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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagsschornal des Aktuellen Dienstes begrüßt Sie heute Werner Löw.
Unser Programmzettel für die kommende Stunde Information.
Die erste Ministerratssitzung der neuen Bundesregierung mit anschließendem Pressegespräch.
Das von Bundeskanzler Geiske eingeführte Pressefoyer sieht unter dem neuen Bundeskanzler Sinowaz etwas anders aus, dient aber grundsätzlich demselben Zweck, nämlich der Gelegenheit für Journalistenfragen an den Regierungschef.
Ausführlich befragt haben wir heute Sozialminister Dallinger.
Ein zentrales Thema dieses Interviews ist natürlich die 35-Stunden-Woche.
Und um dieses Thema geht es unter anderem auch in der Inlands-Presse-Schau.
Ein weiteres Inlandsthema noch, ein neues Zugleitsystem, das die ÖBB auf einer Teststrecke in der Wachau vorgestellt haben.
Dabei genügt ein Fahrdienstleiter für zwölf Bahnhöfe.
Aus dem Ausland informieren wir über den Endspurt im Wahlkampf in Großbritannien.
Übermorgen wird das britische Parlament ja neu gewählt.
Über die seit gestern laufende erste Sitzung des neu gewählten chinesischen Parlaments.
Und so hoffen wir noch über das Schiffsunglück auf der Volga, das am Sonntag nach jüngsten offiziellen Angaben mehr als 100 Todesopfer gefordert hat.
Im Kulturteil schließlich das Gastspiel des Bolschoi-Balletts in Wien und der Auftritt des Schweizer Kabarettisten Franz Josef Bogner, auch in Wien.
Zunächst aber die Nachrichten, zusammengestellt hat sie Raimund Heller, gelesen werden sie von Wolfgang Grimmaschmid.
Sowjetunion.
Ein Sprecher der staatlichen Fremdenverkehrsorganisation Intourist hat heute in Moskau bestätigt, dass am vergangenen Sonntag bei einem Schiffsunglück auf der Volga mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sind.
Nach seinen Angaben sind unter den Opfern keine Ausländer.
Die französische Nachrichtenagentur Agence France Presse meldete unter Berufung auf offizielle sowjetische Stellen, dass mindestens 170 Menschen getötet wurden.
Nach offizieller Darstellung war das Passagierschiff Alexander Suvorov gegen eine Eisenbahnbrücke über der Volga bei Ulyanovsk gestoßen.
Dabei sei das Oberdeck weggerissen worden.
Die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS hatte gestern Abend eine gemeinsame Erklärung des Zentralkomitees der Partei und des Ministerrates über das Unglück veröffentlicht.
Darin wurde von Verlusten an Menschenleben gesprochen, jedoch wurde die Zahl der Toten nicht mitgeteilt.
In der TASS-Meldung wurde ferner mitgeteilt, dass eine Untersuchungskommission gebildet wurde, die vom ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten und Politbüro-Mitglied Geidar Aliyev geleitet wird.
Der sowjetische Parteichef Yuri Andropov hat seine Bereitschaft erklärt, mit den Vereinigten Staaten über eine beiderseitige Reduzierung der in Europa stationierten Atomwaffen zu verhandeln.
Bei einem Empfang zu Ehren des finnischen Staatspräsidenten Mauno Koivisto in Moskau unterstrich Andropov jedoch die Entschlossenheit der sowjetischen Führung, mit Gegenmaßnahmen auf die Stationierung weiterer amerikanischer Atomwaffen in Westeuropa zu reagieren.
Präsident Reagan erklärte, er sei zurzeit nur wenig an einem Gipfeltreffen mit Andropov interessiert, habe aber ein Gipfelgespräch auch nie ausgeschlossen.
Der Sprecher des Weißen Hauses, Larry Speake, sagte, es gebe zurzeit keinerlei Vorbereitungen für eine Begegnung Reagans mit Andropov.
Für ein baldiges Gipfeltreffen spricht sich der Vorsitzende des außenpolitischen Senatsausschusses, Charles Percy, aus.
Percy sagte vor Journalisten, die Zeit dränge.
Geeigneter Zeitpunkt für ein Gipfelgespräch sei ein Termin Ende dieses Jahres.
Österreich.
Die Bundeswirtschaftskammer hat sich heute gegen den Vorschlag von Sozialminister Alfred Tallinger ausgesprochen, in den einzelnen Betrieben eine Meldepflicht für offene Lehrstellen einzuführen.
Zu der Äußerung Tallingers, die Unternehmen sollten rechtzeitig bekannt geben, ob und wie viele Lehrlinge sie einstellen werden, schreibt die Bundeswirtschaftskammer in einer Aussendung, erfahrungsgemäß könne die tatsächliche Lehrstellensituation erst im Herbst jeden Jahres einigermaßen richtig eingeschätzt werden.
Als Gründe, die eine Beschäftigung von Lehrlingen erschweren, sieht die Kammer die anhaltende Wirtschaftsflaute und die ihrer Meinung nach immer neuen sozialpolitischen Maßnahmen.
Sie appelliert aber an alle Betriebe, im Interesse der Aufrechterhaltung einer hohen Jugendbeschäftigung möglichst viele Lehrstellen anzubieten.
Die österreichischen Gemeinden werden künftig weniger Geld für Investitionen ausgeben.
Das geht aus einer Studie der Sparkassen- und Hypothekenbanken hervor.
Hauptursache für diese Entwicklung ist der bereits hohe Schuldenstand der Gemeinden, die einen immer größeren Teil ihrer Einnahmen für Zinsen und die Rückzahlung alter Kredite verwenden müssen.
Außerdem belasten die Folgekosten früherer Investitionen, wie von Schwimmbädern und anderen Freizeiteinrichtungen, die Gemeindebudgets sehr stark.
Die Industriellenvereinigung lehnt eine Energieverbrauchsabgabe, wie sie von Umweltschutzminister Kurt Steirer gefordert wird, ab.
In einer Aussendung des Pressedienstes der Industrie heißt es, eine derartige Steuer würde die Produktion neuerlich mit zusätzlichen Kosten belasten, die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie verschlechtern und so Arbeitsplätze gefährden.
Eine Abgabe in der diskutierten Form gebe es in keinem anderen europäischen Land, meint die Industrie.
Der ÖVP-Bauernbund hat heute neuerlich gefordert, die Erhöhung der Einheitswerte in der Landwirtschaft, die mit Jahresbeginn vorgenommen wurde, rückgängig zu machen.
Der Einheitswert ist jene Größe für landwirtschaftliche Betriebe, nach der Steuern und Abgaben sowie Sozialversicherung bemessen werden.
Nach Darstellung des Bauernbundes haben durch die Einheitswerterhöhung der vergangenen Jahre 18.000 Mindestpensionisten eine Kürzung ihrer Ausgleichszulage hinnehmen müssen.
Unterrichtsminister Helmut Zilk hat die Pläne der Salzburger Festspielleitung begrüßt, anlässlich des heiligen Jahres den Jedermann in Rom aufzuführen.
In einer Aussendung seines Ministeriums meint Zilk, es sei begrüßenswert, wenn die Festspiele ihre Produktion auch einem Publikum vorstellten, das nicht in der Lage sei, nach Salzburg zu kommen.
Er hoffe, dass das, was in Rom möglich sei, künftig auch in Wien, Graz, Linz oder Innsbruck geschehen könne, erklärt Zilk.
Die Aufnahmebereitschaft eines breiten Publikums für solche Vorhaben hätten die beiden Gastspiele der Arena von Verona mit der Oper Aida in der Wiener Stadthalle gezeigt.
Die Aida-Aufführungen wurden nach Angaben des Unterrichtsministers von insgesamt mehr als 100.000 Zuschauern besucht.
Deutsche Demokratische Republik
Die staatliche Presse der DDR berichtet erstmals über die Ablösung des langjährigen sowjetischen Botschafters in Ost-Berlin, Pyotr Abrasimov.
Regierungschef Willi Stow hat Abrasimov gestern zu einem Abschiedsbesuch empfangen.
Über einen Nachfolger gibt es bisher keine Angaben.
Der 71-jährige sowjetische Diplomat wurde vor kurzem von seinen Posten in Ost-Berlin abberufen und zum Vorsitzenden des sowjetischen Staatskomitees für Tourismus ernannt.
Der 62 Jahre alte ehemalige SS-Offizier Heinz Barth ist heute vom Stadtgericht in Ostberlin wegen Kriegsverbrechen in Frankreich und der Tschechoslowakei sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden.
In dem Prozess hatte Barth gestanden, an der Erschießung von insgesamt 734 Menschen in Lidice in der Tschechoslowakei und in dem französischen Dorf Oradour-sur-Glane beteiligt gewesen zu sein.
Das Gericht entsprach mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Barth war bereits 1953 von einem französischen Gericht in Bordeaux zum Tode verurteilt worden.
Nicaragua
Der Konflikt zwischen den USA und der linksgerichteten sandinistischen Regierung Nicaraguas verschärft sich weiter.
Nicaragua hat drei amerikanische Diplomaten unter dem Vorwurf ausgewiesen, sie hätten im Auftrag des Geheimdienstes CIA Mordanschläge gegen führende Politiker Nicaraguas geplant.
Die Verschwörung soll sich vor allem gegen den nicaraguanischen Außenminister Miguel Descoto gerichtet haben.
Die drei Diplomaten haben das mittelamerikanische Land unterdessen verlassen.
Die amerikanische Botschaft in Nicaragua hat scharf gegen die Ausweisung protestiert und die Beschuldigungen von Seiten der Regierung als unbegründet zurückgewiesen.
Japan Ein Brandanschlag radikaler Gegner des neuen
Flughafens Narita bei Tokio hat zwei Menschenleben und einen Schwerverletzten gefordert.
Die Täter legten an einer Arbeiterwohnbaracke Feuer.
Zu dem Anschlag bekannte sich, in Telefonanrufen bei Zeitungen, eine linksextremistische Gruppe.
In der Vergangenheit ist es bereits mehrmals zu gewalttätigen Protesten gegen den Flughafenbau gekommen.
Vor allem Bauern, deren Land enteignet wurde, wehren sich gegen die Verwirklichung des japanischen Flughafenprojektes.
Frankreich
Bei einem Zugunglück am Stadtrand von Paris sind gestern Abend, nach jüngsten Meldungen, 130 Menschen verletzt worden.
Ein Personenzug, dessen Lokführer offenbar ein Haltesignal übersehen hatte, stieß auf einen anderen bereits stehenden Zug.
Zwei der Verletzten schweben nach Angaben der französischen Behörden in Lebensgefahr.
Italien.
Mit Haftstrafen, teilweise bis zu 20 Jahren, ist heute in Palermo ein Massenprozess gegen die Mitglieder einer amerikanisch-sizilianischen Rauschgiftbande zu Ende gegangen.
59 der insgesamt 75 Angeklagten wurden verurteilt.
Verhandelt wurde über den Schmuggel von 88 Kilogramm Heroin.
Die Ermittlungen zur Aufklärung der Rauschgifterfähre wurden in Italien und in den Vereinigten Staaten geführt.
Erste Hinweise gab es im Oktober 1979.
Die jetzt Verurteilten sollen Mitglieder einer der gefährlichsten Mafiabanken gewesen sein.
Das hoch mit Kern über der DDR und Polen gelegene Hochdruckgebiet bestimmt auch das Wetter im Alpenraum.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Örtlich Wolkenfelder im Allgemeinen aber heiter.
Mäßige Winde aus Nordwest bis Nordost.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 20 Grad im Westen und Süden bis 26 Grad.
Frühwerte 6 bis 12 Grad.
Die Aussichten für morgen Mittwoch.
Sonnig.
Winde aus West bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen 17 bis 23 Grad im Westen und Südwesten bis 28 Grad.
Das Wetter am Donnerstag sonnig und warm.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, heiter 16 Grad, Nordwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, heiter 16 Grad, Nordwind 20 Kilometer.
Linz wolkig 16°, Südost 20°, Salzburg heiter 17°, Nordost 15km, Innsbruck heiter 16°, Südost 5°, Bregenz wolkenlos 18°, West 3°, Graz heiter 17°, Ostwind 10km und Klagenfurt heiter 17°, Südost Wind 20km in der Stunde.
Es ist gleich zwölf Minuten nach zwölf.
Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Die Hauptbeiträge aus dem Inland, also der Bericht von der heutigen Ministerratssitzung und das Interview mit Sozialminister Dallinger, die sind noch nicht verfügbar.
Wir beginnen den Beitragsteil im Mittagsjournal deshalb mit Auslandsberichten.
Zunächst mit einem Bericht aus Großbritannien.
Übermorgen, Donnerstag, werden ja dort vorzeitige Parlamentswahlen stattfinden.
Wenn die jüngsten Meinungsumfragen nicht trügen, wird dabei die Rechnung von Premierministerin Margaret Thatcher aufgehen, die sich zum Teil noch unter dem Eindruck ihres Falklern-Siegs von der Vorverlegung der Wahl um ein knappes Jahr einen Erdrutschsieg für ihre ja bereits jetzt mit absoluter Mehrheit regierende konservative Partei verspricht.
Augenblicklicher Chancenstand laut Umfragen, Konservative rund 40 Prozent, Labour-Opposition circa 30 Prozent und die Allianz aus Liberalen und Sozialdemokraten etwa 25 Prozent der Wähler stimmen.
Das britische Mehrheitswahlrecht könnte trotz dieser Prozentzahlen allerdings bewirken, dass die Thatcher-Partei mehr als 400 der 650 Sitze im britischen Unterhaus erhalten könnte.
Obwohl mehr als die Hälfte der Briten bezweifeln, dass Margaret Thatcher die Arbeitslosigkeit verringern wird können, ist es der Labour-Partei und der Michael Foote, trotz der Rekordzahl von mehr als drei Millionen Arbeitslosen, offenbar nicht gelungen, eine glaubwürdige Alternative anzubieten.
Und auch bei den anderen Wahlkampfthemen, weitere Privatisierung der Industrie, kontra neue Verstaatlichungswelle, Atomrüstung oder EG-Mitgliedschaft, auch dabei scheint das konservative Programm bei den Briten eher Anklang zu finden,
als das zum Teil radikale Linksprogramm von Labour.
Einen Bericht vom Enspört im britischen Wahlkampf im folgenden von Gundermar Eibegger.
Das Pulver ist verschossen.
Und zwei Tage vor der Wahl rechnet niemand mehr damit, dass Labour oder die Allianz durch den Einsatz einer Wunderwaffe ihr Schicksal noch ändern können.
Die konservative Partei sieht einem Erdrutsch sie entgegen, der ihr mit etwas Glück sogar eine Zweidrippelmehrheit im neuen Parlament bringen könnte.
Bereits zum Wochenende meinte Michael Foote, der Führer der Labour-Party, wir werden uns verdammt anstrengen müssen.
Die Tage seither haben gezeigt, wie recht er hatte.
Der eigentliche Kampf geht jetzt um den zweiten Platz.
In allen Meinungsumfragen hat nämlich bereits die sozialdemokratisch-liberale Allianz mit der Labour-Party gleichgezogen oder sie bereits überholt.
Die Konservativen führen mit 45 bis 47 Prozent, Labour und Allianz
dürften mehr oder minder an die 25 Prozent aller Stimmen erreichen.
Doch das ist bereits Grund genug für David Spiegel, dem Führer der Liberalen, zu behaupten, ... ... ... ... ...
Die Konservativen haben eine gewaltige Führung, aber wir wissen nicht, was in den letzten beiden Tagen noch geschieht und ob wir sie nicht überholen.
Nicht die Labour-Party, sondern die Konservativen.
Wenn diese Feststellung auch als überheblich gelten mag, sie zeigt doch, wie sehr der Wahlkampf von den Sachthemen abgekommen ist und vor allem bei den Liberalen nur noch darum geht, wer bessere Meinungsumfrageergebnisse vorweisen kann, wer wen überholt.
Die Allianz spricht nicht mehr von Programmen.
Sie versucht nur noch den Eindruck hervorzurufen, dass ihre Anhängerschaft unaufhaltsam steigt, um so alligene Wähler zu gewinnen, die einen Erdrutsch Sieg der Konservativen verhindern wollen.
Weber hat mit dem Versuch, Sachthemen, vor allem die Arbeitslosigkeit, in den Mittelpunkt des Wahlkampfes zu stellen, kläglich versagt.
Sie hat zwar in Schottland ihre Führung gewaltig ausbauen können, sie führt mit 10% vor den Konservativen, doch Schottland stellt nur 73 Parlamentssitze von 650.
Denis Healey, der stellvertretende Führer der Labour-Party, hat eine einleuchtende Erklärung für das Phänomen, dass selbst Arbeitslose erklären, sie würden eher konservativ als Labour wählen.
I think that Mrs. Thatcher has produced a mood of
Sie spricht von Fatalismus und Verlust in der britischen Bevölkerung, über die großen Probleme, die es hervorbringt.
Sie hat jedem gesagt, dass sie nichts tun kann oder dass die Regierung nichts tun kann, um Unemployment in irgendeiner Art und Weise zu beeinflussen.
Und ich habe Angst, dass sie mit Hilfe von den Medien das übernehmen wird.
Mrs. Thatcher ist es gelungen, in Großbritannien ein Klima des Fatalismus und der Gleichgültigkeit zu erzeugen, in dem sie immer und immer wieder behauptete, keine Regierung könne etwas gegen die Arbeitslosigkeit unternehmen.
Und mit Hilfe der Medien ist es ihr gelungen, die Wähler von dieser Ansicht zu überzeugen.
Die verzweifelten Versuche der Labour-Party, das Image, das sich Mrs. Thatcher im Volksland Krieg geschaffen hatte anzukratzen, ging daneben und wirkte sich gegen die Labour-Party aus.
Die Feststellung eines führenden Labour-Politikers Neil Kinnock, es sei bedauerlich, dass so viele tapfere britische Soldaten sterben mussten, um zu beweisen, dass Mrs Thatcher den Mut hatte,
rief eine für die heutige Stimmung typische Reaktion der Konservativen hervor.
Verteidigungsminister Hesselbein meinte dazu nur... Welch schändliches Beispiel geben Sie den jungen Wählern durch diese Art, wie sie den Wahlkampf führen?
Margaret Thatcher ist zum Symbol geworden, für eine Führung, die weiß, was sie will.
Sie ist gut für das Land, lautet eine der unterschwelligen Parolen, die man immer und immer wieder zu hören bekommt.
Sie ist vielleicht nicht so gut für die Menschen.
Aber nicht immer ist das, was gut für den Einzelnen ist, auch gut für das Land.
Und das Land ist wichtiger als das Volk.
Übermorgen wählt Großbritannien an einem überwältigenden Sieg.
Der Konservativen von Margaret Thatcher wird kaum mehr gezweifelt.
Und von einem zu wählenden Parlament zu einem kürzlich neu gewählten Parlament.
In Peking tagt seit gestern der für fünf Jahre neu gewählte Nationale Volkskongress, also das chinesische Parlament, zu seiner ersten Plenarsitzung, die von Ministerpräsident Zhao Ziyang mit einer Grundsatzrede eröffnet wurde.
Die fast 3.000 Abgeordneten, das Durchschnittsalter liegt übrigens bei überraschend niedrigen 53 Jahren, die Abgeordneten haben sich vor allem mit der laufenden Wirtschaftsreform und mit der Neubesetzung wichtiger Staats- und Regierungsämter zu befassen.
Und hier wiederum vor allem mit der Bestellung eines Staatspräsidenten.
Dieses Amt ist nach dem Abtreten von Liu Shaoqi vor rund 17 Jahren nicht mehr besetzt worden.
Helmut Opletal geht in seinem Telefonbericht aus Peking zunächst auf Einzelheiten der Rede des chinesischen Ministerpräsidenten ein und ich bitte gleich jetzt um Entschuldigung für die teilweise schlechte Leitungsqualität.
Mit einer innen- und außenpolitischen Bestandsaufnahme durch Ministerpräsident Zhao Zeyang ist die Jahrestagung des chinesischen Volkskongresses eröffnet worden.
Es folgten dann die Wirtschaftsberichte, die allerdings
keine großen Aufschlüsse über Veränderungen des auf Reform und gemäßigtes Wachstum ausgerichteten Kurses brachten.
Im außenpolitischen Teil der Grundsatzrede von Ministerpräsident Zhao waren jedoch zwei interessante Passagen, die auf eine Fortsetzung der Entspannungspolitik mit der Sowjetunion hinweisen.
Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren wurden die mit Moskau verbündeten Staaten Osteuropas
von einem ranghohen chinesischen Politiker wieder als sozialistische Länder bezeichnet.
Die logische Konsequenz daraus wäre, dass die chinesische KP schon sehr bald auch die seit Anfang der 60er Jahre unterbrochenen Parteikontakte zu den kommunistischen Staatsparteien der DDR, der Tschechoslowakei, Bulgariens, Ungarns und Polens erneuert.
Das gilt jedoch ausdrücklich nicht
für die Sowjetunion.
Moskau wurde sogar darauf hingewiesen, dass eine nachhaltige Verbesserung der Beziehungen nur möglich sei, wenn die Sowjetunion Hindernisse beseitige.
Doch hat Premier Zhao Ziyang diesmal nur eine Bedingung in den Mittelpunkt gerückt, den Abbau der Bedrohungen für Chinas Sicherheit, also in erster Linie eine Entspannung und Truppenverdünnung an der gemeinsamen Grenze.
jährigen Forderungen eines sowjetischen Abzugs aus Afghanistan und eines vietnamesischen Rückzugs aus Kambodscha wurden zwar auch erwähnt, jedoch nicht mehr als Vorbedingung für eine Verbesserung der Beziehungen mit Moskau.
Eine weitere Überraschung des ersten Sitzungstages ist die Bekanntgabe, dass Peking demnächst ein eigenes Ministerium für Staatssicherheit einrichten wird.
Es gibt allerdings schon bisher ein Ministerium für öffentliche Sicherheit und der Regierungschef hat auch recht deutlich gemacht, welches der Unterschied und Zweck der neuen Behörde sein wird.
Sie soll nämlich Chinas Geheimdienstaktivitäten konzentrieren und verstärken, Spionageabwehr betreiben und wohl auch Chinas Nachrichtendienstliche Tätigkeiten im Ausland lenken.
Der letzte Punkt.
war unausgesprochen, doch ließ der Regierungschef keinen Zweifel über die Zielrichtung der neuen Geheimdienstbehörde, als er von einer komplizierten und unstabilen internationalen Umgebung sprach, die die Einrichtung einer solchen Institution notwendig mache.
Die wichtigen personellen Neubesetzungen durch den Volkskongress werden erst gegen Ende der diesjährigen Tagung in etwa zehn Tagen stattfinden.
Doch zeichnet sich schon jetzt deutlich ab, wer die wichtigsten Staatsämter einnehmen wird.
Staatspräsident, ein Amt, das seit 17 Jahren unbesetzt war und durch die neue Verfassung wieder eingerichtet wurde, wird der sowohl außen- als auch innenpolitisch beschlagene 76.
Jährige Lixian Nian, ein Revolutionsveteran.
Deng Xiaoping, die eigentliche Nummer eins im Staat, wird Vorsitzender der Militärkommission.
Deng bleibt damit weiter im Hintergrund, wird von belastenden Repräsentationsverpflichtungen befreit und bekommt trotzdem ein weiteres, ganz besonders einflussreiches Amt dazu.
Helmut Opletal berichtete über die Plenarsitzung des Nationalen Volkskongresses des chinesischen Parlaments und ich bitte noch einmal um Entschuldigung für die teilweise schlechte Telefonqualität.
Zwölf Minuten vor halb eins, wir kommen zurück ins Inland nach Österreich mit unserer Berichterstattung.
Die neue FPÖ-Koalitionsregierung unter Vorsitz von Bundeskanzler Sinowaz hielt heute Vormittag im Bundeskanzleramt in Wien ihren ersten Ministerrat mit anschließender Pressekonferenz ab.
Das Bild dabei ist durchaus verändert, die Situation sowohl für die Politiker als auch für die Journalisten neu.
In der Sache selbst beschäftigen die neue Regierung allerdings immer noch die alten Probleme.
Eines davon ist das Kraftwerk Dorfertal in Osttirol und die Frage der Erhaltung der weltberühmten Umball-Fälle.
Eng damit im Zusammenhang behandelte das Kabinett auch die Fragen des geplanten Umweltschutzfonds, wobei hier eine Arbeitsgruppe aus mehreren Ministern Finanzierungsrichtlinien erstellen soll.
Und verabschiedet wurde eine Vorlage zur Sozialgerichtsbarkeit aus dem Justizministerium.
Wir schalten nun zu Markus Sommersacher in das Bundeskanzleramt.
Auch für die Journalisten ist also der neue Wind hier im Bundeskanzleramt spürbar.
War es in den letzten 13 Jahren Tradition geworden, sich im Kreise der Kollegen am Dienstagvormittag zu treffen, Informationen auszutauschen, Spekulationen zu hören und schließlich last but not least alle Regierungs- und Kabinettsmitglieder zu Einzelheiten ihrer Regierungsarbeit zu befragen?
So war schon der äußere Rahmen heute ganz anders.
Die Medienvertreter wurden gebeten, im kleinen Saal Platz zu nehmen und am ovalen grünen Tisch auf die Erklärungen des neuen Bundeskanzlers Fred Sinowatz zu warten.
Gespräche mit Ministern waren so also nicht mehr möglich.
Man sollte sich eben eigene Termine mit ihnen zu bestimmten Fachfragen ausmachen, hieß es.
Sinovac selbst kündigte allerdings an, er werde um höchstmögliche Transparenz bemüht sein und deshalb von Fall zu Fall auch Fachminister bitten, zu seinem Pressegespräch, dem Pressegespräch des Bundeskanzlers, mitzukommen.
Heute präsentierte sich Sinovac freilich noch allein.
Soviel zum äußeren Rahmen.
Wie nicht anders zu erwarten, hat sich der Ministerrat heute nach dem gestrigen Treffen der Landeshauptleute in Pörtschach noch einmal mit den dort behandelten Fragen befasst, also mit dem Umweltfonds und dem geplanten Nationalpark Hohe Tauern.
Zur Finanzierung dieses geplanten Bundesfonds für Umweltschutzmaßnahmen, sagte Sinovac, es sei jetzt eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Gesundheitsminister Kurt Steirer gebildet worden, die die einzelnen Finanzierungsvarianten durchsprechen soll.
Über die Frage der Finanzierung haben wir festgehalten, dass es sich dabei um eine Abgabe auf den Verbrauch von Energie handeln soll, wobei aber die Einzelheiten und die einzelnen Varianten, die zur Diskussion stehen, abgesprochen und geprüft werden sollen.
Wir haben heute eine Arbeitsgruppe eingesetzt,
unter dem Vorsitz des Umweltschutzministers.
Ich darf dazu sagen, dass nach meinem Vierten die Diskussion über die Höhe der Dotierung nicht ganz richtig läuft, deswegen, weil natürlich ähnlich wie beim
für die Wasserbauten nicht.
Es so sein wird, dass natürlich das Geld, das dort einfließt, ja vermehrt wird und zwar beträchtlich dadurch, dass durch die Übernahme von Zinsendiensten natürlich Kredite für den Umweltschutz zur Verfügung gestellt werden, dass natürlich die Mittel der Verursacher mit
für die Umweltschutzdaten verwendet werden und dass wir natürlich auch mit den Gebietskörperschaften reden werden, ob sie bei dieser Konstruktion des Umweltfonds mitarbeiten werden.
Keine Einzelheiten also über die geplante Finanzierung des Umweltfonds.
Zweites Thema, der geplante Nationalpark Hohe Tauern.
Gestern hatte ja der Tiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer erneut bekräftigt, dass das Speicherkraftwerk Dorfertal in Osttirol nur unter Einbeziehung der berühmten Umballfälle wirtschaftlich sinnvoll wäre.
Und Gesundheitsminister Steirer hatte ebenso entschieden die Einbeziehung der Umballfälle abgelehnt.
Inzwischen scheint dies die einhellige Meinung der gesamten Regierung zu sein, wie aus der folgenden Stellungnahme des Bundeskanzlers hervorgeht.
Ich habe ja auch heute am Beginn sehr klar
dargestellt, dass die Mitglieder der Bundesregierung sich im Falle Nationalparkohledauern einig sind darüber, dass eine Verbauung der Umwahlfälle nicht in Frage kommt, aber dass natürlich ein Gespräch mit dem Landeshauptmann Wahlenhöfer geführt wird.
Das ist ja eine Selbstverständlichkeit geworden auf seine Vorschläge, auf seine
Überlegungen, das wird man prüfen und sich anschauen, aber unsere Meinung ist klar und deutlich.
Sinovaz wurde schließlich auch zu den Absichten oder wiederholten Forderungen von Sozialminister Alfred Dallinger gefragt, die wöchentliche Arbeitszeit von 40 auf 35 Stunden zu senken.
Sinovaz ließ hier deutliche Präferenz für die Haltung von ÖGB-Präsident Antón Beña erkennen, der ja in dieser Frage eher auf der Bremse steht.
Ich glaube, dass die Regierungserklärung das wiedergibt, was auch der Präsident des Gewerkschaftsbundes bei der Pressestunde am Sonntag gesagt hat, dass dieses Problem auf der Tagesordnung steht.
dass man darüber diskutieren muss und dass hier auch darüber diskutiert wird, dass wir aber in Österreich Rücksicht nehmen müssen, dabei auf die internationale Situation, auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft
und dass wir in dieser Frage abwarten, die Beschlüsse des ÖGB-Kongresses, aber dass wir auch die Meinung der Sozialpartner der anderen anhören wollen und kennenlernen wollen und dass die Entscheidungen, die dann nachher getroffen werden, durchaus auch so sein sollen, dass das unter Umständen branchenweise verschieden vor sich geht und dass dann am Schluss erst sozusagen
Nach all diesen Willensbildungen und nach Maßnahmen, die unter Umständen in Kollektivverträgen erfolgen, die Regierung die entsprechenden Vorschläge dem Parlament unterbreitet.
Abschließend noch das Thema Zwentendorf.
Sinowaz erklärte, auch hier müssten noch alle Varianten durchgesprochen werden.
ob also das Kraftwerk eingemottet, abgewrackt oder umgerüstet wird.
Nicht entschieden ist nach Auskunft des Bundeskanzlers auch die Frage, ob FPÖ-Klub-Chef Friedrich Peter, wie in Zeitungen berichtet, Vizepräsident der Notenbank werden soll oder nicht.
Und damit wieder zurück zum Studio des Mittagsschornals.
Markus Sommersacher berichtet aus dem Bundeskanzleramt von dem Pressegespräch nach der heutigen Ministerratssitzung.
Zum Thema 35-Stunden-Woche haben wir noch zwei Beiträge am Programm, nämlich ein Gespräch mit Sozialminister Dallinger und den Blick in die Kommentare der heutigen Zeitungen.
Zuvor aber noch, es ist halb eins, auch ein Blick auf das weitere, noch verbleibende Programm, das wir noch unterbringen wollen.
Wir berichten von einer Teststrecke in der Wachau, der ÖBB, da wiederum geht es um ein neues Zugleitsystem, das es möglich macht, dass ein Fahrdienstleiter für zwölf Bahnhöfe zuständig ist.
Und im Kulturteil ein Bericht vom Gastspiel des Bolschoi-Balletts in Wien und ein Bericht vom Auftreten des deutschen Clowns Franz Josef Bogner.
Jetzt aber zum angekündigten Gespräch mit Sozialminister Dallinger.
Der Bundeskongress des österreichischen Gewerkschaftsbundes im Herbst dieses Jahres wirft ja seit längerem seine Schatten voraus.
Dieser Kongress wurde von Sozialminister Dallinger, er ist auch ÖGB-Vizepräsident, bereits als einer der wichtigsten Kongresse des ÖGB in der Nachkriegszeit bezeichnet.
Ein Grund dafür, die Gewerkschafter werden sich dabei neben allgemeinen Wirtschaftsfragen vor allem mit der Forderung nach der Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden zu beschäftigen haben.
Und hier hat sich gerade in den letzten Tagen eine gewisse Konfrontation zwischen Sozialminister Dalinger und ÖGB-Präsident Benja abgezeichnet.
Benja meinte ja etwa in der Fernsehpressestunde am Sonntag, er werde bei der Arbeitszeitverkürzung auf der Bremse stehen.
Mit dem Sozialminister, der gestern aus Genf zurückgekehrt ist, führte dazu Hannes Fischer das folgende Gespräch.
Herr Minister Dallinger, innerhalb des Gewerkschaftsbundes scheint sich eine Art Kraftprobe zwischen Ihnen und dem ÖGB-Präsidenten Benja abzuzeichnen.
Benja hat vor kurzem erklärt, bei der 35-Stunden-Woche und entsprechenden Forderungen auf den Parteitag werde er auf der Bremse stehen.
Werden Sie weiterhin auf Ihrer Forderung der 35-Stunden-Woche beharren?
Ich glaube, es gibt da keine Kraftprobe, sondern es gibt da Tendenzen und Richtungen.
Und bei mir ist es ja kein Geheimnis, dass ich schon seit Langem aufgrund der wirtschaftlichen und insbesondere aufgrund der technologischen Entwicklung der Meinung bin, dass eine von vielen Maßnahmen, die man gegen diese Entwicklungen setzen muss, die Arbeitszeitverkürzung ist.
Und es steht für uns alle außer
Streit, dass am ÖGB-Bundeskongress eine sehr entscheidende Diskussion und Festlegung stattfinden wird.
Und die GBA, die ich dort vertrete, die Gewerkschaft der Privatangestellten, wird einen sehr konkreten Antrag einbringen, noch bis zum Jahre 1987 die 35-Stunden-Woche zu realisieren.
Nun steht aber dem gegenüber das Wort des ÖGB-Präsidenten, das ja auch noch immer sehr starkes Gewicht innerhalb des ÖGB hat.
Er werde gerade bei dieser Forderung der GBA, der Gewerkschaftsbewahrung gestellten, bremsen.
Ja, das ist das gute Recht des Präsidenten, seine Meinung auf dem Kongress zu vertreten oder schon vorher natürlich, so wie es das gute Recht jedes anderen ist und jeder anderen Gliederung ist, eine Meinung zu haben und sie dort auf dem Kongress einzubringen.
Benni hat auch noch weiter gesagt, der ÖGB werde sich vom Sozialminister quasi nicht vor sich her treiben lassen.
Das gibt den Eindruck wieder, als würde der ÖGB als Institution, als Verein, von Ihnen quasi in eine Richtung gedrängt werden, die der ÖGB-Präsident an sich nicht wünscht.
Ich glaube, hier muss man differenzieren.
Man kann ja nicht leugnen, dass ich der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten bin.
Das ist die größte Einzelgewerkschaft im ÖGB.
Aber ich glaube, dass die Sache unnotwendigerweise in den Medien hochgespielt wird.
Die Frontenstellung oder, wenn man will, die Meinungsbildung
dass Präsident Peña hier eher vorsichtig agieren möchte und ich aus den schon genannten Gründen eher auf das Tempo ein wenig drücke.
Das war ja schon vorher bekannt und das hat mit einer persönlichen Auseinandersetzung, das möchte ich in aller Eindeutigkeit sagen, nichts zu tun.
Das ist ein Meinungsunterschied, den man eben austragen muss.
Ist die Interpretation zulässig, dass hinter der Diskussion um die 35-Stunden-Woche und hinter den doch ziemlich harten Worten, die zwischen dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten fallen, dass da unter Umständen auch eine Machtprobe für den Präsidenten des ÖGB lauert?
Überhaupt nicht.
Also aus meiner Sicht, und ich bin überzeugt davon, auch aus der Sicht von Präsident Peña, ist das eine reine Sachfrage, die überhaupt mit einem Machtkampf gar nichts zu tun haben kann.
weil es ja für mich völlig außer Zweifel und außer Streit steht, dass Präsident Peña, wenn er kandidiert und das wird er tun, am ÖGB-Bundeskongress meiner Vorstellung nach einstimmig gewählt werden wird, also auch von den Vertretern der Privatangestellten und natürlich auch von mir, sodass die Machtfrage insofern nicht zur Diskussion stellt, weil niemand die eine oder andere Macht des anderen beschneiden oder in einer Weise beeinflussen kann oder will.
Soweit Sozialminister Dallinger, der also von einer Frontenstellung Benja Dallinger in Sachen 35-Stunden-Woche nichts wissen will bzw.
sei das von den Medien eben hochgespielt.
Und Dallinger zweifelt nicht an der Wiederwahl von ÖGB-Präsident Benja.
Wir bleiben beim Thema 35-Stunden-Woche also.
Sie spielt eine wichtige Rolle in den Kommentaren der heutigen Zeitungen.
Michael Kerbler hat die Auszüge zusammengestellt.
Die Fernsehpressestunde mit ÖGB-Präsident Anton Benja vom Sonntag zeigt Nachwirkungen in den Kommentaren der österreichischen Tagespresse.
Ruth Pauli schreibt unter dem Titel ÖGB – Gas geben und bremsen zugleich im Kurier zur Arbeitszeitverkürzungsdebatte.
Die 35-Stunden-Woche kommt bestimmt.
Und egal, ob Dallinger darauf drängt, Benja aber erst Beschlüsse abwarten will, der Zeitpunkt wird vom Ausland, von den wirtschaftlich tonangebenden Staaten vorgegeben.
Österreich kann sich da nur als Trittbrettfahrer verstehen, kann vielleicht versuchen, etwas später auf den Zug aufzuspringen, aber die Weichenstellen kann ein so kleines Land sicher nicht.
Nicht einmal für sich selbst will es nicht Wirtschafts-Harakiri begehen.
Der Kommentar schließt mit der Feststellung.
Es ist sicher jetzt der richtige Zeitpunkt, die Frage Arbeitszeitverkürzung zu diskutieren.
Allerdings als das, was sie ist.
Nicht als sozialpolitische Maßnahme, sondern als ungewisses Solidaritätsopfer, von dem man nicht weiß, ob es die erwünschte Wirkung bringen wird.
Nämlich die rarer gewordene Arbeit auf mehr Menschen aufzuteilen.
Und man dürfte sich nicht länger scheuen, ehrlich darüber zu reden, was fünf Stunden weniger Arbeit kosten.
Auch Manfred Scheuch in der sozialistischen Arbeiterzeitung befasst sich mit dem Pressegespräch Anton Benjas konkret mit der Ansicht des Gewerkschaftsbundpräsidenten zu Zwentendorf.
Mit der Feststellung, Präsident Beñas, der Gewerkschaftsbund werde in der Frage des Kernkraftwerks Zwentendorf nicht mehr initiativ werden, scheint das Schicksal der friedlichen Nutzung der Atomenergie in Österreich zumindest auf absehbare Zeit besiegelt.
Die Alpenrepublik wird unbeschadet dessen, was rings um sie in allen Nachbarländern geschieht, auch im Hinblick auf Kraftwerke eine atomfreie Zone bleiben.
Scheuch zweifelt daran, ob dieser Weg der richtige für Österreich ist.
Neben dem Kostenargument pro Zwentendorf führt der Autor die seiner Ansicht nach höhere Belastung der Umwelt, etwa durch Kohlekraftwerke, an.
Schließlich stellt der Autor die Schuldfrage an dieser Entwicklung.
Die historische Schuld dafür trägt, das muss festgehalten werden, die ÖVP, die aus einer Sachfrage ein Politikum gemacht hat und so den Ausschlag gab, dass die Vereinigten Atomkraftwerksgegner ihren Willen in einer demokratischen Entscheidung durchsetzten.
Mit der Rolle der ÖVP, genauer mit dem Vorschlag von ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf, das Kernkraftwerk Zwentendorf noch längere Zeit eingemottet zu lassen, befasst sich auch Dieter Lenhardt in seinem Kommentar in der Presse, der mit das Schlossgespenst der Politik überschrieben ist.
Nun hat Graf mit seinem Tipp, den er der Regierung gab, einerseits koalitionären Hader gesät, andererseits freilich auch Unfrieden im eigenen VP-Haus in Kauf genommen.
Denn so lustig ist es für den starken Grünflügel der Volkspartei nicht, wenn ein maßgeblicher Exponent des Wirtschaftslagers die von jeher über Gebühr ausgewalzte Bandbreite der ÖVP in der Kernenergiefrage so einseitig strapaziert, wie Erhard Busig dies stets nach der anderen Seite getan hat.
Der Autor kommt zum Schluss.
Ohne Ende der SPÖ-FPÖ-Koalition kein Strom aus Kernenergie.
Und ob er nach einem Ende dieser Koalition flöße, wäre auch noch nicht ausgemacht.
Also wird man eher den Hainburger Auwald opfern oder die schönsten Täler Osttirols verderben.
Und damit hätten sich Politik und Vernunft wieder einmal als unverträgliche Gegensätze erwiesen.
Die Inlandspresseschau hat heute Michael Kerbler zusammengestellt.
Von den österreichischen Bundesbahnen gibt's Neues zu melden von neuer Technik.
Die ÖBB haben wieder einen Schritt in Richtung Rationalisierung gemacht.
Mit Beginn des Sommerfahrplans, also vor gut einer Woche, wurde auf einer Teilstrecke am nördlichen Donauufer der sogenannte Zugleitbetrieb aufgenommen.
Das heißt, ein einziger Fahrdienstleiter ist für eine ganze Strecke verantwortlich, wobei die Bahnhöfe unbesetzt bleiben.
Der Fahrdienstleiter steht mit den Lokführern in Sprechfunkverbindung.
leidenhaft locker ausgedrückt, funktioniert der Zugbetrieb auf einer so ausgerüsteten Strecke ähnlich wie eine Modelleisenbahn.
Ein einziger Mann, der hauptverantwortliche Fahrdienstleiter, steuert eine ganze Reihe von Zügen, Signalen und Bahnübergängen von einem Punkt aus.
Er sitzt zwar nicht am Regler-Traf wie bei der Spielzeigeisenbahn, aber immerhin in der zentralen Zugleitstelle.
Hören Sie näheres von Herbert Huthach.
Wer von Krems mit dem Zug am nördlichen Ufer Donau aufwärts fährt, wird an den Bahnhöfen vergebens nach dem Fahrdienstleiter mit der roten Mütze Ausschau halten.
Die gut 80 Kilometer bis zum Bahnhof Greinpat kreuzen, wird der Lokführer sozusagen ferngesteuert.
Für viereinhalb Millionen Schilling haben die österreichischen Bundesbahnen den Zugleitfunk installiert, ein Betrag, der in eineinhalb Jahren wieder durch den sparsameren Betrieb hereingebracht wird.
der stellvertretende Betriebsdirektor in der ÖBB-Generaldirektion Hofrath-Günte erleitert.
81 km Strecke, zwölf Bahnhöfe, aber nur ein Fahrdienstleiter.
Im Detail gesagt handelt es sich hier um die Strecke Krems an der Donau bis Kreinbadkreuzen, auf der bisher zwölf Bahnhöfe mit Fahrdienstleitern besetzt waren, die den Zugverkehr zu regeln hatten.
Nunmehr ab Sommerfahrplan 29.
Mai wird der Betrieb auf dieser Strecke nur mehr von dem Fahrdienstleiter des Bahnhofes Spitz an der Donau, dem sogenannten Zugleitbahnhof, geregelt.
Das ist möglich durch ein Funksystem, womit der Fahrdienstleiter den Zügen die Fahrerlaubnis gibt bzw.
sich die Lokführer auf der Strecke befindlichen Züge beim Fahrdienstleiter melden oder das Verlassen eines Streckenabschnittes ansagen.
Der Lokführer hat dann also nur mehr die Möglichkeit über Funk mit seinem Fahrdienstleiter in Verbindung zu sein.
und der Lokführer hat dann die Funkbefehle des Fahrdienstleiters auszuführen.
Ja, das ist so in dieser Form geregelt.
Es sind in drei Bahnhöfen, und zwar in Weißenkirchen, in Marbach-Maritavern und Weins-Ispertorf, neue Rückfallweichen eingebaut worden.
Das heißt, sie stellen sich nach Befahren des Zuges wieder von selbst in die Grundstellung zurück.
Dazu gehört auch ein sogenanntes Weichenüberwachungssignal, das dem Lokführer des herannahenden Zuges anzeigt, dass die Weiche in ordnungsgemäßem Zustand,
in einer bestimmten Endstelle sich befindet.
Bezüglich der funkmäßigen Versorgung der 81 Kilometer langen Strecke darf ich nur sagen, dass wir hier sechs Sende- und Empfangsstationen installiert haben.
Und die Hauptstelle, natürlich die Leitzentrale, befindet sich beim Fahrdienstleiter in Spitz an der Donau.
Das heißt, auf diesen zwölf Bahnhöfen wird es nicht mehr das vertraute Bild des Fahrdienstleiters mit der roten Mütze und mit der weiß-grünen Kelle geben, der das Freisignal gibt, wenn der Zug abfährt?
Das ist richtig, das wird es nicht mehr geben.
Die Einsparung, die dadurch erzielt wurde,
beträgt derzeit 10 Mann.
Sie wird sich aber erhöhen, nachdem die derzeit noch fortbedienten Schranken automatisiert werden und dürfte dann etwa 16 Mann betragen.
Österreich premiert nun, wie gesagt, auf dieser Strecke am nördlichen Donauufer.
Wofür dient dieses Modell?
Soll man das eher auf die großen Strecken übertragen oder auf die kleineren Strecken?
Vorgesehen ist dieser sogenannte Zugleitbetrieb für eher schwach frequentierte Strecken.
Wir haben sicher mehrere davon.
Wir planen auch, wenn sich dieser Probebetrieb bewährt, weiter steckend damit auszustatten.
Kann man schon voraussehen, welche Strecken vollautomatisiert werden als nächstes?
Nein, derzeit noch nicht.
Es ist auch noch die Frage der Nebenbahnen ungekehrt und die wollen wir noch abwarten.
Zumindest die technischen Voraussetzungen für einen rationelleren Betrieb auf den Nebenbahnen, die die Bundesbahnen mit etwa einer Milliarde Schilling pro Jahr belasten, wären also gegeben.
Nach wie vor politisch wird allerdings entschieden, welche Nebenbahnen bestehen, bleiben, rationalisiert werden können oder eingestellt werden müssen.
Die ÖBB haben ein neues Zugleitsystem installiert und, vorgestellt, Herbert Hutar berichtete.
Es ist zwei Minuten vor dreiviertel eins, zwölf Uhr 43 und wir kommen zum Kulturteil in diesem Mittagsjournal.
Mit einer Aufführung von Peter Ilytsch Tchaikovskys Ballett »Schwanensee« im Theater an der Wien beginnt heute Abend das seit zehn Jahren erste Österreich-Gastspiel des weltberühmten russischen Bolschoi-Balletts.
Die Gäste aus Moskau stellen sich den Wienern weiters mit einer Neufassung der Ballette »Romeo und Julia« von Prokofjev und »Spartacus« von Aram Katschaturyan vor, wobei die Aufführungen teils im Theater an der Wien, teils in der Staatsoper stattfinden.
Heute Vormittag stellte sich das Ensemble des Bollschöperlits mit seinem Dankgierigen Leiter Juri Grigorowitsch der Presse.
Hans Langsteiner berichtet.
Tchaikovskys Schwanensee, Auftakt- und Visitenkarte des diesjährigen Bolschoi-Gastspiels und durchaus typisch für die weltbekannte sowjetische Elite- und Renommiertanztruppe.
Auch wenn immer häufiger russische Komponisten der gemäßigten Moderne wie Katschaturyan und Shostakovich vertanzt werden, auch wenn Dekor und Choreografie mitunter Abstraktionen und Andeutungen riskieren, das Bolschoi-Ballett bleibt der Hort der klassischen russischen Tanztradition, des virtuosen Spitzentanzes, des bewusst ausgespielten Pathos.
Ein Tanzstil kommt in die Jahre und das neue von gestern, übertitelten denn auch deutsche Zeitungen ihre Berichte über die jüngsten Auftritte der Truppe und monierten auch, dass Dramatik und Psychologie bisweilen den klassischen Klischees geopfert würden.
Den heute 56-jährigen Chefchoreografen des Bolschai-Balletts, Juri Grigorovic, der die Truppe seit 1964 leitet, ficht solche Kritik nicht an.
Wir sind traditionelles russisches Theater des klassischen Balletts.
Und wir sind sehr stolz darauf.
Wir bemühen uns, mithilfe unserer bescheidenen Möglichkeiten die Tradition unserer großen Vorgänger zu entwickeln.
Die russische Schule des Balletts hat sehr viel in das System des russischen Tanzes gebracht.
Neue Traditionen des sowjetischen Balletts haben das klassische Ballett bereichert.
Das klassische Ballett war romantisch, war akademisch, impressionistisch und so weiter und so fort.
Und heute haben wir es mit dem neuen Ballett, klassisch modern, also mit dem neuen Ballett.
Klassisch modern sind denn auch die drei Ballette, mit denen sich die Bolschoi-Leute nach 10-jähriger Pause den Wienern präsentieren.
Verzichtet Schwanensee in der nun gezeigten Neufassung Grigorowitschs bewusst auf russisches Lokalkolorit, so zeigt die erst drei Jahre alte Fassung von Prokofievs Romeo und Julia die klassische Shakespeare-Tragödie als Abfolge entrückter Träume.
Glanzstück des Gastspiels aber ist vermutlich das Revolutionsballett Spartacus, nach der Musik von Aram Katschaturyan.
Mit dieser Vorstellung haben wir schon viele Länder bereist.
Und es scheint, er hatte diese Vorstellung überall Erfolg und das Publikum hat das immer sehr interessant aufgenommen.
In dieser Vorstellung sieht man am besten die Kraft, also die Leistungsfähigkeit, die der Männergruppe dieser Truppe eigen ist.
Für ihr jetziges Westgastspiel haben die Bolschoi-Leute nur die Hälfte ihrer etwa 250 Tänzer aufgeboten.
Der Rest probt in Moskau, wo das Ballett zwei Bühnen mit einem Gesamtfassungsvermögen von 8000 Zuschauern mit etwa 20 Vorstellungen im Monat bespielt, neue Premieren, die man im Westen, wenn überhaupt, dann wohl nur mit jahrelanger Verspätung wird sehen können.
Versteht sich das Bolschoi-Ballett als politische Formation?
Dazu wieder sein Direktor, Juri Grigorowitsch.
Da das Bolschoi Theater so ein großes Land der Sowjetunion vertritt, unterscheidet sich die politische Position vom Bolschoi Theater nicht von der des Landes.
Ich glaube, das betrifft auch alle anderen Theater der Welt.
Wiener Ballettfreunde, die erst jetzt Lust auf das Moskauer Kastspiel bekommen haben sollten, seien gewarnt.
Sämtliche Vorstellungen des Bolschoi-Balletts im Rahmen der Wiener Festwochen sind seit Wochen ausverkauft.
Ab heute Abend geht das seit zehn Jahren erste Österreich-Gastspiel des russischen Bolschewi-Balletts über die Bühnen vom Theater an der Wien und Staatsoper, Hans Langsteiner berichtete.
Ja, und jetzt kommen wir in Abänderung des ursprünglich angekündigten Programms, nicht zu einem Bericht über das Auftreten des deutschen Clowns Franz Josef Bogner, sondern vor allem aus Zeitgründen zu einem Multimillionenprojekt der Kinoleinwand.
Der erste Teil der Serie kostete 170 Millionen Schilling und spielte 9 Milliarden ein.
Der zweite Teil verschlank 420 Produktionsmillionen und schlug sich mit 8 Milliarden Einnahmen zu Buche.
Der dritte Teil war mit mehr als einer halben Milliarde Schilling Produktionskosten der bislang teuerste und dürfte aller Voraussicht nach alle Einspielrekorde brechen.
Die Rede ist vom Krieg der Sterne, die im Filmepos das starre Seycheur George Lucas geschaffen hat.
Vor sechs Jahren erstaunte er sein Publikum mit dem Krieg der Sterne.
Vor drei Jahren verzückte er seine Anhängerschaft mit dem Streifen, das Imperium schlägt zurück.
Und nun sorgt er mit der Rückkehr des Jedi für eine neue Massenhysterie in den Vereinigten Staaten.
Herbertura Wollny hat den Film gesehen und dazu den folgenden Beitrag gestaltet.
Der Film ist dreigeteilt.
Im ersten Teil stellt man die Charaktere vor.
Im zweiten Teil stellt man die Probleme dar.
Im dritten Teil findet das große Finale statt.
Das meint Mark Hamill, der Hauptdarsteller der wohl erfolgreichsten Filmfortsetzungsserie, die je produziert wurde.
Der 30-jährige Darsteller der Filmfigur Luke Skywalker sorgt in den amerikanischen und kanadischen Kinos wieder für volle Kassen und für ein weiteres Anwachsen seines privaten Millionenkontos.
Der Krieg der Sterne tobt wieder auf den Filmleinwänden.
Der dritte Teil der Serie lief nun in 950 Filmtheatern Amerikas und Kanadas an und löste damit eine neue Massenhysterie aus.
So warteten beispielsweise in der Filmmetropole Hollywood eingefleischte Star-Wars-Fans geschlagene sechs Tage und Nächte vor den Premierenkinos, um Karten für die ersten Vorstellungen zu bekommen.
Die Souvenirindustrie rüstete für den gar nicht galaktischen Kampf um neue Absatzmöglichkeiten und warf von T-Shirts bis Masken, von Büchern bis Fotos alles auf den irdischen Markt, was gut, teuer und geschäftsversprechend ist.
Und das alles, um erfundene Kreaturen zu vermarkten, die in einer fernen, fernen Galaxie irgendwann einmal existiert haben oder existieren werden.
Ein Märchen für jung gebliebene Erwachsene oder erwachsene Jugendliche.
Ein Märchen, das nach dem Schwarz-Weiß-Raster der Charakterzeichnung abläuft, in dem die Guten ums Überleben und die Schlechten um die kontrollierende Macht kämpfen.
So war es schon im Krieg der Sterne, in der Fortsetzung Das Imperium schlägt zurück und so ist es auch im dritten Teil mit dem Titel Die Rückkehr des Jedi.
Aber die Star Wars Saga ist mehr als nur ein triviales Märchen.
Sie steht als Synonym für die reine, fast naive Geschichte vom Guten, das immer siegt.
War in den ersten beiden Filmen die eher gewollte Parallele zwischen den Bösen im Film und den Bösen der deutschen Nazi-Vergangenheit kaum zu übersehen, so hat man das im dritten Teil eher abgeschwächt.
Es geht einfach nur um Fantasieunterhaltung mit beeindruckend guten 942 Spezialeffekten und Trickaufnahmen.
wobei man sich auch hier bei der Produktion typisch amerikanisch verhielt.
Hauptdarsteller Mark Hamill bekam nicht einmal ein ganzes Drehbuch während der Filmarbeiten, eine Vorgangsweise, die er mit Zuständen in der politischen Ära Nixons verglich.
Im neuen Film, der ein Wiedersehen mit den bekannten Darstellern Harrison Ford als Han Solo und Gary Fisher als Prinzessin Leia bringt, scheint nach dem Schluss der Story eine Fortsetzung ausgeschlossen zu sein.
Eingefleischte Filmfreaks wissen aber, dass die bis jetzt gezeigten Folgen den Teilen 4, 5 und 6 der neunteiligen Geschichte von George Lucas entsprechen.
In den ersten drei Teilen der Drehbuchgeschichte geht es um die Zeit vor dem Krieg der Sterne, in den letzten drei Teilen um die Anstrengungen des Imperiums, das Gute in der Galaxie wieder aufzubauen.
Und so weiß man, dass die nächsten Fortsetzungen sicher gedreht werden, da man zum Beispiel alle Parts, in denen Alec Guinness spielt, schon abgefilmt und im Archiv liegen hat.
Dennoch meint Mark Hamill, er sei nicht bis zum Jahr 2004 mit den diversen Fortsetzungen des Kriegs der Sterne eingedeckt.
Ich möchte nur sagen, wenn ihr das Ende seht, seht ihr, warum es das letzte Ende sein muss.
Darth Vader, sein großer, böser Gegenspieler und Erzfeind in den bisherigen Folgen, ist nämlich, wer hätte das geglaubt, sein Vater.
Vader ist hier.
Jetzt, auf diesem Mond.
Wie weißt du das?
Ich habe seinen Geist gespürt.
Er ist mein Vater.
Ein Aspekt, der ein Schlaglicht auf die amerikanische Geschäftstüchtigkeit und auf die kassenorientierten Überlegungen wirft, sei schließlich nicht unerwähnt.
In der Original-Buchstory heißt die jetzt verfilmte Geschichte die Rache des Cheddy.
Da aber für die amerikanischen Verhältnisse das zu bedrohlich klang, änderte George Lucas den Titel schlussendlich auf die Rückkehr des Cheddy.
Wir müssen den ganzen Sektor M.G.
schützen.
Admiral, wir haben Feindschiffe im Sektor 27!
Es ist ein Traum!
Tja, die österreichischen Star-War-Fans müssen sich, was den dritten Teil dieses Kriegs zur Sterne anlangt, noch etwas gedulden.
Die Rückkehr des Jedi, vielleicht wird er bei uns Yeti heißen, die findet in den heimischen Kinos erst im Weihnachtsprogramm statt.
Hier im Mittagsschanal jetzt gleich die Schlussnachrichten.
Österreich Die Mitglieder der Bundesregierung sind sich einig, dass eine Verbauung der Umballfälle für das geplante Kraftwerk Osttirol nicht infrage kommt.
Bundeskanzler Fred Sinowat sagte nach dem heutigen Ministerrat aber zu, dass auch die Vorschläge des Tiroler Landeshauptmannes Eduard Wallnöfer geprüft würden, nach dessen Meinung die Umballfälle in das Kraftwerksprojekt miteinbezogen werden müssten.
Zur Erklärung der Einzelheiten des geplanten Umweltfonds hat die Regierung eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Umweltminister Kurt Steirer eingesetzt.
Sinovac nahm auch zur Forderung von Sozialminister Alfred Tallinger nach Einführung der 35-Stunden-Woche-Stellung.
Er unterstützte den Standpunkt von ÖGB-Präsident Anton Benja, der sich für eine eher vorsichtige Vorgangsweise ausgesprochen hat.
Nach den Worten von Sozialminister Dallinger kann von einer Kraftprobe zwischen ihm und ÖGB-Präsident Behm ja keine Rede sein.
Dallinger kündigte an, die von ihm geführte Gewerkschaft der Privatangestellten werde beim ÖGB-Bundeskongress den Antrag einbringen, bis 1987 die 35-Stunden-Woche zu realisieren.
Dies sei eine reine Sachfrage und habe mit persönlichen Auseinandersetzungen nichts zu tun.
Vielmehr sei er sicher, dass ÖGB-Präsident Benja beim Bundeskongress einstimmig wiedergewählt werde.
Die Industriellenvereinigung lehnt eine Energieverbrauchsabgabe ab, wie sie von Umweltschutzminister Kurt Steirer gefordert wird.
Die Industrie vertritt die Auffassung, die Abgabe würde die Produktion mit zusätzlichen Kosten belasten, die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtern und damit Arbeitsplätze gefährden.
Die österreichischen Gemeinden werden künftig weniger Geld für Investitionen ausgeben.
Hauptursache dafür ist der bereits hohe Schuldenstand der Gemeinden, die einen immer größeren Teil ihrer Einnahmen für Zinsen und Rückzahlung alter Kredite verwenden müssen.
Die Bundeswirtschaftskammer hat sich gegen den Vorschlag von Sozialminister Alfred Dallinger ausgesprochen, eine Meldepflicht für offene Lehrstellen einzuführen.
Die tatsächliche Situation, betont die Kammer, könne erfahrungsgemäß erst im Herbst einigermaßen richtig eingeschätzt werden.
Andererseits appelliert sie an alle Betriebe, im Interesse der Aufrechterhaltung einer hohen Jugendbeschäftigung möglichst viele Lehrstellen anzubieten.
Sowjetunion.
Ein Sprecher der Fremdenverkehrsorganisation Intourist hat bestätigt, dass am Sonntag bei einem Schiffsunglück auf der Volga mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sind.
Die französische Nachrichtenagentur Agence France-Presse meldet unter Berufung auf sowjetische Stellen, dass mindestens 170 Menschen getötet worden seien.
Nach offizieller Darstellung war ein Passagierschiff gegen eine Eisenbahnbrücke über die Volga gestoßen.
Dabei soll das Oberdeck des Schiffes weggerissen worden sein.
VATIKAN
Die internationale Caritas hat bei ihrer Generalversammlung in Rom das weltweite Wettrüsten als Mitschuld am Elend vieler Millionen Menschen in der Dritten Welt bezeichnet.
Die Caritas kritisiert, dass die ohnehin schon knappen Mittel der ärmeren Länder für Zwecke der militärischen Aufrüstung verwendet werden.
Außerdem kritisiert die Caritas die Unterdrückung ganzer Völker durch totalitäre Regierungen, die Abhängigkeit von Staaten von ausländischen, militärischen oder wirtschaftlichen Mächten sowie die bedenkenlose Plünderung der natürlichen Rohstoff- und Energiequellen zugunsten des Wohlstandes einer kleinen Minderheit.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend, meist sonnig, Nachmittagstemperaturen 15 bis 20 Grad, im Süden und Westen bis 26 Grad.
Die aktuelle Meldungsübersicht war wie immer der letzte Programmpunkt des Mittagsjournals.
Die nächste Journalsendung ist das Abendjournal ab 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional.
Jetzt in dieser Mittagsstunde war Werner Löw der Redakteur am Studiomikrofon.
Ich verabschiede mich auch im Namen von der Redaktion Technik und wünsche noch einen angenehmen Tag.
Einblendung: Musikausschnitt (Schwanensee, Tschaikowski), Juri Grigorowitsch, Musikausschnitt (Spartakus, Chatschaturjan)
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Grigorowitsch, Juri [Interviewte/r]
, Anonym, Übersetzer [Interviewte/r]
Datum:
1983.06.07 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Staatsoper [Ort der Aufführung]
Wien, Theater an der Wien [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik Österreich
;
Medien und Kommunikation
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Mark Hamill als Luke Skywalker, Harrison Ford als Han Solo, Carrie Fisher als Prinzessin Leia Organa, Mark Hemill, Anthony Daniels als C-3PO, Timothy M. Rose als Admiral Ackbar, Peter Mayhew als Chewbacca
Mitwirkende:
Dobrovolny, Herbert [Gestaltung]
, Hamill, Mark [Interpret/in]
, Ford, Harrison [Interpret/in]
, Hamill, Mark [Interviewte/r]
, Fisher, Carrie Frances [Interpret/in]
, Daniels, Anthony [Interpret/in]
, Rose, Timothy M. [Interpret/in]
, Mayhew, Peter [Interpret/in]
Datum:
1983.06.07 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Kultur
;
Wirtschaft
;
Technik
;
Film
;
Musik ; U-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten