Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1989.01.28
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, Herbert Dobrowolny begrüßt Sie zu einer Stunde Information.
Zu Beginn des Mittagsschanals zitieren wir aus den Zeitungen Kommentare zu dieser ereignisreichen innenpolitischen Woche.
Wir berichten aus der Sowjetunion, wo die sogenannte Memorialbewegung immer stärker wird.
In West-Berlin wird morgen die Abgeordnetenkammer neu gewählt.
In Kenia begann Außenminister Alois Mok eine einwöchige Afrika-Rundreise.
In Kanada kämpfen die Lubikon-Cree-Indianer um ein eigenes Reservat und um ihr Überleben.
Im Journal zu Gast ist der Wiener Gesundheitsstadtrat Stacher in seiner Funktion als Koordinator einer groß angelegten einjährigen Anti-Krebs-Kampagne.
Vor dem Hintergrund der beginnenden Ski-WM in Wael untersuchen wir die wirtschaftlichen Aspekte des Spektakels und wir widmen uns Hilde Sochor, die ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum im Wiener Volkstheater feiert.
Für den Beginn hat Christian Teuritzbacher die wichtigsten Meldungen zusammengestellt.
Sie werden von Melita Czapka gelesen.
USA.
Präsident Bush hat in seiner ersten Pressekonferenz seit seinem Amtsantritt die Grundzüge seiner Außenpolitik dargelegt.
Wörtlich meinte Bush, er wolle im Verhältnis zur Sowjetunion die Offensive übernehmen.
Ein Gipfeltreffen mit Staats- und Parteichef Gorbatschow müsse aber sorgfältig vorbereitet werden.
Zunächst müssten die Außenminister der USA und der Sowjetunion Gespräche führen.
Zu seiner für Ende Februar geplanten Reise nach Peking sagte Bush, er wolle keinesfalls chinesische Taktik gegen die Sowjetunion ausspielen.
Weiters kündigte Bush die Fortsetzung der Kontakte zwischen den USA und der PLO an, meinte aber für eine Begegnung ranghoher amerikanischer Regierungsvertreter mit PLO-Chef Arafat sei es noch zu früh.
Zum Afghanistan-Konflikt, meinte der amerikanische Präsident, nach dem Abzug der sowjetischen Truppen müssten die USA aktiv am Frieden in Afghanistan mitwirken.
Afghanistan.
Die diplomatische Vertretung Österreichs in Kabul wird vorübergehend geschlossen.
Das Botschaftspersonal soll so rasch wie möglich nach Hause gebracht werden.
Österreich folgt damit dem Beispiel der Bundesrepublik Deutschland, der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Japans.
Afghanistan hat die Schließung der Botschaften bedauert.
Kabul wird von den moslemischen Widerstandskämpfern belagert.
Die Versorgung mit den nötigsten Nahrungsmitteln kann kaum aufrechterhalten werden.
Bulgarien
Nach mehreren anderen Ländern des Warschauer Paktes will nun auch Bulgarien Truppen abbauen.
Die Regierung in Sofia plant, die Zahl der Soldaten um 10.000 zu verringern und das Verteidigungsbudget um 12 Prozent zu senken.
Bereits vorher haben die Sowjetunion, Polen, die Deutsche Demokratische Republik, Ungarn und die Tschechoslowakei einen einseitigen Truppenabbau angekündigt.
Der tschechoslowakische Verteidigungsminister kündigte an, der geplante Abzug einer sowjetischen Panzerdivision aus der Tschechoslowakei werde bis 1990 abgeschlossen.
Polen.
Die Gespräche zwischen der Regierung und der Opposition sollen ab dem 6.
Februar fortgesetzt werden.
Der Termin wurde nach einem nahezu elfstündigen Gespräch zwischen einer Regierungsdelegation unter Innenminister Kiszczak und Vertretern der verbotenen Gewerkschaft Solidarität in Warschau bekannt gegeben.
Hauptgesprächsthemen waren die Einführung eines gewerkschaftlichen Pluralismus und eine mögliche Wiederzulassung der Solidarität.
Tschechoslowakei.
Ministerpräsident Adametz hat die Kritik von Kardinal Tomaschek am Polizeieinsatz gegen Demonstranten in Prag zurückgewiesen.
In der Antwort auf einen Brief Tomascheks wirft Adametz dem Kardinal vor, antikommunistische und staatsfeindliche Kräfte zu unterstützen.
Unterdessen haben fast 700 tschechoslowakische Künstler die Regierung aufgefordert, den Dramatiker Vaclav Havel freizulassen.
Havel ist am 16.
Jänner bei einer Kundgebung in Prag festgenommen worden.
USA.
Der Kongress plant ein neues Gesetz, das Sanktionen nicht nur gegen die Herstellerländer von Chemiewaffen vorsieht, sondern auch gegen ausländische Zulieferfirmen.
Anlass ist die Affäre um die angebliche Chemiewaffenfabrik in Libyen.
Die Verwirklichung des Gesetzes ist allerdings fraglich.
Mehrere Verbündete der USA, unter ihnen Israel und Ägypten, produzieren Kampfgas.
Auch die USA selbst stellen Chemiewaffen her.
Nordirland.
Bei einem Bombenanschlag auf ein Polizeiauto in der Grafschaft Tyrone sind in der vergangenen Nacht ein Polizist getötet und ein zweiter verletzt worden.
Ein unbekannter Täter hatte den Sprengkörper gegen das Einsatzfahrzeug geschleudert.
Die Polizei vermutet als Urheber des Anschlages die Untergrundorganisation irische Republikanische Armee.
Nordkorea.
Die nordkoreanische Marine hat zwei südkoreanische Schiffe gekapert.
In einer Meldung von Radio Pyongyang heißt es, die beiden Schiffe seien widerrechtlich in die nordkoreanischen Hoheitsgewässer eingedrungen.
Man habe beide Schiffe durchsucht.
Einzelheiten werden in der Meldung nicht genannt.
Sowjetunion.
Ein sowjetischer Eisbrecher hat nördlich von Grönland mehrere Polarforscher von einer Eisscholle geborgen.
Die amtliche Nachrichtenagentur TASS schreibt, die sowjetischen Wissenschaftler hätten ihre Station auf einem Eismassiv aufgebaut, das in einer warmen Strömung losgebrochen, nach Süden getrieben und langsam getaut sei.
Nun das Wetter, die Aussichten bis morgen früh.
Im Flachland häufig Nebel oder Hochnebel mit einer Obergrenze um 900 Meter, sonst meist heiter.
Wind aus Ost bis Süd, Nachmittagstemperaturen in den Nebelzonen um 0 Grad, in den sonnigen Lagen bis plus 8.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht, minus 6 bis 0 Grad im Süden auch darunter.
Das Wetter morgen Samstag, morgen Sonntag, über den Niederungen regional Nebel oder Hochnebel von unterschiedlicher Beständigkeit, aus dem Nebel lokal geringfügiger Niederschlag, sonst meist sonnig, im Norden und Nordosten zeitweise Wolkenfelder, schwacher bis mäßiger Nordwestwind, Tageshöchsttemperaturen minus ein bis plus sieben Grad.
Die Vorschau auf übermorgen Montag, abgesehen von einigen Nebel- oder Hochnebelfeldern, sonnig und mild.
Nach die Messwerte von 12 Uhr, Wien bedeckt durch Hochnebel,
Schneefall minus 1 Grad, also Stadt bedeckt durch Hochnebel minus 2, St.
Pölten bedeckt durch Hochnebel minus 2 Grad, Linz bedeckt durch Hochnebel minus 3, Salzburg-Heiter minus 1 Grad, Innsbruck wolkenlos plus 3, Bregenz stark bewölkt durch Hochnebel minus 2, Graz gefrierender Nebel minus 4 Grad und Klagenfurt gefrierender Nebel minus 6 Grad.
Zwölf Uhr und sieben Minuten ist es jetzt genau.
Die gestrige Aussage von SPÖ-Justizsprecher Sepp Rieder, wonach in der Bundesländerversicherung ungeklärte Provisionen in der Höhe von 20 Millionen Schilling gezahlt worden seien, der zwar nicht ausgesprochene, aber angedeutete Verdacht, Bundesländergelder könnten in ÖVP-Kassen geflossen sein, die Haltung der ÖVP zu dieser Frage und die Forderung nach einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss für die Bundesländerversicherung, das sind die Hauptthemen der heutigen Zeitungskommentare.
Eine Auswahl hat Franz Himburger für unsere Inlands-Presse-Schau zusammengestellt.
Unter dem Titel »Besser eine Höllenfahrt als schlichtes Vertuschen« verlangt Franz Ferdinand Wolf in seinem Kommentar im Kurier Aufklärung über alle Vorgänge rund um Lukone und Bundesländerversicherung.
Und Wolf weiter.
Ich hoffe nur, die Regierungsparteien widerstehen naheliegenden Versuchungen zu mauern, BVP, und aufzurechnen, SPÖ.
So nach dem Motto, tausche meinen Skandal gegen den in deinem Einflussbereich.
Die Koalition ist an einer Wegkreuzung angekommen.
Aufklärung mit allen Konsequenzen, die je nach Faktenlage geboten scheinen oder verschleiern und vertuschen.
Der Rechtsstaatlichkeit wegen darf kein Zweifel entstehen, in welche Richtung die Reise zu gehen hat, selbst wenn es für die Beteiligten eine Höllenfahrt wird.
Eine Warnung an die ÖVP richtet Ulrich Stocker in seiner Glosse in der kleinen Zeitung.
Stocker schreibt,
Kritisch gegenüber der ÖVP gibt sich auch ein Kurzkommentar in der Presse.
Dort wird unter dem Titel mit zweierlei Maß der ÖVP vorgeworfen, sie habe die Chance vergeben, sich als sauberere der beiden Großparteien zu erweisen.
Als Beispiel führt der Kommentator die ablehnende Haltung,
von ÖVP-Klubchef Fritz König gegenüber einem parlamentarischen Bundesländeruntersuchungsausschuss an.
Man liest.
Dieses aufgeregte Handling einer Forderung der Opposition und des Koalitionspartners lenkte erst die Aufmerksamkeit auf die Frage, ob die ÖVP etwas zu vertuschen habe.
Nun sieht sich die Volkspartei immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, sie lege in der Politik einen roten und einen schwarzen Maßstab an.
Kritisch auch eine kurze Glosse in der amtlichen Wiener Zeitung.
Dort wird zunächst ÖVP-Generalsekretär Helmut Kukacka mit seiner gestrigen Aussage zitiert, die verdeckten Provisionszahlungen der Bundesländerversicherung könnten auch in den Klub 45 geflossen sein und von dort weiter in die SPÖ.
In der Wiener Zeitung steht dazu zu lesen,
Jaja, so wird's schon gewesen sein, wie der VP-General sagt.
Und jetzt weiß man endlich auch, wer die Geschichten vom Dr. Kreisky finanziert hat.
Und wenn das zu wenig war, dann werden die VP-Niederls aus der Steiermark, die in der kommenden Woche vor Gericht stehen, halt für diese Geschichten etwas dazu geschossen und den SP-Wahlkampf finanziert haben.
Zum Schluss noch ein Blick in die Parteizeitungen.
In der sozialistischen Neuen AZ schreibt Manfred Scheuch, dass natürlich allen bewusst sei, dass Jörg Haider darauf spekuliere, mit einem Bundesländeruntersuchungsausschuss Koalitionsstreit auszulösen.
Aber, so Scheuch weiter, das ändert nichts daran, dass die Sozialisten, trotz ihrem durchaus weiter bestehenden Bekenntnis zur Regierungszusammenarbeit, auf der Aufhellung der Schatten, die über der Bundesländerversicherung liegen, bestehen müssen.
Für Parteiegoismus sollte da kein Platz sein.
Wenn schon nicht aus anderen Gründen, so aus dem der politischen Vernunft demagogischen Saubermännern nicht noch mehr Wähler zuzutreiben.
Kritik an SB-Justizsprecher Sepp Rieder findet man dagegen im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Dort meint Peter Klar, die SPÖ versuche, sich durch geschickte Improvisation aus dem Schlamassel, gemeint ist die Lucona-Affäre, herauszuziehen.
Und zu den gestrigen Aussagen Rieders im Zusammenhang mit der Bundesländerversicherung schreibt Klar weiter, Vielleicht glaubt der Mann, sich mit seinen Extemporis neue Sprossen seiner Karriereleiter schnitzen zu können.
Seiner Partei und ihrem Vorsitzenden, der Ruhe und gutes Arbeitsklima in der Koalition braucht, nützt er damit nicht.
Womit sich die Sprossen als nicht tragfähig erweisen könnten.
Fast biblisch geht schließlich der Herr Strudel, das Redaktionsoriginal der Kronenzeitung, an die jüngsten Entwicklungen heran.
Der Herr Strudel sinniert... Schaut so aus, als tät die Affäre Lucona mit der Affäre bei der Bundesländer ziemlich verzahnt sein.
Drum ist ja die SPÖ auch so für das Motto Zahn um Zahn.
Das waren Auszüge aus Kommentaren heutiger Tageszeitungen.
Franz Simböger hat sie zusammengestellt.
Um 12 Uhr und 12 Minuten kommen wir nun zur Auslandsberichterstattung.
Die Politikreform in Michael Gorbatschows Sowjetunion erlaubt es seit einiger Zeit auch politischen Gruppen und Organisationen außerhalb der Partei, zumindest inoffiziell, ein mehr oder minder geduldetes Dasein zu führen.
Die bei Weitem größte und heute wohl auch einflussreichste dieser Gruppen ist die sogenannte Memorialbewegung.
Der Name, er bedeutet Denkmalbewegung, stammt von der ursprünglichen Forderung dieser Gruppe nach einem Denkmal für die Opfer des Stalin-Regimes.
Vor zwei Jahren, zur Zeit der Anfänge von Memorial, schien das noch ein absolut utopisches Ziel.
Heute denkt man an weit mehr als an ein einfaches Denkmal.
Angestrebt wird eine umfangreiche Dokumentation und ein Archiv über die Gräuel der Stalin-Zeit.
Und unter den Memorialmitgliedern finden sich auch zahlreiche Parteimitglieder.
Aber erst am heutigen Tag veranstaltet die Memorialbewegung in Moskau ihren offiziellen Gründungskongress mit der Verabschiedung eines Statuts, wonach die Gruppe auch offiziell registriert werden kann.
Franz Kößler berichtet aus Moskau.
jetzt schon eine veritable politische Organisation sind, haben sie vor einer Woche in Moskau bewiesen.
Innerhalb von zwei Tagen haben sie eine mehr als tausendköpfige Wählerversammlung auf die Beine gebracht, um Andrei Sacharow zum Kandidaten für die Kongresswahlen zu nominieren, nachdem ihn die Akademie der Wissenschaften hatte durchfallen lassen.
Heute sitzen 600 Delegierte im Saal aus 130 sowjetischen Städten.
Es gibt kaum noch eine Gegend, in der Memorial nicht aktiv wäre.
Und unter den prominenten Mitgliedern fehlt kaum einer der bekannten Namen der kritischen Intelligenz, die sich öffentlich für eine ernsthafte Demokratisierung einsetzt.
Viele schon zum zweiten Mal.
Sie waren bereits unter Khrushchev aktiv gewesen und sind jetzt wieder aus dem geistigen Exil zurückgekehrt.
Die Organisation in der Reformbewegung kaum noch zu übergehen, wird sich jetzt auch formal konstituieren mit amtlich registriertem Statut, was ihr offizielle Anerkennung und einen gesetzlichen Aktionsspielraum gewährleisten soll.
Doch diese plötzlich angewachsene Basisbewegung leidet noch an starken Identitätsproblemen.
In den einen geht es vor allem um das Denkmal und die Rehabilitierung der Opfer der stalinischen Repressionen.
Andere wollen ein permanentes Dokumentations- und Studienzentrum über den Stalinismus und seine Folgen errichten.
Und eine dritte Fraktion schließlich will die Bewegung, die aus der gemeinsamen Bewältigung der stalinistischen Vergangenheit entstanden ist, in eine echte politische Kraft verwandeln, die aus der Aufarbeitung der Geschichte eine kritische Politik der Bekämpfung aller autoritären Tendenzen entwickelt, die es auch in der sowjetischen Gegenwart in großer Vielfalt gibt.
Darum geht die Diskussion.
Im Statut muss verbindlich festgelegt werden, welches Ziel man sich nun setzt und wie man sich weiter organisieren will.
Der Poet Jebduschenko hat in seinem Eröffnungsstatement heute Vormittag das Aktionsfeld weit gesteckt.
Von Stalins Lagern bis hin zum Veröffentlichungsverbot für die Lagerbeschreibung solche Nitzins, das auch der jetzige Ideologiechef der Partei erneut bekräftigt hat.
Von Stalins internationaler Politik zur Invasion der Tschechoslowakei und Afghanistans und im Innern die politische Kultur der Intoleranz, die noch immer die herrschende ist.
Das würdigste Denkmal für die Opfer des Stalinismus, das war heute der vorherrschende Tenor der Diskussion, ist eine konsequente Demokratisierung der sowjetischen Gesellschaft.
Memorial also als radikale politische Kraft der Erneuerung.
Berlin ist Freiheit, meinen die einen, ihn braucht Berlin, behaupten die anderen.
Es geht um die letzten Wortgefechte auf den Werbeflächen wenige Stunden vor den morgigen Wahlen zum Westberliner Abgeordnetenhaus.
Mehr als 1,5 Millionen Bewohner des westlichen Teils der geteilten Stadt sollen morgen darüber entscheiden, ob Eberhard Diebken von der CDU auch in den nächsten Jahren den Titel regierender Bürgermeister tragen wird.
Helmut Brandstetter dazu.
Eberhard Diebken, CDU, ist regierender Bürgermeister von Berlin.
Walter Momper, SPD, möchte es gerne werden.
Dabei hält das Amt nicht, was der pompöse Titel verspricht.
Den Regieren tun in Berlin nach wie vor auch die Alliierten und der Amtsbereich beschränkt sich natürlich auf den Westteil der Stadt.
Doch dieses freie Berlin von der Bundesrepublik aus, auch als elftes Bundesland gesehen, hat wieder eine beachtliche Anziehungskraft erreicht.
In den letzten Jahren ziehen wieder mehr Leute in die Inselstadt als von dort abwandern.
Die Wirtschaft wächst überdurchschnittlich.
Und das sind auch die Wahlslogans der Regierungsparteien CDU und FDP.
Wobei die CDU bei der Verbreitung ihrer Botschaft ausschließlich auf ihren Spitzenkandidaten Eberhard Diebken setzt.
Das Porträt des 48-jährigen Rechtsanwalts seit fünf Jahren im Amt haben die CDU-Manager an fast jeder Ecke Westberlins angebracht.
Bei seinen Auftritten malt Diebken ein schwarz-weißes Bild vom unbestrittenen Wirtschaftsaufschwung gegenüber den flauen Siebzigerjahren, als die SPD noch regierte.
Es war die Sorge, ob nicht doch noch sehr verspätet Khrushchev mit seinem Ultimatum Recht bekommen würde, in seinen Zielsetzungen, nämlich diese Stadt Berlin auszutrocknen, ihr den Lebensnerv zu nehmen.
Das waren die Sorgen.
Und heute,
Heute ist das in der Tat nun völlig anders geworden.
Es ist völlig anders geworden durch die Arbeit der Berliner, durch harte Arbeit der Berliner.
Es ist anders geworden unter der Führung der Union, weil wir die Rahmenbedingungen der Politik verändern konnten.
Der Sozialdemokrat Walter Momper will die SPD aus dem absoluten Tief von 32 Prozent herausführen.
Sein Porträt sucht man vergeblich in Berlin.
Der 44-jährige Historiker hält sich für bekannt genug und wollte auf einen personalisierten Wahlkampf verzichten.
Momper hofft auf Auftrieb durch unpopuläre Bonnersparbeschlüsse, ist aber, natürlich, auch mit Diebke nicht zufrieden.
Wir sagen, wir wollen nicht, dass die Stadt so weiter regiert wird wie bisher.
Das machen wir an bestimmten Punkten fest.
Wir wollen eine umweltpolitische Einkehr.
Wir wollen eine energische Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mit einem Programm Arbeit und Umwelt.
Und wir wollen eine Bekämpfung der Wohnungsnot und eine außerordentliche Anstrengung in der Ostern-Deutschland-Politik, um die Position der Stadt für die Zukunft zu verbessern.
Die FDP bekam in Berlin zuletzt 8,5 Prozent und will die Koalition mit der CDU fortsetzen.
Ob es dazu reichen wird, ist nach jüngsten Umfragen nicht mehr ganz sicher, da die CDU einige ihrer 46 Prozent verlieren wird.
Besonders die rechtsextremen Republikaner werden den Christdemokraten Stimmen wegnehmen.
Diese Gruppierung führte einen besonders geschmacklosen Wahlkampf und zeigte etwa in einem Fernsehspot Szenen von türkischen Kindern, Drogensüchtigen und gewalttätigen Demonstranten und ermahlt mit der Musik aus dem Film das Lied vom Tod.
Nach den jüngsten Umfragen könnte es also für eine Fortführung der CDU-FDP-Koalition knapp werden.
Wahlziel der Sozialdemokraten ist es, CDU und FDP am gemeinsamen Regieren zu hindern.
An eine eigene Mehrheit glaubt die SPD nicht.
Und mit der Alternativenliste, die zuletzt rund 11% bekam, wollen die Sozialdemokraten nicht koalieren.
Forderungen der Alternativen, die etwa auf eine Trennung West-Berlins von der Bundesrepublik hinauslaufen würden, sind in der sensiblen Stadt für die Sozialdemokraten nicht akzeptierbar.
Schafft Diebken sein Wahlziel nicht, stehen lange Koalitionsverhandlungen ins Haus.
12.20 Uhr, zehn Minuten vor halb eins.
Außenminister Alois Mok hat gestern eine mehrtägige Afrika-Reise begonnen, die ihn nach Ruanda und Angola führen wird.
Ausgangspunkt seiner Visiten war aber Kenia.
In Gesprächen mit seinem Amtskollegen Robert Uoko bekannte sich Mok zu einer Intensivierung der bilateralen Probleme und zu einem Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen.
Helmut Opledal zeichnet ein Bild des heutigen Kenias.
Das afrikanische Land Kenia, die erste Station von Außenminister Alois Mock, zählt eigentlich nicht mehr zu den allerärmsten Entwicklungsländern.
Kenia ist sogar so etwas wie ein afrikanischer Musterschüler mit relativ erfolgreichen Entwicklungsprojekten und einer für afrikanische Verhältnisse funktionierenden Infrastruktur.
Die parlamentarische Mehr-Parteien-Demokratie, die es noch nach der Unabhängigkeit vor 25 Jahren gegeben hat, ist zwar inzwischen längst abgeschafft,
Kenia ist heute, wie fast alle afrikanischen Länder, ein Einparteienstaat, aber die liberale, für westliche Firmen relativ offene Wirtschaftspolitik ist geblieben.
Für Außenminister Mok ist das mit ein Grund, warum Kenia ein Schwerpunktland für die österreichische Entwicklungshilfe bleibt.
Der gesamte heutige Samstag ist dem Besuch von Entwicklungsprojekten gewidmet, und zwar in Loitokitok, am Nordabhang des Kilimandscharo,
Für die Wasserversorgung für 20.000 Menschen dort hat Österreich einen zinsenlosen Entwicklungshilfekredit von 40 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt und sich auch an der Planung beteiligt.
Seit den 70er Jahren wurde dort auch ein Distriktshospital mit österreichischer Hilfe und zwar vom kirchlichen Entwicklungsdienst ÖED ausgebaut.
Jetzt soll das Spital neu ausgerüstet werden.
Gleichzeitig werden einheimische Spitalstechniker ausgebildet.
Das Entwicklungshilfeprojekt wurde von einer Innsbrucker Firma übernommen, die medizinische Ausrüstungen plant und verkauft.
Für Außenminister Mock ist die Afrika-Reise auch Gelegenheit, neue Entwicklungshilfeschwerpunkte nach den von seinen Mitarbeitern und verschiedenen ÖVP-Politikern schon mehrfach geäußerten Vorstellungen zu setzen.
eine Konzentration auf Schwerpunktländer, vornehmlich die allerärmsten Staaten, Projekte im Gesundheits- und Verkehrswesen und die Zusammenarbeit mit österreichischen Unternehmen, die sich als Zulieferer für die Entwicklungshilfeprojekte betätigen sollen.
Außenminister Mock hat auch nicht zuletzt deshalb eine Wirtschaftsdelegation mit nach Afrika genommen.
Aber gerade hier zeigen sich auch die bekannten großen Schwächen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit mit der Dritten Welt.
Abgesehen davon, dass die finanziellen Leistungen Österreichs am untersten Ende der Industriestaaten-Skala liegen, fehlt es auch, zumindest an öffentlicher Stelle, an geeigneten Fachleuten zur Planung und Beurteilung von Projekten.
Oft ist es so, dass Österreich das Geld gibt und Ausrüstungen zuliefert, aber an der Planung nur am Rande beteiligt ist.
Und drittens werden auch die Grenzen zwischen Exportförderung und Entwicklungshilfe allzu oft nicht deutlich genug gezogen.
Denn nicht alles, was österreichischen Firmen nützt, nützt auch den Menschen in den Entwicklungsländern.
Der kenianische Außenminister Robert Oko übte in einer Tischrede gestern Abend auch heftige Kritik an den Industriestaaten und an der herrschenden Weltwirtschaftsordnung, die er als irrational, unlogisch und unfair gegenüber den Bauern, Handwerkern, aber auch Unternehmern der Entwicklungsländer bezeichnete.
Die Industrieländer würden für ihre Hochtechnologie-Produkte unverschämte Preise verlangen und die armen Länder zwingen, zu kaufen oder noch weiter zurückzubleiben.
Für die Rohstoffe oder landwirtschaftlichen Erzeugnisse, wie etwa den kenianischen Kaffee, würden die reichen Länder aber immer weniger bezahlen.
Außenminister Oko rief die Industriestaaten auf, wenigstens einen kleinen Teil ihres Reichtums
für die Schaffung menschenwürdiger Lebensumstände in der dritten Welt aufzuwenden.
Außenminister Mock ging nicht direkt auf die Vorhaltungen seines kenianischen Amtskollegen ein, versprach aber weitere Entwicklungshilfe.
Morgen wird Mock nach Rwanda weiterreisen.
Mit dem kenianischen Staatspräsidenten Arab Moi, der vor vier Jahren Österreich offiziell besucht hat, wird Außenminister Mock übrigens nicht zusammentreffen.
Und eine eventuelle Einladung an Bundespräsident Waldheim zu einem Besuch in Kenia ist bisher nicht zur Sprache gekommen, sagte MOK gestern Abend in Nairobi.
Und von dort meldete sich Helmut Opletal.
Fünf Minuten vor halb eins ist es mittlerweile geworden.
Etwa 28.000 Krebserkrankungen gibt es in Österreich pro Jahr und rund 19.000 Menschen sterben pro Jahr an Krebs.
Das sind mehr als 20% der Sterbefälle.
Grund genug für den Fonds Gesundes Österreich 1989 zum Jahr der Krebsvorsorge zu erklären.
In umfassenden Aufklärungsaktionen in allen Medien, auch der ORF wird sich daran beteiligen, soll erreicht werden, dass die Menschen ihr Krebsrisiko durch eine Änderung ihres Verhaltens herabsetzen.
Informiert werden soll über die Folgen des Rauchens, über falsche Ernährung, über zu viel Sonnenbestrahlung und über die Notwendigkeit regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen.
Bei optimalem Verhalten rechnen Ärzte damit, dass bis zu einem Drittel der Neuerkrankungen vermeidbar wären.
Koordinator der bundesweiten Aktion ist der Wiener Gesundheitsstadtrat Alois Stacher.
Er ist heute im Journal zu Gast.
Der heute 64-Jährige ist seit mehr als 14 Jahren Gesundheitsstadtrat von Wien und international anerkannter Experte für Leukämieforschung und Hämatologie.
Mit Dr. Alois Stacher sprach Ulrich Brunner.
Herr Stadtrat Stracher, eine Untersuchung hat gezeigt, dass der Österreich relativ gut Bescheid weiß über die Krebsursachen, dass er aber in seinem individuellen Verhalten darauf keine Rücksicht nimmt.
Wie erkehren Sie sich dieser Diskrepanz?
Ja, ich glaube, das ist eine weit verbreitete menschliche Eigenschaft, dass man wohl weiß, was man tun sollte, aber es nicht tut, wenn es etwas unbequem ist.
Und es ist letzten Endes halt unbequem, weniger zu essen, wenn man gerade Appetit hat.
Es ist unbequem, nicht zu rauchen, wenn man gewohnt ist zu rauchen.
Es ist unbequem, zu einer Vorsorgeuntersuchung zu gehen,
wenn man etwas anderes vorhat, was einem mehr Spaß macht und so weiter.
Und so gehen halt die Leute nicht zu den Untersuchungen und halten sich nicht an das, was sie eigentlich wissen, was sie tun sollten.
Nun, wie kann man dem entgegentreten?
Denn wenn die Leute es schon wissen, kommt man ja mit Aufklärung nicht weiter.
Die Leute wissen es ohnehin.
Also gibt es da psychologische Hemmnisse und wo kann man da ansetzen?
Ich glaube schon, dass die Aufklärung etwas nützt.
Es ist ja auch die Frage, ob ich eine Motivation habe und wenn ganz klar immer wieder darauf hingewiesen wird, dass man gehen soll und wenn man es erreichen könnte, dass es einfach, ich würde fast sagen, schick ist, zur Gesundheitsuntersuchung zu gehen und dass man automatisch halt das eine oder andere nicht macht,
dann haben wir sicherlich einen Erfolg mit der Aufklärungsaktion.
Information ist, glaube ich, das einzige Mittel, um die Leute hinzubekommen.
Auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite glaube ich, dass jeder Zwang kontraproduktiv ist.
und dass das Erzeugen von Angst ebenfalls schlecht ist.
Und deswegen haben wir bei dieser ganzen Krebsaktion eigentlich eine Gratwanderung durchzuführen, weil wir auf der einen Seite so viel Information wie nur möglich geben wollen, auf der anderen Seite aber nicht erreichen wollen, dass jetzt jeder den ganzen Tag nur daran denkt, er könnte einen Krebs haben.
Sie selbst sind auch Raucher.
Leben Sie bewusst mit einem erhöhten Krebsrisiko.
An sich ja.
Und ich gestehe ehrlich, dass ich zu dem Zeitpunkt, wo ich zu rauchen begonnen habe, und das ist ja schon in meiner Jugend gewesen, mir eigentlich über das Risiko nicht klar war.
Und jetzt ist es natürlich schon in meinem Alter nicht mehr so aufregend, aber ich weiß natürlich, dass ich ein erhöhtes Krebsrisiko für Lungenkrebs eingehe.
Ich glaube aber, und wir haben das sehr oft diskutiert, dass unsere Chance gegen das Rauchen aufzutreten vor allem bei denen liegt, die noch nicht rauchen.
Es ist sicherlich viel schwieriger, Raucher dahin zu bringen, dass sie aufhören.
Es ist sicher leichter zu verhindern, dass jemand mit einer Rauchung beginnt.
Daher muss unsere gesamte Aktion sich vor allem an die jüngeren Menschen richten.
Also Sie als Raucher warnen die jungen Menschen davor, jemals mit dem Rauchen zu beginnen?
Ja, ich glaube, das ist das Entscheidende, weil es ist dann viel schwieriger, sich das Rauchen wieder abzugewöhnen.
Die Umfrage hat auch gezeigt, dass sehr viele Menschen, dass die meisten Menschen glauben, sie werden vom Krebs eher bedroht durch die Umweltbelastung, durch die Allgemeine, als durch ihren persönlichen Lebensstil.
Ist das durch die Forschung gedeckt?
Das ist jetzt richtig, wenn man unter Umwelt das versteht, was wir Mediziner verstehen.
Das ist viel weiter gefasst.
Heute wird unter Umwelt im Allgemeinen nur daran gedacht, schlechte Luft oder schlechtes Wasser, während wir ja unter Umwelt viel mehr verstehen, also auch die ganzen Eingriffe durch Viren und so weiter.
Wir wissen heute ohne Zweifel, dass der Krebs im Wesentlichen auf drei Arten entstehen kann.
Das ist einmal, haben wir eine Erbsubstanz, die sogenannten Onkogene, also das sind Eiweißstoffe, die in unserer Erbsubstanz sind, die dazu dienen, unter Umständen eine Eiweißverschiebung zu machen und damit das Krebswachstum auszulösen.
Die können jetzt aktiviert werden, entweder durch chemische Stoffe,
Sie können aktiviert werden durch Strahlen oder sie können aktiviert werden durch Viren.
Wir wissen nicht bei allen Krebsformen wodurch es ist, aber keinen Zweifel, dass diese drei Hauptursachen mitbeteiligt sind.
Und daher verstehen wir unter Umwelt natürlich auch die Strahlung.
die ja auch normalerweise in der Luft ist, aber besonders natürlich, wenn man an Atomstrahlen oder etwas denkt, dann verstehen wir darunter alle chemischen Substanzen.
Da ist eigentlich das, was wir jetzt im Allgemeinen unter Umwelt verstehen, SO2 und NOx in der Luft und so weiter.
Und das Dritte sind natürlich Viren, denen wir natürlich nicht ausweichen können, die ebenfalls, zumindest im Rahmen der
Heimatologie bei Leukämien haben wir den Beweis dafür, dass wir praktisch Leukämien auslösen können.
Heißt das also ein Raucher ist mehr gefährdet Krebs zu bekommen als ein Nichtraucher durch die normale Verschmutzung der Luft?
Von der Statistik her eher ja.
Ja, natürlich, weil zu den Rauchinhaltsstoffen, die Veränderungen machen, natürlich auch noch unter Umständen eine schlechte Luft dazukommt.
Das summiert sich natürlich und daher ist er mehr gefährdet.
Wobei im Allgemeinen angenommen wird, dass 85% der Wirkung sind vom Rauch und 15% sind nur von der Umwelt.
Herr Stadtrat, selbst wenn diese Aufklärungskampagne von großem Erfolg begleitet ist, ist das nicht trotzdem nur ein Teil des Problems?
Müsste nicht, um Krebs wirklich massiv bekämpfen zu können, auch der Umweltschutz viel effizienter gestaltet werden, als er jetzt gestaltet wird?
Ich glaube, man sollte nicht jetzt versuchen, von sich auf den Umweltschutz abzulenken.
Ich glaube, primär ist das eigene Verhalten wesentlicher als der Umweltschutz.
Selbstverständlich hat der Umweltschutz eine große Bedeutung.
Aber nicht deswegen, weil es jetzt modern ist, nur von Umweltschutz zu sprechen, soll man jetzt alles wieder auf den Umweltschutz schieben.
Ich glaube, das wäre eine falsche Voraussetzung.
Wir müssen zur Kenntnis nehmen, ich habe ja schon vorher gesagt, die drei Hauptursachen, die Ursachen, die eine Krebszelle zum Verwuchen bringen können.
Ich glaube, wir können manchen Dingen in der Umwelt überhaupt nicht aus dem Weg geben.
Und es ist auch nicht so zu verstehen, wenn wir jetzt eine riesen Krebsaktion machen und die bringt tatsächlich den Erfolg, den wir uns erhoffen, dann haben wir damit ja nicht die Situation, dass niemand mehr einen Krebs bekommt.
Denn wir wissen ja, viele Ursachen gar nicht.
Wir wissen ja von der Umwelt oder von Fabriken,
wo ununterbrochen neue chemische Stoffe praktisch verwendet werden, wissen wir gar nicht, wie weit diese die Krebszellen überhaupt auslösen und wie weit sie den Krebs machen.
Es ist nur so, dass wir eines sicher wissen,
Wir können durch Vermeidung von toxischen Stoffen, durch entsprechende Lebensführung das Risiko herabsetzen.
Wir haben damit aber keine Sicherheit, nicht trotzdem einen Krebs zu bekommen.
Das muss man ganz fairerweise sagen.
Nur, es werden weniger Menschen einen Krebs bekommen.
Wenn nun jemand einen Krebs bekommt, ganz allgemein gesprochen,
Wie sind denn die Heilungschancen heute etwa im Vergleich von vor zehn Jahren?
Das ist in Größe geworden und da muss man jetzt aber eines schon ganz klar stellen, wir reden vom Krebs.
Es gibt ja nicht den Krebs, sondern jedes Organ kann praktisch krebsig entorten und wir haben verschiedene Formen von Krebsen, schon beim Magenkrebs verschiedene Formen, beim Lungenkrebs kleinzellige und großzellige Tumoren.
die also völlig verschieden auch in ihrer Wertigkeit zu beurteilen sind.
Tatsache ist, dass wir mit einer Frühoperation bei den Krebsen, die relativ leicht zu diagnostizieren sind, das ist beispielsweise der Brustkrebs der Frau,
Wenn die Frau sich einmal monatlich selbst untersucht und den ersten Knoten tastet und sofort das entfernt wird, ist sie geheilt.
Dass wir hier sehr viele tödliche Krebsformen vermeiden können.
Und ich glaube, man muss ganz klar sagen, dass das Entscheidende ist,
die frühe Diagnose, wenn man ein Krebs hat, denn dann sind die Heilungschancen viel größer.
Das zweite ist dann, dass wir in unseren Behandlungsmöglichkeiten natürlich Fortschritte haben mit Bestragungstherapie oder auch mit Chemotherapie, auch wenn manche sagen, die Chemotherapie ist also
sehr unangenehm für den Patienten.
Das stimmt, aber wir haben Heilungschancen.
Wir haben vor 10, 15 Jahren war ein Hodenkrebs ein Todesurteil.
Wir können heute beim Hodenkrebs 60 Prozent der Patienten heilen mit Operation und Krämotherapie.
Das heißt, die Chancen sind wesentlich gestiegen.
Krebskranke, die sich von der Schulmedizin keine Hilfe mehr erwarten, wenden sich oft der sogenannten Alternativmedizin zu.
Zum Beispiel indem man durch bestimmte Ernährung das Immunsystem versucht zu stärken und so weiter.
Was halten Sie denn von dieser sogenannten Alternativmedizin?
Ja, ich möchte ganz klar sagen, für mich gibt es keine Alternativmedizin und das, was unter Alternativmedizin verstanden wird, ist für mich eine Komplementärmedizin.
Das heißt, es sind zusätzliche Möglichkeiten zur normalen Behandlung.
Und es ist nicht so, dass entweder oder, also alternativ, sondern sowohl als auch.
Es sind sicherlich unter diesen Methoden sind einige darunter, die das Wohlbefinden des Patienten fördern, die seine Immunabwehr vielleicht wirklich stimulieren, obwohl es in manchen Bereichen nicht nachgewiesen ist.
Und sie können zusätzlich zur sogenannten jetzt wieder als Beispiel schulmedizinischen Therapie gemacht werden.
Es ist nur dann die Alternativmedizin von uns zu verdammen, und ich sage das sehr hart,
wenn man durch Methoden, die nachweisbar zu keiner Heilung, wohl aber zu einem Wohlbefinden des Patienten führen, den Zeitpunkt verpasst, wo man mit den schulmedizinischen Methoden tatsächlich noch eine Heilung erreichen kann.
Wenn das mit unseren Methoden nicht mehr möglich ist, soll es überhaupt nicht sein, zu wenden, dass man beide Methoden
nebeneinander verwendet, weil wir zugeben müssen, dass beispielsweise eine Chemotherapie für den Patienten sicherlich sehr unangenehm ist.
Und wenn dann zusätzlich Methoden verwendet werden, wo sein Wohlbefinden gesteigert wird, auch wenn es auf den Krebs praktisch keine Wirkung hat, so ist dagegen nichts zu sagen.
Daher eine zusätzliche Behandlung, keine alternative Behandlung.
Man hört immer wieder klagen, dass nach chirurgischen Eingriffen der Krebskranke auf sich allein gestellt bleibt, dass er keine seelische Betreuung erhält.
Ist das nicht ein wirklicher Mangel, dem man irgendwie abhelfen sollte?
Ja, da haben Sie sicher recht, dass es das gibt und nicht überall, Gott sei Dank.
Aber wir müssen hier zwei Dinge natürlich schon in Rechnung stellen.
Erstens einmal, wie es manchmal gefordert wird, dass man für jede Abteilung einen Psychologen gibt, dann schaue ich mir also gleichzeitig die Forderung an, dass wir mit den Spitälern billiger werden und die Kosten senken, denn das kostet natürlich Geld.
Das zweite, was aber die große Chance ist und was wir in Wien ja zum Beispiel sehr ausgeprägt auch haben, ist die Möglichkeit der Selbsthilfegruppen.
Wir haben ja eine große Zahl medizinischer Selbsthilfegruppen.
Das sind Betroffene, die einen Krebs gehabt haben, die praktisch
Nun, diese ganze psychologische Situation, die sicherlich sehr schwierig ist, durchgemacht haben und die aus sich heraus in Gruppen organisiert nun frisch operierten auch zur Verfügung stehen.
Meiner Meinung nach werden diese Selbsthilfegruppen noch viel zu wenig in Österreich beachtet.
Sie sollten mit dem Krankenhaus
besser noch zusammenarbeiten, wobei die Hemmung eher derzeit noch beim Krankenhaus liegt oder bei manchen Ärzten liegt.
Und sie sind eigentlich die überzeugendsten für den Patienten.
Denn jemand, der das einmal mitgemacht hat, der Verständnis hat, kann den Frischoperierten wesentlich besser beraten und wirkt auch glaubwürdiger als jeder Außenstehende, der das rein professionell macht.
Daher fördern wir ja diese medizinischen Selbsthilfegruppen sehr und sind sehr interessiert, dass sie sich noch stärker ausweiten.
Immer wieder liest man vom sogenannten Wundermittel gegen den Krebs.
Glauben Sie, dass es überhaupt je möglich sein wird, das Mittel gegen den Krebs zu finden?
Nein, das wird sicher nie möglich sein.
Das wissen wir jetzt aus unseren ganzen Behandlungsformen und wir können das sehr schön im Rahmen der Hämatologie bei den bösartigen Lymphdrüsentumoren Leukämien sehen, dass eben verschiedene Formen dieser Leukämien, Lymphdrüsentumoren, Krebse auf verschiedene Substanzen, die wir verwenden, gut oder schlecht ansprechen.
Da wir davon ausgehen müssen, dass die krebsige Entartung ja auch verschiedene Mechanismen hat, können wir sicher nicht erwarten, dass man mit einem Mittel jemals den Krebs oder die Krebse, müsste man richtiger sagen, beherrschen kann, sondern wir werden ganz gezielt die Möglichkeit bekommen, die einzelnen Krebse mit gezielten Maßnahmen zu beherrschen.
Das hoffen wir natürlich schon.
Ganz zum Schluss eine persönliche Frage.
Könnten Sie sich vorstellen, dass Sie gewissermaßen als Signal einen Versuch machen, sich das Rauchen abzugewinnen?
Ich glaube nur, dass es bei mir schon zu spät ist.
Aber dass ich weniger rauche, kann ich mir sehr gut vorstellen.
Ich rauche eigentlich schon weniger, wenn ich es überlege.
Danke für das Gespräch.
Im Journal zu Gast war Wiens Gesundheitsstadtrat Alois Stacher.
12 Uhr und 41 Minuten war es soeben.
Vergangene Woche unterzeichneten in Wien 35 Staaten ein neues KSCD-Schlussdokument.
Vor allem die darin enthaltenen Bestimmungen zu den Menschenrechten ließen viele Beobachter von einem historischen Papier sprechen.
Unter anderem verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten darin, die Rechte von nationalen Minderheiten besonders zu beachten und zu schützen.
Gemünzt war diese Passage natürlich von den westlichen Ländern auf die Minderheiten in den Ostblockstaaten wie etwa in Rumänien.
Besonders stark engagiert in dieser Frage hat sich Kanada.
Während allerdings der kanadische Außenminister in Wien die Rechte von nationalen Minderheiten wortreich einforderte, arbeitet seine Regierung zu Hause emsig am Zugrunde gehen eines kleinen Indianerstamms.
Die Lubicon Cree, ein paar hundert Indianer, kämpfen seit mehr als 40 Jahren um ihr eigenes Reservat und damit ums Überleben.
Vergangenes Jahr versuchten sie gar einen Boykott der Olympischen Spiele im kanadischen Calgary zu organisieren, um die Regierung unter Druck zu setzen.
Der Boykott war aber nicht sehr erfolgreich und erfolglos blieben auch die Verhandlungen zwischen Lubicon Cree und Regierung.
Diese Woche wurden sie abgebrochen und der kleine Indianerstamm weiß sich kaum mehr zu helfen, Armin Wolf berichtet.
Ein wirkliches Dorf kann man Little Buffalo nicht nennen.
Der kleine Ort gleicht vielmehr einem schäbigen Armutsviertel in einem Entwicklungsland.
Es gibt keine Kanalisation, das Wasser muss aus dem nahegelegenen See geholt werden.
Gesund ist es nicht.
Rund die Hälfte der Dorfbewohner hat DBC.
Aber Little Buffalo liegt nicht in Bangladesch oder Rwanda.
Ganz im Gegenteil.
Man findet das armselige Dörfchen in einem der reichsten Erdölgebiete des Industriestadtes Kanada.
Die umliegenden Wälder gehören seit Jahrhunderten den hier lebenden Lubicon-Cree-Indianern.
Meinen wenigstens die Indianer, die hier seit Generationen vom Jagen und Fallen stellend leben.
Der Rechtsstaat Kanada sieht das etwas anders.
Da man bei Verhandlungen mit den verschiedenen Indianerstämmen Kanadas am Ende des vorigen Jahrhunderts den kleinen Stamm der Lubicon Cree irgendwie übersehen hat, konnten sie den damals ausgehandelten Vertrag mit der Regierung nie unterzeichnen.
Und bis heute haben die Lubicon Cree so kein Reservat.
Das Gebiet rund um ihr Dorf Little Buffalo gilt der kanadischen Regierung als Crownland, also als Regierungsbesitz.
Bis vor zehn Jahren war das für den kleinen Stamm kein großes Problem.
Die Männer gingen auf die Jagd und stellten ihre Fallen auf.
Der Stamm lebte relativ autonom vor sich hin.
Aber Ende der 70er Jahre wurde plötzlich alles anders.
In den Wäldern rund um Little Buffalo wurden riesige Ölvorkommen entdeckt.
Es dauerte nur Monate, bis Dutzende Ölkonzerne ihre Zulieferungsstraßen durch die Wälder gerodet, ihre Bohrtürme aufgestellt und mit der Förderung begonnen hatten.
Die Folgen für die Indianer waren verheerend.
Der brutale Raubbau der Ölindustrie an der Natur vertrieb die Tiere aus der Gegend.
Innerhalb von nur vier Jahren sank die jährliche Jagdbeute des Stammes von 200 Elchen auf weniger als 20.
Die Erträge der Fallensteller fielen von 5000 Dollar pro Jahr auf weniger als 400.
Heute leben 95 Prozent der Lubicon Cree Indianer von der Sozialhilfe.
Der Alkohol, früher verpönt, ist das größte Problem des Stammes.
Aber die Verhandlungen mit der Regierung um die Zuweisung des Gebietes als Reservat kamen seit den 40er Jahren kaum voran.
So wollen die Verhandler aus Ottawa überhaupt nur 197 Dorfbewohner als Stammesmitglieder anerkennen, während Häuptlern Bernhard Ominajak 457 Lubicon Cree Indianer zählt.
Als der ehemalige Justizminister Davey Fulton als Beauftragter der Regierung 1985 die wesentlichen Förderungen der Indianer anerkannte, wurde er umgehend abberufen.
Und auch die verzweifelten Aktionen der Indianer brachten bis jetzt kein nennenswertes Ergebnis.
Der Boykott-Aufruf zu den letztjährigen Olympischen Winterspielen wurde kaum befolgt.
Dem Boykott einer Ausstellung über Indianerkunst in Calgary schlossen sich zwar 27 teils renommierte Museen in aller Welt an, Erfolge brachte dies aber nicht.
Und dass acht Bischöfe als Abgesandte des Weltkirchenrates die Politik der kanadischen Regierung völkermordartiger Konsequenzen beschuldigten, brachte den Lubicon Cree auch kein Reservat.
Vergangenen Oktober rief schließlich Häuptlein Ominajak die Unabhängigkeit des Lubicon-Gebietes aus.
Sie wurde erwartungsgemäß von der Regierung nicht anerkannt.
Ergebnis Null.
Und vergangenen Mittwoch scheiterte nun auch die bislang letzte Verhandlungsrunde zwischen Indianern und Bundesregierung.
Zwar würde die Regierung den Lubicon Cree ein Reservat samt Jagd- und Fischereirechten zugestehen von Entschädigungszahlungen für die Ausbeutung und Zerstörung des Lebensraums der Indianer während der letzten zehn Jahre, wollten die Verhandler der Regierung allerdings nichts wissen.
Der Kommentar der Indianer zum Angebot der Regierung, dann würden die Lubicon Cree zwar in neuen Häusern wohnen, aber noch immer von der Wohlfahrt leben müssen.
Wie es nun weitergehen soll, wissen die Lubycon Cree allerdings nicht.
Wahrscheinlich sind sie aber ohnehin ein temporäres Problem.
Denn wenn es so weitergeht, sterben sie wohl in den nächsten Jahrzehnten aus.
Morgen beginnen in Vail in Colorado die alpinen Ski-Weltmeisterschaften.
Der Auftakt der Kombinations-Slalom der Damen.
Bis zum 12.
Februar werden dann die führenden Ski-Nationen der Welt um jeweils 10 Gold-, Silber- und Bronzmedaillen kämpfen.
Die Hoffnung der tausenden Österreicher, die Abend für Abend vor dem Fernsehapparat die Rennen verfolgen werden, natürlich, dass möglichst viele heimische Sportler auf dem Stockerl stehen werden.
und die Hoffnung der österreichischen Wintersportindustrie, dass nicht nur ihre rot-weiß-roten sportlichen Aushängeschilder, sondern auch ihre Marken möglichst häufig in die Siegerlisten eingetragen werden können.
Und in einem Weltmeisterschaftsjahr sind ganz gewaltige Mittel der Wirtschaft in den Weltcup geflossen, um den Umsatz heimischer Bretteln, Schuhe und Bindungen anzukurbeln.
Kommerzielle Details rund ums sportliche Geschehen von Hans-Christian Unger.
40 Millionen Schilling hat heuer allein der Ski-Pool zur Verfügung, um die Weltcup-Saison mit WM-Siegen zu krönen.
Jeweil 7 Millionen Schilling davon stammen aus den Kassen des Unterrichtsministeriums und der Bundeskammer der Gewerblichen Wirtschaft.
Dazu kommen noch die Gebühren der ordentlichen Pool-Mitglieder, das sind die Skifirmen sowie die Zubehörindustrie, und für den Rest sorgen sogenannte Generalsponsoren.
Das sind heuer das Land Tirol und die Postsparkasse.
Mit diesen 40 Millionen wird der Rennbetrieb des ÖSV finanziert.
Damit allein ist allerdings der Weltcup, der längst zu einem Ganzjahresunternehmen geworden ist, nicht zu finanzieren.
Da müssen vor allem die Ski-, Schuh- und Bindungsfirmen noch weit tiefer in die Tasche greifen.
Rund 100 Millionen Schilling buttert die heimische Industrie insgesamt in den Skizirkus der obersten Kategorie.
Auf das, wie immer wieder beteuert wird, in erster Linie Höfliner, Stock, Sigrid Wolf oder Uli Maier einen Sieg herausfahren sollen.
Man ist aber nicht böse, wenn auch ein ausländischer Abfahrer oder Technikspezialist mit einem ersten Platz das Geschäft auf einem der Exportmärkte anheizt.
100 Millionen, dadrin steckt der Aufwand fürs Material, für die permanenten Testarbeiten und für die Rennsportorganisation mit ihren Serviceleuten.
Fast 100 Mitarbeiter im Hintergrund bilden derzeit jene Truppe in der Etappe, die dafür sorgt, dass, wie es so schön heißt, alles stimmt, bevor das Startzeichen ertönt.
Was jene verdienen, die sich dann aus dem Starthaus katapultieren, ist kaum in den Griff zu bekommen.
Meist Angestellte der Skifirmen sind sie darüber hinaus Bestandteil eines komplizierten Vertragssystems mit dem Skipool, der ihnen im Falle eines Siegs bei einem Weltcuprennern Prämien in einer sechsstelligen Höhe garantiert.
Außerdem gibt es dann noch am Ende der Saison zusätzliche Prämien, die sich nach dem Gesamt-Weltcup-Rang richten.
Und auch die Trainer profitieren übers Gehalt hinaus, wenn ihre Schützlinge am Ende der Saison auf den Spitzenplätzen liegen.
Über konkrete Summen schweigt man sich in trauter Eintracht aus.
Dass Spitzenläufer aber zu den Millionenverdienern zählen, hat sich längst herumgesprochen.
Mit den 100 Millionen Rennsportaufwand für heuer liegt Österreich an der Spitze, gefolgt von der Schweiz mit 60 Millionen.
Und alles in allem, so schätzt man, ist es rund eine Viertelmilliarde, die weltweit ins Snowbusiness des Weltcup gesteckt wird.
Auf das warum eine klare Antwort von Heinz Stingl, Leiter des Referats für Sport und Wirtschaft in der Bundeskammer.
Wenn Sie mich so fragen, sehe ich im Moment zum Rennsport als Vehikel für den gesamten weltweiten Skiumsatz keine Alternative.
Das große Geschäft machen die Firmen, die im Spitzenrennsport stark vertreten sind.
Und angesichts der Weltmarktdaten ist es dann nicht verwunderlich, dass gerade Österreichs Wintersportbranche in der Finanzierungsrangliste führt.
Von den sechs Millionen Parschieren, die jährlich rund um den Globus erzeugt werden, stammen 60 Prozent im Wert von mehr als drei Milliarden Schilling aus heimischen Fabriken.
Der Exportanteil mehr als 80 Prozent.
Das allerdings inmitten eines beinharten Verdrängungswettbewerbs, da der Markt seit Jahren stagniert.
Konkrete Zahlen gibt es nicht, aber weltweit dürften Skier, Bindungen, Schuhe und Accessoires im Gesamtwert von zwischen 10 und 12 Milliarden verkauft werden.
Und Widerschätzungen zufolge schneidet sich Österreich von diesem Kuchen fast die Hälfte ab.
Und wenn Rennläufer, sei es nun heimische oder ausländische, auf Atomic, Fischer, Blitzart oder Kästle, mit Schuhen von Dachstein, Dynafit oder Koflach sowie mit einer Bindung von Tyrolia in Vail, wir wollen's hoffen, auf Siegespodest klettern werden, dann leisten sie auch einen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung in Krisengebieten.
Denn der Großteil der fast 6000 Beschäftigten in der heimischen Wintersportindustrie lebt in regionalpolitisch besonders sensiblen Gegenden.
Ein Bericht von Hans-Christian Unger.
Hilde Sochor feiert am 31.
Jänner ein sehr seltenes Jubiläum, nämlich 40 Jahre einem einzigen Theater anzugehören.
Im Jänner 1949 wurde sie vom Direktor Barney ans Volkstheater engagiert, weil sie dem Bühnenbildner und Regisseur des Hauses, Gustav Manker, beim Vorsprechen aufgefallen war.
Aus der Empfehlung fürs Engagement wurde eine lebenslange Verbindung in jeder Hinsicht.
Die 30-jährige Ehe mit Gustav Manker einerseits und die Bindung ans Volkstheater andererseits.
Und in familiärer Verknüpfung begeht sie auch ihr Bühnenjubiläum.
Heute Abend spielt sie in Weiningers Mutter in dem Sobol-Stück Weiningers Nacht ihren Sohn spielt, Paulus Manker, der auch Regie geführt hat.
Nach der Vorstellung wird gratuliert und pünktlich zum Jubiläum am 31.
Jänner steht sie für die Außenbezirkstournee in einem neuen Stück auf der Bühne in Rücken zur Wand von Herwig Kaiser.
Ein Beitrag von Eva-Maria Klinger.
40 Jahre und kein bisschen müde, am Volkstheater zu spielen, ist Hilde Socher.
Sprühend und aktiv genießt sie überdies den Aufwind durch die Direktion Emmy Werner.
Das tut uns halt so gut, nicht?
Dass man nicht wieder sagt Volkstheater und so mitleidig lächelt.
Und überhaupt dieses, das ist nix für eine Frau oder so, also dieser Slogan ist nicht.
Und das ist schon einmal, wenn man selber eine Frau ist, sehr angenehm.
Vor 40 Jahren, als sie in Anzengrubers Pfarrer von Kirchfeld debütierte, wird man den Satz wohl noch öfter gehört haben.
Und eventuell auch den, das ist nix für die Sochor.
Denn in ihr sahen eben immer alle die personifizierte Volksseele.
Lebensecht, erdnah, schnippisch, aber das Herz am rechten Fleck spielte sie also vor allem Anzengruber, Schönherr, Horvath, Hermann Bahr, Raimund und Nestroy in den legendären Nestroy-Inszenierungen ihres Mannes Gustav Manker.
Wenn sie jetzt mit ihrem Sohn als Regisseur arbeitet, findet sie Parallelen zu ihrem vor zwei Jahren verstorbenen Mann?
Natürlich die Begabung.
Wir sind ja nicht verwöhnt.
Ich meine, die Krise des Theaters ist ja in erster Linie eine Krise der Regisseure, dass es keine guten Regisseure gibt.
Also wir sind nicht sehr verwöhnt.
Und ich war überrascht, dass da plötzlich wieder einer ist, der meine Sprache spricht.
Und eine Sensibilität zeigt in den schauspielerischen Dingen.
Und nicht eben unter Regie führen, nur Inszenierungskünste versteht.
Das war's.
Das ist das, was mich an meinen Mann erinnert.
Ich hab mich sogar überrascht, dass ich ein oder zweimal Ja, Gustl gesagt habe.
So wie ihm nicht.
Und ansonsten muss ich sagen, in der Arbeit hat es mit ihm viel weniger Reibungsflächen gegeben als mit meinem Mann, nicht?
Das liegt halt an der Beziehung, die man zueinander hat.
Mutter ist halt doch was anderes als Mann und Frau.
Also mein Mann war als Regisseur sehr geliebt, aber auch sehr gefürchtet.
Er hat halt immer den Ehrgeiz gehabt, dass ich noch besser und noch besser und noch besser sein soll.
Die anderen haben immer alle gesagt, wenn ein Stück herauskommt, wir schauen gleich am Besetzungszettel, ob du dabei bist.
Wenn du dabei bist, wissen wir, an wem es ausgeht.
Wenn du nicht mit bist, ist heiklig, wer wird es sein, an wem wird er sich abgehen oder auslassen.
Man hat sie in all den Jahren natürlich in sehr vielen Rollen eingesetzt und in verschiedenen, aber ihr Hauptgebiet war doch das wienerische Fach.
Ich habe eine Kritik gefunden, nachdem Sie die Klara Hühnerwadel in einem Wedekind gespielt haben.
Und wahrscheinlich hat Ihnen das damals nicht jeder zugetraut, weil da steht, die große Überraschung des Abends ist Hilde Socher.
Bisher schätzte man sie als Darstellerin Raimunds, Nestroys und besonders Anzengrubers und hatte keine Ahnung, dass unter der Oberfläche eines schnippischen Humors auch Lavamassen tragischen Ausdrucks brodeln.
Haben Sie gelitten unter dieser Klassifizierung, die hier zum Ausdruck kommt?
Schon, natürlich.
Also es entsteht dann ein gewisses Klischee.
Und ich bin eine glücklich veranlagte Natur.
Ich meine, das ist jetzt kein Verdienst von mir.
Ich habe die Veranlagung, aus allem immer das Beste herauszusuchen.
Und habe mir dann immer gedacht, wenn so mir die Rollen... Auch mein Mann hat mich ja nicht... Diese Clara Hühnerwadl habe ich bei ihm gespielt.
Aber Gretchen oder sowas, da hat er dann doch jemand anderen genommen.
Und ich weiß heute, dass ich wahrscheinlich besser gewesen wäre.
Also auch der hat mir ja nicht alles zugetraut, was ich vielleicht gekonnt hätte.
Aber ich habe mir dann immer gesagt, schau, in jedem Theater gibt es mindestens drei, die Gretchen oder Hero oder Maria Stuart oder sowas spielen wollen.
Aber eine, die komisch ist, ist so selten und wenn man diese Begabung hat,
Ich sage das jetzt auch meinen Schülerinnen.
Wir haben ja diese Theaterschule jetzt am Volkstheater, diese Schauspielschule.
Das, was man hat und was man anderen vielleicht sogar voraus hat, soll man nicht vernachlässigen.
Man soll, wenn man das eben kann, soll man damit zufrieden sein und man soll es machen.
Ich merke, es ist auch heute gerade in diesem Fach der Nachwuchs katastrophal wenig.
Der Paul ist ja auch sehr komisch, aber der will ja immer nur Mörder und selbst Mörder spielen.
Deshalb habe ich mir gedacht, gut, da bist du die Einzige, da schnappt dir niemand die Rollen weg, da musst du nicht kämpfen.
Und ich war nie so eine sehr kämpferische Natur.
Meint Hilde Socher.
Drei Minuten vor 13 Uhr schließen wir mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
Schweiz.
Bundeskanzler Franitzki ist davon überzeugt, dass die EFTA-Staaten positiv auf das Angebot der EG zur Zusammenarbeit reagieren werden.
Vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos drückte Franitzki den Wunsch aus, die Zusammenarbeit mit der Zwölfergemeinschaft möglichst eng zu gestalten.
Franitzki fügte hinzu, dass Österreich das wohl am stärksten integrierte Land sei, wickle es doch zwei Drittel seines Außenhandels mit der EG ab.
Unter den Forumsteilnehmern ist auch der Präsident der EG-Kommission Jacques Delors, der kürzlich vor dem Europaparlament in Straßburg die Bereitschaft der EG signalisiert hatte, die Beziehungen zu den EFTA-Staaten auf eine neue Grundlage zu stellen.
Kenia Österreich will nach den Worten von Außenminister Mok seine Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern verstärken.
Vor Journalisten in Nairobi sagte Mok, Kenia sei ein erfolgreiches Land, mit dem sich eine engere Kooperation lohne.
Morgen wird Mok nach Ruanda weiterreisen und ab Dienstag in Angola an der Entwicklung- und Koordinationskonferenz für das südliche Afrika teilnehmen.
Österreich
Der Fraktionsführer der SPÖ im Lokoner Untersuchungsausschuss, Sepp Rieder, hat heute neuerlich den sogenannten Bundesländerversicherungskomplex als dringend aufklärungsbedürftig bezeichnet.
Rieder sagte, der Anwalt der Bundesländerversicherung habe bisher nicht plausibel machen können, warum eine österreichische Versicherung Verträge mit österreichischen Unternehmen
über einen Makler in England abschließe, in dessen Namen Provisionen in Millionenhöhe abzweige, diese ihm aber nicht ausbezahlt werden.
Der Wiener Gesundheitsstadtrat Stacher hat das Verhalten jedes Einzelnen als wichtigste Maßnahme gegen erhöhtes Krebsrisiko hervorgehoben.
Stacher meinte in der Radioreihe im Journal zu Gast, die Österreicher wüssten zwar, wie sie ihr Krebsrisiko herabsetzen könnten, handelten jedoch nicht entsprechend.
Stacher ist Koordinator der diesjährigen Antikrebsaktion des Fonds Gesundes Österreich.
USA.
Der neue amerikanische Präsident Bush hat in seiner ersten Pressekonferenz nach Amtsantritt die Grundzüge seiner Außenpolitik dargelegt.
Wörtlich meinte Bush, er wolle im Verhältnis zur Sowjetunion die Offensive übernehmen.
Ein Gipfeltreffen mit Staats- und Parteichef Gorbatschow müsse aber sorgfältig vorbereitet werden.
Zunächst müssten die Außenminister der USA und der Sowjetunion Gespräche führen.
Ferner kündigte Bush die Fortsetzung der Kontakte zwischen den USA und der PLO an, sagte jedoch für eine Begegnung ranghoher amerikanischer Regierungsvertreter mit PLO-Chef Arafat sei es noch zu früh.
Noch das Wetter für Österreich bis zum Abend im Flachland häufig Nebel oder Hochnebel, sonst sonnig, Nachmittagstemperaturen in Nebelzonen um 0 Grad, in sonnigen Lagen bis 8 Grad.
Damit sind wir am Ende von 60 Minuten Berichterstattung durch den aktuellen Dienst.