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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Mahlzeit meine Damen und Herren beim Mittagsjournal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie Reinhold Henke.
Der innenpolitische Schwerpunkt der Berichte im heutigen Mittagsjournal kommt aus dem Parlament.
Dort stehen zur Zeit die Abgeordneten am Rednerpult und reden über die Ruhensbestimmungen für die Beamten.
Dazu gibt es von der Koalitionsregierung einen sogenannten Fristsetzungsantrag für die Einführung solcher Ruhensbestimmungen.
Die ÖVP will übrigens die generelle Abschaffung aller Ruhensbestimmungen.
Wir geben Ihnen dann einen Überblick über den Stand der 35-Stunden-Wochen-Diskussion in der benachbarten Bundesrepublik Deutschland.
Gewerkschafter drohen mit Arbeitskampf für die Arbeitszeitverkürzung.
Weil europäische Elektronikfirmen gegenüber den Japanern mehr und mehr ins Hintertreffen geraten, will jetzt Philips zum Beispiel auf dem Videomarkt mit neuen und vor allen Dingen aggressiveren Methoden um Marktanteile kämpfen.
Den europäischen Videofirmen brennt sozusagen der Hut.
Österreichs Glasindustrie, die in jüngster Zeit bedeutend geschrumpft ist, hofft nun wieder auf bessere Geschäfte.
Geschäftsrückgänge befürchten allerdings die Donauausflugschiffe und zwar deshalb.
Weil die tschechischen Behörden plötzlich die Visaerteilung erschweren, fürchten die Schifffahrtslinien, dass die Gäste, die über die GSSR nach Ungarn Kurzausflüge unternehmen wollen, ausbleiben werden, wenn die bürokratischen Hürden allzu hoch geworden sein werden.
Wir berichten Ihnen dann über ein neues Forschungsinstitut für klinische Geriatrie, also Altersforschung, und die Organisation Christian Solidarity, CSI, gab heute in einer Pressekonferenz einen Überblick darüber, wo Christen in aller Welt heute noch verfolgt werden.
Im Kulturteil schließlich hören Sie einen Beitrag aus Rom über eine Raphael-Ausstellung.
Raphael aber nicht als Maler, sondern als Architekt.
Das ist unser Programm bis 13 Uhr.
Wir beginnen wie immer mit dem Meldungsteil.
Verantwortlich ist heute Raimund Heller und die Sprecherin Maria Piffel.
Österreich.
Die ÖVP hat in der heutigen Nationalratssitzung eine dringliche Anfrage an Finanzminister Seiche und Sozialminister Dallinger eingebracht.
Thema der Anfrage ist, wie es die ÖVP formuliert, die ständige Belastung und Beunruhigung der österreichischen Bevölkerung.
In der Begründung heißt es, die Belastungen der Bevölkerung hätten innerhalb weniger Monate der jetzigen Regierung enorme Ausmaße erreicht, die Teuerung sei sprunghaft angestiegen und vor allem Menschen mit kleinen Einkommen würden schwer getroffen.
Über die Anfrage der ÖVP wird um 16 Uhr die Diskussion eröffnet.
Im Mittelpunkt der heutigen Nationalratssitzung steht unter anderem die Debatte über den Bundesrechnungsabschluss 1982 und über die Änderung des Bundesbahngesetzes.
Der Generaldirektor der OEAG, der Dachgesellschaft der verstaatlichten Betriebe, Oskar Grünwald, erklärte in Wien, auch die verstaatlichte Industrie komme nicht darum herum, alte, nicht mehr rentable Produktionen aufzugeben.
Es sei verständlich, wenn die Belegschaften die Stilllegung von Produktionen mit oft jahrzehntelanger Tradition verhindern wollten.
Daher werde in jedem Fall genau geprüft, betonte Grönwald, ob dies wirklich notwendig sei.
Meistens bliebe allerdings keine andere Möglichkeit.
Wo kein Markt für Stahlprodukte sei, könne man nicht Stahl produzieren, ergänzte der OIAG-Chef.
Das bis Ende März terminisierte Modell zur Lösung der Probleme der Steyr-Daimler-Puch AG in Steyr ist nach Angaben von Sozialminister Dallinger und des Vorstandes der Steyr-Werke realisiert.
Anstelle der ursprünglich geplanten 895 Kündigungen wurden nur 250 durchgeführt.
Weitere 100 Steyr-Mitarbeiter sind in anderen Betrieben untergebracht worden, darunter auch beim BMW-Motorenwerk in Steyr.
Für die drohende Kürzung von 100 Beschäftigten hat der Bund die Zusage für zusätzliche Aufträge gegeben, sodass nach Angaben der Geschäftsführung keine weiteren Kündigungen notwendig werden.
Überdies gilt für den Großteil der Beschäftigten in Steyr die 35-Stunden-Woche.
Die Kosten dafür tragen zu je einem Drittel der Betrieb, die Beschäftigten und die öffentliche Hand.
Nach Ansicht der Industriellen Vereinigung hätte die Einhebung von Mehrwertsteuer auf freiwillige Leistungen der Unternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern eine weitere Erhöhung der Lohnnebenkosten zur Folge.
Zu der jüngsten höchstgerichtlichen Entscheidung, mit der die Einhebung der Mehrwertsteuer auf freiwillige Sozialleistungen sanktioniert wird, meint die Industrie heute in einer Aussendung, jede weitere Erhöhung der Lohnnebenkosten sei aus Wettbewerbsgründen abzulehnen.
Unterrichtsminister Helmut Zilk hat heute in der Fragestunde des Nationalrates die von einem Linzer Lehrer veröffentlichte Untersuchung, wonach ein Fünftel der Pflichtschulabgänger große Leseschwierigkeiten haben soll, äußerst skeptisch beurteilt.
Auf eine Anfrage der ÖVP meinte Zilk, es sei ihm trotz vieler Bemühungen nicht gelungen, die Unterlagen in die Hände zu bekommen.
Er habe aber bereits Vorbereitungen für eine umfassende Studie über das Niveau der Pflichtschulabgänger im Lesen, Schreiben und Rechnen getroffen.
Der Autofahrerclub ÖAMTC wendet sich strikt gegen eine Verschärfung der Tempolimits auf Österreichs Straßen und führt dafür auch Umweltschutzgründe an.
ÖAMTC-Vizepräsident Franz Geiger ging anlässlich der Eröffnung einer neuen Einsatzzentrale seiner Organisation in Amstetten auf die jüngsten Vorschläge aus der Schweiz ein.
Dort soll auf den Autobahnen künftig Tempo 100 und auf Freilandstraßen Tempo 80 gelten.
Geiger wies darauf hin, dass bei niedrigeren Geschwindigkeiten zwar der Ausstoß von Stickoxiden vermindert, die Emission von Kohlenmonoxid aber gesteigert werde.
Vor dem Vorliegen unanfechtbarer Forschungsergebnisse sollten nach seinen Worten keine Entscheidungen gefällt werden.
Ein regelmäßiges Service für jeden einzelnen Kraftwagen würde ohnehin mehr zum Umweltschutz beitragen als etwa die Verschärfung der Tempolimits.
Außenminister Erwin Lanz tritt heute einen zweitägigen Besuch in der Tschechoslowakei an.
Im Mittelpunkt der Gespräche werden Wirtschaftsfragen und Probleme des Umweltschutzes stehen.
Hier geht es vor allem um die Vermeidung von Waldschäden und um Probleme, die Kernkraftwerke im grenznahen Raum betreffen.
Indien.
Bundeskanzler Sinovac wird heute die berühmte althinduistische Tempelstadt Khajuraho besichtigen.
Das Programm des offiziellen Indien-Besuches des Bundeskanzlers wird anschließend mit dem Besuch einer Eisenbahn-Wartungsanlage fortgesetzt, die von einer österreichischen Firma in der Nähe von Neu-Delhi errichtet wurde.
Am Abend sollen in der indischen Hauptstadt mehrere Verträge österreichischer Firmen mit ihren indischen Partnern unterzeichnet werden.
Libanon.
In der libanesischen Hauptstadt Beirut halten die Artilleriegefechte weiter an.
Gestern sind, nach offiziellen Angaben, mindestens 20 Menschen getötet und 130 verletzt worden.
Die Opfer sind zum Großteil Zivilisten.
In Beirut tagt der sogenannte Allparteienausschuss unter Vorsitz von Staatspräsident Amin Jemael.
Weitere Lösungsmöglichkeiten für den Bürgerkrieg im Libanon sollen heute zwischen dem amerikanischen Sonderbeauftragten Donald Rumsfeld und Staatspräsident Jemael besprochen werden.
Niederlande.
Der amerikanische Verteidigungsminister Caspar Warnberger ist am Vormittag zu einem Kurzbesuch in Den Haag eingetroffen.
Warnberger will mit Regierung und Parlament über die von der NATO geplante, aber in den Niederlanden umstrittene Stationierung von 48 amerikanischen Marschflugkörpern sprechen.
Das Meteorologische Institut in de Bilt hat heute früh einen unterirdischen Atomversuch in der Sowjetunion registriert.
Nach Angaben eines Sprechers wurde der Sprengkörper in Semipalatinsk in Kasachstan gezündet.
Wie der Sprecher sagte, seien seit Beginn des Jahres drei große Atomexplosionen in der Sowjetunion und ebenfalls drei in den Vereinigten Staaten registriert worden.
Sowjetunion.
Das staatliche Fernsehen hat ein sowjetisch-indisches Weltraumunternehmen angekündigt.
Kosmonauten aus der Sowjetunion und Raumfahrer aus Indien werden am kommenden Dienstag vom Kosmodrom Baikonur ins All starten.
Einzelheiten dieser Mission wurden nicht bekannt gegeben.
USA.
Das Repräsentantenhaus hat Finanzmittel in der Höhe von 3 Milliarden Schilling für die Entwicklung einer ständig gemannten Raumstation gebilligt.
Die Gelder sind ein Teil des Budgets für die Weltraumbehörde NASA mit einem Umfang von mehr als 140 Milliarden Schilling.
Präsident Reagan hatte den Bau einer ständig bemannten Raumstation in seiner Rede zur Lage der Nation im Jänner vorgeschlagen.
Der Außenpolitische Ausschuss des Senates in Washington hat eine Militärhilfe an die Türkei in der Höhe von fast 4 Milliarden Schilling abgelehnt.
Der Senat verknüpft die Militärhilfe mit der Bedingung, dass die türkische Regierung die besetzten Gebiete auf Zypern wieder unter die Schirmherrschaft der UNO stellt.
Die Regierung Präsident Reagans ist im Senat auch von Republikanern überstimmt worden.
Zypern.
Ein Erdbeben hat in der Nacht Teile der Mittelmeerinsel erschüttert.
Nach Rundfunkmeldungen wurden mindestens 40 Menschen verletzt.
Die Stromversorgung von Teilen der Insel ist zusammengebrochen.
USA.
Im Osten der Vereinigten Staaten sind mindestens 50 Menschen schweren Winterstürmern zum Opfer gefallen.
Vor allem in den Bundesstaaten Nord- und Südkaroleina wurden hunderte Menschen durch die Tornados obdachlos.
Die Zahl der Verletzten hat 500 überschritten.
Im Nordosten der USA fielen bis zu 60 Zentimeter Schnee.
Österreich.
Der bekannte Maler Friedensreich 100 Wasser hat heute seine Bereitschaft bekundet, das äußere Erscheinungsbild des Bregenzer Festspielhauses ohne Honorar nach eigenen Vorstellungen umzugestalten.
Hundertwasser hat in der Landesrundschau von Radio Vorarlberg das Festspielhaus als typisches Beispiel jener Art Architektur bezeichnet, die am Menschen vorbeiplane.
Die dominierenden geraden Linien müssten gebrochen und es müsste versucht werden, den Bau durch Bepflanzungen in das natürliche Umfeld am See einzubinden.
Dies sei kein finanzielles Problem, meint Friedensreich Hundertwasser, sondern nur eine Frage des guten Willens.
Nun zur Wetterlage.
Die Kaltfront eines vor Dänemark liegenden Tiefs überquert von Westen her den Alpenraum und löst über dem Golf von Genua eine Tiefdruckentwicklung aus.
Die Aussichten bis morgen früh.
Vor allem im Osten noch einige Auflockerungen.
Im Westen und im Südwesten bereits Regen, der allmählich auf das übrige Bundesgebiet übergreifen wird.
In Westösterreich Schneefallgrenze bis 800 Meter sinkend.
Lebhaft auffrischender Westwind.
Nachmittagstemperaturen zwischen 5 Grad in Vorarlberg und 16 Grad im Burgenland.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 1 bis 7 Grad.
Die Vorschau auf morgen Freitag.
Häufig Niederschlag, Schneefallgrenze vor allem an der Alpen-Nordseite bis 600 Meter sinkend.
Später im Südwesten und im Flachland einige Auflockerungen.
Lebhafter Nordwestwind.
Frühtemperaturen 1 bis 7, Tageshöchsttemperaturen 3 bis 9 Grad.
Noch die Vorschau auf das Wochenende.
Am Samstag kurze Zwischenbesserung und leichter Temperaturanstieg.
Am Sonntag dann erneut Regen im Gebirge Schneefall.
Nun noch die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien Heiter 14 Grad, Eisenstadt wolkig 18 Grad, Südwind mit 20 Kilometern pro Stunde, Linz stark bewölkt 15, West 15, Salzburg stark bewölkt 12, Nord 10, Innsbruck bedeckt 10 Grad, Nordwest 20, Bregenz bedeckt Regen 7 Grad, Graz Heiter 16, Südwestwind mit 25 Kilometern pro Stunde und Klagenfurt stark bewölkt bei 11 Grad.
Ein Blick auf die Uhr, es ist gleich 12.13 Uhr, zwei Minuten vor Viertel eins.
Im Parlament wurde heute Vormittag die hitzige Auseinandersetzung über das Thema Ruhensbestimmungen für Beamte fortgesetzt.
Als erster Punkt auf der Tagesordnung im Parlament stand zwar der Bundesrechnungsabschluss für das Jahr 1982.
Das ist ein Bericht des Rechnungshofes, der die Abwicklung des Bundesbudgets für das Jahr 1982 zu prüfen hatte.
Ebenfalls zur Debatte stand auch eine Änderung des Bundesbahngesetzes, das unter anderem die Verringerung der Zahl der Vorstandsmitglieder der Bahn vorsieht.
Vor Eingang in die Tagesordnung gab es aber eine kurze, aber nichtsdestoweniger hitzige Debatte über den derzeitigen innenpolitischen Dauerbrenner Ruhensbestimmungen für Beamte.
Ein Thema, das die Parteien besonders auseinanderzweiten.
Dazu brachten heute SPÖ und FPÖ einen Antrag ein, die Beratungen darüber möglichst rasch durchzuführen, einen sogenannten Fristsetzungsantrag.
Die ÖVP konterte mit einem Antrag, alle Ruhensbestimmungen abzuschaffen.
Am Nachmittag gibt es dann noch eine dringliche Anfrage der Opposition gegen Finanzminister Salcher und Sozialminister Dallinger.
Ihnen wirft die ÖVP vor, die Bevölkerung zu beunruhigen.
Wir schalten nun direkt ins Parlament zu Erich Aichinger.
Die Regierung ist offenbar entschlossen, ihre unmissverständliche Haltung, nämlich Ruhensbestimmungen für Beamte kommen, also ein Dazuverdienen in der Pension, schmälert diese um höchstens 3614 Schilling monatlich, möglichst rasch umzusetzen.
Das Instrument dazu, der sozialistisch-freiheitliche Weg, die parlamentarischen Ausschussberatungen bis höchstens 8.
Mai zu befristen, tags darauf das Gesetz im Nationalrat zu beschließen, sodass der zu erwartende Einspruch mit der ÖVP-Mehrheit des Bundesrates das Inkrafttreten von Beamtenruhungsbestimmungen nicht über den Sommer verzögern kann.
In der Parlamentsdebatte heute, morgen wird ja die ÖVP-dominierte Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes über Kampfmaßnahmen beraten, traten die bekannten starren Fronten zutage.
ÖVP-Sozialsprecher Walter Schwimmer im Zivilberuf in der Chefetage der Wiener Gebietskrankenkasse kritisierte,
Die Verschärfung von Ruhensbestimmungen sei weder arbeitsmarktpolitisch noch finanziell interessant.
Das Parlament werde für ein Diktat der Regierung missbraucht.
Alle Ruhensbestimmungen, auch die für ASVG-Pensionisten, sollten fallen.
Das habe auch die Freiheitliche Partei in ihren Oppositionszeiten gefordert.
Und sie sei halt wieder einmal umgefallen.
Walter Schwimmer, ÖVP.
Es handelt sich bei den Nebenbeschäftigungen von Pensionierten, egal ob von Beamten oder von ASVG-Pensionisten, eben um typische Nebenbeschäftigungen, deren Aufgabe niemanden einen Arbeitsplatz bringt, oder eben um höchstpersönliche Leistungen.
Und wenn die nicht mehr erbracht werden, dann geht Österreich, geht die österreichische Wirtschaft etwas verloren, aber kein Arbeitsplatz wird damit geschaffen.
Es ist auch kein Solidaritätsopfer, das hier verlangt wird.
Es ist im Gegenteil ein sinnloses Opfer für die verfehlte Wirtschaftspolitik der Bundesregierung und ist vor allem ein sinnloses Opfer für den Dallinger Popamts der Abschaffung der Arbeit.
der Sozialist Rudolf Pöder, Vorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten und häufig Sprecher auch für Eisenbahner und Postler sagte, ein Solidaritätsopfer ohne Ausnahmen sei schon angesichts 50.000 arbeitsloser Jugendlicher vertretbar.
Es wäre traurig, um die soziale Sicherheit in Österreich bestellt, würden wir
den Wert unserer sozialen Sicherheit, den Wert aller Pensionsbestimmungen einschließlich des öffentlichen Dienstes nach dem Maßstab messen, wie viel man noch im Ruhestand dazu verdienen darf, ist es nicht stehender Grundsatz, das sage ich hier noch einmal mit aller Deutlichkeit, dass das Pensionsrecht in Österreich
den Menschen nach einem arbeitsreichen Leben annähernd den Lebensstandard sichern soll, den er während seiner aktiven Tätigkeit gehabt hat.
Das ist doch der Grundsatz!
Abschließend ein Appell Pöders zur Besonnenheit.
Er warne vor italienischen Zuständen.
Österreich könne froh sein, dass hier die Streiks in Minuten gemessen werden.
Für die Freiheitliche Partei verteidigte der Rechtsanwalt Norbert Gugerbauer die Vorlage der Koalition und wehrte sich gegen den ÖVP-Vorwurf des Umfallens.
Wir wollen die Gleichbehandlung der öffentlich Bediensteten als Akt der Solidarität und als Mittel der Politik.
Und wenn die Freiheitliche Partei, wie Sie ja durchaus richtig festgestellt haben, früher gegen die ASVG-Ruhensbestimmungen eingetreten ist, und das heißt früher, als die wirtschaftlichen Zeiten noch wesentlich besser waren, zumal die Arbeitsmarktsituation entspannt gewesen ist, dann hat die Freiheitliche Partei ja seit jeher mit dem Gleichheitsprinzip argumentiert.
Nach Bemerkung zu diesem Thema, nach der gestrigen reservierten Haltung der Ärzte zu etwaigen Kampfmaßnahmen, haben inzwischen auch die niederösterreichischen Landesbediensteten, die nächsten Dienstag auf dem Minoritenplatz beim Bundeskanzleramt in Wien eine Kundgebung abhalten wollten, ihr Vorhaben wieder abgeblasen.
Einen kleinen Vorgeschmack auf eine dringliche Anfrage der ÖVP, die ab 16 Uhr im Hohen Haus behandelt wird, brachte die jetzt laufende Debatte über den Bundesrechnungsabschluss 1982.
Hier, wie dann in der dringlichen Anfrage, sind Finanzminister Herbert Salcher und Sozialminister Alfred Dallinger Ziele von ÖVP-Angriffen.
Ein Kritikthema herausgenommen, Salcher habe mit ungenügender Ermächtigung einen Zwischenkredit aufgenommen, sagt die ÖVP.
In der dringlichen ÖVP-Anfrage, die natürlich schriftlich schon vorliegt, heißt es, die Bevölkerung werde ständig belastet und beunruhigt, Essen, Energie und Mieten seien sprunghaft teurer geworden.
Ob Abgeltungen oder Erleichterungen geplant seien, werden Salche und Dallinger von der ÖVP gefragt.
Aber mehr darüber im Abendjournal.
Ja, Erich Eichenau hat den Hinweis schon vorweggenommen.
Das ist ein Bericht über das Thema Ruhensbestimmungen in erster Linie aus dem Parlament.
Alle diese Diskussionen, wie eben Ruhensbestimmung oder 35-Stunden-Woche oder auch Beschränkung von Überstunden, die werden ja in der Hoffnung geführt, dass durch diese Beschränkungen Arbeitsplätze frei werden.
dass durch eine Verschärfung der Ruhmsbestimmungen weniger Pensionisten arbeiten und damit andere Arbeit bekommen.
35-Stunden-Woche, da die Hoffnung, dass durch kürzere Arbeitszeit Arbeitgeber mehr Menschen beschäftigen.
Übrigens in der Diskussion um die Arbeitszeitverkürzung hat die Bundesregierung immer wieder verkündet, dass eine 35-Stunden-Woche für die Beamten als letztes in Kraft treten würde, weil das zu teuer sei.
Oder auch die Debatte über die Beschränkung der Überstunden, die Hoffnung da, oder Erwartung besser gesagt, dass durch das Verbot von Überstunden
Arbeitgeber neue Arbeitskräfte einstellen.
Das Für und Wider in allen diesen und ähnlichen Fragen ist zwar vordergründig ein Streit zwischen Regierung und Opposition, das gilt für Österreich und auch für andere Länder, in Wirklichkeit aber ist das weniger eine ideologische Frage der Parteien, sondern ein typischer Schritt der Regierenden, die kaum wissen, was wirklich die Arbeitslosigkeit verringert, halt alles versuchen.
Der Bruch geht vielmehr zwischen Regierenden und Arbeitgeberverbänden bzw.
zwischen Gewerkschaften.
In Österreich ist zwar ein Überstundenverbot nicht Wirklichkeit geworden, Sozialminister Dalinger hat diese Fragen immer wieder angerissen.
In der benachbarten Bundesrepublik Deutschland aber führt die christlich-liberale Koalitionsregierung nun eine Überstundenbeschränkung ein, die den Arbeitnehmern Einkommenseinbußen bringen wird.
Arbeitgeberverbände sind da skeptisch, ob dadurch mehr Menschen Arbeit finden werden.
Ein zweites Thema ist die 35-Stunden-Woche.
Der Streit verschärft sich in diesen Tagen.
Die Metallgewerkschaft droht mit Arbeitskampf.
Die 35-Stunden-Woche müsse eingeführt werden.
Die Arbeitgeber sagen, sie würde die Konkurrenzfähigkeit vieler Betriebe gefährden, aber man soll verhandeln.
Heute Abend gibt es zum Thema 35-Stunden-Woche in der Bundesrepublik Deutschland Großaktionen.
Christian Brandstetter berichtet.
Schlaft ihr noch?
Schlaft ihr noch?
Hört ihr die Metaller?
Hört ihr die Metaller?
Gewerkschafter verhalten.
Nur einige tausend beteiligen sich an den örtlichen Demonstrationen und Warnstreiks.
Plakate mit der Zahl 35, weiß auf rotem Grund, überstrahlt von einem lachenden Sonnengesicht, stehen zwar in den deutschen Städten, das Straßenbild beherrschen sie freilich nicht.
Dafür sind es noch zu wenige.
Doch wenn es nach dem Willen der Führung in der Industriegewerkschaft Metall geht, soll sich das bald ändern.
Sie will den Kampf um die 35-Stunden-Woche weiter verstärken.
Noch wird ja verhandelt, doch wird auch die heutige, letzte Gesprächsrunde zwischen Unternehmern und Gewerkschaftern wohl so verlaufen wie die 66 regionalen Tarifverhandlungen davor.
35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich hieß es auf der einen Seite des Tisches.
Kommt nicht in Frage auf der anderen.
Weiterverhandeln sinnlos.
Nur darüber gab es Einigkeit.
Je kürzer die Verhandlungen wurden, umso härter und unversöhnlicher wurde in der Öffentlichkeit die Argumente ausgetauscht.
Bei Demonstrationen, übrigens gingen auch die Unternehmer auf die Straße, bei Fernsehkonfrontationen, in zahllosen Pressekonferenzen und Zeitungsinterviews.
Die Gewerkschafter sagen, die sofortige Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich würde noch in diesem Jahr 1,5 Millionen Arbeitsplätze schaffen, allein 235.000 in der krisengeschüttelten Metallbranche.
Die Kosten dafür werden bei der IG Metall mit 14,3% der Lohnsumme angegeben.
Eine Belastung, die durch Produktionssteigerung wenigstens zum Teil aufzufangen sei.
Die Rechnung der Arbeitnehmer lassen die Unternehmer allerdings nicht gelten.
Die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich würde mindestens 18% kosten, sagen sie.
Diese hohen Kosten würden zu Betriebszusammenbrüchen führen.
Arbeitsplatzvernichtung sei die Folge, der einsetzende Wirtschaftsaufschwung gefährdet.
Die Arbeitgeber bieten allerdings Verhandlungen über flexible Arbeitszeiten sowie eine frühzeitige Pensionierung an.
Für dieses Konzept ist auch die christlich-liberale Bundesregierung.
Der Gesetzesvorschlag von Arbeitsminister Blüm soll noch heute im Parlament beschlossen werden.
Danach können Arbeitnehmer schon mit 58 Jahren in Pension gehen.
65 Prozent des Einkommens werden als Rente bezahlt.
Unternehmer, die für einen frühzeitig Pensionierten einen anderen Arbeitnehmer einstellen, sollen vom Staat 35 Prozent der Lohnfortzahlungen an den Pensionisten ersetzt bekommen.
Gegen die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich haben sich bereits mehrere Regierungsmitglieder, unter ihnen Bundeskanzler Kohl, ausgesprochen, was ihnen den Vorwurf der Gewerkschaft eindruckt, die Tarifautonomie der Sozialpartner zu missachten.
Die Regierung ihrerseits wirft der IG Metall vor, den Kampf um die 35-Stunden-Woche politisch gegen die Koalition zu missbrauchen.
Bei so viel Unversöhnlichkeit, ist da noch ein Kompromiss in Sicht oder wird es schon demnächst zu Flächenstreiks in der Bundesrepublik kommen?
Ein Kompromiss in letzter Minute ist wohl nur mehr auf höchster Tarifebene, also zwischen Spitzenvertretern von IG Metall und Unternehmerverband möglich.
Beide Seiten haben ihre Bereitschaft dazu signalisiert.
Doch haben beide Partner ihren Verhandlungsspielraum schon stark eingeschränkt.
Ein Sprecher des Unternehmerverbandes erklärte heute dem ORF, eine auch nur geringe wöchentliche Arbeitszeitverkürzung komme auf keinen Fall infrage.
Die IG Metall ihrerseits wird einen Kompromiss auf etwa 38 oder 39 Wochenstunden nur schwer argumentieren können, denn bis jetzt hat sie immer den Standpunkt vertreten, eine solche geringe Arbeitszeitverkürzung wäre nicht beschäftigungswirksam.
Die IG Metall hat aber auch noch mit anderen Schwierigkeiten zu tun.
Sie muss nämlich ihre Argumente auch noch den eigenen Mitgliedern völlig klar machen.
Letzten Umfragen zufolge sind nur etwa 30 Prozent der Arbeitnehmer für die sofortige Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.
Vor einem landesweiten Streik müssen sich aber in einer Urabstimmung mindestens 75 Prozent der etwa 2,5 Millionen Metaller für den Arbeitskampf aussprechen.
Vom Erreichen dieses Quorums sind bei weitem nicht alle Gewerkschaftsfunktionäre überzeugt.
Die Entscheidung, ob der Streik gewagt werden soll, fällt am 9.
April bei einer Vorstandssitzung der Industriegewerkschaft Metall.
Das ist der Stand der Auseinandersetzung um die Einführung einer 35-Stunden-Woche in der Bundesrepublik Deutschland.
Ein Bericht von Christian Brandstetter.
Der weltweite Philips-Konzern rüstet zum Wettkampf mit den führenden japanischen Firmen.
Bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf wurde kein Zweifel daran gelassen, dass Philips jetzt gemeinsam mit Grundig die japanische Herausforderung verstärkt annimmt.
Insbesondere geht es dabei um die Wiedererringung der Vormachtstellung im Bereich der Unterhaltungselektronik, denn in diesem Bereich kämpft Philips derzeit mit roten Zahlen.
Insgesamt aber hat der Philips-Konzern im vergangenen Jahr rund 4 Milliarden Schilling Gewinn gemacht.
Helmut Gezander fasst im folgenden Beitrag die Situation in dem weltweiten Kampf um die Unterhaltungselektronikmärkte zusammen.
Übrigens ein Kampf, von dem auch Österreich mit der Philips Videofabrik in Wien betroffen ist.
Der Wettkampf um die Vormachtstellung im Bereich der Unterhaltungselektronik spielt sich in geradezu unvorstellbaren Dimensionen ab.
Unternehmen mit beschäftigten Zahlen weit jenseits der 100.000er-Grenze sind hier gegeneinander angetreten und derzeit scheint Philips auf dem besten Weg zur Nummer 1 zu sein.
Im vergangenen Jahr erzielte der Philips-Konzern rund 300 Milliarden Schilling Umsatz, dazu kommt mit April noch grundig mit etwa 20 Milliarden.
Auf der anderen Seite steht hier Japans Nummer 1 Matsushita.
Der bisher weltweit größte Produzent von Unterhaltungselektronik mit den Markennamen National, Panasonic, Technics und Quasar erwartet für heuer umgerechnet 320 Milliarden Schilling Umsatz.
Hinter diesen beiden Giganten an der Weltspitze, sowohl bei Unterhaltungselektronik als auch bei Haushaltsgeräten, folgen dann mit einigen Abstand die restlichen Konkurrenten aus Japan wie Sanyo oder Hitachi und in den USA General Electric.
Im Kampf um den Weltmarkt kann Philips dabei auf wieder kräftig steigende Gewinne verweisen.
Seit 1981 hat sich der Gewinn etwa verdoppelt und immerhin etwa 5% vom Eigenkapital erreicht.
Gewinnträger von Philips ist aber derzeit nicht die am härtesten umkämpfte Sparte unter Haltungselektronik, sondern die zahllosen anderen Bereiche von Lichttechnik bis zur Computersparte.
So, seit der Übernahme des Lichtbereichs vom Westingshaus im Vorjahr ist Philips beispielsweise das größte Beleuchtungsunternehmen der Welt.
Oder ein anderes Beispiel, die Schallplattentochter Polygram soll mit dem amerikanischen Warner Communications Konzern zusammengeführt werden und damit Nummer 1 in der Schallplattenszene werden.
Vor diesem Hintergrund geht es jetzt um die Konsolidierung der Unterhaltungselektronik.
An erster Stelle ist hier die Übernahme von Grundig zu nennen, wodurch in Forschung und Entwicklung rationalisiert werden kann.
Die größten Änderungen bahnen sich aber im Videobereich an.
Hier hat ja das gemeinsam von Philips und Grundig erzeugte System Video 2000 sich gegen die japanische Konkurrenz im Weltmaßstab nicht durchsetzen können.
Lediglich in Europa konnte hier etwa ein Viertel des Marktes erobert werden.
Die größte Videorekorderfabrik von Philips steht nun in Wien und hat derzeit etwa 2500 Beschäftigte.
Hier werden nun ab heuer Videorekorder nach dem japanischen VHS-System gemeinsam mit den Geräten nach dem Video 2000 Standard von den Bändern laufen.
Derzeit kauft Philips VHS-Geräte speziell für den amerikanischen Markt bei der Konkurrenz ein und zwar etwa 600.000 Stück im letzten Jahr.
Die Wiener Fabrik hat eine Kapazität von knapp einer Million Videorekordern jährlich und daher hofft man mit dieser Konzernentscheidung endlich die Videofabrik in Wien auslasten zu können.
Die HIA-erzeugten VHS-Geräte sind vor allem für die USA und Großbritannien bestimmt.
Ob und wann es solche Videorekorder auch in Österreich geben wird, ist derzeit noch offen.
Damit wird auch die Lage für die österreichische Philips GSMB-HIA freilicher, denn die nicht ausgelastete Videorekorderfabrik zehrt bereits seit zwei Jahren die in allen anderen Bereichen erzielten Gewinne auf.
Einen Teil dieser Verluste bekommt Philips Österreich übrigens von der Konzernzentrale in Holland ersetzt.
Noch heuer soll übrigens der Bau eines neuen Elektronikwerks neben der Videofabrik in Angriff genommen werden.
Mit einer Investitionssumme von rund zwei Milliarden Schilling sollen die etwa 3000 Beschäftigten aus einer veralteten Fabrik im Westen Wiens in den Süden übersiedeln, wo weiteren Ausbaumöglichkeiten nichts im Wege steht.
In diesem Werk sollen dann für die ganze Welt Philips Mikrocomputer, Kassettenrekorder und Diktiergeräte erzeugt werden.
Das war ein Bericht von Helmut Gezander über die beabsichtigte Kampfmaßnahme von Philips, welcher Konzern gegenüber den japanischen Firmen wieder ein bisschen mehr aufholen will.
Wir bleiben auch im kommenden Beitrag im Wirtschaftsbereich zuvor, aber weil es halb eins ist, genau einen Überblick über das, was wir noch in der kommenden halben Stunde
unterbringen wollen.
Wir berichten über die Probleme der Donau-Ausflugsschifffahrt, die durch Erschwernisse der Visagenehmigung durch die Tschechen in Probleme gerät.
In Wien wird ein Forschungsinstitut für klinische Geriatrie, also Altersforschung eröffnet und dann berichten wir von einer Pressekonferenz der Christian Solidarity
einer Organisation, die über die Christenverfolgung in aller Welt berichtet.
Und aus Rom kommt ein Kulturbeitrag über eine Raphael-Ausstellung.
Allerdings nicht als Maler, sondern als Architekt.
Aber weiterhin Wirtschaft.
Vor etwa einem Monat wurde die sogenannte österreichische Hohlglas-Studie präsentiert.
Hinter diesem spröden Titel verbirgt sich der brisante Zustandsbericht der österreichischen Glasindustrie.
Zwei Firmen, nämlich die Firma Stölzle Oberglas und die Firma Lutzky Glas, das sind die beiden Branchenführer und beiden wird in dieser Hohlglas-Studie eine wenig rosige Zukunft prognostiziert.
Nicht nur der Inlandsmarkt wird in den nächsten Jahren kaum expandieren, auch die Exportmöglichkeiten sind durch ausländische Konkurrenz ziemlich limitiert.
Beide Firmen wollen nun einer Empfehlung der Internationalen Betriebsberatungsgesellschaft, die diese Hohlglas-Studie verfasst hat, nachkommen.
Den Konsumenten sollen die Vorteile von Glas als Verpackungsmaterial eindringlicher als bisher vor Augen geführt werden.
Dadurch hofft man wieder auf einen Aufschwung.
Michael Kerbler informiert Sie näher.
Die Glasproduzenten setzen auf mehr Umweltbewusstsein der Österreicher.
Den Konsumenten sollen in den nächsten Monaten verstärkt die Vorteile von Glas als Verpackungsmaterial vor Augen geführt werden.
Vorteile, von denen der Konsument nicht nur direkt profitieren kann, sondern auch indirekt, weil, wie die Erzeugerfirmen errechnet haben, der verstärkte Einsatz wiederverwendbarer Flaschen das Müllvolumen und damit die Umweltbelastung reduzieren würde.
Im Zeitalter der Kunststoffverpackung, der Milchtetrapak und der Aluminiumdose, zeichnet sich ein leichter Trend zur Rückkehr zur Glasflasche, etwa als Verpackung für Milch, ab.
In der Bundesrepublik Deutschland etwa läuft derzeit ein Großversuch in drei geografischen Bereichen, um die Popularität der Glasmilchflasche zu testen.
Die neue Milchflasche ist viereckig, hat einen engen Hals und ist aus braunem Glas.
Für den Konsumenten wichtig, diese Flasche gehört zur neuen Generation der Leichtglasflaschen, die um 10 bis 15 Prozent weniger wiegen als ihre Vorgänger.
Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass der Konsument auf den Faktor Umweltschutz anspricht.
Denn nicht nur das Müllvolumen kann durch wiederverwertbare Flaschen reduziert werden, auch bei den Rohstoffen zur Erzeugung von Glas kann eingespart werden.
Welche Ersparnismöglichkeiten noch nicht voll ausgeschöpft wurden, ist an der Wiederverwendung von Altglas abzuschätzen.
Nach wie vor gehen in Österreich 180.000 Tonnen Altglas pro Jahr auf die Müllhalde, werden also nicht von den Sammelsystemen der österreichischen Produktionsförderungsgesellschaft oder von den Landesregierungen erfasst.
Die Firma Lutzki Glas rechnet ihre Rohstoff- und Energieersparnis aufgrund von eingesetztem Altglas im vergangenen Jahr vor.
19.400 Tonnen Altglas wurden 1983 als Rohstoff der Glaserzeugung zugeführt.
Dadurch konnten 720.000 Kubikmeter Erdgas eingespart werden, 14.500 Tonnen Quarzsand mussten nicht abgebaut werden und auch 4.000 Tonnen Kalk bzw.
Dolomit bzw.
3.900 Tonnen Soda zur Glaserzeugung konnten in den Lagerstätten bleiben.
Dazu kommt noch, dass auch die Belastung der österreichischen Gewässer durch Laugen, die bei Soda-Herstellung anfallen, durch den Einsatz von Altglas reduziert werden konnte.
Das Problembewusstsein ist in Österreich verglichen mit unseren Nachbarländern Schweiz oder der Bundesrepublik Deutschland noch nicht sehr ausgeprägt, nimmt man die Altglas-Sammelergebnisse als Messgrößen her.
Pro Kopf der Bevölkerung wurden im vergangenen Jahr 6,3 Kilogramm Altglas gesammelt.
In der Bundesrepublik Deutschland waren es dagegen 11 Kilogramm, in der Schweiz deutlich über 16 Kilogramm.
Stölzle-Oberglas-Vorstandsdirektor Helmut Stalf kündigt an, dass seine Firma gemeinsam mit dem Konkurrenten Lutzky-Glas und dem Altglas-Sammler ÖPG ein bundeseinheitliches Recycling-System auf die Beine stellen will, um so das Sammelergebnis noch weiter zu steigern.
Die Firmen sind auch überzeugt davon, dass bei wachsendem Umweltbewusstsein, bei österreichischen Konsumenten, auch die verschiedenen Firmen aus dem Nahrungsmittel- und Getränkebereich sich veranlasst sehen könnten, der Glasverpackung zu einer Renaissance zu verhelfen.
Beispiele aus dem Ausland gibt es genug.
In der Bundesrepublik Deutschland, wie gesagt, der Trend zur Milchflasche.
In der Schweiz den Joghurtbecher aus Glas.
Und auch die in Österreich auf der Überholspur befindliche Einheitsflasche für alkoholfreie Getränke wird als positives Faktum gewertet.
Der Weg zum Erfolg wird mühsam sein, denn die Hohlglas-Studie zeigt, dass andere Verpackungen dem Glas harte Konkurrenz machen.
Ein Beispiel.
Am Weinverpackungssektor ist der Karton im Vormarsch.
Das wird einerseits dazu führen, dass die 7-Zehntel-Bouteille an Bedeutung gewinnen wird, andererseits aber den traditionellen Doppler verdrängen wird.
In den Regalen einer großen österreichischen Einzelhandelskette hat der in Karton verpackte Wein schon wenige Monate nach Einführung einen Anteil von 20 Prozent des Umsatzes erreicht.
Der Vormarsch der Aluminiumdose, die besonders bei Jugendlichen beliebt ist, aber auch Kunststoffflaschen, wird zu einem aggressiven Verdrängungswettbewerb der Verpackungsindustrie gegen die Glasindustrie führen.
Es wird, wie gesagt, darauf ankommen, auf welche Seite sich der Konsument stellt.
Das ist also die Situation, vor der die österreichische Glasindustrie steht, ein Bericht von Michael Kebler.
12.36 Uhr ist es nun.
Eine für die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft bisher ziemlich ertragreiche Linie, und zwar der Verkehr mit dem Tragflügelboot Wien-Pressburg-Wien, scheint nun von der Einstellung bedroht.
Nach 20 Jahren nämlich haben die tschechoslowakischen Behörden plötzlich die Visaerteilung drastisch kompliziert, sodass man bei der DDSG nun erwägen muss, diese sehr gefragte Linie heuer nicht mehr zu fahren.
Hans Adler schildert im folgenden Bericht die Details.
Seit 20 Jahren zieht ein Tragflügelboot seine Runden zwischen Wien und der tschechoslowakischen Grenze und Donaustadt Bratislava zu Deutsch Pressburg.
Wer einen Blick hinter den sogenannten eisernen Vorhang werfen wollte, der in Bratislava eben gar nicht so eisern war, der konnte am Morgen die Stadt mit der alten Burg mit dem Tragflügelboot in 70-Stunden-Kilometer-Geschwindigkeit schnell erreichen, den Tag dort verbringen und am Abend wieder zurückfahren.
Das war einer von drei Passagierkursen der DDSG in die östlichen Anrainerstaaten der Donau, die uns am nächsten liegen.
Es gab bisher den Kurs Wien-Budapest-Wien mit einem Tragflächenboot, dann die Drei-Länder-Fahrt mit der Tantschitsch, einem gewöhnlichen Schiff, und eben den Kurs mit dem Tragflächenboot nach Pressburg.
Mitten in die friedliche Unterzeichnung der letzten Verträge über die in 14 Tagen beginnende Saison 1984 platzte aus Pressburg die Nachricht, man müsse in Zukunft eine neue oder besser gesagt die alte Form der Sammelvisumserteilung wieder aufnehmen.
Seit 20 Jahren wird nämlich zwischen Wien und Pressburg eine Art kleiner Grenzverkehr mit einer erleichterten Visumserteilung praktiziert, die lange Aufenthalte und damit verärgerte Passagiere vermeidet.
Plötzlich wurde nun verlangt, es müsse jeden Tag vor Abfahrt des Schiffes ein Bote der DDSG mit einer Passagierliste zur Erteilung eines Sammelvisums in die tschechoslowakische Botschaft fahren.
Sie liegt immerhin von der DDSG aus gesehen am anderen Ende von Wien, in der Penzingerstraße.
Dort würden die Listen geprüft und das Visum erteilt.
Mehrere Stunden Wartezeit für die Passagiere und die Unsicherheit, ob nicht jeden Tag ein anderer Passagier aus der Liste gestrichen würde und damit umsonst gewartet hätte, sind nach Ansicht der Passagierchefs der DDSG keine Grundlage für einen regelmäßigen Verkehr.
Alle Vorsprachen und Gespräche zwischen DDSG und GSSR-Botschaft und Prag sind bisher erfolglos geblieben, sodass man nun erwägt, den Kurs Wien-Bratislava heuer erst gar nicht zu beginnen.
Der Verlust wäre nicht gering.
Im vergangenen Jahr sind immerhin 10.000 Passagiere in die tschechoslowakische Donaustadt gefahren, teils um sich mit Verwandten und Bekannten zu treffen, teils um die Stadt zu besichtigen oder eben auch nur einen Blick hinter den Eisernen zu werfen.
waren in den vergangenen Jahren immer auch einige Tausend Japaner und Amerikaner unter den Besuchern.
Über die Ursachen der plötzlichen Schwierigkeiten herrscht im DDSG-Zentralgebäude auf dem Wiener Praterke derzeit Rätselraten.
Man vermutet, dass der Fremdenverkehrseifer der Partner in Pressburg die Schuld trägt.
Man wollte nämlich das Kurzbesuchsvisum im kleinen Grenzverkehr von derzeit zehn Stunden auf eine längere Zeit ausdehnen, um den Besuchern nach Wunsch auch die Möglichkeit einer Übernachtung in Pressburg und vielleicht für einen Theaterbesuch zu geben.
Damit aber scheinen die Pressburger in Prag unliebsam auf sich aufmerksam gemacht zu haben und die Folge ist nun, dass ihnen auf die Finger geklopft und ihr kleiner Grenzverkehr als Eigenmächtigkeit ausgeschaltet wurde.
Letzte Hoffnung für die Partner zwischen West und Ost an der Donau ist nun ein geplanter Besuch von Außenminister Lanz in Prag, dem man die Bitte um ein gutes Wort bei den tschechoslowakischen Behörden in sein Reisegebäck gesteckt hat.
Das war Hans Adler über tschechische Visaerschwernisse für die Donau-Dampfschifffahrt.
DDSG.
Wir bleiben im folgenden Beitrag auch im Ausland und zwar ganz im Osten.
Die Sowjetmenschen lachen nämlich zur Zeit über eine überaus peinliche Panne der sowjetischen Zensur.
Der Roman und Film 2001 Odyssee im Weltraum war ja vor Jahren nicht nur bei uns ein großer Erfolg, auch die sowjetischen Leser und Kinogeher begeisterten sich an diesem Weltraumspektakel.
Im Vorjahr nun schrieb der englische Science-Fiction-Autor Arthur Clarke eine Fortsetzungsstory, 2010, Odyssee 2.
Auch dieses Buch wollten naturgemäß die sowjetischen Kulturverantwortlichen der Bevölkerung nicht vorenthalten.
Nur, die Zensoren dürften nicht gründlich genug gelesen haben, sonst wäre ihnen eine peinliche Panne offenbar nicht passiert.
Da rutscht nämlich ein Namen durch, die in der Sowjetunion ganz konkrete Assoziationen hervorrufen.
Friedrich Arthur berichtet.
Es war ein Knüller, den die Monatszeitschrift Techniker Maladiosch, auf Deutsch Technik und Jugend, für ihre Science-Fiction-begeisterten Leser auf Lager hatte.
Amerikanische Astronauten und sowjetische Kosmonauten auf gemeinsamer Mission zu den Jupiter-Monden.
Russen, zwei Amerikaner und ein indischer Computerspezialist zusammen im All.
Ein Stoff, so richtig für Weltraumträume im Sinne der friedlichen Koexistenz.
Aber auch wer nach den Sternen greift, landet wieder auf dem Boden der Wirklichkeit.
Das traf in diesem Fall die sowjetische Zensurbehörde Klavlid, die das Kunststück schaffte, unfreiwillig das Gelächter der bevormundeten Leser zu provozieren.
Die fiktiven Namen der Kosmonauten in Clarks Roman haben durchaus mit der sowjetischen Realität zu tun, wenn auch nicht mit der offiziellen Propagierten.
Die Helden des Bestsellerautors heißen Brajlovski, Jakunin, Kovalev, Marchenko, Orlov, Ternovski und Rudenko.
Sie müssen auch in der Sowjetunion bekannter sein, als die TASS-Propaganda meint, denn die Leser identifizierten sie unschwer als die bekanntesten Dissidentennamen.
Viktor Brajlovski, der Computerspezialist, zur Zeit in der Verbannung in Zentralasien.
Gleb Yakunin, der orthodoxe Priester, wegen antisowjetischer Propaganda zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt.
Ivan Kovalev, der Ingenieur und Mitbegründer der Helsinki-Gruppe.
Er sitzt zurzeit eine sechsjährige Lagerhaft ab.
Ebenso Yuri Orlov, der bekannte Physiker und Kämpfer für die Menschenrechte, dem sieben Jahre Arbeitslager und fünf Jahre Verbandung nach Sibirien nicht erspart blieben.
Ein Schicksal, das er mit Leonid Ternovsky und Nikola Rudenko teilt.
Sieben Dissidenten als himmelstürmende sowjetische Erfolgsmenschen.
Auf Russisch publiziert für ein einheimisches Millionenpublikum.
Eine solche Banne passiert der Zensur nicht jeden Tag.
Damit vergleichbare Schnitzer gibt es auch nicht vielen.
Man erinnert sich noch an den Brezhnev-Geburtstagsartikel, der sich vor zwei Jahren in der Leningrader Zeitschrift Aurora fand.
Eine böse Satire auf einen alten, senilen, ruhmsüchtigen Mann, in dem jeder den damaligen Staats- und Parteichef erkannte.
Das war der Beginn der Demontage des Brezhnev-Denkmals, freilich mit höchster Zustimmung seiner Rivalen.
Diesmal hätten die Zensoren nur das Vorwort des englischen Romans genauer lesen müssen.
Clark widmete das Buch zwei Sowjetbürgern, dem Kosmonauten Alexej Leonov und Andrei Sakharov.
In einem Brief aus seinem Verbannungsort Gorki hatte Sakharov an den Präsidenten der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften vor Jahren geschrieben, die Sie als fremde Klick bezeichnen, sind meine Freunde.
Ich sehe in Ihnen die lichte Kraft unseres Landes.
Sacharow meinte, die von Science-Fiction-Autor Clark als Kosmonauten eingeschmuggelten Namen der Dissidenten hinter Stacheldraht.
Das war ein Bericht von Friedrich Ott, das ist immer wieder beruhigend, wenn man dann doch noch merkt, dass auch Menschen in anderen Systemen Fehler machen.
Im nächsten Beitrag geht es um neue Wege in der medizinischen Betreuung alter Menschen.
Im Wiener Pflegeheim Lainz wurde heute eine Ludwig-Boltzmann-Forschungsstelle für klinische Geriatrie eröffnet,
Also für Altersmedizin eine Einrichtung, die auch dringend notwendig ist, denn Altersmedizin war bisher Ödland in der Forschung.
Die Betreuung alter Menschen ist großteils auf die Pflege ausgerichtet und nur 5 Prozent solcher Pflegefälle können das Heim, wenn sie einmal drinnen sind, auch wieder verlassen.
Die erwünschte Tendenz geht nun dahin, durch forcierte medizinische Betreuung und Behandlung den alten Patienten gesundheitlich wieder so weit herzustellen, dass er nach überstandener Krankheit wieder nach Hause gehen kann.
Mehr nun von Manfred Kronsteiner.
Alte Menschen waren und sind weltweit Stiefkinder der Medizin, auch in Österreich.
Alte Menschen, die sich zum Beispiel ein Bein gebrochen haben, werden immer noch häufig zu Pflegefällen bis zum Lebensende, weil sie nicht so schnell gesund werden wie Junge und oft Rehabilitationseinrichtungen fehlen.
Der alte Patient muss aber wieder lernen, zum Beispiel Treppen zu steigen oder in der Küche zu hantieren.
In Österreich leben zurzeit 1,1 Millionen Menschen, die älter sind als 65.
In Wien macht diese Altersgruppe bereits 20 Prozent der Gesamtbevölkerung aus und das ist Weltspitze.
Ausgerechnet dieser immer größer werdenden Bevölkerungsgruppe, aus der zwei Drittel der Patienten in den Ärztepraxen kommen, wird oft noch zwar Pflege im Heim, aber keine völlige Heilung und Rehabilitation zuteilen.
In den Pflegeheimen werden im Schnitt nur 5% der eingelieferten Patienten wieder entlassen.
An der 4.
Medizinischen Abteilung des Leinzer Pflegeheims, des größten geriatrischen Zentrums Europas, ist es durch intensive Betreuung und Rehabilitationsmaßnahmen in den letzten Jahren gelungen, die Quote der geheilten alten Patienten auf 20% zu erhöhen, die der Bettlägerigen von 40% auf 5% zu senken.
Weitere Erfolge erwartet man sich durch die heute eröffnete geriatrische Forschungsstelle in Leinz.
Forschung an alten Menschen.
Werden da Senioren zu Versuchskaninchen?
Primarius Dr. Karl Lachnit, Leiter der Abteilung.
Ich glaube, die Frage ist berechtigt und ich möchte mich heftigst dagegen wehren.
Es beginnt schon damit, dass auch die Behandlung im Alter ja nicht so eingreifend sein darf wie bei jungen Menschen.
Sondern ich kann einem alten Menschen nur so viel in Bezug auf Diagnose
also Erkennung von Krankheiten und in Bezug auf Behandlung von Krankheiten tun, als ich ihm auch zumuten darf.
Das ist meine wichtige Grundvoraussetzung.
Ich glaube, die Forschung muss man anders sehen in der Geriatrie.
Es gibt so viele alte Menschen und andererseits gibt es so wenige Erkenntnisse, was beim alten Menschen wirklich der Fall ist.
Erforscht werden soll zum Beispiel, warum Schlag- und Herzanfälle bei alten Patienten gerade in den Morgenstunden zwischen 1 und 5 Uhr früh auftreten.
wie man unnötige Gehirnabbauerscheinungen vermeiden kann, indem man Beschäftigungstherapie einsetzt, was dagegen getan werden kann, dass alte Menschen Harn und Stuhl nicht mehr halten können und so weiter.
Wiens Gesundheitsstadtrat Stacher ist zwar für diese geriatrischen Forschungen, will aber keine geriatrischen Spitäler.
Warum?
Ich bin an sich persönlich gegen geriatrische Spitäler aus dem einfachen Grund, weil es wieder eine Grenze in der Medizin schafft,
wo sowohl der Mediziner, aber auch der Gesellschaft die Möglichkeit gegeben ist, dass man sagt, ja, der gehört nicht auf meine Abteilung, denn der ist älter als 65, da sollen sich die anderen drum kümmern.
Und ich glaube, dass wir jetzt Erkenntnis nehmen müssen, in allen auch speziellen Fachgebieten der Medizin, dass wir eben in zunehmendem Maße alte Menschen haben und dass wir uns in jedem Fachgebiet um sie kümmern müssen.
Der Zug der Zeit heißt also Wiederherstellung und Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Sie sollen wieder allein lebensfähig werden, die alten Patienten.
Dazu dient eine zurzeit erprobte mobile Nachbetreuung.
Und gegen Jahresende soll eine Wohngemeinschaft für alte Ex-Patienten in Wien eingerichtet werden, wo die alten Menschen einander gegenseitig betreuen können.
Alles in allem ein international bereits jetzt viel beachtetes Gesamtmodell.
Das war ein Bericht von Manfred Kronsteiner über eine neue Ludwig-Boltzmann-Forschungsstelle für klinische Geriatrie, die heute Vormittag eröffnet wurde.
Christenverfolgung ist kein Begriff aus dem Mittelalter.
Die Christenverfolgung hat, so eigenartig das auch klingen mag, weltweit zugenommen.
Die Christliche Menschenrechtsorganisation, Internationale Christliche Solidarität, hebt eine zunehmende Repression gegen religiöse Aktivitäten in der Sowjetunion und in Osteuropa hervor.
Eine zweite Gefahr sieht die Organisation in der Expansion des militanten Islams, der die christliche Religionsfreiheit auch gefährdet.
Und schließlich sehen sich sozial engagierte Christen in Lateinamerika immer stärker staatlichem Terror und Verfolgung ausgesetzt.
Franz Köstler hat darüber mit dem Sprecher der christlichen Menschenrechtsorganisation Wladimir Pielmann gesprochen.
Herr Pillmann, Christen werden verfolgt im Osten als Agenten des Westens.
In Lateinamerika zum Beispiel, wo Regime an der Macht sind, die sich auf christliche Werte berufen, werden Christen verfolgt als Agenten des Ostens, als Kommunisten.
Woran liegt das?
Ich glaube, dass in diesen Staaten allen eine Ideologie vorherrscht, die den ganzen Menschen erfassen möchte und das Christentum als eine Konkurrenz empfindet, weil das Christentum eben auch den ganzen Menschen erfasst und darüber hinaus dem Menschen einen Lebenssinn gibt und das tätige Christentum dann auch als staatsfeindlich und als Konkurrenz empfunden wird.
Nun findet sich aber sowohl im Osten als auch im Westen häufig die offizielle Kirche, die christliche Kirche, im Gegensatz zu den verfolgten Christen.
Das ist richtig.
Diese offizielle Kirche ist für die Christen sehr notwendig und man muss diese offizielle Kirche aufrecht enthalten, weil sie doch den Status aufrecht erhält.
Ein Christ im Osten hat zum Beispiel gesagt, die Kirche sei die einzige Institution im Ostblock, die eben den Marxismus, Leninismus nicht predigen muss und das ist entscheidend.
Und die Untergrundkirche, das ist eben das, was sehr viele Menschen, sehr viele Christen, die staatlichen Einschränkungen nicht mehr akzeptieren können und im privaten Bereich tätig werden.
Die Bezeichnung Untergrundkirche ist an sich falsch, weil sie alle leben in dieser offiziellen Kirche und arbeiten im privaten Bereich und setzen sich im privaten Bereich
führt diese Kirche ein, was der Staat als illegal betrachtet, aber hier im Westen wäre das völlig normal.
Gilt das auch für Regime, die sehr autoritär sind, wo die Kirche in Lateinamerika zum Beispiel Diktatoren unterstützt?
Grundsätzlich ja.
Ich glaube, dass man diese Kirche gerade durch den Einfluss aus den westlichen Kirchen zur Bekehr, zur Umkehr bewegen muss, dass sie den Fehler, den sie machen, einsehen.
Aber grundsätzlich an der Institution Kirche würde ich nicht rütteln.
Glauben Sie, dass in der Verfolgung der Christen eine Zunahme oder eine Abnahme zu verzeichnen ist?
Ich persönlich glaube, dass eher eine Zunahme zu verzeichnen ist.
Es wird die harte Verfolgung auf physischer Basis eher abnehmen, aber der psychische Druck auf die Christen, der wird noch größer sein.
Woran liegt das?
Mischen sich die Christen zu sehr in die Politik ein?
Ich glaube, nein.
Wobei, es kommt darauf an, wie Sie Politik definieren.
Politik als
streben nach Macht.
Ich glaube, das wollen die Christen nicht oder zumindest nicht aus ihrer christlichen Überzeugung heraus.
Wenn es aber um soziales Engagement geht, ist das ein Bestandteil ihres Glaubens, eben die gelebte Nächstenliebe.
Und diese gelebte Nächstenliebe wird vom Staat oft als Konkurrenz empfunden und man versucht, das einzuschränken.
Gerade dann, wenn es den staatlichen Vorstellungen von der Gesellschaft nicht entspricht.
Das gilt also nicht nur für den Kommunismus, das gilt auch für Lateinamerika oder für Südafrika.
Das gilt eigentlich weltweit.
Das war ein Gespräch mit Wladimir Pillmann von der Christlichen Menschenrechtsorganisation Internationale Christliche Solidarität über die Verfolgung von Christen in aller Welt.
Morgen wird es übrigens in Wien einen Schweigemarsch dazu geben.
Den Beitrag beziehungsweise das Gespräch führte Franz Kössler.
Der 500.
Geburtstag Raffaels im April vergangenen Jahres war Anlass für zahlreiche Ausstellungen in aller Welt, die den berühmten italienischen Maler gewidmet waren.
In all diesen Ausstellungen ist aber vor allen Dingen der Maler Raphael, dessen Madonna-Bilder zu den Höhepunkten der Renaissance-Malerei zählen, gewürdigt worden.
Die große Raphael-Ausstellung, die derzeit bis Mitte Mai in Rom zu sehen ist, bietet dem Besucher eine Fülle interessanter und neuer Details aus der Raphael-Forschung in jüngster Zeit.
Die Ausstellung weist nämlich auf den Architekten Raphael hin, ein Thema, das bis jetzt nur relativ oberflächlich behandelt wurde.
Dass der Architekt Raphael jetzt mehr beachtet wird, ist dem im Rom wirkenden deutschen Wissenschaftler Christoph Friedrich Fromml zu danken, dessen dreibändige Monografie zu diesem Thema in Kürze erscheinen wird.
Aus Rom meldet sich dazu Alphon Stalmer.
Die wesentlich neuen und hier illustrierten Forschungsergebnisse erweitern in enormer Weise das Bild und die Erkenntnisse von Raphaels architektonischem Werk und von seinem Einfluss auf die gesamte Entwicklung der Baukunst
über das halbe Jahrtausend seit seiner Geburt.
Schon das Plakatsymbol und das Eingangsexponat illustrieren diese Revision der Ansichten.
Ein Renaissancefenster in der Gestalt einer antikrömischen Edikola, umrahmt von zwei Säulen, einer Balustrade unten und oben abwechselnd von einem Bogensegment oder Dreieck als Giebel.
Das ist eine Erfindung von Raphael,
die in kürzester Zeit die ganze Renaissance-Architektur zu beherrschen vermochte, schon für Michelangelo typisch wurde, den Klassizismus bis ins 19.
Jahrhundert beherrschte und allein in der Wiener Ringstraßenarchitektur tausendhafte Repliken entstehen ließ.
Eine große Zahl von Originalentwürfen, Werkzeichnungen der Schüler, Mitarbeiter und Nachfolger, Abbildungen von noch existierenden und Stichtarstellungen von inzwischen verschwundenen Bauwerken illustrieren hier das Opus Raphaels als eines Begründers einer ganzen Richtung der Renaissance, die mit seinen Lehrern Alberti und Bramante den Ursprung nimmt und mit Palladio einen vorläufigen schöpferischen Abschluss findet.
Die besondere Attraktion in diesem Zusammenhang ist das Modell der Villa Madama in Rom im Maßstab 1 zu 37, das in Holzkonstruktion dieses berühmte und nicht einmal zur Hälfte verwirklichte Werk, heute das Gästehaus der italienischen Regierung und praktisch unzugänglich fürs Publikum, zur Gänze darstellt, wie es sich aus dem vorliegenden eigenhändigen Entwurf Raphaels ergibt.
Jeder verwirklichte und unverwirklichte Teil dieser Medicea-Villa ist nachgewiesenermaßen zur Inspiration für unzählige berühmte Bauten seit Raphael geworden.
Die Ausstellung macht auch vertraut mit bisher unbekannten und tiefschürfenden Arbeiten Raphaels als Archäologe und Kunsthistoriker, aus denen er die Inspiration des Architekten bezog.
Er sandte sogar auf eigene Kosten Mitarbeiter nach Konstantinopel zur Aufnahme von Denkmälern der Antike.
Vor allem aber wird interessieren, dass die Forschung der letzten Jahre nicht nur Raffaels bisher bekannten Ideellen, sondern auch den konkreten vorhandenen Beitrag zur heutigen Peterskirche von Rom vervielfacht hat.
Nachgewiesen ist mitunter seine Urheberschaft der linken Querung sowie ihres Donnengewölbes,
dass dann die Nachfolger samt raffaellischer Kassettierung auf die ganze Basilika ausgedehnt haben, was auch für die typischen korinthischen Pilaster gilt, die von Michelangelo für die Innen- und Außenwände sowie auf allen seinen späteren Architekturen übernommen wurden und bis heute als Michelangelo-typisch galten.
Und dabei war der früh 40-jährig gestorbene Raphael nur etwa fünf Jahre lang als Architekt tätig.
Das war ein Beitrag von Alfons Thalm aus Rom über eine Raphael-Ausstellung, die dem Architekten Raphael gewidmet ist.
In drei Minuten ist es ein Uhr.
Wir schließen das Mittagsschanal mit kurzen Meldungen.
Österreich.
Im Nationalrat stand heute neulich die Frage der Ruhensbestimmungen für Beamte zur Diskussion.
Die Regierungsparteien wollen die Ausschussberatungen mit 8.
Mai begrenzen, damit das Gesetz noch vor dem Sommer verabschiedet werden kann.
Die Volkspartei tritt nach wie vor für die Beseitigung aller Ruhensbestimmungen ein.
Die ÖVP hat eine dringliche Anfrage an Finanzminister Seicher und Sozialminister Dallinger über Belastung und Beunruhigung der österreichischen Bevölkerung eingebracht.
Nach Ansicht des Generaldirektors der OEAG, Oskar Grünwald, wird auch die verstaatlichte Industrie Alte nicht mehr rentable Produktionen aufgeben müssen.
Grünwald sagte, es sei verständlich, wenn die Belegschaften die Stilllegung von Produktionen mit oft jahrzehntelanger Tradition verhindern wollten.
Meistens bleibe allerdings keine andere Möglichkeit.
Unterrichtsminister Zilk hat Vorbereitungen für eine umfassende Studie über das Niveau der Pflichtschulabgänger im Lesen, Schreiben und Rechnen eingeleitet.
Zilk beurteilte die von einem Linzer Lehrer veröffentlichte Untersuchung, wonach ein Fünftel der Pflichtschulabgänger große Leseschwierigkeiten habe, äußerst skeptisch.
Außenminister Erwin Lanz beginnt heute einen zweitägigen Besuch in der Tschechoslowakei.
Im Mittelpunkt der Gespräche werden Wirtschaftsfragen und Umweltschutzprobleme stehen.
Konkret sollen die Vermeidung von Waldschäden und das Problem der Kernkraftwerke im grenznahen Raum zur Sprache kommen.
Indien.
Bundeskanzler Sinovac besucht heute die althinduistische Tempelstadt Khajuraho.
Das Programm des Besuches wird anschließend mit der Besichtigung einer von einer österreichischen Firma errichteten Eisenbahnwartungsanlage in der Nähe von Neu-Delhi fortgesetzt.
Am Abend sollen mehrere Verträge österreichischer Firmen mit ihren indischen Partnern unterzeichnet werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Gegen die Stimmen der Opposition hat der Bundestag heute das Gesetz über den Vorruhestand verabschiedet.
Das Gesetz soll Arbeitnehmern bereits mit 58 Jahren ein Ausscheiden aus dem Arbeitsleben ermöglichen.
Sie erhalten 65 Prozent des letzten Bruttolohnes.
Dazu gibt der Staat einen Zuschuss von 35 Prozent, falls für den Arbeitnehmer ein Arbeitsloser oder ein Lehrling eingestellt wird.
Vereinte Nationen.
Der Weltsicherheitsrat tritt heute zu Konsultationen über den Expertenbericht zusammen, in dem der Einsatz chemischer Waffen gegen den Iran bestätigt wird.
In einem Resolutionsentwurf werden sowohl der Irak als auch der Iran aufgerufen, die Feindseligkeiten einzustellen, vor allem aber das Verbot chemischer Waffen einzuhalten.
Von einer Verurteilung des Iraks ist in diesem Entwurf nicht die Rede.
Sowjetunion.
Das staatliche Fernsehen hat ein sowjetisch-indisches Weltraumunternehmen angekündigt.
Raumfahrer aus der Sowjetunion und aus Indien sollen am kommenden Dienstag in den Weltraum starten.
Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.
Nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Osten Auflockerungen, sonst von Westen her einsetzender Regen.
Nachmittagstemperaturen zwischen 5 Grad in Vorarlberg und 16 im Burgenland.
Einblendung: ÖVP-Sozialsprecher Schwimmer, SPÖ-Abgeordneter Pöder (Vorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten) und FPÖ-Abgeordneter Gugerbauer
Mitwirkende:
Eichinger, Erich [Gestaltung]
, Schwimmer, Walter [Interviewte/r]
, Pöder, Rudolf [Interviewte/r]
, Gugerbauer, Norbert [Interviewte/r]
Datum:
1984.03.29 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Parlament
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten