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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Das erwartete wohl eigentliche Hauptereignis des heutigen Tags, die Olympische Herrenabfahrt in Sarajevo, ist buchstäblich ins Wasser gefallen.
Sie ist auf morgen verschoben.
Für uns vom Journal bedeutet das allerdings, dass wir wohl doch wieder mit mehr Hörern rechnen dürfen als zuvor.
Die österreichischen Medaillenhoffnungen waren natürlich doch eine sehr starke Konkurrenz.
Wie die Dinge liegen aber, grüß Gott, alle miteinander.
Und folgende Themen stehen auf unserem Mittagsprogrammzettel.
Schneechaos und Schneekatastrophen in Westösterreich und in der Schweiz.
Überaus ergiebige Schneefälle führten zu zahlreichen Lawinenabgängen, die seit gestern mehrere Todesopfer gefordert haben, darunter in Österreich drei Kinder.
Weltpolitik natürlich weiterhin beherrschend, die Entwicklungen im Libanon.
Wir erwarten noch in der ersten Journalhälfte einen Anruf unseres Nahost-Sonderkorrespondenten Hans Benedikt, der versucht hat, in die nach wie vor von schweren Kämpfen erschütterte Hauptstadt Beirut zu gelangen.
Ergänzend dazu die Libanon-Haltung in Moskau im Kreml.
Schon gestern kamen ja über die Nachrichtenagentur Novos die warnende Töne an die Vereinigten Staaten.
Ein weiteres, nicht ganz so dramatisches Auslandsthema heute, die Königswahlen in Malaysia.
Der südostasiatische Staat Malaysia ist die einzige Monarchie der Welt mit einem nur auf Zeit gewählten König.
Die Inlandsberichte kommen heute aus dem Bereich Wirtschaft.
Die Nationalbank präsentiert die Zahlungsbilanz 1983.
Sie ist offenbar durch die gegen Jahresschluss noch getätigten Vorziehkäufe auch importierter Produkte schlechter als erwartet ausgefallen.
Die Leistungsbilanz, also das Ergebnis von Ein- und Ausfuhr nicht nur materieller Güter, sondern auch von Dienstleistungen wie etwa dem Fremdenverkehr, diese Leistungsbilanz ist aber trotzdem jetzt schon das dritte Jahr einigermaßen ausgeglichen.
Dann sehen wir dem Schlagwort von der Krise, von der Arbeitslosigkeit in Österreich vor allem ein wenig hinter die statistische Oberfläche.
Die durchschnittlichen jährlichen Arbeitslosenzahlen sagen ja nämlich relativ wenig darüber aus, wie vielen Österreichern etwa im Jahr die Arbeitslosigkeit, wenn auch vielleicht nur vorübergehend, wirklich widerfahren ist.
Oder ein anderes Detail, rund ein Viertel aller Arbeitslosen muss jetzt damit rechnen, länger als ein halbes Jahr auf Jobsuche zu sein.
Die Dauer der Arbeitslosigkeit wächst also.
Auch das wird in keiner Durchschnittsstatistik ausgewiesen.
Im Kulturteil schließlich befassen wir uns mit Büchern zum Thema Februar 1934.
Und um den Februar 1934 geht es auch in einem kurzen Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen einem ehemaligen sozialdemokratischen Schutzbündler und einem ehemaligen Angehörigen des Bundesheeres, die einander in diesen Februartagen 34 in feindlichen Bürgerkriegsfronten gegenüberstanden.
Das ganze Gespräch, das ungekürzte, wollen wir dann heute Abend in einem Journal extra senken.
Zunächst aber zurück zum Mittagschanal und zu den Nachrichten.
Verantwortlicher Nachrichtenredakteur ist Adolf Poindl, Nachrichtensprecher ist Josef Wenzlich-Natek.
Österreich.
Die überaus ergiebigen Schneefälle in Westösterreich haben zu einer Katastrophensituation geführt.
Lawinenabgänge forderten mehrere Menschenleben.
Unter den Toten sind drei Kinder.
In Galtü in Tirol hat eine Staublawine eine Mauer des Gasthofes Gamspitze eingedrückt.
Dabei wurden zwei Kinder im Schlaf getötet.
Die elfjährige Christiane Niederleitner und ihr zwölfjähriger Bruder Robert.
In St.
Jakob am Adelberg wurde der 14-jährige Schüler Helmut Jön etwa 100 Meter vom Elternhaus entfernt von einer Lawine mitgerissen und getötet.
Im Samnaun soll heute eine größere Lawine niedergegangen sein.
Dabei sind angeblich auf Schweizer Seite vier Menschen ums Leben gekommen.
Zahlreiche Lawinenabgänge haben Sachschäden angerichtet.
Die Lawinenwarndienste haben Skifahrer und Alpinisten aufgefordert, Berg- und Skihütten zur Zeit nicht zu verlassen.
Die Verkehrssituation im Westen des Bundesgebietes ist durch zahlreiche Straßensperren gekennzeichnet.
Insgesamt sind 32 Strecken, vor allem in Alpentälern, unpassierbar.
Zahlreiche Ortschaften in Vorarlberg und Tirol sind von der Außenwelt abgeschnitten.
Darunter die bekannten Skizentren Lech, Zürs, Wart, Stuben und St.
Christoph im Adelberggebiet.
Seit wenigen Minuten ist auch die Zufahrt zum Adelbergstraßentunnel gesperrt.
Damit ist Vorarlberg mit dem Auto auf der Straße von Österreich aus nicht erreichbar.
Der Verkehr wird über die Bundesrepublik Deutschland umgeleitet.
Die bayerischen Behörden haben das Spike-Verbot auf der Umleitungsstrecke aufgehoben.
Von den winterlichen Verkehrsverhältnissen ist aber nicht nur der äußere Westen Österreichs betroffen.
Auch zahlreiche Verbindungen im Alpenvorland sind nur mit Schneeketten befahrbar.
Eine Entschärfung der Situation ist noch nicht in Sicht, da die schnellen Schneefälle vor allem in Tirol und in Vorarlberg andauern.
Demgegenüber hat sich die Situation auf den Grenzübergängen in Richtung Italien nach dem Ende des Streiks und der Blockade des Brennerpasses durch die italienischen Frechter etwas entspannt.
Griechenland.
Wie soeben gemeldet wird, ist das Hauptbüro der staatlichen türkischen Fluggesellschaft in Athen heute von einer Gruppe maskierter und bewaffneter Männer besetzt worden.
Das Bürogebäude liegt im Zentrum der griechischen Hauptstadt.
Einzelheiten zu dem Vorfall sind noch nicht bekannt.
Österreich.
Die umstrittene Finanzierung des Konferenzzentrums bei der Wiener UNO-City stand im Mittelpunkt eines Pressegespräches von Finanzminister Herbert Salcher in Wien.
Solcher betonte, keine österreichische Bankengruppe habe ein günstigeres Finanzierungsangebot erstellen können als die Araber.
Außerdem habe sich mittlerweile herausgestellt, dass es gar kein österreichisches Konzertium gibt.
Weder die Länderbank noch die Wiener Städtische Versicherung, die in einem Brief der Kreditanstalt als Mitinteressenten für die Erstellung eines Angebots genannt worden waren, hätten davon gewusst.
Der CA-Vertreter bei den Verhandlungen mit den Experten des Finanzministeriums habe auch zugegeben, dass man kein gleich günstiges Angebot erstellen könnte, wie jenes der arabischen Finanzierungsgesellschaften.
ÖVP-Verkehrssprecher Fritz König hat die Regierung aufgefordert, die Sanierung der österreichischen Bundesbahnen endlich in Angriff zu nehmen.
In einer Pressekonferenz in Wien sagte König heute, die derzeit im Parlament behandelte ÖGB-Besetzesnovelle könne lediglich ein erster Schritt sein.
Für eine Zustimmung der Volkspartei zu dieser ÖBB-Novelle nannte König mehrere Voraussetzungen.
Dazu gehören die Schaffung einer modernen Managementstruktur,
Die Ausschreibung defizitärer Strecken im Autobus- und Straßengüterverkehr, die Reorganisation der Verwaltung und die zügige Durchführung von Rationalisierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der Vorschläge des Rechnungshofes.
Libanon Nach dem Rückzug der amerikanischen Soldaten aus der Hauptstadt Beirut auf die vor der Küste liegenden Kriegsschiffe hat sich die Lage weiter verschärft.
Die Vereinigten Staaten haben die Drohung von Präsident Reagan wahrgemacht und das bisher massivste Sperrfeuer seit ihrer Anwesenheit im Nahen Osten auf das syrisch kontrollierte Bergland gelegt.
Insgesamt wurden mehr als 550 großkalibrige Geschosse auf drusische Stellungen abgegeben.
Drusenführer John Blood hat mit Vergeltung gedroht, sollten die Amerikaner weiter Ziele in den Schuffbergen beschießen.
Nach einem libanesischen Zeitungsbericht sind bei dem Feuer der schweren Schiffsartillerie mehr als 100 Menschen getötet oder verletzt worden.
Eine Opferbilanz der libanesischen Polizei nennt 95 Tote und mehr als 200 Verwundete bei den Kämpfen der vergangenen Tage.
Der Sprecher des Weißen Hauses, Larry Speaks, teilte mit, der Rückzug der amerikanischen Einheiten auf die Schiffe bedeute keine Änderung in der Strategie der USA.
Speaks bekräftigte die Entschlossenheit Washingtons, den libanesischen Präsidenten Amin Jumayel zu unterstützen.
Großbritannien hat zwei Autofähren nach dem Libanon entsandt, um britische Zivilisten aus dem Kampfgebiet zu evakuieren.
Das 150 Mann starke britische Kontingent der multinationalen Friedenstruppe ist bereits auf ein Kriegsschiff vor der libanesischen Küste verlegt worden.
Auf Antrag Frankreichs berät heute der UNO-Weltsicherheitsrat über die Entzündung einer UNO-Friedenstruppe in den Libanon.
USA, Sowjetunion.
Die beiden bemannten Raumschiffe der Supermächte, die sich zurzeit auf dem Flug um die Erde befinden, planen für heute wichtige Manöver.
Die amerikanischen Astronauten Bruce McCandless und Robert Stewart werden nach dem erfolgreichen Test mit dem sogenannten Raketenrucksack die Raumfähre Challenger heute neuerlich für etwa sechs Stunden verlassen.
Sie werden die Reparatur eines ausgefallenen Satelliten üben und zwar an einer langsam rotierenden Plattform, die am Laderaum der Raumfähre befestigt ist.
Die drei sowjetischen Kosmonauten des gestern gestarteten sowjetischen Raumschiffes Soyuz T-10 bereiten sich auf die Ankoppelung an die Raumstation Salyut 7 vor.
Verschiedene Hinweise lassen darauf schließen, dass die drei Kosmonauten sehr lange in der Orbitalstation bleiben werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundeskanzler Helmut Kohl hat vor dem Bundestag in Bonn seine Haltung beim Israel-Besuch verteidigt.
In einem von der Opposition geforderten Bericht sagte Kohl, die deutsch-israelischen Beziehungen müssten weiter ausgebaut werden.
Er werde bei möglichen Rüstungslieferungen an Saudi-Arabien die Bedenken Israels berücksichtigen.
Kohl äußerte sich aber überzeugt, dass keines der eventuell an Saudi-Arabien gelieferten Waffensysteme jemals bei einem Angriff auf Israel zum Einsatz kommen wird.
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Imke hielt dem Bundeskanzler vor, er könne sich auch als Vertreter der Nachkriegsgeneration nicht aus der besonderen geschichtlichen Verantwortung der Deutschen gegenüber Israel lösen.
Iran, Schweiz Nach Angaben der internationalen Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International sind im Iran seit 1979 mehr als 5.000 Menschen hingerichtet worden.
Amnesty International veröffentlichte außerdem eine lange Liste von Personen, die ohne Urteil oder in Massenprozessen exekutiert worden waren.
Zusätzlich wurden von September bis Dezember 1983 im Iran mehr als 200 Personen wegen Drogenschmuggels mit dem Tode beschwaft.
Europäische Gemeinschaft
Die Luftsicherheit über Europa lässt nach den Feststellungen eines vom Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments in Auftrag gegebenen Berichts zu wünschen übrig.
Sozialistische Abgeordnete haben den Ministerrat der Gemeinschaft dazu aufgefordert, die Bestimmungen über die Luftsicherheit zu verschärfen.
In der Studie wird unter anderem darauf hingewiesen, dass es im europäischen Luftraum im Jahre 1982 dreimal mehr sogenannte Fast-Zusammenstöße in der Luft gegeben habe, als vom Internationalen Luftverkehrsamt registriert wurde.
Als besonders risikoreich wird der Luftraum über Frankreich und über Spanien bezeichnet.
An fast einem Drittel der Zwischenfälle waren Militärflugzeuge beteiligt.
Österreich.
Die beiden Banküberfälle in der Stadt Salzburg am vergangenen Dienstag dürften von einem einzigen Täter verübt worden sein.
Aufgrund neuer Fahndungsergebnisse nimmt die Salzburger Kriminalpolizei an, dass der 21-jährige Gregor Klein als Täter für beide Überfälle in Frage kommt.
Klein wurde durch die Fotos, die von den Überwachungskameras aufgenommen worden waren, sehr rasch identifiziert.
Er dürfte in die Bundesrepublik Deutschland geflüchtet sein.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Eine kräftige Nordwestströmung bringt Mitteleuropa Kaltluft aus dem skandinavischen Raum.
Staueffekte an der Alpen-Nordseite führen wiederholt zu Schneefall.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Über dem Flachland vorübergehend Auflockerungen.
Sonst aber durchwegs reichlich bewölkt und besonders im Nordstau der Gebirge zeitweise Schneefall.
Mäßiger bis liebhafter Wind aus Nordwest bis Nord.
Nachmittagstemperaturen minus 2 bis plus 3 Grad.
Die Stärke der kommenden Nacht minus 3,10 bis minus 3 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
Im Westen Österreichs aufgelockert bewölkt, teilweise auch heiter.
Sonst wechselnde bis starke Bewölkung.
Am Alpenostrand mitunter Schneefall.
Wind aus Nord bis Nordost, Tageshöchsttemperaturen heute minus 3 bis plus 2 Grad.
die Vorschau für das Wochenende, kalt und winterlich im Osten und Südosten Österreichs stärker bewölkt und zeitweise Schneefall, sonst vielfach sonnig.
Nun noch die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien wolkig 4 Grad, Nordwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkig 4 Grad, Nordwind 30.
Linz stark befehlt 2 Grad, Westwind 15.
Salzburg bedeckt Schneeschauer 2 Grad, Nordwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck bedeckt Schneeregen 0 Grad, Südwestwind 25 Kilometer in der Stunde.
Bregenz bedeckt 1 Grad, Nordwestwind 15 Kilometer in der Stunde.
Graz, Heiter, 5 Grad Nordwind, 30 Kilometer in der Stunde und schliesslich Klagenfurt, Heiter bei 5 Grad.
Es ist 14 Minuten nach 12 und wir machen im Mittagsschanal gleich weiter beim Thema Wetter.
Die starken Schneefälle der letzten Tage, vor allem jene der vergangenen Nacht, haben in Westösterreich zu einer tatsächlichen Katastrophensituation geführt.
In Tirol haben zahlreiche Lawinenabgänge Todesopfer gefordert, durchwegs Kinder.
Die Schneefälle dauern derzeit weiter an und damit wächst die Lawinengefahr von Stunde zu Stunde.
Mehr über dieses schlimmste Katastrophenwetter Westösterreichs seit Jahren berichtet Manfred Kronsteiner.
In den höher gelegenen Seitentälern vor Adelbergs und Tirols sind in den letzten drei Tagen bis zu 160 Zentimeter neue Schnee gefallen.
Allein in der vergangenen Nacht waren es 50 Zentimeter und die Situation spitzt sich weiter zu.
Den ersten Lawinentoten in Tirol gab es bereits gestern Nachmittag.
In St.
Jakob am Adelberg wurde der 14-jährige Helmut Juen nur 100 Meter von seinem Elternhaus entfernt von einer Lawine mitgerissen.
Er konnte nur mehr tot geborgen werden.
In der Nacht auf heute drückte eine Staublawine in Galtür die Mauer des Gasthofes Gamspitze ein.
Zwei Kinder, die elfjährige Christiane und der zwölfjährige Robert Niederleitner aus Tulln, wurden im Schlaf von den Schneemassen erdrückt.
Ebenfalls in der Nacht auf heute wurden zwei Urlauberinnen in Ischgl von einer abgehenden Lawine verschüttet.
Sie konnten lebend geborgen werden, mussten aber ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Außerdem wurden vier weitere Personen durch Lawinenabgänge verletzt.
Im Grenzbereich Samnaun kamen heute früh vier Urlauber, drei Frauen und ein Mann bei der Schweizer Gemeinde Plan ums Leben.
Es handelt sich dem Vernehmen nach durchwegs um Schweizer Urlauber.
Durch die starken Schneefälle und die weiter zunehmende Lawinengefahr ist Vorarlberg straßenmäßig praktisch nicht mehr erreichbar.
Man kann nur noch mit den Bundesbahnen oder über Deutschland nach Vorarlberg gelangen.
Seit 12 Uhr ist auch die Zufahrt zum Arlbergstraßentunnel blockiert.
Sämtliche höher gelegenen Täler vor Adelbergs sind von der Umwelt abgeschnitten.
Auch bei den Bundesbahnen muss der Lawinengefahr Rechnung getragen werden.
Die Züge dürfen nur mehr mit 30 Stundenkilometern über den Adelberg fahren.
Mit dem Abgang weiterer Großlawinen muss sowohl in vor Adelberg als auch in Tirol gerechnet werden.
Skihütten sollten auf keinen Fall verlassen werden.
Für die wichtigsten exponierten Gebäude sind Sicherungsmaßnahmen angeordnet worden.
Ja, das Stichwort Verkehrslage ist in diesem Beitrag von Manfred Kronsteiner gefallen.
Ich bin jetzt direkt verbunden mit Wolfgang Glöffler von der Informationszentrale des ÖAMTC.
Gleich an ihn die Frage nach dem Überblick bitte.
Wie sieht es denn aus auf Österreichs Straßen in Westösterreich?
Herr Löw, meine Damen und Herren, Ihr Kollege Herr Kronsteiner hatte das Wesentlichste bereits erwähnt, nämlich die Sperre des Arlbergstraßentunnels um 12 Uhr.
Das war bislang noch die einzige Straßenverbindung zwischen Vorarlberg und Tirol.
Man kann jetzt nur mehr über deutsches Gebiet durch den Allgäu von Vorarlberg nach Tirol.
Nach einer Intervention durch uns hat das Bayerische Innenministerium mitgeteilt, dass für die Dauer der Sperre des Arlbergstraßentunnels Österreicher auf der Strecke Lindau-Kempten-Füssen mit Spike-Reifen unterwegs sein dürfen.
Aber auch hier in diesem Gebiet natürlich durchwegs winterliche Fahrbedingungen.
Westösterreich ist ja derzeit überhaupt das kritische Gebiet nach diesen fast katastrophalen Schneefällen.
In Vorarlberg sind derzeit nur folgende Straßen befahrbar.
Die Hauptstrecken durch das Rheintal, die Verbindungen vom Rheintal in den Bregenzer Wald bis Schoppernau, die Verbindungen in die Schweiz und nach Lichtenstein, sowie die Zufahrt von Feldkirch über Bludenz bis nach Dallas bzw.
Richtung Montafon bis nach Schrons.
Gesperrt sind bereits mehr als 30 Bergstraßen.
Ich möchte die wichtigsten kurz erwähnen, und zwar die Verbindung Arlberg-Dallas-Flirsch, die Flexenstraße, der Hochtanberg ab Schoppernau.
Damit sind unter anderem folgende Orte von der Außenwelt zurzeit abgeschnitten.
Klösterle, Langen, Stuben, St.
Christoph, Zürs, Lech, Wart und St.
Anton, um nur die wichtigsten zu nennen.
Gesperrt sind weiter das Große Walsertal, das Montafon ab Strunz, das Kleine Walsertal ab Oberstdorf, in Tirol die Lechtalbundestraße, die Planseestraße, das Paznauntal, das Kaunertal, die Zufahrt nach Samnaun, die Zufahrt ins Engadin, die Zufahrt zum Reschenpass, beide Zufahrten ins Kütai, das hintere Ötztal, das Fentertal, das Piztal und das Stubaital, in Salzburg die Verbindung Mühlbach-Dirnten
Und voraussichtlich wird heute Nachmittag in Oberösterreich wegen Lawinengefahr auch noch die Koppenstraße gesperrt.
Soweit die wichtigsten Straßensperren.
Herr Löffler, lässt sich abschätzen, wie lang diese Situation bzw.
wie lang diese Wettersituation noch anhalten wird?
Nach Auskunft der Hohen Warte in Wien ist der Höhepunkt dieser Wetterlage zurzeit überschritten.
Es ist zwar heute mit keiner generellen Entspannung mehr zu rechnen, aber bereits in der kommenden Nacht sollen die Schneefälle vor allem in Westösterreich entscheidend nachlassen.
Es ist auch zu hoffen, denn übermorgen, am kommenden Samstag,
enden ja im Osten Österreichs die Semesterferien, in Westösterreich beginnen sie, das heißt also wieder Schichturlauberwechsel und dementsprechend starkes Verkehrsaufkommen auf Österreichs Straßen und es bleibt zu hoffen, dass sich bis dahin die Straßenverhältnisse wesentlich ändern.
Dankeschön, Herr Löffler, für diesen Überblick.
Ich erhalte soeben eine Meldung, dass sich die Opferbilanz des Lawinenunglücks an der schweizerisch-tirolerischen Grenze möglicherweise erhöhen wird.
Vier Menschen wurden totgeborgen, vier weitere Urlauber werden noch vermisst und die Chancen, sie noch lebend zu finden, sind gering.
Zehn Minuten vor halb eins zur politischen Berichterstattung in diesem Mittagsschonal, zunächst nach Beirut.
Dort geht der, wahrscheinlich zur Wahrung des Gesichtes der Amerikaner, langsame, phasenweise Rückzug der US-Soldaten auf ihre Schiffe weiter.
Die Engländer sind schon aus der Stadt heraus, die Italiener stehen kurz vor dem Abzug, nur die Franzosen wollen anscheinend vorläufig noch ausharren.
Aber der Abzug der Amerikaner, der angeblich an der grundsätzlichen Libanon-Politik Washingtons nichts ändern soll, dieser Abzug geht einher mit einer bisher nicht dagewesenen Eskalation des Waffeneinsatzes der Amerikaner.
Von ihren Schiffen her beschießen sie die libanesische Küste, Stellungen der Drusen und syrisch kontrolliertes Gebiet.
In der Stadt selbst dauern unterdessen ebenfalls die heftigen Kämpfe zwischen der Restarmee von Präsident Jemael und den muslimischen Milizen an.
Und ich habe vorhin angekündigt in den Schlagzeilen zu diesem Mittagsschanal, dass wir auf einen Bericht von Hans Benedikt hoffen.
Der ist bislang nicht zustande gekommen, aber es hat geklappt, die Verbindung direkt nach Beirut zu unserem Mitarbeiter Marcel Pott.
An Ihnen jetzt die Frage, Herr Pott, wir haben hier auch Meldungen, dass zusätzlich zu den Kämpfen zwischen der Armee und den Moslems sogar innerhalb der moslemischen Oppositionsgruppen Zwistigkeiten und Kämpfe ausgebrochen sein sollen.
Können Sie das bestätigen?
Jedenfalls gibt es Auseinandersetzungen.
Ob diese Kämpfe sind, kann man im Moment nicht beurteilen.
Ich habe gerade eben mit einigen PSP-Leuten gesprochen, mit Drusen.
Und die Drusen sind nicht sehr glücklich darüber, dass hier verschiedene schädliche Fundamentalisten gestern die Bars zusammengeschlagen haben.
Hier im Hotel Commodore zum Beispiel ist auch die Bar zerstört worden und sind Warnungen herausgegeben worden, kein Alkohol.
mehr zu verkaufen und keinen Alkohol mehr auszuschenken.
Wir haben hier gestern Abend auch keinen Wein mehr bekommen.
Wir saßen da wie Saudi-Aramien mit Mineralwasser beim Essen.
Abgesehen davon, Herr Pott, sind Sie weiterhin, wir haben ja jetzt einige Berichte von Ihnen direkt aus der umkämpften Hauptstadt gehört, sind Sie weiterhin Kampfhandlungen ausgesetzt?
Es gibt nach wie vor Kämpfe an der sogenannten grünen Linie.
Das ist die gedachte Grenze zwischen dem christlichen Ost-Beirut und dem westlichen muslimischen Teil der Stadt.
Die Situation hier in Beirut ist praktisch so wie 1975, 1976.
Die libanesische Hauptstadt ist geteilt.
Es gibt keine Verbindungswege mehr von Ost nach West oder von West nach Ost.
Man kann die Stadt eigentlich auch nicht verlassen.
weil der Flughafen nicht mehr funktioniert.
Im Hafengebiet gibt es auch Kämpfe, wenn sie auch schwächer geworden sind heute Vormittag.
Es werden Konvois organisiert von den verschiedenen Staaten.
Ein Konvoi wird von UNICEF organisiert, der geht heute oder morgen, soweit ich informiert bin, in Richtung Süden, das heißt also die
Ausländer, die Beirut und den Libanon verlassen wollen, werden über Israel transportiert.
Im Übrigen ist es so, dass Großbritannien wohl seine Staatsbürger evakuieren wird.
Das ist ein Konvoi, der heute rausgeht.
Die anderen Botschaften kümmern sich um ihre Staatsangehörigen.
Die Situation ist relativ unklar.
Die Stimmung und die Atmosphäre ist äußerst gespannt.
Man wartet
auf ein großes Ereignis.
Die Libanesen glauben nicht, dass die jetzige Situation andauern wird.
Innerhalb der nächsten 48 Stunden, so haben mir heute Morgen verschiedene Leute von verschiedenen Religionsgemeinschaften gesagt, werde es zu einem großen Knall kommen.
Die libanesischen Christen und die loyal zum Regime Amin Jemael stehenden Libanesen
Und der restliche Teil der Armee würde es nicht hinnehmen, dass West-Beirut unter der Kontrolle der sogenannten Linken, wie das von drüben formuliert wird, bleibt.
Ich persönlich glaube, dass es auch Auseinandersetzungen geben wird innerhalb der muslimischen Opposition, weil die weltanschaulichen Unterschiede doch sehr stark sind.
Die PSP ist eine Partei, die progressive Fortschrittspartei unter Walid Jumblatt, die mit fundamentalistischen
islamischen Ideen wenig Gemeinheit und starke Kräfte innerhalb der schiitischen Bewegung sind offenbar dabei, Vorbereitungen zu treffen, um hier eine islamische Republik zu errichten.
Man muss zwar vorsichtig sein damit, aber ich glaube, dies wird eine Auseinandersetzung geben.
Wie sie ausgeht, das werden wir dann sehen.
Aber andererseits sieht es nicht danach aus, als wäre dieser große Knall der geforderte Rücktritt des Präsidenten Jemael.
Gegenwärtig sieht es nicht so aus, als sei Armin Jemael entschlossen zurückzutreten.
Das Eingreifen der New Jersey gestern und die ganze Nacht über diese mehr als ein Tonnen schweren Bomben, die aus den Kanonen dieses einzigen aktiven Schlachtschiffes der Welt in die
Irgendwelche militärische Auswirkungen scheint dieser Schwersteinsatz der amerikanischen Schiffsartillerie aber nicht zu bringen.
beziehungsweise Reaktionen.
Auch wenn die Amerikaner behaupten, gemeinsam mit den christlichen Radiostationen hier, dass die ganzen Kommandostationen der Raketenbatterien oben in den Bergen von den Syrern zerstört worden seien.
Die Syrer wiederum haben behauptet, es seien nur Zivilisten getötet und verletzt worden, aber militärisch habe diese ganze Aktion nichts erbracht.
Das lässt sich natürlich von hier aus nur sehr schlecht beurteilen.
Politisch glaube ich, ist dies ein Ausgleich der Amerikaner für ihre Entscheidung.
die Marines hier abzuziehen, denn das ist das Eingeständnis von Präsident Reagan, dass die amerikanische Politik hier im Libanon vorher gescheitert ist.
Die Situation ist ja so, dass Armin Genoyel gegenwärtig praktisch dreimal verloren hat.
Er hat erst sein Kabinett verloren, dann hat er West-Beirut verloren und er hat die Hälfte seiner Armee verloren und jetzt steht er vor einem Scherbenhaufen und
Die politischen Kontakte, die unternommen worden sind bisher, sind zwar fieberhaft, aber ohne praktisches Ergebnis jedenfalls noch nicht ersichtlich.
Im Übrigen ist die Sicherheitssituation in West-Peru nicht gerade sehr angenehm.
Es hat sehr viele Plünderungen gegeben, Geschäfte sind ausgerufen worden.
Leerstehende Wohnungen sind besetzt worden.
Wir selber sind davon auch betroffen.
Man wollte gestern unser Auto klauen.
Das hat Gott sei Dank nicht geklappt, weil wir eine spezielle Diebstahlsicherung hatten.
Alle Jeeps, die hier in West-Beirut zu bekommen waren, sind dann gestohlen worden.
Wir selbst waren glücklich, weil wir auch die Hilfe hatten von den brusischen Familien, die bei uns im Haus
Wohnen, das heißt in der Nachbarschaft direkt, die das Haus zu wachen.
Wir haben unsere Wohnung hier aufgeben müssen, weil das Haus schwer getroffen worden ist.
Und wir sind eigentlich sehr glücklich mit der Haut davon gekommen und sitzen jetzt hier im Comodoro Hotel im Zentrum West Peruz, wo praktisch die gesamte internationale Journaille vertreten ist.
Vielen Dank, Herr Pott.
Ja, die Antwort auf den schweren Beschuss aus den amerikanischen Schiffsgeschützen, auch durch syrisches Feuer, hat ja einmal mehr die immer wieder im Hintergrund drohende Gefahr eines direkten Zusammenstoßes der beiden Supermächte einmal mehr erhöht.
Und es stehen ja hinter den Syrern eindeutig auch die Interessen der Sowjetunion.
Wie sieht man nun in Moskau die aktuelle Entwicklung im Libanon, konkret den Abzug der Amerikaner?
Mehr darüber von Otto Hörmann.
Die Rückkehr der amerikanischen Marineinfanteristen auf die Schiffe der 6.
Flotte ist für Moskau nichts als ein Versuch, die öffentliche Meinung hinters Licht zu führen, da diese Schiffe und damit die Soldaten in unmittelbarer Nähe der libanesischen Küste bleiben, meint die amtliche Tasche.
Die Regierungszeitung Izvestia betont, das Weiße Haus wolle damit nur im Wahlkampf für sich Punkte verbuchen, indem es Sorge um das Wohlergehen der amerikanischen Soldaten bekundet,
ohne aber die strategische Position im Nahen Osten aufzugeben.
Moskau sieht jedes amerikanische, israelische und überhaupt westliche Militärengagement im Nahen Osten negativ und es spart auch jetzt nicht mit den üblichen propagandistischen Kraftausdrücken wie Barbarei und Räubertum.
Die Rückverlegung der Truppen auf die Schiffe ist aus Moskauer Sicht der Beginn für den umfassenden Einsatz amerikanischer Flugzeuge und amerikanischer Schiffsartillerie.
Die nationale Versöhnung im Libanon soll hintangehalten werden.
Es soll dem Libanon eine Regelung aufgezwungen werden, die den strategischen Plänen der USA und Israels entspricht, heißt es in den sowjetischen Stellungnahmen.
Moskau hat die Entsendung des Politbüro-Mitglieds und stellvertretenden Regierungschefs Gaidar Aliyev zu einem Arbeitsbesuch nach Syrien angekündigt für die erste Hälfte Februar.
Man nimmt in Moskau an, dass der Besuch Anfang nächster Woche stattfinden könnte.
Das ist propagandistisch geschickt gemacht, weil der Besuch Alijew so als Symbol sowjetischen Interesses längere Zeit im Raum steht, ohne dass dies unbedingt ein drastischer Schritt Moskaus sein muss.
Die Sowjets sind ohne weiteres imstande, solche Besuche auch geheim ablaufen zu lassen, wenn sie wollen.
Man weiß auch, dass Moskau schon Leute nach Damaskus entsandt hat, um den Paktpartner Assad zu bremsen.
In Moskau wird auch jetzt wieder die Sowjetposition zu Nahost wiederholt.
Eingerufung einer internationalen Konferenz über den Nahen Osten mit der gleichberechtigten Teilnahme aller interessierten Parteien einschließlich der PLO.
Als interessierte Partei fühlt sich natürlich auch Moskau.
Als unveräußerliche Bedingung für eine aus sowjetischer Sicht gerechte Lösung sieht Moskau auch das Recht der Palästinenser an, einen eigenen Staat zu gründen.
Zur bekannten sowjetischen Ausposition gehört auch, ohne dass dies zur Zeit gesagt wird, das Existenzrecht Israels innerhalb der Grenzen vor dem Krieg von 1967.
Soweit Otto Hörmann aus Moskau und bis zu unserer Berichterstattung aus dem Inland eine kurze Musikbrücke.
Untertitel von Stephanie Geiges
Es ist eine Minute nach halb eins, Zeit also für einen Blick auf das Programm, das wir Ihnen noch anbieten wollen in dieser verbleibenden knappen halben Stunde im Mittagssjournal.
Es geht zunächst einmal um die Zahlungsbilanz Österreichs im Jahr 1983.
Dann wollen wir die Arbeitslosenstatistik ein wenig auf Details durchleuchten, die normalerweise in dieser Statistik nicht sofort zu Tage kommen.
Dann im Kulturteil Bücher zum Februar 1934 und zum selben Thema ein Ausschnitt aus einem Gespräch von seinerzeit gegnerischen Teilnehmern aus dieser Kämpfe im Februar.
Es sprechen da ein sozialdemokratischer Schutzbündler und ein ehemaliger Angehöriger des österreichischen Bundesheeres miteinander.
Das Ganze ist ein Ausschnitt aus einem ausführlichen Gespräch zwischen diesen beiden Männern.
Ein Auslandsbeitrag auch noch am Programm, nämlich ein Bericht von der heutigen Königswahl in Malaysia.
Zunächst aber wie gesagt zum angekündigten Bericht über die österreichische Zahlungs- bzw.
genauer Leistungsbilanz.
Die österreichische Leistungsbilanz zeigt nach dem jetzigen vorläufigen Ergebnis doch wieder einen Negativtrend.
Nach mehr als zehn Jahren mit Defiziten brachte ja erst das Jahr 1982 einen kräftigen Überschuss.
Und für heuer wurde gleichfalls ein Überschuss erwartet.
Das heißt also für 1983.
Dieser Überschuss blieb aber dann doch hauptsächlich wegen der Kaufwelle zum Jahresende doch aus.
Die offizielle Diktion der Nationalbank lautet, die Leistungsbilanz ist in etwa ausgeglichen.
Jedenfalls hat aber unser Land in Summe wieder mehr vom Ausland bezogen, als wir ins Ausland liefern konnten und von den ausländischen Urlaubern an die Wiesen einnehmen konnten.
Helmut Glitzander informiert im folgenden Beitrag über die wichtigsten Details dieser Abrechnung der Firma Österreich mit allen anderen Staaten der Welt.
Die jetzt vorliegende Zahlungsbilanz ist weit davon entfernt ein ähnlich dramatisches Bild wie in manchen früheren Jahren zu bieten, aber die Wirtschaftsentwicklung des vergangenen Jahres mit all ihren Kalt-Warmbädern von Quellensteuer bis höherer Mehrwertsteuer ist doch recht deutlich an den Zahlen abzulesen.
Beginnen wir beim Erfreulichen, dass nämlich trotz Anhalten der internationalen Wirtschaftskrise die österreichischen Betriebe näuerlich mehr Waren und Produkte ins Ausland liefern konnten.
Nationalbankdirektor Thomas Lax erläutert,
war die Steigerung der Exporte um vier Prozent, was angesichts der internationalen Wirtschaftssituation und angesichts der Tatsache, bei aller Vorsicht bei der Preisbereinigung unserer Exporte, aber doch, dass dieser Anstieg
fast ausschließlich real war, doch ein sehr gutes Ergebnis ist und meiner Auffassung nach eine Fortsetzung der seit Jahren zu beobachtenden Strukturverbesserung im österreichischen Exportangebot darstellt.
Diesen Exporterfolg demonstrierte die Nationalbank mit typisch österreichischen Produkten bei der heutigen Pressekonferenz, von der österreichischen Brillenfassung mit 90% Exportanteil bis zur Proficamera MovieCam, die so gut wie ausschließlich ins Ausland geliefert wird.
Von den Erfolgen auf der Exportseite nun zu den Auswirkungen der Wirtschaftspolitik und wirtschaftspolitischer Debatten.
Der auffälligste Posten sind hier die Reiseverkehrsausgaben der Österreicher im Ausland.
Nach rund jeweils 38 Milliarden Schilling in den vorigen Jahren haben die Österreicher 1983 gleich 43 Milliarden Schilling bei Auslandsreisen ausgegeben.
Diese sprunghafte Erhöhung um gut zehn Prozent ist nach Thomas Lax nur zu einem Teil über Geldflucht ins Ausland zustande gekommen.
Da sind auch drin und wie wir glauben verstärkt in diesem Jahr Warenkäufe von Österreichern im Ausland und wenn es
die Kofferexporte von Schillingbanknoten gibt, so würden die auch in dieser Position ihren Niederschlag finden.
Schaut man sich diese Position an, gliedert man sie auf, kommt man zum Schluss, dass diese Kofferexporte von Schillingnoten sicherlich überschätzt werden.
Es können nicht viel mehr als ein Milliarde, maximal zwei Milliarden Schilling innerhalb dieser Position sein.
Wie auch immer die Verschlechterung der Reiseverkehrsbilanz zustande gekommen sein mag, einige hundert Koffer mit Geld müssen da schon über die Grenzen ins Ausland mitgenommen worden sein, bringt man doch in einem normalen Aktenkoffer nur etwa 10 Millionen Schilling unter und eine Milliarde sind einmal 1.000 Millionen.
Außergewöhnliche Entwicklungen zeigt die Zahlungsbilanz auch bei der Position ausländische Wertpapiere, wo sich also der legale Kapitalexport findet.
Solche ausländischen Anleihen wurden um etwa 7 Milliarden Schilling gekauft, 1982 war es nur 1 Milliarde gewesen.
Hier sieht die Nationalbank den Zusammenhang mit den höheren Zinsen im Ausland nicht die Flucht vor der Quellensteuer.
Zuletzt noch ein Blick auf die österreichischen Währungsreserven.
Sie haben 1983, wenn auch nur geringfügig, so doch abgenommen und zwar um etwa 1 Milliarde Schilling.
Welche Ursachen hierfür maßgebend waren, wurde heute nicht bekannt gegeben.
Auf jeden Fall ist eine solche Veränderung auffällig, war doch im vorigen Jahr der Dollar, in dem ein wesentlicher Teil unserer Reserven angelegt ist, auf sehr hohen Kursen und damit hätte der Wert unserer Währungsreserven eigentlich steigen müssen.
Österreich hat also doch wieder etwas mehr im Ausland ausgegeben, als wir im Ausland bzw.
von Ausländern einnehmen konnten.
Helmut Glitzander fasste die Statistik, die Leistungsbilanz für 1983 zusammen.
Die Sicherung der Arbeitsplätze, das ist das Ziel der Gewerkschaften, aber auch der politischen Parteien, wenn auch mit einer jeweils etwas unterschiedlichen Annäherung.
Generell kann man sagen, dass es in einer Phase des wirtschaftlichen Abschwungs am Arbeitsmarkt darum geht, so viele Arbeitskräfte wie möglich zu halten.
Wobei nicht mehr ausschließlich betriebswirtschaftliche Kriterien, sondern auch volkswirtschaftliche Gesichtspunkte, aber auch soziale Momente ins Spiel gebracht werden.
Der Kompromiss zwischen der Metallarbeitergewerkschaft und der Unternehmensleitung im Fall VEW mag da als Beispiel dafür stehen.
Die Problemzonen im Arbeitsmarktbereich Österreich sind mit den Problemzonen der Grundstoffindustrie ident.
Die Zahl der Arbeitslosen ist in diesen Bereichen in den vergangenen Jahren besonders stark gestiegen.
Und dazu hat sich ein weiteres Problem für Arbeitslose hinzugesellt.
Die Dauer der Arbeitslosigkeit wächst.
Michael Kerbler informiert.
Um nicht weniger als 139 Prozent ist die Zahl der Arbeitslosen im Zeitabschnitt 1980 bis 1983 in Österreich gestiegen.
Waren es 1980 im Jahresdurchschnitt noch rund 53.200 Arbeitssuchende, so waren drei Jahre später bereits deutlich mehr als 127.000 Männer und Frauen als Stellensuchende vorgemerkt.
Diese Zahlen sagen allerdings nur wenig darüber aus, wie viele Personen im Laufe eines Jahres tatsächlich ihren Arbeitsplatz verlieren, wie viele Österreicher also mit der Situation fertig werden müssen, arbeitslos geworden zu sein.
Die Durchschnittszahl für 1983 betrug wie gesagt 127.000 Beschäftigungslose.
Die Zahl sagt nichts darüber aus, wie viele Leute ins Arbeitsamt gingen, um sich arbeitslos zu melden und wie viele Personen nach einer bestimmten Dauer wieder einen Arbeitsplatz bekommen haben.
Im Wirtschaftsforschungsinstitut hat man nun diese drei Faktoren Zugang zur Arbeitslosigkeit, Dauer der Arbeitslosigkeit und Wiedereintritt in ein Beschäftigungsverhältnis untersucht.
Dabei ist man auf das überraschende Ergebnis gestoßen, dass im Vorjahr mindestens 300.000 Österreicher ihren Arbeitsplatz verloren haben.
Dieser Wert liegt deutlich über jenem von 1980 und liefert somit ein weiteres Mosaiksteinchen für das Bild der sich verschlechternden Situation am Arbeitsmarkt.
Denn nicht nur die Zahl der tatsächlich arbeitslos gewordenen Personen ist im Steigen begriffen, sondern auch die Dauer der Arbeitslosigkeit nimmt zu.
Dazu zwei Vergleichszahlen.
1980 waren nur 29.600 Personen oder nicht einmal 20 Prozent der Arbeitslosen länger als sechs Monate arbeitslos.
Im Vorjahr schnellte der Absolutwert auf mehr als 87.600 Personen hinauf, was gleichzeitig bedeutete, dass jeder vierte Arbeitslose in Österreich länger als sechs Monate auf eine neue Arbeitsstelle warten muss.
Welche Personen sind von diesem Phänomen der Dauerarbeitslosigkeit, darunter versteht man eine Arbeitslosigkeit, die länger als sechs Monate dauert, besonders betroffen?
Die Arbeitsmarktexpertin des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, Dr. Gudrun Biffl, sagt dazu.
Von längerfristiger Arbeitslosigkeit in Österreich sind Männer stärker betroffen als Frauen.
Des Weiteren sind ältere Arbeitskräfte davon stärker betroffen.
Jugendliche weisen in relativ geringem Maße eine längerfristige Arbeitslosigkeit auf.
Aber auch bei den Jugendlichen steigt der Anteil der dauerarbeitslosen Jugendlichen an der Jugendarbeitslosigkeit.
Gegenwärtig ist es so, dass die Arbeitsplätze
besetzt sind, gehalten werden und Eintritte, Neueintritte eben bei Jugendlichen, Wiedereintritte bei Hausfrauen zum Beispiel oder wenn eine Arbeitskraft den Arbeitsplatz verloren hat, insbesondere ältere Arbeitskräfte, die sehen sich besonders Schwierigkeiten gegenüber.
In jedem Bundesland gibt es die sogenannten Dauerarbeitslosen.
Aber es gibt Bundesländer und dort wieder Regionen, die eine besonders hohe Zahl von Dauerarbeitslosen aufweisen.
Die Dauerarbeitslosigkeit gibt es in allen Bundesländern, aber natürlich gibt es Schwerpunktbereiche.
Ein Schwerpunktbereich ist natürlich Steiermark.
Es ist in allen strukturschwachen Gebieten eine relativ hohe Dauer der Arbeitslosigkeit zu erwarten, etwa auch in Kärnten.
etwa auch in den Randgebieten wie Waldviertel, Burgenland.
Am geringsten ist die Dauerarbeitslosigkeit etwa in Bundesländern wie Vorarlberg oder Tirol.
Der Umstand, dass die Zahl der Dauerarbeitslosen wächst, hat natürlich auch negative Auswirkungen auf die durchschnittliche Arbeitslosendauer.
Sie lag für Österreich im Vorjahr bei mehr als elf Wochen.
Im internationalen Vergleich aber, besonders was die Position Österreichs im europäischen Vergleich betrifft, liegt unser Land im letzten Drittel der entsprechenden Rangliste.
Großbritannien, die Bundesrepublik Deutschland, aber auch Frankreich und die Niederlande liegen deutlich mit doppelt oder dreifach so hohen Werten vor Österreich.
Mit den USA liegt Österreich mit etwa zweieinhalb Monaten durchschnittlicher Arbeitslosigkeitsdauer Kopf an Kopf.
Es ist zu befürchten, dass bei Anhalten der Krise am Arbeitsmarkt die Zahl der Dauerarbeitslosen weiter wächst und damit auch der sogenannte Sockel der Arbeitslosigkeit größer wird.
Ob sich dieser Sockel an Arbeitslosen auch beim Anspringen der Konjunktur reduzieren lässt, wird von manchen Wirtschaftsexperten bezweifelt.
Diese verweisen auf die Entwicklung der Arbeitsmärkte in anderen Industriestaaten, wo sich Wirtschaftswachstum von der Entwicklung der Arbeitslosenrate abzukoppeln beginnt.
Michael Kerbler präsentierte Informationen zum Thema Arbeitslosigkeit, die sich nicht so ohne weiteres aus den globalen Statistiken herauslesen lassen.
So eben steigt zum Beispiel die Zahl der sogenannten Dauerarbeitslosen, das heißt also solcher Leute, die mehr als sechs Monate ohne Arbeit bleiben.
Am kommenden Sonntag jährt sich zum 50.
Mal der Tag, an dem in Österreich der Bürgerkrieg ausbrach, Menschen auf Menschen schossen und Tote auf beiden Seiten der verfeindeten politischen Lager zu verzeichnen waren.
50 Jahre danach sind die Wunden, die die damaligen Februarereignisse aufrissen, wohl im Großen und Ganzen vernarbt.
Die großen politischen Lager haben aus den damaligen blutigen Kämpfen gelernt, nicht zuletzt unter dem Eindruck dessen, was Jahre nach dem Februar 1934 geschah, nämlich der Anschluss an Hitler-Deutschland und der Krieg von 1939 bis 1945.
In diesen Tagen und Wochen wird von allen politischen Parteien, von Zeitungen, Radio und Fernsehen in Publikationen und Sendungen der Ereignisse vor 50 Jahren gedacht.
Der Hörfunk hat unter anderem vor kurzem eine Dokumentation über den 12.
Februar 1934 gebracht mit Tondokumenten der damaligen Zeit und ist dabei der Frage nachgegangen, wie es überhaupt zu diesem Bürgerkrieg hatte kommen können.
Wir haben auch zwei Zeugen dieser Zeit über die damalige Situation befragt, wo sie damals am 12.
Februar gestanden sind und wie sie heute darüber denken.
Zwei Männer, die damals auf verschiedenen Seiten der Barrikaden standen, einer als führender Funktionär der Sozialdemokratischen Partei, Karl Mark, der andere, der zwar nicht politisch der gegnerischen Seite zuzusehen war, aber als Angehöriger des österreichischen Bundesheeres aktiv an den Kämpfen gegen den Republikanischen Schutzbund in Wien teilnahm, Hans Langer.
Langer, ein gelernter Maschinenschlosser, Jahrgang 1911, war, nachdem er arbeitslos geworden war, in das Bundesheer eingetreten.
Er beteiligte sich an den Kämpfen um das Otterkringer Arbeiterheim und um den Schlingerhof in Wien-Floridsdorf.
Karl Marx, entschuldigen Sie, heute im 84.
Lebensjahr, war in den Jahren zwischen 1921 und 1934 Bezirksparteisekretär der Sozialdemokratischen Partei in Wien-Döbling.
Vor und nach dem 12.
Februar 1934 mehrmals verhaftet, in der Zweiten Republik langjähriger Abgeordneter zum Nationalrat und erst jetzt noch in der Partei aktiv.
Karl Mark und Hans Langer erinnern sich in einem Journal extra über die damaligen Tage, wie sie damals dachten und wie sie heute darüber denken und auch darüber, welche Lehren aus dem 12.
Februar 1934 gezogen werden sollten.
Ein Journal extra, das wir im heutigen Abendjournal planen.
Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Gespräch der beiden.
Man sollte vor allem die Lehre ziehen, dass wir dafür sorgen müssen, dass nie wieder solches Elend in Österreich besteht, wie es die Arbeitslosigkeit da 30er-Jahre gewesen ist.
Der Nährboden für extreme Entwicklungen.
Man sollte die Lehre daraus ziehen, dass man die Arbeiterschaft nie wieder entrichten soll und dass man also wirklich alles einsetzen soll für die Erhaltung der Demokratie und der Republik.
Ja, also ich kann mit meinem bescheidenen Denken, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass so etwas sich jemals wiederholt.
Kann man nicht recht vorstellen.
Weil ich im Großen und Ganzen doch glaube, dass die Leute gescheiter geworden sind.
Eine lange Fassung dieses Gesprächs, das Fritz Besater mit Karl Mark und Hans Langer führte, zwei Zeugen der damaligen Zeit, heute Abend also ab 18.10 Uhr im Programm Österreich 1.
Das Gedenken an den 12.
Februar 1934 hat naturgemäß auch seinen Niederschlag auf dem Büchermarkt gefunden.
Eine ganze Reihe von Neuveröffentlichungen dieser Tage und Wochen beleuchtet die Bürgerkriegsereignisse aus politischer, historischer und auch literarischer Sicht.
Eines dieser Bücher, eine bei Jugend und Volk erschienene Sammlung von literarischen Texten mit dem Titel Februar 1934 Schriftsteller erzählen, ist heute Vormittag in einer Pressekonferenz vorgestellt worden.
Hans Langsteiner geht in seinem Beitrag darüber auch auf die anderen Buch-Novitäten zum 34er-Gedenken ein und beginnt mit einem von Wolfgang Hübsch gelesenen Zitat.
Stetten lachte auf.
Der Mann wies ihn zurecht.
Da gibt's nix zu lachen, Genosse.
Wenn man bedenkt, wie im Arbeiterheim, wie man denkt,
Wie's angefangen hat, in ein paar Stunden ist der ganze Bezirk unser, da gehen wir über den Gürtel rum, machen dann Ordnung in der Innenstadt.
Und plötzlich geht das Licht an und aus war's mit dem Streik.
Und dann haben wir auf die Munition gewartet, nix ist gekommen, wie wenn man auf uns vergessen hätt.
Der Bezirk hat sich nicht gerührt und wir haben die Verwundeten da gehabt.
Wir haben sie nicht einmal versorgen können.
Na, ich sag's ja, wir sind allein gewesen.
Das Volk ist immer allein.
Ein Ausschnitt aus der Romantrilogie »Wie eine Träne im Ozean« des vor wenigen Tagen verstorbenen Manes Sperber.
Ein Zitat aus dem heute vorgestellten Band »Februar 1934 – Schriftsteller erzählen«.
Eine Sammlung von 14 Prosa-Texten zu den dramatischen Bürgerkriegstagen.
Das Buch vereint Ausschnitte aus bereits bekannten Romanen mit eigens für diesen Band geschriebenen neuen Erinnerungstexten, etwa von Erich Fried, Adolf Molnar, Hermann Hackl und Dorothea Zemann.
Die übernommenen Zitate entstammen teils so relativ populären Büchern wie Stefan Zweigs' Die Welt von Gestern, Oskar Maria Grafs' Emigrantenroman Der Abgrund und dem Buch Der Weg durch den Februar der deutschen Kommunistin Anna Segers.
Daneben gibt es auch veritable Entdeckungen, wie einen quasi trotzkistischen Aufruf des späteren Rechtspublikisten William S. Schlamm, oder einen um Ausgleich zwischen den Lagern bemühten Zeitroman des 1960 verstorbenen Rudolf Brungraber, Der Weg durch das Labyrinth.
Zur Auswahl, die etwa auch noch Reinhard Federmann, Robert Neumann und Alois Vogel umfasst, meint Herausgeber Ulrich Weinzierl, Sohn der Zeitgeschichtlerin Erika Weinzierl.
Diese Schriftsteller, die meisten von ihnen, die haben sich engagiert.
Die waren durchaus parteiliche Zeugen.
Es geht auch jetzt nicht darum, dass man in so einer Auswahl versucht, irgendwelche vielzitierten Gräben nochmals zuzuschütten.
Das ist längst geschehen.
Es geht um eine Vergegenwärtigung der damaligen Ereignisse.
die Texten, die einen durchaus literarischen Anspruch haben, das heißt also, die über den Anlass hinaus bestehen können.
Außer Weinzierls Buch gibt es noch eine weitere Neuerscheinung, die Bürgerkriegsimpressionen literarisch verarbeitet.
Eine in der Eisenstädter Edition Rötzer erschienene Gedichtssammlung Roter Feber.
Gleichsam vom anderen Ende des literarischen Spektrums beleuchtet eine andere Sammlung, die Februartage.
Im Verlag der Staatsdruckerei wurden, wir berichteten schon darüber, erstmals die Ministerratsprotokolle des Kabinetts Dolfus veröffentlicht.
Wem dies denn doch zu sachlich dürr scheint, der kann sich über die 34er-Ereignisse aus dem vermutlich opulentesten Buch informieren, das es zum Thema gibt.
aus dem Katalog der morgen eröffneten großen Ausstellung »Die Kälte des Februar«.
Auf 176 reich illustrierten Seiten geht dieser im Junius Verlag erschienene Großband auch ausführlich auf die sozialen, ökonomischen und politischen Hintergründe des Bürgerkrieges ein und enthält auch ein langes Interview mit dem Zeitzeugen Bruno Kreisky.
Die Februartage werden übrigens nicht der einzige Anlass für Bucherscheinungen zum Jahr 1934 bleiben.
Zum Gedenken an die Ermordung von Bundeskanzler Dollfuß, die sich im Juli zum 50.
Mal jährt, sind bereits erste Titel angekündigt.
Mit Buchneuerscheinungen zum Februar 1934 wird sich übrigens auch die Sendung Politische Manuskripte morgen Abend um 20.45 Uhr im Programm Österreich 1 befassen.
Zehn Minuten vor eins ein großer Themensprung und nochmal ein Wechsel ins Ausland, nach Südostasien.
Im südostasiatischen Staat Malaysia kommt es heute zu einem einzigartigen Schauspiel.
Gemeint ist die Wahl eines neuen Königs.
Dabei ist ja wohl kaum bekannt, dass Malaysia überhaupt noch eine Monarchie ist, noch dazu eine, wo der Monarch von vornherein auf Zeit gewählt wird.
Normalerweise handelt es sich bei dieser Wahl um einen Formalakt, aber diesmal bekommt sie doch hochpolitische Bedeutung, weil die Regierung des Landes versucht, die königlichen Rechte zu beschneiden und den Monarchen nur zu einer reinen Repräsentationsfigur zu machen.
Das stößt auf den schärfsten Widerstand der Könige, des Königs und der Sultane.
Wie es dabei zugeht und was diese Kuriosität bedeutet, das schildert Harri Sigrovski im folgenden Beitrag.
Der König ist nicht tot.
Es lebe der König, könnte man in Abwandlung des bekannten Ausrufs sagen, mit dem der Tod eines Monarchen angekündigt wurde.
Malaysia ist die einzige Wahlmonarchie der Welt.
Alle fünf Jahre wird ein neuer König und dessen Stellvertreter als Vizekönig gewählt.
Allerdings nicht vom Volk, sondern von den Sultanen der neuen Bundesstaaten oder Provinzen der Malaysischen Föderation.
Die Reihenfolge des Königtums ist genau festgelegt.
Unabhängig von seinem Alter hat der jeweils dienstälteste Sultan das Vorrecht, die Nachfolge anzutreten, wenn er, so die Vorschrift, großjährig und gesund an Körper und Geist ist.
Und keiner der Sultane darf zweimal die Königskrone annehmen, ehe nicht alle Neune im ersten Durchgang dran waren.
Am 26.
April wird der neue Monarch den Thron besteigen, aber in diesen Stunden entscheiden die neuen Sultane, dass der gegenwärtige König nur noch wie vor dem Sultan von Pahang sein wird und nicht mehr Seine Majestät Sultan Ahmad Shah al-Mustanbilla ibn al-Marum Sultan Abu Bakr Ri Ayatollah al-Muazzam Shah, wie sein voller Titel lautet.
Damit aber beginnt die Dramatik der Situation.
Denn der heutigen Königswahl ist eine sechsmonatige Verfassungskrise vorausgegangen, nachdem das Parlament in der Hauptstadt Kuala Lumpur beschloss, dass künftig Gesetze nach einer Frist von 15 Tagen Gültigkeit erlangen sollten, auch wenn der König Einspruch erhebt.
Ebenso soll das Recht der Ausrufung des Notstands vom Monarchen auf den Ministerpräsidenten übergehen.
Doch König und Sultane wehren sich entschieden, zur bloßen Repräsentationsfigur reduziert zu werden.
Ein vorläufiger Kompromiss hat die königliche Einspruchsbrist für Gesetze auf 30 Tage verlängert und eine Entscheidung über den Notstand vorläufig aufgeschoben.
Doch damit hat die Verwirrung noch kein Ende, denn der vorgesehene und qualifizierte Thronfolger, Sultan Idris von Perak, ist just in der Vorwoche gestorben.
Worüber die Regierung nicht unbedingt traurig ist, denn der Sultan war als unberechenbar und aufsässig bekannt.
Hatte er doch einmal zum Beispiel geschworen, den Bart wachsen zu lassen, bis sein Chefminister gestürzt sei.
Und hatte sich ein Jahr später, nach Erreichung seines Ziels, vor laufender Kamera den Bart geschoren.
Nächster in der Thronfolge wäre Sultan Ismail von Johor, in dem die Regierung auch keinen harmonischen Partner sehen dürfte.
Sie würde am liebsten den derzeitigen Vizekönig Tuanku Jaffar auf dem Thron sehen.
Der aber kann vorläufig nur auf drei Stimmen einschließlich seiner eigenen rechnen, während er im Wahlkollegium der neuen Sultane mindestens fünf Stimmen für die absolute Mehrheit benötigt.
Schon werden zwei mögliche Unterstützer für den Vizekönig von den Wettsüchtigen gehandelt, aber im Grunde ist noch alles offen.
Jenseits aller Kuriosität ist der Kampf um die Königswahl Ausdruck eines sozialen und gesellschaftlichen Konflikts.
Die neue malaysische Mittelklasse, vertreten durch den jungen Ministerpräsidenten Mahathir, den ich noch als Studentenführer kennenlernte und als Unterrichtsminister interviewte, steht für die Ablehnung oder jedenfalls Modifizierung des Königtums und für den Abbau feudaler Privilegien.
Die Öffentlichkeit bekundet gespaltene Gefühle, einerseits für die Beschneidung der königlichen Rechte, andererseits gibt es noch großen Respekt für die Traditionen, besonders wenn es sich um die mit allem orientalischen Prunk aus 1001 Nacht veranstaltete Thronbesteigung handelt.
Nur die Chinesen und die Inder kümmern sich keinen Deut um den Königskonflikt.
Und sie machen immerhin die Hälfte der Bevölkerung Malaysias aus.
Soweit Harry Sikorski, der in seinem Beitrag über die heutigen Königswahlen in Malaysia ja unter anderem bewiesen hat, dass man sich nichts darauf einzubilden braucht, wenn man den kompletten Namen von Karl Mays Hatschihalef Oma kann.
Jetzt aber fünf Minuten vor eins noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die ergiebigen Schneefälle in Westösterreich haben zu einer Katastrophensituation geführt.
Lawinenabgänge forderten mehrere Menschenleben, unter den Toten sind drei Kinder.
Auch im Samnarn, an der Grenze von Tirol zur Schweiz, soll eine größere Lawine niedergegangen sein.
Auf Schweizer Seite wurden bereits vier Menschen totgebargen, weitere vier Personen werden vermisst.
Die Verkehrssituation im Westen des Bundesgebietes ist durch zahlreiche Straßensperren gekennzeichnet.
Insgesamt sind 32 Strecken, vor allem in Alpentälern, unpassierbar.
Zahlreiche Ortschaften in Vorarlberg und Tirol sind von der Außenwelt abgeschnitten, darunter die bekannten Skizentren Lech, Zürs, Wart, Stuben und St.
Christoph im Arlberggebiet.
Auch die Zufahrt zum Arlbergstraßentunnel ist gesperrt.
Damit kann Fradelberg mit dem Auto von Österreich auf der Straße nicht erreicht werden.
Der Verkehr wird über die Bundesrepublik Deutschland umgeleitet.
Die Situation auf den Grenzübergängern in Richtung Italien haben sich nach dem Ende des Streiks und der Blockade des Brennerpasses durch die italienischen Frechter etwas entspannt.
Die umstrittene Finanzierung des Konferenzzentrums bei der Wiener Unocity stand im Mittelpunkt eines Pressegesprächs von Finanzminister Salcher in Wien.
Salcher betonte, keine österreichische Bankengruppe habe ein günstigeres Finanzierungsangebot erstellen können als die Araber.
Außerdem habe sich mittlerweile herausgestellt, dass es gar kein österreichisches Konsortium gibt.
ÖVP-Verkehrssprecher König hat die Regierung dazu aufgefordert, die Sanierung der österreichischen Bundesbahnen endlich in Angriff zu nehmen.
König sagte in einer Pressekonferenz, die derzeit im Parlament behandelten ÖBB-Gesetzesnovellen könnten lediglich ein erster Schritt sein.
Für die Zustimmung der Volkspartei zu dieser Novelle nannte König mehrere Voraussetzungen, unter anderem die Schaffung einer modernen Managementstruktur.
Libanon.
Nach dem Rückzug der amerikanischen Soldaten aus Beirut auf Kriegsschiffe vor der Küste hat sich die Lage weiter verschärft.
Die USA haben die Drohung von Präsident Reagan verwirklicht und das bisher massivste Sperrfeuer seit ihrer Anwesenheit im Nahen Osten auf das syrisch kontrollierte Bergland gelegt.
Dosenführer Walid Jumblatt drohte mit Vergeltung.
Nach einem libanesischen Zeitungsbericht sind bei dem Feuer der Schiffsaltenerie mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.
Großbritannien hat zwei Autofähren in den Libanon entsandt, um britische Zivilisten aus dem Kampfgebiet zu evakuieren.
Das britische Kontingent der multinationalen Friedenstruppe ist bereits auf ein Kriegsschiff vor der libanesischen Küste verlegt worden.
Auf Antrag Frankreichs beriet heute der Weltsicherheitsrat über die Entsendung einer UNO-Friedenstruppe in den Libanon.
Bundeskanzler Kohl hat vor dem Bundestag in Bonn seine Haltung beim Israel-Besuch verteidigt.
Kohl sagte, die deutsch-israelischen Beziehungen müssten weiter ausgebaut werden.
Er werde bei möglichen Rüstungslieferungen an Saudi-Arabien die Bedenken Israels berücksichtigen.
Griechenland.
Das Hauptbüro der staatlichen türkischen Fluggesellschaft in Athen ist von maskierten und bewaffneten Männern besetzt worden.
Die Hintergründe der Aktion und ihr Verlauf sind derzeit nicht bekannt.
USA, Sowjetunion.
Wegen eines mutmaßlichen Fehlers am Ladekran der amerikanischen Raumfähre Challenger muss das Programm des für heute geplanten zweiten Raumspaziergangs abgekürzt werden.
Die beiden Astronauten haben allerdings ihren zweiten Spaziergang ohne Verbindung mit dem Raumschiff bereits begonnen.
Die drei sowjetischen Kosmonauten des gestern gestarteten sowjetischen Weltraumschiffes Soyuz T-10 bereiten sich auf die Ankoppelung an die Raumstation Salyut 7 vor.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Volkswagenwerk AG verhandelt mit Ostberlin über eine Motorenanfertigung in der DDR.
In Vorgesprächen wurden bereits Rahmenbedingungen festgelegt, sodass jetzt Detailverhandlungen beginnen können.
Die DDR soll von 1988 an für den Eigenbedarf VW-Motoren produzieren und zusätzlich pro Jahr rund 10.000 Motoren an das Wolfsburger VW-Werk liefern.
Österreich.
Aus Linz wird eine Kindesweglegung gemeldet.
Ein sechs Monate altes Mädchen wurde am Abend in der Linzer Garnisonsstraße ausgesetzt.
Augenzeugen beobachteten ein junges Paar, das den Kinderwagen abstellte und mit einem PKW wegfuhr.
Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt.
Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend, örtlich kurze Auflockerungen, sonst meist stark bewölkt, im Nordstaat der Gebirge zeitweise Schneefall.
Nachmittagstemperaturen heute minus zwei bis plus drei Grad.
Und mit diesen aktuellen Meldungen geht das Mittagsschonal zu Ende.
Redakteur am Studiomikrofon war Erna Löw.
Ich verabschiede mich, auch im Namen von Redaktion und Technik, und wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag.
Einblendung: damals führender Funktionär der sozialdemokratischen Partei Karl Mark und damaliges Mitglied des Bundesheeres Hans Langer
Mitwirkende:
Pesata, Fritz [Gestaltung]
, Mark, Karl [Interviewte/r]
, Langer, Hans [Interviewte/r]
Datum:
1984.02.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Politik Österreich
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Gesellschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Zitat von Manes Sperber (gelesen von Wolfgang Hübsch)
, Interview: Herausgeber Ulrich Weinzierl
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Hübsch, Wolfgang [Interpret/in]
, Sperber, Manès [Verfasser/in und Vortragende/r]
, Weinzierl, Ulrich [Interviewte/r]
Datum:
1984.02.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Literatur
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
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