Mittagsjournal 1984.02.08

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
    Ein Mittagsschanal, das heute zwei Schwerpunkte hat.
    Zum einen informieren wir ausführlich über die Situation im Libanon.
    In einem Gespräch mit Marcel Pott berichten wir über die aktuelle Lage in der umkämpften Stadt.
    Über die Reaktionen in Amerika informiert sich Klaus Emmerich und schließlich analysieren wir die Situation nach dem Abzug der Amerikaner und dem nun begonnenen Abzug der Briten, diesen beiden Bestandteilen der multinationalen Friedenstruppe aus dem Libanon, analysieren wir in einem Gespräch mit Hugo Portisch, was das alles für den Libanon bedeutet.
    Zweiter Schwerpunkt sind die Olympischen Spiele in Sarajevo.
    Gustav Kalupa hat eine Bestandsaufnahme in der jugoslawischen Stadt vorgenommen, wie es um die Versorgung steht, wie sehr die Ziele der Veranstalter bis heute in die Realität umgesetzt werden konnten.
    Und wir zitieren aus in- und ausländischen Zeitungen zu den Spielen in Jugoslawien.
    Die weiteren Berichte haben folgende Schlagzeilen.
    Deutscher Bundestag in Bonn debattiert den Fall Kiesling-Wörner.
    Wiener ÖVP-Chef Erhard Bussek ist von einer Informationsreise aus Nicaragua zurückgekehrt.
    Diskussion um Autobahndankstellen in der Steiermark.
    Derzeit gibt es nämlich 120 Kilometer Autobahn ohne Raststätten oder Tankstellen.
    Im Kulturteil spricht schließlich Brigitte Hofer mit Nikolaus Hanoncourt über sein Buch Der musikalische Dialog.
    Erster Programmpunkt sind die Nachrichten, die Raymond Heller zusammengestellt hat.
    Sprecher ist Wilfried Schirrlbauer.
    Libanon.
    Nach der Weisung Präsident Reagans haben die amerikanischen Marineinfanteristen mit dem Abzug aus ihren Stellungen in Beirut begonnen.
    Sie werden auf die vor der Küste liegenden amerikanischen Kriegsschiffe verlegt.
    Reagan hat dem amerikanischen Truppenkontingent zugleich den Auftrag erteilt, mit Schiffsartillerie und Luftangriffen gegen feindliche Einheiten vorzugehen, die Beirut vom syrisch kontrollierten Teil des Libanons aus unter Beschuss nehmen.
    Inzwischen hat auch das britische Kontingent der multinationalen Friedenstruppe mit dem Abzug aus Beirut begonnen.
    Der Sender der Phalangisten meldete am Vormittag, das 110 Mann starke britische Kontingent sei mit Hubschraubern auf ein vor der Küste liegendes britisches Kriegsschiff gebracht worden.
    Auch die italienische Regierung bereitet den Abzug des Kontingents vor.
    Wie aus Rom gemeldet wird, sind die Pläne zum Abtransport der italienischen Soldaten bereits ausgearbeitet.
    Italien hatte in den vergangenen Wochen seine Libanontruppe von 2.100 auf 1.400 Mann verringert.
    Israel hat heute mit einer Intervention im Libanon für den Fall des Stürzes von Staatspräsident Armin Schmeijel gedroht.
    Der Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, David Kimje, erklärte in der australischen Stadt Melbourne, Syrien strebe den Sturz Schmeijels an, wenn es dabei erfolgreich sein sollte, könne eine israelische militärische Intervention nicht ausgeschlossen werden.
    Unterdessen dauern die Kämpfe zwischen den in Auflösung befindlichen libanesischen Regierungstruppen und Moslem-Molizen weiter an.
    Vereinte Nationen.
    Wie aus dem UNO-Hauptquartier in New York verlautet, könnte die Sowjetunion ihre ablehnende Haltung gegen die Entzündung einer UNO-Friedenstruppe in den Libanon unter Umständen aufgeben.
    Sowjetische UNO-Diplomaten ließen durchblicken, dass Moskau im Gegenzug erwarte, von den Vereinigten Staaten als gleichberechtigter Partner bei den Nahost-Friedensbemühungen anerkannt zu werden.
    Voraussetzung für die Entzündung von UNO-Soldaten wäre zunächst ein formeller Antrag der libanesischen Regierung.
    Das zurückgetretene Kabinett in Beirut ist dazu jedoch politisch nicht mehr in der Lage.
    Außerdem müssten einige Länder bereit sein, Truppen für das UNO-Kontingent zur Verfügung zu stellen.
    Der erste stellvertretende sowjetische Ministerpräsident Geirad Aliyev wird in der nächsten Woche Syrien besuchen.
    Die amtliche Nachrichtenagentur TASS spricht von einem kurzen Arbeitsbesuch.
    Nach Korrespondentenberichten dürfte die Reise Aliyevs mit der Krise im Libanon im Zusammenhang stehen.
    Die Sowjetunion unterstützt Syrien unter anderem mit Waffenlieferungen.
    Frankreich.
    Auf den Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate in Paris ist am Vormittag ein Schussattentat verübt worden.
    Der Missionschef wurde mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.
    Über die Täter liegen noch keine Informationen vor.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Bundeskanzler Helmut Kohl hat heute vor dem Bundestag in Bonn nachdrücklich seine Entscheidung verteidigt, Verteidigungsminister Manfred Wörner trotz der Affäre Kießling im Amt zu belassen.
    In einer von der Oppositionellen SPD beantragten Debatte sagte Kohl, es ehre Wörner, dass er in diesem Zusammenhang öffentlich Fehler eingestanden habe.
    Der Regierungschef betonte dann, es werde Aufgabe des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses sein, alle Einzelheiten aufzuklären, die zu der vorzeitigen Entlassung des inzwischen rehabilitierten Generals Günter Kießling geführt hätten.
    Zum Auftakt der Bundestagsdebatte erklärte der sozialdemokratische Abgeordnete Gerhard Jahn, die vorzeitige Entlassung des Generals durch Minister Wörner sei falsch und verantwortungslos gewesen.
    Werner habe wie ein Detektiv versucht, die Entscheidung nachträglich mit geradezu unglaublichen Mitteln zu rechtfertigen.
    Durch sein Fehlverhalten habe er, wie der SPD-Abgeordnete wörtlich sagte, jegliche Autorität verspielt und die Bundesrepublik weltweit im Gespött überantwortet.
    Österreich.
    Der im Zusammenhang mit der Millionenaffäre in der Grazer Kreditanstalt Bankverein genannte Student Reinhard Schitterlist ist heute verhaftet worden.
    Schitterlist befand sich im Auto seines Rechtsanwalts Michael Stern auf der Fahrt zum Landesgericht Graz.
    Er wurde in Hartberg gestoppt und festgenommen.
    Am Vormittag begann die Einvernahme des Studenten durch den zuständigen Untersuchungsrichter in Graz.
    Schitterlist ist möglicherweise ein Komplize des in Köln verhafteten und bereits nach Österreich ausgelieferten Grazer Bankbeamten Leopold Künigl.
    Künigl wird beschuldigt, 25 Millionen Schilling an CA-Geldern unterschlagen zu haben.
    Vertreter des Bundes und des Landes Salzburg haben heute in Mittersill einen Sondervertrag zur Förderung des Oberpinzgau unterzeichnet.
    Durch das Programm sollen Zinsenzuschüsse bis zu 5 Prozent für Kredite an Gewerbe- und Fremdenverkehrsbetriebe bereitgestellt werden.
    Damit soll in der Region die Existenz bestehender Betriebe gesichert und die Ansiedlung neuer Firmen unterstützt werden.
    Vizekanzlerhandelsminister Norbert Steger sagte, Ziel des Vertrages sei es, durch gesunde Unternehmen die Vollbeschäftigung im Oberpinzgau zu sichern.
    Der Verwaltungsgerichtshof hat entschieden, dass Fahrzeuge, die innerhalb einer Kurzparkzone in einem für Ladetätigkeit bestimmten Bereich abgestellt sind, für die Dauer der Ladetätigkeit von der jeweils gültigen Kurzparkregelung ausgenommen sind.
    In einem derartigen Fall muss der Autofahrer also künftig in gebührenpflichtigen Kurzparkzonen keine Parkscheine mehr ausfüllen.
    Anlass für das Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes war die Beschwerde eines Kraftfahrers, der zu 400 Schilling Strafe verurteilt worden war, weil er keine Parkgebühr bezahlt hatte.
    Italien
    Beim Streik der italienischen Lkw-Unternehmer kommt es immer häufiger zu Zwischenfällen.
    Auf einer Autobahnbrücke in Mittelitalien wurden Brandflaschen gefunden, die wahrscheinlich auf Lastautos geworfen werden sollten, wenn sich deren Fahrer nicht am Streik beteiligten.
    Gestern hatten aufgebrachte Lkw-Lenker in der Nähe von Bologna die Reifen eines Feuerwehrautos zerschnitten.
    In Ligurien wurde ein französischer Lastwagenfahrer, der nicht am Ausstand teilnehmen wollte, von einem Stein getroffen und verletzt.
    Die Transportfirmen verlangen unter anderem eine Anhebung der Frachttarife sowie eine Beschleunigung der Zollabfertigung an den Grenzen.
    Auch heute Vormittag waren die italienischen Grenzübergänge in beiden Richtungen für den LKW-Verkehr blockiert.
    Großbritannien.
    Nach dem Verlust der beiden von der Raumfahrer-Challenger ausgesetzten Nachrichtensatelliten werden die Versicherungskosten in der kommerziellen Raumfahrt vermutlich steigen.
    Ein leitender Manager des Londoner Versicherungsunternehmens Lloyds sagte vor Journalisten, es gebe keinen Zweifel, dass die Prämien teurer werden.
    Der amerikanische Satellit Vesta 6 und der indonesische Raumkörper Palapa werden insgesamt auf 3,6 Milliarden Schilling versichert.
    Jugoslawien.
    In Sarajevo werden um 15 Uhr die 14.
    Olympischen Winterspiele eröffnet.
    Eine halbe Stunde vorher beginnt der Einmarsch der Nationen.
    Die Fahne Österreichs trägt wieder Franz Klammer.
    Der Präsident der Bundeswirtschaftskammer, Rudolf Salinger, wird vorher das Österreich-Haus eröffnen, das den Sportlern, Besuchern und Journalisten einen Treffpunkt bieten soll.
    Das erste Österreich-Haus wurde 1960 bei den Olympischen Winterspielen in Squaw Valley aufgestellt.
    Einen Bericht über die Eröffnungsfeiern bringt der Hörfunk im Olympiamagazin ab 17.10 Uhr im Programm Österreich 3.
    Österreich.
    Das Niederösterreichische Kulturforum hat gemeinsam mit der Literaturzeitschrift Das Pult einen sogenannten George Orwell-Preis für besondere Verdienste in der Literatur gestiftet.
    Die Auszeichnung soll die österreichischen Schriftsteller dazu anregen, die Ideen George Orwells literarisch fortzusetzen.
    Der Preis ist mit insgesamt 18.000 Schilling dotiert und soll an drei Schriftsteller vergeben werden, die bisher noch keine Arbeiten veröffentlicht haben.
    Die Wetterlage?
    Mit der auf Nordwest drehenden Höhenströmung erreicht eine weitere Störung den Ostalpenraum.
    Die Aussichten bis morgen früh?
    Von vorübergehenden Auflockerungen im Osten und Süden abgesehen allgemein reichlich bewölkt und neuerlich Schneefälle, vor allem an der Alpen-Nordseite.
    Mäßiger Wind aus Südost bis West.
    Nachmittagstemperaturen 0 bis 4 Grad.
    Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 13 bis minus 1 Grad.
    Die Prognose für morgen Donnerstag?
    Im Süden lokale Auflockerungen, sonst vielfach stark bewölkt und besonders im Nordstau der Gebirge wiederholt Schneeschauer.
    Nördliche Winde, Tageshöchsttemperaturen minus zwei bis plus zwei Grad.
    Das Wetter übermorgen Freitag, bei wechselnder Bewölkung weiterhin winterlich.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt, 5°, Südwind 15 km in der Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt, 4°.
    Linz stark bewölkt, 1°, Ost 10 km.
    Salzburg bedeckt Schneeschauer, 2°, Südostwind 20 km in der Stunde.
    Innsbruck bedeckt starker Schneefall, minus 1°.
    Bregenz bedeckt Schneeschauer, 0°, Ostwind 10 km.
    Graz bedeckt minus 1° und Klagenfurt bedeckt minus 2°.
    Das waren also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsjournal.
    Mittlerweile ist es 12 Uhr und 11 Minuten geworden und wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung mit dem beherrschenden Thema der letzten Tage, mit der Situation im Libanon.
    Nach der Weisung Präsident Reagans haben ja die amerikanischen Marineinfanteristen mit dem Abzug aus ihren Stellungen in Beirut begonnen und auch die Briten haben einen solchen Abzug nun eingeleitet.
    Es ist derzeit sehr schwierig nach Beirut telefonische Verbindung zu bekommen.
    Uns ist es
    kurz vor Beginn der Sendung gelungen und meine erste Frage an unseren Mitarbeiter in Beirut, Marcel Potwar, wie es denn derzeit eigentlich in der libanesischen Hauptstadt aussieht.
    Hier im Zentrum des muslimischen West-Beiruts ist es relativ ruhig.
    Unmittelbar vor unserem Haus hat es eben eine Maschinengewehrgabe gegeben, aber das muss nicht unbedingt heißen, dass wir unmittelbar vor einer Wiederaufnahme der heftigen Kämpfe und vor allen Dingen der Bombardierungen stehen.
    Es ist allerdings so, dass an der grünen Linie, an der Grenze zwischen dem christlichen Osten-Berut und dem muslimischen West-Berut nach wie vor heftige Kämpfe stattfinden.
    Und die christlichen Wohngebiete werden von den Bergen aus verwandelt.
    Nun gibt es Meldungen aus Amerika, dass das amerikanische Kontingent der multinationalen Friedenstruppe im Libanon vom Beiruter Flughafen auf die Schiffe der 6. amerikanischen Flotte verlegt wird.
    Hat sich das schon in der Stadt herumgesprochen?
    Ist das schon bemerkbar?
    Hat das schon Reaktionen ausgelöst?
    reagieren eigentlich sehr schnell und auch hier ist es so, dass man überall zu hören bekommt, dass die Politik der Amerikaner im Libanon gescheitert ist und dass die Unterstützung, die Präsident Reagan dem christlichen Staatschef Amin Jemael bisher gegeben hat, damit entzogen
    Auch wenn Reagan angekündigt hat, man werde in Zukunft von See aus die Positionen in den Bergen beschießen, die von den Syrern kontrolliert werden, wenn von dort aus das Gebiet großberuhigt angegriffen wird.
    Dies versteht man hier aber mehr oder weniger als Ausgleich für die Tatsache, dass Reagan seine Leute hier abzieht und dass damit die moralische Unterstützung in erster Linie, denn militärisch haben die Amerikaner bisher ja nicht bewirkt,
    der dem christlichen Präsidenten entzogen wird.
    Es gab heute Morgen hier eine inoffizielle Nachricht, dass die Briten entschlossen seien, ihr Kontingent abzuziehen und außerdem, ebenso wie die Amerikaner,
    alle Angehörigen der Botschaft sowie auch die britischen Staatsangehörigen hier aus Beirut zu evakuieren.
    Wenn Sie dies jetzt bestätigen, dann kann ich nur hinzufügen, man hat hier davon gesprochen.
    Was würde das aus Ihrer Einschätzung, Herr Pott, für die Regierung Shemoyel, für Staatspräsident Shemoyel bedeuten?
    Nun, man muss wohl sehen, dass insgesamt alle Forderungen der muslimischen Opposition und vor allen Dingen der Syrer jetzt erfüllt werden.
    Die Syrer haben immer verlangt, dass die multinationalen Friedensgruppen und hier in erster Linie die Amerikaner abziehen.
    Die muslimische Opposition hier in Beirut hat dies auch verlangt.
    Walid Shumblat, der Drusenfürst, war der erste, der dies formuliert hat.
    Und man wird sehen, dass auch das Abkommen mit Israel vom Mai letzten Jahres, was die Syrer und die muslimische Opposition ebenfalls ablehnen,
    wahrscheinlich in den Papierkorb der Naustgeschichte wandert, wenn es sich schon drin legt.
    Herr Pott, Sie haben es gesagt, im Libanon dauern die schweren Kämpfe an zwischen der Armee, die sich aber durch Überläufer immer mehr auflöst.
    Existiert eigentlich die offizielle libanesische Armee noch?
    dass wenn man es mit libanesischen Augen sieht, sagen muss, die Armee existiert nach wie vor.
    Sie ist überall an den Stellen noch postiert, wo sie auch vor Ausbruch dieser schrecklichen Kämpfe
    zu sehen war, nur die Armee hier in West-Peru arbeitet mit den muslimischen Milizen zusammen.
    Ein Großteil der schiitischen und sunnitischen Soldaten sind ja bereits bei Ausbruch der Kämpfe übergelaufen zu den Milizen und haben mit den Militionären gemeinsame Sachen gemacht.
    Gestern gab es einen Appell der religiösen Führer der Muslime und auch des politischen Führers der Scheeten, Nabi Berri.
    Die Milizionäre sollten den Kampf einstellen und sollten sich in ihre Häuser zurückziehen.
    Man werde jetzt Sicherheitskontrollen durchführen und zwar gemeinsam mit den FSI, das ist eine Art innerer Polizeitruppe, um Plünderungen und Ausschreitungen zu vermeiden, denn das ist jetzt das große Problem, dass hier
    einzelne kriminelle Elemente die Situation ausnutzen und mit ihrer Waffe sich persönliche Vorteile verschaffen.
    So lange es möglich ist.
    Wir sind jetzt im Moment im Vergleich zu den vergangenen Tagen ja relativ sicher.
    Wir sind mit dem Leben davongekommen, nachdem wir ausgebombt worden sind.
    Schwein gehabt, muss man sagen.
    Wir sind praktisch am seidenen Faden sind wir ins Leben hinübergeglitten, denn ein Stockwerk über uns gab es einen schweren Treffer durch eine Phosphorbombe und das Haus brannte dann stundenlang und wir haben versucht diese Brände zu löschen ohne Hilfe der Amerikaner, die uns schmählich verlassen haben, die einfach alle abgehauen sind und wir konnten das dann mit den Dosen alleine besorgen, die aus der Nacht
    Herr Pott, vielen Dank für dieses Gespräch und auf Wiederhören!
    Auf Wiederhören!
    In den Vereinigten Staaten herrscht so etwas wie Erleichterung über diese Entscheidung der amerikanischen Marines aus Beirut abzuziehen und auf die Schiffe der 6.
    Flotte zu konzentrieren.
    Dieser Beschluss Reagans ist zwar im Konsens mit den Demokraten gefällt worden, aber doch im Zeichen des Vorwahlkampfes in den Vereinigten Staaten zu sehen.
    Klaus Emmerich informiert Sie näher.
    Erleichterung landet auf Land ab in der neuen Welt.
    So überraschend die Kehrtwendung von Präsident Reagan auch kam, sie findet überall Zustimmung.
    Niemand wählt sich jedenfalls zu Wort, der die Marines in Beirut belassen möchte.
    Während die republikanische Partei den Abzugsbeschluss von Reagan als zeitgerecht und auch weise lobt,
    widerspricht auch die Opposition der Demokraten nicht mehr dem republikanischen Präsidenten, meint allerdings von Anfang an, sei es ein Fehler gewesen, Marines in Beirut zu stationieren.
    Über die Gründe der schlagartigen Umkehr verlautet aus dem Weißen Haus, die Abzugsideen seien schon seit langem hin und her gewählt und ein Fristlauf sogar besprochen worden, nämlich bis spätestens Juni des heurigen Jahres die Marines aus Beirut herauszuholen,
    damit dieses Thema im herzlichen Wahlkampf um die Präsidentschaft nicht jene Bedeutung erhält wie vor vier Jahren die Geiselaffäre in Teheran, die die Wiederwahl des damaligen Präsidenten Carter zusätzlich erschwert und schließlich unmöglich gemacht habe.
    Reagan habe nun inneramerikanisch seine Beweglichkeit unter Beweis stellen wollen und die Gelegenheit der neuen Bürgerkriegsbewegung sofort zum Anlass genommen, um der Mehrheitsstimmung der Amerikaner zu folgen und eines der heißesten Eisen im Wahlkampf abzukühlen, ja möglich, beiseite zu räumen.
    Bewusst nimmt die Regierung Reagan dabei wohl in Kauf, dass ihr ursprünglicher Beschluss
    die Regierung Jemael sich in eine multinationale Friedensgruppe zu unterstützen, nachsächlich als falsch, fragwürdig, zumindest übereilt eingestuft werden kann.
    Da liegt schon mehr das Argument, es habe sich um die Rettung von Menschenleben gehandelt, nämlich jene der Marines und auch der Angehörigen der amerikanischen Botschaft von Bayreuth.
    Dieses karitative Argument macht es zumindest in diesen Stunden Washington leichter, der Frage nach dem Gesichtsverlust der Supermacht USA auszuweichen.
    International ist es, wie Diplomaten bereits feststellen, eine ganz andere Frage.
    wie es um die Glaubwürdigkeit der USA und ihrer Sicherheitsgarantien langfristig und in aller Welt bestellt ist.
    Umso mehr, als die Letztentscheidung von Präsident Reagan als Oberkommandierenden der US-Truppen etwas überstürzt zustande kam, die Konsultationen mit Paris, Rom und London als nicht umfassend bezeichnet werden können.
    Und jetzt, da politisch die Weichen auf Abzug endgültig gestellt sind, allen Beteiligten dämmert,
    ob diesen Teilnehmerstaaten international überhaupt noch viel Bewegungsspielraum bleibt, etwa durch Einschaltung der Vereinten Nationen.
    Wenn wir bei dem Stichwort Vereinte Nationen bleiben, die Frage an Dr. Hugo Portisch, der so uns ins Mittagsschonalstudio gekommen ist, können eigentlich die Vereinten Nationen die Rolle der multinationalen Friedenstruppe im Libanon übernehmen?
    Die multinationale Friedenstruppe, die jetzt dort war, also Amerikaner, Briten, Franzosen, Italiener, hatten ein ganz anderes Ziel.
    Die wollten die jetzige libanesische Regierung und Präsident Jemael unterstützen und dafür sorgen, dass diese Regierung ihre Autorität wiederum möglichst über den ganzen Libanon erhält und wieder etabliert.
    Damit hat sich diese Friedenstruppe gegen die Intentionen einer ganzen Reihe von sehr gewichtigen
    Volksgruppen im Libanon gestellt, war daher Partei und hat die Feindschaft dieser Gruppen auf sich gezogen.
    Die UNO-Friedenstruppe, die, wenn sie überhaupt kommt, wenn die UNO sich darüber einigen kann, sie zu entsenden, dann wird sie diese Situation nicht vorfinden.
    Sie wird in einen Libanon kommen, wo das ausgestanden ist sozusagen, wo die Regierung Jemael entweder zurückgetreten ist oder ihren Konsens gefunden hat oder im Begriff ist, ihn zu suchen und zu finden mit den anderen Gruppen.
    Das heißt, die UNO-Friedenstruppe würde dieser Feindschaft nicht begegnen und könnte sich daher doch etablieren, meine ich.
    Könnte sie die Aufgaben, die sie dann auferlegt bekommt, auch lösen?
    Sicher nicht.
    Das hat sich im Libanon immer wieder herausgestellt, dass es ungeheuer schwer ist, dort Aufgaben zu lösen.
    Von außen geht das nicht.
    Diese Aufgaben müssen die Libanesen untereinander lösen.
    Wenn man aber weiß, dass sie das schon seit 30 Jahren versuchen und es nicht zustande gebracht haben, dann weiß man auch, dass da noch sehr, sehr viel Wasser den Jordaner unterfließen wird, bevor dort wirklicher Frieden einkehrt.
    Und insofern bleibt es natürlich gefährlicher Boden, weil jedes Mal, wenn diese kriegführenden Parteien, die Bürgerkriegsparteien, ihre Einigung nicht finden, wird geschossen.
    Und die Friedenstruppe wird halt dann, die UNO-Friedenstruppe, das machen, was sie im Süden des Libanons ja immer wieder praktiziert hat.
    Wenn geschossen wird, zieht sie sich zurück.
    Im 10.
    Bürgerkriegsjahr im Libanon, der Bürgerkrieg, der bis jetzt an die 70.000 Tote gefordert hat, ziehen sich also jetzt die Amerikaner federführend zurück und ziehen die anderen Mitglieder der multinationalen Friedenstruppe aller Voraussicht nach mit.
    Die Briten haben sie schon getan.
    Ist jetzt eigentlich die amerikanische Libanon-Politik als gescheitert anzusehen?
    Ja, diese Ziele, die sich der Präsident Reagan dort gesetzt hat, die hat er nicht erreicht und die kann er auch nicht mehr erreichen.
    Nämlich die von mir schon vorher erwähnten Ziele, diese Regierung Jamail im Libanon zu etablieren, es wiederum zu einem souveränen Libanon kommen zu lassen mit der bisherigen, früheren Konstitution, Verfassung, das geht nicht.
    Man muss nämlich sich vor Augen halten, was wollte diese Friedenstruppe, was wollte vor allem die amerikanische Politik im Libanon.
    Die Amerikaner haben geglaubt, jetzt, nachdem die Israelis im Libanon einmarschiert waren, nachdem sie den Libanon sozusagen überlaufen hatten, militärisch überrannt hatten, nachdem sie dort die PLO und den Arafat zum Abzug gezwungen hatten,
    Amerika und der Westen die Pflicht hätten, dort hereinzukommen, damit es zu ermöglichen, dass die Israelis rausgehen.
    Und die Hoffnung war und auch die Erwartung der Amerikaner, dass würde auch die Syrer bewegen, rauszugehen.
    Und damit könnte man wieder einen unabhängigen, neutralen Libanon herstellen.
    Nun, die Syrer haben nicht die Absicht gehabt, herauszugehen.
    Die Israelis hatten sie nur halb und immer gebunden auch an die Frage, ob die Syrer auch gehen.
    Kurz, diese Politik ist nicht aufgegangen, die Wiederherstellung des Libanons, so wie er früher war, ist nicht machbar gewesen unter diesen Voraussetzungen.
    Auf die Gefahr ist zu einfach auszudrücken, aber wenn man möchte, in Amerika hat sich Reagan jetzt Pluspunkte geholt, dass er seine Marines abzieht.
    In der Welt hat er sich blamiert und sich Minuspunkte geholt.
    Die Bedeutung dieses Abzugs für die Rolle Amerikas als, ich weiß nicht, Weltpolizei ist dadurch angekratzt.
    Ja, ganz gewiss.
    Und das ist gar nicht zu einfach ausgedrückt, sondern so ist es.
    Die Amerikaner haben da angesetzt, um ein internationales Problem unter Einsatz ihrer eigenen Armee zu lösen.
    Sie haben es nicht gekonnt, sie ziehen ihre Armee zurück.
    Und was man halt dazu sagen muss, sie ziehen sie zurück, weil Wahlkampf ist in Amerika.
    Wäre das Jahr 1984 kein Wahlkampfjahr,
    würde ich meinen, hätte der Herr Reagan wahrscheinlich noch länger versucht, doch den Standpunkt durchzusetzen.
    Das ist sicherlich auch, bringt das mit sich, eine gewisse Unglaubwürdigkeit für das, was Amerika im Nahen Osten ja immer wieder vorhat, was schon der Präsident Carter eingeleitet hat, nämlich die schnelle Einsatztruppe, die dann auftreten soll, wenn dort große Krisen herrschen, die dann die Ölquellen und die Schifffahrtslinien schützen soll, übrigens nicht nur für Amerika, sondern auch für Westeuropa,
    All das ist natürlich tatsächlich, wie Sie sagen, angekratzt.
    Die Glaubwürdigkeit ist infrage gestellt.
    Das sind absolut Minuspunkte.
    Ich möchte aber sagen, dass er wahrscheinlich die Pluspunkte, die er da in Amerika erntet für den Wahlkampf, einige davon wird der Präsident Reagan wahrscheinlich auch in Westeuropa bekommen.
    Denn er hat ja doch etwas gezeigt, was man gerade dem Herrn Reagan nicht so ohne weiteres zugemutet hat, nämlich, dass er die Fahne streicht.
    dass er nicht mit dem Kopf durch die Wand geht, wenn es einmal nicht geht, dass er nicht den 1.500 Marines noch 5.000 oder 50.000 nachgeschickt hat.
    Wenn wir uns erinnern, der Präsident Johnson hat das gemacht seinerzeit im Vietnam, und zwar auch in einem Wahlkampfjahr.
    Und wie er da nicht durchgekommen ist, hat er gesagt, verzichte ich lieber auf die Präsidentschaft und führe meinen Krieg weiter.
    Das war eigentlich der Grund des Rücktritts des Johnson.
    Also in diesem Vergleich schaut das halt wieder besser aus.
    Man hat es doch mit einem amerikanischen Präsidenten zu tun, der weiß, wenn eine Sache einmal nicht geht und wenn es verloren ist und der dann nicht unbedingt die militärische Maschine aufmarschieren lässt in voller Stärke.
    Zum Schluss, Herr Dr. Portisch, eine kurze Frage.
    Was kann jetzt im Libanon weitergehen?
    Wie kann es schemajell weitergehen?
    Ich weiß nicht, ob Schemael weitermachen kann.
    Das ist eine wirklich große Frage, inwieweit er in diesem ganzen Prozess abgenützt worden ist.
    Weil natürlich, er hätte vielleicht eine Chance gehabt, ohne die Unterstützung der internationalen Friedenstruppe.
    Jetzt wird er natürlich mit dieser identifiziert.
    Der Abzug der Friedenstruppe ist sicherlich auch eine Niederlage für ihn selbst.
    Also ich hätte meine Zweifel, ob er der Mann ist, der jetzt mit den Oppositionsgruppen im Libanon den großen Konsens finden kann.
    Er wird es sicherlich versuchen.
    Und wir wissen ja nicht, was jetzt in den Köpfen dieser Oppositionsgruppen vor sich geht.
    Denn eines ist schon wahr, solange diese Friedensgruppe, insbesondere die Amerikaner da waren, konnten sie in Opposition dagegen ungeheuer stark sein.
    Sie mussten sich nicht einigen.
    Sie hatten ein Ziel, die herausbringen und das Ziel ist ein großes gewesen.
    Jetzt ist es erfüllt, jetzt müssen sie wissen, was sie weiter tun wollen.
    Wollen sie jetzt einen Libanon, der funktioniert, der eine eigene Souveränität hat, dann müssten sich diese Gruppen relativ bald einigen, weil wenn sie das nicht tun, dann wird der Libanon eben keine eigene Souveränität haben, sondern wahrscheinlich ein Vasal der Syrer werden.
    Weil die stehen natürlich auch schon in den Startlöchern.
    Und das ist jetzt die Gretchenfrage an die bürgerkriegsführenden Parteien des Libanons.
    Wenn sie weiterhin Bürgerkrieg führen, werden sie von der nächsten Macht überrollt werden, so glaube ich.
    Außer sie besinnen sich und sagen, das gerade wollen wir nicht.
    Dann wollen wir jetzt den Konsens.
    Dann hat aber, glaube ich, auch schon jeder im Libanon eingesehen oder sollte eingesehen haben, dass der Konsens nicht sein kann, Rückkehr zu genau dem Status Quo ante, also wie es mal früher war, sondern es bedarf einer neuen Verfassung, einer neuen Konstitution, die den geänderten Bevölkerungsverhältnissen im Libanon Rechnung trägt und die sind nun einmal so, dass die Moslems jetzt die Mehrheit haben.
    Vielen Dank, Herr Dr. Portisch, dass Sie zu uns gekommen sind.
    Mittlerweile ist es 12 Uhr und 28 Minuten geworden.
    Kurz ein Blick auf das geplante Programm noch.
    Die Schlagzeilen dazu.
    Beginn der Olympischen Spiele in Sarajevo.
    Deutscher Bundestag debattiert Falk Hiesling Wörner.
    Wiener ÖVP-Chef Erhard Busseg aus Nicaragua zurückgekehrt.
    Diskussion um Autobahntankstellen in der Steiermark und ein Gespräch mit Nikolaus Arnon Kur über sein Buch Der musikalische Dialog.
    Heute Nachmittag um 14.30 Uhr wird der offizielle Auftakt für die 14.
    Olympischen Winterspiele in Sarajevo erfolgen.
    Mit 39 Bewerben, 1589 Sportlern und 49 Teilnehmerländern werden die heute beginnenden Winterspiele die bisher größten sein.
    Bisher hielten die Olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck den Größenrekord.
    Ob die Bewerber in Sarajevo auch Besucherrekorde erbringen werden, steht noch dahin.
    Die bisherigen Eishockey-Veranstaltungen brachten jedenfalls noch spärliches Publikum.
    Über die wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe der Olympischen Spiele von Sarajevo informiert Manfred Kronstein in einem Telefongespräch mit Jugoslawien-Korrespondent Gustav Kalupa.
    Offiziell, Herr Kalupa, werden die Kosten für die heute beginnenden Olympischen Winterspiele in Sarajevo mit umgerechnet 2,7 Milliarden Schilling veranschlagt.
    Das dürfte aber wirklich nur die Untergrenze sein, die offizielle Untergrenze für die Mittel, die hier aufgebracht werden.
    Tatsächlich dürften die Ausgaben bedeutend höher liegen, wenn man weiß, dass die Bevölkerung von Bosnien und Herzegowina seit sechs Jahren vier Prozent ihres monatlichen Einkommens
    abführt, dass daneben jeder Arbeitende praktisch einen Monat so eine Spende für die windischen Olympischen Winterspiele abgegeben hat.
    Das sind Gelder, die ja nicht zurückkommen.
    Dazu kommt noch die Entwicklungshilfe Jugoslawiens, also des Bundes für das unterentwickelte Bosnien.
    Wenn wir also die angegebene Summe mal drei oder vier multiplizieren, kommen wir etwa zu den Kosten, die die
    Wenn nun die Bevölkerung derart viel abführen muss oder freiwillig abführt, 4% vom Gehalt über 6 Jahre hinweg, das trifft ja eigentlich eine sehr arme jugoslawische Region.
    Was erwartet man sich also in Jugoslawien nun von diesen Winterspielen?
    Warum leistet sich Jugoslawien diesen Aufwand?
    Man erwartet sich davon natürlich auch einen großen politischen Effekt für das blockfreie Jugoslawien.
    6000 Journalisten berichten.
    von Sarajevo zweieinhalb Milliarden Menschen werden täglich Gelegenheit haben, rund um die Erdkugel das Geschehen in Sarajevo zu verfolgen.
    Das ist natürlich ein propagandistischer Effekt, wie er nicht größer sein kann.
    Daneben glaubt man vielleicht noch, ökonomische Effekte zu erzielen durch die Besucher und dann eben später dadurch, dass hier ein neues Wintersportzentrum in Jugoslawien
    Herr Kalupa, was die Versorgungslage betrifft, so haben Sie ja selbst an Ort und Stelle in Sarajewo Eindrücke erhalten können, wie es nun um die Versorgung hier in diesem Gebiet während der Olympischen Winterspiele bestellt ist.
    In Sarajewo gibt es alles das, was es sonst in Jugoslawien eigentlich kaum oder wenig gibt.
    Der Ausländer, der heute nach Sarajewo zu Besuch kommt, wird den Eindruck eines wohlgeordneten wirtschaftlichen Staates vorfinden.
    Und man könnte eigentlich nur Jugoslawien wünschen, dass dieser Zustand, der heute in Sarajevo gezeigt wird, in Jugoslawien in der nächsten Zeit auch wieder Wirklichkeit wird.
    Tatsache ist, dass alles, was man irgendwo abzweigen konnte in anderen Landesteilen Jugoslawiens, eben nach Sarajevo gelenkt wird, um ganz einfach die Versorgung der Besucher, man rechnet täglich mit 30.000 bis 50.000, und der Teilnehmer der Olympischen Spiele, die ja auch mindestens 10.000 bis 15.000
    Menschen ausmachen, dass die Versorgung dieser Personengruppen ganz einfach gesichert ist und klaglos verläuft.
    Einen Beitrag von ungefähr 1,8 Milliarden Shilling zu den heurigen Olympischen Spielen leisten die elektronischen Medien.
    Und jetzt hat es ja eine internationale Verwicklung gegeben.
    Es hat da Restriktionen gegeben.
    Die Entscheidung ist da gestern gefallen.
    Ja, Sie denken wahrscheinlich an den Fall von Radio Free Europe und Radio Liberty, diese beiden privat finanzierten amerikanischen Sender.
    Sie wurden auf Antrag des sowjetischen Mitglieds des internationalen Komitees von der Berichterstattung der olympischen Winterspiele aus Sarajevo ausgeschlossen.
    Das ist eigentlich ein einmaliger Vorgang und ein platter Verstoß gegen die Charta der olympischen Spiele.
    Und man wird ja sehen, welche Folgen das eigentlich nach sich ziehen wird.
    Denn eines ist sicher.
    Der amerikanische Fernsehgesellschaft ABC hat 90 Millionen Dollar für die Rechte der Übertragung der Olympischen Spiele gezahlt und praktisch die ganze technische Infrastruktur, wenn ich so sagen darf, gesichert.
    Die Frage ist jetzt, werden sich das die Amerikaner gefallen lassen?
    Eines kann man wohl heute schon sagen, dass die folgenden Sommerspiele in Los Angeles dadurch doch sehr
    Herzlichen Dank für diesen Bericht, Herr Karlopper.
    Auf Wiederhören.
    Nächster Programmpunkt zum Thema Sarajevo ist unsere Inlandspresse-Schau.
    Wilfried Seifert hat die Zitate ausgewählt.
    Wir versprechen bei den Olympischen Spielen als ehrliche Sportler die Regeln zu achten und im ritterlichen Geist zum Ruhme des Sports und zur Ehre unserer Mannschaft teilzunehmen.
    Das werden heute die Sportler zur Eröffnung der 14.
    Olympischen Winterspiele in Sarajevo versprechen.
    Der Ort der Veranstaltung löst bei Michael Gernand in der Süddeutschen Zeitung Assoziationen zum politischen Terror aus, von dem ja auch der Sport nicht verschont blieb.
    Die 14.
    Olympischen Winterspiele, die zweiten in einem sozialistischen Land, werden wohl auch in Sarajevo keine Oase des Heils und der Unschuld sein.
    Gleichwohl will der internationale Sport auch dieses Mal versuchen, die friedfertige Grundstimmung seines bedeutendsten Festes zu vermitteln.
    Dass der Preis für dieses Heereanliegen, dem eigentlich zuwiderläuft, ist seit dem schrecklichen Blutvergießen 1972 in München bittere Erkenntnis.
    Auch in Sarajevo müssen Athleten ihre Ziele unter ungeheuer aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen anstreben.
    Ein notwendiger Umstand, der Zweifel an solchen Spielen aktuell werden lässt."
    Das meint die Süddeutsche Zeitung.
    Der Kommentator der Frankfurter Allgemeinen gewinnt trotz Milliardenaufwandes und politischer wie sportlicher Streitereien den Spielen in Sarajevo letztlich positives Abkommen.
    Dass es trotz aller politischen Gegensätze möglich wurde, zum spartlichen Vergleich zusammenzufinden, ist vier Jahre nach dem Verkünden des Boykotts gegen die Moskauer Olympischen Spiele erstaunlich.
    Doch ist nicht gesagt, dass der große Aufwand den erhofften Lohn bringt.
    Das Ziel mit Hilfe des Olympischen Medienspektakels im großen Stil, den Wintertourismus in die Region zu ziehen, könnte zu weit gesteckt sein.
    Vielleicht zählt am Ende allein der Sport.
    Das wäre nicht einmal das Schlechterste.
    Aus österreichischer Sicht interessiert die Sportkommentatorin vor allem ein Thema, das in Österreich schon einmal vor zwölf Jahren die Gemüte bewegte.
    Die Frage nach dem sichtbaren und dem versteckten Professionalismus der antretenden Sportler.
    Anlass dafür ist nicht die Sperre von Ingemar Stenmark, sondern die Rücknahme des österreichischen Eishockeyspielers Greg Holst.
    Der Austro-Kanadier hat früher in einer kanadischen Profi-Liga gespielt.
    Josef Metzger in der Tageszeitung die Presse hält es für eine reine Komödie, wenn die ehemaligen Mitglieder der erfolgreicheren Liga gesperrt, der sogenannten Konkursliga aber teilnahmeberechtigt sind.
    Gar nicht zu reden von all den Eishockey-Soldaten aus der Sowjetunion.
    die in jenem sozialistischen Paradies leben, dass man den Normalverbrauchern dort nur vorgaukelt.
    Der Olympische Amateurparagraf wurde kurzum derart manipuliert, wie noch selten zuvor, um einen Kompromiss zu finden, der den Ausschluss einer ganzen Sportart aus dem Olympischen Turnier zumindest einmal aufgeschoben hat.
    Also haben die Olympier eine authentische Interpretation ihres eigenen Gesetzes zugelassen, damit die olympische Lüge weiterleben kann.
    Jetzt steht nichts mehr der Entzündung der olympischen Flamme im Wege als ewiges Licht für Avery Branditsch.
    Fanal wäre vielleicht die bessere Formulierung, denn immerhin braucht die olympische Flamme nach Angaben der österreichischen Erzeugerfirma so viel Gas, dass man damit 120 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizen könnte.
    In der steirischen Südosttagespost fasst Willibald Penitz das Thema Amateure gegen Profis so zusammen.
    Noch wird unterschieden zwischen jenen, die zugeben, dass sie mit dem Sport verdienen und jenen, die es verschleiern.
    Die olympische Lüge belastet uns noch immer.
    Sie aus der Welt zu schaffen, Startmöglichkeit für alle Spitzenkönner zu erreichen, das wäre der größte olympische Sieg.
    Das war der heutige Inlands- und Auslands-Presseschau, zusammengestellt von Wilfried Seifert.
    Zwölf Uhr und 37 Minuten ist es mittlerweile geworden.
    Das Tauzin um die vorgesehenen Parlamentswahlen in Nicaragua im Jahr 1985 hat nun mit dem Versprechen der sandinistischen Regierung, den Wahltermin einzuhalten, sein vorläufiges Ende gefunden.
    Eine entsprechende Gesetzesvorlage soll der Staatsrat in Managua heute noch erlassen.
    Noch am Samstag war im Rundfunk Nicaraguas eine Erklärung verlesen worden, wonach die Wahlen aufgrund neuer Angriffe der antisandinistischen Rebellen auf unbestimmte Zeit verschoben worden seien.
    Der genaue Wahltermin soll wie geplant am 21.
    Februar bekannt gegeben werden.
    Beobachter sehen in dem Vorgang Hinweise auf mögliche Meinungsverschiedenheiten innerhalb der sandinistischen Führung über den einzuschlagenden innenpolitischen Kurs.
    Auch der Wiener Vizebürgermeister Erhard Busseck, der gestern von einer 19-tägigen Reise durch fünf mittelamerikanische Länder nach Wien zurückgekehrt ist, konnte solche Meinungsverschiedenheiten feststellen.
    Brigitte Fuchs hat Erhard Busseck zu seinen Nicaragua-Eindrücken befragt.
    Herr Dr. Pusik, Sie sind gestern von einer längeren Reise durch Zentralamerika zurückgekommen.
    Eine Ihrer Stationen in Zentralamerika war Nicaragua.
    Nicaragua steht ja immer wieder in den Schlagzeilen der Weltpresse.
    Es gibt sehr verschiedene Meinungen dazu.
    Für die einen ist die Sandinistische Revolution in Nicaragua.
    ein Zeichen von Befreiung in der Dritten Welt, die anderen verbinden es mit Marxismus in der Dritten Welt, mit zunehmendem Einfluss der Sowjetunion.
    Welchen Eindruck hatten Sie von Nicaragua?
    Zunächst einmal muss man dazu sagen, dass es in dieser Region ja nicht nur Probleme in Nicaragua gibt, sondern eigentlich mit Ausnahme von Costa Rica in allen diesen Ländern.
    Alles, was dort geschieht, ist von grundsätzlicher Bedeutung für die Entwicklung dieser Region und eigentlich auch für Europa.
    Dass es für Nicaragua ein besonderes Interesse gibt, liegt daran, dass einige in Europa sozusagen ihre Sehnsüchte dort verwirklicht sehen.
    Ich finde das ein bisschen ungerecht für die anderen Länder, die alle unser Interesse verdienen, ob es dort zu einer Demokratie kommt oder was wirklich passiert.
    Zur Situation in Nicaragua selber ist zu sagen, dass die Übereinstimmung in Nicaragua besteht, dass jeder glücklich ist, dass die Schrecken der Somoza-Diktatur vorüber sind, dass es gelungen ist, einige grundsätzliche Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung und in der Ernährung zu erzielen, dass aber hinsichtlich der politischen Zukunft dieses Landes eigentlich sehr viel offen ist.
    Wobei die einen meinen, dass der Weg der Sandinistischen Revolution, ihre drei Grundprinzipien aufrechtzuerhalten, nämlich eine gemischte Wirtschaft, eine plurale Demokratie und bei den blockfreien Staaten zu bleiben, gelingen wird.
    Andere wieder meinen, dass der irreversible Punkt
    dass es auf eine Art marxistisch-leninistische Regierung oder zumindest auf ein totalitäres Parteiregime, das Sandinisten zugeht, schon überschritten ist.
    Ich möchte mir kein definitives Urteil anmaßen, allerdings sind die Vorstellungen, die wir zu Wahlen getroffen haben, nämlich Wahlen besonderer Art, so hat es etwa der Innenminister Borch in einem Gespräch gesagt, schon so, dass man nicht von einer Demokratie in unserem Sinn sprechen kann.
    Sie haben es ja schon erwähnt, Sie sind mit dem Innenminister Porche zusammen getroffen, Sie sind auch mit dem Kulturminister Ernesto Cardinal zusammen getroffen.
    Haben Sie den Eindruck, dass es sich bei diesen Leuten nicht um Demokraten handelt im europäischen Sinn?
    Ich glaube, dass man ein definitives Urteil noch nicht machen kann.
    Ich glaube, dass gerade die Gesprächssituation mit dem Ausland, auch mit Europa, hier noch sehr viel bewirken kann.
    Ich glaube nicht, dass die Reise schon am Ende angelangt ist.
    Es gibt einige Zeichen, die einem Sorge machen können, dass es eben keine Demokratie wird.
    Vor allem das Vertrauen auf Massenorganisationen prägt dort sehr stark das Lebensbild.
    Es geht in die Richtung sozusagen, alles was nicht die Überschrift Sandinistisch trägt, darf eigentlich gar nicht existieren.
    Zu der Zeit, wie wir in Nicaragua waren, war gerade die Diskussion über das Wahlgesetz.
    Inzwischen ist ja der Termin der Wahlen suspendiert worden.
    Da war der Eindruck bei den Oppositionsparteien sehr stark, dass unter dem Gesichtspunkt Wahlen besonderer Art überhaupt die Ausschaltung jeglicher Opposition verstanden wird, wobei ja die Wahlvorbereitung, nämlich die Möglichkeit über eine Meinungsvielfalt zu verfügen, ohnehin sehr eingeschränkt ist.
    Da ist ein sehr, sehr kritischer Punkt,
    Herr Dr. Pustik, Sie sagten, die Wahlvorbereitungen sind suspendiert.
    Es gab gestern Erklärungen, dass sie nach wie vor laufen, dass also von Suspendierung der Wahlvorbereitungen gar keine Rede sein kann.
    Es gibt da offensichtlich zwei Linien innerhalb der sandinistischen Junta oder der sandinistischen Regierung.
    Hatten Sie den Eindruck, dass es vielleicht in der Junta einen Pluralismus bei diesen Ansichten gibt?
    eher einen Machtkampf.
    Ich glaube, dass die verschiedenen Gruppen in der sandinistischen Front versuchen, mit ihren Relationen zum Ausland, mit dem, was sie versprechen, was in der Zukunft passieren soll, sich versuchen, eine bessere Ausgangsposition für die Entscheidung, wer eigentlich maßgebend ist, zu verschaffen.
    Wir konnten bei dem Gespräch mit sandinistischen Politikern hier unterschiedliche Positionen schon feststellen, wobei es natürlich nicht möglich ist, innerhalb von drei Tagen die ganze Tiefe dieser Auseinandersetzung auszuloten.
    Zum Abschluss noch eine ganz andere Frage.
    Sie waren jetzt in Nicaragua, der Bundesparteiobmann der ÖVP war in seiner Funktion als IDU-Vorsitzende in Mittelamerika.
    Ist es eigentlich nicht ein bisschen außergewöhnlich, dass zwei Spitzenpolitiker der großen Oppositionspartei gleichzeitig, aber unabhängig voneinander so weit wegfahren?
    Zunächst möchte ich einmal sagen, ich glaube in diesem Raum können wir gar nicht genug fahren, weil es auch das Interesse an Gesprächen gerade mit einem kleinen Land wie Österreich gibt.
    Die Neutralität hat zum Beispiel für Costa Rica dort einen Modellfall bedeutet.
    Zum Zweiten gibt es auch Zufälle, wie ich glaube gute Zufälle.
    Wir haben seit sieben Monaten diese Reise vorbereitet.
    Die Gruppe ist ja als Solidarität mit Lateinamerika, als eine Organisation, die sich vor zwei Jahren gegründet hat, gefahren.
    Und durch die Veranstaltung des IDU-Seminars in Bogotá hat sich eine terminliche Gleichheit ergeben.
    Dieses Gespräch mit Erhard Busseck führte Brigitte Fuchs nun nach Österreich.
    Wenn man über den Wechsel in Richtung Graz fährt, so gibt es an der Stadteinfahrt nach Hartberg in der Oststeiermark ein erfreuliches und ein unerfreuliches Verkehrsschild.
    Das Erfreuliche zur Autobahn A2, zu jenem Teilstück, das die unangenehme Strecke auf der Bundesstraße zwischen Hartberg und Gleisdorf umgeht und seit wenigen Monaten als Sparvariante in Betrieb ist.
    Und gleich darunter dann das unerfreuliche Schild, 140 Kilometer keine Tankstelle auf der Autobahn.
    Letzte Gelegenheit daher in Hartberg zu tanken.
    Auf der Fahrt nach Kärnten über die PAK gibt es erst wieder in der Gegend von Wolfsberg in Kärnten eine Tankstelle.
    Ein Zustand, der schon zu heftigen Diskussionen geführt hat.
    Dem Bautenministerium wurden Planungsversäumnisse vorgeworfen und der Mineralölindustrie, dass sie es mit der Versorgungssicherheit der Autofahrer nicht mehr so ernst nimmt.
    Wie es mit Planung und Bau von Autobahnstationen in Österreich aussieht, hat Herbert Hutter im folgenden Beitrag untersucht.
    Ein Blick auf die Straßenkarte fördert in Sachen Autobahntankstellen Erstaunliches zu Tage.
    Auf den jüngst eröffneten Teilstücken der Südautobahn zwischen Hartberg und Lavantal gibt es, wie gesagt, auf mehr als 100 Kilometer noch keine einzige Autobahntankstelle, auf den knapp 20 Kilometern Brennerautobahn zwischen Innsbruck und der Staatsgrenze nicht weniger als sechs.
    Zwischen diesen beiden Extremen ist die Westautobahn zu finden, wo alle 20 bis 30 Kilometer eine Zapfstelle den Autofahrer mit Treibstoff versorgen kann, gleich in Verbindung mit einer Raststätte.
    Ministerialrat Erich Herrmann vom Bautenministerium.
    Dieser Abstand war in jener Zeit
    auch international üblich und kam daher, dass man etwa alle 20 bis 30 Minuten glaubte, eine Station vertreten zu können, vom Bedarf her.
    Und weil sich bei Untersuchungen gezeigt hat, dass Stationen, deren Abstand etwa 20 Kilometer beträgt oder größer ist, sich gegenseitig wirtschaftlich nicht mehr beeinflussen.
    Im Laufe der letzten Zeit und der Entwicklung der Kraftfahrzeugtechnik
    hat sich gezeigt, dass also die Kraftfahrzeuge immer größere Reichweiten erzielen, dass auch die Geschwindigkeiten eher im Durchschnitt größer geworden sind, sodass zurzeit auch international etwa ein Abstand zwischen 40 und 50 Kilometer als günstigster Abstand angesehen wird.
    Auf der Südautobahn findet man daher auch in den Planungsunterlagen des Bautenministeriums, das für die Standortwahl der Autobahnstationen verantwortlich ist,
    deutlich weniger vorgesehene Rastplätze für Wagen und Fahrer.
    Die neuen Planungsgrundsätze für die Südautobahn mit den größeren Abständen klingen also recht einleuchtend.
    Worum es aber zwischen Hartberg und dem Lavandtal überhaupt keine Tankstelle gibt, liegt an einer, seit etwas mehr als einem Jahr, schärfer werdenden Auseinandersetzung zwischen Bautenministerium und Mineralölindustrie.
    Grundeigentümer ist der Bund und das Ministerium will die Raststätten vor allem dort, wo sich Touristen an der schönen Landschaft erfreuen können.
    Die Mineralölindustrie will aber auch ein Geschäft machen.
    Sie muss dem Bund knapp zwei Prozent vom Tankstättenumsatz als Pachtschilling abliefern und noch mehr vom Restaurantbetrieb, der meist weiter verpachtet wird.
    Die Ausschreibung für eine Station auf der Packerhöhe hat kein Echo gefunden.
    Die Mineralölwirtschaft erklärt, dort fahren zu wenig Autos.
    Außerdem gäbe es keine Nachfrage nach einem zusätzlichen Wirtshaus.
    Ein Standort in der Nähe von Graz, da sei schon eher zu reden.
    Nur, erst nachdem der Plaputz-Stundl bei Graz beschlossen und der Knoten mit der Börn-Autobahn fixiert war, erst dann konnte die Station Kaiserwald, wie der Standort südwestlich von Graz heißt, ins Auge gefasst werden.
    Und das war erst 1983, also wenige Wochen vor der Inbetriebnahme des Teilstückes.
    Obwohl nach Aussage eines Managers aus der Ölwirtschaft die Zufahrt zu der neu geplanten Station nicht gerade einladend für den Autofahrer ist,
    gibt es Interessenten, erklärt Ministerialrat Herrmann.
    Unter der Voraussetzung, dass also jetzt die Vergabe in Kürze erfolgt, könnte damit gerechnet werden, dass etwa im Herbst des heurigen Jahres zumindest der Tankstellenbetrieb aufgenommen werden könnte.
    Auf der Packerhöhe selbst wird es vorerst nicht mehr als einen luftigen Parkplatz geben.
    Der bürokratische Aufwand bei der Errichtung von Autobahnstationen hat seinen Grund zum Teil im Bundesstraßengesetz.
    Dort steht, dass es zu Autobahnen keine privaten Zufahrten geben darf.
    Der Bund ist also Eigentümer auch der an die Autobahn angrenzenden Grundstücke und kann daher von sich aus bestimmen, wo es eine Autobahnstation geben soll und wo nicht.
    Die Pachtverträge werden ausgeschrieben und im Allgemeinen von einer Autobahnbetriebsgesetz-MBH wahrgenommen, die ihrerseits Eigentum der großen Ölfirmen ist.
    Die Großen haben daher das Geschäft bisher unter sich ausgemacht, an Stationen, die große Umsätze haben, an denen im wahrsten Sinne des Wortes kein Weg vorbeiführt, an denen es daher auch nicht nötig ist, aus Gründen des Wettbewerbes Selbstbedienungszapfsäulen mit billigerem Treibstoff einzurichten.
    Kein Wunder daher, dass es dem Disconter Avanti erst jetzt gelungen ist, eine Autobahnstation zu ergattern und zwar das Gasthofgut an der Tauernautobahn zwischen Rathstadt und der Abfahrt nach Bischofshofen.
    Im nächsten Monat wird der Betrieb dort aufgenommen.
    Es ist aber noch nicht entschieden, ob Avanti auch an der Autobahn als Disconter mit niedrigeren Treibstoffpreisen auftritt oder ob er sich unter die teuren Markenfirmen einreiht, die bisher alle Autobahnstationen zugeschlagen erhalten hatten.
    Am Brenner wiederum hat das staatliche Regulativ nicht rechtzeitig eingreifen können.
    Denn die Brennerstrecke war ursprünglich nicht als Autobahn geplant, private Zufahrten waren also möglich und die Ölfirmen konnten sich mehr oder minder nach Belieben niederlassen.
    Kein wirtschaftlicher Schaden in diesem Fall, denn sie leben gut davon, dass noch jeder kurz vor der Grenze nach Italien tankt, denn beim südlichen Nachbarn ist Benzin empfindlich teurer als bei uns.
    In Zeiten, in denen die Ölfirmen ohnehin unrentable Tankstellen sperren, verlangen sie nun mehr Mitsprache bei der Auswahl der Standorte und bei der Ausstattung von Autobahnstationen.
    Bautenminister Sekanina hat seinen Beamten engere Kontakte mit der Industrie verordnet.
    Ein Beitrag von Herbert Hutter, 12 Uhr und 50 Minuten ist es jetzt, 10 Minuten vor 13 Uhr, unser Kulturbericht im Mittagsschanal.
    Nikolaus Harnoncourt gilt heute weltweit als einer der interessantesten Interpreten alter Musik.
    Sein erstes Buch, Musik als Klangrede, das vor mehr als einem Jahr erschienen ist, wurde zu einem großen Erfolg.
    Nun erscheint in Kürze wiederum im Residenzverlag der zweite Band unter dem Titel Der musikalische Dialog.
    Texte Harnoncours, die das Ergebnis einer jahrelangen Auseinandersetzung mit den Werken Monteverdis, Bachs und Mozart sind.
    Mit Professor Harnoncours sprach Brigitte Hofer.
    Herr Annoncourt, Ihr Buch hat im Klappentext eine Ankündigung.
    In dem Mittelpunkt Ihrer Überlegungen stellen Sie den musikalischen Dialog, in dem Sie das wesentlichste Ausdrucksmittel der Komponisten zwischen 1600 und 1800 erkennen.
    In ausführlichen Analysen der großen Werke von Monteverdi und Bach zeigen Sie, wie dieser musikalische Dialog, durch den die Komponisten den damaligen Hörer zu packen, zu erschüttern und zu begeistern verstanden, heute wenigstens in Ansätzen wieder verständlich gemacht werden könnten.
    Was verstehen Sie jetzt unter diesem musikalischen Dialog?
    Unter diesem musikalischen Dialog verstehe ich im weitesten Sinn die Gegenüberstellung verschiedener Gemütszustände, also eine lyrische gegen eine
    energische Passage, auch einen direkten Dialog, das heißt eine Frage, eine Antwort, eine Bitte, eine Ablehnung, eine Bitte, eine Zustimmung, das weibliche gegen das männliche Prinzip, Gegenüberstellungen, die man seit dem 17.
    Jahrhundert in der Musik als chiaro oscuro, also als
    helldunkel bezeichnet hat und als die Kunst des Dramatischen oder des Dialogischen.
    Können diesen Ausführungen aber auch Menschen folgen, die nichts von Musik verstehen?
    Menschen, die keine große musikalische Vorbildung haben?
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch Menschen, die von Musik nichts verstehen und von Haus aus den Ablauf, das Melodische erwarten, dass die dann, wenn ihnen die Musik
    so interpretiert wird, sofort bemerken, da passiert etwas, da ist wirklich etwas im Gange, da ist ja Poesie ausgedrückt, da ist irgendetwas in Klang umgesetzt, das wir aus dem Leben kennen, das unsere täglichen Konflikte und täglichen Probleme ausmacht.
    Noch dazu ist es also so, dass wahrscheinlich die Struktur der Musik des einzelnen Komponisten viel klarer herausgearbeitet wird, ohne aber die Seele, wenn man das so bezeichnen kann, die Seele der Musik dabei zu vergessen.
    Stimmt das?
    Ja, das Lyrische, die Seele der Musik, die ist ja auch der Angepunkt des Dialoges.
    Und meiner Meinung nach liegt eher darin das Problem, dass man über die Kontraste, über die Unterschiede
    also sagen wir es grob, des Legato und Staccato, des Verbundenen und des Getrennten, über diese Unterschiede hinweg liest, sie über sie hinweg spielt und damit dem Hörer das Hören erschwert.
    Dieses Aufschlüsseln scheint mir geradezu eine Voraussetzung dafür, dass das Hören viel einfacher und viel klarer wird.
    Kann man jetzt in diesem musikalischen Dialog große Unterschiede zwischen Monteverdi, Bach und Mozart finden, wenn man es in Kürze formuliert?
    Ja, es sind sehr große Unterschiede stilistischer Art, das heißt die musikalische Sprache Monteverdis folgt in naturalistischer Weise der Sprache der Italiener, wie man sie noch heute hören kann.
    Das ist fast eine naturalistische
    Übersetzung von Sprache in Musik.
    Bei Bach ist das in hoher Weise stilisiert und bei Mozart ist die Verbindung zwischen dem stilisierten, wie es im Hochbarock, also bei Bach der Fall war, und dem naturalistischen, wie es bei Monteverdi der Fall war, ist fast eine, meiner Meinung nach, ideale Synthese eingetreten.
    Es gibt eine große Gemeinsamkeit aller drei und das ist in der textierten Musik die genaue Auslegung des Textes.
    Ihr Buch Musik als Klangrede hat einen großen kommerziellen Erfolg, das heißt einen großen Verkaufserfolg gehabt.
    Hat Sie diesen Erfolg überrascht?
    Der Erfolg hat mich eigentlich sehr überrascht, weil ich dachte mir, dass Bücher dieser Art eher einen Befremden auslösen und viele
    allgemein kulturell oder musikalisch interessierte Menschen nicht so ansprechen, weil zu viel über Musik gesprochen wird.
    Auf der anderen Seite muss ich sagen, hat mir diese sehr große Verbreitung des ersten Teiles, also des ersten Buches, überall sehr geholfen.
    Denn es ist da einmal unmissverständlich und eindeutig dargelegt, was ich meine.
    Es sind eine ganze Reihe von unterschobenen Meinungen, denen ich immer wieder begegne, über mich sind da so widerlegt, dass es eigentlich ein Mensch, der überhaupt liest und der sich überhaupt mit den Grundlagen beschäftigt, nicht erlauben kann, mir etwas zu unterstellen, was in dem Buch
    von Haus aus widerlegt ist.
    Auf der anderen Seite sehe ich, dass sehr viele Musiker, sehr viele Berufsmusiker dieses Buch gründlich studieren und das ist mir in meiner Arbeit eine große Hilfe.
    Das heißt also auch, dass dieser musikalische Dialog, jetzt also der zweite Band, wieder eine Interpretation ihrer eigenen Arbeit sein kann und Ihnen zugutekommen kann?
    Ich bin ganz sicher, besonders was Bach und Mozart betrifft.
    Nikolaus Arnon Kurs Band, der musikalische Dialog, wird in Kürze auf dem Buchmarkt erhältlich sein.
    Vier Minuten vor 13 Uhr schließen wir das Mittagsjournal mit aktuellen Kurzmeldungen.
    Libanon.
    Die amerikanischen, britischen und italienischen Truppen der multinationalen Streitmacht im Libanon werden aus Beirut abgezogen.
    Die Amerikaner und Briten haben mit dem Rückzug bereits begonnen, die Einheiten werden auf vor der Küste liegende Kriegsschiffe verlegt.
    Die Italiener bereiten den Rückzug vor.
    Die schweren Kämpfe zwischen den muslimischen Milizen und den sich auflösenden Regierungstruppen dauern unterdessen an.
    Seit Beginn der Gefechte am vergangenen Donnerstag sollen mehr als 250 Menschen getötet und etwa 900 verwundet worden sein.
    Präsident Schmeijel lehnt einen Rücktritt nach wie vor ab.
    Israel hat für den Fall des Stürzes von Schmeijel mit einer Intervention im Libanon gedroht.
    Die Sowjetunion verstärkt die Unterstützung Syriens, das seinerseits mit den muslimischen Milizen zusammenarbeitet.
    Ein führender Funktionär des Politbüros der KPDSU wird in der kommenden Woche Damaskus besuchen.
    Jugoslawien.
    In Sarajevo werden heute Nachmittag die 14.
    Olympischen Winterspiele eröffnet.
    Der Einmarsch der Nationen beginnt um etwa 14.30 Uhr.
    Das olympische Feuer wird circa eine Stunde später entzündet.
    Die Fahne Österreichs trägt Franz Klammer.
    Einen Bericht über die Eröffnungsfeiern bringt der Hörfunk im Olympiamagazin ab 17.10 Uhr im Programm Österreich 3.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Die Affärium Entlassung und Rehabilitierung von General Günther Kießling ist heute Gegenstand heftiger Diskussionen im Deutschen Bundestag.
    Bundeskanzler Kohl verteidigte seine Entscheidung, Verteidigungsminister Wörner im Amt zu halten und erklärte es Ehre Wörner, dass er seine Fehler zugegeben habe und sich seiner Aufgabe auch in Zukunft stellen wolle.
    Die Opposition betonte dagegen, Werner habe sich falsch und verantwortungslos verhalten und dadurch jede Autorität verspielt.
    Die Bundesrepublik sei durch den Vorfall weltweitem Gespött preisgegeben worden.
    Österreich.
    Der Wiener Vizebürgermeister und ÖVP-Obmann Erhard Bussek hat nach der Rückkehr aus Nicaragua zur Situation in diesem Land Stellung genommen.
    Bussek sagte, alle in Nicaragua seien froh, dass die Herrschaft des rechtsgerichteten Diktators Somoza zu Ende sei.
    Die sandinistische Regierung habe auf jeden Fall Verbesserung bei der Gesundheitsversorgung und bei der Ernährung gebracht.
    Busek meinte aber, man könne derzeit in Nicaragua nicht von einer Demokratie im westlichen Sinn sprechen.
    Er wollte allerdings kein definitives Urteil über die politische Entwicklung in der Zukunft abgeben.
    Der im Zusammenhang mit der Millionenaffäre in der Grazer Kreditanstalt Bankverein genannte Student Reinhard Schitterlist ist heute verhaftet worden.
    Schitterlist ist möglicherweise ein Komplize des in Köln verhafteten und nach Österreich ausgelieferten Grazer Bankbeamten Leopold Künigl.
    Künigl wird beschuldigt, 25 Millionen Schilling unterschlagen zu haben.
    Der Verwaltungsgerichtshof hat entschieden, dass Fahrzeuge, die in einem für Ladetätigkeit bestimmten Bereich innerhalb einer Kurzparkzone abgestellt sind, für die Dauer der Ladetätigkeit von der jeweils gültigen Kurzparkregelung ausgenommen sind.
    In einem derartigen Fall muss der Autofahrer keine Parkscheine mehr ausfüllen.
    Die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend.
    Meist reichlich bewölkt und neuerlich Schneefälle.
    Nachmittagstemperaturen 0 bis 4 Grad.
    Damit sind wir am Ende von 60 Minuten.
    Information durch den aktuellen Dienst.
    Die Redaktion meldet sich wieder ab 18 Uhr mit dem Abendjournal.
    Für das Team von heute Mittag verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Situation im Libanon: Aktuelle Lage, Abzug der Briten und US-Truppen, Versorgungslage
    Mitwirkende: Pott, Marcel [Gestaltung] , Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Ort: Beirut
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Situation im Libanon: USA ziehen Friedenstruppe ab
    Mitwirkende: Emmerich, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Situation im Libanon: Analyse der Libanonpolitik
    Mitwirkende: Portisch, Hugo [Gestaltung] , Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Beginn der Olympischen Spiele in Sarajewo: Aktueller Bericht - wirtschaftliche und soziale Hintergründe
    Mitwirkende: Kronsteiner, Manfred [Gestaltung] , Chalupa, Gustav [Gestaltung]
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Sport ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Beginn der Olympischen Spiele in Sarajewo: Inlands- und Auslandspresseschau
    Mitwirkende: Seifert, Wilfried [Gestaltung]
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Sport ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wiener ÖVP-Chef Busek aus Nicaragua zurück
    Interview: Erhard Busek
    Mitwirkende: Fuchs, Brigitte [Gestaltung]
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Sandinistische Revolution , Nachrichten
    Diskussion um Tankstellen an der Südautobahn
    Interview: Ministerialrat Erich Hermann vom Bautenministerium
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Hermann, Erich [Interviewte/r]
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neues Buch des Dirigenten und Musikspezialisten Nikolaus Harnoncourt "Der musikalische Dialog"
    Interview: Nikolaus Harnoncourt
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Harnoncourt, Nikolaus [Interviewte/r]
    Datum: 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Literatur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1984.02.08
    Spieldauer 01:00:10
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1984.02.08 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-840208_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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