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KI-generiertes Transkript
Wie zeigt, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Mahlzeit meine Damen und Herren beim Samstag-Mittag-Journal.
Bei wunderschönem Wetter begrüßt Sie heute recht herzlich Reinhold Henke.
Gleich zu Beginn zu den Beiträgen, die Sie nach den Nachrichten hören können.
Sie hören zunächst einen letzten Vorbericht auf die morgigen Landtagswahlen im Bundesland Salzburg.
Dann gibt es wie jeden Tag Auszüge aus Kommentaren der Tageszeitungen.
Heute vorrangig zu den Themen Föst, Sozialleistungen sowie Ruhensbestimmungen bei den Beamten.
Dann gibt es unsere Samstagsserie im Journal zu Gast.
Da hören Sie ein Gespräch mit Horst Skwarca, dem früheren Arbeiterbetriebsratsobmann der VEW Judenburg, der durch harte Positionen und scharfe Kritik an Gewerkschaft, Regierung und Unternehmensleitung der VEW österreichweit bekannt wurde.
Eine Zeitung hatte ihn auch einmal den Lech Waleser von Judenburg genannt oder auch der Rebell.
Die Bauernsozialversicherung ist nun zehn Jahre alt.
Wir ziehen eine Bilanz, was diese Sozialversicherung der Bauern alles kann und wie gut sie ist.
In Rom demonstrieren zur Zeit die Kommunisten gegen ein Anti-Inflationsgesetz und fünf Filme von Alfred Hitchcock, die bisher gesperrt waren, sind nun in den Kinos zu sehen.
Darüber ein Beitrag von Hans Langsteiner.
Jetzt aber der Meldungsteil, verantwortlich dafür ist Rainer Warnecke und der Sprecher Josef Wenzlich-Natek.
Indien.
Bundeskanzler Fritz Sinowatz ist heute früh bei hochsommerlichen Temperaturen in Bombay eingetroffen, der ersten Station seines sechstägigen Indien-Besuches.
Nach 16-stündigem Flug wurden der Bundeskanzler und seine Gattin nach indischem Brauch mit einem Blumenkranz begrüßt.
Am kommenden Montag wird Sinowatz mit Ministerpräsidentin Indira Gandhi zu einem ersten Meinungsaustausch zusammentreffen.
Parallel dazu werden Wirtschaftsgespräche geführt.
Der beiderseitige Warenaustausch ist zurzeit durch indische Einfuhrrestriktionen eingeschränkt.
Nach dem Indienbesuch wird der Bundeskanzler in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen, wo gleichfalls Wirtschaftsgespräche geführt werden.
Österreich
Im Hinblick auf die Arbeiterkammerwahlen hält heute der Arbeiter- und Angestelltenbund der ÖVP gemeinsam mit der Fraktion Christlicher Gewerkschafter in Eisenstadt eine Betriebsrätekonferenz ab.
Der Obmann des ÖVP-Arbeitnehmerflügels, Herbert Kohlmeier, erklärte, die Verquickung von Gewerkschafts- und Regierungsfunktion lehme die sozialistischen Gewerkschafter.
Bundeskanzler Sinovac könne nicht erwartet haben, dass der Obmann der privat angestellten Gewerkschaft Dallinger gegen die Verschärfung der Ruhensbestimmungen ankämpfen werde, die der Sozialminister Dallinger Österreichs Pensionisten auferlegt habe.
Der ÖVP-Arbeiter- und Angestelltenbund, sagte Kohlmeier, führe sich solidarisch mit den öffentlich Bediensteten bei der Verteidigung ihres Pensionsrechtes und bei der Ablehnung von Ruhensbestimmungen auch für Beamte.
Italien
Die kommunistisch geführten Gewerkschaften haben für heute zu einer Protestdemonstration in Rom gegen das Sparprogramm der Regierung aufgerufen.
Die Gesetzesvorlage zur Inflationsbekämpfung war gestern Abend im Senat der 2.
Kammer des italienischen Parlaments mit großer Mehrheit angenommen worden.
Der Senat hat damit der Regierung unter dem sozialistischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi zugleich das Vertrauen ausgesprochen.
Zu der Protestgrundgebung werden heute eine halbe Million Teilnehmer erwartet.
Sie werden zum großen Teil mit Autobussen und Sonderzügen aus allen Landesteilen in die italienische Hauptstadt gebracht.
Kern der Regierungsvorlage zur Bekämpfung der Inflation ist eine Einschränkung des automatischen Teuerungsausgleichs für Löhne und Gehälter.
Das Gesetz muss noch vom Abgeordnetenhaus gebilligt werden.
Belgien.
Die Mitte-Rechtsregierung unter Ministerpräsident Wilfried Martens hat eine entscheidende Vertrauensabstimmung im Senat in Brüssel gewonnen.
Für das Sparprogramm des Kabinetts stimmten 92 Senatoren, 61 waren dagegen, fünf enthielten sich der Stimme.
Mit diesem Votum wurde der Weg für die Verwirklichung des Sparprogramms frei.
Vorgesehen sind Kürzungen der öffentlichen Ausgaben und eine Sonderhilfe für die von der Wirtschaftskrise besonders betroffenen Gebiete Belgiens.
Damit sollen das Budgetdefizit und die Staatsverschuldung Belgiens schrittweise verringert werden.
Frankreich
Verteidigungsminister Charles Arnaud gab heute in Paris bekannt, dass die französischen Einheiten der multinationalen Friedenstruppe im Libanon bis spätestens 31.
März abgezogen werden.
Der Minister sagte wörtlich, das Kontingent verlasse Bayreuth den Ehren nach Erfüllung seiner Aufgabe und gestützt auf die Freundschaft aller Gruppen des libanesischen Volkes.
Frankreich ist das letzte Land, das seine Soldaten der Friedenstruppe aus dem Libanon abzieht.
Die amerikanischen, italienischen und britischen Einheiten sind bereits früher zurückgeordert worden.
Jordanien.
In der Hauptstadt Amman ist heute früh eine Bombe explodiert, dabei wurde eine Frau leicht verletzt.
Der Sprengkörper detonierte auf dem Parkplatz des Hotels Intercontinental gegenüber dem amerikanischen Botschaftsgebäude.
Drei Personenwagen wurden durch die Explosion zerstört, eine Bankfiliale beschädigt.
Im Hotel sind zahlreiche ausländische Journalisten untergebracht, die über den am Montag beginnenden Besuch Königin Elisabeths von Großbritannien berichten sollen.
Über die Urheber des Anschlages und ihre Motive liegen noch keine Angaben vor.
Eine zweite Bombe konnte rechtzeitig entdeckt und entschärft werden.
Irak.
Einheiten der irakischen Luftwaffe und der Marine haben heute früh vor der iranischen Ölinsel Kark vier Schiffe zerstört.
In der offiziellen Mitteilung aus Bagdad heißt es, die Öltanker und Frachter seien in der Nähe des Ölverladezentrums entdeckt worden.
Über Kark werden fast alle persischen Erdöltransporte abgewickelt.
Die Führung in Teheran hat mehrmals die Schließung der Wasserstraße von Hormuz am Eingang des Persischen Golfs für den Fall angekündigt, dass der Irak die iranischen Öltransporte unterbrechen sollte.
China Anlässlich seines Besuches in Peking hat sich der japanische Ministerpräsident Yasuhiro Nakasone besorgt über die Stationierung neuer sowjetischer SS-20-Raketen in Asien geäußert.
Nach seinen Gesprächen mit der chinesischen Führung sagte Nakasone heute in Peking, die von 108 auf 135 angestiegene Zahl von SS-20-Raketen in Asien müsse für Japan und für China ein Grund zu großer Besorgnis sein.
Auch der chinesische Ministerpräsident Zhao Ziyang hat gestern auf die zunehmende Zahl sowjetischer Mittelstreckenraketen in Asien hingewiesen.
Der chinesische Regierungschef hat die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten von Amerika neuerlich aufgefordert, die Herstellung und den Test von Kernwaffen zu stoppen und die Arsenale dieser Waffen um die Hälfte zu verringern.
Die beiden Ministerpräsidenten gaben überdies vor der Presse die offizielle Gründung eines Komitees für die Freundschaft zwischen China und Japan bekannt.
Dieses Komitee soll Vorschläge für den Ausbau der Beziehungen zwischen den beiden Ländern ausarbeiten.
Beide Regierungschefs haben sich außerdem für eine Verstärkung der Wirtschaftsbeziehungen ausgesprochen, die durch einen japanischen 2-Milliarden-Dollar-Kredit gefördert werden soll.
Südkorea
Beim Absturz eines Hubschraubers der amerikanischen Marineinfanterie sind heute vermutlich alle 29 Insassen ums Leben gekommen.
Ein amerikanischer Militärsprecher sagte in Seoul, nach Bergung einiger Leichen aus dem Wrack des Transporthubschraubers im Südosten des Landes werde die Suche fortgesetzt, doch müsse mit dem Tod aller 18 Marineinfanteristen sowie elf südkoreanischen Soldaten gerechnet werden.
Die Maschine hatte am gemeinsamen amerikanisch-südkoreanischen Manöver teilgenommen.
Italien.
Nach italienischen Presseberichten sind jetzt auf der Luftwaffenbasis von Comiso auf Sizilien 16 sogenannte Marschflugkörper einsatzbereit gemacht worden.
Aufgrund des Nachrüstungsbeschlusses der NATO sollen in Comiso insgesamt 112 Cruise Missiles installiert werden, von denen jede die 20-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe hat.
Großbritannien.
Kinder, die rauchen, befinden sich schon innerhalb von zwei Jahren in einem erheblich schlechteren Gesundheitszustand als ihre nicht rauchenden Altersgenossen.
Dies geht aus einer Studie hervor, die jetzt in London veröffentlicht wurde.
Britische Wissenschaftler haben zwischen 1975 und 1979 die Rauchgewohnheiten von mehr als 400 Schülern untersucht, die zu Beginn der Studie 13 Jahre alt waren.
Die Ärzte kamen zu dem Schluss, dass für Kinder bereits eine Zigarette pro Tag schädlich sein kann.
Österreich.
Ab morgen gilt bei uns wieder die Sommerzeit.
In der kommenden Nacht um zwei Uhr früh werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt.
Ziel der vor vier Jahren in Österreich eingeführten Sommerzeit ist die Einsparung von Energie durch bessere Ausnutzung des Tageslichts.
Die Sommerzeit gilt auch in fast allen anderen europäischen Ländern.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Eine über Westeuropa liegende Störung wird während der kommenden Nacht auf den Alpenraum übergreifen und eine Periode veränderlichen Westwetters mit merklich höheren Nachttemperaturen einleiten.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Heiter, später im Westen bereits einige Wolkenfelder.
Winde aus Ost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen 7 bis 12 in Föhn-Tälern der Alpen-Nordseite bis 16 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 2 bis plus 5 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag, teils aufgelockerte, teils reichliche Bewölkung, örtlich etwas Regen, Schneefallgrenze um 1300 Meter, Winde aus Südost bis West, Frühtemperaturen minus 2 bis plus 5, Tageshöchsttemperaturen 6 bis 12 Grad.
Die Wettervorschau auf übermorgen Montag, wechselnd bewölkt, strichweise Regen, Temperaturen wenig verändert.
Nun noch die Messwerte von heute 12 Uhr Mittag.
Wien wolkenlos 8°, Ostwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt ebenfalls wolkenlos 9°, Südostwind 10 km in der Stunde.
Linz wolkenlos 8°, Ostwind 20 km in der Stunde.
Salzburg wolkenlos 11, Innsbruck Heiter 10, Bregenz Heiter 14°, Südwind 10 km in der Stunde, Graz wolkenlos 9° und Lagenfurt wolkenlos 7°, Südostwind mit 10 km in der Stunde.
Das waren die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsjournal.
Am Samstag übrigens war für die Nachrichten Raimund Heller verantwortlich und nicht Rainer Warnecke.
Wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung im Inland und zwar in Salzburg.
Der Wahlkampf für die Landtagswahlen im Bundesland Salzburg ist ja nun vorbei.
Morgen wird gewählt.
Es ist der erste größere Wahlgang seit längerem.
Daher wird auch dieser Wahl so etwas wie ein Testcharakter zugeschrieben.
Wobei sogenannte Testwahlen an sich haben, dass sie je nach Ergebnis nachher von der einen oder anderen Partei als solche nicht anerkannt wird.
Die morgige Wahl ist aber nicht nur wegen eines vermuteten Testcharakters interessant.
Das Kräfteverhältnis im Bundesland kann sich durch die Verschiebung nur eines Mandates grundlegend ändern und außerdem wird das Abschneiden der zwei grünen Gruppen zeigen, wo die Grünen und Alternativen in Österreich heute stehen.
Zur Zeit steht es 17 Mandate ÖVP zu 14 SPÖ und 5 FPÖ.
Übrigens, was die FPÖ anlangt, so wird auch diese Wahl zeigen, welchen Stellenwert diese Partei bei den Wählern genießt, nachdem Meinungsumfragen der FPÖ ein dramatisches Absagen prophezeit haben.
Seit die Freiheitlichen bei den vergangenen Nationalratswahlen schon ein Sechstel ihrer Wähler verloren haben, hieß es nach der Regierungsbeteiligung der kleinsten Nationalratspartei, ihre Anhängerschaft sei schon so geschmolzen, dass ihr parlamentarischer Bestand gefährdet sei.
Neben diesen drei Parteien treten die grün-alternative Bürgerliste Gabel und die Grünen Österreichs an.
Rund 300.000 Menschen sind wahlberechtigt.
Am Vortag der Landtagswahl in Salzburg hat Arno Gasteiger den folgenden Beitrag gestaltet.
Für die Freiheitliche Partei und für die Grünen hat die Salzburger Landtagswahl bundesweiten Testcharakter.
Es geht um zwei Fragen.
Wird es den Freiheitlichen gelingen, die Talfahrt von der Nationalratswahl und der niederösterreichischen Landtagswahl zu bremsen?
Und wie reagieren die Wähler auf die erste gemeinsame Kandidatur von Vereinten Grünen und Alternativen, die ja noch vor einem Jahr bei der Nationalratswahl getrennt angetreten waren, plus Salzburger Bürgerliste?
Das nationalfreiheitliche Lager stellt seit 35 Jahren einen Landesrat in Salzburg und die FPÖ ist im Landesparlament zünglein an der Waage, weil keine der beiden Großparteien eine absolute Mehrheit besitzt.
In der jüngsten Vergangenheit ist die starke Stellung der Salzburger Freiheitlichen allerdings ins Wanken geraten.
Bei der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg vor zwei Jahren verloren sie ein Viertel ihres Stimmenanteils und bei der Nationalratswahl vor einem Jahr landesweit sogar ein Drittel.
Nur wenn es der FPÖ morgen gelingt, eine Trendwende herbeizuführen und ihre 13 Prozent von der Landtagswahl 1979 annähernd zu halten, wird sie ihren Regierungssitz verteidigen können.
Die Situation der Freiheitlichen Partei wird dadurch nicht leichter, dass ihr Spitzenkandidat Landesrat Sepp Wiesner erst vor einem Jahr nach heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen in die Regierung gewählt wurde.
Für die Gabel, die grün-alternative Bürgerliste, scheint die Ausgangslage eindeutig zu sein.
Bei der Salzburger Gemeinderatswahl vor zwei Jahren erhielt die Bürgerliste 17 Prozent der Stimmen.
Ein ähnliches Wahlergebnis würde morgen der Gabel allein in der Stadt Salzburg zwei Mandate garantieren.
Der Schein drückt aber.
Seit die Bürgerliste einen Stadtrat stellt und daher mitentscheidet und mitverantwortet, ist ihre Anziehungskraft auf Protestwähler zurückgegangen.
Dazu kommt, dass unter der Bezeichnung die Grünen Österreichs eine zweite Gruppe um grüne Wähler wirbt.
Eine zweite Gruppe, die allerdings außer durch ihre Kandidatur nicht in Erscheinung getreten ist.
Was eine Prognose für die Gabel zusätzlich erschwert, ist die Kombination von Bürgerliste mit Alternativ.
Dazu Gernot Zieser, der Leiter eines Salzburger Meinungsforschungsinstitutes.
Es ist so, wenn man es auch vom Politologischen her betrachtet, dass nach der Wählerstruktur her, jetzt auf das Gemeinderatswahlergebnis in der Landeshauptstadt bezogen, die Wähler der Bürgerliste sicherlich nicht unbedingt als eine Grüngruppierung, als eine Grünpartei anzusprechen sind.
Die Bandbreite ist sicherlich größer.
Ich würde sie
so umschreiben, dass hier Bürger, die sich in ihrer Selbsteinschätzung im Durchschnitt der politischen Mitte verbunden fühlen, die jünger sind, die höher gebildet sind und die auch sicherlich sensibler in Umweltfragen sind, aber in der Gesamtheit sicherlich nicht als Anhänger einer Grünpartei
anzusprechen sind.
Dazu gibt es deutliche empirische Befunde.
Wie sich nun diese Kombination verschiedener Strömungen auf das Wahlverhalten auswirken wird, das wird der 25.
März beantworten.
Im Wahlkampf ging es dann vor allem um politische Spekulationen.
Sozialisten und Freiheitliche sagten, es drohe eine absolute Mehrheit der ÖVP in Landtag und Landesregierung.
Diese malte eine mit absoluter Mehrheit ausgestattete rot-blaue Koalition auf ihre Plakate.
Alle drei Spitzenkandidaten, Landeshauptmann Wilfried Haslauer für die ÖVP, Landeshauptmann-Stellvertreter Herbert Moritz für die SPÖ und Landesrat Sepp Wiesner für die FPÖ, definierten ihre Wahlziele defensiv mit Halten des Mandatstandes.
Aus der einzigen veröffentlichten Meinungsumfrage, die allerdings aus dem Vorjahr stammt, geht hervor, dass die Volkspartei mit Aufwind rechnen darf, Sozialisten und Freiheitliche aber mit Verlusten rechnen müssen.
Verliert die FPÖ eines ihrer fünf Mandate, so ist ihr Landesrat verloren.
Geht der Mandatstand der Sozialisten von 14 auf 13 zurück, könnte ihr dritter Regierungssitz in Gefahr sein.
Gewinnt die ÖVP zu ihren 17 Mandaten ein 18. dazu, dann ist ihr ein vierter Sitz und damit die Mehrheit in der Salzburger Landesregierung sicher.
Der morgige Wahltag verspricht also einiges an Spannung.
Ein Vorbericht von Arno Gasteig auf die Landtagswahlen im Bundesland Salzburg morgen.
Der aktuelle Dienst berichtet übrigens morgen ab 17 Uhr live über die Ergebnisse und über den Verlauf der Landtagswahl in Salzburg.
Nächster Programmpunkt im Mittagsschanal sind die Zeitungskommentare.
Unsere heutige Inlandspresse schaut zwei Themen dominieren.
Die Diskussion um die Vöst-Sozialleistungen und der Streit und die Debatte um die Ruhmsbestimmungen für Beamte.
Zu beiden Themen hat Erich Eichinger einige Zitate ausgewählt.
Vöst und die Beamten mit zweierlei Maß, so überschreibt Georg Weiland in der heutigen Kronenzeitung seine Betrachtungen.
Mag sein, dass Kanzler Sinovac parteitaktisch klug agiert hat, als er der unbeugsamen Forderung des Vös-Betriebsrats nachgegeben hat und die Auseinandersetzung mit den Beamten, milde formuliert, nicht gerade gescheut hat.
Möglich, dass er sich dabei als Kanzler, der für die Arbeiter und gegen die Bürokraten ist, profilieren kann.
In der Wirtschaft freilich wird seine Vorgangsweise mit blankem Entsetzen verfolgt.
Nicht nur die Industriellenvereinigung hat protestiert, auch in sozialistisch dominierten Vorstandsetagen von verstaatlichen Betrieben herrscht Kopfschütteln.
Wie sollen angesichts dieser Entscheidung weitere Einsparungen bei den Betriebsräten durchgesetzt werden?
Statt eines annehmbaren Kompromisses in beiden Fällen hat man sich für eine Schwarz-Weiß-Lösung entschieden.
Rückendeckung für die Arbeiter, Sperrfeuer für die Beamten.
Die Erhaltung des sozialen Friedens muss der Wirtschaft etwas wert sein, sagte Sinovac.
Ich bezweifle, ob das gelingt, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird, meint Georg Weiland in der Kronenzeitung.
Ähnlicher Meinung ist Thomas Korherr in der Presse, wenn er schreibt,
Ist es staatspolitische Klugheit und wirtschaftspolitische Raffinesse, im Fall der Sozialleistungen für die Mitarbeiter der notleidenden Voest glatt zu kapitulieren und ein paar Tage später bei den Beamten den starken Mann zu spielen?
Dass das Eingehen auf die Gewerkschaftsforderungen im Falle der Voest, dieser plötzliche totale Schwenk in letzter Minute, einer der folgenschwersten politischen Fehler der letzten Jahre gewesen ist, weil die Konsequenzen nicht abzusehen sind, darf außer Streit gestellt werden.
Bruno Kreisky hat Fehler erst am Ende seiner Laufbahn als Regierungschef gemacht.
Fred Sinowatz fängt mit ihnen an.
Und abschließend heißt es bei Thomas Khor, Herr in der Presse?
Was man den Menschen einmal zugestanden hat, kann man ihnen nur schwer wegnehmen, hat Kreisky gesagt.
Eine Binsenweisheit.
Sie bedarf einer Korrektur.
Man kann es ihnen schwer wegnehmen, wenn sie in der Lage sind, mit Repressalien, politischen oder faktischen, zu erwidern.
Die Gewerkschaft des hilflosen Durchschnittsbürgers bedarf erster Gründung.
Anders beurteilen den Konflikt die Zeitungen der Sozialistischen Partei.
So meint etwa Helmut Gries in der Grazer Neuen Zeit, ÖVP-Beamtengewerkschafter Sommer habe in unbeschreiblicher Art zu den Regierungsmitgliedern gesprochen.
Das Götz-Zitat wurde dabei zwar nicht ausgesprochen, es hätte der langen Rede kurzen Sinn aber trefflich wiedergegeben.
Ein Sommer gibt sich mit einer Schwalbe freilich nicht zufrieden.
Sollte es tatsächlich zu dem von ihm angedrohten Streik der schwarzen Beamtengewerkschaft kommen, dann wird das Image der Beamten darunter noch viel mehr leiden.
Oder glaubt er, dass nur irgendjemand dafür Verständnis hätte, wenn auf Sommers Diktat Zöllner keine Urlauber an den Grenzen abfertigen, Lehrer keine Matura-Prüfungen abnehmen und in diversen Ämtern der Parteien Verkehr nicht abgewickelt wird?
Und das alles nicht, weil die Beamten gegenüber den anderen Gruppen der Bevölkerung benachteiligt werden sollen, sondern weil eines ihrer wesentlichen Privilegien ein wenig reduziert werden soll?
Ähnlich auch die Meinung von Ilse Brandner-Radinger im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
Noch ist es nicht so weit, dass die ÖVP-Beamten verantwortungslos in einen Streik drängen, mit dem die sozialistischen Gewerkschafter nichts zu tun haben wollen, weil für sie Solidarität und Arbeitsplatzpolitik kein Lippenbekenntnis sind.
Die Äußerung des ÖVP-Beamtengewerkschafter Sommer, die Regierung setze ein Diktat und gefährde so den sozialen Frieden, kommentiert Ilse Brandner-Radinger in der Arbeiterzeitung folgendermaßen.
Bei dem Wort von der angeblichen Gefährdung des sozialen Friedens aus dem Munde des VP-Beamten im Zusammenhang mit den geplanten Ruhensbestimmungen klingt fast so etwas wie das Bedauern darüber mit, dass in Österreich Streiks bisher nur in Sekunden gemessen werden.
Solches liegt jedenfalls auf der Linie von VP-Chef Mock, die heißt, großsprecherisch die Sicherung der Arbeitsplätze fordern, entsprechende Maßnahmen aber ablehnen.
In den Salzburger Nachrichten meint Gerhard Steininger, in der auslaufenden Woche habe Österreich von der Illusion Abschied nehmen müssen, dass das Land von sozialen Unruhen freigehalten werden könne.
Zwischen Vöstlern und Beamten gibt es ein einigendes Band.
Beide sind zutiefst davon überzeugt, dass sie subjektiv Recht haben.
Aber auch die Öffentlichkeit ist so gut wie einig.
Sie ist zutiefst davon überzeugt,
dass beide objektiv Unrecht haben.
Das kann in beiden Berufsgruppen zu einer Bunkerstimmung führen, die jede Lösung über die sachlichen Wehren hinaus noch erschwert.
Wie soll es weitergehen?
Es sind viele Köpfe da, die durch ebenso viele Wände wollen.
Der Bundeskanzler hält sich jetzt in Indien auf.
Dort soll die Weisheit zu Hause sein.
Vielleicht wird ihm Erleuchtung zuteil.
Das sind Auszüge aus heute erscheinenden Tageszeitungen, die inlandsbessische Art Erich Eichinger zusammengestellt.
Die Reaktionen auf die Entscheidung, die VÖST-Sozialleistungen doch nicht zu kürzen, waren ja in diesen Tagen recht heftig.
Der kleinere Koalitionspartner FPÖ gab deutlich seinen Unmut zu verstehen.
Die ÖVP-Opposition riet deshalb heftige Attacken gegen Kanzler Sinowaz und zahlreiche Betriebsräte anderer verstaatlichter Unternehmen gaben mit Hinweis auf das VÖST-Beispiel vorsorglich bekannt, dass auch sie gegen Streichungen auftreten würden.
Zu diesem Thema passt nun ganz gut unsere heutige Folge der Samstag-Serie im Journal zu Gast.
Da hören Sie nun ein Gespräch mit Horst Squarzer.
Er nimmt unter anderem auch ausführlich zum Problem dieser freiwilligen Sozialleistungsstellung.
Zur Person Squarzers.
Er war 1981 österreichweit bekannt geworden, als es ihm im Werk Judenburg der VEW gelang, den Arbeiterbetriebsratsobmann, der wie er der SPÖ angehört, bei den Betriebsratswahlen zu schlagen.
Squarze erhielt bald von den Zeitungen den Beinamen der Rebell und auch der Lech Walesa von Judenburg, weil er gegen die Stilllegung einzelner Betriebsteile eine riesige Demonstration organisierte und beinahe auch einen Marsch auf Wien durchgeführt hätte.
Rasch mit deftigen Worten bei der Hand kämpfte der 42-jährige dreifache Familienvater gegen Kündigungen und für Judenburg, übrigens auch gegen den eigenen Zentralbetriebsarzt Oppmann, dann gegen den VEW und den Vöst-Vorstand und auch andere mächtige Männer in der SPÖ und dem ÖGB.
Die Ausgliederung einzelner VEW-Betriebsteile entzog dem bis dahin freigestellten Betriebsrat dann seine Basis.
Er selbst kam Anfang 1984 mit dem VEW-Walzwerk zur Voest und wurde Ausbilder des Werksheims in Vohnsdorf.
Gleichzeitig muss Quarzer die Werkmeisterprüfung nachmachen.
Er ist also Ausbildner und Auszubildender in einer Person.
Das Gespräch mit Horst Quarzer führte Fritz Besatter.
Herr Skwarca, Sie wurden einmal als Valesa von Judenburg bezeichnet.
Das Pastor hat zuletzt in der letzten Ausgabe Sie allerdings als den Kreisky von Judenburg genannt.
Valesa geht es, glaube ich, derzeit auch nicht gut.
Kreisky ist der alte Alte, wie das Profil vor kurzem geschrieben hat.
Beide sind mehr oder weniger aus dem Geschäft.
Sie auch.
Warum?
Zuerst muss man mal sagen, dass die Formulierungen Valesa von Judenburg und Kreisky von Judenburg
wahnsinnig überspitzt sind.
Ich habe das immer gesagt, ich fühle mich nicht als Rebell und der Kreisky von Junburg, meiner Vergleiche mit Kreisky, ist eine Frechheit, das muss ich ganz deutlich sagen.
Dass jetzt die Situation so ist, dass man mich isoliert hat, schließe ich darauf, dass man das in gewissen Funktionärskreisen
nicht haben will, dass Menschen ihre Meinung zum Ausdruck bringen und vor allem die Meinung der arbeitenden Menschen und ihrer Mitglieder.
Sie waren Arbeiterbetriebsarzt abbanden, Sie haben damals im Jahre 81, das ist damals in ganz Österreich als sensationell empfunden worden,
den herrschenden, den bestehenden Zentralbetriebsratsobmann ausgestochen.
Es ist so, dass wir praktisch den Erfolg gehabt haben.
Im September 1982 hat der Abfall bei der Zentralbetriebsratssitzung durch Anfrage von Gruber erklärt, dass Jundburg, war ja eben vom Vormaterial her gesehen, eine nähere Bindung zu Daunowitz ist, dass Jundburg zur Gänze, also mit allen Betriebsleitteilen, außer Gesteinsarbeitswerkzeuge,
zur Völsteralbiene übernommen werden.
Das wäre unser Erfolg gewesen, aber das war gewissen Kreisen, ich sage es ganz offen, Kruber wahrscheinlich nicht recht und Rechberger, Landeshalt Kruber, Zentralbetriebsrat von Kruber nicht recht, weil sie haben ja auch ein Wetter im Aufsichtsrat eingelegt,
wer Abfalter die mechanische übernehmen hätte wollen.
Also haben sie sich gewehrt gekriegt und sind dagegen.
Man kann sagen, aus wirtschaftlichen Überlegungen ist die Ausgliederung nicht erfolgt, sondern rein aus taktischen
politischen Motiven.
Meine Anschuldigung geht dahin, dass wir aus nicht wirtschaftlich begründeten Überlegungen, wir mit Junburg mit einem Milliarden Umsatz, was wir gehabt haben, hätten wir die VW nicht retten können.
Und das beweist ja heute,
Und wir können nachweisen, und das haben wir nachweisen können, dass wir in welchen Bereichen günstiger produziert haben, wie eben die anderen Standorte Karpfenberg.
Und das geht ja um Ansage.
Man hat auch gesagt, dass der Plankstall von Karpfenberg nach Judenburg kommt, weil man einen Plankstallstandort haben will.
Sieht erst bis heute noch nicht aus.
Weil dort ein Nationalratsabgeordneter, der Rechberger, hergeht und gesagt hat, und von der ganzen Versammlung, von allen Journalisten, wenn einer nur den Versuch startet, dort einen Schrauben locker zu machen,
Dann haut er mit dem Schraubenschlüssel die Finger ab und die Hand ab.
Und der hat aber jetzt das kleine goldene Ehrenzeichen um die Verdienste der Republik Österreich gekriegt.
Das hat er reine gewollt.
Und wir Judenburg haben nur in einer friedlichen Demonstration aufgezeigt, was man mit dem Standort machen muss, dass das wirtschaftlich überhaupt nicht begründet ist.
Bleiben wir ein bisschen bei Ihrer persönlichen Einschätzung gegenüber Spitzenpolitikern Ihrer Partei.
Ich habe ebenfalls ein Zitat von Ihnen gefunden über den ÖGB- und Nationalratspräsidenten, ein Zitat aus dem Jahre 1981, wo Sie darauf hingewiesen haben, dass diese doppelte Funktion Peñas als Nationalratspräsident und als ÖGB-Präsident aus Ihrer Sicht eigentlich schon vom Arbeitseinsatz her kaum vereinbar ist.
Sind Sie auch heute noch dieser Meinung?
Ich bin der Auffassung, dass eigentlich der Gewerkschaftsbund einmal reformbedürftig wäre.
Das ist ein Gewerkschaftspunkt.
Wir reden sehr viel von Demokratie.
Aber wir haben, glaube ich, die wenigsten demokratischen Grundsätze drinnen.
Weil schon von der Wahl der Funktionäre her, da kann Demokratie sich nicht.
Und da bin ich der gleichen Auffassung.
Wenn direkte Wahlen werden, oder so wie, ich glaube, die Wahlarithmetik kann man für sich lassen, aber wenn die Beleidigungsmitglieder
Die Schanze hätte in geheimer Vorwahl die Betriebsräte zu wählen und die Betriebsräte dann in geheimer Wahl die Gewerkschaftsfunktionäre.
Dann würde so ein Mankerfunktionär, ein Gewerkschaftsfunktionär, heute nicht mehr in führenden Positionen sitzen.
Die Gewerkschaftsbundspitze wird direkt von den Delegierten gewählt.
Von den Delegierten mit Aufzahlen.
Ich hab das einmal mitgelebt draußen.
Ja weh, wenn man da nicht aufzeigt und man braucht dann einmal was, weil das Präsidium sitzt ja um die Schatte zu und wird da nicht raufgefahren mit der Delegiertenkarte.
Für mich habe ich noch nie was gebraucht, aber angenommen, ich brauche jetzt für meine Beleidigungsstiftung irgendwas.
Und da sieht man da dagegen aufzuzeigen.
Also traut sich ja keiner, nicht einmal ich habe mich das getraut.
Weil man doch immer wieder Anliegen hat, um da hinzukommen.
Und darum bin ich der Auffassung,
dass man auch im ÖGB zu fernen Demokratisierungsprozessen diskutieren muss.
Eine andere Frage, eine aktuell politische Frage, die aber sehr wohl auch mit sozialistischen Grundsätzen zu tun hat, nämlich mit dem Prinzip der Solidarität.
Das ist jetzt in der letzten Woche sehr häufig strapaziert worden.
Als es darum ging, kann sich der VÖST-Vorstand durchsetzen und bei der VÖST 600 Millionen Schilling freiwillige Sozialleistungen streichen.
Der sozialistische Zentralbetriebsarztobmann Rohaltinger hat gesagt, NET!
Die freiwilligen Sozialleistungen werden vorerst zumindest nicht gestrichen.
Bewundern Sie eigentlich Ihren Ex-Kollegen?
Wie denken Sie darüber?
Man muss zuerst einmal dazu sagen und festhalten, warum müssen wir freiwillige Sozialleistungen streichen?
Und da muss man eine Antwort geben, weil der Stahl auf dem Markt nicht mit einem Preis zu verkaufen ist, den wir benötigen, um gewinnbringend zu produzieren.
Warum das so ist, liegt auch klar auf der Hand.
Weil eben andere Staaten, die mit uns vergleichbar sind, Industriestaaten, ungleich mehr den Stahl subventionieren.
Im Vergleich zu anderen Staaten subventioniert ja Österreich sehr wenig, weil ja sehr viel Geld für die Umstrukturierung, die sogenannte, aufgewendet werden muss.
Und dann kann man aus dem dritten Strukturkonzept gleich weiterarbeiten auf ein viertes, fünftes und sechstes und so lange Konzepte, wenn man in die Pluszahlen kommen will, wenn die anderen Staaten weitersubventionieren, bis wir keine Stahlindustrie mehr haben in Österreich.
Da stellt sich dann die Frage, so wie es einem der Abfalter gestellt hat.
Brauchen wir eine Stahlindustrie in Österreich?
Können wir uns eine leisten?
Dann müssen wir alles daran setzen, dass wir am Ball bleiben, wie es so schön heißt.
Oder legen wir keinen Wert, dann müssen wir eben die Stahlindustrie
Zumachen, aber was dann?
Bitte schön.
Mit den vielen freiwerdenden Arbeitskräften.
Und da ist jetzt für mich keine Frage, das muss ja auch ganz sein.
Wenn man sieht, also wenn die Zeichen gesetzt werden, aber bitte schön auch von oben runter zuerst.
Bewusstseinsbildung, man kann nicht nur verlangen, dass die ein Basisverständnis haben für viele Maßnahmen, die wir jetzt eh schon alle geschluckt haben, muss man auch ganz offen derartig sagen,
Und aber an der Spitze sind nichts verändert, die ihren 15.
Monatsgehalt haben, ihren 16.
Monatsgehalt, ihren 17.
Monatsgehalt.
Und da bin ich dann auch rausgeholt worden zum ÖAG in der Altrichtung und gesagt, es gibt keinen mehr.
Da sag ich, weil Sie einen Gehalt eingebaut haben.
Darum gibt es ihn jetzt nicht mehr offiziell.
Das lasse ich mir auch gefallen.
Ich lasse mir auch alle freiwilligen Sozialleistungen auf meinen leistungslauten Richtsatz einbauen.
Dann gibt es keinen mehr.
in der ganzen Völsteralpine.
Kann man auch reintreiben.
Aber das habe ich die Meinung vertreten, bitte.
Und auch getragen von unserer Beleidschaft.
Als Solidarität, bevor wir andere Arbeitsplätze gefährden, in der verstaatlichten Industrie, wenn wirklich kein anderer Ausweg mehr gibt, und da muss man zuerst verhandeln, dann sollte man als Solidarität, dass nicht andere, kleinere Standorte Arbeitsplätze verlieren, einen gewissen Teil
der freiwilligen, ich sag noch einmal, der freiwilligen Sozialleistungen, die man sich in den guten Zeiten erarbeitet hat und durch Verhandlungen, die man gekriegt hat, nicht jetzt praktisch aufgibt, nicht herschenkt, nicht verschenkt, sondern da kann man eine Form suchen, in Form von einer Aktie, im Unternehmen das einbringen.
dass es gestundet wird, dass man sagt, solange wir jetzt in Schwierigkeiten sind, stunden wir gewisse freiwillige Sozialleistungen, beißen die Situation, kommen wir in die Ertragssituation wieder rein, dann lebt das automatisch wieder auf.
Moment, das ist ja, wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, eine ganz andere Idee.
von der Aktie nämlich, eine Idee der Mitbeteiligung.
Meinen Sie genau das?
Ja, dass man sagt, nicht hören, nicht, weil sie wollen es ja, dass wir es komplett verlieren, der Vorstand.
Der Meinung bin ich nicht, weil das ist ja irgendwo erarbeitet worden, in der Nachkriegszeit und so weiter, wo die Leute dort drinnen, ich werde mit Jubilare geredet drinnen, die 18, 20 Stunden um einen Scheib versuchen gearbeitet haben dort drinnen.
Und wie wir gearbeitet haben, jeden Samstag, Sonntag, weil das erforderlich war, vier, fünf Sonntage, wir haben halt die Überstunden, weil wir waren ja keine Menschen mehr, wir haben ja keine Freizeit und nix mehr gehabt.
Aber man hat gesagt, ihr seid verantwortlich auch für die verstaatlichte Industrie, die Wirtschaft braucht den Stall, auch die österreichische Wirtschaft geht rein, ihr Kohle- und Schäfstutentrainer.
Wir sind reingegangen, wir haben das gemacht.
Und da kann man nicht sagen, jetzt auf einen Schlag kann man alles verlieren.
Und da, jetzt komme ich zu Ihrer Frage.
bin ich froh, dass es einen Zentralbetriebsrat gibt, der endlich einmal sagt, so und jetzt ist genug, weil wir haben ja schon sehr viele freiwillige Sozialleistungen abgebaut in unserer gesamten Stahlindustrie.
Und ich muss auch sagen, dass es andere Unternehmungen gibt, wenn ich jetzt die Bundestheater hernehme,
die Jahre hindurch Defizit betreiben.
Und ich kann mich erinnern, wie man in 69 Jahren gesagt hat, der 300-400-Millionen-Defizit, das Scherwöl-Zaun braucht.
Und jetzt haben wir 1,3 Milliarden, 1,4 Milliarden.
Ich habe noch nie gehört, dass da irgendwelche Privilegien abgebaut werden.
Dort eine Launenreduzierung, so wie bei uns in unserem Werk bis zu 20 Prozent Launenreduzierungen die Leute in Kauf nehmen müssen.
Die aber Verpflichtungen haben, einen gewissen Lebensstandard aufgebaut haben.
Ich habe noch nie gehört, dass die Beamten irgendwo hart lassen, weil wir schon jahrelang ein Bamben-Budgetdefizit haben.
Aber der, weil wir eben mit den Produkten am Weltmarkt müssen, bis zu 80 Prozent, durften draußen verkaufen am Weltmarkt.
Und die anderen aber, so wie die Energiewirtschaft und so weiter, die fahren halt auf wie mit dem Strahlenpreis, wenn sie nimmer zusammenkommen.
Und der Forstungsdirektor hat halt 21 Monatsgehörde.
Aber da passiert nix.
Und drum meine ich, wenn man sagt Solidarität, ja dann bitte schön für alle gleich.
Ja, weil Sie vorhin von den Beamten gesprochen haben.
Die Beamten, Sie wissen ja, die Beamten sollen jetzt, ein Teil der Pensionen der Beamten soll in Zukunft ruhig gestellt werden, wenn der Beamte ein Nebeneinkommen hat.
Und da argumentiert jetzt genau die Beamtengewerkschaft mit Hinweis auf den Ruhaltinger, der sich durchgesetzt hat und gesagt hat, bitte, wir lassen uns nix wegnehmen.
Das ist doch auch eine Art von Solidarität oder jedenfalls von Gleichbehandlung.
Ja, jetzt müssen wir mal schauen.
Ich käme in Launschämmer und Gehaltsschämmer von den Beamten weinig aus, dann kann ich auch da weiniger sagen.
Aber man müsste sich mal anschauen, die Verdienstmöglichkeiten von den Beamten, die das betrifft.
Und dann die Arbeitsplatzsituation.
Der Beamte hat einen gesicherten Arbeitsplatz.
Und speziell in der Stahlindustrie, da kannst du alle halben Jahre einen Raschler machen.
Und das heißt wieder um 3.000 zu, um 2.000 Beschäftigte zu und noch was.
Wenn ich denke, ein Hochofenarbeiter, der unter Staub, Hitze und Dreck einwirken muss, sein Brot verdienen muss, oder der Spitzendreher, der einen Stiegel abdreht, was auch halbe Million Stiegel wert ist, zum Beispiel.
Ich weiß nicht, ob man das so vergleichen kann, ob man in einem klimatisierten Raum irgendwo drinnen sitzt als sicher Beamter, weil dann kann nix passieren.
Und da glaub ich, dass schon auch verdurten Zeichen gesetzt werden müssten.
Und jetzt, glaube ich, hat der Ruhehaltung einmal richtig gesagt, jetzt ist einmal die Grenze erreicht.
Weil die Menschen, wenn das einmal klären anfängt, und das weiß ich, das kenne ich ganz genau, das wird dann gefälscht.
Weil das der Halter dann kein Funktionär dann auch nimmt.
Herr Skwarczak, kommen wir zum Ausgangspunkt unseres Gesprächs zurück.
das damit begonnen hat, dass ich Sie darauf angesprochen habe, dass Sie einmal, sagen wir es einmal, im Jargon der Medien ein bekannter Hund waren und jetzt kümmert sich eigentlich außer wir heute niemand um Sie.
Was ist das für ein Gefühl, sehr bekannt gewesen zu sein und es nicht mehr zu sein?
Ja, ich glaub eigentlich, das war ganz eine klassisch ruhige Phase in meinem Leben, die ich eigentlich noch gar nicht gehabt hab.
Also von privaten her gesehen ist das ja ganz was angenehmes.
Einmal richtig Menschheit, Kandermin-Kalender, wo immer die Eindruckungen drinnen sind.
Aber das, was Sie ansprechen, dass man es nicht mehr für die Leute einsetzen kann, die eigentlich dazu bestimmt haben, das trifft dann.
Das ist einmal ganz ein klarer Fall.
Zur Isolation muss ich sagen, dass die Isolation nicht so groß ist, wie man denkt.
Ich habe noch Ende Dezember Spitzengespräche geführt mit Landesparteiobmannen, mit den Arbeiterkammerpräsidenten.
Und ich bin immer am Laufenden über die Geschehnisse, was unser Werk betrifft.
Und wie gesagt, es gibt kein Internet bei mir, weil wenn, wie gesagt, die Belegschaft weder an mich herantrittet,
dann werde ich mich wieder der Aufforderung stellen, zu denen, dass wir die großen Verlierer sind, muss man eines sagen, und das möchte ich jetzt nicht auf mich münzen, sondern auf die Menschen, die das so zusammengehalten haben da.
Es würde keinen Standort Jumburg mehr geben, wenn wir nicht so entschlossen dafür, in ganz demokratischer Weise muss man sagen, auch nicht, dass wir irgendwo Scheiben eingekaut haben, auch nicht, dass wir irgendwo, was weiß ich, irgendwas kaputt gemacht haben,
aufgezeigt haben, wie unser Standort unrecht geschehen ist.
Es mussten drei Vorstandsdirektoren gehen, die unrecht gehandelt haben.
Das muss man auch mal sagen.
Leider werden sie nur in Pension geschickt, weil sie einen Erfolg genommen haben.
Hingegen die Arbeiter erkündigt werden, wenn irgendwas passiert.
Aber es hat Veränderungen gegeben.
Und heute können wir hinweisen, dass an unserem Standort Jugendburg, der ausradiert hätte werden sollen, das ist ganz klar auf der Hand geblieben, 1200 Beschäftigte sind, Arbeitnehmer,
Und 94 Lehrlinge.
Danke für das Gespräch.
Das war ein Gespräch mit dem früheren Arbeiterbetriebsarztobmann der VEW Judenburg, Horst Skwarzer.
Das Gespräch führte Fritz Besatter.
12 Uhr und 39 Minuten war es soeben.
Wir bringen noch bis 13 Uhr im Mittagsschanal einen Beitrag über das 10-jährige Bestehen der Bauernsozialversicherung.
Dann einen Beitrag in Asrom, wo zurzeit die Kommunisten gegen ein Anti-Inflationsgesetz demonstrieren.
und dann einen Beitrag über fünf Hitchcock-Filme, die bisher gesperrt waren und nun in den Kinos zu sehen sind.
Aber zunächst ein paar Takte Musik.
The Vision, eine australische Gruppe, Wrong Side of the Road.
Die jüngste unter den Sozialversicherungen, jene der Bauern, feiert heute ihren 10-jährigen Bestand.
Die Bauern nennen diese Versicherung schlicht und einfach Bauernkrankenkasse.
Das ist aber falsch, denn gerade ihr Institut fasst alle drei Versicherungsparten zusammen, also Unfallkranken- und Pensionsversicherung.
Die sind unter einem Dach.
In dieser Kombinationsform gibt es die Bauernsozialversicherung erst seit 1974 und das ist der Grund für das heuer fällige zehnjährige Jubiläum.
Hans Adler hat diesen Anlass benutzt, um einmal einen Blick hinter die Kulissen dieser Institution zu werfen.
Die erste Sozialversicherung der Bauern war die 1929 gegründete Unfallversicherung.
Kranken- und Pensionsversicherung wurden erst nach dem Krieg geschaffen und eben 1974 mit der Unfallversicherung zu einem zentralen Institut vereinigt.
Die Zuschussrentenversicherung 1958 gegründet war der erste Ansatz zu einer Altersversorgung der Bauern
außerhalb der familieneigenen Leistung des Ausgedinges, von dem ein Waldviertlerlehrer und Heimatdichter sagt, spärlich misst der Sohn dir deinen alten Teil, hat für dich wohl, Hohn, kaum ein Grußwort, Pfeil.
Das ist sicherlich zu hart formuliert, aber dass das Ausgedingen der Praxis nicht so hoch ist, wie es der Gesetzgeber annimmt, davon ist man bei der Bauernsozialversicherung überzeugt.
Das Ausgedingte als Leistung des Nachfolgers seines Bauern auf dem Hof wird vom Pensionsanspruch abgezogen und es wird nach dem sogenannten Einheitswert berechnet.
Das ist der wichtigste Wert einer Bauernwirtschaft, was Steuer, Sozialversicherung und Pension betrifft.
Nur wenige Bauern führen wirklich eine Buchhaltung.
Die meisten zahlen eine Steuerpauschale nach dem Einheitswert und das ist die Bewertung ihrer Wirtschaft, der Grundstücke, nach Lage und Nutzung der Gebäude und so weiter.
Für mehr als 70 Prozent der rund 300.000 Bauern macht der Einheitswert weniger als 60.000 Schilling aus.
Was würde nun ein solcher Bauer mit Frau als Pension bekommen und wie hoch wäre die gesetzlich berechnete ausgedingte Leistung der Hofübernehmer?
Prof. Josef Kirnbauer, Direktor der Bauernsozialversicherung, rechnet vor.
Nehmen wir einmal den besten Fall an, dass ein Bauer mit seiner Frau etwa einen Betrieb von
60.000 Schilling Einheitswert sein ganzes Leben, also an die 40, 45 Jahre bearbeitet hat, dann würde er aufgrund der jetzigen gesetzlichen Situation eine Monatspension von nicht ganz 3.000 Schilling zu erwarten haben.
Eine Ausgleichszulage würde in diesem Fall, soweit ich die Dinge im Kopf habe, nicht gebühren, weil das nach dem Gesetz zwingend anzurechnende Ausgelddinge fast 4.000 Schilling ausmacht, 3.000 und 4.000 Schilling
Zusammen machen 7.000 Schilling aus.
Der Richtsatz für die Ausgleichszulage liegt bei etwa über 6.000 Schilling, sodass es in diesem Fall für dieses perliche Ehepaar keine Aufstockung durch die Ausgleichszulage gibt.
Das größte Problem der Bauernsozialversicherung ist die ständig abnehmende Zahl der aktiven Versicherten.
Die Zahl der aktiven Bauern verringert sich ja nicht nur wie in anderen Bevölkerungsgruppen etwa durch den Pillenknick, sondern auch durch die anhaltende Abwanderung aus der Landwirtschaft.
Die ehemaligen Bauern zahlen heute ihre Sozialversicherung als Arbeiter und Angestellte nicht als Bauern.
Und deshalb bringen die Zurückgebliebenen nur noch einen Teil des notwendigen Geldes für die Unterstützung ihrer alten Berufskollegen auf.
Den größeren Teil, jährlich 3,8 Milliarden Schilling, zahlt der Staat.
Natürlich ist den Bauern und auch den Chefs ihrer Sozialversicherung das vom Gesetz vorgeschriebene Ausgedinge zu hoch und wird in der Praxis oft nicht geleistet.
Aber jede Verringerung des Anteils der Eigenleistung würde die Staatszuschüsse erhöhen, denn die Sozialversicherungsbeiträge der Bauern zu erhöhen, wäre sicherlich ungerecht.
Sie zahlen gemessen an ihrem Verdienst nicht weniger als andere Berufsgruppen und müssen ohnehin 20 Prozent ihrer Arztkosten selbst beraten.
Die Bauernkrankenkasse zahlt nur 80% der Arztrechnung.
Auch die unter Anführungszeichen Ruhensbestimmungen können einen Bauern hart treffen.
Er bekommt ja seine Pension überhaupt nur, wenn er jemand hat, der seinen Hof übernimmt.
Was geschieht, wenn er keine Kinder hat oder wenn sie abgewandert sind?
Er muss sich überlegen, entweder seine Wirtschaft brach liegen zu lassen, das heißt veröden zu lassen, oder er findet jemand,
die Wirtschaft abkauft oder der sie ihm in Form einer Pacht übernimmt.
Das ist sicherlich am Ende eines arbeitsreichen Lebens nicht sehr angenehm, aber so kommt es auch gelegentlich vor, dass es ist.
Und dem wird eben dann, so wie das Gesetz es vorsieht, unbeschadet, in welcher Form er seinen Betrieb immer weitergibt, dieses
fiktiv, also dieses künstlich angenommene Ausgedinger aufgrund einer gesetzlichen Formel, zu seiner Pension zur Anrechnung gebracht.
Im schlimmsten Fall, wenn also ein Bauer seine Wirtschaft verkauft, was ohnehin schon ein schwerer Schritt ist, dann muss er dieses Geld auch für seinen Lebensunterhalt verbrauchen, ob er will oder nicht.
Denn er bekommt ja nicht die volle Pension.
Man bestätigt in der Sozialversicherung der Bauern, dass in diesem Grenzbereich Härtefälle mit großer menschlicher Tragik gar nicht so selten sind.
Das war ein Beitrag von Hans Adler und der folgende Beitrag kommt aus Rom.
Dort gehört zurzeit die Stadt den Kommunisten.
Hunderttausende Kommunisten, Mitglieder der KPI und Sympathisanten demonstrieren zurzeit gegen ein sogenanntes Anti-Inflationsgesetz.
Der Senat, die zweite Kammer des italienischen Parlaments, hat gestern Abend mit 167 gegen 73 Stimmen bei 15 Enthaltungen
der Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Kraxi das Vertrauen ausgesprochen.
Mit dieser Abstimmung war auch die Annahme dieses Anti-Inflations-Gesetzes verbunden.
Vor allen Dingen soll damit der automatische Teuerungsausgleich für Löhne und Gehälter eingeschränkt werden.
Dagegen sind nun die Kommunisten aufgetreten.
Aus Rom berichtet Alfons Thalmer.
Der kommunistische Marsch auf Rom ist seit den frühen Morgenstunden in vollem Gange.
Und seit bereits zwei Stunden marschieren auf vier Wegen
kreuzförmig auf die Versammlungsstätte vor der Lateran-Basilika zusammenströmend die Kolonnen der Demonstranten gegen die Regierung des Sozialisten Craxi, der allerdings vor 14 Stunden, spät in der Nacht, den Gegenstand des Ärgernisses, das Gesetz über die Mäßigung des Inflationslohnausgleichs im Senat nach einer 14-tägigen kommunistischen Obstruktion mit rund 170 gegen 70 Stimmen durchgebracht hat.
noch rechtzeitig vor dieser Massendemonstration, die es eigentlich hätte verhindern sollen.
In etwa zwei Stunden von nun an dürfen die aus dem ganzen Land erwarteten 500.000 bis 600.000 komplett versammelt sein.
Ein eigener Ordnungsdienst von 6.500 Gewerkschafts- und Parteifunktionären sorgt für die Ordnung und Sicherheit, allerdings zusammen mit 12.500
Polizisten, Karabinieri, Feuerwehrleuten und Kriminalbeamten.
Diese Konzentration der Sicherheitsorgane auf die Demonstration hat allerdings heute früh die Terroristen der Roten Brigaden zu einem bewaffneten Überfall befähigt, bei dem sie 40 bis 50 Millionen Schilling erbeutet haben.
Der heutigen Monsterdemonstration ist der Bruch zwischen den Kommunisten und dem anderen,
in der einheitlichen Gewerkschaftsbewegung vorausgegangen, gleichzeitig mit dem Ausbruch eines offenen und nunmehr unüberbrückbaren Konfliktes zwischen den Sozialisten und den Kommunisten.
Die kommunistische Partei und Gewerkschaft wenden jetzt eine besondere Taktik mit dem heutigen Ereignis an.
Theoretisch sind es nicht Sie, sondern eine spontane Arbeiterbewegung, die sich an der falschen Politik des sozialistischen Regierungschefs Kraxi selbst entzündet hätte, die diese Aktion von sich aus ausgelöst hätte, nachdem sich überall von allein, allerdings aus den kommunistischen Minderheiten der Betriebsräte, neue Arbeiterräte gebildet hätten,
die sich zu einer ebenso spontanen, landesweiten Arbeiterrätebewegung und zu dieser Demonstration in Rom zusammengeschlossen hätten.
Die Kommunistische Gewerkschaft tritt nur als der geladene Gast der Spontanbundgebung auf.
Der Parteichef Bélinguer wusste noch heute früh nicht, ob er der Einladung folgen werde.
Die neuen Arbeiterräte sollen aber nun, wie es die vielen Transparente aussagen,
alle Kommunisten, Sozialisten und echte soziale Christen in der neuen Bewegung zu einer neuen Einheit der Arbeiterklasse und der Linken zusammenführen.
Das Wirtschaftsprogramm der kommunistischen Tarnkundgebung von heute wird auch auf den Transparenten sehr einfach formuliert.
Unser Rezept für die Ökonomie, Änderung, Vollbeschäftigung, Demokratie.
Wenn man von päpstlichen Massenbewegungen dieser Jahre abstrahiert, ist das heute die größte solche Kundgebung seit Jahrzehnten.
Die Stimmung der halben Million von Besuchern von auswärts ist allerdings eher flau, irgendwie pflichtmäßig.
Nicht wie in den kommunistischen Demonstrationen der 50er und 60er Jahre.
Die 4 Mio.
Stadt Rom und deren 800.000 kommunistische Wähler werden mit höchstens 100.000 beteiligt sein.
Die Größenordnung ist auch an den 2 Mio.
kommunistischen Parteimitgliedern, 4 Mio.
Mitgliedern der kommunistischen Gewerkschaft und 13 Mio.
der kommunistischen Wähler zu messen.
Und schließlich 2 Umfragen ergeben, dass nur 23% der Bevölkerung
weniger als der Wähleranteil der KPI gegen die Maßnahmen der Kraxi-Regierung sind.
Das zeigt auch das heutige Bild von Rom.
Die Römer sind entweder zu Hause geblieben oder sie haben beim schönen Wetter die Stadt verlassen.
Ein ungewöhnliches, verkehrs- und menschenleeres Rom empfängt also die Marschierer.
Die Demonstranten sind zwar eine halbe Million, aber dennoch allein unter sich.
Naja, nicht ganz.
Alfons Dalberwey auch dabei hat die Demonstration beobachtet.
Freunden, klassischer Filmkunst stellt in der nächsten Zeit ein besonderer Leckerbissen bevor.
Die erste oder neuerliche Begegnung mit fünf der besten Filme von Alfred Hitchcock, die an die 20 Jahre nicht mehr in den Kinos zu sehen waren.
Der 1980 verstaubene Thriller-Spezialist hatte die Streifen sperren lassen als Notgroschen für seine Nachkommen sozusagen.
Nun gibt es diese fünf verschollenen Filme wiederzusehen.
Hans Langsteiner beginnt seinen Beitrag über diese Hitchcock-Renaissance mit passender Untermalung, und zwar der Titelmusik aus Hitchcocks Film Vertigo aus dem Reich der Toten.
Alfred Hitchcock ist wieder da.
Schien der Altmeister des Thrillers noch vor wenigen Jahren zwar in den Olymp der Filmklassiker weggelobt, aber in den Kinos wenig gefragt, so mehren sich jetzt die Anzeichen für ein wachsendes Interesse an dem lang unterschätzten Regie-Genie.
Eine ganze Generation junger Hollywood-Regisseure hat sich, wen sonst, Hitchcock zum erklärten Vorbild genommen und kopiert, wie etwa Brian De Palma in Dressed to Kill, seine Filme zum Teil Bild für Bild nach.
Die Literatur zu Hitchcock umfasst mittlerweile auch entlegene Themen, wie ein ganzes Buch, das nur die Behandlung des Tons in Hitchcock-Filmen analysiert.
Und im New Yorker Rundfunkmuseum läuft gerade eine zweimonatige Retrospektive auf die 18 Filmchen, die Hitchcock einst fürs Fernsehen inszeniert hatte.
Von so skurrilen Auswüchsen wie einer eigenen Hitchcock-Modekollektion mit einem Psycho-Kleid, das den Falkenwurf aus dem Vorhang in der berühmten Duschmordszene imitiert, einmal ganz abgesehen.
Den beeindruckendsten und seriösesten Beitrag zu dieser Hitchcock-Renaissance aber liefert der Meister selbst.
Mit der Post-Human-Freigabe von fünf seiner ausgefeiltesten Arbeiten aus den 50er Jahren.
Aus dem Reich der Toten, Der Mann, der zu viel wusste, Cocktail für eine Leiche, Immer Ärger mit Harry und Das Fenster zum Hof.
Der amerikanischen Werbeankündigung für das Quintett leit der 75-jährige James Stewart, Hauptdarsteller in vier der fünf Filme, seine Stimme.
Vertigo, the man who knew too much, Rope, The Trouble with Harry, and Rear Window, experienced the genius of Alfred Hitchcock.
Um das Verschwinden der fünf Streifen hatte es zahlreiche Spekulationen gegeben.
Hitchcocks Tochter Patricia nennt unumwunden geschäftliche Motive.
Nach dem Verleihvertrag gehörten meinem Vater die Richter an diesen fünf Filmen.
Und nachdem sie aus dem allgemeinen Vertrieb genommen wurden, blieben sie neun Jahre auf Eis.
Danach herrschte keine große Nachfrage nach den Filmen.
Als das Interesse wieder wuchs, hatte der Agent meines Vaters, Herman Citrin, das Gefühl, es wäre besser und vorteilhafter für uns alle zu warten und die Filme auf einmal herauszubringen.
Und das taten wir.
Und Gott sei Dank ist das Interesse gewachsen.
Nicht zuletzt durch Kabelfernsehen und Videokassetten.
Und es war wirklich günstiger für uns alle zu warten.
Letztes Jahr kam ein Vertrag mit Universal Pictures zustande, die die Filme für die nächsten neun bis elf Jahre kauften.
Das Warten hat sich gelohnt.
Es sind, von der untypischen Komödie Immer Ärger mit Harry vielleicht abgesehen, intelligente, doppelbödige und raffiniert inszenierte Kinokunststücke, die da, in frisch gezogenen Kopien herrlich wie am ersten Tag, auf die Betrachter warten.
Filme voll moralischer Fallen und subtiler technischer Tricks.
Zeugnisse einer inszenatorischen Meisterschaft, die heute ausgestorben zu sein scheint.
Selbst eigenwilligsten Interpretationen halten sie mühelos stand.
Seit nämlich der amerikanische Universitätsdozent und Hitchcock-Kenner Donald Spoto in einer vielbeachteten Biografie, die, so der Buchtitel, Dunkle Seite des Genies, aufgezeigt hat, sind Hitchcock-Deuter um eine Sehmöglichkeit reicher.
Sportos These, Hitchcock habe in seinen Arbeiten private Neurosen abreagiert, ließe sich auch und gerade an den jetzigen Reprisen demonstrieren.
Der nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselte Fotograf, der im Fenster zum Hof in einer Wohnung gegenüber einen Mord entdeckt zu haben glaubt, wäre demnach Hitchcock selbst, der sich mit voyeuristischer Neugier an mitmenschlicher Tragik erregt.
Und wenn der Held von Vertigo aus dem Reich der Toten eine weibliche Zufallsbekanntschaft in das Ebenbild einer scheinbar verlorenen Geliebten verwandelt, so hätte Hitchcock hier seine Fixierung auf kühle Blondinen filmisch verarbeitet.
Jenseits solcher Spekulationen belegen die fünf Hitchcocks aber noch eins, die Zeitgebundenheit wertender Kommentierung.
Zur Zeit ihrer Erstaufführung waren Hitchcock-Filme nämlich längst nicht die sakrosankten Meisterwerke, als die sie heute gelten.
Da hagelte es in deutschen Kritiken auch saftige Verrisse, wie etwa beim Fenster zum Hof, das der Frankfurter Allgemeinen damals als Traktätchen vorkam, im Stil jener Comic-Strips, die Dummheit schüren, wie es wörtlich hieß.
Jetzt liest man es anders, etwa bei Peter Buchka in der Süddeutschen Zeitung.
Seit Kafka, Joyce und Proust, seit Van Gogh und Gustav Mahler ist die Rigorosität der Selbstentblößung die Vorbedingung großer Kunst im 20.
Jahrhundert.
In Rear Window und Vertigo hat Hitchcock diese Bedingung voll erfüllt.
Ende des Zitats.
Man sieht, Alfred Hitchcock ist wieder da.
Lange Zeit gesperrte Hitchcock-Filme gibt es wieder in den Kinos zu sehen.
Und wir beenden das Mittagsschanal noch mit Kurzmeldungen.
Indien.
Bundeskanzler Fritz Sinowaz ist heute in Bombay eingetroffen, der ersten Station eines sechstägigen Indien-Besuches.
Das Wochenende über hält sich der Regierungschef privat in Indien auf.
Ein erstes Gespräch mit Ministerpräsidentin Indira Gandhi ist für den Montag geplant.
Im Mittelpunkt der Beratungen stehen Wirtschaftsfragen.
Sinowaz wird von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet.
Österreich.
Der ehemalige Arbeiterbetriebsratsobmann des VEW-Werks Judenburg, Horst Skwarca, übte heute Kritik am Gewerkschaftspunkt.
Der ÖGB scheine ihm reformbedürftig und sollte einem Demokratisierungsprozess unterworfen werden, argumentierte Skwarca.
Wenn im ÖGB geheim gewählt würde, säße heute mancher nicht in einer führenden Position.
Vor den gesamtösterreichischen Arbeiterkammerwahlen hält der Arbeiter- und Angestelltenbund der ÖVP gemeinsam mit der Fraktion Christlicher Gewerkschafter in Eisenstadt eine Betriebsrätekonferenz ab.
ÖVP-Bundesparteiobmann Alois Mock nahm in einem Referat zu den geplanten Ruhensbestimmungen für Beamte Stellung.
Er halte nichts davon, erfahrenen Bürgern im Allgemeinen und Arbeitern und Angestellten im Besonderen im Ruhestand zu verbieten, freiwillig zu arbeiten und sich etwas dazu zu verdienen.
Zum aktuellen Konflikt in der Voest übte Mock deutliche Kritik am Vorstand.
Das Eingreifen der Politik in die Sache selbst habe nur zu einem Schaden und zu Enttäuschungen auf allen Seiten geführt.
ÖAB-Obmann Kohlmeier sagte, die Verquickung von Gewerkschafts- und Regierungsfunktion lähme die sozialistischen Gewerkschafter.
Für die Austrian Airlines tritt morgen der Sommerflugplan in Kraft.
Mit Teheran und Kuwait werden zwei neue Ziele angeflogen.
Die Wetteraussichten bis heute Abend meist sonnig, Nachmittagstemperaturen 7 bis 12 Grad, in Föhn-Tälern bis 16 Grad.
Das war das Samstag-Mittag-Journal.
Uns gibt es morgen ab 17 Uhr ein Programm von Österreich 1 und Ö3 mit Kurzjournalen zur Landtagswahl in Salzburg.
Am Mikrofon heute war Reinhold Henk, auf Wiederhören.
Einblendung: Filmmusik von Vertigo, James Stuart in der Ankündigung der Filme, Hitchcock-Tochter Patricia Hitchcock
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Stewart, Jimmy [Interviewte/r]
, Hitchcock, Patricia [Interviewte/r]
Datum:
1984.03.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Kultur
;
Film
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten