch «Aloen» in Südafrika.
    Auch hier steht die Rassenpolitik des Landes im Mittelpunkt der Kritik.
    Obwohl die Dramen Erfolg Fuggerts auf die südafrikanischen Probleme bezogen sind, ist der Autor in den 70er Jahren im deutschen Sprachraum oft gespielt worden.
    Bis 1979 gab es etwa 70 Inszenierungen seiner Stücke.
    In der Burgaufführung spielt Rudolf Jusitz den Mischling Steve.
    Ich habe in New York Fuggerts Stücke gesehen und ich weiß einfach wie der Unterschied ist, wenn Neger Rollen spielen oder wenn wir uns als Neger halt
    schminken und so tun, als wären wir welche.
    Also da gibt es schon einen gewaltigen Unterschied meiner Meinung nach.
    In Aloen werden Menschen gezeigt, die Opfer eines politischen Systems geworden sind, gegen das sie aufbegehren wollten.
    Nach dem Auffliegen der politischen Organisation, der Steve und Pete angehört haben, waren Hausdurchsuchungen beim weißen Pete
    und Gefängnis für den farbigen Steve die Folge.
    Steve zieht die Konsequenzen, er verlässt das Land.
    Pete bleibt mit seiner Frau Gladys.
    Er zieht die innere Immigration vor.
    In der folgenden Szene hören sie Rudolf Juzic als Steve, Gertraud Jesserer als Gladys und Wolfgang Hübsch als Pete.
    Du bist sehr rücksichtsvoll.
    Ich hoffe, in England sind alle so wie du.
    Ich bin nicht rücksichtsvoll, Steven.
    Das war mein voller Ernst.
    Wir hatten schon lange niemand mehr zu Besuch, nicht wahr, Peter?
    Ja, das ist wahr.
    Und wenn er jetzt weg ist, dann weiß der Himmel, wann wieder wer kommt.
    Das ist ein etwas unheimlicher Gedanke, nicht wahr?
    Könnte sein, dass ich lange Zeit mit einem Aloen unterhalten muss.
    Ich zeig dir meine Sammlung.
    Ist Aloen ein Stück der Resignation?
    Dazu Regisseur Rudolf Ladurner.
    Es hat den Anschein, also wenn man das so im Großen betrachtet, dass es resignativ sein könnte, ist es aber nicht, denn in jedem der drei Figuren liegt eine positive Möglichkeit.
    Nur diese eine positive Möglichkeit reicht nicht aus, um
    wirklich gut leben zu können.
    Dass Ersol Fugger die Lage in seiner Heimat nicht gerade optimistisch beurteilt, lässt sich auch aus den folgenden 1974 geschriebenen Zeilen herauslesen.
    Wie für jeden in diesem Land, ob schwarz oder weiß, haben sich die Horizonte eingeengt und dieser Prozess dauert fort.
    Die heutige Zukunft erstreckt sich nur auf den morgigen Tag.
    Und manchmal sehe ich die Situation sich sogar so weit verschlechtern, dass selbst der Gedanke an einen Morgen Luxus wäre.
    Ich versuche zu leben und zu arbeiten, indem ich mich auf diese Eventualität einstelle.
    Und zum Ende des Journals noch einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
    Frankreich.
    Zum Abschluss einer teilweise heftigen Debatte hat die Nationalversammlung der Regierung unter Ministerpräsident Moroir das Vertrauen ausgesprochen.
    Das Wirtschaftsprogramm des Kabinetts wurde gebilligt.
    Vorgesehen sind unter anderem eine Zwangsabgabe für Besserverdienende, höhere Verbrauchsteuern und eine Devisenbeschränkung für Auslandsreisen.
    Österreich.
    Die französischen Devisenbeschränkungen werden in Österreich weiterhin kritisiert.
    Heute sagte der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, die Bestimmungen würden der österreichischen Wirtschaft große Schäden zufügen.
    Haslauer vermutet, dass die Entwicklung besonders das Bundesland Salzburg hart trifft, da hier die Nächtigungen von Gästen aus Frankreich jährlich um 15 Prozent zugenommen haben.
    Innenminister Lanz hat heute zu statistischen Fragen im Zusammenhang mit der Nationalratswahl Stellung genommen.
    Lanz teilte mit, dass die Hauptwahlbehörde die Kandidaturen von sechs Parteien offiziell abgesegnet habe.
    Der Streit über die Bezeichnung der alternativen Liste Österreichs hat demnach keine Auswirkungen.
    Wahlberechtigt sind am 24.
    April nach Angaben des Innenministers
    5.315.000 Menschen, das sind um 128.000 Personen mehr als vor vier Jahren.
    Führende Persönlichkeiten von Kammernkassen und des ÖGB nehmen heute in der Arbeiterzeitung zu der Fragestellung, ob eine eventuelle Zinsenertragssteuer auch für ihre Körperschaften gelten würde.
    ÖGB-Präsident Antion Peña sagte, der Gewerkschaftsbund werde akzeptieren, was immer der Gesetzgeber beschließen sollte.
    Ähnlich äußerte sich der Präsident des Hauptverbandes der Sozialversicherung, Franz Milgendorfer.
    Eine Überraschung für unsere Sportsfreunde, durch entgegenkommende Sportclubs Austria-Memphis ist es dem ORF möglich, heute Abend um 18 Uhr in FS2 den gestrigen Europacup-Schlager Austria-Memphis gegen Real Madrid zu bringen.
    Also heute Abend, FS2, 18 Uhr.
    Ein Blick auf das Wetter, meist stark bewölkt und häufig Regen, Nachmittagstemperaturen 6 bis 12 Grad.
    Die Kurzmeldungen waren der Schlusspunkt des Mittagsschornals, durch das sie heute Werner Löw geführt hat.
    Ich verabschiede mich, auch im Namen von Redaktion und Technik, und wünsche noch einen angenehmen Tag.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ölpest im Persischen Golf
    Interview: Österreichs Handelsdelgierter in Kuwait Dr. Wolfgang Lanz, Gerhard Feiverling in den Vereinigten Arabischen Emiraten
    Mitwirkende: Löw, Werner [Gestaltung] , Lanz, Wolfgang [Interviewte/r] , Feiverling, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Probleme mit Grazer Müll - Grundwassergefährdung
    Interview: Dipl.-Ing. Josef Korder (Landesobmann VGÖ)
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Gestaltung] , Korder, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Medizin ; Technik ; Wissenschaft und Forschung ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Grazer Gemeinderat diskutiert über Politikerprivilegien
    Mitwirkende: Wolf, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Politikerprivilegien
    Mitwirkende: Bachmair, Udo [Gestaltung]
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz von Innenminister Lanc zur Nationalratswahl 1983
    Einblendung: Innenminister Lanc
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Lanc, Erwin [Interviewte/r]
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Präsentation des 3. Medienkoffers zur neueren Geschichte
    Einblendung: Bundeshymne Erste Republik (Rennerhymne), Otto Bauer, Stadtrat Anton Weber, Leopold Kunschak, Unterrichtsminister Sinowatz, Bundeskanzler Kurt Schuschnigg, nicht identifizierter NS-Redner, Ausschnitt "Horst Wessel Lied"
    Mitwirkende: Seifert, Wilfried [Gestaltung] , Bauer, Otto [Interviewte/r] , Weber, Anton [Interviewte/r] , Kunschak, Leopold [Interviewte/r] , Sinowatz, Fred [Interviewte/r] , Schuschnigg, Kurt [Interviewte/r] , Anonym, NS-Redner [Interviewte/r]
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Bildung ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    New York: 50 Jahr-Jubiläum des Filmes "King Kong"
    Einblendung: Katharine Sexton
    Mitwirkende: Grundmann, Heidi [Gestaltung] , Wächter-Böhm, Liesbeth [Gestaltung] , Sexton, Katharine [Interviewte/r]
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Medien und Kommunikation ; Film ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Burgtheater "Aloen" von Athol Fugard ab 09.April im 3. Raum
    Einblendung: Rudolf Jusits, Szene mit Rudolf Jusits, Gertraud Jesserer und Wolfgang Hübsch, Rudolf Ladurner (Regie)
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Jusits, Rudolf [Interviewte/r] , Jusits, Rudolf [Interpret/in] , Jesserer, Gertraud [Interpret/in] , Hübsch, Wolfgang [Interpret/in] , Ladurner, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1983.04.07 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Burgtheater [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Kultur ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1983.04.07
    Spieldauer 01:00:02
    Mitwirkende Löw, Werner [Moderation]
    Henke, Reinhold [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1983.04.07 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-830407_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
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