Mittagsjournal 1989.04.01

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagschanal.
    Gleich nach den Nachrichten erfahren Sie ausführlicheres zum Unfall von Tennisspieler Thomas Muster, der wegen eines Kreuzbandrisses das Finale gegen Ivan Lendl in Kibiskain morgen nicht spielen kann.
    Dann sprechen wir mit den Spitzenfunktionären der Volkspartei Regler und Schilcher.
    Es geht wieder einmal um die Führungsdiskussion und beide Herren meinen gegenseitig voneinander, der jeweils andere wäre ein idealer Parteiobmann, wobei Schilcher noch weitergeht und sagt, Riegler sollte auch die Funktion des Vizekanzlers übernehmen.
    Weiters berichten wir über die Situation in der Innenstadt vor den Trauerfeierlichkeiten für die letzte Kaiserin von Österreich und sprechen mit dem Politologen Norbert Leser im Journal zu Gast, unter anderem über die ambivalente Beziehung des Österreichers zur Monarchie.
    Aus Tirol informieren wir sie über den Umstand, dass nun der Weg für einen Nationalpark Hohe Tauern frei sein dürfte.
    Und aus Moskau kommt ein Bericht über eine Meinungsumfrage.
    Man wollte die Popularität der sowjetischen Politiker erheben.
    Die Kulturredaktion würdigt Sir Alec Guinness, der morgen 75 Jahre wird.
    Nun aber zur Meldungsübersicht, die Christian Teiretsbacher zusammengestellt hat.
    Sprecher ist Christian Neheber.
    USA.
    Ein Verkehrsunfall hat die Chancen des österreichischen Tennisprofis Thomas Muster zunichte gemacht, das Turnier von Key bis Kane zu gewinnen.
    Nach dem Erfolg Musters im Semifinale rammte ein offenbar betrunkener Fahrer das geparkte Auto des österreichischen Sportlers.
    Muster, der gerade etwas in den Kofferraum legen wollte, wurde zu Boden gerissen.
    Er erlitt einen Bänderriss am linken Knie und andere Verletzungen.
    Eine Knieoperation wird noch heute vorgenommen.
    Auch die zwei Begleiter des Tennisspielers wurden verletzt.
    Das Finale von Key Biscayne wird abgesagt.
    Damit ist Ivan Lendl Sieger.
    Musta wird drei bis sechs Monate pausieren müssen.
    Er fällt damit auch für den Davis Cup aus.
    Gestern hatte der Österreicher den franzosen Noir in fünf Sätzen besiegt.
    Österreich.
    Die verstorbene letzte Kaiserin von Österreich, Zita, wird heute in der Wiener Kaisergruft beigesetzt.
    Vorher wird im Stephansdom das Requiem zelebriert, das vom Wiener Erzbischof Kardinal Grohe gelesen wird.
    Der anschließende Trauerkondukt führt durch die Innenstadt zur Kapuzinerkirche.
    In der Kapuzinerkirche nimmt als Erzbischof Kardinal König die Einsignung vor, danach wird der Leichnam Zitas in der Kaisergruft gestattet.
    Ein Programmhinweis, das Fernsehen überträgt die Trauerfeierlichkeiten direkt ab 14.45 Uhr in FS2.
    Der Hörfunk bringt ab 17 Uhr in Österreich 1 eine Zusammenfassung.
    Portugal.
    Bundeskanzler Franitzki ist heute zum Abschluss seines offiziellen Besuches zu einem Gespräch mit Handelsminister Do Amaral zusammengetroffen.
    Im Mittelpunkt stand der Ausbau der Österreich-Portugiesischen Wirtschaftsbeziehungen.
    Gestern hat der portugiesische Ministerpräsident Silva betont, sein Land befürworte grundsätzlich die Annäherung Österreichs an die EEG.
    Zumindest bis 1992 werde die Gemeinschaft aber mit sich selbst beschäftigt sein, sagte Silva.
    Franitzki betonte, Österreich sei keinesfalls bereit, seinen Neutralitätsstatus zu ändern.
    Österreich.
    Zu einem folgenschweren Chemikalienunfall ist es am Vormittag im Grazer Hauptbahnhof gekommen.
    Zwei Kesselwaggons stießen zusammen, aus einem Wagen trat eine größere Menge hochkonzentrierter Essigsäure aus.
    Die Grazer Feuerwehr bemühte sich, den leckgeschlagenen Tank mit Wasser zu kühlen und die Chemikalien in einen anderen Waggon umzupumpen.
    Die Feuerwehrleute mussten dabei schwere Schutzanzüge tragen.
    Deutsche Demokratische Republik.
    Für DDR-Bürger gelten seit heute Erleichterungen für Reisen in den Westen.
    Künftig kann man auch Besuchsreisen zu Tanten, Onkeln, Nichten und Neffen des Ehepartners beantragen.
    Zur Pflege kranker Verwandter sind mehrmalige Westreisen möglich.
    Mit den neuen Bestimmungen korrigiert die DDR-Führung die Verschärfung der Ausreiseverordnungen von vergangenen November, die auf Kritik in der Bevölkerung gestoßen ist.
    Großbritannien.
    In der Sowjetunion sind nach Angaben der Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International noch etwa 100 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert, 25 von ihnen in psychiatrischen Anstalten.
    Die meisten der politischen Häftlinge seien Wehrdienstverweigerer oder Personen, die versucht haben aus der Sowjetunion zu flüchten, heißt es in einem Amnesty-Bericht.
    Die Menschenrechtslage in der Sowjetunion gibt nach Ansicht von Amnesty International trotz erheblicher Verbesserungen nach wie vor Anlass zu ernsthafter Sorge.
    Namibia.
    Mit dem schrittweisen Rückzug der Südafrikaner beginnt heute für Namibia, das frühere Südwestafrika, der Weg in die Unabhängigkeit.
    Heute früh ist ein Waffenstillstand zwischen der südafrikanischen Armee und der Befreiungsbewegung Swapo in Kraft getreten.
    Bis zum 1.
    April kommenden Jahres soll die völlige Unabhängigkeit Namibias hergestellt werden.
    Bis dahin wachen 6000 Soldaten und Beamte der UNO über die Einhaltung des Namibia-Friedensplanes.
    Französisch Guayana.
    Der Countdown für die 30.
    Europa-Rakete des Typs Ariane vom Raumfahrtzentrum Kourou ist in der vergangenen Nacht wegen eines Computerfehlers abgebrochen worden.
    Der Start musste um 24 Stunden verschoben werden.
    Die Ariane-Rakete soll einen skandinavischen Fernsehsatelliten ins All befördern.
    Frankreich.
    Die Feiern zum 200.
    Jahrestag der Französischen Revolution haben den Handel mit sogenannten Revolutionsreliquien in Schwung gebracht.
    Das Auktionshaus Trouillot in Paris versteigerte jetzt ein Original Fallbeil aus dem Jahr 1790 für umgerechnet 375.000 Schilling.
    Deutlich weniger wurde für ein Reliquiengefäß mit den Geweinen des hingerichteten Königs Ludwig XVI.
    und der Königin Marie-Antoinette erzielt.
    Die Guillotine wurde von einer nicht näher bezeichneten Käuferin erworben.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Allgemein verstärkt sich die Bewölkung.
    Am Nachmittag kommt es regional teilweise zu gebrätigen Regenschauern.
    Die Windrichtung wechselt von West auf Nord bis Nordost.
    Die Nachmittagstemperatur liegt zwischen 15 und 21 Grad.
    Die Tiefstemperatur der kommenden Nacht liegt zwischen 2 und 8 Grad.
    Die Aussichten für morgen Sonntag, verbreitet bleibt die starke Bewölkung erhalten.
    Mitunter kommen noch gewittrige Strichregen auf.
    Die Windrichtung ändert sich im Tagesverlauf von Nordost auf Südwest bis West.
    Die Tagesschichtstemperatur erreicht nur noch Werte zwischen 12 und 17 Grad.
    Die Vorschau auf übermorgen Montag, Temperaturanstieg an der Alpen-Nordseite Vönik.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien-Heiter 19 Grad, Eisenstadt-Heiter 18, St.
    Pölten-Heiter 17, Linz-Heiter 16, Salzburg stark bewölkt 16 Grad, Innsbruck wolkig 17, Briggens stark bewölkt 14, Graz-Heiter 20 und Klagenfurt stark bewölkt 16 Grad.
    Soweit also Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagschanal.
    Zwölf Uhr und sieben Minuten war es soeben.
    Ein Wechselbad der Gefühle durchlebte heute Nacht der Steirer Thomas Muster beim Tennisturnier in Key Biscayne in Florida.
    Zunächst hatte der 21-Jährige in einem packenden Fünfsatzkampf das Finale des mit zwei Millionen Dollar dotierten Turniers erreicht.
    Rund eineinhalb Stunden später war der Tennisprofi in einen Autounfall schuldlos verwickelt.
    Ein Betrunkener war frontal auf das geparkte Auto Musters aufgefahren.
    Den genauen Tathergang schildert nun der österreichische Fotograf Wolfgang Ritschger, der ebenfalls in dem Unglückswagen gesessen hatte.
    Wir sind vom Tenniszentrum gleich nach dem Spiel mit einer Limousine zum Hotel gebracht worden.
    Unterwegs haben wir uns es anders überlegt und sind stehen geblieben, um auf einen Beit zu gehen, um auf was zu essen zu gehen.
    Und wir sind ausgestiegen, zum Kofferraum nach hinten, um die Tennis-Sachen rauszuholen.
    Und ich bin neben dem Thomas gestanden, und plötzlich hat es einen Knall gegeben, und dann haben wir eigentlich nichts mehr gewusst.
    Und ich hab mich dann wieder gefunden am Boden, mit den Füßen unterm Auto liegen, der Thomas ist fast ganz unterm Auto gelegen.
    Und da sind wir halt hervorgekrochen, und der Ronny Leicke hat gesagt, wir sollen liegen bleiben, wir sollen auf keinen Fall aufstehen.
    Und...
    Das hat ziemlich lange gedauert, bis Rettung und Polizei gekommen sind, Fahrerwestern gekommen sind, die haben das Auto gehoben.
    Und dann sind wir ins Spital gebracht worden von dahinten.
    Die Folgen dieses Unfalls sind schwerwiegend.
    Musta erlitt einen Seitenbandriss im linken Knie, wird Samstag um 15.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit vom amerikanischen Spezialisten Charles Virgin operiert und fällt voraussichtlich mehrere Monate aus.
    Man spricht von drei bis sechs Monaten.
    Für das österreichische Tennis bedeutet dies einen schweren Schlag.
    Muster wird nicht das Finale in Kibisken am Sonntag gegen den Weltmeister Ersten Ivan Lenzl bestreiten.
    Die Nummer 1 Österreichs stellt nun für das Davis Cup Viertelfinale gegen Schweden vom 7. bis 9.
    April in Wien aus.
    Mit Sicherheit ist auch kein Einsatz bei den Turnieren in Monte Carlo im April und beim French Open im Mai in Paris möglich.
    Die Tragik am Rande,
    Dieser Unfall ist just passiert, als Thomas Muster durch seinen Einzug in das Finale von Key Biscayne den Sprung unter die Top Ten, die zehn besten Spieler der Welt, geschafft hat.
    Richard Oberdorfner aus Key Biscayne in Florida.
    Zehn Minuten nach zwölf Uhr nun zu politischem Mittagsschanal.
    Die Personaldiskussion in der ÖVP gewinnt immer mehr an Dynamik.
    ÖVP-Landwirtschaftsminister Josef Riegler, selbst oft als Wunschkandidat für die Nachfolge an der Spitze der Partei genannt, hat jetzt den ehemaligen Klubobmann der Steirischen Volkspartei und jetzigen Landesschulratspräsidenten Bernd Schilcher für die Nachfolge von Alois Mock ins Spiel gebracht.
    Schilcher aber winkt ab.
    Er möchte Regler an der Spitze der Partei sehen und nicht nur dort.
    Robert Stoppacher berichtet.
    Der Tragentöter Bernd Schilcher als Bundesparteiobmann der ÖVP?
    In einem Interview für die am Montag erscheinende Ausgabe des Nachrichtenmagazins Profil attestiert Landwirtschaftsminister Josef Riegler dem exponierten Antitragenkämpfer jedenfalls vieles vom Anforderungsprofil eines Parteiobmanns zu haben.
    Riegler selbst bekräftigt in dem Interview, dass er nicht Parteiobmann werden wolle.
    Der Landwirtschaftsminister ist ja derzeit einer der Stellvertreter Alois Mox.
    Bernd Schilcher war erst vor wenigen Wochen als Klubobmann in der Steiermark abgelöst worden und gleichsam ins zweite Glied zurückgetreten.
    Dies gab schon damals Anlass zu Spekulationen, man wolle sich den eigenwilligen Politiker in der Personalreserve für höhere Aufgaben erhalten.
    Die erste Reaktion Bernd Schilchers auf den Vorstoß von Landwirtschaftsminister Josef Riegler.
    Das ist insofern interessant, als ich schon seit einiger Zeit
    bei Freunden, Bekannten seinen Namen ganz massiv ins Gespräch bringen.
    Und zwar ernsthaft.
    Ich glaube, es wäre die Partei gut beraten, wenn sie ihn möglichst rasch als Vizekanzler, geschäftsführenden Parteiobmann einsetzen würde.
    Und zwar ganz einfach deshalb, weil er einer unserer fähigsten Politiker ist, die wir haben, eine große Bundeserfahrung hat, einen Sinn für Offenheit und Liberalität, das ist heute für ganz besonders wichtig.
    Führungsqualitäten hat und vor allem auch bei allen Gruppen und Bundesländern Zustimmung findet.
    Also ich glaube, er ist nahezu ein idealer Kandidat in der jetzigen Zeit.
    Und ich würde meinen, es wäre an der Zeit, wenn sich die Partei entschließen könnte, diesen Schritt zu gehen.
    Also nach Ihrer Meinung muss Riegler oder sollte Riegler Obmann der ÖVP werden?
    Ja, und zunächst glaube ich auch schon sehr rasch einmal Geschäftsführer in der Partei Obmann.
    schon vor dem Parteitag eigentlich, weil ich glaube nicht, dass wir uns dieses Zögern und Hinausschieben auf die Dauer leisten können.
    Könnten Sie sich vorstellen, dass Alois Mock in seinen Regierungsfunktionen verbleibt, dass er Vizekanzler bleibt?
    Ich glaube, dass es sehr sinnvoll wäre, wenn Riegler auch die Funktion des Vizekanzlers hätte und Alois Mock selbstverständlich Außenminister bliebe.
    Halten Sie das für realistisch, dass man das innerhalb der ÖVP durchsetzen kann?
    Ich glaube, dass die ÖVP in einer Situation ist, wo gar nichts anderes übrig bleibt, als wirklich rasch entschieden eine nachhaltige und gute Lösung zu treffen.
    Und warum wollen Sie selbst nicht das Amt des Parteihauptmanns übernehmen?
    Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe ist?
    Der Herr Regler ist in der Regierung und ist der weitaus bessere Kandidat.
    Zu diesen Äußerungen Schilchers haben wir vor kurzem Landwirtschaftsminister Riegler am Telefon erreicht.
    Herr Minister Riegler, Sie haben in der Obmann-Diskussion in der ÖVP Bernd Schilcher als Kandidaten ins Gespräch gebracht.
    Nun hat Bernd Schilcher bereits abgewunken und gemeint, Sie sollten es machen, Sie sollten Parteiobmann werden, Sie sollten darüber hinaus auch Vizekanzler werden.
    Ich glaube eben, dass im Moment die Diskussion sich allzu sehr verengt.
    Wobei mein Name davon besonders betroffen ist, ungeachtet dessen, dass ich nicht nur öffentlich, sondern in einer Reihe von Gesprächen zum Ausdruck gebracht habe, dass ich fest entschlossen bin, die Funktion weiterzuführen, die ich habe, weil ich der Überzeugung bin, hier auch in einer ganz kritischen Entwicklung der Landwirtschaft in Österreich und in Westeuropa eine besondere Verantwortung zu haben.
    Aber nun in einer Situation, wo es der ÖVP ja offensichtlich wirklich nicht sehr gut geht, müsste man da nicht als Parteifunktionär, wie Sie eben jetzt, den Mut haben und sagen, ja, ich mache es?
    Es ist so, dass die Aufgabenstellung der Wahlkommission ja noch nicht einmal begonnen hat.
    Das heißt, für Sie ist es unvorstellbar, selbst das Amt des Parteiobmanns einzunehmen?
    Ich kann den Erklärungen, die ich dazu gegeben habe, nichts Neues hinzufügen.
    Und wenn der Druck so groß wird?
    Auf Spekulationen möchte ich mich auch nicht einlassen.
    Und den Posten des Vizekanzlers?
    Schilcher hat ja gemeint, Sie sollten Vizekanzler auch werden.
    Ja, darum geht es ja gar nicht in erster Linie, sondern es geht tatsächlich darum, mit welcher neuen Gesamtausstattung die Partei, die österreichische Volkspartei,
    von diesem Parteitag im Juni weg an die Bevölkerung herantritt, fallen Ihnen außer Bernd Schilcher noch andere Namen ein?
    Es sind eine Reihe von Namen, die in der Öffentlichkeit genannt wurden, natürlich sehr zu überlegen.
    Nicht nur Herren, sondern auch Damen.
    Zum Beispiel?
    Zum Beispiel Rabel Stadler.
    Natürlich ist auch die Frau Minister Fleming eine
    besonders interessante Persönlichkeit, wobei ich zugebe, dass die Polarisierung in diesem Fall besonders stark wäre.
    Wie meinen Sie das mit der Polarisierung, die stark werde?
    Ja, innerhalb der gesamten Partei ist natürlich und auch sicher innerhalb der Wählerschaft einerseits eine ausgesprochen starke Zustimmung und andererseits natürlich auch eine
    gewisse Ablehnung aus der orientierten Position heraus.
    Nochmals, ich persönlich auf die mir gestellte Frage glaube wirklich, dass Professor Schilcher eine hervorragende Qualifikation gerade für das spezielle Anforderungsprofil eines Parteiobmannes der ÖVP in diesen Tagen und in diesen Jahren mitbrächte.
    Naja, Sie sagen Bernd Schilcher, Bernd Schilcher sagt Riegler.
    Ist das ganze Ping-Pong nicht eben diese Schwäche der Partei, dass keiner vortritt und sagt, ja, ich bewerbe mich um diesen Posten?
    Ja, das ist eine Phase der Entscheidungsfindung.
    Mit dem soll man sich abfinden.
    Können Sie sich eigentlich noch vorstellen, die Variante, dass Mock-Parteiobmann bleibt?
    Ja, ich kann mir das vorstellen.
    Vor allem auch von der gesamten Situation her.
    Das heißt,
    auch von den vorhandenen oder nicht vorhandenen Alternativen, wobei offen gesagt werden muss, dass die Diskussion mit einer inneren Dynamik nun natürlich eine Richtung einläuft, wo wir ausgehen müssen, dass es zu personellen Änderungen aller Wahrscheinlichkeit nach kommen wird.
    Also Sie glauben nicht daran, dass Mock nach dem Juni noch Parteiobmann ist?
    Ich halte es für eine Möglichkeit, aber sie ist unwahrscheinlicher geworden.
    Diese Gespräche führte Robert Stoppacher.
    Um 12.17 Uhr kommen wir nun zu dem Ereignis des heutigen Tages.
    Heute Nachmittag wird mit der letzten Kaiserin von Österreich nicht nur eine Person, sondern auch eine Epoche zu Grabe getragen, so die Meinung vieler Kommentatoren zu den heutigen Trauerfeierlichkeiten, die am frühen Nachmittag beginnen und vom Fernsehen ab 14.45 Uhr in FS2 direkt übertragen werden.
    Der Hörfunk bietet Ihnen um 17 Uhr eine Zusammenfassung der Ereignisse in Österreich 1.
    Nun aber zu Waltraud Langer und Hans-Christian Scheidt direkt auf dem Wiener Stephansplatz.
    Sonnenschein über der Wiener Innenstadt.
    Unter diesem Vorzeichen begann der Tag der Begräbnisfeierlichkeiten für die letzte österreichische Kaiserin Zita.
    Wenn man von den vielen hunderten Menschen absieht, die sich noch am Vormittag vor dem Stephansdom angestellt haben, um im Dom am Sarg von Zita Abschied zu nehmen, dann unterscheidet sich vorerst dieser Samstag noch kaum von einem gewöhnlichen Einkaufssamstag.
    Klar ist aber jetzt schon, dass in den Mittagsstunden der Zustrom in die Innenstadt natürlich zunehmen wird.
    Rund um unseren Standplatz am Stephansplatz wurden von der Polizei bereits die Absperrungen aufgestellt.
    Man schätzt, dass etwa 100.000 Menschen den letzten Weg von Zita durch die Innenstadt vom Stephansdom zur Kapuzinerkirche am Neuen Markt säumen werden am Nachmittag.
    Früh begonnen hat der Tag für sämtliche Mitglieder des Hauses Habsburg.
    Letzte organisatorische Aufgaben sind zu erfüllen, die zahlreichen Ehrengäste aus dem In- und Ausland zu betreuen.
    Dr. Otto Habsburg, der älteste Sohn von Zita, war bereits am frühen Morgen in der Innenstadt anzutreffen.
    absolut ordentlich ablaufen.
    Es wird sehr gut sein und ich muss sagen, die Teilnahme der Bevölkerung ist eindrucksvoll.
    Ich meine, gestern zum Beispiel ist ein ukrainischer Bischof aus Kanada gekommen, um der Kaiserin die letzte Ehre noch zu geben.
    Und wie wird der Tag jetzt für Sie weitergehen?
    Also ich bin jetzt hier, weil ich soll den Großmeister des Malteser Ordens treffen und dann fahre ich wieder hinaus, außerhalb von Wien und dann komme ich zurück um Mittag zu den weiteren Vorgängen.
    Die Liste der Ehrengäste ist lang.
    An den Trauerfeierlichkeiten nehmen praktisch alle katholischen Adelshäuser Europas teil.
    Einige namen Prinz Juan von Bourbon, der Vater des spanischen Königs, Fürst Franz Josef II.
    und Fürstin China von Lichtenstein, Großherzog Jean von Luxemburg, Prinz Albert von Belgien, Prinz Albert von Monaco.
    Die Liste könnte man noch länger fortführen.
    Aus Österreich nehmen unter anderem Bundespräsident Waldheim, Vizekanzler Mock, die Minister Neisser, Riegler und Tupi, die Landeshauptleute Zilk, Ludwig, Greiner und Ratzenböck teil, auch FPÖ-Obmann Haider hat sein Kommen angekündigt.
    Nach dem Requiem durch den Wiener Erzbischof Kardinal Hans-Hermann Groer im Stephansdom wird also der Trauerkondukt durch die Wiener Innenstadt geführt.
    Der Sarg mit dem Leichnam Zieters wird dabei in jenem Hofleichenwagen befördert, mit dem der Sarg Kaiser Franz Josefs 1916 bereits vom Stephansdom zur Kapuzinergruft geführt wurde.
    Sechs Rappen aus dem Gestüt Stadelbaurer in Oberösterreich werden den Wagen ziehen.
    Wie schon gesagt, werden Tausende dabei die Straßen säumern.
    Besonders begehrt waren in den letzten Tagen aber auch Fenster- und Balkonplätze in der Wiener Innenstadt.
    Angeblich sollen solche Plätze regelrecht verkauft worden sein.
    Das war übrigens auch schon 1916 der Fall.
    Zeitungen von damals wussten zu berichten, dass ein Fensterplatz bis zu 1000 Kronen kostete.
    Das entsprach damals etwa dem Jahresgehalt eines Lehrers.
    Eine sehr gute Sicht auf die Kapuziner Gruft hat man von einem Hotel am Neuen Markt.
    Der Manager bestätigte heute eine rege Nachfrage nach Fensterplätzen.
    Unser Hotel wäre fast zu klein.
    Es sind so viele gewesen, die hinunterschauen wollten, dass wir also zu kämpfen hatten, die Zimmer so aufzuteilen, dass die Gäste bestmöglich runtergebracht sind.
    Es gab Passanten, die wollten nur für einige Stunden ein Zimmer mieten.
    Wir haben diesem Wunsch, konnten wir nicht nachkommen.
    Wir sind nur ganz, ganz wenige Herrschaften, die mit dem Haus enger verbunden sind, die noch ein paar Fensterplätzchen bekommen haben, aber an und für sich ist das Hotel zu klein dazu.
    Gibt es für diese Fensterplätze eine zusätzliche Einnahme?
    Nein, es gibt dafür keine zusätzliche Einnahme.
    Wir haben das für Freunde unseres Hauses zur Verfügung gestellt.
    Das müssen wir natürlich tun und das machen wir auch sehr gerne.
    Wir haben dadurch nichts mehr eingenommen und das wollten wir auch gar nicht.
    Bis 12 Uhr konnten die Menschen in den Stephansdom, wo der Sarg im Friedrichsschiff aufgebahrt war.
    Musste man gestern Wartezeiten bis weit über eine Stunde in Kauf nehmen, so betrug die Wartezeit heute knapp eine halbe Stunde.
    Wir haben einige der Menschen nach ihren Beweggründen für deren Anteilnahme gefragt.
    Ist es Sympathie für die Monarchie oder Schaulust?
    Ich möchte Abschied nehmen von einer großen Frau, einer Dame, einer religiösen Frau, die für den Frieden Europas und für den Frieden der Welt gekämpft hat.
    Zu der Ehrung zu der Kaiserin von Ungarn sind wir gekommen.
    Sind Sie extra deshalb von Ungarn gekommen?
    Extra deshalb zur Beerdigung, ja, extra.
    Was bedeutet die Kaiserin für Sie?
    Die große Ehre für die Kaiserin und für das Kaiserhaus.
    Soviel kann ich sagen.
    Tut es Ihnen leid, dass die Monarchie vorbei ist?
    Sehr leid, sehr leid, sehr leid.
    Sind Sie extra aus Ungarn für diese Begräbniszeremonien hergekommen?
    Ja, ja, ja.
    Warum?
    Weil Sita war unsere Königin.
    Warum haben Sie sich hier angestellt?
    Weil ich der letzten österreichischen Kaiserin die letzte Ehre erweisen möchte.
    Bedeutet Ihnen das Kaiserhaus etwas?
    Als guten Österreicher bedeutet es mir sicherlich geschichtlich etwas, ich bin aber Republikaner und identifiziere mich nicht mit dem Kaiser aus.
    Warum haben Sie sich angestellt?
    Weil ich mir es gerne anschauen möchte, weil ich finde es ist ein historisches Ereignis und ich wollte mir gerne einfach den Sorg der Kaiserin anschauen.
    Zahlreiche Geschäftsleute der Wiener Innenstadt haben sich heute ganz auf das Ereignis eingestellt.
    Einige haben sogar ihre Auslagen der Donaumonarchie-Nostalgie angepasst.
    Der Buchhändler genauso wie Souvenirläden und selbst ein Waffenhändler.
    Ja, das kann man schon sagen, dass in den letzten acht bis zehn Tagen ein reges Interesse an Habsburg Literatur ist.
    Nicht nur als die Person Zita, sondern überhaupt über die Geschichte Österreichs und der Donaumonarchie.
    Wir haben eine Postkarte von Kaiserin Zitta, als sie in Österreich war, und auch Stickers mit Old Austria.
    Wir haben sogar schon zu den Osterfeiertagen sehr viel Nachfrage nach Andenken an Kaiserin Zitta gehabt.
    Es ist so, dass die Firma sehr viele Gewehre für das Kaiserhaus gebaut hat und ein Großteil der Gewehre ist auch wieder in den Firmenbesitz im Laufe der Jahre zurückgekauft worden.
    Und einige besonders schöne Stücke hat man in der Auslage hier präsentiert.
    Sie haben direkt am Stephansplatz ein Souvenirgeschäft.
    Hat sich das Ziterbegräbnis schon geschäftlich bemerkbar gemacht?
    Ich bin 35 Jahre im Geschäft, ich weiß, dass solche Sachen nichts bringen.
    Ich hab gar nichts eingekauft und es ist auch ganz wenig gebraucht worden.
    Und es ist mir eigentlich vom Markt auch gar nichts angeboten worden.
    Ich hab auch gar nichts gekauft.
    Vor wenigen Minuten haben wir auch noch Meinungen von Passanten eingeholt, um ein letztes Stimmungsbild zu vermitteln.
    Sie haben ein Abzeichen mit einem Doppeladler.
    Finden Sie den aus Überzeugung?
    Aus Überzeugung.
    Warum?
    Ja, weil ich bin ein absoluter Monarchist.
    Es ist, wenn man vergleicht, schauen Sie, vergleicht man 600, 700 Jahre Habsburg Monarchie und dann 40 Jahre Republik.
    Was ist die dauerhaftere Regierungsform?
    Manch anderer kann dem Ereignis nichts abgewinnen.
    Sicherlich für eine ehemalige Angehörige dieses Kaiserhauses, die sich ja alle Jahre hindurch immer wieder nicht
    zur Republik als solcher bekannt hat, vielleicht auch ein etwas übertriebener Aufwand.
    Aber an und für sich bin ich der Meinung, dass die Republik oder die Bevölkerung, die da lebt in der Demokratie,
    zu durchstellen.
    Noch einige Schlussbemerkungen zu den Sicherheitsvorkehrungen.
    Etwa 1300 Exekutivbeamte stehen im Einsatz, auch Rettungszelte sind für etwaige Notfälle am Stephansplatz aufgestellt worden.
    Eine Empfehlung, die Polizei rät jedem ab, heute Nachmittag mit dem Auto in den Wiener Innenstadtbereich zu fahren.
    Soweit unser Bericht vom Wiener Stephansplatz und damit wieder zurück zu Herbert Doprowolny.
    Reporter Wiener Stefansplatz waren Waltraud Langer und Hans-Christian Scheit.
    Es ist jetzt 12.26 Uhr, vier Minuten vor halb eins.
    im Journal zu Gast.
    Das ist heute Universitätsprofessor Dr. Norbert Leser.
    Beim Gespräch mit dem Politikwissenschaftler und Leiter des Ludwig-Boltzmann-Institutes für neuere österreichische Geistesgeschichte geht es natürlich auch um das Thema Monarchie, das Begräbnis von Zita von Habsburg.
    Die Fragen an Dr. Norbert Leser stellte Roland Machatschke.
    Hunderttausend oder mehr Menschen als Zaungäste beim Begräbnis der letzten Habsburger Kaiserin, die Zeitungen voll von Habsburgserien, wahrscheinlich Millionen von Zuschauern bei der Direktübertragung des Fernsehens.
    Eine Frage an den Gesellschaftsphilosophen Professor Leser.
    Wie erklären Sie das im 71.
    Jahr der Republik?
    Nun, ich glaube, es ist natürlich eine gewisse Nostalgie, eine gewisse Sehnsucht nach der guten alten Zeit, die also im Rückblick verklärt wird.
    Aber ich glaube, man kann es nicht darauf reduzieren.
    Es ist doch bei sehr vielen Menschen das Gefühl, dass diese habsburgische Vergangenheit bei all ihren Fehlern doch eine gewisse Größe gehabt hat, die der Gegenwart vielfach abgeht und dass dieser Teil der österreichischen Geschichte integriert werden muss.
    Man könnte sagen, diese Massenbeteiligung
    ist eine Art Integration dieser Vergangenheit und auch eine Abbitte an das alte Österreich bei all seinen Fehlern.
    Das ist rückblickend gesehen jedenfalls besser als alles, was später gekommen ist.
    Der sogenannte Völkerkerker, der Habsburger, wird heute nicht einmal mehr von kommunistischen Historikern als Begriff aufrechterhalten.
    Und damals waren die Völker begeistert, in die nationale Freiheit gehen zu können.
    In Wirklichkeit wissen wir heute, dass durch den Ausfall des alten Österreich im Herzen Europas erst jenes Vakuum geschaffen wurde, in das dann später die Kräfte der Barbarei, nicht zuletzt Hitler, eindringen konnten, gegen den das Habsburg immer ganz bewusst gekämpft hat.
    Besser als früher trifft sicherlich zu auf die heute kommunistischen Staaten Osteuropas, also jene Staaten, die Nachfolgestaaten des Habsburger Reiches sind.
    Aber glauben Sie, könnte man besser als früher auch auf unseren Staat, auf unsere Zweite Republik anwenden?
    Und das möchte ich nicht unbedingt sagen.
    Die Zweite Republik hat ihre eigene Identität gefunden, aber wie gesagt, viele Menschen vermissen hier Autorität, Größe und so weiter und die findet man also in der Vergangenheit, ohne dass man die Vergangenheit jetzt in die Gegenwart verlängern kann, weil die Frage einer monarchischen Restauration
    ist ja nicht aktuell.
    Muss man nicht aber Verständnis haben für die Leute, die dieses Gefühl der Nostalgie nicht teilen, also vor allem von der linken Seite des gesellschaftlichen Spektrums in Österreich, die sagen, die Habsburger sind über lange Zeit hinweg ein Regime gewesen, das Freiheiten unterdrückt hat, das die Demokratisierung unterdrückt hat, das im Jahre 1848 zum Beispiel die Aufstandsbewegung in Wien blutig niedergeschlagen hat
    und das dann eigentlich nur unter dem Zwang der Ereignisse aus der österreichischen Geschichte verschwunden ist?
    Ja, sicherlich kann man natürlich die österreichische Geschichte mit 1918 beginnen lassen und alles andere nur als eine unerwünschte Vorgeschichte erklären, aber ich glaube, man wird damit
    dem Haus Habsburg und auch der österreichischen Geschichte nicht gerecht.
    Man darf ja nicht vergessen, dass das allgemeine Wahlrecht von Kaiser Franz Josef sanktioniert wurde, eingeführt wurde unter ihm und auch die ersten sozialpolitischen Fortschritte unter Kaiser Karl und die Fortexistenz der Monarchie wäre kein Hindernis gewesen, auch die weiteren sozialpolitischen Fortschritte in Richtung Erfolgsfahrtsstaat zu etablieren.
    Und insofern könnte man sagen, und das hat auch Kreisky gemeint, dass die Fortexistenz der Monarchie gewisse Vorteile gehabt hätte, wenn es gelungen wäre, sie aufrechtzuerhalten.
    Würden Sie demgemäß sagen, Herr Professor Leser, dass die Stellung der Sozialdemokratie zur Monarchie und zu den Habsburgern im Jahre 1918 und in den darauffolgenden Jahren vor allem in der Ersten Republik ein historischer Fehler war?
    Na ja, Fehler.
    Es war aus der damaligen Situation heraus
    als Reaktionsbildung erklärbar, aber man muss auf die historischen Tatsachen zurückgehen.
    Vor 1918 gibt es kein einziges parteioffizielles Dokument, das die Abschaffung der Monarchie verlangt.
    oder auch nur die Zerstörung des alten Österreichs.
    Selbst der Parteitag 1917 hat man noch für den Umbau Österreichs plädiert.
    Und Karl Renner speziell, der ein Groß- und Altösterreicher war, hat, könnte man sagen, diesem Staat bis über dessen Grab hinaus die Treue gehalten.
    Man hat daher häufig auch spöttisch, aber auch anerkennend von einer K.K.-Sozialdemokratie gesprochen.
    Also es ist eine Legende, dass die Sozialdemokratie mitbeteiligt war an der Zerstörung des alten Österreichs.
    Im Gegenteil, sie hat bis zuletzt an dieser Konstruktion festgehalten.
    Erst dann,
    Wie die Völker Österreich verlassen haben und sich als Reaktionsbildung darauf der österreichische Stadt gebildet hat, dann hat die Sozialdemokratie sich selber in die Rolle der Zerstörerin des alten Österreichs und der Schöpferin der Republik hineingesteigert.
    Eine Rolle, die aber gar nicht den historischen Tatsachen entspricht.
    Und die Hetze, speziell in der Arbeiterzeitung gegen das alte Österreich in der Zwischenkriegszeit, hat mehr als alles andere dazu beigetragen, die Mittelschichten
    die noch eine sentimentale Anhänglichkeit an das alte österreichische Wart haben, das Sozialdemokratie abspenstig zu machen und dem Bürgertum bzw.
    dann später dem Faschismus in die Arme zu treiben.
    Hat dieses Verhältnis, hat diese Einstellung der offiziellen Sozialdemokratie in der Zwischenkriegszeit Ihrer Meinung nach dann auch zur politischen Polarisierung in Österreich und zur fatalen politischen Polarisierung beigetragen?
    Ja, leider nicht, wa?
    Man könnte sagen, dass die ganze Erste Republik im Schatten des Habsburgischen Mythos stand, nicht nur in der Literatur, wie das der Claudio Magris gezeigt hat, am Beispiel der großen österreichischen Romanciers, Musil, Broch, Roth, Kafka und so weiter, sondern auch in der Politik.
    Und noch 1963 hat ja die damals dramatisierte
    und künstlich hochgespielte Frage der Rückkehr von Habsburgs, der Aufhebung der Landesverweisung zu einer Regierungskrise in der Koalition geführt, 1963.
    Heute weiß man, dass das ein Theaterdonner war, dass das kein wirkliches Problem war, sondern die Ablenkung von damals schon vorhandenen innerparteilichen Problemen.
    Und Greisky hat dann auch die Größe besessen durch einen Handschlag, die Versöhnung mit der habsburgischen Vergangenheit
    herbeizuführen und hat selber wiederholt erklärt, dass eben die Zerstörung des alten Österreich ein historischer Fehler war.
    Diese Krise rund um die Einreise beziehungsweise um die Anerkennung der Staatsbürgerschaft von Otto Habsburg in den 60er Jahren ist sicherlich mit dem Namen Bruno Pittermanns verbunden.
    Was war da eigentlich der Auslöser dafür?
    Warum wurde das von der sozialistischen Partei, von der damaligen Parteiführung zu einem so beherrschenden Thema gemacht?
    Ja, weil es noch eine gewisse Emotionen
    rührt hat und sich vortrefflich dazu geeignet hat, von anderen Problemen, die damals geschwellt sind, das war schon die Ola-Krise, und die ganze Führungsschwäche Bittermanns abzulenken.
    Nicht wahr?
    Korreft zum Beispiel, der auch damals parlamentarisch beteiligt war, schreibt in seinen Erinnerungen viel Lärm um nichts, rückblickend betrachtet.
    Das ist auch meine Einschätzung.
    Wie gesagt, Greisky hat dann eben das korrigiert durch den Handschlag mit Otto von Habsburg und hat sich auch
    Jedenfalls schreiben das Landweil-Rätschlin ihre Biografie dafür eingesetzt, dass Otto Vertreter Österreichs beim Vatikan wird.
    Es ist nicht dazu gekommen, weil Schärf und andere dagegen waren.
    Aber jedenfalls muss man rückblickend bedauern, dass Österreich eine Persönlichkeit wie Otto von Habsburg nicht rechtzeitig integriert und seine großen Fähigkeiten
    und seine Tradition irgendwie für Österreich kapitalisiert hat, auch ohne monarchische Restauration.
    Glauben Sie, Herr Professor Leser, dass Otto Habsburg mit seinen doch sehr konservativen und manche würden sagen sehr weit rechts stehenden politischen Ansichten im heutigen Österreich politisch einen Platz hätte?
    Einen Platz sicherlich, weil für viele zum Beispiel ist die ÖVP zu wenig konservativ und es gibt viele Traditionalisten und so.
    Und darüber hinaus glaube ich, dass eben
    die Einbringung einer so großen Tradition ein nicht zu unterschätzender Vorteil gewesen wäre oder wäre.
    Nun zur Person der verstorbenen Kaiserin, Herr Professor Leser.
    Es hat zum Beispiel Vizekanzler Mock Zitter eine bedeutende historische Persönlichkeit genannt.
    Er ist daher auch angegriffen worden von einigen Seiten.
    Liegt die Bedeutung von Zitter nicht eher darin, wie der Altbundeskanzler Kreisky in dieser Woche in einem Fernsehinterview gesagt hat, dass mit ihr eine lange und teilweise auch ruhmreiche Ära zu Ende gegangen ist?
    Sie ist die Verkörperung dieses alten Österreichs, die letzte Kaiserin Europas oder überhaupt der Welt.
    Und daher ist auch dieses Ereignis so einzigartig und dieses Begräbnis, diese Aufpaarung, weil eben hier eine Persönlichkeit, die eine historische Tradition verkörpert, zu Grabe getragen wird und die sich auch eingesetzt hat für den Frieden,
    dem, was hier sehr übel genommen wurde, die sogenannte Sixtus-Affäre.
    Und auch 1938, muss man sagen, hat Otto eine andere Position eingenommen als Schuschnigg und viele andere und war auch bereit, aktiv einzugreifen und sich an die Spitze eines österreichischen Widerstandes zu stellen.
    Also ich würde sagen, es ist an der Zeit, dass man sozusagen von diesem Habsburger Kannibalismus, den schon der Günther Nenning apostrophiert hat, als solchen wegkommt.
    Und nicht nur das, sondern dass man auch positiven Gefühlen gegenüber diesem
    Haus und seinen Vertretern Raum gibt, ohne deshalb in eine generelle Verklärung dieser Vergangenheit zu verfallen.
    Um nicht in eine generelle Verklärung der Vergangenheit zu verfallen, wie Sie gerade gesagt haben, Herr Professor Leser, Sie haben die Sixtus-Affäre erwähnt, das ist also der Versuch des Kaisers gewesen, zwei Schwäger, zwei Brüder der Kaiserin einzusetzen für Friedensfühler,
    gegenüber Frankreich.
    Es ist diese ganze Affäre mit großem Rauch und Donner aufgeflogen und hat zu einer tiefgreifenden Missstimmung beim Verbündeten, beim Deutschen Kaiserreich geführt.
    Karl hat dann noch zweimal versucht, 1921, also nachdem er aus Österreich weg war, in Ungarn wieder Fuß zu fassen als König.
    Auch diese beiden Versuche sind also eher kläglich gescheitert, muss man nicht davon ausgehen.
    Historisch gesehen
    dass Dinge, die Kaiser Karl und dann natürlich auch Kaiserin Zita mit ihm angefasst haben, dass die eigentlich nicht sehr gut ausgegangen sind, vielleicht weil sie auch nicht sehr gut vorbereitet und durchgeführt worden sind.
    Ja, aber wie gesagt, in der Geschichte muss man ja vielfach
    Persönlichkeiten nach ihrem Wollen und nicht nach dem Ergebnis so sehr betrachten.
    Jedenfalls waren es Friedensbemühungen, waren es Friedensinitiativen, die damals gesetzt wurden.
    Im Übrigen möchte ich noch eine Geschichte, eine Episode erzählen, die mir von der verstorbenen Tochter von Karl Renner erzählt wurde, die ich oft in einem Haus im Glognitz, das heute ein Museum ist,
    besucht habe und die mir gesagt hat, dass ihr Vater, halb scherzhaft, halb ernst, ihr gesagt hat, ich weiß gar nicht, ob wir uns im Jahre 1918 getraut hätten, die Republik auszurufen, wenn der alte Kaiser noch gelebt hätte.
    Das ist durchaus nicht nur ein Scherz, sondern es wäre durchaus möglich gewesen, dass man dann davor zurückgeschreckt wäre.
    Also so ganz sicher und selbstverständlich war es nicht, sondern es war eben so, dass damals die allgemeine Kriegsmüdigkeit, der Nationalismus der Völker und der Wille der Siegermächte zusammengegriffen haben, um
    etwas wegzufegen, was eben dann eine schmerzliche Lücke in Europa hinterlassen hat.
    Und im Übrigen, glaube ich, sollte man auch nicht den Fehler begehen, Republik und Demokratie zu identifizieren.
    Demokratie ist selbstverständlich und wichtiger noch als Demokratie.
    Meines Erachtens ist der liberale Rechtsstaat, dass nämlich auch der Herrscher und alle an Gesetze gebunden sind.
    Und alles das hat auch im Rahmen einer konstitutionellen Monarchie Platz.
    wie zum Beispiel in Spanien heute oder in England natürlich.
    Also es wird heute vielfach Republik und Demokratie identifiziert.
    Dabei ist Demokratie etwas, was sich auch in einem monarchischen Rahmen durchaus entwickeln kann.
    Und ich hätte mir vorstellen können, dass das eben auch unter Beibehaltung dieser Staatsform zu all den Fortschritten gekommen wäre, die wir heute haben.
    ohne dass es zu diesen Nachteilen der Desintegration gekommen wäre, die wir als Folge des Nationalismus und des Ausfalls des alten Österreichs beklagen müssen.
    Und vor allem Hitler hätte also wahrscheinlich nie groß werden können.
    Also selbst wenn heute hunderttausende Menschen beim Begräbnis von Kaiserin Zita dabei sein werden, Herr Professor Leser, Sie sehen die Republik nicht in Gefahr.
    Die Republik ist in keiner Weise in Gefahr.
    Dadurch, dass sie sich ihrer Vorgeschichte sozusagen bewusst wird und erinnert,
    Man sollte eben mit historischen Legenden aufräumen.
    Also ich meine, es ist nicht so, dass die Österreicher und vor allem die Sozialdemokratie nach der Republik und nach der Beseitigung des alten Österreichs gestrebt haben, sondern die ist sozusagen in den Schoß gefallen und dann hat man sie als Revolution reklamiert.
    In Wirklichkeit war es gar keine Revolution, sondern fast eine amikale Machtübergabe.
    Die Verzichtserklärung des letzten Kaisers wurde sozusagen dem letzten österreichischen Ministerpräsidenten übergeben.
    Also wenn man will, kann man sogar eine Art historische Kontinuität fingieren.
    Natürlich hat man damals den revolutionären Charakter betont, schon um sich gegenüber dem alten Staat und seinen Kriegsschulden abzusetzen und so weiter, aber in Wirklichkeit muss man sagen, dass wir von diesem Erbe auch im Guten und überwiegend im Guten des Habsburgischen Erbes mehr zehren, als wir wissen können und als uns heute vielen lieb ist.
    Vor allem in der Zwischenkriegszeit die geistige Blüte Wiens ist nicht nur zu erklären,
    aus dem starken jüdischen Bevölkerungselement, das übrigens im Habsburger Reich sehr gepflegt wurde.
    Der Kaiser Franz Josef hat dem Lueger deshalb mehrfach die Bestätigung versagt, weil er eben antisemitisch, zwar nicht im späteren rassistischen Sinne, aber in einem wienerisch-schlampigen Sinne war.
    Aber auch dieser Antisemitismus war dem Hof suspekt.
    Also die Menschenrechte waren damals gut aufgehoben.
    Professor Leser, Sie sind lange Jahre hindurch als Vordenker oder Denker der SPÖ.
    geführt worden, mit diesem Etikett behaftet gewesen.
    In letzter Zeit häuft sich die Kritik an Meinungen von Ihnen von Seiten von Menschen aus der SPÖ.
    Glauben Sie, dass Sie mit dem, wie Sie das Habsburger Reich, die Monarchie und so weiter einschätzen, dass Sie da weiter Anstoß erregen werden innerhalb der SPÖ?
    Ja, das ist möglich, aber
    Ich kann meine historischen Einschätzungen nicht von der Wohlmeinung anderer abhängig machen und ich glaube, dass ich hier in guter Gesellschaft mit Kreisky und auch vor allem mit Zilk bin, der ein besseres Gespür für die Volksseele in dem Fall hat, als die Arbeiterzeitung oder als die Partei selbst, die sich von diesem Begräbnis absentiert, wenn man also diese Beteiligung in Wien betrachtet.
    Sie meinen damit sicherlich auch den Bundeskanzler?
    Bitte, der ist außer Obligo, weil er nicht in Österreich ist.
    Und die Tatsache, dass kein sozialistischer Minister offenbar im Begräbnis teilnimmt.
    Das bleibt jedem Einzelnen überlassen, aber ich finde es erfreulich, dass wenigstens der Bürgermeister hier
    Reverenz erweist einer großen Vergangenheit.
    Und ich glaube nicht, dass das dem sozialen Gedanken oder der Demokratie oder dem liberalen Rechtsstaat irgendeinen Abbruch tut.
    Gegenteil, ich finde es kleinlich und ängstlich, dass man noch vor Toten und vor der Vergangenheit eine Angst hat, damit vielleicht eine kleine Gegenwart dann noch kleiner erscheint.
    Danke für das Gespräch.
    Im Journal zu Gast war der Politologe Dr. Norbert Leser.
    Mit ihm sprach Roland Machatschke.
    In dieser Woche kam von Seiten der Bundesregierung das offizielle Aus für ein Kraftwerksprojekt, das neben der Frage des Ausbaus der Donau in den letzten zehn Jahren für Auseinandersetzungen gesorgt hatte.
    Die Rede ist vom umstrittenen Großspeicherkraftwerk Dorfertal Matrai in Osttirol.
    Während die Energiewirtschaft vehement für dieses Kraftwerk plädierte, waren ja die Umwelt- und Naturschützer immer der Meinung, dass dieses Kraftwerk die Schaffung des seit 1971 geplanten, aber bis zur Stunde noch immer nicht verwirklichten Nationalparks Hohe Tauern verhindern würde.
    Nun scheint der Weg frei für diesen Nationalpark.
    Den aktuellen Stand der Dinge fasst Markus Sommersacher aus dem Landesstudio Tirol zusammen.
    Die Stimmung in Tirol nach dem offiziellen Aus für das Kraftwerk Dorfertal ist unterschiedlich.
    Natürlich bedauern die Energieexperten in der Osttiroler Kraftwerkegesellschaft die Entscheidung von Wirtschaftsminister Graf und natürlich jubeln die Umweltschützer.
    Und das nicht nur in Osttirol.
    Aber mit dem offiziellen politischen Aus durch Wirtschaftsminister Graf sind noch nicht alle Fragen geklärt.
    Zum Beispiel hat der Tiroler Landeshauptmann Alois Partl schon gefordert, dass nun der Bund seine Beteiligung an der Osttiroler Kraftwerkegesellschaft OKG aufgeben sollte.
    Derzeit ist ja der Bund mit der Verbundgesellschaft zu 51 Prozent und das Land Tirol mit der landeseigenen TIWAG zu 49 Prozent in dieser Gesellschaft vertreten.
    Zum anderen müsste Wirtschaftsminister Graf, wenn ihm mit seiner Meinung, dass das Kraftwerk Dorfertal-Matrei in absehbarer Zeit aus energiewirtschaftlicher Sicht nicht notwendig und nicht zu verantworten ist, auch dafür sorgen, dass die derzeit noch laufenden Schritte des sogenannten Vorprüfungsverfahrens für die wasserrechtliche Genehmigung des Kraftwerks eingestellt werden.
    Dass also etwa die Absichten, im geplanten Stauraum in Kals Probebohrungen zu machen, eingestellt werden.
    In Osttirol selbst reicht die Stimmung von Erleichterung bis Euphorie, wie zum Beispiel aus den folgenden Worten des Kalser Bürgermeisters Josef Bergerweiß und der engagierten Bürgerinitiativlerin Theresia Hartig herauszuhören ist.
    Ich bin sehr froh, dass da wirklich einmal eine Entscheidung gefallen ist.
    Das war wirklich schon unerträglich, das jahrzehntelange Hin und Her mit der Kraftwerksdiskussion.
    Wir haben uns wahnsinnig darüber gefreut über die Meldung und wir glauben auch an die Meldung.
    Und mit dem Aus ist das auch das Aus für die Bürgerinitiative in dem Sinn, weil wenn es eben das Dorfertal nicht mehr gibt, die OKG nicht mehr gibt, dann braucht es auch die Bürgerinitiative nicht mehr geben.
    Landeshauptmann Alois Partl will jetzt untersuchen lassen, ob in Osttirol Kleinkraftwerke als Ersatz für das geplatzte Großkraftwerk möglich sind.
    Es wird jetzt zu prüfen sein, inwieweit im Einvernehmen mit den Gemeinden und der Bevölkerung ähnliche kleinere Kraftwerke oder mittlere Kraftwerke gebaut werden können.
    Jedenfalls kein Großkraftwerk in Osttirol.
    Die Frage des Nationalparks wird jetzt etwas leichter zu entscheiden und zu nutzen sein, weil wir ja immer gesagt haben, es muss ja vorher die Entscheidung über das Kraftwerk fallen.
    Die ist nun gefallen und wir haben ja schon im vergangenen Jahr eine Kommission eingesetzt, die in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die Abgrenzung
    des Nationalparks beziehungsweise der verschiedenen Schutzkategorien für die dortige Landschaft vornehmen soll.
    Parallel zu diesen Untersuchungen und Prüfungen wird das Land Tirol jetzt auch prüfen, welche auch finanzielle Unterstützung der örtlichen Bevölkerung in Osttirol bei der Schaffung des geplanten Nationalparks an der Südseite der Hohen Tauern im Tiroler Raum gegeben werden kann.
    Umweltministerin Flemming hat jedenfalls für heuer 20 Millionen Schilling für diese Zwecke flüssig gemacht, von denen 5 Millionen nur nach Osttirol fließen werden.
    Erst wenn all diese Vorfragen geklärt sind, kann in einem Vertrag zwischen dem Bund und den betroffenen Bundesländern Salzburg, Kärnten und Tirol auch eine rechtliche Grundlage für den seit 1971 mit der Vereinbarung von heiligem Blut paktierten, aber immer noch nicht verwirklichten, überregionalen Nationalpark Hohe Tauern geschaffen werden.
    Berichterstatter war Markus Sommersacher.
    12.46 Uhr nun ein Bericht aus dem Ausland.
    Meinungsumfragen als Instrument für Politiker, Waschmittelindustrie und andere, die gerne wissen würden, wie sie in der Popularität liegen oder welche Verkaufschancen sie haben, solche Meinungsumfragen gehören zum allgemein geübten Instrumentarium der westlichen Welt.
    Für Ostblockländer, wie zum Beispiel die Sowjetunion, war der Begriff der Meinungsumfrage bis jetzt ein Fremdwort.
    Nun hat sich auch in diesem Bereich so etwas wie Glasnost durchgesetzt, wenn auch nur auf Zeitungsebene.
    Die Literatur Neuer Gazieta hat nun unter ihren Lesern erhoben, wie es um die Popularität der Politiker steht.
    Diese Meinungsumfrage ergab nicht nur interessante Ergebnisse, sondern auch eine außergewöhnliche Rücklaufquote.
    Informationen von Raimund Löw.
    300.000 sorgfältig ausgefüllte Fragebögen haben Leserinnen und Leser in den letzten Monaten an die Adresse der prestigiösen Literatur Neuer Gazette geschickt.
    Die Umfrage, was wir denken, kann sich damit auf ein Ausmaß an Material stützen, das jeden westlichen Meinungsforscher vor Neid ablassen lassen würde.
    Was war das wichtigste Ereignis des vergangenen Jahres, lautete eine Frage.
    Weit über die Hälfte der Antwortenden sind sich einig.
    das Mittelstreckenabkommen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten sowie der Rückzug aus Afghanistan.
    Ebenfalls genannt als Ereignis des Jahres die Rückkehr Andrei Sakharovs ins öffentliche Leben und die 1000-Jahr-Feier der russisch-orthodoxen Kirche.
    Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass Michael Gorbatschow und Ronald Reagan Kopf an Kopf zu den populärsten Männern des Jahres 1988 gekürt wurden.
    Ebenfalls beliebt sind Ministerpräsident Rischkow,
    Andrei Sakharov und, nach dem jüngsten Wahlergebnis nicht weiter verwunderlich, der ehemalige Moskauer Parteichef Boris Yeltsin.
    Bei den unter den Sowjetsbürgern populärsten Frauen macht Großbritanniens konservative Premierministerin Margaret Thatcher das Rennen.
    Ebenfalls häufig genannt wurden Friedensnobelpreisträgerin Mutter Theresa, die sowjetische Popsängerin Alla Pugacheva und, überraschenderweise, die konservative Publizistin Nina Andreeva.
    Die Umfrage der Literatur Neuer Gazette bestätigt, dass in den vier Jahren Perestroika die Angst von den Sowjetbürgern gewichen ist.
    Nur zehn Prozent halten es für möglich, dass es wieder zu massiver politischer Repression gegen politisch Andersdenkende kommen könnte.
    Ein Drittel sind der Meinung, dass eine solche Entwicklung völlig ausgeschlossen ist.
    Ein weiteres Drittel hält das zumindest für unwahrscheinlich.
    Dass man endlich aufhören soll, über Verbrechen der Vergangenheit zu reden, ist offensichtlich auch in der Sowjetunion eine weit verbreitete Meinung.
    26 Prozent sind nämlich der Meinung, dass in der sowjetischen Presse zu viel vom Stalinismus die Rede ist.
    Nur eine kleine Minderheit von 17 Prozent möchte, dass die Zeitungen beim Aufdecken der Verbrechen des Stalinismus weitergehen als bisher.
    Gar nicht gut kommen in der öffentlichen Meinung die sowjetischen Streitkräfte weg.
    Mehr als die Hälfte der Befragten erklären, dass sie der Armee kritisch gegenüberstehen.
    Mehr als zwei Drittel, genau sind es 71 Prozent, finden, dass man das Militärbudget weiter kürzen sollte.
    Gorbatschows Einschränkung der Militärausgaben kann sich wohl auf eine breite Zustimmung in der Bevölkerung stützen.
    Sehr geteilte Ansichten gibt es zur Wirtschaftspolitik.
    Die Anhänger von mehr Privatwirtschaft sind eine klare Minderheit.
    Nur 22% wünschen sich eine unbeschränkte Entwicklung der privaten Kooperativbewegung.
    Um vieles mehr, nämlich 37% finden, dass die Privatwirtschaft unter der strengen Kontrolle des Staates stehen sollte.
    Und ein Drittel der Befragten sehen überhaupt
    mehr zentraler Planwirtschaft den Ausweg aus der gegenwärtigen Krise.
    Nur in der Landwirtschaft will die sowjetische Öffentlichkeit offensichtlich einen echten Schlussstrich unter die Staatswirtschaft ziehen.
    Zwei Drittel der Befragten finden, man soll das Land aufteilen und den Kolchusbauern zur Bearbeitung übergeben.
    Gar nicht gut kommt die Partei im Urteil der Libgazetter-Leser weg.
    In scharfen Worten beklagen die Leser den Verlust ihrer Autorität und ihrer führenden Rolle.
    sowie die Inkompetenz der führenden Funktionäre.
    Machtmissbrauch ist weit verbreitet und die Schuldigen gehen immer wieder straflos aus, heißt es in den Antworten.
    Zwei Drittel sehen im gegenwärtigen politischen System keine Möglichkeit, den Kurs ihres Landes zu beeinflussen.
    Ob dieses Gefühl der politischen Ohnmacht der Sowjetbürger nach dem Wahlschock vom vergangenen Sonntag abgebaut werden kann, ist wohl eine offene Frage.
    Auch was den Sowjetbürgern im Hinblick auf die Zukunft am meisten Angst macht,
    hat die Literatur neuer Gazetter gefragt.
    Und die überwiegende Mehrheit fürchtet sich vor allem vor zwei Dingen.
    Vor einer weiteren Eskalation der Nationalitätenkonflikte und ökologischen Krisen in bisher noch nie dagewesenem Ausmaß.
    Raimund Löw aus Moskau, 12.51 Uhr, weiß soeben.
    Leinwand-Legende Alec Guinness wird morgen 75.
    Der zum Sir geadelte Star begann beim Theater, ist Kinogäern in aller Welt aber durch Streifen wie Die Brücke am Quay, Ladykillers, Unser Mann in Havanna und Lawrence von Arabien zum Begriff geworden.
    Zur Zeit steht Sir Alec Guinness in London wieder auf der Bühne.
    Das Fernsehen erinnert morgen Vormittag mit einem Porträt an Guinness.
    Für unsere Sendung lässt Hans Langsteiner Persönlichkeit und Karriere des jetzt 75-Jährigen Revue passieren.
    Keiner ist britischer als er.
    Vielleicht hat Laurence Olivier englische Lebensart athletisch entschiedener verkörpert.
    Vielleicht ist John Gielgud aristokratisch distingierter.
    Doch so hintergründig ist englische Noblesse wohl noch nie personifiziert worden, wie ihm jetzt 75-jährigen Sir Alec Guinness.
    elegant und ironisch, sarkastisch und oft genug auch von starrsinniger Arroganz.
    So hat Guinness immer wieder seine Charaktere gezeichnet.
    Am widersprüchlich faszinierendsten vielleicht 1957, in der Oscar-belohnten Darstellung des fanatischen Oberst Nicholson, in David Leans' Brücke am Quai.
    David Lean war es auch gewesen, der Guinness in den späten 40er Jahren zum Film geholt hatte.
    Guinness, uneheliches Kind aus bescheidenen Verhältnissen, war damals längst gefeierter Star auf der renommierten Londoner Old Vic Bühne.
    Gleichermaßen umjubelt als moderner Hamlet wie als Narr im König Lear.
    1946 feierte er in der Charles Dickens Verfilmung »Große Erwartungen« sein Leinwanddebüt.
    Noch heute erinnert sich Guinness an seine gemischten Gefühle von damals.
    Dem Theater habe seine erste große Liebe gegolten, aber mit der Rolle in Große Erwartungen, die ihm Lean in einer Finanznot nach dem Krieg angeboten habe, sei eben mehr zu verdienen gewesen als mit jedem Bühnenauftritt.
    I started in the theater and the theater I have to confess is my first love.
    But immediately after the unfortunate war,
    Britische Offiziere und Adolf Hitler, römische Feldherren und arabische Scheichs.
    Es gibt nichts, was Alec Guinness nicht gespielt hätte.
    In der schwarzen Komödie Adolf verpflichtet agierte er sogar gleich in neun verschiedenen Rollen gleichzeitig.
    Noch seine winzigsten Auftritte veredelten lange Leinwandwerke und von seiner darstellerischen Intelligenz profitierten auch Filme, die künstlerisch ansonsten wenig zu bieten hatten.
    Etwa die legendäre Star Wars Trilogie, die Guinness mehr Geld eingebracht hat als jede andere seiner vielen Rollen.
    Guinness verlieh in diesem Krieg der Sterne dem weisen Obi-Wan Kenobi so weihevolles Charisma, als ging's beim knatternden Lichtschwert um die britischen Kronjuwelen.
    Dies ist die Waffe eines Jedi-Königs.
    Nicht so klumsig oder randos wie ein Blaster.
    Eine elegante Waffe für eine mehr zivilisierte Ära.
    Für über 1000 Generationen waren die Jedi-Könige die Gefangenen von Frieden und Gerechtigkeit in der alten Republik.
    Vor den dunklen Zeiten.
    Auch fürs Fernsehen hat Guinness zuletzt gearbeitet.
    Von seinem Meisterspion Smiley schwärmen Krimi-Fans noch heute.
    Und selbst auf die Bühne ist der Star wieder zurückgekehrt.
    Dem Kino hält Guinness dennoch die Treue.
    Qualität fasziniere ihn nach wie vor, ohne dass er hierfür Theorien anzubieten habe.
    Er sehe eben Filme wie jeder andere Zuschauer auch.
    Amüsiert oder gelangweilt.
    Anything in modern films that fascinates me?
    Well, a good film.
    Das Glück hinter der Maske nannte der Verlag die Memoiren des Alec Guinness, als sie vor drei Jahren auch in deutscher Übersetzung erschienen sind.
    Es war, wie anders bei diesem Autor, ein witzig-hintergründiges Buch, das dem Menschen Alec Guinness seine Privatsphäre belies.
    Macht nichts.
    Gerade im wechselnden Spiel der mimischen Masken werden die zahlreichen Verehrer des Elekgines ihr Glück noch lange finden.
    Eine Hommage für Sir Alec Guinness, gestaltet von Hans Langsteiner.
    Dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr, Kurzmeldungen.
    Österreich.
    Die Obmann-Diskussion in der ÖVP wird intensiver.
    Landwirtschaftsminister Riegler hat den ehemaligen Klubobmann der steirischen ÖVP, Bernd Schilcher, ins Gespräch gebracht.
    Als weitere mögliche Kandidaten nannte Riegler noch die ÖVP-Abgeordnete Helga Rabe-Stadler und Umweltministerin Flemming.
    Schilcher sagte in einer Reaktion, Riegler solle Parteiobmann und Vizekanzler werden.
    Riegler selbst lehnte dies neuerlich ab.
    Er hält es aber für unwahrscheinlich, dass Mock-Parteiobmann bleibt.
    Die verstorbene letzte Kaiserin von Österreich, Zita, wird heute in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt.
    Zunächst wird im Stephansdom ein Requiem zelebriert.
    Der anschließende Trauerkondukt führt durch die Innenstadt zur Kapuzinerkirche.
    Das Fernsehen überträgt die Trauerfeierlichkeiten direkt ab 14.45 Uhr in FS2.
    Der Hörfunk bringt um 17 Uhr im Programm Österreich 1 eine Zusammenfassung.
    Zum Abschluss des Familienkongresses der ÖVP in Linz ist heute ein Familienmanifest präsentiert worden.
    Darin wird betont, dass die Familie der beste Garant für eine glückliche Zukunft aller und die Ehe die beste Grundlage für den Aufbau einer Familie sei.
    Die ÖVP respektiere aber auch andere Formen des Zusammenlebens, heißt es in dem Manifest.
    Portugal.
    Der Ausbau der österreichisch-portugiesischen Wirtschaftsbeziehungen war heute Thema eines Gesprächs zwischen Bundeskanzler Franitzki und Handelsminister do Amaral in Lissabon.
    Gestern hat der portugiesische Ministerpräsident Silva betont, Portugal befürworte grundsätzlich die Annäherung Österreichs an die europäische Gemeinschaft.
    Er meinte allerdings, zumindest bis 1992 werde die EG mit sich selbst beschäftigt sein.
    Namibia.
    Mit dem schrittweisen Rückzug der Südafrikaner beginnt heute für Namibia, das frühere Südwestafrika, der Weg in die Unabhängigkeit.
    Heute früh ist ein Waffenstilstand zwischen der südafrikanischen Armee und der Befreiungsbewegung Swapo in Kraft getreten.
    Bis 1.
    April kommenden Jahres soll Namibia völlig unabhängig werden.
    USA.
    Ein Verkehrsunfall hat die Chancen des österreichischen Tennisprofis Thomas Muster zunichte gemacht, das Turnier von Key Biscayne zu gewinnen.
    Nach dem Erfolg Musters im Semifinale gegen den Franzosen Noah rammte ein offenbar betrunkener Fahrer das geparkte Auto des Sportlers.
    Muster stand hinter dem Wagen und wurde zu Boden gerissen.
    Er erlitt einen Bänderriss am linken Knie und andere Verletzungen und wird noch heute operiert.
    Das Finale gegen Ivan Wendel wird abgesagt, Muster fällt auch für den Davis Cup aus.
    Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Von Norden Wetterverschlechterung und Aufkommen gewittriger Regenschauer.
    Tageshöchsttemperatur nur noch zwischen 15 und 21 Grad.
    Damit sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch die Informationsabteilung des Hörfunks.
    Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Herbert Dobrowolny noch mit dem Hinweis auf die Zusammenfassung der Begräbnisfeierlichkeiten um 17 Uhr heute in Österreich 1 und morgen gibt es dann zur gewohnten Zeit ebenfalls um 17 Uhr das Journal um 5.
    Bis dahin, auf Wiederhören.
    Musik

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Theiretzbacher, Christian [Gestaltung] , Nehiba, Christian [Sprecher/in]
    Datum: 1989.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Mitwirkende: Nehiba, Christian [Sprecher/in] , Theiretzbacher, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1989.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hergang des Unfalls von Thomas Muster, Augenzeugenbericht des Fotografen Wolfgang Ritscha
    Einblendung: Fotograf Ritscha
    Mitwirkende: Oberndorfer, Richard [Gestaltung] , Ritschger, Wolfgang [Interviewte/r]
    Datum: 1989.04.01 [Sendedatum]
    Ort: Key Biscayne [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Sport ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit Bernd Schilcher und Minister Riegler zur ÖVP-Parteiobmann-Nachfolge
    Interview: ÖVP-Abgeordneter Schilcher, Landwirtschaftsminister Riegler
    Mitwirkende: Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Schilcher, Bernd [Interviewte/r] , Riegler, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1989.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Stimmung vor den Zita-Begräbnisfeierlichkeiten
    Einblendung: Sohn Otto Habsburg, Hotelmanager, Passanten, Buchhändler, Waffenhändler, Souvenierhändler
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Gestaltung] , Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Habsburg-Lothringen, Otto [Interviewte/r] , Anonym, Hotelmanager [Interviewte/r] , Anonym, Buchhändler, Buchhändlerin [Interviewte/r] , Anonym, Waffenhändler [Interviewte/r] , Anonym, Souvenirhändler [Interviewte/r] , Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r] , Langer, Waltraud [Interviewer/in]
    Datum: 1989.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: technische Probleme bei der Funkübertragung, sehr schlechte Tonqualität , Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Prof. Norbert Leser
    Interview: Gesellschaftsphilosoph Leser
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Leser, Norbert [Interviewte/r]
    Datum: 1989.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Aus für Kraftwerksprojekt Dorfertal
    Einblendung: Kalser Bürgermeister Berger Bürgerinitiativen-Mitarbeiterin Hartig, Tiroler Landeshauptmann Partl
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Bergerweiß, Josef [Interviewte/r] , Hartig, Theresia [Interviewte/r] , Partl, Alois [Interviewte/r]
    Datum: 1989.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sowjetische Umfrage, wie es um die Popularität der Politiker steht
    Mitwirkende: Löw, Raimund [Gestaltung]
    Datum: 1989.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Sir Alec Guinness 75 Jahre
    Einblendung: Szenenausschnitte, Schauspieler Guinness
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Guinness, Alec [Interviewte/r]
    Datum: 1989.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1989.04.01
    Spieldauer 00:59:55
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1989.04.01 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-890401_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Tonprobleme bei Beitrag über Begräbnis von Ex-Kaiserin Zita (ca. Minute 19 bis 26:30)
    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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