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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Zum Mittag-Journal, zu einer Stunde Information, begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Die wichtigsten Themen, Putsch gegen den Diktator von Paraguay, Strössner.
Die jüngsten Entwicklungen in der Sowjetarmee nach dem Wechsel im Kommando des Warschau-Pakts.
Aus Österreich ein Pressegespräch mit dem grünen Abgeordneten Peter Pilz rund um die Causa Lucona.
Ex-Verteidigungsminister Frischenschlag und die FPÖ-Abgeordnete Patik Paplé äußern sich zur Frage Politverfahren oder unabhängige Justiz, und zwar in Bezug auf die Causa Sinovac-Worm.
Die Arbeiterkammer hat die Verschuldung der österreichischen Haushalte untersucht.
Darüber hinaus bringen wir unter anderem eine Nachlese zu den nächtlichen Ausschreitungen bei den Anti-Opern-Wahlkundgebungen.
Die Kulturredaktion informiert über das Al-Sharjah-Gastspiel heute in Wien.
Vor alldem die Nachrichten und der Wetterbericht für die Meldungen zeichnet heute Mittag Georg Schalgruber verantwortlich.
Sprecher ist Stefan Pokorny.
Österreich.
Bei der Anti-Opernball-Demonstration gab es in Wien Straßenschlachten und schwere Ausschreitungen.
Mehr als 50 Personen wurden verletzt, 12 Personen festgenommen.
Die Bundespolizeidirektion Wien hatte mehr als 2000 Mann im Einsatz.
Der Polizeipräsident berichtete, die Demonstranten hätten zum ersten Mal auch einen eigenen Lastwagen mit Molotow-Cocktails mitgebracht.
Zahlreiche Fensterscheiben gingen zu Bruch, Autos wurden beschädigt.
Der ÖVP-Sicherheitssprecher Ed Meyer hat erklärt, die Opernball-Demonstration habe sehr deutlich Ausrüstungsmängel bei der Polizei aufgezeigt.
So etwa fehle es an Schutzschilden, Schutzhelmen und geeigneten Wasserwerfern, sagte Ed Meyer.
In Wien-Favoriten ist ein zehnjähriges Mädchen Opfer eines Sexualmörders geworden.
Die halbnackte Leiche des Kindes ist in der Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost entdeckt worden.
Das Kind war seit gestern abgängig.
Erst am 26.
Oktober gab es in Wien-Favoriten einen aufsehenerregenden Sexualmord.
Dieses Verbrechen ist bis heute ungeklärt.
Vorstand und Aufsichtsrat der UIAG befassen sich heute gemeinsam mit verstaatlichten Minister Streicher mit der Zukunft der UIAG.
Erörtert werden Fragen der Reorganisation und der Finanzen.
Bei einer Aufsichtsratssitzung der Voestalpine könnte eine Entscheidung über den geplanten Verkauf des Unternehmens Hirtenberger fallen.
Paraguay
Gegen den 76-jährigen Diktator Alfredo Strössner hat es einen Militärputsch gegeben.
Ungewiss ist zur Stunde, ob der Putsch gelungen ist.
Anführer ist ein General.
Zwischen diesem Offizier und Strössner gibt es bereits seit Jahren Spannungen.
Der General hat erklärt, er setze sich für demokratische Verhältnisse ein und hoffe, dass seine Kameraden ihn unterstützen würden.
In der Hauptstadt Asunción hat es heftige Kämpfe gegeben.
Über das Schicksal Strössners ist nichts bekannt, angeblich wurde er unter Arrest gestellt.
Strössner ist seit 1954 an der Macht und damit gleichsam der dienstälteste Diktator Lateinamerikas.
China.
Die Annäherung zwischen Peking und Moskau bringt jetzt das erwartete konkrete Ergebnis.
Staats- und Parteichef Gorbatschow kommt zu einem offiziellen Besuch in die Volksrepublik.
Die Einladung ist gegenüber dem sowjetischen Außenminister Shevardnadze ausgesprochen worden, der sich seit Mittwoch in Peking aufhält.
Bei dem chinesisch-sowjetischen Gipfeltreffen wird es vor allem zu einer Begegnung zwischen Gorbatschow und dem starken Mann der Volksrepublik, Deng Xiaoping, kommen.
Das genaue Datum ist noch nicht fixiert, wahrscheinlich kommt Gorbatschow Ende April oder Anfang Mai nach Peking.
Polen.
Lech Walesa, Arbeiterführer und Friedensnobelpreisträger, hat erklärt, er habe keine politischen Ambitionen.
Für die Übernahme eines Regierungsamtes wäre er gar nicht qualifiziert, sagte Valeser.
Er wolle seine ganze Kraft nur für die Wiederherstellung des politischen Pluralismus einsetzen.
Die Gewerkschaft Solidarität verstehe sich nicht als politische Partei und wolle mit der Regierung nicht konkurrieren.
Albanien.
Die Regierung in Tirana ist mit sofortiger Wirkung überraschend umgebildet worden.
Die Veränderungen betreffen fünf Ministerien.
Parteichef Ramis Alia wurde von Radio Tirana mit den Worten zitiert, die personellen Änderungen sollten der Arbeit von Partei, Staat und Wirtschaft neue Impulse geben.
Nötig sei auch mehr Disziplin.
Bundesrepublik Deutschland.
In Mannheim starb 38-jährig der aus der Tschechoslowakei stammende Eiskunstläufer Andrej Nepela.
Nepela war von 1971 bis 1973 Weltmeister, zuvor bereits Europameister.
In Sapporo 1972 war er Olympiasieger.
Zuletzt trainierte er Europameisterin Claudia Leistner.
Andrej Nepela, der erst vor wenigen Tagen Geburtstag hatte, litt an einer unheilbaren Krankheit.
Frankreich, Chile.
Der Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau warnt nach dem Untergang eines argentinischen Passagierschiffes in der Antarktis vor einer Umweltkatastrophe.
An Bord des Schiffes ist fast eine Million Liter Heizöl, ein Teil ist schon ausgelaufen.
Cousteau berichtet nun, durch dieses Öl seien bereits Bestände von Kleinlebewesen erstickt, die ihrerseits Pinguinen als Nahrung dienen.
Die Pinguine und auch Wale sind daher vom Hungertod bedroht.
Die Nahrungskette ist gefährdet.
Unterdessen ist ein amerikanisches Spezialistenteam in Chile eingetroffen, um die drohende Ölpest zu bekämpfen.
USA.
Eine meteorologische Studie bestätigt jetzt die Theorie einer möglichen Aufheizung der Atmosphäre durch den Treibhauseffekt.
Wie eine führende amerikanische Fachzeitschrift publiziert, nehmen die Regenfälle in der südlichen Hemisphäre zu.
Auf der Nordhalbkugel gibt es allerdings keine eindeutige Tendenz.
Zum Thema Treibhauseffekt liegt nun der Schluss nahe, dass durch vermehrte Produktion von Kohlendioxid die Durchschnittstemperatur der Erde erhöht wird.
Dadurch verdunstet das Wasser der Ozeaner stärker, dies wieder bewirkt heftigere Regenfälle.
Wir bleiben im weitesten Sinn beim Thema, und zwar zum aktuellen Wetter meldet sich jetzt Heinrich Biker von der Hohen Warte Wien.
Grüß Gott.
Ja, ein richtiger Wintereinbruch ist auch zum Wochenende noch nicht zu erwarten.
Morgen Samstag bestimmt nach Hochdruckeinfluss das Wettergeschehen in Österreich.
Im Bodenseeraum, im Norden und Osten sowie teilweise auch im Süden gibt es wieder Boden- und Hochnebelfelder.
Aus diesem Hochnebel kann es stellenweise etwas nieseln.
Die Obergrenze dieses Nebels liegt um 900 Metern.
Außerhalb dieser Nebelzonen herrscht weiterhin sonniges Wetter.
Zunächst ändert sich auch am Sonntagvormittag noch nichts.
Erst während der zweiten Tageshälfte erreicht eine atlantische Störungszone vom Westen her Österreich und überquert dann sehr rasch unser Bundesgebiet.
Daher werden die Wettererscheinungen auch nicht sehr ausgeprägt sein.
An der Alpen-Nordseite im Norden und Osten wird es am Sonntagnachmittag dann stärker bewölkt sein.
Regional wird auch etwas Niederschlag auftreten.
Die Schneefallgrenze sinkt am Sonntag allmählich auf ca.
1000 Meter.
Diese schwach wetterwirksame Störungszone beeinflusst den Süden Österreichs kaum.
Im Süden Österreichs lagern in den Beckenlagen weiterhin die Nebelfelder und außerhalb dieser Nebelfelder wird es am Sonntag meist sonnig sein.
Zum Wochenbeginn setzt sich dann im Alpenraum allgemein wieder Hochdruckeinfluss durch.
Die Frühtemperaturen zum Wochenende liegen zwischen minus 7 und plus 2 Grad.
Die Tageshöchsttemperaturen erreichen in den Nebelzonen circa plus 2 Grad.
Sonst liegen sie zwischen 4 und 10 Grad.
Die Temperatur in 2000 Meter Höhe liegt morgen circa um 0 Grad.
Am Sonntag sinkt sie dann auf minus 4 Grad.
Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien bedeckt durch Hochnebel 1 Grad, Eisenstadt Nebel 0, St.
Pölten bedeckt durch Hochnebel 0, Linz bedeckt durch Hochnebel minus 1 Grad, Westwind mit 10 Kilometern pro Stunde, Salzburg bedeckt durch Hochnebel minus 2,
Innsbruck Heiter 4, Bregenz wolkig minus 3, Graz bedeckt durch Hochnebel 1 Grad, Klagenfurt bedeckt durch Hochnebel und gefrierender Bodennebel minus 3 Grad.
Danke, Heinrich Biker, auf Wiederhören.
Die Zeit 12.09 Uhr ist es jetzt.
Wir beginnen im Mittagsschonal mit der Berichterstattung aus dem Ausland.
Wir haben triumphiert, sagte vor knapp zwei Stunden ein Offizier der paraguayanischen Armee der Nachrichtenagentur Reuters.
Ein Teil der Armee unter Führung von General Andres Rodríguez hat heute Nacht nach eigenem Bekunden den paraguayanischen Langzeitdiktator Alfredo Strössner entmachtet.
Strössner sei als Präsident abgesetzt, nun werde die Wegbereitung der Demokratie in Paraguay verteidigt, sagte General Rodríguez kurz vor Mitternachtortszeit in einem Radiosender.
Bislang ist nicht klar, wie erfolgreich der Putschversuch war.
In der Hauptstadt Anunción batallieren Panzer, die Straßen sind menschenleer.
Regierungspalast und Polizeihauptquartier ist es in der Nacht zu zahlreichen Schießereien gekommen.
Nach Angaben von oppositionellen Exil-Paraguayanen soll Präsident Strössner von den Putschisten am Flughafen der Hauptstadt festgenommen worden sein.
Die Putschisten sollen auch den Innenminister gefangen genommen haben.
Mehreren anderen Ministern und Führern der Colorado-Partei von Strössner soll die Flucht in eine Stadt an der Grenze zu Brasilien gelungen sein, berichtet der katholische Radiosender Radio Caritas.
Der Flughafen von Alencion wurde inzwischen geschlossen.
Inwieweit die Putschisten die Provinzen des 400.000 Quadratkilometer Landes kontrollieren, ist noch völlig unklar.
Der Führer der Revolte und Neue Starke Mann ist jedenfalls ein Offizier, der schon bisher als einer der stärksten Männer Paraguays galt, General Andrés Rodríguez.
Hören Sie mehr von Erwin Detling.
Sowohl der deutschstämmige Diktator Strößner, wie auch der rebellierende General Andrés Rodríguez gehören der Colorado-Partei an.
Diese Gruppierung spaltete sich im August 1987 in eine traditionelle und in eine militante Fraktion auf.
General Rodríguez soll auf der Seite der Traditionalisten stehen.
General Strössner und der neue starke Mann von Paraguay, Andrés Rodríguez, verbinden nicht nur Partei, sondern auch Familienbanden.
Ein Sohn von Rodríguez ist mit einer Tochter von Alfredo Strössner verheiratet.
In Asunción kursiert das Gerücht,
dass der rebellierende General Rodríguez sich seit einiger Zeit dagegen gewährt hat, in den Ruhestand zu treten.
Der putschende General Rodríguez nahm den Mund voll, als er sich in einer ersten Erklärung über Radio als demokratischer Wegbereiter Paraguays darzustellen versuchte.
Der Karrieregeneral und Vorsteher der ersten Brigade ist alles andere als ein aufrechter Demokrat.
Jahrzehntelang
hat er sich neben Strössner nicht gegen dessen Diktaturmethoden gewandt.
In Assunción gilt General Rodríguez als einer der schweren Burschen, die bis zum Hals im Schwarzmarktgeschäft mit Schnaps, Zigaretten und Kokain stecken.
Er soll in Assunción zudem ein halbes Dutzend Wechselstuben kontrollieren.
Es wird ihm nachgesagt, er besitze eine Bierbrauerei, eine Outdoor-Service-Station,
Fabriken im Hinterland von Paraguay sowie einen privaten Flugzeugpark und ein Vermögen von mehreren Millionen US-Dollar.
Der Putsch von General Rodríguez gegen den Greisen Alfredo Strössner traf die Bevölkerung von Asunción nicht ganz unvorbereitet.
Bereits am Donnerstagmorgen tätigten Hausfrauen Hamsterkäufe in den Supermärkten der Hauptstadt.
Als der bewaffnete Kampf in der Nacht von Donnerstag auf den Freitag in Asunción entbrannte, bestätigte sich das Gerücht
das seit zehn Tagen in der Luft lag.
Maschinen der paraguayanischen Luftwaffe flogen über das Zentrum der Hauptstadt.
Panzer kreisten den Regierungspalast ein.
Aus verschiedenen Militärbaracken und Polizeistationen schallte Artilleriefeuer durch die Nacht.
Seit Monaten schwelte in Paraguay ein intensiver Kampf um die Nachfolge des 76 Jahre alten Strössners.
Er ist gesundheitlich angeschlagen.
Trotzdem ließ er sich mittels fabrizierten Wahlen im Februar des vergangenen Jahres zum Präsidenten wählen.
Er trat seine siebte Amtszeit im August an.
Der sich verschlechtende Gesundheitszustand des Claudius legte nahe, dass er die siebte Amtszeit kaum überstehen wird.
Seine engsten Berater versuchten, Strössner's Sohn in den Präsidentensessel zu hieven.
Es scheint jetzt, dass diesem Vorhaben General Rodriguez zuvor gekommen ist.
Heute Nacht könnte also die Amtszeit von einem der längst gedienten Diktatoren der Welt zu Ende gegangen sein.
Seit 34 Jahren regierte Alfredo Strössner Paraguay mit eiserner Faust.
70 Prozent der Bürger des Landes haben nie einen anderen Machthaber kennengelernt.
Strössner wurde 1912 bereits in Paraguay geboren.
Sein Vater war noch Brauereibuchhalter im Bayerischen Hof gewesen.
Eine Abstammung, die auch die Freundschaft des Diktators mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß begründet hatte.
Alfredo Strössner machte von seinem 17.
Lebensjahr an eine rasante Karriere in der Armee.
Bereits mit 41 Jahren war er ihr Oberbefehlshaber.
Eine kurze Bilanz seiner 34-jährigen Amtszeit als Präsident zieht Armin Wolf.
Die Amtszeit von Alfredo Strössner scheint so zu enden, wie sie vor 34 Jahren begonnen hat.
Durch einen Militärputsch.
Im Mai 1954 hatte sich der damalige Oberbefehlshaber der Armee an die Macht geputscht.
Am 1.
Juli ließ er sich zum Präsidenten ausrufen.
Allein in den sechs Jahren zuvor hatten sich nach zahlreichen Revolten acht verschiedene diktatorische Regimes in Paraguay abgewechselt.
Und diktatorisch war auch die Amtszeit von Stressner.
Zwar ließ sich der Präsident alle fünf Jahre wählen, aber die Urnengänge selbst waren genauso wenig demokratisch wie die Ergebnisse.
Der Großteil der Opposition blieb von der Kandidatur ausgeschlossen.
Politische Gegner wurden, so auch Amnesty International in seinem letzten Bericht, von Kommandos mit Billigung und Unterstützung von Polizei und Militär verfolgt und umgebracht.
In den Gefängnissen des Landes wird misshandelt und gefoltert.
Bei den letzten Wahlen vergangenen Februar bekam die Colorado-Partei von Strössner 89 Prozent der Stimmen.
Sogar der zugelassene Gegenkandidat der liberalen Partei sprach von einer unerhörten Manipulation.
Die Colorado-Partei beherrscht das Land total.
Von den nicht ganz 4 Millionen Einwohnern sind rund eine Million Parteimitglieder.
Die Mitgliedschaft ist die Grundvoraussetzung für jegliche Karriere im Staat.
300 Ortsgruppen der Partei kontrollieren das ganze Land.
Der zweite Pfeiler der Staatsmacht ist das Militär, dessen Oberbefehlshaber Strössner bis heute war.
Was immer wieder für den Diktator ins Treffen geführt wurde, war der angebliche wirtschaftliche Aufschwung des Landes.
Und tatsächlich wurde unter dem Regime des Marktwirtschaftsfans Strössner die Infrastruktur Paraguays rasant ausgebaut.
Das Wirtschaftswachstum war lange überdurchschnittlich hoch.
Aber nach wie vor verfügen 5 Prozent der Einwohner über 50 Prozent des Einkommens.
Neun Zehntel des reichen Viehbestandes gehören nur einem Prozent der Produzenten.
Das Sozialprodukt liegt bei wenig mehr als 10.000 Shilling pro Jahr.
Bis zu 40 Prozent des Volkseinkommens in Paraguay soll aus dunklen Kanälen vor allem aus Schmuggel stammen.
Einer der größten Profiteure der dubiosen Geschäfte, General Andrés Rodríguez, nach eigenen Worten von heute Nacht der Verteidiger der Demokratisierung Paraguays.
12.17 Uhr, jetzt zurück nach Österreich.
Der sogenannte Höhepunkt des Wiener Faschings, der Opernwahl, ist vorbei.
Auch rund um die Staatsoper ist wieder der Alltag eingekehrt nach den nächtlichen Demonstrationen gegen das prunkvolle Renommierfest.
Die Protestgrundgebungen von etwas mehr als 1000 teilweise vermummten Demonstranten, denen fast doppelt so viele Polizisten gegenüberstanden, gerieten streckenweise zu regelrechten Straßenschlachten.
Die Folge mehrere verletzte Polizisten, Demonstranten, Passanten und Journalisten.
Eine Nachlese zu den Anti-Opernwahl-Kundgebungen in einem Beitrag von Elisabeth Tschank aus dem Landesstudio Wien.
27 verletzte Polizisten, mindestens 25 verletzte Privatpersonen, darunter zwei ORF-Kameramänner, demolierte Autos und zwölf Festnahmen.
Das ist die Bilanz der gestrigen Auseinandersetzungen zwischen radikalen Demonstranten und der Polizei.
Es war eine neue Qualität von Gewalttätigkeit in der Bundeshauptstadt.
Die Demonstranten hatten wenige transparente und fast keine konkreten Forderungen oder Kritikpunkte.
Ein Kern von 200 bis 300 radikalen Vermummten scharte etwa 1.000 aktive Sympathisanten um sich.
Als die Demonstration vor vier Tagen angemeldet und nicht genehmigt wurde, waren die Organisatoren nicht bereit, mit der Polizei über eine Verlegung des Kundgebungsortes zu verhandeln.
Die Ausschreitungen waren vorprogrammiert.
Bereits gegen 20 Uhr gab es auf der Ringstraße den ersten Versuch, die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen und zur Oper vorzudringen.
Vermummte Demonstranten bewarfen die Polizei mit Flaschen, Steinen, Farbbeuteln und, zum ersten Mal bei einer Wiener Demonstration, mit Molotow-Cocktails.
Die Polizei, die sich zurückhaltend verhielt, wehrte sich mit Handfeuerlöschern.
Anschließend verlagerte sich der Schwerpunkt der Auseinandersetzungen auf den Karlsplatz.
Ein Ballbesucher, der auf dem Weg zur Oper war, wurde dort von der randalierenden Menge eingeschlossen.
Sein Fahrzeug wurde durch Steinwürfe und Stockschläge total demoliert.
Als der Fahrer aus dem Fahrzeug flüchtete, verwendeten die Randalierer den BKW als Rambock und versuchten die Polizeibarriere zu durchbrechen.
Ein Steinhagel und Wurfgeschosse gingen auf dem Polizeichordon nieder.
Zu diesem Zeitpunkt gab es die ersten Verletzten.
Die Polizei setzte Wasser aus Schläuchen und Gummiknüppel ein.
Mit mehreren Bussen musste Verstärkung herangebracht werden.
Zahlreiche Fensterscheiben dieser Busse gingen nach gezielten Steinschleuderwürfen in Trümmer.
Erst dann holten mehrere Hundertschaften der Polizei zum Gegenschlag aus, um die Menge zu zerstreuen.
Gegen Mitternacht löste sich die illegale Kundgebung auf.
Sie hörten Elisabeth Chunk.
Auch in einer Pressekonferenz mit dem Grünen-Abgeordneten Peter Bilz kam die Anti-Obernwall-Demonstration zur Sprache.
In erster Linie aber in seiner Eigenschaft als Vertreter der Grünen im parlamentarischen Lukona-Ausschuss hatte Peter Bilz zu dem Pressegespräch eingeladen.
Dabei kamen ausführlich alle Weiterentwicklungen der jüngsten Zeit zur Sprache, wie etwa die noch ungeklärten Provisionszahlungen der Bundesländerversicherung in Höhe von über 20 Millionen Schilling an den Londoner Makler Frank Nowak.
Daneben war aber, wie gesagt, von Pilz auch eine Stellungnahme zu den Ausschreitungen der vergangenen Nacht zu erwarten, hören Sie Robert Stoppacher.
Der grüne Abgeordnete Peter Pilz, noch im vergangenen Jahr Mitmarschierer bei der Opernballdemonstration, fehlte heuer.
Ganz bewusst, wie er sagt.
Pilz distanzierte sich denn auch in aller Schärfe von den gewalttätigen Demonstranten.
Die Bilder im Fernsehen und Berichte von Bekannten
die ich heute in der Früh bekommen habe, weisen darauf hin, dass gezielt Provokationen und Gewalt von Seiten einzelner Demonstranten ausgegangen ist.
Diese Demonstranten, die nicht in der Lage waren, dem Ganzen einen halbwegs verständlichen politischen Sinn zu geben, haben dem Demonstrationsrecht in diesem Land größten Schaden zugefügt.
Diese Demonstration in dieser Form
ohne klare politische Ziele und mit offensichtlich von einer Minderheit einkalkulierten Ausschreitungen war grober politischer Unfug.
Und ich bin heilfroh,
dass wir als Grüne mit dieser Demonstration nichts zu tun haben.
Hauptthema des Grünabgeordneten und Lukone-Ausschussmitglieds war aber die Bundesländerversicherungsaffäre.
Und hier konnte Pilz mit einem neuen Dokument aufwarten, das den Schluss zulässt, dass der Verdacht auf grobe Unregelmäßigkeiten bei der Bundesländerversicherung schon seit mehr als zweieinhalb Jahren gerichtsbekannt ist.
In einem Schriftstück des seinerzeitigen Kurt Rusow mitangeklagten Walter Bachmeier an das Arbeitsgericht Wien vom 9.
Juni 1986 wird bereits ein strafbarer Tatbestand angesprochen und es tauchen darin bekannte Namen auf.
Bundesländerzentraldirektor Löschenkohl und der ominöse Vermittler Frank Nowak.
Im Einzelnen ist in dem Schriftstück davon die Rede, dass ein Versicherungsdirektor namens Kretnik gemeinsam mit Löschenkohl und einem weiteren Versicherungsdirektor namens Marek unter Mitwirkung von Frank Nowak zwei Rückversicherungsanstalten selbst gegründet haben soll.
Von der Bundesländerversicherung sollen demnach mehrere hundert Millionen Schilling auf diese Rückversicherungen gelaufen sein.
Und auf diese Art sollen Privatgelder für Generaldirektor Kurt Rusow sowie für Kretnik Löschenkohl und Frank Nowak geflossen sein.
Soweit jedenfalls der Schriftsatz aus dem Jahr 86.
Peter Pilz wittert einen Riesenskandal.
Seit 1986 ist dem Wiener Arbeitsgericht bekannt, dass es Hinweise darauf gibt, dass bei diesen Rückversicherungen nichts in Ordnung ist.
Diese United Kingston in London,
ist die zentrale Rückversicherungsanstalt für den ganzen Versicherungsfall Lucona.
Seit 1986 liegt das auf dem Tisch.
Und seit 1986 ist nichts passiert.
Und ich frage mich wirklich, was muss noch alles vor Gericht passieren?
Wie viele Zeugen müssen eigentlich noch aussagen, bis dieser ganze Komplex Bundesländerversicherung wirklich einmal anständig und ordentlich angegangen ist?
Ob tatsächlich ein Zusammenhang mit dem gesamten Lukona-Komplex besteht, das müsse jetzt im Zuge der Untersuchungen geklärt werden, sagt Pilz.
Von sich aus kommentierte Peter Pilz dann noch das gestrige Rücktrittsangebot des Chefs der ORF-Hauptabteilung Dokumentation Franz Lavatsch.
Pilz sagte, das ist mindestens so ungeheuerlich wie all das, was um den Wiener Gerichtspräsidenten Temel passiert ist.
Das muss Konsequenzen haben.
Die erste Konsequenz wird sein, dass ich sofort bei der nächsten Lukona-Untersuchungsausschusssitzung fordern werde, dass umgehend der Generalintendant des ORF als Zeuge zu laden ist.
In diesem Fall muss genauso schnell gehandelt werden wie im Fall Dehmel.
Podgorski muss sofort vor dem Untersuchungsausschuss erscheinen und muss erklären, was seine privaten Proxsch-Verbindungen, was seine Proxsch-
und Militärmachenschaften mit der Stellung unabhängiger Redakteure im ORF zu tun haben."
Der Rücktritt des ORF-Hauptabteilungsleiters müsse sofort rückgängig gemacht werden.
Lavatsch sei ein untadeliger Journalist, sagt Pilz.
Und damit zurück zum Studio.
Der ORF teilt dazu mit, Generalintendant Tadeusz Podgorski weist mit aller Entschiedenheit die in der heutigen Pressekonferenz erhobenen Vorwürfe des Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Peter Pilz zurück und verbietet sich die offensichtliche Einmischung einer politischen Partei in die Personalangelegenheiten des ORF.
Es muss nämlich festgestellt werden, dass Dr. Franz Hlawacz seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen dem Generalintendanten freiwillig angeboten hat, heißt es in der Mitteilung des ORF.
Zurück zum Thema Opernball-Demonstration.
Eines der Themen, auch in einem Pressegespräch mit SPÖ-Zentralsekretär Josef Tschapp, Waltraud Langer informiert.
Um höchst bedauerliche Vorgänge handelt es sich für SPÖ-Zentralsekretär Josef Zschapp bei den Ereignissen rund um den Wiener Opernball.
Also ich glaube, dass halt diejenigen, die von der Umweltrentabilität ausgehen, halt diejenigen sind, die wahrscheinlich recht haben, dass das halt ein Bestandteil ist einer Attraktion in Wien.
Ob das halt in der Form, wie es halt immer durchgeführt wird, durchgeführt werden muss, ist Geschmackssache.
Ich war nicht dort.
Befragt, ob er zur Opernball-Demonstration gehen würde, meint Chapp, er würde weder an der einen noch an der anderen Veranstaltung teilnehmen.
In Erinnerungen an seine Zeit, als er noch ohne Marschall unterwegs war und auf Demos ging, krammt Chapp aber dann, als er zum Club 45 gefragt wird.
Also ich sage Ihnen Folgendes, wie der ganze Club 45 sozusagen seine florierende Zeit gehabt hat,
Da war ich gerade integriert in die Anti-Vietnam-Kriegsbewegung.
Da kommen wir wieder zu dem Thema zurück, wo Sie ja genauer wissen wollten, was meine Demonstrationsfreudigkeit betrifft.
Da kann ich mich noch gut erinnern, da sind wir einmal in der Gasse da durchgegangen, da haben sie da so runtergewunken.
In welcher Weise war das gerade, aus den Räumlichkeiten des Klub 45, ich weiß das nicht.
Ich weiß, da waren wir gerade an so einem x-ten Aufguss unserer Forderung damals gehabt, da war ich so bei den sozialistischen Studenten,
Abzug der Amerikaner aus Vietnam, Frieden in Vietnam und so weiter und so fort.
Daher kann ich mit diesem ganzen Grupp 45 eigentlich überhaupt nichts anfangen.
Was mir nicht gefällt ist, wann dort halt so Leute dann Zugang finden, die halt dann eben für die Schlagzeilen sorgen, die uns also jetzt in den letzten Wochen so beschäftigt haben.
Daher nachträglich bin ich froh, dass ich unten vorbeigegangen bin und nicht oben runtergegucken habe.
Nach SPÖ-Club-Chef Heinz Fischer übt Zsab heute ebenfalls heftige Kritik an der Justiz im Hinblick auf die Berufungsverhandlung im Fall Sinovac.
Mit dem Verfahren war ja der freiheitliche Experte im Lukona-Untersuchungsausschuss Staatsanwalt Friedrich Matuszek beauftragt worden.
Zsab, der eine gezielte Indiskretion im Zusammenhang mit dem Strafantrag vermutet, dazu... Ich glaube, dass jetzt langsam der Justizminister gefordert ist, sein vornehmes Schweigen zu durchbrechen.
und auch einmal in der Öffentlichkeit Stellung zu nehmen zu diesem doch zu registrierenden Zusammenspiel zwischen Staatsanwalt Matusek und der FPÖ-Abgeordneten Patik Babley gegen den ehemaligen SP-Vorsitzenden Sinovac.
Und es ist wirklich noch einmal wichtig, darauf hinzuweisen, dass hier der Staatsanwalt Matusek eine doch sehr wichtige Rolle für die FPÖ im Zuge dieses laufenden Versuchungsausschusses spielt und dass hier eine Optik entsteht, die für die Justiz nicht gut ist.
Und wenn eine Optik entsteht, die für die Justiz nicht gut ist,
nämlich eine Optik einer politischen Justiz, dann müsste der Justizminister eigentlich hier darauf reagieren.
Was im Strafantrag steht, weiß Chapp nicht.
Ihm gehe es hier vor allem um die Optik.
Alle bisherigen Aussagen von Justizminister Voregger hätten ihn bisher jedenfalls nicht befriedigt.
Wesentlich mehr befriedigt zeigt sich der SPÖ-Zentralsekretär über eine jüngste IFES-Umfrage unter 492 Personen.
Danach glauben jetzt 50 Prozent statt bisher 44 Prozent, dass die SPÖ bei Wahlen die relative Mehrheit erreichen würde.
Außerdem wird Bundeskanzler und Parteivorsitzenden Franitzki nach dieser Umfrage mit großem Abstand vor ÖVP-Obmann Mock und FPÖ-Obmann Haider als Garant für Sauberkeit in der Politik und für wirksame sachpolitische Entscheidungen angesehen.
Noch ein Wort zum Lukona-Untersuchungsausschuss.
Die Aussage vom Grünen Peter Pilz, er halte es für unvereinbar, dass Oberstaatsanwalt Schindler gleichzeitig Experte für die SPÖ im Ausschuss sei und auch als Zeuge geladen werde, kommentiert Ciab so.
Ich sehe darin im Moment kein Problem.
Wir bleiben beim angesprochenen Thema, zum Stichwort Matusek, noch einmal zur Erinnerung.
SPÖ-Club-Chef Heinz Fischer hat ja zu Beginn dieser Woche massive Angriffe gegen die Justiz gerichtet, und zwar im Zusammenhang mit der Betrauung von Staatsanwalt Matusek mit der Causa Sinovac.
Hier geht es um den Vorwurf falscher Zeugenaussage von Sinovac in seinem seinerzeitigen Prozess gegen den Journalisten Warren.
Fischer sagte, wie Chapp heute, es sei ein Fehler, diese Angelegenheit in die Hand Matus 6 zu legen, der gleichzeitig SPÖ-Experte im Lukona-Untersuchungsausschuss ist.
FPÖ-Experte soll das wohl heißen.
Heute traten die freiheitliche Fraktionsführerin im Lukona-Ausschuss, Helene Patik-Pablé und der FPÖ-Abgeordnete Friedhelm Frischenschlager, zur Verteidigung Matus 6 und zum Gegenangriff gegen die SPÖ an.
Thema der Pressekonferenz der beiden FPÖ-Politiker waren aber auch die derzeitigen Diskussionen um die Vermögenssteuer von FPÖ-Chef Jörg Haider.
Franz Sinnbürger informiert.
Die jüngsten Aussagen von SPÖ-Klubchef Heinz Fischer über Staatsanwalt Friedrich Matusek und dessen Betrauung mit der Causa Sinovac sind in den Augen der FPÖ-Abgeordneten Helene Patik-Pablé und Friedhelm Frischenschlager kaum verhüllte politische Pressionen der SPÖ auf die Justiz.
An sich, so Frischenschlager, sei der Vorwurf der Parteilichkeit an die Justiz fast schon üblich, wenn es um Prozesse mit Politikern gehe.
Fischer habe aber jetzt erstmals die Justiz schon im Vorhinein angegriffen und sich in unseriöser, unverständlicher und empörender Weise über Justiz, Staatsanwaltschaft Wien und Friedrich Martusek geäußert, sagt Frischenschlager.
Ich halte diese massiven Vorwürfe und wie gesagt, im Vorhinein,
als einen wirklichen Angriff auf die Objektivität der Justiz.
Ich halte diese Vorwürfe des parteipolitischen Missbrauchs der staatsanwaltischen Funktion für eine bedrohliche Angelegenheit und wirklich einen persönlichen Untergriff, wenn die persönliche Arbeit, die Sachlichkeit eines Staatsanwaltes auf diese Art und Weise angegriffen wird.
noch bevor Fischer überhaupt die sogenannte Anklageschrift kennen kann.
Matusek sei im Lukone-Ausschuss ein Experte des Parlaments, wenn auch für die FPÖ tätig, sagt Frischenschlager.
Und Fischers Angriffe schadeten somit auch der parlamentarischen Tätigkeit insgesamt.
Und für Helene Patik-Pablé ist unverständlich, wieso zwischen Matuseks Tätigkeit im Lukone-Ausschuss und seiner Arbeit als Staatsanwalt überhaupt ein Zusammenhang gesehen werde.
Warum die SPÖ da so nervös ist, das ist mir eigentlich auch nicht klar.
Was hat Sinovac mit dem Herrn Udo Broksch zu tun, dass man sagt, der Staatsanwalt, der in dieser Sache tätig wird, dürfte nicht Experte sein in der Sache Udo Broksch.
Jedenfalls, so die beiden FPÖ-Politiker, müsste diese Art von Angriffen auf die Justiz sofort aufhören.
Zweites Thema der Pressekonferenz, die aktuelle Diskussion um die Vermögenssteuer von FPÖ-Chef Jörg Haider.
Frischenschlager sagt, dass Haider so wenig Vermögensteuer zahle, sei einfach ein Ergebnis des derzeitigen Steuersystems.
Und Frischenschlager schießt sich hier besonders auf Finanzminister Ferdinand Latziner ein.
eine äußerst unseriöse Vorgangsweise, die Finanzminister Latziner gestern an den Tag gelegt hat.
Es ist ja bemerkenswert, dass zunächst einmal ein Steuerskandal Jörg Haider konstruiert wird, darüber große publizistische Aufregung entsteht und dann im Schatten dieser manipulierten Aufregung
der Finanzminister von Ungerechtigkeiten im Steuersystem spricht und ankündigt eine Steuererhöhung, eine Anhebung der Einheitswerte, wodurch der Verdacht entsteht, dass diese geplante oder jetzt aktuell angekündigte Steuererhöhung eigentlich den Geruch einer Lex Haider bekommt.
Diskussionen wie die jetzt um Haider entstünden immer gerade in Vorwahlzeiten, sagt Frischenschlager.
Für die FPÖ seien derartige Diskussionen zwar unangenehm, Frischenschlager glaubt aber nicht, dass sie Auswirkungen auf das Ergebnis der Landtagswahlen am 12.
März haben werden.
Und damit gebe ich zurück an das Studio.
Ein Bericht von Franz Sinnbürger.
Wohnen und Wohlstand auf Pump sind in Österreich Usus wie überall anders auch.
Um sich ein Bild von den Ausmaßen zu machen.
Von 1982 auf 1988 ist das Volumen der Privatkredite von 160 auf 302 Milliarden Schilling gestiegen.
Das ist ein Zuwachs von nahezu 100 Prozent.
Schulden bringen aber sehr oft Probleme mit sich, die einen Haushalt an den Rand der Existenzmöglichkeit ja in den totalen finanziellen Ruin treiben können.
Damit beschäftigt sich eine Untersuchung des Arbeiterkameradeninstituts für Gesellschaftspolitik.
Und die teilweise traurigen Resultate sind natürlich für die Vertreter der Arbeitnehmerseite Anlass gewesen, darüber nachzudenken, wie man unter anderem jenen Menschen helfen kann, die ihre Rückzahlungen ganz einfach nicht mehr schaffen.
Einschlägige Vorschläge und Forderungen hat heute Vormittag Arbeiterkammerpräsident Heinz Vogler im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert.
Hans-Christian Unger berichtet.
Rund eine Million österreichische Haushalte, das ist rund ein Drittel, hat einen Kredit zurückzuzahlen.
Sei es nun, dass man sich Geld für die Hausstandsgründung aufgenommen hat, fürs Auto, für Einrichtungsgegenstände und sei es für all jene Artikel, die heute den Grad des Wohlstands bestimmen.
Und rund 80.000 davon, so die nackte Zahl aus der Erhebung, haben Verpflichtungen, die so enorm sind, dass sie bereits am Rand des Ruins oder darüber hinaus angelangt sind.
Rechnet man dann noch jene hinzu, die ihre Rückzahlungen nur unter erheblichen Entbehrungen leisten können, dann sind es an die 170.000 Haushalte, die sich in ernsten Zahlungsschwierigkeiten befinden.
Innerhalb der einzelnen Gruppen von Kreditnehmern gibt es aber noch solche mit einem besonders hohen Risiko.
Und eine davon, die der Arbeitslosgewordenen, hat Arbeiterkammerpräsident Heinz Vogler gleich am Anfang des Pressegesprächs in den Mittelpunkt gestellt.
Dimension des Problems aufzuzeigen, nämlich dass 50 Prozent jener Haushalte, in denen der Haushaltsvorstand arbeitslos geworden ist,
ebenfalls bereits mit massiven finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, die tatsächlich bis an den Rand des finanziellen Ruins reichen.
Die weiteren Risikogruppen, die Schiederne, junge Haushalte und natürlich dann Menschen mit geringem Einkommen, die sich, wie man so schön sagt, mit einem Kredit übernommen haben.
In der Arbeiterkammer führt man viele der genannten Probleme darauf zurück, dass die Banken und Sparkassen äußerst massiv um Kreditkunden werben, ohne im gleichen Ausmaß über die Belastungen zu informieren, und dass allzu locker Geld auch an jene verliehen wird, die sich das Rückzahlen eigentlich nicht leisten können.
Weniger Großzügigkeit bei der Vergabe ist die erste Forderung der Arbeiterkammer.
Und gleichzeitig verlangt sie auch, dass die Vermögensverhältnisse der Bürger, etwa des mithaftenden Ehegatten, strenger als derzeit geprüft werden.
Ein besonderes Problem stellt nach Meinung der Arbeitnehmerseite die derzeitige Höhe der Verzugszinsen dar, die bei den Banken und Sparkassen bis zu 20 Prozent, bei einem Versandhandelskredit gar bis zu 30 Prozent pro Jahr betragen können.
Und dann hat heute AK-Präsident Vogler einen Vorschlag präsentiert, der vor allem der teuflischen Rückzahlungsspirale Einhalt gebieten soll.
Nach der derzeitigen Gesetzeslage ist es ja so, dass bei Zahlungsverzug des Schuldners sämtliche daraus resultierenden Spesen und Verzugszinsen aus den verspäteten weiteren Rückzahlungen des Kreditnehmers abgedeckt werden.
Und diese Rückzahlungen erst dann, wenn was übrig bleibt, zur Tilgung der tatsächlichen Kreditsumme verwendet werden.
Der Vorschlag nun, der verhindern soll, dass so mancher Schuldner bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag seiner vollen Kreditabdeckung nachlaufen muss.
Wir drehen das gesamte System um.
Und zwar, dass jene Zahlungen, die geleistet werden seitens des Schuldners, zunächst einmal vom Kapital gutgeschrieben werden, sodass die darauf beruhenden Verpflichtungen nicht in diesem weiteren exorbitanten Ausmaß steigen.
Uns ist bewusst, dass wir damit natürlich auch eingreifen in unser gewachsenes Rechtssystem, insbesondere auch in das des ABGB.
Aber wir glauben bei aller Ehrfurcht vor dem ABGB, dass nun trotzdem aber die Zeit aufgrund dieser Gegebenheiten reif ist, um diese neue Form der Schuldensabdeckung zu wählen.
Und schließlich noch ein Wunsch, der schon öfters geäußert worden ist, die Einrichtung eines Bürgschaftsfonds des Kreditapparats, der durch die Haftungsübernahme in schwierigen Fällen, vor allem natürlich bei unverschuldeter Notlage des Schulders, eine problemlosere Umschuldung bringen soll.
Das Argument schließlich, auf dem der gesamte Forderungskatalog der AK aufbaut, die Großzügigkeit der Kreditinstitute bei der Kreditgewährung, sollte durch Großzügigkeit bei der Milderung der Folgen ergänzt werden.
Sie hörten Hans-Christian Unger.
Die Arbeiterkammer hat übrigens auch gegen die Erhöhung der Kreditzinsen protestiert und gemeint, das wäre aufgrund der Ertragslage des Kreditapparats durch nichts gerechtfertigt.
Und gleichzeitig hat man die Erhöhung der Sparzinsen gefordert.
Ein Hinweis übrigens noch, Kreditschuldner und ihre Probleme, das ist heute auch das Thema der Sendung von Tag zu Tag auf Österreich 1 um 16.05 Uhr.
Bei der Gelegenheit auch ein Hinweis auf unser heutiges
Dieser Bauerntöter ist der Vorarlberger Ingenieur und Spezialist für Biogasanlagen in der Landwirtschaft, Herbert Pfefferkorn.
Die zuletzt gebaute Biogasanlage im Mühlviertel in Oberösterreich gilt als Musterbeispiel für die Möglichkeit, landwirtschaftliche Betriebe zu Energieproduzenten zu machen.
Da holt ein Landwirt aus seiner Biogasanlage jährlich 70.000 Kilowattstunden Strom, die er teils ins öffentliche Netz abgibt und somit verkauft.
Hochgerechnet steckt in den Abfällen aus der Landwirtschaft ein Energiepotential mit der Leistung von zwei bis drei Donaukraftwerken.
Landwirte mit Biogasanlagen erzielen aber noch weitere Effekte.
Sie gewinnen aus Abfällen hochwertige Düngemittel und sie vermeiden die in der Landwirtschaft üblich gewordene Boden- und Grundwasserbelastung.
Mehr über die Chancen von Biogasanlagen in der Landwirtschaft heute Abend im Journal Panorama um etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
12.41 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Michael Gorbatschow's Perestroika erreicht nun auch die Armee.
Was zunächst als Wirtschaftsreform im Innern begonnen hat, sollte bald auch das Verhältnis der UdSSR zur Außenwelt betreffen und damit auch die Verteidigung.
Hohe Rüstungsbudgets, die nirgends statistisch erfasst sind, massive Truppenkontingente in den Nachbarländern und ein aufwendiger Militärapparat, all das kann sich Moskau in den 90er Jahren nicht mehr leisten.
Der Umbau der Armee und die Anpassung an die neue sowjetische Außenpolitik muss innere Widerstände überwinden und beginnt mit Umbesetzungen in der Führung.
Nach dem Rücktritt des Generalstabschefs Akhromeyev und der weithin kolportierten Rücktrittsdrohung des Verteidigungsministers Yasov ist jetzt Marschall Kulikow an der Reihe, der Oberbefehlshaber des Warschauer Pakts.
Zwölf Jahre lang stand er an der Spitze des Warschauer Pakts.
Doch der alte Marschall passt offenbar nicht mehr in die neue Abrüstungslinie.
Raimund Löw, Moskau.
Spitze hat Symbolbedeutung.
Nach der Sowjetunion haben jetzt auch andere Oststaaten einseitige Truppenreduzierungen bekannt gegeben.
Es gibt neue Aufgaben, sie umzusetzen, bedarf es eines anderen Führungstyps an der Spitze.
General Pyotr Luschev, der neue Mann, gehört zwar noch jener Generation an, die im Zweiten Weltkrieg aktiv gekämpft hat, aber ganz nach oben ist er erst unter Michael Gorbatschow gekommen.
1985 erhielt er das wichtige Kommando über die Sowjettruppen in der DDR.
Und ein Jahr später wurde er einer der Stellvertreter des Verteidigungsministers.
Er gilt auch heute als enger Vertrauter von Verteidigungsminister Dmitry Jasov.
Und an den jüngsten Umbauplänen der Sowjetarmee dürfte er wesentlich beteiligt gewesen sein.
Westlichen Militärkreisen in Moskau ist General Luschev aufgefallen, weil er schon seit Jahren betont, was jetzt sozusagen offizielle Doktrin ist.
Dass auch die sowjetische Armee eine Perestroika braucht und zwar vor allem in Richtung besserer Qualität.
sowohl in der Führung als auch im Kriegsmaterial.
Andererseits gilt er als betont vorsichtig, immer auffällig zurückhaltend, wenn es um Attacken gegen den Westen geht.
Eine günstige Voraussetzung für die schwierigen Truppenabbauverhandlungen zwischen Ost und West, die im März in Wien beginnen.
In einem Zeitungsinterview hat sich jetzt auch der vor zwei Monaten zurückgetretene Generalstabschef Achromeje zu Wort gemeldet.
Ein ungewöhnlicher Schritt für einen pensionierten Armeeschef.
Achromeyev beteuert zwar, nur aus Gesundheitsgründen und nicht wegen Differenzen mit Gorbatschow zurückgetreten zu sein, aber als Wunschkind der Militärs will er das Kürzungspaket denn doch nicht bezeichnen.
Zahlen über das echte Militärbudget, die von der sowjetischen Öffentlichkeit seit Wochen so energisch verlangt werden, kann auch er nicht geben.
Das offizielle Verteidigungsbudget von 20 Milliarden Rubel beinhaltet nur die von der Armee bezahlten Löhne, die Ausgaben für Kleidung, Wohnraum und Kasernen sowie das Kampftraining.
Die gesamte Rüstungsproduktion, die militärische Forschung und der Test neuer Waffen ist im offiziellen Verteidigungsbudget nicht enthalten.
Und wie hoch diese Kosten wirklich sind, das konnte bis jetzt auch von der Armeeführung selbst nicht errechnet werden.
Die Sowjetunion hat auch in der Vergangenheit nicht die Absicht gehabt, irgendjemanden anzugreifen, sagt der ehemalige Generalstabschef.
Aber er gibt zu, unsere Einheiten wurden zu offensiven Aktionen ausgebildet.
Dementsprechend war auch die Organisation der sowjetischen Streitkräfte in Europa.
Achromeyev erklärt dies als Erbe des Zweiten Weltkrieges, aus dem die sowjetischen Strategen den Schluss gezogen haben, dass Offensivaktionen die beste Verteidigung gegen einen möglichen Aggressor seien.
Was heute abläuft, sagt der jetzt im Kreml als Gorbatschow-Berater fungierende ehemalige Generalstabschef, das ist der größte Umbau der sowjetischen Militärdoktrin seit dem Ende des zweiten Weltkrieges.
Raimund Löw aus der sowjetischen Hauptstadt, 12.45 Uhr.
In Europa wurde die Geheimdiplomatie erfunden, in Amerika das scheinbare Gegenteil davon, die öffentliche oder öffentlichkeitsorientierte Diplomatie.
Die Ziele sind ähnlich.
Mit gezielter Medienarbeit und Bemühungen um die Meinungsmacher der amerikanischen Öffentlichkeit versuchen immer mehr Länder, ihr Image zu verbessern und über dieses Image auch die amerikanische Politik zu beeinflussen.
Mit einiger Verspätung ist auch Österreich in das eingestiegen, was bisher vorwiegend das Geschäft von Großkonzernen und Interessensverbänden war.
Eine Österreich-Lobby in Washington.
Klaus Emmerich berichtet.
Clayburn Pell ist als Vorsitzender des Außenpolitischen Senatsausschusses unbestritten ein Schwergewicht.
Als demokratischer Senator von Rhode Island ist er seit 28 Jahren ein Mann, dessen Wort nicht nur im Club der Clubs oft Ausschlaggebend ist,
wie der amerikanische Senat gelegentlich genannt wird.
Wenn sich dieser knorrige Senator Patel für den Gedanken erwärmt, an der Bildung eines Freundschaftskreises zwischen amerikanischen Kongressmitgliedern und österreichischen Parlamentariern mitzuwirken, so hat das für Washington schon einigen Stellen Wert.
Die ÖVP-Abgeordneten König und Rechtl versuchen bei Gesprächen, wie mit Senator Patel, am Wiederaufbau des österreichischen Ansehens in den USA mitzuwirken.
Wie andere Politiker Österreichs konnten sie in Washington zunehmende Aufgeschlossenheit gegenüber unserem Land registrieren.
Im Fall des Freundschaftskreises geht es darum, die intensiven Vorarbeiten der österreichischen Diplomatie vor allem von Botschafter Höss zu intensivieren.
Diese Zusammenarbeit der Parlamentarier aus Washington und aus Wien soll noch heuer förmlich organisiert werden.
Österreich befindet sich mit einem solchen Freundeskreis in guter Gesellschaft.
Die meisten europäischen Länder verfügen bereits über eine solche Kontaktstelle.
Regelmäßige Besuche, Gespräche, Verhandlungen, Symposien oder auch gesellschaftliche Anlässe nutzen dabei Politiker und Parlamentarier aus Europa und neuerdings auch aus Asien gegenüber den Washingtoner Entscheidungsträgern.
Es hat jahrelange interne Bemühungen auf österreichischer Seite bedurft,
um die Erkenntnis umzusetzen, dass die Großmacht USA nun einmal ihren eigenen politischen Stil hat.
Routine-Kontakte zwischen Botschaften und Außenministerium zu pflegen reicht einfach nicht aus, um das Image zu erhalten.
Vielmehr sind sich die meisten Länder, vertreten durch Regierungen, Diplomaten und oft auch durch teure Public Relations-Organisationen, nicht so gut wie Interessenvertreter, also Lobbyisten, in Washington aufzutreten, vor allem auf dem Capitol.
Österreich wird hier immer wieder ein Nachholbedarf nachgesagt, vor allem nachdem Dr. Kurt Walter auf die sogenannte Watchlist gesetzt wurde, also praktisch mit einem Einreiseverbot belegt ist.
Schon vorher bemängelten amerikanische Gesprächspartner die Zurückhaltung Österreichs bei Wahrung seiner Interessen etwa im Vergleich zu vergleichbaren Ländern wie der Schweiz, Schweden oder den Benelux-Staaten.
Nach dem erweiterten Amerika-Konzept des Außenamtes soll nun mit sogenannter Public Diplomacy, öffentlich geführter Diplomatie, nicht nur in der amerikanischen Hauptstadt großflächig operiert werden, sondern auch in den amerikanischen Provinzen.
Im neuen Versuch, Österreichs Interessen auf einem schwierigen Platz angewesen zu vertreten, geht es im Vordergrund um Vermittlung von Grundwissen, im Hintergrund jedoch um Schadensbegrenzung, sowohl im beiderseitigen politischen wie auch wirtschaftlichen Interesse.
Es geht aber auch im internationalen Ortsstratsch, wo Städte wie Washington oder New York wie Verstärker wirken, nicht nur in den Medien, sondern bis in die Amtsstuden darum, rund um die Welt Österreich angemessen vertreten zu sehen.
Die immer neuen Anläufe für Österreichs Ansehen und gerechtere Einordnung etwas zu tun, finden freilich ihre natürliche Grenze in den bescheidenen personellen und vor allem finanziellen Möglichkeiten Österreichs.
Wir werden nicht nur von vergleichbaren europäischen Ländern übertroffen, sondern auch von britischen Weltstaaten wie beispielsweise Jamaika.
Klaus Emmerich war der Berichterstatter.
El Charro, einer der erfolgreichsten Sänger und Entertainer der letzten Jahre, beginnt heute Abend in der Wiener Stadthalle seine diesjährige Europa-Tournee.
El Charro war eigentlich ein Spätzünder.
Erst mit etwa 30 Jahren entschied er sich, professioneller Musiker zu werden.
Sein Aufstieg erfolgte dann relativ rasch, seither hält er sich konstant an der Spitze der internationalen Musikbranche.
Den Höchstgrad an Popularität erreichte er mit seinem vorletzten Album, Alice for Lover, mit dem er sich auch am meisten von seinem ursprünglichen Jazzgesang entfernt hat.
Mehr über El Charro von Martin Traxler.
Tonsongleur, Stimmbandartist, Vokalakrobat, derlei Bezeichnungen hat sich die internationale Presse für den wohl außergewöhnlichsten Sänger und Entertainer des vergangenen Jahrzehnts ausgedacht.
Was Elsher-Roe mit seiner Stimme zustande bringt, verblüfft und fasziniert immer wieder.
Er versteht es, die Klangfarben seiner Stimme auf unvergleichliche Weise zu variieren.
Er imitiert Flöten und Saxofonklänge, ebenso wie das Hämmern von Trommeln oder das Zupfen des Kontrabasses.
Er vereint alle Facetten der schwarzen, amerikanischen Gesangskultur in sich.
Vom einfachen Spiritual über Blues und Soul-Rhythmen bis hin zu komplexen Jazz-Kompositionen.
Bei all dem überzeugt Jarot durch Witz und Einfallsreichtum in seinen Phrasierungen und vor allem durch die scheinbare Leichtigkeit, mit der er das alles bewältigt.
In den letzten Jahren allerdings hat seine Experimentierfreude merklich abgenommen.
Seine Songs wurden ihn zunehmendem Maße gefälliger und konventioneller, aus virtuos vorgetragenen Skat-Improvisationen wurden schlichte einschmeichelnde Popweisen.
Die Jazz-Fans verstanden die Welt des Herrn Jarot nicht mehr und benannten ihn kurzerhand Hitparadenbaby.
Dem Künstler selbst scheint das nicht viel auszumachen, er verwehrt sich aber gegen jegliche Etikettierung.
eine Missnummer, eine Missbeschreibung, eine unvollkommene Beschreibung, um in den Anfängen immer Al Jarreau als Jazzsänger genannt zu haben.
Zunächst einmal ist es eine fälschliche und eine unvollständige Beschreibung, dass man mich von Anfang an einen Jazz-Sänger nannte.
Der Punkt ist der, dass jeder, der mich als Jazz-Sänger bezeichnete, vergaß oder einfach nicht einsehen wollte, dass ich von Beginn an ein Rhythm & Blues-Sänger war.
Meine ersten Alben können einfach nicht als Jazz-Alben bezeichnet werden, da singt sie nicht.
Es sind Al Jarreau-Alben.
Und Al Jarreau singt etwas Jazz, singt Rhythm & Blues und singt einige weiche, gefühlvolle Pop-Balladen und andere poppige Dinge.
Und das ist die Wahrheit.
Und das ist die Wahrheit.
Wenn sich Al Jarreau auch in keiner Weise nur als Jazzsänger empfindet, so sind doch dort seine Wurzeln zu suchen.
Er wuchs als fünftes Kind einer Pfarrersfamilie auf und hatte den ganzen Tag gospelse und einfache Jazzrhythmen in den Ohren.
Er verdiente sich als Jazzsänger das Geld für sein Studium und widmete sich auch während seiner Arbeit als Psychotherapeut in einem Rehabilitationszentrum immer wieder der Musik.
Irgendwann in den späten 60er Jahren kam dann der Entschluss, die Musik als Beruf zu wählen.
Er tingelte durch die amerikanischen Clubs und hielt sich einigermaßen über Wasser.
Der große Durchbruch gelang seltsamerweise in Deutschland.
Er trat dort bei diversen Festivals auf, wurde zur Entdeckung des Jahres und heimste gleich einige Schallplattenpreise ein.
Darunter die Auszeichnung für den besten internationalen Nachwuchskünstler.
Und das mit 35 Jahren.
Von da an ging es steil bergauf.
Heute ist der knapp 50-Jährige einer der ganz Großen im internationalen Musikgeschäft.
Zu Gute halten muss man El Jarró, dass er trotz aller Erfolge sich seine Natürlichkeit bewahrt hat.
Immer noch versprühen seine Auftritte Vitalität und Lebensfreude.
Vor allem neigt er auf der Bühne viel eher dazu, von seinem jetzigen Kurs ein wenig abzuweichen.
Und auf diese Weise hat man die Möglichkeit, etwas von jenem besseren Teil seines Talents kennenzulernen, den er uns auf seinen Platten seit Jahren vorenthält.
What did you say?
I've fallen overboard.
Every danger sign I've just ignored.
You never meant to put me out to sea.
Ask me where I've been.
Heaven knows I've sinned.
Waiting in the wings and wasting time.
But I'll be watching you.
I'll watch up the fountain.
Find the secret corners of your mind.
Go out of the way to your heart that's in the stars.
You're destined to be my baby.
I wanna be so good to you, honey You wonder why you question to be my baby I want to lay there looking after you I want to bless you when you say good you
El Charró heute Abend in der Wiener Stadthalle.
Ein weiteres Österreich-Gastspiel El Charrós ist angesetzt am 21.
März in der Olympiahalle in Innsbruck.
Ein Programm-Tipp noch heute gibt es eine neue Ausgabe der Senderei Im Brennpunkt.
Das Thema heute, Universitäten 1989, viele Studenten, wenig Geld.
Unbehagen kennzeichnet die Stimmung an zahlreichen österreichischen Hochschulinstituten.
Wurden Entwicklungen seit Jahren nun an Österreichs Universitäten von Wissenschaftspolitikern falsch beurteilt?
Gibt es Versäumnisse?
Wie sieht die Zukunft an den österreichischen Hochschulen aus?
Nicht zuletzt auch unter dem Gesichtspunkt der Annäherung Österreichs an die europäische Gemeinschaft.
Das und mehr in dem Zusammenhang untersucht im heutigen Brennpunkt, 21 Uhr, Programm Österreich 1, Hans-Christian Scheidt.
Im Mittagsschonal jetzt ein aktueller Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Abgeordneter Pilz von den Grünen hat ein Dokument präsentiert, aus dem seines Erachtens hervorgeht, dass Unregelmäßigkeiten bei der Bundesländerversicherung seit mehr als zwei Jahren gerichtsbekannt sind.
Pilz erklärte, bereits im Juni 1986 habe der gemeinsam mit Kurt Rusow verurteilte Angestellte der Bundesländerversicherung Bachmeier dem Arbeitsgericht ein Dokument vorgelegt, das zeige, dass hunderte Millionen Schilling aus der Bundesländerversicherung auf Scheinfirmen abgezweigt wurden.
Nach den Worten des grünen Abgeordneten sind in die Affäre Bundesländerdirektoren sowie der Makler Frank Nowak verwickelt.
Die Freiheitlichen werfen der SPÖ vor, kaum verhüllten Druck auf die Justiz auszuüben.
Der stellvertretende FPÖ-Clubobmann Frischenschlager sagte, er sehe einen bedrohlichen Angriff auf die Objektivität der Justiz durch die jüngsten Attacken von SPÖ-Clubobmann Fischer gegen den Staatsanwalt Matuszek im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen den früheren Bundeskanzler Sinovac.
Frischenschlager fügte hinzu, er vermute einen Frontalangriff gegen die Justiz, wenn Fischer behaupte, die Causa Sinovac sei Matuszek zugeschanzt worden.
Der stellvertretende FPÖ-Clubobmann stellte klar, Matuszek habe kein nahes Verhältnis zu den Freiheitlichen.
Der Staatsanwalt ist auf Vorschlag der freiheitlichen Experte beim Lukona-Untersuchungsausschuss.
SPÖ-Zentralsekretär Zschapp forderte Justizminister Vorreger auf, über ein mögliches Zusammenspiel zwischen Staatsanwalt Matuszek und freiheitlichen Politikern Stellung zu nehmen.
Bei der Anti-Opernwahl-Kundgebung in Wien haben sich Straßenschlachten entwickelt.
Vermummte Gewalttäter beschädigten Autos, warfen Schaufensterscheiben ein und griffen die zur Sicherung der Oper eingesetzten Polizeieinheiten an.
Bei den Ausschreitungen wurden mehr als 50 Personen verletzt, es gab 12 Festnahmen.
Polizeipräsident Bögl berichtete, zu der Kundgebung hätte auch ein Lastwagen mit Molotow-Cocktails gebracht werden sollen.
Das Fahrzeug wurde allerdings rechtzeitig entdeckt und beschlagnahmt.
Der Fahrer ist in Haft.
ÖVP-Sicherheitssprecher Edmeier wies auf Ausrüstungsmängel bei der Polizei hin, die der Einsatz vor der Oper deutlich gemacht habe.
Nach Ansicht Edmeiers fehlen Schutzschilde, Schutzhelme und Wasserwerfer.
Die Grünen haben sich von den Gewalttätigkeiten distanziert.
Im Gebiet der Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost in Wien-Favoriten ist neuerlich ein Sexualmord verübt worden.
Am Vormittag wurde im Stiegenhaus eines Wohngebäudes ein zehnjähriges Mädchen erhängt aufgefunden.
Die Leiche war halbnackt.
Am Nationalfeiertag des Vorjahres war nur wenige Gehminuten von diesem Tatort entfernt ein Sexualmord an einem Mädchen verübt worden, das vorher eine Diskothek besucht hatte.
Das Verbrechen ist noch ungeklärt.
Paraguay.
Der Putsch gegen den 76-jährigen Diktator Alfredo Strössner dürfte gelungen sein.
Anführer des Umsturzes ist der General Andrés Rodríguez.
Der General versichert, er wolle demokratische Verhältnisse in Paraguay einführen.
In der Hauptstadt Asunción gab es heftige Kämpfe zwischen Putschisten und den Strössner-treuen Militärs.
Nach Berichten von Augenzeugen wurde der Diktator festgenommen.
Strössner war in Paraguay seit 1954 an der Macht.
China.
Der sowjetische Staats- und Parteichef Gorbatschow wird zu einem offiziellen Besuch in die Volksrepublik China reisen.
Die chinesische Führung hat die Besuchseinladung gegenüber dem sowjetischen Außenminister Shevardnadze ausgesprochen, der seit Mittwoch in Peking verhandelt.
Gorbatschow soll vor allem Gespräche mit dem starken Mann Chinas, Deng Xiaoping, führen.
Das letzte chinesisch-sowjetische Gipfeltreffen fand vor drei Jahrzehnten statt.
Und jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Gebietsweise Nebel oder Hochnebel.
Lokal Nieseln.
Sonst sonnig.
Nachmittagstemperaturen 0 bis 9 Grad.
Es ist gleich 13 Uhr.
Das war das Mittagsjournal vom 3.
Februar.
Im Namen des Teams einen recht angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.