Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1985.07.17
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, eine angenehme Mittagspause.
Beim Mittagschonal begrüßt Sie Werner Löw.
Innenpolitischer Schwerpunkt unserer Berichterstattung ist heute die Bundespräsidentenwahl im nächsten Jahr, beziehungsweise der jetzt anlaufende Wahlkampf dazu.
Da meint etwa der ÖVP-Abgeordnete Steinbauer, für den Wahlkampf des sozialistischen Kandidaten Gesundheitsminister Steirer seien schon jetzt Steuergelder verwendet worden.
Und da melden sich noch einmal die Kärntner Freiheitlichen zu Wort.
Landesparteiobmann Haider möchte einen neuen Vorstoß unternehmen, einen eigenen FP-Kandidaten für diese Wahl aufzustellen.
Und er deutet auch einen Namen an, der Name Gustav Zeilinger, der ehemalige Volksanwalt, der sei wohl nicht ganz falsch, sagt Haider in einem Interview.
Außerdem auf unserem Programm heute eine Pressekonferenz der ÖVP-Abgeordneten Marga Hubinek über die berufstätige Frau, die benachteiligte Mehrheit und ein Bericht aus dem Ausland dann über die in Paris heute beginnende Eureka-Konferenz.
Außerdem gibt es jetzt erste Auswertungsergebnisse des Flugschreibers, der sogenannten Black Box, nach dem Absturz der Air India Maschine vor Irland.
Und wir stellen zusammen Kommentare der Inlands- und Auslandspresse zu dem Gesundheitszustand von Präsident Reagan.
In London ist die Neuordnung der Kommunalverwaltung perfekt, das Gesetz hat die letzte parlamentarische Hürde passiert, ist durch das Oberhaus, das heißt die großen Stadtverwaltungen von Groß London und anderen Ballungszentren in Großbritannien werden zerschlagen, die Kompetenzen verteilt auf Bezirksparlamente beziehungsweise auf die Regierung.
Im Kulturteil schließlich eine Ausstellung in der Wiener Staatsoper Bildende Künstler als Bühnenbildner.
Soweit das bis jetzt feststehende Programm im Mittagsschanal.
Ein fixer Startpunkt natürlich immer die Nachrichten, zusammengestellt von Feder Holi, gelesen von Maria Piffl.
USA, Sowjetunion.
Präsident Reagan hält daran fest, im November in Genf mit dem sowjetischen Parteichef Mikhail Gorbatschow zusammenzutreffen.
Der Sprecher des Weißen Hauses, Larry Speaks, teilte mit, Reagan habe eine Gruppe von Fachleuten angewiesen, morgen nach Genf zu reisen, um den Bau der notwendigen technischen Anlagen zu planen.
Der Präsident erholt sich nach Angaben der behandelnden Ärzte weiterhin gut von seiner Krebsoperation.
Ein Mitarbeiter des Präsidialamtes in Washington sagte, Reagan werde das Krankenhaus bis Montag verlassen und schon am Dienstag den chinesischen Staatspräsidenten Li Xianyang empfangen.
Die sowjetische Parteizeitung Pravda berichtet heute zum ersten Mal von dem Eingriff.
In der Meldung heißt es, Reagan sei ein Tumor mit Krebszellen entfernt worden.
Die Prognosen für seine Genesung seien relativ günstig.
USA.
Heute vor zehn Jahren haben das amerikanische Raumschiff Apollo und ein sowjetisches Soyuz-Schiff im Weltraum angekoppelt.
Damals ist es zu einem Treffen zwischen Astronauten und Kosmonauten gekommen.
Anlässlich des 10.
Jahrestages dieses gemeinsamen Unternehmens trafen gestern die drei amerikanischen Astronauten und zwei sowjetische Kosmonauten einander in Washington wieder.
Organisiert wurde die Begegnung von der Planetarischen Gesellschaft der Vereinigten Staaten.
Die Raumfahrer kamen dabei zu der betrüblichen Feststellung, dass beim derzeitigen politischen Klima zwischen den Großmächten die für den Beginn des nächsten Jahrhunderts einmal geplante Mars-Expedition wohl kaum realisierbar sei.
Das Verkehrsministerium in Washington will umgerechnet etwa 80 Millionen Schilling für Forschungsprojekte ausgeben, um nach Methoden verstärkter Sicherheit für Flughäfen zu suchen.
Zu den Projekten gehört unter anderem ein neuartiger Sprengstoffdetektor, ein sogenanntes Thermoneutronenaktivierungssystem.
Das Gerät, das von der Firma Westinghouse entwickelt wird, soll in der Lage sein, Stickstoff, der praktisch in allen Sprengstoffen enthalten ist, aufzuspüren.
Indien.
Erste Auswertungen der Flugschreiberaufzeichnungen aus der vor der irischen Küste abgestürzten Maschine der Air India lassen auf eine Explosion an Bord der Boeing 747 schließen.
Ein führender indischer Wissenschaftler teilte mit, es würden heute noch weitere Analysen durchgeführt, um eindeutig festzustellen, ob das Flugzeug aufgrund einer Detonation abgestürzt sei.
Bei dem Unglück am 23.
Juni waren alle 329 Insassen der Maschine ums Leben gekommen.
Militante SIG-Gruppen bekannten sich dazu, in dem Jumbo Jet Sprengsätze deponiert zu haben.
Frankreich.
In Paris beginnen heute die Außen- und Forschungsminister aus 17 europäischen Staaten Beratungen über erste Schritte zur Verwirklichung des gemeinsamen Hochtechnologie-Projektes EUREKA.
Durch das Vorhaben soll der europäischen Zivilforschung zu einem neuen Aufschwung verholfen werden.
Man will vor allem der technologischen Herausforderung durch die USA und Japan begegnen.
Die zweitägige Konferenz wird am Nachmittag von Staatspräsident François Mitterrand eröffnet.
Österreich ist durch Außenminister Leopold Graz und Wissenschaftsminister Heinz Fischer vertreten.
Fischer sagte vor seiner Abreise, Österreich gehe optimistisch in die Sondierungsverhandlungen.
Österreich.
Nach Ansicht von ÖVP-Gesundheitssprecher Günther Stummvoll sollte die Lehrpraxis für Jungmediziner aus der Arbeitsmarktförderung finanziert werden.
In einem Schreiben an Sozialminister Alfred Dallinger und Gesundheitsminister Kurt Steirer war es stummvoll darauf hin, dass die derzeitige Situation für die etwa 2000 Jungmediziner, die einen Ausbildungsplatz suchen, untragbar sei.
Einerseits sei vom Sozialministerium mit Ende 1985 das sogenannte Akademikertraining für Jungmediziner eingestellt worden, andererseits sei vom Gesundheitsministerium die Finanzierung der ärztlichen Lehrpraxis noch immer nicht sichergestellt.
Sturmvoll schlägt nun vor, dass jene Mittel, die die Arbeitsmarktverwaltung bisher für das Akademikertraining der Jungmediziner aufgewendet hat, zur Startfinanzierung der Lehrpraxen zur Verfügung stehen soll.
Die von der Simmering-Graz-Pauker-Werken in der Raffinerie Schwächert errichtete Rauchgasentschwefelungsanlage funktioniert nach Auskunft der ÖMV klaglos.
Die Anlage, die etwa 780 Millionen Schilling kostete und die erste dieser Art in Europa ist, nahm im Mai ihren Probebetrieb auf.
Die Abgase dieser Anlage werden zu 95 Prozent entschwefelt.
Dieses Verfahren ermöglicht auch die Gewinnung von Rohstoff, da der Schwefel Importe für die Chemieindustrie erspart.
ÖVP-Bauernbunddirektor Alfred Farnberger hat heute die Importfreigabe für 500 Tonnen Äpfel durch Landwirtschaftsminister Günther Heiden kritisiert.
Diese Entscheidung des Landwirtschaftsministers sei eine schwere Belastung für die heimischen Obstbauern und umso unverantwortlicher, als Heiden gewusst habe, dass noch mehr als 4000 Tonnen heimischer Äpfel bester Qualität eingelagert sind.
Am Montag hatten steirische Obstbauern vor dem Landwirtschaftsministerium in Wien in dieser Angelegenheit protestiert.
Der iranische Heroin-Händler Manoucher Badakhmian ist heute von einem Gericht in Wien zu sieben Jahren Gefängnis und 625.000 Schilling Geldstrafe verurteilt worden.
Nach Ansicht der Interpol war der Iraner der Kopf einer internationalen Suchtgift-Bande.
Der Mann konnte im Jahr 1984 in seinem Reihenhaus in Gablitz bei Wien überführt werden, indem die Polizei eine Verkehrszählung vortäuschte, eine Bauhütte errichtete und von dieser aus die Vorgänger im Reihenhaus überwachte.
Neuseeland, Australien.
Der Franzose, der des Anschlages auf das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior verdächtigt worden ist, wurde in der vergangenen Nacht in der australischen Stadt Sydney freigelassen.
Nach einem Verhör durch einen neuseeländischen Kriminalbeamten teilte die australische Polizei mit,
Der Franzose habe mit dem Anschlag nichts zu tun.
Die Rainbow Warrior war vor einer Woche im neuseeländischen Hafen Oakland durch zwei Bomben versenkt worden.
Dabei kam ein portugiesisches Besatzungsmitglied ums Leben.
Das waren die Meldungen nun zur Wetterlage.
Nach dem Durchzug einer Gewitterfront stellt sich nun im Alpenraum vorübergehend Hochdruckeinfluss ein.
Die Aussichten bis morgen früh, regional noch Strichregen und Gewitter, vor allem im Südosten.
Im weiteren Tagesverlauf dann Übergang zu geringer Bewölkung, schwachwindig, Nachmittagstemperaturen 20 bis 26, Frühtemperaturen morgen 14 bis 20 Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag überwiegend sonnig, mäßige Winde.
Tageshöchsttemperaturen 24 bis 29 Grad.
Noch die Vorschau bis Freitag.
Warm, aber von Westen her erneut Durchzug einer Gewitterfront.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 21 Grad Westwind mit 15 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt bedeckt 24° Nordwest 10, Linz stark bewölkt 21° West 15, Salzburg stark bewölkt 19° Südost 10, Innsbruck stark bewölkt 20°, Bregenz heitert 22° Nord 10, Graz bedeckt leichte Regenschauer 18° und Klagenfurt bedeckt Gewitter 17° Nordwestwind mit 10 km pro Stunde.
Es ist genau zwölf Minuten nach zwölf.
Ich korrigiere, zehn Minuten nach zwölf.
Und wir kommen zum Beitragsteil dieses Mittagsschonals.
Obwohl alle Seiten beteuern, dass der Wahlkampf für die Bundespräsidentenwahlen im kommenden Jahr erst im Herbst beginnen soll, wirft die Wahl des neuen Staatsoberhauptes doch ihre Schatten voraus.
Nicht zur Letztzeit bekannt wurde, dass der frühere freiheitliche Nationalratsabgeordnete Otto Skrinzi als nationalfreiheitlicher Kandidat ins Rennen gehen soll.
Die Kandidatur Skrinzis spielte heute auch bei einer Pressekonferenz des ÖVP-Abgeordneten Heribert Steinbauer eine Rolle, die eigentlich Fragen der Wahlkampffinanzierung der sozialistischen Kandidaten Kurt Steirer gewidmet war.
Zum Thema Skrinzi bringen wir dann auch einen Bericht aus Kärnten und wir versuchen auch eine Stellungnahme des freiheitlichen Parteiobmanns Vizekanzler Steger zu erreichen.
Vorerst aber in die ÖVP-Zentrale in der Kärntner Straße zu Ernest Hauer.
Er wolle mit seiner Pressekonferenz zum Thema Bundespräsidentenwahlkampf keineswegs den Wahlkampf selbst eröffnen, betonte ÖVP-Abgeordneter und Waldheim-Wahlkampfmanager Herbert Steinbauer heute.
Es gehe ihm darum, den Präsidentschaftswahlkampf aus Steuermitteln abzustellen, den die SPÖ führe.
Zum Beweis dafür hatte Steinbauer einen Stoß von Broschüren, Prospekten und Fotokopien von Inseraten vor sich aufgetürmt, die alle vom Gesundheitsministerium herausgegeben wurden.
25 Millionen Schilling sei in einer Anfragebeantwortung zufolge seit 1984 für Information ausgegeben worden, allein in diesem Ministerium.
Ausgaben, die nach Steinbauers Ansicht nur zum Teil notwendiger Information dienten,
Zum Teil aber den Gesundheits- und Umweltschutzminister und eben Präsidentschaftskandidaten Steirer persönlich herausstreichen sollten.
Darüber hinaus gäbe es noch andere unfaire Werbemittel, etwa einen Film, der anscheinend im Namen der Bundesregierung derzeit in einem Wiener Großkino eingesetzt werde.
Unter dem Titel Hallo Kino wird Ihnen präsentiert.
Der Minister, der Ihnen etwas über Umweltschutz zeigt, erzählt dann Baum-Szenen, dann der Minister und Konrad Lorenz, dann Baum-Szenen und dann der Minister radfahrend.
Ich halte einen solchen Film nicht mehr im Sinne von Aufklärung aus öffentlichen Mitteln zu einem wichtigen Thema für vertretbar.
Bei einer morgen angesetzten Runde in den Wahlkampf-Fairness-Verhandlungen mit der SPÖ werde er an die Gegenseite appellieren, diesen Wahlkampf aus Steuermitteln zu stoppen, kündigte Steinbauer an.
Für mich ist es ein Akt politischer Schamlosigkeit, wenn man aus öffentlichen Geldern in dieser politischen Situation Werbung betreibt,
und wenn man davon, mehrfach aufgefordert in der Vergangenheit im Parlament, nicht abgeht.
Ich glaube, der Punkt ist erreicht, wo dies zwingend notwendig ist, um Einseitigkeiten und Wettbewerbsverzerrungen aufgrund auf den Kosten und Rücken des Steuerzahlers zu stoppen.
Sollte in dieser zentralen Frage in den Fairness-Verhandlungen kein Kompromiss zu erzielen sein, könne auch ein Scheitern der Bemühungen um ein Fairness-Abkommen nicht ausschließen, meinte Steinbauer.
Zur Finanzierung des Wahlkampfes für Waldheim äußerte er die Hoffnung, dass auch über die ÖVP hinaus Spenden fließen würden.
Waldheims Wahlkampfleiter wurde auch auf die vor kurzem bekannt gewordene Kandidatur des nationalfreiheitlichen Ex-FPÖ-Abgeordneten Otto Skrinzi angesprochen.
Steinbauers Kommentar?
Ich glaube, erstens demokratiepolitisch ist überhaupt keine Frage, wenn jemand meint, einen Kandidaten aufzustellen, ist das seine Sache.
Zweitens habe ich natürlich mit Besorgnis
ein bisschen nachgeschaut, wer dieser Proponent ist, der hier öffentlich aufgetreten ist.
Er ist nach meinem Wissenstand aus rechtsradikalen Kreisen und deckt damit oder führt damit in jene Schichten hinein, die mich schon rund um die Bürgerkandidatur besorgt haben, weil ich durchaus natürlich alarmiert, damals auch schon alarmiert war,
dass 140.000 Stimmen für einen Kandidaten dieser politischen Spielart überhaupt zustande gekommen sind.
Auf der anderen Seite, es ist heute immer halt auch ein Ausweis gegenüber größeren Zahlen, die sonst behauptet im Raum stehen.
Und man kann sagen, bitteschön, sie sind nur so viel und nicht, wie sie immer von sich selbst behaupten, eine ungeheure größere Gruppe.
Waldheim jedenfalls sei, und das werde immer deutlicher, ein Mann der politischen Mitte.
Und damit von der Pressekonferenz Herbert Steinbauers in der ÖVP-Zentrale zurück ins Studio des Mittagschannals.
Berichterstatter war Ernest Hauer.
Und bevor wir fortsetzen zum Thema Bundespräsidentenwahlen, eine wichtige Durchsage.
Achtung Autofahrer!
Auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Graz.
Zwischen der PAK und Graz kommt Ihnen ein Fahrzeug entgegen.
Bitte bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht.
Ich wiederhole.
Auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Graz kommt Ihnen zwischen PAK und Graz ein Fahrzeug entgegen.
Bitte bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht.
soweit diese dringende Verkehrsdurchsage.
Wir setzen wie gesagt fort beim Thema Bundespräsidentenwahl.
Nicht zuletzt unter dem Eindruck der eben behandelten angekündigten Kandidatur von Otto Skrinzi für die Bundespräsidentenwahl im nächsten Jahr,
hat die Landesparteileitung in Kärnten, die freiheitliche Landesparteileitung Kärnten, in einer Sitzung gestern einen neuen Vorstoß zur Präsentation eines eigenen Kandidaten unternommen.
Dazu sprach Alfred Stamm vom Landesstudio Kärnten mit dem freiheitlichen Landeschef Jörg Haider und die erste Frage meines Kollegen Alfred Stamm an Jörg Haider war, wie weit sich denn seit der letzten Entscheidungs- oder letzten Kandidateninitiative der Kärntner Freiheitlichen die politische Situation, die politische Landschaft geändert habe.
Gegenüber der früheren Ausgangssituation kann man jetzt schon absehen, dass es bei der Bundespräsidentenwahl neben den beiden Kandidaten für die ÖVP und SPÖ auch andere, wahrscheinlich mehrere zusätzliche Kandidaten von irgendwelchen Gruppierungen geben wird.
Und daher hat sich die Situation grundlegend geändert, die bedeutet, dass auch das freiheitliche Lager interessiert sein muss im Zuge einer Bundespräsidentenwahl, die ja wenige Monate vor einer für uns entscheidenden Nationalratswahl stattfindet, entsprechend mit einem eigenen Kandidaten unserer Wählerschaft die Chance zu geben, für einen Freiheitlichen zu votieren, der von der Partei aufgestellt worden ist.
nicht aufgestellt von der Partei und diesen Kandidaten sprechen Sie ja an, ist Dr. Skrinze, der ja immer noch FPÖ-Mitglied ist.
Ist jetzt Ihr Streben nach einem von der Partei nominierten FPÖ-Kandidaten nicht gewissermaßen die Angst, dass viele FPÖ-Wähler Dr. Skrinze wählen werden und Sie damit dann die Freiheitliche Partei wieder ins rechte Eck gerückt wird bei diesem Wahlgang?
Ich glaube, man muss als politische Gruppierung, die in einer Bundesregierung mitverantwortet, die in Ländern, in Regierungen sitzt und ein hohes Maß an politischer Mitverantwortung für die Republik trägt, auch durch einen eigenen Kandidaten bei einer Bundespräsidentenwahl die Wertigkeit des eigenen Lagers unterstreichen.
Und man muss Vorsorge treffen, dass nicht
von Bereichen außerhalb der eigentlichen Gesinnungsgemeinschaft der Versuchung unternommen wird, diese Aufgabe zu substituieren, weil hier dann eine Verfälschung der Firmennamen stattfindet und unter Umständen unter einem falschen Firmennamen etwas versucht wird, was nicht im Interesse einer gedeihlichen Entwicklung des dritten Lagers liegt.
Daher haben wir von Anfang an für einen eigenen Kandidaten votiert, um auch den Selbstwert dieser Partei zu unterstreichen.
Ich gehe davon aus, dass das freiheitliche Lager auch zu einem nicht unerheblichen Prozentsatz ein gewisses Protestwählerpotenzial einschließt, welches sich dadurch auszeichnet, dass es in keiner Weise mit einem ÖVP- oder einem SPÖ-Kandidaten sich anfreunden kann.
Dadurch steigt die Chance für jeden, der
aus irgendeinem Bereich oder von irgendeiner Gruppierung aufgestellt wird, wenigstens zeitweise und kurzfristig die Zustimmung dieses Protestwählerpotenzials eher zu bekommen.
Dass daraus dann unter Umständen in der Kommentierung in der Öffentlichkeit falsche Schlüsse gezogen werden, die die Ausgangsposition der FPÖ für die Nationalratswahl belasten, liegt auf der Hand.
Daher ist es zu vermeiden und durch eine klare Deklarierung der FPÖ mit eigenen Kandidaten jenen versuchen entgegenzusteuern, die unter Umständen für die FPÖ keine positive Entwicklung erwarten lassen.
Herr Dr. Haider, Sie sind bei Ihrem ersten Vorstoß in Sachen Bundespräsidentschaftskandidat der FPÖ mit einem Namen, mit einem Kandidaten, nämlich mit Staatssekretär Ferrari Brunnenfeld nach Wien gezogen, sind dabei abgeblitzt.
Jetzt gibt es einen neuerlichen Vorstoß.
Haben Sie auch einen neuen Kandidaten, der es Wien vielleicht leichter machen könnte, zuzustimmen?
Wen haben Sie?
Ich möchte einmal klarstellen, dass ich in der ersten Phase den Kandidaten, den wir Kärntner uns überregt haben, sehr stark gehütet habe und es war nicht Ferrari Brunnenfeld.
Das hat also nur eine Wiener Zeitung geschrieben und ich habe auch auf die Anfrage dieser Zeitung dezidiert Nein gesagt zur Frage dieser Person.
Haben Sie diesmal einen Kandidaten?
Zweifelsohne ist in der gestrigen Landesparteileitungssitzung auch ein Kandidat als Wunschkandidat nominiert oder genannt worden, mit dem wir erst reden müssen, der aber in einem hohen Maße die
Garantie für die FPÖ bieten würde, dass er auch weit über den Bereich des eigenen Lagers hinaus Zustimmung bekäme.
Man hört, dass es der Name Gustav Zeilinger war, der ehemalige Volksanwalt und langjähriger Nationalratsabgeordneter war es dieser Name.
Wenn Sie mich als Pfeifenraucher-Kollege von Zeilinger fragen, liegen Sie nicht ganz falsch.
Vielen Dank, Herr Dr. Haider.
soweit der freiheitliche Landesparteichef Jörg Haider.
Der freiheitliche Bundesparteiobmann Steger gibt an diesem Vormittag in seiner Funktion als Handelsminister eine Pressekonferenz zu Ressortfragen und er hat da auch auf mehrfache Journalistenfragen eine ausführlichere Stellungnahme zur Kandidatur von Otto Skrinzi für die Präsidentenwahlen und auch zum neuen Kärntner Kandidatenvorstoß abgelehnt.
Steger sagte nur so viel,
Ein Parteiausschlussskrinsis sei Sache der Kärntner Landesparteiorganisation und die Frage eines eigenen FPKandidaten für die Bundespräsidentenwahl im nächsten Jahr, die könnte im Herbst von den Bundesgremien ohne weiteres neu aufgerollt werden.
In Nairobi findet derzeit die Weltfrauenkonferenz statt, bei der vor allem die Situation der Frau in der Dritten Welt Gegenstand der Beratungen ist.
Die österreichische Delegation in Nairobi wird von Frauenstaatssekretärin Johanna Donal angeführt, die auch zur stellvertretenden Vorsitzenden der Weltfrauenkonferenz gewählt worden ist.
In Wien hat heute für die ÖVP-Frauen die stellvertretende Parteivorsitzende Marga Hubinek gemeint, wenn bei Weltkonferenzen Bilanz über die Situation der Frau gezogen werde, so müsse das auch in Österreich geschehen.
Die Benachteiligungen der Frau im Berufsleben sind auch immer eklatant, man müsse nur an die beträchtlichen Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern denken.
Ronald Adruitzer führte mit Margot Hubinek das folgende Interview.
Frau Dr. Hubinek, die Benachteiligung der Frau in der Arbeitswelt ist eine Tatsache, die man nicht wegdiskutieren kann und ich glaube, die auch niemand wegdiskutieren will.
Sie haben heute die Frauenorganisationen aller Parteien neuerlich zu einem gemeinsamen Kampf um die Rechte der Frau in der Arbeitswelt aufgerufen.
Ist dieser Kampf wirklich so notwendig?
Ich beziehe mich auf die Erfolge, die die Fallangst der Frauen hatte bei der sogenannten Pensionsreform des Ministers Dallinger, wo wir seiner Vorlage, glaube ich, die wichtigsten Zähne ziehen konnten, einfach weil er gespürt hat, hier ist der Widerstand aller Frauengruppen jenseits der politischen Parteien.
Nun glaube ich, dass die Benachteiligung der berufstätigen Frau ein Anliegen aller Frauengruppen sein sollte.
Und hier gibt es eine Reihe von Anliegen, die jenseits auch ideologischer Barrieren sind.
Wahrscheinlich werden wir uns über die Fristenlösung nicht einigen können, aber sehr wohl.
die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen zu beseitigen, die immerhin schon 70 Prozent bei den Privatangestalten betragen.
Wir werden uns zweifellos auch unterhalten können, wie weit die Schutzgesetze, die sich allmählich als Bumerang für die weibliche Beschäftigung erweisen, wie die zu durchforsten sind und auf ihre Zeitgemäßheit zu überprüfen wären.
Offensichtlich sehen Sie diese gemeinsame Front der Frauen, der politischen Frauenvertretungen, gefährdet oder gar nicht mehr gegeben.
Sehe ich das richtig?
Ja, ich habe den Eindruck, dass vor allem die sozialistischen Frauen Schwierigkeiten hatten, als die Fragen der Pensionsreform zur Debatte standen.
Und Sie haben wahrscheinlich Bedenken, neuerlich eine Zusammenarbeit mit anderen Gruppierungen zu suchen.
Ich habe das bemerkt.
bei den sehr halbherzigen Regelungen, bei der Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz und auch die Frage des Karenz-Erlaubes für Väter ist unbefriedigend, weil eben ganze Gruppierungen Frauen im öffentlichen Dienst ausgeschlossen bleiben.
In der Zusammenarbeit hätte man wahrscheinlich befriedigendere Gesetze erzielen können.
Also Sie glauben, es hat den sozialistischen Frauen nicht gut getan, parteiintern, dass sie in der Frage Pensionsreform mit den ÖVP-Frauen mitgezogen sind?
Diesen persönlichen Eindruck habe ich leider.
Nun haben Sie heute Schutzbestimmungen zur Diskussion gestellt, Schutzbestimmungen für weibliche Arbeitnehmer.
Welche Punkte sind es da konkret, die Sie stören und wo Sie glauben, dass Sie der Beschäftigung von Frauen nachträglich sind?
Frauen können als Taxilenkerinnen, werden sie kaum beschäftigt, weil in dem Moment, wo sie schwanger werden und das dem Dienstgeber bekannt geben, darf sie nicht mehr ein Taxi lenken.
Nun bekennen wir uns zu den Schutzbestimmungen mit dem Mutterschutzgesetz.
Das heißt also, dass die Frau acht Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt selbstverständlich arbeitsfrei ist.
Aber es ist eigentlich nicht ganz einzusehen, warum sie nicht im zweiten oder dritten Monat
durch Schwangerschaft einen Taxi lenken darf.
Ein privates Auto darf sie ja auch lenken.
Und sind das ja alles Bestimmungen, die langsam und langwierig erkämpft werden mussten von den Gewerkschaften, von den Frauenvertretungen.
Sie setzen sich da jetzt der Gefahr aus, dass man Ihnen vorwirft, Sie wollen den Abbau mühselig erworbener Rechte betreiben.
Nein, ich möchte keinen Sozialstopp haben, sondern ich meine, dass Schutzbestimmungen auf ihre Zeitgemäßheit zu überprüfen sind.
Was vielleicht vor mehr als 15 Jahren gegolten hat, muss heute also nicht mehr zeitgemäß sein.
Und ich halte die weibliche Arbeitnehmerin für mündig genug, einmal selbst zu entscheiden, ob sie einen Beruf annimmt.
Und ich halte sie für mündig genug, auch über ihre
siedliche Gefährdung hintanzuhalten, wobei ich nicht glaube, dass die unbedingt an Urzeiten gebunden ist.
Soweit Marga Hubinek von der ÖVP im Gespräch mit Roland Adrovica.
Ja, auch im heutigen Mittagsschanal kommt das Thema Weinskandal zur Sprache.
Der Weinskandal geht natürlich weiter und heute sind neue Namen von Firmen aufgetaucht, gegen die im Burgenland und in Niederösterreich ein Vorverfahren der Staatsanwaltschaft eingeleitet wurde.
Hören Sie mehr von Hans-Christian Unger.
Vor dem heutigen Weinskandal-Gipfel im Landwirtschaftsministerium, an dem der Minister und Vertreter aller betroffenen Gruppen von den Produzenten bis hin zum Handel teilnehmen werden, und nach dem gestrigen Club 2 zum gleichen Thema, hat sich die Schraube in der längst international gewordenen Affäre weitergedreht.
In Gesprächen mit den Staatsanwaltschaften von Krems und Korneuburg in Niederösterreich sowie Eisenstadt im Burgenland sind vom ORF-Landesstudio Eisenstadt heute insgesamt zehn Namen von Händlern verifiziert worden, gegen die ein Vorverfahren eingeleitet wurde.
Im Burgenland sind dies die bereits immer wieder genannten Josef Cida in Appetlon und Georg Steiner in Podersdorf.
Sie stehen unter Verdacht, die überwiegende Menge des beschlagnahmten Weins mit Diethylenglykol versetzt zu haben, um ihm Prädikatsweinkarakter zu verleihen.
Die weiteren Betriebe im Burgenland, gegen die ermittelt wird, Siegfried Tschida in Appetlon, Johann Sandner in Gols, sowie die drei Mönchhofer-Unternehmen Julius Brückler, Stefan Holler und Julius Hafner.
In Niederösterreich wurde ein Verfahren gegen die Gebrüder Grill, gegen den Kriminalvorsteher des Weinhandels Otto Petermichl, gegen Lenz Moser in Krems und die Firma Fürst in Korneuburg eingeleitet.
Darüber hinaus sind noch sieben weitere Weinbauern vorwiegend in Niederösterreich in ein Vorverfahren verwickelt.
Der Grund für die Einleitung laut Staatsanwaltschaft, die Untersuchungen der Kriminalabteilungen der Gendarmerie sowie jene der Lebensmittelbehörden hätten ausreichende Verdachtsmomente dafür ergeben.
Alle Verdächtigen berufen sich allerdings darauf, den inkriminierten Wein bloß zugekauft und von der Beimischung des Duetylene-Glycols nichts gewusst zu haben.
Bekanntlich kann ja die Überprüfung, ob dieser Frostschutzmittelzusatz vorhanden ist, erst seit dem Frühjahr aufgrund neuer chemischer Erkenntnisse durchgeführt werden.
Eine weitere Anzeige wurde auch gegen Otto Nadrasky eingeleitet, der im niederösterreichischen Grafenwörth ein Weinanalyse-Labor betreibt und unter anderem für den angezeigten Weinhändler Josef Cida arbeitet.
Dem Weintechniker wird vorgeworfen, Mithilfe bei der Weinpanscherei geleistet zu haben.
Noch vorgestern hatte Nadrasky in einem Interview im Mittagjournal erklärt, dass sich aufgrund einer Hausdurchsuchung keine Verdachtsmomente in der Richtung gegen ihn ergeben hätten, dass er Händler und Winzer erst auf die Idee mit dem Frostschutzmittelzusatz gebracht und ihnen das gesundheitsschädliche Präparat dann verkauft hätte.
Soweit zur aktuellen Entwicklung im Weinskandal.
Die Erwartungen, die man in den nachmittäglichen Krisengipfel setzt, eine möglichst rasche Aufklärung sämtlicher anhängiger Affären und ein baldiges Inkrafttreten neuer gesetzlicher Maßnahmen, um den ruinierten Ruf des heimischen Tropfens wiederherzustellen.
Ein Beitrag von Hans-Christian Unger zum aktuellsten Stand im Weinskandal.
Es ist gleich 12.30 Uhr, genau halb eins.
Zeit für einen Blick auf das Programm, das wir in der verbleibenden Zeit des Mittagsschonals noch anbieten können.
Es sind hauptsächlich Auslandsthemen.
Zunächst einmal ein Bericht über die heute in Paris beginnende Eureka-Konferenz.
Dann die erste Auswirkung des Flugschreibers der abgestürzten Air India Maschine.
Eine Presseschau mit Kommentaren aus dem In- und Ausland zu Präsident Reagans Krebsoperation und den politischen Auswirkungen, die sein Gesundheitszustand haben kann und hat.
Und die Kommunalreform in Großbritannien ist seit gestern beschlossene Sache.
Im Kulturteil ein Bericht von einer Ausstellung in der Wiener Staatsoper.
Es geht da um bildende Künstler als Bühnenbildner.
Zunächst aber noch ein Programmhinweis auf unser heutiges Abendjournal.
Im heutigen Journal Panorama holen wir unser ursprünglich für gestern angekündigtes Programm nach, das allerdings nach dem Tod von Heinrich Böll einer ausführlichen Würdigung des Schriftstellers und Nobelpreisträgers Platz machen musste.
Heute also das Thema 40 Jahre nach dem ersten Atombombentest der Welt in der Wüste von New Mexico.
Über dieses Projekt Trinity, wie es Robert Oppenheimer nannte, und über die politische Verantwortung des Wissenschaftlers sprach Franz Köstler mit dem Nobelpreisträger Hans Bethe, einem der engsten Mitarbeiter von Robert Oppenheimer.
Das Gespräch mit Hans Bethe können Sie heute Abend um etwa 18.30 Uhr im Journal Panorama hören.
Eureka!
Ich hab's gefunden!
Dieser berühmte Ausruf des Archimedes, als er in der Badewanne angeblich das Prinzip vom Auftrieb der Körper im Wasser erkannte, dieses Eureka ist in unseren Tagen ein hochpolitisches Kürzel geworden.
Es ist die Abkürzung für European Research Coordination Agency.
Und trotz des englischen Wortes ist Eureka eine Initiative Frankreichs.
die zehn EG-Mitgliedstaaten, die beiden künftigen EG-Staaten Spanien und Portugal, sowie die Nicht-EG-Länder Österreich, Schweiz, Schweden und Norwegen auf dem Technikentwicklungssektor zusammenzubringen.
Durch diese Bündelung von Forschungskapazitäten erhofft man sich eine Verstärkung der europäischen Position gegenüber den Technologie-Giganten USA und Japan, wobei nicht unbedingt an ein Konkurrenzunternehmen zu President Reagans Star-War-Projekt gedacht ist.
Heute treffen die Außen- und Forschungsminister von 17 europäischen Ländern in Paris zusammen.
Es ist der erste Tag einer zweitägigen Konferenz, wo über erste gemeinsame Schritte für die Zusammenarbeit im EUREKA-Projekt beraten werden soll.
Österreich ist bei diesen Gesprächen durch die Minister Graz und Fischer vertreten.
Aus Paris ein Bericht von Thomas Fuhrmann.
Vor drei Monaten war es nicht mehr als eine Idee.
Jetzt kommt der Trans-Eureka-Express, wie ihn eine französische Zeitung heute nennt, langsam in Fahrt.
Die Absicht des französischen Staatspräsidenten, ein Europa der Technologie auf die Beine zu stellen, nimmt mit der heutigen Zusammenkunft in Paris konkrete Reformen an.
Die Wissenschafts- und Außenminister aus 17 westeuropäischen Ländern sollen die inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für Eureka festlegen.
Und es wird auch um die Organisationsformen gehen.
wobei zu klären ist, ob eine Art ständiges Sekretariat geschaffen wird oder ob es für jedes Einzelprojekt aus Regierungs- und Industrievertretern gemischte Komitees geben sollte.
Einig ist man sich bisher nur über eines.
Westeuropa muss im Bereich der Hochtechnologien gewaltige Anstrengungen und Fortschritte machen, wenn es sich nicht von den USA und Japan völlig an die Wand spielen lassen möchte.
Die Zahlen unterstreichen den Ernst der Lage.
Seit 1972 ist die Produktion von Hochtechnologie-Gütern in Europa jährlich höchstens um 5% gestiegen, während die Zuwachsraten in den USA bei 7,6% und in Japan sogar bei 14% lagen.
Es ist daher höchste Eisenbahn, dass die Europäer handeln.
Wie und wo?
Indem sie ihre Forschungs- und Industriekapazitäten untereinander koordinieren und sich nicht in einer kostspieligen Konkurrenz verzetteln und aufreiben.
Eureka sieht dafür drei Schwerpunkte vor.
die Informationstechnologien, die Produktionstechnologien und die Technologien der Bio-Ressourcen.
Die französische Regierung hat den interessierten Partnern dazu ein Weißbuch übermittelt, das fünf konkrete Projektmöglichkeiten beschreibt.
Eins, Euromatik.
Dazu gehört die Entwicklung von leistungsstarken Mikroprozessoren und Schnellrechnern.
Zwei, Eurobot, Entwicklung von extrem beweglichen Industrierobotern und des Prototyps einer vollautomatischen Fabrik.
Drei, Eurocom, Richtung eines optischen Kommunikationssystems, das eine ständige Bildton- und Datenverbindung zwischen den europäischen Forschungszentren erlaubt.
Vier, Eurobio, es soll Europa bei Saatgütern, Nutzbarmachung der Meeresvorkommen einen großen Sprung weiterbringen.
und fünf Euromat, darunter viele die Entwicklung bei großer Hitze laufender Motorturbinen aus Keramik.
In einigen der eben genannten fünf Bereiche haben große europäische Firmen bereits die Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekannt gegeben.
Das gilt für die Konzerne Bull und Siemens bei der numerischen Großrechenanlage, für die französische Matra und die norwegische Norsk Data für wissenschaftliche Computer.
Die vier größten Elektrokonzerne Europas, Philips aus Holland, GEC aus Großbritannien, Siemens aus der BRD und Thomson aus Frankreich, wollen sich bei Mikroprozessoren und Kommunikationstechnologien zusammentun.
Eureka ist eine zivile Initiative und soll keine Antwort auf die amerikanischen STI-Pläne sein, wird immer wieder betont.
Um diesen zivilen Charakter deutlich zu unterstreichen, hat Frankreich auch Nicht-NATO- und Nicht-EG-Mitglieder in den Kreis der möglichen Beteiligten einbezogen.
Dazu gehören Finnland und die Neutralen Österreich, Schweden und die Schweiz.
Die französischen Eureka-Planer haben jedoch wiederholt zugegeben, dass es durchaus zu Brücken zwischen den zivilen und den militärischen Anwendungsmöglichkeiten kommen könne.
Dazu sind die Technologien, die es nun forciert weiterzuentwickeln gilt, schon in der Vergangenheit und in der Gegenwart dagewesen.
Vor Beginn ihrer Konferenz werden die angereisten Minister von Präsident Mitterrand zum Mittag im Élysée-Palast empfangen.
Die Beratungen selbst werden um 16 Uhr beginnen und bis gegen Mitternacht dauern.
Thomas Fuhrmann über die Pariser Eureka-Tagung.
Natürlich hat Archimedes, ich glaube das auch richtig gesagt zu haben, Eureka ausgerufen im griechischen Original.
Themenwechsel zum Gesundheitszustand von Präsident Reagan nach seiner Krebsoperation.
Das Weiße Haus demonstriert ja weiterhin gelassenen Optimismus.
Das Leben geht weiter, meinte Vizepräsident George Bush etwa.
Und auch der Präsident selbst ist nach den Worten seines Sprechers Larry Speaks in ausgezeichneter moralischer Verfassung.
Die Mitteilung der Ärzte über die Bösartigkeit des entfernten Tumors habe ihn nicht sonderlich getroffen.
Er sei von Natur aus sehr zuversichtlich und lebensfroh, meinte Speaks.
Der mit 74 Jahren älteste Präsident der USA beginnt demnach auch schon die Fürsorge seiner Ärzte als lästig zu empfinden.
Ein Mitarbeiter des Präsidialamts in Washington sagte, Reagan werde das Krankenhaus bis Montag verlassen haben und schon am Dienstag den chinesischen Staatspräsidenten Li Xianyang empfangen.
Und damit sind wir bei jenem Bereich in der Berichterstattung über die Krankheit des amerikanischen Präsidenten und seine Schweroperation, der durchaus politisch ist, um nicht zu sagen weltpolitisch.
Es geht darum, wie stark oder wie schwach ein krebsoperierter
Präsident der Vereinigten Staaten sein kann, wie sehr ihn das über ihn hängende, drohende Gespenst einer neulichen Krebserkrankung in der Ausübung seines Amtes behindern und stören kann.
Zu diesem Thema schreiben heute auch einige Zeitungskommentatoren in in- und ausländischen Zeitungen.
Auszüge aus diesen Kommentaren hat Harry Sikorski zusammengestellt.
Eine ernste Krankheit habe den amerikanischen Präsidenten gerade in jener Phase getroffen, in der er versuchen wollte, zwischen Wiederwahl und traditioneller Schwäche am Ende der zweiten Amtszeit das Budget und die Steuern zu reformieren, schreibt die Wiener Zeitung Courier zum Thema Regern und Krebs.
Noch baut die Sympathie einen Schutzwall um Reagan, aber Mitleid ist ein unsicherer Weggenosse.
Amerika sucht Leadership.
Nicht als letzte Autorität, wohl aber als oberster Schiedsrichter und Animator im Ringern um die US-Eliten.
Amerikas System hat nie funktioniert, wenn der Präsident passiv war.
Amerika sucht auch ein Symbol seiner nationalen Werte.
Ein Land, in dem das Recht auf Glück, sogar in der Verfassung verankert ist, floriert nur unter Schatten.
Krankheit und Tod gehören nicht zu den unbegrenzten Möglichkeiten dieser Nation.
In der Arbeiterzeitung meint Georg Hoffmann-Ostenhof, dass die Beziehung der Amerikaner zu ihrem Präsidenten nicht nur eine politisch-rationale, sondern auch eine emotional-mythische sei.
So habe Regans schwere Krankheit eben ihre Auswirkungen.
Was diese Situation aber politisch bedeutet, ist noch nicht abzusehen.
Es ist anzunehmen, dass Reagan gestärkt hervorgehen wird.
Er war immer schon populärer als seine Politik.
wird, angesichts seiner schon rollenden Mitleidswelle für den Präsidenten der Kongresswagen, ihn mit aller Kraft zu oponieren, wenn es ums Militärbudget, um die Außenpolitik und den Haushalt geht?
In Frankreich befasst sich der Martin de Paris mit der Rolle des Vizepräsidenten George Bush, der durch die Krankheit Regans plötzlich in den politischen Vordergrund geschoben werde.
In der Atomera hat ein einziger Mann Zugang zum roten Knopf.
Die ganze Affäre rückt also George Bush in den Vordergrund.
Mehr denn je greift man, wie in der Verfassung vorgesehen, auf ihn zurück.
Es versteht sich von selbst, dass Bush den größten Nutzen daraus ziehen würde, falls er auf die eine oder andere Weise Reagan auch nur vorübergehend ersetzen sollte.
Auf dem Posten, auf dem er sich befindet, ist Bush in jedem Fall Gewinner, wenn sich die Gesundheit Reagans verschlechtert.
In Belgien meint die Zeitung La Libre Belgique, dass sich Amerika an den positiven Aspekt der ärztlichen Politins klammere und sich einzureden versuche, dass Reagan bald sein Leben und seine Arbeit wie früher aufnehmen kann.
In Wirklichkeit sind Dragons Glück und Optimismus so legendär und ansteckend, dass die Öffentlichkeit, wie er, überzeugt ist, dass der Politgutartig sein musste.
Aber es wird unmöglich sein, das Risiko zu vergessen.
Trotz allem beunruhigt die ungewisse Reaktion der Öffentlichkeit dennoch die Umgebung des Präsidenten.
Seine politische Kraft rührt von seiner Tatkraft, von seinem so jungen und energischen Auftreten her, das vergessen lässt, dass er ein hoher Siebziger ist.
In der Schweiz schließlich nimmt die Tribüne Lausanne des Matins die ausführliche Krankenberichterstattung der amerikanischen Medien aufs Korn, durch die der amerikanische Bürger nun auch das Letzte über den Präsidenten darum wisse.
Doch müsse man bedenken, dass es sich eben nicht um die Operation irgendeines Mannes handele.
Denn er regiert eine Großmacht.
Erinnern Sie sich an die einstigen sowjetischen Verantwortlichen, die nur noch ein Schatten ihrer selbst waren?
Bleiben die Folgen einer offenen Sprache.
Seit Ronald Reagan im Krankenhaus ist, fällt der Dollar.
Seine Popularitätskurve aber steigt.
Die Beobachter betrachten George Bush bereits mit der Lupe.
Die Politiker feilen bereits an ihren Strategien.
Eine nicht sehr moralische Eile, die aber die Sicherheitsventile in Gang setzt.
Harsikowsky stellte diese Presseschau zusammen.
Die Engländer, so lautet eine der gelegentlich zitierten Stilblüten des legendären Professor Galetti, die Engländer ließen Maria Stewart um einen Kopf kürzer machen, weil sie für den englischen Geschmack um so viel zu lang war.
Heute ließe sich das weit weniger blutrünstig abwandeln in den Satz Margaret Thatcher ließ die Mammutstadträte der britischen Ballungsgebiete zu Stadtteilparlamenten zerschlagen, weil sie für ihren Geschmack um so viel zu mächtig waren.
So sehen es zumindest die durchwegs von der Oppositionellen Labour-Party dominierten Magistratsverwaltungen von Groß London und von sechs weiteren Ballungsgebieten in Großbritannien, die ab 1.
April des nächsten Jahres ihre konzentrierte Verwaltungsmacht verlieren und zum Teil an Bezirksverwaltungen, zum Teil an Regierungsbehörden abgeben müssen.
Die Argumente auf Seiten der Regierenden Konservativen lauten freilich Kosteneinsparung und Kompetenzbereinigung.
Gestern jedenfalls hat das entsprechende Gesetz mit einer Abstimmung im House of Lords, dem Oberhaus also, seine letzte parlamentarische Hürde genommen.
Hans Heinz Schlenker berichtet.
Das Oberhaus gab jetzt seinen letzten Widerstand gegen das Schleifen der roten Rathäuser in Großlondon und sechs anderen englischen Großstädten auf.
Damit ist das Schicksal dieser Großstadtregierungen besiegelt.
Sie werden nun wirklich vom 1.
April nächsten Jahres an nicht mehr existieren.
Trotz des vierjährigen harten Widerstandes der Großstadtregierungen und der Schützenhilfe durch das Oberhaus war eigentlich nie an dem Schicksal der Roten Rathäuser zu zweifeln.
Die konservative Premierministerin Margret Thatcher musste einfach dank ihrer überwältigenden Mehrheit im Unterhaus ihren Willen durchsetzen.
Und der war und ist auf die Abschaffung der Roten über ihre Verhältnisse bzw.
die Verhältnisse ihrer bürgerlebenden Rathäuser gerichtet.
dass sich dem das Oberhaus mit seiner eingebauten, ebenfalls konservativen Mehrheit widersetzte, mag auf den ersten Blick verblüffen.
Denn auch die konservativen Lords mögen keineswegs die roten Rathäuser.
Doch ist und war die Abneigung der konservativen Lords gegenüber den Roten wesentlich geringer als ihre Furcht, dass sich Margaret Thatcher zum Schaden der Konservativen mit der Abschaffung der roten Rathäuser ins eigene Fleisch schneidet.
Denn die Regierungschefin griff dabei nicht nur in die lokale Demokratie ein,
Sie drückte dieser auch ihren Willen auf.
Wie dies die Wähler noch aufnehmen werden, wird sich noch bei den nächsten Unterhauswahlen spätestens 1987 zeigen.
Freilich baut Margret Thatcher darauf, dass die Wähler bis dahin von völlig anderen Problemen bewegt werden.
Es ihnen infolge von beispielsweise Steuersenkungen besser auf jeden Fall aber so gut geht, dass sie Margret Thatcher wieder wählen.
Auf solche Spekulationen wollten sich die konservativen Lords im Oberhaus freilich nicht verlassen.
Ihr Demokratieverständnis ließ das nicht zu.
Allerdings nützt Ihnen all das letztlich nichts.
Denn das Oberhaus kann vom Unterhaus vorgelegte Gesetze nur ändern, jedoch nicht grundlegend.
Auf keinen Fall aber kann es Gesetze aufhalten.
Die Frage ist nun, ob die Wähler das Gute in Erinnerung behalten, dass die roten Rathausregierungen in London und den anderen sechs englischen Großstädten für ihre Bürgertaten beispielsweise die Busse und U-Bahnen verbilligten und LKWs an Wochenenden und Sonntagen aus London verbanden.
Oder ob sich die Wähler daran erinnern werden, dass die roten Stadtregierungen ihre Gemeindesteuern auf immer neue Höhen trieben.
Eines ist jedoch bereits gewiss.
Margaret Thatchers größter Widersacher im Kampf um die Schleifung der Roten Rathäuser, Londons linker Oberbürgermeister Ken Livingston, wird auch nach der Abschaffung der Großstadtregierungen nicht von der Bildfläche verschwinden.
Denn er hat sich während seines Widerstandes dagegen so profiliert, dass er mit direkt an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Labour-Abgeordneten für Ost Brent gewählt werden dürfte, nachdem er dort bereits als Labour-Kandidat aufgestellt wurde.
Hans Heinz Schlenker war das, telefonisch aus London.
Der erste der beiden gefundenen Flugschreiber, der Ende Juni über dem Atlantik mit 329 Menschen an Bord abgestürzten Boeing 747 der Fluggesellschaft Air India, ist gestern in Bombay geöffnet worden.
Die Untersuchung, weiter aus 2000 Meter Tiefe aus dem Meer geborgenen Flugschreiber der Maschine, wird in Gegenwart von Experten und Vertretern der Herstellerfirmen von einem indischen Untersuchungsrichter geleitet.
Die Auswertung soll den endgültigen Beweis dafür bringen, dass die Maschine auf ihrem Flug von Toronto nach Bombay durch eine Bombe zum Absturz gebracht wurde.
Die indischen Ermittlungsbehörden gingen nach dem Absturz der Maschine, den keiner der 329 Insassen überlebt hat, davon aus, dass die Boeing einem Bombenattentat militanter Sikhs zum Opfer gefallen ist.
Hören Sie mehr von Hans-Joachim Werbke.
So, Tragif Gandhi, Selbstbestallter Oberstgutachter für die Flugschreiber-Auswertung im Fall des Abgestürzten der India-Jumbos.
Dieser Eindruck drängt sich auf, weil die Untersuchungskommission und die in- wie ausländischen Fachleute in Bombay sich einer sehr geheimnisprächtigen Nachrichtenpolitik bedienen.
Obwohl zumindest der Cockpit Voice Recorder, also der Flugschreiber, der die Stimmen und Geräusche in der Pilotenkanzel aufnimmt, vom Salz des Meerwassers gereinigt und im BABA Atomforschungszentrum Trombe abgehört und entschlüsselt worden ist, gibt es noch immer keine präzisen Auskünfte über den Inhalt des Magnetronbandes.
Jedoch wurde bereits eine Kopie angefertigt und letzte Nacht vom Staatssekretär im Zivil-Luftfahrtministerium nach Delhi gebracht und dem Premierminister übergeben.
Wie erinnerlich war Rajiv Gandhi, bevor er hauptberuflich in die Politik umstieg, Flugkapitän bei der indischen Inlandfluggesellschaft Indian Airlines.
Zwar hat er meines Wissens nur kleinere Flugzeuge vom Typ Avro und F-25 geflogen, jedoch ist er natürlich durch seine Ausbildung kompetent genug, mit dem Inhalt des Cockpit Voice Recorder umgehen zu können.
Er wird freilich zunächst vermutlich auch nicht viel mehr hören als die Mitglieder des Untersuchungsausschusses und die Experten aus den USA, Kanada und Indien.
Nämlich, dass die Stimme des Kapitäns des Unglücksflugzeuges klar und vernehmlich trotz der Triebwerksgeräusche durchkommt mit Angaben über Höhe, Richtung und so weiter an den Kontrollturm in Cork, Ireland.
Dann plötzlich, so berichten Ohrenzeugen, reißt die Verbindung ohne jede Erklärung ab.
Ob damit der Verdacht auf einen Sabotageakt durch Explosion einer Bombe sich bestätigt, wie einige voreilige Agenturreporter wissen wollen, bleibt nach wie vor eine offene Frage.
Zumindest so lange, wie nicht die Ergebnisse der Auswertung des zweiten Flugschreibers vorliegen, der insgesamt 64 Parameter gespeichert hat.
Die Auswertung dieses essentiellen Flugdatenspeichers wird mehrere Tage, wenn nicht Wochen benötigen, sagen die Fachleute.
Ihre Vermutung richtet sich gleichwohl mehr und mehr auf die schon früher angedeutete eventuelle Ursache, nämlich Ausfall der totalen elektrischen Einrichtung Sekunden vor dem Absturz.
Dadurch könnte es zu einem explosionsartigen Druckverlust gekommen sein.
Nach der Darstellung eines Air India Fachmanns sitzt die elektronische Anlage im Rumpf des Flugzeugs unterhalb der ersten Klasse.
Der Ausfall der Elektrik würde den Flugschreiber und die Hauptsensoren, sozusagen das Gehirn der Maschine, außer Funktion setzen.
Es ist jetzt elf Minuten vor eins, wir kommen zum Kulturteil des Mittagschanals.
Bildende Künstler als Bühnenbildner, die letzten 40 Jahre.
So heißt eine Ausstellung im Gobelinsaal der Wiener Staatsoper, die übermorgen Freitag eröffnet wird und bis 23.
August zugänglich bleiben wird.
Zu sehen sind Bühnenbildentwürfe, Kostüme, Versatzstücke und Requisiten von rund 50 österreichischen bildenden Künstlern.
Insgesamt rund 100 Exponate, die zwischen 1945 und heute entstanden sind.
Über die von der Hochschule für angewandte Kunst und dem österreichischen Bundestheaterverband organisierte Ausstellung informiert Sie im folgenden Walter Gellert.
Vielen Theaterfreunden wird wahrscheinlich der Burgtheater Antikenzyklus Anfang der 60er Jahre, dessen Bühnenraumgestaltung von Fritz Wotrupa mit seinen charakteristischen Quadern versehen wurde, oder Oskar Kokoschkas ebenfalls für die Burggestalter der Raimundzyklus in Erinnerung sein.
Dass aber neben diesen beiden Künstlern und natürlich auch neben Clemens Holzmeister seit 1945 eine Unzahl prominenter österreichischer Maler und Bildhauer für das Theater gearbeitet haben, das möchte die Ausstellung in der Staatsoper beweisen.
Die Liste ist auch wirklich imposant und reicht von Laske, Sussmann und Jungnickel, über Moldawan, Hoflehner und Mikl, bis hin zu Hausner, Lehmden, Fuchs, Brauer, Hutter, Oberhuber, Aratüm, Hrdlicka, Pongratz und Terzic.
Für den Ausstellungsgestalter Manfred Wagner von der Hochschule für angewandte Kunst war das Verhältnis von bildenden Künstlern und Bühne in Österreich nie von den Theaterleuten dominiert.
Es gab eigentlich von Anfang an niemals den Versuch, Theater angepasst zu arbeiten, sondern es haben sich eher die Künstler jene Stücke herausgeholt, die faktisch zur Umsetzung ihrer eigenen Botschaft notwendig waren.
Also ich behaupte nicht, Wotrupa hat sich in dem antiken Zyklus angepasst, sondern er hat sich ein antiken Stück genommen, damit seine Darstellung des menschlichen Körpers eine adäquate Umsetzung erfährt.
Oder Rydlitschka,
hat für den Faust in Bonn eben seine Form der Darstellung gewählt und dafür sich den Faust herangezogen.
Dass gerade in Österreich so viele bildende Künstler eine Zusammenarbeit mit dem Theater eingingen und noch eingehen, hat für Manfred Wagner drei Gründe.
Zum einen haben österreichische Theaterdirektoren nach dem Zweiten Weltkrieg ganz bewusst bildende Künstler ins Theatergeschehen eingebunden.
Dann waren die Künstler auch immer selbst an einer Verbindung der einzelnen Kunstsparten interessiert.
Und schließlich spielt das Theater in Österreich seit jeher eine große Rolle.
Mario Terzic, der zuletzt das Bühnenbild für eine Nestre-Produktion von Justus Neumanns Nahenkastl geschaffen hat.
Weil uns das Barocke, das Theatralische, das Spielerische einfach aufgrund unserer Haltung zum Leben prinzipiell mehr liegt.
Also ich merke den Unterschied, wenn ich nach Deutschland komme.
Das sind Kunstrichtungen, die einfach
intellektueller, kühler sind, viel mehr im Blut.
Und die Menschen haben eine ganz andere Oberfläche als bei uns.
Theater ist eine Sache der Oberfläche.
Aber die Oberfläche nicht gering geschätzt, sondern einfach als das, was ich vom anderen Prinzipien mal wahrnehmen kann.
Auch Adolf Frohner hat immer Interesse für das Theater gezeigt.
Sein erstes Bühnenbild, aber erst heuer für das Käthegradstück »Blut in der Courage« geschaffen.
Es ist so, dass meine Arbeit als Maler, als Bildhauer ja eigentlich nie einen realen Raum beinhaltet hat, sondern ich habe mit der Illusion gearbeitet und Theater erfordert einen Raum, wo sich Menschen bewegen können, wo sie agieren können und vor dem habe ich Angst gehabt.
Und erst seit ich mich viel mehr mit der Bildhauerei oder mit dem sogenannten
Environment, Installationen beschäftige, also Dinge mache, die ja schon kleine Inszenierungen sind, so ist mir ja vielleicht etwas da kamengeschwollen und ich habe nicht mehr diese Angst gehabt und habe sie überwinden können.
Auch Peter Pongratz liebt das Theater und hat eine Reihe von Ausstattungen, unter anderem für Wiener und Grazer Bühnen geschaffen.
Ich glaube es ist so, wenn man Maler ist vom Berufs wegen und nicht Bühnenbildner,
dann gewöhnt man sich im Laufe der Zeit daran, dass der Beruf, den man hat, eine vergleichsweise einsame Angelegenheit ist und ist nur sich selbst für das verantwortlich, was man tut.
Wenn man am Theater arbeitet, ist das oft eine Teamentscheidung, ist das oft ein Teamentwurf.
Das heißt, mehrere Leute bringen ihre Vorschläge bei und mehrere Leute entscheiden über die Auswirkung dieser Vorschläge.
Für Mario Terzic ist die Arbeit am Theater auch Auseinandersetzung mit Architektur.
Das Erkennen der Wichtigkeit des Rahmens für das menschliche Handeln.
Also wenn ich zum Beispiel nach Italien komme und wahrnehme, in welchem Raum dort die Menschen wie agieren, wie die Qualität des Raumes einfach ganz entscheidend ist für das wie agiert wird.
Auf einem Platz in Italien kommt ein anderes Verhalten zustande,
Als bei uns, so stimuliert mich das, das zu untersuchen und folglich zu reagieren und Räume zu schaffen, mitzuschaffen.
Das ist ja das Interessante am Theater, dass man da nicht wie der Künstler im Atelier für sich allein steht, sondern dass es in Konfrontation einzelner Haltungen, Meinungen und eben in Zusammenarbeit ein ganzes Bild, eine menschliche Situation schafft.
Die Ausstellung Bildende Künstler als Bühnenbildner im Gobelinsaal der Wiener Staatsoper wird, rechnet man die Staatsopernführungen und einen Teil der Besucher der sommerlichen Operettenaufführungen hinzu, von rund 100.000 Menschen gesehen werden.
Im Herbst erwägt man die Schau in der Galerie in der Staatsoper zu zeigen und danach eine Tournee durch die Bundesländerbühnen zu starten.
Eröffnung ist jedenfalls übermorgen Freitag und bis 23.
August soll diese Ausstellung in der Wiener Staatsoper bleiben.
Und gegen Schluss des Mittagsschonals noch eine Entwarnung zu unserer Verkehrsdurchsage vom Beginn.
Der Geisterfahrer auf der A2 im Raum Park Graz ist offenbar nicht mehr unterwegs.
Jetzt aber fünf Minuten vor eins noch einmal ins Nachrichtenstudio.
USA.
Präsident Reagan will trotz seiner Darmoperation an dem für November geplanten Treffen mit dem sowjetischen Parteichef Mikhail Gorbatschow festhalten.
Reagan hat eine Gruppe von zehn Personen angewiesen, morgen nach Genf zu reisen, um die Errichtung der für das Treffen notwendigen technischen Anlagen einzuleiten.
Außerdem will der Präsident am Dienstag nächste Woche im Weißen Haus mit dem chinesischen Staatspräsidenten Li Xianyang konferieren.
Der Präsident erholt sich weiterhin gut.
Temperatur, Puls und Blutdruck sind normal.
Reagan wird das Krankenhaus bis Montag verlassen.
Bundesrepublik Deutschland.
Zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur und Politik haben heute ihre Erschütterung und Trauer über den Tod des Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll zum Ausdruck gebracht.
In Köln, der Vaterstadt Bölls, sind die Fahnen auf allen städtischen Gebäuden auf Halbmast gesetzt worden.
Nach Angaben der Klinik, in der Böll behandelt wurde, ist der Schriftsteller vor zwei Jahren wegen eines Raucherbeines operiert worden.
Am 2.
Juli hatte er sich zu einer Nachbehandlung in die Klinik begeben müssen und war erst am Montag entlassen worden.
Die Ärzte hätten ihm dringend geraten, das Rauchen aufzugeben, sagte ein Sprecher der Klinik, doch sei er diesem Rat nicht gefolgt.
Österreich.
ÖVP-Abgeordneter Heribert Steinbauer hat heute die Wahlwerbung der SPÖ für ihren Präsidentschaftskandidaten, Gesundheitsminister Kurt Steirer, aus Steuermitteln kritisiert.
Steinbauer sagte, das Gesundheitsministerium liege auf Platz 2 bei den Werbeausgaben der Ministerien, wobei die amtliche Information in den vergangenen Monaten immer mehr in den Hintergrund, dafür die Personalisierung der Aussagen immer mehr in den Vordergrund getreten sei.
Steinbauer appellierte an die SPÖ, aus Gründen der Fairness und aus Respekt vor dem Steuer zahlenden Bürger, die Werbekampagne für Steire einzustellen.
Die SPÖ sollte die Wahlwerbung für ihren Präsidentschaftskandidaten selbst finanzieren.
Der freiheitliche Landesrat Jörg Haider tritt für einen eigenen FPÖ-Kandidaten bei der Bundespräsidentenwahl ein.
In einem ORF-Interview meinte Haider, die Freiheitliche Partei müsse an einem eigenen Kandidaten interessiert sein, weil es über die beiden Großparteien hinaus Kandidaten geben werde.
Außerdem sollten Kandidaturen unter falschem Firmennamen vermieden werden, sagte Haider in Anspielung auf die Kandidatur des FPÖ-Mitgliedes Otto Skrinzi für eine sogenannte nationalfreiheitliche Aktion.
Vizekanzler Steger sagte dazu, die Frage eines freiheitlichen Kandidaten könnte im Herbst noch einmal aufgerollt werden.
ÖVP-Familiensprecherin Marga Hubinek verlangt mehr Chancen für berufstätige Frauen.
Vor dem Hintergrund der Weltfrauenkonferenz in Nairobi bemängelte Frau Hubinek in einer Pressekonferenz, dass in Österreich die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern immer noch vorhanden seien, Arbeitsverbote zunehmend zum Nachteil berufstätiger Frauen wirksam würden und der Wiedereintritt ins Berufsleben für Frauen immer schwieriger werde.
Die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARB weisen heute übereinstimmend darauf hin, dass sich die Autokosten in Österreich im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 Prozent erhöht haben.
Mit dieser Steigerungsrate liegt der Autokostenindex erheblich über dem allgemeinen Preisanstieg
der für Juni 3,2 Prozent betragen hat.
Als Ursachen nennen die Autofahrerclubs die Hochpreispolitik bei Benzin, den Anstieg der Kfz-Haftpflichtversicherung sowie die wesentlich teureren Reparaturarbeiten.
Mit der Verurteilung des iranischen Heroinhändlers Badam Khyan zu sieben Jahren Gefängnis durch ein Gericht in Wien wurde nach Ansicht der Interpol das Haupt einer internationalen Suchtgiftbande unschädlich gemacht.
Der Iraner konnte aus seinem Reihenhaus in Gablitz am Stadtrand von Wien überführt werden, weil die Polizei eine Verkehrszählung vortäuschte, eine Bauhütte errichtete und von dort aus die Geschehnisse in dem Reihenhaus ständig überwachte.
Österreich-Israel.
Nach Ansicht von Innenminister Karl Blecher ist die Schließung des österreichischen Hospizes in Jerusalem durch die israelischen Behörden ein Willkürakt gegenüber der palästinensischen Bevölkerung.
In seiner Eigenschaft als Präsident der Gesellschaft für österreichisch-arabische Beziehungen äußerte Blecher seine tiefe Betroffenheit über die Schließung des Hospizes mit 31.
Juli.
Nur noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Örtlich noch Störungsreste, sonst teilweise sonnig.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 26 Grad.
Und damit, meine Damen und Herren, geht das Mittwoch-Mittagsjournal zu Ende.
Redakteur im Studio war Werner Löw.
Ich verabschiede mich auch im Namen von Redaktion und Technik und wünsche noch einen angenehmen Tag.
Mitwirkende:
Löw, Werner [Gestaltung]
, Kössler, Franz [Gestaltung]
Datum:
1985.07.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Sendung war bereits einen TAg früher angekündigt, wegen des Todes Heinrich Bölls verschoben
,
Nachrichten