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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, zum Mittwoch-Mittags-Journal begrüßt Sie Werner Löw.
Die geplanten Beiträge der kommenden Stunde zum Thema EG, Konflikt innerhalb der belgischen Regierung über den Österreich-Bremser Außenminister Eiskens und der ÖVP-Bauernbund fordert jährlich drei Milliarden zur Absicherung der Bauern gegenüber dem EG-Binnenmarkt.
Aus dem Inland außerdem Jungsozialist Gusen Bauer zu den Waffenexporten, ein Pressegespräch des freiheitlichen Klubobmanns Guga Bauer und was bringen internationale Filmproduktionen mit Schauplatz Österreich für unseren Fremdenverkehr.
Weitere Auslandsthemen, die Streiklage in der Sowjetunion und Gorbatschows Gegenrezept, die heutige Präsidentenwahl in Polen, der 10.
Jahrestag der sandinistischen Revolution in Nicaragua und die größte Spielzeugaktion der Geschichte morgen in London.
Im Kulturteil schließlich eine Vorschau auf die übermorgen beginnenden Bregenzer Festspiele.
Zu Beginn der Meldungsüberblick mit den Nachrichten, geschrieben von Georg Schalgruber, gelesen von Josef Wenzlich-Natik.
Sowjetunion.
Staats- und Parteichef Gorbatschow hat zugegeben, dass sich die wirtschaftlichen und politischen Probleme in der Sowjetunion zugespitzt haben.
Die derzeitigen Streiks von mehr als 150.000 Bergleuten in Westsibirien und in der Ukraine seien die akuteste Form der Kritik und der Unzufriedenheit mit der kommunistischen Partei, sagte Gorbatschow.
Die Führungsrolle der Partei sei echt gefährdet.
Gorbatschow hat in diesem Zusammenhang angekündigt, dass mit umfangreichen Importen die Versorgung verbessert werden soll.
Für umgerechnet mehr als 200 Milliarden Schilling sollen Güter des täglichen Bedarfs eingeführt werden.
Die Streiks der Bergleute im westsibirischen Kuzbass, Kohlerevier, dauern nun schon seit zehn Tagen an.
Die Arbeitsniederlegungen im ukrainischen Donbass, dem größten Kohlerevier der Sowjetunion, weiten sich aus.
Heute befasst sich der oberste Sowjet mit einem neuen Streikgesetz.
Polen.
Die beiden Häuser des Parlaments entscheiden heute über die Besetzung des neuen und einflussreichen Präsidentenamts.
Staats- und Parteichef General Jaroselski hat sich nach langem Zögern als Kandidat zur Verfügung gestellt.
Die Kommunistische Partei Polens und ihre Verbündeten haben 54 Prozent der Stimmen im Senat und im Abgeordnetenhaus.
Die Solidarität gibt keine Empfehlungen für das Abstimmungsverhalten bei der Präsidentenwahl.
Griechenland.
Das Parlament hat sich in einer stürmischen Debatte dafür ausgesprochen, die Verwicklung des ehemaligen Ministerpräsidenten Papandreou in den Finanzskandal um den Eigentümer der Bank von Kreta zu untersuchen.
Es wird ein Ausschuss eingesetzt, der auch gegen vier ehemalige Minister ermitteln wird.
Der Koskotas-Skandal hat maßgeblich zur Niederlage der Sozialisten bei der jüngsten Parlamentswahl beigetragen.
Jetzt will das Regierungsbündnis aus Konservativen und Kommunisten alle Verwicklungen aufdecken.
Auch einzelne sozialistische Abgeordnete stimmten für Untersuchungen gegen ehemalige Minister, nicht aber gegen Papandreou.
Papandreou selbst, der ist derzeit auf Hochzeitsreise, hatte den Fraktionszwang für die Abstimmung aufgehoben.
Nicaragua.
In Managua wird heute der 10.
Jahrestag der Sandinistischen Revolution gefeiert.
Etwa 300.000 bis 400.000 Menschen werden dazu erwartet.
Viele Gäste müssen wegen der Wirtschaftsmisere Reise und Aufenthalt selbst finanzieren.
USA.
Der Senat in Washington will auf Kosten des Präsidenten künftig mehr Einfluss auf die Außenpolitik nehmen.
Der entsprechende Gesetzesentwurf ist eine Spätfolge der Iran-Kontra-Affäre.
Weiters sollen Bestimmungen durchgesetzt werden, wonach der Präsident künftig nur 15 Prozent der Botschafterposten mit persönlichen Freunden besetzen darf.
Die Akademie für Diplomatie hat Präsident Bush vorgeworfen, mehrere Auslandsvertretungen von unqualifizierten Personen leiten zu lassen.
Die Kontrollen für den Export von Personal Computern sollen gelockert werden.
Dies gilt sowohl für die Ausfuhren in westliche Länder als auch in Oststaaten.
Der amerikanische Handelsminister sagte, Präsident Bush habe bei seinen Besuchen in Polen und in Ungarn dieser Handelsausweitung den Weg geebnet.
Der amtliche Untersuchungsbericht nach dem Tankerunglück vor Alaska übt scharfe Kritik am Erdölkonzern Exxon.
Für die Katastrophe vom 24.
März und für die danach folgende schwerste Ölpest in der amerikanischen Geschichte sei nicht in erster Linie der Kapitän verantwortlich, sondern die Führung des Konzerns, heißt es in dem Papier.
Die Exxon-Leitung sei arrogant und selbstgefällig.
Sie habe so viele Fehler gemacht, dass es eigentlich schon früher zu einem derartigen Unglück hätte kommen müssen.
Konkret wird angeführt, dass ohne Rücksicht auf die Sicherheit die Tankerbesatzungen verringert und die Schiffsführer nicht ausreichend ausgebildet werden.
Österreich.
Der Pianist und Dirigent Gilbert Schuchter ist 70-jährig in Salzburg gestorben.
Schuchter hat mehr als fünf Jahrzehnte lang das Musikleben Österreichs entscheidend mitgeprägt.
Unter anderem war er ein persönlicher Freund des Komponisten Hans Pfitzner.
Gilbert Schuchter hat viele Jahre eine Klaviermeisterklasse am Salzburger Mozarteum geleitet und sich der Klaviermusik Mozarts und Schubert gewidmet.
Das waren die Meldungen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh im Norden und Osten Österreichs wechseln bis stark bewölkt, zeitweise auch Regenschauer, vor allem an der Alpen-Nordseite.
Im äußersten Westen sowie im Süden jedoch aufgelagert, gebietsweise sogar gering bewölkt.
Schwacher bis mäßiger im Osten lebhafter Wind aus West bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen heute Mittwoch je nach Bewölkung zwischen 17 und 24 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 7 bis 14 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag vielfach heiter, nur im Norden und Osten noch durchziehende Wolkenfelder, kaum mehr Niederschlag.
Abflauender Wind aus Nordwest, Tageshöchsttemperaturen am Donnerstag 18 bis 23, im Westen und Süden bis 26 Grad.
Die Wetterforschung auf übermorgen Freitag, heiter, nur im Nordosten noch wolkig.
Allgemein Temperaturanstieg.
Die Meldungen von 12 Uhr.
Wien, Wolkig, 19 Grad, Westwind 30 Kilometer, Spitzen bis 60.
Eisenstadt, Wolkig, 18 Grad, Westwind 35, Spitzen bis 55.
Sankt Pölten, Heide, 18 Grad, Linz, Wolkig, 17 Grad, Nordwestwind 25.
Salzburg, Wolkig, 18 Grad, Nordwind 20 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck Heiter 18, Bregenz Heiter 19, Graz Heiter 21 und Klagenfurt Heiter bei 20 Grad.
Es war gerade sieben Minuten nach zwölf.
Österreichs Antrag auf Mitgliedschaft in der EG, vorgestern offiziell von Außenminister Mock in Brüssel überreicht, hat jetzt innerhalb der belgischen Regierung einen Konflikt ausgelöst.
Genauer, es ist die erste Reaktion des belgischen Vertreters im EG-Ministerrat, die für Aufregung sorgt.
Außenminister Eiskens hatte als einziger der zwölf EG-Außenminister von der sofortigen Weiterleitung des österreichischen Beitrittsgesuchs an die EG-Kommission abgeraten.
Mit der Begründung, der Neutralitätsvorbehalt in unserem Antrag mache längeres Nachdenken nötig.
Mit dieser, wie es mittlerweile in Belgien heißt, Brüskierung Österreichs löste Eiskens, der erst vor wenigen Wochen auf den langjährigen Außenminister Tindemans folgte, innenpolitische Turbulenzen aus.
Aus Brüssel berichtet Klaus Emmerich.
wie Österreich von zwei Seiten wegen seines EEG-Beitrittsansuchens in Bedrängnis geraten kann, zeigen Entwicklungen der letzten Stunden hier in Brüssel.
Auf der einen Seite geht es innerhalb der diplomatischen Bürokratie der EEG um die förmliche Behandlung unseres Ansuchens, genauer gesagt um die Frage, ob die ständigen Vertreter jener einflussreichen, jedoch weisungsgebundenen Beamten der zwölf Mitgliedstaaten, ob diese mächtigen Spitzendiplomaten im Botschafterrang
grünes Licht geben können für die weitere Behandlung des österreichischen Beitrittsansuchens oder ob der Fall Österreichs hauptsächlich wegen der Neutralitätsfrage bis Herbst vertagt bleibt.
Bestünde nun nicht der Einspruch Belgien, so wäre eine reelle Chance gegeben, dass sich die vielbeschäftigten Botschafter gar nicht mehr lange mit Verfahrensfragen und dahinter steckender Politik befassen,
sondern den einfachsten Weg beschreiten, nämlich morgen im schriftlichen Umlaufverfahren untereinander jenen Beschluss nachvollziehen, den ihre Chefs, die zwölf Außenminister der EG, am Montag dieser Woche nicht zustande brachten.
Damals stand es 11 zu 1 für Österreich und bei dem einen Land hakt es mehr denn je.
Für Belgien nämlich wird der Fall Österreich zu einer äußerst verwickelten Affäre.
Die Koalitionsregierung, hauptsächlich aus Christdemokraten und Sozialdemokraten, steht in diesen Stunden vor einer ernsten außenpolitischen Bewährungsprobe.
Nachdem der sozialistische Vizepremier Willi Klaas in einem Brief an den christdemokratischen Premier Martens, den christdemokratischen Außenminister Eyskens, wegen dessen Einspruch in Sachen Österreich öffentlich angegangen hat, es handelt sich um einen Alleingang, gehen die Wellen der belgischen Politik, die gelegentlich recht bewegt sind, nun hoch.
Premier Martens solidarisiert sich mit seinem Parteifreund Eyskens und die Sozialisten drohen bereits mit Konsequenzen.
Hektische Telefonate in diesen Stunden zwischen den Parteien geraten deshalb so zahlreich, weil in der komplizierten belgischen Innenpolitik jede Partei eigentlich aus drei Gruppierungen besteht.
Einem wallonischen Flügel, in dem natürlich nur französisch gesprochen und auch gedacht wird, einem flämischen Flügel und einem Brüsseler Flügel.
Kompliziert wird die Angelegenheit aus fachlichen Gründen.
Einmal hält sich der Christdemokrat Eiskens an die Linie seines Vorgängers Tindemanns, der wie andere Christdemokraten, übrigens auch starke Kräfte in der bundesrepublikanischen CDU, aus Zweifeln kein Hehl macht, dass im Fall Österreich Neutralität und EG-Vollmitgliedschaft nicht vereinbar sind.
In der Belgischen Tagesverfassung ändert unter parteipolitischen Gesichtspunkten freilich wenig, dass die Sozialisten und Christdemokraten heute spiegelverkehrt argumentieren wie in den 60er Jahren.
Damals waren die Sozialisten Europa skeptisch und die Christdemokraten Europa freundlich.
Heute erscheint es jedenfalls am Beispiel Österreichs umgekehrt.
Hört man sich hier in Brüssel nun zu den Hintergründen um, so fällt das Stichwort vom Sieg des Apparates.
Gemeint ist jene völkerrechtliche Denkschule, die Land auf, Land ab anzutreffen ist, dass die Neutralität Österreichs
schwer vereinbar ist mit einer Vollmitgliedschaft.
Zu ihren Verfechtern zählt hier in Brüssel der ständige Vertreter Belgiens, Botschafter Sköpet.
Als früherer politischer Direktor des belgischen Außenministeriums argumentierte er ähnlich wie seinesgleichen anderswo.
Das schafft nicht nur international Querverbindungen mit Völkerrechtlichen vorbehalten, sondern im konkreten Fall Österreichs eine Art Zangenbewegung der Politiker und der Diplomaten.
Ist doch Mark Iskins als Außenminister gerade einmal einen Monat im Amt auf Rat und Tat seiner bürokratischen Mitarbeiter angewiesen.
Die belgischen Feinheiten werden so zur allgemeinen EEG-Überraschung in diesen Stunden zu einem Monsterproblem.
Es zu lösen ist nun Sache der Belgier.
Die anderen, die den Fall Österreich gern morgen bereinigen möchten, sind auf die Wartebank verwiesen, ebenso wie bereits Österreich.
Klaus Emmerich aus Brüssel und wir bleiben beim Thema EG.
Der Bauernbund der ÖVP hat heute eine neue Rechnung präsentiert, was der Beitritt oder auch der Nichtbeitritt zur EG an zusätzlichen Steuermitteln für die Bauern bedeuten würde, nach Auffassung des ÖVP-Bauernbundes zumindest.
Wolfgang Fuchs berichtet.
Die Argumentation des ÖVP-Bauernbundes klingt einfach.
Um angesichts des EG-Binnenmarktes drohende Benachteiligungen von Österreichs Bauern abzuwenden, gelte es, frühzeitig Maßnahmen zu setzen, unabhängig davon, ob es zu einem Beitritt kommt oder nicht.
Es gehe darum, so die ÖVP-Bauern, die Chancengleichheit für den österreichischen Bauernstand gegenüber seinen bayerischen und Südtiroler Kollegen herzustellen und damit einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten.
Der Konsument profitiere von einem Beitritt, die Landwirtschaft hätte aber beträchtliche Verluste.
Daher sei es gerecht, dass es mehr Geld für sie gäbe, sagte Bauernbundpräsident Alois Derfler.
Es ist halt so, dass wir durch die Preise, durch die agrarischen Erzeugerpreise, eine Verbesserung der bäuerlichen Einkommen nicht sehen.
Das ist ja nicht möglich.
Wir können nicht einfach, weil wir ja die Kosten der Größenordnung nachweisen können,
Und weil ja der Bauer bei Gott dasselbe Recht auf Einkommensschöpfung hat, als irgendein anderer Bürger des Landes, können wir ja nicht sagen, na gut, also die Preise müssen hinauf.
Das hat ja keinen Sinn.
Das ist ja eine unsinnige Forderung.
Dann muss man andere Wege suchen.
Ich habe ja gesagt, deshalb muss man eben auch irgendwie zu quantifizieren suchen, dass der Bauer ja nicht nur ein Erzeuger von Agrarprodukten ist.
eine Landschaftserhalter und Gestalter.
Und das muss halt in solchen Zahlungen, in solchen Leistungen der Öffentlichkeit an den Einzelnen den Ausdruck finden.
Vergleiche mit den Direktförderungen in Bayern zeigen nach Darstellung der Interessensvertreter, dass in der EG gegenüber Österreich der einzelne Bauer mit höheren Direktzahlungen im Ausmaß von 80 bis 90 Prozent rechnen kann.
Weil beispielsweise in Bayern aber viel mehr Betriebe in den Genuss der Förderung kommen, müsste die Subvention von Bund und Ländern rund viermal so hoch sein wie bisher.
Derfler ist klar, dass die Bauernlobby diese Milliarden nicht auf einmal vom Finanzminister und den Finanzlandesräten erhöht bekommen wird.
Naja, das ist unrealistisch, das auf einmal fordern zu wollen.
Wir haben mehrere Jahre Zeit, dann können sie ja langsam aufstuppen.
Das ist uns ja bewusst nicht.
Wird ja auch keine Menschen einfallen, zu sagen, Moment, die drei Milliarden müssen nächstes Jahr da sein.
Davon kann man ja gar nicht reden.
Heuer hofft Dörfler jedenfalls, dass der ÖVP-Landwirtschaftsminister Fischler bei Laziner zusätzliche 300 Millionen Schilling-Direkt-Subventionen für die Bauern loseisen kann.
Ein Bericht von Wolfgang Fuchs war das, es ist jetzt Viertel Eins.
Eine der Folgen der Noricum-Affäre ist ja auch eine neue Grundsatzdebatte über die österreichische Waffenproduktion überhaupt.
Sowohl SPÖ-Chef Kanzler Franitzki als auch ÖVP-Obmann Vizekanzler Riegler haben sich prinzipiell für einen allmählichen Ausstieg, zumindest aus der Großwaffenherstellung, ausgesprochen.
Befürworter einer eigenen österreichischen Waffenproduktion weisen auf den Waffenbedarf des Bundesheeres hin, der allerdings in jedem Fall zu einem Gutteil aus dem Ausland gedeckt werden müsste.
Zu dieser Frage prägt der SPÖ-Zentralsekretär Maritze am Wochenende den Begriff von einem Bundesheer light, also einem Heer ohne schwere Waffen.
Und auf ähnlichen Panzerspuren bewegte sich heute auch der Vorsitzende der sozialistischen Jugend, Alfred Gusenbauer, bei einer Pressekonferenz.
Robert Stoppacher berichtet.
Die vom sozialistischen Zentralsekretär Peter Marizzi zuletzt vertretene Konzeption von einem Bundesheer-Leit, also einer Art abgespeckter Armee, ist kein Alleingang eines Funktionärs, sondern beruht auf recht detaillierten SPÖ-Grundsatzvorstellungen.
Heute bekannte sich auch der Vorsitzende der sozialistischen Jugend, Alfred Gusenbauer, zu diesem Konzept und erläuterte, Das Bundesheer-Leit ist keine militärische Ausstiegsdroge, sondern
So wie beim Zigarettenkonsum.
Alle, die von Memphis auf Memphis Light umgestiegen sind, haben ja nicht zum Rauchen aufgehört.
Und so ist es auch beim Bundesheer Light.
Bundesheer Light heißt nicht Ausstieg aus der militärischen Landesverteidigung, sondern heißt Weiterentwicklung des Milizgedankens und Anpassung der österreichischen Heerestruktur an die sicherheitspolitisch stabilisierte Situation in Europa.
Es geht um strukturelle Reformen, sagt Gusenbauer.
Ein Milizherr nach den Grundsätzen der Raumverteidigung benötige keine Großwaffensysteme, also keine schweren Panzer, keine Panzerhaubitzen, keine Kampfhubschrauber.
Solche Waffenkäufe des Bundesheeres sollten daher unterbleiben.
Und darüber hinaus will der Juso-Chef auch, dass wir unsere schweren Kampfpanzer, insgesamt 170 Stück, verkaufen.
Spätestens seit dem Beschluss über die Anschaffung der Panzerabwehrlenkwaffen, die ja sozusagen ein leichtes miliztaugliches Gerät sind, ergibt sich nicht die Notwendigkeit für das Halten der gesamten Panzerbestände.
Und alleine, wenn man sich dazu entschließen würde, die 50 Stück M60A3 und die 120 Stück M60A1, die derzeit in Umrüstung begriffen sind, also insgesamt 170 Panzer nicht zu verschotten, sondern zu verkaufen, repräsentieren die nach derzeitigen internationalen Berechnungen einen Verkaufswert von 3,7 Milliarden Schillingen.
Diese 3,7 Milliarden Schilling entsprechen übrigens exakt jener Summe, die Verteidigungsminister Robert Lichal für sein nächstes Budget zusätzlich verlangt.
Die Frage, an wen wir die Panzer verkaufen sollten, kann freilich auch Gusenbauer nicht beantworten.
Auf jeden Fall, so fügt er rasch hinzu, müssten dabei die Bestimmungen des Waffenexportgesetzes eingehalten werden.
Aber nicht nur die schweren Panzer, auch die Panzerhaubitzen, von denen erst kürzlich einige Dutzend in den USA angeschafft worden sind, möchte Gusenbauer auf den Markt geworfen wissen.
Und auch die Frage, ob auch die 24 Draken verkauft werden sollen, wie das ja Zentralsekretär Marizzi angeregt hat, gibt sich der Chef der Jungsozialisten eher skeptisch.
Der Zentralsekretär hat in den letzten Wochen ja sehr großes Verkaufsgeschick in anderen Bereichen entwickelt.
Ich halte die Traken für ein sehr schwer verkaufbares Produkt, wenn man weiß, dass der internationale Handelspreis derzeit bei 38 Millionen pro Stück liegt.
In der aktuellen Preisliste seriöser britischer Waffenhändler.
Und wenn man weiß, was die Republik Österreich für diese Traken bezahlt hat.
Ich glaube, der Zentralsekretär wird sich sehr anstrengen müssen, wenn man diese Traken sozusagen zu denselben Preisen wieder verkaufen will.
Weitere Forderungen Gusenbauers im Zuge des Konzepts Bundesheerleit, der Verkauf von Heeresgebäuden und Liegenschaften, Personalabbau im Verteidigungsministerium, Abschaffung der Matura als Voraussetzung für die Offizierslaufbahn, Kommandanten auf Zeit.
Und die Präsenzdiener sollten statt des Taggeldes von 45 Schilling ein Monatsgehalt in der Höhe von etwa 3.000 bis 4.000 Schilling bekommen.
Schließlich noch zum Stichwort Neurekom-Ausschuss.
Im Gegensatz zum Vorsitzenden der jungen Generation in der SPÖ, Christian Tschapp, will Gusenbauer einen solchen Untersuchungsausschuss erst nach dem Gerichtsverfahren.
Und damit zurück zum Studio.
Robert Stoppacher war der Reporter.
Von Gusenbauer jetzt zu Gugerbauer, dem freiheitlichen Klubobmann.
Die jüngsten Pressekonferenzen von Norbert Gugerbauer standen ja ganz im Zeichen seiner Auseinandersetzung mit Finanzminister Latsiner.
Dem ehemaligen Verstaatlichtenminister wirft Gugerbauer ja im Zusammenhang mit der Norikon-Affäre schlicht und einfach Lüge vor.
Latsiner hat eine strafrechtliche Klage angekündigt.
Heute ging es bei Guggenbauer kaum um dieses derzeitige Nummer-eins-Thema der Innenpolitik.
Der Klubobmann betonte nur, dass die gesamte Freiheitliche Partei in dieser Auseinandersetzung hinter ihm stehe.
Die zentralen Themen heute Flemming, Post und Neuwahlen.
Ernest Hauer berichtet.
Den gestrigen massiven Vorstoß von Familienministerin Fleming, die Familienbeihilfe müsste künftig gestaffelt nach der Kinderzahl erhöht werden, findet der freiheitliche Klubobmann Gugerbauer inhaltlich zwar möglicherweise diskutierenswert, die Vorgangsweise der Ministerin sei aber aufs Schärfste abzulehnen.
Ich finde insbesondere den gestrigen Vorstoß von Frau Familienminister Fleming als unseriös
wenn sie ein an sich durchaus diskussionswürdiges Thema in die öffentliche Auseinandersetzung einbringt, aber nicht gleichzeitig angibt, wie diese zusätzlichen Ausgaben für die Familienbeihilfe finanziert werden sollen.
Wenn sie jetzt mit der Forderung in Milliardenhöhe an den Finanzminister herantritt, dann müsste man von ihr auch erwarten können, dass sie konkrete Angaben über die Bedeckung dieses Vorschlages macht.
Frau Fleming ist ja keine Wiener Bezirksrätin, die mit einer derartigen Leichtfertigkeit an Probleme des Bundeshaushaltes herangehen darf.
An eigenen Vorhaben präsentierte Guga Bauer vor allem eine Initiative zur Teilprivatisierung der Post- und Telegrafenverwaltung.
Die FPÖ werde im Herbst eine Enquete beantragen, wie weit der Telefonsektor aus der Post ausgegliedert werden könnte.
Die angekündigte Gebührensenkung im September sei unzureichend.
Es müsse mehr Transparenz für Kunden und Steuerzahler geschaffen werden.
Auch ein eigener Telefonbetrieb könnte dann künftig ja zum Finanzierungsausgleich mit dem Postbetrieb herangezogen werden.
Allerdings, so Guggerbauer, es sollte dann aber auch kein Denkverbot dafür geben, die Fernmeldehoheit überhaupt aus dem Bundesgesetz zu streichen.
die Fernmeldeaufgaben künftig Privaten zu übertragen.
Das könnte mittelfristig dadurch geschehen, dass dieser selbstständig gemachte Fernmeldebereich zumindest teilprivatisiert wird.
Das könnte aber auch dadurch forciert werden, dass man im Netzbereich den Privaten einen neuen Zugang schafft.
Das kommende Budget zweifelte Gugabauer schon jetzt an.
Hier dürfte seiner Meinung nach versucht werden, die Einnahmen zu hoch und die Ausgaben zu niedrig anzusetzen, damit die Koalitionsparteien im Wahljahr den Wählern etwas zu bieten hätten.
Gewählt wird nach Gugabauers Ansicht übrigens schon im Mai und nicht erst im Herbst kommenden Jahres.
Dafür spreche die Tradition der Koalitionsregierungen, die politische Ökonomik und folgender Umstand.
Wir haben im Rahmen der letzten Präsidialkonferenz des Parlaments den Terminplan für Frühjahr 1990 festgelegt.
So viel darf ich wohl aus der Schule plaudern.
Da gibt es Termine bis einschließlich Juni und Juli 1990.
Wobei, als die Rede auf diese Termine gekommen ist, sich Dr. Fischer eines Lächelns nicht erwehren konnte.
Und das wurde dann allgemein auch von Frau Dr. Hubeneck so interpretiert.
Naja, das wissen wir schon, diese Termine brauchen wir halt.
Aber ob wir sie brauchen, das ist eine andere Frage.
Der FPÖ, so Guga Bauer, wäre es aber ohnehin am liebsten, wenn schon im Herbst dieses Jahres gewählt würde.
Das Lächeln des Dr. Fischer unter anderem ein Thema einer Pressekonferenz des freiheitlichen Klubobmanns Norbert Gugerbauer.
Und wir wechseln wieder ins Ausland und zum nächsten Beitrag anstelle eines Moderatortextes ein Pressekommentar von heute.
Die sowjetischen Bergleute in Sibirien und der Ukraine zählen sicherlich nicht zu den schlechtest bezahlten Beschäftigten in der UdSSR.
Trotzdem streiken derzeit nach offiziellen Angaben 150.000 Kumpel.
Denn was nützen noch so viele Ruble in der Tasche, wenn es nicht einmal die Seife zu kaufen gibt, um sich nach einer Schicht unter Tage den Dreck vom Leib zu waschen, wenn die Regale in den Geschäften von Wurst- und Fleischwaren leergefegt sind?
Eine offenbar unfähige zentrale und regionale Bürokratie hat die Probleme bei der Versorgung der schwer arbeitenden Bergleute so lange anstehen lassen, bis den Kumpeln jetzt der Kragen geplatzt ist.
Im Namen der Streikenden fordern gewählte Komitees rasche Maßnahmen zur Beendigung der unhaltbaren Zustände.
Der größte Teil der Forderungen liegt durchaus auf der offiziellen Linie der Politik von Glasnost und Perestroika, ist also auch in den Augen der Moskauer Führung berechtigt.
Aber die Streikbewegung birgt auch Gefahren für die Politik der Umgestaltung.
Vereinzelte Appelle, die Lieferung auf Halde liegender Kohle an die Stahlwerke zu verhindern, könnten einen Teufelskreis auslösen.
Länger geschlossene Gruben und zerstörte Hochöfen würden die Industrie noch tiefer in die Krise führen.
Von der wirtschaftlichen zur politischen Krise wäre es dann nur noch ein kürzer Weg.
Soweit der Kommentar, gezeichnet mit den Initialen PS und gedruckt in der heutigen Ausgabe der Volksstimme.
Aus Moskau zum Thema Raimund Löw.
Über Abkhazien ist gestern Abend der Ausnahmezustand verhängt worden.
Und es ist ein düsteres Bild, das das Innenministerium in Moskau von der Lage zeichnet.
Nach wie vor gehen die Zusammenstöße zwischen den Volksgruppen weiter.
Um Waffen in die Hände zu bekommen, attackieren Gruppen von bis zu 100 jungen Leuten die Soldaten.
80 Maschinengewehre und 100 Pistolen sind den Demonstranten bei Überfällen auf Polizeistationen und Militärpatrouillen bereits in die Hände gefallen.
Die meisten Betriebe stehen still und der Eisenbahnverkehr ist zum Erlegen gekommen.
Gleichzeitig versuchen Zehntausende Urlauber, die zumeist jahrelang auf einem begehrten Ferienplatz am Schwarzen Meer gewartet haben, Abkhazien in Panik zu verlassen.
Die Bahnhöfe sind überfüllt, in freier Landschaft stehen in der glühenden Sommerhitze vollbesetzte Züge.
An ein Weiterkommen ist nicht zu denken.
In Sukhumi sind zwei Personenzüge sogar beschossen worden.
Eine Million Urlauber sitzen insgesamt fest.
Auf dem Flughafen der Hauptstadt herrscht totales Chaos.
Aeroflot, die sowjetische Luftlinie, hat auf dem ganzen Land Maschinen zusammengezogen, um die verzweifelten Urlauber zu evakuieren.
Michael Gorbatschow hat den obersten Sowjet heute Vormittag über den Stand des Bergarbeiterstreiks informiert.
Nach den Verhandlungen mit der aus Regierungsvertretern und Polizbüro-Mitgliedern zusammengesetzten Kommission hat das Vereinigte Gebietsstreikkomitee in Westsibirien gestern den Streikkomitees tatsächlich empfohlen, die Arbeit wieder aufzunehmen.
Aber Präsident Gorbatschow musste heute vor den Parlamentariern zugestehen, der Streik geht weiter.
Die Zugeständnisse sind den Bergleuten zu wenig.
Im Donutsbecken in der Ukraine ist es nach allen bisher vorliegenden Informationen noch nicht einmal zu ernsthaften Verhandlungen gekommen.
Warum hält es die ukrainische Regierung eigentlich nicht für nötig herzukommen, fragte gestern Abend der Sprecher der Fernsehnachrichten.
39 Zechen wurden in der Ukraine gestern bestreikt.
Das sind fünfmal so viel wie am Tag zuvor.
Wie im sibirischen Kuzbas auch scheint sich die Bewegung in Richtung eines lokal begrenzten Generalstreiks auszuweiten.
Immer mehr Belegschaften aus anderen Branchen machen es den Bergleuten nach.
Gestern früh hieß es im Fernsehen sogar, dass im mittelasiatischen Kasachstan 110.000 Stahlarbeiter des gigantischen Metallriesen Karaganda die Arbeit niedergelegt haben.
Der Bericht wurde wenig später von der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS dementiert.
Das Ausmaß des Streiks ist auch so beeindruckend.
180.000 sind es nach den Angaben von gestern in Sibirien.
Wenn man die 39 ukrainischen Zechen dazuzählt, dann kommt man fast auf eine Viertelmillion.
Und Michael Gorbatschow hatte für die Abgeordneten des obersten Sowjets heute früh noch eine Hilfsbotschaft.
Es gibt Bestrebungen, sagte er, die Eisenbahner dazuzubringen, sich ab 1.
August der Streikbewegung anzuschließen.
Bis jetzt sind dem Land schon eine Million Tonnen Kohle verloren gegangen, sagte Gorbatschow.
Wenn die Lage jetzt eine solche Entwicklung nimmt, dann wird das eine Bedrohung für die Umsetzung der Perestroika.
Der Streik läuft völlig diszipliniert ab, erfuhren die Deputierten.
Es gibt so gut wie keine Kriminalität und keine Fälle von Trunkenheit.
Aber erstmals kam heute von Gorbatschow die Behauptung, dass Leute, die dem sozialistischen System feindlich gegenüberstehen, versuchen, den Streik zu manipulieren.
Vertreter der provestlichen Oppositionsgruppe Demokratische Union treten auf.
Die Arbeiter haben sie in die Schranken gewiesen, meinte Gorbatschow.
Aber die Situation ist extrem schwierig.
Vor ZK-Sekretären aus allen Unionsrepubliken hat Gorbatschow gestern einen neuen Fahrplan für die Arbeit der Partei bekannt gegeben.
Das so lange angekündigte und für die nächsten Tage erwartete Plenum des Zentralkomitees zur Nationalitätenfrage ist wieder verschoben worden, diesmal auf September.
Dafür wird der nächste Parteitag auf Herbst 1990 vorverlegt.
Für die Sowjetsbürger hatte Gorbatschow gestern ausnahmsweise auch eine gute Nachricht.
Die Regierung hat beschlossen, im Ausland Konsumgüter im Wert von 10 Milliarden Rubel zu kaufen.
Umgerechnet sind das 200 Milliarden Schillig.
Woher das Geld kommen soll und für welchen Zeitraum diese Summe gedacht ist, sagt der Gorbatschow nicht.
Soweit Raimund Löw aus Moskau über Wirtschaftslage, Streiksituation und auch Nationalitätenkonflikt in der Sowjetunion.
Nach längerem Zögern hat Polens Staats- und Parteichef Wojciech Jaruzelski gestern doch, in vorletzter Minute sozusagen, seine Kandidatur für das in seiner neuen Form einflussreiche Amt des Präsidenten angemeldet.
Er tue das aus Pflichtgefühl und wegen neuer Entwicklungen seit seiner Verzichtserklärung von Ende Juni, erklärte der 66-jährige General.
Zu diesen neuen Entwicklungen, die Jaruzelski umgestimmt haben, gehört wohl auch die von Präsident Busch bei seinem jüngsten Besuch angekündigte Unterstützung für Polen.
Der neue polnische Präsident wird heute Nachmittag von beiden Häusern des Parlaments gewählt, in denen die Kommunisten und ihre Verbündeten 54% der Stimmen haben.
Mehr über die Hintergründe von Barbara Kunow-Kalergi.
Beide Häuser des neu gewählten polnischen Parlaments versammeln sich heute Nachmittag.
Einziger Tagesordnungspunkt die Wahl des Staatspräsidenten, einziger Kandidat General Jaruzelski.
Dass er gewählt wird, ist wahrscheinlich, aber keineswegs sicher.
Abgestimmt wird namentlich, ohne Fraktionszwang.
Zur Wahl braucht Jaruzelski so gut wie alle Stimmen der Regierungskoalition.
Gestern hat sich der General fünf Stunden lang den Fragen der Opposition, den Abgeordneten des sogenannten Bürgerkomitees gestellt.
Die Stimmung am Ende dieser Fragestunde der Ersten dieser Art in einem kommunistischen Land war eher enttäuscht.
Der General blieb steif wie immer, er entschuldigte sich nicht für seine seinerzeitige Entscheidung das Kriegsrecht einzuführen und sagte über die Zukunft Polen nichts Neues.
Nach wie vor ein Mann der Nomenklatura, fasste am Ende ein oppositioneller Senator seinen Eindruck zusammen.
Über das Hin und Her der Präsidentenwahl haben in den letzten Wochen Regierung und Opposition in der Regierungsvilla Magdalenka bei Warschau zäh und erbittert verhandelt, misstrauisch beobachtet von der Öffentlichkeit.
Herausgekommen ist dabei eine Art Bündnis wider Willen.
Die Opposition duldet trotz ihres überwältigenden Wahlsiegs, dass die Macht im Staat weiter bei den Kommunisten bleibt, sie will aber in den kommenden vier Jahren schrittweise ihren Einfluss vergrößern.
Dass Lech Walesa sich nicht um das Präsidentenamt beworben hat, wie es manche gern gesehen hätten, hat sein Sprecher gestern knapp begründet.
Der polnische Präsident ist auch Oberkommandierender der Streitkräfte, die im Warschauer Pakt verankert sind, und, sagte der Sprecher, Walesa hat keinen Kontakt mit Leuten wie Honecker oder Ceausescu.
Die Kandidatur von Innenminister Kiszczak ist im Laufe der Verhandlungen wieder fallen gelassen worden.
Kiszczak bleibt aber nach wie vor Ersatzmann, falls Jaruzelski heute keine Mehrheit bekommt.
Die nächste wichtige Aufgabe des neu gewählten Präsidenten wird die Bestellung eines Regierungschefs sein.
Die Führung hätte gern einige Solidarność-Minister in der neuen Regierung, vor allem für die heiklen Wirtschaftsressorts.
Dafür zeigt aber die Opposition nur geringe Neigung, weil diese Minister dann ja schmerzliche Austerity-Maßnahmen verantworten müssten.
Insgesamt also kein Hochgefühl am Vorabend der ersten demokratischen Präsidentenwahl in Polen.
Trotzdem ist es ein Durchbruch, denn General Jaruzelski hat bereits erklärt, er wolle im Fall seiner Wahl das Amt des Parteichefs zurücklegen und ein Präsident für alle Polen sein.
In Nicaragua werden in wenigen Stunden sich auf dem Revolutionsplatz der Hauptstadt Managua tausende Menschen versammeln, um offiziell den 10.
Jahrestag der Sandinistischen Revolution zu feiern.
Delegationen aus Ost- und Westeuropa, darunter auch eine der SPÖ, sowie aus Lateinamerika und den USA sind bereits in der Stadt.
Die ausländischen Gäste müssen sich aufgrund der Wirtschaftsmisere Nicaraguas die Reise und den Aufenthalt selbst bezahlen.
In den zehn Jahren Revolutionsregierung ist der Konsum der Bevölkerung auf ein Viertel geschrumpft, die Kaufkraft ist gar um mehr als 90 Prozent gesunken.
Ein Drittel der Bevölkerung ist arbeitslos.
Der Kleinstaat, in dem die offizielle Politik der Supermacht USA immer noch eine potenzielle Bedrohung sieht, gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.
Nicht zuletzt dank des amerikanischen Wirtschaftsembargos und der langjährigen US-Hilfe für die antisandinistischen Guerillas, in einem Bürgerkrieg, dem bisher an die 60.000 Menschen zum Opfer gefallen sind.
Die ehrgeizigen Programme der Sandinisten gegen Armut, Krankheit und Bildungsmangel sind daran gescheitert.
Kein Wunder also, dass die Nicaraguaner heute, wie schon am sogenannten Tag der Freude vor zwei Tagen, Diktator Somoza hat am 17.
Juli 1979 das Land verlassen, dass sie nicht nur jubeln.
Leo Gabriel berichtet aus dem Land, das sich auch schon auf Wahlen im nächsten Februar vorbereitet.
der sieben Jahre hindurch insbesondere in den Provinzen des Nordens gewütet hatte, hat seine Spuren ebenso hinterlassen wie die tiefgreifende ökonomische Krise, die kein Ende zu nehmen scheint.
Das Gefühl, einen überaus hohen Preis für die nationale Unabhängigkeit bezahlt zu haben, ist vielleicht der einzige Punkt, in dem Regierung und Opposition übereinstimmen.
Ansonsten ist das Land zum Unterschied von der Siegesfeier vor zehn Jahren geteilter Meinung über die Einschätzung der unmittelbaren Zukunft.
Während die Regierung verzweifelte Anstrengungen unternimmt, eine Verständigung mit der privatwirtschaftlich organisierten Opposition im Rahmen eines nationalen Dialogs herbeizuführen, sind die insgesamt 22 Oppositionsparteien
über die Frage ihrer inneren Organisation und Strategie hoffnungslos zerstritten.
Dieser Umstand spiegelt sich unter anderem in der Unfähigkeit der Oppositionsparteien wider, sich auf einen gemeinsamen Kandidaten und ein gemeinsames Programm für die im Februar 1990 stattfindenden Präsidentschaftswahlen wider.
Die einen halten an der Obstruktionspolitik gegenüber den Sandinisten fest,
und beschuldigen diese von vornherein, undemokratisch zu sein.
Andere hoffen darauf, eine relative Mehrheit beim nächsten Ordnungsgang zu erringern und wieder andere wollen ihre persönlichen Machtansprüche sogar im Alleingang durchsetzen.
Die sandinistische Regierung ihrerseits hat inzwischen der Errichtung eines permanenten Büros von internationalen Wahlbeobachtern zugestimmt, um diese zu den transparentesten Wahlen
der zentralamerikanischen Geschichte, wie sie sagen, zu machen.
Glasnost und Perestroika haben auch hier den Vorrang vor allen Befürchtungen der Sandinisten, dass sich die Wirtschaftskrise in einem substanziellen Stimmenverlust bei den nächsten Wahlen niederschlagen könnten.
Somit zeigt dieser 10.
Jahrestag der Revolution einmal mehr eine Risikobereitschaft der politischen Führung des Landes
ohne die Nicaragua weder den Befreiungskrieg gegen die Diktatur vor 10 Jahren noch den langjährigen Auszehrungskrieg gegen die Wagenadministration durchgestanden hätte.
Leo Gabriel aus Managua und 10 Jahre Sandinistische Revolution in Nicaragua ist heute Abend auch das Thema im Journal Panorama.
Der Charme der nicaraguanischen Revolution ist verblasst.
Geblieben ist der tiefer liegende Interessenkonflikt zwischen einem kleinen Agrarland, das aus der Unterentwicklung auszubrechen versucht, und den USA, die ihren Einfluss auf die Region sichern wollen.
Uriel Molina, Theologe aus Managua bei dem Symposium des Carl-Renner-Instituts,
Warum steht hier in Zentralamerika auf dem Spiel?
Das geopolitische Konzept des Hinterhofs muss durchbrochen werden.
Die Vereinigten Staaten haben uns immer Hinterhof genannt oder als Bananenrepubliken bezeichnet.
Und wir kämpfen um unsere Würde.
Wir möchten einen Namen haben.
Wir kämpfen nicht gegen die USA, weil sie die Vereinigten Staaten sind.
Aber wir wollen als Partner anerkannt werden, als Geladene am selben Tisch gesehen werden.
Entweder erreichen wir das oder wir werden in einer dauernden Krise versinken.
Nicaragua, zehn Jahre danach.
Was bedeutet seine Revolution für Zentralamerika?
Welche Entwicklungschancen bleiben angesichts von Wirtschaftsmisere und politischem Druck?
Heute Abend um 18.20 Uhr auf Österreich 1 in unserem Journal Panorama.
Das Rätselraten über das weitere Schicksal des großen Geländes der verhinderten Wiederaufarbeitungsanlage von Wackersdorf ist zumindest zum Teil gelöst, zum Teil beendet.
Die bayerischen Motorenwerke BMW werden einen Teil des Geländes als neuen Standort für die industrielle Fertigung von Teilen für ihre Autoproduktion nutzen.
Über weitere Spekulationen und Möglichkeiten dieses Geländes von Wackersdorf informiert Thomas Gerlach.
Franz-Josef Strauß, prominentester Kernkraftbefürworter der Republik, hatte stets behauptet, eine WRA sei nicht gefährlicher als eine Fahrradspeichenfabrik.
Wer in diesen Tagen in Gegenwart von CSU-Falken das Wort Fahrradspeiche fallen lässt, der riskiert, den Gesprächspartner auf die Palme zu bringen.
Vor allem seit dem 5.
Juli.
Da gab nämlich die Ex-Bauherrin der WRA bekannt, eine erste Firmenansiedlung auf dem riesigen Areal in der Oberpfalz sei perfekt.
Und die Zeitungsjournalisten bastelten daraus Schlagzeilen wie diese, Küchengeräte statt Kernbrennstoffe.
Tatsächlich werden schon ab kommendem Frühjahr im ehemaligen Werkstattgebäude von Wackersdorf Küchenmixer und dergleichen gefertigt und im Modulteststand der WRA bis zur Auslieferung zwischengelagert.
Teils geplatzt, teils noch nicht realisiert sind hingegen hochfliegende Träume.
Ersteres gilt für einen Regionalflughafen ebenso wie für eine Autoteststrecke.
Verfolgt wird dagegen die Idee, eine Fabrik für Solarzellen zu errichten.
Der Baubeschluss soll Ende des Monats Wirklichkeit werden.
Offen bleibt hingegen, welche weiteren Projekte geplant sind.
Die Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung, ehemalige Bauherrin der WAA, lässt sich nicht in die Karten schauen.
Allenfalls ist zu hören, es gebe intensive Gespräche mit Firmen, die sich in der Oberpfalz ansiedeln wollten.
Konkreter sind da die Vorhaben, bei denen der Staat direkt oder indirekt mitwirkt.
Ausbau des Fernstraßennetzes, Installation einer regionalen Schnellbahn, Förderung des fremden Verkehrs sowie der Bau eines Ausbildungszentrums für Handwerksberufe.
Für die Kosten in Höhe von umgerechnet 1,5 Milliarden Schilling will die Bonner Regierung aufkommen.
Doch aus dem Gesamttopf von mehr als 10 Milliarden Schilling, der laut Planung der Region zugute kommen soll, suchen immer noch Hunderte von Millionen nach einem Zweck.
So viel Turnhallen lassen sich gar nicht bauen, nicht so viel Brunnen bohren.
Kopfzerbrechen deshalb bei Politikern wie den Managern der Elektrizitätsunternehmen, die Wackersdorf fallen ließen und sich zu Entschädigungsleistungen verpflichtet haben.
Ohne Feindbild sind mittlerweile auch die WRA-Gegner zerstritten.
Vor allem ein Bündel von Daimler-Benz-Aktien schlägt manchen von ihnen schwer auf den Magen.
Es ist ein Hohn, das mit unseren Spenden ein Rüstungskonzern unterstützt wird, so klagen sie.
Doch das Paket im Nominalwert von 40.000 Mark ist seit dem Börsenkrach nur noch zwei Drittel des Kaufpreises wert.
Die Bürgerinitiative hatte vor Jahren gespart, wegen der drohenden hohen Prozesskosten.
Unerfüllt blieb schließlich auch der Wunsch des CSU-Bezirksfürsten in der Oberpfalz.
Wirtschaftsminister August R., genannt Gustl, lang hatte im Mai seine ganz persönliche Wende vollzogen.
Der WAA-Befürworter erklärte damals treuherzig, ich mag sie nicht mehr, die WAA, und schlug vor, das 350 Millionen Schilling teure Brennelemente Eingangslager kurzerhand in die Luft zu sprengen.
Fest steht derzeit nur, wenn man den Versicherungen von Politik- und Energieunternehmen glauben darf, ein atomares Zwischenlager wird es auf dem WAA-Gelände nicht geben.
18 Minuten vor 1 und im folgenden Beitrag geht es um den Zusammenhang von Spielfilmen und Fremdenverkehr.
Die Heimatfilmwelle der 50er und 60er Jahre oder die zahlreichen Klamaukstücke, die rund um den Wörthersee gedreht wurden, das waren ja zumindest in deutschen Landen wichtige Werbeträger für Österreichs Fremdenverkehr.
Seitdem die heimische Filmproduktion auf Sparflamme kocht, ist unsere Landschaft allerdings weniger häufig auf der Leinwand zu sehen.
Internationale Produktionen mit Österreich als Hintergrund, wie der legendäre Sound of Music oder die Beatles mit Szenen für ihren Film Help!, das waren eher Zufallstreffer.
In den letzten Jahren hat sich das allerdings geändert.
Da war die österreichische Fremdenverkehrswerbung aktiv bemüht, ausländische Produzenten nach Österreich zu holen, um auf diesem Weg Österreich zu vermarkten.
Seit einigen Tagen wird wieder eifrig gedreht und zwar im niederösterreichischen Barockschloss Eckersau.
Ein Spionage-Thriller mit Oscar-Preisträger Murray Abraham, dem Salieri im Mozart-Film Amadeus, in einer der Hauptrollen.
Man könnte sagen, Österreich wird Leinwand.
Ein Bericht darüber von Hans-Christian Unger.
Charakterkopf Murray Abraham und mit von der Filmpartie auch Nabila Khashoggi, die Tochter des Skandalumwitterten und derzeit in Schweizer Haft befindlichen Waffenhändlers Adnan Khashoggi.
Das bringt Journalisten aus aller Welt in das normalerweise eher verträumte Barockjuwel Eckerzau in Marfeld und Österreich in die internationalen Medien.
Und wenn dann in dem Streifen das Auge der Witwe ein Teil der Handlung auch noch hierzulande spielt, dann dürften sich jene rund 200.000 Schilling gelohnt haben, die die SINE Austria, eine Spezialorganisation der österreichischen Fremdenverkehrswerbung, investiert hat.
Ungefähr zwei Millionen Schilling sind in den letzten zwei Jahren in solche Projekte geflossen.
Die Aufgaben und Dienstleistungen der CineAustria?
In Zusammenarbeit mit ausländischen Filmfirmen und inländischen Co-Produzenten bietet man etwa Hilfestellung bei der Erteilung von Drehgenehmigungen, was ja in Österreich oft nicht besonders leicht ist.
Darüber hinaus leistet man Unterstützung bei der Suche nach heimischen Partnerfirmen und nach Mitarbeitern für die Dauer der Produktion, bietet geeignete Drehorte an, übernimmt die Organisation der Unterbringung am Drehort und nicht zuletzt, und das nicht ganz uneigennützig, die Pressebetreuung.
Für Klaus Lukas, den Geschäftsführer der ÖFVW, steht der geringe finanzielle Aufwand in keinem Verhältnis zum hohen Werbewert.
Wenn ein solcher Film, sagen wir, ein durchschnittlicher Erfolg wird, dann würde er in Europa von ca.
8 bis 10 Millionen Menschen gesehen werden.
Und man kann sagen, in Amerika von mindestens doppelt so vielen.
Wenn man also dazu im Vergleich eine ganzseitige Annonce in einer Zeitung wie der Spiegel nimmt, so kostet die 500.000 Schilling und der Spiegel hat ungefähr 5,1 Millionen Leser.
Jetzt, wenn in dem Film Österreich
eine Viertelstunde bis 20 Minuten vorkommt, so ist natürlich ein unschätzbarer Werbewert gegeben.
Und dann ist natürlich der unmittelbare wirtschaftliche Nutzen.
In dem jetzigen Fall sind zum Beispiel 150 Personen, die vielen Filmstars inklusive, die hier sechs Wochen sich aufhalten und natürlich auch Geld hier lassen.
Erste Aktivitäten dieser Art gab es bereits Anfang der 80er Jahre.
In den letzten zwei Jahren waren sie allerdings intensiviert worden.
Die bekanntesten Projekte, der Zug mit Ben Kingsley als Lenin, das Weite Land mit Michelle Piccoli, das werblich unbezahlbare Weihnachtsspektakel The Sound of Christmas mit Julie Andrews, dann zwei Folgen von Dallas und schließlich die neuen Abenteuer von Heidi, die Michael Douglas produziert hat.
Letztgenannter Film zeigt zugleich ein Problem auf.
Drehort Steiermark, Ort der Handlung, die Schweizer Berge.
In diesem Fall muss zum Zeitpunkt des Anlaufens des Films im Ausland natürlich die Werbetrommel besonders heftig gerührt werden, damit etwa ein potenzieller Gast keinen Urlaub im Wallis, sondern eben im Enztal bucht.
Über die ÖFVW hinaus sind natürlich einige Regionen und Städte auch besonders aktiv, wenn es darum geht, Filmproduktionen an Land zu ziehen.
An der Spitze Wiens umtriebiger Bürgermeister Helmut Zilk, erst vor kurzem mit dem Star einer japanischen TV-Serie oftmals abgelichtet worden.
Einmal auf den Geschmack gekommen, wird die ÖVW jetzt eine eigene Broschüre Drehort Österreich herausgeben und auch die Zweigstellen verstärkt dafür einspannen, dass Lipizzaner und Schönbrunn, dunkler Tann und alpines Winterweiß via Leinwand und Bildschirm noch mehr Nächtigungen bringen.
Ein Beitrag von Hans-Christian Unger.
Bei Christie's in London wird morgen die wahrscheinlich wertvollste Modelleisenbahnsammlung der Welt versteigert.
Die des italienischen Grafen Antonio Giansanti Coluzzi.
Darüber informiert Roland Adrowitzer.
Modellbausammler aus ganz Europa, den Vereinigten Staaten und Japan werden sich bei Christie's in South Kensington drängen, wenn die Coluzzi-Sammlung unter den Hammer kommt.
Was da zu ersteigern ist, lässt nicht nur Kinderherzen höher schlagen, einerseits wegen der Schönheit, andererseits wegen der Preise.
Im Jahr 1923 reiste der 8 Jahre alte italienische Adelsspross Antonio Cianzante Coluzzi mit seinen Eltern an die Cote d'Azur.
Die französische Riviera war damals Treffpunkt der Reichen aus ganz Europa, die in prächtigen Luxuszügen angereist kamen.
Der kleine Antonio verfiel rettungslos einen blauen Dampfzug, der täglich zwischen Paris und Ventimiglia verkehrte.
Von diesem Moment an ließ ihn die Liebe zur Eisenbahn nicht mehr los.
Zu Weihnachten des selben Jahres bekam Antonius eine erste Modellbahn-Garnitur geschenkt.
Sie befindet sich noch heute in der Sammlung.
Die erste Lokomotive schenkte dem kleinen Eisenbahn-Fan der König von Bulgarien, der ein Freund der Eltern Antonius war.
Der Grundstein für eine mehr als 60 Jahre andauernde Sammelleidenschaft war gelegt.
Graf Coluzzi trug Modelle aus ganz Europa zusammen.
Nach dem Krieg gründete er seine eigene Firma, die einige der wundervollsten Lokomotiv- und Waggonmodelle aller Zeiten erzeugt hat.
Heute umfasst die Kollektion des Grafen mehr als 3000 Exemplare, die der Mit-70er bisher in seinem prächtigen Haus im schweizerischen Lausanne aufbewahrt hat.
Da sich keines seiner Kinder und Enkelkinder für die fast einzigartige Sammlung interessiert, hat Graf Coluzzi blutenden Herzens der Versteigerung zugestimmt.
Der britische Modellbauexperte Chris Littledale hat den Transport der kostbaren Stücke nach London überwacht.
Er betrachtet die Lokomotiven, Waggons, Bahnhöfe, aber auch Schiffe und Flugzeuge mit leuchtenden Augen.
Ist es für ihn nicht eine Schande, die großartige Sammlung auseinanderzureißen?
Eigentlich ja, aber unter den gegebenen Umständen ist es das Beste.
Wenn der Graf nicht mehr lebt, hätte seine Familie große Probleme mit der Sammlung.
Nun kann man hier wunderbare Stücke kaufen.
und die Leute sollten das auch tun.
Ich glaube nicht, dass es jemals wieder eine Auktion wie diese hier geben wird.
Die bei Christis in einem zum Bahnhof umgestalteten Raum ausgestellten Exponate sind wirklich von der feinsten Modellbaukunst.
Sie waren nur zum geringen Teil Spielzeug, zeichnen sich durch unglaubliche Liebe zum Detail aus und sind Zeugen einer vergessenen Reisekultur.
einer Kultur, die natürlich praktisch den Reichen vorbehalten war.
Die feinen Pullman-Waggons, die mondänen Bahnhöfe, die Luxusdampfer lassen, erahnen, wie die Reichen und Schönen zu Anfang dieses Jahrhunderts gereist sind.
Einige Stücke sind von beachtlichem Wert.
Den höchsten Ausrufungspreis hat ein 117 cm langes Schiffsmodell aus dem Jahr 1909, die Kaiser Wilhelm der Große.
Das größte je von Märklin gebaute Schiffsmodell wird mit 1,1 Millionen Schilling ausgerufen werden.
Ein Bahnhof aus dem Jahr 1909 soll auch um die Million erbringen.
Eine nie benützte Zuggarnitur aus 1913 mit Originalverpackung ist mit rund 500.000 Schilling veranschlagt.
Etwa gleich viel soll das ungewöhnlichste Stück der Sammlung einbringen, ein extra für den Grafen angefertigtes Schlafwagenmodell aus Paris.
Dem Schöpfer des rund ein Meter langen Luxusmodells, den der Graf freie Hand bei den Details gelassen haben dürfte, ist zweifellos die Fantasie durchgegangen.
Was sich da in den Schlafwagen tut, ist alles andere als jugendfrei und bewegt sich sogar.
Christis erwartet mindestens 33 Millionen Schilling.
Morgen ist die Versteigerung dieser Modellsammlung des italienischen Grafen.
Roland Adroviz berichtete aus London.
Der allsommerliche Festspielreigen in Österreich beginnt sich zu drehen.
Als zweites großes Festival nach dem karintischen Sommer in Kärnten beginnen übermorgen am Freitag die Bregenzer-Festspiele.
Anders als bisher wird Österreichs westlichstes Festival nicht mit einer Aufführung im Festspielhaus eröffnet, sondern mit dem Spiel auf dem See.
Nach zwei sehr erfolgreichen Jérôme Savary-Inszenierungen betreut heuer der Engländer David Poundney eine neue Inszenierung von Wagners »Fliegenden Holländer«.
Ulrich Herburger vom Landesstudio Vorarlberg beginnt seine Festspielvorschau mit einer musikalischen Kostprobe.
Eine Stahlröhrengitterkonstruktion vor der 4500 Besucher fassenden Seetribüne, Wasserspiele statt Raketenzauber, ein 30 Meter hoher Fallischer Leuchtturm, daneben eine kubisch klotzende Holländerbehausung.
Motto, alles dreht sich, alles bewegt sich bei diesem fliegenden Holländer.
So widersprüchlich es klingen mag, Wagner wurde auf seiner Flucht nach England vom Sturm überrascht und gleichermaßen fasziniert.
Das Meereserlebnis fließt in die Oper ein.
Ausgerechnet bei diesem Wasserstück aber hat Regisseur David Bountney seine Schwierigkeiten und zwar darum, weil es auf der Bühne im Bodenseewasser aufgeführt wird.
Da ich den See nicht kontrollieren kann, wenn ich beispielsweise einen Nordseesturm bräuchte und der Bodensee vollkommen ruhig ist, kann das Wasser kein realistisches Element im Konzept sein.
Das Wasser muss zu einem Element in einer Traumwelt werden.
Und wenn das Wasser schon nicht realistisch ist, darf es natürlich auch keine realistischen Schiffe geben.
Das heißt, ich musste die Geschichte des fliegenden Holländers auf eine Weise neu erfinden, dass alle Naturelemente, speziell das Wasser, zu Elementen der Fantasie beziehungsweise einer Traumsprache wurden.
Der Holländer ist für Poundney ein Suchender wie Wagner.
Nur noch 10.000 von insgesamt 100.000 Karten sind für Spiel auf dem See im Verkauf.
Die Konzerte der Wiener Symphoniker, die heuer jeweils unter einem bestimmten Motto stehen, werden ebenfalls ausverkauft sein.
Daneben eine Fülle von Veranstaltungen aus dem Konzert-, Theater- und Kleinkunstbereich.
Die nach der kürzlich erfolgten Umstrukturierung noch junge Festspiele GmbH verzeichnet, so der Wettergott mitspielt, einen wirtschaftlichen Erfolg, prognostiziert der kaufmännische Direktor Franz Salzmann.
Mehr Kosten für die riesige Seebühne schlagen allerdings zu Buche.
Die Ausstattung im weitesten Sinne kostet 25 Millionen Schilling.
Festspiele und Wirtschaftswirklichkeit.
Genaue Prognosen haben wir noch nicht.
Wir kennen etwa die Entwicklung, aber wir haben heuer, da wir eigentlich erstmals voll mit Stahl bauen, sind wir eigentlich in die Schere hineingekommen, dass einerseits der Stahlpreis sich sehr stark nach oben entwickelt hat, aber auch die Unternehmer so stark beschäftigt waren in anderen Projekten, dass wir größte Mühe hatten, überhaupt Unternehmer zu bekommen und die waren dann unter Umständen auch
doch beträchtlich teurer als wir kalkuliert haben.
Es wird also sicherlich eine Überschreitung geben, von der wir aber hoffen, dass wir sie in diesem und dann auch im nächsten Jahr irgendwie wieder hereinspielen werden können.
Die Erfolgsoper aus dem letzten Jahr Samson und Dalila.
Zum ersten Mal wiederholt man die sogenannte Hausinszenierung heuer.
Das Kritikerlob hat sich allerdings noch nicht auf den Kartenverkauf ausgewirkt.
Man hofft nun, dass nach der Premiere in der kommenden Woche Marjana Lipovšek und Carlo Cosutta als Samson und Dalila für einen Nachfrageboom sorgen.
Unterrichtsministerin Havlicek und Bundestheater-Generaldirektor Scholten wollten unter dem Eindruck des letztjährigen Erfolges die Pregenzer Samson und der Lila-Produktion der Wiener Staatsoper ans Herz legen.
Dort wird nun allerdings neu inszeniert.
Die Sparvorschläge, nämlich Bundessubventionen zweimal, also in Pregenz und Wien, zu nützen, verhalten ohne Resonanz, was Alfred Wobmann, der künstlerische Festspieldirektor in Pregenz, so kommentiert.
Denkbar wäre es sicher gewesen, aber schauen Sie, die Entscheidung darüber obliegt ja nicht dem Brechen zur Festspielen, sondern obliegt dem jeweilig amtierenden Direktor.
Deshalb denke ich, sollte man also in Zukunft eben dran denken, dass man solche Zusammenarbeiten von vornherein ansteuert.
dann sagt so, das machen wir miteinander und wir einigen uns auf dieses.
Bei Samson hat sich die Situation erst im Nachhinein so quasi noch einmal gestellt, dann gab es aber offenbar schon Verhandlungen, die der Dr. Drese hatte, mit anderen Leuten nicht und es war dann schwierig.
Dafür ist Wuppmann zuversichtlich, die Prägen zur Samson und der Lila-Inszenierung nach Amsterdam verkaufen zu können.
Übermorgen beginnen die diesjährigen Bregenzer Festspiele.
Eine Vorschau aus Vorarlberg lieferte Ulrich Herburger.
Dreieinhalb Minuten vor eins die Schlussnachrichten.
Belgien.
Die Äußerungen von Außenminister Ayskens zu den österreichischen EG-Beitrittsbestrebungen haben innerhalb der belgischen Regierung einen Streit ausgelöst.
Der stellvertretende Ministerpräsident Belgiens, Willi Klaas, hat Ayskens vorgeworfen, sein Vorgehen sei inopportun und verfrüht gewesen und habe einen guten Freund Belgiens vor den Kopf gestoßen.
Klaas betont, der Außenminister habe ohne jegliche Abstimmung mit der Regierung gehandelt.
Der Vizeministerpräsident fügte hinzu, grundsätzlich sei die Feststellung verfrüht, die österreichische Neutralität sei ein unüberwindliches Hindernis auf dem Weg zur Europäischen Union.
Österreich könne sich ohne große Mühe wirtschaftlich in die EG eingliedern und würde den Zusammenhalt der EG fördern.
Österreich Die Staatsanwaltschaft Linz hat bestätigt, dass jetzt weitere Unterlagen zur Noricum-Affäre gesichtet werden.
Wie die Staatsanwaltschaft betont, wird vor allem die Frage untersucht, in welchem Ausmaß die Minister Streicher und Lazina sowie der frühere Verteidigungsminister Frischenschlager in die Waffengeschäfte verwickelt gewesen sind.
Die zu sichtenden Unterlagen stammen aus mehreren Ministerien.
Dabei wird mit der eingesetzten Beamtenkommission zusammengearbeitet.
Der Vorsitzende der sozialistischen Jugend, Gusenbauer, unterstützt den Vorschlag von SPÖ-Zentralsekretär Marizzi, verschiedene schwere Waffen des Bundesheeres zu verkaufen.
Gusenbauer sagte, der von Marizzi ins Spiel gebrachte Begriff, Bundesheerleit, bedeute keine militärische Ausstiegsdroge, er sei vielmehr eine Weiterentwicklung des Milizgedankens.
Konkret regte der Vorsitzende der sozialistischen Jugend an, die 170 schweren Kampfpanzer des Bundesheeres zu verkaufen.
Über die Verkaufschancen für die Drackenabfangjäger äußerte sich Gusenbauer skeptisch.
Sowjetunion.
Staats- und Parteichef Gorbatschow sieht die Führungsrolle der Partei durch die immer größer werdenden wirtschaftlichen und politischen Probleme in der Sowjetunion gefährdet.
Gorbatschow sagte, die derzeitigen Streiks von nun schon etwa 200.000 Bergleuten in Westsibirien und in der Ukraine seien die akuteste Form der Kritik und der Unzufriedenheit mit der Partei.
Gorbatschow kündigte an, durch umfangreiche Importe die Versorgung zu verbessern.
Für umgerechnet mehr als 200 Milliarden Schilling sollen Güter des täglichen Bedarfes in der Sowjetunion eingeführt werden.
Unterdessen greift die Streikbewegung der Bergleute weiter um sich.
Im größten Kohlerivier der Sowjetunion, dem Donbass in der Ukraine, legen immer mehr Kumpel die Arbeit nieder.
Der oberste Sowjet in Moskau befasst sich heute mit einem neuen Streikgesetz.
Die Wetteraussichten bis heute Abend.
Im Westen und Süden Österreichs meist sonnig bei 20 bis 24 Grad.
Im Norden und Osten des Bundesgebiets noch wechselhaft und nur 17 bis 20 Grad.
Mit dem Überblick über die neuesten Meldungen geht das Mittagsjournal zu Ende.
Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Werner Löw.