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Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
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Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Zum vorgesehenen Programm die Themen.
In der Bundesrepublik Deutschland wird die hitzige Debatte über die Inbetriebnahme des umstrittenen Kohlekraftwerks Buschhaus am Nachmittag durch eine Sondersitzung des Bundestags gekrönt.
Die Ausgangslage?
Bonds Regierungskoalition hat sich trotz der Proteste der Grünen und der Sozialdemokraten auf die Inbetriebnahme von Buschhaus ohne Entschwefelungsanlage geeinigt.
In Israel hat Staatspräsident Herzog die formellen Beratungen über die Regierungsbildung aufgenommen.
Ein brisantes Thema, das aber die israelische Öffentlichkeit jetzt mehr zu bewegen scheint, ist das militant-nationalistische Auftreten des ins Parlament gewählten Rabiners Meir Kahane, gegen dessen rassistische, anti-arabische Ausfälle sich eine breite politische Front gebildet hat.
In Frankreich ist eine immer stärker werdende Kraftprobe zwischen dem sozialistischen Präsidenten Mitterrand und dem konservativ dominierten Senat zu registrieren.
Aus Österreich erwarten wir u.a.
einen Bericht über die Pressekonferenz von Staatssekretär Ferdinand Laziner, der Möglichkeiten der Wirtschaftshilfe für die dritte Welt erörtert,
sowie mehr über die neu entflammte Heimburg-Debatte, die sich nach einer Neuinterpretation des Gutachtens von Professor Otto König abermals entzündet hat.
Dazu nimmt DOKW-Generaldirektor Kobilka Stellung.
Ein Beitrag der Kulturredaktion befasst sich mit dem Salzburger Rupertinum, in dem eine große Grafikausstellung gezeigt wird.
Erster Programmpunkt sind die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Helmut Koller.
Gelesen werden die Meldungen von Maria Piffl.
Curacao.
Die Entführung eines venezolanischen Verkehrsflugzeuges auf die niederländische Antillen, Insel Curacao, ist heute früh gewaltsam beendet worden.
Aus den USA und Venezuela eingeflogene Spezialeinheiten stürmten die Maschine und erschossen die beiden Luftberatern.
Passagiere und Besatzungsmitglieder blieben unverletzt.
Die Entführer hatten das Flugzeug, eine DC-9, am vergangenen Samstag in ihre Gewalt gebracht.
Nach der Landung in Curaçao drohten sie mit der Sprengung der Maschine und forderten umgerechnet 60 Millionen Schilling Lösegeld sowie einen Fluchthubschrauber.
Einer der beiden Luftpiraten war ein aus Venezuela stammender international gesuchter Terrorist.
Die genauen Hintergründe der Flugzeugentführung sind noch nicht geklärt.
Großbritannien.
Ein schweres Eisenbahnunglück in Schottland hat mindestens 14 Menschenleben und mehr als 40 Verletzte gefordert.
Auf der Strecke Edinburgh-Glasgow entgleiste ein mit 300 Pendlern und Touristen besetzter Städte-Schnellzug.
Nach Angaben der Polizei dürfte sich ein Rind auf die Geleise verirrt haben.
Ein aus der Gegenrichtung kommender Zug konnte durch eine Notbremsung davor bewahrt werden, in die entgleisten Waggons zu rasen.
Es ist dies das schwerste Eisenbahnunglück in Großbritannien seit 17 Jahren.
Österreich.
Der Kärntner FPÖ-Obmann, Landesrat Jörg Haider, hat die Bundesparteileitung und die Regierung heftig kritisiert.
Im Morgenjournal meinte Haider, in Fragen des Privilegienabbaus, der Steuerreform und des Minderheitenschulgesetzes gehe nichts weiter.
Wörtlich sagte der Kernsner FPÖ-Chef, seine Landesorganisation lasse sich nicht pflanzen.
Nötigenfalls werde man einen außerordentlichen Bundesparteitag der Freiheitlichen beantragen.
Dabei könne auch die Führungsfrage erörtert werden, erklärt Haider.
Er machte allerdings klar, dass er nicht als Gegenkandidat für Parteichef Norbert Stege auftreten will.
In Kärnten finden am 30.
September Landtagswahlen statt.
14 Tage vorher ist der ordentliche Bundesparteitag der FPÖ angesetzt.
Sprecher der ÖVP kritisierten heute die jüngsten Preissteigerungen bei Heizöl, Diesel, Treibstoff, Mehl, Brot und Butter.
Der stellvertretende Generalsekretär des Arbeiter- und Angestelltenbundes der Volkspartei, Wendelin Edmeier, machte die Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Beginn dieses Jahres für die Preissteigerungen verantwortlich.
Außerdem erklärte Edmeier, zwischen 1976 und heuer sei bei den Durchschnittseinkommen ein Realverlust von 425 Schilling entstanden.
Die Vorsitzende des ÖVP-Konsumentenrates, Maria Graf, sprach von einer sozialistischen Belastungs- und unsozialen Steuerpolitik.
Sowohl Ed Meier als auch Frau Graf forderten einen Belastungsstopp, damit der Lebensstandard der Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen nicht weiter beeinträchtigt werde.
Seit heute 0 Uhr ist Ofenheizöl um 20 Groschen teurer und kostet jetzt 6,90 Schilling je Liter.
Dieseltreibstoff wurde um 10 Groschen auf 10,40 Schilling je Liter erhöht.
Ab morgen werden auch Mehl und Brot teurer.
Der Preis je Kilogramm Mehl steigt um 20 bis 50 Roschen.
Der Kilo Laib Schwarzbrot kostet künftig 14 Schilling, statt bisher 13 Schilling 40.
Butter wird um 2 Schilling 40 je Kilo teurer.
Preiserhöhungen gibt es auch bei Babymilch, Joghurt sowie Schlagobers und Kaffeeobers.
Die Initiatoren des sogenannten Konrad-Lorenz-Volksbegehrens haben heute Auszüge aus dem bisher streng geheim gehaltenen Gutachten des Verhaltensforschers Otto König zum Bau des Donaukraftwerkes Heimburg veröffentlicht.
Der als Befürworter des Kraftwerksbaus geltende Verhaltensforscher erklärt in seinem Gutachten, der Bau von Heimburg widerspreche den niederösterreichischen Naturschutzgesetzen.
Wollte man das Kraftwerk errichten, müsste der Gesetzgeber die eigenen Beschlüsse aufheben oder zumindest variieren.
Zugleich bekräftigt Otto König allerdings seine Position, dass das Kraftwerk Hainburg aus der Sicht des großräumigen Umweltschutzes zu befürworten sei.
Durch den Ausbau der Wasserkraft könnten die luftverschmutzenden kalorischen Kraftwerke zurückgedrängt werden.
Nach Angaben des Organisationskomitees des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens geht auch aus den drei anderen Gutachten hervor, dass ein Kraftwerksbau in den Hainburger Auen rechtswidrig wäre.
Knapp 14 Tage nach den schwersten Hagelunwettern seit Bestehen der Hagelversicherung gab heute Generaldirektor Franz Stadler einen vorläufigen Überblick über das Ausmaß der Schäden.
Stadler sagte, bis gestern seien knapp mehr als 16.000 Schadensmeldungen eingegangen.
Allein die Unwetter am 13.
Juli haben an den versicherten landwirtschaftlichen Kulturen Schäden von mindestens 230 Millionen Schilling verursacht.
Stadler fügte hinzu, dass heuer mit einem der schlechtesten Ernteergebnisse gerechnet werden müsse.
USA, Sowjetunion.
Die Vereinigten Staaten sind weiterhin bereit, mit der Sowjetunion über ein Verbot von Weltraumwaffen zu verhandeln.
Der Pressesprecher des Weißen Hauses in Washington, Larry Speaks, erklärte heute Nacht, Präsident Reagan wolle die für 18.
September in Wien geplanten Gespräche aufnehmen.
Sollte Moskau aber warten wollen, bis die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten am 6.
November abgehalten werden, wäre dies kein Hindernis.
Am vergangenen Wochenende hatten sich die Aussichten, dass die Wiener Gespräche planmäßig zustande kommen werden, dramatisch verschlechtert.
Die Sowjetunion machte deutlich, sie wünsche ein Moratorium noch vor Beginn der Verhandlungen und deren Beschränkung ausschließlich auf Weltraumwaffen.
Die Vereinigten Staaten hingegen wollen aber auch die abgebrochenen Genfer Verhandlungen über Mittelstrecken und Interkontinentalraketen wieder in Gang bringen.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Bundestag in Bonn berät am Nachmittag in einer Sondersitzung über die umstrittene Inbetriebnahme des Kohlekraftwerkes Buschhaus im Bundesland Niedersachsen.
Gestern hatten sich die Regierungsparteien CDU, CSU und FDP darauf geeinigt, das Kraftwerk an der DDR-Grenze auch ohne sofortigen Einbau einer Entschwefelungsanlage in Betrieb gehen zu lassen.
Ursprünglich hatten die Freien Demokraten ein entsprechendes Konzept der CDU abgelehnt.
Das Kraftwerk Puschhaus wird wahrscheinlich erst Mitte 1987 einen Schwefelfilter erhalten.
Bis dahin wird es bei voller Leistung jährlich 40.000 bis 50.000 Tonnen Schwefeldioxid ausstoßen.
Die Regierung in Bonn glaubt jedoch, durch die Abschaltung eines älteren Kraftwerkes und die Verwendung sogenannter Schwefel-armer Kohle den Gesamtausstoß von Abgasen in diesem Gebiet verringern zu können.
Unmittelbar nach der Bundestagssitzung wird die Regierung in Bonn noch einmal zusammenzutreten, um endgültig die Inbetriebnahme zu beschließen.
Bundeskanzler Helmut Kohl wird anschließend seinen unterbrochenen Österreichurlaub in St.
Gilden am Wolfgangsee fortsetzen.
Israel
Ministerpräsident Yitzhak Shamir und der Chef der bei den jüngsten Parlamentswahlen siegreichen Arbeiterpartei, Shimon Peres, sprachen sich heute für die Bildung einer grossen Koalition aus.
Shamir kündigte an, er werde morgen mit der Arbeiterpartei Verhandlungen über die Regierungsbildung aufnehmen.
Eine grosse Koalition sei wegen der enormen politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes notwendig.
Grossbritannien.
Das britische Unterhaus hat den Weg zur Auflösung des von der Oppositionen Leverparty beherrschten Stadtrates von Grosslondon freigemacht.
Nach einer zwölfstündigen Debatte stimmten heute früh 312 Abgeordnete für das Gesetz, 167 votierten dagegen.
Nach der Vorlage wird die Amtszeit der gewählten Stadträte noch bis April 1986 verlängert.
Anschließend werden sie durch von der Regierung ernannte Vertreter abgelöst werden.
Das Gesetz muss jetzt noch von Königin Elisabeth gebilligt werden.
Die Konservativen werfen dem Stadtrat von Großlondon vor, zu viel Geld auszugeben.
Neben dem Londoner Stadtrat sollen auch die Stadträte in anderen britischen Großstädten aufgelöst werden.
Österreich.
Isolde Algrim, eine der bedeutendsten Cembalo-Virtuosinnen der Gegenwart, feiert heute ihren siebzigsten Geburtstag.
Die Musikerin ist nicht nur wegen ihrer Interpretationskunst, sondern auch wegen ihrer pädagogischen Tätigkeit weltweit bekannt.
Seit 1945 Lehrerin an der Wiener Musikakademie unterrichtete sie auch am Salzburger Mozarteum sowie bei Sommerkursen in Europa und in den Vereinigten Staaten.
1975 erhielt Frau Algrim das goldene Ehenzeichen der Republik Österreich.
Bundespräsident Kirchschläger hat an die Jubiläo in ein Glückwunsch-Telegramm gerichtet.
Vereinigte Staaten
Erfolgreichster Athlet der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles ist bisher der deutsche Schwimmer Michael Gross, der über 100 Meter Delfin mit dem neuen Weltrekord von 53,08 Sekunden seine zweite Goldmedaille eroberte.
Als Schlussmann der 4x200 Meter Kraulstaffel holte Gross heute Nacht auch noch Silber.
Die Medaillenhoffnungen für den österreichischen Trappschützen Ludwig Puser sind dahin.
Am zweiten Wettkampftag fiel Puser vom zweiten auf den elften Rang zurück.
Um 22.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit beginnen heute die Segelkonkurrenzen, wo Österreich mit insgesamt zehn Aktiven vertreten ist.
Spitzenplätze erhofft man von Raudaschl-Ferstl, Starboot, und von Peteschl, Schlagbauer, Tornado.
Nun zur Wetterlage.
Eine über Frankreich liegende Gewitterfront wird morgen die Alpen überqueren.
Bereits im Lauf des Donnerstags wird jedoch der Hochdruckeinfluss wieder zunehmen.
Die Aussichten bis morgen früh heiter und heiß.
Gegen Abend und in der Nacht im Westen örtlich Gewitter, südliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 28 bis 34 Grad, Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 15 bis 22 Grad.
Die Aussichten für morgen Mittwoch.
Im Westen bereits bewölkt und örtlich Gewitter.
Im übrigen Bundesgebiet vielfach sonnig, in der zweiten Tageshälfte jedoch gebietsweise Gewitter, dabei böig auffrischender Westwind.
Frühtemperaturen 15 bis 22, Tagestemperaturen zwischen 22 Grad in Vorarlberg
und 31 Grad im Osten und im Süden.
Noch die Vorschau auf übermorgen.
Nach Auflösung einzelner Störungsreste sonnig und warm.
Nachmittags lokal Wärmegewitter, besonders über dem Bergland.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien heiter 27 Grad, Südostwind mit 20 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt heiter 28, Ost 30.
Linz wolkenlos 26, Salzburg wolkenlos 28, Innsbruck wolkenlos 28, West 15, Bregenz wolkenlos 25, Graz Heide 26 und Klagenfurt Heide bei 27 Grad.
12.14 Uhr ist es gleich.
Das umstrittene Kohlekraftwerk Buschhaus bei Helmstadt an der Grenze zur DDR sorgt in der Bundesrepublik Deutschland weiter für Schlagzeilen.
Der Sprengstoff für die konservativ-liberale Bonner Koalition kommt zwar nach dem gestern erzielten Kompromiss nicht mehr zur Detonation, die Gemüter jedoch sind weiter erhitzt.
Laut dem ausgehandelten Kompromiss soll das Kraftwerk Buschhaus
wie von den Unionsparteien CDU, CSU vorgeschlagen, in Betrieb gehen, ohne Entschwefelungsanlage.
Die Zustimmung des Koalitionspartners FDP wurde unter anderem mit dem Zugeständnis erreicht, dass das Kraftwerk ein halbes Jahr früher als geplant, Mitte 1987, einen Schwefelfilter erhalten soll.
Gegen die Inbetriebnahme von Buschhaus ohne entsprechende Filter für den Schwefeldioxid-Ausstoß setzen sich vor allem die Grünen und die Sozialdemokraten zur Wehr.
Die SPD beantragte eine Sondersitzung des Bonner Bundestages, die in knapp zwei Stunden beginnen wird.
Bundeskanzler Kohl musste seinen traditionellen Österreich-Urlaub in Salzburg unterbrechen, um an der voraussichtlich sehr hitzigen Buschhaus-Debatte teilzunehmen.
Aus Bonn ein Bericht von Markus Peter.
Heute Nachmittag wird also der vorläufig letzte Akt des bereits sattsam bekannten Sommertheaters über die politische Bühne Bons gehen.
Urlaubsgebräunte Bundestagsabgeordnete werden noch einmal die umstrittene Inbetriebnahme des Kraftwerks Buschhaus in einer Sondersitzung des Parlaments diskutieren.
Wenn es interessiert, der Rücktransport der Parlamentarier aus ihren ausländischen Urlaubsorten, wird die Staatskasse rund 700.000 Schilling kosten.
Der erste Akt dieses sommerlichen Schauspiels ging am 28.
Juni über die Bühne.
Schauplatz war ebenfalls das Parlament.
Damals, kurz vor Beginn der Sonnenpause, hatte der Bundestag einhellig mit den Stimmen aller Parteien den Willen bekundet, dass Buschhaus nicht ohne Rauchgasentschwefelungsanlage seinen Betrieb aufnehmen dürfe.
Rechtlich bindend war dieser Entschluss damals wie heute für niemanden.
Zweiter Akt, Ort der Handlung, die Ministerien des Inneren, der Finanzen und der Wirtschaft.
Die Minister erkennen, dass die Inbetriebnahme von Bush House, so wie es ist, nach Recht und Gesetz nicht zu verhindern ist.
Sie arbeiten ein Konzept aus, wonach die sogenannte größte Dreckschleuder der Nation doch ungefiltert ans Netz gehen soll.
wonach aber gleichzeitig der Schwefeldioxid-Ausstoß in der gesamten Region von 145.000 Tonnen jährlich auf 125.000 Tonnen reduziert werden soll.
Zu diesem Zweck soll das Nachbarkraftwerk Offleben 1 stillgelegt werden und Buschhaus mit Braunkohle anstelle von Salzkohle betrieben werden.
Dritter Akt.
Aufruhr.
Umweltschützer, Oppositionspolitiker, Parlamentarier fühlen sich hintergangen.
Vor allem aber sind es die Freien Demokraten, die innerhalb der Koalition Widerstand leisten.
Das Schauspiel treibt zu einem dramaturgischen Höhepunkt zu.
Eine Koalitionskrise, ja der Koalitionsbruch scheinen möglich.
Die FDP will mehr Umweltschutz.
CDU, CSU und die Gewerkschaften wollen gesicherte Arbeitsplätze.
Die SPD will den Willen des Bundestags durchgesetzt haben, fordert eine Sondersitzung des Parlaments.
Der Kanzler reist aus dem Urlaub zurück und vergattert seine Minister.
Erst am gestrigen Abend bringt ein Koalitionsgespräch Klärung.
Die FDP stimmt der Inbetriebnahme von Buschhaus ohne Filter zu.
Das Regierungskonzept wird etwas verbessert.
Die Rauchgasentschwefelungsanlage soll bereits Mitte 1987 und nicht wie vorgesehen Ende 87 eingebaut werden.
Und der Schwefeldioxid-Ausstoß in der Region soll um weitere 5000 Tonnen pro Jahr gesenkt werden.
Das wird dadurch erreicht, dass das Kraftwerk Offleben 2 gedrosselt wird.
Dafür aber Buschhaus mit höherer Kapazität gefahren wird.
Die größte Dreckschleuder der Nation ist nämlich gar nicht so dreckig.
Sie ist ein modernes Kraftwerk, das mit weniger Kohle höhere Leistungen bringt als die alten Kraftwerke Offleben 1 und Offleben 2.
Sie sind nämlich die allergrößten Dreckschleudern der Nation.
Dies also der Koalitionskompromiss.
Und es bleibt nur mehr abzuwarten, ob dabei heute auch die freidemokratischen Parlamentarier mitspielen werden.
Dies ist wohl zu erwarten, auch wenn heute Nachmittag der Fraktionszwang für die Abstimmung im Parlament aufgehoben werden sollte.
Denn die FDP geht eine schwierige Gratwanderung zwischen dem Image des liberalen Gewissens in der Koalition und dem Image der Umfallerpartei.
Schauplatz des vierten Akts wird also wieder das Plenum des Bundestags sein.
Das Tragikomische an dieser Bonner Vorstellung liegt aber darin, dass der Bundestag eigentlich beschließen kann, was er will.
Buschhaus wird auf jeden Fall in Betrieb gehen.
Die Genehmigung dafür muss das Land Niedersachsen dem Gesetz nach erteilen.
Ob die Protagonisten dieses Bonner Sommerstücks viel Applaus für ihre Darbietungen bekommen werden, darf wohl bezweifelt werden.
Das Bonner Kabinett will bereits heute Abend endgültig über die Inbetriebnahme des umstrittenen Kraftwerks Buschhaus entscheiden.
Wie von Regierungsseite mitgeteilt wurde, ist die Kabinettssitzung kurz nach dem Ende der Sondersitzung des Bundestags zum Buschhaus-Komplex vorgesehen.
Die Bundestags-Sondersitzung beginnt um 14 Uhr.
Während in der Bundesrepublik Deutschland die bevorstehende Inbetriebnahme des umstrittenen Kohlekraftwerks fast zu einer Regierungskrise geführt hat, sind wir in Österreich besser dran.
Das heißt, wir haben die Debatte über die Entschwefelung von Kohlekraftwerken schon hinter uns, wenn auch diese Frage bei uns Thema der Tagespolitik ebenfalls geworden ist.
In Österreich lauten diesbezüglich die Stichworte Thürenrohr und Volzberg III.
Bei beiden Kraftwerksprojekten in Niederösterreich und in der Weststeiermark mussten sich die Kraftwerksbauer nach massivem politischen Druck zum Einbau von Entschwefelungsanlagen entschließen.
Herbert Hutar informiert.
Mit dem in der Bundesrepublik Deutschland umstrittenen Kohlekraftwerk Buschhaus ist in Österreich das Kraftwerk Volzberg III in der Weststermark zu vergleichen.
Beides sind Braunkohlekraftwerke.
Die Traukraftwerke AG hat 1977 offiziell den Baubeschluss gefasst, aber bereits zwei Jahre später haben sich die Bürgerinitiativen gerührt.
Der Ausstoß an Schwefeldioxid sei nicht zu akzeptieren, hieß es.
Die Volzberger haben Erfahrung.
Denn die damals bereits seit Jahrzehnten laufenden Kraftwerke Volzberg I und II waren und sind beträchtliche Luftverbesser.
Die Anrainer, denen ja laut Gesetz Parteienstellung zukommt, haben ihre Einsprüche bis zum Oberstgericht durchgezogen.
Und 1980 hat der Verwaltungsgerichtshof die bereits erteilte Baubewilligung aufgehoben.
Offiziell aus formalen Gründen.
Das Tauziehen zwischen den Bürgerinitiativen einerseits und der Traukraftwerke AG andererseits gipfelte in dem etwas verschwommenen Ausdruck Stand der Technik.
Das heißt, die Elektrizitätswirtschaft ist verpflichtet, nur solche Verfahren, sei es bei der Stromerzeugung, sei es beim gesamten Betrieb des Kraftwerkes, sei es aber auch bei der infrage stehenden Rauch-Gas-Entschwefelung anzuwenden, die im großtechnischen Betrieb bereits erprobt sind und daher den klaglosen Betrieb eines Kraftwerkes gewährleisten.
Noch zwei Jahre später, also Ende 1982, erklärte der Chef der Traukraftwerke AG Hans Hautzenberg, eine vollkommene Entschwefelung bei Braunkohlekraftwerken sei unmöglich.
Und das, nachdem der steirische Landeshauptmann Josef Greiner bereits ein halbes Jahr zuvor eine 90-prozentige Entschwefelung gefordert hatte.
Es drohte ein genereller Baustopp.
Und das war vor allem in der wirtschaftlichen Krisenregion Weststeiermark von unabsehbaren Folgen.
Denn die Braunkohlevorkommen im Revier Volzberg und Köflach waren so gut wie erschöpft.
Ende der 70er Jahre hatte man ein neues Kohlelager entdeckt und dafür galt es Verwendung zu finden.
Das heißt, die Elektrizitätswirtschaft, genauer die Verbund Tochtergesellschaft Traugraftwerke AG, plante dann Volzberg III.
Unter dem Druck der Tatsachen, nämlich einerseits Arbeitsplätze und andererseits Umweltschutz, hat man sich Anfang 1983 erst dann doch zusammengesetzt.
Auf der einen Seite der steirische Landeshygieniker, Universitätsprofessor Möse, und auf der anderen Seite die Traugraftwerke AG.
Was herausgekommen ist, war nicht ein gut österreichischer Kompromiss, sondern wie es der Chef der Traugraftwerke AG formulierte, die Realisierung einer Maximalforderung.
Stand der Technik war laut ursprünglicher Planung eine 60-prozentige Entschwefelung.
Dazu aber soll in einem weiteren Verfahren eine Entschwefelung im Ausmaß von 90 Prozent in Angriff genommen werden.
Dieses Verfahren ist neu und steht nach Angaben der Elektrizitätswirtschaft einzigartig in Europa dar.
Es handelt sich um eine Lizenz des amerikanischen Konzerts General Electric, die von Wagner Büro übernommen wurde.
Unter diesen Voraussetzungen wurde dann im Frühjahr 1983 mit dem Bau begonnen, wobei die Frage der Reinhaltung der Luft nun gelöst erscheint.
Nur, bei dem neuen Verfahren, das als zweite Stufe erst übernächstes Jahr zugeschaltet werden soll, entsteht Gips.
Und umgekehrt ist nach wie vor noch wohin mit diesem Material.
Denn die Bauindustrie ist keinesfalls in der Lage, die anfallenden Mengen aufzunehmen.
Pro Stunde entstehen nicht weniger als 16 Tonnen.
Die vorläufige Lösung, der Gips soll in den stillgelegten Kohlebergbau Kardelschacht hineingekippt werden.
Abschließend zu den Kosten.
Das Braunkohlekraftwerk Volzberg-Römisch III kostet 4,4 Milliarden Schilling, davon 1,2 Milliarden für die Entschwefelung.
Technisch zwar etwas anders, aber politisch ganz ähnlich verlief die Diskussion um die Entschwefelung der Abgase aus dem Steinkohlekraftwerk Dürrnrohr im Dullner Feld.
Dieses Kraftwerk gilt als Ersatz für Zwentendorf.
Aber auch hier hat die Elektrizitätswirtschaft, in diesem Fall die Verbundgesellschaft einerseits und die niederösterreichische NEWEG andererseits, erst auf massiven politischen Druck reagiert.
Nachdem 1980 der Wiener Stadtrat Schieder auf ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Bundeshauptstadt aufmerksam gemacht hatte, hat sich die Elektrizitätswirtschaft erst zwei Jahre später bereit gefunden, ein ausländisches Entschwefelungsverfahren anzuwenden.
Es ist eine dänische Lizenz von der Firma Deniro Atomizer, die von Simmering-Kraatz-Bauker übernommen wurde.
Denn die Wiener Gemeindepolitiker von ÖVP und SPÖ haben sich nicht mit dem Argument zufrieden gegeben, dass nur die Hälfte der Entschwefelung aller Rauchgase Stand der Technik sei.
Und Anfang 1983 erst haben Verbundgesellschaft und NEWOG in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass eine 90-prozentige Entschwefelung zu schaffen ist.
von den mittlerweile nicht mehr so im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehenden Kraftwerken Thürenrohr und Volzberg zum derzeit wohl umstrittensten Kraftwerksprojekt Österreichs, dem Bau eines Kraftwerks bei Heinburg östlich von Wien.
Das Bekanntwerden der bisher streng unter Verschluss gelegenen Gutachten für das Naturschutzbehördliche Verfahren hat die Frage Heinburg wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt.
Insgesamt vier Gutachten im Auftrag des Niederösterreichischen Naturschutzlandesrates Ernest Brezovsky waren es ja, die den Bescheiden der drei zuständigen Bezirkshauptmannschaften Wien-Umgebung, Gensandorf und Bruck an der Leiter, zugrunde lagen.
Zu Bescheiden, die bekanntlich negativ für die österreichischen Donaukraftwerke AG ausgingen.
Worauf die DOKW Berufung einlegte, für deren Behandlung Landesrat Brezovsky Zeit bis Anfang nächsten Jahres hat.
Bisher war man davon ausgegangen, dass drei der vier Gutachten den Bau eines Kraftwerks bei Hainburg aus den unterschiedlichsten Gründen aber jedenfalls deutlich ablehnen.
Hingegen das Gutachten des bekannten Professors Otto König positiv zum Bau Stellung genommen hätte.
was insgesamt nach Studium des mehr als 30-seitigen Papiers an sich nach wie vor richtig ist, allerdings mit dieser Einschränkung.
Auch Professor König kommt in seiner Beurteilung der gesetzlichen Lage aus ökologischer Sicht zur Auffassung, dass ein Kraftwerk, wörtliches Zitat, im Widerspruch zum Naturschutzgesetz beziehungsweise auch zu dem von Österreich unterzeichneten Feuchtraum übereinkommen stünde.
Zitat Ende.
König meint weiter, der Gesetzgeber müsste im Fall einer Meinungsänderung die entsprechenden Gesetze aufheben oder zumindest abändern.
Soweit der jüngste Stand der Diskussion um die Hainburg-Gutachten.
Wie reagiert nun der in zweiter Instanz für den Kraftwerksbau zuständige niederösterreichische Landesrat Ernst Brezovsky?
Mit ihm sprach Christian Hunger vom Landesstudio Niederösterreich.
Herr Landesrat Preczowski, nun liegt auch das Gutachten von Professor König in der Öffentlichkeit vor, jenes Gutachten, von dem man bisher meinte, dass es als einziges für den Bau des Kraftwerkes Hainburg sich ausspricht.
Dieses Gutachten spricht sich jetzt dagegen aus, gegen diesen Bau.
Damit dürften alle vier Gutachten, die bisher eingeholt wurden, gegen den Bau des Kraftwerkes Hainburg sein.
Wie wird sich das auf Ihre Entscheidung in zweiter Instanz auswirken?
Ich sage zum Inhalt der Akten und der Gutachten nichts.
Ich würde damit die Amtsverschwiegenheit verletzen.
Das kann von mir niemand erwarten, dass ich irgendetwas zum Akteninhalt sage.
Ich sage nur etwas zum Verlauf des Verfahrens.
Am 6.
Juli sind die Berufungen eingelangt.
Endtermin für die Entscheidung ist der 6.
Juni 1985.
Bis dahin werde ich zum Inhalt des Verfahrens keine Aussage machen.
Professor König hat nun in seinem Gutachten vor allem die Kritik an dem Niederösterreichischen Naturschutzgesetz geübt.
Er sagt, dass aus der Sicht der Ökologen das Kraftwerk gebaut werden müsste.
Aus der Sicht der Juristen ist das nicht möglich.
Was sagen Sie dazu?
Mir ist nicht bekannt, dass Herr Professor König Jurist ist und dass er den Auftrag gehabt hat, juristische Erörterungen zu machen.
weder im Gutachten noch in der Öffentlichkeit.
Professor König meint, dass das Kraftwerk nur gebaut werden könnte, wenn das Naturschutzgesetz geändert würde.
Können Sie sich eine Diskussion über das Niederösterreichische Naturschutzgesetz vorstellen?
Es liegt ein Antrag
der DKW vor.
Über diesen Antrag ist ausschließlich aufgrund der geltenden Rechtslage zu entscheiden.
Ich werde peinlichst genau darauf achten, dass das rechtsstaatliche Verfahren eingehalten wird,
und dass aufgrund der bestehenden Rechtsordnung in dieser Frage entschieden wird.
Ob positiv oder negativ, das wird sich spätestens nach dem 6.
Jänner 1985 herausstellen.
Kann man das so verstehen, dass bis jene Diskussion über das Naturschutzgesetz vorläufig nicht in Frage kommt?
Es wäre schon aus zeitlichen Gründen kaum vorstellbar,
dass man ein Gesetz ändert.
Jeder weiß, dass eine Gesetzesnovelle Monate, ja Jahre dauert.
Ich habe den Gesetzesauftrag bis zum 6.
Jänner 1985 aufgrund der geltenden Rechtsordnung, aufgrund des geltenden Naturschutzgesetzes, aufgrund der geltenden Verordnungen und aufgrund des Verwaltungsverfahrensgesetzes zu entscheiden.
Soweit der Naturschutzlandesrat von Niederösterreich, Ernest Brezovsky.
Wie reagiert nun der Vorstandsdirektor der Donaukraftwerke, Josef Kobilka, auf die bekannt gewordene Tatsache, dass, was die rechtliche Situation anlangt, alle vier Gutachten negativ zum DOKW-Projekt ausgefallen sind?
Kobilka meinte dazu im Gespräch mit Fritz Besater,
Naja, ich glaube, die Situation ist ja so, dass die gut auch da jeder zu ihrer eigenen Fakultätstellung nehmen sollten, beziehungsweise zu ihrer eigenen
Fachrichtung die Stellung nehmen.
Ich glaube, dass man natürlich an Professor König eine Meinung zu einer rechtlichen Situation nicht nehmen wird, aber als Gutachten kann ich so etwas ja nicht werten, wenn irgendjemand eine Meinung zu einem juristischen Problem ausdrückt.
Alle vier Gutachter, wenn sie sich auf die gesetzliche Materie berufen,
haben in dieser Situation oder haben ja zu dieser Frage kein Mandat.
Sie sind ja alle aufgerufen, der eine zum Naturschutz, der eine zum Forst, der andere, weiß ich, aber das Gesetz selber zu beurteilen, die rechtliche Lage zu beurteilen, das ist ja nicht Sache der einzelnen Gutachter, das ist ja kein einziger Jurist.
Herr Direktor Kobilka, Sie haben jetzt, nachdem die Behörden, die Bezirkshauptmannschaften den Bescheid erlassen haben, haben dagegen Rekurs eingelegt.
Haben Sie konkret gefragt, irgendwelche Projektsplanänderungen vorgenommen?
Nun, die Situation ist die, wir haben konkret gegenüber dem Einreichprojekt keine wesentlichen Änderungen vorgenommen.
Wir haben nur auf verschiedene Aspekte besonderer Natur hingewiesen und um deren Beachtung praktisch im Verfahren ersucht.
wo wir glauben, dass die bei den ein oder anderen Gutachten zu wenig gewürdigt wurden.
Das war das Grundsätzliche.
Und wie der Stand des Verfahrens ist, schauen Sie, wir haben das Projekt eingereicht, haben unsere Ergänzungsmaßnahmen,
Nämlich jetzt Gutachten, die wir glaubt haben, dass noch dazugehören, haben wir Gutachten dazugegeben und haben gebeten, diese Frage einer neuerlichen Prüfung zu unterwerfen.
Und wie das jetzt läuft, das entzieht sich natürlich jetzt schon unserer Kenntnis, weil wir ja auf die Behörde jetzt keinen Einfluss haben können.
Kann man über den Daumen sagen, was die DOKW derzeit schon an Geld in das Projekt hineingesteckt hat?
Naja, das ist die übliche Art, ein Donaukraftwerk, bis es etwa zur Bauausführung kommt, kostet so zwischen 250 bis 280 Millionen Schilling, nicht?
Das Projekt allein, bevor die Bauausführung beginnt, und das wird auch hier etwa der Preis sein.
Eine letzte Frage, Herr Dr. Kobilka.
Ursprünglich war doch vorgesehen, dass mit Hamburg mit dem Bau begonnen wird, wenn Greifenstein abgeschlossen ist.
Das heißt also, dass die ganzen Baugeräte und auch die Menschen quasi in einem Zug von Greifenstein nach Hamburg verlegt werden, so damit der Kapital- und Menschenansatz maximal günstig ist.
Jetzt zieht sich das Verfahren bereits seit einiger Zeit, wird auch noch einige Zeit
sich weiterziehen, läuft Ihnen nicht eigentlich die Zeit davon für Heimburg?
Die Zeit läuft uns nicht unmittelbar davon, sondern die Situation ist die, dass Sie richtig jetzt gesagt haben, dass es für die Leute, also die hier von den Baustellen transferiert werden hätten sollen, für die ist es praktisch bereits ein schwerer Stopp.
Das ist gar keine Frage, weil es geht ja bereits um Stammpersonal, das von den Baufirmen entlassen wird.
Das ist gar keine Frage.
Die eine Frage jedoch von Zeit davonlaufen ist so, dass wir vorgehabt haben, mit 1.
Mai mit den Vorausmaßnahmen zu beginnen und mit 1.
August den Bau offiziell zu beginnen.
Sie können jetzt das, was Sie ab 1.
Mai praktisch
an Zeit feststellen können, wo wir nicht mit den Vorausmaßnahmen beginnen können.
Das können Sie bis jetzt als Verzögerung anschauen.
Also vom Mai bis jetzt ist die echte Verzögerung.
Und mit welchem Baubeginn rechnen Sie jetzt?
Wir haben eliminiert den 1.
August als offizieller Baubeginn und wir werden jetzt den nächsten Baubeginn, meiner Meinung nach, wenn hier das Verfahrensgesetz Gültigkeit hat und keine Verlängerung der Termine kommt, dann müssten die entsprechenden Entscheidungen in den nächsten sechs Monaten fallen.
Doktor Generaldirektor Kobilka.
12.34 Uhr ist es gleich.
Aus Israel kommt im Mittagsjournal noch ein Bericht über die gegen den radikalen israelischen Parlamentsabgeordneten Kahane gebildete politische Front aus Österreich.
Informieren wir Sie über
eine Pressekonferenz von Staatssekretär Latziner zum Thema Entwicklungshilfe sowie über mangelnde Ärztearbeitsplätze.
Die Kulturredaktion bringt ein Gespräch mit dem Leiter des Salzburger Rupertinums zur Ausstellung von Goya bis Warhol.
Die vierte Generalkonferenz der UNIDO, der UNO-Organisation für Industrielle Entwicklung, beginnt am Donnerstag, also übermorgen dieser Woche, in der Wiener Hofburg.
Diese Konferenz findet vor dem Hintergrund einer alarmierenden Verschlechterung der Weltwirtschaftslage und einer enormen Verschuldung der Dritten Welt statt.
Vor allem die wirtschaftlichen Probleme der Entwicklungsländer dauern an, nicht zuletzt mit ausgelöst durch den Protektionismus der Industriestaaten.
Die Gesamtverschuldung der Entwicklungsländer wurde Mitte 1982 auf 800 Milliarden Dollar geschätzt.
In den vorbereitenden Unterlagen zu der Wiener UNIDO-Konferenz fordern daher die entsprechenden Experten eine Änderung in der Weltfinanzpolitik.
Auch die Handelshindernisse gegenüber den Ländern der Dritten Welt sollen vom reichen Norden abgebaut werden.
Welche Rolle Österreich im Zusammenhang mit einer weiterreichenden Kooperation mit Dritteweltländern spielen kann, darauf ging heute der dafür zuständige Staatssekretär im Bundeskanzleramt Ferdinand Latsiner in einer Pressekonferenz im Presseclub Concordia ein.
Von dort meldet sich nun Michael Kerbler.
Die vierte Generalkonferenz der UNIDO, der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung, ist eine Chance, den nahezu abgebrochenen Dialog zwischen dem industrialisierten Norden und dem armen Süden des Globus wieder aufzunehmen.
Erstickt wurde der Dialog nach Ansicht von Staatssekretär Ferdinand Latziner, der im Bundeskanzleramt für Entwicklungshilfefragen zuständig ist, einerseits durch die Wirtschaftsflaute in den Industrieländern in den letzten Jahren und zweitens durch das gegenwärtig hohe Zinsniveau der Kredite, das langfristige Investitionen in Entwicklungsländern unattraktiv
macht.
Die Wirtschaftskrise hat die Industrieländer dazu veranlasst, nach dem Motto zu handeln, das eigene Hemd ist mir näher als der Rock.
Also die eigene Wirtschaft liegt mir näher als das Wohl der Entwicklungsländer.
Die eigenen Grenzen wurden daher für Importe dicht gemacht.
Alle wollten möglichst viel exportieren.
Die vom industrialisierten Norden abhängigen Entwicklungsländer wurden in die Sackgasse der Kreditaufnahme getrieben.
Diese Staaten sind heute mit 800 Milliarden Dollar verschuldet.
Arne Haselbach, Direktor des Wiener Instituts für Entwicklungsfragen, zitiert Papst Johannes Paul II., der die Mitverantwortung der Industriestaaten für das Wohl der dritten Welt so umschrieb.
So groß diese auch sind,
wäre es bedauerlich, wenn die internen Probleme eines entwickelten Staates als Entschuldigung dafür verwendet würden, die Verantwortung für die internationalen Probleme zu vermeiden.
Im Jahr 1975 postulierte die UNIDO-Konferenz in Lima, Peru, für die Jahrtausendwende einen 25-prozentigen Anteil der Dritte-Welt-Staaten an der gesamten Industrieproduktion.
Heute hat man diesen Wert auf realistische 15 Prozent reduziert.
Auch von Seiten der Entwicklungshilfe sind kaum spürbare Impulse zu erwarten, obwohl etwa im Rahmen der UNO jährlich an die 50 Milliarden Schilling an Entwicklungshilfe an die Dritte Welt Länder fließen.
Übrigens, Österreich ist, was Entwicklungshilfe betrifft, unter den OECD-Staaten ein Nachzügler.
Mit kaum mehr als 0,2 Prozent des Bruttonationalprodukts liegt Österreich weit unter dem selbstgesteckten Ziel von 0,7 Prozent des BNP.
Hier will man nun Abhilfe schaffen.
Mit kommendem Jahr soll ein 500-Millionen-Schilling-Entwicklungshilfe-Fonds im Bundeskanzleramt installiert werden.
Auch im qualitativen Bereich will Österreich vor allem den ärmsten Ländern und hier vor allem jenen Ländern Afrikas helfen.
Staatssekretär Ferdinand Latsiner dazu.
Erstens schon bestehende Industrieanlagen
bei denen es Schwierigkeiten bei der Führung gibt, bei denen es Schwierigkeiten der Modernisierung gibt, Schwierigkeiten beim Betreiben gibt, zu rehabilitieren.
Das heißt Einsatz österreichischer Fachkräfte, das heißt auch Lieferungen aus Österreich, zum guten Teil auch finanziert aus Mitteln der Entwicklungshilfe.
Und das Zweite ist, wo wir Hilfestellung leisten können,
sind vor allem kleinere Industrieanlagen.
Es ist ein guter Teil jener Länder, von denen wir reden, Länder der dritten Welt, vor allem die am wenigsten entwickelten Länder, sind kleine Länder, die zur Deckung ihres Bedarfes auch relativ kleine Anlagen benötigen.
Das heißt, es sind nicht die großen Mammutprojekte, nicht die weißen Elefanten, nicht die großen Prestigeobjekte, die benötigt werden, sondern es sind
kleine Werke, die vielleicht für den heimischen Bedarf oder auch für die Versorgung einer Region eingesetzt werden können.
Dabei kann es Solarzinner nicht darum gehen, alte Technologien kaum modifiziert heute an Entwicklungsländer weiterzugeben.
Die Entwicklungsländer müssen in die Lage gebracht werden, ihre Industrien aufzubauen, um Geld zu verdienen, um weiter im industrialisierten Norden Waren einkaufen zu können.
Denn eines darf man nicht übersehen, die Exporte in diese Staaten der dritten Welt sichern den Industriestaaten nicht weniger als viereinhalb Millionen Arbeitsplätze.
Entwicklungshilfemaßnahmen heute präsentiert von Staatssekretär Latziner.
Sie hörten einen Bericht von Michael Kerbla.
12.40 Uhr.
Der israelische Ministerpräsident Yitzhak Shamir und der Chef der israelischen Arbeiterpartei Shimon Peres haben sich heute nach ersten Konsultationen mit Staatspräsident Chaim Herzog für die Bildung einer großen Koalition ausgesprochen.
Morgen sollen Verhandlungen über die Regierungsbildung aufgenommen werden.
Eine große Koalition sei wegen der enormen politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes notwendig, sagten Shamir und Peres übereinstimmend.
Ansonsten werden ja die beiden großen Blöcke angesichts der nach den Wahlen vom 22.
Juli entstandenen Paz-Situation auf Minifraktionen angewiesen, um eine tragfähige Regierungsmehrheit zustande zu bringen.
Die kleineren Parteien
konnten sich bei den Wahlen fast alle behaupten oder verbessern.
Eine der Miniparteien, die in Israel für innenpolitische Aufregung sorgt, ist die rechtsradikale Kach-Partei.
Die militant-nationalistische Gruppierung des aus den USA stammenden und mehrmals vorbestraften Rabiners Meir Kahane
hat ein Mandat erhalten.
Kahane fordert unter anderem den Hinauswurf aller Araber aus Israel, beziehungsweise drei Jahre Zwangsarbeit für alle Araber über 18, sowie strenges Verbot von Geschlechtsverkehr zwischen Juden und Arabern.
Mittlerweile hat sich eine starke politische Front gegen den militanten Nationalisten gebildet.
Moshe Meisles informiert sie.
Die Wahl des Führers der Kach-Bewegung, Rabbiner Meir Kahane, in die Knesset, hat in der israelischen Presse und Öffentlichkeit eine Sturmweintrüstung ausgelöst.
Der 51-jährige Rabbiner Kahane wurde bereits 50 Male in Israel wegen Durchführung von Terrorakten verhaftet und saß monatelang im Gefängnis.
Der fanatisch-religiöse Führer kam vor elf Jahren aus New York nach Israel.
Er hat in den 60er Jahren die jüdische Verteidigungsliga in Amerika gegründet, die insbesondere auf antisemitische Angriffe auf Juden mit Gewalt reagierte und unter anderem auch sowjetische Diplomaten und Vertretungen in den USA wegen Verfolgungen von Zionisten in der Sowjetunion angegriffen hat.
Mitglieder seiner Bewegung befinden sich derzeit in Haft, weil sie Terrorakte gegen arabische Bürger durchgeführt und geplant haben, die Moscheen auf dem Tempelberg zu sprengen.
Rabbiner Kahane gab in einer Pressekonferenz bekannt, er werde in der Knesset ein Gesetz nach dem Muster der Nürnberger Gesetze einbringen.
In diesem soll die Zwangsauswanderung der Araber, Einstellung der Zahlung von Sozialversicherungen an sie, drei Jahre Zwangsarbeit für Araber über 18 Jahre, Verbot geschlechtlicher Beziehungen zwischen Juden und Arabern und die sofortige Freilassung jüdischer Terroristen aus den Gefängnissen gefordert werden.
Rabina Kahane ist der Ansicht, dass der jüdische Staat von Arabern gesäubert werden müsse und dass diese aus Israel, aus dem Westjordanland und Kasachstreifen deportiert werden müssten.
Sämtliche Parteien haben sich von den Äußerungen und der Tätigkeit von Rabina Kahane distanziert, aber die Haltung des Likud und der rechtsradikalen Parteien ist zurückhaltend, da sie eventuell die Unterstützung von Rabina Kahane für die Bildung einer kleinen Koalitionsregierung brauchen könnten.
Mehrere Parteien haben bereits ein Gesetz gegen den Rassismus vorbereitet, das sofort nach Eröffnung des neuen Parlaments vorgelegt werden soll, laut dem rassistische Äußerungen und Aktionen nach dem Muster Kahanes verboten werden und dem obersten Gericht.
das Recht zugestanden werden soll, die Immunität Kahanes aufzuheben und ihn aburteilen zu können.
Ex-Oberrichter und der Bürgermeister von Jerusalem, Teddy Kollek, haben sich dieser Forderung angeschlossen.
Die israelische Presse, die Rabbina Kahane als jüdischen Nazi bezeichnet,
weist darauf hin, dass die Liste Kahanes bei den Wahlen 25.000 Stimmen und die Militär 2,5 Prozent der Soldatenstimmen bekam, was ein rotes Alarmlicht für die israelische Demokratie bedeuten sollte.
Die Presse fordert Rabbiner Kahane, durch Erlass eines entsprechenden Gesetzes zu disqualifizieren oder effektvoll zum Schweigen zu bringen.
Inzwischen veranstalteten die Anhänger Kahanes mit Pistolen am Gürtel einen Siegeszug durch die Altstadt Jerusalems, griffen auf ihrem Weg zur Klagemauer arabische Händler an und verprügelten sie.
Eine andere Gruppe von Kahane-Anhängern griff Beduinen im Süden des Landes tätlich an.
In den arabischen Städten und Dörfern werden Protestgrundgebungen gegen die rassistischen Erklärungen und Ausfälle Mea Kahanes abgehalten.
In arabischen Kreisen wurde die Befürchtung geäußert, dass die Wahl Mea Kahanes in die Knesset
und seinen rassistischen Forderungen nur ein Zipfel des Eisbergs sei und dass damit die jüdische Bevölkerung des Landes radikaler und stärker anti-arabisch eingestellt werden könnte, was jede Aussicht auf eine friedliche Koexistenz zwischen Juden und Arabern erschüttern würde.
Berichterstatter aus Israel war Mosche Meisels.
Dreiviertel eins ist es jetzt.
Zurück nach Österreich zum Problem nur mangelnder Arbeitsplätze für Jungärzte.
Angesichts der Ärzteschwemme gibt es in ganz Österreich immerhin 1800 promovierte Mediziner, die keine Arbeitsstelle finden.
Mehr als 1000 davon allein in Wien.
Und es sieht auch nicht so aus, als ob sich an der Situation etwas ändern würde.
Im Gegenteil.
Jürgen Jung wird berichtet.
Etwa zwei Jahre dauert die Wartezeit für einen promovierten Mediziner, um eine Stelle zu bekommen.
Und manchmal muss er da schon Glück haben.
Hier und da kann noch ein Jahr, vielleicht auch mehr dazukommen.
Die Krux dabei ist, wenn sich der Jungmediziner nicht laufend weiterbildet, hat einen Teil des Erlernten wieder verschwitzt.
Meist aber hat er zur Weiterbildung kaum Zeit, da er dem Alternativberuf nachkommen muss.
Die Arbeitslosenrate bei den promovierten Jungmedizinern beträgt derzeit 38 Prozent.
Kaum eine Arbeitsgruppe, die so viele Arbeitslose hat.
Und bei Medizinern gibt es fast keine Möglichkeit, in einem ähnlichen Beruf zu arbeiten.
Selbst als Sanitäter unterzukommen ist mehr als schwierig.
Der Bundesvorsitzende der Turnusärzte Dr. Romer Reichl sagt, die Situation bei
jenen, die das Medizinstudium beendet haben, ist tatsächlich mehr als dramatisch.
Es gibt zurzeit ca.
1.300 Promoventen pro Jahr, also 1.300 werden pro Jahr mit dem Studium fertig.
Es stehen aber 1.000 Turnusplätze pro Jahr ungefähr zur Verfügung.
Das heißt, 2.300 bleiben pro Jahr über.
Diese Zahl wird zunehmen, da wir ca.
2.700 Studienanfänger haben.
Daher haben wir heuer
ungefähr 1200 bis 1500 arbeitslose Promoventen, die auf ihre weitere Ausbildung im Krankenhaus warten.
Damit ergibt sich, dass fast 1800 Jungmediziner, der Großteil davon in Wien, ohne Arbeit bleiben.
Ohne Hoffnung in der nächsten Zeit den dreijährigen Turnusdienst machen zu können, um als praktischer Arzt tätig zu werden.
Paradox eigentlich, da jeder Kranke weiß, dass vor allem die Praxen der praktischen Ärzte total überfüllt sind.
Stundenlanges Warten ist die Norm.
Für die Medizinstudenten gilt das Gleiche wie für jene, die Studienrichtungen einschlagen, die im Moment attraktiv erscheinen.
So wie zum Beispiel Politologie oder Archäologie.
Welche Möglichkeiten hat nun ein Jungarzt, wenn er nirgends unterkommt?
Dr. Romer Reichl.
Die Frage ist, wovon Sie während des Studiums gelebt haben.
Diejenigen, die von den Eltern unterstützt worden sind, werden wahrscheinlich weiter unterstützt werden.
Jene, die sich das Studium selbst finanziert haben durch eine andere Tätigkeit, werden wahrscheinlich auch dieser anderen Tätigkeit nach dem Studium nachgehen müssen.
Und ich glaube daher, dass es besser ist und sozialer, wenn man vor dem Studium wartet und nicht nach dem Studium.
Das heißt, dass man nur so viel ins Studium hineinlassen sollte, wie man nachher tatsächlich ausbilden kann.
So wie die Situation jetzt aussieht, gibt es in der nächsten Zeit kaum Möglichkeiten, dass man die Situation verbessert.
Im Gegenteil, es wird, wie gesagt, noch schlechter werden.
Es zeichnet sich jedenfalls kein Silberstreif am Horizont ab.
Große Arbeitsplatzprobleme für Jungärzte, diese Frage und den Folgen ging Jürgen Jungwirth nach.
12.49 Uhr ist es gleich 11 Minuten vor 13 Uhr, der Kulturbericht im Mittagsschanal.
Der Salzburger Rupertinum hat sich seit seiner Eröffnung vor eineinhalb Jahren zu einem zentralen Ausstellungs- und Kulturraum in der vielbesuchten Festspielstadt entwickelt.
Heuer bietet das von Otto Breicher geleitete Rupertinum zur Festspielzeit eine Ausstellung mit Meisterwerken der Grafik aus dem 19. und 20.
Jahrhundert, eine Schau, die aus den Beständen der Schweizer Privatsammlung Kornfeld zusammengestellt worden ist.
Titel der Ausstellung von Goya bis Warhol.
Über die Ausstellung sowie über die weiteren Aufgaben des Rupertinums sprach Volkmar Paschalk mit Otto Breicher.
Kann man aus dieser Ausstellung die Entwicklung der Druckgrafik in diesen zwei Jahrhunderten erkennen?
Was sind die bekanntesten Blätter, die berühmtesten?
Ja, wenn man eine Geschichte der Grafik der letzten zwei Jahrhunderte verfassen und bebildern müsste, dann wäre eigentlich diese Ausstellung und diese Sammlung ein idealer Fundus.
Es ist also drinnen alles von den frühen Folgen von Goya und Blake über die Grafik der Impressionisten,
über Toulouse-Lautrec, Munch, Kirchner bis herauf zu Picasso und zur Pop-Art-Grafik der 60er Jahre alles einigermaßen vertreten, was die Vollständigkeit betrifft und mit ganz ausgesucht schönen und seltenen Drucken.
Aller dieser berühmten Beispiele wie die L-Folge von Toulouse-Lautrec oder die
seltenen Drucke von Degas bis zu Picasso, von dem Dauermachie unter anderem darhinkt und gewisse grafischen Folgen von Kandinsky und von Max Ernst.
So eine Sammlung ist natürlich ein Lebenswerk, aber trotzdem wundert man sich, dass eben ein einzelner Mensch eine so gigantische Sammlung zusammenbringen kann, die ja sicherlich Millionenwerte beinhaltet.
Ja, sicherlich.
Es war natürlich so, dass als diese Sammlung begonnen wurde, so vor circa 30 Jahren, alle diese Dinge noch halbwegs erschwinglich waren und der Besitzer dieser Sammlung, ein Berner Galerieleiter und berühmter Auktionist und Publizist und Verleger, ist natürlich derartig integriert in das Kunst...
Handelsgeschehen, dass er sich aus diesen Angeboten immer wieder die besten Stücke herausgeholt hat.
Also es ist sowohl von der Gelegenheit, aber natürlich auch vom finanziellen Einsatz etwas einmaliges gewesen.
Und ich glaube, dass die Sammlung, so wie sie heute besteht, auch mit viel Geld und mit viel Mühe nicht mehr zusammengetragen werden könnte.
Ein Grund mehr, dass Rupertino in dieser fatalen Lage ist, jetzt eine Sammlung aufzubauen, an so einem
nicht mehr erreichbaren Beispiel maßnimmt.
Das Rupertinum ist seit anderthalb Jahren geöffnet.
Sie sind seit vier Jahren mit dem Aufbau dieses von Friedrich Welz initiierten Rupertinums beschäftigt.
Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen in Salzburg?
Was können Sie mit diesen sicherlich idealen Ausstellungsräumen an einem idealen Platz alles anfangen?
Wer sind Ihre Gäste, Ihre Besucher?
Das Rupertinum könnte so etwas wie eine westösterreichische Albertina sein.
Das heißt, wir sind durch die Art und Weise, wie hier Hängemöglichkeiten in einem alten Haus geschaffen werden mussten, sind wir eigentlich auf mittelgroße und kleine Formate festgelegt.
Und natürlich kommen hier Grafiken, Arbeiten auf Papier besonders gut zur Geltung.
Also das vom Angebot, um das verständlich zu machen.
Meine Erfahrungen waren die,
dass eigentlich große Ausstellungen, attraktive Angebote die Leute ins Haus bringen auf
Interessante, aber nicht so bekannte Ausstellungen reagiert man, wie überall in Österreich und wahrscheinlich über Österreich hinaus, eher zurückhaltend.
Es ist also eine Notwendigkeit, das Ausstellungsprogramm auf sehr starke und berühmte Pfeiler zu stellen und die anderen Angebote daran festzumachen.
Und ich habe mir da so eine Art
ich habe es bezeichnet als ein Dachziegel-Prinzip zurechtgelegt, also es sind immer wieder überlappend sich Ausstellungen und so soll es auch mit dem Rupertinum sein, es möchte das ganze Jahr um den Kalender herum ein attraktives Angebot bringen und das Rupertinum soll nicht so im Bewusstsein der Leute abzuhaken sein, da war ich schon, da brauche ich nicht mehr hingehen, sondern eben aus diesen
Gewirr oder aus diesem System von Sonderausstellungen soll es ermöglicht sein, dass jeder, der in gewissen Abständen in das Haus kommt, wieder etwas völlig Neues sieht und vielleicht schon etwas gesehen hat und sich's nochmals anschaut und was Neues dazusieht.
Volkmar Paschalk sprach mit Otto Breicher, dem Leiter des Salzburger Rupertinums.
Ort einer Grafikausstellung mit Meisterwerken aus dem 19. und 20.
Jahrhundert.
Und jetzt als letzter Mittagsschanal-Programmpunkt ein aktueller Nachrichtenüberblick, gelesen wieder von Maria Piffl.
Österreich.
Seit Mitternacht ist Ofenheizöl um 20 Groschen teurer.
Es kostet jetzt 6 Schilling 90 pro Liter.
Der Preis für Dieseltreibstoff wurde um 10 Groschen auf 10 Schilling 40 pro Liter erhöht.
Ab morgen werden auch Mehl und Brot teurer.
Der Mehlpreis steigt um 20 bis 50 Groschen je Kilo.
Der Kilo Leib Schwarzbrot kostet künftig 14 Schilling, statt bisher 13 Schilling 40.
Butter wird um 2 Schilling 40 pro Kilo teurer.
Sprecher der ÖVP haben die jüngsten Preissteigerungen kritisiert.
Einen Tag nach Bekanntwerden des Gutachtens von Prof. Otto König zum Bau des Donaukraftwerkes Heimburg haben sich heute der Niederösterreichische Naturschutzlandesrat Ernest Bretzowski und der Vorstandsdirektor der Donaukraftwerke Josef Kobilka zu Wort gemeldet.
Der als Befürworter des Kraftwerksbaues geltende Verhaltensforscher Otto König hatte in seinem Gutachten unter anderem erklärt, der Bau von Heimburg widerspreche dem niederösterreichischen Naturschutzgesetz.
Brezovski meinte nun dazu, es sei nicht die Aufgabe eines Gutachters, zu juristischen Fragen Stellung zu beziehen.
König sei kein Jurist.
Kobilka sagte, es könne nicht Sache der Gutachter sein, Gesetze zu beurteilen.
Knapp 14 Tage nach den schwersten Hagelunwettern seit Bestehen der Hagelversicherung hat die Generaldirektion der Versicherungsgesellschaft heute einen vorläufigen Überblick über das Ausmaß der Schäden veröffentlicht.
Die Schadenssumme beträgt demnach mindestens 375 Millionen Schilling.
Bis gestern sind mehr als 16.000 Schadensmeldungen eingegangen.
Heftige Kritik am gegenwärtigen Stil der politischen Auseinandersetzung übte heute der Generaldirektsekretär der Vereinigung Österreichische Industrielle, Herbert Krejci.
Immer mehr Menschen müssten sich in diesem Land ernsthaft die Frage vorlegen, sagte Krejci, ob persönlicher Erfolg verbunden mit materieller Absicherung nicht a priori schon strafbar sei.
Jedenfalls drohe Österreich ob der Intensität, mit der sich politische Kontrahenten und Medien in die Besitzverhältnisse von Personen des öffentlichen Lebens und aus den Reihen der unternehmerisch Tätigen auseinandersetzten, internationale Lächerlichkeit.
Curaçao.
Sondereinheiten der venezolanischen Polizei haben in der vergangenen Nacht die von zwei Luftpiraten auf die niederländische Karibikinsel Curaçao entführte Verkehrsmaschine gestürmt und die beiden Entführer erschossen.
Die 79 Passagiere und Besatzungsmitglieder, die sich noch an Bord befanden, blieben unverletzt.
Die Luftpiraten hatten Geld und Waffen gefordert, ihre Motive blieben aber bis zum gewaltsamen Ende der Geiselnahme unklar.
Bundesrepublik Deutschland.
Das Bonner Koalitionskabinett will heute Abend im Anschluss an die Sondersitzung des Bundestages endgültig über die Inbetriebnahme des umstrittenen Kohlekraftwerkes Bush House in Niedersachsen entscheiden.
Bereits gestern haben sich die Regierungsparteien CDU, CSU und FDP darauf geeinigt, das Kraftwerk an der Grenze zur DDR auch ohne sofortigen Einbau einer Entschwefelungsanlage in Betrieb gehen zu lassen.
Die SPD hat angekündigt, dass sie den Koalitionskompromiss ablehnen werde.
Israel Für die Bildung einer großen Koalition haben sich heute sowohl Ministerpräsident Yitzhak Shamir als auch der Chef der Arbeiterpartei, Shimon Peres, ausgesprochen.
Shamir sagte, eine große Koalition sei wegen der enormen politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten Israels notwendig.
Shamir will morgen mit der Arbeiterpartei Verhandlungen über die Regierungsbildung aufnehmen.
Wer der Chef einer Koalitionsregierung sein wird, darüber wird zwischen den beiden großen Parteien verhandelt.
Afghanistan, Indien.
Östlich von Kabul ist seit einigen Tagen eine sowjetische Großoffensive in Gang.
Westliche Diplomaten in Neu-Delhi sprechen vom vermutlich größten Aufmarsch sowjetischer und afghanischer Truppen seit Beginn des Krieges.
Angeblich sind hunderte Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in Richtung Skomali-Provinz unterwegs.
Abschließend nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Heiter und heiß.
Gegen Abend im westenörtlich Gewitter.
Nachmittags Temperaturen zwischen 28 und 34 Grad.
Eine Stunde ausführlicher Informationen in Österreich 1 und Ö3 ist abgelaufen.
Fürs Team des Mittagsschonals verabschiedet sich Udo Bachmeier.