Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1984.06.07
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagschanal begrüßt Sie Werner Löw.
Hier gleich ein Überblick über jene Themen, zu denen wir in der folgenden Stunde ausführlichere Beiträge und Korrespondentenberichte anbieten wollen.
Heute Abend soll der Vertrag über die Finanzierung des neuen Wiener Konferenzzentrums mit den arabischen Geldgebern unterzeichnet werden.
Wir fassen dazu die Geschichte des mittlerweile im Rohbau fast fertigen Gebäudes bei der Wiener UNO-City zusammen.
In der Presseschau geht es heute um Finanzminister Salcher.
Unter anderem zitieren wir aus dem ersten Interview, dass Salcher über seine ursprünglichen Rücktrittspläne und sein schließliches Bleiben gegeben hat.
Es erscheint in der heutigen Arbeiterzeitung.
Dann die heutige Parteivorstandssitzung der ÖVP.
Sie steht im Zeichen des bevorstehenden 50.
Geburtstags von Parteichef Alois Mock.
Und der Gebrauchtwagenhandel nimmt Stellung zur aktuellen Affäre um manipulierte Autos.
Gebrauchte Leihwagen der Marke Renault sollen ja nach Verjüngungskuren am Kilometerzähler ahnungslosen Käufern zu weit überhöhten Preisen und mit verborgenen Schäden verkauft worden sein.
Das Rote Kreuz schließlich stellt in Wien seine modernisierte Blutspendezentrale vor.
Auch hier werden jetzt Computer eingesetzt.
Der Premierminister des Apartheidstaates Südafrika kommt heute im Zuge seiner umstrittenen Europareise nach Wien.
Wir bringen dazu ein Porträt von Peter Willem Botha.
Und nach dem Kampf um den goldenen Tempel der Sikhs in der nordindischen Stadt Amritsar wurde der militante Sikh-Führer Bindrawale heute tot aufgefunden.
In ganz Indien drohen nach der Militäraktion im Sikh-Heiligtum Unruhen.
Die Kulturthemen dieses Mittagsschonals schließlich sind die Biennale von Venedig, die ab kommendem Sonntag für das Publikum zugänglich sein wird, und Junge Literatur in Österreich, ein Nachwuchswettbewerb des österreichischen Bundesverlags.
Soweit also das Programm, das wir in der kommenden Stunde unterzubringen hoffen.
Zuerst aber wie immer die Nachrichten, zusammengestellt von Raimund Heller, gelesen von Josef Wenzel-Knatik.
Großbritannien.
In London beginnt heute eine Wirtschaftsgipfelkonferenz der sieben führenden westlichen Industriestaaten.
Beratungsthemen sind die weltwirtschaftliche Erholung, die Schuldensituation der Entwicklungsländer, die Folgen der amerikanischen Hochzinspolitik und die Ost-West-Beziehungen.
An dem dreitägigen Gipfeltreffen nehmen die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs, der Bundesrepublik Deutschland, Italiens, Kanadas, der USA und Japans teil.
Die Londoner Polizei hat für die Konferenz die umfangreichsten Sicherheitsvorkehrungen in der Geschichte Großbritanniens getroffen.
UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar wies die Teilnehmer des Gipfeltreffens in einem Schreiben auf die Probleme der dritten Welt hin.
Er betonte, die Entwicklungsländer müssten am Wirtschaftsaufschwung teilhaben können.
USA.
Nach den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles wird die Sowjetunion nun auch die Spiele für Behinderte boykottieren.
Die Behindertenwettkämpfe finden in der zweiten Junihälfte auf Long Island im Bundesstaat New York statt.
Nach Mitteilung der Organisatoren hat die Sowjetunion gestern ihre Absage ohne Angabe von Gründen mitgeteilt.
Polen Das Gründungsmitglied des verbotenen Komitees für soziale Selbstverteidigung, Jacek Koron, hat die Friedensbewegungen in aller Welt wörtlich aufgefordert, den friedlichen Kampf der polnischen Gesellschaft gegen die Militärdiktatur zu unterstützen.
Der seit zweieinhalb Jahren ohne Gerichtsverfahren inhaftierte Kuron betont in einem der westlichen Presse zugeleiteten Brief, die Friedensbewegungen hätten die moralische Pflicht, auch den Kampf der Kriegsgegner in Osteuropa zu unterstützen.
Wegen ihres friedlichen Widerstandes gegen die Regierung sei die polnische Bevölkerung von einer sowjetischen Intervention bedroht, erklärt Kuron.
Die Sicherheitsbehörden haben in den vergangenen Tagen sieben Personen wegen staatsfeindlicher Tätigkeit festgenommen.
Ihnen wird die Anbringung von Plakaten mit regimekritischem Inhalt auf öffentlichen Plätzen vorgeworfen.
Polen.
Der rumänische Staats- und Parteichef Nicolai Ceaușescu hat sich auch in Warschau für eine Wiederaufnahme der sowjetisch-amerikanischen Verhandlungen über die Mittelstreckenwaffen in Europa ausgesprochen.
Bei einem Empfang in der polnischen Hauptstadt setzte sich Ceausescu außerdem dafür ein, dass an solchen Gesprächen auch die europäischen Staaten in irgendeiner Form beteiligt werden.
Sie würden in erster Linie die Opfer von Raketen sein, meinte der rumänische Staats- und Parteichef.
Österreich
Die heutige Sitzung des Bundesparteivorstands der ÖVP stand im Zeichen des 50.
Geburtstags von Parteichef Alois Mock.
Zu Beginn der Sitzung überbrachte der Vorarlberger Landeshauptmann Kessler die Glückwünsche der neun Landes- und der sechs Teilorganisationen der ÖVP.
Etwa 50.000 Waldbauern in Niederösterreich fordern eine rasche Entschädigung für Einbußen durch Luftverunreinigungen.
Da ein sogenanntes Feststellungsverfahren zur Ermittlung des Verursachers jahrelang dauert, hat Landwirtschaftskammerpräsident Matthias Bierbaum eine Änderung des Forstgesetzes vorgeschlagen.
Danach soll bis zur Feststellung des Verursachers der Staat die Schadenersatzsumme vorstrecken.
Nur auf diese Weise sei es möglich, meinte der Agrarpolitiker, den geschädigten Waldbauern rasch und unbürokratisch zu helfen.
Der niederösterreichische Agrarexperte Franz Blochberger schätzt, dass in Österreich zur Sanierung bereits geschädigter Wälder und für dringend notwendige Umweltschutzmaßnahmen 20 Milliarden Schilling aufgebracht werden müssten.
Bundesrepublik Deutschland
Die Verhandlungen in der Metallindustrie im Arbeitskampf um die Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich werden heute fortgesetzt.
Die Konfliktparteien wollen versuchen, eine endgültige Lösung zu finden.
Der Stuttgarter Bezirksleiter der Metallgewerkschaft kündigte an, er werde eine neue Variante eines Stufenplanes zur Einführung der 35-Stunden-Woche vorlegen.
Auch in der Druckindustrie werden heute Verhandlungen abgehalten.
Wegen der gestern neuerlich ausgeweiteten Streiks werden heute einige Tageszeitungen wieder nur in eingeschränktem Umfang oder gar nicht erscheinen.
Mit den Stimmen der SPD und der Grünen ist heute der Landesvorsitzende der SPD, Holger Berner, für das Amt des hessischen Ministerpräsidenten wiedergewählt worden.
Mit der heutigen Abstimmung wurde die in der vergangenen Woche vereinbarte langfristige parlamentarische Zusammenarbeit zwischen der SPD und den Grünen besiegelt.
Auf Antrag der CDU wurde die Sitzung des Landtages unmittelbar nach der Wahl Berners unterbrochen.
Die CDU begründete dies damit, dass sie eine Anfechtung der Abstimmung erwäge, da sie an der Rechtmäßigkeit des Wahlvorgangs zweifle.
Vier unbekannte Männer haben bei einem Überfall auf die Wachtposten eines Bundeswehr-Munitionsdepots in Schleswig-Holstein zwei Schnellfeuergewehre und 20 Schuss Munition erbeutet.
Eine Alarmfahndung der deutschen Polizei blieb bisher ohne Ergebnis.
Die Täter hatten den Maschendrahtzaun des Munitionslagers durchschnitten und sich auf dem Gelände versteckt.
Sie schlugen die beiden Soldaten auf ihren Patrouillengang nieder und flüchteten mit den Waffen.
Widersprüchlich ist die Einschätzung der sogenannten Affäre Kiesling durch Regierungsparteien und Opposition nach Abschluss der parlamentarischen Untersuchungen in Bonn.
Der deutsche Bundeswehrgeneral Günther Kießling war unter dem Vorwurf der Homosexualität Ende Dezember 1983 entlassen und nach einem Monat wieder rehabilitiert worden.
Die Regierungsparteien nehmen im veröffentlichten Abschlussbericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission Verteidigungsminister Manfred Werner in Schutz.
Sozialdemokraten und Grüne kritisieren dagegen das Verhalten Werners und fordern neuerlich seinen Rücktritt.
Einig sind sich Regierung und Opposition allerdings darüber, dass Angehörige des Militärischen Abschirmdienstes schwere Fehler gemacht haben.
Regierungsparteien und Sozialdemokraten verlangen nun eine Prüfung, ob die Befugnisse des militärischen Abschirmdienstes gesetzlich geregelt werden sollen.
Die Grünen verlangen die Abschaffung des Nachrichtendienstes.
Iran, Irak.
Beim Beschuss von drei iranischen Städten durch die irakischen Streitkräfte sind nach einer Meldung von Radio Teheran in der vergangenen Nacht 20 Menschen getötet oder verwundet worden.
60 Wohnhäuser wurden zerstört.
Der Iran hat einen weiteren Teil der strategisch bedeutenden Meeresstraße von Hormuz zum Kriegsgebiet erklärt.
In einer Meldung aus Teheran heißt es, Handelsschiffe müssten in diesem Gebiet mit Durchsuchungen rechnen.
Schiffe mit dem Kurs nach dem Irak würden beschlagnahmt.
Ein unter liberianischer Flagge fahrender Frachter ist im persischen Golf durch eine Explosion im Maschinenraum schwer beschädigt worden.
Die Detonation wurde nach Ansicht von Experten von einer Treibmine verursacht.
Die Führung in Teheran hat den Abschuss eines iranischen Kampfflugzeuges durch Saudi-Arabien bestätigt und zugleich die Regierung Saudi-Arabiens bei weiteren Zwischenfällen vor Gegenmaßnahmen gewarnt.
Nach Angaben des Irans wurde das Kampfflugzeug vom Typ Phantom F4 über internationalen Gewässern im Persischen Golf abgeschossen.
Saudi-Arabien erklärt, die Maschinen haben den Luftraum des Landes verletzt.
Indien.
Der Führer der militanten Religionsgemeinschaft der Sikhs, Jarnail Singh Bindaranwale, ist während der schweren Kämpfe bei der Erstürmung des goldenen Tempels von Amritsar getötet worden.
Nach einer Meldung der indischen Nachrichtenagentur PTI wurde der Sikh-Führer von Regierungstruppen tot aufgefunden.
Bei der Erstürmung des Tempelkomplexes von Amritsar, der als größtes Heiligtum der Sikhs gilt, kamen mindestens 300 Menschen ums Leben.
In Neu-Delhi hat die Polizei heute einen Tempel hermetisch abgeriegelt, in dem sich etwa 1000 SIG-Extremisten verschanzt haben.
Einige SIG-Demonstranten plünderten Geschäfte in der Umgebung.
Es kam zu Straßenschlachten mit der Polizei.
USA.
Die Suche nach 18 noch vermissten Besatzungsmitgliedern des in der Nähe der Bermuda-Inseln gesunkenen britischen Großseglers Marques ist nach Mitteilung der amerikanischen Küstenwache in New York eingestellt worden.
Mit einer Wiederaufnahme der Suche sei allenfalls zu rechnen, wenn es neue Hinweise auf noch Überlebende gebe, sagte der Sprecher.
Die Marques, die an einer Wettfahrt von den Bermudas nach Halifax in Kanada teilnahm, war Sonntag in schwerer See nordöstlich von Hamilton auf den Bermudas gesunken.
Neun Mann konnten kurz nach dem Unglück lebend, einer nur noch tot geborgen werden.
Bei einer Routinkontrolle eines Autofahrers hat die amerikanische Polizei in der Nähe von Santa Fe in Neu-Mexiko 45 Kilogramm Heroin entdeckt.
Der Wiederverkaufswert des Rauschgifts wird auf mehr als eine Milliarde Schilling geschätzt.
Der Autofahrer, in dessen Fahrzeug das Heroin gefunden wurde, war wegen Geschwindigkeitsüberschreitung von einem Streifenwagen gestoppt worden.
Europäische Gemeinschaft
Von den 270 Millionen Einwohnern der zehn Länder der Gemeinschaft werden nach jüngsten Schätzungen etwa 21 Millionen als Analphabeten bezeichnet.
In einer Tagung in Luxemburg haben die Bildungsminister der Staaten der Gemeinschaft beschlossen, dem Analphabetismus mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Der ORF teilt mit.
Die Brutto-Bilanzsumme des ORF überstieg im Jahre 1982 erstmals die 10 Milliarden Schilling-Grenze.
Sie hat sich gegenüber 1981 von 9,5 Milliarden auf 10,2 Milliarden Schilling erhöht.
Auf Investitionen entfielen im ORF im Jahre 1982 609 Millionen Schilling.
Die Erträge lagen um 550 Millionen Schilling höher als 1981.
55 Prozent davon stammten aus den Teilnehmerentgelten und 34 Prozent aus der Werbung.
Das Geschäftsjahr 1982 schloss mit einem Gewinn von 41,6 Millionen Schilling.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Das flache aber ausgedehnte Tief über West- und Mitteleuropa ändert seine Lage nur wenig und bleibt für den Alpenraum weiterhin wetterbestimmend.
Aussichten bis morgen früh.
Veränderliche häufig auch starke Bewölkung und einzelne Strichregen und Regenschauer.
Im weiteren Verlauf auch einzelne Gewitterbildungen.
Schwachwindig, Nachmittagstemperaturen 14 bis 18, Frühtemperaturen morgen 8 bis 13 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag, weiter unbeständig und kühl.
Bei unterschiedlicher Bewölkung einige Regenschauer, vereinzelt auch Gewitter.
Schwache Winde, Tageshöchsttemperaturen die nach Bewölkung 16 bis 21 Grad.
Die Wetterforscher auf Pfingsten, allmählicher Übergang zu wärmeren und sonnigeren Wetter.
Nun noch die Messwerte von heute 12 Uhr Mittag.
Wien bedeckt Regen 13 Grad, Eisenstadt bedeckt 14 Grad, Nordwind 20, Linz bedeckt 14 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde, Salzburg stark bewölkt 15 Grad, Innsbruck stark bewölkt 13, Bregenz wolkig 14, Graz bedeckt 13 Grad und Klagenfurt stark bewölkt 15 Grad.
Es ist jetzt vierzehn Minuten nach zwölf, Sie hören das Mittagsschonal des aktuellen Dienstes.
Im Finanzministerium in Wien sollen heute Abend endgültig jene Verträge unterzeichnet werden, welche die Beteiligung arabischer Staaten am neuen österreichischen Konferenzzentrum neben der Wiener UNO-City regeln.
Die Verträge sehen eine Kapitalbeteiligung des Königreichs Saudi-Arabien, des Staates Kuwait und der Vereinigten Arabischen Emirate mit einer Gesamtsumme von 1,5 Milliarden Shilling auf Dollarbasis vor.
Die Verträge sind schon seit längerem paraffiert, also vorunterzeichnet sozusagen, es bestand bereits grundsätzliches Einverständnis zwischen Österreich und den arabischen Staaten.
Umstritten war allerdings noch die interne Aufteilung dieser 1,5 Milliarden.
Mit dem heutigen Vertragsabschluss geht ein jahrelanges politisches Dauerthema in seine Endrunde, ein Thema, das untrennbar mit dem Namen von Altkanzler Bruno Kreisky verbunden ist.
Fritz Besater schildert im folgenden Beitrag den langwierigen und facettenreichen Weg von der Idee bis zur Verwirklichung des Großprojekts am linken Donauufer.
Badehunger Gewiener, die seit Ausbruch der warmen Jahreszeit wieder mit und ohne Textilien die kilometerlangen, schnurgeraden Strände der Neuen Donau bevölkern, sind an den Anblick bereits gewöhnt.
Wenn Sie sich dem Entlastungsgerinne, dem Eldorado des kleinen Mannes nähern, sehen Sie neben der kühlen Architektur der UNO-City hingeduckt einen kleinen Bau, der von außen so gut wie fertig zu sein scheint.
Das österreichische Konferenzzentrum oder auch
das Bruneum, wie scharfzüngige Kommentatoren angesichts der jahrelangen Bemühungen von Altkanzler Bruno Kreisky um eine besondere Form der Finanzierung des Zentrums schrieben.
Für Bruno Kreisky und mehr noch für Herbert Salcher ist die heutige Vertragsunterzeichnung kein Tag wie jeder andere.
Gerade Salcher war wegen der arabischen Mietfinanzierung ins Fadenkreuz der ÖVP-Opposition gekommen, wie vor ihm nur noch Bruno Kreisky, als er eben dieses billige Arabageld vor Jahren schon verkündet hatte.
Wenn die Unterschrift von Herbert Salcher, vom stellvertretenden saudi-arabischen Finanzminister Osama Faqih, vom kuwaitischen Unterstaatssekretär Bader al-Rashid und vom Ebrahim Fayez, dem Generaldirektor des Abu Dhabi-Fonds für wirtschaftliche Entwicklung, getrocknet sein werden, darf Herbert Salcher aufatmen.
Er hat in den letzten Tagen, als es um den schon sicherscheinenden Rücktritt ging, jedenfalls optisch mehr erreicht als in größeren Zeiträumen zuvor.
Die Zusicherung eines Steuerreform bis Ende des Jahres konzipieren zu dürfen, gute Aussichten, dass sein Streit mit Rechnungshofpräsident Bröseke wegen einer Kreditaufnahme gütlich beigelegt wird und nun auch die arabischen Unterschriften.
Von den Details der Verträge wird es nun abhängen, wie weit die heftige innenpolitische Diskussion um die Araberfinanzierung der Vergangenheit angehören wird oder nicht.
In Grundzügen stand sie ja schon seit mehr als einem Jahr fest.
Der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky am 2.
März 1983 vor dem Nationalrat.
Es ist vorgesehen, das Konferenzzentrum durch eine Aktiengesellschaft errichten zu lassen.
Am Kapital dieser Gesellschaft beteiligen sich arabische Staaten.
Im Einzelnen handelt es sich um das Königreich Saudi-Arabien, den Staat von Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate einerseits sowie die Republik Österreich und die Gemeinde Wien andererseits.
diese Grundzüge im Einzelnen.
Die Finanzierung des Konferenzzentrums wird rund 3,6 Milliarden Schilling kosten.
Die arabischen Vertragspartner beteiligen sich zur Hälfte am Grundkapital einer Konferenzzentrums GESMBH.
Sie erlegen jenen Dollarbetrag, der 1,5 Milliarden Schilling entspricht und erhalten dafür eine Dividende von 6 Prozent.
Diese Zahlungen erfolgen in Schilling und zwar erstmals nach Fertigstellung des Zentrums, das dürfte im Jahr 1987 sein.
Frühestens nach 14 Jahren übernimmt die Republik Österreich teilweise oder zur Gänze das Arabische Aktienpaket und zwar entweder den jetzigen Dollarbetrag oder das Geld in Schilling plus zusätzlich einer Prämie von 25%.
In etwa entspricht dies nach Mitteilung des Finanzministers einem US-Dollar-Kredit von 6%.
soweit die für Laien kompliziert genug aussehenden Finanzierungsgrundzüge.
Wie gesagt, über die Details kann man erst nach Einblick in die Verträge, die in Deutsch und Englisch gehalten sind, berichten.
Berichtet werden kann jedoch schon jetzt über die wechselvolle Geschichte dieser Araberfinanzierung, die Bruno Kreisky lange vor den letzten Wahlen bekannt gegeben hatte.
Die von der Opposition immer wieder gestellte Frage lautete, ob diese Finanzierung auch tatsächlich so günstig ist, wie sie von Kreisky und Salcher immer wieder dargestellt worden war.
Für zusätzliche Verwirrung hatte zu Jahresbeginn die Mitteilung gemacht, österreichische Banken, darunter die Kreditanstalt Bankverein, wären bereit, zu den gleichen Bedingungen wie für die Araber das 1,5 Milliarden Schillingpaket dem Bund leihen zu wollen.
Daneben war der Bau des Konferenzzentrums selbst immer umstritten.
Schon im vorletzten Jahr der Großen Koalition, 1965, hatte es einen Antrag des damaligen Außenministers Bruno Kreisky im Ministerrat gegeben, ein erweitertes Ministerkomitee zur Prüfung der Frage einzusetzen, ob Österreich internationale Konferenzen in Wien durchführen könnte.
1967 bot Österreich den Vereinten Nationen an, neben der UNO-City ein Gebäude einschließlich der von der Organisation zur Erfüllung ihrer Funktionen benötigten Konferenzräume, und zwar auf eigene Kosten, zu errichten.
1980 gab es in der Wiener SPÖ starke Strömungen, aus budgetären Gründen den Bau des Zentrums fallen zu lassen.
Die Gemeinde Wien ist an den Errichtungskosten des jetzigen Konferenzzentrums zu 35 Prozent beteiligt.
Bautenminister Karl Seekanina schlug vor, die Hofburg für internationale Konferenzen hoffähig zu machen.
1981 wurde dann der Bau tatsächlich vorerst zurückgestellt.
Doch im Jänner 1982 war es für Bruno Kreisky dann beschlossene Sache, mit dem Bau zu beginnen.
Daran änderte auch ein von 1,3 Millionen Österreichern unterschiebenes Volksbegehren gegen den Bau nichts mehr.
Bald danach begannen die Bagger ihre Arbeit.
Fritz Besata fasste die Vorgeschichte und die Geschichte des neuen Konferenzzentrums bei der Wiener Unocity zusammen.
Heute Abend sollen im Wiener Finanzministerium endgültig die Verträge mit den arabischen Staaten über die Finanzierung dieses Konferenzzentrums unterzeichnet werden.
Im Mittelpunkt der Presseschau steht heute Finanzminister Herbert Salcher.
Die Spekulationen um seinen möglichen Rücktritt nach dem Einbremsen seiner Steuerreform und sein schließliches Bleiben im Amt, für das dem Vernehmen nach insbesondere ÖGB-Präsident Peña und Altkanzler Kreisky eingetreten sind.
Die Zitate aus den heutigen Pressekommentaren hat Roland Adrovice ausgesucht.
Das SPÖ-Zentralorgan Arbeiterzeitung veröffentlicht heute ein ausführliches Interview mit Finanzminister Herbert Salcher, in dem er die Gründe für sein Bleiben erläutert.
Salcher spricht von einer beglückenden Solidarität führender Sozialisten und nennt dabei vor allem die Namen Kreisky, Penja und Zettl.
Über Bundeskanzler Sinovac meint Salcher in dem Interview, seine Freundschaft mit dem Kanzler sei so stark, dass sie auch Auseinandersetzungen aushalte.
Alle jene würden sich täuschen, die glaubten, dass das jetzt gekittete Porzellan bei der nächsten Belastungsprobe wieder auseinanderfalle.
Soweit diese Zitate aus dem Interview in der Arbeiterzeitung.
In einer anderen sozialistischen Parteizeitung, und zwar im oberösterreichischen Tagblatt, würdigt Manfred Steinhuber die Arbeit von Salcher.
Der Finanzminister habe nicht nur erfolgreich die Wirtschaftskrise durchtaucht, sondern auch die Finanzierung des Konferenzzentrums durch die Araber unter Dach und Fach gebracht.
Und weiter liest man dann,
Gewiss ist es nur ein glücklicher Zufall, dass der Entscheidung Seichers, auch die nächsten Jahre Finanzminister zu bleiben, die überzeugendsten Gründe Schlag auf Schlag nachgeliefert werden.
Das gilt allerdings nur für den Zeitpunkt, denn die Inhalte der Bestätigungen, die Seicher nun für seine Politik erntet, sind das Ergebnis seiner Arbeit.
Und den wenigen, die im Hin und Her der letzten Wochen vielleicht ein wenig die Orientierung verloren haben, werden die Zufälle nun sicher die Augen öffnen.
Walter Salzmann befasst sich im ÖVP-Organ Neues Volksblatt mit der gestrigen Ankündigung des Finanzministers, es werde doch eine Steuerreform geben, allerdings ohne Belastungen des 13. und 14.
Monatsgehaltes sowie der Überstunden und der Abfertigungen.
Da heißt es...
Herbert Seicher hat es sicherlich viel Überwindung gekostet, die Vorgaben seines Chefs zu akzeptieren.
Eine steuere Form nach Maß ist demnach auch alles, was ihm übrig bleibt, anzukündigen, wobei er wahrscheinlich selbst noch nicht weiß, was da eigentlich herauskommen soll.
Salzmann meint dann, Salcher werde es schwer haben, so konträre Vorstellungen wie jene von Wissenschaftsminister Fischer und jene des freiheitlichen Vizekanzlers Steger unter einen Hut zu bringen.
Der eine hatte gemeint, soziale Symmetrie und Einkommensgerechtigkeit müssten berücksichtigt werden, der andere erwartet von einer Steuerreform leistungsfördernden Maßnahmen.
Salzmann kommt zu folgendem Schluss.
Zu befürchten bleibt jedenfalls, dass das große Reformwerk am Steuersektor sich letztlich als jenes kümmerliche Stückwerk entpuppt, wie dies schon bei der ebenso groß angekündigten Sozialreform der Fall gewesen ist.
Sinowads zweites großes Regierungsvorhaben wird von einer stolz angekündigten Reform nach der wiederholten Mordengabe für Seicher zu einem Reformchen.
Soweit also die Parteizeitungen.
In den unabhängigen oberösterreichischen Nachrichten prophezeit Reinhard Hampl, dass es bei der heutigen Sitzung des SPÖ-Vorstandes Vertrauenskundgebungen und Huldigungen sowohl für Salcher als auch für Sinowaz geben werde.
Weiterschreibt Hampl.
Die Scherben nur auf eine Weile zu kitten, würde später stärker auf Sinovac zurückfallen.
Also ist es nicht ausgeschlossen, dass Seicher tatsächlich die ganze Periode bleibt.
Die SP hat sich ihm auf Gedeih und Verderb verbunden.
Was immer die VP etwa im Parlament gegen den Finanzminister vorbringt, richtet sich dann praktisch gegen alle, die jetzt jubeln.
Die Rätsel, was jetzt nur zugedeckt wird und dann womöglich umso vehementer aufbricht, bleiben.
Selbst wenn Seichers Verbleib sich als mehr als ein verlängertes Gastspieler weist, ist so manches noch lange nicht ausgeräumt.
Und zum Schluss dieser Presseschau noch die Meinung des Redaktionsoriginals der Neuen Kronenzeitung des Herrn Strudl.
Zumindest die ÖVP wird froh sein, dass der Seicher bleibt, denn sonst hätt's er sie einen anderen Watschenmann suchen müssen.
Roland Adrowitzer stellt er die heutige Presseschau zusammen.
Es ist jetzt fünf Minuten vor halb eins.
Genauso wie es sich bereits als Tradition eingebürgert hat, dass an Dienstagen jeweils die Sitzungen der Bundesregierung mit einem anschließenden Pressefoyer stattfinden, genauso ist es bei der Volksparteitradition geworden, am Donnerstag eine Sitzung des Parteivorstands mit einem anschließenden Pressegespräch abzuhalten.
Die heutige Sitzung der ÖVP-Spitze präsentierte sich allerdings in ungewöhnlichem Rahmen.
Etwa ab 10 Uhr Vormittag marschierten Trachtengruppen aus allen Bundesländern vor dem ÖVP-Hauptquartier auf.
Parteichef Mock wurde von einer Musikgruppe aus dem Haus auf die Straße geholt und dort wurde fast eineinhalb Stunden lang gefeiert.
Der Anlass der 50.
Geburtstag von Alois Mock am kommenden Sonntag.
Gisela Hopfmiller und Erich Aichinger berichten.
Alois Mock wird am Sonntag 50 Jahre alt.
Grund genug für die Opposition, sich am 50er ihres Kanzlerkandidaten öffentlich ebenso zu erfreuen wie eher heimlich an angeblich für sie günstigen jüngsten Meinungsumfragen.
An die 100 Musikanten aus allen Bundesländern, jeweils in ihrer farbenprächtigen Tracht.
Alphornbläser, Pranger und Böllerschützen hatten ab 10 Uhr Vormittag auf dem Platz an der Wiener Kärntnerstraße Aufstellung genommen, zwischen der Staatsoper und dem heutigen ÖVP-Hauptquartier, dem Palais Todesco, ehemals ein Bankierhaus, wo einmal Johann Strauß Klavierlehrer war.
Angesichts des leichten Regens wohlbeschirmt neben dem Jubilar Alois Mock die ÖVP-Prominenz.
Etwa der Wiener Erhard Busseck mit seinen bunten Vögeln auf dem Schirm, der Niederösterreicher Erwin Prell mit einem Schirm mit der Aufschrift I'm singing in the rain, Frau Edith Mock im fröhlichen Gelb, die neue ÖVP-Frauenschäfin Marylis Fleming im stilisierten Dirndl.
Eine Partei, die sich im Aufschwung wehnt, inszeniert den 50.
Geburtstag ihres Chefs, einst Bürgermeister der kleinen niederösterreichischen Gemeinde Euratsfeld, Kabinettschef und dann Unterrichtsminister der ÖVP-Alleinregierung unter Josef Klaus, später Obmann des Arbeitnehmerflügels und der Parlamentsfraktion der ÖVP.
In den letzten Jahren internationalisiert zum Chef der Europäischen Demokratischen Union und der Internationalen Demokratischen Union.
Das Lob zum 50er spricht dann der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Kessler.
dass wir heute mit diesem Geburtstagsständchen anlässlich der Vollendung deines 50.
Lebensjahres auch mit Optimismus sagen können, mit realem Optimismus, dass spätestens im Jahr 1987 die Wienerinnen und Wiener und die Freunde aus den Bundesländern
nicht mehr hier in der Kentnerstraße oder nicht nur mehr hier in der Kentnerstraße, sondern drüben am Ballhausplatz zur Gratulationschur aufmarschieren werden.
Und Alois Mock, der Jubilar, dankt in einer kurzen Rede.
Liebe Freunde, dieses Fest soll ein Bekenntnis zu Österreich sein.
So müssen wir das verstehen.
Es soll ein Bekenntnis sein, wenn ihr hier seid, zu der Vielfalt unseres Österreichs, zum Föderalismus.
Der Föderalismus und die Bundesländer gibt jedem Österreicher seine spezifische Heimat.
Eine musikalische Darbietung löst die andere ab.
Bäller und Prangerstutzen krachen.
Den Boden zum Vibrieren bringt auch ein Ständchen auf Alphörnern.
... Musik ...
Und in der Parteizentrale selbst bestimmte dann nach dem Fest pro Österreich wieder der politische Alltag die Szene.
Es folgte die übliche Pressekonferenz nach der Parteivorstandssitzung.
Die stellvertretende Bundesparteiobfrau Dr. Marga Hubinek berichtete, der Vorstand habe sich mit der nach Meinung der ÖVP anhaltenden Regierungskrise befasst.
Das Verbleiben Herbert Salchers im Amt des Finanzministers zeige, dass sich Bundeskanzler Sinovac von Altkanzler Kreisky und ÖGB-Chef Benja habe bevormunden lassen.
Die gegen Salchers Willen abgesagte Steuerreform hätte wichtige wirtschaftsbelebende Impulse bringen müssen.
Der ÖVP-Bundesparteivorstand habe sich nun heute klar für eine echte Steuerreform ab dem 1.
Jänner 85 ausgesprochen.
Die Volkspartei werde noch im Juni ihre Vorschläge für eine solche Reform präsentieren.
Und wenn heute Nachmittag der sozialistische Parteivorstand tagt, dann sollte er sich auch mit der Frage befassen, wenn keine Steuerreform stattfindet, meine sehr geehrten Damen und Herren, so bedeutet das eine Steuererhöhung.
Bis zum Jahr 1987 würde, wenn der Steuertarif nicht korrigiert wird, automatisch eine 20-prozentige Steuererhöhung Platz greifen.
Und das heute, wo immer weitere Schichten von der Steuerprogression erfasst werden.
Und damit gebe ich zurück zum Studio des Mittagschanals.
Das war Gisela Hopfmüller und vor ihr Erich Aichinger.
Sie berichteten von der heutigen sehr außerordentlichen Sitzung des ÖVP-Parteivorstandes in der Wiener Zentrale.
Alphörner brachten da die Wiener Innenstadt zum Beben.
Der Anlass der 50.
Geburtstag von Alois Mock.
Es ist jetzt zwei Minuten nach halb eins.
Was hoffen wir in der knappen halben Stunde dieses Mittagsschonals noch unterzubringen?
Aus dem Inland der Gebrauchtwagenhandel nimmt Stellung zu der jüngsten Affäre um Manipulationen an den Kilometerzählern von Gebrauchtwagen.
Das Rote Kreuz präsentiert eine modernisierte Blutspendezentrale.
Die Auslandsthemen, beziehungsweise zum Ausland hinführend, ein Porträt des südafrikanischen Ministerpräsidenten Botha.
Er trifft heute Abend in Wien ein.
Und der militante SIG-Führer Bindran Wale wird nach dem Armeeangriff auf das Heiligtum der SIGs in Amritsar tot aufgefunden.
Im Kulturdial schließlich ein Bericht von der Biennale in Venedig, die am Sonntag beginnt, und ein Bericht über die Preisverleihung junger Literatur in Österreich.
Zunächst machen wir weiter im Ausland mit Berichten aus dem Ausland.
Der Sturm der indischen Armee auf das Heiligtum der Religionsgemeinschaft der Sikhs, auf den goldenen Tempel von Amritsar, ist abgeschlossen.
Die Tempelanlage in der nordindischen Provinz Punjab galt als das Hauptquartier der radikalen Sikhs, unter ihrem Führer, dem heiligen Bindranwale.
Die militanten Sikhs forderten weitgehende Unabhängigkeit von der Zentralregierung Indira Gandhis bis hin zu einem eigenen Staat.
Anfang dieser Woche hat sich Neu Delhi dann zum militärischen Gegenschlag entschlossen.
Das Siegheiligtum wurde belagert und schließlich erstürmt.
Dabei kamen mehrere hundert Menschen ums Leben und heute frühschließlich fanden die Regierungstruppen im Tempel die Leiche des Singh Bindranwale.
Über die Hintergründe des Todes dieses Siegführers gibt es einstweilen noch keine näheren Angaben, aber Bindran Wale hatte nach dem Armeesturm mit einer Handvoll radikaler Siegs sich im Tempel schon verschanzt und erklärt, er werde eher Selbstmord begeben als sich ergeben.
Die Zusammenfassung der jüngsten Ereignisse in Indien und die möglichen Folgen für den großen Bundesstaat schildert im folgenden Rainer Wolfgram.
Am heutigen frühen Morgen konnten die Sicherheitskräfte die Aktionen am Goldenen Tempel für beendet erklären.
Da erst hatten sie unter den Toten den Anführer der Militanten ZIG, Santbindranwale, entdeckt.
Neben ihm den Führer der verbotenen ZIG-Studentenorganisation und einige andere prominente Terroristen.
Bis zuletzt hat ein harter Kern aus dem Allerheiligsten heraus mit modernsten Waffen die Polizisten und Soldaten beschossen, die das Feuer jedoch kaum erwidern durften.
Denn der Befehl lautete, wenn irgend möglich größere Beschädigungen des 400 Jahre alten Gebäudes zu vermeiden.
Damit erklärten Offiziere der indischen Armee auch ihre relativ hohen Verluste.
Über 50 Tote und über 100 Verletzte.
Man habe bei dem Angriff auf die Tempelanlage die religiösen Gefühle der Sikh-Gemeinschaft im Auge gehabt und nur dann geschossen, wenn man sicher sein konnte, einen Terroristen auch zu treffen.
Die Zahl der Opfer bei den Extremisten scheint das zu bestätigen.
250 Tote und nur wenig mehr als 50 Verletzte hat es dort gegeben.
Doch die Sikhs in ganz Indien wollen offenkundig solche Rücksichtnahmen nicht honorieren.
Im Punjab gab es auch in den vergangenen 24 Stunden wieder Anschläge auf Menschen und öffentliche Einrichtungen.
In mehreren Städten protestierten vorwiegend jugendliche Sikhs gegen den Sturm auf die Heiligtümer.
In der indischen Hauptstadt Delhi wurden heute Nacht und heute Morgen Busse angezündet,
kam es zum Handgemenge mit der Polizei, die Schlagstöcke und Tränengas einsetzten.
Gegen 12 Uhr Ortszeit verließen 15 Personen den Sikh-Tempel Bangla Sahib in Delhi, um nach Amritsar zu marschieren.
Sie wurden sofort von der Polizei festgenommen.
Unter ihnen befinden sich der Bezirksvorsitzende der Sikh-Partei Akali Dal und der Generalsekretär der Sikh-Jugendorganisation.
Die Polizei hat das Gebiet um die Tempelanlage in Delhi weiträumig abgesperrt und ihre Kontrollen auch in anderen Teilen der Stadt verstärkt.
Etliche Märkte in größeren Städten Indiens blieben heute geschlossen.
Die Geschäftsinhaber folgten damit dem Aufruf lokaler SIG-Führer, auf diese Weise gegen den Sturm auf die Tempel zu protestieren.
Und auch für morgen sind in einigen Städten Streikmaßnahmen schon angekündigt worden.
Mitte vergangener Woche hat der südafrikanische Ministerpräsident Peter Willem Botha eine Europareise begonnen, die in praktisch allen Ländern, die er da besucht, es sind insgesamt acht, von Großbritannien bis zum Vatikan, die in allen Ländern für politische Diskussionen sorgte.
Botha geht es, und das sagte er bei seinem Abflug aus Johannesburg ganz ausdrücklich, um Fortschritte Südafrikas in der internationalen Diplomatie.
Die Untergrundkämpfer des afrikanischen Nationalrats, ANC, nennen es, drastischer, eine außenpolitische Werbekampagne für die von Südafrika praktizierte Rassentrennung.
Das Dilemma der europäischen Politiker, bei denen sich Botha, wie es heißt, zum Teil selbst eingeladen hat, zu sogenannten Arbeits- oder gar nur Privatbesuchen, dieses Dilemma beschreiben etwa die deutschen Nürnberger Nachrichten heute so, ich zitiere, zwei Möglichkeiten gibt es, mit Peter Willem Botha umzugehen, denn den Augen westlicher Demokraten, leider nicht aller,
der höchste Repräsentant eines Unrechtsstaates ist.
Man kann es grundsätzlich ablehnen, offizielle Gespräche mit dem südafrikanischen Premierminister zu führen, solange er nicht davon ablässt, Millionen seiner farbigen und schwarzen Landsleute zu Menschen zweiter Klasse zu machen, solange er nach Gutdünken umsiedelt und verbannt, solange er die völkerrechtswidrige Homeland-Politik vorantreibt und gegen den Willen des Restes der Menschheit den Nachbarstaat Namibia kontrolliert.
Oder man redet von Regierung zu Regierung, weil man die Meinung vertritt, nur durch direkte Gespräche gebe es die Chance, Einfluss zu nehmen und die weißen Südafrikaner zur Kursänderung zu bewegen.
Und zum jetzt abgeschlossenen Bonn-Besuch von BOTA meint in diesem Zusammenhang die Deutsche Zeitung, da sich Kohl und Genscher für keine der beiden Möglichkeiten entscheiden konnten, wählten sie einen dritten, peinlichen und von Hilflosigkeit zeugenden Weg.
Sie ließen die Sitzgelegenheiten wegschleppen, auf denen Staatsbesucher sonst Platz nehmen.
Sie verweigerten Botha den üblichen Handschlag, um ihn dann hinter verschlossenen Türen nachzuholen, und sie hielten Reporter fern, um sich und dem Gast unbequeme Fragen zu ersparen.
Soweit das Pressezitat.
Heute Abend nun kommt das südafrikanische Premier auch nach Wien.
Die österreichische Regierung hat sich für die Methode des kritischen Gesprächs entschieden.
Das hat Außenminister Lanz schon vor Wochen erklärt, und das hat jetzt Bundeskanzler Sinowaz gegenüber der Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International bestätigt.
Heute Nachmittag wollen die Anti-Apartheid-Bewegung und der Ökumenische Rat der Kirchen Österreichs vor dem Bundeskanzleramt gegen den BOTA-Besuch demonstrieren.
Wer ist nun dieser umstrittene, hochpolitische Privatgast?
Unser Südafrika-Korrespondent Roland Haug zeichnet im Folgenden ein Porträt von Peter W. BOTA.
Er galt einmal als einer der Schurken im purischen Königstrama.
Hitzköpfig und aggressiv sei er, unüberlegt und kompromissfeindlich und überhaupt
In Wahrheit sei doch dieser Peter Willem Botha ein Säbelrassler, der zuerst aus der Hüfte schieße und erst dann zu denken anfange.
So und ähnlich lauteten 1979 in den einschlägigen liberalen Zirkern Südafrikas die Ansichten über den zum Regierungschef gekürten P. W. Botha.
1916 im Oranje-Freistaat geboren, gehörte er schon als Student der Rechtswissenschaften der Nationalen Partei an.
Als er 1936 beitrat, da galt die heute regierende Weiße Staatspartei freilich noch als eine obskure Dissidentengruppe.
Der Kollektivhass gegen Briten, Liberale und andere Beinahekommunisten stärkte jedoch ihre Reihen.
Weil die Sprösslinge der Knorrigen-Buren-Nation in der Schule Englisch reden und die Hymne des perfiden Albion singen mussten,
machten sie sich auf den Text von God Save the King ihren eigenen Reim.
Überschüttet ihn mit Petroleum und zünd ihn an, so sagen sie leise, mit der geballten Faust in der Tasche.
Früh schloss sich PB Butter dem Bruderbond der allmächtigen burischen Geheimorganisation an.
In dieser von ihren Gegnern als Buren-Mafia bezeichneten Organisation
trägt er die bemerkenswert niedrige Mitgliedsnummer 4487.
Zu den geheimen Zielen des Männerordens gehört, dass die Reinheit der weißen Rasse und deren Privilegien bewahrt werden.
Was Wunder, dass ihm die weißen Liberalen und die Führer der farbigen und der schwarzen Bevölkerungsmehrheit auch heute nicht über den Weg trauen.
Die 6.000 bis 7.000 Mitglieder des Voodoobons sind noch immer die stärkste politische Kraft im Lande.
Ohne Zustimmung des logenähnlichen Geheimbunds läuft nichts am Kap.
1948 hatte die Nationale Partei bei der Parlamentswahl einen bemerkenswerten, einen durchschlagenden Erfolg erzielt.
Leiter der Wahlkampagne war ein junger, energischer und ideenreicher Politiker, der damals 30-jährige P. W. Botha.
Mehr aus taktischen Gründen, denn aus innerer Überzeugung machte er die Formel von der Apartheid
der getrennten Entwicklung der Rassen zum Wahlkampfthema.
Mit fatalen Folgen, denn diese Formel, die erst nach und nach mit Inhalt gefüllt wurde, bestimmt bis auf den heutigen Tag die südafrikanische Innenpolitik.
Als Pebe Wurther im September 1978 das Amt des Ministerpräsidenten übernahm, galt er als robuster Taktiker, der hart und systematisch durchzugreifen verstand.
Gegenüber neuen Ideen war er durchaus aufgeschlossen.
Pewee Butter schlüpfte in das Gewand des großen Reformers.
Immer wieder überraschte er das Volk der Buren und der Briten mit kühnen Wortkreationen.
Wir müssen uns anpassen oder untergehen, so mahnte er seine verdutzten Landleute.
Apartheid mit menschlichem Gesicht, so lautete die Devise.
Es war dies ein Slogan, der Skeptiker schon damals an so etwas wie geröstete Schneebälle erinnerte.
Pewee Butter gelang manche machiavellistische Glanzleistung.
Er redete viel von Reformen, vom Wandel, von Veränderungen.
Doch auch Pewee Botha will die Vorherrschaft des purischen Stammes, des Afrikanervolkes erhalten.
Nur eben mit verfeinerten, gewissermaßen stromlinienförmigen Methoden.
Der schwarzen Bevölkerung, vor allem aber den Mischlingen und den Indern, will er einen Löffel süßer Vernunft verabreichen, um ihnen die unverdauliche Apartheid-Medizin schmackhafter zu machen.
Der harte Kern der Apartheid aber bleibt von der Reform unberührt.
Viele zweifeln sogar an dem echten Reformwillen des Premiers.
Immerhin werden jetzt die Mischlinge und die Inder, eine Gruppe von über drei Millionen, ein gewisses politisches Mitspracherecht erhalten.
Der Webfehler der neuen Verfassungskonstruktion ist natürlich, dass die schwarze Bevölkerungsmehrheit in das neue Machtspiel nicht mit einbezogen wird.
Nicht genug, die große Apartheid
die in Südafrika die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bestimmt, wird weiter zementiert.
An der Hormlen-Politik, die in der letzten Konsequenz die schwarzen Südafrikaner zu Ausländern im eigenen Lande macht, wird eisern festgehalten.
Auch gehen die Zwangsumsiedlungen weiter.
Die Passgesetze, die der Polizei die totale Kontrolle über die Schwarzen sichern, werden weiter verschärft.
Die Regierung Pebe Burta schlägt zurzeit der Wind nicht ins Gesicht.
Mit der Unterzeichnung der Sicherheits- und Nicht-Angriffspaktes zwischen Südafrika und Mosambik und der Vereinbarung über eine Waffenruhe mit Angola hat der südafrikanische Regierungschef einen großen Prestige-Erfolg erzielt.
Diesem Gewinn an Ansehen gilt es einzulösen, umzusetzen in praktische Politik.
Südafrika muss sich Schritt für Schritt allmählich doch klar erkennbar in Richtung auf eine innere Gleichberechtigung der Rassen wandeln.
Man kann nicht Frieden mit seinen schwarzen Nachbarn machen, sich aber im Friedensschluss mit dem eigenen Volk, der schwarzen Bevölkerungsmehrheit, vorbeimogeln.
Es ist jetzt auch eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit.
Der südafrikanische Premierminister trifft heute Abend in Wien ein.
Er wird am Samstag übrigens eine Botschafterkonferenz von Diplomaten seines Landes aus Europa und den angrenzenden Mittelmeerstaaten hier in Wien leiten.
Es ist jetzt drei Viertel eins.
Wir kommen zurück nach Österreich.
Anfang dieser Woche deckte die ORF-Fernsehsendung Argumente die Praxis bei der Wiener Renault-Zentrale auf, die Kilometerzähler von Gebrauchtwagen um 15.000 bis 20.000 Kilometer zurückzudrehen.
Ein klarer Betrug an gutgläubigen Käufern.
Mittlerweile hat die Firma Renault allen solcherart betrogenen Kunden Wiedergutmachung zugesichert und ein Teil der Betrugsfälle wurde auch schon auf diesem Weg bereinigt.
Im Zuge der Erhebung an der Polizei scheint man aber nun zu der Erkenntnis zu gelangen, dass hier nicht nur ein schwarzes Schaf in der Branche der Autohändler tätig war, sondern es wird von mehreren manipulierenden Firmen gesprochen.
Heute hat sich nun das Gremium des Fahrzeughandels zu diesen Ereignissen zu Wort gemeldet.
Helmut Glitzander verfolgte für uns die Pressekonferenz der Autohändler.
lebhafte Debatten um die Seriosität des Autohandels gab es hier im Presseclub Concordia.
Einerseits meinen die Vertreter des Autohandels, dass die Branche um eine ordnungsgemäße Abwicklung der Geschäfte bemüht sei und nur vereinzelte schwarze Schafe mit betrügerischen Methoden die schwächere Position des auf Vertrauen angewiesenen Konsumenten ausnützen.
Andererseits war aus zahlreichen Fragen der anwesenden Journalisten die Ungläubigkeit herauszuhören, dass, wie von Renault behauptet,
nur ein einzelner Verkaufsleiter, die bis jetzt erwiesenen 37 Tachos zurückgedreht hat.
Da aber kein Vertreter der Firma Renault hier anwesend war, blieben diese Fragen unbeantwortet.
Zu der generellen Problematik der zurückgedrehten Tachometer betonte Innengeschäfts-Kommerzialrat Barsch.
Das ist keine kriminelle Angelegenheit, sondern das ist ein Fall für einen Psychiater.
Den Menschen, die solche Kurzsichtigkeiten begehen, dem kann man nicht helfen.
Denn ob es jetzt nach 14 Tagen oder nach drei Monaten rauskommt, ich meine wir wissen es doch aus eigener Erfahrung, wie geht es denn?
Der übernimmt das Fahrzeug, ist begeistert, geht dort hinaus und jetzt kommt in die Familie und sagt, schau her, was ich gekauft habe.
Und jetzt kommen die ersten rein.
Wenn es nicht der Bruder ist, dann ist es bestimmt der Schwager, der ist ein bisschen arisch.
Das hast du gekauft.
Und das gehört?
Und jetzt ist der erste Barzillus.
Und jetzt setzt er sich hin und schreibt dem Vorbesitzer eine ganz freundliche Karte.
Da können sie mal mitteilen, wann sie den letzten Ölwechsel gemacht haben und welches Öl sie verwenden.
Und damit ist der Bart weg.
Einen Verbesserungsvorschlag machte der Autohandel.
In Zukunft sollte nach einer Gesetzesänderung der Typenschein die Verwendung des Fahrzeuges ausweisen, denn derzeit ist nicht ersichtlich, ob ein Gebrauchtwagen als Taxi, als Leihwagen oder als Fahrschulwagen verwendet wurde, wo besonders viele Kilometer in kurzer Zeit anfallen.
Eine Forderung, der sich auch Konsumentenschützer Fritz Koppe anschloss und der auf die Frage nach der Häufigkeit solcher Konsumentenbeschwerden wegen gefälschter Tachoangaben sagt.
Es ist eher selten zu beweisen,
Das heißt, Sie haben die Vermutung, dass es in der Praxis sozusagen zu den gängigen Praktiken des Autohandels gehört?
Des Autohandels und auch leider privater Autoverkäufer.
Daneben verlangt der Autohandel unnachsichtigen Entzug des Gewerbescheins für Firmen, die mit solchen Betrügereien mehrmals auffallen.
So weit der Bericht von der Pressekonferenz des Autohandels und damit zurück zum Moderator des Mittagschanals.
Ein aktueller Fall lässt also wieder die Diskussion um das mögliche Zurückdrehen von Kilometerzählern aufleben.
Helmut Glitzander berichtete von der Stellungnahme der Autohändler heute.
Zum dritten Mal hat der österreichische Bundesverlag eine kleine Anthologie mit Texten jugendlicher Autoren unter dem Titel Junge Literatur aus Österreich zusammengestellt.
Und zum dritten Mal wurden auch wieder Schulklassen und Gruppen von Jugendlichen eingeladen, aus den hier veröffentlichten Arbeiten jene auszuwählen, die den jungen Lesern am interessantesten erschienen.
Von den drei Anthologien wurden bisher, großteils über Schul- und Jugendgruppen, an die 120.000 Exemplare vertrieben.
Die Jury, die die Auswahl der Texte besorgte, zeigt sich jedes Mal überrascht vom hohen Niveau der eingesandten Texte.
Hören Sie Nieres über diese Verbindung von literarischer Nachwuchsförderung und Literaturunterricht im folgenden Beitrag von Rüdiger Wischenbart.
Die Einsendungen von Schulklassen, die sich am Wettbewerb Junge Literatur aus Österreich beteiligt haben, füllen einen ganzen Wäschekorb.
Insgesamt 885 Gruppen von Jugendlichen haben diesmal Texte nach ihrem Empfinden und ihrem Interesse bewertet, die vorher eine Jury zu einem Auswahlband zusammengestellt hatte.
Die Autoren, die in dieser Anthologie vertreten sind, sind zwischen 15 und 21 Jahre alt.
Ihre schriftstellerischen Gehversuche, Gedichte und Erzählungen finden beim gleichaltrigen Publikum großen Anklang.
Darin liegt ein Grund für die Bedeutung und für den bisherigen Erfolg des Wettbewerbs, meint Jurymitglied Hans Weigl.
Das ist ein ganz außergewöhnlicher Wettbewerb, denn er wird in Zusammenarbeit mit den Schulen gemacht und mit den Deutschprofessoren.
Und da war ich zunächst skeptisch, das darf ich sagen, weil ich sofort nachher sage,
Die Deutschprofessoren haben mich nicht enttäuscht, sondern die Deutschprofessoren haben großartig mitgearbeitet.
Und die Vorgangsweise ist die, dass eine Jury, eine sehr umfangreiche Jury, zuerst die Arbeiten aussucht.
Diese Arbeiten kommen in eine Anthologie.
Und diese Anthologie kommt an die Schulen und wird im Rahmen des Deutschunterrichts zwischen Lehrern und Schülern besprochen.
Und dann werden die Arbeiten, die am besten abschneiden, ausgesucht, bezeichnet, und dann bekommt jene Klasse, wo die meisten Stimmen gekommen sind, irgendeine Belohnung, ein Geld für eine Matura-Reise, gar nichts Großes.
Das ist also meines Wissens der einzige Wettbewerb, der nicht materielle Preise, sondern fast ideelle Preise vergibt.
Voraussetzung für die Verbreitung der jungen Literatur aus Österreich ist folglich die Beteiligung der Deutschlehrer, die mit ihren Schülern die ausgewählten Texte diskutieren.
Karin Wolf, die im Bundesverlag die Initiative betreut, ist mit den bisherigen Erfahrungen zufrieden.
Ja, es ist so, dass die Lehrer das meistens den Schülern lesen lassen, das wird dann diskutiert und die Begründung wird gemeinsam von Lehrer und Schülern ausformuliert.
Weil wir verlangen ja bei den Reihungen nicht nur, dass sie sagen, welche Beiträge sie in der Anthologie für die besten halten, sondern eben damit wir sehen, dass sie sich wirklich damit auseinandersetzen, müssen sie uns eine sehr fundierte Begründung liefern.
Als der Bewerb Junge Literatur aus Österreich 1980 zum ersten Mal ausgeschrieben wurde, erreichten 1100 Manuskripte den Bundesverlag.
Im vergangenen Jahr waren es immer noch 860.
Für die meisten Nachwuchsautoren ist es die erste Gelegenheit, einen eigenen Text zu veröffentlichen.
So auch für die 19-jährige Oberösterreicherin Anita Pfanzelt, deren Vogelbärgeschichte von den beurteilenden Schulklassen auf den dritten Platz gewählt wurde.
Ja, ich hab schon sehr viel irgendwo hingeschickt, aber ohne Erfolg geht's nicht.
Und wie ist es dann mit dem Wettbewerb vom Bundesverlag gewesen?
Das war durch die Schule und durch meinen Deutschlehrer, der mich ziemlich gefördert hat, also ziemlich bestätigt, eben beim Schreiben.
In den Beurteilungen von Anita Pfanzls Vogelbärgeschichte schrieben Schüler die Geschichte sprechenden Leser unmittelbar an.
Es sei eine feinfühlige Behandlung des Frauenproblems unserer Zeit.
Feinfühligkeit sieht Hans Weigl insgesamt als eines der auffallenden Merkmale dieser Texte an.
Es ist sehr viel Traurigkeit in dieser Generation und es ist noch immer sehr viel Lyrik da.
Man könnte meinen, dass die Lyrik
versickert, vergessen wird, stimmt nicht.
Und es ist wieder, das hat sich vom ersten Mal bis jetzt eigentlich verstärkt, wieder sehr viel Liebeslyrik da, was hochinteressant ist.
Ein über den Wettbewerb selbst hinausgehendes Ziel der Initiative wäre es auch, das Interesse anderer Verlage auf die Jungautoren zu leiten.
Diese Bemühungen sind aber bislang ohne Erfolg geblieben.
und von der Literatur zur bildenden Kunst.
Kommenden Sonntag wird die Biennale von Venedig, die alle zwei Jahre stattfindet, für das Publikum eröffnet.
Österreich ist auf der heurigen Biennale mit dem Maler Christian Ludwig Attersee vertreten.
Außerdem begeht man das 50-Jahre-Jubiläum des von Josef Hoffmann entworfenen Österreich-Pavillons.
Heidi Grundmann beginnt ihren Bericht von der heurigen Biennale mit einer historischen Reminiszenz.
Venedig, 12.
Mai.
Heute wehen Fahnen über ganz Venedig.
Die Paläste sind mit Wappen und Teppichen geschmückt.
Ein Geschwader von Kreuzern und Torpedojägern feuerte gegenüber dem Dolchenpalast Kanonensalut.
Mit dem flatternden blauen Krönungswimpel fuhr die Motorjacht des italienischen Königs beim Stadtpark vor, begrüßt am Eingang von Staatswürdenträgern, Botschaftern und Gesandten, darunter dem österreichischen Bundesminister für Unterricht und Kunst, Dr. von Schuschnigg.
Der König begann unter Hochhofen mit seinem Gefolge den Rundgang durch die ausländischen Pavillons.
Beim österreichischen Pavillon, einem neuen Bild der wienerischen Moderne, in monumentaler Form und lichtfreudiger Grazie der Linie in Josef Hoffmannschen Stile, begrüßte unter den Klängen der Bundeshymne der österreichische Gesandte am italienischen Hof, Doktor von Rintelen, den Monarchen.
So beschrieb am 13.
Mai 1934
die neue Freie Presse, die Eröffnung der Biennale und des neuen österreichischen Pavillons von Josef Hoffmann.
Heuer 50 Jahre und eine weit weniger feierliche und militärisch verbrämte Biennale-Eröffnung später, hängt dieser Pressebericht im Österreich-Pavillon in einer Ausstellung über die Geschichte des Gebäudes.
In den Haupträumen Bilder von Christian Ludwig Attersee aus den letzten vier Jahren.
Auch gleich am Eingang zu den Giardini, dem Hauptschauplatz der Biennale, sieht man Attersee-Werke in einem Pavillon, der im Übrigen hauptsächlich südamerikanischen Ländern ohne eigenen Pavillon zur Verfügung steht.
Und schon bevor man zur Biennale kommt, fällt eine große zweimastige Segeljacht auf, die reich bewimpelt und mit der Aufschrift Puritan Guids Attersee vor Anker liegt.
Attersee war ja einmal österreichischer Jugendmeister im Segeln.
Und ohne Zweifel zählt seine Ausstellung zu den besten nationalen Präsentationen, die allerdings zum Teil schauerlich sind.
Dominierender Trend, dem Motto der Biennale Aktualität und Geschichte entsprechend, Kunst über Kunst und immer wieder Zitate aus der Kunstgeschichte.
Römliche Ausnahmen, die Pavillons von England, der Bundesrepublik Deutschland, Holland, Kanada, Schweden und der Schweiz.
Im französischen Pavillon neue Bilder von Dubuffet.
Zu den internationalen Ausstellungen im zentralen Pavillon lässt sich nur sagen, dass die eine mit Installationen aller Art, darunter solche von Hollein, Export und Petzold, noch nicht fertig ist und ein bunter, vielleicht nicht uninteressanter Gemischtwarenladen zu werden verspricht.
Und dass die zentrale Ausstellung, Kunst im Spiegel, von Biennaledirektor Carl Wesi, versucht die Geschichte des Zitierens von Kunst in der Kunst zu zeigen und kläglich scheitert.
An schlechter Lesbarkeit,
unübersichtlicher Hängung, die zu Vermischungen mit der schlechten nationalen italienischen Präsentation führt und an allgemeiner Überfrachtung mit italienischer Kunst.
Bei den Besuchern also lange und enttäuschte Gesichter.
Zum Beispiel beim Kritiker der Wiener Presse, Christian Sottreffer.
Mein Eindruck nach einem ersten Rundgang ist, dass ich ratlos bin.
nämlich nicht mehr weiß, wo die Kunst beginnt und wo sie endet, wo sie ernst zu nehmen ist und wo sie nicht mehr ernst zu nehmen ist, wo sie wirklich witzig ist oder sich nur witzig vorkommt.
Und so lässt sich das ununterbrochen fortsetzen, Kunst als Kunst als Kunst, über Kunst, unter Kunst, was weiß ich was alles.
Verwirrend jedenfalls.
Und Peter Baum, die Richter der Neuen Galerie in Linz, meint nach einem ersten Rundgang... Was mich sehr überrascht hat, ist auch die neue Arbeit, die neuen Bilder von Dubuffet bei den Franzosen, der Engländer Hodgkin, der auch sehr prätentiös seine Malereien in unterschiedlichsten Formaten darbietet und einige Beiträge, die man dann in den großen Gruppenausstellungen heraus suchen muss.
Auf der anderen Seite
Das ist eher jetzt ein Negativum, eine Attitüde zu neuen Formen des Skizzes, die natürlich unter anderem Flaggen segeln, aber da dreht es einen schon den Magen ein wenig um.
Die schon zur Tradition gewordene internationale Ausstellung junger Kunst, Aperto, findet wieder in den Salzmagazinen statt und ist eine Erholung nach vielem in den Giardini.
Wieder gibt es viel Malerei, darunter natürlich Graffiti,
Am interessantesten und zukunftsweisendsten aber sind die Installationen und Skulpturen.
Auffallend gut die Installation der einzigen Österreicher bei Aperto Brigitte Kovanz und Franz Graf.
Die Biennale in Venedig beginnt am kommenden Sonntag.
Den angekündigten Beitrag über die neue Blutspendezentrale des Roten Kreuzes holen wir in einem der kommenden Journale nach.
Wir haben jetzt gerade noch Zeit für die Schlussmeldungen.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Verhandlungen um die Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich werden in allen Bereichen fortgesetzt.
Die Industriegewerkschaft Metall will den Arbeitgebern eine neue Variante zur stufenweisen Verwirklichung der 35-Stunden-Woche vorlegen.
Mit den Stimmen der SPD und der Grünen wurde der SPD-Landesvorsitzende von Hessen, Holger Börner, in das Amt des hessischen Ministerpräsidenten wiedergewählt.
Bei dem Überfall auf ein Bundeswehr-Munitionsdepot in Schleswig-Holstein haben vier bisher unbekannte Männer zwei Schnellfeuergewehre und 20 Schuss Munition erbeutet.
Großbritannien.
In London beginnt der Weltwirtschaftsgipfel der sieben führenden westlichen Industriestaaten.
Hauptthemen sind die Erholung der Weltwirtschaft, die Schulden der Entwicklungsländer, die amerikanische Hochzinspolitik und die Ost-West-Beziehungen.
Iran-Irak.
Der Iran hat die für die Öltransporte wichtige Straße von Hormuz zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer zum Kriegsgebiet erklärt.
Schiffe mit Kurs nach dem Irak sollen beschlagnahmt werden.
Indien.
Der Führer der militanten Religionsgemeinschaft der Sikhs ist bei den schweren Kämpfen zur Erstürmung des Goldenen Tempels von Amritsar im Bundesstaat Panjab getötet worden.
Der Sikh-Führer wurde von Regierungssoldaten tot aufgefunden.
Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Kühl und unbeständig, meist stark bewölkt und strichweise Regen, schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen heute 14 bis 18 Grad.
Die wichtigsten Meldungen in Kurzform waren der Schlusspunkt dieses Mittagschanals, durch das sie heute Werner Löw geführt hat.
Ich verabschiede mich und wünsche noch einen angenehmen Tag.