Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1985.05.15
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Ich begrüße nun im Mittagsschanal auch die Hörer von Österreich 1, jenem Programm, in dem wir den Festakt aus Anlass des Staatsvertragsjubiläums aus dem Schloss Belvedere zur Gänze übertragen haben.
Stichwort weiter AKH.
Mit deutlich geringerem Interesse als bei den früheren Verfahren verlief der dritte AKH-Prozess, der heute Mittag mit der Urteilsverkündung durch Richter Paul Weiser zu Ende ging.
Angeklagt waren fünf Personen.
Der im ersten AKH-Prozess zu acht Jahren verurteilte ehemalige AKB-Vorstandsdirektor Adolf Winter,
sein damaliger Kollege Gerhard Schweiger, der seinerzeitige Geschäftsführer der Firma Ökodata Armin Rumpold, ferner Ökodata-Mehrheitsgesellschafter Franz Bauer und der ehemalige Wiener Spitalsmanager Siegfried Wilfling.
Kern der von Staatsanwalt Matuszek vertretenen Anklage ist der Vorwurf an die fünf Genannten beim sogenannten Abo-Auftrag, einem Auftrag für die Betriebsorganisation des nach wie vor nicht fertiggestellten
Wiener Großkrankenhauses einen Schaden von mindestens 30 Millionen verursacht zu haben und zwar durch Untreue bzw.
Beteiligung an dieser Untreue.
Alle fünf Angeklagten hatten sich für unschuldig erklärt.
Von der Urteilsverkündung berichtet nun Fritz Besata.
Fünfmal Freispruch im heute zu Ende gegangenen dritten AKH-Prozess.
Hatte Richter Paul Weiser nach dem ersten AKH-Verfahren die volle Härte des Gesetzes walten lassen und waren damals alle zwölf Angeklagten verurteilt worden, gab es dann im zweiten AKH-Prozess nur noch eine Verurteilung und heute wie gesagt fünf Freisprüche.
In der fünfwöchigen Verhandlung im Wiener Justizpalast war es dem Staatsanwalt also offenkundig nicht gelungen, den Nachweis für die behauptete Untreue bzw.
der Beteiligung an Untreuhandlungen zu erbringen.
Kern der Anklage gegen Winter, Schweiger, Bauer, Rumpold und Wilfrink war der Vorwurf gewesen, dass der 122-Millionen-Schilling-Auftrag für die Betriebsorganisation des AKH an die sogenannte Abo ging, dass dieser Auftrag nicht ordentlich ausgeschrieben worden sei, dass das Angebot der Abo krass überhöht und dass die Leistungen nicht im geforderten Umfang erbracht worden seien.
Hinter dieser Abo verbirgt sich eine Arbeitsgemeinschaft, die von der Firma Ökodata, einer Gründung der nicht ganz unbekannten Wiener Steuerberatungskanzlei Consultatio, dominiert worden war.
Richter Paul Weiser sagte heute in seiner Urteilsbegründung, es sei nicht nachzuweisen gewesen, dass die beiden damaligen AKH-Manager Winter und Schweiger sich durch die Auftragsvergabe an die AWO persönlich bereichert hätten.
Und was das überhöhte Angebot der AWO betrifft, meinte Weiser, es sei nicht ungesetzlich, einen hohen Gewinn zu erzielen.
Ob die Leistungen im geforderten Umfang erbracht worden seien, lasse sich so weise überhaupt erst dann feststellen, wenn das AKH seinen Betrieb aufgenommen haben wird.
Und das wird noch mindestens bis zum nächsten Jahrzehnt dauern.
Ob bis dahin alle strafrechtlichen Aspekte dieses Neubaus dann geklärt sein werden, das lässt sich derzeit noch nicht absehen.
Ein Bericht von Fritz Besata.
Für einige Aufregung gesorgt hat die gestrige Ankündigung von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf.
Die ÖVP wolle am 1. und 2.
Juli in der Panzertruppenschule 12-Achsing in Niederösterreich eine Art ÖVP-internes Camp David-Treffen abhalten, bei dem der Bundesparteivorstand und die ÖVP-Landeshauptleute die Situation des österreichischen Bundesheeres und der Landesverteidigung besprochen werden sollen.
Graf hatte darauf hingewiesen, es gebe für den Veranstaltungsort eine Zusage von Armeekommandant Philipp und dieser werde auch bei dem Treffen referieren.
Gestern Nachmittag gab es auf diese Ankündigung dann eine heftige Reaktion von Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager.
Frischenschlager stellte klar, er werde einen Missbrauch von Bundesheerkasernen für parteipolitische Zwecke verhindern.
Parteipolitische Betätigung sei gemäß § 46 Absatz 3 des Wehrgesetzes verboten.
Und auf diese Aussendung Frischenschlagers folgte dann eine Aussendung der ÖVP.
Frischenschlager stehe daneben, hieß es da, Armeekommandant Philipp habe die Zusage für das ÖVP-Camp David in Zwölfwaxing erteilt und überdies handele es sich dabei um keine parteipolitische Veranstaltung.
Darauf folgte dann wieder eine Replik und zwar von Armeekommandant Philipp selbst.
Philipp stellte fest, er habe zwar seine Zusage für ein Referat gegeben, über den Ort der Veranstaltung sei in seinem Telefonat mit Generalsekretär Michael Graf nicht gesprochen worden.
Soweit zur Ausgangslage.
Hören Sie dazu nun Kommentarpresse-Stimmen.
Die Inlandspresse-Schau hat Ernest Hauer zusammengestellt.
Für Hans Rauscher im Kurier liegt das Zwölf-Axing-Dilemma zumindest teilweise in der Person des ÖVP-Generalsekretärs begründet.
Michael Graf ist ein gescheiter Mensch, der weiß, dass er gescheit ist und gerne möchte, dass auch alle anderen das wissen.
Das führt immer öfter zu Unfällen.
Wenn die ÖVP-Spitze in der Panzertruppenschule Zwölf-Axing die besorgniserregende Lage der Landesverteidigung besprechen wollte, so sei das, meint Rauscher, sachlich in Ordnung.
Aber warum muss Graf dieses Treffen gleich mit dem von Camp David vergleichen?
Was hat das mit den dramatischen Nahostverhandlungen von Jimmy Carter, Menachem Begin und Anwar Sadat zu tun?
Soll ein Friedensabkommen angestrebt werden?
Zwischen wem?
Zwischen Mock und Kreiner?
Der Geist von Camp David ist ein historischer Begriff.
Der Geist von Zwölfaxing klingt wie ein Stück mit Paul Löwinger.
Auf höherem literarischem Niveau siedelt Anneliese Rohrer in der Tageszeitung die Presse ihren Vergleich an.
Fritz von Herzmanowsky-Orlando müsste die jetzige ÖVP erlebt haben.
Für manche Überspitzungen wäre aber selbst die Fantasie des Altmeisters durch Skurrilität unzureichend gewesen, vermutet die Pressekommentatorin.
Hofft Alois Mock nun auf den Geist von Zwölfachsing, um innerparteilich den Frieden in der Abfangjäger- und Verteidigungsfrage herzustellen?
Etwa Eduard Wallnöfer mit Josef Greiner zu versöhnen?
Kater war ein glückloser Politiker.
Ist das Mock nicht Warnung genug, um den Hang mancher VP-Strategen zur Großmannssucht zu stoppen?
Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung diagnostiziert Ilse Brandner-Radinger, es müsse schon schlimm um die Opposition bestellt sein, wenn sie ihre Krise mit der Ausweglosigkeit des Nahostkonflikts vergleiche.
Man hat wohl geglaubt, einen besonders originellen Einfall zu haben.
Doch wer ist der Jimmy Carter, wer der Sadat und wer der Begin der ÖVP?
Mock, Kreiner und Bussek können sich die Rollen aussuchen.
Auf den Zapfenstreich zur Einberufung nach Zwölfachsing braucht die VP-Spitze allerdings wahrscheinlich gar nicht zu warten.
Parteipolitik in Kasernen ist untauglich.
Mock zum Trost, auch vom echten Camp David ist nicht viel übrig geblieben.
Anders als die zitierten unabhängigen bzw.
sozialistischen Zeitungen geht das ÖVP-Volksblatt auf den Geist von Zwölfachsing und auf die Camp David-Assoziationen nicht ein.
In einer Titelzeile heißt es dort, FP initiiert Wirbel um Camp David der ÖVP.
Und Volksblatt-Redaktionsunikum Jokl meint,
mit deutlicher Zielrichtung auf den Verteidigungsminister.
Pech, dass der MOK und die ÖVP-Landeshauptleitkanne S. Eßler wieder Räder waren.
Dann dürften sie nämlich sicher in eine österreichische Kaserne.
Das war die Inlandspresse-Show von Ernest Hauer.
Zu den Stichworten Zwölfachsing und Camp David.
ÖVP-Genauseger der Michael Graf sah sich heute veranlasst, zu diesem Thema kurzfristig ein weiteres Pressegespräch einzuberufen.
Gisela Hopfmüller informiert.
Mit dem Vorwurf, Armeekommandant Philips sage die Unwahrheit, setzte heute ÖVP-Generalsekretär Michael Graf die Diskussion um den geplanten ÖVP-Bundesheer-Gipfel in der Panzertruppenschule in Zwölfaxing fort.
Entgegen der gestrigen Erklärung Philips habe er, Graf, sehr wohl bei seinem Telefonat am 13.
Mai mit dem Armeekommandanten auch über den Veranstaltungsort Zwölfaxing gesprochen und von diesem auch eine Genehmigung erhalten.
Graf nannte dazu zwei Zeugen.
Oberstaatsanwalt-Stellvertreter Fiedler und Mag.
Ickrad, die mit der Organisation der Veranstaltung betraut sind, bestätigten in der Pressekonferenz auch, Graf habe Philipp telefonisch auf 12-Axing angesprochen.
Und Graf dann weiter, noch gestern habe er in einem Telefonat mit Philipp nach der Aussendung des Verteidigungsministers bestätigt erhalten, dass alles wie besprochen in Ordnung sei.
Graf heute?
Es ist selbstverständlich das Recht des Verteidigungsministers als des Vorgesetzten,
Nun etwa auch den Armeekommandanten zurückzupfeifen, wenn er meint, dass diese Zustimmung nicht gut oder nicht richtig oder nicht gesetzmäßig war.
Es erteilt ja auch der Justizminister den Staatsanwälten am laufenden Band Weisungen.
Warum soll der Verteidigungsminister den Generälen nicht Weisungen erteilen?
persönlich tief enttäuscht und betroffen darüber, dass ein so hoher Offizier wie der General Philipp nicht zu seinem Wort steht und dass er nicht die Courage aufbringt, wenn dann womöglich ein politischer Buschgawi herauskommt, sich zu seinen vielleicht auch vorschnell gewesenen Erklärungen zu bekennen.
Zu dem inhaltlichen Argument des Verteidigungsministers, parteipolitische Veranstaltungen in Bundesheerkasernen seien laut Wehrgesetz verboten, sagte Graf, dass der § 46 des Wehrgesetzes verbietet auf im militärischen Bereich wörtlich nach außen in Erscheinung tretende parteipolitische Betätigung wie Versammlungen oder Kundgebungen.
Es ist nun nicht unsere Absicht, dort unter den Soldaten des Bundesheeres in
12-Axing eine parteipolitisch werbende Tätigkeit zu entfalten, sondern unser Parteivorstand und die Landeshauptleute wollen sich über den Zustand des Bundesheeres auch an Ort und Stelle informieren und darüber beraten.
Frage an Graf, wie werden Sie nun den Geist von 12-Axing wieder los?
Welche Konsequenzen gibt es für Sie, wenn Verteidigungsminister und Armeekommandant den ÖVP-Gipfel in der Panzertruppenschule nicht zulassen?
Dann werden wir es woanders machen.
Und ob wir uns der Dienste des Herrn Armeekommandanten bedienen, werden wir uns auch noch überlegen.
Und damit gebe ich zurück zum Studio des Mittagsschurnals.
ÖVP-Generalsekretär Graf wirft also Armeekommandant Philipp vor, die Unwahrheit in Sachen Zwölfachs hingesagt zu haben.
Roland Adrowitzer hat nun bei mir im Nebenstudio General Philipp direkt am Telefon.
Ja, Herr General, grüß Gott, Sie haben, glaube ich, die Aussagen von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf mitgehört.
Er hat Sie der Unwahrheit geziehen.
Wie kommentieren Sie diese Aussage?
Ja, ich möchte sagen, ich verstehe nicht, warum man mich als Militär und für die Armee verantwortlichen Kommandanten in eine für mich nicht durchschaubare Situation einer Konfrontation mit einer politischen Partei bringen will.
Ich kenne mögliche Motive nicht und sollte es welche geben, ich kenne es.
Ich möchte sie auch gar nicht kennen.
Ich erkläre noch einmal.
Vor zwei Tagen hat der Generalsekretär Dr. Graf mich angerufen.
Er hat am Anfang sogar gesprochen von einer Gratulation meines Verhaltens gegenüber der Darstellung der Landeshauptleiter bei der Landeshauptleiterkonferenz.
Und dann hat er gesagt, und das wundert mich, dass sich das alles jetzt anders darstellt, und ich habe hier Gesprächsnotizen gemacht, dass es, ob ich behilflich sein könnte, bei einer Art Bestandsaufnahme und Meinungsbildung für Spitzenpolitiker ein reines, internes Referat zu halten.
Von einem Parteivorstand und von einem Bezug zu einem internen Bericht über Zustandsmeldung der Armee war keine Rede.
Ich habe dem zugestimmt.
Und da hat man mir gesagt, als Zeit käme der 1. oder 2.
Juli in Frage, man müde mir aber alle näheren Details noch nennen.
Von einem Ort Panzertruppenschule 12-Achsing ist nie die Rede gewesen.
Ich hab mich mittlerweile auch erkundigt beim Kommandanten der Panzertruppenschule in Zwölfachsing.
Da hat niemand vorher angefragt und ich kann mir nicht vorstellen, dass mir der Generalsekretär Dr. Graf einen Ort vorschlägt, ohne dass er vorher dort rückgefragt hätte.
Nun hat Dr. Graf heute zwei Zeugen für dieses Gespräch genannt.
In diesem Gespräch soll der Name Zwölfachsing gefallen sein.
Einer dieser beiden Zeugen ist sogar Staatsanwalt.
Wie erklären Sie sich dann diese Nennung der beiden Zeugen?
Ich kann mir das nicht erklären.
Ich kann mir das nicht erklären.
Ich bedauere, dass ich selbst nicht Zeugen habe.
Mein einziger Zeug ist mein Gedächtnis und ich frage mich, warum ich nicht am Abend, wie ich meinem Minister Bericht erstattet habe darüber und ihm gesagt habe, dass ich dorthin gern Referat halten werde.
nicht gleichzeitig den Ort dazu gesagt hätte, wenn er mir bekannt gewesen wäre.
Herr Armeekommandant, Dr. Graf hat heute von einem zweiten Telefonat gesprochen, das es nach der Aussendung von Verteidigungsminister Frischenschlager zwischen ihm und Ihnen gegeben haben soll.
Und in diesem Telefonat hätten Sie erklärt, es sei alles wie besprochen in Ordnung.
Das stimmt, aber nur erstens einmal, dass ich ein Telefonat gehalten habe.
Bei diesem Telefonat habe ich gesagt, dass der Ort Zwölfachsing bei unserem ersten Gespräch nicht gefallen ist.
Da hat der Generalsekretär Dr. Graf zu mir gesagt,
Er hätte einen Zeugen dafür, sage ich.
Das wundert mich, ich kann es mir nicht vorstellen.
Aber, habe ich gesagt, ich werde versuchen, die Sache in Ordnung zu bringen.
Ja, Herr General, vielen herzlichen Dank für dieses Live-Telefonat und ich gebe damit zurück an Udo Bachmeier.
Die Fragen an General Philipp hat Roland Atrowitz ergerichtet.
Nächstes Thema Fußballfieber.
Holland soll wieder einmal, zumindest für die Fußballfans, zum Schicksal für eine österreichische Mannschaft werden.
War es gestern die Nationalmannschaft der Holländer, die mit einem 1 zu 0 Sieg über Ungarn den Österreichern die letzte Chance für eine Weltmeisterschaftsqualifikation nahm, so ist heute Rotterdam der Austragungsort für das Europacup-Finale der Pokalsieger Rapid Wien gegen Everton Liverpool.
Für die Wiener ist allein schon der Einzug in dieses Finale der größte Erfolg in ihrer Vereinsgeschichte.
Ein Sieg über die Briten ist schon ein Wunschtraum.
In allen Wetten und Prognosen gilt Everton als klarer Favorit.
Die holländische Polizei steht nach dem turbulenten Papstbesuch fast nahtlos wieder vor einer schweren Bewährungsprobe.
Wie die Stimmung mehrere Stunden vor dem Spiel ist und was sich bisher in der holländischen Hafenstadt abspielte, das berichtet jetzt Manfred Kronsteiner aus Rotterdam.
Auf dem Rotterdamer Zentralbahnhof sind die ersten Chöre britischer Schlachtenbummler zu hören.
An die 25.000 erwarten Anhänger werden es im Laufe des heutigen Nachmittags noch werden.
Sie kommen größtenteils in unorganisierten Haufen an, siegessicher, aber zum Teil noch ohne Matchkarten.
In der Gruppe martialisch, kleinlaut vor dem Mikrofon.
Werden sie Schlägereien provozieren, wie das bei britischen Fans zum guten Ton zu gehören scheint?
Nein, das habe ich nicht vormeint, ein in den blau-weißen Clubfarben gekleideter Fan.
It's not in my mind.
Win or lose.
Wenn ich verliere, sagt er tatsächlich, und nicht etwa, wenn Everton verliert.
Wenn ich verliere, mache ich keine Schwierigkeiten, ich gehe zurück ins Hotel und kaufe mir ein paar Drinks.
Der Großteil der 16.000 erwarteten Rapid-Fans kommt erst am Nachmittag an.
Einzelne Wiener Fußball-Touristen mustern erschreckt die Anhänger des gegnerischen Klubs.
Haben sie Angst?
Eigentlich schon irgendwie.
Es kann hart werden.
Schauen wir mal, wie's aussieht.
Haben Sie schon ein Quartier gefunden?
Ja, Bahnhof oder U-Bahn.
Sie haben schon öfters gefragt bei der Informationszentrale für die Touristen?
Ja, gefragt, aber die geben nix her.
Einfach, weil sie wollen nix hergeben, weil sie haben wirklich nix.
Ich glaub nicht bei der Größe der Stadt.
Rapid-Fans sollen nämlich, was die Quartiere betrifft, aus der City weitgehend herausgehalten werden.
Sie sollen sich im Süden der Stadt aufhalten.
Die anderen Bezirke sind für Everton-Fans reserviert.
Das gehört zu den Sicherheitsmaßnahmen, die auch im Stadion gelten.
Die Nordsektoren für Everton, die Südsektoren für Rapid-Anhänger.
1200 blaue Polizei-Uniformen säumen den Weg zum Feyenoord-Stadion.
Sie wachen darüber, dass sich die Rapid-Fans und die Everton-Anhänger nicht zu nahe kommen.
Denn Ausschreitungen mit bis zu 50 Verletzten sind in Rotterdam bei Spielen englischer Klubs schon vorgekommen.
Schwachstellen sieht der verantwortliche Polizeikommissar Jaap K.
in folgenden Punkten.
Das ist am Mittag, wenn eine ganz große Menge von österreichischen und englischen Fans nach dem Stadion gehen wollen.
Wir fürchten das Moment.
Dann später fürchten wir den Ablauf des Spiels.
weil es diesmal unmöglich ist, das Konzept, die Fans getrennt zu halten, durchzuführen, weil die unterschiedlichen Züge am selben Bahnhof kurz nacheinander abfahren.
Die neuesten Polizeimeldungen über die Sicherheitsmaßnahmen werden in einer Rotterdamer Tageszeitung übrigens wie Sondermeldungen von der Front gebracht und der Autor der Glosse fragt, sind wir im Krieg?
So abwegig ist die Frage gar nicht, wenn man einige der britischen Fans betrachtet, die ihren Clubfarben Blau bereits Stunden vor dem Spiel alle Ehre machen.
Passen Sie auf, sagt ein Polizist zu mir, heute wird's noch was geben.
Ich hoffe, dass ihn sein Gefühl trügt.
Manfred Grundsteiner zur spannungsgeladenen Erwartungshaltung vor dem Match Rapid Everton.
Der ORF berichtet aus Rotterdam ab 20.10 Uhr in FS2.
Ö3 bringt ab 20.15 Uhr Live-Einblendungen und überträgt ab 21.10 Uhr direkt.
Den Einzug der Elektronik ins tägliche Leben werden nächstes Jahr 20.000 Wiener Telefonkunden erleben.
So viele werden nämlich an das neue digitale Wählsystem angeschlossen, und zwar im Bereich des Wählamtes Krugerstraße in der Wiener Innenstadt und 3 Hufeisengasse im 9.
Wiener Gemeindebezirk.
Bis knapp über die Jahrtausendwende sollen dann alle österreichischen Telefonanschlüsse am vollelektronischen Vermittlungsnetz hängen.
Die Elektronik im täglichen Leben des Telefonkunden bringt eine Reihe neuer Möglichkeiten, erfordert aber zumindest in der Umstellungsphase mehr Kenntnisse und Fertigkeiten, damit alle Möglichkeiten auch genützt werden können.
Wie es mit dem Telefon in den nächsten Jahren für die Österreicher weitergeht, war eines der Themen einer Tagung der Post in Neusiedl am See im Burgenland unter dem Titel Mikroelektronik und Telekommunikation.
Herbert Huter hat sich das Telefon der allernächsten Zukunft näher angesehen.
Das Telefon der Zukunft ist selbstverständlich ein Tastentelefon, aber zum Unterschied vom Komforttelefon, das man auch jetzt schon erhält, kommt es nicht mehr mit zwölf Tasten aus, man braucht 16 Tasten.
Der elfte und zwölfte Taste beim Komforttelefon dient ja dazu, eingespeicherte Rufnummern zu aktivieren, das heißt, nochmals zu wählen, ohne jedes Mal wieder die komplette Zahlenfolge eintasten zu müssen.
Eine Zahlenfolge, die ja im Zeitalter des automatischen Wählverkehrs fast rund um die Welt schon 15 Ziffern und mehr umfassen kann.
Wer nun die 16 statt der bisher 12 Tasten sinnvoll bedienen will, der muss schon einiges dazulernen.
Nehmen wir als Beispiel die sogenannte Anrufumleitung.
Bei diesem Dienst werden ankommende Anrufe zu einem anderen, vorprogrammierten Anschluss umgeleitet.
Dazu muss man zunächst einmal das Wählamt davon verständigen, unter welcher Nummer man erreichbar sein will, wenn das eigene Telefon nicht besetzt ist.
Diese Ausweichnummer wird im Rechner des Wählamtes gespeichert.
Will man die Anrufumleitung aktivieren, so muss man einen Buchstaben- und Zifferncode in das eigene Zukunftstelefon hineintasten.
Einen etwas anderen Code muss man abermals über die Tasten jagen, wenn man wieder daheim und telefonisch erreichbar ist.
Bei den Gebühren sieht das so aus, dass für die Weiterleitung eines Anrufes der Teilnehmer den Tarif vom eigenen zum Zielanschluss während der Umleitung zu zahlen hat.
Das kann ein Ortstarif ebenso sein wie ein Ferntarif.
Diese Anrufumleitung gibt es an sich schon jetzt.
Zusätzlich zu den Gesprächsgebühren ist aber eine monatliche Gebühr von 500 Schilling zu entrichten, damit die Post diesen Dienst überhaupt bereitstellt.
Beim elektronischen Telefon fällt diese Gebühr weg, weil dieser Dienst ja schon im Gesamtsystem eingebaut ist.
Will ich vom Telefon meine Ruhe haben, so kann ich über einen weiteren Buchstaben- und Zifferncode dem Wählamt auch auftragen.
Wenn jemand anruft, möge man ihn bitte ausrichten, ich möchte überhaupt nicht gestört werden oder ich bin erst später erreichbar.
Auch diesen Dienst gibt es schon heute, nur fällt künftig bei der Einführung der Elektronik das Ausfüllen eines entsprechenden Antragsformulares weg.
Das waren zwei Beispiele von den neuen Telefondiensten, die beim elektronischen Wählsystem ins Haus geliefert werden, sofern man nicht nur einen ganzen Anschluss eineigenen, sondern auch ein neues Telefon mit 16 Drucktasten gegen eine monatliche Miete von etwa 20 Schilling hat.
Die Voraussetzung für all diese Neuerungen ist aber wie gesagt ein ganzer Anschluss, der an sich schon das Besetztzeichen weniger oft hören lässt als etwa bei einem Viertelanschluss.
Dafür gibt es aber dann gleich zwei Sorten von Besetztzeichen.
Das eine Zeichen signalisiert dem Anrufer, dass der gewünschte Gesprächspartner gerade selber spricht.
Und trotz elektronischen Anklopfens, auch das wird es in Form eines Piepszeichens geben, das Gespräch nicht übernehmen will oder kann und die zweite Sorte vom Besetztzeichen ertönt dann, wenn die Leitung überlastet ist.
Aber macht nichts, ein Druck aufs Knöpfchen bringt das Zukunftstelefon gleich dazu, die Nummer nochmals von selber zu wählen.
Zumindest also werden die Fingerkuppen geschont, wenn man die Wählscheibe nicht mehr drehen muss.
Das waren einige Beispiele über die Möglichkeiten des zukünftigen Telefons.
Möglichkeiten, die noch lange nicht am Ende sind.
Nur der Computeranschluss ist halt doch noch Zukunftsmusik.
Wie geht nun die Umstellung im nächsten Jahr vor sich?
Von den beiden vorgesehenen Wählämtern in Wien werden je 10.000 Anschlüsse an das elektronische System angehängt.
Es sind dies Teilnehmer, die entweder schon einen ganzen Anschluss haben oder zumindest beantragt haben.
Mehrere tausend Telefonkunden bleiben vorerst noch am alten System angeschlossen.
Man will schrittweise vorgehen und Zwangsbeglückungen vermeiden.
Stattdessen setzt man auf gezielte Werbung für ganze Anschlüsse.
Zumindest dort, wo die Post solche herzustellen imstande ist.
1987 sollen zwei weitere Wiener Wählämter elektronisch werden.
1988 beginnt man in Linz und in Graz.
Und bis zum Jahr 2000 etwa sollen allen österreichischen Telefonkunden die Segnungen der Elektronik offenstehen.
Es werden dann 5,4 Millionen sein, so schätzt die Post.
Das sind doppelt so viele wie heute.
Informationen von Herbert Huthar.
12.43 Uhr ist es gleich.
Der französische Maler, Bildhauer und Architekt Dubuffet ist am Sonntagnachmittag im Alter von 84 Jahren in Paris gestorben.
Wie es heute von Seiten seiner Angehörigen mitgeteilt wurde, erlag er einem Herzanfall.
Dubuffet, dessen Stil während seiner langen Karriere immer wieder Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen war, ist mit seinen Werken in den größten Museen und Galerien vertreten.
Hören Sie den folgenden Nachruf von Heidi Grundmann.
1981 hat das Museum des 20.
Jahrhunderts in Wien das Werk des damals knapp 80-jährigen Jean Dubuffet in einer großen von der Akademie der Künste in Berlin zusammengestellten Retrospektive vorgestellt.
Ein Unterfangen, das nicht ganz einfach war.
Denn obwohl Dubuffet, der neben Malerei auch Musik, Sprachen, Literatur und Philosophie studiert hat,
sich zuerst gegen die Kunst entschied, stattdessen schließlich als Weinhändler tätig wurde und sich erst 1942 ganz der Malerei zuwandte, hinterlässte ein ungewöhnlich vielfältiges und reichhaltiges Werk.
Dubuffet, der Maler, der Bildhauer, der Zeichner, der Schamane, der Schriftsteller, der Poet, der Philosoph,
Der Kulturkritiker, der Musiker, der Komponist, der Architekt war denn auch der Forschungsgegenstand der Kunstwissenschaftler, die die Retrospektive und den Katalog von 1980 zusammengestellt haben.
Und die Katalog-Stichworte des Werkverzeichnisses der Ausstellung rufen denn auch die Breite und Poesie des Dubuffetschen Werkes ins Gedächtnis.
Da heißt es Stadt- und Landmarionetten, Portraits viel schöner als sie glauben, Alas Rosen, Wüstenclowns,
groteske Landschaften, Damenkörper, Landschaftstische, Landschaften des Geistes, philosophische Steine, strahlende Erden, Wildbäche, Schmetterlingsflügel, metaphysische Gestalten und Landschaften, kleine Standbilder des unsicheren Lebens, Entwürfe und Modelle für Architektur und monumentale Skulpturen, realisierte Architektur und monumentale Skulpturen, Erzählungen über Zeichen, Gedächtnistheater, Weltlust und musikalische Versuche.
Zu diesen musikalischen Versuchen wurde Dubuffet von dem dänischen Maler Asger Jorn angeregt, mit dem zusammen er sein erstes Tonbandgerät kaufte.
Du te joues des plaisants gamins, du menton glabre de l'ancien,
mit Sorge, mit Sorge, mit Sorge,
Einen ganz wichtigen Einfluss hatte und hat Dubuffet durch seine schon legendäre Sammlung dessen, was er La Brue genannt hat.
Die Kunst von Nicht-Künstlern, von Kindern, von Kranken, von Außenseitern aller Art.
Dubuffets vehemente praktische und theoretische Verweise auf die vielfältigen künstlerischen Äußerungen außerhalb dessen, was er die schmale Radspur der kulturellen Kunst, der anerkannten Kunst des Kunstbetriebes nannte, ist heute aktueller denn je.
Dubuffet selbst schrieb zu diesem Problem,
Die Anziehungskraft der schmalen Radspur, die den Ort der kulturellen Kunst bildet, ist so stark, dass Produktionen, die andere Wege einschlagen, nicht einmal wahrgenommen werden, so als wären sie in einem Überschallraum.
Diese Werke haben nur das eine gemeinsam, sie ignorieren die schmale und willkürliche Furche, die die gewöhnliche Kunst zieht, und sie bahnen sich ihren Weg in der Freiheit der unermesslichen Landstriche, die die Straße der Kultur derart hat verkommen lassen, dass sie ihre Existenz vergessen hat.
Der französische Maler, Bildhauer und Architekt Dubuffet ist gestorben.
Sie hörten einen Nachruf auf ihn von Heidi Grundmann.
12.46 Uhr ist es mittlerweile geworden, eine Minute nach dreiviertel eins.
Wir kommen jetzt wieder zurück zum Festakt im Schloss Belvedere in Wien aus Anlass des 30-Jahr-Jubiläums der Staatsvertragsunterzeichnung.
Nach den Ansprachen von Ex-Bundeskanzler Kreisky und Außenminister Graz waren die Jubiläumsreden der Außenminister der Unterzeichnerstaaten des österreichischen Staatsvertrags angesetzt und dann abschließend auch die des österreichischen Bundeskanzlers Sinovac.
Darüber nun ausführliche Informationen von Harry Sichrovsky.
Der zweite Teil des Festaktes stand, wie gesagt, im Wiener Belvedere, vor allem im Zeichen der Grußadressen der Außenminister der vier Signatarstaaten des österreichischen Staatsvertrags.
Den Reigen eröffnete der sowjetische Außenminister Andrei Gromyko.
Der betonte, dass es durch Verhandlungen möglich sei, auch schwierigste und komplizierteste Probleme zu lösen.
Und Gromyko knüpfte dabei gleich höchst aktuell an.
Eine solche Zusammenarbeit zwischen Staaten mit unterschiedlichen Gesellschaftssystemen scheint in der jetzigen besorgniserregenden Zeit wichtig und notwendig.
Nur durch gemeinsame Anstrengungen aller Staaten und Völker und aller friedliebenden Kräfte kann das Abgleiten der Welt in ein nukleares Inferno verhindert werden.
Was die Sowjetunion betrifft, so wird sie sich zusammen mit ihren Freunden und Verbündeten auch in Zukunft darum bemühen, die internationale Entspannung wiederherzustellen und zu vertiefen.
wahnsinnige Wettrüsten zu stoppen und danach auch rückgängig zu machen und dessen Ausdehnung auf den Weltraum nicht zuzulassen.
Nach einer Würdigung Österreichs durch Gromyko folgte der amerikanische Außenminister Schulz, der es auch nicht verabsäumte, direkt an seinen sowjetischen Kollegen anzuschließen.
Der Staatsvertrag, und das war interessant, dass Außenminister Gromyko jetzt gerade gesagt hat, zu diesem selben Punkt.
Der Staatsvertrag, den wir heute feiern, war nicht ein Sieg einerseits über die andere, sondern ein Sieg für alle.
Ein Sieg für die Vernunft und den Frieden.
Wir dürfen nicht vergessen, wie lange es gebraucht hat, dass man eine Übereinkunft über den Staatsvertrag erreichte.
Die Jahre der Verhandlungen gingen ins Land und es waren viele, die die Verhandler als Bürokraten verurteilten, die sich Zeit ließen.
Aber die Geduld war erfolgreich letztlich.
Das ist die Lektion, die wir in unseren Verhandlungen mit der Sowjetunion hier in Wien und in Genf wiederholt sehen möchten.
Schulz erklärte, dass sich Österreich von der Insularität zur aktiven Neutralität entwickelt habe und würdigte vor allem die Rolle Österreichs in der ONA und in der Flüchtlingshilfe.
Auch der britische Außenminister Howe stellte das Beispiel des Staatsvertrags als Modell für alle Probleme heraus, die zwischen Ost und West anstehen.
Für einen Erfolg auf diesem Gebiet seien zwei Voraussetzungen unerlässlich, realistische Ziele und gemeinsame Interessen.
Beides habe sich bei der Verwirklichung des österreichischen Staatsvertrags erwiesen.
Frankreichs Außenminister Dumas erinnerte an die Worte des damaligen Bundespräsidenten Körner, der erklärt hatte, dass nun endlich der Tag der vollen Freiheit für Österreich angebrochen sei.
Dumas war auch der einzige unter den Außenministern, der die Taten und den Mut der österreichischen Widerstandskämpfer und KZ-Opfer würdigte.
Nun folgte ein kurzes musikalisches Zwischenspiel aus einer Serenade von Beethoven.
Und dann ergriff Bundeskanzler Sinovac das Wort zur Schlussansprache.
Wir haben uns entschlossen, den 30.
Jahrestag der Unterzeichnung des Staatsvertrages
in breiterem Rahmen zu feiern und ich bitte Sie, in diesen Feierlichkeiten nicht nur die Lust des Österreichers am barocken Spektakel und seine Neigung zur Selbstdarstellung zu sehen.
Aber natürlich ist ein solcher Jahrestag, eine solche Feierstunde auch Symbol und Ausdruck einer kollektiven Identität und darum an sich gut und nützlich.
Doch verbanden wir damit auch eine politische Absicht, nämlich die Bedeutung des Staatsvertrages und der österreichischen Neutralität im Geflecht der internationalen Beziehungen in den Vordergrund zu stellen und daran auch unsere Aufgabe zu definieren, nämlich die innere Funktion im internationalen Zusammenwirken der Staaten, die wir haben.
Das findet schon einen gewissen Ausdruck im Kreis der hier anwesenden Gäste.
Unter uns sind heute nicht nur die Außenminister der Signatarstaaten, sondern auch die Außenminister der österreichischen Nachbarstaaten.
Damit wollen wir zum Ausdruck bringen, dass wir die Bedeutung des Staatsvertrages und der österreichischen Neutralität in einem größeren Rahmen beleuchten wollen, nämlich
die Bedeutung nicht nur für Österreich, sondern auch für die Region und letzten Endes für die internationale Ordnung, die wir alle gemeinsam seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgebaut haben."
Das Beispiel Österreichs zeige, sagte der Bundeskanzler, dass es sehr wohl möglich sei, die Suche nach gemeinsamen Lösungen über bestehende Differenzen zu stellen.
Der Festakt wurde mit der Bundeshymne beendet.
Die Filmfestspiele in Cannes haben ihre Halbzeit erreicht.
Insgesamt werden bei diesem Vor-Venedig-und-Berlin-größten Filmfestival der Welt in knapp zwei Wochen 600 Filmneuheiten präsentiert.
Im Wettbewerbsprogramm war indirekt auch heuer Österreich vertreten und zwar mit Istvan Zabos Oberst Redl-Film, der als ungarischer Beitrag lief.
Mit einer ersten Zwischenbilanz aus Cannes melden sich Karin Bauer und Hans Langsteiner.
Spätestens wenn ein Pulk von 20 Flugzeugen über die Korsett von Cannes dröhnt mit langen Schriftbändern hinter sich, die nichts anderes verkünden als die komplette Besetzungsliste irgendeines Santa-Claus-Spektakelfilms, der heuer zu Weihnachten von Amerika aus die Kinos der Welt heimsuchen wird.
Spätestens dann also weiß man es.
Hier ist die Filmwelt noch in Ordnung.
Mag das Festival von Venedig dem schwierigen Kunstfilm huldigen,
mag die Berlinale problembewusst Politisches forcieren, hier in Cannes gilt's noch dem Kintop.
Groß, bunt und leicht vulgär.
Ohne Scheu vorm Geld und dem alleserdrückenden Hollywood-Export, der denn auch Markt wie Wettbewerbsprogramm beherrscht.
Große Gefühle sind wieder gefragt und exotische Themen.
Japan und missgestaltete Jugendliche sind heuer als bekannter Prickel gerade gut genug.
Krimis und sogar wieder Western gibt es zu bestaunen,
Und als würden Kinokrise und neue Medien in der berühmten fernen Galaxis sich ereignen, huldigt Cannes auch 1985 seinen Stars und seinen kleinen, aber so effektvollen Skandalen.
Da ist zum Beispiel Mask, der jüngste Streifen von Peter Bogdanovich, einst mit der Last Picture Show Mitbegründer des neuen Hollywood.
Weil der Produzent acht Minuten aus seinem Film geschnitten und dem Rest eine Musikkulisse nach eigenem Geschmack verpasst hat,
agitierte Bogdanovich auf einer eigens einberufenen Protestpressekonferenz gegen seinen eigenen Produzenten und gegen Praktiken künstlerischer Enteignung, die, wie er sagt, in Europa, etwa in Frankreich, undenkbar wären.
Die Maske ist leider ein sehr gutes Beispiel für die Unterschiede zwischen den Künstlerrechten in Amerika und den Künstlerrechten in Frankreich.
Und ich glaube nicht, dass das, was uns auf diesem Bild passiert,
Mask, auf Deutsch Maske, erinnert vom Inhalt her sehr an den Elefantenmenschen.
Denn auch in Maske geht es um einen extrem körpergeschädigten Jungen, der äußerlich wegen seines völlig deformierten, maskenähnlichen Gesichtes wie ein Monster wirkt, durch seine Intelligenz und Lebenswürdigkeit aber die Menschen in seiner Umgebung begeistert.
Besonders rührend sind die Szenen zwischen diesem Jungen und seiner Mutter.
Beide Darsteller dieser Rollen, Eric Stolz und die Popsängerin Cher, kommen daher für die Schauspielerpreise in Frage.
Allerdings stellt Teresa Russell für Cher eine starke Konkurrenz dar, denn ihre amüsante Art, wie sie in Insignifikanz das Sexsymbol Marilyn Monroe imitiert, ist ebenfalls eine überzeugende schauspielerische Leistung, wenn auch dieser Film nicht den Erwartungen entsprach, die man in dessen Regisseur Niklas Röck, bekannt durch den Film Wenn die Gondeln Trauer tragen, gesetzt hatte.
Er wollte mit dieser Adaptierung des gleichnamigen Theaterstücks
über die Jahrhundertmythen Merlin Monroe und Albert Einstein aussagen, dass man selbst von derartigen Persönlichkeiten nicht weiß, was sie für Menschen waren.
Genauso wie im Grunde niemand genau darüber Bescheid weiß, wer etwa der eigene Ehemann, die Frau, die Söhne oder die Töchter, der Vater, die Mutter oder die Geliebte in Wirklichkeit ist.
Ich glaube nicht.
Eine der grundlegenden Prinzipien des Films ist, dass niemand wirklich sehr viel über irgendjemanden weiß.
Keine Ehefrau, keine Frau, keine Sohn, keine Tochter, keine Mutter, keinen Vater, keinen Liebhaber.
Sie wissen nicht sehr viel darüber.
Auch Pehlreiter, Clint Eastwoods Rückkehr zum Western, war eher enttäuschend, wenn auch die anwesende Presse dem Amerikaner in seiner dreifachen Funktion als Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent
seines ersten Westerns seit neun Jahren einen triumphalen Empfang bereitete.
Derartige Ovationen sind hier in Cannes eine besondere Spezialität.
Sie wurden außer Clint Eastwood auch Klaus-Maria Brandauer zuteil.
Er gilt als gefeierter Darsteller des Oberst Bredl, bis jetzt als sehr ernstzunehmender Anwärter auf dem Preis als bester Schauspieler.
Brandauer räumte ein, es im Film mit einem Team von Freunden und auch Feinden zu tun zu haben und nicht wie ein Maler nur eigene Farben zeigen zu können.
Drei Minuten vor 13 Uhr bleibt noch Zeit für eine aktuelle Meldungsübersicht.
Österreich.
Die ÖVP hat anlässlich des Staatsvertragsjubiläums eine Erklärung veröffentlicht.
Die Volkspartei erinnert an Staatsmänner wie Fiegl und Raab, die bewiesen hätten, dass mit Zähigkeit und Verhandlungsgeschick und mit dem Glauben an die eigene Sache auch in Zeiten der Spannung Erfolge erzielt werden könnten.
Die opferbereite Haltung des österreichischen Volkes, Patriotismus, Freiheitswille und Vertrauen auf die eigene Kraft müssten auch der heutigen Generation als Vorbild dienen.
Die Kontroversie um die geplante Konferenz des ÖVP-Bundesparteivorstandes und der Landeshauptleute der ÖVP in der Panzertruppenschule Zwölfaxing hält an.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf erklärte, Armeekommandant General Philipp habe bei einem Telefongespräch am vergangenen Montag vor Zeugen zugestimmt, dass die Veranstaltung in Zwölfaxing stattfinden könne.
Philipp betonte dagegen neuerlich, er habe sich lediglich zu einem Referat bereit erklärt.
Der Ort Zwölf-Axing sei nicht erwähnt worden.
Im dritten AKH-Prozess sind heute alle Angeklagten Adolf Winter, Gerhard Schweiger, Franz Bauer, Armin Rumpold und Siegfried Wilfling freigesprochen worden.
Das Urteil gegen Siegfried Wilfling aus dem Jahr 1983, das zum Großteil aufgehoben worden war, wurde praktisch erneuert.
Wilfling wurde neuerlich zu zweieinhalb Jahren verurteilt.
Die Vollversammlung der Wiener Ärztekammer hat Primarius Michael Neumann zum neuen Präsidenten gewählt.
Neumann ist Facharzt für Lungenkrankheiten in Wien und medizinischer Leiter des Krankenhauses Grimmenstein.
Luxemburg.
Papst Johannes Paul ist zur weiteren Station seiner Auslandsreise in Luxemburg eingetroffen.
Der Aufenthalt des Papstes in den Niederlanden war von kühlen Reaktionen der Bevölkerung gekennzeichnet.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Unterschiedlich bewölkt, örtlich Regenschauer oder Gewitter.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 28 Grad.
Eine Stunde ausführlicher Mittagsjournalinformation ist damit beendet.
Es ist gleich 13 Uhr.
Einen recht angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.