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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Sie an das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes, es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Zum Programm der folgenden Stunde.
Neben dem Dauerbrenner Heinburg, der Diskussion über das umstrittene Donaukraftwerk, sorgt auch ein anderes Kraftwerksprojekt für weitere heiße Debatten.
nämlich das Kraftwerk Dorfertal in Osttirol.
Jetzt liegt ein Gutachten vor mit der Fragestellung, ob das Kraftwerk ohne die Einbeziehung der oberen Isl mit den Umbaufällen rentabel sei oder nicht.
Die Minister Steirer, Heiden, Fischer und Steger beraten heute Mittag darüber mit Bundeskanzler Sinowaz.
Mit der Kraftwerksdiskussion, im Besonderen der Hainburg-Debatte, befasst sich auch unsere Inlandspresse-Schau.
Vor dem Hintergrund der Streiks in der bundesdeutschen Metallindustrie soll es im österreichischen BMW-Werk in Steyr in der nächsten Woche für einen Teil der Belegschaft Kurzarbeit geben.
Zunächst werden etwa 20 Prozent der Belegschaft in eine Art Sonderurlaub geschickt, teilte BMW-Generaldirektor Bickelhofer mit.
Die weiteren Themen, die österreichische Dallaugiri-Expedition ist gescheitert, Expeditionsleiter Wolfgang Nalz berichtet über die Ursachen.
In die Krise rund um den Tschad scheint neue Bewegung zu geraten.
Libyens Staatschef Gaddafi hat angekündigt, die libyschen Truppen aus dem Norden des Tschads abzuziehen.
Einen entsprechenden Vorschlag hat Gaddafi in einer Botschaft über Ex-Bundeskanzler Kreisky an Frankreichs Präsident Mitterrand übermittelt.
In einem Gespräch mit unserem Fernost-Korrespondenten Michael Brauner erfahren Sie Näheres über die brisante Lage in und um Vietnam.
Michael Brauner ist nach einem längeren Aufenthalt dort zur Zeit in Wien und schildert seine Eindrücke.
Die Kulturredaktion informiert Sie über die Ausstellung Grafik des deutschen Expressionismus bei den Wiener Festwochen.
Sowie darüber, dass der Lyriker Ernst Jamdel jetzt auch auf Videokassette zu hören und zu sehen ist.
Wir beginnen mit den Nachrichten, verantwortlicher Redakteur ist Ferdinand Olbort und Sprecher Wolfgang Riemerschmid.
Bundesrepublik Deutschland.
Am zweiten Tag des Metallarbeiterstreiks in Baden-Württemberg beraten die Arbeitgeber heute über mögliche neue Gespräche, aber auch über Gegenmaßnahmen.
Die Industriegewerkschaft Metall hat die Unternehmer aufgefordert, die Verhandlungen über die Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich morgen wieder aufzunehmen.
Seit gestern streiken etwa 13.000 Metallarbeiter in mehreren Zulieferbetrieben der Automobilindustrie.
Wegen Versorgungsengpässen könnte es in den kommenden Tagen zu Problemen für die Autohersteller kommen.
In Hessen soll die Arbeit am kommenden Montag niedergelegt werden.
Der Internationale Gewerkschaftsbund mit Sitz in Genf hat die Metallgewerkschaften in ganz Europa aufgerufen, keine Arbeiten zu akzeptieren, die angesichts des Metallstreiks in der Bundesrepublik Deutschland ins Ausland transferiert werden.
Im Arbeitskonflikt in der deutschen Druckindustrie wurde für den kommenden Dienstag ein zweites Spitzengespräch zwischen Arbeitgebern und der Industriegewerkschaft Druck und Papier vereinbart.
In der Druckindustrie gab es in den vergangenen Tagen und Wochen wiederholt Streiks zur Durchsetzung der 35-Stunden-Woche.
Innerhalb der Freien Demokraten dauert die Diskussion über die Pläne der Regierungskoalition in Bonn an, Steuerhinterziehungen im Zusammenhang mit Parteispenden straffreizustellen.
Nach Ansicht von FDP-Generalsekretärin Irmgard Adam-Schwetzer wird sich bei der Bundesvorstandssitzung der Freien Demokraten morgen Abend keine Mehrheit für das geplante Steueramnestiegesetz finden.
Frau Adam-Schwetzer meinte, es wäre besser, wenn es zu einer parlamentarischen Beratung des umstrittenen Gesetzesentwurfs gar nicht mehr kommen würde.
Die Flick-Parteispendenaffäre beschäftigt heute das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.
Am Vormittag begann die mündliche Verhandlung über die Klage der SPD und der Grünen zur Frage der Akteneinsicht im Flick-Untersuchungsausschuss des Bonner Bundestages.
Dabei soll die Frage geklärt werden, ob dem Ausschuss die Einsicht in wesentliche Akten verweigert werden darf.
Österreich
Nach der ÖVP-Jugend äußert nun auch die Frauenbewegung der Volkspartei massive Bedenken gegen den Bau des Kraftwerks Heimburg.
Die neue Generalsekretärin der ÖVP-Frauenbewegung, Rosemarie Bauer, glaubt, dass ein Bau des Kraftwerks das Grundwasser im March fällt und die Heilquellen von Deutsch-Altenburg gefährden würde.
Bauer fordert die Niederösterreichische Naturschutzbehörde auf, nach streng rechtlichen Gesichtspunkten zu entscheiden und sich nicht durch politische Drohungen einschüchtern zu lassen.
Außerdem schlägt Bauer namens der ÖVP-Frauen das Abwracken von Zwentendorf vor.
Bei der heutigen Sitzung des Ministerrates in Wien wurde ein Überprüfungsbericht der Internationalen Energieagentur vorgelegt.
Darin wird die Nicht-Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwendendorf als nachteilig kritisiert.
Die Internationale Energieagentur spricht außerdem von einer Ostabhängigkeit der österreichischen Energieversorgung.
Zugleich werden die Energiesparmaßnahmen als positiv hervorgehoben.
USA
Die Militärausgaben in aller Welt werden heuer nach einem Bericht der amerikanischen Rüstungskontrollbehörde umgerechnet mehr als 20.000 Milliarden Schilling erreichen.
Die Ausgaben setzen sich aus dem Geld für Waffenkäufe und der Bezahlung des militärischen Personals zusammen.
Für den Anstieg der Rüstungsausgaben ist nur teilweise die Inflation verantwortlich.
Inflationsbereinigt liegt der Anstieg weltweit bei mehr als drei Prozent im Jahr.
In den vergangenen Jahren wuchsen vor allem die Ausgaben der Dritten Welt für die Rüstung.
An der Spitze stehen der Nahe Osten und Afrika.
Die Länder mit den höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für das Militär sind die Staaten am Persischen Golf, Libyen und Israel.
Als wichtigste Waffenlieferanten nennt die amerikanische Rüstungskontrollbehörde die Sowjetunion, die USA, Frankreich, Großbritannien und die Bundesrepublik Deutschland, gefolgt von Italien, der Tschechoslowakei und Polen.
Präsident Reagan hat davor gewarnt, das Programm zur Produktion und Aufstellung von Interkontinental-Atomraketen des Typs MX zu behindern.
Den Kongress forderte Reagan auf, die mehr als drei Milliarden Dollar für die ersten 40 der mit je zehn Atomsprengköpfen ausgestatteten Raketen zu bewilligen.
Falls das MX-Programm fallen gelassen werde, gebe es nur noch wenig Möglichkeiten, die Sowjetunion zur Wiederaufnahme der Abrüstungsverhandlungen zu veranlassen, meinte der Präsident
In dieser Woche befasst sich der Kongress neuerlich mit der Finanzierung der MX-Raketen.
Sowjetunion.
Die Sowjetunion will in der Deutschen Demokratischen Republik neue Atomraketen aufstellen.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau soll damit auf die Stationierung amerikanischer Mittelstrecken-Atomwaffen in Westeuropa reagiert werden.
Die USA rechnen mit der Aufstellung sowjetischer SS-22-Raketen in der DDR und in der Tschechoslowakei.
Die SS-22 hat eine Reichweite von nahezu 1000 Kilometern.
USA.
Präsident Reagan hat sich neuerlich zu den Grundsätzen der Olympischen Charta bekannt.
Ohne auf den Olympia-Boykott der Sowjetunion und anderer kommunistischer Länder einzugehen, versicherte Reagan, die USA würden ihre Verantwortung als Gastgeber der Sommerspiele in Los Angeles voll übernehmen.
Sportler und Begleitpersonen aus allen Ländern würden gleichberechtigt behandelt und nicht diskriminiert, meinte der Präsident.
Die gestrigen Äußerungen des sowjetischen Sportministers Marat Gramov über die Ursachen des Boykotts sind vom amerikanischen Außenministerium scharf zurückgewiesen worden.
Vor allem wurde Gramovs Erklärung widersprochen, dass weiße Haushalte eine antisowjetische Gruppe moralisch unterstützt.
Der Polizeichef von Los Angeles erklärte, die Sowjetunion habe sich nie nach den Sicherheitsmaßnahmen für Los Angeles erkundigt und dürfe diese daher auch nicht kritisieren.
Er reagierte damit auf das sowjetische Argument, die Sicherheit der Sportler sei nicht garantiert.
Jugoslawien Die Staatsführung in Belgrad wird heute umgebildet.
Der frühere Ministerpräsident Veselin Juranovic übernimmt für ein Jahr die Funktion des Staatspräsidenten.
Djuranovic, ein Montenegriner, löst den Kroaten Mikas Biljak ab.
Der bisherige Innenminister Stane Dolans und Außenminister Lazar Moisov sind in das aus neun Mitgliedern bestehende jugoslawische Staatspräsidium gewählt worden.
Ägypten.
Außenminister Lanz hat seinen dreitägigen offiziellen Besuch in Kairo beendet und die Rückreise nach Österreich angetreten.
In Gesprächen mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak und Mitgliedern der Regierung in Kairo erörterte Lanz vor allem die Situation im Nahen Osten.
Auf der Rückreise nach Wien wird der Außenminister einen Zwischenstopp in Griechenland einlegen.
Philippinen.
Bei den gestrigen Parlamentswahlen auf den Philippinen haben die Oppositionsparteien nach ersten Auszählungsergebnissen überraschend einen Vorsprung vor der Partei von Staatspräsident Markus.
Nach Angaben der sogenannten unabhängigen Bürgerbewegung für freie Wahlen führen die Oppositionsgruppen in 91 Wahlkreisen, die Markus-Partei nur in 66.
Bisher wurden allerdings erst 30 Prozent der abgegebenen Stimmen ausgezählt.
Ein amtliches Endergebnis wird voraussichtlich erst in zwei Wochen vorliegen.
Sprecher der Opposition auf den Philippinen erklärten, das Volk habe seinen Ärger und seine Empörung gegenüber dem Marcos-Regime zum Ausdruck gebracht.
Die Wetterlage.
An der Vorderseite des westeuropäischen Tiefs werden mit südlicher Störung weitere milde, zeitweise aber feuchte Luftmassen gegen die Alpen geführt.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Zunächst allgemein heiter bis wolkig.
Später im Süden Bewölkungszunahme und während der kommenden Nacht Aufkommen von Regen.
Winde aus Südost bis West.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad, Frühwerte 6 bis 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Unterschiedliche zum Teil auch starke Bewölkung und einige Regenschauer oder Strichregen, örtlich auch Gewitter.
Winde aus Südost bis West.
Tagestemperaturen 13 bis 19 Grad.
Das Wetter übermorgen Donnerstag.
Teil sonnig, Teil stärker bewölkt.
Am Nachmittag auch einzelne gewittrige Regenschauer.
Keine wesentliche Temperaturänderung.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, stark bewölkt, 17 Grad.
Eisenstadt, Heiter, 16.
Linz, Heiter, 15 Grad.
Ostwind, 10 Kilometer in der Stunde.
Salzburg, stark bewölkt, 17 Grad.
Innsbruck, stark bewölkt, 13 Grad.
Westwind, 15 Kilometer.
Bregenz, wolkig, 10 Grad.
Graz, stark bewölkt, 15 Grad.
Südwind, 10 Kilometer in der Stunde.
Und Klagenfurt, stark bewölkt, 15 Grad.
Die Zeit, 12 Uhr und 12 Minuten, ist es gleich.
Die Bundesregierung sieht sich in der Kraftwerksdiskussion einem Zwei-Fronten-Krieg ausgesetzt.
Einerseits muss die Entscheidung über den Bau des heftig umstrittenen Donaukraftwerks Hainburg gefällt werden, andererseits muss nun auch die Frage der möglichen Ableitung der Umballfälle in Osttirol entschieden werden.
Bekanntlich plant die Energiewirtschaft, sämtliche 17 Gletscherbäche dieser Region in einen Großkraftwerksspeicher Dorfertal einzuleiten.
Naturschützer, darunter die Minister Steirer und Fischer, haben sich wiederholt für die unberührte Erhaltung wenigstens eines Gletscherbaches, nämlich der oberen Isel, mit den Umballfällen eingesetzt.
Landwirtschaftsminister Heiden hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem berechnet werden soll, ob das Kraftwerk Dorfertal ohne die obere Isel rentabel wäre oder nicht.
In einer halben Stunde treffen die Minister Steirer, Heiden, Fischer und Steger sowie Staatssekretär Schmidt bei Bundeskanzler Sinovac zu einer ersten Aussprache über das Ergebnis dieses Gutachtens zusammen.
Roland Adrovice skizziert die Ausgangslage.
Wenn es auch niemand offiziell zugeben will, so ist der Tenor des Gutachtens hinter vorgehaltener Hand doch bereits bekannt geworden.
Projektleiter Jörn Kanyak von der Energieverwertungsagentur, Kurt Edwin von der Technischen Universität Aachen und Helmut Simmler von der Technischen Universität Graz sollen zu dem Schluss gekommen sein, dass ein Speicherkraftwerk in Osttirol ohne die zumindest zeitweise Ableitung der oberen Isl nicht rentabel wäre.
Damit scheint die Bundesregierung nicht nur in Heimburg, sondern auch in Osttirol vor der heiklen Frage zu stehen, ist der Umweltschutz höher zu bewerten als wirtschaftliche Überlegungen oder umgekehrt.
Denn wirtschaftliche Überlegungen sind es vor allem, die in der betroffenen Region und auch in der Tiroler Landesregierung das Pendel eher zugunsten eines Kraftwerksbaus ausschlagen lassen.
In den Gemeinden Wirgen, Pregraten, Matrei und Kals liegt die Arbeitslosenrate bei rund 30 Prozent.
Man erhofft sich von dem mehr als 10 Milliarden Schilling teuren Kraftwerksprojekt eine wirtschaftliche Belebung der Region.
Tirols Landesfürst Eduard Wallnöfer, aber auch Vertreter der Tiroler Sozialisten haben bereits mehrmals zu erkennen gegeben, dass sie mit einer teilweisen Ableitung der oberen Isl einverstanden wären.
Diese Diskussion verhinderte ja auch bisher die Schaffung eines länderüberschreitenden Nationalparks Hohe Tauern in den Bundesländern Salzburg, Kärnten und Tirol.
Wie sieht nun die Haltung der zuständigen Regierungsmitglieder in Sachen Umballfälle aus?
Grundsätzlich wäre es sicher allen lieber gewesen, wenn das Kraftwerk rentabel wäre, ohne die obere Isl auf Knopfdruck ableiten zu müssen.
Landwirtschaftsminister Günther Heiden hat angedeutet, dass er unter diesen Umständen sofort die wasserrechtliche Bewilligung erteilt hätte.
Falls dies, wie es scheint, nun nicht möglich ist, will Haydn die naturschutzrechtliche Entscheidung der Tiroler Landesregierung abwarten und falls diese positiv ausfällt, ebenfalls sein Ja zum Kraftwerksbau geben.
Klar gegen einen Wasserfall auf Knopfdruck sind Umweltminister Kurt Steirer und Wissenschaftsminister Heinz Fischer gleichzeitig Präsident der Naturfreunde.
In einem Zeitungsinterview hat Fischer das Angebot der E-Wirtschaft, die Umballfälle für Touristen quasi aufzudrehen, wörtlich als Klospülungsvariante bezeichnet und die Stromgesellschaften davor gewarnt, einen neuen Kriegsschauplatz zu schaffen.
Minister Steirer wiederum hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er die Einbeziehung der Umballfälle in ein Großkraftwerk kategorisch ablehnt.
Steirer wollte vor der offiziellen Vorlage des Gutachtens zwar ebenso wie Fischer kein Interview geben, in der letzten TV-Sendung Politik am Freitag nahm er jedoch im Gespräch mit Moderator Peter Rabl klar zu diesem Thema Stellung.
Ich lehne einen Wasserfall auf Knopfdruck ab und bin hier sicherlich im Einvernehmen nicht nur mit Herrn Wissenschaftsminister Fischer, der auch Präsident der Naturfreunde ist, sondern sicherlich auch mit den relevanten Kräften des Alpenvereins.
Sie haben in einem Interview
im Jänner 1983 gesagt, wörtlich, die Erhaltung der Unwahlfälle hat einen gewissen Symbolwert.
Ich werde auch nach den Wahlen meine 78 Kilo voll in die Waagschale werfen.
Auf die Gegenfrage, was heißt das konkret?
Zitat, in diesem Fall werde ich eine Rücktrittsdrohung gar nicht mehr aussprechen.
Auf deutsch übersetzt, dann würden sie automatisch gehen.
Stehen sie zu dem nach wie vor?
Steht zu dieser Erklärung.
Bleibt noch offen, wie sich Handels- und somit Energieminister Norbert Steger verhalten wird.
Vor einigen Wochen hat sich Steger gegen die energiewirtschaftliche Nutzung der Umballfälle ausgesprochen und betont, dass in Osttirol im Gegensatz zu Heimburg die Zeit nicht dränge.
Man wolle das Kraftwerk ohnehin erst Mitte der 90er Jahre in Betrieb nehmen.
Außerdem liefern Speicherkraftwerke keinen Grundlaststrom, wie das bei Hamburg der Fall wäre.
Den Spitzenstrom aus Osttirol braucht man zurzeit in Österreich gar nicht, man könnte ihn nur ins Ausland verkaufen.
Aus der Umgebung des Handelsministers verlautete heute, es wäre auch nicht ausgeschlossen, dass man das Kraftwerk zunächst ohne Umballfälle baut und später, wenn vielleicht Grün nicht mehr so in Mode wie derzeit und die Energieversorgungslage prekär sein könnte, die obere Isl noch immer einbeziehen.
Es ist also mehr als fraglich, ob es ein Kraftwerk in Osttirol unter Einbeziehung der Umballfälle geben wird.
Jener Fälle, die übrigens erst zu einer wahren Touristenattraktion geworden sind, seit sie ständig durch den Blätterwald rauschen.
Roland Adrowitze zum Stand der Diskussion rund um das geplante Kraftwerk Dorfertal in Osttirol.
In einem Ministergipfel wird heute Mittag, wie gesagt, über ein Gutachten beraten, das die Rentabilität der Einbeziehung dieser Umballfälle in das Projekt untersucht.
Wir bleiben im weiteren Sinn beim Thema der Diskussion über Kraftwerke und Umweltschutz, Gegenstand auch des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens, das gestern angelaufen ist.
Die folgenden Kommentar-Zitate aus österreichischen Zeitungen hat Wilfried Seifert ausgewählt.
Einige Zeitungen nehmen sich heute des gestern gestarteten Konrad-Lorenz-Volksbegehrens an.
Nach Meinung von Karl Danninger in den oberösterreichischen Nachrichten ist diesem Volksbegehren für Umweltschutz und gegen Großkraftwerke ein Erfolg schon von allen Anfangern sicher.
Und zwar unabhängig von der Zahl der Unterschriften und unabhängig auch von politischer Weh- oder Misshandlung in der gesetzgebenden Körperschaft.
Danninger schreibt, Es wird kein Großprojekt welcher Art immer mehr geben, das nicht von vornherein größtmögliche Umweltschonung garantieren kann.
Was Politiker nicht schafften, ist durch die Diskussion rund um das Kraftwerk Heimburg, um das es letztlich gar nicht mehr geht, gelungen.
Begreiflich zu machen, dass unsere Umwelt ihre Grenzen hat, dass man mit Lavieren möglicherweise zwar Wähler halten, aber keine Probleme lösen kann.
In der Tageszeitung die Presse hat Dieter Lenhard hingegen grundsätzliche Bedenken gegen das Begehren, dass das Volk nach Meinung der Veranstalter unterstützen soll und gegen die politische Realität, die dadurch geschaffen werden könnte.
Schließlich müssten alle, denen dieses Volksbegehren an sich zusagt, auch überlegen, welchen Schlag sie mit ihrer Unterschrift unserer Spielart von Demokratie zufügen.
Die repräsentative Demokratie ist ohne dies schon schwer angeschlagen.
Die Repräsentanten, auch Politiker genannt, sind bei einer wachsenden Zahl von Staatsbürgern unten durch.
Nicht immer zu Unrecht.
Aber wollen all jene, die das umfassendste und so vielfältig wie noch nie in die Politik eingreifende, Politik an sich raffende, scheinbar gordische Knoten am Mast durchschlagende Volksbegehren für richtig und unterschreibenswert finden, wollen sie all die Folgen für die Demokratie?
Wollen Sie die weitere Schwächung unseres Systems, was immer aus der Schwäche dann hervorgeht?
Wenn man will, eine Kombination aus beiden Themen ist das Thema des heutigen Kurzkommentars des heutigen Kuriers, die gefährdete Umwelt und die politischen Konsequenzen daraus.
Anlass für den Kommentar ist das sogenannte Koalitionsangebot des Wiener ÖVP-Vizebürgermeisters Erhard Busseck und die prinzipiell zustimmende Reaktion des Wiener SPÖ-Bürgermeisters Leopold Graz darauf.
Hans Rauscher im Kurier glaubt, dass das Zustandekommen dieser möglichen Koalition im Wesentlichen vom Durchsetzungsvermögen des Bürgermeisters in seiner eigenen Partei abhängt.
Für einen richtigen gestandenen, einbetonierten SPÖ-Bezirkskaiser ist ein grüner ÖVPler mit einem scharfen Mundwerk wie der Bussek ja ungefähr so leicht verdaulich wie ein Schluck Wasser aus der Wiener Großkläranlage.
Tatsache ist aber, dass die Umweltsituation in Wien nahe an der Katastrophe steht und die wirklich harten Maßnahmen viel leichter durchgezogen werden können, wenn sie von der Opposition mitgetragen werden.
Der Arbeitskampf um die 35-Stunden-Woche in Deutschland beginnt sich nun auch auf österreichische Unternehmen direkt auszuwirken.
Wie zu erwarten sind die ersten unmittelbar Betroffenen die verlängerten Werkbänke der ausländischen Automultis und damit auch das BMW-Werk in Steyr.
In Steyr werden Benzin- und Dieselmotoren für die deutsche Autoproduktion erzeugt.
Jetzt blickt man in der Werksleitung besorgt nach Deutschland, denn die Autoproduzenten halten weder große Rohstoff- noch große Ersatzteillager.
Das würde zu viel Kapital binden.
Die Bolster betragen im Allgemeinen rund 14 Tage.
Das heißt, Lieferschwierigkeiten eines Zulieferers wirken sich ebenso unmittelbar auf die Produktion aus wie stockende Arbeit im Mutterwerk Ästhete, wohin zum Beispiel BMW Steyr die Motoren liefert.
Daher hat, wie Sie dem folgenden Gespräch, das Franz Rohrhofer mit dem österreichischen BMW-Generaldirektor Büchelhofer führte, entnehmen können, der Betrieb in Steyr bereits Vorbereitungen für den Ernstfall getroffen.
Und mit diesem Ernstfall rechnet man bereits in der folgenden Woche.
Hören Sie das folgende Gespräch.
Herr Generaldirektor Büchlehofer, welche Auswirkungen gibt es jetzt für BMW Steyr aus der Situation in der Bundesrepublik Deutschland, den Streiks dort?
Die Auswirkungen sind zweifache.
Zunächst einmal die Streiksituation bei diversen Zulieferern in Deutschland und zweitens nun die Entscheidung seitens des Mutterwerkes in Deutschland, dass ab Donnerstag doch eine Reihe von Werken stillstehen werden.
Das bedeutet für uns konkret in Steyr,
dass wir in der laufenden Woche sicherlich noch voll durchproduzieren werden, dass wir allerdings ab Beginn der nächsten Woche in Teilbereichen, insbesondere der Montage, betroffen sein werden.
Und in welcher Form werden Sie darauf reagieren?
Welche Konsequenzen wird man ziehen müssen?
Das Ziel aller Aktivitäten ist es sicherlich, den Schaden, der auf uns zukommt, den betriebswirtschaftlichen Schaden, so gering wie möglich zu halten.
In welcher Höhe wird sich dieser Schaden bewegen?
Lässt sich das schon etwa absehen derzeit?
Nein, das lässt sich nicht absehen.
Erstens, weil wir von der Personalkostenseite her
stufenweise betroffen werden.
Es wird zunächst in den Bereichen der Montage ein Effekt da sein und letztlich, wenn der Streik dann länger dauert, wird stufenweise auch der eine oder andere Bereich der Fertigung erfasst werden.
Herr Generaldirektor, Sie werden vermutlich jetzt schon vorsorgliche Maßnahmen treffen müssen, um die Produktion dann entsprechend zurücknehmen zu können.
Welche Maßnahmen fassen Sie hier ins Auge?
Zurzeit sind keine konkreten Maßnahmen erforderlich und auch nicht nötig.
Ab nächster Woche arbeiten
Ab nächster Woche etwa.
Es wird höchstwahrscheinlich so sein, dass ein Teil unserer Belegschaft, etwa 20 Prozent der Gesamtbelegschaft, nicht weiterarbeiten kann und vermutlich auch nicht in das Werk kommen muss.
Sonderurlaub würde das heißen?
In etwa, ja.
Wie viel wären das, diese 20 Prozent?
Ich glaube, Sie haben ja derzeit über... Etwa 350 Leute.
Fassen Sie auch Kurzarbeit ins Auge?
Das ist ein Thema, das zurzeit ja besprochen wird zwischen den Sozialpartnern.
Wir sind sehr daran interessiert zu hören, was da herauskommt und letztlich sind unsere Planungen auch damit in Einklang zu bringen.
Herr Generaldirektor, so eine Kurzarbeitsmaßnahme muss ja rechtzeitig angemeldet werden.
Haben Sie diesbezüglich schon Kontakt mit dem Sozialministerium aufgenommen?
Das haben wir getan, das haben wir getan.
Sie haben die Kurzarbeit angemeldet?
Schon vor Wochen, schon vor Wochen.
Und etwa ab nächster Woche dann?
Ja.
Für die Dauer des Streiks?
Für die Dauer des Streiks?
Das heißt, unsere Kontaktnahme mit dem Ministerium liegt schon einige Wochen zurück, war eine vorsorgliche.
Niemand konnte wissen, wann es tatsächlich losgeht.
Nun, heute wissen wir es.
Das heißt, also etwa 20 Prozent würden dann ab nächster Woche Sonderurlaub haben.
Welche Auswirkungen hätte das für diese Leute finanziell?
Da werden wir uns sicherlich im Rahmen der gesetzlichen Vorschreibungen zu bewegen haben.
Und wie schauen die etwa aus?
Die sind noch nicht endgültig bekannt.
Und bezüglich der Kurzarbeit, wie viele Leute wären dann betroffen, wenn es etwa Kurzarbeit geben müsste?
Wieder diese 350.
Also der Sonderurlaub würde in Kurzarbeit übergehen, ist das so?
Möglicherweise.
Ich möchte hier vielerlei Gespräche, die wir auch mit der Belegschaftsvertretung zu führen haben, nicht priorisieren in diesem Stadion.
Sie verstehen bitte, dass dieses Thema erst jetzt, wo klar bekannt ist, dass es Streik gibt,
und wie wir betroffen sind, im Detail besprochen werden und vorher sicherlich viele Maßnahmen, aber Vorsorgemaßnahmen gesetzt wurden.
Beim Weh Generaldirektor Büchelhofer zu geplanten Maßnahmen angesichts der Streiks in der deutschen Metallindustrie.
Libyens Staatschef Gaddafi scheint durch wachsende Opposition in die Enge getrieben zu sein.
Erst jüngst ist der Revolutionsführer einem Anschlag nur knapp entgangen.
Gaddafi dürfte nun versuchen, alle Kräfte im Land selbst zu mobilisieren, um seine Machtposition zu sichern.
So ist es unter anderem auch zu verstehen, dass Gaddafi das libysche Engagement im Nachbarstaat Tschad beenden möchte.
Gaddafi hat sich erneut zum Abzug der libyschen Truppen aus dem Tschad bereit erklärt.
Einen entsprechenden Vorschlag hat der libysche Staatschef in Form einer mündlichen Botschaft über Ex-Bundeskanzler Bruno Kreisky an Frankreichs Präsident Mitterrand übermittelt.
Gaddafi versicherte, ein Abzug der Libyer aus dem Tschad sei sehr schnell möglich.
Der genaue Zeitpunkt dafür hänge aber von den diplomatischen Kontakten mit Frankreich ab.
Frankreich will seine Soldaten erst nach dem Rückzug der Libyer aus dem Tschad ebenfalls abziehen.
Thomas Fuhrmann berichtet.
Die Botschaft, die der libysche Revolutionsführer über Altbundeskanzler Bruno Kreisky dem französischen Staatschiff Mitterrand zukommen ließ, könnte der Ausgangspunkt für Verhandlungen zwischen Libyen und Frankreich über einen gleichzeitigen Rückzug beider Länder aus dem Tschad sein.
Nach den Worten des französischen Europaministers Roland Humain,
der als Emissär mit Terrence Gaddafi bereits mehrmals in Tripolis getroffen hat, müsse man nun an Ort und Stelle die Möglichkeiten eines Truppenabzuges studieren.
Dumas sprach von einer Überwachung dieses denkbaren Abzuges durch eine internationale Organisation wie die Organisation Afrikanischer Staaten, die OAU.
In Paris stellt man sich natürlich die Frage, ob die Absichtserklärung Gaddafis ernst zu nehmen ist oder ob es sich nicht um einen Trick handelt.
Da eine politische Lösung des Konfliktes im Tschad zwischen den rivalisierenden Fraktionen bereits mehrmals gescheitert ist, würden nach einem Abzug der Franzosen die Kämpfe unweigerlich wieder ausbrechen.
Und Gaddafis-Truppen könnten die Rebellen Goukouni-Ouedes weiterhin massiv über die Grenze hinweg unterstützen, viel leichter als es die Franzosen etwa aus der Zentralafrikanischen Republik tun könnten.
Aber das Angebot Kadhafis enthält unzweifelhaft Neues.
Schon vor zwei Wochen hatte der libysche Staatschef erstmals die Anwesenheit seiner Truppen im Dschad zugegeben.
In einem Gespräch mit der Tageszeitung Le Monde bekräftigte er diesen Vorstoß letzte Woche.
Wir sind bereit, unsere Experten, die sich in den Dschad begeben haben, um die legitime Regierung dieses Landes zu unterstützen, sofort zurückzuziehen.
Kadhafi meinte natürlich die Rebellen des Gunt.
Und Gaddafi erinnerte daran, dass sich seine Soldaten bereits vor zwei Jahren innerhalb von zehn Tagen aus dem südlichen Nachbarland zurückgezogen hatten.
Damals standen sie im Gegensatz zu heute schon in der Hauptstadt N'Djamena.
Diesmal könnte es noch viel rascher gehen, was nach Meinung Oberst Gaddafis den Franzosen große Probleme schaffen könnte, denn sie würden viel länger für ihren eigenen Abzug brauchen.
Was können nun die Gründe für Gaddafis plötzliches Einlenken sein?
Am wahrscheinlichsten sind innenpolitische Überlegungen.
Das Engagement im Dschad findet bei der Bevölkerung wenig Zustimmung.
Die libyschen Truppen im Dschad hatten in letzter Zeit immer öfter mit ihren lokalen Alliierten offene Konflikte auszutragen.
Der Versuch Kadhafis, den Norden des Dschads zu arabisieren, alles was an die frühere Präsenz Frankreichs in diesem Gebiet erinnert, auszumerzen, stieß selbst bei den Rebellen des Gunt auf Widerstand.
Einige prominente Rebellenführer versuchten auf eigene Faust in den Süden zu flüchten,
und zu den Regierungstruppen überzulaufen.
Die Libyer kürzten daraufhin die Lebensmittelrationen für die Rebellentruppen.
Die militärische Lage ist seit dem Eintreffen der Franzosen Anfang August letzten Jahres praktisch stabilisiert.
Gaddafi scheint auf eine kostspielige und riskante Offensive verzichtet zu haben.
Nun bleibt einmal die Antwort Präsident Mitterrands abzuwarten.
Eine Antwort, die wieder über den Vermittler Bruno
Berichterstatter war Thomas Fuhrmann.
Die Zeit 12.28 Uhr, zwei Minuten vor halb eins.
Zu den weiteren Beitragsthemen dieses Mittagsschonals erneut Diskussion rund um das Weisungsrecht für Staatsanwälte.
Die österreichische Dalawagiri-Expedition ist gescheitert.
Sie hören ein Gespräch mit dem Leiter dieser Expedition.
Dann hören Sie ein längeres Interview mit dem Korrespondenten Michael Brauner, der seine Eindrücke über Vietnam heute schildert.
Die Kulturredaktion informiert Sie über die Ausstellung Grafik des deutschen Expressionismus bei den Wiener Festwochen und der Lyriker Ernst Jandl ist jetzt auch auf Videokassette zu hören und zu sehen.
Nach heutigen Meldungen ist es im Grenzgebiet zwischen China und Vietnam neuerlich zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen.
Durch chinesischen Artilleriebeschuss sollen in der nordvietnamesischen Provinz Lang Son mehrere Zivilisten getötet worden sein.
Der Konflikt Moskau-Peking, der trotz aller Normalisierungsverhandlungen weiter schwelt, wird so stellvertretend auf vietnamesischem Boden ausgetragen.
Mit dem Ergebnis, dass Vietnam nicht zur Ruhe kommt, um aus seiner Isolierung auszubrechen und seine Friedenswirtschaft zu konsolidieren.
Die schwerste Belastung hat sich Vietnam allerdings mit der Kambodscha-Invasion selbst eingehandelt.
Unser Fernost-Mitarbeiter Michael Brauner zählt zu den wenigen ausländischen Journalisten, die Gelegenheit zu einem Vietnam-Besuch hatten.
Von einem mehrwöchigen Aufenthalt zurückgekehrt, berichtet Michael Brauner im folgenden Gespräch mit Harry Sichrovsky von seinen Eindrücken.
Kollege Brauner, in der Vorwoche hat man in Vietnam den 30.
Jahrestag des Sieges von Dien Bien Phu gegen die Franzosen gefeiert.
Seit fast zehn Jahren ist ganz Vietnam befreit, aber man hört oft, dass die Vietnamesen zwar den Krieg gewonnen, aber den Frieden verloren haben.
Das heißt, dass sie die wirtschaftlichen Probleme und den Aufbau noch nicht in den Griff bekommen haben.
Deckt sich das mit Ihren Erfahrungen?
Ich würde nicht sagen, dass sie den Frieden verloren hätten.
Sie haben ihn wohl noch überhaupt nicht gewonnen, denn nach wie vor verbluten ja vietnamesische Soldaten in den Dschungeln Kambodschas oder bei Grenzgefechten an der vietnamesisch-chinesischen Grenze.
Vietnam selbst jedenfalls ist kein Kriegsschauplatz mehr.
In dem Sinn genießen die Vietnamesen erstmals in ihrem Land Frieden.
Trotzdem, die Tragik Vietnams ist nach wie vor, dass auch nach dem 30-jährigen Krieg noch immer nicht der Frieden in Indokina gesichert werden konnte.
Was sind denn kurz gefasst die markantesten Eindrücke, die man von einem Besuch in Vietnam mitbringt?
Der markanteste Eindruck in Vietnam sind die Vietnamesen selbst.
Man kommt ja mit der Erwartungshaltung, dass die Vietnamesen eher faschistoide Zwangskaraktere seien, die in einer verselbstständigten Kriegsmentalität gar nicht mehr aufhören können zu kämpfen und Kriege zu führen.
Und die Realität ist natürlich ganz anders, denn obwohl wir wissen, dass es noch immer politische Repressionen im Lande gibt,
fühlt man doch auch eine starke Freundlichkeit der Menschen, einen starken Drang zu Humor, zu Fröhlichkeit und eine erstaunlich hohe emotionelle Offenheit.
Letztlich wollen die Vietnamesen heute die Welt positiv sehen.
Es fällt ihnen nur sehr schwer.
Sie haben beide Zentren des Landes, Hanoi im Norden und Saigon im Süden, das heutige Ho Chi Minh Stadt, besucht.
Wie ist das Gefälle?
Gleich in den ersten Tagen nach meiner Ankunft hatten mir Parteifunktionäre aus dem politisch mächtigen Norden berichtet,
dass ihrer Meinung nach die Menschen im Süden noch immer sehr reich seien, dass manche sogar Goldklumpen unter ihren Betten verstecken würden.
Ich persönlich fand das Gefälle oder den Unterschied zwischen Nord und Süd nicht so dramatisch.
Er lässt sich primär ausdrücken, dass man im Norden eben
noch mehr auf das Fahrrad zum Beispiel als Transportmittel angewiesen ist, im Süden hingegen schon mit Mopeds sich bewegen kann.
Er ist zweifellos spürbar, aber ich würde es nicht übermäßig stark bezeichnen.
Vor einigen Jahren hat die Welt tragische Geschichten über die sogenannten Boat People gehört, die 100.000 Vietnamesen chinesischer Abstammung, die geflüchtet sind, wobei Tausende bei diesem Unternehmen zugrunde gingen.
Wie sieht heute das Flüchtlingsproblem in Vietnam aus?
Wenn man bedenkt, dass es kaum mehr Boote in Vietnam gibt, die in der Lage sind, die gefährliche stürmische Fahrt durch das südchinesische Meer durchzustehen, ist es erstaunlich, dass immer noch viele Flüchtlinge an den Küsten des südchinesischen Meeres stranden.
Zugleich aber gibt es nun durch die Flüchtlingsorganisationen ermöglichte legale Ausreise,
aus Vietnam zwecks Familienrückführung und ähnlicher Gründe.
Und jeden Donnerstag fliegt ein Jumbo-Jet voll mit vietnamesischen Flüchtlingen von Ho Chi Minh Stadt nach Bangkok und von dort weiter in die ganze Welt.
Allerdings haben sich 500.000 Vietnamesen angemeldet und es wird noch lange dauern, bis dem Genüge geleistet werden kann.
Konnten Sie irgendetwas über die Umerziehungslager erfahren, in denen die Regimegegner oder einfach Angehörige der Intelligenz und des Mittelstands oft unter den härtesten Bedingungen jahrelang festgehalten werden?
Nach Berichten von Amnesty International sollen nach wie vor 20.000 bis 30.000 Vietnamesen in den Umerziehungslagern festgehalten werden.
Und ich hatte die Gelegenheit, dieses kontroverselle Thema mit dem Vizeaußenminister in Hanoi zu diskutieren.
Und die Vietnamesen haben da natürlich
ihre eigene zurechtgeschliffene Version.
Sie verweisen darauf, dass eben viele der Feinde der jetzigen Regierung in diesen Umerziehungslagern interniert wurden, der Großteil von ihnen längst wieder freigelassen ist, quasi ein zweites Leben beginnen kann.
und so der Vize-Außenminister nur die wirklich schweren Fälle noch inhaftiert sein müssen.
Wäre es Ihnen überhaupt möglich gewesen, mit Regimekritikern in Kontakt zu kommen?
Wie ist denn die Bewegungsfreiheit für Ausländer und besonders für Journalisten?
Man ist Journalist oder Tourist, man kommt sich ein bisschen dort wie ein Marsmensch vor.
Es gibt ja sehr wenige westliche Besucher in Vietnam und in diesem Sinne überlappt sich auch oft
die Überwachung durch die Begleiter und die Hilfe.
Sie müssen einem helfen, sonst kommt man gar nicht weiter und durch.
Und bei der Gelegenheit kontrollieren sie natürlich auch und nehmen Einfluss, was man tut.
Nun zum Problem Kambodscha.
Nach den Massenmorden des Steinzeitkommunismus Pol Pots war die vietnamesische Okkupation wahrscheinlich ein Fortschritt.
Allerdings eine Mehrheit der UNO-Staaten steht auf dem Standpunkt, dass man hier keinen Präzedenzfall setzen darf, dass ein fremder Staat das Recht hat, das interne Regime eines Nachbarlandes militärisch zu ändern.
Wie stellt sich das Kambodscha-Problem aus der Sicht Ihrer Informationen und Gespräche von der vietnamesischen Seite dar?
Nun, die Vietnamesen selbst in ihrer Propaganda sagen natürlich, dass das eine reine Befreiungsaktion für die unterdrückten Genossen und Freunde in Kambodscha war.
Auf der anderen Seite, wie schon gesagt, ist eben eine aggressive Intervention, eine Okkupation, eine Invasion völkerrechtlich niemals zulässig und welches Argument auch immer, wir können das nicht tolerieren.
China hat ja bei der Befreiung Vietnams entscheidende Hilfe geleistet und steht heute mit Vietnam in einem zeitweisen Kriegsverhältnis.
Herrscht ein Hass- und Feindverhältnis gegenüber China.
Absolut, die Vietnamesen sprechen von China als dem großen Aggressor Indokinas und Südostasiens.
Sie nennen es in einem Atemzug mit den früheren Erzfeinden Japan, Frankreich und USA.
Und es sind nicht alleine die Vietnamesen, die in China die Bedrohung Südostasiens sehen.
Wie ist nun das Verhältnis zu Moskau?
Es heißt, dass Vietnam ohne sowjetische Hilfe weder die eigene Wirtschaft, aber ich halte noch die Okkupation Kambodschas durchführen könnte.
Auf der anderen Seite steht wieder das Argument, dass gerade der westliche Boykott Vietnam immer weiter in die Arme Moskaus treibt.
Nun, die einfachen Vietnamesen haben da eine ganze
deutliches Sprichwort.
Sie nennen die Russen Amerikaner ohne Dollar und das ist doch schon sehr vielsagend.
Einerseits sehen sie in den Russen nach wie vor eine fremde Großmacht, die Einfluss auf ihr Land ausübt.
Eine Situation, die die Vietnamesen mit ihrem starken Nationalbewusstsein nur sehr schwer tolerieren können.
Andererseits sind sie eben
aus politischen Gründen derart in die Umschlingung von Moskau gedrückt, dass sie halt einfach politisch isoliert keine andere Alternative sehen, als die intensiven Beziehungen zu Moskau mit all ihren Problemen weiterzuführen.
Eines kann man auch deutlich sehen in Vietnam, es gibt nicht mehr solche Szenen, die es seinerzeit unter dem
amerikanischen Engagement in Indokina gab, wo man also immerhin noch Vietnamesen und Amerikaner an einem Tisch sehen konnte, zusammen gehen sehen konnte.
Heute, die etwa 6.000 Russen in Vietnam leben, vollkommen isoliert von der vietnamesischen Bevölkerung in eigenen Ghettos.
Die sowjetische Botschaft in Hanoi ist schwer abgeschirmt, die Vietnamesen fürchten sich geradezu daran vorbeizugehen und die Kontakte sind also rein funktionaler Natur.
Sicherlich ist von großer Freundschaft, wie sie in den offiziellen Reden angeführt wird, im praktischen Alltag nur wenig zu bemerken.
Sie hatten ein Gespräch, das Harry Sichrovsky mit unserem Fernost-Korrespondenten Michael Brauner über Vietnam führte.
Braun hatte sich ja längere Zeit in Vietnam aufgehalten.
Apropos Vietnam, unter dem Titel Jesus und Ho Chi Minh zeigt Michael Brauner den ersten Film über die Lage der katholischen Kirche in Vietnam.
Heute um 17.30 Uhr in der Sendung Orientierung in FS2.
12.39 Uhr Für die 200 Staatsanwälte in Österreich, die ja als öffentliche Angeleger oft im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen, könnte es noch heuer zu einschneidenden, sie betreffenden Änderungen kommen.
Der freiheitliche Vorsitzende des Justizausschusses im Parlament, Cabas, und der sozialistische Abgeordnete Gradischnik haben heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Parlamentsklub der FPÖ
den Entwurf eines Staatsanwaltschaftsgesetzes präsentiert.
Kernpunkte dieses Gesetzes die Neuordnung des Weisungsrechtes und der Ernennungsmodalitäten.
Mehr im Folgenden von Erich Aichinger.
Die Diskussion über rund 20 in den AKH-Verfahren erteilte Weisungen, wobei die Opposition immer wieder die Namen des früheren Justizministers Christian Broder und des Oberstaatsanwalts Otto F. Müller ins Spiel brachte, ist halb vergessen.
In einem neuen Anlauf versucht jetzt die rot-blaue Regierungskoalition eine neue Rechtsregelung.
Das Weisungsrecht soll transparenter gemacht werden.
Es soll erkennbar werden, von wem eine Weisung aus welchem Grund kommt, heißt es.
Der freiheitliche Justizausschussobmann Hilmar Kabas.
Wenn ich vielleicht ganz kurz zum Weisungsrecht, das Weisungsrecht so wie es hier drinnen steht in unserem Initiativantrag skizzieren kann.
Dann kann man als wahrscheinlich Wichtigstes davon ausgehen, dass die Weisungen vorgesetzter Behörden in Zukunft prinzipiell schriftlich erteilt und begründet werden müssen.
Innerhalb der Behörde sind allerdings die Weisungen nach wie vor mündlich zu erteilen, weil es sonst das Gesetz sehr schwer nur vollziehbar wäre und nur dann
Wenn ein Staatsanwalt eine Weisung für rechtswidrig hält oder schriftlich eine Weisung verlangt, hat dann sein Vorgesetzter die Weisung auch schriftlich zu erteilen.
ÖVP-Kritik generell, das ist nach wie vor eine ungenügende Verrechtlichung.
Die interne mündliche Weisung macht nach wie vor eine Verschleierung möglich.
Noch viel deutlicher scheiden sich die Geister aber bei der Frage, wie macht man Karriere bei der Staatsanwaltschaft?
Die ÖVP und die Betroffenen, die Staatsanwälte selbst, wollen Personalkommissionen mit einer Mehrheit der gewählten Standesvertreter und nicht, wie die SPÖ-FPÖ-Regierungskoalition vorschlägt, sogenannte Ausschreibungskommissionen.
argwohn etwa in der april nummer der richterzeitung der verwaltung dem justizministerium sei daran gelegen keinen finger breit von der machtsphäre preis zu geben ende des zitats der sozialistische abgeordnete gratisch nick von beruf richter heute bei der pressekonferenz
Wir sind, was die Ernennungsvorgänge anlangt, sind wir etwas auseinander.
Die ÖVP hat hier eine Personalkommission, lehnt sich hier sehr an das Richterdienstgesetz an, wir haben also Ausschreibungskommissionen, weil wir davon ausgehen, dass es eben einen prinzipiellen Unterschied zwischen den weisungsunabhängigen Richtern und den weisungsgebundenen Staatsanwalt gibt und auch weiterhin geben soll.
Das ist aber bitte nur ein prinzipieller Unterschied.
Der materielle Unterschied ist gar nicht gar so groß.
Denn es wird also hier bei den Personalkommissionen gibt es letztlich dann als Entscheidung eine Reihung und bei den Ausschreibungskommissionen
werden die, und zwar sämtliche, sämtliche Bewerber qualifiziert.
Und es wird sicherlich, sicherlich nur sehr schwer sein, und soll ja auch nur sehr schwer sein, und soll auch nur die Ausnahme sein, und die wird es dann im Parlament zu begründen sein, für einen Justizminister einen Bestqualifizierten, einen Nicht- dann zu ernennen und einen Minderqualifizierten zu ernennen.
Wie auch immer, das Gesetz soll noch heuer, und wie es jetzt aussieht, wahrscheinlich nur mit den Stimmen der Sozialisten und der Freiheitlichen vom Parlament verabschiedet werden.
Ich gebe zurück an das Studio.
Sie hörten Erich Aichinger.
Nächstes Thema, die noch nicht erfolgreich beendete österreichische Dhaulagiri-Expedition.
Am 17.
März ist diese Expedition unter Leitung des Tiroler Bergsteigers Wolfgang Neirz nach Westnepal zur Besteigung des fünfthöchsten Bergs des Himalaya-Massivs aufgebrochen.
Mit dabei der Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner.
Nach der Besteigung des 8200 Meter hohen Daula Giri will Messner mit dem deutschen Filmemacher Werner Herzog einen weiteren Achttausender erklimmen.
Herzog will dort die Bedingungen für einen Spielfilm erkunden.
Bisher aber war die gesamte Expedition von schweren Rückschlägen gekennzeichnet.
Immer wieder zwang Schlechtwetter die Bergsteiger zum Rückzug ins Basislager und bis dato ist es noch nicht gelungen, das Hochlager für die letzte Etappe des Unternehmens einzurichten.
Expeditionsleiter Wolfgang Neirz hat seine Erlebnisse auf Tonband festgehalten.
Ein Tonband, das er mühsam von einem Postläufer nach Kathmandu gebracht werden musste, um von dort nach Österreich geschickt zu werden.
Deshalb ist der folgende Bericht vom BERG schon zwei Wochen alt.
Ich melde mich wieder aus dem Basislager des Tau-Lagiri und wir schreiben den 29.
April.
Wir arbeiten inzwischen am Berg in zwei Mannschaften.
Die erste Mannschaft besteht aus Reinhold Messner, Friedl Mutschlechner, Hans-Peter Eisenle und Hans Kammerlander.
Die zweite Mannschaft aus Rudi Mayer, Konrad Renzler, Robert Alpöcker und mir.
Und diese beiden Mannschaften wechseln sich in der Arbeit am Berg ständig ab.
Inzwischen ist Reinholds Team aufgestiegen, um das dritte Hochlager am Nordostsporn zu errichten und gleich einen ersten Gipfelangriff zu starten.
Am Ostersonntag
war es dann soweit, man beschloss, wieder ins Basislager abzusteigen, da es in der Nacht so geweht hat, dass man zwei- bis dreimal, ja viermal aus dem Zelt heraus musste, um das Zelt freizuschaufeln.
So gab es keine andere Wahl, als jetzt bei relativ gutem Wetter im Basislager herunten wieder zu warten, bis sich der Schnee gesetzt hat, bis man eine neue Chance bekommt.
Am 26.04. war es dann soweit.
Jetzt traf es unser Team, also Rudi, Robert, Konrad und mich, eine neue Spur hinaufzulegen nach Lager 1.
In Lager 1 erlebten wir unsere erste Überraschung.
Die Zelte waren vom Sturm und vom vielen Neuschnee völlig niedergedrückt.
Ein Zelt schaute nur mehr 10 cm aus dem Schnee heraus.
Wir mussten zuerst stundenlang schöpfen, um die Zelte überhaupt wieder intakt zu bekommen und dort oben zu übernachten.
So warteten wir einen weiteren Tag und machten uns am 28.04. auf den Weg nach Lager 2, um Lager 2 zu beziehen und dann in den darauffolgenden Tagen weiterzuarbeiten.
Aber auch an diesem Tag erlebten wir eine Überraschung.
Erstens war kniediefer bis oberschenkeltiefer Schnee zum Spuren.
Zweitens wurde das Wetter bereits um 9 Uhr Vormittag wieder schlecht.
Rudi und Konrad stiegen somit von circa 6300 Meter wieder ins Lager 1 ab.
Robert und ich gingen mit zwei Sherpas noch weiter aufwärts bis 6600 Meter bis Lager 2.
Hier war jetzt aber unsere Überraschung nicht nur sehr groß, sondern wir waren deprimiert und bekamen einen richtigen Dämpfer.
Von den Zelten von Lager 2 war überhaupt nichts mehr zu sehen.
Wir konnten nur mehr ein kleines Stück der Verankerungen der Zelte entdecken, fingen dann zu graben an und konnten drei Meter unterhalb der
zugewehten Spalte, das erste Zelt ausgraben.
Es war einfach deprimierend, denn es schneite und stürmte und wehte und der Schnee kroch einen bei jeder Öffnung hinein.
Es war kalt und wir hatten circa zwei Stunden benötigt, um das erste Zelt ausgraben zu können.
So gab es keine Chance natürlich oben zu bleiben.
Die Verhältnisse weiter hinauf waren ebenso schlecht, tiefster Neuschnee, es wäre schwerste Spurarbeit gewesen, sodass wir beschlossen nach Lager 1 abzusteigen und am selben Tag noch hinunterzugehen ins Basislager, das wir dann um circa halb 8 Uhr abends erreichten.
Jetzt scheint sich inzwischen die Wettersituation wieder grundlegend gebessert zu haben.
In der Höhe bläst wieder dieser Nordwestwind, den wir am Anfang eigentlich verwünschten, den wir jetzt aber herbeisehnten, denn nur dieser Wind macht es möglich, dass der Grat vom vielen Schnee wieder freigeblasen wird und wir eine Chance haben.
Der Laugieri-Expeditionsleiter Neiritz meldete sich aus dem Himalaya-Massiv zu den Schwierigkeiten dieser Expedition.
Grafik des deutschen Expressionismus, das ist der Titel einer Ausstellung, die heute Nachmittag im Wiener Künstlerhaus eröffnet wird und in der Holzschnitte, Radierungen und Lithographien unter anderem von Max Beckmann, Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde zu sehen sind.
Die rund 170 Blätter umfassende Schau wurde von dem aus Wien stammenden New Yorker Kunsthändler Serge Zabarsky zusammengestellt, der bereits interessante Schiele- und Kokoschka-Ausstellungen nach Wien gebracht hat.
Es berichtet Walter Gellert.
Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, welche Erfolge der 71-jährige Serge Zabarsky mit seinem Hobby der Gestaltung von Ausstellungen aufweisen kann.
Erfolge, die zumeist schon damit beginnen,
dass es ihm gelingt, selten oder noch nie in der Öffentlichkeit gezeigte Exponate aus größtenteils privaten Sammlungen für diese Ausstellungen zu bekommen.
Serge Sabarsky setzt sich bereits seit seiner Jugend mit dem deutschen Expressionismus auseinander, der als radikale Absage an eine bürgerliche Kultur mit ihrem Ästhetizismus sowie an den späten Impressionismus verstanden werden kann und der ja nicht nur auf die bildende Kunst beschränkt blieb, sondern Literatur, Musik und die darstellende Kunst genauso einschloss.
Für Sabarsky liegt die größte Leistung des deutschen Expressionismus in der Grafik, was auch für die Auswahl der Künstler und der ausgestellten Exponate bestimmend war.
Wir haben die Künstler des deutschen Expressionismus ausgesucht, deren Hauptwerk in der Grafik besteht, beziehungsweise von denen die Grafik einen bedeutenden Teil ihres Oeuvres darstellt.
Von denen wiederum haben wir nur neun ausgesucht.
Wir haben diejenigen ausgelassen, deren grafisches Werk zahlenmäßig nicht so groß war, wie zum Beispiel Franz Mark und August Macke.
Wir haben alle sechs Künstler, bedeutenden sechs Künstler der Brücke, eingeschlossen.
Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff,
Pechstein, Nolde und Müller.
Außer diesen sechs haben wir noch Max Beckmann, Otto Dix und Werner Feininger.
Das sind die neun Künstler.
Natürlich war die Auswahl nicht leicht, denn diese neun Künstler haben gemeinsam ca.
5 000 grafische Arbeiten
Und wir haben uns bei der Auswahl um das Motto gehalten, das englische Motto, less is more, weniger ist mehr, und sind trotzdem auf 175 Arbeiten gekommen.
In der Ausstellung, die übrigens nur Werke aus den Jahren 1905 bis 1926 enthält, obwohl Künstler wie Karl Schmidt-Rodluff bis ins hohe Alter künstlerisch tätig waren, nehmen die Holzschnitte eine wichtige Stellung ein.
Gerade diese künstlerische Technik ermöglichte es zum Beispiel den vorhin genannten Mitgliedern der Künstlergruppe Brücke,
ihre Gefühle und Gedanken übersteigert auszudrücken.
Es entstanden Bilder, die primitiv, kraftvoll, wuchtig, in stark sinnlicher Form das Streben der expressionistischen Künstler nach Selbstfindung ausdrückten.
Emil Noldes Prophet mit seinem kantigen Gesicht und den unter tiefen Schatten liegenden, traurig wissenden Augen kann hier als gutes Beispiel gelten.
Serge Sabarsky zu den Themen, die von den expressionistischen Künstlern in ihren Grafiken behandelt werden.
Bei den Künstlern der Brücke ist es fast immer das menschliche Antlitz oder die menschliche Figur.
Ganz wenig Landschaften.
Bei Künstlern wie zum Beispiel Beckmann haben wir einen Teil, die Tografien aus der Folge Die Berliner Reise.
Das sind Gesellschaftskroniken.
Bei Dix haben wir Blätter aus
seinem berühmten Zyklus »Der Krieg«, das ist 1920 veröffentlicht worden, und stellt die Gräuel des Krieges so unwahrscheinlich dar, wie sie, glaube ich, nicht einmal Goya vorher dargestellt hat.
Bei Feininger sind es fast nur Holzschnitte mit Landschaften, Städtbildern und ich glaube, wir haben auch einige Schiffe, Marineszenen von ihm dabei.
Österreichische expressionistische Grafik ist in der Künstlerhausausstellung nicht vertreten, so hat Serge Sabarsky gefunden, dass Kokoschka nicht dazu gepasst hätte.
Bei den Exponaten der Ausstellung handelte sich, so der New Yorker Kunsthändler, nur um unverkäufliche Blätter.
Mit dieser Feststellung wollte Sabarsky auch Gerüchten entgegentreten, die da behaupten, er veranstalte diese Ausstellungen nur, um die Preise für die präsentierten Künstler in die Höhe zu treiben.
Die Ausstellung »Grafik des deutschen Expressionismus« ist bis 2.
Juli im Wiener Künstlerhaus zu sehen.
Erstmals gibt es seit kurzem auch Literatur auf Videokassette.
Unter dem Titel »Ernst Jandel live« ist die Aufnahme von zwei Lesungen mit Gedichten und Szenen des österreichischen Staatspreisträgers in Buchhandlungen zu haben.
Fast eine Stunde lang moderne Literatur zum Anhören und Ansehen.
Ob sich durch ähnliche Videoaufnahmen aber tatsächlich auch eine neue publikumswirksame Verbreitungsmöglichkeit für Literatur abzeichnet, bleibt vorerst ungewiss.
Denn der Vertrieb der gewissermaßen elektronischen Bücher bringt für den Verlag, in dem Fall den Luchterhandverlag, wie auch für die Buchhändler, etliche Probleme mit sich.
Rüdiger Wischenbart berichtet.
Die Auftritte Ernst Jandls, denn als Lesung lässt sich seine Interpretationskunst kaum noch bezeichnen, füllen seit Jahren große Veranstaltungssäle.
Seine Texte aus Büchern wie Laut und Luise, aus dem jüngsten Band Selbstporträt des Schachspielers als tränkende Uhr oder aus der Sprechoper aus der Fremde fesseln das Publikum zwischen Hamburg und Graz mit Wortwitz, Sprechakrobatik und nicht zuletzt mit ausufernder Mimik und Gestik, die Ernst Jandl hinter dem Sprecherpult stehend
die Augen rollend, flüsternd und donnernd seinen Gedichten mitgibt.
Wer keinen der Auftritte Jandls erleben konnte, musste sich bislang mit Schallplattenaufnahmen begnügen.
Um dem unverwechselbaren Originalton von Ernst Jandl nun auch das ergänzende Bild hinzuzufügen, hat der Luchterhand Verlag nun erstmals eine Videokassette mit Ausschnitten aus zwei Abenden mit Jandl in Mainz und Frankfurt aufgelegt.
Auch Jandl selbst zeigte sich interessiert an dem Versuch, neue Medien zur Vermittlung zeitgenössischer Literatur zu erproben.
Gerade bei einem Autor dieser Art, der, wie ich es genannt habe, einmal Sprechgedichte verfasst hat.
Gedichte, die nach einem Publikum verlangen, dem man das unmittelbar präsentiert.
Gerade bei einem solchen Autor hat eine Videokassette eine gewisse Funktion.
Sie stellt etwas dar, das zum Gedicht eigentlich gehört, das von der Buchseite nicht zu erhalten ist und auch von Tonträgern nur partiell.
Hier hat man also jetzt sozusagen den Text gesprochen,
und sieht zu gleicher Zeit den Autor, wie er das tut, wie sich sein Gesicht durch diesen Text verändert.
Für den Luchterhand Verlag ist die Videokassette Ernst Jandl live, denn noch nur ein vereinzelter Versuch.
Keine Angst vor den neuen Medien zu demonstrieren, schwächt Verlagschef Hans Altenhain die Aussicht auf umfangreichere Videoprogramme in Sachen Literatur ab.
Dieses ist ein Experiment, ganz zweifellos,
Und wir fangen sehr früh damit an, das heißt, bevor noch in allen Buchhandlungen oder in allen Wohnzimmern die Voraussetzungen geschaffen sind.
Zu wenige Haushalte besitzen bereits ein Videogerät.
Der Preis der Kassetten ist mit 700 bis 800 Schilling noch zu hoch.
Probleme gibt es vor allem aber beim Vertrieb solcher literarischer Videoaufnahmen.
Ernst Jandel live wird ausschließlich über Buchhandlungen angeboten.
Die aber besitzen nur selten ein Vorführgerät.
Ein erster Pilotversuch von 13 bundesdeutschen Buchhandlungen, niveauvolle Videos ins Programm aufzunehmen, hat zwar gezeigt, dass ein interessiertes und kaufwilliges Publikum etwa für anspruchsvolle neue Kinofilme besteht,
Das Verhältnis zu Video, heißt es nach ersten Untersuchungen, habe sich gelockert.
Ob aber bald auch Böll und Gras, Handtke und Bernhard für ein literarisches Batschenkino produziert werden, scheint vorläufig eher fraglich.
Luchterhahn-Chef Ernst Altenhain?
Die Yandl-Kassette ist für uns nicht der Eintritt in ein neues Medienzeitalter.
Wir wollen auch in Zukunft unsere literarischen Bücher machen.
Ein erster Versuch bundesdeutscher Verlage, österreichische Buchhändler mit Videobändern als Museumsführer, als Kinderbuchersatz oder zur Anleitung für Heim und Hobby zu begeistern, ist vor einem halben Jahr erst einmal gescheitert.
Das Niveau der angebotenen Kassetten sei zu niedrig, beklagten die Buchhändler.
Die Vielzahl der konkurrierenden Kassettennormen und die Konkurrenz durch Videoläden und Discounter mache das Geschäft zu riskant.
Vor allem aber verlangen die Buchhändler nach einem festen Ladenpreis, der, so Branchenkenner, derzeit kaum durchzusetzen sei.
Ernst Jandl jetzt auf Videokassette.
Nur zu hören jetzt noch einmal Wolfgang Rimmerschmidt mit Kurznachrichten.
Österreich.
Im Bundeskanzleramt findet zur Stunde ein Gespräch über die Errichtung eines Speicherkraftwerks in Osttirol statt.
Teilnehmer sind Bundeskanzler Sinowaz sowie die Minister Steger, Heidensteirer und Fischer.
Die Regierungsmitglieder diskutieren über ein Gutachten, das im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums erstellt wurde und die Frage klären soll, ob ein Speicherkraftwerk ohne Einbeziehung der Umballfälle rentabel wäre.
Soviel bisher verlautete, verneinen die Gutachter diese Frage.
Vor allem Umweltminister Kurt Steirer und Wissenschaftsminister Heinz Fischer haben bisher stets die auch nur zeitweise Ableitung der Umballfälle kategorisch abgelehnt.
Nach der ÖVP-Jugend hat nun auch die Frauenbewegung der Volkspartei Bedenken gegen den Bau von Heimburg geäußert.
Die neue Generalsekretärin der ÖVP-Frauenbewegung, Rosemarie Bauer, glaubt, ein Bau des Kraftwerks würde das Grundwasser im Markfeld sowie die Heilquellen von Bad Deutsch-Altenburg gefährden.
Frau Bauer schlug außerdem das Abwracken der Kernkraftanlage in Zwengendorf vor.
Bei der Sitzung des Ministerrates wurde ein Überprüfungsbericht der Internationalen Energieagentur vorgelegt.
Darin wird die Nichtinbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf als nachteilig kritisiert.
Die Agentur spricht außerdem von einer Ostabhängigkeit der österreichischen Energieversorgung.
Die Energiesparmaßnahmen werden aber als positiv hervorgehoben.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Süden Bewölkungszunahme, sonst sonnig und warm.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 20 Grad.
Es ist gleich 13 Uhr, eine Stunde ausführliche Mittagsjournalinformation ist beendet.
Im Namen des Teams verabschiedet sich Udo Bachmeier.