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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüßt sich an das Mittagsschanal vom 20.
Juni.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Das Programm der folgenden Stunde Information.
Der SPÖ-Vizeklubchef Heinz Fischer steht voll hinter den Plänen von Verteidigungsminister Lichal, Lenkwaffen, also Raketen für das Bundesheer anzuschaffen.
FPÖ-Chef Haider plant eine große Reorganisation seiner Partei.
Gesundheitsminister Löschnag und die Ärztekammer präsentieren ein Förderungsmodell der Lehrpraxisausbildung für Jungärzte.
Die Eisenbahner-Gewerkschaft wehrt sich vehement gegen den Vorwurf von Pensionsprivilegien.
Dann hören Sie Einzelheiten zum harten Vorgehen der DDR-Polizei gegen Ostberliner Rockfans, eine Analyse der extrem geringen Beteiligung an den polnischen Kommunalwahlen, der Weltwirtschaftsgipfel von Toronto, der Putsch des entmachteten Armeechefs von Haiti, sowie aus Österreich noch ein Überblick auf das Papstbesuchsprogramm.
Von der Kulturredaktion Details zum neuen Vaida-Film Die Dämonen.
Wir beginnen mit den Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur dafür heute Mittag, Edgard Haider.
Es liest Josef Fenzl-Chnatek.
Österreich.
Der Index der Verbraucherpreise ist im Mai um 1,7% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gestiegen.
Dies bedeutet eine Verlangsamung der Inflation.
Im April dieses Jahres lag der Index der Verbraucherpreise um 2,2 Prozent höher als im April 1987.
Von April auf Mai erhöhte sich der Index um 0,2 Prozent.
Kanada.
Die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten westlichen Industrienationen setzen heute in Toronto ihre Beratungen beim Weltwirtschafts-Gipfeltreffen fort.
Über die gestrige erste Gesprächsrunde äußerten sich die Teilnehmer zufrieden.
Die führenden Politiker aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland, Italien und Japan erörtern das Problem der Agrarsubventionen und die Schuldenkrise der Entwicklungsländer.
Auch der internationale Umweltschutz ist ein vorrangiges Thema.
Der deutsche Bundeskanzler Kohl und der französische Präsident Mitterrand wankten vor jedem Protektionismus im Welthandel.
Die britische Premierministerin Thatcher hat sich am Rande der Beratungen in Toronto bei Bundeskanzler Kohl für das Verhalten englischer Fußball-Rowdies bei der Fußball-Europameisterschaft in der Bundesrepublik Deutschland entschuldigt.
Frau Thatcher sprach sich für eine harte Linie der bundesdeutschen Gerichte gegenüber jenen Engländern aus, die wegen Beteiligung an Ausschreitungen festgenommen worden sind.
Auch vor Gefängnisstrafen sollte nicht zurückgeschreckt werden, forderte die britische Premierministerin.
Polen.
Die gestern durchgeführten Bezirks- und Kommunalwahlen in Polen waren von einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung gekennzeichnet.
Nach offiziellen Angaben gingen nur etwa 56% der Wahlberechtigten zu den Urnen an.
Das ist die bisher niedrigste Teilnahme an einer landesweiten Abstimmung seit Beginn der kommunistischen Herrschaft in Polen vor 44 Jahren.
Die Bürger konnten zwar erstmals zwischen mehreren Bewerbern wählen, die Sitzverteilung zugunsten der Kandidaten der kommunistischen Partei stand jedoch von vornherein fest.
Die verbotene Gewerkschaft Solidarität hatte die Wahl als Farce bezeichnet und zum Boykott aufgerufen.
Deutsche Demokratische Republik.
In Ostberlin ist heute ein Kongress über atomwaffenfreie Zonen eröffnet worden.
Teilnehmer sind mehr als 1000 Politiker, Wissenschaftler und Künstler aus 111 Ländern.
Staats- und Parteichef Honecker würdigte den sowjetisch-amerikanischen Vertrag über die Beseitigung der Mittelstreckenraketen.
Damit sei nach Jahrzehnten der Konfrontation der Teufelskreis von Vorrüstung und Nachrüstung durchbrochen worden, sagte Honecker.
In Ostberlin sind gestern Abend Sicherheitskräfte gegen Rockfans vorgegangen, die vor dem Brandenburger Tor ein Open-Air-Konzert des amerikanischen Sängers Michael Jackson auf Westberliner Seite mit anhören wollten.
Die Polizisten versuchten mehrmals, die Ansammlung von etwa 5.000 Jugendlichen aufzulösen.
Sie nahmen mindestens 30 Jugendliche fest.
Fernsehteams der westdeutschen Anstalten ARD und ZDF wurden gewaltsam daran gehindert, die Rockfans zu filmen.
Agenten des Staatssicherheitsdienstes drängten unter Einsatz von elektrischen Schlagstöcken Journalisten und Techniker ab.
Dabei kam es zu tätlichen Angriffen.
Haiti.
Staatspräsident Manigat ist durch einen Militärputsch gestürzt worden.
Neuer Machthaber ist der erst vor drei Tagen seines Amtes enthobene Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Henri Naufi.
In einer Fernsehrede verkündete Naufi, die Armee habe die Kontrolle übernommen.
Naufi, ergiebene Militäreinheiten, stürmten in der vergangenen Nacht den Präsidentenpalast.
Dabei kam es zu Schießereien zwischen den Angreifern und regierungstreuen Soldaten.
Über Opfer oder Verletzte ist nichts bekannt.
Präsident Manigar wurde in seinem Privathaus überwältigt und später in ein Militärkrankenhaus gebracht.
Meldungen über seinen Gesundheitszustand liegen nicht vor.
Manigar hatte Nawfy und weitere zwei Generäle wegen Verstoßes gegen die Dienstvorschriften ihrer Ämter enthoben.
Afghanistan, Pakistan.
Die afghanischen Moslem-Rebellen haben die Bildung einer Gegenregierung bekannt gegeben.
In einer Pressekonferenz in der pakistanischen Grenzstadt Peshawar wurde mitgeteilt, dass aus zwölf Mitgliedern bestehende Gremium solle die von der Sowjetunion unterstützte Regierung unter Staatschef Najibullah ablösen.
Die afghanische Gegenregierung gilt in ihrer Zusammensetzung als Kompromiss zwischen gemäßigten und fundamentalistischen Moslems.
Italien
Die Kommunistische Partei Italiens wählt heute einen neuen Vorsitzenden.
Aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von Alessandro Nata ist der stellvertretende Parteivorsitzende Achille Occhetto.
Nach vierjähriger Funktionsperiode hat Nata in der vergangenen Woche den Vorsitz der KPI aus gesundheitlichen Gründen zurückgelegt.
Mit ein Grund für seinen Entschluss dürfte auch das schlechte Abschneiden der Kommunisten bei Regionalwahlen Ende Mai gewesen sein.
Die Wetteraussichten bis morgen früh teils aufgelockerte, teils reichliche Bewölkung.
Regional teils gewittrige Schauer, Nordwestwind, Nachmittagstemperaturen 17 bis 23, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 14 Grad.
Aussichten für morgen Dienstag veränderlich bewölkt, besonders in der zweiten Tageshälfte regional Regenschauer oder Gewitter.
Mäßiger in Schauern auch lebhafter Nordwestwind.
Frühtemperaturen 8 bis 14, Tageshöchsttemperaturen morgen 18 bis 24 Grad.
Vorschau bis Freitag weiter unbeständig, zeitweise teils gewittrige Schauer und nur mäßig warm.
Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien und Innsbruck stark bewölkt 17, Eisenstadt wolkig 18 Grad, Nordwind 25 Kilometer in der Stunde, St.
Pölten stark bewölkt 16, Linz wolkig 18, Salzburg stark bewölkt 18, Bregenz heiter 19, Graz stark bewölkt 19 und Klagenfurt wolkig 20 Grad.
Die Zeit ist gleich 12 Uhr und 8 Minuten.
Gleich zum neuerlich aktualisierten Thema, zum Thema Lenkwaffen für das Bundesheer.
Nach dem gestrigen erneuten Vorstoß von Verteidigungsminister Robert Lichal für die Raketenbewaffnung hat sich heute Vormittag nun SPÖ-Klubchef Heinz Fischer überraschend deutlich für diese Art weiterer Aufrüstung beim heimischen Heer ausgesprochen.
Informationen im Folgenden von Bettina Reuter.
Viel Lob für Robert Lichal von SPÖ-Klubobmann Fischer gab es heute.
In der Tragenfrage habe der ÖVP-Minister mutig die Interessen des Bundesheeres und der Glaubwürdigkeit unserer Landesverteidigung vertreten und seine Standfestigkeit verlange ihm, Fischer, einen gewissen Respekt ab.
Auch sollten die Dinge wirklich beim Namen genannt werden, so wie Lichal das verlangt.
Nur in der Frage von Lenkwaffen, von Raketen zu sprechen, das sei falsch und irreführend.
Das Bundesheer habe einen rein defensiven Charakter und niemand außerhalb Österreichs brauche sich davor zu fürchten.
Wenn es nun für unsere eigenen Soldaten bessere Abwehrwaffen gebe, so sollten sie diese auch erhalten, meinte Fischer.
Das ist eine normale waffentechnische Entwicklung.
Das ist ein rein defensives Gerät.
Das erhöht die Überlebenschance derjenigen Soldaten, die mit diesen Geräten und nicht mit schlechteren und veralteten und altmodischen und weniger treffsicheren ausgestattet sind.
Und daher glaube ich, dass es keinen Grund gibt zu sagen,
Ihr habt zwar einen defensiven Auftrag zur Landesverteidigung, aber ihr dürft euch nicht jener Geräte dabei bedienen, die auch die Schweizer anwenden, die Schweden anwenden, andere neutrale Staaten Europas ohne jede offensive Absicht anwenden.
Fischer unterstützt daher Verteidigungsminister Lichal in seinen Bemühungen, Lenkwaffen anzuschaffen.
Wenn der Minister das in jenem Rahmen tut, der sich aus den bisherigen Aufgaben des Bundesheeres
ergibt, wenn es sich also um einen bloßen Modernisierungsprozess handelt, wenn es sich darum handelt, unseren Soldaten für ihre Verteidigungsaufgaben jene Geräte in die Hand zu geben, die dem Stand der Technik entsprechen und ihnen eine maximale Überlebenschance garantieren.
Und wenn das im bisherigen Verteidigungsbudget untergebracht wird, dann glaube ich, dass das unterstützenswert ist.
Das Budget für Verteidigung, ca.
1% des Bruttonationalprodukts, will Fischer aber nicht ausweiten.
Ebenso nicht den Aufgabenbereich des Bundesheeres oder die Rüstung, wie das manche Analytiker im Verteidigungsministerium verlangten.
Und außerdem kosteten die Lenkwaffen nicht mehr, meint Fischer, als die bisherigen Abwehrwaffen.
Und die Anschaffung?
Diese Anschaffung muss halt schrittweise und über einen längeren Zeitraum vor sich gehen.
Es steht ja nirgends geschrieben, dass man das Jahr 1989 zum Jahr der Lenkwaffen erklären muss.
Fischer glaubt übrigens schon, dass er mit seiner Haltung in der SPÖ zu Diskussionen beitragen wird.
Aber er habe als jemand, der wirklich kein Militarist sei, ein reines Gewissen betonte.
Während es also starke Signale in Richtung Verteidigungsminister Lichal gab, dementierte Fischer am Rande der Pressekonferenz, Signale in Richtung FPÖ auszusenden, wie das am Wochenende in einer Zeitung zu lesen war.
Und damit gebe ich zurück an Udo Bachmeier.
Danke, Bettina Reuter.
Gleich zwei Landesparteitage hat die Freiheitliche Partei gestern absolviert.
Einen in Niederösterreich und einen in der Steiermark.
In der Steiermark kündigte FPÖ-Chef Haider an, dass am Freitag dieser Woche der Parteivorstand zu einer Klausurtagung zusammenkommen werde, um unter anderem einen neuen Generalsekretär oder eine Generalsekretärin zu küren.
Und heute, bei einer Pressekonferenz, die eigentlich dem Thema Waldsterben und dem Luftreinhaltegesetz gewidmet war, wurde Jörg Haider dann ein wenig konkreter.
Manfred Steinhuber.
Viel von dem, was der freiheitliche Parteichef seiner Organisation am Freitag verordnen will, ist noch nicht bekannt.
Jedenfalls soll es eine kräftige Dekur werden, mit dem Ziel, mehr Mobilität und mehr Flexibilität.
Und auch an einen Verjüngungseffekt ist dabei wohl gedacht.
Der Nachwuchs soll nämlich in einer Akademie für freiheitliche Führungskräfte ausgebildet werden.
Aber auch der Obmann selbst soll von der Kuh etwas haben.
Jörg Haider möchte ein bisschen entlastet werden.
Und zwar von jenen, die, wie er selbst sagt, in der ersten Reihe fußfrei sitzen und applaudieren, wenn der Obmann von Veranstaltung zu Veranstaltung eilt.
Ich gehe davon aus, dass wir in eine sehr entscheidende Phase als Freiheitliche Partei kommen, die Höchstleistungen von allen Mandataren und der Organisation erforderlich macht
Und daher bin ich nicht gewillt, dass diese Höchstleistungen nur der Obmann zu erbringen hat und nicht die gesamte Organisation.
Und dementsprechend werde ich Vorschläge machen und auch danach meine weiteren Verhaltensweisen orientieren.
Diese weiteren Verhaltensweisen sind durchaus als Drohung gemeint.
Und sie bedeuten im Klartext Rückzug aus der Politik.
Und zwar ganz ernsthaft.
Selbstverständlich, weil ich bin nicht bereit, mich zugrunde zu richten, physisch und psychisch, während die gesamte Organisation nicht eine Leistung erbringt, die in einem gut geführten Flottenunternehmen vorhanden sein müssen.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob Rückzug aus der Politik nur die Bundesebene bedeutet und vielleicht eine weitere Karriere in Kärnten geplant sei.
Auch hier ein klares Nein, Jörg Haidas.
Nein, wenn diese Vorstellungen nicht erfüllbar sind, dann kann ich mir das Politikmachen in dieser Form überhaupt nicht mehr vorstellen.
Ich bin aber überzeugt, dass ich mich mit meinen Vorstellungen am Freitag durchsetzen werde, denn es gibt sehr viele in den Bundesländern,
die mich in den letzten Tagen bestärkt haben, hier um keinen Jota bei meinen Vorstellungen abzuweichen und jetzt die Voraussetzungen zu schaffen, dass die FPÖ das schwierige Wahljahr 1989 mit einer Reihe von Landtagswahlen und der Arbeiterkammerwahl und die darauffolgende Nationalratswahl weiterhin mit Erfolg abschließen kann.
Bleibt also abzuwarten, ob die Zuversicht Haiders am Freitag von seinem Parteivorstand geteilt wird.
Klar ist jedenfalls, dass der Partei eine Reorganisation verpasst werden soll.
Und dafür wünscht sich Haider eine Stärkung der Funktion des Generalsekretärs.
Er soll künftig ein direktes Durchgriffsrecht auf die Landesorganisationen bekommen.
Und wer wird neuer Generalsekretär nach dem Abgang Norbert Guga Bauers nach Oberösterreich?
Das muss nicht unbedingt ein Generalsekretär sein.
Es könnte auch eine Dame sein, die als Generalsekretärin zur Verfügung steht.
Diese Entscheidung ist bei mir aber noch nicht endgültig gefallen und wir werden daher erst am Freitag in der Vorstandssitzung den endgültigen Vorschlag machen.
Die Dame, die dafür im Gespräch ist, ist Heide Schmid, Assistentin von Volksanwalt Jossek und Abgeordnete zum Bundesrat.
Aber sie könnte vielleicht nicht die einzige in diesem Amt werden.
Ich führe also noch Gespräche, aber auch noch Überlegungen hinsichtlich der Reorganisation.
Ich pendle mich derzeit eher auf einen ein, aber ich schließe den zweiten nicht aus.
Sie öffnen den Beitrag von Manfred Steinhuber, 12.15 Uhr.
Wir wechseln zwischendurch ins Ausland.
Im Karibikstaat Haiti endete heute Nacht ein Machtkampf zwischen dem gewählten zivilen Präsidenten Leslie Manigat und dem Armeechef Henri Namfy mit dem Sieg des Militärs.
Namfy, der von Manigat vergangene Woche abgesetzt worden war, brach aus dem Hausarrest aus, versammelte loyale Truppen und besetzte den Präsidentenpalast.
Präsident Manigat soll sich in einem Krankenhaus befinden und soll später aus Haiti ausgewiesen werden.
Die Nachrichten sind spärlich, die Lage ist schwer zu überschauen.
Roland Machatschke fasst das vorliegende Material zusammen.
Stromausfälle, Schüsse, militärische Bewegungen in der Dunkelheit.
Die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince bot das übliche Bild einer Stadt, in der ein bewaffneter Kampf um die Macht ausgetragen wird.
In den späten Abendstunden, am frühen Morgen unserer Zeit, gingen die Lichter wieder an und im Fernsehen verkündete Norm Fee seinen Sieg.
Der starke Mann Haitis erschien auf dem Bildschirm in Uniform, mit Helm, in der Hand eine USI-Maschinenpistole.
Er war umringt von Soldaten, die auf seine Frage, ob sie bereit seien für ihn zu sterben, mit einem lauten Ja antworteten.
Die Botschaft Nonfis für das Volk von Haiti war kurz und inhaltsarm.
Volk und Heer seien jetzt vereint, die Armee stehe dem Volk zu Diensten.
Die Armee liebe Land und Volk und habe jetzt die Kontrolle übernommen.
Den Präsidenten Manigat erwähnte Nonfi nicht und sagte auch kein Wort über seinen eigenen Status.
So ist unklar, ob er das Präsidentenamt übernommen hat.
Wie immer in solchen Situationen wurde ein Ausgehverbot verhängt.
Aus der Umgebung des Präsidentenpalastes wurden Schießereien gemeldet.
Die Auseinandersetzung zwischen Präsident Manigat und Armeechef Norm Fee war in der vergangenen Woche offenkundig geworden.
Der Präsident entließ den Militär mit der Begründung, er habe Versetzungen ohne Erlaubnis vorgenommen.
Norm Fee wurde unter Hausarrest gestellt.
Offenbar hat sich Manigat in der Einschätzung seines eigenen Rückhalts bei den Streitkräften geirrt.
Die Armee ist seit Jahrzehnten der tonangebende Faktor in Haiti.
Auf sie stützte sich die Familiendiktatur der Duvaliers, die fast 30 Jahre lang das Land mit Gewalt, Korruption und Schrecken beherrschte.
Bis vor zwei Jahren unterdrückte die Armee alle Proteste gegen das Duvalier-Regime.
Im Februar 1986 stürzte Duvalier II., der sogenannte Baby Doc, weil sich die Streitkräfte weigerten, auf Demonstrierende zu schießen.
Baby Doc emigrierte mit einem Teil seiner Bande nach Frankreich.
Das Militär bildete eine Regierungskunta unter dem Vorsitz von General Norm Fee.
Zweifel an der demokratischen Gesinnung des Militärs tauchten im November auf, als am Tage der Präsidentenwahl unter den Augen der Soldaten Dutzende Menschen vor und in den Wahllokalen von ehemaligen Geheimpolizisten des Duvalierregimes ermordet wurden.
Die Wahlen wurden ausgesetzt und Anfang dieses Jahres nachgeholt.
Die demokratischen Gruppierungen sprachen von einer Farce und boykottierten die Wahl.
Der Kandidat des Militärs, eben Leslie Manigat, wurde mit den wenigen Stimmen derer gewählt, die zu den Urnen gegangen waren.
In seiner kurzen Amtszeit galt er als willfähriges Werkzeug Norm Vies, bis dann in der vergangenen Woche der Konflikt ausbrach.
Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre, mit einer Bevölkerung von knapp unter 6 Millionen Menschen.
Sie alle sind Nachfahren von Negersklaven, die in der Zeit der französischen Kolonialherrschaft aus Afrika dorthin verschleppt worden waren.
Bereits 1804 wurde Haiti unabhängig, aber die Gegensätze verlagerten sich nur.
Eine kleine Oberschicht von Mulatten unterdrückte die schwarze Bevölkerungsmehrheit.
Das Regime Duvalier war unter anderem eine Reaktion darauf.
Die Schwarzen nahmen seit 1957 alle Machtpositionen ein.
Über Reaktionen auf den neuen Umsturz in Haiti ist derzeit nichts bekannt.
In Haiti ist es jetzt knapp nach 5 Uhr morgens.
Sie hörten Roland Machatschke.
Zurück nach Europa.
Perestroika auf Polnisch.
Der Gorbatschowsche Reformeinfluss ist verstärkt auch in Polen spürbar.
So die Einschätzung nach dem Ende der vergangenen Woche.
Nach dem Ende der vergangenen Woche bekannt geworden an personellen Weichenstellungen an der polnischen Parteispitze.
Doch diese Maßnahmen konnten offensichtlich jene allgemeine Unzufriedenheit mit den herrschenden Zuständen nicht überlagern.
Bei den gestern in Polen abgehaltenen Bezirks- und Kommunalwahlen war demnach eine extrem niedrige Wahlbeteiligung die Folge.
Nur 56 Prozent der Polen schritten zur Wahl.
Nicht zuletzt deshalb, weil die regimekritische Solidarnosch-Bewegung zu einem Wahlboykott aufgerufen hatte.
Mit der Begründung, die Vorherrschaft der KP sei von vornherein festgestanden.
Eine Analyse von Barbara Kudnow-Kalergi.
Die Wahlbeteiligung von 56% wird von der Regierung als Erfolg gewertet.
Sie hatte schon vorher erklärt, sie erwarte nicht mehr als 50%.
Regierungssprecher Jerzy Urban sprach in einer ersten Reaktion sogar von einem gewissen psychologischen Durchbruch.
Die Opposition ist anderer Meinung.
Lech Walesa bezeichnet die sogenannten Wahlen als Farce, die die Gesellschaft nicht interessieren.
Und junge Leute von der Gruppe Weiße Alternative machten sich in Warschau und Krakau in Happenings über die Wahlen lustig mit Sprüchen wie mehr Volksräte, weniger Krankenhäuser und willst du hungern, geh wählen.
General Jaruzelski hatte das neue Wahlmodell vor einigen Monaten mit dem erklärten Ziel einführen lassen, eine schrittweise kontrollierte Demokratisierung voranzubringen und das Misstrauen der Menschen allmählich zu überwinden.
Tatsächlich waren ursprünglich auch Kreise der gemäßigten Opposition dafür gewesen, sich zu beteiligen.
Als aber dann die Einzelheiten des Modells bekannt wurden, kam man enttäuscht davon wieder ab.
Yashi Urban hat gestern Abend vorgerechnet, dass unter 79.000 vorgeschlagenen Kandidaten nur 700 waren, die sich bis zu einem gewissen Grad selbst als oppositionell verstanden.
Die Gelegenheit zur Demokratisierung ist nicht genügend genützt worden, sagte der Regierungssprecher.
Die Beteiligung war auf dem Land größer als in den Städten und Urban hat auch zugegeben, dass viele Wähler erst in den Wahllokalen erfahren haben, dass es überhaupt diesmal Auswahlmöglichkeiten gab, allerdings nur zwischen Personen, nicht zwischen politischen Gruppierungen.
Die Gemeindeselbstverwaltung ist in Polen seit 1950 abgeschafft.
Weil aber die Gemeindeverwaltungen notorisch schlecht funktionieren, hat man in den letzten Jahren immer wieder neue Gesetze über die sogenannten Volksräte, also Gemeinderäte, verabschiedet.
Sie sollen neuerdings Kredite aufnehmen, Betriebe gründen und über einen Teil der Steuereinnahmen selbst verfügen können.
Genützt haben alle bisherigen Reformen aber nichts.
Die Lage der kommunalen Krankenhäuser ist nach wie vor katastrophal.
Es gibt viel zu wenig Telefone, Kindergärten, Dienstleistungen und auf eine Wohnung müssen junge Polen neuerdings sage und schreibe 40 Jahre warten.
Vor ein paar Jahren betrug die Wartezeit noch 20 Jahre.
Kein Wunder, dass die Mehrheit jedes Vertrauen in die da oben, ob Reformen oder nicht, längst verloren hat.
Viele Beobachter sehen die Kernfrage daher auch nicht mehr im Kampf Regierung-Solidarität, Teilreformen oder nicht, sondern in der Gefahr von Explosionen des Hasses und der Verzweiflung, die auch die Solidarität kaum mehr wird kontrollieren können.
An die 30 Jugendliche wurden gestern Abend von DDR-Sicherheitskräften in der Nähe des Brandenburger Tors in Ost-Berlin festgenommen.
Die Polizei ging gewaltsam gegen tausende Rockfans vor, die ein Konzert des US-Popstars Michael Jackson im Westen der Stadt mithören wollten.
Wie bei einem Pink Floyd-Konzert vor vier Tagen wurden Rufe nach Glasnost laut und die Jugendlichen protestierten gegen die Mauer.
Für die ostdeutsche Stasi Anlass genug mit elektrischen Schlagstöcken vorzugehen.
Wobei auch westliche Kamerateams nicht geschont wurden.
Ein Bericht von Roland Adrowitzer.
An der Berliner Mauer stoßen alle Bemühungen um Glasnost und Perestroika in Osteuropa noch immer auf schier unüberwindliche Grenzen.
Kamerateams der beiden deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF sowie Fotografen und Journalisten wurden gestern Abend von Ostberliner Sicherheitsbeamten in beispielloser Weise an ihrer Arbeit behindert.
Sie wollten Aufnahmen von etwa 5.000 zumeist jugendlichen Rockfans machen, die sich in der Nähe des Brandenburger Tors versammelt hatten.
Die jungen Leute versuchten etwas vom Show-Spektakel des amerikanischen Sängers Michael Jackson mitzubekommen, der vor dem West-Berliner Reichstagsgebäude auftrat.
Jackson erschien ihnen wohl attraktiver als das Kontrastprogramm, das die DDR-Behörden aufgezogen hatten, um ähnliche Krawalle wie zu Pfingsten vergangenen Jahres beim David Bowie-Konzert zu verhindern.
Auf dem Gelände einer Radrennbahn in Ostberlin fand zur selben Zeit wie das Jackson-Konzert nämlich ebenfalls eine Rock-Veranstaltung statt, die von der Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katharina Witt moderiert wurde.
Dennoch pilgerten, wie gesagt, rund 5000 Ostberliner zum Brandenburger Tor, um Klängen zu lauschen, die auch eine Mauer mit Stacheldraht nicht aufhalten kann.
Bereits am späten Nachmittag wurden Kamerateams von ARD und ZDF bei der Arbeit behindert.
Die Fernsehanstalten und die ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin legten Protest ein.
Richtig wild wurde es jedoch erst am Abend.
Als ein ARD-Kameramann die vor dem Brandenburger Tor versammelten Jugendlichen filmen wollte, wurden das Team und ein Begleiter der ständigen Vertretung von einem massiven Aufgebot des Staatssicherheitsdienstes abgedrängt und gestoßen.
Die Kamera wurde stark beschädigt, ein Tonkabel durchgeschnitten.
Hinweise auf die vereinbarten Arbeitsmöglichkeiten von Journalisten wurden nach Zeugenberichten von einem Stasimann mit den Worten, das ist mir scheißegal, abgetan.
Ein Beamter versuchte, den Mitarbeiter der ständigen Vertretung dessen Diplomatenpass zu entreißen.
Die Sicherheitskräfte veranstalteten nach Meldungen der Deutschen Presseagentur eine regelrechte Treibjagd auf westliche Journalisten.
Einige der Korrespondenten sollen mit Elektrostäben berührt worden sein und leichte Stromstöße erhalten haben.
Einige hundert Rockfans versuchten, die Journalisten vor dem Staatssicherheitsdienst zu schützen.
Mit letzter Mühe gelang es den Korrespondenten, sich in ihre nahegelegenen Büros zu flüchten.
Bereits Donnerstagabend war es zu leichten Zusammenstößen gekommen, als im Westteil der Stadt die Rockgruppe Pink Floyd spielte.
Auch zu diesem Konzert hatten die DDR-Behörden eine Kontrastveranstaltung mit der bekannt linientreuen Katrina Witt aufgezogen.
Zwanzig junge Leute wurden festgenommen, die lieber Pink Floyds Superhit »Brick in the Wall« zu Deutsch »Ein Ziegelstein in der Mauer« hören wollten, als die staatlich abgesegneten Darbietungen des eigens eingeflogenen US-Sängers James Brown.
Die SED-Wächter hatten dabei Glück, es wehte Ostwind.
Gestern Abend bei Michael Jackson jedoch blies eine frische Brise aus dem Westen.
Eine Brise, die offensichtlich stärker war als der Reformwind aus Moskau.
Dazu passt als weiteres Indiz, dass die ostdeutschen Sicherheitskräfte am Donnerstag an der Mauer einen Mann festnahmen, der den Namen des sowjetischen Parteichefs Mikhail Kropatschow gerufen hatte.
12.26 Uhr zur bevorstehenden 38.
Auslandsreise von Johannes Paul II.
Die Vorbereitungen für diesen Besuch des Papstes in Österreich laufen ja auf Hochtouren.
Am späten Nachmittag des kommenden Donnerstags ist es ja soweit.
Dann wird der Heilige Vater in Wien schwächert landen.
Nach seinem Österreich-Besuch 1983 wird der Papst zum zweiten Mal österreichischen Boden küssen und dann vier Tage in unserem Land bleiben.
Ein hohes Maß an Sicherheitsvorkehrungen ist für die Papstvisite getroffen.
Das Programm des Papstbesuches ist ja auch äußerst üppig.
Informationen im Folgenden von Michael Kerbler.
Ja zum Glauben, Ja zum Leben.
Unter diesem Motto wird der fünftägige Besuch von Papst Johannes Paul II.
stehen, ein Besuch, der am Donnerstagnachmittag in Wien beginnen und am kommenden Montag in Innsbruck enden wird.
Dazwischen wird der Papst auf seinem zweiten Pastoralbesuch in Österreich zahlreiche Stationen und Begegnungen zu absolvieren haben.
Ein dicht gedrängtes Programm erwartet den Heiligen Vater schon am ersten Abend.
Nach der Ankunft in Wien-Schwechat mit einer Alitalia-Sondermaschine wird Johannes Paul II.
mit den militärischen Ehren eines Staatsoberhauptes empfangen und von Bundespräsident Waldheim begrüßt werden.
Auch die Bundesregierung wird sich zur Begrüßung des Oberhaupts der katholischen Kirche nach Schwechat begeben.
Erster großer Programmpunkt wird eine Vespa im Stephansdom sein, die auch auf einer Großleinwand am Stephansplatz für jene zu sehen sein wird, die keinen Platz mehr in der Kathedralkirche finden konnten.
Anschließend wird der Papst in der Hofburg mit dem Bundespräsidenten, Mitgliedern der Bundesregierung und des Diplomatischen Korps zusammentreffen.
Der Papst wird in der Nunciatur, also der Botschaft des Vatikans, in der Wiener Theresianungasse wohnen.
Dort wird Johannes Paul II.
Freitag früh mit Repräsentanten der israelitischen Kultusgemeinde zusammentreffen.
Diesem Treffen, bei dem die Vertreter der jüdischen Gemeinde Österreichs nicht nur die Rolle der katholischen Kirche während der Judenverfolgung, sondern auch das Schweigen des Vatikans zur Kriegsvergangenheit Dr. Waldheims zur Sprache bringen wollen, wird große Beachtung geschenkt.
Nicht nur in Österreich, sondern auch im Ausland.
Anzumerken ist, dass es einen offiziellen Teil dieser Begegnung geben wird und ein Gespräch Papst-Kultusgemeinde, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird.
Mit dem Hubschrauber wird der Papst dann Wien in Richtung Burgenland verlassen, um in Traustorf eine Festmesse zu zelebrieren.
Diese Messe wird die größte Einzelveranstaltung des Pastoralbesuches sein, denn schon jetzt steht fest, dass neben tausenden Österreichern auch mehr als 100.000 Ungaren zu dieser Messe nach Traustorf kommen werden.
Am Nachmittag trifft der Papst von Linz kommend in Mauthausen ein.
Zehn Überlebende dieses Konzentrationslagers werden Zeit zu einem Gespräch mit dem Kirchenoberhaupt haben, dann wird Johannes Paul II.
die Kapelle aufsuchen, eine stille Andacht halten, ein Gebet sprechen und schließlich ein Kreuz segnen, das künftig an seinen Besuch im Konzentrationslager Mauthausen erinnern soll.
Am Samstag feiert der Papst mit Gläubigen aus den Diözesen St.
Bölten und Linz in der Basilika von Lorch in Enns einen Wortgottesdienst, der unter dem Motto Arbeitswelt und christliches Leben steht.
In der Domkirche zu Gurg in Kärnten wird Papst Johannes Paul II.
am Nachmittag eine Messe für jene Gläubigen zelebrieren, die anlässlich der diesjährigen Drei-Länder-Wahlfahrt nach Gurg gekommen sind.
Tausende Katholiken werden aus Kärnten, der Steiermark, Slowenien und dem Friaul erwartet.
So wie jene Veranstaltung im burgenländischen Traustorf wird auch diese Großveranstaltung die Organisatoren wie Sicherheitskräfte und Grenzbeamte vor große Probleme stellen.
Die Grenze- und Zollabfertigung und auch die möglichst reibungslose Steuerung des Auto- bzw.
Autobus-Reiseverkehrs nach und aus Gurg macht den Einsatz von zusätzlichen Hundertschaften der Gendarmerie notwendig.
Der Papst wird am Abend einem möglichen Verkehrschaos durch die Benutzung eines Hubschraubers entkommen, der ihn nach Klagenfurt bringt, von wo er per Auerjet nach Salzburg, der vorletzten Station seiner Reise, gebracht wird.
Eine Begegnung mit alten, kranken und behinderten Menschen im Dom steht am Beginn eines dicht getränkten Programms am Sonntag.
Die Papstmesse am Residenzplatz, für die sich bereits mehr als 14.000 Menschen namentlich angemeldet haben, gilt als einer der Höhepunkte im Salzburger Programm des Heiligen Vaters.
Zwei Treffen, nämlich mit Jugendvertretern der Erzdiözese und Künstlern und Wissenschaftlern, finden dann am Nachmittag statt.
Den Schlusspunkt des Besuchs des Papstes in der Festspielstadt bildet ein ökumenischer Gottesdienst in der Evangelischen Christuskirche, an dem Vertreter von 13 in Österreich vertretenen christlichen Kirchen teilnehmen werden.
Der letzte Besuchstag findet in Innsbruck statt, wo der Papst am Montagvormittag zuerst eine Eucharistiefeier im Bergiselstadion zelebrieren wird und am Nachmittag im Olympia-Eisstadion mit Tiroler Kindern zu einem Kinderfest zusammenkommen wird.
Übrigens eine Novität für Papstreisen.
Die Marianische Andacht in der Basilika von Wilton wird den Papst mit allen Bischöfen Österreichs zusammenführen.
In einer Art Bilanz seiner Reise wird, so erwarten es jedenfalls Angehörige der österreichischen Amtskirche, der Papst auch grundsätzliche Worte zur Kirchenpolitik sprechen.
Gegen 19 Uhr wird der Heilige Vater vom Flughafen Innsbruck aus, nachdem er vom Bundespräsident Kurt Waltheim und den Bischöfen verabschiedet wurde, die Heimreise nach Rom antreten.
Informationen von Michael Kerbler.
12.32 Uhr einige der Beitragsthemen, die wir Ihnen im Mittagsschonal noch anzubieten hoffen.
Die Eisenbahner Gewerkschaft zu angeblichen Pensionsprivilegien, ein neues Förderungsmodell der Lehrpraxisausbildung für Jungärzte und von der Kulturredaktion Details zum neuen Vaida-Film Die Dämonen.
Die Eisenbahner wehren sich gegen die Vorwürfe im Zuge der Pensionsreform gegen den Vorwurf, sie seien privilegiert.
Die Gewerkschaft der Eisenbahner beginnt daher mit einem Aktionsprogramm.
Zunächst wird eine Broschüre an sämtliche Politiker in Österreich verschickt, in der der Standpunkt der Eisenbahner Gewerkschaft klar gemacht wird.
Dies nachdem ein Brief an die ÖVP-Spitze, die zweite Regierungspartei solle die Angriffe gegen die Eisenbahner nicht in der bestehenden Form weiterführen, erfolglos geblieben war.
Als Hauptgegner sehen die Eisenbahner den ÖAAB-Flügel innerhalb der ÖVP.
Der Vorsitzende der Eisenbahner-Gewerkschaft Hans Schmölz bezeichnet die ÖVP-Angriffe als überraschend, unverständlich und nicht zuletzt im Sinne der Verkehrspolitik verantwortungslos.
In einer Pressekonferenz hat heute die Eisenbahner-Gewerkschaft ihren Standpunkt klargemacht, wobei auch kriegerische Töne zu hören waren.
Herbert Hutter.
Die Eisenbahner-Gewerkschaft sieht die Angriffe von ÖVP-Seite genauer vom ÖHB-Flügel als rein politisches Manöver.
Nicht nur, weil die Eisenbahner dem sozialistischen Lager zuzurechnen seien, sondern weil eine starke Eisenbahn immer schon im Gegensatz zu den Interessen der ÖVP gestanden sei.
Das Vehikel für die Angriffe, nämlich der Zuschussbedarf der ÖBB aus der öffentlichen Hand, sei sachlich voll und ganz zurückzuweisen, sagt der Vorsitzende der Eisenbahner-Gewerkschaft Hans Schmelz.
Jeder österreichische Steuerzahler, so die Eisenbahner, muss für die ÖBB pro Jahr 2000 Schilling zahlen, für die Landwirtschaft 6000 und für den Straßenverkehr 20.000 Schilling.
Trotzdem will die Eisenbahner-Gewerkschaft kein Feindbild aufbauen.
Verständnis für die Landwirtschaft sei ebenso vorhanden wie für den notwendigen Straßenausbau.
Aber kein Verständnis dafür, das Budgetdefizit der Bahn in die Schuhe zu schieben.
Der Zuschussbedarf der ÖBB ist um 1,3 Milliarden Schilling gesunken, heuer wird er weiter absinken.
Der Beitrag zur Budgetsanierung wurde also von den Eisenbahnern bereits erbracht, erklärt Vorsitzender Hans Schmölz.
Die Eisenbahner haben als Opfer für die Budgetsanierung den größten Beitrag Österreichs gebracht.
Schon im heurigen Jahr.
Eine Milliarde weniger für Personalausgaben.
Welche Gruppe noch, bitte?
Sie haben verzichtet auf sechs Monate Erhöhung der Gehälter im heurigen Jahr.
Sechs Monate.
Gleichzeitig wird der Pensionsbeitrag angehoben.
Es wurden 1200 Dienstposten bei steigender Leistung eingespart.
und fast 30 Prozent der Überstunden.
Eine Erhöhung der Dienstzulage um 100 Schilling, bereits vereinbart, nicht eingehalten, macht über eine Milliarde Schilling aus.
Und da redet man von, die Eisenbahner sollen auch ein Opfer bringen.
Es gibt überhaupt keine Berufsgruppe, die bereits das für das Budget 88 eingebracht haben wie die Eisenbahner.
Die restlichen 300 Millionen Schillen stammen aus Rationalisierungen.
Nun zum Pensionsrecht.
Die 83 Prozent Pension von den letzten Aktivbezügen seien vor allem deshalb gerechtfertigt, weil die Eisenbahner um 7 Prozent weniger verdienen als die übrigen unselbstständigen Erwerbstätigen im Durchschnitt.
Dazu kommen rund 3.000 Nachtdienste während der gesamten Arbeitszeit, 18 Tote pro Jahr durch insgesamt 3.000 Arbeitsunfälle.
Eine Arbeit, die mit übrigen öffentlich Bediensteten nicht zu vergleichen sei.
Durch eine Verschlechterung des Dienstrechtes 1966 steigte darüber hinaus das Pensionsalter automatisch an.
Damals wurden 35 Dienstjahre festgelegt statt 30.
Trotzdem ein Jahr mit Einschränkungen zu einer Pensionsdiskussion.
Ja zu Rundbestimmungen sofort, wenn es für alle.
Pensionsbeitrag erhöhen.
Und wenn es zu einer Gesamtreform, zu einer echten Gesamtreform des Pensionssystems kommt, sind wir bereit.
hier mit in die Diskussion einzusteigen und mit Lösungen zu suchen.
Die Frage, wie sie derzeit zwischen zwei Parteien diskutiert wird, stellt sich für uns zur Stunde nicht.
Denn die derzeitige Pensionsreformdiskussion sei reine Kosmetik um Urnsbestimmungen.
Aber eine einseitige Aktion zu Ungunsten der Eisenbahner wird man nicht hinnehmen.
Sollte der Appell an die Politiker nichts fruchten, so will man sich in noch nicht näher definierten Aktionen direkt an die Bevölkerung wenden.
Und auch das Wort Streik ist gefallen.
Der Streik ist sicher das letzte Mittel.
Die Gewerkschaft der Eisenbahner hat immer eine große Verantwortung getragen und hat nie
mit der Holzhammer-Theorie gearbeitet.
Wir werden alle Möglichkeiten ausnützen, um die Diskussion zu versachlichen.
Aber sollte sich die ÖVP in der Regierung durchsetzen, dass die Regierung gegen unseren Willen eine Verschlechterung des Pensionsrechtes beschließt, dann würden wir auch für einen Streik nicht zurückschreiten.
Eisenbahner Gewerkschaftschef Schmölz.
Seit 1974 besteht für junge Ärzte die Möglichkeit, einen Teil ihres Turnus, also ihrer praktischen Ausbildung, bei einem Facharzt oder einem praktischen Arzt zu absolvieren.
In einer sogenannten Lehrpraxis vermittelt dabei ein niedergelassener Arzt einem jungen Kollegen sein Wissen und seine Erfahrung anhand der täglichen Arbeit in der Ordination.
Bisher war das für beide Teile freiwillig und unbezahlt.
Nun soll es eine Förderung für die Lehrpraxisausbildung geben, sodass der junge Arzt in Ausbildung ein Gehalt bekommt und der Lehrpraxisleiter die entsprechende Summe rückvergütet erhält.
Gesundheitsminister Franz Löschnack und Ärztekammerpräsident Michael Neumann stellten das Förderungsmodell heute vor.
Allerdings, manche Ärzte, die solche Lehrpraxen führen, sind mit dem Modell nicht ganz einverstanden.
Franz Simbürger berichtet.
Drei Monate bei einem praktischen Arzt oder sechs Monate bei einem Facharzt.
Solange kann ein Jungmediziner, der einen Großteil seines Spitalsturnus schon absolviert hat, künftig diese Ausbildung in einer Lehrpraxis ergänzen und erhält dafür auch bezahlt.
Vorgesehen ist, dass der Jungarzt vom Lehrpraxisinhaber dafür ein Bruttogehalt von mindestens 15.000 Schilling monatlich erhält.
Der Lehrpraxisinhaber, also der Arzt, der den jungen Kollegen in seiner Ordination ausbildet, soll dafür vom Gesundheitsministerium eine Förderung von 15.000 Schilling monatlich zuzüglich der Lohnnebenkosten erhalten.
Allerdings, es gibt keinen Rechtsanspruch auf diese Förderung.
Dr. Rolf Jens, Vizepräsident des österreichischen Hausärzteverbandes, sieht hier schwerwiegende Probleme für das Lehrpraxissystem aufkommen.
Wir befürchten, dass es keinen
zurückbekommen.
Das heißt, dafür, dass ich jemanden ausbilde, dafür, dass ich meine Arbeitszeit in einen jungen Kollegen investiere, dafür, dass meine Patienten das vielleicht nicht immer so ideal godieren, dass jetzt hier noch ein zweiter sogenannter Lehrbruder mir zuschaut,
Dafür wäre ich noch bestraft, dass ich in der Unsicherheit belassen werde, dass ich unter Umständen hier dem jungen Kollegen noch etwas zahlen darf und dieses Geld nicht refundiert bekommen könnte.
Ein Lehrpraxisleiter, der dann per Bescheid mitgeteilt bekomme, dass er keine Förderung erhalte, werde eben keinen Jungarzt ausbilden, meint Jens.
Und die möglichen Kandidaten für die Ausbildung würden es sich dreimal überlegen, ihre zumeist besser dotierte Turnusstelle zu kündigen, wenn nicht sicher sei, dass sie dann auch ausgebildet würden.
Die Bedenken, dass Lehrpraxisleiter letztlich um ihre Förderung umfallen würden und daher erst gar keine Lehrpraxis beginnen würden, diese Sorgen teilen Ärztekammerpräsident Michael Neumann und Gesundheitsminister Franz Löschnerk aber nicht.
kann er dem Jungen sagen, ja, du kannst kommen, oder er kann sagen, nein, wir haben es nicht bekommen.
Ich würde nach guten österreichischen Bräuchen meinen, da spielt sich ein.
Da spielt sich ein und das käme ja wirklich nur zum Spießen, wenn es weitaus mehr Anmeldungen gäbe, als wir in unserer Konzeption, von der wir ausgegangen sind, berücksichtigt haben.
Das Förderungssystem wird jedenfalls ab 1.
Juli einsetzen.
Insgesamt stehen 30 Millionen Schilling pro Jahr zur Verfügung.
Das soll für 200 bis 500 Lehrpraxisplätze pro Jahr reichen.
Bisher liegen 80 Anträge von Ärzten auf Zuerkennung der Lehrpraxis vor.
Die praktischen Ärzte kritisieren aber auch noch anderes am Lehrpraxissystem.
Nach den bisherigen Erfahrungen, so der Vizepräsident des Hausärzteverbandes Jens, kämen nämlich immer weniger umfassend ausgebildete Jungärzte aus dem Spitalsturnus.
Die Lehrpraxiszeit sollte also nicht während des Turnus, sondern erst, wie bisher, danach angesetzt werden.
Dr. Jens?
Wir glauben, dass die Ausbildung zum praktischen Arzt eine möglichst große Vielzahl beinhalten soll.
Natürlich auch eine Ausbildung in einer Ordination.
Aber wir glauben, dass diese Ausbildung nicht auf Kosten der sogenannten Spitalsaufbildung gehen kann.
Zumal die Turnuszeit ohnehin eine sehr knapp bemessene Zeit ist.
Und wenn wir jetzt weiter reduzieren, bekommen wir immer schlechter praktisch ausgebildete Ärzte.
Gesundheitsminister Franz Löschner akzeptiert auch diese Bedenken hinsichtlich mangelnder Qualität der Turnus-Ausbildung nicht.
Ich glaube das ganz einfach nicht, aber wenn, dann sind das sicher Bestrebungen,
die mit uns auf einen Nenner zu bringen sind.
Mit uns, da meine ich wieder Ärztekammer und Gesundheitsressort, weil wir ja seit Monaten eigentlich auf einen Kurswechsel drängen, nämlich weg von der Spezialisierung in weitere Spezialisierungen und doch einen gewissen grundsätzlichen Trend zu einer gesamtheitlichen Betrachtung und damit zur Gesamtheitsmedizin.
Und schließlich das Argument, mit der Ausbildung in Lehrpraxen während der Turnuszeit werde die Warteschlange von Jungärzten vor ihrer Spitalsausbildung verkürzt, dieses Argument lässt Dr. Jens ebenfalls nicht gelten.
Die Warteschlange, so argumentiert er, werde dann eben auf die Zeit nach dem Turnus verschoben.
Und allein in Wien warteten jetzt bereits rund 200 fertig ausgebildete Ärzte darauf, Kassenverträge für eine Ordination zu bekommen.
Das Gegenargument dazu, Ärzte, die den Turnus abgeschlossen haben, dürfen wenigstens in irgendeiner Form medizinisch tätig werden, auch wenn sie keine Kassenverträge haben.
Vor dem Turnus ist überhaupt keine ärztliche Tätigkeit im engeren Sinn erlaubt.
Und damit zurück zum Studium.
12.42 Uhr.
Viele hatten das verlockernde Angebot einer Kapitalanlage mit extrem hohem Zinsgewinn bereitwillig angenommen.
Jetzt müssen sie um ihr Geld zittern.
Nachdem vor wenigen Wochen das Wiener Pfandleihaus drei Kugeln in den Ausgleich gegangen war, hat nun auch die mit ihm kapitalmäßig eng verflochtene Pfandleihe Jupiter den Gang zum Ausgleichsrichter angetreten.
Beide Unternehmen waren mit privatem Anlagekapital finanziert worden, ohne dass die Anleger wussten, dass mit ihrem Geld bisher unüberblickbare Transaktionen innerhalb eines undurchsichtigen Firmengeflechts durchgeführt worden waren.
Zum aktuellen Stand dieser Affäre Hans-Christian Unger.
Das Angebot war tatsächlich verlockend.
15% Zinsen pro Jahr, also weit über dem, was Banken und Sparkassen auch im allergünstigsten Fall offerieren.
Da steckten gut verdienende Freiberufler gerne etwas Geld hinein, investierte so mancher Senior die Komplette oder einen Teil seiner Abfertigung.
Und nicht wenige nahmen sich dafür sogar einen Personalkredit auf, da die Kosten dafür ja deutlich unter dem liegen, was man sich als Gewinn erhoffen durfte.
Und das Geschäft schien todsicher.
Denn Pfandkredite, wie sie die privaten Pfandhäuser Dreikugeln und Jupiter vergeben, sind exorbitant teuer und so schien die Rendite von 15% durchaus erzielbar.
An der Spitze jener, die diese Anlagemöglichkeit vermittelten, der bekannte Vermögensberater Johannes Steiner.
Das böse Erwachen für den Großteil der 750 Anleger gab es schon vor wenigen Wochen, als die drei Kugeln den Ausgleich anmeldeten.
Der Grund, das mit der Pfandleianstalt kapitalmäßig verflochterne Projekt eines Gesundheitshotels in Stubenberg war in die Pleite geschlittert.
Und im Zuge der Recherchen entdeckten dann die Kreditschützer ein bis zur Stunde nach wie vor nicht überblickbares Konglomerat von eng miteinander kooperierenden und verflochtenen Firmen.
So umfasst es unter anderem ein Unternehmen in Lichtenstein und die Betriebsgesellschaft eines Stundenhotels auf dem Wiener Hernalser-Gürtel.
Und innerhalb dieses Firmenkonglomerats wiederum entdeckten sie einen ebenfalls erst zum Teil nachvollziehbaren Geldabfluss dorthin.
Eine weitere Facette in dem undurchsichtigen Verwirrspiel, Geschäftsführer, die sich innerhalb des Unternehmensnetzes wechselseitig ablösten und einen seit kurzem nirgendwo gemeldeten Geschäftsführer eines der Firmen.
Der Verdacht, den jetzt Kreditschützer und Wirtschaftspolizei hegen?
Da wurde mehr als zwei Jahre lang ein undurchsichtiges Verwirrspiel auf Kosten von Anlegern durchexerziert, um einige wenige wirklich reich werden zu lassen.
Eine immer wieder geäußerte Vermutung, dabei hätte auch Wiens Unterwelt ihre Hände im Spiel.
Und die Gläubiger meinen jetzt, Vermögensberater Steiner hätte sich näher über die drei Kugeln und Jupiter, deren genaue Eigentümer übrigens nicht bekannt sind, informieren müssen, ehe er diese Form der Kapitalanlage in seine reichhaltige Angebotsliste aufnehmen hätte dürfen.
Steiner bedeuert allerdings, keine Ahnung von den Vorgängen im Hintergrund gehabt zu haben.
Bis vor kurzem konnten die gutgläubigen Gläubiger noch hoffen, mit einem blauen Auge davonzukommen.
Denn ihnen war mitgeteilt worden, die Pfandleianstalt Jupiter hätte den drei Kugeln gegenüber noch hohe finanzielle Verpflichtungen, aus denen ein halbwegs befriedigender Ausgleich zu finanzieren sei.
Das dicke Ende jetzt am vergangenen Freitag?
Auch Jupiter hat den Ausgleich angemeldet.
Und wie es derzeit aussieht, werden die 750 Anleger mindestens 60 Millionen Schilling verloren haben.
Und die Ärmsten unter ihnen sind jene, die für das Kapital einen Kredit aufgenommen haben, der ja weiter zurückgezahlt werden muss.
Noch ist aber nicht bewiesen, dass das Geld der beteiligten Firmen tatsächlich verschwunden ist.
Die nächsten Schritte auf der Suche danach setzt die Wirtschaftspolizei.
Beim Stichwort Wirtschaft.
In Toronto tagen seit gestern die Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industriestaaten.
Ein Gipfel ohne Höhepunkt bezogen auf zu lösende Probleme, so lautet die Einschätzung von Kommentatoren.
Dafür geriet der Westwirtschaftsgipfel zunehmend zu einem Fest für Ronny.
US-Präsident Reagan nimmt ja zum achten und auch zum letzten Mal an einem solchen Treffen teil und um wirklich Signifikantes zu verhandeln, will man sinnvollerweise auf seinen Nachfolger warten.
Dennoch eine Fülle an Themen und Eindrücken ist vom Gipfel in Toronto zu vermelden.
Klaus Emmerich informiert.
Altgediente Gipfelstürmer sagen, so etwas noch nicht erlebt zu haben.
Da geht es zunächst nicht um die Stabilität der Währungen oder ums Gold, wie seinerzeit auf dem Gipfel in Rambouillet zwischen Helmut Schmidt und Valéry Giscard d'Estaing oder um die Ölkrise wie in Tokio, um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wie in Bonn.
um die Inflation wie in London oder um Defizite wie letztes Jahr in Venedig.
Nein, bevor es noch richtig losging, ging es, dreimal darf geraten werden, um Fußball.
Genau um die Frage, ob die britischen Rowdies von Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt vor ein deutsches Gericht gestellt werden sollen oder vor ein britisches.
Ihrer britischen Majestät Premier Maggie Thatcher und ihrem bundesdeutschen Partner Helmut Kohl ging es hier in Toronto allen Ernstes um derartigen Ernst beim Spiel.
Dann allerdings kam die Abschiedsparty für Ronald Reagan zu Recht in Schwung, bietet doch die Tatsache, dass dieser US-Präsident das letzte Mal mit von der Partie ist, die Chance, mangels Ideen, Durchbruchen oder auch Verständigungen, ordentlich zurückzuschauen und dabei zunächst selber gelöstlich auf die Schulter zu klopfen.
Was war es wirtschaftlich doch so mies, als sie mit Ronny im 80er Jahr anfingen?
Diese Bezeichnung ist laut Gipfelprotokoll heute gleichsam amtlich geworden.
Hat doch der 40.
Präsident der USA mit dem Brustton der Überzeugung seinen alten Vorschlag erneuert.
Jeder der sieben Gipfeltouristen soll sich beim Namen nennen lassen, der seine sei Ronny.
In der Tatsache ist dem Vater der Economics die Verlegenheit erspart worden, beim Wirtschaftswachstum, bei Arbeitslosigkeit, bei Geldwertstabilität oder bei anderen Erfolgsnummern Eigenlob zu betreiben.
Dafür hat schon Maggie gesorgt.
Die eiserne Lady aus London betätigte sich als Fabrication Manager gutbürgerlicher Wirtschaftspolitik à la Reagan.
Die Gesichter von Ronny und Maggie wurden dann schon etwas länger als François, gemeint ist der französische Staatspräsident Mitterrand, im Vollgefühl seiner Wiederwahl auf weitere sieben Jahre den Blick in die Zukunft schweifen ließ.
Die Industrieländer könnten da nicht einfach so weiter in den Tag hineinwirtschaften, selber schulden, mir nichts, dir nichts machen und sich um die überschuldeten Ärmsten der Armen einfach nicht kümmern.
In diese Kerbe schlug dann auch die tüchtige deutsche Delegation.
Die möchte ihren Wirtschaftsausschuss, den sie durch Kanzler Kohl weitgehend sich selber zugute hält, einsetzen, um die Ungleichgewichte der Weltwirtschaft systematischer zu beseitigen.
Beim Thema Verschuldung und Agrar war dann der mitgebrachte Harmonievorrat der Sieben, die sich gern als groß bezeichnen, bald erschöpft.
Wie der dritten und vierten Welt, also den Ärmsten der Armen, zweckmäßigerweise zu helfen sei, bleibt am ersten Konferenztag jedenfalls ein weiterer
12.50 Uhr, ein Hinweis jetzt auf unser heutiges Journal Panorama.
Was bringt die Weltraumforschung der Industrie?
Wie viel ist die Weltraumfahrt der Volkswirtschaft wert?
Universitätsprofessor Reinhard Furer vom Beruf Physiker und 1985 Teilnehmer am ersten deutschen Weltraumflug hat in einem Vortrag in Wien nicht nur persönliche Erlebnisse aus dem All erzählt, sondern auch die mangelnde Umsetzung der Erkenntnisse aus dem Weltraum durch die Wirtschaft kritisiert.
Das Problem am Weltall liegt einfach nicht, dass es weit weg ist.
Ich habe Ihnen gesagt, es ist acht Minuten weg.
Das kostet auch nicht viel Geld.
Das Weltall zu schaden, die ganze T1-Mission hat 400 Millionen Mark gekostet, über vier Jahre.
Pro Jahr 100 Millionen Mark.
Das ist jetzt das gleiche Etat wie ein Opernhaus.
Ich will ja gar nicht, dass die Weltraumforschung sehr stark gefördert wird.
Ich will nur, dass sie den gleichen Rang kriegen wie Opernhäuser.
Mit anderen Worten, es ist weder nicht finanzierbar, noch ist es sehr weit weg.
Dass es uns so weit weg scheint, scheint hier oben zu liegen, an unserem Vorstellungsvermögen.
Der deutsche Astronaut Reinhard Furer heute Abend, 18.20 Uhr, Österreich 1, in einem Journal Panorama.
In den Kinos läuft am Freitag die aufwendige Dostoyevsky-Verfilmung Die Dämonen an.
Der polnische Regisseur Andrzej Wajda schildert darin das Scheitern eines Umsturzes in einer russischen Provinzstadt des Jahres 1870.
Die Hauptrollen spielen Weltstars wie Omar Sharif, Isabelle Huppert oder Lambert Vuissot.
Trotzdem stießen die Dämonen nicht annähernd auf so enthusiastische Kritiken wie frühere Arbeiten des Regisseurs.
Ein Beitrag im folgenden gestaltet von Hans Langsteiner.
Die Dämonen von Fedor Dostoevsky.
Das war 1871 ein hellsichtiges Panorama über den geistigen und gesellschaftlichen Wandel des terroristischen Russlands.
Eine mit satirischen Anspielungen durchsetzte Geschichte über konservative Väter und revolutionäre Söhne.
Eine Reflexion über die Schönheit als letzten Sinn des Lebens.
Die Dämonen von Andrzej Wajda, das wird anno 1988 eine düster pessimistische Studie über das Scheitern politischer Utopien.
Vermeintlicher Fortschritt fegt die Kultur hinweg.
Was zählt, ist allein der Fortschritt.
Aber Shakespeare und Victor Hugo stehen dem Fortschritt doch nicht im Weg.
Wir brauchen keine Bücher mehr.
Victor Hugo.
Ein alter Esel.
Und Shakespeare.
Unsere Bauern brauchen keinen Shakespeare, sie brauchen Schuhe.
Und eine Gruppe terroristischer Revolutionäre greift sogar zu Mord, um den inneren Zusammenhalt zu sichern.
Es gibt allerdings noch ein besseres Mittel, um die Gruppe zusammenzukitten.
Welches?
Wie viel sind es denn?
Fünf, sechs?
Fünf.
Die vier anderen müssen den fünften umbringen.
Mit welcher Begründung?
Nun, er ist ein Verräter.
Man beschuldigt einen, ein Spitzel zu sein und tötet ihn.
Das Blut, das die vier vergießen, verbindet sie für immer.
Immer wieder hat sich Regisseur Andrzej Wajda mal mehr, mal weniger verschlüsselt, mit der politischen Situation seiner Heimat auseinandergesetzt.
Ist seine jetzige Dämonen-Verfilmung ein resignierender Kommentar zu Polen und der Jaruzelski?
Wajda hält sich da bedeckt.
Jede Punkte, die zwischen Polen und Jaruzelski
Die einzigen Zusatzpunkte, die es zwischen dem Film und der Wirklichkeit gibt, sind die gleichen, die im Roman von Dostojewski vorkommen.
Ich bin der Meinung, dass Dostojewski in seinen Romanen, nicht nur in Dämonen, sondern in allen Romanen, Diagnose Chorub 20.
Weku, einen Befund für die Krankheiten des 20.
Jahrhunderts gestellt hat.
Man muss sogar sagen, dass diese Krankheiten erst tatsächlich zum Ausbruch und zur Entwicklung im 20.
Jahrhundert gekommen sind.
Ist es wahr, dass Sie ein Kind missbraucht haben?
Ist es wahr, dass Sie gesagt haben, ich sehe keinen Unterschied zwischen einer bestialischen Handlung und einer heroischen Opfertat?
In beidem liegt für mich dieselbe Schönheit?
Antworten Sie!
Und belügen Sie mich nicht!
Der Nihilismus siegt jedenfalls in dieser Dämonenversion.
Der Philosoph Werkowensky ist mit seinem idealistischen Credo dem Untergang geweiht.
Es geht doch immer nur darum zu wissen, ob Shakespeare wichtiger ist als ein Kanister Petroleum.
Und ich sage ja!
Wichtiger!
Shakespeare!
Raphael!
stehen hoch über dem Sozialismus, hoch über der Chemie, über allem.
Weider hat ganze Ebenen der Buchvorlage eliminieren müssen, Personengestrichen und Handlungsstränge verknappt.
Seine zweistündige, in gründlich kalten Farben gehaltene Kinoversion krankt indes immer noch an zu vielen geschwätzigen Dialogen.
Der Regisseur selbst sieht das so.
Ich denke, man kann die Schwierigkeit nicht umgehen.
Ich meine die Schwierigkeit, dass die Personen, die Figuren von Dostoyevsky, sich über die Dialoge erklären.
Es war da selbst aber auf dem Berg eine große Herde von Schweinen auf der Weide.
Und die Dämonen warten Jesus, dass er ihnen erlaube, in dieselben zu fahren.
Und er erlaubte es ihnen.
Da fuhren die Teufel aus von den Menschen und fuhren in die Schweine.
Erst ganz zuletzt ist Vaidas Film bei sich, das heisst bei Dostoevsky.
Das titelgebende Bibelzitat, das dem Buch als Motto dient, vermittelt den Glauben an eine bessere, geläuterte Zukunft.
Die Dämonen, die da aus dem Kranken fahren, das sind die Plagen, das Unsaubere.
Und der kranke Mensch, das ist Russland.
Und Russland wird geheilt sein.
Die eigenwillige Dostoyevsky-Verfilmung Die Dämonen, Regisseur Andrzej Wajda, ist von Freitag an in den Kinos zu sehen.
Und jetzt noch eine aktuelle Nachrichtenübersicht.
Österreich.
SPÖ-Klubobmann Fischer befürwortet die Anschaffung von Lenkwaffen für das Bundesheer.
Fischer sagte, die österreichischen Soldaten sollten ein derartiges rein defensives Gerät erhalten, das zu ihrem Schutz diene.
Fischer meinte allerdings, das Budget könnte für einen derartigen Modernisierungsprozess nicht ausgeweitet werden.
Die Lenkwaffen würden auch nicht mehr als die bisherigen Abwehrwaffen kosten.
Der SPÖ-Club Obmann lobte auch die Haltung von Verteidigungsminister Lichal in der Tragenfrage.
Fischer sagte, Lichal habe Standfestigkeit gezeigt und mutig die Interessen des Bundesheers vertreten.
FPÖ-Obmann Haider erklärte heute, er könne sich auch eine Frau als Nachfolgerin des scheidenden Generalsekretärs Gugerbauer vorstellen.
Haider sagte bei einer Pressekonferenz, es sei aber noch nichts entschieden.
Es sei auch nicht klar, ob sich zwei freiheitliche Politiker den Posten eines Generalsekretärs teilen werden.
Er tendiere eher zu einem Generalsekretär oder einer Generalsekretärin, sagte Haider.
Der FPÖ-Chef bekräftigte auch seine Ankündigung, er würde sich aus der aktiven Politik zurückziehen, sollten seine Reformvorschläge in der Vorstandssitzung am kommenden Freitag nicht angenommen werden.
Der Index der Verbraucherpreise war im Mai um 1,7 Prozent höher als im Vergleichszeitrahmen des Vorjahres.
Dies bedeutet eine Verlangsamung der Inflation.
Im April war der Index um 2,2 Prozent höher als im April 1987.
Kanada.
Die sieben führenden westlichen Industriestaaten wollen die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ost und West weiter ausbauen.
In einer politischen Erklärung des Wirtschaftsgipfeltreffens in Toronto wird außerdem für weitere Abrüstungsschritte plädiert.
Die Erklärung soll offiziell am Abend veröffentlicht werden.
Bisher erörterten die führenden Politiker aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland, Italien und Japan auch die Schuldenkrise der Entwicklungsländer.
Es werden Maßnahmen zur Verringerung der Schuldenlast der ärmsten Staaten erwartet.
Haiti.
Staatspräsident Leslie Manigat ist durch einen Militärputsch gestürzt worden.
Neuer Machthaber ist er erst vor drei Tagen, seines Amtes enthobene Generalstabschef Henri Namphie.
In einer Fernsehrede teilte Namphie mit, dass die Armee die Kontrolle übernommen habe.
Verschiedentlich kam es dabei zu Kämpfen zwischen rebellierenden und regierungstreuen Soldaten.
Einzelheiten darüber sind aus Haiti noch nicht bekannt geworden.
Polen.
Die gestrigen Kommunalwahlen waren von einer sehr niedrigen Beteiligung gekennzeichnet.
Nach offiziellen Angaben gingen nur etwa 56 Prozent der Stimmberechtigten wählen.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Veränderlich bewölkt, regional teils gewittrige Schauer, Nachmittagstemperaturen 17 bis 23 Grad.
Die Zeit ist kurz vor 13 Uhr.
Das war das Mittagsschonal.
Im Namen des Teams verabschiedet sich Udo Bachmeier.