Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1989.03.01
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag bei Mittagschanal am Mittwoch, sagt Christel Reiß.
Folgendes Beitragsprogramm haben wir für die kommende Stunde geplant.
Aus Österreich Berichte über 70 Jahre Frauenwahlrecht.
Dieses Jubiläum war heute Anlass für Erklärungen im Nationalrat.
Der Nationalrat gibt heute grünes Licht für das monatelange erarbeitete Konzept Neue Bahn.
Wie teuer sind Österreichs Wohnungen im Bundesländervergleich?
Auskunft darüber gibt der sogenannte Immobilienpreisspiegel.
Heute Fortsetzung des Niederl-Prozesses.
Auslandsthemen.
Die Gemeinderatswahlen in Israel haben einen deutlichen Rechtsruck gebracht.
Verschiebung der Präsidentschaftswahlen in El Salvador.
In Großbritannien regt sich Widerstand gegen die geplante Schnellbahn-Anbindung des Ärmelkanal-Tunnels nach London.
und zwei Kulturthemen im Mittagsschanal Pressekonferenz von Peter Weck und Soloabend von Alexander Göbel unter dem Titel Nichts für schwache Nerven.
Vor all diesen Beiträgen ein von Georg Schallgruber zusammengestellter und von Melitta Tschapka präsentierter Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Auch heute hat der Nationalrat eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen.
Vorerst gibt es Wortmeldungen zum Thema 70 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich.
Später wird über das Projekt Neue Bahn diskutiert.
Weiters soll es zum ersten Mal eine sogenannte Aktuelle Stunde geben.
Die heute in Kraft tretende 15.
Novelle zur Straßenverkehrsordnung bringt wichtige, zum Teil einschneidende Neuerungen.
Unter anderem soll das Radfahren in der Stadt erleichtert werden.
In diesem Zusammenhang gibt es neue Verkehrszeichen.
Radfahrer dürfen sich künftig auch im Stauraum von Kreuzungen sozusagen vorschlängeln.
Dies war bis jetzt zwar üblich, aber verboten.
Die 15.
Novelle zur Straßenverkehrsordnung bringt auch die Möglichkeit, durch Verkehrsbeschränkungen sogenannte verkehrsberuhigte Zonen zu schaffen.
Zum ersten Mal soll in einem österreichischen Bundesland der Wald von Verkehrsschildern gelichtet werden.
In Oberösterreich werden tausende Verkehrszeichen dahingehend überprüft, ob sie sinnvoll aufgestellt und von den Autofahrern wahrzunehmen sind.
Internationale Untersuchungen haben ergeben, dass durchschnittlich nur jedes vierte Verkehrszeichen wirklich registriert wird.
Umweltaktivisten haben am Vormittag gegen den steigenden Transitverkehr durch Österreich protestiert und auf der Wiener Ringstraße ein Verkehrschaos ausgelöst.
Die Demonstranten mussten von der Polizei, von der Fahrbahn weggetragen werden.
Es ist zu zahlreichen Auffahrunfällen gekommen.
Der deutsche Innenminister Zimmermann erörtert heute in Wien, Aspekte und Konsequenzen des Planes für jugoslawische Staatsbürger bei der Einreise in die Bundesrepublik Deutschland Visa einzuführen.
Die Regierung in Bonn wollte ursprünglich heute darüber entscheiden, der Beschluss wurde jedoch bedingt durch politische Differenzen aufgeschoben.
Innenminister Löschnack hat zuletzt erklärt, jugoslawische Staatsbürger würden auch in Zukunft für Reisen nach Österreich kein Visum benötigen.
Die Grenzorgane sollten jedoch vorsorglich feststellen, ob durchreisende Jugoslawen ein Visum für Deutschland haben.
Sollte dies nicht der Fall sein, werde man sich bemühen, die Jugoslawen zur Rückkehr zu bewegen, sagte der Innenminister.
Jugoslawien.
In Belgrad und in anderen Städten haben gestern mehr als eine Million Serben für Mehreinfluss und gegen die Haltung der Albaner in der autonomen Provinz Kosovo demonstriert.
Anlass waren die jüngsten Rücktritte von drei pro-serbischen Mitgliedern der Parteiführung im Kosovo.
Die albanische Bevölkerungsmehrheit hat sich mit Streiks gegen eine Einschränkung der Autonomie gewehrt.
Nach neuesten Meldungen aus Belgrad dürfte es auch heute wieder zu Kundgebungen kommen.
Israel
Bei den gestrigen Kommunalwahlen haben der rechtsgerichtete Likud-Block und die religiösen Parteien dazugewonnen, die Arbeiterpartei hat verloren.
In Gebieten mit mehrheitlich arabischer Bevölkerung gewannen die moslemischen Fundamentalisten.
Im arabischen Ostjerusalem befolgten die Bewohner zumeist einen Aufruf zum Wahlboykott.
USA
Auch in persönlichen Gesprächen mit Angehörigen des Senats dürfte es Präsident Bush nicht gelingen, seinen Wunschkandidaten John Tower als Verteidigungsminister durchzubringen.
Der zuständige Senatsausschuss hat Tower wegen Alkoholproblemen und Sexaffären abgelehnt.
Bush will aber an dem tixanischen Ex-Senator festhalten, zumal er Abstinenz gelobt hat.
Nicht einmal in den Reihen der Republikaner ist John Tower unumstritten.
Venezuela.
Nach landesweiten Unruhen hat die Regierung einige Grundrechte ausser Kraft gesetzt und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
Ausgelöst wurden die Zusammenstöße durch Preiserhöhungen.
Mehrere Dutzend Menschen sind ums Leben gekommen.
Präsident Perez hat um Verständnis für das wirtschaftliche Sanierungsprogramm gebeten.
Italien.
Die Etsch ist durch giftige Industrieabwässer verseucht.
In 24 Städten und Gemeinden darf kein Leitungswasser getrunken werden.
Zehntausende Menschen müssen mit Tankwagen versorgt werden.
In mehreren Gebieten ist der Notstand ausgerufen worden.
Island.
Zum ersten Mal seit 74 Jahren darf heute in Island wieder offiziell Bier getrunken werden.
Im Jahr 1915 wurde ein generelles Alkoholverbot beschlossen, es wurde 1933 widerrufen, Bier blieb ausgenommen.
Diese Bestimmung gilt ab heute nicht mehr.
Seit Monaten bereitet sich die Bevölkerung auf teilweise ungewöhnliche Art vor.
Man hat den 1.
März zum B-Tag erklärt, eigene Abreißkalender wurden gedruckt, die Bars in Reykjavik sind seit Wochen ausverkauft.
Der Fiskus rechnet mit Mehreinnahmen von umgerechnet 260 Millionen Schilling.
Nun zum Wetter, die Aussichten für Österreich bis morgen früh.
Tagsüber bleibt es allgemein sonnig.
In der Folge nimmt die Bewölkung zu.
Nachmittags und während der Nacht kommt es nördlich des Alpenhauptkammes wiederholt zu Regenschauern.
Die Schneefallgrenze fällt vorübergehend bis 500 Meter.
Bei mäßigem Wind aus Südwest bis West liegt die Nachmittagstemperatur zwischen 4 und 10 Grad, Tiefstemperatur der kommenden Nacht zwischen minus 6 und plus 2 Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag.
Im Süden hält das freundliche Wetter an, im übrigen Bundesgebiet kommt es zu wechselnd aufgelockerter Bewölkung mit längeren Aufheiterungen im Donauraum.
Örtlich treten an der Alpen-Nordseite noch Regenschauer auf.
Schneefallgrenze um 800 Meter.
Bei mäßigem bis lebhaft auffrischendem Westwind erreicht die Tageshöchsttemperatur Werte zwischen 4 und 10 Grad.
Noch eine Vorschau für Freitag.
Von Westen erneut Wetterverschlechterung.
Und noch die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien Heiter 11 Grad, Eisenstadt Wolkig 11 Grad, Südwestwind 20 Kilometer in der Stunde, St.
Pölten Heiter 8, Linz Wolkig 8, Westwind 25 Kilometer, Salzburg Heiter 9 Grad, Innsbruck Heiter 6, Bregenz Wolkig 9, Graz Heiter 10 und Klagenfurt Heiter bei 6 Grad.
7,5 Minuten nach 12 Uhr ist es.
Wir beginnen mit Auslandsberichten.
2,7 Millionen israelische Wähler waren gestern aufgerufen, in 147 Städten und Gemeinden neue Gemeinderäte und Bürgermeister zu wählen.
Die landesweit stimmenstärkste konservative Likud-Partei hatte die Kommunalwahlen zum Referendum über ihren nationalen Kurs und ihre Politik gegenüber den Arabern erklärt.
Und nach nun bereits 15 Monaten Palästinenser Aufstand in den israelisch besetzten Gebieten wurden die Wahlen natürlich mit besonderer Spannung erwartet.
Vor allem in Jerusalem, wo neben 350.000 Juden auch 140.000 Araber leben.
Die Wiederwahl des überaus populären Bürgermeisters Teddy Kollek stand jedoch außer Frage.
Ein Endergebnis der gestrigen Wahlen liegt noch nicht vor, die vorläufigen Resultate fasst Armin Wolf zusammen.
Wenn in Krisensituationen gewählt wird, gehören die Gemäßigten meist zu den Verlierern.
Die Fronten werden offensichtlich und auf beiden Seiten gewinnen die Fundamentalisten.
Und so war es auch gestern in Israel.
Nach 15 Monaten Intifada in den besetzten Gebieten mit fast 400 Toten legten bei den Kommunalwahlen gestern die Rechten zu, und zwar auf beiden Seiten.
In den überwiegend jüdischen Gemeinden, und das sind die meisten, gewannen der Likud-Block und die ultra-orthodoxen und religiösen Parteien, in den wenigen arabisch dominierten Gemeinden legten die islamischen Fundamentalisten zu.
Eine der wenigen Ausnahmen die Hauptstadt Jerusalem.
Ein-Jerusalem, eine der Arbeiterpartei nahestehende Partei, konnte sich als größte Fraktion im Stadtrat behaupten.
Aber sie verlor ihre absolute Mehrheit und hält nunmehr 13 der 31 Mandate.
Dass sie trotzdem noch die bei weitem Stimmen stärkste Partei ist, verdankt Ein-Jerusalem ihrem Spitzenkandidaten, dem weit über die Hauptstadt hinaus populären 76-jährigen gebürtigen Wiener Teddy Kolleck.
In der direkten Bürgermeisterwahl, denn jeder Wähler hat zwei Stimmen, eine für den Gemeinderat, eine für den Bürgermeister, in der direkten Wahl jedenfalls bekam Langzeitbürgermeister Kolleg überwältigende 64 Prozent.
Und das Votum für das legendäre Stadtoberhaupt wäre wohl noch deutlicher ausgefallen, hätte nicht die starke arabische Bevölkerung in der Hauptstadt die Wahl boykottiert.
Denn unter den Arabern hat Kolek, der seit 20 Jahren für Einheit und Versöhnung in Jerusalem kämpft, besonders viele Anhänger.
Aber nur knapp 3.000 der rund 90.000 palästinensischen Wahlberechtigten sind zu den Urnen gegangen.
Die Untergrundführung der Intifada hatte zum Wahlboykott aufgerufen und jenen, die trotzdem wählen, würden mit Bestrafung gedroht.
Jeder einzelne der 3.000 Wähler ist ein Held und verdient einen Orden, sagte Kolek, sichtlich enttäuscht, noch in der vergangenen Nacht.
Wir haben gesehen, was arabischer Terror ist.
Die fehlenden Stimmen der Araber dürften auch Kollegs Partei die absolute Mehrheit gekostet haben.
Im Stadtparlament konnten die religiösen Parteien ihren Stimmenanteil verdoppeln.
Kolleg will nun seine sechste Amtsperiode hintereinander mit einem Minderheitssenat beginnen.
Eine Koalition mit den Konservativen will er nicht eingehen.
In der zweitgrößten Stadt Tel Aviv konnten die Religiösen ebenfalls zulegen.
Sie halten nun bei 15 Prozent.
Bürgermeister Lahat vom Likud gewann sein Amt nur ganz knapp wieder, aber auch er ist zu keinen Konzessionen an die Religiösen bereit.
Tel Aviv bleibt, wie es war, sagte Lahat in einer ersten Reaktion.
Die Stadt bleibt auch am Sabbat geöffnet.
In Haifa, seit Jahrzehnten eine Hochburg der Arbeiterpartei, lieferten sich Langzeitsbürgermeister Ari Gurel und der Likud-Kandidat ein stundenlanges Kopf-an-Kopf-Rennen.
Ganz knapp siegte dann doch noch Gurel.
Aber der Likud ist nun im traditionell roten Haifa stark wie noch nie.
In mehreren mittleren und kleinen Städten übernahm der Likud die Bürgermeisterposten von den Sozialisten.
In einigen arabisch dominierten Gemeinden konnten fundamentalistische islamische Gruppen, die bislang führenden linken Parteien, schlagen.
Die jungen Leute entdecken ihre islamischen Wurzeln wieder, sagte etwa der fundamentalistische Spitzenkandidat in Umm el-Fahim, der dort das Bürgermeisteramt von einem Kommunisten übernehmen wird.
Die Gewinne der Fundamentalisten seien eine gefährliche Entwicklung, meinte der Generalsekretär der Arbeiterpartei Uzi Bahram nach den ersten Ergebnissen.
Aber diese Tendenz lasse sich im gesamten Nahen Osten verfolgen.
Enttäuscht über die mageren Resultate seiner Partei zeigte sich auch Arbeiterparteichef Simon Peres.
Allerdings müsse man die Ergebnisse erst genau analysieren.
Einer seiner Ministerkollegen, Moshe Schahal, wollte nicht so lange warten.
Das Ergebnis zeige ganz klar, dass sich die Arbeiterpartei grundsätzlich verändern müsste, sagte Schahal.
Begeisterung natürlich beim Wahlsieger Likud, der landesweit 20 Prozent an Stimmen zugelegt hat.
Das ist ein großer Sieg für uns, freute sich etwa Minister Ronny Milo.
Vielleicht haben wir da gesehen, wohin die israelische Politik überhaupt gehen wird.
Und Premierminister Yitzhak Shamir meinte in einem ersten Radio-Interview, diese Wahlen waren keine Volksabstimmung oder Meinungsumfrage, aber es gibt wohl überhaupt keine Zweifel daran, dass der Likud immer stärker wird.
Die israelischen Kommunalwahlen wurden gestern abgehalten, das war ein Bericht von Armin Wolf.
Kommt es im Zuge der Ost-West-Entspannung jetzt auch in der kleinen mittelamerikanischen Republik El Salvador zu einem Ende des Bürgerkrieges?
Bisher haben alle Friedensbemühungen in einer Sackgasse geendet.
Die Armee, die von den USA unterstützt wird, war bisher nicht bereit, mit der Linken über eine Neuaufteilung der Macht zu verhandeln.
Umgekehrt will die Guerilla nicht die Waffen niederlegen, solange ihr kein politischer Einfluss zugesichert wird.
Zuletzt ist auch jener Mann todkrank geworden, in dem manche einen Vermittler zwischen links und rechts sehen wollten, der christdemokratische Präsident José Napoleón Duarte.
Doch jetzt könnte ein neuer Vorschlag des sterbenden Präsidenten wieder Bewegung in die starren Fronten bringen, Christian Schüller berichtet.
José Napoleón Duarte führt einen Kampf, den er nicht gewinnen kann.
Nur mehr wenige Monate, sagen die Ärzte, habe der Präsident zu leben.
Sein Krebsgeschwür in der Leber ist unheilbar.
Es bleibt also kaum mehr Zeit, das durchzusetzen, was Duarte für die einzig mögliche Friedensformel für El Salvador hält.
Eine breite Allianz der Kriegsmüden zustande zu bringen, unter der Führung der Christdemokraten und mit dem Rückhalt der neuen US-Regierung.
Und doch scheint Duarte gerade jetzt den bisher wichtigsten Schritt in Richtung Frieden gesetzt zu haben.
Solange er noch bei Kräften war, hat er sich gegen jeden Kompromiss mit der linken Guerilla-FMLN gewehrt.
Er konnte auch nicht anders, denn hinter ihm stand mit aufgepflanztem Gewehr die Armee und die Gewehre stammten aus den USA.
Jetzt aber macht der sterbende Präsident ein Angebot, das weder die Guerilla noch das Militär ohne weiteres ablehnen konnten.
Duarte schlägt der Guerilla vor, bei den nächsten Wahlen eigene Kandidaten zu stellen und er bietet an, diese Wahlen zu verschieben, um der Linken eine Anlaufzeit zu geben.
Vorausgesetzt allerdings, die Mehrheit der Salvadoraner entscheidet in einer Volksabstimmung für eine solche Verschiebung.
Die Armee und die konservativen Parteien waren bisher strikt gegen jede Änderung des Wahltermins.
Sie beriefen sich dabei auf die Verfassung.
Einer Volksabstimmung wollen sie sich nicht widersetzen.
Entsprechend dem neuen Wind aus Washington liegt den Militärs viel daran, sich als die einzigen echten Demokraten in Salvador darzustellen.
Die Guerilla wiederum bezweifelt, ob ein Referendum mitten im Bürgerkrieg fair verlaufen kann.
Aber nein sagen wollte sie auch nicht.
Napoleon Duarte hat zwar nicht mehr viel zu gewinnen, seine Gegner hat er aber jetzt in der Falle.
Stimmen die Salvadoraner für spätere Wahlen, dann schwächt das die Rechten, bedeutet aber noch lange keinen Wahlerfolg für die Linken.
Wird Duartes Vorschlag aber von der Mehrheit abgelehnt, so ist das eine schwere Niederlage für die Linke.
Duartes Partei wäre bei den Wahlen dann die einzige Alternative zum Militär.
Allerdings, Wahlen bedeuten in El Salvador noch kein Ende des Bürgerkriegs.
Auch dann nicht, wenn auf die Wahlen die zweite Etappe des Duarte-Plans folgt, ein Dialog unter Vorsitz der Christdemokraten.
Denn Begriffe wie Frieden, Dialog und Versöhnung haben in El Salvador ihren unschuldigen Klang verloren.
Zu oft sind sie als Munition gegen den Gegner verpulvert worden.
Die Armee spricht vom Frieden, lebt aber mehr und mehr vom Krieg.
Reichliche amerikanische Militärhilfe ist zur Quelle des Wohlstands geworden für die mächtige Offizierskaste.
Sie besitzt heute die besten Kaufhäuser, Restaurants und Fabriken.
In den Dörfern und Slum-Vierteln, wo die Masse der Soldaten rekrutiert wird, spürt man den Krieg am schlimmsten, aber auch bei den Armen kommt Duartes Versprechen eines friedlichen Salvador nicht an.
Dort, wo nicht die Guerilla ihre heimlichen Anhänger hat, schwanken die Sympathien oft zu extremen Rechten.
Denn sie hat für ihre Freunde Waffen und kleine Privilegien, die Quelle der Todesschwadronen.
Die Rechte wie die Linke zählen jetzt Duartes letzte Tage.
Arena, die Partei der Reichen, glaubt an einen sicheren Wahlerfolg und setzt auf die USA, denn nach Duartes Tod zu kalkulieren, bleiben sie die einzigen Verbündeten Washingtons.
Auch die Linke setzt auf Zeitgewinn.
Klassenkampf mit dem Stimmzettel, das erscheinte gerade in El Salvador als utopisch.
Politische Vorschläge waren für die Guerilla bisher immer ein Mittel, um die Schwächen der Duarte-Regierung bloßzustellen.
Die Auseinandersetzung zwischen der Oberschicht und der Masse der Habenichtse kann man nach Auffassung der Guerilla nur verschieben, aber nicht ersparen.
Ein Bericht von Christian Schüller.
Die vom sowjetischen Staats- und Parteichef Gorbatschow praktizierte oder zumindest gewünschte Politik der Offenheit und Transparenz, bekannt geworden unter dem Schlagwort Glasnost, hat in der Sowjetunion selbst noch viele Gegner und Hemmschuhe.
Und es gibt noch enorme Schwierigkeiten im Umgang mit einer praktizierten Meinungsfreiheit.
Jüngstes Beispiel, der Moskauer Arbat, eine von Künstlern und Poeten frequentierte Fußgängerzone, durch gehaltene Stehgreifreden etwa vergleichbar mit dem Londoner Heidpark.
Dem Moskauer KP-Chef ist der Arbat aber ein Dorn im Auge.
Er nennt ihn wörtlich einen Hort der Parasiten, Vagabunden und asozialen Elemente.
Aus Moskau Franz Kössler.
Wie ein Barometer hat die Fußgängerzone im alten Arbat-Viertel die politische Stimmung im Land registriert und auf und ab der Öffnungspolitik im Straßenbild widergespiegelt.
Das Projekt stammte noch aus Brezhnevs Zeiten und sollte vor allem die Wiesentouristen anziehen.
Nach westlichem Vorbild wurden die Fassaden der ehemaligen Bürgerhäuser in kitschig bunten Farben getüncht, Antiquare und Goldschmiede zogen ein, die Straße wurde mit Betonplatten ausgelegt, mit Gartenbänken versehen und mit Messinglampen aus der DDR erleuchtet.
Als die Fußgängerzone vor vier Jahren eröffnet wurde, war die Glasnost in ihren Anfängen und Architekten und Schriftsteller nutzten sie zu einem Aufschrei der Entrüstung.
Ein Boudoir sei es geworden und nicht die versprochene Wiederbelebung des altrussischen Moskauer Stadtkerns.
Als dann aber der Reformer Baris Yeltsin die Moskauer Parteiführung übernahm, erfüllte er die ungeliebte Fußgängerzone mit einem neuen Geist.
Getränke- und Imbissstuben zogen die Moskauer zu Tausenden an, freie Künstler übten sich in unkonventioneller Musikmalerei und Dichterei.
Im kleinen Reich der Freiheit war fast alles erlaubt.
Viele von den heute konsolidierten Basisbewegungen wie die Moskauer Volksfront oder die antistalinistische Memorialbewegung haben dort ihre ersten politischen Versuche gemacht, Reden geschwungen und Flugblätter verteilt.
Hunderte von Menschen scharrten sich an freien Tagen um die Wand der Dichter,
die mit politischen und anderen Proklamationen beklebt war und vor der Redner oft stundenlang, gefragt oder ungefragt, sich zu den brennenden Themen der Zeit äußerten und dem Publikum Rede und Antwort standen.
Zuweilen dauchten gar Aktmalereien auf, wohl wegen ihrer Seltenheit hierzulande mit großem Publikumserfolg.
Vor allem Jugendliche im schulischen Biologieunterricht, Brüde mit geschlechtslosen Wesen befasst, nützten die Gelegenheit zu detaillierter Betrachtung.
Hobbyastrologen boten Horoskope an.
Für fünf Rubel konnte man sich mehr oder weniger wahrheitsgetreu porträtieren lassen.
An improvisierten Verkaufsständen konnte man hier und da gar Plaketten mit dem Bildnis des einen oder anderen vermuteten Gegners der Perestroika bis hinauf ins Politbüro erstehen.
Ja, selbst Gorbatschow gegenüber waren auf dem Arbat kritische Töne geduldet.
Unsere Zaren kommen und gehen, hieß es auf einem Plakat.
Und ein jeder macht seinen Vorgänger für alle Übel unseres Landes verantwortlich.
Oder noch expliziter, sie wollen keine Wahrheit oder Ehrlichkeit und auch Gorbatschow wird seinen Eifer dafür verlieren, sobald er uns mit einer besseren Versorgungslage gewonnen haben wird.
Das kleine Reich der Freiheit überdauerte sogar Jelzins Sturz, wenn auch in letzter Zeit die Miliz immer häufiger auftauchte, um ordnend gegen allzu Aufnützige einzuschreiten.
Doch das politische Klima hat sich wieder ein wenig verhärtet.
Und so konnte es nicht ausbleiben, dass auch an Arbat die Sitten wieder strenger werden.
Der neue Moskauer Parteichef Saikow, der eher dem konservativen Flügel zugerechnet wird, hat jetzt das Ende des Freiraums angekündigt.
Die Arbeiterklasse, verkündete er auf einer Parteiversammlung, könne dem zügellosen Treiben nicht länger untätig zusehen.
Antisozialistische Elemente, Extremisten und Nationalisten hätten auf dem Arbat überhandgenommen.
Arbeitsscheues Gesindel treibe dort sein Unwesen.
Mit Demokratie habe das alles nichts mehr zu tun.
Und es sei endlich an der Zeit, die sowjetische Gesellschaftsordnung auch auf dem Arbat zu verteidigen.
ganz im Einklang mit den restriktiven Tönen, die in letzter Zeit auf allen Ebenen zu hören sind.
Das Barometer auf dem Arbat kündigt wieder kältere Zeiten an."
Franz Köstler war das aus Moskau.
50 Kilometer ist er lang, gebaut wird er 40 Meter unter dem Meeresboden und er verbindet Frankreich und Großbritannien, der Ärmelkanaltunnel, mit dessen Bau Ende 87 begonnen wurde und er in etwa vier Jahren fertiggestellt sein soll.
Geplant ist ein Doppel-Eisenbahntunnel, für den Personen- und Güterverkehr, LKW und BKW werden im Huckepark transportiert.
Das ehrgeizige Projekt, Bestandteil eines gesamteuropäischen Eisenbahnnetzes, wird aber nicht nur von Umweltschützern und den Fährgesellschaften kritisiert, nun gibt es, im Gegensatz zu Frankreich, Widerstände in Großbritannien gegen den weiteren Ausbau des Eisenbahnanschlusses, Roland Adrovic berichtet.
Hunderttausende Menschen in den südlichen Vororten von London und in der Grafschaft Kent steigen vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben auf die Barrikaden.
Diese Gegend zählt nicht nur zu den landschaftlich schönsten, sondern auch zu den wirtschaftlich stabilsten Regionen Großbritanniens.
Die konservative Regierung Margaret Thatchers kann sich hier auf eine satte Mehrheit stützen, fast alle Parlamentarier dieser Region gehören den Tories an.
Seit einem halben Jahr gärt es jedoch zwischen Dover und London.
Obwohl es beim Beschluss für den Bau des Kanaltundels geheißen hatte, dass keine neue Hochgeschwindigkeitszugstrecke zwischen London und dem Tundel benötigt werde, sieht nun plötzlich alles ganz anders aus.
Die staatliche Eisenbahngesellschaft British Rail überraschte im vergangenen Herbst die Bewohner von Kent mit der Erklärung, eine neue Strecke sei doch vonnöten.
Die Fahrzeit von der Zeit 70 müsse auf 40 Minuten gesenkt werden.
British Rail will Superzüge nach dem Muster des französischen TGV bauen.
In der Anfangsphase sollen vier Züge pro Stunde Mitte des 21.
Jahrhunderts alle fünf bis sieben Minuten Züge mit bis zu 300 Stundenkilometern die britische Metropole mit dem neuen Loch nach Europa verbinden.
In Windeseile wurden vier Streckenvarianten geplant, eine wurde mittlerweile wieder verworfen.
Die restlichen gehen alle durch dicht besiedelte Wohngegenden, die Menschen fürchten um ihre Ruhe und den Wert ihrer teuer erkauften Häuser.
In Frankreich, so argumentieren sie, habe man zehn Jahre lang am TGW geplant, Einwände berücksichtigt, großzügige Ablösen bezahlt und auf Lärmschutz geachtet.
British Rail hingegen wolle ihr Projekt im Husch-Pfusch-Verfahren durchziehen.
Man ist nicht grundsätzlich gegen eine neue Zugstrecke, meinte am vergangenen Sonntag bei einer Großdemonstration in London Kay Lyons, streitbare Organisatorin des Protestes.
We know that there's a tunnel, it's a fact of life, it's a reality.
But first of all, BR, I've got to go back to the drawing boards and do something with compassion and sympathy for the people of this country.
Mrs. Thatcher must look to her government and must sort this out.
Because the majority of the people that are here today are the people that put her in the government ten years ago.
Wir wollten eine sorgfältig geplante Strecke, auf die wir stolz sein können, keine billige und schlechte, meinte Kay Lyons.
Margaret Thatcher müsste begreifen, dass die Mehrheit dieser Menschen sie vor zehn Jahren gewählt habe und wenn diese Lady schon sage, sie sei für keine Wende zu haben, wir sind es.
Eine massive politische Drohung gegen die Konservativen also.
Der letzte konservative Premierminister vor Margaret Thatcher, Edward Heath, steht sogar ganz an der Spitze des Protestes.
Heath ist nach wie vor Parlamentarier, er vertritt viele der betroffenen
Er wirft British Rail Überheblichkeit vor.
In our view they haven't taken into account all the environmental factors sufficiently.
And we're also saying to the government, look, you've got to provide some of the money.
What does the government, what does Mrs Thatcher think about the big protest that's taking place?
You must ask her.
Es wird eine Verbindung geben, es muss eine geben, meinte Hies, aber alle Vorschläge sind nicht gut.
Auf die Menschen sei zu wenig Rücksicht genommen worden.
Die Regierung müsse Geld für Umweltschutzmaßnahmen bereitstellen.
Zur Frage, was Margaret Thatcher und ihre Regierung über die Proteste denken, sagte er schmunzelnd, fragen Sie sie selbst.
Nun, das ist nicht so leicht möglich.
Ein Sprecher von British Rail teilte uns aber mit, man nehme die Proteste sehr ernst, die Menschen sollten auf die Präsentation der endgültigen Variante warten, dann würden die Proteste verebben.
In Kent glaubt man diesen Beteuerungen genauso wenig wie den schönen Sprüchen der Londoner Nobelwerbeagentur Sideshee & Sideshee.
Diese ist vorläufig die einzige, die vom Projekt profitiert hat.
British Rail hat ihr 70 Millionen Schilling gezahlt, um den Betroffenen die Ängste auszutreiben.
Bisher vergeblich.
und nach diesem Bericht von Roland Adrowitzer aus London und Berichte aus Österreich.
Eine umfangreiche Tagesordnung hat heute der Nationalrat zu bewältigen.
Erstmals soll es eine Aktuelle Stunde, geplantes Thema, Österreichs Haltung zu aktuellen Bedrohungen der Meinungsfreiheit und zu einem Zusammenhang mit den aktuellen Fällen Václav Havel und Salman Rushdie geben.
Weitere Stichworte Neue Bahn und Jubiläum 70 Jahre Frauenwahlrecht.
Und bei diesem Thema bleiben wir gleich.
Zwar stellen Frauen, die Mehrheit der Wähler, aber ihr Kampf um eine annähernd quotenmäßige Vertretung auch in den gesetzgebenden Körperschaften scheint ein derzeit noch hoffnungsloser.
Die Forderung nach dem allgemeinen Wahlrecht für Frauen und Männer ist erstmals im Revolutionsjahr 1848 in Österreich laut geworden.
Die Männer schafften es 1907 und seit 1918 können auch die Frauen politisch mitentscheiden.
Erstmals sind die Frauen vor 70 Jahren genau im März 1919 zu den Wahlordnern gegangen und sind weibliche Abgeordnete im Parlament am Ring eingezogen.
Im Parlament haben sich heute die Abgeordneten an 70 Jahre Frauenwahlrecht erinnert.
Die zweite Nationalratspräsidentin Hubinek und Frauenstaatssekretärin Donald gaben Erklärungen ab.
Waltraud Langer berichtet.
Allzu große Anstrengungen haben die männlichen Vertreter der Parteien nicht unternommen.
Um den Frauen zum Wahlrecht zu verhelfen, stellt die zweite Nationalratspräsidentin Marga Hubinek in ihrer Erklärung fest.
Erstmals seien 1919 zehn Frauen als Abgeordnete ins Parlament eingezogen.
Wenn man den Frauenanteil im Parlament nach 70 Jahren vergleiche, sei dies kein Anlass zum Jubeln, sagt Hubinek.
Seit der Gründung der Republik bis 1983 lag der Frauenanteil stets unter der magischen Grenze von 10%.
Seit 1983 wurden 12% erreicht.
Ob die nun parteiintern einklagbare Quotenregelung der Sozialistischen Partei oder der Bericht am Bundesparteitag der ÖVP eine größere Vertretung, nämlich entsprechenden Bevölkerungsanteil bringen wird,
ist angesichts der Vorgänge vor den letzten Wahlen mehr als zweifelhaft.
Jedenfalls würde bei Beibehaltung des gegenwärtigen Veränderungstempos die gerechte Situation, nämlich 50-prozentiger Frauenanteil, erst in 500 Jahren erreicht werden.
Kubinek appelliert an die Frauen im Parlament, sich nicht aufsplittern zu lassen.
Ihre Aufgabe sei es, für die Realisierung der Chancengleichheit zu kämpfen.
Das fordert auch Frauenstaatssekretärin Johanna Donal.
In der Arbeitswelt dürfe nicht zwischen Frauen und Männern unterschieden werden.
Zunächst schlicht aus dem Grund, meine Damen und Herren, weil Frauen, die lediglich etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, zwei Drittel der gesamtgesellschaftlichen Arbeit leisten.
nämlich mehr als ein Drittel der bezahlten Erwerbsarbeit und zusätzlich fast die gesamte Haus-, Familien- und Erziehungsarbeit und auch Beziehungsarbeit.
Meine Damen und Herren Volksvertreterinnen und Vertreter, vor allem die Vertreter, bitte würden Sie die Zahlen vielleicht vermerken.
Ich glaube, das ist ganz wichtig.
51 Prozent der Österreicherinnen bezeichnen die ungleiche Belastung von Frauen und Männern durch Kindererziehung und Hausarbeit als besonders schwerwiegendes Problem.
Für jede wahlwerbende Partei doch ein Auftrag, diese Zahl sich ganz besonders zu merken.
Möglicherweise haben die Abgeordneten den Appell Donals überhört, denn sie sind zu diesem Zeitpunkt damit beschäftigt, den Grünen zuzuschauen.
Diese verteilen an alle Frauen im Plenum je eine Blume mit einem großen violetten Frauenzeichen.
Die Grünen bringen in der Debatte einen Antrag auf ein Antidiskriminierungsgesetz ein.
Helga Erlinger schildert die wichtigsten Punkte daraus.
Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, sexuelle Selbstbestimmung als Arbeitnehmerinnen, Schutzinteresse, sexuelle Belästigung als Einwendungsgrund im Falle der Kündigung.
Von den Freiheitlichen hebt Klara Motter die Bedeutung der berufstätigen Frauen hervor.
Sie meint aber dann,
Dennoch werde ich, meine sehr geehrten Damen und Herren, bei all diesen Diskussionen den Schalengeschmack nicht los, der in einer gewissen Angst der Männer begründet liegt, nämlich der Angst der Männer, dass eventuell Frauen sie von den Futtertrögen verdrängen könnten, dass Frauen in ihre Domänen einbrechen können und sie daher ihrer Herrschaft beraubt würden.
Im Zuge der Debatte über das Frauenwahlrecht geht SPÖ-Abgeordnete Jolanda Offenbeck auch auf die Diskussion um das Ausländerwahlrecht ein.
Offenbeck wörtlich, eines muss sichergestellt sein, Ausländer sollen nur wählen dürfen, wenn sie sich bewährt haben, wenn sie bereit sind, gute Arbeit zu leisten und sie nicht nur Sozialleistungen in Anspruch nehmen wollen.
Und damit zurück ins Studio.
Gedanken im Gedenken an das Jubiläum 70 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich aus dem Parlament, berichtete Waltraud Langer.
Die Vorarbeiten zur neuen Bahn sind schon monatelang im Gang.
In der Öffentlichkeit hat man ja aufgrund der zahlreichen BR-Aktivitäten den Eindruck, die neue Bahn werde bereits intensiv gebaut.
Tatsächlich grünes Licht gibt der Nationalrat allerdings erst heute.
Zwei Initiativanträge der Großen Koalition liegen dem Plenum zur Diskussion und Abstimmung vor.
Ein sogenanntes Eisenbahnhochleistungsstreckengesetz und eine Novelle zum ASFINAG-Gesetz.
Warum es dabei inhaltlich geht, schildert im folgenden Wolfgang Fuchs.
Die Bahn soll attraktiver werden.
Erreichen wollen das die ÖBB durch ein Programm, das bis 1998 31 Milliarden Schilling kosten wird.
Auf der Preisbasis 1986 wohlgemerkt.
21 Milliarden Schilling davon sollen, so sieht es das Koalitionsübereinkommen zwischen SPÖ und ÖVP vor, aus dem Budget kommen.
Die weiteren 10 Milliarden Schilling werden über die ASFINAG auf dem Kapitalmarkt aufgenommen.
Die ASFINAG wurde ja ursprünglich geschaffen, um Autobahnprojekte vorzufinanzieren.
Inzwischen kam auch die Finanzierung von Bundeshochbauten dazu und jetzt eben auch die neue Bahn.
Diese 10 Milliarden Schilling der ASFINAG werden bis 1992 zur Verfügung stehen und sollen drei Projekte in Gang setzen.
Den Bau des Semmering-Basistunnels, einen Teil des Ausbaus der Westbahnstrecke zwischen St.
Pölten und Adnang-Buchheim und das Beschleunigungsprogramm für die Schoberpassstrecke in der Steiermark.
Mit den 21 Milliarden Schilling aus dem Budget sollen bis 1998 einerseits die Wespbahn fertig ausgebaut werden, darüber hinaus aber auch die Tauernstrecke, die Bottendorfer Linie, die Adelbergbahn und die Umfahrung von Innsbruck.
Mit den Milliarden werden aber auch Bahnhöfe modernisiert, EDV-Informationssysteme angeschafft sowie der kombinierte Verkehr, also die Verladung von LKW oder Containern auf Waggons vorangetrieben.
Verkehrsminister Rudolf Streicher ist äußerst optimistisch, dass man schon in drei Jahren die ersten Auswirkungen des Milliardenprogramms merken wird.
So soll die Bahn im Personenverkehr in den nächsten Jahren 300.000 zusätzliche Reisende gewinnen.
Im Güterverkehr soll es endlich gelingen, Marktanteile von der Straße wieder auf die Schiene zurückzuholen.
Streicher meinte dazu vor wenigen Wochen, die Öffentlichkeit werde die ÖBB bald nicht mehr wiedererkennen.
Und auch der Koalitionspartner ÖVP steht nach langwierigen Verhandlungen
jetzt hinter dem 31-Milliarden-Schilling-Programm.
Chefverhandler Klubobmann Fritz König sieht in der neuen Bahn eine Voraussetzung zum Überleben.
Die beiden Oppositionsparteien dagegen werden heute aller Voraussicht nach gegen die beiden Gesetze stimmen.
Die Freiheitlichen argumentieren, zuerst müsse bei der Bahn weiter rationalisiert werden, erst dann dürfe man an solche gewaltigen Summen aus dem Budget denken.
Und die Grünen sind zwar für einige Ausbaupläne, wie beispielsweise den Schoberpass, können aber andererseits dem Semmering-Basistunnel nichts abgewinnen.
Darüber hinaus fordern die Grünen die Verankerung von Mitspracherechten für die Anrainer an den künftigen Baustellen.
Die scheinen ihnen noch nicht ausreichend abgesichert.
An der klaren Mehrheit der Koalition für die neue Bahn werden die Einwände der beiden Oppositionsparteien aber nichts mehr ändern können.
Soviel zur neuen Bahn.
Im sogenannten Niederl-Prozess im Wiener Landesgericht steht heute die mit Spannung erwartete Zeugeneinvernahme des Ex-Bundesländer-Generaldirektors Kurt Rusow auf dem Programm.
Rusow hatte ja mit seinen früheren Aussagen im Bundesländer-Prozess mit dazu beigetragen, dass der steirische Ex-Landeshauptmann Friedrich Niederl, seine beiden Söhne und die ehemaligen Niederl-Mitarbeiter Feil und Kandler jetzt vor dem Richter stehen.
In seiner heutigen Aussage belastete Rusow den Landeshauptmann neuerlich schwer, Franz Simbürger.
Ich habe mit dem Landeshauptmann alles besprochen, die anonymen Sparbücher und dass das Geld in mehreren Tranchen kommt.
Und ich bin mir ganz sicher, dass er mir nach der ersten Überweisung sagte, dass die weiteren Zahlungen nach Salzburg gehen sollen.
Mit dieser Aussage widerspricht Ex-Bundesländer-Generaldirektor Kurt Rosow heute diametral der Verantwortung des steirischen Ex-Landeshauptmannes Friedrich Niederl.
Er habe von illegalen Geldflüssen aus der Bundesländerversicherung an seine Söhne nichts gewusst.
Konkret geht es bei dieser Aussage Rosos um jene insgesamt drei Millionen Schilling im Jahr 1982, die die Niedersöhne bisher immer als Anzahlung für einen Kauf ihres Hotels durch die Versicherung gezeichnet hatten.
Rosos schildert den Hergang folgendermaßen.
Der Altlandeshauptmann habe mehrmals mit ihm wegen des Hotelkaufs gesprochen.
Für ihn, Roso, sei klar gewesen, dass ein solcher Kauf nie möglich war.
Und als dann auch die Versicherungsaufsichtsbehörde diesen Kauf ablehnte, da habe der Altlandeshauptmann gesagt, na, wenn Sie es schon nicht kaufen können, könnten wir das nicht noch einmal so machen wie schon beim ersten Mal?
Und Roso weiter, ich sagte dem Landeshauptmann, wieder zwei Millionen?
Der Landeshauptmann war offensichtlich nicht zufrieden.
Ich sagte, drei Millionen, und das war dann genug.
Richter Schön darauf, wann, wo war dieses Gespräch?
Rosow, ich weiß es nicht genau.
1981 in Bad Gleichenberg vielleicht.
Herr Rath, mein Kalender liegt ja bei Ihnen.
Richter Schön, na ja, mit Kalendern ist das so eine Sache.
Rosow darauf, in dieser Sache ist das keine Sache.
Und Rosow weiter, ich habe dann die Sparbuchnummern erfahren.
Von wem, weiß ich nicht mehr genau.
Und als dann alles aufgezahlt war, ist nicht mehr in dieser Angelegenheit geredet worden.
Bei der Anspielung, so wie beim ersten Mal, sind jene zwei Millionen Schilling gemeint, die die Niederls schon 1980 erhielten.
Wie Sie sagen, als Beteiligung bzw.
Darlehen des früheren steirischen Gebietsdirektors der Bundesländer, Erich Klauser.
Dazu führt Rousseau heute aus.
Klauser habe ihm von den Schwierigkeiten der Niederl-Brüder erzählt und sie beide, also Roso und Klauser, seien übereingekommen, den Niederls zwei Millionen Schilling aus fingierten Schadensmeldungen zukommen zu lassen.
Klauser habe ihm die Kontonummern gesagt.
Ob die Niederls wussten, wie der Geldfluss zustande kam, könne er nicht sagen, sagt Roso heute.
Im Bundesländerprozess hatte Roso auch die beiden Ex-Mitarbeiter des steirischen Landeshauptmannes Karl-Heinz Weil und Franz Kandler belastet.
Nämlich, sie hätten je 400.000 Schilling von ihm gefordert, weil sie sich um den Verkauf des Niederlhotels bemühten.
Seil bestreitet ja, überhaupt Geld erhalten zu haben.
Und Kandler sagt, Rosow habe damit Schulden von Klauser bei ihm zurückgezahlt.
Rosow heute dazu, ich weiß jetzt nicht mehr, ob die beiden selbst das Geld verlangten oder ob nicht Klauser das gesagt hat.
Jedenfalls lagen zweimal 400.000 Schilling auf dem Tisch.
Die Initiative ging sicher von Klauser aus.
Und ich habe ihm dann noch gesagt, na, billig sind die beiden ja gerade nicht.
Richter Schön, was wäre Ihrer Meinung nach denn angemessen gewesen?
Roso, dazu will ich nichts sagen.
Die Kontonummer, auf die das Geld überwiesen wurde, habe er von Klauser erhalten, sagt Roso, und ebenso die Unterlagen für fingierte Schadensakte.
Roso schließt nicht aus, dass das Geld auch von Klauser woanders hingeflossen sein könnte.
Jedenfalls will er nichts davon gewusst haben, dass Kramler mit den 400.000 Schilling eine Schuld des mittlerweile verstorbenen Klauser zurückgezahlt haben wollte.
Herr Rath, ich habe nie gewusst, dass Klauser, wie man im Hefenschaggon sagt, flach war, also Schulden hatte.
Richter schön, aber Kramler hat sie sogar deswegen angerufen.
Also wenn er gesagt hätte, was ist jetzt mit dem illegalen Geld?
Das wäre ja eine ganz außerordentliche Frechheit gewesen.
Rosow darauf
Mein Gott, damals war ich in der Hinsicht schon einiges gewohnt.
Die Vernehmung Rosels dauert noch an und entgegen den Erwartungen dürfte es heute daher noch zu keinem Urteil im Niederl-Prozess kommen.
Und damit gebe ich zurück.
Franz Simbürger hat berichtet.
Der Rechnungshof, die oberste Kontrollinstanz der Republik, hat einen Nachtrag zum Tätigkeitsbericht für das Verwaltungsjahr 1987 geliefert.
Untersucht wurden unter anderem die Autobahnsondergesellschaften und das Universitätszentrum Altahnstraße über dem Wiener Franz-Josefs-Bahnhof.
Gerade in diesem Fall versuchte der Rechnungshof schon seit 1981 zu einer Prüfmöglichkeit zu kommen, konnte sich aber eine Zeit lang nicht durchsetzen.
Was dann bei der Prüfung ab 1984 herauskam, zeigt das übliche Bild.
Mängel bei der Bauausführung, der Planung, der Kontrolle, der Vergabe von Bauarbeiten, wie offensichtlich bei fast jedem Großbauvorhaben.
Und dazu jede Menge Vorkommnisse, auf die der viel zitierte Begriff Schildbürgerstreiche nur allzu gut zutrifft.
Ein Bericht von Ernest Hauer.
Dass der Rechnungshof Schildbürgerstreiche aufdeckt, ist bekannt.
Wie nah manche Vorkommnisse allerdings an das Vorbild der berühmten Märchenkleinstadt heranreichen, überrascht doch immer wieder.
In Schilder bauten sie ein Rathaus ohne Fenster und trugen nachher das Licht Insekten hinein.
In Wien bauten sie ein Universitätszentrum über dem Franz-Josefs-Bahnhof, der Rechnungshof zur Baubeschreibung,
Es fehlten Hinweise auf natürliche Gegebenheiten, Sonneneinfall und Hauptwindrichtung.
Die Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen in den hochtechnisierten Gebäuden des Universitätszentrums waren nur unzureichend beschrieben.
Eine rechtzeitige Planung sei Voraussetzung für jedes zielgerichtete Handeln, vermerkte Rechnungshof.
Wobei man zugeben muss, dass die Studenten der Wirtschaftsuniversität das Licht nicht in Säcken in die großteils fensterlosen größeren Hörsäle hineintragen müssen.
Dafür gibt's ja heutzutage jede Menge Energie aus der Steckdose.
die allerdings nach Rechnungshofansicht in der Wirtschaftsuniversität auch nicht eben wirtschaftlich genützt wird.
Jährlicher Energieverbrauch pro Quadratmeter 354 Kilowattstunden.
Im Bürogebäude der Versicherung öffentlich Bediensteter in Wien braucht man nicht einmal die Hälfte davon.
Was allerdings noch lang nicht heißt, dass den Studenten dank Lüftung und Heizung auch entsprechend kühl oder warm, je nach Jahreszeit, wäre.
Vier Hörsäle und das Auditorium Maximum werden über ein Pultlüftungssystem klimatisiert.
Zitat Rechnungshof.
Die Pultbreiten erweisen sich als zu schmal, weshalb die Lüftungsschlitze beim Mitschreiben meist abgedeckt werden.
Der kühle Luftstrom weicht dann zum Nachbarn oder Vordermann aus.
Insbesondere im Sommerbetrieb kommt es zu Klagen der Benützer über Kaltluftzugerscheinungen.
Dafür können die angehenden Wirtschaftsakademiker wenigstens schon zu Studienzeiten günstig parken.
An den zum Bau gehörenden Parkgaragen bemängelt der Rechnungshof zwar einiges, aber für Studenten sind sie billig.
Zitat, der Zuschuss der Wirtschaftsuniversität Wien für verbilligtes Parken der Studenten im Wintersemester 1984-85 betrug rund 11.000 Schilling.
Auch die Herstellung der Parkmünzen wurde den Universitäten in Rechnung gestellt, die hierfür 1985 rund 102.000 Schilling bezahlten.
Der Rechnungshof erachtete die Zahlungsbegünstigungen der Studenten mit dem Ziel einer vorrangigen Inanspruchnahme innerstädtischer öffentlicher Verkehrsmittel für unvereinbar.
Aber vielleicht ist das nur ein geringer Trost dafür, dass Nachverlassen des geparkten Wagens ohnehin der Kampf um einen Platz im überfüllten Hörsaal droht.
Wobei die Stellungnahme des Generalplaners zum Vorwurf des Platzmangels wegen unzureichender Planung auch tief blicken lässt.
Zitat
Das Nicht-Eintreten der angenommenen Weiterentwicklung der didaktischen Methoden an der Wirtschaftsuniversität Wien hänge mit dem geringen Lehrpersonal bzw.
den weit über die Erwartung gestiegenen Studentenzahlen zusammen."
Wenig Freude dürfte man auch im Wirtschaftsministerium mit den Ergebnissen der Überprüfung der Straßenbausondergesellschaften haben.
Die Bauaufgaben haben sie zwar erfüllt, meint der Rechnungshof, aber, Zitat, insgesamt von den Finanzierungskosten ganz abgesehen, nicht billiger gebaut, als die Bundesstraßenverwaltung das vermocht hätte.
Die außerbudgetäre Finanzierung verleitete überdies zu ungerechtfertigter Großzügigkeit auf vielen Gebieten.
Gemeint sind da wohl auch die Behandlung von Direktoren, die für bis zu 1,8 Millionen pro Jahr bei zwei oder drei Gesellschaften gleichzeitig wirken.
Und als einer der Multidirektoren bei einer Gesellschaft ausschied, erhielt er eine Betriebspension, obwohl er bei zwei anderen Gesellschaften im Vorstand blieb.
Gemeint sind auch großzügigste Reisekosten.
Vor allem aber, und da geht's ins Verkehrspolitische, die überaus großzügige Dimensionierung von Straßen im Vergleich zum erwarteten Verkehrsaufkommen.
Allein der autobahnartige Ausbau der Murthalschnellstraße, nach Ansicht des Rechnungshofes würde es eine Autostraße genauso tun, kostet ebenso unnötige 500 Millionen.
Bei einem völlig ausreichenden geringeren Querschnitt der Strecke Spital-Villach-der-Tauern-Autobahn hätte man 300 Millionen.
Beim Abschnitt Telfs-Roppen-der-Intal-Autobahn 50 Millionen einsparen können.
Ein besonderer Dorn im Auge sind den Rechnungshof-Prüfern auch die Kosten für diverse Spatenstichfeiern und für Werbung.
Allein die Brenner Autobahn AG hat dafür zwischen 1984 und 1987 40 Millionen Schilling ausgegeben.
Mit fragwürdigen Effekten, wie der Rechnungshof meint.
Man habe wohl bis in die späten 70er Jahre ein Interesse des Bundes an hohen Maut-Einnahmen über Frequenzsteigerung annehmen können.
Allerdings hätte es spätestens mit dem Einsetzen teurer Lärmschutzmaßnahmen an der Inntal-Autobahn 1981 zu einem Umdenken kommen müssen.
Und überdies, so der Rechnungshof wörtlich, Österreich sozusagen als Durchhaus Europas anzupreisen, hätte zu keiner Zeit geduldet werden sollen.
Neues vom Rechnungshof, ein Bericht von Ernest Hauer.
Und eine Minute vor drei Viertel eins, ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Im heutigen Journal Panorama geht es um die französische Revolution, deren Byzantinär, deren 200-Jahr-Jubiläum ja heuer begangen wird.
Es gibt nicht nur Kundgebungen, Gedenkveranstaltungen und Ausstellungen in Frankreich und im Ausland, es gibt auch zahlreiche Neuerscheinungen und Neuauflagen auf dem Büchermarkt.
Die wichtigsten werden heute Abend vorgestellt, um 18.20 Uhr in Österreich 1 im Journal Panorama.
Was kostet das Dach über dem Kopf?
Was kosten die eigenen vier Wände?
Was muss man für ein Büro oder für ein Geschäft auf den Tisch blättern?
Das hat die Bundesinnung der Immobilien- und Vermögensdreihänder nun erhoben und im sogenannten Immobilienpreisspiegel 1989 heute veröffentlicht.
Hören Sie Details von Herbert Huter.
Sagt man dem allgemeinen Schwaben eine besondere Liebe fürs Häusle-Bauen nach, so stellt sich heraus, dass auch die Österreicher am liebsten in den eigenen vier Wänden wohnen.
Im Bundesdurchschnitt leben mehr als 53 Prozent der österreichischen Familien im Eigentum.
In der Bundesrepublik Deutschland sind es im Schnitt nur 46 Prozent und in der Schweiz gar nur 38 Prozent.
Da sind Eigentumswohnungen genauso wie Einfamilienhäuser oder Reihenhäuser enthalten.
Was hat man nun wo pro Quadratmeter zu zahlen?
Am meisten in Wien, an zweiter Stelle kommt Salzburg und eher an der unteren Grenze ist Klagenfurt angesiedelt.
Es geht bei dieser Übersicht nicht um die aktuellen Baupreise, sondern um Wohnungen und Häuser, die mehr als fünf Jahre alt sind.
Und selbst in Wien gibt es erhebliche Schwankungen, nämlich zwischen 4.100 und 25.000 Schillinge Quadratmeter für die Eigentumswohnung, gemessen an Ausstattung und Lage.
Der Preis für ein Reihenhaus kann in Wien schon in sehr guter Lage und mit sehr guter Ausstattung die 30.000 Schilling für den Quadratmeter übersteigen.
Und für ein Haus mit 130 Quadratmeter Nutzfläche und 700 Quadratmeter Grundstücksfläche sind schon bis zu 40.000 Schilling hinzublättern, sodass eine einfache Eigentumswohnung in mäßiger Lage um 410.000 Schilling etwa zu haben ist, ein Haus mit kleinem Garten aber bereits 5,2 Millionen Schilling in Wien kostet.
Bei den Eigentumswohnungen bewegen sich österreichweit die Werte zwischen den in Wien gezahlten Beträgen.
Es ist also nirgends billiger, aber auch nirgends teurer.
Dasselbe gilt für Häuser und Reihenhäuser.
Die Preise für Baugründe schwanken zwischen 400 Schilling pro Quadratmeter in mäßiger Lage in Klagenfurt und 4500 Schilling in sehr guter Lage in Wien.
Auch bei den Mieten umfassen die Schwankungen in Wien auch gleich das gesamtösterreichische Spektrum, nämlich etwa zwischen 15 und 120 Schilling pro Quadratmeter und Monat.
Das sind Hauptmietzinse ohne Betriebskosten, Heizung, Mehrwertsteuer und sonstige Nebenkosten.
Diese von den Immobilientreuhändern erhobenen Mietzinsen entsprechen nicht den vom Justizministerium festgelegten Mietzins-Obergrenzen, sondern sind jene Preise, die dann erzielt werden, wenn der Hausherr mehr verlangen darf.
Hier räumt das Mietrechtsgesetz eine Reihe von Möglichkeiten ein.
Im Großen und Ganzen stellen nach Ansicht der Immobilienmarke die amtlichen Obergrenzen nur ein Fünftel des tatsächlichen Marktwertes einer Wohnung dar.
Es ist also für den, der einen Mietvertrag abschließt, nicht ganz leicht herauszufinden, ob er legal zur Kasse gebeten wird oder nicht.
Bei all diesen Angaben kann es natürlich sein, dass das Einzelobjekt entweder höher oder tiefer bewertet wird, als im Immobilienspiegel festgehalten.
Was ist an Trends festzustellen?
Im Großen und Ganzen sind die Mieten ähnlich wie die Verbraucherpreise gestiegen.
Billiger geworden sind aber beispielsweise Garçonnières in Wien in sehr guter Lage oder Wohnungen bis 70 Quadratmeter in Bregenz.
Der Preisschub in der neuen niederösterreichischen Landeshauptstadt St.
Pölten ist zum Stillstand gekommen.
Preissteigerungen sind z.B.
bei Miethäusern festzustellen, wobei die Motive noch nicht ganz klar sind, denn die Ertragslage ist oft nicht verlockend.
Die Vermutungen gehen von einem Trend zurück in die Stadt, über das vorhandene Sein von Geld, das gern langfristig angelegt werden will, bis hin zur Spekulation, dass die Mietzins-Obergrenzen im Zuge einer EG-Liberalisierung fallen könnten.
All das sind aber nur Vermutungen.
Wie überhaupt die Hausverwalter und Makler von einer sehr unterschiedlichen Offenheit sind, selbst der eigenen Standesvertretung gegenüber.
Während in Niederösterreich oder in Westösterreich relativ viele Betriebe auf die Fragebögen geantwortet haben, geben sich die Wiener hier eher geheimnisvoll.
Und die Bundesinnung selbst gibt zwar verwaltete, vermittelte oder verkaufte Immobilienwerte im Umfang von 34 Milliarden Schilling bekannt, was aber in den Kassen der einzelnen Hausverwalter oder Marke hängen geblieben ist.
Darüber gibt es keine Angaben.
Zehneinhalb Minuten vor 13 Uhr Kultur im Mittagsjournal.
Peter Weck, Direktor der Vereinigten Bühnen Wien, gab heute Vormittag eine Pressekonferenz, in der er den Fahrplan für seine drei Bühnen bis Saisonschluss bekannt gab.
Dabei war hauptsächlich die Rede von einigen Kurzgastspielen und von Zahlen, Auslastungen, Nächtigungen und Besucherfrequenz.
Eva-Maria Klinger berichtet.
Weil die laufenden Musicalproduktionen Phantom der Oper im Theater an der Wien, Les Miserables im Raimundtheater und Cats im Ronacher bei einer Auslastung zwischen 90 und 97 Prozent abschnurren, stellt sich für Direktor Weck die Frage nach Folgeproduktionen nicht in erster Linie.
Es bleibt also alles beim Alten.
Die Produktionskosten sollen mit viel zitierter Umwegrentabilität und langer Spieldauer gerechtfertigt werden.
Die Musicals bleiben mit Open End, Einreiseveranstaltern zum Lockvogel, weiterhin angesetzt.
Selbst der Ronacher-Umbau steht auf Warteliste.
Die Sache, dass es umgebaut wird, ist beschlossen.
Wenn ich das jetzt vorsichtig formulieren darf, ist man vielleicht ganz froh, dass es sich noch etwas hinaus zögert.
Und das Zögern kann nur durch Ketz entstehen.
In dem Moment, wo Ketz dort beendet wird, ist auch
Das Startzeichen für die Spitzhacke.
So bleibt Peter Weck nur mitzuteilen, wie er die gesetzlich vorgesehenen Spielpausen dieser Saison füllen wird.
Im Raimundtheater gastiert am 20., 22. und 24.
April die komische Oper Ost-Berlin mit der Harry-Kupfer-Inszenierung der Oper Judith.
Komponist ist Siegfried Mattus, dessen Kornett in der letzten Spielzeit an der Volksoper aufgeführt wurde.
Im Anschluss wird auf der Bühne des Raimund Theaters bis 24.
Mai professionell Tango getanzt.
In der Show Tango Argentino aus Buenos Aires, laut Washington Post, Tangomanie mit Beinepeitschender Erotik.
Im Ronacher spielt der belgische Mundharmoniker-Virtuose Toots Thielemans einmal am 7.
März.
Der ORF zeichnet das Konzert auf.
Weiterblickende Vorschau ist Peter Weck, Musicaldirektor bis 1992, nur mit Blick Richtung Computer zu entlocken, der bereits rege Nachfrage für Kartenverkauf Herbst 89 anzeigt.
Dennoch sollen vor Saisonschluss zwei Entscheidungen getroffen werden.
Der Ungar Silvester Levay, gerade mit viel Musik zu Heidi fertig geworden, schreibt an dem Musical Elisabeth, Text Michael Kunze.
Es könnte die erste Auftragsproduktion werden.
Ebenfalls noch vor dem Sommer kommt ein Ideenwettbewerb, gemeinsam mit dem ORF-Hörfunkchef Ernst Christemann veranstaltet, in die Zielgerade.
Ich bin aber fair genug, auch nicht allein, das auf mich zu nehmen und zu sagen, ich weiß, wo der Erfolg liegt.
Es soll eine Jury von Fachleuten zusammengestellt werden, die dann über diese jeweiligen Werke zu befinden haben werden, was in eine engere Auswahl kommt.
Man wird sicher als Ziel der Dinge eine Aufführung oder eine Produktion ins Auge fassen und dieses im Zusammenhang mit dem ORF.
Dann wäre der Weg umgekehrt.
Ein original österreichisches Musical geht um die Welt.
Als Phantom der Oper wird heute Abend der seit 13 Jahren in Wien lebende Schauspieler und Sänger Alexander Göbel nicht auftreten.
Er wird nämlich heute Abend im Wiener Akademietheater seinen Solo-Programmtitel »Nichts für schwache Nerven« präsentieren.
Maria Rennhofer hat mit Alexander Göbel gesprochen.
Musicalstar, Burgschauspieler, Austropopper, diese Begriffe etwa umgrenzen Alexander Goebbels Vielseitigkeit auf der Bühne.
Was ihm wirklich vorschwebt, das ist der Entertainer nach amerikanischem Vorbild und diesem Metier kommt er am nächsten in seinen Solo-Programmen, die er gemäß den Publikumsreaktionen immer weiterentwickelt.
Dass seine witzigen frechen Shows von Kritikern auch als unmoralisch bezeichnet werden, stört ihn nicht im Gegenteil.
Der Titel des neuen Programms, heute Abend im Akademietheater,
verweist gleich darauf, womit man es zu tun hat.
Nichts für schwache Nerven.
Wenn man sich vor guter Laune und Frohsinn oder vor Unterhaltung fürchtet, dann muss man Angst haben.
Ansonsten ist der Titel eher so gemeint als vorab Warnung für jene, die also glauben, dass ihnen so
Herren, Theaterseelen, diese oder jene Themen absolut tabuisiert sein müssen.
Und das sind sie bei mir absolut nicht.
Ich spreche über das Kinderkriegen, über das Kindermachen vor allen Dingen, genauso wie über den Morgen nach einer sehr durchzechten Nacht.
Also ich möchte nicht ein Programm des vorauseilenden Gehorsams machen, in dem ich mir schon beim Schreiben denke, oh nein, das könnte doch vielleicht die Garderobier draußen beleidigen oder sowas.
Es geht nicht.
Bei mir kommt jeder dran und vor allem ich selbst.
Und ich würde es bezeichnen als frech, offen.
Mutig und wieder das Tabu fällt mir eigentlich immer ein.
Sie haben jetzt schon einige Erfahrungen mit solchen Solo-Programmen.
Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, so etwas zu machen?
Wie haben Sie die Show, wie haben Sie das Programm, wie haben Sie den Ablauf entwickelt?
Eigentlich hat das begonnen, als ich mit der Band auf Tournee war.
Es wurde mir nach einer Zeit ein wenig zu blöde, jedes Mal eine Nummer anzusagen und jetzt die nächste Nummer heißt so und so und wurde geschrieben von dem und dem.
Ja, und da fingen wir also an, so kleine Schmähs zu erfinden und die
wurden dann immer größer.
Irgendwann kam auch dieses Gefühl in mir auf, und das war die zweite Motivation, dass doch jeder Künstler, der auf der Bühne steht, irgendwann mal wissen will, was bin ich eigentlich, ich persönlich wert.
Dann fing ich an, meine Songtexte zu lesen bzw.
nachzuspielen.
Dann wurden wiederum aus diesen Ansagen ganze Blöcke und das hat sich dann so kristallisiert, bis das übrig geblieben ist, was jetzt ist, nämlich überhaupt gar keine Lesung mehr, überhaupt gar kein Lesepult mehr, sondern wirklich nur zum Teil auch sehr, sehr frei improvisiert Humor.
Wie sehr brauchen Sie eigentlich gerade jetzt, wo Sie die Rolle im Phantom der Oper spielen, wo man doch sehr lange an eine Rolle gebunden ist, wie sehr brauchen Sie da als Gegengewicht sozusagen solche Soloprogramme?
Ich brauche es nicht.
Andererseits gibt es mehrere Gründe dafür, dass ich es trotzdem mache.
Erstens, es macht einen unglaublichen Spaß.
Für mich persönlich.
Zweitens, es kommt sehr gut an.
Und drittens, eine Einladung des Burgtheaters mit einem Solo-Programm aufzutreten, finde ich, ist doch für einen Schauspieler immer noch eine hohe Auszeichnung.
Und vor den Schlussnachrichten im Mittagsjournal noch ein Radioprogramm-Hinweis.
Ich fühle mich nicht schuldig.
Es gibt deshalb nichts, was ich zu bereuen hätte.
Und im Falle einer Verurteilung werde ich die Strafe als ein Opfer für eine gute Sache akzeptieren.
Ein Opfer, das im Lichte des absoluten Opfers Jan Palachs, dessen Jahrestages wir gedenken wollten, unbedeutend ist.
Burgschauspieler lesen heute und in den nächsten Tagen aus Werken von Václav Havel.
In Österreich 1 und in Ö3.
Diejenigen, die sich in ihren Stellungen halten, nur dafür zu verurteilen, dass sie sich halten und somit keine Dissidenten sind, wäre genauso sinnlos, wie sie nur deshalb den Dissidenten als Vorbild hinzustellen.
Mein närrischer Idealismus.
Texte von Václav Havel.
In einem Österreich 1 Extra, heute um 22.15 Uhr.
Solidarität mit Václav Havel.
Im Radio.
Und dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr noch einmal zu Melitta Czapka ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Im Prozess gegen den steirischen Altlandeshauptmann Niederl und seine beiden Söhne hat der frühere Bundesländer Generaldirektor Rousseau alle Angeklagten belastet.
Rousseau sagte, Niederl habe ihn persönlich um eine Millionenzuwendung für seine Söhne gebeten.
Die beiden Mitarbeiter der Landesregierung Feil und Kandler seien direkt oder über den inzwischen verstorbenen Landesdirektor Klauser
Zwecks Provisionszahlung an ihn herangetreten.
Die Verteidigung hatte sich stets darauf berufen, das Geld der Bundesländerversicherung sei als Anzahlung für ein Hotel der Niederlossöhne verstanden worden.
Der Nationalrat hat sich am Vormittag mit dem Thema 70 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich befasst.
Frauenstaatssekretärin Donal sagte, trotz aller Erfolge bestehe nach wie vor eine Schere zwischen dem Recht, das die Frauen hätten, und dem Recht, das sie bekämen.
Die zweite Nationalratspräsidentin Hubinek forderte, Karriere und Beruf dürften für die Frau nicht den Verzicht auf Familie bedeuten.
Der Nationalrat debattiert heute weiters über das Projekt Neue Bahn.
Ein Regierungsantrag sieht die mittelfristige Finanzierung des Projekts vor.
Weiters soll es im Nationalrat zum ersten Mal eine sogenannte Aktuelle Stunde geben.
Umweltaktivisten haben am Vormittag gegen den steigenden Transitverkehr durch Österreich protestiert und auf der Wiener Ringstraße ein Verkehrschaos ausgelöst.
Die Polizei musste die Demonstranten von der Fahrbahn wegtragen.
Im Straßenverkehr gelten ab heute zum Teil einschneidende Neuerungen.
Mit der 15.
Novelle zur Straßenverkehrsordnung soll unter anderem das Radfahren in der Stadt erleichtert werden.
Die Radfahrer erhalten mehr Rechte.
Außerdem ist es nun möglich, durch Verkehrsbeschränkungen sogenannte verkehrsberuhigte Zonen zu schaffen.
Bereits bestehende Zonen dieser Art werden somit legalisiert.
Jugoslawien.
Vor dem Parlament in Belgrad haben sich neuerlich mehrere tausend Serben zu einer Kundgebung versammelt.
Bereits gestern hatten in Belgrad und in anderen Städten mehr als eine Million Serben für mehr Einfluss in der autonomen Provinz Kosovo demonstriert.
Anlass waren die jüngsten Rücktritte von drei pro-serbischen Mitgliedern der Parteiführung in Kosovo.
Die albanische Bevölkerungsmehrheit der Provinz wehrt sich mit Streiks gegen eine Einschränkung der Autonomie.
Israel.
Bei den gestrigen Kommunalwahlen haben der rechtsgerichtete Likud-Block und die religiösen Parteien gewonnen, die Arbeiterpartei hat Stimmen verloren.
In Gebieten mit mehrheitlich arabischer Bevölkerung erzielten die moslemischen Fundamentalisten Erfolge.
Im arabischen Ost-Jerusalem kamen die Bewohner zumeist einem Aufruf zum Wahlboykott nach.
Abschließend noch ein Blick auf das Wetter in Österreich bis zum Abend.
Zunächst gebietsweise sonnig, nachmittags von Westen her Eintrübung, Nachmittagstemperatur zwischen 5 und 10 Grad.
Das war das Erste Mittagschanal im März.
Im Namen von Redaktion und Technik verabschiedet sich Christel Reis nach einem angenehmen Nachmittag.