Mittagsjournal 1987.11.05

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen Tag wünsche ich.
    Da ist Louis Glück mit dem Mittagsschanal und folgenden geplanten Themen.
    Kanzler Franitzkis Bonn-Besuche gab dort heute auch eine Pressekonferenz.
    Der Deutsche Bundestag debattiert den Frankfurter Polizistenmord.
    In Ungarn Hamsterkäufe vor der großen Steuererhöhung.
    Wissenschaftsminister Tupi zur Unruhe an den Hochschulen, Enspört im Wiener Wahlkampf, der Kampf um die Kronenzeitung und neue Literaturverfilmungen von Schnitzler und Tennessee Williams im Kino.
    Dazu gibt es weitere Beiträge, vorerst aber einen Nachrichtenüberblick.
    Redaktion Christian Auer, Sprecherin Rosmarin Fraundhofer.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der Bundestag in Bonn berät heute über Konsequenzen der Vorgänge an der Frankfurter Startbahn West.
    Zu Beginn der Sitzung gedachten die Bundestagsangehörigen in einer Trauerminute der zwei ermordeten Polizeibeamten Klaus Eichhöfer und Torsten Schwallen.
    Bundestagspräsident Philipp Jenninger gab seiner Bestürzung und Trauer Ausdruck.
    Er sagte, das Mitgefühl gelte den Angehörigen der Beamten.
    Jenninger fügte hinzu, nach dem Stand der Untersuchungen müsse man annehmen, dass gezielte Anschläge auf das Leben von Mitbürgern unternommen worden seien.
    Zugleich appellierte der Bundestagspräsident an alle, Gefühlen der Feindschaft, der Wut und der Vergeltung keinen Raum zu geben.
    Jenninger sagte, die politische Auseinandersetzung sei mit friedlichen Mitteln im Parlament zu führen.
    Die Sicherheitsbehörden haben unterdessen einen Haftbefehl gegen einen 33-jährigen Mann ausgestellt.
    Der Mann ist dringend verdächtigt, zumindest einen der beiden Polizeibeamten ermordet zu haben.
    Weitere drei Männer wurden festgenommen.
    Bundeskanzler Franitzki beendete heute seine offiziellen Gespräche in Bonn.
    Franziski traf mit Außenminister Genscher und Bundestagspräsident Jenninger zusammen.
    Am Nachmittag wird der Bundeskanzler auf Einladung des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg spät Stuttgart besuchen, wo er unter anderem die Mercedes-Werke besuchen will.
    Österreich.
    Im Parlament hat heute eine weitere Plenarsitzung begonnen.
    Nach einer Fragestunde stehen elf Tagesordnungspunkte auf dem Programm.
    Schwerpunkte sind der Sportbericht für die Jahre 1983 bis 1985, eine Änderung des Fremdenpolizeigesetzes, der Grüne Bericht 1986 und ein Regierungsbericht über Friedensbemühungen.
    In der Fragestunde listete Verteidigungsminister Lichal verschiedene Verbesserungen zugunsten der Zeitsoldaten auf, etwa die freie Arztwahl und die Erweiterung der Soldatenvertretung.
    Die Verhandlungen zwischen Hans Dichand, dem Eigentümer einer Hälfte der Kronenzeitung und deutschen Interessenten, mit dem Ziel, die Kronenzeitung zur Gänze zu erwerben, sind nun erfolgreich abgeschlossen.
    Ohne Angabe von näheren Einzelheiten.
    Insbesondere ohne Angabe von Summen wurde heute bekannt gegeben, dass sich die Gruppe um die Westdeutsche Allgemeine Zeitung an dem Projekt beteiligen wird.
    Nach dem Ausscheiden des derzeitigen 50%-Gesellschafters Kurt Falk wird Hans Dichand die alleinige Führung der Kronenzeitung übernehmen.
    Die Zeitungsgruppe Waz wird mit insgesamt 45% als Gesellschafter in die Kronenzeitung eintreten.
    Die katholische Bischofskonferenz hat zum Abschluss ihrer Herbstsitzung unter anderem zur Diskussion um den Marienfeiertag am 8.
    Dezember und zum Gedenkjahr 1988 Stellung genommen.
    Zum Thema 8.
    Dezember heißt es in einer Erklärung, die Bischöfe forderten weiterhin die Aufrechterhaltung der staatlich gültigen kirchlichen Feiertage.
    Sie seien, wie die Sonntage, ein hohes religiöses, kulturelles und gesellschaftliches Gut.
    Anlässlich des Gedenkens zum 50.
    Jahrestag des Einmarsches Hitler-Deutschlands in Österreich wird am 11.
    März ein Gottesdienst im Wiener Stephansdom abgehalten.
    Die Bischöfe erklären, sie wollten einen Beitrag zur Überwindung der Gegensätze in Österreich leisten.
    Vereinte Nationen.
    Die bei den Vereinten Nationen in New York aufbewahrten Kriegsverbrecher-Akten sollen künftig leichter zugänglich sein.
    Eine entsprechende Mitteilung soll heute noch offiziell bekannt gegeben werden.
    Eine Kriegsverbrecher-Kommission für den Zweiten Weltkrieg hatte den Großteil dieser Akten von 1943 bis 1948 zusammengestellt
    und sie dann der UNO übergeben.
    Ein Delegierter erklärte, mit der begrenzten Freigabe der Dossiers könnten Personen aus UNO-Mitgliedsländern Einblick in individuelle Akten erhalten.
    Sie trügen aber die volle Verantwortung für eine Veröffentlichung des Materials.
    Eventuelle rechtliche Schritte der Betroffenen könnten sich also nicht gegen die Vereinten Nationen richten.
    Europa ferner Osten.
    Der amerikanische Dollar ist heute auf den Devisenmärkten wieder unter kräftigen Druck geraten.
    In Frankfurt wurde ein Rekordtief registriert.
    Mit 1,69 Mark notierte der Dollar knapp zwei Pfennig unter dem Vortagsschluss.
    Die Wiesenhändler führen diese Entwicklung darauf zurück, dass die Deutsche Bundesbank nun doch keine währungspolitischen Entscheidungen treffen wird.
    Ursprünglich hatte man darauf gehofft, dass der Diskontsatz gesenkt wird.
    Dies hätte den Dollar entlastet.
    Auch im fernen Osten haben die Aktien- und Devisenmärkte mit neuen Tiefstständen geschlossen.
    Dies gilt sowohl für Tokio als auch für Hongkong und Wellington in Neuseeland.
    Der Anfang August ausgehandelte Friedensplan für Zentralamerika hat die in ihn gesetzten Hoffnungen bisher offenbar nicht erfüllen können.
    Bis zum heutigen Stichtag hätten wesentliche Bestimmungen des Vertrages verwirklicht werden sollen.
    Nicht entsprochen wurde unter anderem der Forderung, dass es in allen Staaten, in denen Guerrilleros gegen die Regierung kämpfen, zu einem Waffenstillstand kommen soll.
    Sowohl in Nicaragua, Honduras und Guatemala als auch in El Salvador und Costa Rica haben die Politiker angesichts des Zeitdrucks erklärt, am Stichtag müsse lediglich klar erkennbar sein, dass die Regierungen einige Schritte in Richtung Frieden gegangen sind.
    Iran, Irak.
    Nach amtlichen Angaben aus Bagdad hat die irakische Luftwaffe gestern vier Schiffe im Persischen Golf angegriffen und auch die iranische Ölverladeinsel Kark bombardiert.
    Das Oberkommando in Bagdad meldet Treffer auf zwei sehr große Seeziele, womit allgemein Supertanker umschrieben werden.
    Die gestrigen Einsätze werden als die massivsten der irakischen Luftwaffe seit Kriegsausbruch vor mehr als sieben Jahren bezeichnet.
    Radio Teheran hat die Angriffe bestätigt und hinzugefügt, zwei gegnerische Kampfflugzeuge seien abgeschossen worden.
    Österreich.
    Ein 22-jähriger Zeitsoldat hat sich gestern Abend in der Grazia-Belgier-Kaserne mit einem Sturmgewehr erschossen.
    Der aus der Steiermark stammende Zugsführer wurde von einem Kameraden in der Unterkunft tot aufgefunden.
    Als Motiv wird Liebeskummer angenommen.
    Die Wetterlage?
    Der Ostalpenraum verbleibt im Randbereich des mächtigen mitteleuropäischen Hochdruckgebietes.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Zeitweise beständige Nebel- oder Hochnebelfelder.
    Sonst heiter bis wechselnd wolkig.
    Wind aus West bis Nordwest.
    Nachmittagstemperaturen 5 bis 13.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 5 bis plus 2 Grad.
    Die Aussichten für morgen Freitag.
    Gebietsweise Nebelfelder, welche regional beständig sein können.
    Sonst vielfach sonnig.
    Wind aus West bis Nord.
    Tageshöchsttemperaturen 6 bis 13 Grad.
    Die Vorschau auf das Wochenende.
    Zunächst keine Wetteränderung.
    Ab Sonntag Bewölkungszunahme.
    Jetzt noch die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
    Wien heiter 9 Grad, Nordwestwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
    Eisenstadt heiter 8 Grad, Nordwest 12, St.
    Pölten heiter 8, Linz heiter 6, Salzburg heiter 9, Innsbruck heiter
    Bregens bedeckt durch Hochnebel 7°, Graz Heiter 6° und Klagenfurt stark bewölkt bei 3°.
    Das Mittagsschanal hat wie immer begonnen mit Nachrichten und Wetter, 12.09 Uhr ist es jetzt.
    Die Ermordung zweier Frankfurter Polizisten bei einer Demonstration gegen die Stadtbahn West markierte negativen Höhepunkte einer seit längerem zu beobachtenden Tendenz.
    Der Missbrauch friedlicher Kundgebungen durch Gewalttäter eskaliert.
    Zum ersten Mal in der Bundesrepublik wurden Sicherheitsbeamte aus einer Demo heraus erschossen.
    Im Polizeibericht stand, man habe das Kommando Scharfschützen Feuer deutlich gehört, wenn stimmt ein Indiz für die Professionalisierung dieses Extremismus, der sich dann mit zehn Jahren nach dem deutschen Terrorherbst dem Terrorismus annähert.
    Nun wird, wie erwartet, der Ruf nach dem starken Staat wieder laut.
    Man fordert eine Kriminalisierung der Vermummung, die bisher nur ein leichtes Vergehen war, man fordert Einschränkungen des Versammlungsrechts, eine Verschärfung des Landfriedensbruchparagrafen, die Aufstellung einer Sondereinheit gegen militante Demonstranten, man fordert ein generelles Demonstrierverbot rund um umstrittene Anlagen, wie etwa Wackersdorf, und man fordert die Aufrüstung der Polizei vor allem mit Gummigeschoßen.
    Im Parlament in Bonn wurde heute recht heftig zum Teil darüber debattiert.
    Michael Kerbler war dabei.
    Die Debatte des Deutschen Bundestages über die Polizistenmorde an der Startbahn West machte einmal mehr die unterschiedlichen Standpunkte der einzelnen Parteien zur geforderten Verschärfung des Demonstrationsrechts deutlich.
    Der erste Debattenredner, der CDU-Ministerpräsident des Landes, Hessen, Wallmann, forderte eine Verschärfung des Vermummungsverbotes, warnte vor einer Handlungsunfähigkeit des Staates und forderte ein Reagieren der Politiker.
    Wir werden nicht mit den Mitteln der Feinde des Rechtsstaates die Feinde des Rechtsstaates bekämpfen können und wir wollen es auch nicht.
    Aber ich sage auch, wenn dieses Wort kritisiert worden ist,
    Wir werden mit aller Härte und Entschlossenheit, die der Rechtsstaat nicht nur zulässt, sondern gebietet.
    Wir werden mit aller Härte und Geschlossenheit diejenigen verfolgen, die hier schuldig geworden sind und gegen alle vorgehen, die Hass, Sehen und Gewalt üben.
    Wir alle sind davon getroffen.
    Wer demonstriere, der solle auch sein Gesicht zeigen, forderte Wallmann.
    Hans-Jochen Vogel, der Parteivorsitzende der Sozialdemokraten, forderte die gewaltfreien Demonstranten auf, sich von den vermummten Gewalttätern nicht nur zu distanzieren, sondern diese auszugrenzen.
    Und er verknüpfte diese Forderung mit einer Mahnung an den Schwarzen Block.
    Ihr setzt die mörderische Tradition derer fort, die sich für Außerwählte der Wahrheit halten, in deren Namen sie die schlimmsten Verbrechen begehen,
    Ihr seid auf dem schlechtesten Weg.
    Einem menschenwürdigen Feld werdet ihr uns mit euren Morden kein Stück näher bringen.
    Dabei, so Vogelweiter, dürfe jetzt nicht der Fehler begangen werden, die gewaltfreien Demonstranten zu kriminalisieren und die Bemühungen jener, die versuchen, den Dialog mit früheren Terroristen der RAF-Szene aufzunehmen, zu verurteilen.
    Meine Damen und Herren, wer bei Dunkelheit in unübersichtlichem Gelände
    mit Mordabsicht auf Menschen schießt und dabei die Androhung lebenslanger Freiheitsstrafe nicht scheut, der lässt sich davon auch durch eine zusätzliche Strafdrohung dieser Art nicht abbringen.
    Und meine Damen und Herren, meine Damen und Herren, lassen Sie mich mit Deutlichkeit sagen, wir lehnen es ab,
    das Ja oder Nein zu einer solchen Strafvorschrift als Maßstab für eine Gesinnungsprüfung hinsichtlich der Haltung zur Gewaltfreiheit oder zur Schutzfähigkeit des Staates anzuerkennen.
    Die SPD sagt damit Nein zu einer Verschärfung des Vermummungsverbotes.
    Für die Freie Demokraten trat dann der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Mischnig ans Rednerpult.
    Seine erste Forderung an die Demonstranten?
    Es muss endlich nicht nur eine Distanzierung von der Gewalt, sondern auch die Mitarbeit zur Entlarvung der Gewalttäter folgen.
    Nur dann ist diese Distanzierung glaubwürdig.
    In Richtung Koalitionspartner CDU und CSU-Gewand deutete Michnik Gesprächsbereitschaft über eine Verschärfung des Demonstrationsrechts an, machte aber gleichzeitig klar, dass seine Partei nicht an eine Sinnhaftigkeit einer derartigen Verschärfung glaube.
    Obendrein werde in der gegenwärtigen Situation stets so getan, als wäre Vermummung erlaubt, kritisierte Michnik und sagte, Nur wer ständig sagt, ihr erlaubt die Vermummung,
    stellt den Tatbestand falsch dar, bringt damit diejenigen, die als Mitläufer in Betracht kommen, in die Situation, dass sie glauben müssten, Vermummung sei nicht verboten und das, was wir wollen, Mitläufer auszuschalten, wird eher durch eine falsche Darstellung gefördert.
    Eine bessere Strafverfolgung im Bereich der Justiz wäre, so der FDP-Politiker, wirkungsvoller als eine Verschärfung des Vermummungsverbots.
    Waltraud Schoppe von den Grünen verurteilte die Frankfurter Polizistenmorde, warnte allerdings gleichzeitig vor übereilten Schritten in einer emotionsgeladenen Atmosphäre.
    Dazu gehört die klare Absage an militante Gewalt, die Kühnheit, Fehler einzusehen und umzukehren.
    Und dazu gehört auch die entschlossene Besonnenheit.
    Und Herr Wallmann und Herr Mischnik, ich sage Ihnen, ein Vermummungsverbot hätte diese Tat nicht verhindert.
    Und ich sage Ihnen, wenn Sie diese Vorstellung durchsetzen, so ist das Entstehen einer nächsten Generation des Terrorismus wahrscheinlich.
    Darüber müssen wir nachdenken.
    Und das sind doch die Konsequenzen, die wir alle aus den Erfahrungen der 70er-Jahre zu ziehen haben.
    und an dieser Stelle nicht zu handeln, ist vielleicht die bessere Politik.
    Und ich halte das für ein typisch männliches Verhalten, dass wenn so etwas passiert, sofort alle denken, jetzt muss wieder zugelangt werden, jetzt muss gehandelt werden.
    Das ist nicht immer der richtige Punkt.
    Bis zum 2.
    Dezember wollen die Innenminister der einzelnen Bundesländer gemeinsam mit dem Bonner Kabinett über angemessene Reaktionen auf die Frankfurter Vorfälle reagieren.
    Von einer Aufstellung einer eigenen Bundesgrenzschutztruppe, die künftig bei Kundgebungen zentral die Polizeikräfte steuern soll, ist zum Beispiel die Rede.
    Damit soll verhindert werden, dass sich die Ereignisse von Montagabend an der Startbahn 18 West am Frankfurter Flughafen wiederholen.
    Das war ein Bericht von Michael Kerbl aus dem Bundestag und wir bleiben noch in Bonn.
    Nach seinen Besuchen in der CSSR in Jugoslawien, Ungarn, Polen, Schweden, den USA, Belgien und Holland startet Bundeskanzler Franicki seit gestern der Bundesrepublik Deutschland also eine dreitägige Visite ab.
    Um zwei Themen geht es vor allem, EG und Atom.
    Der große Nachbar soll uns helfen, in der europäischen Gemeinschaft endlich zu konkreten Verhandlungen über die Transitfrage zu kommen.
    Über Österreich gehen ja mehr als drei Viertel des Nord-Süd-Schwerverkehrs und wir wollen dafür Entlastung, auch finanzielle.
    Beim IG-Thema geht es weiter um deutsche Fürsprache für unsere Integrationswünsche, die durch die Tendenz der 12.
    Gemeinschaft, die politische Zusammenarbeit zu verstärken und sogar eine militärische zu überlegen, nicht leichter werden.
    Dazu kommt, dass nicht alle IG-Länder heiß sind auf ein weiteres Land mit Agrarüberschüssen.
    Beim geplanten Abkommen über die Grenzen an der Truppkraftwerke geht es vor allem um die von Bayern abgelehnte Einbeziehung von Wackersdorf, der Wiederaufbereitungsanlage.
    Hier ist, wie beim Thema Grenzschikanen für LKW aus Österreich, Bonn näher bei Wien als München.
    Aber auch aus Bonn hört man in Wien bis zur Stunde Freundliches, aber Unverbindliches.
    Wie schätzt Warnitzky die Lage ein?
    Der Kanzler gab in Bonn eine Pressekonferenz, bei der es auch um das Thema Bundespräsident Waldheim ging, Roland Adrovica berichtet.
    Bundeskanzler Franz Ranitzky hat es wahrlich nicht leicht, in den bundesdeutschen Medien ein entsprechendes Echo für seine und Österreichs Anliegen zu finden.
    Er muss gegen zwei Themenbereiche ankämpfen, die derzeit hierzulande alles andere überschatten.
    Die Todesschüsse an der Startbahn West und den Besuch von Prinz Charles und Prinzessin Diana.
    Der Umfang der Zeitungs- und Rundfunkberichte hält sich daher fast zwangsläufig in Grenzen, der Auftritt des österreichischen Bundeskanzlers vor der Bundespressekonferenz in Bonn war nicht übermäßig stark besucht.
    Wenige hundert Meter entfernt fand ja zur selben Zeit im Bundestag die Terrorismusdebatte statt.
    Wranitzki versuchte dennoch, den in Bonn ansässigen Medienvertretern vor allem Österreichs Beschreibungen um eine Neuordnung seiner Beziehungen zur europäischen Gemeinschaft zu erläutern.
    Die Verhandlungen dazu beginnen ja im kommenden Frühjahr und Wranitzki umriss die österreichische Ausgangsposition folgendermaßen.
    Ich lege Wert auf die Feststellung,
    dass es uns nicht darum geht, das als Einbahnstraße zu betrachten und vielleicht aus der Perspektive dessen zu verhandeln, der sich einseitig Vorteile holen will, also keine Theorie der Rosinenpflücker, sondern eine
    Theorie des Gebens und Nehmens, das heißt mit Handels- und anderen kommerziellen Vorteilen auch alle Verpflichtungen auf uns zu nehmen, die damit im Zusammenhang stehen.
    Auf Journalistenfragen machte der Kanzler zwei wichtige Ergänzungen.
    Die Frage einer Vollmitgliedschaft in der europäischen Gemeinschaft stehe für Österreich im Moment nicht im Vordergrund,
    Derzeit gehe es mehr um grundsätzliche Vorbereitungen.
    Dennoch könne man einen späteren Vollbeitritt prinzipiell nicht ausschließen.
    Und zur österreichischen Neutralität, sagte Vranitzky, er sehe darin kein grundsätzliches EG-Hindernis.
    Die Neutralität habe ja der Nationalrat von sich aus beschlossen, sie sei nicht juristischer Inhalt des Staatsvertrags mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs.
    Zweites zentrales Thema der Vranitzky-Pressekonferenz in Bonn, wie erwartet, Bundespräsident Kurt Waldheim.
    Branitzki beteuerte, wie schon gestern, er habe darüber mit seinen bundesdeutschen Gesprächspartnern nicht konferiert.
    Der Kanzler erläuterte Österreichs Bemühungen um ein würdiges Gedenken im kommenden Jahr zum 50.
    Jahrestag des Anschlusses Österreichs an Hitlerdeutschland und wurde dann gefragt, ob Bundespräsident Waldhem dazu seinen Amtskollegen Richard von Weizsäcker einladen werde.
    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
    Ob es solche Kontakte geben wird, werden die beiden Herren
    für sich zu entscheiden haben, das Jahr 1988 kommt unabhängig davon.
    Im März 1988 ehrt sich, wie ich vorher sagte, zum 50.
    Mai der Tag des sogenannten Anschlusses und es hat damals
    das war auch der Tag an dem Österreich dann eben für sieben Jahre von der Landkarte verschwunden ist und es ist dieses Ereignis mit
    mit vielen auch die Geschichte Österreichs betreffenden Aspekten im Zusammenhang gestanden und es mussten damals viele Österreicher unser Land verlassen und wir möchten an diesem Gedenktag 50 Jahre danach eben nicht untätig oder gedankenlos vorbeigehen sondern werden
    in einer gedankenvollen und würdigen und ernsten Form dieses Tagesgedenken.
    Das hat aber nichts mit einer spezifischen Besuchsdiplomatie zu tun.
    Abschließend noch einige Bemerkungen von Bronitzkis zu den aktuellen deutsch-österreichischen Problemfragen.
    Er erwartet in den kommenden Monaten den Abschluss eines Warn- und Informationsabkommens über grenznahe nukleare Anlagen
    und setzt im Lkw-Transitverkehr auf die Formel Kooperation statt Konfrontation.
    Das Transitverkehrsproblem muss laut Wranicki gesamteuropäisch gelöst werden.
    Die aktuellen österreichischen Maßnahmen seien sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss.
    Und damit zurück aus Bonn nach Wien.
    Roland Adrovitser war das, aus Bonn.
    Und wir wechseln vom westlichen zum östlichen Nachbarland.
    nach Ungarn.
    Dort wirft die große Steuerreform ihre Schatten voraus.
    Am 1.
    Jänner werden ja in Ungarn als erstes im Ostblockland gleichzeitig eine Einkommens- und eine Mehrwertsteuer eingeführt.
    Das offizielle Argument dafür ist, hier wie anderswo, eine Vereinfachung des Steuersystems.
    Aber im Endeffekt werden die Einkommen geringer und die Waren werden teurer.
    Damit sinkt die Massenkaufkraft, ein Zwangsopfer auf dem Altar der ungarischen Budgetsanierung.
    Wie reagieren die Leute?
    Vor allem mit Vorziehkäufen, solange so manches gute Stück noch erschwinglich ist.
    Aus Budapester Geschäften mit sich rapide lehrenden Regalen meldet sich Karl Stiepschitz.
    Man kann nicht kommunistisch wirtschaften und so viel konsumieren wie ein Kapitalist.
    Auf diese einfache Formel bringen sich deutsche Ökonomen die verzwickte Lage ihres Landes.
    Ungarn schuldet dem Westen fast 10 Milliarden Dollar.
    Vor wenigen Wochen hat die bundesdeutsche Regierung den Ungarn
    wird umgerechnet 3,5 Milliarden Schilling unter die geschwächten Arme gegriffen.
    Hier in Budapest wird die deutsche Kredithilfe, so willkommen sie ist, als Verlängerung der Sterbehilfe bezeichnet.
    Denn die ungarische Wirtschaft, die in den vergangenen Jahren mit vielen kleinen Reformen auf Touren gebracht werden sollte, ist todkrank.
    Die vielen Auslandskredite wurden vor allem zur Rückzahlung alter Schulden und den Einkauf westlicher Konsumgüter verwendet.
    Noch immer lassen sich Besucher aus dem Westen von Whiskyflaschen, amerikanischen Zigaretten,
    In den Budapester Außenbezirken, in den kleinen Langstädten ist der angebliche Wohlstand schon viel weniger zu spüren.
    In diesen Tagen rüsten die Ungarn zur Endschlacht im realsozialistischen Konsumparadies.
    Jeder hat Angst vor der Geldentwertung.
    Mit der Einführung einer einheitlichen Mehrwertsteuer und einer Einkommensteuer wird der Lebensstandard der Ungarn in den nächsten Jahren um ein Drittel fallen.
    Vor den Geldschaltern der ungarischen Sparkassen bilden sich täglich lange Warteschlangen.
    Aus Angst vor der voraussichtlich 20-prozentigen Inflation hat eine Flucht in Sachwerte eingesetzt.
    Dieses Verhalten ist in jedem ökonomischen Lehrbuch nachzulesen.
    Der Schwarzmarktkurs für westliche Währungen ist drastisch gestiegen.
    Für einen einfachen Fiat Uno werden derzeit über 700.000 Forin verlangt.
    Dafür muss ein Durchschnittsverdiener zehn Jahre lang arbeiten.
    In guten Budapester-Bezirken kostet der Quadratmeter Neubauwohnung umgerechnet schon über 10.000 Schilling.
    Alfie-Türme, Fahrfernsehgeräte und Goldschmuck sind kaum noch zu haben.
    Die ungarischen Sparkassen sind geizig geworden mit der Vergabe von Krediten für den privaten Konsum.
    Diesen privaten Konsum möchte die ungarische Regierung im nächsten Jahr vor allem zu Leibe rücken.
    Neue Kredite aus dem Westen sollen endlich für produktive Investitionen, die Erneuerung der Fabriken und der Infrastruktur verwendet werden.
    Mit einer großen, mit der echten Wende rechnet hier in Ungarn aber niemand.
    Noch immer kann sich die kommunistische Partei nicht dazu entschließen, ihren Einfluss auf die Wirtschaft wirklich aufzugeben.
    Entgegen allen Versprechungen scheut man sich, Verlustbetriebe zuzusperren.
    Ein Drittel des umgerechnet 120 Milliarden Schilling-Budgets wird im nächsten Jahr für die Subventionierung konkursreifer Betriebe ausgegeben werden.
    Je länger die kommunistische Partei mit echten politischen Reformen zuwartet, das sagen auch höhere Parteifunktionäre im privaten Gespräch, desto unbeliebter wird sie bei der Bevölkerung.
    desto schwieriger wird es den bisher so bequemen, langsamen Weg kleiner Änderungen zu gehen.
    Die Unzufriedenheit der Kommunisten und Nicht-Kommunisten im Lande konzentriert sich auf Janosch Kader und seine alten Genossen, die kaum dazu bereit scheinen, die groben Fehler der Vergangenheit einzusehen und auf Alter mächtiger Gewohnheit an ihren Sesseln kleben.
    Aus Ungarn Karl Stipschitz, 12.25 Uhr, wir wechseln nach Österreich in der Berichterstattung.
    Auf den Universitäten ist nach der Streikbewegung Ende Oktober wieder einigermaßen die Ruhe eingekehrt.
    Es kann aber jederzeit wieder losgehen.
    Denn die Studentenschaft ist gespalten.
    Die einen sind vorläufig zufrieden mit gewissen Konzessionen der Regierung beim Thema Kinderbeihilfe und damit, dass über Milderungen weiterer Maßnahmen des Sparpaketes beraten wird.
    Hochschülerschaftschef Zizkovic will sich diese Linie in einer bundesweiten Studenten-Urabstimmung bestätigen lassen.
    Das Streikkomitee und mit ihm die sozialistischen Studenten haben hingegen zum Boykott dieser Umfrage aufgerufen.
    Hier gärt es ebenso weiter wie bei Assistenten und Professoren, die ein erhöhtes Werbungskostenpauschale verlieren und damit auch viel Geld.
    Und darüber hinaus geht es um die noch größeren Universitätsprobleme.
    Akute Raumnot, zu wenig Planstellen und damit sinkende Qualität von Lehre und Forschung.
    Kein leichter Stand also für den zuständigen Minister, Universitätsprofessor Hans Tupi.
    Er gab heute eine Pressekonferenz, von der Robert Staubacher berichtet.
    Wochenlang war er Zielscheibe scharfer Attacken von Seiten der Studenten, aber auch der Hochschullehrer.
    Wissenschaftsminister Hans Tupi musste und muss als Buhmann herhalten, wenn es um Schlagworte wie Bildungsstopp und Sozialabbau geht.
    Heute war Tupi bemüht, die Vorwürfe zu entkräften.
    Von einem Bildungsstopp könne keine Rede sein, sagte er.
    Denn das Wissenschaftsbudget 1988 sei immerhin um 5,3% gegenüber dem Vorjahr gestiegen und im Sozialbereich seien geplante Verschlechterungen entschärft worden.
    So soll ja der Bezug der Familienbeihilfe, der künftig grundsätzlich nur mehr bis zum 25.
    Lebensjahr möglich sein sollte,
    flexibel gehandhabt werden, je nach den persönlichen Bedingungen im Einzelfall, auch bis zum 27.
    Lebensjahr.
    Die neue Regelung, wie sie Tupi heute noch einmal präzisierte... Es lautet, nicht wahr, die derzeitige Wortlaut, dass es geht um volljährige Kinder, die das 25.
    Lebensjahr
    jedoch noch nicht das 27.
    Lebensjahr vollendet haben.
    Es gibt also zwei Grenzen.
    Es wäre unrichtig, und ich bitte Sie zu vermeiden, auch wenn Sie darüber schreien, dass dieses Können heißt,
    Das hat sich nichts geändert.
    Jeder kriegt eine Studie, bekommt die Familienbeihilfe bis zum 17.
    Das wäre auch nicht richtig.
    Womit Tupi die österreichische Hochschülerschaft ziemlich bloßgestellt hat.
    Die Hochschülerschaft führt ja in diesen Tagen eine Urabstimmung unter den Studenten durch.
    Und dabei wird als wichtigster Verhandlungserfolg angeführt,
    Das Familienbeihilfealter bleibt bei 27 Jahren.
    Zum Thema Soziales macht Tupi übrigens darauf aufmerksam, dass allein für direkte Sozialleistungen im Hochschulbereich jährlich 900 Millionen Schilling aufgewendet würden.
    Aus dem Hochschulbericht 1987 geht ferner hervor, dass immer mehr Studenten einer kaum steigenden Zahl von Lehrenden gegenüberstehen, was auch Tupi beklagt.
    Das Verhältnis von Lehrenden zu Studierenden hat sich verschlechtert.
    Das Verhältnis von Hochschulraum zu Lehrenden und zu Studierenden hat sich verschlechtert.
    Nichtsdestoweniger schauen Sie sich bitte den Hochschulbericht an und Sie werden sehen, was für gewaltige Aufwendungen für das Hochschulwesen in Österreich auch in den letzten Jahren geleistet worden sind.
    Und der Wissenschaftsminister gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken.
    Ein gewisser Preis ist für die offene Hochschule zu zahlen.
    Man kann nicht gleichzeitig eine Universität für bis zu 200.000 Nichtmenschen in Österreich aufbauen und gleiche idyllische Verhältnisse haben, wie etwa in einem britischen College oder in einer amerikanischen Elitehochschule, welche strenge Selektion betreiben.
    Das ist einfach nicht möglich.
    Und ich bitte auch die Studierenden, das zu verstehen.
    Womit Tupi, wie er sagt, aber nicht behaupten will, Österreichs Studenten wollten gleichsam idyllische Verhältnisse an den Universitäten.
    Soviel von der Pressekonferenz des Wissenschaftsministers und damit zurück zu Louis Glück.
    Der Hochschulminister zur Krise der Hochschulen, Robert Straubacher, hat von einer Pressekonferenz berichtet.
    Der Kampf der Frauen um mehr Repräsentanz auf höheren politischen Ebenen ist ein mühsamer.
    Erst jüngst wieder wurde beim SPÖ-Parteitag die Zahl der Vorstandsmitglieder großzügig aufgestockt, damit man mehr Frauen unterbringt, ohne deshalb Männer eliminieren zu müssen.
    Und bei den Grünen, die angetreten sind mit dem Versprechen, hier mehr Verteilungsgerechtigkeit walten zu lassen als die sogenannten traditionellen Parteien, da gibt's im Parlamentsklub auch nur eine Frau, immerhin die Obfrau.
    Grundsätzlich haben sich die Sozialisten eine 25-Prozent-Regel als Zielvorgabe verordnet.
    Diese Quote hart allerdings ihrer Verwirklichung, ebenso wie ähnliche Absichtserklärungen der ÖVP.
    Neuestes Beispiel, im 36-köpfigen neuen Landtag des Burgenlandes sind die Herren erstmals seit 20 Jahren übrigens sogar ganz unter sich.
    Die ÖVP-Landesfrauenchefin Ottilie Rochus legt nun aus Protest dagegen diese Funktion zurück.
    Heute sagte Rochus bei einer Pressekonferenz,
    Und ich sage Ihnen das, wir haben es satt, gestern habe ich das auch live erlebt, immer die Staffage zu sein.
    Wir möchten nicht nur die Hilfswilligen und der Stimmvieh sein, sondern wir möchten es auch mitentscheiden.
    Der Hochmut, die Überheblichkeit, die Unvernunft, die Uneinsichtigkeit, die Arroganz,
    Die unbegründete Selbstherrlichkeit, das Denken von gestern, kein Partnerschaftsdenken, die Gier nach der Macht und dem Geld, die Saturiertheit, die Gleichgültigkeit sind die Fakten, die uns Frauen den Einzug in den Landtag und überall anderswohin versperrt.
    Das sagt Ottilie Rochus als Motiv für ihren Rücktritt als Landeschefin der Volkspartei im Burgenland.
    Vor einer Minute war es halb eins.
    Höchste Zeit, also eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen.
    Was planen wir noch in dieser Sendung?
    Unter anderem gibt es einen Beitrag darüber, dass sich die Besitzverhältnisse der Kronenzeitung jetzt ändern.
    Hans Dichand hat einen Partner gefunden, um seinen bisherigen Partner Kurt Falk auszuzahlen.
    Darüber planen wir einen Beitrag in dieser Sendung ebenso.
    wie über die Sportdebatte im Parlament, die heute abgehalten wurde.
    Basis war der Sportbericht, der dem Hohen Haus zugeleitet wurde.
    Und dann haben wir noch einen Beitrag über den Wiener Wahlkampf, seinen Endspurt und die letzten Reserven, die da in die Schlacht geworfen werden, inklusive dessen, was diese Reserven kosten.
    Teil sozusagen heute ein Bericht über zwei Filme, die anlaufen, und zwar interessante Literaturverfilmungen von Stücken von Schnitzler und Tennessee Williams.
    Vor all diesen Beiträgen aber jetzt ein Programmhinweis auf heute Abend.
    Trotz der 70 Jahre, die sie zurückliegt, die russische Revolution hat Kräfte entfesselt und Konflikte heraufbeschworen, die bis heute wirken.
    Im 19.
    Jahrhundert hat sich die ganze europäische Geschichte um die französische Revolution herum orientiert.
    Im 20.
    Jahrhundert, seit 1917, ist das genau der Fall der Oktoberrevolution.
    Erneuerung und Umgestaltung werden in der Sowjetunion auch als ein Zurück zu Gedanken und Vorstellungen der unmittelbaren nachrevolutionären Zeit verstanden.
    Pluralism.
    In den 20er Jahren gab es Pluralismus, einen Pluralismus, wie er einfach das Leben ausmacht.
    Und ich glaube auch, dass der Pluralismus nicht nur der Vergangenheit angehört, sondern dass er auch eine Sache der Zukunft des Sozialismus ist.
    Kaum ein Ereignis der jüngeren Geschichte ist derart umstritten.
    Die Oktoberrevolution bedeutet für mich den Endpunkt der in der europäischen politischen Kultur gültigen Einteilung in links und rechts.
    Von nun an ist eine andere Unterscheidung wichtiger, die in totalitäre und antitotalitäre Kräfte.
    Zum Stellenwert der Oktoberrevolution in der Geschichte des 20.
    Jahrhunderts äußern sich der sowjetische Reformhistoriker Juri Afanasiev, die polnischen Intellektuellen Adam Michnik und Jacek Kurun sowie der britische Historiker Eric Hobsbawm.
    Heute Abend im Programm Österreich 1 gegen 18.30 Uhr im Journal Panorama.
    Ein Panorama, das Raimund Löw gestalten wird.
    Zurück jetzt zur Innenpolitik, und zwar zur Landespolitik.
    Der Wiener Wahlkampf geht in die Endphase.
    Am Sonntag entscheiden 1,1 Millionen Wahlberechtigte über die Neuverteilung der 100 Landtags- und Gemeinderatsmandate.
    Die SPÖ hat bekanntlich 61 Mandate, die SPÖ 37, die FPÖ 2.
    Kandidieren tun auch die grüne Alternative, die Vereinten Grünen und die KPÖ.
    Über die Schlusskundgebungen werden wir ausführlich Samstagmittag berichten.
    Heute geht es um die anderen Aktivitäten in diesem Wahlkampf.
    Christiane Wagner und Fabio Polli berichten.
    Der Wahlkampf in Wien war bis zum letzten Freitag eher ruhig.
    Mit dem Knalleffekt bei der Wahl des Landeshauptmannes im Burgenland war diese Ruhe schlagartig vorbei.
    Derzeit können die Wiener ein Plakat- und Inseratenduell der beiden Oppositionsparteien ÖVP und FPÖ verfolgen.
    Er hat Busseglies bereits in der Nacht zum Samstag in ganz Wien Plakate affischieren, wonach das Burgenland gezeigt habe, dass niemand wissen könne, was mit seiner FPÖ-Stimme geschehe.
    Die Freiheitlichen konnten mit Zeitungsinseraten.
    Herr Dr. Busseg, mit Angriffen auf die Wiener FPÖ werden Sie Ihr Wahlziel, die Sozialisten zu schwächen, nicht erreichen.
    Die KPÖ und die Grünen-Gruppen blieben von diesem konservativ-liberalen Streit unberührt.
    Lachender Dritter ist die SPÖ, die von dieser Auseinandersetzung der beiden Oppositionsparteien nur profitieren kann.
    Die SPÖ hat in Wien mit offiziell genannten 25 Millionen Schilling den teuersten Wahlkampf geführt.
    Die ÖVP beziffert ihren Wahlkampf auf 20 Millionen Schilling und hat Zweifel an den Angaben der SPÖ.
    Erhard Busek will für künftige Wahlgänge eine gesetzliche Beschränkung der Wahlkampfkosten.
    Die SPÖ hat ihren Wahlkampf mit dem Schlagwort »Wien wird Umweltmusterstadt« begonnen.
    In der letzten Phase reduzieren sich die SPÖ-Plakate auf das Konterfei von Bürgermeister Helmut Zilk und auf den Slogan »Wir lieben Wien, wir wählen Zilk«.
    Zum Wahltag selbst gehen die Sozialisten nach Aussagen der Spitzenfunktionäre guten Mutes.
    Meinungsumfragen im Auftrag der Partei zeigen, dass die SPÖ etwa drei bis vier Prozent der Stimmen verliert, aber mit 51 bis 52 Prozent die absolute Mehrheit behält.
    Die anhaltenden Studenten- und Schülerdemonstrationen der letzten zwei Wochen haben den Parteistrategen allerdings Sorgen bereitet.
    Bundespolitische Themen wie Sparprogramm und Pensionsreform, die ohnehin den Wahlkampf dominierten, blieben dadurch in der Öffentlichkeit präsent.
    SPÖ-Klubobmann Hannes Swoboda meint, die Wiener SPÖ habe bei allem Einverständnis mit dem Sparpaket immer Distanz zu gewissen Punkten gezeigt, die, wie im Falle der Pensionsreform, auf Drängen der Wiener schließlich ausgewogener gestaltet wurden.
    Sorgen bereiten aber die Burgenlandereignisse.
    Ich glaube, dass es in Wien ein bisschen geschadet hat, dass die Meinung, die in gewissen Bereichen ohne dies vertreten ist, ja, das sind eh alles Politiker, die nicht so ernst zu nehmen sind und es tut sich gar nicht aus, zur Wahl zu gehen, weil die ohne dies machen, was sie wollen, dass diese Meinung verstärkt worden ist.
    Allerdings glaube ich schon, dass am wenigsten davon SPÖ- oder potenzielle SPÖ-Wähler betroffen sind.
    Die ÖVP schießt sich in der letzten Wahlkampfphase, wie schon erwähnt, auf die FPÖ ein.
    Wohl auch deshalb, weil Meinungsforscher der Jörg-Heider-Partei einen Siegeszug am 8.
    November vorhersagen und diese Stimmengewinne in erster Linie zu Lasten der ÖVP gehen würden.
    Beim Verlust von vier Mandaten verliert Erhard Busseck in Wien auch den Vizebürgermeister.
    Das hätte sicher Konsequenzen für die Diskussion um eine mögliche Mock-Nachfolge.
    Die Volkspartei macht deshalb der FPÖ in ihrer jüngsten Inseraten-Kampagne Konkurrenz im Werben um Protestwählerstimmen.
    Das eigentliche Wahlziel bleibt aber laut Landesparteisekretär Ferdinand Maier, die absolute Stimmenmehrheit der SPÖ zu brechen.
    Die Chance, hier in Wien etwas zu verändern, war noch nie so groß, wie sie am 8.
    November sein wird.
    die absolute Stimmenmehrheit der Sozialisten zu brechen, ist am 8.
    November gegeben.
    Und wenn die Wiener Volkspartei die bisher streibende Kraft in Wien gegolten hat, verstärkt aus dieser Wahl geht und die Sozialisten unter die 50-Prozent-Marke gedrückt wird, dann ist wieder Hoffnung im Spiel, dann lässt sich in dieser Stadt wieder was machen.
    Und ich glaube, dass es auch gut wäre, die Sozialisten vom Hohen Haus herunterzuholen.
    Die Freiheitlichen sind die einzige Partei gewesen, die in ihrem Wahlkampf den Bundesparteiobmann eingesetzt haben.
    Jörg Haider und der Wiener Obmann Erwin Hirnschall haben sich in den Kundgebungen und auf die ihren Plakaten fast ausschließlich auf die Pensionsreform und auf die mögliche Einführung einer Quellensteuer konzentriert.
    In der letzten Wahlkampfphase fordern sie die Wiener zu Denkzettelwahlen auf.
    Wahlleiter Hilmar Cabas ist zuversichtlich, dass die Freiheitlichen am Sonntag nicht selbst einen Denkzettel von den Wählern für die Burgenlandereignisse bekommen.
    Ich glaube, dass die Wiener wissen, Wien ist Wien und nicht Burgenland.
    Weil ich glaube, wir konnten klar machen, dass der Wiener Wähler mit seiner Stimmabgabe für die FPÖ bewirken kann, dass vielleicht doch die Bundesregierung mit ihrer Belastungspolitik, mit ihrer ungerechten Belastungspolitik und ihrer unausgegorenen Belastungspolitik zum Umdenken gezwungen werden kann.
    Auch wenn die freiheitlichen Optimismus demonstrieren, wird in Wien nicht ausgeschlossen, dass die Grün-Gruppen Nutznießer der Geschehnisse im Burgenland werden könnten, weil Protestwähler von der FPÖ zu den Grünen umschwenken.
    Die Grün-Alternativen, die bisher als drittstärkste Kraft in den Gemeinderat einziehen wollten, sind vorsichtiger geworden.
    Sie erwarten sich 6 bis 8 Prozent der Stimmen und glauben, dass das der vierte Platz nach der FPÖ sein wird.
    Spektakuläre Aktionen wie die Blockade der Zufahrt zur Mülldeponie Rautenweg waren Höhepunkte ihres Wahlkampfes, der übrigens 700.000 Schilling gekostet hat und mit einem Kredit finanziert wurde.
    Die Vereinten Grünen sind zufrieden mit einem Wahlergebnis, das sie ermutigt, als bürgerliche Grüngruppe weiterzuarbeiten.
    Die Latte liegt für sie bei etwa einem Drittel der Grünstimmen in Wien.
    Die KPÖ wirbt in dieser letzten Wahlkampfwoche mit Kundgebungen in Fußgängerzonen und Passagen.
    Sie wollen mit Protestwählerstimmen ihr letztes Gemeinderatswahlergebnis von 1,1% der Stimmen verbessern.
    Die große Unbekannte der Gemeinderatswahlen ist die Wahlbeteiligung.
    1978 hatte sie mit knapp über 72 Prozent ihren Tiefstand erreicht.
    Am kommenden Sonntag könnte die Wahlbeteiligung sogar weit unter 70 Prozent liegen, vermutlich zum Nachteil beider Großparteien.
    Vorschau auf die Wiener Landtagswahl am kommenden Sonntag.
    Fabio Polli und Christiane Wagner vom Landesstudio Wien haben berichtet.
    Und jetzt zur Medienszene in Österreich.
    Der Kampf um die Kronenzeitung geht in die Endphase.
    Der kleinformatige Auflagen-Rieseschätzwert jenseits
    4 Milliarden Schilling, war ja bisher je zur Hälfte im Besitz von Hans Dichand und Kurt Falk.
    Jetzt hat, nach langen Querelen, man sich darauf geeinigt, dass zunächst Dichand, und wenn der scheitert, ab Dezember Falk das Recht hat, die Chance, den Partner mit etwa 2,2 Milliarden auszubezahlen und damit loszuwerden.
    Dichands letzter Verhandlungskontakt, der Deutsche Bauer Verlag, hat sich unerwartet gestern zurückgezogen.
    Hans Dichand hat aber trotzdem jetzt einen potenten Compagnon gefunden, näheres von Erich Aichinger.
    Der größte, aufregendste und gewaltigste Coup in der Geschichte der Zweiten Republik.
    So die Definition des Nachrichtenmagazins Profil über den Milliardenzeitungspoker ist also über der Bühne.
    Und zwar ein wenig anders, als es zunächst den Anschein hatte, waren doch zuletzt exakt bis gestern die Vertreter des Heinrich-Bauer-Verlages
    des größten europäischen Zeitschriftenverlages, unter anderem erscheint dort die QUIC, optimistisch bei der Kronenzeitung einsteigen zu können.
    Interessenten unter den deutschen Großverlagen hatte es seit Mai dieses Jahres genug gegeben.
    So hatten sich der Medienriese Bertelsmann, ein Produkt aus diesem Hause ist beispielsweise der Stern, und auch der Axel Springer Verlag, bei dem die Bildzeitung erscheint, für die Wiener Kronenzeitung interessiert.
    Wie ist es nun zu dieser Konzentration überhaupt gekommen?
    Die beiden Eigentümer der Kronenzeitung, der Mit-50er Kurt Falk und der Mit-60er Hans Dichand, hatten die Kronenzeitung in den 50er Jahren gegründet.
    Sie rasch zu einer Riesenauflage gebracht, sich aber 1974 zerstritten.
    Vollends war zwischen Dichand und Falk der mehr oder minder offene Krieg ausgebrochen,
    als Falk 1984 das Wochenblatt die ganze Woche auf den Markt brachte und rasch großen Erfolg hatte.
    Es folgte eine Prozessserie zwischen beiden und schließlich heuer im Mai ein außergerichtlicher Vergleich und ein mehr als ungewöhnlicher Vertrag.
    Darin war nämlich enthalten, dass Hans Dichand seinem Partner Kurt Falk bis spätestens 30.
    November um 2,2 Milliarden Schilling dessen Hälfteanteil abkaufen konnte.
    Hätte Dichand bis zu diesem Zeitpunkt das Geld nicht aufgebracht, dann hätte seinerseits Kurt Falk ein halbes Jahr Zeit gehabt, sich in den Besitz der Kronenzeitung zu setzen und mit 2,2 Milliarden Schilling Dichand auszuzahlen.
    Nun hat also durch den Umstand, dass die Westdeutsche Allgemeine Zeitung in Essen 45% der Kronenzeitung gekauft hat, Hans Dichans die Möglichkeit, allein die Führung der Kronenzeitung zu übernehmen.
    Wie viel Geld die Westdeutsche Allgemeine tatsächlich gezahlt hat und in welcher Form die Transaktion abgewickelt wird, wird man, wenn überhaupt, erst später erfahren.
    Allerdings gibt es zwei Anhaltspunkte.
    Der Bauer Verlag war, zumindest wurde es offiziell so verbreitet, bis zuletzt bereits 1,6 Milliarden Schilling für die Kronenzeitungsanteile und zwar für 49 Prozent zu bezahlen.
    Und ein zweites Indiz?
    Der Springer Verlag ist vor mehr als einem Monat aus dem Zeitungspoker ausgestiegen.
    Springer wollte den Übernahmspreis deutlich unter 200 Millionen D-Mark drücken.
    Viele Fragen und Aspekte sind in diesen ersten Minuten, da man den Vorgang kennt, offen.
    In der Redaktion der Kronen Zeitung gab es heute Vormittag eine Redaktionsversammlung, in der sich, so hört man es, die Redakteure positiv zur Entwicklung äußerten.
    Völlig offen ist natürlich, welche Pläne Kurt Falk, der möglicherweise auf einen Schlag über einen Betrag von zwei oder auch mehr Milliarden Schilling verfügen könnte, haben könnte.
    Erst in den letzten Tagen waren Gerüchte aufgetaucht, aber auch gleich wieder dementiert worden, dass Kurt Falk den Kurier kaufen könnte.
    Gerüchterweise war auch immer von Plänen Falks etwa eine Sonntagzeitung zu gründen die Rede gewesen.
    Schließlich bleibt auch noch abzuwarten, wie und ob überhaupt der Deal politisch kommentiert wird.
    So ist auffallend, dass sich unter den Tageszeitungen die sozialistische Arbeiterzeitung relativ breit Gedanken gemacht hat.
    Unter anderem konnte man dort lesen, wörtlich,
    So sehr sich Politiker vor starken Zeitungen fürchten, nicht einmal ein in anderen Ländern selbstverständliches Antitrust-Gesetz ist im Land der stärksten Tageszeitungskonzentration der Welt derzeit realistisch, so sehr schließen sie nun die Augen vor der Bedeutung der Transaktion.
    Und über noch einen Aspekt lässt sich natürlich in diesen Minuten kaum etwas Greifbares darstellen, nämlich wie die Finanzbehörden die Transaktion steuerlich werten.
    Ob es beispielsweise stimmt, wie zuletzt im Profil zu lesen war, dass sich Hans Dichand bereits mit dem Finanzamt geeinigt habe, dass er nämlich um den erhöhten Betrag, der die Hälfte des geschätzten Wertes der Kronenzeitung übersteigt, weniger Einkommen und Gewerbesteuer zu bezahlen hat.
    der um 2,2 Milliarden Schilling reichere Kurt Falk aber voll steuerpflichtig wäre.
    Bleibt also nur der Hinweis auf die dürre, der Austria-Presseagentur übergebene Mitteilung, dass Hans Dichand nach dem Ausscheiden Kurt Falks die alleinige Führung der Kronenzeitung übernehmen wäre und dass durch die Verbindung der beiden Verlagshäuser die Gewähr dafür gegeben sei, so heißt es in einer von Dichand und den Geschäftsführern der Westdeutschen Allgemeinen Günter Grotkamp und Erich Schumann herausgegebenen Erklärung,
    dass also die neue Kronenzeitung auch in Zukunft in voller Unabhängigkeit von Parteien und Interessensgruppen ihre erfolgreiche Marktposition in Österreich halten und weiter ausbauen können wird."
    Recherchen von Erich Eichinger waren das und zur Änderung der Besitzverhältnisse der neuen Kronenzeitung jetzt ein Gespräch mit dem Chefredakteur der Zeitung, Dr. Friedrich Dragon.
    Die Fragen stellt Ernest Hauer.
    Herr Dr. Dragon, Sie lehnen die Formulierung Kampf um die Kronenzeitung ab, aber das Tauziehen um die Zukunft der Kronenzeitung ist beendet.
    Die Westdeutsche Allgemeine Zeitungsgruppe steigt ein.
    Was bedeutet das für die Redaktion?
    Das bedeutet für die Redaktion, dass unser bisheriger Herausgeber und Chefredakteur Hans Dichand
    am 1.
    Dezember nach dem Ausscheiden des bisherigen Miteigentümers Kurt Falk die alleinige Führung des Unternehmens übernimmt.
    Für die Blattlinie, für die Möglichkeiten der Redakteure mitzubestimmen?
    Für die Blattlinie ändert sich überhaupt nichts.
    Der neue Minderheitsgesellschaft trägt, genau wie Herr Dichand und Herr Falk bisher, das Redaktionsstatut der Krone voll mit.
    Das heißt,
    Wir, die Redakteure der Kronan-Zeitung, aber auch alle anderen Mitarbeiter werden auch in Zukunft in voller Unabhängigkeit von jeder politischen Partei und anderen Apparaten unsere Position in Österreich halten und auch weiter ausbauen können.
    Wie man hört, hat es in der Redaktionsversammlung heute vormittags Applaus gegeben, als die Lösung bekannt wurde.
    War dieser Applaus gleichzeitig auch Ausdruck dessen, dass man froh ist, dass andere Lösungen nicht zustande gekommen sind?
    Das glaube ich nicht.
    Der Applaus galt einer Erklärung unseres Herausgebers.
    Der Applaus ist vor allem auch deshalb so spontan und so kräftig ausgefallen, weil wir natürlich alle froh sind, dass diese Gerüchte und dieses ganze Tauziehen, wie sie es genannt haben, ein Ende gefunden haben.
    Der Erdichand hat auch vor der Redaktion sich bei seinem bisherigen Partner Kurt Falk
    dafür bedankt, dass er ihm einen reibungslosen Partnerwechsel ermöglicht hat.
    Ich möchte vielleicht bei der Gelegenheit noch sagen, dass der weitere Erfolg der Kronenzeitung ausschließlich von der Leistung jedes einzelnen Mitarbeiters abhängen wird.
    Wenn diese Leistung gut ist, dann werden wir unsere Position nicht nur halten, sondern auch weiter ausbauen.
    Möglicherweise auch dann, wenn der bisherige Partner ein anderes Projekt aufzieht, das als Konkurrenzprojekt gegen die Krone gedacht sein könnte.
    Wir haben vor Konkurrenz nie Angst gehabt und werden es auch in Zukunft nicht haben.
    Aber Konkurrenz bedeutet nicht nur für die Printmedien, sondern auch für die elektronischen Medien eben mehr tägliche Anstrengung.
    Noch einmal zurück zu diesem Tauziehen.
    Es wäre nicht überraschend, wenn Sie über Geld nicht reden wollten, aber man hört, dass der Bauer-Verlag bei etwa 1,6 Milliarden Schilling ausgestiegen ist.
    Kann man davon ausgehen, dass die WAZ für ihre 45 Prozent an der Krone mehr bezahlt hat?
    Dazu kann ich Ihnen überhaupt nichts sagen, weil ich als Geschäftsführer der Schäferlekteure in die Verhandlungen, in den Verhandlungen in keiner Weise involviert war.
    Mich interessiert die Haltung der Zeitung heute und die Haltung der Zeitung morgen und daran wird sich nicht
    Haltung der Zeitung morgen, könnte sich etwas ändern, wenn sich Hans Dichand einmal zurückzieht?
    Gibt es da Klauseln im Vertrag?
    Es gibt keine Klauseln im Vertrag.
    Es gibt ein Redaktionsstatut und das Redaktionsstatut wird auch weiter bestehen, auch wenn sich der Herr Dichand, was wir alle nicht hoffen, irgendwann einmal in nächster Zukunft zurückziehen soll.
    Erles Tauber sprach mit dem geschäftsführenden Chefredakteur der Neuen Kronen Zeitung, Dr. Friedrich Drag.
    Und die Krone verkauft also 45% ihrer Anteile an den Verlag der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, eine für unsere Optik doch eher überraschende
    Lösung, zumal weil man nicht unbedingt angenommen hat, dass dieser Verlag so finanziell potent ist.
    Ich habe Michael Kerbler jetzt am Telefon in Bonn.
    Herr Kerbler, was weiß man über den Verlag, seine wirtschaftliche Situation und vielleicht auch seine politische Linie?
    Also der Verkauf oder der Einstieg der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung in die Kronenzeitung in Wien entspricht der neueren Unternehmensstrategie dieses Unternehmens.
    Die WAZ ist die größte Regionalzeitung der Bundesrepublik Deutschland mit etwa 700.000 täglicher Auflage.
    Aber nicht nur die WAZ dominiert im Regionalmarkt, sondern auch die zugekauften Zeitungen, etwa die Neue Ruhr Zeitung oder die Westfalenpost mit etwa einer Auflage von jeweils an die 200.000 und über 200.000 Exemplare pro Tag.
    Die WAZ ist also nicht nur am Zeitungsmarkt aktiv, die WAZ ist auch eingestiegen in den Fernsehmarkt, gemeinsam mit Bertelsmann bei RTL und wird mit kommendem Jahr, mit 1.
    Jänner, auch in den lokalen Rundfunk einsteigen, im Nordrhein-Westfalen.
    Da gibt es den Startschuss für lokale Rundfunksender in Nordrhein-Westfalen.
    Und auch hier möchte die WAZ mitmischen.
    Es ist also nur logisch, eine logische Konsequenz, dass man sich ein ausländisches Standbein sucht, dass man in die Kronenzeitung zum Beispiel einsteigt.
    Ein Vergleich mit Tichant und Falk ist möglich bei dieser Zeitung.
    Die Vermögensverhältnisse sind bei der WAZ 50 zu 50 unter den Familien Prost und Funke aufgeteilt.
    Erich Prost, einer der 50%-Teilhaber, ist ein gestandener Sozialdemokrat, alter sozialdemokratischer Adel.
    Die Familie Funke, vier Töchter, die sich sozusagen das Erbe des zweiten Zeitungsgründers teilen, haben auch Interesse daran, dass hier Geld gut angelegt wird.
    Ein weiteres Indiz dafür, warum man nach Österreich geht.
    Nur zwei, drei Zahlen vielleicht noch zum Schluss.
    wie groß diese Zeitung ist, um sich eine Vorstellung zu machen.
    100 Lokalredaktionen, 6.000 Zeitungsboten und wie gesagt mehr als 1,3 Millionen Stück Lokalzeitungen, Auflage pro Tag im Ruhrgebiet.
    Von der holländischen Grenze bis ins Sauerland hinunter dominiert der WAZ-Verlag den Zeitungsmarkt.
    Und was das Vermögen betrifft, das Sie ansprechen, wenn man weiß, dass die WAZ bei so großen deutschen Unternehmen wie dem Otto-Versand,
    großen VW-Zulieferfirmen beteiligt ist, dann kann man sich schon vorstellen, dass 1,6 Milliarden Schilling durchaus sozusagen aus der Portokasse
    Danke Michael Kerbler, deutsches Kapital also auf dem österreichischen Medienmarkt.
    Sieben Minuten vor eins ist es höchste Zeit jetzt noch unseren Kulturbeitrag runterzubringen.
    Der Zufall des Terminplanes will es, dass derzeit in Österreich gleich zwei Verfilmungen sehr bekannter Bühnenstücke anlaufen.
    Diese Woche startet eine Leinwandversion von Tennessee Williams Glasmenagerie, die US-Star Paul Newman mit seiner Frau Joan Woodward in der Hauptrolle inszeniert hat.
    Und nächste Woche läuft die mit großem publizistischem Begleitaufwand gedrehte Verfilmung von Schnitzlers Weitem Land durch Luc Bondy an.
    Michel Piccoli und Bülow-Guillet spielen die Hauptrollen dieser in und um Wien realisierten europäischen Koproduktion, an der sich auch der ORF finanziell beteiligt hat.
    Zu den beiden Literaturverfilmungen jetzt ein von Hans Langsteiner gestalterter Beitrag.
    Es müsste Ihnen doch aufgefallen sein, was für komplizierte Subjekte wir Menschen sind.
    So vieles und Verschiedenes hat zugleich Raum in uns.
    Liebe und Trug, Treue und Treulosigkeit.
    Ja, mein guter Hofreiter, die Seele ist ein weites Land,
    Ein Ausschnitt aus der mit Burgschauspielern erstellten Synchronfassung der Lück-Bondischen Schnitzler-Verfilmung »Weites Land«.
    Es ist ein Schnitzlerbild von unwienerischer Kälte, das der 39-jährige Schweizer Bondy hier auf die Leinwand bringt.
    Fern aller süßlichen Nostalgie.
    Der Fabrikant Hofreiter als skrupelloser Machtmensch, der Schwäche nur dann zeigt, wenn's um die eigenen, privaten Begierden geht.
    Ich möchte mich scheiden lassen.
    Nimmt sich die Ehefrau ähnliche Freiheiten, kommt es zur Katastrophe.
    Michel Piccoli spielt diese Zentralfigur herrisch und zielstrebig.
    Vom üblichen Schnitzler Charme hat Regisseur Bondi genug.
    Diesen Charme, die in den Aufführungen, die ich gesehen habe, die sind mir so unglaublich auf den Nerven gegangen.
    Sie haben der Figur jede Form, weil sie immer so ein aufgesetztes Vehikel der Beziehung gewesen und immer so eine, steht immer für eine Vorstellung von Zynismus.
    Und Zynismus so ist in meinem Film, denke ich, eher ein metaphysischer als einfach nur ein psychologischer Begriff.
    Bondy hat Schnitzlers Bühnenstück filmisch frei nacherzählt.
    Das Drehbuch folgt den Schnitzler-Dialogen oft nur frei.
    Dazu inszenierte Symbole rücken ins Bild.
    Und Fabrikant Hofreiter darf, um seine scheinbare Liberalität zu demonstrieren, bei Bondy sogar eine Aufführung des Reigens applaudieren.
    Der Widerspruch zwischen öffentlicher und privater Moral wird denn auch zum Kernproblem dieser Schnitzler-Verfilmung.
    Ein Widerspruch, der, so Luc Bondy, auch heute noch bestehe.
    Die sexuelle Befreiung habe zu einem Verlust an Erotik geführt.
    So eine Art von Stigma des Körpers gibt es jetzt.
    Man sieht immer nur so ein ganz bestimmter
    Hosenformen, also nur immer so Formen.
    Und das macht, finde ich, auch so, dass man nicht mehr weiß, man denkt, auch nackt sind noch die Leute angezogen.
    Es ist ein absoluter Verlust.
    Ich finde es ein absoluter Verlust, wenn an jeder Reklame eine Titte oder ein Arsch zu sehen ist.
    Sei es von einer Frau oder einem Mann.
    Ich finde das einfach, man muss nicht puritanisch, das hat mit Puritanismus nichts zu tun.
    Es ist nun wirklich ein Verlust.
    Paul Newman's Leinwandfassung von Tennessee Williams' Glass Menagerie, aus der diese Musik stammt, markiert ein anderes Extrem der Gattung Theaterverfilmung.
    Die wörtliche Transponierung des Bühnentextes auf die Kinoleinwand.
    Eine einzige Innenraumdekoration und pausenlose Großaufnahmen sollen dabei die Intimität des Theatererlebnisses suggerieren.
    Die Symbolik ergibt sich hier bereits aus der Textvorlage.
    Was soll jetzt werden aus unserem Leben?
    Sollen wir hier zu Hause hocken und zusehen, wie das Leben vorüberzieht?
    Uns die Zeit vertreiben mit einer Glasmenagerie.
    Paul Newman, der hier bereits zum vierten Mal nur hinter der Kamera stand, hofft mit dieser zweiten Glasmenagerie-Verfilmung dem europäischen Publikum den wahren Tennessee Williams nahegebracht zu haben.
    Bisherige Williams-Verfilmungen hätten, so Newman, ihren Vorlagen eher Gewalt angetan.
    Er sähe sich mehr als Historiker und Archivar, denn als eigenständiger Regisseur.
    Motion Pictures, der Film von Tennessee Williams, wurde, glaube ich, von meinen Freunden brutalisiert.
    Und ich war auch ein Teil davon.
    Aber das gehört dem Text.
    Also stehen wir hier wahrscheinlich mehr als Historiker und Archivisten, als wir Filmmacher sind.
    Nicht alle Kritiker mochten Polniumen in dieser Ansicht freilich folgen.
    Filmprojektoren sind eben immer noch für Zelluloid gebaut und nicht für Papier.
    Und nach dieser Kino-Vorschau noch ein paar Kurzmeldungen.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der Bundestag in Bonn befasst sich heute mit den Vorgängen an der Frankfurter Startbahn West.
    Zu Beginn der Sitzung wurde in einer Trauerminute der beiden ermordeten Polizeibeamten gedacht.
    Bundestagspräsident Philipp Jenninger appellierte an alle, Gefühlen der Feindschaft, der Wut und der Verkältung
    keinen Raum zu geben.
    Zum Abschluss des offiziellen Teils seines Besuches hat Bundeskanzler Franitzki in einer Pressekonferenz in Bonn eine EG-Mitgliedschaft Österreichs nicht prinzipiell ausgeschlossen.
    Franitzki sagte, die österreichische Neutralität sei nicht Bestandteil des Staatsvertrags, doch müsse in diesem Fall eine völkerrechtliche Absicherung getroffen werden.
    Österreich.
    Die Verhandlungen über eine Beteiligung an der Kronenzeitung sind nun erfolgreich abgeschlossen.
    An dem Projekt wird sich die Gruppe um die Westdeutsche Allgemeine Zeitung in Essen beteiligen.
    Das Wetter in Österreich bis heute Abend, von einzelnen Nebelfeldern abgesehen, vielfach sonnig, Nachmittagstemperaturen 5 bis 13 Grad.
    Und damit verabschiedet sich Ihr Begleiter durch das Mittagschanal Louis Glück.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bundestagsdebatte nach den Schüssen von Frankfurt
    Einblendung: CDU-Ministerpräsident Wallmann, SPD-Vorsitzender Vogel, FDP-Fraktionsvorsitzender Mischnik, Grün-Abgeordnete Schoppe
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Wallmann, Walter [Interviewte/r] , Vogel, Hans Jochen [Interviewte/r] , Mischnick, Wolfgang [Interviewte/r] , Schoppe, Waltraud [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Ort: Bonn [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vranitzky in Bonn: Transitfragen, EG und Österreich
    Einblendung: Bundeskanzler Vranitzky
    Mitwirkende: Adrowitzer, Roland [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Ort: Bonn [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kaufwut in Ungarn vor Teuerung
    Mitwirkende: Stipsicz, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Ort: Budapest [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Wissenschaftsminister Tuppy zu Studentenregelungen
    Einblendung: Wissenschaftsminister Tuppy
    Mitwirkende: Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Tuppy, Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Presseclub Concordia [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Burgenland: Landtag ohne Frauen
    Einblendung: VP-Landesfrauenchefin Rochus
    Mitwirkende: Wagner, Doris [Gestaltung] , Rochus, Ottilie [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Panorama-Trailer: Oktober-Revolution: Analyse
    Einblendung:
    Mitwirkende: Löw, Raimund [Gestaltung]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Werbemittel und Kosten des Wiener Wahlkampfes
    Einblendung: SP-Klubobmann Swoboda, VP-Landesparteisekretär Maier, FP-Wahlleiter Kabas
    Mitwirkende: Polly, Fabio [Gestaltung] , Wagner, Christiane [Gestaltung] , Swoboda, Hannes [Interviewte/r] , Maier, Ferdinand [Interviewte/r] , Kabas, Hilmar [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kampf um die Kronenzeitung - Analyse der Situation Dichand - Falk
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gespräch mit Chefredakteur Friedrich Dragon zu Kronenzeitung - Situation
    Interview: Chefredaktuer Dragon
    Mitwirkende: Hauer, Ernest [Gestaltung] , Dragon, Friedrich [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Käufer - Verlag WAZ für Kronenzeitung
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Ort: Bonn [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Schnitzler- und Williams-Verfilmungen laufen in Österreich an
    Einblendung: Szenenausschnitte, Regisseur Bondy, Regisseur Newman
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Bondy, Luc [Interviewte/r] , Newman, Paul [Interviewte/r]
    Datum: 1987.11.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1987.11.05
    Spieldauer 01:00:00
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    Bachmair, Udo [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1987.11.05 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-871105_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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