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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Einen schönen Augustbeginn und eine angenehme Mittagsstunde wünscht Ihnen aus dem Studio des Mittagsjournals Werner Löw.
Unser Themenkatalog für die kommende Stunde.
Aus dem Inland, neben dem Blick in die Kommentarspalten der Zeitungen von heute, ein Journalistengespräch mit dem Verkehrssprecher der ÖVP, Abgeordneten König.
Fritz König fordert ein Maßnahmenpaket zur Senkung der Unfälle im Straßenverkehr.
und ein Bericht des Wirtschaftsforschungsinstituts mit weniger erfreulichen Daten über die Investitionstätigkeit in Österreich.
Die Investitionen der österreichischen Wirtschaft gingen auch 1982 drastisch zurück und heuer stagnieren sie bestenfalls.
Aus dem Ausland ist zu berichten über offenbar steigende Chancen für eine Friedenslösung der akuten Konflikte in Zentralamerika, über die neuesten Entwicklungen im afrikanischen Staat Chad, die USA werfen jetzt erstmals Libyen offene Aggression vor, und über die Weltkonferenz über Rassismus, die heute in Genf beginnt.
Außerdem stellen wir die Frage, wer beliefert eigentlich die Kriegsparteien im sich unverändert hinschleppenden Golfkrieg zwischen dem Iran und dem Irak?
Und wir berichten von einer medizinischen Pioniertat in Berlin.
Dort ist es erstmals gelungen, mit einer speziellen Therapie eine nach einem Tauchunfall erlittene Querschnittslähmung zu heilen.
Ein Verfahren allerdings, das leider nicht bei allen Arten der Querschnittslähmung anwendbar ist.
Im Kulturteil des Mittagsjournals schließlich ziehen wir erstens eine Art Bilanz des nunmehr geschlossenen Rings des Nibelungen bei dem Bayreuther Festspielen und zweitens würdigen wir den bekannten Schauspieler Harry Fuß zu seinem 70.
Geburtstag.
Von der edlen Kunst, zunächst aber zurück zur aktuellen Politik und zu den Weltnachrichten, zusammengestellt hat die Meldung an Raimund Heller, gelesen werden sie von Günther Bahr.
Österreich.
Nach Angaben der Bundeswirtschaftskammer haben sich die Lebenshaltungskosten in Österreich im ersten Halbjahr 1983 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,3 Prozent verteuert.
Damit habe sich die Inflationsentwicklung auf ein Maß eingebremst, heißt es in der Analyse der Verbraucherpreise, das zuletzt in der Zeit zwischen 1965 und 1970 erzielt werden konnte.
Die Kammer weist darauf hin, dass der niedrige Preisindex, der im April erstmals wieder unter die 3-Prozent-Marke sank, auf die außerordentliche Verbilligung der sogenannten Saisonwaren zurückzuführen ist.
Bemerkenswerte Preisverschiebungen nach unten haben sich aber auch bei den Energiepreisen ergeben.
So sei der Preisindex für Heizöl leicht und für Ofenheizöl im Juni gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres zwischen 5 und 7 Prozent gefallen.
Hingegen sei der Aufwand für das Wohnen unverändert stark gestiegen, erklärt die Bundeswirtschaftskammer.
So lag der Mietaufwand heuer im Juni um 15,7 Prozent über dem Vorjahr.
Der Bau des neuen Wiener Allgemeinen Krankenhauses macht Fortschritte.
Die Bauleistung dürfte heuer zwei Milliarden Schilling erreichen.
Bei der Fösttochter Vamed, die seit Herbst vorigen Jahres für den AKH-Bau zuständig ist, rechnet man für das kommende Jahr mit einer weiteren Erhöhung des Bauvolumens auf etwa 3 Milliarden Schilling.
Die zwei Geschäftsführer der Vamed, Ernst Wildling und Helmut Pfeil, kündigten für Jahresende einen genauen Termin- und Kostenplan für die Inbetriebnahme des Gebäudes an.
An der Baustelle am Wiener Gürtel sind ständig durchschnittlich 2000 Personen beschäftigt.
Vatenminister Karl Sekanina hat die Arbeiten für die Verbindung zwischen Imst und Milz, der Inntal-Autobahn, vergeben.
Das Baulos ist etwa fünf Kilometer lang und soll nach Fertigstellung die Tiroler Bundesstraße im Inntal entlasten.
Die Volkspartei fordert ein Maßnahmenpaket zur Senkung der Unfälle im Straßenverkehr.
ÖVP-Verkehrssprecher Fritz König schlug in diesem Zusammenhang unter anderem folgende Maßnahmen vor.
Ausbau der elektronischen Verkehrsüberwachung auf besonders gefährdeten Strecken, wie zum Beispiel der Gastarbeiterroute, Bindung des Lastwagentransitverkehrs an bestimmte Routen, verschärfte Überprüfung einreisender Personenwagen auf ihren technischen Zustand, zügige Entschärfung von Gefahrenstellen auf Bundesstraßen und Aufbau eines Hubschrauberrettungsdienstes, wobei der Privatinitiative der Autofahrerclubs und des Roten Kreuzes der Vorrang vor Lösungen der öffentlichen Hand gegeben werden sollte.
Außenminister Erwin Lanz hat heute auf Schloss Klessheim bei Salzburg das traditionelle internationale Diplomatenseminar eröffnet.
Das Motto der Veranstaltung heißt heuer, der Islam als politische Kraft.
Lanz verwies in seiner Rede auf die vielfältigen Beziehungen Österreichs zur islamischen Welt und unterstrich, dass die Renaissance des Islams im vergangenen Jahrzehnt eine geistesgeschichtliche und politische Tatsache sei.
Die islamischen Staaten seien wirtschaftlich stärker und selbstbewusster geworden.
Am Rande des Diplomatenseminars wird Lanz als Außenminister zum ersten Mal mit seinem deutschen Ressortkollegen Hans-Dietrich Gensche zu einem Gespräch zusammentreffen.
Jugoslawien Die Regierung in Belgrad bereitet für September ein neues Sparprogramm vor.
Es sieht unter anderem die Schließung wirtschaftlich unrentabler Unternehmen, eine starke Erhöhung der direkten Steuern und eine weitere Reduzierung der öffentlichen Ausgaben vor.
Mit dem zweiten Sparprogramm sollen die Voraussetzungen für die Aufnahme neuer Kredite westlicher Staaten und des Weltwährungsfonds geschaffen werden.
Die Auslandsverschuldung Jugoslawiens hat inzwischen etwa 19 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 355 Milliarden Schilling erreicht.
Die Inflationsrate Jugoslawiens betrug im ersten Halbjahr 1983 rund 20 Prozent.
Wirtschaftsexperten in Belgrad erwarten in den nächsten zwei Monaten eine Preissteigerung verschiedener Produkte, nachdem die meisten Preise mit Ausnahme von Medikamenten und Energie in der vergangenen Woche freigegeben wurden.
Polen.
Zum ersten Mal seit der Aufhebung des Kriegsrechtes hat die Polizei gestern Abend in Warschau wieder eine Ansammlung von mehreren hundert Menschen aufgelöst.
Die Menge hatte sich beim traditionellen Blumenkreuz vor der St.
Annenkirche versammelt und die Regierungspolitik lautstark kritisiert.
Zahlreiche Personen wurden festgenommen.
Arbeiterführer Lech Walesa gab inzwischen bekannt, die verbotene Gewerkschaft Solidarität werde den 31.
August als dritten Jahrestag der Unterzeichnung der Danziger Abkommen feiern.
Sie hatten zur Bildung der unabhängigen Gewerkschaft geführt.
Kolumbien.
Der Sonderbeauftragte Präsident Reagans für Mittelamerika, Richard Stone, hat in der Hauptstadt Bogota mit einem der einflussreichsten Führer der Opposition in El Salvador, Ruben Zamora, konferiert.
Zamora gehört dem politischen Flügel der Nationalen Befreiungsfront Farabundo Marti an.
Der Staatschef Kolumbiens, Belisario Betancur, der dem Gespräch beiwohnte, sagte anschließend, das Treffen sei möglicherweise der Beginn eines Friedensdialogs zwischen Regierung und Opposition von El Salvador.
Stone machte später einen Blitzbesuch in El Salvador, wo er mit dem Leiter der Friedenskommission der Regierung konferierte.
Für heute Abend wird der amerikanische Sonderbotschafter in Managua, der Hauptstadt Nicaraguas erwartet.
Die USA werfen der sandinistischen Regierung Nicaraguas vor, Waffenlieferungen aus kommunistischen Staaten zu übernehmen und an die Untergrundkämpfe in El Salvador weiterzuleiten.
Libanon Die Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern von PLO-Chef Yassir Arafat sind in der vergangenen Nacht wieder aufgeflammt.
Radio Beirut berichtete, die verfeindeten Palästinensergruppen hätten einander in der BKA-Ebene schwere Artillerieduelle geliefert.
Türkei Die Militärregierung in Ankara will den Fremdenverkehr ankurbeln, um Devisen ins Land zu bringen.
Staatschef General Kenan Evren teilte mit, die Türkei müsse rückläufige Überweisungen türkischer Gastarbeiter ausgleichen und im Ausland neue Devisenquellen finden.
Eine Einnahmemöglichkeit sei der Tourismus.
Die Einnahmen der Nachbarländer aus dem fremden Verkehr seien höher als die der Türkei, betonte Evren.
Österreich.
In Wien beginnt am Nachmittag das neunte internationale Sportfest der Querschnittgelähmten.
Zu der Veranstaltung, die von Innenminister Karl Blecher eröffnet wird, werden Teilnehmer aus 20 Staaten erwartet.
Parallel zu dem sportlichen Programm wird ein Kongress für Sozialarbeit und Rehabilitation abgehalten.
Berlin.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Medizin ist es gelungen, eine Querschnittlähmung nach einem Tauchunfall zu heilen.
Ein 18-jähriger Schüler wurde an der Lehr- und Forschungsstätte der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft durch eine acht Tage dauernde Überdruckheliumtherapie gesundheitlich nahezu vollständig wiederhergestellt.
Der Leiter der Forschungsstätte sprach von einer völlig neuen Heilmethode.
Österreich Der Wiener Schauspieler Harry Fuss begeht heute seinen 70.
Geburtstag.
Seit mehr als 30 Jahren ist Fuss am Wiener Volkstheater engagiert.
Dort debütierte er in den »Geschichten aus dem Wiener Wald«.
Harry Fuss ist auch aus zahlreichen Filmen, Fernseh- und Radiosendungen bekannt.
Im Laufe seiner Karriere erhielt der Schauspieler zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und das goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.
Das Wetter?
Vor dem Eintreffen einer atlantischen Störung gelangen mit einer großräumigen Südwestströmung heute noch sehr warme Luftmassen in den Alpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh?
Gering bewölkt oder wolkenlos.
Am Nachmittag im Westen und über dem Bergland einzelne Gewitterbildungen, auflebender Wind aus Südost bis West.
Nachmittagstemperaturen 30 bis 36 Grad.
Frühtemperaturen 14 bis 21 Grad.
Die Aussichten für morgen?
Zunehmender Störungseinfluss.
Im Westen und Südwesten bei veränderlicher Bewölkung wiederholt Regenschauer und Gewitter, sonst zunächst teilweise noch sonnig.
Im Tagesverlauf auch im übrigen Bundesgebiet aufkommende Gewittertätigkeit.
Beginnender Temperaturrückgang.
Westliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 22 bis 28 im Süden bis 30 Grad.
Die Vorschau auf Übermorgen.
Stärke bewölkt, zeitweise Niederschlag.
Merklich kühler als zuletzt.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien wolkenlos, 30 Grad, Südostwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkenlos, 30 Grad, Süd 25.
Linz wolkenlos, 27 Grad, Ost 15.
Salzburg wolkenlos, 31 Grad, Nordwest 20.
Innsbruck wolkenlos 31 Grad, West 20, Bregenz heiter 28 Grad, Graz wolkenlos 24 und Klagenfurt wolkenlos 29 Grad.
Keine Windangaben.
Es ist jetzt zwölf Minuten nach zwölf, Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Und unsere ausführliche Berichterstattung beginnen wir beim Themenkreis Wirtschaft.
Vergangene Woche veröffentlichte das Institut für Wirtschaftsforschung seinen aktuellen Monatsbericht.
Dieser Überblick über die Entwicklung im ersten Halbjahr, wir haben auch im Journal darüber berichtet, bot ja wenig Anlass zu Optimismus.
Ein dauerhaftes Konjunkturhoch zeichnet sich in keinem Winkel des ökonomischen Horizonts ab.
Pessimisten meinen sogar, dass das leichte Lüfterl vom Frühjahr bald wieder in eine totale Flaute auslaufen könnte.
Eine stagnierende und in weiten Bereichen sogar rückläufige Nachfrage hat natürlich auch direkten Einfluss auf die Investitionstätigkeit.
Sozusagen als Fortsetzung seines Monatsberichts hat nun das Institut für Wirtschaftsforschung eine Untersuchung über den Verlauf der Investitionen in der Industrie herausgebracht.
Die darin enthaltenen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Die heimischen Industrieunternehmen stehen im Großen und Ganzen voll auf dem Bremspedal.
Über Details der WIFO-Studie informiert sich im folgenden Beitrag Hans-Christian Unger.
So viel steht nach dem ersten Halbjahr 1983 fest.
Österreichs Industrie wird heuer nicht einmal 6% ihres Gesamtumsatzes in Investitionen stecken.
Und wem dieser Prozentsatz nicht genügend aussagekräftig ist, dem ist vielleicht mit einem langfristigen Vergleich geholfen.
Die für 83 erwartete Investitionsquote von exakt 5,7% ist die niedrigste seit 1955.
Seit also der letzte Besatzungssoldat heimischen Boden verließ, werden die Unternehmen, gemessen an ihren Verkaufseinnahmen, noch nie so wenig investiert haben wie in diesem Jahr.
Die immer wieder genannten und auch bis ins kleinste Detail untersuchten Gründe für die Investitionsflaute sollen hier noch einmal kurz aufgezählt werden.
Da ist einmal die gesunkene Nachfrage auf der Verbraucherseite, die unter anderem dazu beigetragen hat, dass viele Betriebe ihre Kapazitäten immer weniger auslasten können.
Da ist das Problem der nach wie vor hohen Zinsen, die jede Investition teurer machen als früher.
Und da ist nicht zuletzt die Tatsache, dass 1982 einige Großprojekte fertiggestellt wurden, die sich in den letzten Jahren noch belebend ausgewirkt hatten.
Ein Beispiel dafür die Fertigstellung des Werkes von General Motors in Aspern.
Wie sich die Investitionstätigkeit im Vorjahr entwickelt hat und wie der Trend heuer läuft, das ist der Kern der Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstituts.
In der Erhebung sind nicht nur die Industrie, sondern auch die Elektrizitätswirtschaft, die Bauwirtschaft sowie die städtischen Verkehrs- und Versorgungsbetriebe erfasst.
Diese Bereiche investierten 1982 insgesamt 62,5 Milliarden Schilling, was einem nominellen Rückgang von 7,5% gegenüber 1981 entspricht.
Und für heuer, so erwartet das WIFO, werden die Investitionen auf diesem Niveau stagnieren.
Die Industrie, auf die etwas mehr als die Hälfte der Gesamtinvestitionen entfiel, lag mit einem nominellen Minus von 12% sogar unter diesem Schnitt und wird 1983 mit 3% weniger wieder darunter liegen.
Berücksichtigt man die Inflationsrate, dann nimmt sich der Investitionsrückgang in der Industrie noch drastischer aus.
Nämlich 16% im Vorjahr und 7% heuer.
Und nun noch kurz zur Entwicklung in den einzelnen Branchen.
Der Rohstoffsektor konnte 82-83 seinen Anteil an den Gesamtinvestitionen wieder leicht erhöhen, während die Maschinen- und Fahrzeugindustrie entgegen der langfristigen Tendenz Anteile verlor.
Ebenfalls Anteilsverluste verzeichnete die Konsumgüterindustrie.
Die Bauwirtschaft wiederum konnte ihren sinkenden Trend stoppen.
Das allerdings auf dem bekannt niedrig gewordenen Niveau.
Denn 1982 sanken die Investitionen dieser Branche um immerhin 15 Prozent.
Und die Betriebe werden heuer, so das WIFO, noch weniger in ihre technische Ausstattung stecken.
Inmitten dieser tristen Statistik findet sich allerdings auch ein Lichtblick.
Die Elektrizitätswirtschaft konnte als einziger Bereich die Investitionen 1982 um 17% ausweiten und wird diese Entwicklung voraussichtlich auch heuer fortsetzen.
Und auf dieses hohe Investitionsniveau, mit seinem Beschäftigungsimpuls im Gefolge, weisen ja die Stromerzeuger immer wieder hin, wenn sie für den Bau der umstrittenen Kraftwerke Osttirol und Heimburg argumentieren.
Alles in allem, wenn auch die WIFO-Studie eher den Ist-Zustand beschreibt als Vorhersagen zulässt, so kann man doch eines daraus ablesen.
Kurzfristige Hoffnungen auf eine geringere Arbeitslosenzahl sind zumindest im Bereich der Industrie und den Verwandtenbranchen derzeit nicht gegeben.
Hans-Christian Unger informierte über das im Großen und Ganzen nach wie vor flaue Investitionsklima in Österreich.
Die Grundlage dazu ist eine aktuelle Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstituts.
Und vorwiegend mit Wirtschaftsthemen befassen sich heute auch die Zeitungskommentatoren.
Fritz Besata hat die Presseschau zusammengestellt.
Zur gestrigen Fernsehpressestunde mit dem früheren ÖVP-Chef und nunmehrigen Industrie-Sprecher seiner Partei Josef Taus findet sich in dem sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt ein kritischer Kommentar von Doris Grießler.
Grießler geht dabei auf die Klage von Josef Taus ein, dass die Regierung das große Stillschweigen über ihre Sanierungspläne verhängt hätte.
Dazu Grießler.
Nun wäre Taus zu gerne direkt in diesen Entscheidungsprozess über die Wahl der Therapie eingebunden.
Daraus machte er gestern kein Hehl.
Er hob zum wiederholten Mal hervor, wie gerne er eine große Koalition gesehen hätte.
Grießler dann weiter.
Das ist von der Warte der ÖVP aus verständlich.
Nur für die österreichischen Arbeitnehmer ist es besser, dass so mancher Vorschlag von Seiten der Oppositionspartei, der viele Arbeitsplätze kosten würde, in der Schublade bleiben muss.
Dass es nicht einfach ist, in der verstaatlichen Industrie Umstrukturierungen vorzunehmen, müsste Taus zugestehen.
Soweit eine sozialistische Pressestimme zum gestrigen Fernsehauftritt des früheren ÖVP-Obmanns.
Weniger zum Inhalt der Aussagen als vielmehr zum Stil von Josef Taus nimmt Gerold Christian in den Salzburger Nachrichtenstellung.
Unter dem Titel »Zu spät, glaubwürdig« schreibt Christian, »So wirkte Taus auch am Sonntag locker, gelassen und unkompliziert.
Er war gestern das Gegenteil dessen, was ihm 1975 bis 1979
während seiner Tätigkeit als ÖVP-Obmann vorgehalten wurde.
Nach ihrem Ausscheiden aus der Spitzenpolitik hat sich das Bild verkehrt.
Taus ist heute ein glaubwürdiger und überzeugender Politiker.
Kreisky hat sich selbst in die innenpolitische Versenkung zurückversetzt und greift in das politische Geschehen aktiv nicht mehr ein.
Kleine Anmerkung des Verfassers, was Gerold Christian zum Zeitpunkt des Schreibens seines Kommentars nicht wissen konnte, dass Altkanzler Bruno Kreisky der Tageszeitung Courier ein groß angelegtes erstes Interview nach dessen Rücktritt als Bundeskanzler gewährte.
Darin nennt Kreisky den Wahlausgang vom 24.
April eine persönliche Niederlage und hält auch nach nochmaliger Überprüfung seine seinerzeitige Rücktrittsentscheidung für richtig.
Nicht spart der ehemalige Superstar der österreichischen Innenpolitik mit versteckter Kritik am seinerzeitigen Finanzminister Hannes Androsch und mit offener Schelte für Wiens Bürgermeister Leopold Graz.
Doch zurück aus Mallorca in die österreichische Innenpolitik, konkret in die österreichische Energiepolitik.
mit der sich heute Dieter Lehnhardt in der Tageszeitung Die Presse grundsätzlich auseinandersetzt.
Lehnhardt fordert von den Politikern eine klare Zielvorgabe, Leitlinien über den künftigen Energieverbrauch und darüber hinaus eine neuerliche Volksabstimmung über Zwentendorf.
Eine Mehrheit für dieses Kernkraftwerk könnte die Streitereien um Auwald und Umballfälle hinfällig werden lassen.
Eine Mehrheit dagegen müsste bei Hainburg und in Osttirol den Baubeginn bedeuten.
Möglicherweise beidenfalls den Bau der kostspieligeren Schon-Varianten.
Fragt sich Lenhardt selbst.
Eine schreckliche Vereinfachung das alles?
Ja.
Da wurden variable Größen wie Konstanten behandelt.
Ja.
Und auf die heillose Zersplitterung der Kompetenzen wurde überhaupt vergessen?
Ja.
Nach so viel Fragen und Antworten kommt Lehnhardt zu folgendem Schluss.
Aber ebenso gilt wohl das entschiedenste Nein auf die Frage, ob Österreichs Energiepolitik so weiter schlittern soll wie bisher.
Und von Zufälligkeiten, von sturen Landeshauptleuten, von Kirchtum-Politikern, von erfolgshungrigen Journalisten geführt werden soll.
Wenn die Regierungspolitik hier und jetzt nicht endlich aufwacht, wann und wo dann?
Fritz Besata hat heute die Auszüge aus den Zeitungskommentaren von heute zusammengestellt.
Es ist jetzt neun Minuten vor halb eins.
Ich hätte ganz gerne unseren Inlandsteil jetzt fortgesetzt und abgeschlossen mit dem angekündigten Bericht von der Pressekonferenz des ÖVP-Verkehrssprechers Fritz König.
Aber unser rasender Reporter ist da offenbar noch unterwegs.
Wir kommen deshalb zunächst einmal ins Ausland, konkret nach Mittelamerika.
Während zu beiden Küstenseiten dieses schmalen Landstücks, dieser schmalen Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika die Vorbereitungen für große amerikanische Flottenmanöver unvermindert weitergehen, kommen gleichzeitig aus den Vereinigten Staaten vorsichtig optimistische Äußerungen, dass es in den beiden akuten Konflikten in der Region zu Verhandlungslösungen kommen könnte.
nämlich im drohenden Krieg zwischen dem USA-nahen Honduras und Nicaragua einerseits, sowie im blutigen Bürgerkrieg in El Salvador andererseits.
Wichtiger Faktor für diesen leisen Optimismus sind erstens die jüngsten Erklärungen des kubanischen Staatschefs Fidel Castro.
Ihn sehen die Amerikaner ja als den moskauhörigen Drahtzieher hinter den Linksbewegungen in Zentralamerika, namentlich auch hinter der Sandinisten-Regierung in Nicaragua.
Castro hat den USA jetzt so etwas wie einen beiderseitigen Militärhilfestopp in der Region angeboten.
Zweiter Faktor ist das Pendeln des amerikanischen Sonderbeauftragten Richard Stone im Kräftedreieck Nicaragua, Honduras und El Salvador.
Gestern könnte Stone ein erster wichtiger Schritt zum Durchbruch gelungen sein.
Er traf auf dem sozusagen neutralen Boden Kolumbiens mit Ruben Zamora zusammen, einem führenden Vertreter der Linksopposition in El Salvador.
Armin Beth berichtet.
Dieses Treffen habe das Eis gebrochen zwischen der Regierung der USA und den Guerillas El Salvador.
Es werde noch sehr bedeutende Tatbestände für den Frieden in Zentralamerika schaffen.
So überschwänglich hoffnungsfroh beurteilte der kolumbianische Präsident Betancourt die Zusammenkunft des Washingtoner Sonderbotschafters Stone mit Ruben Zamora, dem Repräsentanten der salvadorinischen demokratisch-revolutionären Front.
Nach dem zweistündigen Gespräch in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota flog Stone unverzüglich nach El Salvador, um dem dortigen Präsidenten die frohe Botschaft persönlich zu überbringen.
Inhalt, die linke Opposition ist zu Verhandlungen mit der Regierung bereit.
Worüber wurde nicht mitgeteilt.
Bislang wollten die USA und die von ihnen unterstützte Regierung mit den Aufständischen nur über deren Beteiligung an den nächsten Wahlen sprechen.
Da der ursprünglich für Dezember dieses Jahres vorgesehene Urnengang nun aber auf unbestimmte Zeit verschoben ist, bot sich hinter den Kulissen wohl eine Kompromissformel an.
Die Rebellen ihrerseits wollten mit Verhandlungen eine Machtbeteiligung erreichen und sonst gar nichts.
An dieser grundsätzlichen Diskrepanz scheiterten bislang die Versuche des Sonderbotschafters, mit der linken Opposition direkte Kontakte aufzunehmen.
Ob das Eis wirklich gebrochen ist, bezweifeln indessen politische Beobachter.
Sie machen darauf aufmerksam, dass sich an der Begegnung von Bogotá keine Guerilla-Führer der kämpfenden Verbände Salvadors beteiligten.
Ob diese dem Vertreter der politisch-zivilen Opposition die Vollmacht gegeben hatten, auch in ihrem Namen zu sprechen, bleibt im Augenblick noch ungewiss.
Die bewaffnete Guerilla besitzt die wirkliche Macht innerhalb der salvadorinischen Aufstandsbewegung.
Diesel ist unter sich keineswegs einig, sondern in verschiedene Fraktionen aufgesplittert.
Stone selber äußerte sich nicht zu den Aussichten des Dialogs, den er in die Wege zu leiten versuchte.
Heute wird der Sonderbeauftragte Präsident Reagan auf Einladung der sandinistischen Regierung nach Nicaragua fliegen.
Dem Vernehmen nach soll dort Rundaschef Daniel Ortega zu einem Treffen bereit sein, um auf hoher Ebene mit den Abgesandten des Weißen Hauses Möglichkeiten zu erörtern, wie die Kriegsgefahr in Mittelamerika gebannt werden könne.
Am exklusivsten ist derzeit die Lage an der Grenze zwischen Nicaragua und Honduras.
Von dort bringen seit Monaten mit tatkräftiger Hilfe der USA Kontrarevolutionäre vor, mit dem selber erklärten Ziel, das sandinistische Regime in Managua zu stürzen.
US-amerikanische Kriegsschiffe kreuzen indessen vor den Küsten Nicaraguas.
Auch Manöver von Erdkampfgruppen sind angekündigt.
Die Gesprächsbereitschaft von Sandinisten und Rebellen El Salvador, die ja noch längst keine Kompromissbereitschaft bei den Streitpunkten selber bedeutet,
wird in Mittelamerika allgemein auf den Einfluss des kubanischen KP-Vorsitzenden Fidel Castro zurückgeführt.
Er hatte vor einigen Tagen seine Bereitschaft verkündet, keine Militärberater und Waffen in die umkämpfte Region mehr zu schicken, wenn die USA das gleiche täten.
Joselyn Reagan hatte darauf positiv reagiert.
Mit aller Vorsicht kann daher gesagt werden,
Eine Entspannung der explosiven Lage in Zentralamerika scheint sich anzukündigen.
Vorsichtiger Optimismus also, dass es im Krisengebiet Zentralamerika wenigstens zu Gesprächen kommt.
Armin Beth war der Berichterstatter.
Der monatelang immer wieder fast vergessene Krieg am Arabischen Golf zwischen dem Irak und dem Iran sorgt jetzt wieder für Schlagzeilen.
Am Wochenende haben die iranischen Truppen nach eigenen Angaben eine neue Offensive gestartet, wobei es gelungen sein soll, nicht nur einen Grenzposten der Iraki einzunehmen, sondern auch drei strategisch wichtige Berghöhen zu besetzen.
Nicht weniger als 1200 Iraker sollen dabei getötet oder verletzt worden sein.
Die irakischen Truppen ihrerseits wollen an einem anderen Frontabschnitt erfolgreich gewesen sein.
Vor allem mit massiver Luftunterstützung sollen sieben iranische Panzer und weitere neun gepanzerte Transportfahrzeuge zerstört worden sein.
Der Krieg am Golf, der nun schon an die drei Jahre dauert, hat bisher nicht nur Tausenden Menschen das Leben gekostet, sondern ist zu einer Materialschlacht von großem Ausmaß geworden, eines viel größeren Ausmaßes, als man das zu Beginn dieses Konflikts angenommen hat.
Die finanziellen Ressourcen der beiden kriegsführenden Länder werden sicher voll beansprucht.
Woher versorgen sich die beiden Kontrahenten nun mit Waffen und was bezwecken die Lieferländer, wenn sie entweder dem Iran oder dem Irak oder sogar beiden Kriegsgerät verkaufen?
Michael Kerber informiert.
Geheimagenten amerikanischer Bundesbehörden, die mit falscher Identität im Dunstkreis von internationalen Waffenhändlern agierten, haben in den vergangenen Tagen ein weiteres Mosaiksteinchen im großen Puzzle der verdeckten Rüstungslieferungen an den Iran ausfindig gemacht.
Abbott van Becker, ein 62-jähriger amerikanischer Geschäftsmann, war in die Falle getappt, die ihm die Geheimdienstleute gestellt hatten.
Sie gaben sich als iranische Waffeneinkäufer aus, für die Becker Prompt, Panzer, Abwehrraketen und Kampfhubschrauber organisierte.
Becker ist aber nur ein kleines Rädchen im Waffendeal des Golfkrieges, eines Krieges, der bisher mehr als 100.000 Menschen auf beiden Seiten der Front, darunter auch iranischen Kindern, das Leben kostete.
Denn die Waffenlieferungen an den Irak oder den Iran kennen zwei Wege in die kriegführenden Staaten.
Den offiziellen oder den heimlichen.
Offiziell wird beispielsweise der Irak von der Sowjetunion, von Brasilien, Frankreich, Italien, den USA, Saudi-Arabien, Jordanien, Ägypten, der Bundesrepublik Deutschland und Südkorea beliefert.
Der Iran wiederum, der noch aus der Zeit des Shah über modernste Waffenlager verfügt, bezieht seine militärischen Ausrüstungsgegenstände aus Israel, Syrien, Libyen, Argentinien, Italien, Nordkorea, aber auch sowjetische Waffen.
Die Interessen der Lieferländer sind so vielfältig wie die Produkte, die sie verkaufen.
Erstens sind Waffengeschäfte Geschäfte mit hohen Gewinnern.
Ersatzteillieferungen in kriegführende Staaten sind eine schier unerschöpfliche Geldquelle.
Zweitens sind, sofern es Staaten sind, die Waffen exportieren, auch politische Erwägungen ins Kalkül zu ziehen.
Für Israel etwa, aber auch die liberaleren arabischen Staaten kann es nicht ungelegen kommen, wenn die Golfregion nicht zur Ruhe kommt.
Für Israel deshalb, weil eine gespaltene oder zumindest instabile arabische Welt von den Problemen vor der Haustür abgelenkt werden kann.
Für die Araber wieder wird ein in den Krieg verstrickter Imam Khomeini kaum Zeit haben, seinen Glaubenskrieg in arabische Staaten hineinzutragen.
Frankreich wiederum gehört zu den Waffenlieferanten des Irak, weil die Grande Nation von dort große Mengen an Erdöl bezieht bzw.
beziehen will.
Für die Sowjetunion bedeutet der Golfkrieg eine politisch-taktische Gratwanderung.
Die UdSSR beliefert interessanterweise beide Streitparteien, wobei allerdings eine Bevorzugung des Iraks zu konstatieren ist.
Auf offiziellen Weg erhalten die Irakis von den USA Waffen.
Die Iraner sind gezwungen, sich am Grauen Markt mit dringend notwendigen Ersatzteilen made in USA zu versorgen.
Über den Umweg Südkorea gelangten die iranischen Militärs zu Ersatzteilen für ihre amerikanischen F4-Kampfbomber.
Aber auch traditionell gute Beziehungen iranischer Geschäftsleute zu Israel, die zur Zeit des Schah begründet wurden, werden benutzt, fehlendes Kriegsmaterial aus den USA rasch zu beschaffen.
Offenbar herrscht auch innerhalb des arabischen Lagers nicht Einstimmigkeit darüber, wer von den beiden Kriegsparteien unterstützt werden soll.
Erst heute hat der Irak die Vereinigten Arabischen Emirate beschuldigt, Waffen im Wert von ungerechnet 18 Milliarden Schilling an den Kriegsgegner Iran verkauft zu haben.
Das Ende des Kriegs am Arabischen Golf auf der Hoffnung aufzubauen, es würden schon bald Munition und Waffen ausgehen, war eine trügerische Hoffnung, wenn nicht überhaupt Illusion.
Es ist eine Minute nach halb eins, Zeit für einen Blick auf das Programm, das wir noch unterzubringen hoffen in der verbleibenden halben Stunde dieses Mittagschanals.
Wir erwarten noch den Bericht von der Pressekonferenz des ÖVP-Verkehrssprechers König und haben an Auslandsthemen noch vorbereitet für Sie einen Bericht von der Eröffnung der Weltkonferenz im Kampf gegen den Rassismus in Genf.
sowie einen Bericht über den Krieg im Tschad.
Im Kulturteil schließlich eine Zwischenbilanz der Festspiele von Bayreuth.
Es geht um den jetzt abgeschlossenen Ring des Nibelungen.
Und ein Beitrag zum 70.
Geburtstag von Harry Fuß.
Im Bürgerkrieg im afrikanischen Stadt Tchart hat es am Wochenende einige neue Entwicklungen gegeben.
Die Truppen des Präsidenten Hissan Nabreh haben eine strategisch wichtige Stadt, die vor mehr als einem Monat von den Rebellen des früheren Präsidenten Gokuni Gedei eingenommen worden war, wieder zurückerobert.
Die Rückeroberung der Oasenstadt Faya Largo gelang den Regierungstruppen, obwohl die Rebellen durch die Luftwaffe Libyens unterstützt wurden, die angeblich mehrere Bombenangriffe geflogen haben soll.
Der nach zahlreichen Rückschlägen nun offenkundig wieder erfolgreiche Präsident des Chad, Abre, forderte daraufhin Frankreich auf, ebenfalls mit der Luftwaffe einzugreifen.
Die französische Regierung nahm zu dem Ersuchen jedoch nicht Stellung.
Demgegenüber haben die Vereinigten Staaten von Amerika, jetzt Libyen, eine offene Aggression im Tschad vorgeworfen.
Über diese jüngsten Entwicklungen und die Hintergründe des Tschad-Konflikts informiert sie Edgar Sterbens.
Mit der Rückeroberung der strategisch wichtigen Oasenstadt Faya-la-Jo scheint die derzeitige Regierung des Tschad unter Präsident Issein Abreh die vorläufig letzte Runde in dem blutigen Bürgerkrieg für sich entschieden zu haben.
Denn wer diese Stadt kontrolliert, beherrscht eine zentrale Versorgungs- und Nachschubbasis, von der aus in dem seit fast zwei Jahrzehnten tobenden Bürgerkrieg bisher noch jeder Anwärter auf die Staatsmacht seinen Marsch auf die Hauptstadt N'Djamena angetreten hat.
So gesehen hat Rebellenführer Goukounibé Dey eine Bastion verloren.
Das Eingreifen der libyschen Luftwaffe zugunsten der Rebellen gibt jedoch zu der Befürchtung Anlass, dass die militärische Konfrontation in diesem ärmsten Land Afrikas sich noch weiter verschärfen könnte.
Die den internen Chad-Konflikt überlagernden machtpolitischen Interessen anderer arabischer und afrikanischer Staaten und nicht zuletzt die Interessen der beiden Supermächte könnten angesichts eines verstärkten Engagements Libyens im Chad mit aller Härte aufeinanderprallen.
Die USA reagierten auf das angebliche libysche Bombardement vom Wochenende in scharfer Form.
Das State Department bezichtigte das Regime Gaddafi der offenen Aggression im südlichen Nachbarstaat und sprach von einer gefährlichen Eskalation des Konflikts.
Die libyschen Bombenangriffe auf Faya Lajau seien eine flagrante Intervention in die inneren Angelegenheiten des Dschad, hieß es aus Washington.
Die USA forderten Libyen auf, seine Angriffe einzustellen und seine Soldaten aus dem Dschad abzuziehen.
Libyen selbst hat mittlerweile dementiert, dass seine Truppen an den Kämpfen vom Wochenende beteiligt gewesen seien.
Auf der anderen Seite hatte gestern Radio Moskau die Regierungen der USA und Frankreichs, die die Regierung Abré unterstützen, beschuldigt, zur Unterstützung dieses provestlichen Regimes den Krieg im Tschad mit Söldnerbanden zu schüren.
Diese verbalen Attacken sind die Begleitmusik zu dem Grundproblem, um das es in diesem Bürgerkrieg geht.
Der Tschad, der von den Steinwüsten der Sahara bis in die Dschungelzentralafrikas reicht, mit 1,3 Millionen Quadratkilometern, 16 Mal so groß ist wie Österreich und von 4,5 Millionen Menschen bewohnt wird, dieser Tschad gilt seit jeher als das Drehkreuz zwischen dem arabischen Norden Afrikas und Schwarzafrika.
Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich unterstützte bisher immer die gerade an der Macht befindliche Zentralregierung, in der im Süden des Landes gelegenen Hauptstadt N'Djamena, aus dem Kalkül heraus kein politisches Vakuum in diesem Schlüsselland entstehen zu lassen.
Bis zu seinem Sturz vor einem Jahr war so auch der ehemalige Präsident und jetzige Rebellenführer Gokuni Weodei der Schützling des einstigen Kolonialherren.
Gukuni war seinerzeit mit der Hilfe Libyens an die Macht gekommen, sein Nachfolger Abreh versuchte sich als antilibisches Gegengewicht zu profilieren, obwohl er seinerzeit auch mit Gaddafi kooperierte.
Wechselnde Allianzen, persönliches Machtstreben, Stammesgegensätze, geografisch-kulturelle Unterschiede und erst in zweiter Linie ideologische Überzeugungen prägen das Grundmuster des internen Tschad-Konflikts.
Seine Brisanz und internationale Bedeutung gewinnt der Kampf um die Vorherrschaft über das Einfallstor nach Schwarzafrika, aber aus der Tatsache, dass, vereinfacht gesagt, ausländische Mächte die Einmischung anderer ausländischer Mächte in den Konflikt verhindern wollen.
Der seit fast einem Jahrzehnt unternommene Versuch Libyens, seinen Einfluss aus dem nördlichen Wüstenafrika bis in den zentralafrikanischen Raum auszudehnen, hat alle Gegner Gaddafis in der Chad-Auseinandersetzung aktiv werden lassen.
Die provestlichen Staaten der Region, an ihrer Spitze Sahire, der Sudan und Ägypten, befürchten, dass Libyen mit seinen Geldreserven, seiner Revolutionsideologie und seiner islamischen Propaganda vom Chad aus Dissidenten unterstützen und ihre Gesellschaftssysteme erschüttern könnte.
Die Unterstützung Ägyptens und des Sudans für die Regierung Abre ist hauptsächlich moralischer Natur.
Effektive militärische Assistenz in Form von Soldaten und Flugzeugen erhält Abre derzeit nur vom zentralafrikanischen Staat Sahire.
Frankreich hat bisher 200 Tonnen Waffen geliefert, sich aber geweigert, direkt zu intervenieren.
Mit der Begründung, man wolle sich im Tschad nicht so verstricken wie die USA in Mittelamerika.
Die USA selbst schickten bisher Militärfahrzeuge, Bekleidung und Lebensmittel.
Das einigende Element der Kräfte, die die Zentralregierung zur Zeit im Sattel halten, ist die Ablehnung des als Moskau-orientiert geltenden Qadhafi und seiner expansionistischen Politik.
Auf Seiten der Rebellen kämpfen nach Angaben von Gefangenen nicht nur libysche Soldaten, sondern auch Mitglieder der sogenannten Islamischen Legion, die sich aus Sölden rekrutiert, die aus islamischen Ländern kommen.
Sie kämpfen angeblich für Qadhafis Traum, eine Art Vereinigte Staaten der Sahelzone zu installieren.
Der Bürgerkrieg im Tschad, in dem sich in unwirtlichen Wüstenregionen auf jeder Seite bis zu 5000 Mann gegenüberstehen, wird, und das kann ohne Prophetengabe gesagt werden, als Krieg der Stellvertreter auf dem Rücken eines geschundenen Volkes weitergehen.
Ein Ende ist nicht in Sicht.
Edgar Sterbens analysierte die jüngsten Entwicklungen im Tschad und die weltpolitischen Hintergründe dazu.
In Genf findet jetzt zum zweiten Mal nach zehn Jahren Pause eine UNO-Weltkonferenz über Rassismus und rassische Diskriminierung statt.
Die Beratungen sollen zwölf Tage dauern.
Im Vordergrund dürften die hochaktuellen Entwicklungen in Sri Lanka stehen, mit den erst langsam abflauernden, blutigen Ausschreitungen zwischen Singalesen und Tamilen, sowie die Lage in Südafrika.
Der Konferenz liegen verschiedene Entschließungsentwürfe vor, die zu Boykott-Maßnahmen gegen Südafrika aufrufen.
Die Genfer Rassismus-Konferenz hat einen schweren Schönheitsfehler.
Die Vereinigten Staaten und Israel nehmen nicht teil.
Der Grund, die UNO hat vor einigen Jahren den Zionismus mit Rassismus gleichgestellt.
Über die heute beginnende Konferenz ein Vorbericht von Marion Lorenz aus Genf.
Diese zweite Weltkonferenz im Kampf gegen Rassismus beginnt unter denkbar schlechtesten Voraussetzungen.
Die Vereinigten Staaten und Israel werden an dieser zwölftägigen Mammutveranstaltung in Genf mit Delegationen aus über 100 Ländern nicht teilnehmen, um so ihren Protest gegen die angebliche politische Einäugigkeit der UNO-Arbeit im Kampf gegen rassische Diskriminierung kundzutun.
Vor zehn Jahren hatten die Vereinten Nationen die Antirassismus-Dekade ausgerufen, mit dem Ziel, bis zum Jahre 1983 weltweit der Benachteiligung von Menschen aus rassischen, ethnischen, kulturellen und religiösen Gründen ein Ende zu setzen.
Tatsächlich aber konzentrierte sich die Kritik der UNO-Mehrheit aus Arabischen und Entwicklungsländern auf die Apartheidspolitik in Südafrika und die Besatzungspolitik der Israelis.
Obwohl rund um den Erdball immer mehr Minderheiten aus politischen und religiösen Gründen sogar von Staatswegen verfolgt werden und die internationalen Menschenrechtsorganisationen um Hilfe anrufen, schweigen ausgerechnet die zuständigen UNO-Institutionen.
Weder die religiöse Minderheit der Baha'is im Iran erhält Schutz vor der pogromartigen Verfolgung und Ausrottung durch die fanatischen Ayatollahs, noch die aus Südindien nach Sri Lanka eingewanderten Tamilen
die schwerster Unterdrückung und Grausamkeiten durch die mehrheitlichen Singalesen ausgesetzt sind, können mit der Hilfe der Vereinten Nationen rechnen.
Auch die kulturell-religiöse Unterdrückung der Kurden und Armenier, vor allem in der Türkei, die durch die fanatischen Anschläge der letzten Tage erneut in die Weltpresse gelangt ist, wird auf der Genfer Antirassismus-Konferenz nur am Rande erwähnt werden.
Selbst die unzähligen Massenmorde,
Durch Regierungstruppen, die Amnesty International an den fast ausgestorbenen Ureinwohnern Südamerikas registriert hat, scheinen kein Thema für die UNO zu sein.
Der Anspruch und das Programm dieser Dekade im Kampf gegen Rassismus sind durch diese Einäugigkeit zur Farce geraten, urteilen viele westliche Beobachter.
Zwar gelten die Benachteiligung der schwarzen Bevölkerung in Südafrika und vor allem die menschenunwürdige Behandlung der afrikanischen Arbeiter aus den sogenannten Homelands als schwerer Verstoß gegen die internationalen Konventionen zum Verbot der rassischen Diskriminierung.
Doch sind sie beileibe nicht genauso wenig wie die Benachteiligung der arabischen Bevölkerung in den israelisch besetzten Gebieten, die einzigen vergehen gegen das Gebot der Gleichbehandlung aller Menschen.
Für den Fall, dass sich diese zweite Weltkonferenz im Kampf gegen Rassismus erneut zur Bühne polemischer Auseinandersetzungen zwischen den Blöcken der arabischen und dritten Welt der sozialistischen Staaten sowie der westlichen Länder entwickeln sollte, hat die westeuropäische Staatengruppe schon ihren Auszug aus der Konferenz angedroht.
Elf Minuten nach halb eins, zurück nach Österreich.
Die ÖVP ist in diesem Sommer offenbar entschlossen, ihre neue Rolle als einzige parlamentarische Oppositionspartei trotz Parlamentspause auch durch eine ganze Serie von Pressekonferenzen zu unterstreichen.
Pressekonferenzen, bei denen natürlich auch zum Teil schon Bekanntes präsentiert wird.
Heute nun nahm der Verkehrssprecher der Volkspartei, der Abgeordnete Fritz König, die Rekord-Unfall-Bilanz auf Österreichs Straßen zum Anlass, einige ÖVP-Forderungen in Erinnerung zu rufen,
mit denen eine Senkung des Blutzolls erreicht werden soll, Erich Aichinger berichtet.
Ein Acht-Punkte-Programm könnte bei seiner Verwirklichung, so hofft zumindest ÖVP-Verkehrssprecher Fritz König, mithelfen, die Zahl der Toten und Verletzten auf Österreichs Straßen zu verringern.
So soll für besonders belastete Straßenzüge, wie etwa die Gastarbeiterroute, ein auch entsprechend angekündigtes, lückenloses, automatisches Radarsystem kommen.
Seit der Novelle zum Kraftfahrgesetz können etwa Strafen wegen Geschwindigkeitsüberschreitung statt wie bisher für den Straßenbau auch für die Anschaffung von Radargeräten verwendet werden.
Weiters will die ÖVP eine Verfassungsbestimmung, die den LKW-Transit an bestimmte Routen binden würde.
Tendenz, die schweren Brummer auf hierfür geeignete Autobahnen zu verweisen.
Neun von zehn Lkw auf Österreichs Straßen sind derzeit Ausländer.
Und die meisten von ihnen vermeiden konsequent alle gebührenpflichtigen Autobahnen.
Weiter sollten die Bundesbahnen einen attraktiven Kleingruppentarif einführen und Plätze in nicht ausgelasteten Zügen verbilligt anbieten.
Heute, so König, sei es eben wesentlich billiger, mit einem vollbesetzten Pkw zu fahren, als für vier oder fünf Personen Bahnkarten nach demselben Ziel zu kaufen.
Verschärft überprüft sollten auch einreisende Personenkraftwagen älteren Baujahrs an Österreichs Grenzen werden.
König denkt dabei in erster Linie an Personenkraftwagen, mit denen etwa jugoslawische oder türkische Gastarbeiter aus Deutschland kommend Österreich durchqueren.
Ein Teil des Schwergütertransportes sollte generell von der Straße auf die Schiene verlagert werden.
Mit einer Sonderfinanzierung solle beschleunigt der Ausbau der Zentralverschiebebahnhöfe und die Ersetzung aller schienengleichen Straßenübergänge durch Unterführungen finanziert werden.
Weitere Wünsche des ÖVP-Verkehrssprechers, die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit bei Kleinkrafträdern, nämlich 40 Stundenkilometer, müsse bereits von der Fabrik her garantiert werden.
Heute genüge das einfache Entfernen einer Drosselung, um höhere Geschwindigkeiten zu erreichen.
Generell sollten alle bestehenden Gefahrenstellen im Straßennetz beseitigt werden und weiter sollte der Hubschrauberrettungsdienst vom Innenministerium auf die Kraftfahrerclubs und das Rote Kreuz als Organisatoren übertragen werden.
Man müsse davon ausgehen, dass private Lösungen immer billiger seien als Beamtete, so König wörtlich.
Frage, Gurtenzwang, ja oder nein?
Hier glaubt ÖVP-Abgeordneter König nicht daran, dass, wie angekündigt, Verkehrsminister Lausecker im Herbst eine Regierungsvorlage ins Parlament bringen werde.
Dazu gebe es bei den Freiheitlichen in der Regierung zu viele Kritiker.
König, bereits einmal gemachter eigener Vorschlag, jene, die sich nicht angurten, sollen für das höhere Risiko einen Zuschlag zur Versicherungsprämie zahlen.
Persönlich bin ich der Auffassung, dass es wenig sinnvoll ist, eine Zwangsmaßnahme zu setzen, von deren Erfolg man auf Dauer nicht überzeugt sein kann.
dass man Menschen, die sich durch das Anschnallen subjektiv beengt und gefährdet fühlen, nicht durch obrigkeitsstaatliche Methoden zu ihrem Glück zwingen soll.
Ich glaube, dass das nichts bringt, dass es viel vernünftiger ist, hier den Vorschlag des ÖAMTC aufzugreifen und die Lösung des Spalttarifs als eine zivilrechtliche Lösung als Alternative ernsthaft zu diskutieren.
Und was hält die ÖVP beim Thema Alkohol am Steuer von einer 0,0 Promille-Grenze?
Verkehrssprecher Fritz König, ein Führerscheinentzug beim erstmaligen Erwischtwerden sei nicht realistisch.
Dann werde etwa ein Berufskraftfahrer eben riskieren, ohne Führerschein weiterzufahren.
Soviel vom rasenden Reporter in der ÖVP und damit zurück an Werner Löw, der im Studio sitzt.
Erich Eichinger war der rasende Reporter.
Es war gerade dreiviertel eins.
Es fehlt uns leider die Zeit für den angekündigten Beitrag über den Durchbruch der Sportmedizin in Berlin, wo es gelungen ist, einen querschnittsgelähmten Taucher zu heilen.
Wir werden diesen Beitrag in einem der nächsten Journale nachholen, kommen jetzt aber gleich zum Kulturteil.
Schwerpunkt der diesjährigen Bayreuther Festspiele war bzw.
ist eine Neuinszenierung von Wagners Ring des Nibelungen.
Sie wurde von dem Bayreuth-Deputanten Sir Georg Scholti, Sir Peter Hall und William Dudley erarbeitet.
Der erste Zyklus der Ring-Tetralogie ging am Samstag mit einer Aufführung der Götterdämmerung zu Ende.
Für den Regisseur Peter Hall und seinen Ausstatter William Dudley gab es dabei ein kräftiges Buu-Konzert.
Dirigent Georg Scholti sowie die Sänger, allen voran die neue Bayreuther Brünnhilde Hildegard Behrens, wurden enthusiastisch gefeiert.
Walter Gellert zieht im Folgenden eine Bilanz des neuen Bayreuther Rings.
Wagner-Freunde aus aller Welt erwarteten mit Spannung den neuen Bayreuther Ring, der im Gegensatz zu den politischen Deutungen der vergangenen Jahre, wie sie etwa Joachim Herz oder auch Patrice Chéreau mit seinem Bayreuther Jahrhundertring des Jahres 1976 versuchten, der also ein romantischer Ring werden sollte, wie Dirigent Georg Scholti, Regisseur Peter Hall und Bühnenbildner William Dudley immer wieder betonten.
Wald und Wasser sollten zu sehen sein, Schwert und Speer sollten Schwert und Speer bleiben.
Frage an eine Zuschauerin, nach der Götterdämmerung, fanden Sie diesen Ring romantisch?
Ja, das würde ich schon sagen und der gefällt mir allgemein recht gut, dass da wahrscheinlich noch einige Verbesserungen möglich sind.
Das ist ganz normal, er wird das erste Mal in dieser Art aufgeführt.
Ich würde sagen, er gefällt mir.
Peter Holz bei Reuter Ringinszenierung wird von der Bühnentechnik bestimmt.
So wurde eine hydraulisch bewegte Riesenplattform aufgebaut, die sich nicht nur heben und senken lässt, sondern die auch Drehungen ermöglicht.
Die Walküren landen zum Beispiel im dritten Akt Walküre wie mit einem Raumschiff.
Für das erste Bild Rheingold hat man wiederum ein 50 cm tiefes Riesenbecken auf die Bühne geschafft und mit Hilfe einer raffinierten Spiegeltechnik den Eindruck erweckt, als würden die Rheintöchter nach oben und nach unten schwimmen.
Wie reagierten die Zuschauer auf den Einsatz der Technik und hier vor allem auf den der Plattform?
Das hat mir bis jetzt, bis zur Götterdämmerung, nicht eingeleuchtet, aber jetzt finde ich, muss ich sagen, jetzt komme ich dahinter, wie genial es ist, denn man hat, wenn die Platte verschiedene Positionen einnimmt, man hat sehr viele Möglichkeiten, das hat man ja sehen bei den Ornen, die also da auf verschiedenen Ebenen praktisch singen und das kann sehr, sehr schön sein.
Die technischen Schwierigkeiten sind meines Erachtens noch so groß, dass er gar nicht so recht aufführungsreif gewesen ist.
Und wenn man mal von der reinen Technik und der Inszenierung absieht, bleibt auch sängerisch nicht sehr viel übrig, was einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Diese Trennung, die offensichtlich beabsichtigt ist zwischen Menschen und Götterwild, finde ich zwar ganz gut nachvollziehbar, aber mich stört im Wesentlichen bei der simplen Aussage dieses Ringes, der ungeheure technische Aufwand, der betrieben wird.
Ich finde, das steht in keinem Verhältnis und ich kann mich an andere Ringinszenierungen erinnern, die das Gleiche gebracht haben, nämlich eine sehr, sehr geringe Ausstrahlung mit ganz simplen Mitteln und ich finde das dann immer noch besser gerechtfertigt.
Soweit also ein Bayreuther Zuschauer.
Während Gerhard R. Koch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung heute meint, dass dieser Ring keinen Grund zum Jauchzen über eine rundum gelungene, angeblich den wahren romantischen Wagner realisierende Interpretation biete, sieht Joachim Kaiser von der Süddeutschen Zeitung die Aufführung der Ring-Tetralogie differenzierter.
Er meint über diese Parabel von Liebe und Macht, wie sie zurzeit in Bayreuth geboten wird,
Die Schwierigkeit bei dem ist doch, glaube ich, die, wenn jemand eine Konzeption oder gar irgendeine These, eine weltanschauliche These inszenieren will, hat er es sehr viel leichter als Hall, bei dem ein enormes Konzept eigentlich gar nicht zu erkennen ist, sondern der in gewissermaßen Bar zahlt, indem er die Szenen, also das macht, was Wagner vorgeschrieben hat und damit natürlich auch sofort zu durchschauen ist, wenn irgendetwas nicht funktioniert.
Ich bin ein bisschen auf Halls Seite gegen viele strenge Kritik, die geäußert wird,
Weil natürlich ganz klar ist, dass es sehr viel leichter ist, aus dem Reihen ein Stauwerk zu machen und zu sagen, ich fasse das so auf, als tatsächlich den Reihen vorzuführen.
Und das geht mit vielen Szenen so.
Also dieser Rückzug ins 19.
Jahrhundert, dass man sagt, ich möchte jetzt mal ein Märchen und einen Mythos so vorführen, wie es war, der ist für die Aufführenden sehr heike.
weil man jeden kleinen Fehler merkt.
Zum Beispiel, wenn der Siegfried einen Helm aufgesetzt bekommt, dann ist das eine Schwierigkeit, weil erstens moderne Opernsänger es nicht mehr gewöhnt sind Helme zu tragen und weil zweitens Helme die Eigenschaft haben mal zu verrutschen und das ist dann eben sehr komisch.
Aber da geht eben der Roll davon aus, der muss einen Helm haben, der muss ein Schwert haben.
Zur musikalischen Seite der Ringaufführung befragt, sagt Joachim Kaiser,
dass wir dieses Mal natürlich auch wieder mal die Krise der Gesangskunst ganz schön erleben.
Es sind leider Gottes doch nur ein paar Rollen ganz erstklassig besetzt, dass es heute keinen Siegfried gibt, das haben wir leider auch erleben müssen.
Der Manfred Jung tut ja sein Bestes und der ist ja auch eingesprungen, aber es ist natürlich wirklich, wenn man Wagnerianer ist und wenn man den Ring gerne macht, ist es eine Katastrophe, dass offensichtlich auf der ganzen Welt niemand ist, der einen jungen Siegfried singen kann.
Die Brünnhilde von der Hildegard Behrens, die ist ja nun offenbar von Stück zu Stück stärker geworden.
Bei der Wahlchöre zweifelte man noch.
Ich nicht.
Ich dachte schon, dass sie wird werden, weil man ja doch sowohl einem ersten Ring als auch einer Künstlerin zum ersten Mal eine große Ringpartie macht.
Da muss man einen gewissen
Wohlwollensbonus haben.
Den hatte man ja auch bei Sharonich und später haben auch alle Leute das Gegenteil von ihren ersten Kritiken geschrieben.
Und die Hildegard Behrens hat jetzt doch mit großer Intelligenz und auch einem beträchtlichen Vorteil eigentlich zu überspielen verstanden, dass sie sicherlich keine Hochdramatische ist, sondern nur eine Dramatische.
Aber das macht sie ausgezeichnet.
Hildegard Behrens als Brünnhilde im Schlussgesang aus der Götterdämmerung.
Heute feiert der beliebte Volksschauspieler und mittlerweile Professor Harry Fuß seinen 70.
Geburtstag.
Harry Fuß begann seine Karriere als jugendlicher Komiker an deutschsprachigen Bühnen im In- und Ausland, profilierte sich dann aber dann in Wien, in erster Linie am Volkstheater, zum gefragten Hauptdarsteller in Stücken von Oedon von Horvath bis Johann Nestroy.
Karin Bauer lässt zu Beginn ihres Beitrags den Jubilar selbst zu Wort kommen.
Ich glaube, das ist das Schöne an dem Beruf,
dass das immer wieder ein neuer Anfang ist mit jeder Rolle und dann doch zittern.
Und wenn heute einer sagt von den Kollegen, er hat überhaupt keinen Lampenfieber und so weiter, dann ist das schon weg.
Bei mir ist es der Fall.
Aber hoffentlich bleibt das noch die paar Jahre, die ich noch Theaterspiele wähle.
Das Lampenfieber ist am Tag der Premiere sehr stark.
Das ist, wenn ich ins Theater fahre und in der Garderobe natürlich sowieso.
Und wenn ich aber die Türklinke aufmache, um auf die Bühne hinaus zu gehen,
unberufen, dann ist es weg, unberufen.
Mit dieser Einstellung geht der gebürtige Herr Nalser Harifus an jede neue Rolle heran.
Den ersten Kontakt mit den Brettern, die die Welt bedeuten, hatte der nun 70-jährige 1934 im Wiener Skala-Theater als Eleve.
Dann kamen Engagements nach Brünn und Zürich, nach seiner Verwundung im Wehrdienst in Ausig und Karlsruhe.
1941 bis 1944 spielte Harifus Operette am Rheinmund und am Stadttheater in Wien,
1948 hatte er sein Debüt in Geschichten aus dem Wiener Wald am Volkstheater und seit 1952 gehört er dem Ensemble dieses Theaters fix an.
Fragt man Harry Fuß nach seinen Glanzrollen, dann reagiert er sehr bescheiden darauf.
Manches ist mir sehr gut gelungen.
Das war der Plunschli, das war der Alfred, die Geschichte aus dem Wiener Wald.
Das waren viele Nestrollsachen und Raimondsachen.
Dazu Harry Fuchs mit dem Auftrittslied des Bartolomeos Quecksilber aus einer Hörfunkbearbeitung von Ferdinand Raimonds Barometermacher auf der Zauberinsel aus dem Jahr 1966.
Was bracht man, barometer, denn hier auf dieser Erd' Bei jedem zägt sich's Wetter, so wie's zu ihm gehört Auf schön zägt's bei den Reichen, bei Stutzen zägt's auf Wind Auf Regen steht das Zeichen, wo ohme Schlucke sind
Was die Werktreue bei den Inszenierungen der Raimond- und Nestreu-Stücke betrifft, so gibt es für unseren Jubilar nur einen, der sich daran gehalten hat.
Der Mann in Wien, der die Sachen authentisch inszeniert hat, war mein ehemaliger Oberspielleiter und dann Direktor des Volkstaates, Gustav Marker.
Der Mann hat ganz großartige Sachen gemacht, ohne Schischi.
Ich will gar nichts sagen, aber ich habe an unserer ersten Staatsbühne Nestor und Raimund gesehen, die also nur mit Biedermeier Marschall herumgerannt sind, oder dann wieder sehr
Äquilibristische Angelegenheiten, mit dem Fuß im Sessloch verschlingen und dann umfallen und doch wieder aufstehen und sitzen, das gibt's auch.
Das sieht man in Salzburg.
Das ist lustig für die Fremden.
Aber für uns, für Österreicher, möchte ich nichts sagen.
Zu den vielen Erfolgen auf der Bühne gesellen sich auch interessante Aufgaben bei Film und Fernsehen, so Hallo Dienstmann und Österreich 2000, was den Spielfilm betrifft, und die Fernsehinszenierung vom Vierten Gebot.
Ein besonderes Anliegen war ihm aber auch das Pavlatschen Theater bei den Wiener Festwochen, dem er als Mitbegründer und Hauptdarsteller des Hans Wurst von 1959 bis 1967 angehörte.
Als nächste Aufgabe wartet auf Harry Fuß eine Rolle in Jean Arnouis Theaterstück der Nabel.
Er spielt darin einen humorvollen, lebensbejahenden älteren Mann.
Eine Parallele zu seiner eigenen Einstellung zum Älterwerden?
Es ist mir ganz klar, dass es der 70.
Geburtstag ist.
Ich brauche nicht ab der Aufstellung schauen.
Ich spüre es nicht.
Aber so anhand, wie wir jetzt reden, der Rollen unter vielen Jahren, also ist es vollkommen klar.
Es ist mir auch natürlich im Zusammenhang damit vollkommen klar, dass das jetzt also in die Zielgerade geht im Leben.
Das ist klar.
Jetzt muss man die Pferde auch zurückhalten, damit sie nicht zu rasch galoppieren, die letzte Strecke.
Harry Fuß ist heute 70 und aus diesem Anlass auch Gast in der Ö1-Sendung von Tag zu Tag, heute Nachmittag um 14.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Bei uns im Journal gibt es jetzt noch Schlussmeldungen.
Österreich.
Die Investitionen der österreichischen Wirtschaft sind im Vorjahr drastisch zurückgegangen und werden heuer vermutlich auf diesem Niveau stagnieren.
Aus einer Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstitutes geht hervor, dass Industrie, Elektrizitätswirtschaft, Bauwirtschaft und städtische Verkehrs- und Versorgungsbetriebe im Jahre 1982 um siebeneinhalb Prozent weniger investierten als im Jahr davor.
Begründet wird die schwache Investitionstätigkeit mit einer niedrigeren Nachfrage, der geringeren Auslastung der Kapazitäten und den anhaltend hohen Realzinsen.
Nach Angaben der Bundeswirtschaftskammer haben sich die Lebenshaltungskosten in Österreich im ersten Halbjahr 1983 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,3 Prozent erhöht.
Damit habe sich die Inflationsentwicklung auf ein Maß eingebremst, das zuletzt in der Zeit zwischen 1965 und 1970 erzielt werden konnte, heißt es in der Analyse.
Die Kammer weist darauf hin, dass der niedrige Preisindex, der im April erstmals wieder unter die 3-Prozent-Marke sank, auf die außerordentliche Verbilligung der Saisonwaren zurückzuführen ist.
Der Aufwand für das Wohnen ist hingegen unverändert stark gestiegen.
Der Bau des neuen Wiener Allgemeinen Krankenhauses macht Fortschritte.
Die Bauleistung dürfte heuer zwei Milliarden Schilling erreichen.
Bei der Föst-Tochter Fahmed, die seit Herbst vorigen Jahres für den AKH-Bau zuständig ist, rechnet man für das kommende Jahr mit einer weiteren Erhöhung des Bauvolumens auf etwa drei Milliarden Schilling.
Zum Jahresende sollen ein genauer Termin und ein Kostenplan für die Inbetriebnahme des Gebäudes vorgelegt werden.
Die ÖVP fordert ein Maßnahmenpaket zur Senkung der Unfälle im Straßenverkehr.
ÖVP-Verkehrssprecher Fritz König schlug heute den Ausbau der elektronischen Verkehrsüberwachung auf besonders gefährdeten Strecken, die Bindung des Lastwagentransitverkehrs an bestimmte Routen und verschärfte Überprüfung einreisender Personenwagen auf ihren technischen Zustand vor.
Bautenminister Karl Sekanina hat die Arbeiten für die Verbindung zwischen Imst und Mills, der Inntal-Autobahn, vergeben.
Das Baulos ist etwa fünf Kilometer lang und soll nach Fertigstellung die Tiroler Bundesstraße im Inntal entlasten.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Sonnig und heiß.
Am Nachmittag im Westen und über dem Bergland Lokalgewitter.
Nachmittagstemperaturen 30 bis 36 Grad.
Die Kurznachrichten gelesen von Günther Bahr waren der Schlusspunkt in diesem Mittagsjournal.
Redakteur im Mikrofon war Werner Löw und ich wünsche Ihnen auch im Namen von Redaktion und Technik noch einen angenehmen Tag.
Einblendung: Harry Fuss, Ausschnitt aus RaimundÖs "Der Barometermacher auf der Zauberinsel" mit Harry Fuss als Bartholomäus Quecksilber aus einer Hörfunkbearbeitung von 1966
Mitwirkende:
Baur, Karin [Gestaltung]
, Fuss, Harry [Interviewte/r]
, Fuss, Harry [Interpret/in]
Datum:
1983.08.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten