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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag bei Mittagschanal, sagt Christel Reiß.
Eine Übersicht über das geplante Beitragsprogramm der kommenden Stunde.
Die Medienwelt in Österreich scheint in Unruhe zu geraten.
Nach der jeweils 45 Prozent Beteiligung der bundesdeutschen WAZ-Gruppe an Kurier und Krone laufen nun Kaufgespräche zwischen der Mediaprint, einer Tochterfirma von Kurier und Krone und dem der SPÖ gehörenden Vorwärtsverlag, der sich in Liquiditätsschwierigkeiten befindet.
Morgen wählt Schweden einen neuen Reichstag.
Dazu ebenso ein Vorbericht wie zu den niederösterreichischen Landtagswahlen, die am 16.
Oktober stattfinden.
Der internationale Tourismus erlebt wieder einen Aufschwung.
Im Journal zu Gast ist heute Helmut Klaus.
Seit 14 Tagen amtiert er als neuer Präsident der Nationalbank.
Kultur-In-Mittag-Journal in den österreichischen Kinos läuft der Stephen-Freyer-Film »Sammy und Rosie tun es« an.
Vor den Beiträgen ein Nachrichtenüberblick, zusammengestellt von Helmut Koller, gelesen von Wolfgang Riemerschmid.
Südkorea.
Staatspräsident Roh Tae-woo hat heute früh im Stadion von Seoul die Olympischen Sommerspiele 1988 offiziell eröffnet.
Mit etwa 70.000 Menschen war das Stadion voll besetzt.
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Samarang, hielt eine Ansprache.
Drei koreanische Athleten entzündeten das olympische Feuer, das bis zum 2.
Oktober brennen wird.
Der etwa drei Stunden dauernde Festakt fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt und war von spektakulären Folklorevorführungen umrahmt.
Von den 160 an den Spielen teilnehmenden Nationen marschierte Österreich als 105.
Land in das Stadion ein.
Fahnenträger war der Segelsportler Hubert Raudaschow.
Bei den Wettkämpfen in Sol sind mehr als 9000 Athleten vertreten.
Polen.
Vertreter der Regierung und der Opposition haben bei ihrer dritten Gesprächsrunde in der Nähe von Warschau Annäherung in offenen Fragen erzielt.
Innenminister Kiszczak und Arbeiterführer Walesa vereinbarten für Mitte Oktober die Aufnahme von Verhandlungen zur Lösung der Krise in Polen.
Angestrebt werden Veränderungen des Staatsapparates, Wirtschaftsreformen und ein Modell für mehr Rechte der Gewerkschaften.
USA.
Außenminister Schulz hat an Israel appelliert, die Militärherrschaft im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen zu beenden.
Schulz sagte, Jerusalem solle den Palästinensern politische und wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit in sie betreffenden Lebensfragen zugestehen.
Entschieden sprach sich der amerikanische Außenminister gegen eine einseitige Unabhängigkeitserklärung und die Bildung einer palästinensischen Exilregierung aus.
Irak, Türkei.
Mehr als 4000 Kurden haben nach irakischen Angaben ein Amnestieangebot angenommen und sind nach ihrer Flucht wieder in die Heimat zurückgekehrt.
Ein Sprecher der irakischen Armee betonte, in den Kurdengebieten gebe es bereits seit zwei Wochen keine Kämpfe mehr.
Nach einer irakischen Offensive waren mindestens 60.000 Kurden in den Iran oder in die Türkei geflüchtet.
Der türkische Ministerpräsident Özal rief die westlichen Länder zu Hilfsaktionen für die Ansiedlung kurdischer Flüchtlinge auf.
Die Regierung in Bagdad hat eine Untersuchung der Vereinten Nationen über mögliche Giftgaseinsätze gegen die Kurden abgelehnt.
Mosambik.
Papst Johannes Paul II.
hat in Mosambik der letzten Station seiner Afrikareise neuerlich zufrieden aufgerufen.
Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche appellierte vor allem, an die von Südafrika unterstützten Untergrundkämpfer die Waffen niederzulegen.
Staatspräsident Sissano betonte, seine Regierung sei zu einer Versöhnung bereit.
Die katholischen Bischöfe in Mosambik hätten den Präsidenten wiederholt aufgefordert, mit den Rebellen zu verhandeln.
Sowjetunion
Die Getreideernte in der Sowjetunion wird nach Angaben von Parteichef Gorbatschow heuer noch niedriger sein als im vergangenen Jahr.
1987 waren effektiv nur 211.000 Tonnen eingebracht worden.
Für heuer sagen die zuständigen Behörden ein Ernteergebnis von 235 Millionen Tonnen voraus.
Es wird aber angenommen, dass die Ernte unter dieser Marke bleiben wird.
Bei einer Rede in Krasnoyarsk, der größten Stadt Ostsibiriens, machte Gorbatschow Unzulänglichkeiten und Schwierigkeiten in Sibirien, Kasachstan und im Gebiet entlang der Volga dafür verantwortlich.
Er betonte aber, Jahreserträge über 200 Millionen Tonnen seien noch immer zufriedenstellend.
Vorrangiges Ziel der Kreml-Führung sei die Lösung der Nahrungsmittelengpässe in der Sowjetunion.
Italien
Vor allem Späturlauber und Geschäftsreisende dürften Ende dieses und Anfang nächsten Monats von einer neuen Streitquelle im italienischen Verkehrswesen betroffen werden.
Die drei großen Gewerkschaften haben für die Zeit vom 25.
September bis 8.
Oktober zu Ausständen im gesamten Verkehrswesen aufgerufen.
Auslösende Momente dafür sind aber nicht Einkommensforderungen, sondern politische Wünsche der Gewerkschaften.
Sie wenden sich gegen Pläne der Regierung in Rom, die Verkehrssubventionen zu kürzen, Bahnstrecken stillzulegen und Personal einzusparen.
Mexiko, USA.
Der Wirbelsturm Gilbert hat neuerlich die mexikanische Küste heimgesucht.
Der Hurricane bewegt sich nun mit Spitzengeschwindigkeiten von 220 km in der Stunde auf die zweieinhalb Millionen Einwohner zählende Stadt Monterrey zu.
Wetterfachleute sagen voraus, dass der Sturm bis morgen durch das Zentrum von Nord-Mexiko sowie über Texas und Oklahoma hinwegziehen wird.
Es werden Überschwemmungen und schwere Regenfälle befürchtet.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden teilweise heiter, sonst aufgelockert bis stark bewölkt.
Regional Regen, besonders an der Alpen-Nordseite.
Mäßiger bis lebhafter West- bis Nordwind.
Nachmittagstemperaturen 11 bis 17 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 3 bis 12 Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag.
Im Süden meist sonnig, sonst aufgelockert bis stark bewölkt.
Örtlich Regenschauer.
An der Alpen-Nordseite teilweise auch länger anhaltender Regen.
lebhafter bis stürmischer Nordwestwind.
Frühtemperaturen 3 bis 12 Grad, Tageshöchstwerte 13 bis 20 Grad.
Die Vorschau auf Übermorgen, Montag.
Im Norden und Nordosten zeitweise noch Wolkenfelder, sonst zunehmend sonnig.
Temperaturanstieg.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 25 Grad, Westwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 15 Grad, Nordwestwind 25 Kilometer.
St.
Pölten bedeckt 12 Grad, Linz bedeckt Nieseln, 11 Grad, Westwind 20 Kilometer in der Stunde.
Salzburg bedeckt, leichter Regen 11 Grad, Innsbruck stark bewölkt 11, Bregenz stark bewölkt 12 Grad, Graz, Heiter 16 und Klagenfurt-Heiter 13 Grad.
In der österreichischen Medienlandschaft dürften weitere Veränderungen bevorstehen.
Der traditionsreiche sozialistische Vorwärtsverlag, in dem nicht nur das SPÖ-Organ Neue AZ gedruckt wird, sondern ab Mitte Oktober auch die von Oskar Bronner gemeinsam mit dem Springer Verlag gegründete Neue Tageszeitung Der Standard, befindet sich in Liquiditätsschwierigkeiten.
Und der für die Finanzen zuständige SPÖ-Zentralsekretär Günther Sallerberger hat vom Parteivorstand den Auftrag bekommen, sich nach Partnern oder einem Käufer für den Vorwärtsverlag umzusehen.
Interesse am Kauf des Vorwärts besteht bei der vor knapp drei Monaten gegründeten Firma Mediaprint.
Die Mediaprint mit 4.000 Mitarbeitern, das größte Medienunternehmen Österreichs, ist eine Tochtergesellschaft von Kronen Zeitung und Kurier, deren gemeinsamer Partner wiederum die Deutsche Waz-Gruppe ist.
Gegen eine Kooperation zwischen Vorwärts und Mediaprint tritt nun aber Oskar Bronner, der Standard-Herausgeber, auf.
Im Gespräch mit Manfred Steinhuber erhebt er Vorwürfe gegen die SPÖ.
Mir wurde vor, bevor ich für meine neue Zeitung, der Standard, den Druckvertrag unterzeichnet habe, versichert, sowohl von der Druckerei als auch von der SPÖ, dass man genau nur diesen Auftrag braucht, um als selbstständige Druckerei zu überleben.
Und dass man, falls ich den Auftrag dort nicht unterzeichnen würde, die Dokerei voraussichtlich an die Firma Mediaprint verkaufen müsste, hat mir dann auch noch brieflich versichert, dass die Selbstständigkeit erhalten bleibt, wenn ich unterschreibe.
Und bei der Auswahl der Dokerei für die Zeitung habe ich mich natürlich leiten lassen.
dass es besser ist für die Zeitungslandschaft, wenn es mehrere Druckereien, mehrere selbstständige Druckereien gibt und nicht ein Monopol, das dann praktisch nicht nur, das dann praktisch die ganze Herstellung diktieren kann, aber auch Schwierigkeiten, allenfalls Schwierigkeiten produzieren kann für Zeitungen, die nicht diesem Monopol angehören.
Und daraufhin haben wir den Vertrag unterzeichnet, indem wir
aus Sicherheitsgründen extra noch ein Vorkaufsrecht uns zusichern haben lassen, damit, falls die Druckerei oder Teile der Druckerei oder die ganze Gesellschaft veräußert werden sollte, dass meine Zeitung ein Vorkaufsrecht haben soll.
All das wurde unterzeichnet und jetzt plötzlich höre ich, dass die Verhandlungen vor dem Abschluss stehen und ich höre das nicht nur gerüchteweise, sondern das hat mir auch
jetzige Vorsitzende des Aufsichtsrats und mit Finanzdingen in der Partei beschäftigte Sekretär gestern telefonisch mitgeteilt und auch dazu gesagt, dass er der Meinung ist, dass das Vorkaufsrecht, das mir zugestanden wurde, da nicht zutrifft.
Also irgendwelche Spitzfinigkeiten scheint er da in Anwendung bringen zu wollen.
Daneben höre ich, dass
Mitglieder des Parteipräsidiums, die an sich den Verkauf abgesegnet haben, von diesem Vorkaufsrecht zum Beispiel keine Ahnung gehabt haben.
Es ist sehr verwunderlich und ich durchschaue nicht, was da gespielt wird, was es da für Nebenabsprachen geben kann.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die SPÖ Verträge, die sie abschließt, nicht einhält.
Also ich bin
irgendwie zuversichtlich, dass noch eine andere Lösung gefunden werden könnte.
Eine andere Lösung, das könnte, nachdem sich der Vorwärtsverlag ja in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet, auch der Kauf des Vorwärts durch Ihr Unternehmen sein.
Das müsste man prüfen.
Dazu habe ich mehr dieses Vorkaufsrecht gesichert.
Nur kann ich jetzt nicht sagen, dass ich
sofort die Druckerei kaufen kann.
Ich kenne ja nicht einmal eine Bilanz, geschweige denn sonstige interne Druckerei, ich habe mich damit nie beschäftigt.
Aber deswegen wird in einem Vorkaufsrecht auch eine Prüfungsfrist vereinbart.
In unserem Fall wurden drei Monate vereinbart, wo man sich halt die Unterlagen anschauen kann und dann beschließen kann, ja, wir treten da ein oder nicht.
Ja, und im Übrigen ist es für mich schwer vorstellbar, dass die SPÖ
die schon die Hände in den Schoß gelegt hat, als bei der Zusammenschluss von VAT, Kurier, Corona und Mediaprint ein enormes monopolartiges Gebilde entstanden ist, dass die jetzt auch noch aktiv und auch noch mit vertragsbrüchigen Elementen mithelfen will, wenn dieses Monopol am Drucksektor zumindest
Schwere Vorwürfe gegen die SPÖ erhoben vom Standard-Herausgeber Oskar Bronner.
Mit ihm telefonierte Manfred Steinhuber.
Wir haben natürlich versucht, von SPÖ-Seite dazu eine Stellungnahme zu bekommen.
Aber der zuständige Zentralsekretär Sallerberger ist im Ausland und Zentralsekretär Keller wie auch SPÖ-Vorsitzender Wranitzki wollten dazu keinen Kommentar abgeben.
Die Begründung, die Gespräche seien noch in Gang, ein Abschluss seien noch nicht in Sicht.
Niederösterreich wählt am 16.
Oktober den Landtag.
Derzeit sind dort nur die beiden großen Parteien vertreten.
Die ÖVP hält bei 32 Mandaten die SPÖ bei 24.
Diesmal rechnen sich aber auch die freiheitlichen Chancen aus, erstmals in den Niederösterreichischen Landtag einzuziehen.
Die Wahlen im sogenannten Kernland der ÖVP haben durchaus Signalcharakter, sind durch mehr als 1,2 Millionen Menschen wahlberechtigt.
Das ist ein Viertel der wahlberechtigten Bevölkerung Österreichs, Franz Eiselt berichtet.
Die FPÖ will mit vier bis sechs Mandaten in den niederösterreichischen Landtag einziehen.
Die Chancen dafür bestehen.
Alle Umfragen deuten darauf hin, dass sie seit der Nationalratswahl, wo sie 6,1 Prozent erzielte, in Niederösterreich noch zulegen konnte.
Die Volkspartei pendelt nach den Umfragen so um die 50%.
Sehr viel wird bei der Verteilung der Mandate von der Wahlbeteiligung abhängen.
Je höher sie ist, desto besser für die ÖVP, die ihre absolute Mehrheit halten will.
Landeshauptmann Siegfried Ludwig hat deshalb bei dem ÖVP-Wahlkongress in St.
Pölten die Funktionäre aufgefordert, alles zu tun, um eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen.
Und daher habe ich eine Bitte.
Bemüht euch in den nächsten Tagen und Wochen,
euren Mitbürgern zu sagen, wer in diesem Lande Erfolge aufzuweisen hat und wer die Zukunft schon jetzt positiv gestaltet.
Sagt euren Mitmenschen, dass es diese Zukunft nur mit einer starken ÖVP geben kann.
Sagt ihnen, dass dies auch für die Gemeinden gilt und die Gemeindezukunft ebenfalls nur mit einer starken Volkspartei gesichert ist.
Ich darf daher an die Freunde in den Gemeinden appellieren, rennt bei dieser Landtagswahl so ums Leiberl, als ginge es um eine Gemeinderatswahl.
Der Wahlkampf selbst verläuft bisher fast harmonisch und ohne persönliche Angriffe.
ÖVP und SPÖ verweisen auf ihre Zusammenarbeit, die sie auch nach den Landtagswahlen fortsetzen wollen.
Die ÖVP geht mit dem Motto mit Siegfried Ludwig den Weg fortsetzen in die Wahl.
Die SPÖ wirbt mit Landeshauptmann-Stellvertreter Ernst Höger und dem Slogan Erfolgreich für Niederösterreich.
Gestritten wird höchstens um die Vaterschaft für Landeshauptstadt und Regionalisierung.
Gleichzeitig mit der Schaffung der Landeshauptstadt St.
Pölten wurde nämlich beschlossen, in den nächsten 20 Jahren 500 Millionen Schilling für den Ausbau der Infrastruktur in den Regionen auszugeben.
Beides beansprucht die ÖVP für sich, wie Landesparteisekretär Gustav Vetter in St.
Pölten feststellte.
Es ist ja nahezu belustigend und unterhaltsam.
Wenn ich mir die Plakate der Sozialisten anschaue, dann frage ich mich direkt,
für wie vergesslich Ernst Höger die Niederösterreicher eigentlich hält?
Oder weiß er selber nicht mehr, dass er gegen Hauptstadt und gegen Regionalisierung Sturm gelaufen ist, als wolle er die Welt vor dem Einsturz bewahren?
Glaubt er denn, dass die Niederösterreicher dieser Rate in den Tageszeitungen schon wieder vergessen haben, in denen er aufgefordert hat, gegen Hauptstadt und gegen Regionalisierung zu stimmen?
Oder will Ernst Höger mit dieser Kehrtwendung wieder seine Sportlichkeit unter Beweis stellen, um uns vorzuführen, wie perfekt er in seiner Disziplin dem Aufspringen auf den fahrenden Zug bereits geworden ist.
Landeshauptmann-Stellvertreter Ernst Höger wiederum sagt, die Regionalisierung sei eine langjährige Forderung der SPÖ gewesen.
Er hat beim Wahlkampfauftakt der SPÖ, beim Heimatreffen in Retz, zu dem rund 20.000 Menschen kamen, auch auf die Kritik Vetters geantwortet.
Den Weg fortsetzen hieße, zur Kenntnis zu nehmen, dass wir im Bereich der Umwelt täglich eine Niederlage erleiden.
Den Weg fortsetzen hieße zur Kenntnis nehmen, dass wir in einigen Krisenregionen noch immer 10 Prozent Arbeitslosigkeit haben.
Den Weg fortsetzen, liebe Freunde, dass hieße zur Kenntnis nehmen, dass es noch viel zu viele gibt, die in viel zu vielen Positionen viel zu viel verdienen.
Und den Weg fortsetzen, liebe Freunde, das hieße, so weitertun, als wäre nichts geschehen.
Und ich sage euch etwas.
Es hat sich ein Parteisekretär dazu verstiegen zu sagen,
Ich bin auf einen Zug aufgesprungen.
Ich sage euch etwas dazu.
Auf einen Zug der ÖVP kann man nicht aufspringen, weil der bewegt sich nicht.
Der steht nämlich auf einem Nebengleis in die Vergangenheit.
Und von dort soll man abspringen, nicht aufspringen, wenn man es ehrlich mit diesem Land meint.
Die SPÖ, so hat Höger weitergesagt, will Stimmen und Mandate gewinnen.
Sie wirbt um diese Stimmen nicht in klassischen Wählerversammlungen, sondern in Kleinversammlungen, bei Kindergrillpartys, bei Betriebsbesuchen und mit Aktionen in den Fußgängerzonen der Städte.
Die Freiheitliche Partei hat ihre Wahlwerbung auf Helmut Grönes abgestimmt.
Er führt die Reststimmenliste an und ist damit bei der Erringung eines Grundmandates so gut wie sicher im Landtag.
Beim FPÖ-Wahlkampfauftakt in der Fußgängerzone von St.
Pölten kritisierte Grönes die Zusammenarbeit der Großparteien und sagte, zu einer echten Demokratie gehöre auch eine gut arbeitende Opposition.
Wir können eines erreichen, dass die verschiedenen Parteien endlich gezwungen sind, ein bisschen besser zu arbeiten, ein bisschen mehr zu machen und sich nicht darauf verlassen können, dass sie im Landtag eh alle hinter sich haben.
Ob die FPÖ bei einem Einzug in den Landtag zum Züngeln an der Waage werden kann, etwa so wie im Burgenland, das ist fraglich.
Die Landespolitiker der beiden großen Parteien haben sich nämlich von der FPÖ-Jarkaidas jedenfalls mehrere Male distanziert.
Die Chancen der anderen Parteien für einen Einzug in den Landtag sind eher gering.
Den Grünen ist es nicht gelungen, eine Einheitsliste zustande zu bringen.
So kandidieren in allen vier Wahlkreisen die Grün-Alternativen, das ist die Parlamentsfraktion und die Vereinten Grünen.
Auch die KPÖ kandidiert in allen Wahlkreisen.
In drei Wahlkreisen kandidiert die Liste Wir Niederösterreicher mit dem Spitzenkandidaten Karl Steinhauser.
Nur im Industrieviertel wiederum kandidiert die Liste Peppi Wagner.
Wagner ist Vizebürgermeister in Mödling und war früher ein freiheitlicher Mandatar.
Ebenfalls nur im Industrieviertel kandidiert die Liste ein Herz für Inländer, die der NDP Norbert Burgers nahe steht.
Ob jetzt wirklich alle neun Parteien kandidieren, wird aber erst am 22.
September entschieden.
Bis dahin werden die Unterstützungsunterschriften je 200 pro Wahlkreis auf ihre Richtigkeit hin überprüft.
Landtagswahl in Niederösterreich am 16.
Oktober über Ausgangsposition und Wahlkampf der wahlwerbenden Gruppeninformierte Franz Eiselt.
12 Uhr und 20 Minuten im Mittagsjournal jetzt zu unserer Samstagshilfe.
Im Journal zu Gast.
Nach einem monatelangen Tauziehen, die SPÖ unter Franz Ranitzky wollte Kontrollbankchef Helmut Haschek, die ÖVP unter Alois Mock ihren Industriessprecher Josef Taus, einigte man sich auf einen neuen Generaldirektor der Nationalbank, den früheren reifweisen Generalanwalt und Generaldirektor der Genossenschaftlichen Zentralbank Helmut Klaus.
Der heute 60-jährige gelernte Jurist, verheiratet drei Kinder sowie Enkelkinder, war 30 Jahre im Dienste der Raiffeisenorganisation.
Zuletzt bedingt durch seine Funktion als Bankchef in zahllosen Funktionen tätig.
Mit 1.
September hat er nun sein neues Amt in der Nationalbank angetreten.
In einer ersten Pressekonferenz bekräftigte er die Hartwährungspolitik fortzusetzen, wozu aber auch Disziplin in der Lohnpolitik erforderlich sei.
Mit Präsident Dr. Helmut Klaus sprach Erich Aichinger.
Kamitz, Koren, Klaus.
K wie Kontinuität.
Das ist ein Werbespruch, den sie für sich selber beim Amtsantritt erfunden haben.
Ist das eigentlich ein Werbespruch, der ein bisschen auch signalisieren sollte, ich habe mich schon ein wenig geärgert, dass in den Medien gekommen ist, ich bin nur so Mann der zweiten Wahl, Kompromisskandidat.
Ich meine, dass die Ereignisse im Zusammenhang mit der Bestellung des neuen Präsidenten der Nationalbank für niemand persönlich erfreulich gewesen sind.
Ich kann aber feststellen, dass ich also in der Ausübung meiner Funktion
eher positive Überraschungen erlebt habe.
Ich habe also wirklich sehr gute Kontakte von vornherein mit der Bundesregierung, aber auch hier im Hause der Nationalbank mit den Kollegen herstellen können.
Ich glaube, diese Dinge sind vorüber.
Und K für Kontinuität ist eigentlich das Bekenntnis, dass an den Grundzielen der Nationalbankpolitik in Wirklichkeit nichts zu ändern ist.
Und diese Grundziele stehen im Gesetz drinnen.
Sie ergeben sich aber auch aus der praktischen Politik, die meine Vorgänger und daher auch ich machen werden.
Es ändert sich nichts an der Politik der Unabhängigkeit der Notenbank, die auch parteipolitisch zu verstehen ist.
Es ändert sich nichts an der Politik der Notenbank in Richtung Wechselkurse.
Die Hartwährungspolitik wird weiter fortgeführt.
Es ändert sich nichts an der Politik der Notenbank an der Stabilisierung der Währung, an der Geldwerterhaltung im In- und im Ausland festzuhalten und unseren Spornanlegern, aber auch den sozial Schwächeren für die, glaube ich, die Erhaltung des Geldwertes ein
eminentes Postulat sozialer Gerechtigkeit ist, an all diesen Grundelementen der Notenbankpolitik soll sich nichts ändern.
Der Paragraf 4 des Nationalbankgesetzes sagt, im Grunde darf die Nationalbank nur das machen, was die Wirtschaftspolitik der Regierung vorgibt.
Wir haben in der Politik der Nationalbank auf die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung Bedacht zu nehmen.
Dieses Bedachtnehmen heißt nicht, dass wir diese Politik mitmachen oder durch eigene Maßnahmen unterstützen müssen, sondern es heißt zum Beispiel auch, dass die Politik der Notenbank unter Umständen eine
vom rein währungspolitischen, geldpolitischen Standpunkt falsche Politik zu korrigieren hat.
Denn auch das ist Bedachtnahme auf die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.
Ich sage das rein theoretisch, denn ich sehe momentan nicht den geringsten Anlass, dass etwa die Politik der Notenbank Maßnahmen der Regierung korrigieren müsste, vielmehr umgekehrt.
Ich glaube gerade das Ziel der neuen Bundesregierung war es, auf den verschiedenen Gebieten
wo wir Schwachstellen gemeinsam geortet haben, eine neue, sinnvolle Politik zu kreieren.
Das heißt, wir sind dabei, eine Steuerreform durchzuführen, die Wirtschaftsimpulse bringt, die durchaus im Sinne der Notenbankpolitik liegt.
Wir haben eine Budgetpolitik, die die Regierung eingeschlagen hat, die eine allfällige Gefährdung einer Hartwährungspolitik der Notenbank ausschließen kann, wenn das Ziel auch tatsächlich erreicht wird.
Das heißt also, ich würde sagen, momentan liegen wir voll auf Parallelkurs.
Aber fast 700 Milliarden Finanzschuld, das ist noch immer unerfreulich.
Bei allem Lob, das Sie jetzt ausschütten über die Budgetpolitik, Konsolidierungspolitik der Regierung.
Wir haben nicht die geringsten Probleme, auch bei der von Ihnen angeführten Zahl, unsere Wechselkurspolitik heute glaubhaft zu verkaufen.
Das heißt, die Hartwährungspolitik war noch nie so abgesichert wie derzeit.
Aber die Budgetsituation hätte eine offene Flanke werden können, wenn nicht rechtzeitig das Ruder herumgerissen worden wäre.
Sie sitzen jetzt seit 14 Tagen auf dem Präsidentensessel der Nationalbank.
Man hat Ihnen so ein bisschen beim Antritt von den Medien mitgegeben, er mag zwar ein ausgezeichneter Banker sein, kommt aus dem Agrarsektor, ist ein Schreibtischbauer so etwa, aber die großen internationalen Bankkontakte fehlen ihm eigentlich.
Also zunächst möchte ich doch etwas korrigieren.
Ich bin eigentlich nie ein Agrarmann gewesen.
Ich bin natürlich dadurch, dass ich also Generalanwalt der österreichischen Reifeisenbewegung gewesen bin, mit Agrarproblemen mehr
konfrontiert worden als vielleicht mancher andere und das würde ich meinen, das ist eine ganz gute Erziehung und eine ganz gute Vorbedingung, weil ja letzten Endes die Agrarpolitik ein Schlüsselpunkt zum Beispiel auch im Rahmen der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ist und ein sehr heißer und umkämpfter Problemkreis.
Aber ich bin gelernter Banker, vielleicht mag da einer sagen, ein farbloser Fachmann, dann würde ich sagen, das ist mir lieber als ein bunt schillernder Laie, gerade für diese Position hier.
Und bitte sehr, die GZB, also das Institut, von dem ich komme, hat also in den letzten Jahren und Jahrzehnten
Ich bin also immerhin 31 Jahre bei der Raiffeisenorganisation oder von 19 Jahren in führender Position in dieser Bank gewesen.
Ich glaube einer der, wenn nicht überhaupt der längst dienende, aktive Generaldirektor.
So viele internationale Beziehungen aufgebaut, dass man also sicher nicht sagen kann, ich hätte also keine Ahnung, was draußen in der Welt vor sich geht.
Sie kommentieren das mit einem gewissen inneren Vergnügen.
Erinnern Sie sich eigentlich mit eben solchen Vergnügen beispielsweise an Ihre Tätigkeit als ÖVP-Finanzreferent oder redet man darüber nicht?
Warum soll ich nicht darüber reden?
Für mich ist Parteibuch nicht Voraussetzung für irgendeine Karriere, sondern Ausdruck einer Gesinnung und zu der Gesinnung stehe ich.
Denn ich glaube, dass gerade der christliche Humanismus eine der wesentlich gestaltenden Kräfte unserer gesamten obendländischen Kultur ist.
Und warum soll ich das also in irgendeiner Form leugnen?
Was wird schon ein Bankdirektor?
Vereinskassier wird er und so bin ich auch Vereinskassier geworden für eine bestimmte Periode, die lange zurückliegt und an die ich mich fast nicht mehr erinnere.
die jetzt eigentlich von anderen immer wieder gefunden wird.
Für mich persönlich war das also eine Aufgabe, der ich mich nicht entzogen habe, in einer relativ schwierigen Situation, wo es darum gegangen ist, die Finanzen einer Regierungspartei in die Finanzen einer Oppositionspartei umzuwandeln, bevor es noch eine offizielle Parteienförderung gegeben hat.
Das ist historisch, schauen wir ein bisschen in die Zukunft, wenn ich vorschlagen darf.
Österreich blickt jetzt ziemlich angestrengt in Richtung EG.
Was hat eigentlich aus Ihrer Sicht die EG für uns, für eine Bedeutung?
Ein kleines Land wie Österreich kann einfach nicht, auch bei allem guten Willen und bei aller Anerkennung eines großen Nachholbedarfs, den wir hier haben, auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung, also das gleiche leisten wir einen Markt von 320.
Millionen.
Daher also auch von dieser Seite her absolute Notwendigkeit hier den Anschluss zu finden.
Das heißt aber jetzt nicht unbedingt, dass wir, wir müssen uns gerade vom Standpunkt der Geld- und Währungspolitik auf den größeren Markt vorbereiten.
Vorbereiten heißt aber nicht nur im Rahmen des Marktes, sondern unter Umständen auch außerhalb dieses Marktes oder
Das heißt, es gibt ja viele Möglichkeiten.
Beitritt, Assoziierungsverträge, es gibt viele Möglichkeiten sich an diesen großen... Das ist aber dann politisch.
Das eben ist dann eine politische Frage.
Ich glaube, wir als Notenbank, und wir haben diese Frage nicht zu prestieren, nicht zu entscheiden, wir können nur schauen, dass wir währungs- und geldpolitisch die Voraussetzungen für jede Art der zukünftigen Entwicklung geben.
Daher werden wir, und das ist der Blick in die Zukunft, wir werden liberaler werden in der Politik, insbesondere Liberalisierungen im Geld- und Kapitalverkehr vornehmen, administrative Hindernisse beseitigen, deregulieren, wo das also sinnvoll ist und unsere Wettbewerbsfähigkeit
stärken kann.
Wir werden eine vernünftige Währungspolitik zu machen haben, die der Wirtschaft die entsprechenden Kalkulationsmöglichkeiten eröffnet.
Das heißt, wir müssen schauen, dass wir der Wirtschaft die geldpolitisch optimalen Rahmenbedingungen liefern.
Und das wird die Aufgabe der Notenbank in den nächsten Jahren sein.
Eine sehr banale Frage.
Grün und Blau kennt man manchmal wirklich nicht auseinander, den Hunderter und den Tausender.
Ist da an irgendeine Änderung gedacht?
Die Vorbereitung einer neuen Banknote dauert also eine unendlich lange Zeit, vom Stadium der Planung bis zur Durchführung.
Ich möchte jetzt weder die bestehenden Banknoten verteidigen, die international gesehen sich sicher eines großen Ansehens erfreuen und die von der Fälschung sicher
bis zu erkennen durch Blinde, vielleicht fast weniger für Sehende.
Sie haben den relativ geringen Farb- und Formatunterschied angesprochen.
Ich möchte also hier sicher dazu nichts sagen, aber wir liegen mit dem Format unserer Banknoten also auf der modernen Linie.
Die Farbgebung ist eine andere Frage.
Sicher möchte ich meinen, dass man diese Dinge nicht überbewerten soll.
Denken Sie an die Dollar-Noten, die sind von 1 bis 100, 200, eigentlich alle im gleichen Format, mit der gleichen Farbe und man muss halt schauen.
ob da der 1, der 2, der 5, der 10 oder der 100 da draufsteht.
Und ob er echt ist.
Und ob er echt ist, das ist also beim Dollar jedenfalls ein viel größeres Problem als bei der Schillingnote.
Sie haben auch hier ein Erbe vorgefunden, das sehr kritisiert wurde.
Proporz genannt, hat hier ein besonders exotisches Vokabel Honolulu-Abkommen.
Heißt deshalb so, weil es irgendwo einmal auf einem Rückflug von einer internationalen Tagung geschlossen wurde und die genaue Aufteilung nach Parteizugehörigkeiten der Positionen im Haus vorsieht.
Sollte man das nicht auch langsam auslaufen lassen?
Wie groß ist Ihre Einflussmöglichkeit?
Ich möchte eines an die Spitze der Antwort stellen, und zwar, dass ich meine, dass Währungspolitik in unserem Land eine Sache der staatstragenden Parteien sein sollte und hier immer eine Einhelligkeit und ein Einvernehmen hergestellt werden sollte.
Das heißt, ich bin ein unbedingter Anhänger jetzt nicht, was ich also parteipolitischen Streit um die Währungspolitik zu entfachen, sondern zu schauen, dass wir hier immer koordiniert und einvernehmlich vorgehen.
Und diese Einheitlichkeit der Währungspolitik ist mir manches Opfer wert.
Und eines dieser Opfer ist sicher unter Umständen der von Ihnen zitierte Proporz, den ich zur Erreichung dieses Zieles manchmal zumindest in den Leitungsorganen für durchaus nützlich halte.
Aber sicher haben Sie im Grunde genommen recht, dass wir hier auch eine Flexibilisierung der Personalpolitik brauchen.
Ich bitte um Vergebung für eine indiskrete Frage.
Es gibt ein offenes Geheimnis in Österreich.
Wer in einer Partei verankert ist und in der Karriereleiter bergauf fällt, muss umso mehr Parteisteuer zahlen.
Trifft das Sie auch?
Ich darf Ihnen auch ganz offen antworten und sagen, dass ich es als einen
der Vorteile der österreichischen Volkspartei ansehe, dass sie nie von Parteisteuern oder fixen Gebühren oder sonst etwas verlangt.
Über solche Dinge wird eigentlich nie ein Wort verloren und geredet.
Ich finde es als selbstverständlich, dass man für seine Gesinnungsgemeinschaft auch Opfer bringt und etwas tut, aber das muss jeder individuellen Entscheidung überlassen werden und das wird es auch bei der ÖVP.
Sie beziehen eine der fürstlichsten Gagen in ganz Österreich.
Halten Sie sich für gerecht entlohnt?
Da fehlt es auch von der christlichen Soziallehre her.
Darf ich Ihnen eine Antwort geben?
Ich habe mich um diesen Job nicht beworben.
Ich habe noch nie um irgendein Salea in meiner
Karriere bisher zu verhandeln gehabt.
Ich habe es auch hier nicht.
Ich finde Dinge vor, nachdem ich nun keinen einzigen Gehalt bezogen habe, weil also der nach Genehmigung durch die Organe von der Bundesregierung zu entscheiden ist.
Ich weiß nicht einmal, was ich kriege, auch wenn Sie mir das nicht glauben.
Ich habe einige Zeitungsmeldungen darüber gelesen, wie dieses Salär ausschaut.
Ich glaube, dass hier im Hause alles auf einem bestimmten Schema
aufgebaut ist, dass vom Präsidenten her beginnt, dass daher also gar keine Wahlmöglichkeiten oder andere Gestaltungsmöglichkeiten gegeben sind, ohne nicht also das ganze System irgendwie aufzurollen.
Außerdem glaube ich, dass dieses Haus hier natürlich ein hohes Maß an Verantwortung
hat und natürlich das hier vorhandene Lohnniveau dieser Verantwortung und der Qualifikation der Mitarbeiter, die hier in dem Hause sind, also entsprechend zu gestalten ist.
Man sagt, es werden wohl bei Ihnen irgendwo bei vier Millionen etwa im Jahr überbleiben.
Ich will das gar nicht näher untersuchen, wenn Sie sich noch nicht darum beklagen haben.
Ich kann darauf nicht antworten, aber ich glaube, dass das übertrieben ist.
Wie können Sie überhaupt eine doch etwas höhere Summe ausgeben?
Das ist auch die Frage nach den Hobbys, die Frage nach den persönlichen Intentionen.
Ja, ich glaube persönlich, meine Hobbys liegen also auf dem Gebiet Musik, das sage ich ganz offen, nicht auf dem Gebiet Sport, denn ich bin also behindert, Gott sei Dank nur in den Beinen durch eine Kinderlähmung und durch zunehmenden Keuk dort unten und Gott sei Dank nicht im Hirn, sind also Sportarten eigentlich, auf Wassersport schwimmen und so weiter bei mir
begrenzt und eher gesundheitlich bedingt, also von besonderen Ambitionen getragen.
Aber ich bin also ein Liebhaber von Musik, von Oper und das, ich zähle als regelmäßiger Besucher unserer auf dem Gebiet sicher sehr hoch stehenden Einrichtungen, von der Wiener Oper bis zu den Salzburger Festspielen.
Und nicht ganz billigen Einrichtungen.
Auch nicht ganz billigen Einrichtungen, selbst wenn subventionierten, nicht ganz billigen Einrichtungen.
Das sind also eigentlich im Wesentlichen meine Hobbys, wenn ich so sagen kann.
Ich bin ein Klavierspieler, der weiß, wie man spielen müsste, es aber nicht kann, weil ihm die Geläufigkeit fehlt.
Ich bin hier sicher nicht für Spitzenleistungen heranzuziehen, aber mir macht es halt einfach Spaß.
Leider gehen meine Finger mit meinem Hirn hier nicht mit, aber das ist eine Zeitfrage.
Also für Beethovens Wut über den verlorenen Groschen reicht es technisch nicht.
Den spiele ich gerade noch.
Aber ich würde sagen, also meine bevorzugten, also ich spiele furchtbar gern Chopin, aber bei den Opern bin ich also am ehesten für Mozart zu haben.
Aber es reicht schon bis zu Strauss.
Ich bedanke mich für dieses Gespräch.
Im Journal zu Gast war heute der neue Präsident der Nationalbank, Helmut Klaus.
Mit ihm sprach Erich Aichinger.
6,2 Millionen Schweden entscheiden morgen über die neue Zusammensetzung ihres Parlaments, dem schwedischen Reichstag.
Seit der Ermordung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Olof Palme Ende Februar 1986 ist Ingvar Carlsson Regierungschef.
Nach letzten Meinungsumfragen werden die schwedischen Sozialdemokraten mit ihrem Spitzenkandidaten Carlsson zwar Stimmen einbüßen, aber weiter Regierungspartei bleiben.
Die bürgerlichen Parteien, mutmaßende Meinungsforscher, werden verlieren.
Sozusagen Sieger der Wahl sollen die Grünen sein.
Ihr Stimmenanteil soll über 6% liegen, damit würde erstmals seit 1971 eine neue Partei in den Reichstag einziehen.
Und die Grünen könnten auch Zünglein an der Waage über die neue Regierungskonstellation spielen.
Ingvar Carlsons Gegner sind unter anderem der Chef der liberalen Partei Bengt Westerberg.
Er konnte bei der letzten Wahl einen Erfolg für sich verzeichnen, indem er seine Partei aus einem 6%-Tief auf einen Stimmenanteil von über 14% führte.
Und der Vorsitzende der Konservativen Karl Bildt.
Bildt ist mit 39 Jahren übrigens der jüngste Parteichef, den es in Schweden je gab.
Eine Vorschau auf die morgige Wahl in Schweden von Günter Grafenberger.
In Schweden bleiben die Sozialdemokraten an der Macht und können mit parlamentarischer Rückendeckung durch die Kommunisten weiterregieren, ohne etwa Anlehnung bei der neuen Partei der Grünen suchen zu müssen.
So sagt es die letzte Meinungsumfrage vor den morgigen Wahlen voraus.
Sozialdemokraten und Kommunisten 49,2 Prozent, so behauptet die Prognose, dagegen nur 41,5 Prozent für die drei bürgerlichen Oppositionsparteien Konservative, Liberale und Bauernzentrum zusammen.
Die Grünen kommen demnach mit 6,1% der abgegebenen Stimmen leicht über die 4%-Sperrgrenze in den Reichstag herein und die Kommunisten, die sich seit Jahren in Abrutschgefahr befinden, schaffen mit 5,8% auch den Verbleib in der Parlamentsklasse.
Würden diese Ziffern stichhaltig sein, brauchten wir das Wahlergebnis am späten Sonntagabend erst gar nicht abzuwarten.
Doch bei Veröffentlichung dieser letzten Wahlprognose drei Tage vor der Wahl wussten acht bis zehn Prozent der Wähler noch immer nicht, wem sie ihre Stimme geben sollen.
Auch nach der letzten Parteiführerdebatte gestern Abend im schwedischen Rundfunk und Fernsehen dürfte der Wähler nicht viel klüger geworden sein.
Die jetzige Vorhersage, wonach also in Schweden alles beim Alten bleibt und die Sozialdemokraten wie schon 50 Jahre zuvor weitermachen, sieht man einmal von dem Ausrutsche von 1976 bis 1981 ab, könnte jene 10% sogar dazu bewegen, den vermeintlichen Verlierern auf der bürgerlichen Seite zu helfen.
Die hiesigen Wahlauguren haben bereits früher ordentlich daneben getippt, so 1976, als sie einen sozialdemokratischen Sieg voraussagten und stattdessen Olof Palme mit seiner Mannschaft abgewählt wurde.
Das Fehlen Palmes im jetzigen Wahlkampf hat die hiesigen Debatten auf Eingemachtes vom Lande deglassiert.
Lediglich das Thema Umwelt mit Robbensterben und Algenpest hatte internationales Format.
Was da über die leidigen Steuern gesagt wurde, machte den Durchschnittswähler nur noch dümmer statt klüger.
Nicht so unrecht, sagte einer, es wäre doch besser und billiger, die Steuerberater aller Parteien in Klausur zu schicken, statt jene Zahlenakrobatik nun wochenlang dem Volke vorzuspielen.
An einer wesentlichen Tatsache kommt der Wähler nicht vorbei.
Schweden ist es wirtschaftlich kaum zuvor so gut nach Kriegsende gegangen wie jetzt.
Die Arbeitslosigkeit liegt bei knapp einem Prozent und Schweden ist damit Weltbester.
Die Räder der Industrie rollen, die Auftragsbücher aus In- und Auslands sind gefüllt, Unternehmen schreien nach Arbeitskräften.
Die verlorenen Weltmarktanteile Ende der 70er Jahre sind längst zurückgeholt worden, die Schwedenkrone ist wieder erstarkt und selten zuvor hat der Durchschnittsschwede so viel Geld im Portemonnaie gehabt wie heute.
Die politischen Skandale, die die sozialdemokratische Regierungspartei in den letzten Monaten erlebte, sind längst verdrängt worden.
Stattdessen erleben die Grünen zur Stunde eine Skandalwoge, die Vorgaben moralisch sauberer und besser zu sein als die etablierten Parteien.
Nimmt man alles zusammen, so könnte die Gleichung am Wahlsonntag aufgehen, dass also Schweden auch die nächsten drei Jahre von den Sozialdemokraten regiert wird, von einem Mann wie Ingvar Carlsson, der zwar längst nicht das Format eines Olof Palme hat, der aber, im Gegensatz zu Palme, mit den Svensons und Pettersons reden kann, wie denen der Schnabel gewachsen ist.
Denn Schweden ist, trotz Björn Borg, Mats Wilander und Stefan Edberg sowie Ingmar Stenmark, letztlich doch Provinz.
Morgenwahl in Schweden, das war ein Bericht von Günther Graffenberger.
Von bevorstehenden Veränderungen in der österreichischen Medienlandschaft war im Mittagsjournal schon die Rede.
In Frankreich hat eine Personalentscheidung für Aufruhr in der Medienwelt gesorgt.
Der bisherige Chefredakteur des linksliberalen Wochenmagazins Novelle Observateur, François-Olivier Gisbert, wurde neuer Chefredakteur des konservativen Le Figaro.
Änderung der Blattlinie, um wieder auflagenstärkste Zeitung Frankreichs zu werden, oder waren es andere Gründe, die zu dieser Neubesetzung führten?
Lorenz Galmezza aus Paris.
Dieser Mann ist gefährlich, man muss seinen Aufstieg stoppen, hatte das linksliberale Wochenmagazin Le Nouvel Observateur vor zwölf Jahren über Robert Arsens geschrieben, als dieser die traditionsreiche und angesehene Morgenzeitung Le Figaro aufkaufte und damit den größten Pressekonzern des Landes festigte.
Citizen Ersan und Französischer Springer waren noch die mildesten Spitznamen für jenen Mann, der bis heute beschuldigt wird, sich während der Nazi-Okkupation Frankreichs als Kollaborateur verdient gemacht zu haben, dessen rechtsextreme Vergangenheit bekannt ist und der den Figaro zum aggressiven Kampfblatt der konservativen Rechten gemacht hat.
Das bissige Portrait Ersons im Nouvelle Observateur vor zwölf Jahren war von einem Journalisten namens François-Olivier Gisbert gezeichnet.
Derselbe Gisbert ist jetzt zum neuen Chefredakteur des Figaro geworden unter Robert Ersons.
Fahnenwechsel, Überläufer, Erdbeben oder Putsch lauteten die Schlagzeilen.
In Pariser Journalisten- und Politikerkreisen wechselten Überraschung, Ungläubigkeit und Enttäuschung je nach Standort des Beobachters.
Jedenfalls handelt es sich um eine folgenreiche Wende.
Das Flaggschiff des Orsan-Konzerns hat plötzlich einen rosa-roten Chefredakteur.
Der Gisbert ist der Prototyp des sozialistischen Linksintellektuellen mit Erfolg.
17 Jahre lang beim Nouvelle Observateur war er dort vor drei Jahren zum Chefredakteur avanciert und hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Magazin nach einer schweren Krise wieder voll im Aufschwung ist.
Mit 39 Jahren hat er schon drei Bücher veröffentlicht, einen Roman, eine Biografie François Mitterrands und zuletzt eine vielbeachtete Biografie des skolistischen Bürgermeisters von Paris, Jacques Chirac.
Seine Entscheidung, die nouvelle Observateurfamilie zu verlassen und einen sogenannten Pakt mit dem Teufel einzugehen, begründete Gisbert mit seinem Drang nach Abenteuern und nach persönlichen Herausforderungen.
Der neue Mann soll den Figaro vom rechten Meinungsblatt zu einer New York Times à la française machen.
Information über alles, Nachrichten und Meinungskommentare getrennt, nach angelsächsischem Vorbild.
Den Professionalismus vor das politische Engagement stellen, heißt es.
Eine Wende zur Mitte hin also.
Das ist umso erstaunlicher, wenn man berücksichtigt, dass der Figaro noch während der letzten Wahlen im Frühjahr bedingungslos die Neogolisten und Jacques Chirac unterstützte, in täglichen Leitartikeln gegen die drohende Rückkehr der Socialo-Kommunisten an die Macht wettete und nicht davor zurückschreckte, gewisse Thesen des Rechtsextremen Le Pen zu rechtfertigen.
Der konservativ-liberale Ex-Premierminister Raymond Barr war über die Einseitigkeit des Figaro im Wahlkampf so erpost, dass er die Zeitung eine französische Pravda schimpfte.
Nun hat Chirac zwei Wahlen verloren, die Konservativen sind zerstritten und der Pressezahersent steckt tief in den roten Zahlen.
Seine Beteiligung am privaten TV-Sender La Cinq und der Betrieb des privaten Radiosenders Fun haben ihm ein milliardenschweres Defizit beschert.
Als im vergangenen Sommer das Aushängeschild des Airsans-Unternehmens, nämlich der Figaro, von der spritzig und journalistisch professionell gemachten linksliberalen Tageszeitung Libération auflagenmäßig überholt wurde, läuteten bei Airsans die Alarmglocken.
Um den totalen Einbruch zu vermeiden, ist Airsans auf die Gewährung günstiger Kredite durch die verstaatlichten Banken angewiesen.
Sein TV-Sender wird in Zukunft von einer den Sozialisten nahestehenden staatlichen Kommission überwacht werden und das Leserpublikum bevorzugt offensichtlich kritische Information anstelle täglicher Missionierung.
Grund genug für den alten Medienfuchs, der neben dem Figaro ein Dutzend weiterer Zeitungen kontrolliert und nach amerikanischem Muster verwaltet, um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Der bisherige Chefredakteur Max Kloh ist nur mehr für die Meinungsseite verantwortlich und schon jetzt ist die Beurteilung der Regierungspolitik des Mitte-Links-Sozialisten Rocard durch den Figaro gemäßig bis wohlwollend.
1976 beim Kauf des Figaro hatte Robert Arsens sein Leitmotiv erklärt, das da lautet, alles ist käuflich.
Lorenz Gallmetzer aus Paris.
Der internationale Tourismus hat im Vorjahr wieder einen kräftigen Aufschwung erlebt.
Touristen aus den westlichen Industriestaaten reisen wieder und lassen sich ihren Urlaub im Ausland auch etwas kosten.
Die Deviseneinnahmen der westlichen Industriestaaten aus dem Fremdenverkehr sind im Vorjahr um knapp 7 Prozent gestiegen.
Das geht aus einer Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, OECD, hervor, der 24 westlichen Industrieländer angehören.
Wie sich der Touristenstrom im Vorjahr auf die einzelnen Staaten verteilt hat, darüber informiert sie Susanna Gassner.
Dank des günstigen Dollarkurses wurden die USA im vergangenen Jahr zu dem Anziehungspunkt für ausländische Touristen.
Fast 30 Millionen Urlauber sind in die USA gefahren, um 17 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Wesentlich zu diesem Boom beigetragen hat übrigens auch die Verbilligung der Flugtarife.
Aber auch viele europäische Staaten profitierten von der wiedererwachten Reiselust.
Vor allem die Türkei kann mit weit überdurchschnittlichen Zuwachsraten aufwarten.
Bei den Nächtigungen hat sich ein Plus von 40 Prozent ergeben.
Die Zahl der Grenzübertritte wuchs um knapp 20 Prozent.
Und die Kasse hat ebenfalls gestimmt.
Die Deviseneinnahmen aus dem fremden Verkehr erhöhten sich um stolze 43 Prozent.
Gemessen an der Zunahme der Übernachtungen folgen nach der Türkei in Europa Irland mit einem Plus von 20 Prozent und Großbritannien mit 11 Prozent.
Wieder gut im Trend lagen Spanien, Portugal, Italien und Griechenland, obwohl sie 1987 nicht zu den Spitzenreitern gezählt haben.
Einbußen bei den Übernachtungen erlitten die Schweiz, Luxemburg, Dänemark und Schweden.
Auf eine erfolgreiche Bilanz im Tourismusgeschäft kann auch der pazifische Raum verweisen.
Nach Australien sind 1987 um ein Viertel mehr Urlauber gereist, in Neuseeland waren es um 13 Prozent mehr.
Getragen wurde diese Ausweitung vor allem von den Amerikanern.
Die reisefreudigste Nation waren auch 1987 die Deutschen.
Sie haben für ihre Auslandsreisen umgerechnet rund 260 Milliarden Schilling ausgegeben.
Die nächsten Ränge belegen die Amerikaner und die Briten.
Gemessen an den Ausgaben pro Kopf der Bevölkerung belegen jedoch nicht die Deutschen den ersten Rang, sondern die Norweger, die sich im Durchschnitt ihre Urlaubsreisen rund 9000 Schilling kosten ließen.
Österreich liegt in dieser Statistik mit rund 8800 Schilling völlig unerwartet am zweiten Platz.
An dritter Stelle rangieren die Isländer.
Allerdings sagen diese Zahlen noch nichts über die Spendierfreudigkeit des einzelnen Auslandsurlaubers aus, sondern die hohen Urlaubsausgaben pro Kopf der Bevölkerung deuten eher darauf hin, dass überdurchschnittlich viele Norweger, Österreicher und Isländer ihren Urlaub im Ausland verbringen.
Tatsächlich aber dürfte den amerikanischen und japanischen Gästen das Geld am lockersten in der Tasche sitzen.
Wie abhängig ein Land vom Tourismus ist, zeigt der Anteil der Deviseneinnahmen aus dem Fremdenverkehr am Bruttoinlandsprodukt.
Unter 24 Industriestaaten nimmt hier Österreich die absolute Spitzenposition ein.
Die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr tragen zu mehr als 7 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes bei.
In Portugal macht dieser Anteil knapp 6% und in Griechenland 4,7% aus, in Italien aber nur 1,6%, während ganz Westeuropa auf eine Quote von nur 1,8% kommt.
Neun Minuten vor 13 Uhr kommen wir zur Kultur im Mittagschanal.
In der kommenden Woche läuft in den österreichischen Kinos ein Film an, der bereits einmal in Wien, und zwar heuer, zur Eröffnung der Viennalie gezeigt worden ist.
Es ist dies der englische Spielfilm Sammy & Rosie Tunes.
Im Original trägt der Streifen den Titel Sammy & Rosie Get Laid.
Regisseur des Films ist Stephen Frears, einer der renommiertesten Vertreter des neuen britischen Kinos.
Walter Gellert hat zum Österreichstart von Sammy & Rosie Tunes den folgenden Beitrag gestaltet.
You have a great deal of work to do, so no one must slack.
You will have a party tonight, you will have a marvellous party tonight, and you can clear up tomorrow, but on Monday, you know, we've got a big job to do in some of those inner cities.
Mit einem Originalzitat der britischen Regierungschefin Margaret Thatcher über die Befriedung von Stadtteilen wie Brixton in London beginnt Stephen Frears Film Sammy und Rosie Tunis.
Und der Kinobesucher ahnt schon nach den ersten Bildern, nach den Bildern einer Straßenschlacht zwischen Polizisten, Arbeitslosen und Farbigen, dass es nicht gerade Mary Old England ist, dem hier ein cineastisches Denkmal gesetzt werden soll.
Drehbuchautor Hanif Qureshi, Sohn eines eingewanderten Pakistanis, formuliert seine und die Absichten Stephen Frears folgendermassen.
In My Beautiful London Red und in Simon & Rosie Get Laid wollten wir eine Seite Englands zeigen, die üblicherweise im Kino nicht vorkommt.
Wir wollten ein London zeigen voller Farbiger und Asiaten, voller Homosexueller und Obdachloser.
Einen ganzen Bereich der englischen Gesellschaft, der sonst in den Medien nicht vertreten ist.
Und so ist es in Sammy and Rosie Get Laid, der doppeldeutige englische Titel, signalisiert, dass die Hauptpersonen auch hereingelegt werden, nicht gerade die feine englische Lebensart, die im Mittelpunkt steht.
Stephen Frears und Hanif Qureshi erzählen die Geschichte der aus der Middle Class stammenden Sozialarbeiterin Rosie, die eine wissenschaftliche Arbeit über das Küssen schreibt und die mit dem Steuerberater Sammy, dem Sohn eines zwielichtigen Dritte-Welt-Politikers, eine sehr freie Ehe führt.
Das Zusammenleben der beiden wird durch das Erscheinen von Sammis Vater Raffi in London verändert.
Hier ein Szenenausschnitt.
Rosie konfrontiert Raffi, ihren Schwiegervater, mit dessen politischer Vergangenheit.
Sag mal Raffi, ist es wahr, dass einem Journalisten, der mal über dich geschrien hat, du seist plump, die Zähne eingeschlagen worden sind?
Sollte sich dein Gesicht dadurch verändert haben, dann war das nur zu seinem Vorteil.
Und dann hat seine Frau Unterwäsche gestohlen bei Marks & Spencers.
Das hat dem Ansehen meines Landes geschadet.
Während du dort Regierungsmitglied warst, wurden doch hin und wieder Menschen, vor allem aus der Opposition, ermordet und gefoltert, oder nicht?
Rosie, lass uns in Frieden essen.
Nein, es ist sehr wichtig.
Er soll mir antworten.
Manchmal schon.
Aber selten.
Das gibt's überall.
Ist einfach nötig zu weinen.
Das wird mir auch alle Welt bestätigen.
Ein Höhepunkt des Films ist eine furiose Dreifach-Liebesszene.
Sammy, Rosie und Raffi sind mit ihren Partnern aktiv.
Was dann folgt, ist die Ernüchterung.
Raffi, der sich vom Gespenst, eines von ihm Gefolterten, verfolgt fühlt, begeht Selbstmord.
Sammy und Rosie klammern sich am Schluss aneinander.
Ob für sie und ihre Beziehung Hoffnung besteht, bleibt offen.
Drehbuchautor Hanif Kureishi, so wie Regisseur Stephen Frears in der Londoner Dramatik erschmiedetem Royal Court Theater groß geworden, sieht seine Arbeit durchaus in einer Nähe zu Brechts.
Was mich interessiert und was, wie ich glaube, auch Brecht interessiert hat, ist die Beziehung zwischen dem Individuum und der Gesellschaft.
Wie die Gesellschaft den Menschen formt.
Mich interessiert das Thema Liebe, wie jene zum Beispiel zwischen Sammy und Rosie.
Ich bin aber vor allem daran interessiert zu zeigen, wie sich Geld, Klassenunterschiede oder Rasse auf menschliche Beziehungen auswirken und wie sie diese verändern, aber auch deformieren.
Rasse, Klasse, Status.
Ich bin interessiert in der Art und Weise, wie all diese Dinge Beziehungen beeinflussen, sie formen, verändern, beschädigen und heilen.
Sammy und Rosie Tunis ist, hat man sich einmal an die manchmal verwirrende collageartige Dramaturgie gewöhnt, eine Abrechnung mit dem politischen Konservativismus des Englander 80er Jahre.
Als Kinoanarchismus und als in der Nachfolge William Hoggart stehend, sahen deutsche Kritiker diesen Film, der ja nur ein Beispiel für das neue britische Kino ist.
Dass Filme dieser Art in konservativen Kreisen Großbritanniens ein Unbehagen auslösen, ist leicht verständlich.
So meinte etwa ein Professor aus Oxford in der angesehenen Sunday Times.
Sammy and Rosie wäre eines Preises für seine totale Ekelhaftigkeit würdig.
Sammy und Rosie tun es, dieser Film von Stephen Frears läuft nächste Woche in Österreichs Kinos an.
Walter Gellert hat berichtet.
Dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr, letzter Programmpunkt im Mittagschanal.
Ein Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Der neue Präsident der Nationalbank, Helmut Klaus, bekennt sich zur Kontinuität der Politik der Nationalbank.
In der Radioreihe im Journal zu Gast sagte Klaus, an den Grundzielen der Nationalbankpolitik, Unabhängigkeit, Hartwährungspolitik und Erhaltung des Geldwertes, werde sich nichts ändern.
Wörtlich betonte er, die Nationalbank segle zurzeit voll auf Parallelkurs mit der Wirtschaftspolitik der Regierung.
Theoretisch hätte man aber auch die Pflicht, eine falsche Wirtschaftspolitik der Regierung zu korrigieren.
Einen Anlass dafür sieht der Nationalbankpräsident zurzeit aber nicht.
Bei der Suche des sozialistischen Vorwärtsverlages nach einem kapitalkräftigen Partner oder Käufer gibt es eine neue Wende.
Der Herausgeber der Neuen Tageszeitung, der Standard, Oskar Bronner,
wendet sich gegen eine Kooperation der Mediaprint mit dem Vorwärts-Eigentümer SPÖ.
Die Zeitung Bronners wurde mit dem Kapital des Springer-Konzerns gegründet.
Sie soll beim Vorwärts gedruckt werden.
Bronner weist darauf hin, dass er gegenüber dem Vorwärts ein Vorverkaufsrecht besitze.
Die SPÖ habe ihm jedoch mitgeteilt, dass der Verkauf des Vorwärts an die Mediaprint praktisch abgeschlossen sei.
Er könne sich nicht vorstellen, betonte Bronner, dass die SPÖ ihm gegenüber vertragsbrüchig werde.
Er hob hervor, dass die Mediaprint zur deutschen WAZ-Gruppe gehört.
Von sozialistischer Seite liegt keine Stellungnahme zu den Äußerungen Bronners vor.
Südkorea.
Staatspräsident Roh Tae-woo hat heute früh im Stadion von Seoul vor etwa 70.000 Menschen die olympischen Sommerspiele 1988 eröffnet.
Drei koreanische Athleten entzündeten das olympische Feuer.
Der etwa drei Stunden dauernde Festakt fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt.
Von den 160 bei den Spielen vertretenen Nationen marschierte Österreich als 105.
Land in das Stadion ein.
Fahnenträger war der Segelsportler Hubert Raudaschl.
An den sportlichen Wettkämpfen in Sohl nehmen mehr als 9000 Athleten teil.
Polen.
Bei ihrer dritten Gesprächsrunde haben einander Vertreter der Regierung und der Opposition in einigen Fragen angenähert.
Innenminister Kiszczak und Arbeiterführer Walesa einigten sich auf die Aufnahme von allgemeinen Verhandlungen zur Lösung der Krise in Polen.
Als voraussichtlicher Termin dafür wurde Mitte Oktober vereinbart.
Schwerpunkte sollen dabei die Veränderungen im Staatsapparat, Wirtschaftsreformen und ein Modell für einen Gewerkschaftspluralismus sein.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend im Süden sonnig, sonst veränderlich bewölkt.
Besonders an der Alpen-Nordseite gebietsweise Regen.
Nachmittagstemperaturen 11 bis 17 Grad.
Meine Damen und Herren, das war das Mittagsjournal am Samstag.
Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Christel Reis.