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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
12 Uhr, heute ist Donnerstag, der 4.
August.
Zum Mittagsschonal begrüßt Sie Christel Reis.
Folgendes Programm planen wir für die kommenden 60 Minuten.
Rummel um den gestern vom Präsidium des obersten Sowjet begnadigten und noch gestern Nacht heimgekehrten Kreml-Flieger Matthias Rust in der Bundesrepublik.
Was viele Autofahrer bis jetzt verbotenerweise getan haben, wird jetzt legalisiert.
Eine Novelle zur Straßenverkehrsordnung sieht unter anderem vor, dass im Ortsgebiet auch rechts überholt werden darf.
Die Neubesetzung des Nationalbankpräsidiums zieht Personaldrohschaden nach sich.
Betroffen sind die Führungsetagen des Bauernbundes, der Genossenschaftlichen Zentralbank und von Raiffeisen.
Dann ein Beitrag über die gestrige Explosion in einer niederösterreichischen Chemiefabrik.
Zwei Menschen wurden getötet, fünf Personen verletzt.
Giftiges Muskelgas ist entstanden, das Gift gelangte außerdem durch Löschwasser in das Grundwasser und hat dieses verseucht.
In Israel verlangen auch Regierungsmitglieder die Annexion von Teilen des besetzten Westjordanlandes.
Die Amerikaner haben Schwierigkeiten mit ihren Stützpunkten außerhalb des Landes und auch mit sozialen Wohnbauten in einem New Yorker Vorort.
Privilegienabbau in der Sowjetunion.
Bei der Tagung der Internationalen Astronomischen Vereinigung in den USA wurden Beweise für insgesamt zehn Planeten vorgelegt, die Sonnen in unserer Milchstraße umkreisen.
Und Kultur-Im-Mittag-Journal Vorschau auf das Fest in Hellbrunn.
Zu Beginn nun aber ein Nachrichtenüberblick, die Meldungen hat Josef Schweizer zusammengestellt, gelesen werden sie von Karl Berger.
Bundesrepublik Deutschland, Sowjetunion.
Nach Angaben des sowjetischen stellvertretenden Generalstaatsanwaltes ist der Sportflieger Matthias Rust wegen seiner Reue vorzeitig aus dem Moskauer Lefortowo-Gefängnis entlassen worden.
In einem Interview für die Gewerkschaftszeitung Truth sagte der Staatsanwalt, die sowjetischen Behörden hätten berücksichtigt, dass Rust seine Schuld anerkannt und Reue gezeigt habe.
Er habe verstanden, dass die Missachtung der Grenzen kein Streich, sondern ein Verbrechen sei.
Für die Freilassung des deutschen Sportfliegers spielten außerdem Prinzipien der Menschlichkeit eine Rolle.
Rust selbst bezeichnete seine Freilassung heute in Hannover als überraschend.
In einem Interview für den Norddeutschen Rundfunk sagte er, er sei während seiner Haftzeit wunderbar behandelt worden.
Er habe Kontakt zu anderen gehabt und sich sehr gut mit allen unterhalten können.
Der Sportflieger, betonte neuerlicher, habe mit seiner Aktion den Frieden in der Welt fördern wollen.
Brust war wegen Verletzung des sowjetischen Luftraums und Rauditums zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt worden.
Er musste seine Haftzeit jedoch nur im Moskauer Gefängnis Lefortowo verbringen und wurde gestern frühzeitig entlassen.
Die sowjetische Parteizeitung Pravda erwähnte heute mit keinem Wort die Entlassung von Rust.
Iran-Irak.
Teheran wirft den irakischen Streitkräften den neuerlichen Einsatz von Chemiewaffen vor.
In einer Erklärung des iranischen Außenministeriums heißt es, der Irak habe bei einem Angriff auf die Stadt Osh-Novia im Nordwesten des Irans chemische Kampfstoffe verwendet und mehr als 1000 Personen verletzt.
Teheran fordert den UNO-Sicherheitsrat auf, scharfe Maßnahmen gegen Bagdad zu ergreifen.
Der Irak hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Der Iran hat heute erstmals nach der Annahme der UNO-Waffenstillstandsresolution wieder ein Schiff im Persischen Golf angegriffen.
Nach Angaben aus Schifffahrtskreisen haben iranische Schnellboote einen norwegischen Tanker vor Dubai attackiert.
Es wird vermutet, dass der Angriff ein Vergeltungsschlag für die gestrigen irakischen Luftangriffe auf iranische Öl- und Gasanlagen ist.
Vergangene Woche hatte der Iran erklärt, er wolle während der Verhandlungen über einen Waffenstillstand keine Schiffe angreifen.
USA.
Der Iran sieht sich in seinem Recht bestätigt von den Vereinigten Staaten Entschuldigung und Schadenersatz für den Airbus-Abschuss zu fordern.
Der iranische Außenminister Velayati sagte, die Erkenntnisse der amerikanischen Untersuchungskommission hätten die iranischen Angaben vollauf bekräftigt.
Die Regierung in Washington will zwei neue Reaktoren zur Produktion von Atombomben bauen.
Das Energieministerium bezeichnete die Pläne als vorrangig.
Die Kosten wurden mit 6,8 Milliarden Dollar angegeben.
Die Bauzeit wird auf zehn Jahre geschätzt.
Die neuen Reaktoren sollen veraltete und gefährliche Anlagen ersetzen.
Sowjetunion Die amerikanische Verteidigungsminister Frank Carlucci beabsichtigt heute zum Abschluss seines Besuches in der Sowjetunion einen Raketenkreuzer im Flottenstützpunkt Sevastopol.
Während eines Treffens mit Staatspräsident Gromyko begrüßte Carlucci den offenen und produktiven Dialog, der zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten begonnen habe.
Gromyko forderte, Washington soll bei den Genfer Verhandlungen über die Halbierung der strategischen Atomwaffenarsenale mehr Engagement zeigen.
Moskau wirft Pakistan die Verletzung des Genfer-Afghanistan-Abkommens und internationalen Terrorismus vor.
Der sowjetische Außenminister Shevardnadze äußerte ungewöhnlich scharfe Angriffe gegenüber dem pakistanischen Außenminister Jakob Kahn, der sich zu Gesprächen in Moskau aufhält.
Shevardnadze verurteilte die pakistanische Unterstützung für Aktionen afghanischer Rebellen gegen die Zivilbevölkerung.
Israel, USA
Die Vereinigten Staaten untersuchen den Tod eines Amerikaners im israelisch besetzten Westjordanland.
Der 67-jährige Mann ist der erste Amerikaner, der während der Unruhen in den besetzten Gebieten ums Leben gekommen ist.
Seine Angehörigen berichten, er sei von israelischen Soldaten gezwungen worden, anti-israelische Parolen von den Mauern seines Hauses zu entfernen.
Die Soldaten hätten ihn auch daran gehindert, Medikamente gegen seine Herzkrankheit zu nehmen.
Daraufhin sei er gestorben.
Die israelischen Streitkräfte widersprechen dieser Darstellung.
Spanien.
Wegen zahlreicher Waldbrände im Gebiet der Stadt Tarragona mussten Campingplätze und Wohnhäuser evakuiert werden.
Etwa 7000 Personen hatten ihre Unterkünfte zu verlassen.
Hunderte Hilfskräfte bemühen sich, insgesamt 10 Waldbrände in der Region von Tarragona zu löschen.
Zum Teil sind Telefonverbindungen unterbrochen.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Ein tief über Oberitalien bestimmtes Wetter im Alpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh.
Durchweg stark bewölkt und häufig Regen und Regenschauer.
Zeitweise auch Gewitter.
Im äußersten Westen gegen Abend einige Auflockerungen.
Wind aus Nordwest bis Nordost.
Nachmittagstemperaturen 12 bis 17 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 13 Grad.
Die Aussichten für morgen Freitag, anfangs noch stärker bewölkt im Süden und Osten, örtlich noch etwas Niederschlag.
In weiterer Folge allgemein Bewölkungsabnahme.
Wind aus Nordwest bis Nordost, Tageshöchsttemperaturen 18 bis 24 Grad.
Das Wetter zum Wochenende, überwiegend sonnig, Temperaturen wieder steigend.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt 13 Grad, Eisenstadt bedeckt leichter Regen 11, St.
Pölten bedeckt 13, Linz bedeckt leichter Regenschauer 12, Salzburg bedeckt leichter Regen 11, Innsbruck stark wie Welt 14, Bregenz bedeckt 13, Graz bedeckt Regen 12 und Klagenfurt bedeckt 11 Grad.
Das waren die Nachrichten, siebeneinhalb Minuten nach zwölf Uhr, nun zu Beiträgen im Mittagsjournal.
Der Kreml-Flieger Rust ist also seit gestern frei.
Im jugendlichen Alter von 19 Jahren hatte der Hamburger Sportflieger Matthias Rust durch eine bislang einzigartige Aktion die Aufmerksamkeit der gesamten Weltöffentlichkeit erregt.
Ist es ihm doch Ende Mai des Vorjahres gelungen, mit einem Sportflugzeug nicht nur unbemerkt von der sowjetischen Luftüberwachung mehrere hundert Kilometer über sowjetisches Gebiet zu fliegen, er ist sogar auf dem Roten Platz von Moskau gelandet.
Ein Gerichtsverfahren in der Sowjetunion war die Folge.
Das Urteil wegen groben Rauditums, wegen Luftraumverletzung und wegen Verstoßes gegen die internationalen Luftfahrtbestimmungen erhielt Rust vier Jahre Arbeitslager aufgebrockt.
Nach nur 14 Monaten Haft wurde der Sportflieger vom Präsidium des obersten Sowjet begnadigt und noch am Tag der Begnadigung, also gestern, aus der Sowjetunion ausgewiesen.
Politisch wurde dieser Schritt Moskaus drei Tage nach Beendigung des Besuchs des westdeutschen Außenministers Genscher als Zeichen der guten Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der UdSSR gewertet.
Der Fall Rust hat aber nicht nur politisches Aufsehen erregt.
Das mediale Interesse und die Vermarktung der spektakulären Aktion sucht seinesgleichen.
Gestern genau um 21.25 Uhr landete Matthias Rust mit einer Linienmaschine in Frankfurt.
Die 200 wartenden Journalisten wurden aber enttäuscht.
Der nunmehr 20-jährige Rust wurde von Mitarbeitern der Zeitschrift Stern, die einen Exklusivvertrag mit den Rusts abgeschlossen hat, in ein Auto verfrachtet, das ihn an einen unbekannten Aufenthaltsort brachte.
Das Elternhaus Rusts wird von Journalisten geradezu belagert.
Zutritt hatten gestern nur, man könnte sagen natürlich nur, Stern-Mitarbeiter.
Mehr über den Rust-Rummel in der Bundesrepublik von Helmut Brandstetter.
Soll man lachen oder weinen über diesen Medienrummel um einen jungen Sportflieger, wo hunderte von erwachsenen Journalisten gestern Abend am Frankfurter Flughafen auf ein Lächeln vielleicht ein paar Worte des 20-Jährigen warteten und ihre Enttäuschung dann nur mit einem Pfeifkonzert ausdrücken konnten?
wo ein atemloser Reporter in den ARD-Tagesthemen darüber spekuliert, ob Matthias Rust vielleicht doch noch in der Nacht in Hamburg ankommt und für ihn das Nachtflugverbot aufgehoben wird, wo dutzende Redakteure vor dem Haus der Familie Rust in Wedel bei Hamburg übernachteten und sie doch alle zusammen wissen mussten, dass der junge Herr Rust sowie seine Eltern bereits gekauft sind.
Vater und Mutter haben, so munkelt man, drei bis vier Millionen Schilling vom Hamburger Magazin Stern dafür bekommen, dass sie nur dieser illustrierten ihre Sorgen um den Sprössling anvertrauten.
Für den jungen Mann wird auch noch einiges herausgeschaut haben.
Wofür der Stern so viel Geld ausgibt, fragt man sich.
Was gibt es denn noch Neues zu erfahren?
Die Fotos aus dem Lefortavo-Gefängnis, die den rechtskräftig Verurteilten zeigten, hatte schon im September die Bunte aus dem Hause Burda veröffentlicht.
Dazu ein Geständnis, wo dieser beteuerte, wie leid ihm das alles tue.
Woher die Bunte das Material hatte, verschwieg sie.
Aber gerade weil aus dem Fall Rust nach seiner Freilassung nicht mehr sehr viel herauszuholen ist, müssen die Hamburger Magazin-Macher ihren teuren Schützling ebenso gut bewachen.
Der Stern hatte sich ja schon einmal eingebildet, mit vielen Millionen ein Stück Geschichte kaufen und dieses dann auch noch umschreiben zu können.
Es scheiterte, wie man weiß, dann daran, dass die Hitler-Tagebücher gefälscht waren.
Matthias Rust ist als Mensch wenigstens echt.
Aber wenn man das Interview von letzter Nacht gehört hat, dass Matthias Rust dem Norddeutschen Rundfunk gewährte, mit der Auflage freilich im Fernsehen den Schriftzug ´Copyright Stern´ einzublenden, dann fragt man sich schon, ob von diesem 20-Jährigen überhaupt etwas Vernünftiges zu erfahren ist.
In dem von den Sternbewachern auf drei Minuten beschränkten Gespräch erklärte der junge Mann... Nun, das Wie, also wie ich gehandelt habe, ist natürlich aus heutiger Sicht nicht mehr zu verantworten.
Die Motive sind natürlich nach wie vor, wie sie sind.
Welche Motive waren das?
Das sagte ich bereits vor Gericht, dass ich die Beziehung zwischen unseren Staaten fördern wollte mit diesem Flug, mit meiner Existenz, mit meiner Landung dort.
Eben in Frieden im Allgemeinen.
Und wie wurde er im Gefängnis behandelt?
Ausgezeichnet.
Er wurde wunderbar behandelt.
Wie es eben ohne diese Bedingungen möglich ist.
Gab es nie für Sie Probleme psychischer oder physischer Art?
Doch, sicherlich gibt es Schwankungen.
Und die sind natürlich mit diesem Eingesperrtsein verbunden.
Aber die sind durchaus zu meistern.
Und mit der Führersprache, die ich dort hatte und dem Kontakt.
ist es durchaus möglich gewesen.
Ich war also nicht allein, man konnte sich sehr gut mit allen dort unterhalten.
Der Stern hat freilich auch Pech bei der Rust-Story.
Der Zeitpunkt der Freilassung war nicht mit der Redaktion abgesprochen.
Das Magazin kommt in der Bundesrepublik am Donnerstag zum Kiosk.
Und während heute alle Zeitungen von Matthias Rust schreiben, konnte der Stern sein Titelblatt nicht mehr im letzten Moment ändern.
Eine dunkle Schönheit soll heute Käufer locken.
Rust Ruml in der Bundesrepublik Deutschland, Helmut Brandstetter, berichtete.
Und jetzt nach Österreich.
Gegen die horrend steigenden Unfallzahlen im Straßenverkehr soll, wie die Minister Blecher und Streicher angekündigt haben, mit etlichen Sofortmaßnahmen, etwa vermehrtem Einsatz der Exekutive, vorgegangen werden.
Doch auch langfristig soll durch klare Regelungen mehr Verkehrssicherheit angestrebt werden.
Mit einem ganzen Bündel von Neuerungen wartet da etwa die 15.
Novelle zur Straßenverkehrsordnung auf, die im Entwurf vom Bundesministerium für Öffentliche Wirtschaft und Verkehr zur Begutachtung an die Parteien und mit dem Straßenverkehr befassten Stellen versandt worden ist.
Dieser Gesetzesentwurf enthält nicht unbedeutende Veränderungen für Autofahrer und speziell auch für Radfahrer, Gisela Hopfmüller berichtet.
Wissenschaftliche Untersuchungen über den Straßenverkehr sind und waren wesentlicher Bestandteil verkehrspolitischer Überlegungen.
Der Verfassungsgerichtshof hatte in der bestehenden Straßenverkehrsordnung jene Formulierung als verfassungswidrig aufgehoben, die dem Verkehrsminister die Möglichkeit gab, Verkehrsbeschränkungen für wissenschaftliche Untersuchungen zu verhängen, zum Beispiel ein Tempolimit, um mögliche Abgasminderungen zu messen.
Damit war eine Sanierung dieser Gesetzesstelle nötig.
Genau dort liegt ein Anlass für die 15.
Novelle zur Straßenverkehrsordnung.
Und bei dieser Gelegenheit werden gleich auch einige andere Änderungen vorgenommen, die aus Sicht des Verkehrsministers nötig geworden sind.
Es findet sich also im Entwurf der neu formulierte Passus, durch den der Verkehrsminister Verkehrsbeschränkungen zur Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen verhängen darf.
Allerdings höchstens für die Dauer eines Jahres.
Die nächste Neuregelung erfolgt in Anlehnung an internationale Vorbilder und betrifft die Rechtsfahrverpflichtung auf Straßen mit mehreren Fahrstreifen.
Laut § 7 Straßenverkehrsordnung ist ja jetzt der Kraftfahrzeuglenker verpflichtet, so weit rechts zu fahren, wie ihm dies unter Bedachtnahme auf die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs zumutbar und dies ohne Gefahr möglich ist.
Jetzt soll für das Ortsgebiet eine wesentliche Änderung erfolgen.
Im Ortsgebiet darf künftig der Lenker eines Kraftfahrzeuges auf Straßen mit mehreren Fahrstreifen für die betreffende Fahrtrichtung seinen Fahrstreifen frei wählen.
sieht der Gesetzentwurf vor.
Und die Erläuterungen dazu befinden, dass durch diese freie Wahl des Fahrstreifens, wohlgemerkt im Ortsgebiet, die Notwendigkeit eines öfteren Fahrstreifenwechsels entfällt, was sowohl der Sicherheit als auch der Leichtigkeit des Verkehrs diene.
Weil es ja zum Beispiel im Stadtverkehr in der Praxis nötig ist, den für das nächste Abbiegen optimalen Fahrstreifen rechtzeitig zu wählen.
In Zukunft soll dann auch rechts schneller gefahren werden können als links.
Weiter soll die Exekutive die Möglichkeit bekommen, ein Fahrzeug auch ohne konkrete Behinderung von einem behinderten Parkplatz abschleppen lassen zu können.
Bisher durfte zwar per Strafzettel oder Anzeige gestraft werden, der Abschleppwagen durfte aber erst anrücken, wenn der Behinderte zu seinem Parkplatz nicht zufahren konnte.
Ein ganzes Bündel an neu formulierten Bestimmungen gibt es für die Radfahrer.
Zum Beispiel, Nebenfahrbahnen dürfen von Radfahrern im Gegensatz zu Kraftfahrzeugen auch zum Durchfahren verwendet werden, sofern kein Radweg vorhanden ist.
Radfahrer, die von Radwegen kommen, sollen Vorrang haben gegenüber Fahrzeugen, die von Nebenfahrbahnen, Wohnstraßen, Fußgängerzonen, Ausfahrten, Parkplätzen oder Tankstellen kommen.
Was bisher zwar in der Praxis oft üblich, aber verboten war, wird nun vom Gesetzgeber erlaubt, dass nämlich einspurige Fahrzeuge an Kreuzungen rechts stehenden Autos vorfahren dürfen.
Und Radfahrer werden außerdem in Zukunft dann gegen eine Einbahn fahren dürfen, wenn es einen gekennzeichneten Radfahrstreifen von mindestens 1,20 Meter Breite gibt.
gibt es Kindersitze am Fahrrad, soll ein Speichenschutz vorgeschrieben werden.
Kinder unter 12 Jahren dürfen ein Fahrrad nur unter Aufsicht einer über 16-jährigen Person lenken oder mit behördlicher Bewilligung.
Das bedeutet, die bisher freiwillige Radfahrprüfung soll künftig Pflicht sein für Kinder im Alter zwischen 10 und 12 Jahren, sofern sie allein auf der Straße mit dem Rad unterwegs sind.
Im Herbst wird wohl diese Novellierung der Straßenverkehrsordnung politisch zur Debatte stehen, weshalb sich noch nicht abschätzen lässt, wann und in welcher endgültigen Form die geplanten Änderungen Wirklichkeit werden.
Gisela Hopfmüller fasst die Einzelheiten der bevorstehenden Novelle zur Straßenverkehrsordnung zusammen.
Wir bleiben in Österreich.
Der Wechsel des Generaldirektors der Genossenschaftlichen Zentralbank, Dr. Helmut Klaus, auf den Posten des verstorbenen Nationalbankpräsidenten Stefan Koren, hat in den Führungsetagen des Bauernbundes, der GZB, der Nationalbank und im Raiffeisenhaus in Wien ein umfangreiches Personalkarussell in Bewegung gesetzt.
Aktuellster Termin heute Nachmittag muss der Generalrat der Nationalbank den Posten eines neuen Generaldirektors ausschreiben.
Klaus hat mit seiner Entscheidung, das Präsidentenamt in der Staatsbank zu übernehmen, eine ganze Reihe von Funktionen zurückgelegt, die jetzt neu besetzt werden müssen.
Und jene, welche auf diese Plätze nachrücken, hinterlassen wieder anderswo wichtige oder interessante, unbesetzte Ämter.
Hans Adler analysiert, was da so alles in Bewegung geraten ist.
Vermutlich am reibungslosesten vollzieht sich die Klaus-Nachfolge in der Genossenschaftlichen Zentralbank.
Dort wird der Aufsichtsrat in seiner schon anberaumten Sitzung am 17. dieses Monats Dr. Klaus Liebscher zum Nachfolger des scheidenden Generaldirektors bestellen.
Liebscher ist jetzt schon stellvertretender Generaldirektor des Instituts.
Wesentlich mehr setzt die zweite wichtige Funktion in Bewegung, die Dr. Klaus vor seinem Amtsantritt in der Nationalbank zurücklegen muss.
Der Posten des Generalanwalts der Reifeisenorganisation.
Die Generalanwaltschaft des Reifeisenverbandes ist ein mehrköpfiges Gremium, dessen Vorsitz Dr. Klaus bisher inne hatte.
Sie befasst sich mit der Begutachtung von Gesetzen, welche die Raiffeisenorganisation direkt betreffen, wie etwa das Kartellgesetz und das Kreditwesengesetz.
Die Stellungnahmen der Raiffeisengeneralanwaltschaft finden dann über die Präsidentenkonferenz der Landeslandwirtschaftskammern Eingang in die Stellungnahmen der bäuerlichen Organisationen im Rahmen der Begutachtungsverfahren.
Innerbetrieblich hat die Generalanwaltschaft bei Raiffeisen eine Art Koordinations- und Schlichtungsstellenfunktion.
Vor allem bei Kollisionen zwischen den einzelnen Bereichen des grünen Riesen.
Das sind die Geld- und Warenorganisation, die Molkerei und der Weinbereich.
Direkte Eingriffe in die Geschäftsgebahrung sind nicht möglich, sodass die Macht des Generalanwalts innerhalb der Organisation Grenzen hat.
In der Generalanwaltschaft sitzt seit Jahren jener Mann, den man jetzt ersucht hat, die Nachfolge von Klaus zu übernehmen, Ingenieur Alois Dörfler, Bauernbundpräsident und Vorsitzender der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern.
Neben seiner jahrelangen Praxis in der Generalanwaltschaft bringt Dörfler vor allem sein Nationalratsmandat als Vorteil in die Organisation des Grünen Riesen mit,
Außerdem wünscht man sich auf diesem Posten parteiintern einen Bauernvertreter.
Auch diesen Wunsch kann Dervler erfüllen, denn sein Vertrag als Vorsitzender der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern läuft noch bis 1990 und er hat erklärterweise nicht die Absicht, ihn vorzeitig zu beenden.
Frei wird daher nur sein bisheriger Arbeitsplatz als Bauernbundpräsident.
Den soll, das ist inzwischen ziemlich sicher, am 17.
August der Präsident der Salzburger Landeslandwirtschaftskammer und Nationalratsabgeordnete Georg Schwarzenberger einnehmen.
Als Königsmacher und Koordinator fungiert der oberösterreichische Landwirtschaftskammerchef Hofinger, der auch die Gespräche mit Därfler geführt hat.
Hofinger selbst hat erklärterweise nicht die Absicht, seinen Platz in der oberösterreichischen Landesregierung zugunsten zentraler Wiener Funktionen aufzugeben.
Den neuen Bauernbundpräsidenten Schwarzenberger schätzt man als geschickten Verhandler.
Man hält ihm vor allem Verdienste in den Verhandlungen um das Luftreinhaltegesetz zugute, in denen er die Bauernseite zu vertreten hatte.
Und auch er ist Abgeordneter zum Nationalrat, sodass der Bauernbund einen Platz in diesem Gremium behält.
Der aktuellste Termin im Personalkarussell ist heute Nachmittag auf dem Otto-Wagner-Platz in Wien.
Dort muss der Generalrat der Nationalbank die Ausschreibung des Generaldirektors Posten beschließen, denn der bisherige Nationalbank-Generaldirektor, Dr. Heinz Kinzl, wurde Dienstag im Ministerrat zum Nachfolger des ehemaligen OIAG-Chefs Dr. Herbert Koller als erster Vizepräsident der Nationalbank nominiert.
Damit wird ein nach dem internen Hausgebrauch der SPÖ zustehender Sessel im Direktorium der Nationalbank frei, den mit großer Wahrscheinlichkeit Direktor Adolf Waller, der Kinzl jetzt schon vertritt, besetzen wird.
Es ist aber eine einmonatige Ausschreibungsfrist vorzusehen, sodass der neue Generaldirektor frühestens Anfang September bestellt werden kann.
soweit die überblickbaren Reviermaß.
Überraschungen sind jederzeit möglich.
Es gibt offensichtlich Gruppen im Agrarfunktionärbereich, die den agilen und durchschlagskräftigen Präsidenten der Niederösterreichischen Landeslandwirtschaftskammer, Ingenieur Rudolf Schwarzböck, gerne als Nachfolger des 63-jährigen Dörfler im Vorsitz der Präsidentenkonferenz sehen würden.
Aber Schwarzböck sagt selbst, für ihn stehe das überhaupt nicht zur Debatte.
Die Tiroler wieder haben ihren Raiffeisen-Zentralkassen-Chef Dr. Schlenk für die Funktion des Raiffeisen-Generalanwaltes vorgeschlagen.
Es gibt also einen deutlichen Drang, die Klaus-Bestellung mit einem Generationenwechsel im agrarischen Funktionärsbereich zu verbinden.
Im Augenblick scheint es aber nicht so, als würde diese Wachablöse auch wirklich vollzogen.
Die Neubesetzung des Nationalbank-Präsidiums zieht Personaldroschaden mit sich, Hans Adler analysierte, welche.
Sieben Minuten vor halb eins wieder ins Ausland.
Die am vergangenen Wochenende vom jordanischen König Hussein bekanntgegebene Entscheidung, sich vom israelisch besetzten Westjordanland zu trennen, es der BLO abzutreten und dadurch einen eigenen Staat für die Palästinenser zu ermöglichen, hat durchaus unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
Dominierte zuerst eine allgemeine Genugtuung über diese Entscheidung sowohl bei der PLO als auch in Israel, so werden nun in Israel Stimmen laut, wonach Teile des Westjordanlandes von Israel annektiert werden sollen.
Der Zentralrat der PLO hat nach Abschluss der Beratungen über die staatsrechtliche Trennung des Westjordanlandes von Jordanien zurückhaltend reagiert.
In einem Kommuniqué wird festgestellt, dass Jordanien seine Entscheidung ohne Absprache mit der palästinensischen Befreiungsorganisation getroffen habe.
Wie schon erwähnt, fordern nun israelische Regierungsmitglieder die sofortige Annexion von Teilen des Westjordanlandes.
Aus Tel Aviv Moshe Meisels.
Handels- und Industrieminister Ariel Sharon und der Minister ohne Portefour Yoyitzat Motayy erklärten, Israel müsse die nach der Hussein-Erklärung
in diesen Gebieten entstandenen konstitutionellen und administrativen Hohlraum ausnutzen und sofort fertige Tatsachen in ihnen schaffen.
Sie forderten, in diesen Gebieten bestehende jordanische Zivilgesetzgebung und Gerichtsbarkeit zu annullieren und an ihrer Stelle die israelische Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit auf sie auszudehnen, nachdem König Hussein auf diese Gebiete verzichtet hat.
Sharon erklärte, dass mit der Trennung Jordaniens von diesen Gebieten die Behauptung fällt, dass Israel sie von Jordanien erobert hätte.
Um einen nationalen Konsens mit der Arbeiterpartei zu erreichen, schlug er vor, zunächst die Gebiete, in denen sich die jüdischen Siedlungen befinden, das Jordan-Tal und die von Arabern dünn besiedelten Teilen des Westufers und Gaza-Streifens, laut dem Alon-Plan vom Jahre 1967 zu annektieren.
Modair erklärte, Israel dürfe nicht länger warten und müsse sofort mit der Annexion der Gebiete handeln, die von Jordanien offiziell aufgegeben wurden.
Die Minister der Arbeiterpartei reagierten sofort mit aller Schärfe auf den Annexionsvorschlag.
Sie erklärten, dass er im Gegensatz zum Cemcevit-Abkommen mit Ägypten stehe.
Außenminister Peres bezeichnete ihn als demografische Katastrophe für den Judenstaat, da weitere eineinhalb Millionen Araber in ihn einschließen würde.
Minister des Likuds und der Arbeiterpartei reagierten scharf auf die Erklärung von Minister Ilse Weissmann, er sei bereit für einen Frieden mit Yasser Arafat und der PLO zusammenzutreffen und zu verhandeln.
Die PLO wurde vom Kabinett als Verhandlungspartner abgelenkt.
Die sieben Parlamentsabgeordnete der rechtsradikalen Kechia-Bewegung forderten in einer Pressekonferenz an der Allenby-Brücke am Jordan-Fluss
von der israelischen Regierung die sofortige Annexion des Westjordanlandes und Gazastreifens angesichts des Verzichts von König Hussein auf diese Gebiete.
Israelische Experten für internationales Recht erklärten heute, Israel könne aufgrund des internationalen Rechts die besetzten Gebiete im Westjordanland und Gazastreifen nicht annexieren.
Ein solcher Schritt wäre auch vor den israelischen Parlamentswahlen am 1.
November unmöglich, da die Meinungen in der israelischen Regierung der nationalen Einheit zu 50% geteilt sind und auch keine Mehrheit dafür im derzeitigen Parlament besteht.
Mosche Meisels drei Minuten vor halb eins wieder nach Österreich.
Nach dem verheerenden Explosionsunglück gestern Vormittag in einem chemischen Betrieb im niederösterreichischen Glaubendorf bei Hollabrunn untersucht jetzt eine Kommission, wie es zu dem Vorfall überhaupt kommen konnte.
Bei der Explosion waren zwei Menschen, darunter der Firmeninhaber, getötet worden.
Es gab vier Verletzte.
Wegen austretender Gase war die Bevölkerung für einige Stunden aufgerufen, die Häuser nicht zu verlassen und die Fenster zu schließen.
Unter den in dem Betrieb gelagerten Chemikalien befand sich auch Bariumnitrat, das sich zu einem das Nervensystem angreifenden Gift entwickeln kann.
Die im Einsatz stehenden Feuerwehrmänner wurden medizinisch untersucht, acht von ihnen befinden sich noch immer im Krankenhaus, nachdem bei ihnen eine erhöhte Herztätigkeit festgestellt wurde.
Heute wurde bei den Aufräumungsarbeiten ein weiteres behördlich nicht genehmigtes Lager mit Bariumnitrat entdeckt.
Und zwar in einem benachbarten Schuppen.
Vom Unglücksort meldet sich jetzt Franz Eiselt vom Landestudio Niederösterreich.
Hier in Glaubendorf ist jetzt einen Tag nach der verheerenden Explosionskatastrophe erst das wahre Ausmaß dieses Unfalles erkennbar.
Es schaut so aus, wie nach einem Bombenangriff immer noch eine riesige Schutthalde liegt hier und der Brand, kann man sagen, ist eigentlich immer noch nicht gelöscht.
Es glost immer noch.
Dämpfe steigen immer noch auf und es kann eigentlich niemand sagen, ob diese Dämpfe giftig sind oder ob sie ungefährlich sind.
Eine Kommission von Experten tagt hier bereits seit den frühen Morgenstunden und man ist sich nicht ganz im Klaren, was man eigentlich machen soll.
Und dadurch ist auch die Bevölkerung etwas verunsichert.
Wie heute zu erfahren war, war trotz der Katastrophe von gestern doch auch eine Portion Glück dabei.
Man musste hier ja die zwei Nachbarhäuser evakuieren, wobei das direkte Nachbarhaus, da hat es auch eine Mauer weggerissen und hinter dieser Mauer haben noch eine halbe Stunde vor der Katastrophe zwei Kinder geschlafen.
Sie sind gestern, so heißt es hier, eine halbe Stunde früher aufgestanden wie gewohnt.
Also die beiden Kinder dürften einen Schutzengel gehabt haben.
Die Glauben der Bevölkerung selbst ist, wie gesagt, etwas verunsichert und ratlos.
Also ich bin nicht zufrieden, wenn man Umweltexperten hat und die wissen nicht, nach 24 Stunden auch nicht, was man machen sollte, dann ist das traurig.
Das ist meine Meinung.
Was sollten die Ihrer Meinung nach entscheiden?
Ja, gibt man das weg oder macht man irgendwas, weil das ist ja auch keine Lösung, wenn man es tut.
Gibt es da schon ein Kommando, nicht, irgendwie, bei so Sachen?
Jedenfalls sollte sowas von der Gewehrbehörde gar nicht bewilligt werden.
Weil da kann ja was sein.
Weil das Verkleinern und Verharmlosen, das bringt ja nichts.
Wenn die Realität dann bei einem Ärztefall ganz anders ausschaut.
Herr Bezirkshauptmann Dr. Wegl, die Bewohner von Glaubendorf sind etwas verunsichert, ratlos, zum Teil vertrauen Sie nicht ganz in diese Kommission, die aus Experten besteht, weil die Leute sagen, naja, die wissen auch nicht genau, was man jetzt eigentlich machen soll.
Wissen Sie es?
Schauen Sie, ich kann mir schon vorstellen, dass die Bevölkerung jetzt verunsichert ist.
Aber für uns ist es auch nicht leicht.
Ich kann nicht so ohne weiteres die Feuerwehr jetzt hineinschicken, um die Bergungsarbeiten durchzuführen.
Meine Chemiker sagen mir, das ist der derzeitige Stand, dass wir das jetzt einmal vorbehandeln müssen.
Ob das also mit Gips geschieht oder mit einem anderen Mittel, weiß ich noch nicht.
Aber zurzeit neckt man eher zum Gips hin, weil der angeblich Bariumnitrat
bindet und dann werden wir weiter sehen.
Herr Bezirkshauptmann, können Sie auch schon sagen, wie es zu dieser Explosion gekommen ist?
Da ist es schwierig eine Aussage zu treffen.
Ich bin also hier nur Vermutungen angewiesen.
Es könnte sein, ich bin hier bewusst vorsichtig, dass es beim Mischvorgang passiert ist, wo diese Chemikalien, von wem weiß ich auch nicht, wahrscheinlich vom Betriebsinhaber, gemischt wurden.
Ist es für einen Bezirkshauptmann nicht auch ein bisschen so, man kann nicht sagen, dass sie hier vielleicht Mitschuld hätten, aber hätte man sich diesen Betrieb nicht näher anschauen sollen, der hier mitten im Ort arbeitet und zu einer Genehmigung kommt?
weil sie sagen, zu einer Genehmigung kommt.
Der Betrieb ist gewerbebehördlich genehmigt.
Im Jahr 1972 von uns unter Vorschreibung zahlreicher Auflagen genehmigt worden.
Arbeitet bis zum jetzigen Zeitpunkt 16 Jahre ohne
irgendwelche Beanstandungen und wird auch vom Amtsinspektorat regelmäßig überprüft.
Sie wissen, die Bezirkshauptmannschaft ist nicht verpflichtet, also da regelmäßig Überprüfungen zu machen, allerdings nach der neuen Gewerbeordnung jetzt, die in Kürze in Kraft tritt.
Auswirkungen der gestrigen Explosion in einem niederösterreichischen Chemiebetrieb also noch nicht abzuschätzen, Franz Eiselt hat informiert.
Nächstes Stichwort Privilegienabbau.
Nichts ist wohl so schwer in den Griff zu bekommen und abzuschaffen wie Vorteile, die sich eine kleine Gruppe Menschen gegenüber der Mehrheit verschafft hat.
Das ist nicht nur bei uns so, denn auch hier hat die Debatte über den Privilegienabbau wohl noch nicht zum angestrebten Ziel geführt.
Besonders heftig wird die Diskussion derzeit in der UdSSR geführt.
Denn zu Gorbatschows Reformkurs gehört wohl auch die Abschaffung von Privilegien, die sich eine kleine Klasse auf Kosten der Mehrheit geschaffen hat.
Und so ist es gar nicht verwunderlich, dass natürlich gerade bei den Nutznießern von Privilegien, und sie sitzen nicht von ungefähr in Partei- und Machtapparaten, auch die stärksten Widerstände gegen Gorbatschows Reformpolitik ausgehen.
Aber es scheint nicht bei leeren Ankündigungen zu bleiben.
Beispiel dafür etwa, in diesen Tagen werden in Moskau drei der westlich orientierten Konsumgeschäfte geschlossen, sogenannte Luxusläden, zu denen nur Auserwählte Zutritt hatten, Christian Schüller berichtet.
die privilegierte Führungsschicht von Partei und Staat, stellt sich auf schlechtere Zeiten ein.
Eine ganze Flotte schwarzer Limousinen belagerte ein unauffälliges Haus in der Granowski-Straße und füllte das verschlafene Gässchen unweit des Kreml plötzlich mit hektischem Leben.
In Ulitsa Granovskaya Nr.
2 liegt gut versteckt eines jener Spezialgeschäfte, die demnächst geschlossen werden sollen.
Beschluss von ganz oben.
Aber noch läuft der Laden.
Männer in grauen Anzügen mit leeren Aktentaschen verschwinden in dem Hauseingang, der irreführend als Büro für Ausweise beschildert ist.
Mit bauchigen Aktentaschen und verschnürten Paketen kommen sie wenige Minuten später wieder.
Die Diskretion geht so weit, dass man nicht einmal einen Polizisten vor dem Eingang postiert hat.
Unbehelligt kann man also den grauen Männern einige Schritte weit folgen.
Ein dunkles Treppenhaus führt in einen kleinen Hof, der aussieht wie ein verlassener Klostergarten.
Über einige Stiegen gelangt man dann zur Pforte des Einkaufsparadieses.
Ein Portier im weißen Mantel versperrt ungebetenen Gästen den Weg.
Das hier sei kein Geschäft, hier gäbe es nichts zu kaufen, behauptet er zunächst.
Und die Männer mit den Paketen?
Nur auf Bestellung, sagt der Portier ehrfürchtig.
Ob er denn nicht gehört habe, dass dieses Geschäft in dieser Woche zugesperrt würde?
Der alte Herr liegt gleichgültig.
Er hat es in der Zeitung gelesen.
Als er bemerkt, dass er es selbst mit einem Reporter zu tun hat, greift er portiert zu einem schwarzen Telefon und ist sofort, ohne eine Sekunde zu warten, mit dem Vorgesetzten verbunden.
Das Spezialgeschäft ist zweifellos bestens abgesichert.
Auf die Waren, die von zahlreichen weiß gekleideten Verkäufern angeboten werden, kann man nur einen flüchtigen Blick aus der Ferne werfen.
Es scheinen keine Wunderdinge zu sein, die da angeboten werden.
Moskaus Führungsschicht lebt im Vergleich zum westlichen Ausland bescheiden.
Aus der Sicht der Betroffenen geradezu das Minimum.
Das Privileg besteht allerdings darin, dass es ein garantiertes Minimum ist.
Der Normalbürger kann auch vieles von dem erstehen, was der Privilegierte bezieht.
Mit ihm ist es allerdings ein aufreibender Kampf.
Während die Kunden der Spezialgeschäfte innerhalb weniger Minuten ihren Einkauf erledigen, gehen die übrigen Geschäfte der Stadt von ungeduldigen Kunden über.
Es kann bis zu zwei Stunden am Tag dauern, bis man die nötigsten Nahrungsmittel beisammen hat.
Wochen für ein modischeres Kleid, Monate für einen Küchenkasten, Jahre für eine Zweizimmerwohnung oder gar ein Auto.
Dinge, die der Privilegierte bisher mit einem einzigen Telefonat erledigen konnte.
Jetzt soll aber das Gefälle zwischen bevorzugten Bürgern und Normalverbrauchern kleiner werden.
Ein Teil der Spezialgeschäfte mit geschlossen 40% der Dienstpflegen werden abgeschafft.
Es ist allerdings schwer vorstellbar, dass selbst mittlere Parteifunktionäre sich dem Gesetz der Warteschlange ausliefern.
Die Absonderung seines eigenen Versorgungssektors für den sowjetischen VIP hatte zumindest einen Vorteil.
Es spart vielbeschäftigten Managern und Funktionären Zeit für ihre eigentliche Tätigkeit.
In der Schlange gibt es keine Gnade für Eilige, die sich vordrängen wollen und jüngere Kunden werden mit Schimpf davon gejagt, wenn ein hochdekorierter Kriegsveteran vor ihnen und an die Reihe kommen will.
Wenn die Sondergeschäfte zugesperrt werden, bleibt der herrschenden Klasse noch die Möglichkeit, sich auf dem Schwarzmarkt einzudecken.
Oder bei den Kooperativen, die Konfektionsware zu Individualpreisen anbieten.
In jedem Fall werden die Funktionäre höhere Gehälter verlangen müssen, denn bisher war ihr Einkommen auf niedrige Preise eingestellt.
Noch eine Schwierigkeit verhindert aber einen konsequenten Kampf gegen die Privilegien.
Die privilegierte Schicht ist breit, breiter als nur Partei- und Staatsapparat.
Anerkannte Künstler gehören ebenso dazu wie die Chefredakteure kritischer Zeitungen.
Ein Kompromiss zeichnet sich ab.
Gorbatschow will den Parteiapparat praktisch verkleinern und damit auch die Zahl der Privilegierten.
Die Sondergeschäfte werden reduziert, aber nicht abgeschafft.
Die Elite dürfte damit nur etwas...
Privilegienabbau in der Sowjetunion in kleinen Schritten, Rückschritte im Begriff von Christian Schüller aus Moskau.
Die Vereinigten Staaten, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges über mehr als 2000 Militärstützpunkte verfügten, haben nach und nach wichtige Basen verloren oder aufgegeben.
Aus Libyen etwa wurden die USA regelrecht hinausgeworfen.
Andere Stützpunkte konnten aufgrund von Entwicklungen auf dem militärtechnischen Sektor, zum Beispiel weitreichende Raketen, aufgelassen werden.
In den vergangenen Monaten mussten die USA nicht nur in Europa, sondern auch in Asien in neue Verhandlungen um Stützpunktverträge eintreten.
Und dabei zeichnet sich ab, dass Staaten wie Spanien, Griechenland oder die Philippinen neue Forderungen an die westliche Supermacht stellen.
Die Zahl der Militärbasen der USA nimmt immer mehr ab.
Hören Sie Einzelheiten von Michael Kerbler.
Das Netz amerikanischer Militärbasen, das Washington zur eigenen Sicherheit und im Interesse der NATO um den Globus gespannt hat, droht löchrig zu werden.
Regierungen wie jene Spaniens oder der Philippinen drängen auf eine Reduzierung der amerikanischen Militärpräsenz, nicht nur unter dem Hinweis auf das politische Tauwetter zwischen dem Kreml und dem Weißen Haus.
Philippe González und Spanien, aber auch Corazon Aquino und die Philippinen empfinden die US-Stützpunkte als unzählige Altlast amerikanischer Außenpolitik, die mit Diktatoren wie Franco und Marcos paktierte.
Auch in Griechenland droht der amerikanischen Armee ein Verlust wichtiger Basen.
Just in der heiklen Phase neuer Stützpunktverhandlungen mit der Athener Regierung gab Amerikas Verteidigungsminister Frank Carlucci der türkischen Zeitung Millet ein Interview, in dem er betonte, die USA seien keinesfalls bereit, Griechenland gegenüber der Türkei irgendwelche Garantien zu geben.
In Athen wurde dies als eine Brüskierung und Partei-Ergreifung der USA für Ankara gewertet.
Zwischen den NATO-Partnern Griechenland und Türkei sind die Beziehungen seit der Teilbesetzung der Insel Zypern besonders gespannt.
Die Reaktion aus Athen folgte prompt.
Die griechische Regierung kündigte gestern in einer Art Drohgebärde die Schließung des Militärstützpunkts Helenikon bei Athen an.
Aber es wird weiter verhandelt.
Die USA sind offenbar zu Konzessionen bereit und wenn schon nicht zu politischen, dann zu finanziellen.
Die Stützpunktgespräche etwa mit der philippinischen Regierung werden heute fortgesetzt.
Manila verlangt von Washington für die Vertragsverlängerung der Basen jährlich umgerechnet 14,5 Milliarden Schilling.
Das ist das Sechsfache des bisher bezahlten Preises.
Außerdem sollen die USA Manila einen Teil ihrer Schulden erlassen.
Ob Washington zustimmt, ist gegenwärtig ebenso fraglich wie ein Ja des philippinischen Parlaments.
Wenn die USA die Inseln verlassen müssten, verlören sie die größten Militärbasen außerhalb der USA, von denen aus der Indische Ozean und Teile des Pazifik kontrolliert werden.
Dr. Michael Brown vom Institut für strategische Studien sieht zwar Alternativen, weist aber gleichzeitig auf die sowjetische Militärpräsenz in der vietnamesischen Khamra-Bucht hin, die nur eine Flugstunde von den Philippinern entfernt liegt.
Es gibt Alternativen.
Die Militärstützpunkte sind nicht unersetzbar, auch wenn sie die größten außerhalb der USA sind.
Das Problem ist allerdings, dass gegenwärtig eine ganze Reihe von Aktivitäten der Marine, der Luftwaffe, der Kommunikation und Überwachung koordiniert von diesen Basen aus abgewickelt werden.
Wenn die Basen geschlossen werden, dann wird man diese Aktivitäten auf verstreute Stützpunkte aufteilen müssen.
An der vietnamesischen Küste befindet sich die größte Basis der Sowjetunion außerhalb ihres Hoheitsgebietes.
Eine große Anzahl von Marineeinheiten, aber auch von strategischen Bombern sind dort stationiert und es wird angenommen, dass sich dort auch Atomwaffen befinden.
Die Zahl der US-Stützpunkte ist seit Ende des Zweiten Weltkrieges von rund 2.000 auf weniger als 800 zurückgegangen.
Und nach der spanischen Flugzeugbasis Torrejon bei Madrid, die nun innerhalb von drei Jahren geräumt werden muss, droht jetzt der Verlust griechischer Basen.
Wie bewertet Dr. Michael Brown einen eventuellen Verlust von vier Basen mit insgesamt 3.700 Mann amerikanischem Personal?
Die Alternativen für Griechenland sind die Stützpunkte in Italien und in der Türkei, die bereits existieren und auf deren Infrastruktur man aufbauen könnte.
Ein Rückzug aus Griechenland würde zweifellos eine Lücke im Verteidigungsschirm der NATO hinterlassen.
Aber es wäre keine Katastrophe für die NATO-Strategien, die, so glaube ich, nicht wirklich erwarten, aus Griechenland abziehen zu müssen.
Doch selbst wenn dies geschehen sollte, sind die daraus entstehenden Probleme lösbar.
Spanien, Griechenland, die Philippinen.
Sie sind nicht die letzten Gesprächspartner in Stützpunktverhandlungen.
Bald werden Kenia, Somalia und der in der Golfkrisenregion liegende Oman folgen.
Der nächste US-Präsident und das amerikanische Verteidigungsministerium Pentagon werden nach einem tauglichen Ersatz für den Verlust ihrer Militärstützpunkte suchen müssen.
fehlende Militärstützpunkte und deren wegfallendes konventionelles Potenzial aber durch mehr weitreichende Nuklearwaffen zu ersetzen, wäre in der Phase der Ost-West-Annäherung eine gefährliche Alternative.
Die USA haben Probleme mit ihren Militärstützpunkten außerhalb des Landes, berichtete Michael Kerbler.
Sind wir Menschen als intelligente Wesen allein im Universum?
Das ist eine Frage, die über Jahrtausende hinweg immer wieder gestellt wird.
Durch die Weltraumfahrt und ihre Erfolge bei der Planetenforschung wissen wir, dass die Erde mit hoher Wahrscheinlichkeit der einzige Körper unseres Sonnensystems ist, auf dem sich Leben entwickelt hat.
Mutmaßungen, auch Berechnungen, dass auch andere Sterne von Planeten umkreist werden, sind immer wieder angestellt worden.
Bis jetzt mangelte es aber an ausreichend präzisen Mess- und Beobachtungsmethoden.
Das hat sich aber geändert und bei der diesjährigen Tagung der Internationalen Astronomischen Vereinigung in der amerikanischen Stadt Baltimore wurden Beweise für insgesamt zehn Planeten vorgelegt, die Sonnen in unserer Milchstraße umkreisen, Roland Machatschke berichtet.
Alle Jahre wieder tauchen Meldungen auf, dass bei fernen Sternen ein planetenähnlicher Begleiter gefunden worden sei.
Und immer wieder nimmt die Zunft der Astronomen solche Mitteilungen mit Zurückhaltung und Skepsis auf.
Dabei ist man sich grundsätzlich einig.
Der gleiche Mechanismus, durch den nach der Entstehung unserer Sonne aus dem restlichen Gas- und Staubmaterial, das wie eine Wolke die gerade erschaffene Sonne umgab, vor etwa viereinhalb Milliarden Jahren die Planeten, einschließlich der Erde, entstanden sind,
Dieser Mechanismus müsste auch bei der Entstehung anderer Sterne wirksam gewesen sein.
Demnach müssten im Universum, soweit es unseren Beobachtungen zugänglich ist, Milliarden von Planeten existieren.
Von der Theorie zum Nachweis war der Weg jedoch lang.
Es ist klar, dass Sternbegleiter wegen ihrer geringen Größe und der Tatsache, dass sie nicht von sich aus leuchten, mit optischen Teleskopen nicht erfasst werden können.
Planeten umkreisen nun genau genommen nicht ihren Stern, sondern beide, Planet und Stern, bewegen sich um den gemeinsamen Schwerpunkt ihrer Massen.
Der Stern erhält dadurch eine geringfügig größere Geschwindigkeit, als wenn er allein wäre.
Und diese Geschwindigkeitsänderung lässt sich mit spektroskopischen Methoden messen.
Bis vor kurzem waren die Methoden noch sehr ungenau.
600 Meter in der Sekunde war das Äußerste, was noch registriert werden konnte.
Ein neues Verfahren hat jetzt die Messgenauigkeit auf 10 Meter in der Sekunde verfeinert.
Zwei Gruppen von Forschern aus den USA und Kanada haben, wie sie meinen, schlüssige Beweise für die Existenz von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems vorgelegt.
Astronomen des US-amerikanischen Smithsonian Astrophysical Observatory haben bei einem Stern, der nicht einmal einen Namen trägt, sondern die Nummer HD 114762,
einen Begleiter entdeckt, der etwa 3000 Mal größer ist als die Erde oder 20 Mal größer als Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems.
Der Stern ist 90 Lichtjahre von uns entfernt und mit freiem Auge nicht sichtbar.
Eine kanadische Astronomengruppe, die schon seit sieben Jahren auf der Suche nach Planeten ist, hat mithilfe einer noch genaueren Messmethode bei 18 untersuchten Sternen insgesamt neun Planeten entdeckt.
Alle Sterne sind hell genug, um auch ohne Teleskop gesehen zu werden.
Sie sind sonnenähnlich und nicht weiter als 100 Lichtjahre von uns entfernt.
Am eindeutigsten, so teilten die Kanadier mit, sei der Nachweis eines Jupiter-großen Planeten in einer Umlaufbahn um den Stern Tau Ceti.
Planeten bei anderen Sternen zu finden, ist nicht nur eine Hochleistung der Astronomie, sondern eröffnet auch geisteswissenschaftliche Perspektiven.
Wenn das All nicht nur von Sternen und Galaxien erfüllt ist, sondern auch von Planeten, dann ist anzunehmen, dass ein bestimmter Anteil dieser Planeten erdähnlich ist und das würde wiederum bedeuten, dass sich Leben darauf entwickelt haben könnte.
Mit solchen Spekulationen geben sich aber die seriösen Astronomen nicht ab.
Sie verweisen darauf, dass mit ihren derzeitigen Messmethoden nur Riesenplaneten a la Jupiter festgestellt werden können, die wegen ihrer Größe, ihrer Zusammensetzung aus Gasen, ihrer Strahlung Leben in unserem Sinn nicht beherbergen können.
Roland Machatschke informierte über Ergebnisse, die bei der diesjährigen Tagung der Internationalen Astronomischen Vereinigung im amerikanischen Baltimore vorgestellt wurden.
Es wurden unter anderem Beweise für insgesamt zehn Planeten vorgelegt, die Sonnen in unserer Milchstraße umkreisen.
Heute geht's um die Frage Motor und Umwelt.
Thema eines Kongresses in Graz.
VW-Vorstandsmitglied Ernst Fiala zum Problem, ob Umweltargumente auch in die Autowerbung gehören.
Wissen Sie, wenn wir zwei miteinander ein Unternehmen hätten,
und hätten einen Werbeleiter, der uns sagen würde, wie er die Umwelt verbessern will und einen anderen Werbeleiter, der uns sagt, wie er unseren Umsatz erhöht.
Ich glaube, wir würden den beschäftigen, der unseren Umsatz und unseren Gewinn erhöht.
Damit sage ich nicht, dass die Automobilindustrie sich nicht engagieren soll, um die Dinge voranzutreiben, die uns auf dem Herzen liegen.
Das tun wir ja auch.
Aber eben nicht in der Werbung.
Sie können nicht ein Auto verkaufen und sagen, das braucht nur sechs Liter, wenn der einen Sportwagen sucht, der schnell beschleunigt.
Das ist nicht möglich.
Und Universitätsprofessor Rudolf Pischinger?
Das, was ich meine, ist, man sollte
auch zusätzlich diese Belange mehr betonen, was VW im Übrigen ja auch getan hat.
Es gibt ja genug Beispiele, dass VW und auch andere Firmen sehr wohl Umwelt- und Energieverbrauchsprobleme in die Werbung mit einfließen ließen.
Sie ist leider und bedauerlicherweise nicht besonders gut angekommen geworden und ich beobachte eigentlich mit einer gewissen Freude, dass die heutige Jugend für solche Probleme aufnahmebereiter wird, als es die mittlere Generation war.
Eine Diskussion zum Thema Motor und Umwelt heute Abend um etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 in unserem Journal Panorama.
Zehn Minuten vor 13 Uhr kommen wir nun zum Kulturbericht im Mittagsjournal.
Zu den ungewöhnlichsten Attraktivitäten, die der Salzburger Kultursommer alljährlich zu bieten hat, zählt das Fest in Hellbrunn.
Im ehemaligen Sommersitz der Salzburger Fürsterzbischöfe im Schlosspark von Hellbrunn läuft da an zwei Wochenenden im August eine bunt-barocke Programmfolge ab, die von Operneinachtern über Lesungen und Konzerte bis zu Pferdeballetten und einem Feuerwerk reicht.
Übermorgen Samstag ist es wieder einmal soweit.
Zum 19.
Mal beginnt das vom Fernseh-Quizmaster Gerhard Tötschinger ausgerichtete Fest in Hellbrunn.
Bei Regenwetter übersiedelt man übrigens in die Salzburger Residenz.
Hören Sie einen Vorbericht von Maria Rennhofer.
Wie immer steht das Fest in Hellbrunn nach heuer wieder unter einem Motto, das als verbindende Idee über den rund 30 verschiedenen Programmpunkten steht.
Es ist das bekannte Zitat aus einem Eichendorff-Gedicht.
Und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.
Intendant Gerhard Tötschinger.
Josef von Eichendorff hat also heuer seinen 200.
Geburtstag.
Und nachdem das Gedicht »Wünschelrute« wie eine Gebrauchsanweisung, wie ein Motto, über jedem Fest in Nepal liegt, haben wir das heuer zum Motto des Fests gemacht.
Der Grundgedanke ist, wie immer, die verschiedenen Plätze des Parks mit Leben zu erfüllen und dem Besucher Gelegenheit zu geben, beim Herumspazieren Dinge zu sehen und zu hören, die er sich vielleicht in seiner Fantasie vorstellt.
Eine neu entdeckte Mendelssohn-Oper im Steinteater, Lorzings Opernprobe im Ehrenhof, ein Offenbach-Einakter am Sternweier
romantische Lyrik, gelesen von Elisabeth Orth im Römischen Theater, Pferde und Kutschen in einer außergewöhnlichen Fahrdressur auf der Alleewiese und dazwischen immer wieder Musik.
Nochmals Gerhard Tötschinger.
Ausgehend von diesem Gedanken haben wir das Fest in das Zeichen der Romantik gestellt und haben diesen ganzen Bereich der Eichendorff-Gedichten in so knapper Form geschildert als Fernweh, Reisesehnsucht,
Posthorn, Schloss, diesen ganzen Bereich als Grundlage einer Dramaturgie für dieses heurige Fest genommen und haben die Zeit von Eichendorf in der Literatur, in der Musik, aber auch in Randbereichen in den Mittelpunkt dieses heurigen Festes gestellt.
Zusätzlich gibt es, außerhalb des generellen Romantik-Mottos, das ja nicht zum Korsett werden soll, eine Comedia dell'Arte-Aufführung mit der traditionsreichen italienischen Truppe Icarara.
Gespielt wird La Locandiera, die Virtin, in der Regie des Comedia dell'Arte-Fachmanns Ferruccio Soleri, der unter anderem als Arlechino in Giorgio Strelas Inszenierung von Goldoni's Diner zweier Herren um die Welt gereist und berühmt geworden ist.
Soleri zum Inhalt der Locandiera?
Die Geschichte ist eine Lokomotive, ein Wirtshaus.
Es gibt diese Chefin, aber dieses Wirtshaus ist ein bisschen seltsam, weil die Leute kommen, um Leben zu machen.
Zu den Spezialitäten des Fests in Hellbrunn zählen immer die Opernproduktionen, die mit Mitgliedern des Wiener Opernstudios und prominenten Gästen, heuer Ernst Gutstein, einstudiert werden.
Der musikalische Leiter Ernst Merzendorfer hat diesmal die Hochzeit des Camacho von Felix Mendelssohn Bartholdy ausgegraben.
Ein Werk, dessen Partitur zwar bekannt war, für das jedoch erst das Notenmaterial hergestellt werden musste.
Professor Merzendorfer?
Infolgedessen ist ein Werk wie die Hochzeit des Camacho, die eine große und vielleicht seine einzige, wirklich große Bemühung um die Bühne, um die musikalische Bühne darstellt, von allergrößter Bedeutung, wenn man ein Gesamtbild dieses Komponisten sich machen will.
Mendelssohn lebt in Berlin.
Der Intendant Graf Brühl war sofort dafür, einem jungen Genie den Weg zu ebnen.
Ein unendlich intriganter, schlechter Komponist, aber von allergrößter Macht, war Gasparo Spontini.
Und er hatte auch die Möglichkeit, dieses Stück umzubringen.
Albert Lorzims Opernlustspiel »Die Opernprobe« und Jacques Offenbachs komische Oper »Jeanne qui pleure, Jean qui rit« ergänzen das szenische Programm.
Daneben gibt es wie immer eigene Veranstaltungen für Kinder und auch wer sich im Schlossrestaurant stärken will, muss die Atmosphäre der Romantik nicht verlassen, denn es gibt Speisen nach Rezepten von Rossini und Spitzweg zu verkosten.
Ein fulminantes Feuerwerk bildet wie immer den Abschluss des Festes.
Mit rund 1,5 Millionen an Subventionen und etwa noch einmal so viel an Sponsorengeldern ist das Budget des Festes in Hellbrunn nicht allzu hoch.
Bedenkt man, dass die 30 Programmpunkte an sieben Tagen rund 180 Stunden Spieldauer bedeuten.
Damit könnte ein durchschnittliches Theater zwei Monate über die Runden kommen.
Beginn des 19.
Festes in Hellbrunn ist wie gesagt am kommenden Samstag.
Weitere Aufführungstage sind dann der 7., 12., 13. und 14.
August, den Vorbericht gestaltete Maria Renhofer.
Gegen Ende des Mittagsschanals, genauer gesagt 4,5 Minuten vor 13 Uhr, noch ein Nachrichtenüberblick.
Bundesrepublik Deutschland, Sowjetunion.
Der deutsche Sportflieger Matthias Rust war nach eigenen Worten von seiner gestrigen Freilassung aus sowjetischer Haft überrascht.
In einem Interview für den Norddeutschen Rundfunk sagte Rust, seine Landung auf dem Roten Platz in Moskau im vergangenen Jahr sei aus heutiger Sicht nicht mehr zu verantworten.
Er betonte jedoch neuerlich, er habe seine Tat als Friedensaktion gesehen.
Über die Haftbedingungen im Moskauer Refortovo-Gefängnis äußerte er sich positiv.
Rost war nach seinem Flug wegen Rauditums und Verletzung des sowjetischen Luftraums zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt worden.
Gestern wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen und nach Frankfurt gebracht.
Zurzeit befindet er sich an einem unbekannten Ort.
Ein sowjetischer Staatsanwalt hat unterdessen erklärt, Matthias Rust sei wegen seiner Reue entlassen worden.
Der deutsche Sportflieger hatte eingesehen, dass die Missachtung von Grenzen kein Streich, sondern ein Verbrechen sei.
Iran-Irak.
Der Iran wirft der irakischen Armee neuerlich Einsatz chemischer Waffen im Golfkrieg vor.
Nach iranischer Darstellung haben die Iraker bei einem Angriff auf die nordwestiranische Stadt Osh-Noviar chemische Kampfstoffe verwendet.
Mehr als tausend Menschen sollen Verletzungen erlitten haben.
Der Irak weist die Vorwürfe zurück.
Iranische Schnellboote haben heute erstmals seit der Annahme der UNO-Waffenstillstandsresolution zum Golfkrieg ein Schiff im persischen Golf angegriffen.
Ziel war ein norwegischer Tanker.
Überschäden oder Verletzte wurde nichts bekannt.
Nach dem Angriff wurde der Tanker von einem offenbar amerikanischen Kriegsschiff in Geleitschutz genommen.
In der vergangenen Woche hat die Teheran erklärt, seine Streitkräfte würden während der Waffenstillstandsverhandlungen keine Schiffe im Golf angreifen.
Der Iran sieht sich in seinem Recht bestätigt von den USA eine Entschuldigung und Schadenersatz für den Eher-Bus-Abschluss zu fordern.
Der iranische Außenminister Velayati sagte in New York, die Erkenntnisse der amerikanischen Untersuchungskommission hätten die iranischen Angaben voll bestätigt.
Österreich.
Nach der gestrigen Explosionskatastrophe im niederösterreichischen Glaubendorf wird jetzt das verseuchte Erdreich abgetragen und in die Entsorgungsbetriebe Simmering nach Wien transportiert.
Vorher müssen die Brandreste mit Gips behandelt werden, der das giftige Bariumnitrat bindet.
Die Explosionen in einer Wunderkerzenfabrik hat zwei Menschenleben und vier Verletzte gefordert.
Der ÖVP-Sozialsprecher Walter Schwimmer ist zuversichtlich, dass das Pensionsrecht für Bundesbahnbedienstete dem Beamtenrecht angeglichen wird.
Nach Angaben Schwimmers sollen die Bundesbahner unterschiedlich behandelt werden.
ÖBB-Bedienstete im Fahr- und Verschubdienst sollen demnach gemäß dem Nachtdienstschwerarbeitergesetz besoldet werden.
Das Koalitionsklima bei den Verhandlungen zur Pensionsreform bezeichnete Schwimmer als gut.
Jordanien.
Die Regierung in Amman hat beschlossen, ihre mehr als 21.000 palästinensischen Beamten im israelisch besetzten Westjordanland zu entlassen.
Am vergangenen Sonntag hatte König Hussein die staatsrechtlichen Verbindungen zwischen Jordanien und dem von Israel besetzten ehemaligen Westjordanien abgebrochen.
Bisher wurden die palästinensischen Beamten von Amman bezahlt.
Israel, USA.
Die USA untersuchen den Tod eines Amerikaners im israelisch besetzten Westjordanland.
Der 67-jährige Barakat Gajet ist der erste Amerikaner, der während der Unruhen ums Leben gekommen ist.
Seine Angehörigen erklärten, er sei von israelischen Soldaten gezwungen worden, Parolen von den Mauern seines Hauses zu entfernen.
Er sei gestorben, nachdem ihn die Soldaten daran gehindert hätten, Medikamente gegen seine Herzkrankheit einzunehmen.
Die israelische Armee bestreitet diese Darstellung.
Und jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Durchweg stark bewölkt und häufig Regen.
Nachmittagstemperaturen 12 bis 17 Grad.
Damit endet das Mittagjournal.
Wir melden uns wieder um 17 Uhr mit dem Journal um 5.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Christel Reis noch einen angenehmen Nachmittag.