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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagsschanal am Samstag, dem 14.
Mai begrüßt Sie aus dem Schanalstudio in Wien, Werner Löw.
Die Beitragsthemen der kommenden Stunde Mittagsinformation, neben der gewohnten Presseschau, der heutige Landesparteitag der Kärtner SPÖ, die jetzt zu Ende gehende Friedenskonferenz in Westberlin,
Die Besetzung der Hamburger Sternredaktion durch die Sternredakteure.
Sie protestieren damit gegen die Bestellung zweier neuer Mitherausgeber und Chefredakteure.
Wir bringen dazu ein Gespräch mit dem gewählten Redakteursvertreter.
Die Grazer Dreharbeiten zum Film über Karol Wojtyla und seinen Werdegang zum Papst.
Und ein Überblick über die Türken-Ausstellungen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland im 300.
Jahr nach der letzten Türken-Belagerung Wiens.
Im Journal zu Gast ist heute Rechnungshofpräsident Tassilo Brüsike.
Erster Programmpunkt aber, wie immer, die Nachrichten.
Zusammengestellt hat sie als verantwortlicher Nachrichtenredakteur Adolf Poindl.
Gelesen werden die Meldungen von Melita Čapka.
Österreich.
Die ÖVP setzt ihre Kritik an der kommenden Regierungskoalition und dabei besonders an der FPÖ fort.
Der Wiener Vizebürgermeister Erhard Bussek meinte, mit dem Eintritt in die sozialistische Regierung sei die FPÖ als Kontrollpartei abgetreten.
Die Zustimmung der FPÖ zum Bau des Konferenzzentrums, wenn auch in einer Sparvariante, bezeichnete Bussek als eklatanten Wortbruch der Freiheitlichen.
Verkehrssprecher Fritz König kritisierte die Erhöhung der Zahl der Ministerien als neuerliche Verwaltungsaufblähung und Bruch des FPÖ-Wahlversprechens für mehr Sparsamkeit in der Verwaltung.
Agrarsprecher Josef Riegler erwartet von der kommenden Regierungskoalition auch durch die wahrscheinliche Bestellung des freiheitlichen Abgeordneten Gerolf Murer zum Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium keine seiner Ansicht nach notwendige Kurskorrektur in der Agrarpolitik.
Mehr als 520 Delegierte der SPÖ Kärntens sind heute in Klagenfurt zu ihrem Landesparteitag zusammengetreten.
In seinem Referat aus diesem Anlass sagte SPÖ-Zentralsekretär Fritz Marsch unter anderem, es könne für die SPÖ keine totale Identifizierung mit der Regierung mehr geben, weil die Regierung Kompromisse mit einer anderen Partei eingehen müsse.
Das sei ein Grund zum Umdenken, nicht aber zur Resignation, sagte Marsch.
Der SPÖ-Zentralsekretär kündigte darüber hinaus eine Überprüfung der Organisationsstrukturen der Partei und die Suche nach einer neuen Gesprächsbasis mit den jungen Menschen an.
Landeshauptmann Wagner spricht in diesen Minuten.
Für den frühen Nachmittag ist eine Rede von Kanzlerkandidat Fred Sinowaz vorgesehen.
Nahe Osten, USA.
Der geplante Abzug aller ausländischen Truppen aus dem Libanon droht am Widerstand Syriens zu scheitern.
Der syrische Staatschef al-Assad hat in einem Gespräch mit dem libanesischen Außenminister Elie Salem erklärt, seine Regierung betrachte den Entwurf für ein Truppenabzugsabkommen mit Israel als sehr gefährlich.
Ein syrischer Regierungssprecher hatte vorher gemeint, das Abkommen würde den Libanon zu einem israelischen Protektorat machen.
Die libanesische Regierung will sich heute in einer Kabinettssitzung in Beirut neuerlich mit dem Truppenabzugsabkommen befassen.
Der amerikanische Außenminister George Shultz ist noch immer vorsichtig optimistisch über einen syrischen Truppenabzug aus dem Libanon und vertritt die Ansicht, dass die arabischen Staaten die Nahostfriedensinitiative Präsident Regans nach wie vor unterstützen.
Auch Präsident Regan äußerte die Hoffnung, dass Syrien doch noch einem Abzug seiner Truppen zustimmen werde.
Der amerikanische Verteidigungsminister Kaspar Weinberger hat die Sowjetunion eindringlich vor der Stationierung von Atomraketen auf Kuba gewarnt.
Weinberger erklärte, die Vereinigten Staaten würden einem solchen Versuch Moskaus mit eben solcher Entschlossenheit entgegentreten wie bei der Raketenkrise des Jahres 1962.
Damals hatte Präsident John F. Kennedy die Kreml-Führung unter Nikita Khrushchev zum Abbau von Raketenbasen auf Kuba gezwungen.
In den staatlichen sowjetischen Medien war in jüngster Zeit mehrfach die Möglichkeit angedeutet worden, dass die Sowjetunion als Antwort auf die Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen in Westeuropa Atomwaffen in unmittelbarer Nähe der USA in Stellung bringen könnte.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Auseinandersetzungen um den künftigen politischen Kurs der Hamburger Illustrierten Stern gehen weiter.
Die Redaktionsvollversammlung des Magazins hat heftige Kritik an der Berufung der Journalisten Johannes Gross und Peter Scholl-Latur zu Mitherausgebern und Chefredakteuren des Blattes geübt.
Unter Hinweis auf die innere Pressefreiheit lehnen die Redakteure die Verquickung von redaktioneller und verlegerischer Zuständigkeit ebenso ab wie die ausgewählten Personen.
Sie teilten dem Verlag mit, die Redaktion sehe sich außerstande, mit Gross und Scholl Natur die bisherige fortschrittlich liberale Linie des Stern fortzusetzen.
Die beiden wurden ultimativ aufgefordert, auf ihren neuen Posten zu verzichten.
Das Ultimatum ist mit morgen 14 Uhr befristet.
Die bisherigen Chefredakteure Koch und Schmidt waren wegen der Affäre um die gefälschten Hitler-Tagebücher zurückgetreten.
Stern-Herausgeber Nannen erklärte zu den jüngsten Vorgängen, er lasse sich nicht unter Druck setzen.
Die Vollversammlung der Redakteure hat die Redaktionsräume des Stern symbolisch für besetzt erklärt.
Großbritannien.
Der Historiker Hugh Trevor-Roper hat sich heute für sein Fehlurteil im Zusammenhang mit den Hitler-Tagebüchern entschuldigt.
Trevor-Roper, der nach Durchsicht der Tagebücher erklärt hatte, sie seien seiner Meinung nach echt, schreibt in der Londoner Times, er habe nur wenige Stunden für die Überprüfung zur Verfügung gehabt.
Außerdem habe er sich nicht vorstellen können, dass eine Zeitung wie der Stern sich selbst in Misskredit bringen würde, indem sie Fälschungen veröffentlichen wolle.
Italien.
Sprengstoffexperten haben heute früh die seit Tagen angekündigte und wegen technischer Schwierigkeiten mehrfach verschobene Sprengung am Vulkan Etna auf Sizilien vorgenommen.
Durch die Zündung von 32 Sprengladungen wurden die glühenden Lavamassen, die drei sizilianische Ortschaften bedrohten, in ein künstlich geschaffenes Bett umgeleitet.
Der Minister für Zivilschutz Loris Fortuna sprach von einem großen Sieg für den Fortschritt.
Der französische Vulkanologe François Le Guerne nannte die Aktion hingegen einen Teilerfolg, da der Laberstrom, wie er sagte, nicht vollständig umgeleitet werden konnte.
Die gesamte Operation bis zur Sprengung wurde vom italienischen Fernsehen direkt übertragen.
Chile.
Die Militärregierung in Santiago gerät zunehmend unter den Druck oppositioneller Kräfte im Lande.
Die Beisetzung eines bei der jüngsten Demonstration von Polizisten erschossenen 15-jährigen Chilenern gestaltete sich in der Hauptstadt zu einer Protestdemonstration.
Etwa 2000 Personen riefen während des Begräbnisses immer wieder Mörder und sangen die chilenische Nationalhymne.
In einem beliebten Marktviertel in der Hafenstadt Valparaiso ist in der vergangenen Nacht vor einer Polizeiwache eine Sprengladung explodiert.
Zehn Personen wurden verletzt.
Zur Zeit des Anschlags fand in dem Gebäude eine Versammlung hoher chilenischer Polizeioffiziere statt.
Staatspräsident Augusto Pinochet hat ein Dekret erlassen, dass es dem unabhängigen chilenischen Rundfunksender Radio Cooperativa verbietet, Nachrichtensendungen, Kommentare und Interviews auszustrahlen.
Die Radiostation hat in den vergangenen Tagen mehrmals über Proteste gegen die Militärregierung berichtet.
Vereinte Nationen.
Die UNO-Generalversammlung hat in New York mit großer Mehrheit den sofortigen Abzug aller Truppen aus Zypern gefordert.
Zugleich verlangte die Vollversammlung die Aufnahme konstruktiver Verhandlungen zwischen der griechischen und der türkischen Volksgruppe auf der Mittelmeerinsel.
Die von den blockfreien Staaten vorgelegte Resolution wurde nach viertägiger Debatte mit 103 gegen 5 Stimmen bei 28 Enthaltungen angenommen.
Gegen die Entschließung stimmte unter anderem die Türkei, die im Nordteil Zyperns etwa 30.000 Soldaten stationiert hat.
Schweiz Die beiden größten Uhrenkonzerne der Schweiz haben einen Zusammenschluss vereinbart, der offiziell am 26.
Mai bekannt gegeben werden soll.
Soweit bisher bekannt wurde, besteht die Absicht, den neuen Uhrenkonzern mit den erforderlichen Kapitalien auszustatten, um die Mehrzahl der Arbeitsplätze zu sichern.
Angesichts der weltweiten Konjunkturflaute hat die Schweizer Uhrenindustrie mit großen Absatzproblemen zu kämpfen.
Die Zahl der Beschäftigten ging im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf 38.000 zurück.
Wie die Neue Zürcher Zeitung dazu anführt, liegt der Anteil der Schweizer Produktion am Weltumsatz bei Uhren bei etwa 30 Prozent.
In der westlichen Welt werden zurzeit jährlich etwa 300 bis 320 Millionen Uhren hergestellt.
Zwei Drittel davon sind elektronische Quarzuhren, die vor 13 Jahren zum ersten Mal auf den Markt gekommen sind.
Das Wetter.
Mitteleuropa liegt nach wie vor im Bereich einer großräumigen Südwestströmung.
Die Zufuhr warmer, aber nur mäßig feuchter Luftmassen aus dem westlichen Mittelmeerraum hält an.
Die Aussichten bis morgen früh.
Meist heiter bis wolkig, nur im Westen und Südwesten stärkere Quellwolkenentwicklung und einzelne teils gewittrige Regenschauer.
Mäßige Winde aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 26, Frühtemperaturen 9 bis 16 Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag, keine wesentliche Wetteränderung, im Westen und Südwesten teilweise stärker bewölkt und vor allem während der zweiten Tageshälfte einige Regenschauer oder Gewitter, sonst überwiegend sonnig.
Winde aus Südost bis Südwest, Tageshöchsttemperaturen 21 bis 26 Grad.
Und die Vorschau auf übermorgen Montag, Fortbestand des warmen, frühsommerlichen Wetters.
Noch die Messwerte von 12 Uhr.
Wien-Heiter 21 Grad, Nordostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt-Heiter 23 Grad, Windstill.
Linz-Heiter 18 Grad, Südwestwind 5 Kilometer.
Salzburg-Heiter 18 Grad, Nordwind 5.
Innsbruck-Heiter 21 Grad, Südostwind 25 Kilometer und Spitzen bis 50 Kilometer in der Stunde, Bregenz-Heiter 17 Grad, Südwestwind 5 Kilometer, Graz-Heiter 22 Grad, Südost 15 und Klagenfurt-Heiter 21 Grad, Südwestwind 5 Kilometer in der Stunde.
Es ist elf Minuten nach zwölf.
In Klagenfurt findet heute der 21. ordentliche Landesparteitag der Kärntner SPÖ statt.
Hauptthema der Parteiveranstaltung der Stimmenverlust bei der Nationalratswahl vom 24.
April und die bevorstehende Regierungsbildung zwischen SPÖ und FPÖ auf Bundesebene.
Landespolitische Akzente dürften dabei in den Hintergrund treten.
Die Kärntner SPÖ ist eine der stärksten Landesorganisationen.
Sie stellt seit dem Zweiten Weltkrieg in Kärnten ununterbrochen den Landeshauptmann.
Seit 1970 verfügt die Kärntner SPÖ auch über die absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit im Kärntner Landtag.
Ihren Aussagen kommt daher auch auf Bundesebene besondere Bedeutung zu.
Vom SPÖ-Parteitag in Klagenfurt berichtet Willi Mitsche vom Landesstudio Kärnten.
Ja, verehrte Damen und Herren, soeben ist die Rede von Landesparteiobmann Leopold Wagner zu Ende und jetzt erfolgt die Neuwahl und wenn in wenigen Minuten hier in der Klagenfurter Arbeiterkammer dem Kärntner SPÖ und Landeschef Leopold Wagner nach seiner Wiederwahl zum Landesparteiobmann stehende Ovationen bereitet werden, dann dürften sich nur mehr wenige der Delegierten daran erinnern, dass Leopold Wagners Einstieg in die Parteispitze mit nicht so frenetischem Applaus begleitet war.
Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren hat Leopold Wagner die Führung der Kärntner SPÖ übernommen.
Eine Partei, die damals nach den Trümmern des Ortsdorfer-Konfliktes vom Herbst 1972 und der schweren Schlappe bei den Gemeinderatswahlen im Frühjahr 1973, bei der unter anderem die Sozialisten auch in Klagenfurt die absolute Mehrheit einpüsten, am Boden lag.
Nicht nur des 10-Jahr-Jubiläums wegen ruft dieser Parteitag Erinnerungen wach.
Auch in den politischen Konstellationen von damals und heute sind Parallelen zulässig.
Beide Male findet der Parteitag nach Wahlniederlagen statt, wenn auch das Debakel der Kärntner SPÖ bei der Gemeinderatswahl 1973 nicht mit jenem Stimmenverlust, den die SPÖ
bei den diesjährigen Nationalratswahlen hinnehmen musste, unmittelbar vergleichbar ist.
Das Motto des 21.
Landesparteitages, wir in Kärnten SPÖ, ist daher nicht symptomatisch für die heutige Veranstaltung.
Die Nähe zur geschlagenen Nationalratswahl bringt es mit sich, dass bundespolitische Aspekte dominieren.
Nach dem Dank an den entscheidenden Bundeskanzler Kreisky unterstrich Wagner neuerlich seine Bereitschaft, die kommende FPÖ-geführte Bundesregierung voll zu unterstützen.
Zu der im Wahlkampf viel diskutierten Privilegiendiskussion nahm Wagner ausführlich Stellung und führte unter anderem aus.
Ehrlichkeit, liebe Genossinnen und Genossen, spielt in der Politik eine große Rolle.
Wir sollten auch so ehrlich sein, einzugestehen, dass die Diskussion über Privilegien Schwierigkeiten macht.
Die Privilegiendiskussion bezieht sich nicht nur auf die Politik, sie bezieht sich auf Privilegien.
Wir sollten mit Überblick, Vorsicht und Mut daran gehen, die Herausforderung, die in dieser Diskussion enthalten ist, anzunehmen.
Bei den Sachthemen der kommenden Regierungspolitik kam Wagner auch zur Diskussion über die mögliche Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehalts zu sprechen.
Der Hinweis darauf, dass die alte Regierung angekündigt hat, den 13. und 14.
Monatsgehalt zu besteuern und welche Auswirkungen das bei der Wahl gezeigt hat, erscheint mir hier notwendig.
Wenn diese Möglichkeit der Streichung und Abschaffung nicht bestehen würde, bleiben dann.
Nun ich meine,
Es geht wie immer um die Auswüchse und die sind überall, wo sie auftreten von uns allen und gemeinsam zu bekämpfen.
Wir sollten dabei als Kärntner mit gutem Beispiel vorangehen und das trotz des Umstandes, dass wir in Kärnten schon zweimal Verbesserungen gesetzt haben und zwar unbedankt.
weil uns das Vorprägen gegenüber anderen Bundesländern mit viel besseren Lösungen, als sie dort diskutiert werden, keine bessere Position in der Diskussion gebracht hat.
Und schließlich unterbreitete Wagner noch den Vorschlag, nämlich dass Politiker auf Abfertigungen verzichten sollten.
Wir Kärntner Sozialisten vertreten die Auffassung, dass Bundesregierungsmitglieder, Landesregierungsmitglieder, Nationalratsabgeordnete, Landtagsabgeordnete, Bundesräte und alle Funktionsträger, denen aus ihrer politischen Aufgabenstellung ein Pensionsanspruch erwächst, keinen Anspruch auf Abfertigung haben sollen.
Wir vertreten weiter die Meinung, dass Funktionsträger mit Pensionsanspruch nur Anspruch auf eine Pension erheben dürfen.
Abgeordnete des Nationalrates, des Bundesrates, der Landtage und andere sind unserer Meinung nach für die Ausübung dieses Mandates freizustellen.
Ferner gab Wagner noch bekannt, dass die nächste Landtagswahl in Kärnten am 7.
Oktober 1984 stattfinden wird.
Der designierte Bundeskanzler Fred Sinowaz befindet sich bereits hier in Klagenfurt.
Seine Rede wird in etwa einer Stunde beginnen.
Sinowaz wird Konturen der zukünftigen Regierungspolitik in Österreich aufzeigen.
Soweit mein Bericht vom Kärntner SPÖ-Landesparteitag.
Ich gebe damit zurück zum Studio des Mittagsschonals nach Wien.
Soweit direkt aus Klagenfurt, Willi Mitsche.
Und in dieser bevorstehenden Rede von dem designierten Bundeskanzler Fred Sinowaz wird man sich wohl nicht allzu viele personelle Einzelheiten über die SPÖ, FPÖ-Koalition erwarten dürfen.
steht doch der Bundesparteitag der SPÖ zu eben diesem Thema am kommenden Dienstag unmittelbar vor der Tür.
Nicht einmal da ist sicher, ob Sinowaz seine Besetzungsvorschläge für die neue Regierung vorlegen wird.
Die heutige Arbeiterzeitung nennt als Termin dafür vielmehr den kommenden Mittwoch, das heißt eine Sitzung des SP-Parteivorstandes.
Aber wir bleiben beim Thema Regierungsbildung mit der Inlandspresseschau, die heute Wilfried Seifert zusammengestellt hat.
Die sich immer deutlicher abzeichnende rot-blaue Regierungskoalition mit dem Spezialproblem Friedrich Peter ist natürlich das Thema der Samstag-Inlandspresseschau.
Spekulationen über die Haltbarkeit der neuen Koalition, sie reichen von wenige Monate bis zwei Legislaturperioden.
Erste Beschlüsse, die zusätzlichen Einnahmen des Staates betreffend und die neue politische Situation Österreichs sind die einzelnen Schwerpunkte.
Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten.
Es wird den Sozialisten nicht erspart bleiben, von ihrer in den letzten Jahren unter Kreis Gisal-Macht da und dort zur Überheblichkeit ausgearteten Selbstsicherheit abzugehen und die Meinung auch anderer gelten zu lassen.
Dass sie sich der politischen Demut nähern, ist nicht anzunehmen.
Die Freiheitlichen wiederum stehen jetzt unter Druck, das praktizieren zu müssen, das sie jahrzehntelang gepredigt haben, wollen sie nicht unglaubwürdig werden.
Nämlich Abschaffung der Parteibuchwirtschaft, Ausmerzen des Parteiproports im verstaatlichten Bereich, Anerkennung und Förderung des leistungswilligen Tüchtigen.
Von all diesen liberalen Forderungen glaubt Peter Klare im ÖVP-Organ Neues Volksblatt schon jetzt nichts mehr feststellen zu können.
Die Liberalität erschöpft sich in Toleranz gegenüber dem sozialistischen Ziel von noch mehr Staatsmacht, noch mehr Steuerabschöpfung, noch mehr Bevormundung des Staatsbürgers.
In der rot-blauen Regierungsbildung vollzieht sich die Pervertierung des Liberalismus.
Soviel zum sachlich-politischen, zur Personalpolitik.
Einmal generell Helmut Gries in der sozialistischen Neuen Zeit.
Da ist nicht nur das Problem Friedrich Peter, dass sich zu einer Belastungsprobe der rot-blauen Koalition, bevor sie es überhaupt noch gibt, auswachsen könnte.
Da ist auch Harald Ofner, der nur schwer als Fortführer der von Christian Broder durchgeführten Reformen angesehen werden kann.
Und da ist schließlich Helmut Jossek, von dem man befürchten muss, dass er im Bundesheer genau jenen Tendenzen Auftritt verleiht, die die SPÖ in den vergangenen Jahren mit Erfolg bekämpft hat.
Das Problem Friedrich Peter.
Um ihn hat es ja in den vergangenen Tagen zum Teil recht heftige Debatten gegeben.
Manfred Scheich in der Sozialistischen Arbeiterzeitung mit der Frage.
Kann eine allfällige Wahl Peters als Friedensschluss mit der schrecklichen Hitler-Vergangenheit gedeutet werden?
Und hier dürfen die Sozialisten, die in diesem Lande niemals die Demokratie verraten haben, sagen, wer, auf welcher Seite auch immer, aus einem normalen parlamentarischen Vorgang, wie Karl Blecher sagt, etwas anderes machen wollte als die Anerkennung eines persönlichen Wandels, schadet Österreich.
Hans Rauscher im Kurier fasst die Vorwürfe gegen Peter zusammen und schließt.
Die SPÖ hat eine ihrer größten Leistungen vollbracht, indem sie den provinziellen Muff des österreichischen Geisteslebens kräftig durchlüftete.
Da konnte sich ein liberaler Geist zu Hause fühlen.
In einem Klima, wo ein Angehöriger einer Mordbrigade als verfolgte Unschuld triumphiert, wird die Luft wieder schlecht.
Der ja auch sehr stark von ÖVP-Seite oder ÖVP-naher Seite laut gewordene Widerstand gegen Friedrich Peter stößt bei Walter Primoz in der sozialistischen Kärntner-Tagezeitung auf wenig Verständnis.
Was mich tatsächlich stört ist das ÖVP-Geschrei.
Ausgerechnet jene ÖVP markiert sich jetzt, die seinerzeit Peter bei der Wahl des oberösterreichischen Landeshauptmannes eingekauft und ihn mit dem Posten eines Schulinspektors belohnt hatte.
Außerdem, eine schwarz-blaue Koalition hätte über die Peter-Vergangenheit sicherlich Nobel hinweg gesehen.
Die Inlandspresseschau hat heute Wilfried Seifer zusammengestellt.
Es ist 12.20 Uhr.
Im Journal zu Gast.
Das ist heute Tassilo Brösike, Präsident des Rechnungshofs und damit der oberste Verwaltungskontroller der Republik.
Brösike gehört zur Freiheitlichen Partei.
Er war viele Jahre lang Parteifunktionär, er war Obmann der Wiener FPÖ, Landtagsabgeordneter in Wien und zuletzt Nationalratsabgeordneter, bevor er bisher vor drei Jahren vom Parlament zum Rechnungshofpräsidenten gewählt wurde.
Diese Funktion ist schon vor Bröseke zu einer freiheitlichen Domäne geworden.
Brösekes Vorgänger war der FPÖ-Politiker Jörg Kandutsch.
Mit Tassilo Bröseke sprach Rudolf Nagyla.
Herr Präsident, was sagen Sie als langjähriger freiheitlicher Politiker zum Wahlergebnis der FPÖ?
Ja, ich glaube, dass das Wahlergebnis diesmal besonders ungünstig gewesen ist, nämlich das stimmenmäßige Ergebnis.
Das Mandatsergebnis war ja bekanntlich ein Mandatsgewinn, aber das stimmenmäßige Ergebnis, weil es zur Kandidatur einer Reihe von anderen Gruppen gekommen ist,
die Anliegen zum Ausdruck gebracht haben, die auch von der FPÖ sehr stark vertreten wurden.
Und dann, weil die Auseinandersetzung zwischen den großen Parteien natürlich zu einer beträchtlichen Polarisierung geführt hat.
Was sagen Sie zu dem Verhandlungsergebnis, Koalitionsverhandlungsergebnis, soweit es bisher bekannt wurde?
Da möchte ich wirklich nichts dazu sagen, weil die beiden Parteien haben einen Kompromiss erzielt und ich war bei den Verhandlungen begreiflicherweise nicht dabei, weil ich ja... Fällt es Ihnen das Ergebnis?
Mit der aktiven Politik habe ich heute das für ein durchaus tragbares Ergebnis.
Es ist meine Beurteilung.
auch die sachlichen Positionen, die man aufgegeben hat?
Ich sehe also, dass man aufgegeben hat, wenn ich den Zeitungen folgen kann, die umfassende Ablehnung der sogenannten Sparbuchsteuer und hat sich auf diese Anonymitätsabgabe beschränkt.
Ist das tragbar?
Nein, das halte ich im Gegenteil für richtig, dass man
Gelder, die ja im Wesentlichen schwarze Gelder sind, besteuert.
Dann war ja der Standpunkt der FPÖ im Wahlkampf, wo sie das total abgelehnt hat, etwas zu radikalisieren.
Ja, sicher, war überzeichnet, würde ich sagen.
Sie dürfen da nicht vergessen, jeder von uns, der einer politischen Richtung, einer politischen Partei angehört hat, über jeden einzelnen Punkt
seine Meinung und was ich Ihnen sage, ist alles meine private Meinung als ein Zuschauer in der politischen Szene und ich habe natürlich auch zu verschiedenen Dingen im Wahlkampf meine Meinung gehabt und ich bin überzeugt, dass das bei der SPÖ und der ÖVP genau dasselbe ist.
Jetzt lockt es mich natürlich zu fragen, wo war eine Position der FPÖ noch überzeichnet oder auch unterzeichnet?
Nein, sondern ich glaube, dass alle
alle Parteien im Wahlkampf sehr stark überzeichnet haben.
Wie gesagt, in dem Beispiel, weil ich als Staatsbürger sehe nicht ein, warum schwarze Konten nicht besteuert werden sollen.
Da sehe ich also gar nichts dran.
Das halte ich sogar für richtig.
Wenn man also jetzt in der Hitze des Wahlkampfes sagt, jede Form der Besteuerung ist das überzeichnet.
Aber es ist halt leider so, dass wenn die politische Propaganda nicht überzeichnet, kommt sie nicht zu jener Einfachheit der Aussage, die allein, wie die Erfahrungen zeigen, dann im Wahlkampf wirksam ist.
Ein Ergebnis der Koalitionsverhandlungen scheint auch zu sein, dass Friedrich Peter Dritter Nationalratspräsident wird.
Da hat es in den letzten Tagen gewisse Proteste dagegen gegeben, weil Friedrich Peter unter Hitler bei einer SS-Einheit war, die in Russland hinter der Front Zivilisten umgebracht hat.
Ohne dass ihm eine persönliche Schuld nachgewiesen oder angelastet wird.
Was sagen Sie dazu?
Ja, da bin ich also sicher subjektiv.
Friedrich Peter ist ein alter Freund von mir.
Ich habe ihn auch als Anwalt vertreten, gerade in dieser Angelegenheit.
Und ich kann nur sagen, ich persönlich
bin felsenfest überzeugt, dass Friedrich Peter nie etwas gemacht hat, was mit der Humanität nicht in Einklang wäre.
Das ist meine feste Überzeugung, auch da ich alle Unterlagen, die es irgendwie dazu gibt, kenne.
Und nun bin ich der Meinung, dass das, was man gegen ihn sagt, sich stützt,
auf die Erwägung, dass wer bei etwas derartigem dabei war, der käme nicht in Betracht.
Im Sinne einer höheren Freisaat.
Das ist der Kern des Arguments.
Oder, wie man also mit einem alten Sprichwort sagt, mitgefangen, mitgehangen.
Nun, da glaube ich nun, dass das ein Rückschritt ist in eine barbarische Rechtsbetrachtung, nämlich der Kollektivhaftung und der Kollektivschuld.
Das habe ich immer abgelehnt und für falsch gehalten, dass man jemanden
weil er bei irgendetwas dabei war, stigmatisiert.
Und daher glaube ich, dass diese Forderung nicht berechtigt ist, nachdem jemand seit 1955, glaube ich, 28 Jahre Abgeordneter war, alle sich davon überzeugen konnten,
konnten von seiner demokratischen Gesinnung, er die höchsten Auszeichnungen von der Republik bekommen hat, also jetzt mit etwa da politische Archäologie zu betreiben und in der Vergangenheit herumzugrabeln, halte ich nicht für richtig.
Er soll es also werden.
Meiner Bitte, ich würde ihn wählen, wenn ich Abgeordneter wäre.
Herr Präsident, Sie sind jetzt seit drei Jahren Rechnungshof-Chef.
Ein Kernargument damals für Ihre Wahl war, abgesehen von Ihren persönlichen Qualitäten, es sollte ein Freiheitlicher werden, weil der rein politisch von den Bereichen, die er kontrolliert, am weitesten entfernt ist.
Die Freiheitlichen haben da am wenigsten Macht.
Das ändert sich jetzt, weil die Freiheitlichen in die Regierung kommen, sodass eigentlich Ihnen ein Hauptargument für Ihre Wahl abhanden kommt.
Ja, also ich glaube nicht, dass sich das sehr wesentlich geändert hat, weil man ja die Bereiche der Kontrolle ansehen muss.
Wenn Sie also gesamt Österreich ansehen, so würde ich auf der Bundesebene von 15 Ministerien drei FPÖ-Ministerien haben.
Auf der Landesebene hätte ich 40 ÖVP-Ressorts,
36 SPÖ-Ressorts und 3 FPÖ-Ressorts.
Sie wollen also keinen anderen Platz machen?
Naja, das ist eine missverständliche Formulierung.
Es geht nicht darum, dass ich einen anderen Platz habe.
Ich habe den Rechnungshof nicht in Erbacht.
dass ich also irgendjemand anderen übergebe, sondern die Parlamentsmehrheit hat darüber zu befinden, wer Rechnungshofpräsident wird.
Und ich sehe es also, ich entnehme also dem, was in der Öffentlichkeit gesagt wurde, dass die Koalitionsparteien, die jetzigen Koalitionsparteien davon ausgegangen sind, dass der Rechnungshof der FPÖ als der kleinsten Partei verbleibt.
Es gibt ein Interview von Ihnen,
aus dem Jahre 1980, damals bei ihrer Bestellung, aufgenommen in den Salzburger Nachrichten.
Und da haben sie laut Salzburger Nachrichten auf die Frage, ob sie im Falle einer FPÖ-Regierungsbeteiligung, wie es also jetzt zustande kommt, ihr Amt zurücklegen würden.
Da haben sie gesagt, Salzburger Nachrichten, ich zitiere jetzt,
Ich will das nicht von vornherein sagen, aber ich neige eher der Ansicht zu, dieses Amt dann nicht auszuüben.
Man sollte dann der Opposition, das wäre jetzt die ÖVP, die Kontrolle überlassen.
Zumindest sollte kein Mitglied oder Anhänger einer der Regierungsparteien diese Kontrollfunktion innehaben.
Das halte ich für die bessere Lösung.
Ich habe also damals gesagt, Sie müssen einmal vom ersten Satz anfangen, ich kann das nicht im Voraus sagen.
Zweitens, ich neige eher der Meinung zu, woraus Sie entnehmen, dass ich also keine klare Auffassung dazu hatte, es konnte ich auch nicht haben.
Denken Sie jetzt anders?
Neigen Sie jetzt einer anderen Meinung zu?
Ich neige jetzt einer anderen Meinung zu, weil ich ja drei Jahre Praxis im österreichischen Rechnungshof hinter mir habe, die Arbeitsweise kenne, die kontrollierten Stellen kenne und daher glaube ich, dass man das gar nicht mehr so parteimäßig zuordnen sollte.
Das heißt, die damalige Argumentation für Ihre Bestellung war auch problematisch?
Naja, die Argumentation für meine Bestellung war ja nicht falsch damals.
Aber sie war nicht so gewichtig, nach Ihrer heutigen Erfahrung, wie sie damals auch von der FPÖ war.
Sie war nach meiner heutigen Erfahrung nicht so gewichtig, weil ich glaube, dass es nicht darauf ankommt, wer im Nationalrat die Opposition ist, sondern wie die Prüfungsbereiche gelagert sind.
Abgesehen davon, dass ja, wenn wir einen schnelleren Koalitions- und Regierungswechsel hätten,
jedes Mal der Rechnungshofpräsident mit ausgewechselt werden müsste.
Das bitte ich also auch zu bedenken.
Und dann kommt noch was dazu.
Das ist der zweite Teil meiner praktischen Erfahrung.
Mit meiner damaligen Meinung bin ich allein gestanden.
weil die österreichische Volkspartei hat keineswegs diese Konsequenz gezogen.
Sie hat in der Zeit, wo sie Alleinregierung war, den Vizepräsidenten behalten und in allen Ländern, wo sie Kontrollämter hat, hat sie es nicht mit gegnerischen Leuten besetzt.
Das stimmt, aber Sie wollten es ja besser machen.
Naja gut, aber soweit darf man ja die politische Überzeugung nicht treiben, dass man dann als einziger etwas macht.
Gewöhnlich soll man das machen, wenn es auf einen Verzicht herauskommt und die anderen machen nach wie vor das, was sie bisher gemacht haben.
Jetzt könnte der eine oder andere Zuhörer denken,
Die FPÖ tritt immer ein für Kontrolle gegen Parteienübermacht, für Korrektheit insgesamt und so weiter.
Und wenn sie selber sozusagen drankommt, dann vergisst sie diese Herrengrundsätze auch ganz gern.
Ich habe Ihnen ja an dem Zitat gezeigt, dass das kein Grundsatz war, weil wenn jemand sagt, ich neige eher zur Meinung,
So ist das ganz etwas anders, als wenn ich damals einen apodiktischen Grundsatz tatuiert hätte.
Herr Präsident, Sie sind jetzt seit drei Jahren ungefähr Chef des Rechnungshofes.
Sie haben da Erfahrungen gesammelt, wie Sie selbst schon erwähnt haben.
Kann man die auf einen Punkt bringen?
Kann man sagen, wo liegen besondere Schwächen unseres Verwaltungssystems?
Ich würde nicht so sehr sagen Schwächen der Staatsverwaltung, sondern Probleme der Staatsverwaltung.
Das erste Problem ist, dass die Verwirklichung der Gerechtigkeit, die jedes demokratische System anstrebt, auch unseres naturgemäß zu immer komplizierteren Regelungen führt, die schwierig zu administrieren sind.
Es ist also die sehr schwer zu lösende Aufgabe gegeben, eine Vereinfachung zu finden, die nicht ungerecht ist.
Das zweite ist der Personaldruck.
Es ist begreiflich, dass in allen Ebenen, ob bei den Beamten, ob bei den Unternehmungen, die dort Arbeitenden nach Möglichkeit immer nach finanzieller Besserstellung streben.
Das ist von dem Einzelnen her verständlich, führt aber von der Allgemeinheit immer zu einer sehr starken Kostenbelastung, weil wenn einer 50 Schilling dazu kriegt, summiert sich das beträchtlich im Allgemeinen.
Das Dritte ist das Steuersystem.
das Österreichische, das meiner Meinung nach an einer Grenze angelangt ist und wo man, jetzt komme ich wieder auf den Punkt 1 zurück, nach einer Vereinfachung suchen müsste, weil es ist zu kompliziert und es bringt dem Staat zu wenig Erträge, um die Aufgaben zu finanzieren.
Und der vierte Punkt, der bisher nicht bewältigt werden konnte, ist das Problem, die großen staatlichen Projekte welcher Art immer mit der erforderlichen Sparsamkeit durchzuführen.
Das ist der ganze Bereich der Planung, der ganze Bereich der Vergabe.
Stichwort AKH etwa?
Stichwort AKH zum Beispiel.
Das waren also vier Hauptprobleme von der Sache her.
Das waren vier Hauptprobleme, die ich jetzt, wie Sie mich so fragen, aufzähle, ohne eine Reihenfolge und Wertung, aber die werden sehr gravierend erscheinen.
Vier Hauptprobleme von der Sache her.
Wenn man das Ganze bereichsmäßig sieht, kann man auch sagen, wo gibt es besondere Schwachpunkte?
Die Bereiche sind sehr schwer zu lokalisieren, denn was für den Bund im Großen gilt, gilt für das Land im Mittleren und für die Gemeinde im Kleinen.
Es zieht sich quer durch.
Das sehen wir auch bei Prüfungen.
Es sind immer dieselben
Schwerpunkte und das, was ich Ihnen jetzt gesagt habe, in diesen vier Punkten, auf das kommt es immer wieder heraus.
Ich könnte sicher noch einiges dazu sagen, ich will es nicht verlängern.
Sie zeigen also diese Probleme immer wieder auf bei Ihren Prüfungen.
Haben Sie auch Erfolgserlebnisse, was die Verbesserungen betrifft?
Ja, sicher.
Ja, sicher.
Nur natürlich nicht im wünschenswerten Umfang.
Und es ist die Aufgabe des Rechnungshofspräsidenten immer, unzufrieden zu sein mit dem, was sich nachher tut nach der Prüfung.
Der Rechnungshof kann zwar laut bellen, haben Sie mal gesagt, aber er kann eigentlich nicht beißen, er ist zahnlos.
Er selbst kann ja nichts anschaffen.
Nützt es die Zähne des Parlaments?
Zum Teil ja, zum Teil nicht.
Ich sage noch einmal, wir müssen immer unzufrieden sein.
Wir müssen also immer wieder erinnern, das Problem ist noch offen und müssen also sagen, also wir können nicht, beißt ihr.
Und da geschieht zu wenig.
Und da sind wir berufsmäßig nicht zufrieden, so möchte ich das formulieren.
Danke für das Gespräch.
Im Journal zu Gast war heute Tassilo Prösike, der Präsident des Rechnungshofes.
Mit ihm sprach Rudolf Nagilla.
Es ist sechs Minuten nach halb eins und wir werden in der verbleibenden Journalzeit noch Platz haben für drei Themen.
Für die Berliner Konferenz der Friedensbewegungen, für die Protestaktion der Hamburger Sternredakteure und für den Überblick über die Türken-Ausstellungen in Wien, Niederösterreich und im Burgland.
In Berlin-West geht an diesem Wochenende die sogenannte zweite Konferenz für europäische atomare Abrüstung zu Ende.
Etwa 3000 Aktivisten von Friedensbewegungen haben da rund 400 Organisationen vertreten.
Sie kamen aus den europäischen NATO-Ländern, aus den USA, aus Japan und Australien.
Und es ging um mögliche Strategien und Aktionen gegen die geplante NATO-Nachrüstung, die ja im Herbst dieses Jahres akut wird.
Aus dem Osten wurden Vertreter der offiziellen Friedenskomitees und Sprecher inoffizieller Friedensgruppen eingeladen.
Die offiziellen sagten ab, weil ihnen die Devise für ein atomwaffenfreies Europa von Polen bis Portugal offenbar nicht gefiel, und die anderen, etwa ungarische Dissidenten oder Vertreter der tschechoslowakischen Charta 77, die erhielten keine Ausreisegenehmigung.
Die Bundesrepublik Deutschland war bei dieser Berliner Friedenskonferenz auch durch einige Oppositionspolitiker vertreten.
Von der SPD etwa der prominente Linksaußen Oskar Lafontaine, die Rüstungsexperten Horst Imke und Erhard Eppler.
Von den Grünen unter anderem Petra Kelly und Ex-General Bastian.
Die Grünen machten übrigens bei einem grenzüberschreitenden Versuch auf dem Ostberliner Alexanderplatz die Parole von den Schwertern, die zu Pflugscharen umgeschmiedet werden sollten.
Bei diesem Versuch machten sie recht unliebsame Bekanntschaft mit dem rauen und ruppigen Umgangsturm der DDR-Behörden.
Eine Bilanz jedenfalls dieser Friedensbewegungskonferenz in Berlin zieht im folgenden Gottfried Zmeck.
ungewöhnliches, buntes Bild.
In dem supermodernen silbergrauen Bau, in dem sonst Berufsverbände wie Ärzte oder etablierte Parteien tagen, dominierten eine Woche lang Jeans und Pullover, in den Gängen waren Schlafsäcke oder Verkaufsstände für Aufkleber der Friedensbewegung zu sehen.
An die 3000 Menschen aus 400 Friedensgruppen kamen zu dieser zweiten Konferenz für atomare Abrüstung in Europa.
Die ersten drei Tage waren Hearings vorbehalten, in denen die Friedensbewegung Wahl mit Informationen und Argumenten versorgt werden sollte.
Dann kamen Vertreter aus verschiedenen Stationierungsorten zu Wort, um den Widerstand gegen die NATO-Nachrüstung im Herbst europaweit zu koordinieren.
So rief Giacomo Cagnes, der Bürgermeister aus Comiso, zum Widerstand auf allen Ebenen auf, Hiroshima dürfe sich nicht wiederholen.
In der sizilianischen Stadt sollen im Rahmen der NATO-Nachrüstung Cruise Missiles aufgestellt werden.
Dieselben Waffen sind auch für Greenham Common in Großbritannien vorgesehen.
Eine der Frauen, die dort seit längerer Zeit regelmäßig den US-Luftwaffenstützpunkt belagern, meinte in Berlin, der Widerstand gegen die Nachrüstung müsse als Symbol auf alle Aspekte des Lebens übertragen werden.
Es wird ein heißer Herbst werden, mit Großdemonstrationen, Blockaden vor militärischen Anlagen oder anderen Protestkundgebungen.
Die westdeutsche Friedensbewegung plant unter anderem auch eine Volksabstimmung über die Aufstellung neuer US-Raketen.
War das Interesse der Medien und Politiker in den ersten Tagen eher gering, so änderte sich das schlagartig mit dem Auftritt einiger SPD-Politiker bei dieser Konferenz.
Für Wirbel sorgte die Forderung des Bundesvorstandsmitglieds Oskar Lafontaine nach einem Generalstreik zur Verhinderung der NATO-Nachrüstung.
Dabei stieß er nicht nur bei der Regierung auf Empörung, sondern auch auf Ablehnung in der eigenen Partei und in den Gewerkschaften.
Das SPD-Präsidiumsmitglied Erhard Eppler stellte erneut die NATO-Mitgliedschaft der Bundesrepublik infrage.
Beide SPD-Politiker wollen sich an Protestaktionen der Friedensbewegung aktiv beteiligen.
Schon jetzt gehen Beobachter davon aus, dass die SPD der Nachrüstung auch bei einem Scheitern in Genf nicht zustimmen wird.
Der sicherheitspolitische Konsens in der Bundesrepublik dürfte damit endgültig zerbrochen sein.
Als zweites erregt eine Aktion einiger grüner Abgeordneter Aufsehen.
Sie hatten auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz mit Transparenten für Abrüstung in Ost und West demonstriert, waren von DDR-Sicherheitsbeamten vorübergehend in Gewahrsam genommen und dann nach West-Berlin abgeschoben worden.
Die Teilnehmern dieser Aktion, darunter Gerd Bastian und Petra Kelly, mussten sich von der eigenen Partei in Berlin anwesenden SPD-Politikern und den Veranstaltern der Konferenz selbst harte Kritik anhören.
Sie hätten sich ohne etwas zu riskieren
selbst profilieren wollen und der Friedensbewegung in der DDR keinen guten Dienst erwiesen.
Allerdings reagierte in ungewöhnlicher Form der DDR-Staatsratsvorsitzende Honecker.
Er schrieb in einem Brief an die grünen Bundestagsmitglieder, er stimme mit ihnen voll darin überein, dass sich beide deutsche Staaten für Frieden und Abrüstung einsetzen sollten.
Eine Farz angesichts der Verfolgungen, denen die Friedensbewegung in der DDR ausgesetzt ist.
Fazit der Konferenz in Berlin in einem Satz.
Es war eine Veranstaltung der Friedensbewegung, um möglichst viele für den Kampf gegen die NATO-Nachrüstung zu mobilisieren.
Schon jetzt stellt sich die Polizei offensichtlich auf einen heißen Herbst ein.
Die Grünen im Bundestag haben bei der Regierung angefragt, wozu das Innenministerium große Mengen beruhigend wirkender Psychopharmaka gekauft habe.
Die Grünen äußerten den Verdacht, die rund 500.000 Ampullen und mehr als zwei Millionen Tabletten sollten der Ruhigstellung sogenannter Panik platzieren.
Gottfried Zmeck mit einer ersten Bilanz der Friedenskonferenz in West-Berlin.
Seit gestern Abend halten die Redakteure des Hamburger Magazins Stern ihre eigenen Redaktionsräume quasi besetzt.
Diese Aktion ist die bisher jüngste Folge der aufsehenerregenden Affäre um die gefälschten Tagebücher Adolf Hitlers, deren Ankauf, Teilveröffentlichung und internationaler Weiterverkauf dem Stern nicht nur viel Geld, sondern auch sehr viel von seiner journalistischen Reputation gekostet hat.
Juristische Konsequenzen sind bisher eine Betrugsanzeige des Sternherausgebers Nannen gegen den Reporter Gerd Heidemann, der die gefälschten Tagebücher aufgespürt und aufgekauft hat, sowie behördliche Ermittlungen gegen einen verschwundenen Nazi-Souvenirhändler und Kunstmaler aus Stuttgart, zu dem die Spur der Tagebücher bisher zurückverfolgt werden konnte.
Die personelle Konsequenz des Stern-Verlagshauses Gruner & Jahr war aber, nach dem Rücktritt zweier Stern-Chefredakteure, die Bestellung zweier prominenter deutscher Journalisten nicht nur zu neuen Chefredakteuren, sondern auch zu neuen Mitherausgebern, mit denen sich also Henri Nannen in Zukunft seinen Posten teilen soll.
Die jetzige Aktion der Stern-Redakteure soll nun bewirken, dass es, so heißt es in einem Redakteursbeschluss, dass die beiden designierten Chefredakteure, es sind Johannes Gross und Peter Scholl-Latur, ihr Amt nicht gegen den erklärten Willen der Redakteure antreten, was Redakteursprecher Rainer Fabian in einem Gespräch mit unserem deutschen Kollegen Thomas Martin heute so begründete.
Die Vollversammlung befürchtet, dass mit der Bestellung der beiden neuen Chefredakteure die liberale Linie des Stern aufgegeben wird.
Das heißt, dass im Stern so etwas wie eine Wende eingetreten ist.
Das heißt, dass der Vorstand die etwas desolate Situation im Hause nach den gefälschten Hitler-Tagebüchern und nach den ganzen Skandalen, die sich darum herum ranken, wie Sie wissen, ausgenutzt hat, um jetzt der Redaktion eine Chefredaktion zu präsentieren, die sie nicht will.
zur Zeit ist die Redaktion besetzt, will man die Herausgabe des nächsten Stern verhindern.
Hier wird kein Eigentum verändert, hier wird keine Hausbesetzung vorgenommen, sondern die Redaktion erklärt mit dieser Aktion, dass sie die Redaktion rund um die Uhr besetzt, erklärt sie, dass dies ihre Redaktion ist.
Das bedeutet nicht, dass sie
dass ihr der Stern gehört, sondern das bedeutet symbolisch, dass sie den Stern gemacht hat, die Redaktion, dass sie seit 30 Jahren die Linie des Stern, den Ruf des Stern mit ihrer Arbeit geschaffen hat und das will sie dadurch dokumentieren.
Das heißt, es gibt von Ihnen zum Beispiel die nächste Woche keinen Artikel für den Stern?
Oder liegt der schon fertig vor?
Von mir persönlich gibt es keinen Artikel, weil ich im Augenblick an Recherchen sitze, die nicht abgeschlossen sind.
Und von anderen?
Der Stern wird nächste Woche erscheinen, wie er immer erschienen ist.
Und die Redaktion hat die Redaktion auch deshalb besetzt, das heißt die Redaktionsräume, weil sie sicherstellen will, dass der Stern, der im Augenblick eine Art führerloses Schiff ist, in der nächste Woche erscheint, in der gewohnten Qualität für alle Leser des Stern.
Henri Nann soll gestern Abend weinend durchs Haus gegangen sein, stimmt das?
Beziehungsweise ist das nicht eine Geschichte, die wieder mal Henri Nann als den eigentlichen Betroffenen, als das eigentliche Opfer darstellt?
Das kann ich nicht beurteilen.
Ich habe gestern ein paar Mal mit Henri Nann gesprochen, aber ich habe ungefähr tausendmal mehr mit anderen Kollegen gesprochen und ich kann nur etwas sagen über die Betroffenheit der Redakteure, die außerordentlich groß ist.
Ich habe gesehen, dass
Nun ist das etwas dramatisch und vielleicht will das auch niemand wissen, aber es gibt Redakteure, die geweint haben, es gibt Redakteure, die im Augenblick ihre Kündigungen schreiben.
Wie es Herrn Mann genau geht, kann ich nicht sagen.
Können Sie irgendetwas sagen, wie geht es weiter?
Sollten Johannes Gross und Peter Schollatur benannt werden, wird man zu härteren Maßnahmen greifen oder eine härtere Gangart anschlagen?
Die Redaktion hat sich solche Maßnahmen vorbehalten, wobei ich nicht sagen kann, welche das sein werden.
Es ist einfach so, dass Sonntag um 14 Uhr wohl eine andere Situation ist als heute, zum Beispiel deshalb, weil heute Peter Scholler-Thur und Johannes Gross im Hause sein werden, um mit dem Vorstand zu sprechen, und weil heute natürlich unser Beirat auch
versuchen wird, mit den beiden Kollegen, nämlich mit diesen beiden Chefredakteuren, die wir nicht haben wollen, aber die Journalisten sind wie wir, ein Gespräch zu führen über die Situation und ihnen zu erläutern, welche Haltung die Redaktion hat.
Das heißt, dass nicht nur der Vorstand und der Herausgeber mit den beiden Journalisten sprechen, sondern vor allen Dingen wir.
Das heißt, am Sonntag kann eine völlig andere Situation eingetreten sein, die wir noch nicht kennen.
Und über Maßnahmen lässt sich jetzt deshalb nicht sagen, weil diese Maßnahmen auch wieder von der Redaktionsvollversammlung am Sonntag diskutiert, besprochen und verabschiedet werden.
So wird Rainer Fabian der gewählte Sprecher jener Redakteure, die derzeit die Redaktion des Hamburger Magazins Stern besetzt halten.
Auch Sternherausgeber Henry Nunnen bestätigte übrigens im Vorbeigehen sozusagen, der nächste Stern werde erscheinen mit ihm als Chefredakteur.
Und ansonsten werde man eben Gespräche führen, aber keine Seite werde hier Druck nachgeben, sagt der Nunnen.
Es ist jetzt 13 Minuten vor 1.
Die Türken vor Wien.
Dieses Ereignis vor 300 Jahren, die Belagerung und die anschließende Befreiung gehören heute zur geschichtlichen Allgemeinbildung.
Lebendig aber wird dieses Jubiläum jetzt durch die verschiedensten Türken-Ausstellungen, die in Wien, in Niederösterreich und im Burgenland veranstaltet werden, die die Türkei und Österreich damals und heute beleuchten und in denen in vielen Führungen geschichtliche, soziologische und kulturelle Zusammenhänge klarer gemacht werden.
So wie gesagt, dass die Osmanen also bis Mitte des 16.
Jahrhunderts den größten Teil Siebenbürgens und Ungarns eben besetzt hatten, 1541 Ofen besetzen und damit also wirklich eine direkte ungefähr 150 Jahre während die Grenze gegeben ist zwischen Osmanischen Reich und Habsburger Gebiet.
Ein ständiger kleinen Krieg, der auch an dieser Grenze geführt wird.
Nichtsdestotrotz hat es an dieser Grenze auch Eindauerungen gegenseitig ergeben zu Waffenspielen, zu Kampfspielen und dergleichen mehr.
Also reger Kontakt dieser beiden Kulturen über lange Zeit hinweg.
Mitten hinein in das Leben vor 300 Jahren wollen diese Führungen die Besucher versetzen.
Mit Erklärungen der historischen Zusammenhänge, der militärischen Aktionen, der Nöte der Völker auf beiden Seiten, durch kostbare Gemälde, prunkvolle Stickereien, durch Waffen, aber auch durch malerische Darstellungen, zum Beispiel von türkischen Herbergen oder Karabanzereien, von Kaffeehäusern in Istanbul und, welcher Unterschied zu heute, dem ersten Kaffeehaus in Wien.
Das Innere eines Harems wird ebenso dargestellt, wie das dicht besiedelte Wien, in dem 12.000 bis 15.000 Einwohner dicht gedrängt lebten und sich von sogenannten Dachhasen mit salzigem Speck gespickten Katzen zur Zeit der Belagerung nährten, im Gegensatz zu den Türken, die Sklavenfraß, übersetzt Gulasch, vorgesetzt bekamen.
Heitere und tragische Komponenten in diesen Ausstellungen, für deren zentrale Schau im Wiener Künstlerhaus Hans Hollein das historische Konzept erstellt hat.
Ohne Heldenpathos, manchmal auch mit Augenzwinkern.
Ich habe versucht, aufbauend auf dem Konzept, das vom historischen Museum erarbeitet wurde,
eine Ausstellung zu machen, die schon sozusagen im Stadtbild beginnt und die einfach attraktiv und anziehend auf das Publikum wirkt, bevor sie überhaupt den Entschluss gefasst haben, in die Ausstellung hineinzugehen.
Und deswegen erschien es mir wichtig,
ausnützend die besondere Lage des Künstlerhauses.
Hier am Karlsplatz einen Akzent mit diesem türkischen Zelt, das ja für jeden Wiener zumindest durchaus schon ein Symbol dann für Türkenbelagerung ist, zu setzen.
Heutige Akzente werden im Museum des 20.
Jahrhunderts gesetzt.
In der Schau 300 Jahre danach.
Das Leben der Türken heute, vor allem das Leben der Türken in der Fremde, wird in Bildern und Fotografien dargestellt.
Dieter Schrage,
Zum Beispiel die Julia Logotethis hat vor drei Jahren einen Zyklus gemalt, türkische Gastarbeiter in Wien.
Sehr viele Künstler leben heute in Kreuzberg.
Die Kreuzberg, ein Berliner Stadtteil, ist ja in Anführungsstrichen eine türkische Stadt, schon fast eine Großstadt.
Und die zeigen nun ein breites Bild des Lebens von sehr schönen türkischen Geschäften.
Die Gemüsegeschäfte, sieht man jetzt im Naschmarkt ja auch der Türken, sind ja einfach schöner, kunstvoller.
als bei uns.
Aber natürlich auch Bilder der Isolation, Bilder der Probleme im Arbeitsbereich.
Es gibt einen türkischsprachigen Prospekt, ein Plakat.
Die Ausstellung ist zweisprachig beschriftet.
Schulklassen mit vielen türkischen Kindern besuchen das Museum.
Und viele Türken.
Ebenso wie das Künstlerhaus.
Das ist Politik.
Politik überall.
Manchmal Feinde, manchmal Freunde.
Und damals war die Türkei zur Belagerung eine Feindschaft politische.
Aber jetzt haben sie eine große Freundschaft.
Ich bin sehr zufrieden.
Sogar ich war einmal
ganz früh vor der Ausstellung vor dem Künstlerhaus und es standen so viele Österreicher, die haben gewartet, bis es 10 Uhr wird und die Ausstellung geöffnet wird.
Eine Zahl von kleineren Türkenausstellungen mit speziellen Teilbereichen geben ein unterschiedlich buntes Bild der Geschichte von vor 300 Jahren.
Urkunden, Akte, Handschriften findet man vor allem in der Nationalbibliothek bei Österreich und den Osmanen.
Einen beschilderten Leer- und Wanderweg durch das Belvedere und dessen Park als würdiges Kriegs- und Siegeslager des Prinz Neugen.
Das heeresgeschichtliche Museum hat seine Bestände besonders aufbereitet und auch in den kleineren Bezirksmuseen war man eifrig.
Vom Turban und Tambourinen über die Wasserpfeife bis zur Darstellung von Herrnals, Dornbach oder Döbling im Türkenbefreiungsjahr 1683 reicht das Spektrum.
Und nicht nur Schloss Greilenstein zeigt Türkisches, auch im Rathaus von Perchtoldsdorf sieht man, welche Mode und Architektur, welche Musik und welche Pflanzen von der Türkei her nach Österreich gekommen sind.
Das Zinnfigurenmuseum in Schloss Pottenbrunn hat Schlachtensiege winzig und filigran nachgestellt und im ethnografischen Museum in Kitze kann man das traditionelle Handwerk der Türkei kennenlernen.
Zentrale Ausstellungsort bleibt aber natürlich das Wiener Künstlerhaus, wo die Veranstalter hoffen, die 300.000er-Grenze zu überschreiten, wenn der dichte Strom der Besucher anhält.
Da kann einem nur alles gefallen sein.
Ich schaue mir das deshalb an, weil ich sehr wenig darüber weiß und weil ich jetzt die Möglichkeit habe, mich da zu informieren.
Naja, eigentlich interessiert es mich nicht besonders, aber es ist eben aus dem Anlass, dass jemand aus der Chess-Serie kommt, dass man ein bisschen was über Wien und über die Geschichte Wiens zeigt.
Mir haben besonders gefallen diese Sachen aus Silber und mit den Verzierungen, mit den Edelsteinen und naja, die Bilder sind alle wunderbar.
Die Zusammenfassung habe ich eigentlich noch nie erlebt.
Es sind sehr viele Ausstellungsstücke vom Ausland auch hier, sodass man da einen guten Überblick bekommt und auch sehr viele Originale sehen kann.
Ich verstehe, dass es sehr gut organisiert ist.
Ich bin Reichsdeutscher und bin gerade zu Besuch hier.
Mich interessiert die geschichtliche Entwicklung und mich interessiert die riesige Gefahr für das Abendland, die hier in Wien das Ende gefunden hat.
Brigitte Hofer gab einen Überblick über die verschiedenen Türken-Ausstellungen, die Sie zurzeit in Wien, in Niederösterreich und im Burgenland sehen können.
Es ist sechs Minuten vor eins.
Eine Durchsage unserer Verkehrsredaktion.
Achtung Autofahrer, auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Mooskirchen zwischen Mooskirchen und Graz kommt Ihnen ein Fahrzeug entgegen.
Bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht.
Ich wiederhole, auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Mooskirchen zwischen Mooskirchen und Graz kommt Ihnen ein Fahrzeug entgegen.
Bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht.
Und den zu Beginn angekündigten Beitrag über die Grazer Dreharbeiten zu einem Film über das Leben von Karol Wojtyla, dem späteren Papst Johannes Paul II., den bringen wir in diesem Journal nicht mehr unter, aber die Dreharbeiten in Graz dauern auch noch bis 25.
Mai, also wir können das in einem der folgenden Journale noch nachholen.
Bei uns im Mittagsschanal jetzt noch ausführliche Schlussmeldungen.
Österreich.
ÖVP-Politiker kritisieren nach wie vor die kommende Regierungskoalition und insbesondere die Freiheitliche Partei.
Der Wiener Vizebürgermeister Erhard Bussek meinte, mit dem Eintritt in die Regierung sei die FPÖ als Kontrollpartei abgetreten.
Verkehrssprecher Fritz König kritisierte die Erhöhung der Zahl der Ministerien als neuerliche Verwaltungsaufblähung und Bruch des FPÖ-Wahlversprechens für mehr Sparsamkeit in der Verwaltung.
In einem Referat beim SPÖ-Landesparteitag in Kärnten sagte Zentralsekretär Fritz Marsch, es könne für die SPÖ keine totale Identifizierung mit der Regierung mehr geben, weil man Kompromisse mit einer anderen Partei eingehen müsse.
Der Kärntner Landeshauptmann Leopold Wagner bezeichnete die Arbeitsmarktpolitik als landespolitische Aufgabe Nummer eins.
Er forderte auch einen freiwilligen Abbau von Überstunden, vor allem im öffentlichen Dienst.
Der frühere FPÖ-Abgeordnete Tassilo Bröseke nahm heute zur Diskussion um die mögliche Wahl von FPÖ-Klubobmann Friedrich Peter zum dritten Nationalratspräsidenten Stellung.
Bröseke meinte, er sei in dieser Frage sicher subjektiv, weil er ein alter Freund Peters sei.
Er sei aber felsenfest davon überzeugt, dass Peter nichts getan habe, was nicht mit der Humanität im Einklang wäre.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Konflikt zwischen Sternredaktion und Verlagsleitung um die Berufung der als konservativ geltenden Journalisten Johannes Gross und Peter Scholler-Thur zu neuen Chefredakteuren hält an.
Die Redaktionsräume des Blattes wurden auch heute von den Redakteuren symbolisch besetzt gehalten.
Die Verlagsleitung wurde ultimativ aufgefordert, ihre Entscheidung bis morgen 14 Uhr zurückzunehmen.
Großbritannien.
Der Historiker Hugh Trevor Roper hat sich heute für sein Fehlurteil im Zusammenhang mit den Hitler-Tagebüchern entschuldigt.
Trevor Roper, der die Echtheit der Tagebücher bestätigt hatte, erklärte in der Londoner Times, er habe nur wenige Stunden für die Überprüfung Zeit gehabt.
Außerdem habe er sich nicht vorstellen können, dass ein Blatt wie der Stern sich selbst in Misskredit bringen würde, indem es Fälschungen veröffentlichen wolle.
Nahe Osten.
Der geplante Abzug aller ausländischen Truppen aus dem Libanon dürfte am Widerstand Syriens scheitern.
Ein Regierungssprecher in Damaskus sagte, das israelisch-libanesische Abkommen würde den Libanon zu einem israelischen Protektorat machen.
Präsident Reagan und Außenminister George Shultz äußerten jedoch die Hoffnung, dass Syrien dem Abzug seiner Truppen doch noch zustimmen werde.
USA.
Verteidigungsminister Kaspar Weinberger hat die Sowjetunion eindringlich vor einer Stationierung von Atomraketen auf Kuba gewarnt.
Weinberger erklärte, die Vereinigten Staaten würden einem solchen Versuch Moskaus mit eben solcher Entschlossenheit entgegentreten wie bei der Raketenkrise des Jahres 1962.
Damals hatte Präsident Kennedy die Kreml-Führung zum Abbau von Raketenbasen auf Kuba gezwungen.
Chile.
Die Militärregierung in Santiago gerät zunehmend unter den Druck der Opposition.
Bei der Beisetzung eines von der Polizei erschossenen Jugendlichen kam es in der Hauptstadt zu einer gewaltigen Protestdemonstration.
In der zweitgrößten Stadt des Landes Valparaiso explodierte in der vergangenen Nacht vor einer Polizeiwache eine Sprengladung.
Staatspräsident Augusto Pinochet hat mittels Dekret, dem unabhängigen Rundfunksender Radio Cooperativa verboten, Nachrichtensendungen, Kommentare und Interviews auszustrahlen.
Vereinte Nationen.
Die UNO-Generalversammlung hat mit großer Mehrheit den sofortigen Abzug aller türkischen Truppen aus Zypern gefordert.
Zugleich wird die Aufnahme konstruktiver Verhandlungen zwischen der griechischen und der türkischen Volksgruppe auf der Mittelmeerinsel verlangt.
Die Regierung in Ankara hat die UNO-Resolution unterdessen als ungültig zurückgewiesen.
Nach Ansicht türkischer Regierungskreise haben sich jene Länder, die die Resolution unterstützten, zum Instrument der griechischen Propaganda gemacht.
Italien.
Sprengstoffexperten haben heute in den frühen Morgenstunden die mehrfach verschobene Sprengung am Kraterrand des Ätna auf Sizilien vorgenommen.
Durch die Zündung von 32 Sprengladungen wurden die flüssigen Labermassen, die drei Ortschaften bedrohten, umgeleitet.
Noch die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Im Westen und Südwesten stärkere Quellwolkenentwicklung, sonst sonnig, Nachmittagstemperaturen 20 bis 26 Grad.
Das war das Samstag-Mittagsjournal, durch das Sie Werner Löw geführt hat.
Ich melde mich wieder morgen um 17 Uhr mit dem Sonntagsjournal.
Bis dahin informiert der aktuelle Dienst stündlich in den Nachrichtensendungen.