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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen angenehmen Novembermittag wünscht Manfred Kronsteiner bei einer Stunde aktueller Information im Mittwoch-Mittagsjournal.
Der Rechtsruck bei den israelischen Parlamentswahlen und die wahrscheinlich weitreichenden Konsequenzen stehen im Mittelpunkt der Auslandsberichte.
Weiters eine Presseschau zur Nahost- und Türkeireise des Bundespräsidenten Waldheim, zu einer Reise, die für Diskussionen sorgt.
Die Sowjetunion plant die Errichtung von SOS-Kinderdörfern.
Immer stärkeres Vordringen europäischen Hightechs auf dem globalen Elektronikmarkt.
Das Pressefoyer nach der Sitzung des Ministerrats, Thematik derzeit noch im Ungewissen, und der Abschluss der Grünen-Club-Klausur in Altlenkbach sind die innenpolitischen Ereignisse, über die wir heute Mittag berichten werden.
In der Wiener Volksoper hat morgen Kiss Me Kate Premiere.
All das und mehr nach einer Übersicht über die aktuellen Nachrichten.
Text Wolfgang Wittmann, Sprecherstimme Herbert Slavik.
Israel.
Nach den gestrigen Parlamentswahlen will Ministerpräsident Shamir nach dem erfolgreichen Abschneiden seines Likud-Blockes bereits am Nachmittag Gespräche mit kleineren religiösen Parteien über eine Regierungsbildung aufnehmen.
Der Likud-Block hat zwei Mandate verloren.
Er stellt aber mit 39 Abgeordneten in der 120 Sitze umfassenden Knesset die stärkste Fraktion.
Der bisherige Koalitionspartner, die Arbeiterpartei unter Außenminister Peres, hat sechs Mandate eingebüßt und besitzt nun 38 Sitze.
Dazu gewonnen haben die religiös ausgerichteten Splitterparteien.
Ihnen kommt nun bei der Regierungsbildung eine entscheidende Rolle zu.
Ideologisch stehen sie dem Likud-Block näher als der Arbeiterpartei.
Eine Neuauflage der Großen Koalition ist von Ministerpräsident Shamir heute ausgeschlossen worden.
Kuwait, Türkei Bundespräsident Waldheim beendet heute einen dreitägigen Staatsbesuch in Kuwait und reist in die Türkei weiter.
In Kuwait und zuvor in Syrien standen Wirtschaftsfragen im Vordergrund.
Waldheim und Wirtschaftsexperten haben eine positive Bilanz gezogen.
Die Rede ist von möglichen Aufträgen in Milliardenhöhe für die österreichische Wirtschaft.
In der Türkei wird Waldheim in Istanbul mit Staatspräsident Evren zusammentreffen.
Nach eigenen Angaben ist Waldheim von Evren eingeladen worden.
Der Pressesprecher des türkischen Präsidialamtes hat erklärt, Präsident Evren habe dem Wunsch des Präsidenten des befreundeten Österreich entsprochen.
Österreich.
Die Parlamentsabgeordneten der Grünen beenden heute ihre Klubklausur in Altlenkbach.
Im Morgenjournal betonte Klubvorsitzende Frieder Meisner-Blau, die Grün-Alternativen wollten in Zukunft konsequenter als bisher Oppositionspolitik betreiben.
Meisner-Blau bemerkte ferner, sie trete dafür ein, die parlamentarischen Kontakte mit der FPÖ sehr einzuschränken.
Schweiz Der Iran und der Irak wollen die Gespräche zur Beendigung des Krieges am Persischen Golf in Zukunft ausschließlich direkt führen.
Dies ist das erste konkrete Ergebnis von neuen Verhandlungen in Genf.
Die UNO bleibt weiterhin präsent.
Konkret wird vor allem über ihren Vier-Punkte-Plan verhandelt.
Dieser Plan sieht einen Rückzug der Truppen auf international anerkannte Grenzen und einen Austausch der Kriegsgefangenen vor.
Polen.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher wird heute in Warschau erwartet.
Es ist das erste Mal, dass ein britischer Regierungschef Polen besucht.
Wichtigste Gesprächspartner sind Ministerpräsident Rakowski und morgen General Jaruzelski, der Parteichef.
Auch ein Treffen mit Primas Kardinal Glemp ist vorgesehen.
In Polen haben sich die Spannungen zwischen dem Regime und der verbotenen Gewerkschaft Solidarität vor allem nach der Ankündigung verschärft.
Die Leninwerft in Danzig werde per 1.
Dezember geschlossen.
Die Regierung gibt als Grund an, die Werft arbeite unwirtschaftlich.
Warschau beruft sich dabei unter anderem auf die britische Sanierungspolitik und auf die erfolgreiche, konsequente Haltung der Premierministerin.
Sowjetunion.
Bis zum Ende des Jahrtausends will die Sowjetunion die Zahl ihrer Atomkraftwerke deutlich erhöhen.
Dies berichtete ein hochrangiger Atomexperte bei einer internationalen Konferenz in Washington.
Es sei möglich, dass aus Sicherheitsgründen viele dieser Kraftwerke in entlegenen Gebieten Sibiriens oder unterirdisch errichtet würden, sagte der Wissenschaftler.
Zwar habe die Katastrophe von Tschernobyl eine Anti-Atomkraftbewegung von westlichem Ausmaß ausgelöst, doch ändere dies nichts daran, dass die Kernkraft verstärkt zur Stromgewinnung eingesetzt werde.
Der Direktor von Tschernobyl berichtete zur Situation im Unglücksreaktor, dass der verbliebene Kernbrennstoff auf Jahre hinaus nicht entfernt werden könne.
Dazu würden Roboter gebraucht, wie es sie derzeit nirgendwo auf der Welt gebe, sagte der Leiter des Kraftwerkes.
Vereinte Nationen.
Die Vereinten Nationen haben in zwei Berichten versucht, wichtige Entwicklungen bis zum Jahr 2025 vorauszusagen.
Das erste Papier betrifft die globale Bevölkerungsentwicklung.
Demnach werden im Jahr 2025 8,25 Milliarden Menschen auf der Erde leben.
Derzeit sind es 5,1 Milliarden.
China wird das bevölkerungsreichste Land der Erde sein, gefolgt von Indien, der Sowjetunion, Nigeria und den USA.
Der zweite Bericht gibt eine pessimistische Prognose für die Zukunft des Mittelmeers.
Demnach könnte im Jahr 2025 die 46.000 Kilometer lange Mittelmeerküste durch die Bevölkerungsexplosion und durch den Touristenboom völlig zerstört sein, sollten die 18 Mittelmeerländer nicht sofort gemeinsame Aktionen setzen.
Allein die Zahl von derzeit etwa 100 Millionen Touristen könnte sich nach diesen Berechnungen fast verachtfachen.
USA.
Hollywood-Star Burt Lancaster begeht heute seinen 75.
Geburtstag.
Zwar drehte er erst 32-jährig seinen ersten Film, schon bald danach war er jedoch weltweit populär.
Zu seinen bekanntesten Streifen zählen, verdammt in alle Ewigkeit, Veracruz, Trapez und Der Leopard.
1960 erhielt Bert Lancaster für seine Rolle in Elmar Gantry den Oscar.
Nun der Wetterbericht.
Die Aussichten bis morgen früh.
Teilweise noch aufgeheitert, insgesamt jedoch von Norden her allgemein Bewölkungsverdichtung und nachfolgend strichweise Niederschlag.
Schneefallgrenze zwischen 1000 Metern im Westen und 700 Metern im Osten Österreichs.
Wind aus Nordwest bis Nord, Nachmittagstemperaturen 5 bis 10, Frühtemperaturen morgen minus 2 bis plus 3 Grad.
Das Wetter morgen Donnerstag.
Am Vormittag vor allem an der Alpen-Nordseite noch stark bewölkt und strichweise Schneefall bis in Tallagen.
Sonst unterschiedliche Bewölkung.
Regional zeitweise auch aufgeheitert und nur einzelne Schneeschauer.
Zu kalt für die Jahreszeit.
Nördliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen morgen drei bis sieben Grad.
Am Freitag dann voraussichtlich allgemein störungsfreies, teils sonniges, jedoch kaltes Wetter.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkig 10 Grad, Eisenstadt heiter 8, St.
Pölten heiter 7, Linz heiter 6, Salzburg bedeckt leichter Regen 3 Grad, Innsbruck stark bewölkt 2, Bregenz bedeckt leichter Regen 8 Grad, Graz heiter 8 und Klagenfurt heiter 4 Grad.
Es ist mittlerweile 12 Uhr und 8 Minuten und wir kommen zu den ausführlichen Berichten im Mittagsjournal.
Schwerpunktthema der Auslandsberichte ist heute der Ausgang der israelischen Wahlen.
Dass die Intifada, die Erhebung der Palästinenser in den israelisch besetzten Gebieten und das Klima der Gewalt letztlich den Ausschlag für den deutlichen Rechtsruck bei den Wahlen gegeben haben, darüber sind sich Vertreter der israelischen Rechten und Linken einig.
Ein Rechtsruck, der letztlich beide Großparteien, den Likud und die Arbeiterpartei, Stimmen gekostet hat, wenn es auch dem Likud gelungen ist, stärkste Fraktion im Einkammerparlament der Knesset zu werden.
In der Wählergunst abgesahnt haben hingegen die religiös ausgerichteten, ultranationalen und rechten Splitterparteien.
Der Chef des nationalkonservativen Likud-Blocks, Ministerpräsident Yitzhak Shamir, hat heute Vormittag dezidiert eine Neuauflage der Großen Koalition mit der Arbeiterpartei ausgeschlossen und Verhandlungen mit den Rechtsextremen und den religiösen Parteien angekündigt, mit deren Hilfe eine absolute Mehrheit in der Knesset für ihn zustande käme.
Eine Analyse des israelischen Wahlergebnisses im Folgenden von Hans Benedikt.
Vielleicht hat jener israelische Karikaturist prophetisch gehandelt, der Likud-Chef Yitzhak Shamir und Arbeiterpartei-Chef Shimon Peres als zerkrachtes Ehepaar gezeigt hat, das vor der Tür des Scheidungsrichters wieder umkehrt, um es noch einmal miteinander zu versuchen.
Vier Jahre lang haben Shamir und Peres
in der Großparteienkoalition gegeneinander regiert.
Nach dem Rotationsprinzip der Koalition war jeder einmal Ministerpräsident und einmal Außenminister.
Ihre Gegensätze in der Nahostpolitik, also der wichtigsten Aufgabe der Regierung, blieben unüberbrückbar.
Shamir hielt am Status quo der militärischen Besatzungspolitik fest, um die Araber und vor allem die PLO politisch auszuhungern.
Peres wollte Bewegung und gerieten schleudern, als die Araber Bedingungen stellten, die Shamir nicht akzeptieren wollte.
Peres baute auf eine Partnerschaft mit König Hussein von Jordanien und indirekt auch mit der PLO.
Shamir machte die Ausschaltung der PLO zum Grundsatz seiner Nahostpolitik.
Zum Schluss waren beide in den Formalismen um die Zusammensetzung einer internationalen Friedenskonferenz verstrickt.
Es ging längst nicht mehr um Inhalte, sondern um Prestige.
Das haben die Wähler in beiden Lagen schlecht benotet.
Und das gab den Wahlen den Unterton von Protestwahlen.
Die Mehrheit der Israelis wartete auf Friedenslösungen, wenn auch untergrundverschiedenen Bedingungen.
Die Rechtswähler wollten Shamirs palästinenser Autonomie verwirklicht sehen.
Viele auch die Annexion der besetzten Gebiete.
Die Linkswähler wollten, Westjordanien, an König Hussein von Jordanien abtreten.
Weder das eine noch das andere geschah.
Das halten Beobachter für die Primärursache der Verluste beider Großparteien.
Jetzt muss Shamir zunächst eine Mehrheitskoalition mit rechten Kleinparteien und religiösen Parteien suchen.
Im Idealfall werden das 64 von 120 Knessetabgeordneten.
Aber die meisten religiösen Parteien sind schwierige Koalitionspartner, weil sie viel weniger an Nahostpolitik interessiert sind als daran, die Innenpolitik zu dominieren.
Und die rechtsextremen Kleinparteien stellen Forderungen, die Shamir unter schwerstem Druck der USA bringen wird.
Eine Annexion der besetzten Gebiete und gar eine Vertreibung der Palästinenser würden die US-Nahostpolitik empfindlich stören.
Das alles könnte eine Koalition von Likud, rechten Kleinparteien und religiösen Parteien in entscheidenden Fragen handlungsunfähig machen.
Plus die relativ schwache Mehrheit gegenüber dem Linksblock.
Und daran knüpft sich vielleicht auch etwas vorschnell die Erwägung, es nochmals mit einer Großkoalition zu versuchen.
Wie?
Das bleibt vorläufig noch den Karikaturisten überlassen.
Wer sind nun diese oft zitierten Vertreter der äußersten Rechten und der religiösen Orthodoxie, deren Parteien zum Zünglein an der Waage geworden sind?
Moshe Meisels informiert über das Spektrum dieser Kleinparteien.
Die gesamte israelische Presse bezeichnet heute das Wahlergebnis als eine revolutionäre orthodoxe Umwälzung.
Die orthodoxen Parteien werden zwar im neu gewählten Parlament nur 18 Mandate von 120 haben,
Sie sind jedoch mit einem Zuwachs von acht Mandaten zum Zünglein an der Waage geworden und werden zweifellos in der zukünftigen Regierung dominant sein.
Es handelt sich um vier orthodoxe Parteien, von denen die Schatz-Partei mit sechs Mandaten die stärkste ist.
Schatz ist eine ultraorthodoxe Partei, die sich als Partei der Religiösen definiert, die aus den orientalischen Ländern, insbesondere aus den nordafrikanischen, nach Israel gekommen sind.
Sie fordert die strikte Einhaltung der religiösen Gesetzgebung, der Koscher Gesetze und der Sabbatruhe.
Ebenso ein gesetzliches Verbot der Arbeit am Sabbat, Schließung der Geschäfte und Restaurants, Einstellung des öffentlichen Verkehrs und Verbot der Kino, Theater und anderer Vorstellungen.
Schatz fordert eine unbegrenzte Befreiung von Thora-Schülern und Frauen vom Militärdienst und eine gesetzliche Neubestimmung, wer Jude ist.
Laut der Juden nur dann Juden sind, wenn sie von einer jüdischen Mutter abstammen oder eine strikt rituelle Konversion durchgeführt haben.
Die Annahme eines solchen Gesetzes würde zu einer Spaltung vom Reform und konservativen Judentum führen, das insbesondere in den USA dominant ist.
Schatz lehnt den Zionismus ab und fordert die Errichtung eines theokratischen Staates,
in dem die Rabinatsgerichte tonangebend sind.
Schatz tendiert politisch zu einer Haltung, die gegen jede territoriale Konzessionen im Westjordanland und Gazastreifen ist.
Die Aguda-Partei, die fünf Mandate bekommen hat, ist eine ultraorthodoxe Partei, deren Führer aus polnischen Rabis und ihren Anhängern besteht.
Ihr Programm ähnelt dem von Schatz.
Auch sie lehnt den Zionismus ab.
und tritt für strikte religiöse Gesetzgebung und eine gesetzliche Gleichschaltung und Überwertung der Rabbinatsgerichte ein.
Im Unterschied zu Schatz ist die Aguda in der Frage eines Friedens mit territorialen Verzichten gemäßigter.
Eine Splittergruppe der Aguda, die Fahne der Thora, deren Führer Rabbiner aus Litauen sind, hat zwei Mandate bekommen.
Diese Partei ist gegen jede territoriale Verzichte im Westjordanland und Gaza-Streifen.
Auch die Nationalreligiöse Partei konnte die Zahl ihrer Mandate auf 5 erhöhen.
Sie ist die einzige zionistische religiöse Partei, fordert jedoch auch eine erweiterte religiöse Gesetzgebung und eine gesetzliche Neubestimmung des Begriffs, wer Jude ist.
In dieser Partei ist während der letzten Jahre infolge des Zuwachses von Mitgliedern orientalischen Ursprungs eine Radikalisierung eingetreten und auch sie tendiert zu einer Haltung, die gegen territoriale Verzichte ist.
Ministerpräsident Yitzhak Shamir wird sich bei der Bildung seiner neuen Regierung auf die Zusammenarbeit mit den religiösen Parteien stützen und viele ihrer radikalen religiösen Forderungen akzeptieren müssen.
Schatz und die Nationalreligiöse Partei fordern auch Spitzenressorts, wie zum Beispiel das wichtige Unterrichtsministerium und das Wohnbauministerium, was den Einfluss des religiösen Unterrichts im Lande stärken wird.
Eine noch viel härtere Haltung Israels gegenüber einer allfälligen Austlösung und noch mehr Unterdrückung gegenüber den aufständischen Palästinensern in den israelisch besetzten Gebieten prognostiziert die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis in Israel.
Welche Reaktionen aus dem arabischen Raum kommen, welche Erwartungen und Befürchtungen in den arabischen Ländern angesichts des israelischen Rechtsrucks gehegt werden, das berichtet Marcel Pott.
Aus arabischer Sicht erscheint es verfrüht, eine umfassende Wertung des israelischen Wahlergebnisses zu geben.
Denn noch ist unklar, wie die neue Regierung Israels aussehen wird.
Eine erste vorsichtige Stellungnahme liegt indes aus Kairo vor.
Ägyptens Staatsminister des Auswärtigen, Boutros Rali, betonte, sein Land sei bereit, mit jeder israelischen Regierung zusammenzuarbeiten, um eine friedliche Lösung des palästinensischen Problems zu erreichen.
Die Tageszeitung Al-Ahram kommentierte den unklaren Wahlausgang mit dem Satz, Israel ist geteilter Meinung über Krieg und Frieden sowie zwischen dem Grundsatz der Gewaltanwendung und dem Prinzip von Verhandlungen.
In Ägypten, Jordanien und auch bei der PLO unter Yasser Arafat hatte man gehofft, Außenminister Peres und seine Arbeiterpartei könnten die nächste Regierung in Israel bilden.
Im Gegensatz zum Likud-Führer Shamir betrachten die gemäßigten Araberstaaten Peres als potenziellen Verhandlungspartner seinen israelisch-arabischen Kompromissfrieden.
Auch teilweise innerhalb der PLO und bei einigen führenden Köpfen in den besetzten palästinensischen Gebieten findet sich diese Einschätzung, weil Peres für eine internationale Nahostkonferenz eintritt und zumindest in begrenztem Ausmaß bereit scheint, die besetzten Gebiete gegen einen Friedensvertrag einzutauschen.
Eine israelische Likud-Regierung, die sich auf eine Koalition mit den ultra-rechten und orthodox-südischen Parteien stützen würde,
wäre in den Augen vieler Araber ein Rückschlag für den Friedensprozess im Nahen Osten.
Denn Shamir geriet in seiner eigenen Partei und durch seine Koalitionspartner in die Zwangslage, sehr viel härter gegen die aufständischen Palästinenser vorzugehen, hunderte oder gar tausende von arabischen Aktivisten auszuweisen und außerdem zahlreiche neue jüdische Siedlungen in den besetzten Gebieten zu gründen.
Andererseits gibt es auch bei den Arabern Stimmen, die betonen, dass nur eine starke Rechtskoalition unter Führung des Likud-Blocks in der Lage sein könnte, in Israel einen Frieden mit den Arabern durchzusetzen, der den Israelis einen territorialen Preis abverlangt.
Soweit also arabische Reaktionen auf das israelische Votum für mehr Härte gegenüber der Intifada.
Zur Nahostreise Kurt Waldheims jetzt.
Der österreichische Bundespräsident fliegt heute von Kuwait in die Türkei, zu einem lediglich inoffiziellen Besuch, der nicht, wie ursprünglich vorgesehen, in der Hauptstadt Ankara, sondern in Istanbul vonstatten gehen wird.
Eine Begegnung zwischen Waldheim und dem türkischen Regierungschef Özal wird nicht stattfinden.
Und Staatspräsident Evren wurde in einem Telegramm von acht Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses deutlich vor der Begegnung mit Waldheim gewarnt, die ihre Empörung über dieses Treffen ausdrückten.
Die acht Abgeordneten haben ein gewichtiges Wörtchen bei der Gewährung der US-Finanzhilfe an die Türkei mitzureden.
Wie österreichische Tageszeitungen die Diskussionen um Waldheims Nahost und vor allem die türkische Reise abhandeln, erfahren Sie in der folgenden Kommentarübersicht von Roland Machatschke.
Kritisch sieht Heinz Kusny in den oberösterreichischen Nachrichten den Verlauf der Besuchsreise des Bundespräsidenten.
In Syrien werde ihm kaltschneuzig erklärt, dass man nichts über den Nazikriegsverbrecher Alois Brunner wisse, dessen Auslieferung Waltheim bei Assad angesprochen hat.
Die Umleitung von Ankara nach Istanbul sei peinlich und in Kuwait werde Waltheim in erster Linie als Ex-UN-Generalsekretär mit pro-arabischer Schlagseite geschätzt.
Für Österreich bringen Besuche seines Staatsoberhaupts im Ausland
die unter solchen Umständen ablaufen, keinerlei politischen Gewinn.
Aber auch für Waldheim nicht den vielleicht erhofften Ausbruch aus der internationalen Isolierung.
Seine Gegner werden nur erneut aufmerksam gemacht und in ihrer Ablehnung bestärkt.
Mit anderen Worten, nicht einmal sich selbst erweist Waldheim damit einen guten Dienst.
So war die Oberösterreichischen Nachrichten.
Ganz anders sieht die Tageszeitung Die Presse in einem mit PMP gezeichneten Kommentar die Besuche des Bundespräsidenten.
Sie werden als erfolgreich bezeichnet, da Waldheim zusätzlich zum höchsten Staatsamt das Ansehen des früheren UN-Generalsekretärs einbringen könne, dass ihn gar nicht zu kleinen Teilen der Welt ungebrochen sei.
Auch das sollte man im Auge behalten, ehe man alle Aufmerksamkeit auf die Nebenfrage konzentriert, was sich um die Verlegung der kurzen, inoffiziellen Begegnung mit dem türkischen Staatspräsidenten von Ankara nach Istanbul abgespielt hat oder haben könnte.
Soweit die Presse.
Manfred Maurer im Neuen Volksblatt spricht von der Frechheit der acht amerikanischen Abgeordneten, auf deren Druck hin das Treffen von Ankara nach Istanbul angeblich verlegt worden ist.
Zwar betont Kurt Waldheim, der Ort seines inoffiziellen Treffens mit Evren spiele keine Rolle, aber als alter Fuchs in der Welt der Diplomatie wird der Bundespräsident wohl zustimmen, dass sich in die einseitige Änderung eines abgesprochenen Treffpunkts einiges hineininterpretieren lässt.
Ebenso in die nicht gerade höfliche und absolut ungewöhnliche Feststellung des türkischen Präsidentenamtes, Evren würde Waldheim auf dessen Wunsch treffen.
Der österreichische Bundespräsident sollte sich zu schade sein für Besuche, zu denen der Gastgeber nicht hundertprozentig steht oder stehen kann.
Er hat es nicht nötig, Shakehands mit Staatspräsidenten en masse zu sammeln.
Die Masse macht es ja schließlich nicht aus.
Ein Non-Stop-Flug Kuwait-Wien wäre daher heute vielleicht das Gescheiteste.
Zitate aus einem Kommentar des ÖVP-Organs Neues Volksblatt.
In den Salzburger Nachrichten spricht Erich Witzmann vom guten Namen Waldheims in der arabischen Welt, der auch den Weg für wirtschaftliche Abschlüsse leichter machen könne.
Anders stehe es aber mit dem Kurzbesuch in der Türkei.
Kurt Waldheim wollte sozusagen durch eine Nebentür einem NATO-Staat einen Besuch abstatten.
Am liebsten hätte er das unbemerkt getan und später den Eintritt in den Länderbereich des westlichen Verteidigungsbündnisses als Selbstverständlichkeit bezeichnet.
Die Kurzvisite wird nun nicht mehr rückgängig gemacht, aber der geplante Schachzug ist daneben gegangen.
Das war die Meinung der Salzburger Nachrichten.
Zum Abschluss ein Zitat aus einem mit Rau gezeichneten Kurzkommentar im Kurier.
Darin werden Waldheims Besuche bei umstrittenen Persönlichkeiten der arabischen Welt mit der Besuchsdiplomatie Bruno Kreiskis verglichen, der das immer mit dem Nutzen für Österreichs Wirtschaft begründet hatte.
Dafür nimmt man manche Merkwürdigkeiten in Kauf.
In Syrien bekam Waldheim die arabische Prunkausgabe seines Weißbuchs geschenkt.
erschienen im Verlag des Verteidigungsministers Klaas, Waffenhandelspartner von Lütgendorf und Hitler-Sympathisant, in einem Spiegelinterview.
Eine Kosten-Nutzen-Analyse, ob Kreis Gießener Ostneigung wirklich wirtschaftlich mehr gebracht hat als politisch gekostet, steht übrigens noch aus.
Die Wahrheit wird wohl sein, dass man mit den gemäßigten Arabern langfristig auch wirtschaftlich besser fährt als mit den Radikalen wie Syrien oder Libyen.
Soweit der türkische Stopover und die Nahostreise Waldheims im Spiegel der Pressekommentare.
In der sowjetischen Parteizeitung Pravda mehren sich jene Artikel, in denen kritisch aktuelle Sozialprobleme wie etwa der Alkoholkonsum, Drogenprobleme und die Prostitution behandelt werden.
Auch auf die Ursachen und Folgen der hohen Ehescheidungsrate in der UdSSR wird eingegangen, vor allem auf das Schicksal jener Kinder, die nach einer Scheidung mit nur einem Elternteil oder in einem Heim aufwachsen, wird verstärkt Augenmerk gerichtet.
Im Sommer hat die sowjetische Regierung eine Verordnung über die Schaffung von Kinderheimen mit Familiencharakter beschlossen, um elternlosen, verwaisten Kindern besser helfen zu können.
Eine Woche lang hat sich eine hochrangige Delegation des sowjetischen Kinderfonds in Österreich aufgehalten, um die Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer zu besichtigen.
Es wurde nämlich geprüft, ob die SOS-Kinderdorf-Idee, die bereits in 93 Ländern Anklang gefunden hat, auch auf sowjetische Verhältnisse übertragbar ist.
Kommt es zur Gründung von SOS-Kinderdörfern in der Sowjetunion, wäre die UdSSR nach Polen und Ungarn das dritte Ostblockland, in dem derartige Einrichtungen geschaffen werden.
Einzelheiten dazu von Michael Kerbler.
Sie heißen Lena, Sascha, Timur und Dima.
Die Kinder, die die Moskau-Polizei in unbewohnten Häusern, in Bahnhofsnähe oder in zwielichtigen Lokalen aufgegriffen hat, haben eines gemeinsam.
Sie haben kein Zuhause mehr.
Der Leiter der Aufnahmestelle für unterstandslose Kinder, Polizeioberstleutnant Perwuschin, meint, dass die Hauptschwierigkeit, diesen Kindern ein Zuhause zu geben, nicht bei den Jugendlichen selbst, sondern bei den Eltern liegt.
Der Vorsitzende des sowjetischen Kinderfonds, Albert Lichanov, skizziert das Ausmaß des Problems elternloser, verwaister Kinder in der UdSSR.
In der Sowjetunion gibt es 1.860.000 Waisenkinder.
Davon muss man sagen, 300.000 sind untergebracht in Internaten, in Kinderheimen und in Heimen für Kleinkinder.
Ein Teil der Kinder ist adoptiert durch Verwandte oder durch Bekannte.
Weiterhin muss man sagen, dass die Zahl der Waisenkinder in der Sowjetunion nicht zunimmt, sondern sie wird nicht weniger.
Und das ist unser großes Problem, das ein soziales und moralisches Problem.
Das Auseinanderbrechen der Familie ist eine der Hauptursachen dafür, dass die Zahl der verwaisten Kinder in der UdSSR nicht geringer wird, erklärt Albert Lichanov, der eine Neuorientierung in der sowjetischen Familienpolitik urgiert.
Man kann sagen, dass die Scheidungen in der Sowjetunion tatsächlich eine sehr hohe Zahl erreicht haben.
In einigen Gebieten geht es bis zu 30 Prozent der Scheidungen der neu geschlossenen Ehen.
In einigen Gebieten ist die Zahl sogar noch höher.
Aber der wichtigste Grund, dass es so viele Waisenkinder in der Sowjetunion gibt, liegt in den moralischen Grundlagen.
Dass die Moral in der Sowjetunion sinkt, dass viele Eltern sich der Trunksucht ergeben und Verbrechen vergehen.
Die Familie bedarf einer moralischen Kräftigung, einer wirtschaftlichen Unterstützung.
Und wir müssen die Familie so restaurieren, dass die Beziehungen zwischen den Eltern teilen und zwischen Eltern und Kindern fester werden.
An erster Stelle sollten wir das Schicksal der Kinder setzen, die moralische Erziehung.
Und an zweiter Stelle erst die Karriere.
Denn erst sind wir Menschen und dann sind wir erst Menschen, die Karriere machen wollen.
Auf der Suche nach Alternativen zu bestehenden Internaten und Waisenheimen ist das sowjetische Kinderhilfswerk auf das Modell des SOS-Kinderdorfs gestoßen.
Eine Delegation des sowjetischen Kinderfonds hat eine Woche lang in Österreich mit SOS-Mitarbeitern und Kinderdorfmüttern gesprochen und überprüft, ob das SOS-Kinderdorf-Modell auf sowjetische Verhältnisse übertragbar ist.
Wir kennen die Struktur des SOS-Kinderdorfs von Österreich.
Wir wissen, dass diese Art der Erziehung menschlicher, humanitärer ist.
Und in diesem Jahr hat durch das Drängen des sowjetischen Kinderfonds die Regierung einen Beschluss gefasst, in der Sowjetunion 30 Kinderdörfer zu errichten.
Und wir möchten natürlich auch aufbauen auf den 30-jährigen Erfahrungen von SOS-Kinderdorf.
Das, was wir in Österreich gesehen haben, das ist sehr überzeugend und wir sind bestrebt, auch in der Sowjetunion, analoge Modelle zu schaffen und analoge Modelle, wie gesagt, zu den SOS-Kinderdörfern.
SOS-Kinderdorf-International-Generalsekretär Hans-Heinz Reinbrecht ist optimistisch, mittelfristig auch in der UdSSR in Kooperation mit dem sowjetischen Kinderfonds SOS-Dörfer errichten zu können.
Es wird innerhalb des sowjetischen Kinderfonds, der ja mehr oder weniger eine halbstaatliche Einrichtung ist, eine Kommission oder ein Komitee SOS-Kinderdorfer richtet und dieses Komitee wird verantwortlich sein für die Verbreitung dieser österreichischen Idee in der UdSSR.
Es geht uns um ein SOS-Kinderdorf oder zwei, damit dieses Modell dann seine Breitenwirkung hat und das, glaube ich, müsste gelingen.
Schon im kommenden Frühjahr soll eine SOS-Kinderdorf-Delegation in die Sowjetunion reisen.
um die Gründung des ersten SOS-Kinderdorfes in der Sowjetunion vorzubereiten.
Es ist jetzt halb eins und wir kommen zur österreichischen Innenpolitik.
Viel grüne Selbstkritik angesichts des schwachen Abschneidens der Grün-Alternativen bei den niederösterreichischen Landtagswahlen, lautes Nachdenken über Strategien zur Hebung der Attraktivität der Fraktion, aber keine personellen Diskussionen hat es bei der Klubklausur der Grün-Parlamentarier im niederösterreichischen Altlenkbach gegeben.
Obwohl Gerüchte kursieren, denen zufolge Fredermeister Blau bei den nächsten Nationalratswahlen nicht mehr als Spitzenkandidatin kandidieren soll.
Unter anderem dazu nahm die Grün-Politikerin heute auch in der Pressekonferenz Stellung, mit der die Altlenkbacher-Klausur zu Ende ging.
Robert Stoppacher fasst zusammen.
Mit konsequenterer Oppositionspolitik, inhaltlicher Schwerpunktsetzung,
und einer strikteren Abgrenzung von den Freiheitlichen wollen die Grünen wieder attraktiver werden.
Personelle Veränderungen wurden lediglich im Aufgabenbereich der Klubmitarbeiter vorgenommen.
Einen Wechsel an der Spitze gibt es vorerst nicht.
Betonung auf vorerst, denn Klubchefin Freda Meißner-Blau hat heute deutlicher denn je formuliert, dass sie die Grünen nach dem jetzigen Stand der Dinge nicht mehr in die nächsten Nationalratswahlen führen wird.
Wenn Sie mich heute fragen,
ob ich bei den nächsten Nationalratswahlen noch einmal kandidiere.
Wenn Sie mich heute fragen, würde ich eher sagen, nein.
Weil ich der Meinung bin, dass Nachwuchs kommt und die soll die Chance bekommen.
Dieses Österreich der Zukunft von 1900 und von 1920 ist das Österreich der jungen Leute.
Ich habe eine
Verzeihen Sie mir, wenn ich das ein bisschen bumstig sage, für mich eine historische Aufgabe gesehen, eine vierte Kraft in dieses verkrustete Parlament zu bringen.
Da habe ich ein bisschen was dazu beitragen können, dass das geschehen ist.
Der Nachwuchs, von dem Freder Meisner blau spricht, steht schon so gut wie fest.
Der stellvertretende Klubobmann Walter Geier soll die grüne Klubchefin beerben.
Geier war es auch, der bei der Klubklausur hier in Altlenkbach am deutlichsten das Unbehagen mit der derzeitigen Situation der Grünen zum Ausdruck brachte.
Geier gab sich heute überzeugt, dass nun entsprechende Lehren aus Wahlniederlagen und schwindender Öffentlichkeitswirksamkeit gezogen worden sind.
Das ist eine ganze Reihe von Dingen, von denen wir heute wissen, wie wir es besser machen können.
Das betrifft jetzt nicht nur die Sachen, die der Johannes Fockenhuber im Detail bereits gesagt hat.
Frieder bereits gesagt hat, auch den innerparlamentarischen Teil, die Arbeit im Parlament, die Frage, wie weit wir hier schon verbürokratisiert sind, wie weit wir uns zu sehr verzettelt haben, wie weit wir uns konzentrieren müssen, wie weit wir nach außen aktiv werden müssen, uns nicht im Parlament vergraben dürfen und so weiter und so weiter.
Auffallend war übrigens, dass Frieder Meisner-Blau in ihrem Referat, ganz im Gegensatz zu anderen Grün-Politikern hier,
auf die interne Situation der Grünen nur ganz am Rande eingegangen ist.
Meisner-Plaus Begründung.
Ich stehe nicht zur Verfügung für Selbstzerfleischung.
Ich gehe nicht in Sack und Asche.
Ich bin in der grünen Bewegung.
weil ich sie seit vielen, vielen Jahren, weil ich was verändern will.
Ich bin dankbar für jede Einsicht von Fehlern und finde es fabelhaft von meinen Kollegen, dass sie diesen Mut hatten, im Gegensatz zu all den anderen Parteien, die immer nur sagen können, wie wunderbar sie sind, wie großartig sie sind, wie toll sie sind, was sie alles für die Menschheit machen, dass meine Kollegen hergegangen sind und gesagt haben, hier haben wir Fehler gemacht, da haben wir Fehler gemacht.
Und dazu stehe ich.
Das ist eine Sache.
Selbstzerfleischung ist nicht mein Fall.
Ein inhaltlicher Schwerpunkt soll die Energiepolitik sein.
Die Grünen wollen sich mittels Verbundaktien in die E-Wirtschaft einkaufen und so Mitbestimmungsmöglichkeiten bekommen.
Der Hauptschwerpunkt der Grünenaktivitäten soll jedoch beim Thema EG liegen.
Die Grünen wollen eine regelrechte Anti-EG-Kampagne aufziehen,
mit dem Ziel einer Volksabstimmung.
Auf jedem Marktplatz, so der grüne Bundesgeschäftsführer Johannes Fockenhuber, wird ein Grüner stehen und über die negativen Folgen eines IG-Beitritts Österreichs aufklären.
Was die Parlamentsarbeit anlangt, haben die Grünen, wie bereits angekündigt, beschlossen, mit der FPÖ des Jörg Haider nicht mehr zusammenzuarbeiten.
Damit entledigen sich die Grünen allerdings auch der Möglichkeit, dringliche Anfragen im Parlament zu stellen.
Und der grüne Aktionismus im Hohen Haus bedarf künftig einer einstimmigen Billigung des Grünen Klubs.
Aktionistisches Verhalten soll also besser abgestimmt werden.
Oder, wie es Walter Geyer formulierte, die Aktion soll die anderen überraschen, nicht uns selbst.
Bundesgeschäftsführer Fogenhuber war es schließlich, der nach Ende der Klausurberatungen bemüht war, Grüne Zuversicht zu verbreiten.
Diese Klausur endet mit der Entschlossenheit, dieses Oppositionsprojekt fortzusetzen, diesen Aufbruch der Grünen, der aus der Mitte der Bevölkerung geschehen ist, fortzusetzen und diese Ägä,
diese EG zu einer Entscheidung zu machen, in einem Umfang die Auseinandersetzung zu führen, von der sich die Etablierten in diesem Land noch keine Vorstellung machen.
Dazu sind wir noch gut.
Dazu haben wir noch die Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung.
Soweit mein Bericht aus Altlenkbach und damit zurück zum Studio nach Wien.
Grüne Selbstkritik, aber keine Selbstzerfleischung in Altlenkbach.
Etwa sieben Monate sind es noch bis zur nächsten Arbeiterkammerwahl.
Am 11. und am 12.
Juni 1989 werden dabei 2,1 Millionen Arbeitnehmer wahlberechtigt sein.
Bereits heute haben nun die sozialistischen Gewerkschafter im österreichischen Arbeiterkammertag ihre Wahlplattform vorgelegt.
Der Vorsitzende der Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter im Arbeiterkammertag, Mag.
Heinz Vogler, der ja auch voraussichtlich in diesem Monat als Nachfolger des verstorbenen Adolf Zettl zum Präsidenten des Österreichischen Arbeiterkammertages gewählt werden wird, hat heute diese Wahlplattform präsentiert und er tat dies gemeinsam mit ÖGB-Präsident Fritz Fertsetnitsch, und zwar um das Miteinander der beiden großen Arbeitnehmerorganisationen neuerlich zu unterstreichen.
Beschäftigung, Umweltschutz, Gesundheit und Mitbestimmung sind die vier inhaltlichen Schwerpunkte, mit denen die sozialistischen Gewerkschafter in den Arbeiterkammerwahlkampf gehen wollen, berichtet Gisela Hopfmüller.
Mehr als 5,5 Prozentpunkte an Verlust hat die Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter bei der letzten Arbeiterkammerwahl 1984 hinnehmen müssen.
Für die Wahlen im Juni 1989 haben sich die sozialistischen Gewerkschafter eine Menge vorgenommen.
Den Arbeiterkammerpräsidenten in Tirol wiedergewinnen, die Mehrheit in Salzburg absichern,
bei den Angestellten wieder die Mehrheit bekommen, die 1984 verloren ging, und ein weiteres Absinken der Wahlbeteiligung, die das letzte Mal bei etwa 63% lag, verhindern.
Mit Sachthemen wollen wir einen fairen Wahlkampf bestreiten, betont Mag.
Heinz Vogler in seiner Funktion als FSG-Vorsitzender im Arbeiterkammertag.
Und er hält generell fest, wir wollen als sozialistische Gewerkschafter ausgehend von der Wohlstandspolitik
die nächsten Schritte in Richtung Wohlfahrtspolitik setzen.
Anders ausgedrückt, wir wollen als zentrale qualitative Forderung erheben, mehr Lebensqualität in der Arbeitswelt.
Beim Thema Beschäftigung, sprich Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, tritt die FSG natürlich für den 35-Stunden-Generalkollektivvertrag ebenso ein,
wie für mehr qualitatives Wirtschaftswachstum.
Im Gesundheitsbereich soll gegen schädliche Faktoren in der Arbeitswelt gekämpft werden.
Mehr Mitbestimmung des einzelnen Arbeitnehmers, aber auch mehr Mitbestimmung auf Betriebs-, Unternehmens- und Konzernebene hat sich die FSG auf die Fahnen geheftet und verknüpft das mit einem vollen Bekenntnis zur Sozialpartnerschaft.
Im Umweltbereich nennt Vorsitzender Vogler als Kernsatz kein Ausstieg aus der Industriegesellschaft, aber deren ökologische Umgestaltung.
Daraufhin wird Vogler gefragt, ob in diesem Zusammenhang für ihn beim Kraftwerksausbau an der Donau östlich von Wien nun eher ökologische oder eher ökonomische Aspekte Vorrang haben.
Ich glaube, da geht es nicht um entweder oder, sondern da geht es sehr wohl um eine sinnvolle Verknüpfung dieser beiden Aspekte.
Aus meiner persönlichen Sicht ist es schlichtweg falsch, immer einen Gegensatz zu konstruieren.
Man kann sehr wohl, und das haben wir hier zum Ausdruck gebracht,
ökologische Aspekte voll berücksichtigen und gleichzeitig dann in weiterer Folge bauliche Maßnahmen, also etwa einen Kraftwerksbau forcieren, der in weiterer Folge positive Beschäftigungseffekte nach sich zieht.
Ich weiß, es ist schwierig, das auf einen Nenner zu bringen.
Aber das ist die Politik der Zukunft, sagt Vogler.
Und ÖGB-Präsident Fritz Fertz hat nicht ergänzt.
Eine Politik sollte man nicht fortsetzen, die darin besteht, zu sagen, wir bauen Kraftwerke, und dann, wenn man mittendrin im Baubeginn ist, sagt, jetzt denken wir wieder drüber nach.
Ich halte nichts davon, dass man Kraftwerke nur deswegen baut, um das jetzt schwarz-weiß zu punkten, um Beschäftigung zu haben.
Ich halte dieses Argument
schon immer für überholt, weil es einfach nicht zutrifft.
Dass Österreich noch mehr kostengünstige Energie, also Strom aus Wasserkraft, braucht, steht jedenfalls für Vogler und für Ferzethnitsch fest.
Und die jüngste Information jetzt aus dem Kanzleramt, die Ministerratssitzung ist noch im Gange und wenn wir Pech haben, geht sich heute Mittag kein Bericht vom Pressefoyer mehr aus, aber klopfen wir auf Holz.
Die seit längerer Zeit festgefügte internationale Marktaufteilung auf dem Weltelektronik-Markt gerät in Bewegung.
Nach einem Wettrennen der internationalen Elektronikhersteller in Amerika, Japan und Europa hat sich jeder der drei Kontinente seinen Platz an der Spitze erobert.
Die Amerikaner können am besten Chips, also Bauteile herstellen, die Japaner dominieren den Markt für Unterhaltungselektronik und Fotoausrüstung und die Europäer haben sich auf Industrieelektronik und Fernsehen sowie Nachrichtentechnik eingestellt.
Jetzt gerät einiges in Bewegung.
Hans Adler berichtet was.
Das Goldgräberzeitalter des Silicon Valley geht seinem Ende zu.
Die amerikanischen Geldgeber verlassen zunehmend den Bereich der Chip-Herstellung, der in seinen Anfängen mit relativ geringen Mitteln und guten Ideen gewaltige Wachstumsraten versprochen hat.
Die Hochleistungsbauteile der jüngsten Generation und ihre Anwendung sind für kleine Pionierunternehmen einfach zu teuer.
Selbst Weltkonzerne wie Philips und Siemens bereiten zusammen mit anderen europäischen Herstellern die internationale Kooperation zur Herstellung und Entwicklung des Chips der Zukunft, des 64-Megabyte-Chips vor, weil auch diese Großkonzerne allein die Entwicklungskosten nicht zu tragen imstande wären.
Inzwischen ist immerhin schon der 4-Megabyte-Chip zur Erprobung bei den potenziellen Kunden.
Hier geht die Welt nämlich verkehrt.
Zuerst entsteht etwas und dann wird darüber nachgedacht, wofür man es brauchen kann.
Der jetzt gängige 1 Megabyte Chip kann so viele Zeichen speichern, dass man damit 60 schreibmaschinengeschriebene DIN A4 Seiten füllen könnte.
Der 4M-Chip bringt es schon auf 250 Seiten und der 64er vermag den Inhalt mehrerer Aktenordner festzuhalten.
Und das alles auf einem Quarzblättchen von einigen Tausendstel Millimeter Dicke und derzeit 5x11 Millimeter Größe.
20 mal so teuer wie Gold ist so ein fertiger Chip, wenn man den Gewichtspreis vergleicht.
Während ein Auto aus 2000 Einzelteilen in 6 bis 8 Stunden fertig montiert ist, wandert so ein Chip zwei Monate lang durch die Fabrik und wird 360 Fertigungsschritten unterworfen.
Davon sind nicht weniger als 160 Überprüfungen, ob sich kein Fehler eingeschlichen hat.
Die Technologie des Kleinsten vom Kleinen ist vor allem der Reinheit wegen heikel.
Bei der Produktion von Chips dürfen die Verunreinigungen etwa so sein, als dürfte man auf einem Fußballfeld ein Staubkorn von der Größe eines Stecknadelkopfes erlauben und nicht mehr.
Jede Leistungssteigerung des Produktes erhöht die Probleme bei der Herstellung.
Und die Lösung dieser Probleme wird nun auch Sache der europäischen Hersteller und nicht nur der Amerikaner und Japaner.
Die Zahl der angebotenen Geräte mit elektronischer Steuerung nimmt ja ständig zu.
Heute wandert jeder vierte Chip in die elektronische Steuerung industrieller Fertigungsmaschinen.
Ebenfalls jeder vierte geht in die Informatik inklusive Telefon.
20% der kleinen Denkbrettchen werden in der Unterhaltungselektronik eingesetzt, aber nur 10% in einer der kompliziertesten Maschinen, welche der Konsument direkt verwendet.
Das Auto.
Dort also sieht man den Wachstumsmarkt.
Und in diese Richtung geht in den nächsten Jahren, so meinen die Hersteller, der größte Teil der Entwicklungsarbeit.
Dabei will man sich nicht allein auf die Lieferfähigkeit ausländischer Partner verlassen, und das ist der eigentliche Grund für die plötzlichen Bemühungen der Europäer um eigene Entwicklungen bei elektronischen Bauteilen.
Siemens beispielsweise erzeugt den 1-Megabyte-Chip in einem Werk bei Regensburg noch nach einer japanischen Lizenz von Toshiba.
Der 4M-Chip kommt schon aus eigener Entwicklung, zeitgleich mit dem japanischen Konkurrenzprodukt.
Damit aber verlagert sich, wie schon eingangs erwähnt, die Entwicklungsarbeit in die Forschungszentralen der ganz Großen.
Die Konkurrenz wird bei den neuen Produkten von der Schnelligkeit bestimmt, mit der sie auf den Markt gebracht werden, weil ja immer der Erste der Einzige ist und preislich den Rahmen abschöpfen kann, ehe die Anderen nachkommen.
Und wo das Rennen um den ersten Platz zu Ende ist, entscheidet dann eben der Preis.
Der Billigstbieter verkauft, wenn er auch noch entsprechende Qualität bieten kann.
Der neueste Markt, die Autoelektronik, wächst derzeit mit Raten von 20% pro Jahr und dieses Wachstum hat den größten Anteil an der Zunahme des gesamten Elektronikmarktes.
Wie sehr dabei der Preisverfall der Chips der zweiten Generation mitspielt, beweist eine einfache Rechnung.
Dieser Markt wächst jährlich mengenmäßig um 15%, aber der Wert bleibt gleich.
Der Rest ist Preisverfall.
Wer da nicht mit kann, muss aufgeben.
Derzeit kommen von drei Chips in europäischen Geräten und Maschinen noch zwei aus Übersee.
Wenn die europäischen Hersteller dieses Verhältnis ändern wollen, müssen sie sich jedenfalls in einem harten Markt bewähren.
Soviel also über nicht essbare Chips.
In der Wiener Volksoper hat morgen Abend das Musical Kiss Me Kate Premiere.
Das 1948 entstandene Stück gilt als Musical Klassiker und als Spitzenwerk seines Genres.
Immerhin stammt die literarische Vorlage dazu ja von William Shakespeare und die Musik von Cole Porter.
An der Volksoper inszeniert hat es diesmal die Regisseurin Monika Wiesler.
Hören Sie einen Vorbericht von Robert Bilek.
Sowohl Cole Porters Musik wie auch die Verflechtung von William Shakespeares der widerspenstigen Zähmung mit der Geschichte um das geschiedene Schauspielerbar Lilly Vanassie und Fred Graham haben Kiss Me Kate zu einem hochkarätigen Musicalklassiker gemacht.
Im Theater auf dem Theater verschwimmernder Spiel und Wirklichkeit auf höchst reizvolle Weise.
So lange bis die kratzbürstige Schöne und der eingefleischte Junggeselle endlich zueinander gefunden haben.
Kiss me Kate ist wohl aber auch der Beweis, dass ein guter Shakespeare selbst durch eine den Text völlig durcheinanderquirlende Bearbeitung nicht umzubringen ist.
Das Musical ist heuer 40 Jahre alt, verfilmt und oft gespielt, was Regisseurin Monika Wiesler aber nicht als Nachteil ansieht.
Wo ich eher Bedenken habe ist, dass es zu den sogenannten klassischen Musicals gehört, dass man vielleicht den Vorwurf von Old Fashioned machen wird.
Soll sein.
Es ist beste Unterhaltung.
Monika Wiesler hat auf die Kismikade-Fassung von Marcel Bravi zurückgegriffen und sich um eine solide und bunte Inszenierung bemüht.
Ohne Umstellungen oder Modernisierungen, die Colportas geniale Schmachtfetzen ja auch gar nicht zulassen würden.
Für Musicalfreunde von heute klingt Kiss Me Kate an der Wiener Volksoper freilich mehr wie eine Operette als wie ein Musical.
Nur darf man ja nicht vergessen, dass Kiss Me Kate ja nicht ein Musical im Stile von, sagen wir, Cats ist oder ein Musical im Stile von Chorus Line oder sonst was.
Das ist eine andere Zeit und damals waren die Musicals operettiger, aber im besten Sinne des Wortes.
Und dass man es nicht so ganz amerikanisieren kann, dann müssten sie ein Englisch bringen und das geht ja auch nicht.
Natürlich birgt das Gefahren, aber damit muss man leben und soll man so ganz auf Nummer sicher gehen.
Man kann ja nicht immer nur die Gräfin Maritza spielen in Wien, das geht ja nicht.
Ganz bewusst sind auch wienerisch angehauchte Elemente mit eingebaut, so etwa die beiden Ganoven, dargestellt von Herbert Prykopa und Heinz Holeczek mit Slang und Nadelstreif.
Da und dort gibt es lokal bezogene Dinge und das ist gut so.
Ich habe mir die Sache auch in London angesehen und da waren auch die beiden Ganoven die beiden echtesten Engländer.
Die haben also das Lokalkolorit Londons wiedergebracht, haben auch einige Aktualitäten hineingeflochten.
Die sind also diejenigen, die die Verbindung herstellen.
Im Bühnenbild von Rolf Langenfass und unter der musikalischen Leitung von Herbert Mock spielen unter anderem Elisabeth Carles die Kate, Melanie Holliday ist Bianca, Heinz Hellberg Lucenzo und als Petruchio ist Dauerbrenner Peter Minich zu hören.
Er spielt die Rolle lange, aber zeigen Sie mir einen besseren.
Es ist schwierig, da eine Nummer zwei oder eine Nummer drei oder eine gleichwertige Nummer zu finden.
Unter dem sehr wienerischen Volksopernensemble fällt ein junger, farbiger Darsteller besonders auf.
Er bringt modernen, amerikanischen Musical-Schwung in die Szene.
Frank Ablor-Ogidja ist engagiert, um das andere Amerika, um die andere Seite zu bringen.
Also nicht nur die farbige Seite, sondern einen ganz anderen Stil.
Ich habe ihn bewusst in seinem Stil tanzen lassen, nicht im Stil der anderen, nicht im Stil der Weißen, nicht im Stil der Kasperl und der Künstler etc., sondern er ist ein normaler, der, wenn es drauf ankommt, besser tanzt als alle anderen.
und ursprünglicher musiziert als alle anderen, interessant singt und ganz und gar amerikanisch ist.
Volksoper.
Und von der Musik jetzt zur bildenden Kunst und deren Fälschern.
Gute Fälschungen sind ja üblicherweise ein Schrecken der Kunstwelt, aber sie können durchaus auch zu eigenständigen Kunstwerken werden.
Solchen Falsifikaten ist zurzeit sogar eine eigene Ausstellung gewidmet, in Florenz, wo Fälschungen und Kopien von Meisterwerken zu besichtigen sind.
Rolf Gallus hat sich umgesehen.
In Florenz ist gegenwärtig im Palazzo Strozzi eine eigenartige, eine sonderbare Ausstellung zu sehen.
Eine Ausstellung bestehend aus circa 100 gefälschten oder nachgemachten Bildern.
Meisterwerke der Malkunst vom 11. bis zum 20.
Jahrhundert, von Duccio di Buoninsegna bis Piero della Francesca, von Velázquez bis Picasso, von Botticelli bis Vermeer, von Titian bis Manet.
Die Initiative zur Veranstaltung dieser eigentümlichen Ausstellung ging von dem bekannten Florentiner Kunstsammler Lucio Passetto aus in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Umberto Eco und dem Kunstkritiker Federico Zeri.
Dieses über jeden spekulativen Verdacht erhabene Trio
sammelte oder stellte zur Verfügung, Kopien von antiken und modernen berühmten Gemälden, beziehungsweise beauftragten namhafte darin spezialisierte und geübte Maler, solche Bilder anzufertigen.
Pazzetto, Eco und Deli unterscheiden aber zwischen Fälschung und Nachgestaltung eines Gemäldes und versuchen, dies in ihrer Ausstellung anschaulich zu machen.
Sie gehen von der These oder besser von der Tatsache aus, dass es in der Malerei Falsifikate und Kopien immer gegeben hat.
Eine Fälschung braucht nicht unbedingt ein getreues Abbild des Originals zu sein.
Eine Nachbildung dagegen muss eine höchst genaue Kopie des Urbildes sein.
im Ausstellungskatalog.
Und Czery erläutert den Unterschied, indem er schreibt, alle großen Maler, Künstler, Meister, selbst Michelangelo hätten sehr oft nachgeahmt, vor allem die Antike, aber nie gefälscht.
Das schließe er freilich nicht aus, so Czery weiter, dass sowohl die Fälschung als auch die Kopie eines Gemäldes ihre eigene besondere Faszination ausübten.
Dazu komme, dass man Falsifikate von Kopien und umgekehrt oft überhaupt nicht voneinander unterscheiden könne.
In vielen Fällen seien die Grenzen perfekt fließend.
Soweit Thierry.
Ein treffliches Beispiel.
Der Maler Peretti Poggi hat in meisterhafter Weise, wie einmütig anerkannt wird,
ein Gemälde von Caravaggio, der heilige Matthäus und der Engel, im wahrsten Sinne des Wortes rekonstruiert, denn es existiert nicht mehr.
Es wurde 1945 in Berlin infolge Kriegseinwirkung zerstört.
Poggi besorgte sich Archivbilder, allerdings nur Schwarz-Weiß-Fotos von diesem heiligen Matthäus des Caravaggio und stellte das Werk haargenau wieder her.
Aber zum Kolorieren desselben ahmte er, so gut es ging, die farbliche Komposition anderer Gemälde Caravaggios aus jener Zeit nach, um 1590 etwa.
Frage, ist das nun eine Fälschung oder eine Nachgestaltung?
Das Urteil darüber sollen sich die Besucher der Ausstellung von Florenz selber bilden.
Weitere bedeutsame und teilweise wirklich prachtvolle Nachbildungen oder Fälschungen unter den vielen, die zu nennen wären, das Mittelbild des allegorischen Triptychons Garten der Lüste von Hieronymus Bosch, nachgemalt von Silvano Cellini, Inhaber eines Ateliers für Kopien antiker Bilder in Florenz.
sowie eine uralte Nachbildung einer Magdalena von Tizian, ebenso des sehr bekannten Frauenprofils des Polaiolo und dann noch Madonna mit Kind von Uccello, die berühmte Olympia von Manet von Picasso, Frauen am Strand.
Und sehr attraktiv ist nicht zuletzt die von Carlo Buggino, ebenfalls Florenz, gefertigte Nachbildung der Allegorie des Triumphs der Venus zwischen 1540 und 1546 von Bronzino gemalt.
Die Nachbildung, wie ein Kritiker schreibt, eine noch stärkere erotische Ausstrahlung hat als das Original.
Wörtlich, warm und sinnlich, gleich und doch anders.
Also auch hier eine fließende Grenze.
Die Ausstellung bleibt bis zum 29.
November.
Rolf Gallus, Florenz.
Ja, das Klopfen auf Holz hat nix genützt.
Das Pressefoyer hat eben erst begonnen.
Beim besten Willen können wir Ihnen also keinen zusammenfassenden Bericht bieten im heutigen Mittagsschornal.
Dafür aber aller Voraussicht nach im Schornal um 5 in Ö3 eine komplette Zusammenfassung des Ministerrates respektive des Pressefoyers und natürlich im Abendschornal im Programm Österreich 1 um 18 Uhr.
Und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Israel.
Ministerpräsident Shamir will nach dem erfolgreichen Abschneiden seines Likud-Blocks bei den Parlamentswahlen am Nachmittag Gespräche mit kleineren religiösen Parteien über eine Regierungsbildung aufnehmen.
Eine Neuauflage der Großen Koalition des Likud-Blocks mit der Arbeiterpartei von Außenminister Peres schließt Shamir aus.
Der Likud-Block hat zwar zwei Mandate verloren, stellt aber in den 120 Sitze umfassenden Parlament die stärkste Fraktion.
Die Arbeiterpartei hat sechs Mandate eingebüßt und wird über 38 Abgeordneten-Sitze verfügen.
Bei der Regierungsbildung kommt den religiös ausgerichteten Splitt der Parteien eine entscheidende Rolle zu.
Österreich
Die Klubchefin der Grünen, Meissner-Blau, hat anlässlich der Klausur des grünen Parlamentsklubs in Altlenkbach erklärt, es werde künftig keinerlei Zusammenarbeit mit der FPÖ im Parlament geben.
Die Grünen seien die einzige Oppositionspartei, weil auch die FPÖ im Establishment verfilzt sei.
In der Frage der EG-Politik wollten die Grünen eine massive Aufklärung der Bevölkerung einleiten.
Frau Meissner-Blau betonte, bei der Klubklausur habe es keine Diskussion über Personalfragen gegeben.
Zu der von Bundesgeschäftsführer Foggenhuber geäußerten Selbstkritik an der Partei meinte Frau Meissner-Blau, Einsicht in Fehler sei notwendig.
Dies könne aber nicht Selbstzerfleischung bedeuten.
Kuwait Bundespräsident Waltheim beendet einen dreitägigen Besuch in dem Emirat und reist in die Türkei weiter.
In den Abendstunden findet ein inoffizielles Treffen mit dem türkischen Präsidenten Evren statt.
Schauplatz ist Istanbul.
Über die Wirtschaftsgespräche in Kuwait und zuvor in Syrien haben Waldheim und Sprecher der österreichischen Delegation eine positive Bilanz gezogen.
Polen.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher trifft heute zu einem offiziellen Besuch in Warschau ein.
Wichtigste Gesprächspartner sind Ministerpräsident Rakowski, Parteichef Jaruzelski, Primas Kardinal Glemp sowie Unabhängige der Opposition nahestehende Wirtschaftsfachleute.
Bundesrepublik Deutschland.
Etwa 52 Prozent des Waldes in der Bundesrepublik Deutschland sind geschädigt.
Im Harz- und Fichtelgebirge werden voraussichtlich einige tausend Hektar Wald absterben.
Das geht aus dem Waldschadensbericht für heuer hervor, den Landwirtschaftsminister Kichle in Bonn vorgelegt hat.
Die höchste Schadensquote weist das Bundesland Baden-Württemberg auf.
Mit 73 Prozent kranker Bäume ist der Tannenbestand bundesweit am meisten betroffen.
Sowjetunion.
Die Sowjetunion will die Zahl ihrer Atomkraftwerke bis zum Ende des Jahrtausends deutlich erhöhen.
Das berichtete ein hochrangiger Atomexperte bei einer internationalen Konferenz in Washington.
Der Wissenschaftler sagte, es sei möglich, dass viele dieser Kraftwerke aus Sicherheitsgründen in entlegenen Gebieten Sibiriens oder unterirdisch errichtet würden.
Die Kernkraft werde verstärkt zur Stromgewinnung eingesetzt.
Vereinte Nationen.
Nach Berechnungen der UNO werden in knapp 40 Jahren 8,25 Milliarden Menschen auf der Erde leben.
Derzeit sind es 5 Milliarden 100 Millionen.
China wird demnach das bevölkerungsreichste Land sein, gefolgt von Indien, der Sowjetunion, Nigeria und den USA.
Ein zweiter jetzt veröffentlichter UNO-Bericht gibt eine pessimistische Prognose auf die Zukunft des Mittelmeeres, sollten die 18 Anrainerstaaten nicht raschest gemeinsame Aktionen gegen die Umweltzerstörung setzen.
USA.
Der Filmschauspieler Burt Lancaster begeht heute seinen 75.
Geburtstag.
Verdammt in alle Ewigkeit, Veracruz, Trapez und der Leopard zählen zu den wichtigsten Streifen von Burt Lancaster, der heute als einer der großen alten Männer Hollywoods gilt.
Nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Zunächst vielfach noch aufgeheitert, am Abend ein von Norden her beginnender Störungseinfluss.
Nachmittagstemperaturen 5 bis 10 Grad.
Ja, und sollten Sie auf eine Ankündigung für das Journal Panorama gewartet haben, hier die Erklärung für das Fehlen jeglichen Hinweises.
Heute bringen wir keines.
Nach dem Abendjournal ist eine katholische Allerseelenmesse zu hören.
Und nochmals die innenpolitische Vertröstung auf das Journal um 5, auf Ö3 und auf das Abendjournal im Programm Österreich 1, 18 Uhr.
Da bringen wir dann einen zusammenfassenden Bericht vom verspätet begonnenen Ministerrat und dem Pressefoyer danach.
Das war's für heute Mittag.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Manfred Kornsteiner mit den besten Wünschen für einen schönen Mittwochnachmittag.