Mittagsjournal 1984.07.11

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit?
    In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsschonal des aktuellen Dienstes.
    Unsere Sendung hat heute folgende Inhalte.
    SPÖ-Klubobmann Sepp Wille zieht Bilanz über die abgelaufene Parlamentssession und macht interessante Aussagen zum Thema Zwentendorf.
    Vizekanzler Norbert Steger gab eine Pressekonferenz.
    Es ging dabei um Themen vom Fremdenverkehr angefangen über Zwentendorf bis Androsch.
    Androsch-Diskussion einmal aus einem anderen Blickwinkel.
    Wir zitieren aus Lesebriefen, die im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung veröffentlicht wurden.
    Und Dialogkonferenz in Alpbach, wir fassen die Probleme des sogenannten Technologietransfers zusammen.
    Die Schlagzeilen der Beiträge aus dem Ausland lauten, Vorfreilassung von Österreichern, die sich in kurdischer Gefangenschaft befinden, da gab es in Paris eine Pressekonferenz.
    Situation in Pantschab nach dem SIG-Aufstand.
    Die indische Zentralregierung veröffentlichte nun ein Weißbuch und wir bringen einen Augenzeugenbericht über die Situation derzeit in Pantschab.
    Hintergründete Explosion auf einem sowjetischen Marinestützpunkt in Murmansk Mitte Mai.
    Eine Londoner Fachzeitschrift meint nun, die dort stationierte Nordmeerflotte der Sowjetunion sei im nächsten halben Jahr nicht einsatzfähig.
    Und Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Nicaragua.
    Im Kulturteil informieren wir Sie über die Seespiele in Mörbisch und über eine Ausstellung in Wien mit dem Titel Schätze aus dem Kunstmuseum Düsseldorf.
    Zu Beginn stehen aber die Nachrichten.
    Geschrieben hat sie Edgar Theider, gelesen werden sie von Günther Bahr.
    Österreich Die 13 Ölminister der OPEC, der Organisation Erdöl exportierende Länder, haben heute Vormittag ihre Beratungen in Wien fortgesetzt.
    Die Konferenz konnte gestern noch nicht beendet werden, weil keine Einigung über die Person des neuen OPEC-Generalsekretärs erzielt wurde.
    Der Posten ist seit einem Jahr unbesetzt.
    Meinungsverschiedenheiten über diese Frage gibt es vor allem zwischen dem Iran und dem Irak.
    Umstritten sind außerdem noch die Öl-Fördermengen.
    Nigeria wird voraussichtlich einen Antrag auf Erhöhung seiner Förderquote stellen.
    Mit einem Beschluss über eine Preisanhebung ist nicht zu rechnen.
    Israel, Syrien
    Die Regierung in Tel Aviv hat Österreich offiziell für die Bemühungen um den Austausch von Gefangenen gedankt.
    Gestern Abend hatte die Volksfront für die Befreiung Palästinas, Generalcommando, ihre Bereitschaft erklärt, drei von ihr Gefangenen gehaltene Israelis im Austausch gegen in Israel inhaftierte Palästinenser freizulassen.
    Die drei gefangenen Israelis wurden bei einer Pressekonferenz in Damaskus der Öffentlichkeit präsentiert.
    Sie schienen in guter physischer und psychischer Verfassung zu sein.
    Der österreichische Botschafter in Athen, Herbert Amri, hatte im Auftrag der Bundesregierung die Kontakte zwischen der Palästinenser-Organisation und Israel hergestellt.
    Durch österreichische Vermittlung wurde auch ein Besuchsrecht für Rotkreuz-Vertreter erreicht.
    Auch die israelische Presse würdigt heute in Schlagzeilen und Leiterartikeln die Bemühungen Österreichs um den Gefangenenaustausch.
    Frankreich.
    Der vor einem Monat von aufständischen Kurden im Irak entführte Österreicher Peter Stackne wird gemeinsam mit einem Deutschen und drei Franzosen ohne Bedingungen freigelassen.
    Dies teilte der österreichische Sonderemissär und Presseattaché in Athen Ferdinand Hennerbichler in einer Pressekonferenz in Paris mit.
    Über den genauen Zeitpunkt der Übergabe der fünf Gefangenen machte Hennerbichler vorerst keine Angaben.
    Auf Bitten der Kurden haben Papst Johannes Paul II., Altbundeskanzler Bruno Kreisky und der französische KP-Chef Georges Marchais bei der Regierung in Bagdad interveniert, 65 über Kurden verhängte Todesurteile nicht zu vollstrecken.
    Eine Reaktion aus Bagdad liegt nach Angaben Hennebichlers bisher allerdings nicht vor.
    Irak.
    In Bagdad ist eine Konferenz über die Auswirkungen des Krieges am Persischen Golf mit einem Aufruf zur sofortigen Feuereinstellung beendet worden.
    In der Schlusserklärung werden der Iran und der Irak aufgefordert, sich auf die international anerkannten Grenzen zurückzuziehen.
    An den dreitägigen Beratungen nahmen mehr als 500 Vertreter von Parteien und Parlamenten aus 107 Ländern teil.
    Libanon
    Auf die libysche Botschaft in Beirut ist in den heutigen Morgenstunden ein Sprengstoffanschlag verübt worden.
    Sieben bewaffnete und maskierte Männer drangen in das Botschaftsgebäude ein, überwältigten das Aufsichtspersonal und zwangen die anwesenden Personen das Haus zu verlassen.
    Anschließend zündeten die Attentäter einen Sprengsatz im Liftschacht.
    Verletzt wurde bei dem Anschlag niemand.
    Das vierstöckige Botschaftsgebäude wurde allerdings schwer beschädigt.
    Eine Organisation mit dem Namen Brigaden Sadr erklärte sich für den Anschlag verantwortlich.
    Diese Gruppe fordert die Freilassung des Schiitenführers Musa Sadr, der sich in Libyen in Haft befinden soll.
    Die Bürgerkriegskämpfe in Beirut haben unterdessen weitgehend aufgehört.
    Gefechte gibt es allerdings noch in der nordlibanesischen Hafenstadt Tripoli.
    Jordanien
    Der französische Staatspräsident Mitterrand hat sich zum Abschluss seines Besuches in Amman für eine internationale Nahostkonferenz unter Beteiligung der Großmächte und aller Konfliktparteien ausgesprochen.
    Zum Krieg am Persischen Golf, sagte Mitterrand, Frankreich hege freundschaftliche Gefühle gegenüber dem Irak, sei aber dem iranischen Volk keineswegs feindlich gesinnt.
    Jede Verhandlung wäre besser als die Fortsetzung des Massakers, meinte Mitterrand.
    Auf der Heimreise wird der französische Staatspräsident bei einem kurzen Zwischenaufenthalt in Kairo mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak zusammentreffen.
    Australien Die Regierung in Canberra hat aus Protest gegen französische Atomwaffenversuche im Pazifik die Einstellung der Uranlieferungen an Frankreich beschlossen.
    Ein Sprecher der regierenden Labour Party teilte mit, der Lieferboykott werde erst aufgehoben, wenn Frankreich seine Atomtests im südlichen Pazifik eingestellt habe.
    Australien hat sich im Jahre 1981 zur Lieferung von insgesamt 2000 Tonnen Uran an Frankreich verpflichtet.
    Großbritannien
    Der Streik der britischen Hafenarbeiter droht sich auszuweiten.
    Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern über eine Beilegung des Konfliktes wurden gestern Abend nach siebenstündiger Dauer abgebrochen.
    Man vereinbarte keinen neuen Gesprächstermin.
    Die Hafenarbeiter sind aus Solidarität mit den streikenden Bergleuten in Großbritannien in den Ausstand getreten.
    Durch den Arbeitskampf sind die wichtigsten britischen Häfen lahmgelegt.
    Premierministerin Margaret Thatcher hat die Hafenarbeiter ermahnt, an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren.
    Frankreich.
    In der Nationalversammlung in Paris ist am Abend ein Misstrauensantrag der Opposition gegen die Linksregierung erwartungsgemäß gescheitert.
    Die Oppositionsparteien warfen dem Kabinett vor, das umstrittene Pressegesetz sowie das Schulgesetz in der Sondersitzung des Parlaments durchbringen zu wollen, obwohl es das Vertrauen der Bevölkerung verloren habe.
    Mit dem Scheitern des Misstrauensantrages gilt das neue Pressegesetz als angenommen.
    Ministerpräsident Pierre Moreau sagte, durch das Gesetz solle verhindert werden, dass nur die reichen und mächtigen Zeitungen herausbringen könnten.
    USA Präsident Reagan hat die Einrichtung von mehreren Lebensmittellagern in der Dritten Welt angekündigt, damit bei Hungersnöten schneller Hilfe geleistet werden könne.
    Bisher hat der Transport von Hilfesendungen in Katastrophengebiete bis zu einem halben Jahr gedauert.
    Durch die Lebensmitteldepots sollen die Hilfsgüter binnen zwei Wochen an Ort und Stelle gelangen.
    Reagan kündigte weiters die Einrichtung eines Hilfsfonds in Höhe von umgerechnet einer Milliarde Schilling an, aus dem in dringenden Fällen sofort Hilfe finanziert werden soll.
    Die amerikanische Entwicklungshilfegesellschaft hat nach Angaben aus Washington den Ländern der afrikanischen Sahelzone im Laufe des heurigen Jahres bisher Lebensmittel im Wert von umgerechnet 9 Milliarden Schilling zur Verfügung gestellt.
    Mehr als die Hälfte der schwarzen Amerikaner wünscht sich den ehemaligen Vizepräsidenten Walter Mundale als Bewerber der Demokratischen Partei um das Präsidentenamt.
    Aus einer Meinungsumfrage geht hervor, dass nur 35% der schwarzen Bevölkerung den schwarzen Bürgerrechtskämpfer Jesse Jackson als Herausforderer von Präsident Reagan sehen wollen.
    Bei den Vorwahlen der Demokratischen Partei haben allerdings 75% der schwarzen Jackson ihre Stimme gegeben.
    Österreich
    Die Neuzulassungen von Autos gehen zurück.
    Im ersten Halbjahr 1984 wurden um etwa 8% weniger Pkw und Kombis neu zugelassen als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres.
    Insgesamt haben die Behörden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres etwa 128.000 Pkw und Kombis zum Verkehr neu zugelassen.
    Das Väter?
    Ein Hochdruckgebiet reicht von Polen bis Tunesien.
    Über Frankreich liegt eine Gewitterzone, die morgen zum Teil auch Westösterreich beeinflusst.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Allgemein heiter und heiß.
    Schwachwindig.
    Nachmittagstemperaturen 28 bis 35 Grad.
    Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 12 bis 18 Grad.
    Die Aussichten für Donnerstag.
    Allgemein sonnig, am Nachmittag im Westen lokale Gewitter, schwachwindig.
    Tageshöchsttemperaturen 26 bis 32 Grad.
    Die Vorschau Freitag, heiter, zunehmende Gewitterneigung, Tageshöchsttemperaturen 25 bis 30 Grad.
    Das Wetter heute um 12 Uhr.
    Wien wolkenlos 29 Grad, Südostwind 15 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt wolkenlos 28, Ost 10.
    Linz heiter 27, Ost 10.
    Salzburg heiter 31 Grad, Südost 20.
    Innsbruck wolkenlos 29, West 15, Bregenz heiter 33, Südost 15, Graz wolkenlos 27 und Klagenfurt wolkenlos 29 Grad.
    Das waren also die heißen Wetteraussichten und die neuesten Nachrichten im Mittagsjournal.
    Zwölf Uhr und zehn Minuten ist es mittlerweile geworden.
    Wir beginnen nun unsere aktuelle Berichterstattung.
    Bundeskanzler Fred Sinowaz hat gestern in seiner Pressekonferenz nach dem Ministerrat beschrieben, wie die Auswirkungen der heftigen Diskussionen an der Spitze der SPÖ um den Steuerakt Hannes Androsch in der Parteibasis sind.
    Zitat, die Stimmung ist zweifellos unangenehm.
    Und eben diese unangenehme Stimmung, die durch die Eskalation der Auseinandersetzungen in der Causa Androsch in der letzten Zeit noch forciert wurde, spiegelt sich seit Tagen auf der Leserbriefseite des sozialistischen Zentralorgans Arbeiterzeitung wieder.
    Dort wird seit Tagen die Debatte zum Thema Androsch und die Folgen für die Partei in diversen Leserbriefen fortgeführt.
    Ausgangspunkt war ein Brief der langjährigen sozialistischen Abgeordneten Stella Klein-Löw an Jolanda Offenbeck.
    Ein Brief, in dem heftige Kritik an der Vorgangsweise der SPÖ-Frauenchefin geübt wurde.
    Zur Erinnerung, Ende vergangener Woche hatte Frauenchefin Offenbeck mit der Bemerkung Aufsehen und Widerspruch erregt, Altkanzler Kreisky habe in der Causa Androsch die Finger drinnen.
    Kreisky hatte daraufhin ein Parteischiedsgericht verlangt.
    Gisela Hopfmühl hat nun diesen Brief von Stella Klein-Löw an die Spitze einiger Auszüge aus Leserbriefen gestellt, die die Basisdiskussion widerspiegeln und zwar im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
    Ein Blitzlicht auf die von Kanzler Sinowaz angesprochene unangenehme Stimmung.
    Liebe Genossin Offenbeck, du hast in einer Pressekonferenz als Jolanda Offenbeck einiges gesagt, womit ich durchaus nicht einverstanden bin.
    Als Privatperson Jolanda kannst du denken, sagen und mitteilen, was du willst.
    Als Vorsitzende des Bundesfrauenkomitees musst du aber wohl überlegen, was du sagst.
    Du hast erstens einmal Ausdrücke gebraucht über unseren Alt-Bundeskanzler, mit denen, wie ich glaube, viele Frauen nicht einverstanden sind.
    Ich zumindest missbillige sie.
    Du verlangst weiter, man soll Schluss machen, damit der Partei keinen Schaden erwachse.
    Ich glaube und mit mir viele andere Frauen, dass die Sache erst dann zu Ende sein wird, bis Klarheit besteht über die Affäre Andrus.
    Noch einmal, die Partei braucht Ruhe, aber diese Ruhe wird nur dann hergestellt sein, wenn Menschen in deiner Position nicht Dinge sagen, wie du sie gesagt hast.
    In ihrem Leserbrief an die Frauenvorsitzende Dr. Offenbeck hat mir Genossin Kleinlöw aus der Seele gesprochen.
    Ich kann nur missmutig den Kopf schütteln über einzelne Spitzenfunktionäre und einzelne rote Manager, die sich als Sklaven ihrer Eitelkeit und ihres Macht- und Geldstrebens zeigen.
    Sie ignorieren, dass sie mit ihrem Tun der ÖVP willkommene Wahlkampfmunition liefern.
    Bitte kein Missverständnis.
    Ich rede nicht fürs Verschweigen und fürs Vertuschen peinlicher Vorkommnisse aus Oppotenismus.
    Nein, die Öffentlichkeit soll merken, dass in der SPÖ eine starke Abwehrkraft gegen Korruptionismus existent ist.
    Bekümmert fragen die Leute, wie lange das mit dem Andrusch und dem Kreisky noch weitergehen soll.
    Wenn sich der Parteivorstand nicht bald in seiner Mehrheit hinter den Genossen Andros stellt und, anstatt sich auf alle möglichen und unmöglichen Untersuchungen auszureden, deutlich erklärt, dass alle Verdächtigungen und Beschuldigungen gegen den ehemaligen Vizekanzler und stellvertretenden Parteivorsitzenden nur eine unwürdige Ehrabschneiderei ist, dann wird die ganze Partei wie ein krankes Tier von ihren Gegnern zu Tode gehetzt werden.
    Bravo!
    Nur so weiter, liebe Genossinnen und Genossen, und es wird euch in Kürze gelungen sein, die Partei in die Krise zu führen.
    Ohne auf die Interessen der Partei Rücksicht zu nehmen, werden parteiinterne Probleme in aller Öffentlichkeit ausgetragen, und ich werde den Eindruck nicht los, hier sind einzelne Funktionäre und Funktionärinnen überfordert und werden mit der Macht, die sie durch unser Zutun erhalten haben, nicht fertig.
    Nur so weiter, und die Streitereien werden bei der nächsten Wahl ohnehin beendet sein,
    Denn dann wird ein entscheidender Anteil unserer Wähler verloren sein.
    Androsch und die Folgen für die Partei, das waren Auszüge aus Leserbriefen, die im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung zu diesem Thema erschienen sind.
    Zwölf und 15 Minuten ist es mittlerweile geworden, nun Wirtschaft im Mittagsschanal.
    Die neuesten Daten im österreichischen Fremdenverkehr, der Jahresbericht der Bürgerförderungsaktion sowie der österreichische Fremdenverkehrstag 1984 und energiewirtschaftliche Fragen standen heute im Mittelpunkt einer Pressekonferenz von Handelsminister Vizekanzler Norbert Steger.
    Der Fremdenverkehr muss nach neuesten Prognosen in der Sommersaison mit einem Minus von etwa einem Prozent rechnen.
    Die Förderungsaktion für Klein- und Mittelbetriebe ist im ersten Vierteljahr 1984 verstärkt in Anspruch genommen worden.
    In Graz sollen beim Fremdenverkehrstag neue Richtlinien für den österreichischen Fremdenverkehr erarbeitet werden und darüber hinaus war ein Teil der Pressekonferenz, wie erwähnt, energiewirtschaftlichen Fragen gewidmet.
    Es berichtet Herbert Huttar.
    In der Auseinandersetzung zwischen Vizekanzler und Handelsminister Norbert Steger einerseits und der Elektrizitätswirtschaft andererseits scheinen sich die Wogen etwas zu glätten.
    Dies, obwohl Steger seit Monaten zögert, seine Unterschrift unter die Verlängerung des Vertrages für Verbundgeneraldirektor Walter Frimo zu setzen.
    In Sachen China-Reise des Verbundgenerals zum Zweck einer möglichen Atommüll-Entlagerung in der Wüste Gobi sagte der Vizekanzler heute, er konnte sich davon überzeugen, dass Fremuth keinen voreiligen Vertrag unterzeichnet hat.
    Und grundsätzlich zur Tätigkeit des Verbundgenerals habe ich keine Veranlassung, an ihm zu zweifeln, an der guten Kooperation oder an seiner Fähigkeit zu zweifeln.
    Ich bin nur insgesamt bei dem Themenkreis der Meinung gewesen, dass es in einem Gesamtzusammenhang zu diskutieren ist.
    Ich lege Wert darauf, dass gewisse Energiestrukturen, aber vor allem inhaltliche Strukturen, auf der Regierungsebene abgehandelt sind und dass man dann diese Personalfrage damit verbindet.
    Allerdings will Stege die Grundsätze der Geschäftstätigkeit der Elektrizitätswirtschaft verändern.
    Der Herr Generaldirektor Dr. Fremuth hat einen gesetzlichen Auftrag.
    Der gesetzliche Auftrag beruht in erster Linie auf der Bereitstellung von ausreichender Elektrizität.
    Ich möchte den gesetzlichen Auftrag verändern.
    Es ist nicht mehr die eigentliche Zukunftsidee schlechthin, Energie ausreichend und mehr und mehr und mehr bereitzustellen.
    Es muss auch anderes im Gesetzesauftrag drinnen sein.
    Für mich ist es ein Gesamtpaket,
    bei dem die Personalfrage ein vergleichsweises Detail ist, aber selbstverständlich muss nach Klarheit über diesen neuen Gesetzesauftrag auch der neue und sicher auch alte Generaldirektor mit diesem Gesetzesauftrag konfrontiert sein, bevor man die Verlängerung macht.
    Das meine ich mit Gesamtpaket.
    Ökologische Auflagen, Energie sparen, das ist alles derartig ernst zu nehmen, um von dort weg erst diese neue Glaubwürdigkeit des gesamten Energiewirtschaftsbereiches zu bekommen, die wir alle dringend benötigen.
    Diese neuen Grundsätze sollen in dem Energiekonzept, das in wenigen Wochen vorliegen soll, verbindlich festgehalten sein.
    Steger traut dem derzeitigen Verbundgeneral durchaus zu, auch nach den neuen Grundsätzen den Verbundkonzern zu führen.
    In diesem Sinn würde also bis Oktober, wenn der Vertrag des Verbundgenerals Fremont ausläuft, einer Verlängerung seitens Stegers nichts im Wege stehen.
    So weit mein Bericht von der Pressekonferenz des Vizekanzlers und damit zurück zum Mittagsjournal.
    Reporter war Herbert Huter, mittlerweile ist es 12 Uhr und 18 Minuten geworden und wir spielen bis zum nächsten Beitrag einige Takte Musik.
    Untertitelung des ZDF, 2020
    ... Musik ... ... Musik ...
    ... Musik ... ... Musik ...
    Und nach einigen Takten Wolfgang Amadeus Mozart nun wieder zur österreichischen Innenpolitik und zwar ganz genau jetzt um 12 Uhr und 20 Minuten.
    Heute ist der Reigen der sogenannten Parlamentskehr-Aus-Pressekonferenzen zu Ende gegangen.
    Nach FPÖ-Klub-Chef Friedrich Peter und ÖVP-Klub- und Parteiabmann Alois Mock hat heute der Chef der sozialistischen Abgeordneten im Hohen Haus, Sepp Wille, gleichsam Bilanz gezogen.
    Erich Aichinger war für Sie dabei.
    Mit einem in dieser Deutlichkeit auch für einen deklarierten Atomkraftbefürworter überraschenden Vorstoß wartete heute der sozialistische Klubobmann Sepp Wille, auch einer der stellvertretenden Vorsitzenden der Metallgewerkschaft, auf.
    Nämlich ein klares Plädoyer Sepp Willes, dass es doch für eine Inbetriebnahme Zwentendorfs wörtlich Brücken geben müsse, die gangbar sind.
    Eines der Argumente will es, wenn China oder ein anderer Staat, die internationale Entsorgung ist ja wieder in Mode, den Atommüll bedingungslos abnimmt, dann ist für mich die Endlagerfrage gelöst.
    So eines der Zitate.
    Generallinie will es den nationalen Konsens in dieser Frage suchen.
    Wir werden aus diesem Grunde nichts tun, was von der FPÖ oder von der ÖVP nicht getragen werden kann.
    Und ich glaube dennoch, dass es Möglichkeiten gibt, zu einer verantwortlichen Entscheidung in dieser Frage zu kommen.
    Ich lade die anderen Parteien ein, mit uns in aller Ruhe doch darüber nachzudenken.
    ob die Inbetriebnahme oder die friedliche Nutzung der Kernkraft nicht doch eine Gewissensfrage ist, wenn in allen drei Parteien, in jeder Partei unterschiedlich, Befürworter und Gegner anzutreffen sind.
    Ich weiß nicht, ob es nicht am sinnvollsten wäre, unter diesen Voraussetzungen die politischen Parteien überhaupt nicht zu einer einheitlichen Auffassung in dieser Frage zu nötigen, sondern den sogenannten Klubzwang im Parlament aufzuheben und den Abgeordneten eben die
    Abstimmung über die Aufhebung des Atomsperrgesetzes freizugeben.
    Das ist eine Möglichkeit.
    Eine weitere Möglichkeit, die ich schon einmal angedeutet habe, die aber damals noch nicht so richtig herausgekommen ist, ist die Möglichkeit, dass wir das Atomsperrgesetz unter der Bedingung aufheben,
    dass eine spätere Volksabstimmung die friedliche Nutzung der Kernenergie bejaht.
    Sozusagen eine totale Erklärung des Atomkraftthemas zur jeweiligen Gewissensfrage wäre nicht nur eine psychologische Hilfe für die Parteien, sondern auch für die Wähler, sagte Wille.
    Seine Klage wörtlich, die ÖVP ist schon wieder gefangen in der Vorstellung, dass die ÖVP nur für die Kernenergie sein kann, wenn es eine einstimmige Regierungsvorlage gibt.
    Ich glaube, dass es der SPÖ am leichtesten viele dezidiert, eine geschlossene Meinung sofort darzulegen.
    Aber ist es nicht so, dass wenn eine Seite ganz dezidiert sagt, was sie will, dass es dann der anderen Seite umso schwerer fällt, eine bestimmte Meinung zum Ausdruck zu bringen?
    Ist es nicht absurd gewesen, was wir schon erlebt haben, als Kreisky gesagt hat,
    dass er quasi seine politische Existenz abhängig macht von der Abstimmung zur Kernenergie, waren plötzlich führende Wirtschaftsfunktionäre der ÖVP gegen die Kernenergie.
    Ist das nicht absurd?
    Ja, Zwischenfrage.
    Warum nur Kritik an der ÖVP?
    War es nicht auch absurd, dass damals Bruno Kreisky selbst sein politisches Schicksal mit Zwentendorf verknüpft hat?
    Die ÖVP ist ja politisch noch voll aktiv.
    Soweit Willesbemerkungen dazu.
    Eine Serie von Nachstoßfragen zu Zwentendorf, dann bei der Pressekonferenz des sozialistischen Klubobmannes.
    Etwa eine, wie es jetzt weitergehen könne.
    Unterstellen wir, dass die ÖVP und die FPÖ in der Lage wären, die Dinge so ähnlich zu sehen wie ich, dann ist es ja ganz, entschuldigen Sie den Ausdruck, wurscht, wie bocken wir es denn.
    Wir finden dann einen Weg.
    Wir kriegen im Herbst auf jeden Fall den Energiebericht, der alle Jahre wiederkommt.
    Aber was da drinsteht, ist ja zweitrangig, wenn die Parteien wissen, was sie wollen.
    Schwierig wird's, wenn eine Partei sich auf eine ganz bestimmte Formulierung versteift.
    Dann wird's schwierig.
    Aber dann zeigt sich auch, dass es mehr ist als der formelle Einwand.
    Denn es kann ja niemand ernstlich, ob das die ÖVP oder die FPÖ ist, an formellen Fragen diese substanzielle Frage scheitern lassen.
    Ich meine, wenn die Großparteien überwiegend für die friedliche Nutzung der Kernenergie sind, und die FPÖ hat ja relativ klar,
    mehrheitlich immer Nein gesagt, dann sollten wir eben gemeinsam darüber nachdenken, wie wir gemeinsam auf einen Nenner kommen können.
    Und ohne Schlupflöcher wird das nicht gehen.
    Wegen der Dominanz des Atomthemas sozusagen nur noch am Rande zwei Bereiche, zu denen Kürböpmann selbstwillig auch bemerkenswerte Äußerungen machte.
    Zum Fall Androsch sagte er, habe ich wenig zu sagen.
    Ich werde jede Erklärung von Kanzler und Parteivorsitzenden Sinovac unterstützen.
    Für die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit braucht man eben auch Geduld.
    Und ein zweiter Bereich, das Thema Abfangjäger.
    Schon die rechtlichen Bestimmungen für Österreich verpflichten zum Kauf von, wie Wille sagte, Aufklärungsflugzeugen.
    Und das, so ein Seitenhieb, das gilt auch für die Jugendorganisationen.
    Gemeint waren auch die eigenen der Sozialistischen Partei.
    Und damit zurück zum Studio.
    Reporter war Erich Aichinger.
    Und jetzt drei Minuten vor halb eins ins Ausland.
    Im vergangenen Juni berichtete die Washington Post über einen schweren Unfall im größten Waffendepot der sowjetischen Nordmeerflotte in Severomorsk an der Barentsee, etwa 1500 Kilometer nördlich von Moskau.
    Mitte Mai soll sich dort eine Kette von riesigen Explosionen ereignet haben, der ein Teil des Raketenarsenals der sowjetischen Marine zum Opfer gefallen sei.
    Die Raketen waren anlässlich großer Manöver in der Nordsee in ungewöhnlich hoher Zahl in Severomorsk gestapelt worden.
    Die Zeitung berief sich auf amerikanische Geheimdienstquellen, aber über das Ausmaß der Katastrophe und die Auswirkungen auf die Schlagkraft der sowjetischen Marine gab es keine Einzelheiten.
    Heute veröffentlicht nun eine britische Militärfachzeitschrift, Jane's Defense Weekly, Details über die Explosion von Severomorsk.
    Die Zeitung, die in der britischen Rüstungsindustrie und dem Verteidigungsministerium hohes Ansehen genießt, schreibt, der Unfall habe zahlreiche Menschenleben gefordert und hätte die sowjetische Nordmeerflotte für die nächsten sechs Monate einsatzunfähig gemacht.
    Einzelheiten von Gundoma Eibäcker.
    Die russische Nordmeerflotte ist für mindestens ein halbes Jahr in ihrer Schlagkraft eingeschränkt.
    Die Explosion vom 13.
    Mai in der Flottenbasis Severomorsk auf der Halbinsel Kola zwischen Weißenmeer und Beringsee hat etwa zwei Drittel aller dort gelagerten Raketen zerstört.
    Mindestens 200 Menschen wurden getötet.
    Zu diesem Schluss kommt die in London erscheinende strategische Zeitung Jane's Defense Weekly in ihrer kommenden Ausgabe vom 14.
    Juli nach einer eingehenden Analyse aller bisher bekannt gewordenen Fakten.
    Der Bericht wird von westlichen Militärs als völlig korrekt betrachtet, meldend die heutige Time.
    Es werde an die zwei Jahre dauern, bis die Raketendepots in Severomorsk wieder voll einsatzfähig seien, heißt es in Dematike.
    Die Explosion, deren Ursache im Westen nicht bekannt ist,
    zerstörte das Lager der Boden-Luft- und Boden-Boden-Raketen und richtete schwere Schäden in den Lagerstätten für nicht-nukleare Sprengköpfe an.
    Schätzungsweise 580 der 900 SRN-1 und SRN-3 Boden-Luft-Raketen wurden zerstört, 320 der 400 in Severomorsk gelagerten SSN-3 und SSN-12 Geschosse.
    Völlig vernichtet wurde das Lager der Boden-Boden-Raketen.
    Einige Explosionen ereigneten sich weniger als einen Kilometer von jenen Bunkern entfernt, in denen die Unterseeboot-Atomraketen gelagert sind.
    Drei der sechs Bunker sollen schwer beschädigt sein.
    In dem Bericht der James Defense Weekly über die Explosion in Severomorsk am 13.
    Mai heißt es, zwölf Munitionslager seien dem Erdboden völlig gleich gemacht worden, zwölf weitere schwer beschädigt.
    Die Explosion, die von amerikanischen Spionage-Satelliten fotografiert worden ist,
    war so stark, dass man zunächst an eine Atomexplosion dachte.
    Erst weitere Aufnahmen brachten das wahre Bild zu Tage.
    Solange die Munitionsdepots in Severomorsk nicht wiederhergestellt sind, ist die sowjetische Nordmeerflotte, die stärkste Streitmacht der sowjetischen Marine, auf jene Waffen beschränkt, die sie an Bord hat, heißt es abschließend in dem Bericht von Jane's Defense Weekly.
    Mittlerweile ist es 12 Uhr und 30 Minuten geworden, halb eins.
    Kurz die Schlagzeilen der Beiträge, die Sie noch bis 13 Uhr hören können.
    Situation im Panschab nach dem Siegaufstand, die indische Zentralregierung veröffentlicht dazu ein Weißbuch.
    Vor Freilassung von einem Österreicher aus kurdischer Gefangenschaft, darüber gab es eine Pressekonferenz in Paris.
    Wie sieht das Verhältnis Kirche-Staat in Nicaragua aus und was bieten die Sommerfestspiele im Burgenland?
    Die indische Regierung hat jetzt ein Weißbuch über die Ereignisse im Bundesstaat Panjab veröffentlicht, die im Juni zur Erstürmung des Siegheiligtums in Amritsar geführt haben.
    Danach wurden beim Sturm auf den Tempel 554 Siegextremisten getötet.
    Die inoffizielle Ziffer nennt aber etwa das Doppelte, nämlich mehr als 1000 Tote.
    Im Vergleich dazu wurden bei den vorangegangenen Unruhen 410 Menschen getötet.
    In dem Bericht wird darauf hingewiesen, dass die SIG-Extremisten unter ihrem Führer Bindran Wale den Tempelbereich militärisch organisiert und modernst bewaffnet hätten.
    Die Terroristen hätten auch aktive Unterstützung aus dem Ausland erhalten, eine verschleierte Anklage gegen das Nachbarland Pakistan.
    Der Wiener Journalist Andreas Maleta, der vor wenigen Tagen aus Indien zurückgekehrt ist, schildert die Situation.
    Einen Monat nach dem Sturm der indischen Armee auf den goldenen Tempel der Sikhs in Amritsar hat sich die Lage in der unruhigen Provinz Banjab noch lange nicht beruhigt.
    Die Armee durchkämpft weiterhin Dörfer und Landstriche, Panzerwagen stehen an den strategisch wichtigen Punkten, der goldene Tempel ist nach wie vor von Stacheldraht und Soldaten umgeben und das Militär lässt täglich nur eine beschränkte Anzahl von Pilgern und Neugierigen hinein.
    Presseberichte und Informationen werden zensuriert und ausländischen Staatsbürgern der Zutritt zum Goldenen Tempel wie auch die Reise in den Punjab verwehrt.
    Dafür brodelt die Gerüchteküche auf Hochturm.
    Sant Bindranwale, der Führer der Extremisten, hätte den Sturm auf dem Tempel überlebt
    und hielt es sich versteckt, geht die Mär.
    Doch verlässliche Quellen am Ritza versicherten, sein Leichnam wurde von drei Personen, die ihn gut gekannt hatten, identifiziert und am Freitag, den 8.
    Juni, mit allen religiösen Ehren verbrannt.
    Als Einziger der rund 1000 getöteten Sikhs ließ man ihm seine Waffe und seinen silbernen Speer bis auf den Scheiterhaufen.
    Inder, die den Tempel vor ein paar Tagen besuchten, erzählten mir, dass im Inneren des Komplexes noch immer Reste der Zerstörung sichtbar sind.
    Aber das Akt-Takt-Gebäude, jener Teil also, wo Sandbinderernwale und seine Anhänger bis zum Schluss aushielten, ist mit Zeltplanen so verdeckt, dass der flüchtige Besucher das Ausmaß der Schäden nicht beurteilen kann.
    Die Ablehnung der SIGs ist dementsprechend groß.
    Von den tausend täglichen Besuchern bringen nur wenige das traditionelle Opfer dar.
    Für sie ist der Dempel durch die Armee entweit und noch immer nicht den fünf sieghohen Priestern zurückgegeben.
    Viele, so lauten die Erzählungen, brechen bei Ansicht der Zerstörung in Tränen aus.
    Das laute Zählen der Einschusslöcher im Goldenen Tempel, wie auch in anderen Gebäuden, ist zur Protestübung der Bilger geworden.
    Und auf einer Seite des großen Pools, das den Allerheiligsten und Tempel umgibt, liegt ein Blumenkranz im Wasser.
    Die Massen verneigen sich ehrfürchtig davor, einige berühren mit der Stirn den Boden.
    Aber niemand traut sich noch öffentlich zu sagen, warum oder wieso.
    Doch jeder weiß, das ist die Stelle, an der angeblich Sant Jarnail Singh Bindranwale starb.
    Unter den Augen der südindischen Soldaten, die den Tempel bewachen, ist der Extremistenführer Sandbinderanwale bereits zum Märtyrer geworden.
    Und dass die Sikhs trotz seines Todes von ihren religiösen, ökonomischen und politischen Forderungen nicht abweichen, bewiesen jene fünf Hohenpriester, die momentan die Sikh-Gemeinde auch politisch vertreten.
    Vor ein paar Tagen wiederholten sie ihre Aufforderungen an Indira Gandhi, die Truppen aus dem Tempel abzuziehen und die Restaurationsarbeiten ihnen zu überlassen.
    Es ist eine alte Tradition der Sikhs, ihre heiligen Städte durch freiwillige Arbeitsleistungen zu bauen und zu reinigen.
    Ein Aufruf auf Amritsar würde genügen, um 50.000 freiwillige Helfer auf die Beine zu bringen.
    Doch vor einer solchen Demonstration der Einheit hat die Regierung Angst.
    Der Staat selbst will das schwer beschädigte Akkaltaktgebäude wieder herrichten und gerade daran entzündet sich jetzt die nächste Konfrontation.
    Am 16.
    Juli, also in knapp einer Woche, haben die fünf Hohenpriester zu einem Befreiungsmarsch nach Amritsar aufgerufen, um den Tempel aus der Hand der Armee zu befreien.
    Solange der Tempel von der Armee kontrolliert wird, jeder Turbanträger mit Bart, dem Sicherheitskräften suspekt, erscheint und die Regierung zu keinen Konzessionen bereit ist, sehen die meisten Sikhs, wie sie mir noch vor einigen Tagen in Delhi erzählten, keine Chance auf Frieden in der Provinz Punjab.
    Der Healing Touch, die heilende Handbewegung, zu der die Premierministerin Indira Gandhi ihr Volk aufgerufen hat, um die Wunden des Punjabs zu heilen, wie sie sagt, ist für die Sikhs momentan nirgendwo zu sehen.
    Viele Inder in der Hauptstadt New Delhi befürchten daher bei weiterer Verhärtung der Situation ein schärferes Vorgehen der Regierung und eine längere Präsenz der Armee im Punjab.
    37 Jahre nach der Unabhängigkeit steht Indien, das Land der Gewaltlosigkeit eines Mahatma Gandhis, mitten in einer gewaltigen Herausforderung seiner Einheit und der Einsatz der Armee, nicht nur in Punjab, sondern wie kürzlich auch in Kashmir, in Bombay, in Assam und anderswo, lässt Stimmen wach werden, die vor einem Abdriften in das übliche Drittweltschicksal einer Militärherrschaft warnen.
    Das war ein Bericht von Andreas Maleta, der vor kurzem aus Indien zurückgekommen ist.
    Er informierte sich über die aktuelle Situation im umkämpften Panschab.
    12.37 Uhr ist es mittlerweile geworden, sieben Minuten nach halb eins.
    Wie Sie schon in den Nachrichten gehört haben, gab es heute in Paris eine Pressekonferenz
    Daran beteiligte sich der österreichische Sonderemissär und Presseattaché in Athen, Ferdinand Hennerbichler.
    Er gab genauere Einzelheiten darüber bekannt, wie es dem von Kurden entführten 26-jährigen Österreicher Peter Stackne geht und dass er angeblich demnächst freigelassen wird.
    Für das Mittagsschanal bei der Pressekonferenz war Thomas Fuhrmann.
    Ich bin jetzt mit ihm telefonisch verbunden.
    Herr Fuhrmann, weiß man genaueres, wann dieser Österreicher freigelassen wird?
    Der Leobner Peter Stagner wird gemeinsam mit einem Deutschen und drei Franzosen bald, wahrscheinlich in den nächsten Tagen, von der Demokratischen Partei Kurdistans freigelassen, und zwar ohne jede Vorbedingung.
    Diesen von den kurdischen Entführern am 7.
    Juni gefassten Beschluss teilten heute Vormittag der österreichische Vermittler Ferdinand Hennerbichl und das Mitglied des Politbüros der PDKI der Demokratischen Partei Kurdistans im Irak Mohammed Juma mit.
    Doch aus Sicherheitsgründen verständlicherweise wurde weder der Ort noch der genaue Zeitpunkt der Übergabe der 5 Geiseln.
    die von den Kurden als Freunde und Gäste bezeichnet werden, bekannt gegeben.
    Dieser Entführungsfall war ja eigentlich der zweite, in den Österreicher verwickelt waren.
    Vor drei Jahren wurden ja auch drei steirische Arbeiter entführt und auch damals spielte schon Ferdinand Hennerbichler in der Vermittlung um die Freilassung eine gewisse Rolle.
    Hat er eigentlich in der Pressekonferenz erzählt, was er in den letzten Tagen und Wochen getan hat?
    Ja, das hat er uns lang und breit erzählt, eigentlich relativ ausführlich.
    Nur muss man in dieser Angelegenheit zunächst verstehen, wie er überhaupt wieder eingeschaltet worden ist.
    Ursprünglich ging es ja darum, die drei Franzosen, die bereits am 2.
    Dezember des Vorjahres von den Kurden entführt worden sind, frei zu bekommen.
    Bei den Antennabüchern ist am 30.
    Mai dieses Jahres
    beauftragt worden von Außenminister Lanz als sein persönlicher Emissär, als persönlicher Vertreter, diese Freilassung zu erreichen.
    Die französische Regierung hat sich an die österreichische gewandt, weil sie erfahren hat, dass Ferdinand Hennerbichler hier mit Erfolg einmal in einer Entführungsaffäre vermittelt hat und eine Freilassung erreicht hat.
    Erst zwei Wochen danach, nachdem er bereits seine Mission aufgenommen hatte, mit dem Ziel, die drei Franzosen freizubekommen, ist der Österreicher und der Deutsche dann entführt worden.
    Das heißt, das Ganze kam dann noch hinzu.
    Und jetzt ging es darum, die beiden in Führungsaffären gemeinsam zu behandeln und als ein Ganzes zu betrachten.
    Das heißt, nicht eine getrennte Freilassung des Österreichers und des Deutschen zu erreichen, sondern alle fünf auf einmal.
    Und dies wird nun stattfinden und zwar ohne Vorbedingungen.
    Die Kurden haben also darauf verzichtet, das, was sie eigentlich bei den Franzosen erreichen wollten und warum die Verhandlungen mit den Franzosen gescheitert waren.
    sind aufrechtzuerhalten, nämlich die Forderung, dass die Franzosen auf den Irak, auf die irakische Regierung einwirken sollen, um die Freilassung von 65 kurdischen politischen Gefangenen zu erreichen, die zum Tode verurteilt worden sind.
    Und um die Rückführung von 8000 Kurden, die von der irakischen Regierung in den Süden des Landes deportiert worden sind.
    In unseren Berichten, Thomas Fuhrmann, hat es ja auch geheißen, dass die Entführung des Österreichers gleichsam ein Missverständnis war, dass sich die Kurden da geirrt hätten.
    Diese Position hat Dr. Chuma, der Mitglied des Politbüros der PKI ist, heute auch bei der Pressekonferenz aufrechterhalten.
    Es sei ein Missverständnis gewesen.
    Man könne sehr schwer in diesem Kampfgebiet im Norden des Iraks Europäer untereinander unterscheiden.
    Und die beiden, der Österreicher und der Deutsche, seien also missverständlich, weil sie sich in diesem Gebiet, das sehr gefährlich ist und das man eigentlich meiden sollte, bewegt haben.
    Und so ist es zu dieser Entführung gekommen.
    Er hat sich entschuldigt und Österreich als den besten Freund des kurdischen Volkes betrachtet, bezeichnet und sich bedankt für die Vermittlung Dr. Henner-Pichlers und für die Vermittlungstätigkeit der österreichischen Bundesregierung.
    Vielen Dank, Thomas Fuhlmann, für dieses Gespräch und auf Wiederhören!
    Auf Wiederhören!
    Zwölf Uhr und 41 Minuten ist es mittlerweile geworden.
    In Nicaragua beginnen nun entscheidende politische Tage.
    Am 18.
    Juli, in einer Woche also, läuft der Ausnahmezustand aus.
    Dann soll eine freie Wahlkampagne beginnen, von der es weitgehend abhängt, wie demokratisch die für 4.
    November geplanten Wahlen sein werden.
    Dann wird nämlich die verfassungsgebende Versammlung und der Staatspräsident gewählt werden.
    Die ersten freien Wahlen Nicaraguas nach jahrzehntelanger Diktatur also.
    Gerade in diesen Tagen jedoch bricht ein neuer Konflikt auf, der das innere Klima wieder erhitzt.
    Die Sandinisten ließen einen katholischen Priester unter Hausarrest stellen, der angeblich Waffen und Sprengstoff von antisandinistischen Rebellen erhalten haben soll.
    Die katholische Hierarchie ohnehin im Streit mit der sandinistischen Regierung, zu der einerseits wiederum selbst einige Priester der sogenannten Volkskirche gehören, die katholische Hierarchie antwortete mit einem Protestzug, angeführt von Erzbischof Obando Ibravo.
    Daraufhin verwiesen die Sandinisten zehn ausländische katholische Priester wegen regierungsfeindlicher Aktivitäten des Landes.
    Armin Beth beschreibt im folgenden Beitrag die schwierigen Beziehungen zwischen der katholischen Amtskirche und der sandinistischen Revolutionsregierung.
    Der Konflikt zwischen katholischer Kirche und dem linken Regime der Sandinisten von Nicaragua hat seine Ursache daran, dass der Klerus mit seinen Gläubigen noch der einzige interne Faktor ist, der offen gegen die Macht der herrschenden Kommandanten antritt.
    Im Kampf gegen den vor knapp fünf Jahren zu Fall gebrachten, berüchtigten Diktator Somoza machte man noch gemeinsame Sache.
    Die ehemalige Einheit belegt nichts besser als die Tatsache, dass fünf Priester in Managua Urfunktionen im Staat innehaben.
    An der Spitze stehen dabei der Außenminister Descoto und der Kulturminister Kardinal.
    Sie beide sind der Überzeugung, Kommunismus und Christentum bilden keinen Gegensatz, sondern lassen sich durchaus miteinander verbinden.
    Sie sind Prediger und Vertreter der sogenannten Volkskirche, die zuallererst für die Belange der Armen einzutreten habe.
    Aus diesem Engagement heraus müssten sie Partei ergreifen für die Revolution und damit für die Sandinisten.
    Ihnen widerspricht die Amtskirche und die höchste katholische Autorität, Papst Johannes Paul II.
    Bei dessen Besuch in Nicaragua im März vergangenen Jahres kam es zum berühmten Neklar, als er niedergeschrien und beschimpft wurde.
    Dieses Ereignis war nur das Vorspiel zu den jetzt in Nicaragua tobenden Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Regierung und als hergebrachten Gläubigen.
    Nicaragua ist nach wie vor ein tief katholisches Land, aber die Kirche ist ebenso tief zerrissen.
    Die Bischofskonferenz von der Oberhöfte Urbando Ibravo an der Spitze haben wiederholt gegen das Regime Stellung bezogen.
    So bei der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für junge Leute ab 18 Jahren oder indem sie für einen Dialog zwischen der Regierung und den von den USA unterstützten antisemitischen Rebellen verlierten.
    Die Machthaber schlugen hart zurück.
    Sie versuchten nachzuweisen, dass die Kirchenvertreter mit den Feinden der Regierung unter einer Decke steckten und bezahlte Handlanger des amerikanischen Geheimdienstes CIA wären.
    Wiederholt kam es in und vor Kirchen zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Parteigängern der einen oder anderen Seite.
    Die Bischöfe erklärten, in Nicaragua sei eine Kirchenverfolgung im Gange, gegen die sie sich zur Wehr setzen müssten.
    Tatsächlich ist ein Machtkampf im Gange, dessen Ausgang noch ungewiss ist.
    Deswegen will die Amtskirche, die mittlerweile zum Sammelpunkt aller Dissidenten geworden ist, nicht nachgeben.
    Sie hat sich schon früher zu Gesprächen mit den Regierenden seiner Listen bereit gefunden, in den erhofften Kompromiss
    Nach diesem Bericht von Armin Beth über die Situation zwischen Kirche und Staat in Nicaragua nun nochmals zurück zur Innenpolitik und zurück zum Kernkraftwerk Zwentendorf, worüber ja SPÖ-Club-Chef Sepp Wille in unserem Journal meinte, man möge einen neuen Vorstoß unternehmen.
    Wille möchte die Aufhebung des Atomsperrgesetzes unter der ausdrücklichen Bedingung, dass danach eine Volksabstimmung stattfinden müsste.
    Und Wille hält es auch für möglich, dass auch die anderen Parlamentsparteien einer solchen Vorgangsweise zustimmen könnten.
    Zumindest in der ÖVP scheint jedoch nach wie vor keine Bereitschaft zum Aufsperren Zwentendorfs zu bestehen, wie das folgende Gespräch von Leopold Esterle mit dem stellvertretenden ÖVP-Parteiobmann und Wiener Vizebürgermeister Erhard Bussek beweist.
    Das Gespräch wurde allerdings noch ohne Kenntnis der Willeäußerungen geführt.
    Sie haben Zwentendorf als ein Scheinproblem, nämlich die Diskussion um Zwentendorf als ein Scheinproblem, bezeichnet, weil die ÖVP sicher nicht mitgehen wird bei entsprechenden parlamentarischen Bestrebungen, eventuell Zwentendorf doch noch aufzusperren.
    Sind Sie sich da so sicher?
    Das, was mich fasziniert, ist, dass wir das Problem eines Kraftwerkes oder zweier Kraftwerke ständig diskutieren, aber nicht das Problem der Energieversorgung und der Energiepreise.
    Das Eigenheitige ist, dass der Konsument hier offensichtlich gar nicht vorkommt und auch die weiteren wirtschaftlichen Entwicklungen,
    ja absehbar sind, nämlich, dass Energiesparen infolge des Preises die eigentlich entscheidende Frage sein wird.
    Ich glaube, dass Herr Zwentenderf immer wieder zur Debatte steht, weil es Teile der SPÖ nicht verwinden können, dass durch eine Volksabstimmung ihrer Ansicht eine Niederlage bereitet wurde und offensichtlich wird das eine Art Psychotherapie, das Thema immer wieder herausgebracht, bis endlich die Bevölkerung müde ist, hier einen anderen Standpunkt als die Mächtigen der SPÖ zu haben und dem Vorgang möchte ich mich eigentlich verweigern.
    Noch einmal die Frage, wo ist eigentlich das Energiekonzept?
    Man hört nichts, es ist von irgendwelchen Szenarien die Rede, angeblich wird das in der freiheitlichen politischen Akademie erzeugt, also jedenfalls die eigentliche Vorfrage zu all diesen Kraftwerken, welche Energie und wie viel brauchen wir, die ist immer noch nicht beantwortet.
    Nicht beantwortet haben Sie mir aber auch die zumindest gefühlsmäßig vorhandene Bereitschaft in Teilen der ÖVP auf das Kernkraftwerk Zwentendorf genauso ungern zu verzichten wie die jetzt von Ihnen angesprochenen Sozialisten.
    Ja, das kommt zweifellos daraus, dass es also hier die Meinung gibt, hier ist Geld investiert worden und das soll man verwenden.
    Eine unterschiedliche Beurteilung in der Sicherheitsfrage und in der Endlagerungsfrage.
    Das entheppt aber niemanden der Vorfrage, welche Energie selber wir brauchen.
    Und dieser Vorfrage fühlt sich, glaube ich, die gesamte ÖVP verpflichtet.
    Sonst würde sie nicht ständig die Frage nach dem Energiekonzept stellen und selber an einem arbeiten.
    Sie persönlich wären für Zusperren von Zwentendorf?
    Oder aber dann soll man sagen, wo die anderen zwei bis drei Atomkraftwerke stehen sollen.
    Wenn man mir die Frage beantworten kann und mir auch dann garantiert, dass die Bevölkerung das in Ruhe zur Kenntnis nimmt, dann kann man darüber reden.
    Aber weit und breit merke ich von solchen Vorschlägen nichts.
    Leopold Esterle sprach mit dem stellvertretenden ÖVP-Parteiobmann Erhard Bussek.
    Dem Südtiroler Extrembergsteiger Reinholz Messen ist wieder ein alpinistisches Glanzstück gelungen.
    Gemeinsam mit seinem Partner Hans Kamerlander bestiege den 8068 Meter hohen Gajabrum I und den 8035 Meter hohen Gajabrum II im Karakorummassiv in einem Zug.
    Ohne dazwischen wie sonst bei Besteigungen solcher gewaltiger Bergriesen üblich ins Basislager zurückzukehren.
    Das Mini-Bergsteigerteam, das die Tour wieder im sogenannten Alpenstil gemacht hat, das heißt ganz allein auf sich gestellt, ohne Träger und ohne Sauerstoff, ist nun nach Rawalpindi zurückgekehrt.
    Während unserer Sendung hat Hans-Christian Unger Reinhold Messen ans Telefon bekommen.
    Die Übermittlungsqualität ist zwar nicht gerade die beste, aber dafür ist es das erste aktuelle Interview mit ihm.
    Herr Messner, herzlichen Glückwunsch Ihnen und Ihrem Kameraden Hans Kammerlander zu dem doppelten Gipfelsieg.
    Die erste Frage an Sie.
    Haben Sie diese Expedition beide ohne gesundheitliche Schäden wie etwa Erfrierungen überstanden?
    Ja, wir haben die Überschreitung gut überstanden, beide.
    Wir haben keinerlei Schäden wie Erfrierungen oder sonst welcher Art.
    Ich hoffe, wir haben keine geistigen Schäden.
    Obwohl es beim Abstieg ziemlich kritisch war, weil wir in einen schlimmen Sturm geraten sind.
    Herr Messner, könnten Sie uns kurz diese Route schildern, die Sie beide gegangen sind, und wie lange haben Sie denn gebraucht vom Basislager wieder retour?
    Alles in allem hat die Überschreitung acht Tage gedauert, mit acht Biwaks dazwischen.
    Wir haben ja keine Lager aufgebaut, sind auch keine SIG-Seile angepflanzt und natürlich auch keinen Sauerstoff verwendet.
    Und wir haben bei dieser Bestärkung drei neue Routen gemacht.
    Aufstieg auf den Kaschewurm 2 über den Normalweg, also über die Morawetzroute.
    Dann Abstieg über eine neue Route zwischen der Morawetzroute und der Franzosenroute über einen ziemlich gefährlichen Eisbruch.
    Aufstieg über die direkte Nordwand auf den Hittenpick oder auch Kaschewurm 1.
    Und dann den Abstieg über den Nord-West-Grad.
    Das ist auch eine neue Route, die wir genommen haben, weil wir uns vor der Nähe jetzt nur orientieren konnten in diesem schlimmen Schneestrom.
    Wie lange hat denn dieser Schneesturm gedauert?
    Ich verstehe Sie jetzt ganz schlecht.
    Sie müssen ein bisschen lauter reden.
    Wie lange hat denn dieser Schneesturm gedauert?
    Der Schneesturm hat gedauert vom letzten Tag Aufstieg.
    Das heißt, als wir im 6.
    Biwak kamen, unter den Gipfel des 2.
    Berges, des Gashawum-1 in diesem Fall, hat der Sturm eingesetzt.
    Das hat dann nicht mehr aufgehört, bis wir herunten waren im Basislager.
    Das waren drei Tage, in denen wir durch den Sturm geklettert sind.
    Welche Temperatur hat es da gehabt?
    Wir hatten sicherlich zum Teil über 100 Kilometer Windgeschwindigkeit und Temperaturen bis zu 30, 35 Grad Minus.
    Obwohl es dann relativ warm geworden ist, immer relativ für diese Höhe, als wir uns dem Basislager wieder genähert haben, also als wir wieder herunterkamen in die
    Gegend unterhalb von 6.000 Metern.
    War Ihre Route eine äußerst schwierige im Verhältnis zu anderen Besteigungen im Himalaya?
    Ja, es sind zwei Routen von den vier, die in dieser Überschreitung drinnen sind, sind klettertechnisch recht schwierig und da mussten wir natürlich auch rein von der Kletterei her recht gut aufpassen.
    Das waren nicht leichte Normalwege, sondern recht schwierige neue Routen.
    Herr Messner, noch eine Frage dazu.
    Der wievielte Achttausender von den 14, die es gibt, war das jetzt?
    Ja, das ist ein bisschen kompliziert bei mir.
    Ich habe bisher 10 verschiedene Achttausender bestiegen.
    Die beiden, die ich jetzt bestiegen habe in der Überschreitung, in dieser neuen Kombination, die hatte ich beide schon früher bestiegen.
    Den einen 1975, den Clashebrum I,
    Das war das erste Mal, als der Alpenstiel eingeführt worden ist, und den anderen 1982.
    Allerdings auf anderen Routen und nicht in dieser zusammenhängenden Konstellation.
    Damit hätte ich 14 Mal auf einem Achttausender gestanden.
    Aber 4 von den 14 habe ich noch nicht bestiegen, weil ich ja 4 von den Achttausendern bereits zweimal bestiegen habe.
    Das meinte Reinhold Messner in einem ersten Direktgespräch in Rawalpindi.
    Nun Kultur im Mittagsjournal.
    Die sommerlichen Festspiele in Österreichs östlichsten Bundesland sind in eine Krise geraten.
    Ein deutlicher Besucherrückgang, Schulden in Millionenhöhe, teilweise verwaiste Intendantensitze und drastische Sparbudgets erzwangen eine Neustrukturierung der Festspiele von Mörbisch, Forchtenstein und Cobersdorf, der etwa heuer die Burgspiele von Forchtenstein gänzlich zum Opfer fiel.
    Bundestheater und Volkstheater werden sich im Burgenland engagieren und versuchen, die bedrohliche Entwicklung umzukehren.
    Für die Seefestspiele von Mörbisch, die übermorgen mit Emmerich Karlmanns Zirkusprinzessin ihren Anfang nehmen, kann sich Bundestheater-Generalsekretär Robert Rünkblut am kommenden Jahr auch neue Programmformen vorstellen.
    Jazzkonzerte, nämlich Operettengalas und sogar Ballettvorstellungen auf der leer geräumten Seebühne.
    Für deren technische und künstlerische Möglichkeiten hat sich, wie Jungblut heute Vormittag bei einer Pressekonferenz in Wien mitteilte, ein prominenter Theaterchef interessiert.
    Ich kann Ihnen das auch sagen, ich habe das dem Paimann natürlich erzählt.
    Der Beimann war natürlich berauscht von 1500 Meter glatter Fläche von Schilf und Wasser.
    Das sind halt drei Elemente und es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass der Beimann, der zu einer der letzten Vorstellungen darunter geht, sich das mal anschaut, um da eine Sache zu machen, die ihn interessiert.
    Meinte Bundestheater-Generalsekretär Robert Junkblut.
    Zur gesamten Situation der Festspiele im Burgenland jetzt aber der folgende Bericht von Kurt Lauermann.
    Die bislang hoch subventionierten und wegen ihrer künstlerischen Qualität manchmal fragwürdigen burgenländischen Festspiele befinden sich in mehrfacher Hinsicht in einem Stadium des Nicht-Mehr-und-Noch-Nicht.
    Franziska Schurle, langjährige Mitarbeiterin des 1978 verstorbenen Festspielgründers Herbert Alsen und der Kurzzeitintendanten Fred Livére und Helmut Anditsch führte in den letzten Jahren die Geschäfte eigenständig.
    Sie starb unerwartet im Winter.
    Die Kulturpolitik wurde plötzlich zum, wie manche Theaterleute und Kulturjournalisten meinten, längst überfälligen Handeln gezwungen.
    Denn die Zuschauerzahlen gingen stark zurück, die auf Burg Forchtenstein, auf Schloss Koberstorf und zuletzt in Mörbisch angesetzten Stücke waren wenig attraktiv.
    Die Folgen?
    Schulden in Millionenhöhe.
    Bislang verbot es die BRT, offen darüber zu reden.
    Allerdings exekutierte und administrierte die Intendantin Produktionen und einen Apparat des Vereins Burgenländischer Festspiele mit allen Kontrollmöglichkeiten und Pflichten, die das Vereinsrecht vorsieht.
    Und daneben gab es noch diverse Beiräte.
    Die Überraschung war groß, als Experten das tatsächliche Ausmaß des kaufmännischen Desasters erkannten.
    Als Konsequenz formulierte Burgenlands Kulturlandesrat Dr. Gerald Mader, SPÖ, bei einer Pressekonferenz im März.
    Die burgenländischen Festspiele als die rechtliche Basis bleiben erhalten.
    Aber sie gehen eine Kooperation ein.
    Eine Kooperation, was Cobusdorf anbelangt, mit dem Burgenländischen Theaterverein.
    Was Forchtenstein anbelangt, mit dem Volkstheater.
    Und was Möhrbischam belangt, mit dem Teleteater.
    VP-Kulturpolitiker im Lande sprachen kurzzeitig von Ausverkauf.
    Bundesminister Dr. Elmut Silk fand Gefallen an diesen Lösungen.
    Ich glaube, es sind unter den gegebenen Umständen und Voraussetzungen und in dieser schwierigen Situation, in der sehr kurzzeitig Lösungen gefunden werden mussten, meines Erachtens die einzig möglichen und durchaus auch als ideal zu bezeichnen.
    Für Forchtenstein wurde gerade im 30.
    Jahr des Bestehens der ehemaligen Grillparzer Pflegestätte eine schöpferische Pause verordnet.
    Bislang ist weder eine Produktion für 1985 noch ein mittelfristiges Konzept des neuen Partners Volkstheater in Sicht.
    In Cobersdorf, dem jüngsten Schauplatz im Festspielverband, waren oder sind heuer Gastspiele des Grazer Theaters im Keller, des Zagreber Theater et cetera, des Wiener Jura Seufer Theaters und des Burgenländischen Ensembles Aufbruch 78 geplant.
    In Mörbisch ist Teletheater praktisch eine Tochtergesellschaft der Bundestheater, noch immer dabei, das organisatorische und kaufmännische Chaos zu sichten, zu ordnen, Praktiken abzustellen und die in groben Zügen vorgeplant gewesene Produktion Karlmanns Zirkusprinzessin achtbar über die Bühne zu bringen.
    Dr. Heinrich Maier von Teletheater.
    Wir haben eine kurze Vorbereitungsphase gehabt.
    Wir haben erst im April die Geschäftsführung der SEFES-Spiele übernommen.
    Wir haben in dieser Zeit eine komplett neue Bühne gebaut, die war nicht vorhanden.
    Wir nennen sie Biobühne, weil sie im Gegensatz zu anderen Sehbühnen nicht aus Beton
    besteht, sondern fast vollständig aus Holz.
    Wir haben den Zuschauerraum umgebaut in dem Sinn, dass das Orchester, das früher mitten im Zuschauerraum angesiedelt war, jetzt auf der Bühne sitzt.
    Wir haben die Akustik verbessert, es gibt jetzt ein Richtungshören, also wenn jemand von links auftritt, dann hört man ihn auch von links und wenn er rechts abgeht, dann geht er auch rechts akustisch ab.
    Das hoffen wir funktioniert.
    Und natürlich darf das obligate Feuerwerk nicht fehlen.
    Das Außergewöhnliche im kulturellen Angebot des östlichsten Bundeslandes hat schon seit einigen Jahren andere Schauplätze.
    Mit vergleichsweise kaum Subvention entstanden kulturelle Selbsthilfegruppen, kam und kommt es zu privatem Engagement und Risiko.
    In Nickelsdorf verhielt die Jazz-Avantgarde bei den Konfrontationen eine neue Plattform.
    In Wiesen waren am vergangenen Wochenende wieder Superstars der Jazz-Welt präsent.
    In Lockenhaus organisierten Gidon Krämer und Ortspfarrer Herovitsch heute zum vierten Mal ihr hochkarätig besetztes Kammermusikfest.
    Auf Burg Forchtenstein gibt es ein musikalisches Ersatzprogramm der Gemeinde mit Pop, Folklore und Blasmusik.
    Und auch das Laientheater, wie etwa im traditionsreichen St.
    Margareten, beginnt sich neu zu entfalten.
    Und nach diesem Beitrag von Kurt Laumann noch einige Kurzmeldungen.
    Österreich.
    Der Klubobmann der SPÖ, Sepp Wille, ist heute vor Journalisten neuerlich vehement für die Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Zwentendorf eingetreten.
    Er sagte, er könnte sich einerseits eine Aufhebung des Klubzwanges und andererseits die Möglichkeit vorstellen, das Atomsperrgesetz unter der Bedingung aufzuheben, dass eine spätere Volksabstimmung die Inbetriebnahme ermöglicht.
    ÖVP-Generalsekretär Michael Graf betonte in einer ersten Reaktion auf die Äußerungen Willes, die Volkspartei werde im Nationalrat eine einheitliche Haltung einnehmen.
    Die Äußerungen Willes seien gut gemeint, aber nicht zielführend.
    Wenn die SPÖ Zwentendorf aufsperren wolle, müsse sie erst ihren Koalitionspartner FPÖ dazu bringen, diese Politik mitzutragen.
    Vizekanzlerhandelsminister Steger hat seine früher geäußerte Kritik an Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth abgeschwächt.
    Steger sagte, Fremuth habe bei seinem Aufenthalt in China keineswegs voreilig einen Vertrag über die Endlagerung österreichischen Atommülls unterzeichnet.
    Er habe keinen Grund, an Fremuths Fähigkeiten oder seinem guten Willen zur Zusammenarbeit zu zweifeln.
    Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
    Sonnig und heiß, Nachmittagstemperaturen 28 bis 35 Grad.
    Mit diesen angenehmen Wetteraussichten haben wir eine Stunde Information durch den aktuellen Dienst beendet.
    Am Mikrofon war Herbert Dobrowolny.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1984.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1984.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressegespräch mit Handelsminister Norbert Steger: Fremdenverkehr, Energiewirtschaft
    Einblendung: Handelsminister Steger zu Verbund-Chef Fremuth
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Steger, Norbert [Interviewte/r]
    Datum: 1984.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz von SPÖ-Klubobmann Sepp Wille zur Parlamentsarbeit
    Interview: SPÖ-Klubobmann Sepp Wille zur Kernenergie
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Wille, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1984.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hintergründe der Explosion in Severomorsk (Murmansk)
    Mitwirkende: Eibegger, Gundomar [Gestaltung]
    Datum: 1984.07.11 [Sendedatum]
    Ort: Severomorsk
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Nicaragua
    Mitwirkende: Beth, Armin [Gestaltung]
    Datum: 1984.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Katholiken und Sandinisten , Nachrichten
    Pressekonferenz von ÖVP-Vizebürgermeister Erhard Busek zu Zwentendorf
    Interview: Vizebürgermeister Erhard Busek
    Mitwirkende: Esterle, Leopold [Gestaltung]
    Datum: 1984.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit dem Extrembergsteiger Reinhold Messner nach der Besteigung des Gasherbrum im Karakorum-Massiv
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung] , Messner, Reinhold [Interviewte/r]
    Datum: 1984.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Sport ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: mit Hans Kammerlander , Nachrichten
    Pressekonferenz zur Situation der Seefestspiele in Mörbisch
    Einblendung und Interview: Bundestheater-Generalsekretär Jungbluth, Kulturlandesrat Mader, Unterrichtsminister Zilk und Heinrich Meyer vom Teletheater
    Mitwirkende: Lauermann, Kurt [Gestaltung] , Jungbluth, Robert [Interviewte/r] , Mader, Gerald [Interviewte/r] , Zilk, Helmut [Interviewte/r] , Mayer, Heinrich [Interviewte/r]
    Datum: 1984.07.11 [Sendedatum]
    Ort: Mörbisch [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Theater ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1984.07.11
    Spieldauer 00:59:38
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Fuchs, Wolfgang [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1984.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-840711_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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