Mittagsjournal 1984.09.19

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    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Mittagsjournal vom 19.09.1984, Louis Glück führt Sie durch eine Stunde Information.
    Information vorwiegend aus dem Inland heute Mittag.
    Da feiern wir unter anderem 100 Jahre Arlbergbahn, schauen uns an, wie weit man in der Koalition mit dem neuen Wohnbauförderungsgesetz ist, da gibt es interne Differenzen, SPÖ, FPÖ.
    und haben dann zwei Wirtschaftsthemen rund um zwei Firmen.
    Die umstrittene Pölser Zellstofffabrik nimmt im kommenden Monat die Produktion auf und die von der ÖMV erworbene Petrochemie-Schwächert ist über das Jahr von Tiefroten in erfreulich schwarze Zahlen geraten, wurde heute bekannt gegeben.
    Politisch herrscht in Österreich neuerdings ein Gedränge in der Mitte.
    Auch die SPÖ siedelt sich jetzt dort an.
    Und wir fragten fürs Mittagsschornal Partei Linke, inwieweit sie den neuen ideologischen Markierungen von Kanzler und Parteichef Sinovac folgen können.
    Ausland.
    Die Bundesrepublik Deutschland beschließt heute die Einführung abgasarmer Autos.
    Freiwillig möglichst bald, verbindlich ab 1989.
    Und zum Thema Auto gibt es noch einen Gratulationsbeitrag.
    Der österreichische Autokonstrukteur und Unternehmer Ferdinand Porsche Junior ist heute 75 Jahre alt.
    Noch geplant die neuesten Enthüllungen über die amerikanische Verwicklung in den Rebellenaufstand in Nicaragua und im Kulturteil dann ein Bericht über das Salzburger Humanismusgespräch.
    Am Beginn dieses Programms stehen aber die Nachrichten für die Raimund Heller verantwortlich zeichnet und die Sprecherin ist Rosmarin Fraunhofer.
    Österreich.
    Der Parlamentarische Rechnungshofausschuss beschäftigt sich heute unter anderem mit der Organisation und der Gebahrung bei den Bundesbahnen.
    Der Rechnungshof ist zu dem Schluss gekommen, dass die gegenwärtige Organisation bei den ÖBB unzweckmäßig ist.
    Entsprechende Erhebungen wurden im Mai 1982 aufgenommen und Anfang Februar 1983 abgeschlossen.
    Der Rechnungshof tritt für ein Modell ein, das eine Führungsebene mit Vorstand, Generaldirektion, Stabs- und Zentralstellen, eine Ebene für die konkrete technische Planung und eine zur Transportdurchführung vorsieht.
    Ein weiterer Tagesordnungspunkt des Ausschusses ist heute auch die Aufnahme der Finanzschuld des Bundes von 5,4 Milliarden Schilling im Dezember 1983.
    Im Salzburger Landesstudio des ORF wurde heute das zwölfte Salzburger Humanismus-Gespräch eröffnet.
    Das Thema lautet Jenseits von Freiheit und Würde.
    Bis kommenden Freitag setzen sich namhafte Wissenschaftler mit dem Wesen des Menschen in der heutigen Zeit auseinander.
    Prominente Vortragende sind der Tübinger Theologe Hans Küng, der Salzburger Psychologe Josef Revers, der Human-Ethologe Eibel Eibelsfeld vom Max-Planck-Institut und der Wiener Soziologe Leopold Rosenmeier.
    Als erstes Bundesland Österreichs und wahrscheinlich erste Großstadt Europas verfügt Wien über einen Verkehrssicherheitscomputer.
    Die Unfallforscher des Verkehrssicherheitsreferates wollen damit gezielt und wirksam Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit setzen.
    Im Computer sind derzeit Daten von etwa 28.000 Unfällen mit Personenschaden gespeichert.
    Die Unfälle haben sich seit Anfang 1981 auf dem etwa 2.700 Kilometer langen Wiener Strassennetz ereignet.
    Etwa 60 Prozent der Unfälle ereigneten sich auf Kreuzungen.
    Nach einer Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit verhalten sich ausländische Kraftfahrer auf den österreichischen Straßen disziplinierter und sind auch weniger in das Unfallgeschehen verwickelt, als man bisher angenommen hat.
    Experten des Kuratoriums haben das Fahrverhalten ausländischer Gäste auf einer Strecke von etwa 30 Kilometern beobachtet und sie auch darüber befragt, wie sie die Verkehrsverhältnisse in Österreich beurteilen.
    Daraus geht hervor, dass Ausländer die Verkehrsüberwachung durch die Exekutive als eher schwach empfinden.
    Über generelle Tempobeschränkungen sind sie meist schlecht informiert.
    Die Unfallbeteiligung der Ausländer liegt in den westlichen Bundesländern bei rund 13 Prozent, auf den wichtigsten Transitrouten aber bei fast 55 Prozent.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Die Regierung in Bonn will heute über die Einführung abgasarmer Autos entscheiden.
    Die Koalitionspartner CDU, CSU und FDP sind gestern übereingekommen, dass ab 1.
    Jänner 1989 kein Fahrzeug mehr neu zugelassen werden darf, das nicht nach den schon heute in den Vereinigten Staaten geltenden Abgasnormen konstruiert ist.
    Neuwagen mit einem Hubraum ab zwei Litern sollen schon ab 1.
    Jänner 1988 mit Abgaskatalysatoren ausgerüstet werden.
    Der Kauf umweltfreundlicher Autos soll schon ab nächstem Jahr durch eine Senkung der Kraftfahrzeugsteuer gefördert werden.
    Außerdem soll bleifreies Benzin in der Bundesrepublik Deutschland künftig um vier Pfennig billiger sein als bleihältiger Treibstoff.
    USA.
    Präsident Reagan hat die Festsetzung von Einfuhrquoten für Stahl aus dem Ausland abgelehnt.
    Reagan entschied damit gegen die amerikanische Stahlindustrie, die ihn zu einer solchen Massnahme drängen wollte.
    Der Handelsbeauftragte des Präsidenten Bill Brock sagte vor Journalisten in Washington, eine Beschränkung der Stahleinfuhren würde sich negativ auf andere Bereiche der amerikanischen Wirtschaft auswirken.
    Er nannte dabei unter anderem die Agrarausfuhren der Vereinigten Staaten.
    Ausserdem würden die Folgen einer solchen Massnahme ein Schwund der Arbeitsplätze, höhere Preise und ein Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der USA sein, meinte Brock.
    Vereinte Nationen
    In New York wurde die 39.
    UNO-Vollversammlung eröffnet.
    Der für die dreimonatige Sitzungsperiode neu gewählte Präsident, der sambische Botschafter Paul Lusaka, appellierte an die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion, sich ernsthaft um eine Rüstungsbegrenzung zu bemühen und dabei alle Möglichkeiten auszuschöpfen.
    Der sowjetische Außenminister Gromyko, der bereits in New York eingetroffen ist, wird ausserhalb der Vollversammlung mit dem amerikanischen Außenminister Schulz, dem demokratischen Präsidentschaftsbewerber Walter Mondale und ab 28.
    September mit Präsident Reagan zusammentreffen.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Ein Kredit über 500 Millionen Mark, umgerechnet etwa 3,5 Milliarden Schilling, für die sowjetische Handelsbank soll heute in Frankfurt unterzeichnet werden.
    Wie ein Sprecher der Commerzbank AG heute mitteilte, ist ein internationales Bankenkonsortium an dem Kredit beteiligt.
    Zu den Instituten des Konsortiums gehört auch die österreichische Kreditanstalt Bankverein.
    Der Kredit hat eine Laufzeit von sieben Jahren.
    Kanada.
    Papst Johannes Paul II.
    wird heute in der letzten Station seiner Kanada-Reise in Ottawa erwartet.
    Gestern zelebrierte der Papst in Vancouver eine Messe unter freiem Himmel, an der etwa 200.000 Gläubige teilnahmen.
    Auf eine Begegnung mit kanadischen Indianern und Eskimos musste das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche verzichten.
    Seine Maschine konnte wegen dichten Nebels auf einem Flugplatz im Norden nicht landen.
    Trotzdem richtete der Papst eine Botschaft an die Ureinwohner im hohen Norden Kanadas.
    Darin erklärte er ihnen seine Unterstützung beim Kampf um die Erhaltung ihrer Kultur.
    Ecuador
    Bei einem Flugzeugunglück in der Hauptstadt Quito sind gestern mindestens 50 Menschen getötet und weitere 50 zum Teil schwer verletzt worden.
    Eine Frachtmaschine der Type DC-8 stürzte kurz nach dem Start über der Hauptstadt in eine Wohnsiedlung ab und explodierte.
    Unter den Toten befinden sich zahlreiche Bewohner der Siedlung, unter ihnen 20 Kinder sowie vier Besatzungsmitglieder.
    Das Wetter, die Wetterlage.
    Der Ostalpenraum liegt zwischen einem Tief über dem Golf von Genua und einem Tief über der Nordsee in einer flachen Hochdruckzone.
    Die zugehörigen Störungen werden mit ihren Wolkenfeldern sowohl von Nordwesten als auch von Süden unser Wetter bestimmen.
    Die Aussichten bis morgen früh, wechselnd bis stark bewölkt, gebietsweise auch länger heiter.
    Im Tagesverlauf mit unterstrichweise Regen.
    Mäßige Winde.
    Nachmittagstemperaturen 13 bis 18 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 12 Grad.
    Die Aussichten für morgen Donnerstag, keine grundlegende Wetteränderung.
    Nach Auflösung der Frühnebelfelder im Allgemeinen wechselnde bis starke Bewölkung, regional länger sonnig.
    Vereinzelt etwas Niederschlag, mäßige Winde.
    Tageshöchsttemperaturen 13 bis 18 Grad.
    Das Wetter übermorgen Freitag, zunehmend stärker bewölkt und einige Strichregen.
    Jetzt noch die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
    Wien stark bewölkt 16 Grad, Eisenstadt wolkenlos 17, Linz bedeckt 14, Salzburg stark bewölkt 15, Innsbruck heiter 14, Bregenz bedeckt 14, Graz stark bewölkt 16 und Klagenfurt stark bewölkt bei 12 Grad.
    Zwölf Uhr und neun Minuten, wie schon angesagt, viel Inland in diesem Mittagsjournal, zunächst aber trotzdem Ausland.
    Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland beschließt in dieser Mittagsstunde in Bonn die Einführung abgasarmer Autos.
    Ab 1989, in fünf Jahren, werden nur mehr Fahrzeuge mit Reinigungsfiltern, sogenannten Katalysatoren, neu zugelassen.
    Bis zu diesem Datum soll der Kauf von Fahrzeugen mit reduzierter Schadstoffemission staatlich gefördert werden, über Senkungen bei der Kfz- und Benzinsteuer.
    Damit ist unser Nachbar, das dritte Land der Welt nach Japan und den USA, das strengere Belastungshöchstgrenzen einführt.
    Die Japaner und Amerikaner haben das schon in den 70er Jahren getan.
    Seit einem Jahr wird in der Bundesrepublik das Thema besonders auch unter dem Aspekt des sauren Regens, an dem die Stickoxide aus den Autos wesentlichen Anteil haben, heftig diskutiert.
    Der Innenminister Friedrich Zimmermann wollte zunächst schon ab kommendem Jahr den umweltpolitischen Alleingang in der EG wagen, aber die Europäer, besonders Italiener und Franzosen, blockierten mit ihrem Veto
    das versuchte Bonner Öko-Solo.
    In der europäischen Gemeinschaft sollen die verschärfenden Abgaswerte überhaupt erst 1995 gelten.
    Wie also sieht das nun konkret in Deutschland aus, interessant auch deshalb, weil die österreichischen Politiker ja immer wieder betont haben, sie werden dem deutschen Weg, wie immer er aussehen möge, folgen.
    Aus Bonn, Helmut Brandstetter.
    Als die Minister heute früh im Bonner Kanzleramt zur wöchentlichen Kabinettssitzung zusammenkamen, um die Einführung des umweltfreundlichen Autos zu beschließen, war längst klar, dass sie alle ehrgeizigen Pläne zur Rettung des deutschen Waldes vor den giftigen Stickoxiden weit hinter sich gelassen haben.
    Vergessen ist die Regierungserklärung von Helmut Kohl, dass der Katalysator so bald wie möglich eingeführt werden müsse.
    Vergessen auch der einstimmige Beschluss des Bundestages vom 9.
    Februar dieses Jahres, der die Einführung des Katalysators mit 1.1.1986 vorsah.
    In einer gestrigen Koalitionsbesprechung hatte man sich darauf geeinigt, den Beschluss des Bundesrates folgend, den Katalysator erst mit 1.1.1989 zwingend für alle Autos einzuführen.
    Nur für Karossen mit mehr als 2 Liter Hubraum soll der 1.1.88 als Stichtag gelten.
    Den Bonner Ministern fiel heute nur die Rolle zu, über steuerliche Anreize zu befinden, wie man Käufer von Neuwagen schon vor 1989 den Kauf eines abgasarmen Autos schmackhaft machen könnte.
    Innenminister Zimmermann, der sich gerne in der Rolle des Beschützers des Deutschen Waldes sieht, dürfte dabei seinen letzten Rückzieher gemacht haben.
    Denn es wird, so viel scheint festzustellen, keinen direkten Kaufanreiz geben, sondern nur eine abgestufte Befreiung von der Kraftfahrzeugsteuer.
    Kleinwagen bis zu 1400 Kubikzentimeter Hubraum sollen zehn Jahre steuerfrei laufen, zwei Literwagen sieben Jahre und die großen mit über 3,5 Liter Hubraum nur vier Jahre.
    Über den Vorschlag der Geschwindigkeitsbegrenzung auf den deutschen Autobahnen, wie er immer häufiger von Waldbesitzern, Umweltschützern, aber auch der SPD-Opposition kommt, hat das Kabinett heute nicht einmal diskutiert.
    Verkehrsminister Werner Dollinger hat erst kürzlich, nicht zufällig auf der Autozubehörsmesse und im Kreise der Vertreter der Autoindustrie, laut und deutlich erklärt, ein Tempolimit auf den deutschen Autobahnen komme nicht in Frage.
    Und das, obwohl jeder weiß, dass mit der Begrenzung der Geschwindigkeit am schnellsten und am einfachsten die Belastung der Umwelt zu begrenzen wäre.
    Drei Millionen Tonnen Stickoxide werden jährlich in die bundesdeutsche Luft geblasen.
    55 Prozent davon kommen aus den Auspuffen der Kraftfahrzeuge.
    Bei einer Begrenzung der Geschwindigkeit auf 100 kmh auf den Autobahnen würde die Umwelt von 300.000 Tonnen Stickoxiden pro Jahr entlastet werden.
    Doch den flotten Deutschen das Rasen auf ihren geliebten Autobahnen zu verbieten, traut sich die Bundesregierung nicht zu.
    Nun ist ein Kompromissvorschlag aufgetaucht.
    Danach soll mit dem Katalysator-Auto, bei dem ja 90% der unverbrannten Abgasstoffe entgiftet wird, das schnelle Fahren erlaubt bleiben, während man für Fahrzeuge herkömmlichen Typs eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 kmh vorsehen würde.
    Doch auch dieser Vorschlag ist bei der Regierung vorerst auf taube Ohren gestoßen.
    Wie sagte doch Bundeskanzler Helmut Kohl, die Deutschen haben ein besonderes Verhältnis zum Wald und auch zum Auto.
    Die Regierenden dürften ein ganz besonderes Verhältnis zum Auto haben.
    Das war ein Beitrag von Helmut Brandstetter aus Bonn.
    Die Deutschen führen also in fünf Jahren spätestens abgasarme Autos verpflichtend ein, die Schweizer zum Beispiel letzte Woche einen Beschluss, die Tempolimits zu reduzieren.
    Die Frage also dann, was macht Österreich?
    Eine Frage, die sicher auch in den nächsten Tagen bei uns diskutiert werden wird.
    Wir wechseln aber jetzt auf alle Fälle zunächst vom Auto auf die Bahn, so soll es ja eigentlich auch sein, zumindest vom Umweltschutz her.
    In diesem Monat feiert nach dem Eisenbahnübergang über den Semmering als zweite Gebirgsbahn in Österreich die Bahnstrecke über den Adelberg ihren 100.
    Geburtstag.
    Der Bau der großen Gebirgsstrecken in Österreich hat sich zwischen der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts und der Jahrhundertwende abgespielt.
    Und zwar deshalb, weil in dieser Zeit die technischen Voraussetzungen für den Bau von Gebirgsbahnen gegeben waren.
    Die Notwendigkeit von Schienenverkehrsverbindungen über die großen Gebirgstrecken Semmering, Arlberg und Tauern bestand ja schon lange vorher, sodass es letztlich nur die Frage der technischen Durchführbarkeit war, die erst gelöst werden musste, ehe tatsächlich mit dem Bau der Bergbahnen auch begonnen werden konnte.
    Es fallen ja auch Gebirgsbahnen in anderen Staaten, ja in anderen Teilen der Welt, mit ihrer Bauzeit in dieselbe Epoche, z.B.
    die Sankt-Gotthard-Bahn in der Schweiz oder die berühmte Andenbahn in Chile.
    Wir haben für Sie einen kleinen Ausschnitt aus der Baugeschichte der Adelbergbahn zusammengetragen.
    Der Adelberg war bereits im Mittelalter ein bezwungenes Hindernis, denn schon 1309 wird ein Saumweg über den Adelberg als Salzstraße von Hallimintal zum Bodensee namentlich genannt.
    Es hat dann noch bis 1385 gedauert, ehe eine Winterüberschreitung der Passhöhe des Adelbergs möglich war, und ab 1632 hat man die Post zu Fuß über den Adelberg getragen.
    Die erste personenbefördernde Postkalesche ist erst 200 Jahre später, 1829, über den Adelberg gerumpelt.
    Damals hat man für die Fahrt von Innsbruck nach Pregens, die heute etwa drei Stunden dauert, länger als eine Woche gebraucht.
    1864 gab es bereits einen Entwurf eines Eisenbahngesetzes der Monarchie, in dem die Bahnlinie Innsbruck-Dornbirn enthalten war.
    Bis 1880 haben die legislativen Vorarbeiten gedauert und am 15.
    Mai jenes Jahres ist das Gesetz über den Bau der Adelbergbahn beschlossen worden.
    Wie bei allen Bahnbauten im vorigen Jahrhundert hat es damals Ärger mit dem Fuhrwerksgewerbe gegeben, das um seinen Broterwerb fürchten musste.
    Das ist ja auch der Grund, warum bei vielen Bahnen die Bahnhöfe weit außerhalb der Ortschaften liegen.
    Das war nicht immer technisch bedingt.
    Oft genug hat es die Konkurrenz durchgesetzt.
    Auf der Arlbergbahn ging es allerdings mehr um Kleinigkeiten, an denen sich die Gemüter erhitzt haben, welche Namen die Stationen tragen sollten oder ob zum Beispiel die Lodenfabrik in Flirsch einen Geschäftsentgang durch den gelegentlich geschlossenen Bahnschranken haben würde.
    1882 sind dann endgültig die Bauarbeiten ausgeschrieben worden.
    Der schwierigste Teil der Adelbergbahn war für die Erbauer neben dem Haupttunnel die Rampenstrecken von Landegg nach St.
    Anton und auf der anderen Seite des Tunnels zwischen Langen und Bludenz.
    Allein das Überwinden der Wildbachgräben und die Sicherung der Bahnstrecke in Lawinenstrichen haben über 3000 Bauwerke notwendig gemacht.
    Tausende Arbeiter haben diese beiden Rampenstrecken innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt.
    Zur gleichen Zeit hat man an dem über 10 Kilometer langen Adelbergtunnel gebaut, einem der längsten Eisenbahntunnels der Welt.
    Und das ganze Bauwerk hat über 40 Millionen Gulden gekostet.
    Auch das war ein Rekordpreis für damalige Verhältnisse.
    Und wie so oft bei großen Bauvorhaben lag der endgültige Preis beträchtlich über dem, was man vorher berechnet hatte.
    Fast die Hälfte der Baukosten hat allein der Bau des Adelbergtunnels verschlungen.
    Eines der markantesten Bauwerke der Adelbergstrecke ist die 120 Meter lange, fast 90 Meter über der Sohle des Paznauntales hängende Crisanna-Brücke, die erst im Jahr der Eröffnung der Bahnstrecke 1884 fertig geworden ist.
    Diese Brücke hat man mehrmals im Laufe ihrer Geschichte umbauen müssen und schließlich ist sie 1964 endgültig durch eine neue Konstruktion ersetzt worden.
    In den ersten Betriebsjahren hat die Gebirgswelt den Erbauern und den Lokomotivführern auf der Adelbergbahn gezeigt, wozu die Natur imstande ist.
    Insgesamt 90 Mal ist in den Jahren nach der Eröffnung der Betrieb auf dieser Gebirgsstrecke durch Naturereignisse lahmgelegt worden.
    Unter anderem hat ein gewaltiger Bergsturz die Adelbergstrecke unter fast einer halben Million Kubikmeter Gestein begraben und eine Verlegung der Strecke notwendig gemacht.
    Die Adelbergbahn war eine der ersten elektrischen Bahnstrecken Europas, Eröffnung des elektrischen Betriebes 1923.
    Und die Transportleistung auf dieser Strecke ist von 350.000 Tonnen Gütern nach der Eröffnung auf heute fast 3 Millionen Tonnen jährlich angestiegen.
    Inzwischen ist die Bahn längst auch eine Hilfe für den motorisierten Adelbergüberquerer, denn wenn der Winter eine Sperre der Passhöhe notwendig macht, sorgen die Autotransporte der Bahn dafür, dass Vorarlberg nicht von Restösterreich abgeschnitten wird.
    Und wenn auch heutzutage, wie im vorigen Jahrhundert, die Natur immer wieder zeigt, dass sie mit Menschenwerk Ball spielen kann, so ist doch die Bahn nach wie vor der sicherste Weg über das Gebirge zwischen Tirol und Vorarlberg.
    Wir blätterten in der Geschichte der Arlbergbahn.
    Sie wird also 100 Jahre alt.
    Und wenn Sie davon auch was sehen möchten, heute in FS1 ab 21.30 Uhr gibt's eine Dokumentation über 100 Jahre Arlbergbahn.
    Erfolgsmeldungen gibt es, wir haben es gestern berichtet, aus der Papierindustrie.
    Sie hatte jahrelang durch veraltete Produktionsstätten und Überkapazitäten schwer zu kämpfen.
    Inzwischen hat sich das Blatt gewendet.
    Es wurde umstrukturiert, modernisiert, Personal auch abgebaut und nun mit der leichten Konjunktur im Rücken
    Steigt wieder die Nachfrage nach heimischem Papier und Zellstoff, steigen auch die Preise.
    Deshalb wird massiv investiert.
    Viele Firmen erweitern ihre Kapazitäten wieder um bis zu einem Drittel.
    Die größte Anlage entsteht in Pölz bei Judenburg in der Obersteiermark.
    Ende Oktober soll die Milliardenfabrik die Produktion aufnehmen.
    Einiges über die Beteiligungsverhältnisse ist allerdings noch unklar.
    Auch im Hinblick auf den Umweltschutz war Pölz Gegenstand heftiger Kontroversen.
    Dazu ein Bericht von Hans Adler.
    Als Anfang der 70er Jahre der große Strukturprozess in der österreichischen Papierindustrie begonnen hat, musste man sich auch mit der Rohstoffbasis befassen.
    Damals ging es um drei Zellstofffabriken, die jeweils zu einer Papierfabrik gehören sollten.
    Ein Austro-Kanadier hat dann die Idee einer Zellstoffgroßanlage an der Donau ins Spiel gebracht.
    Er wollte sie in Oberösterreich bauen, eine weitere Variante, sah den Bau einer Zellstoffanlage für 200.000 Tonnen Zellstoff pro Jahr an der niederösterreichischen Donaustrecke im Bereich von Amstetten vor.
    Auch daraus ist nichts geworden, die beiden Projekte sind in irgendwelchen Laden verschwunden.
    Als in Pölz, einer steirischen Kleinstadt in der Nähe von Judenburg in der ersten Hälfte der 70er Jahre die Pölzer Zellulose- und Papierfabrik in ernste Schwierigkeiten geraten ist, hat man sich wieder an das Projekt einer Zellstoffgroßanlage erinnert.
    Die Pölser Fabrik gehört seit 1921 dem italienischen Cartiere Burgo Konzern.
    Und nach längerem Hin und Her waren die italienischen Eigentümer kurz davor, das Pölser Unternehmen wegen Unrentabilität zu sperren.
    Und das genau in dem Augenblick, in dem der Kohlenbergbau Vonsdorf stillgelegt wurde und Eumig, das auch in der Nähe einer Fabrik unterhielt, in ernste Schwierigkeiten geraten war.
    Im Pölz waren damals 680 Arbeiter und Angestellte beschäftigt, deren Entlassung eine weitere Belastung des schwierigen Arbeitsmarktes dieser Region bedeutet hätte, Grund genug, etwas zu tun.
    Es hat aber dann doch bis 1980 gedauert, bis die Verhandlungen mit den italienischen Besitzern begonnen werden konnten und im Herbst 1981 war man sich endlich über die Beteiligungen einig.
    Der Bau konnte beginnen.
    Die übrige Papierindustrie hat sich damals vehement gegen dieses Projekt ausgesprochen.
    Man hat eine Steigerung des Holzpreises durch das Auftreten eines neuen Großkäufers befürchtet.
    Aber mittlerweile geben die Papierunternehmer zu, dass diese Befürchtung nicht eingetreten ist und begrüßen im Wesentlichen die neue Rohstoffbasis im eigenen Land.
    Praktisch alle künftigen innerösterreichischen Abnehmer haben bereits größere Probeaufträge an die Sulfatzellstofffabrik Pölz geschickt.
    Schwierigkeiten hat es während der Bauzeit vor allem mit der Kapitalbeschaffung gegeben, denn der Cartiere-Burgo-Konzern als Hauptbeteiligter und Hauptabnehmer des Zellstoffes geriet in Zahlungsschwierigkeiten.
    Die sind bis heute nicht behoben.
    Und eine Frist zur Übernahme von Anteilen läuft für die italienische Gruppe immer noch.
    sodass der Vorstandsdirektor der Pölz AG, Diplom-Kaufmann Rudolf Aalt, auf die Frage, ob er eigentlich wisse, wem sein Unternehmen gehört, antworten muss.
    Ich würde es so formulieren, dass wir nicht wissen, wem es gehören wird.
    Wem es derzeit gehört, das kann man ganz klar sagen.
    Die 500 Mio.
    Eigenkapital teilen sich auf auf Cartiere Burgo mit 40%, den Bund mit 32%, das Land Steiermark mit 18% und die Vöstalpine mit 9,7%.
    Wenn Cartiere Burgo auch noch immer
    Geld für die Beteiligung hat, registriert man doch steigendes Interesse am Produkt.
    Katiere Burgo scheint seine Liebe für Pölz oder zumindest für den dort zu erwartenden guten Zellstoff wieder entdeckt zu haben und beabsichtigt, bei dem Stand von 40 Prozent zu bleiben.
    Durch den Neubau, der inzwischen seinem Ende entgegen geht, ist die zu erwartende Umweltbelastung, die bei einer Zellulosefabrik immer relativ groß ist, trotz der riesigen Produktionsmenge wesentlich geringer als bei der alten, inzwischen stillgelegten Zellstofffabrik.
    Durch Laugenverbrennung und Sparmaßnahmen wird sich das Unternehmen mit Energie selbst versorgen können.
    Wenn Ende Oktober die ersten Lieferungen verladen werden, hat man so hofft, dass Management schon die ersten Verträge für Anfang des kommenden Jahres in der Tasche.
    Wie weit die gesamte Kapazität der Fabrik von 200.000 Tonnen Zellstoff pro Jahr schon in den nächsten Jahren auszulasten sein wird, steht allerdings heute noch in den Sternen.
    Das war ein Beitrag von Hans Adler und wir bleiben noch beim Thema Wirtschaft.
    Auch im nächsten Beitrag geht es um eine Firma.
    Ist von der verstaatlichen Industrie die Rede, denkt man im Allgemeinen an Verluste und an Milliardensubventionen, das einzig wirklich durch Jahre hindurch gewinnträchtige verstaatlichte Unternehmen ist die ÖMV AG.
    Allerdings hat dieser beständige und unbestrittene Dividendenlieferant auch seine Sorgen oder besser gesagt Sorgen gehabt.
    Denn durch Jahre hindurch führte die Petrochemie, also eine chemische Industrie im Anschluss an die Erdölraffinerie, ein Schattendasein.
    Ursprünglich waren es zwei Betriebe, die Petrochemie Schwechert und die Danubia Olefinwerke.
    Miteigentümer waren der deutsche Chemiekonzern BASF und die ebenfalls verstaatlichte Chemie Linz AG.
    Diese komplizierte Eigentümerkonstruktion in Verbindung mit ganz schlechten Marktaussichten hat zu entsprechend beklagenswerten Geschäftsergebnissen geführt.
    Seit 1982 geht's aber wieder aufwärts, Herbert Hutter berichtet.
    Das letzte öffentliche Gerangel in Verbindung mit der chemischen Industrie und der ÖMV war der Kaufpreis, den der staatliche Erdölkonzern Anfang der 80er Jahre der Chemie Linz für die Chemieindustrie in Schwächheit bei Wien zu zahlen hatte.
    Der Preis war der ÖMV zu hoch, man sprach davon, dass die ÖMV dazu benutzt wird, um auf diesem Weg die Chemie Linz sanieren zu helfen, ein Betrieb, dem es auch heute noch nicht besonders gut geht.
    Schließlich und endlich hat 1982 die ÖMV alle petrochemischen Aktivitäten selbst übernommen.
    Die neue Tochtergesellschaft heißt nun Petrochemie Danubia GSMBH.
    Erzeugt wird vor allem Rohstoff für Kunststoffprodukte.
    Das ist im Wesentlichen Polypropylen und Polyethylen.
    Das in Granulatform, also in kleinen Körnern.
    Polyethylen ist der Rohstoff für Kunststofffolien aller Art, vom Gefrierbeutel bis zu Tragtaschen.
    Polypropylen ist ebenfalls ein Rohstoff für Kunststoffprodukte und zwar von der Haushaltsschüssel über den Joghurtbecher bis zu Gartenmöbeln oder im KFZ-Bereich wird dieses Polypropylen dann weiterverarbeitet zu Kühlerventilatoren oder auch zu Batteriekästen aus einem anderen Bereich, aber auch Kunststoffseile.
    Für all das ist wie gesagt Polypropylen der Rohstoff und der wird in Schwächert nach der Neuorganisation mit steigendem Erfolg hergestellt.
    Die 800 Mitarbeiter konnten den Umsatz heuer um ein Drittel auf 5,6 Milliarden Schilling steigern, fast 90% gehen in den Export, wobei sich die Petrochemiker in Schwächert der harten Konkurrenz in Westeuropa stellen mussten, als die traditionellen Kunden im Ostblock ihren Plastikrohstoff selbst herstellen konnten.
    Selbstverständlich ist dieser Entwicklung auch die gesamtwirtschaftliche Erholung weltweit zugute gekommen.
    Und so vermerkt ÖMV-Direktor Jakob Kratzer, zuständig für den Chemiebereich, stolz.
    Der Umsatz ist natürlich entsprechend gestiegen und wir erwarten für das Jahr 1984 einen Umsatz von circa 5,4 Milliarden Schilling und wir sind damit in eine Größenordnung für Österreich hineingekommen, die immerhin ein ganz beachtliches Unternehmen darstellt.
    Der Umsatz war natürlich entsprechend der
    geringeren Verkaufsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren entsprechend niedriger.
    Aber nicht allein der Umsatz ist ja das, wovon ein Unternehmen lebt, sondern der Gewinn.
    Und hier konnten wir eben wirklich Zeichen setzen, dass Gott sei Dank die Petrochimie Danubia wieder in einen wirtschaftlichen Bereich gekommen ist, der für den Eigentümer, die ÖMV, sehr befriedigend ist.
    Tatsächlich sind die Ergebnisse erstaunlich.
    Musste die Petrochemie 1981 noch Verluste in Höhe von einer halben Milliarde Schilling schreiben, so sind 1984 nicht weniger als 700 Millionen Schilling Gewinn daraus geworden.
    Also innerhalb weniger Jahre eine Verbesserung des Ergebnisses um knapp eine Milliarde Schilling.
    Die Petrochemie, die die Muttergesellschaft ÖMV mit ihren Verlusten bisher immer mehr oder minder verschämt versteckt hatte, ist nun eine Tochter zum Herzeigen geworden.
    Und es wird weiter investiert.
    Eine Anlage für mehr als 400 Millionen Schilling ist geplant, die 70 Leuten Arbeit bietet.
    Aber neue Arbeitsplätze sind das trotzdem nicht.
    Direktor Jakob Kratzer... Wir sehen ungefähr eine...
    Steigerung der Arbeitsplätze durch den Bau dieser Niederdruck-Polyethylen-Lage von 70.
    Ich muss aber leider hier einen Wermutstropfen dazugeben, denn es ist sicherlich unumgänglich, dass ein Personalabbau in der Raffinerie stattfindet.
    Wie Sie wissen, ist der Mineralöl-Produktenmarkt beachtlich geschrumpft und es ist unsere Aufgabe, die technische Struktur der Raffinerie
    diesem geschrumpften Mineralölbedarf anzupassen und dazu gehört natürlich auch leider eine entsprechende Personalreduzierung.
    Das heißt mit anderen Worten, die Petrochemie nimmt Arbeitskräfte auf, die die ÖMV ansonsten abbauen müsste?
    Bedauerlicherweise wird der Abbau größer sein als die Aufnahmemöglichkeit durch die Petrochemie.
    Nichtsdestoweniger solle es 1985 und 1986 weiter aufwärts gehen, wenn auch nicht mehr so rasant wie in den letzten beiden Jahren.
    Das war ein Beitrag von Herbert Huter, in einer Minute ist es halb eins.
    Machen wir einen Blick auf das, was wir in der zweiten Journalhälfte planen.
    Wir haben Reaktionen von Partei Linken innerhalb der SPÖ eingeholt, was sie davon halten, dass Kanzler Sinowaz jetzt die SPÖ zu einer Partei der Amite deklariert.
    Wir berichten über neueste Verwicklungen der Amerikaner im Rebellenaufstand in Nicaragua.
    Wir haben einen Beitrag vorbereitet aus dem Anlass des 75.
    Geburtstages des Autokonstrukteurs und Unternehmers Ferry Porsche.
    Und im Kulturteil dann gibt es Näheres über das Salzburger Humanismusgespräch.
    Zunächst aber jetzt zu ideologischen Fragen der Innenpolitik.
    Ich sei, gewährt mir die Bitte, auf alle Fälle die Mitte, so könnte man frei nach Schillers Bürgschaft die neueste Entwicklung einer Art Ideologiediskussion in den Parteien beschreiben.
    Die SPÖ hat ja letzte Woche ihre Programmdebatte unter dem Titel Perspektiven 90 begonnen und die bemerkenswerteste Äußerung dazu fiel von Parteichef Sinowatze, hat sie gestern bekräftigt und spannte einen weiten Bogen.
    Wir machen auf der Basis einer Arbeiterpartei Politik der Mitte, sagte der Kanzler.
    Eine Politik also auch für Bauern, Gewerbe und kleine Unternehmer.
    Und ÖVP-Generalsekretär Graf erinnerte gestern ebenfalls daran, dass natürlich die Volkspartei die traditionelle Partei der Mitte sei.
    Auch die neoliberale FPÖ lokalisiert sich dort.
    Links und rechts sind offenbar ideologisch derzeit ziemlich vakant.
    Es geht offenbar um Mehrheitsfähigkeit und damit wohl auch ein bisschen um Entideologisierung.
    Der Begriff der politischen Mitte laut Sinovaz kein Beispiel für Standpunktlosigkeit, sondern eine Folge der Entwicklung, dass die alten Klassengegensätze porös geworden sind, wird gerade in der Partei Sinovaz von jenen mit Skepsis beäugt, die sich als Linke verstehen.
    Wir versuchten heute Vormittag einige dieser jungen und jung gebliebenen Linken zu befragen, wie sie die neue Sinovaz-Formel auffassen, Roland Adrovica berichtet.
    SPÖ-Vorsitzender Fred Sinowaz gab vergangenen Donnerstag nicht nur den Startschuss zur Diskussion über die sogenannten Perspektiven 90.
    Das ist der Versuch, die Politik der nächsten 15 Jahre zu analysieren und als politische Partei Antworten auf die Zukunft zu geben.
    Sinovac löste mit seinem Wort von der politischen Mitte eine der für Österreich eher seltenen Diskussionen über programmatische, ideologische Fragen der Politik aus.
    Sinovac vor den SPÖ-Parteiratsdelegierten.
    Nicht zuletzt die Regierungsumbildung sei eine erste Entsprechung auf die Anforderungen einer neuen Politiksituation gewesen.
    Sinovac dann weiter wörtlich, das ist nicht bloß die Aussetzung von Personen, ich warne vor einer solchen Simplifizierung, das ist natürlich Ausdruck einer Ausrichtung auf neue Aufgaben.
    Auf eine Politik der gesellschaftlichen Mitte, auf eine Politik verstanden als konsekutive Gesamtheit, etwa Wirtschaftsaktivität und Umweltschutz.
    Gestern nach dem Ministerrat erläuterte Sinovac seinen Begriff der gesellschaftlichen Mitte noch etwas näher.
    Die SPÖ sei zwar im Kern die alte Arbeiterpartei geblieben, sie sei aber auch die Partei aller Arbeitnehmer geworden, ferner auch der kleinen Gewerbetreibenden, der Bauern und so weiter.
    Im Grunde genommen spricht Sinowatz von der SPÖ als einer ehemals klassischen Arbeiterpartei, die nicht zuletzt durch die Regierungsverantwortung zu einer Volkspartei geworden ist.
    Möglicherweise unter Verzicht auf ideologische und programmatische Grundsätze, befürchten Kritiker.
    SPÖ-Jungabgeordneter Josef Zschapp, bereits beim Parteirat Kritiker des Kurses der Mitte, wünscht sich zumindest nähere Erläuterungen.
    Ich glaube, wenn man diese Politik der Mitte nicht klarer definiert, ist das bloß ein Etiketten- und Schubladierungsstreit.
    Ich meine auch, dass es jetzt nicht darum geht,
    was links oder rechts ist, oder wo wirklich die Mitte ist, sondern es geht darum, was ist oben, was ist unten.
    Und eine sozialdemokratische Politik in Krisenzeiten bedeutet, dass man sich natürlich besonders um diejenigen, die die sozial Benachteiligten sind, zu kümmern hat.
    Und das hat mit einer Politik der Mitte nichts zu tun, oder man reißt der Begriff Politik der Mitte nicht, sondern das ist einfach eine sozialdemokratische Politik.
    Was sollte Ihrer Ansicht nach anstatt dieses Begriffspolitik der Mitte stehen?
    Ich glaube, dass es darum geht, dass wir weiterhin für eine soziale Demokratie eintreten.
    Und dieser Begriff, der eine sehr lange Tradition in unserer Partei hat, sollte weiterhin aktuell bleiben.
    Dieses Kämpfen um die Mitte wird vielfach als der Versuch von Kanzler Sinowaz gewertet, die alten Kreisgewähler zu behalten bzw.
    sie wieder zurückzugewinnen.
    Hat er das nötig?
    Naja, ich meine, dass durch bestimmte Auffassungen in Bezug auf Zwentendorf, in Bezug auf Hamburg, in Bezug auf die Privilegienfolge und so weiter, natürlich dieses kritische Potenzial, die kritischen Wähler, die es in Bezug auf die SPÖ gegeben hat, damit verunsichert wurden.
    Die gewinne ich aber nur, wenn ich ganz konkret sage, was ich wirklich will, oder wenn ich konkret angebe, ich werde also Zwentendorf nicht in Betrieb nehmen oder ich werde diese eine oder andere Maßnahme konkret durchführen.
    Bloß durch ein Wort wie Mitte, das durchaus positiv besetzt ist, wird die Motivation nicht ausreichen, um sie wirklich als Wähler zu gewinnen.
    Nicht nur Zschapp kann mit dem Mittelkurs der SPÖ wenig anfangen.
    Auch sein Nachfolger in der Funktion des Vorsitzenden der sozialistischen Jugend, Alfred Gusenbauer, gab sich heute einigermaßen verunsichert.
    Da muss man mir als erstes erklären, was Politik der Mitte bedeutet.
    Heißt Politik der Mitte?
    dass sich irgendwelche Grundwerte der Partei nun ändern, was es ja offensichtlich nicht sein soll, wie der Parteivorsitzende das erst kürzlich ausgeführt hat.
    Heißt offensichtlich keine Abkehr von den Werten Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität.
    Es soll auch nicht heißen, eine Abkehr vom Parteiprogramm 1978.
    Was soll es eigentlich heißen, diese Politik der Mitte?
    Am liebsten wäre mir, wenn Politik der Mitte in diesem Zusammenhang heißen würde, dass sich die Partei mit all dem, was ihr zur Verfügung steht, dazu veranlasst fühlt, ihre Grundwerte und ihr Gedankengut wieder mehrheitsfähig in der Bevölkerung zu bringen.
    Es wird immer sehr viel gesprochen von Politikverdrossenheit der Jugend.
    Glauben Sie, kann man dieser Politikverdrossenheit begegnen, indem man sich in der Mitte zusammenträgt?
    Von Etikettenschwindel wird sich
    die Jugend sicherlich nicht beeindrucken lassen.
    Worum es geht, ist einen umfassenden Entwurf für die Gestaltung der Gesellschaft in der Zukunft vorzulegen, der die Probleme, die anstehen, in einer ausgewogenen und einer sozial gerechten Form beantworten kann.
    Das wird Menschen beeindrucken und das wird auch dazu führen, dass man sich damit auseinandersetzt.
    Nur irgendwelche Begriffe einzuführen, das hat ja als solches noch keine Attraktivität.
    Soweit also zwei führende Jungsozialisten.
    Und was meint schließlich das enfant terrible der österreichischen Sozialdemokratie Journalistengewerkschaftspräsident Günther Nenning zum Streben der SPÖ nach der politischen Mitte?
    In der Mitte der Politik steht die Natur und auf die schaut sich diese Regierung nicht, siehe Heimburg und Verwandte.
    Günther Nenning stand am Ende dieses Beitrags von Roland Adrowitzer, an dem auch Fritz Besatte mitgearbeitet hat.
    Und wir bleiben, schlage ich vor, noch beim Thema.
    Es gibt einige Pressekommentare zur neuen Diskussion rund um politische Mitte und Adolf Poindl hat Zitate ausgewählt.
    Die Politik der Mitte, das besonders aktuelle Schlagwort der österreichischen Innenpolitik, wird heute von mehreren Zeitungen kritisch beleuchtet.
    Für Manfred Scheuch in der Arbeiterzeitung gibt es keinen Gegensatz zwischen einer Betonung der Politik der Mitte und dem Hinweis des Bundeskanzlers Sinovac, dass kein Kurswechsel zu erwarten sei.
    Schon die Politik der sozialistischen Alleinregierung war eine Politik der Mitte.
    Es hieße an den gesellschaftlichen Realitäten vorbeisehen, anzunehmen, die Sozialisten hätten durch Jahre Wahlerfolg um Wahlerfolg einheimsen können, ohne eine Politik der Mitte zu betreiben.
    Haben sie sich doch schon 1970 mit dem Ziel, ein modernes Österreich und keineswegs ein sozialistisches zu schaffen, an die Wähler gewandt und ausdrücklich für deren Auftrag gehalten.
    Österreichs Arbeiter und Angestellte sind dabei gut gefahren, ohne dass die Unternehmer deshalb unter die Räder gekommen wären.
    Die Arbeitnehmer sind längst nicht mehr im Ghetto einer Gegengesellschaft.
    Über ihre Vertreter in Regierung, Parlament und Sozialpartnerschaft bestimmen sie weitgehend eine Politik, die ihren Interessen dient.
    Und diese orientieren sich an Arbeitsplatzsicherung, Lebensqualität und sozialer Sicherheit.
    Politik der Mitte?
    Aber ja, unterstreicht Manfred Scheuch in der Arbeiterzeitung.
    Für den Kurier hat Bundeskanzler Sinowaz mit seiner Regierungsumbildung wesentlich mehr ins Rollen gebracht als einen personellen Austausch.
    Der Kurier stellt die Frage, wer nun eigentlich eine Politik der Mitte macht von den Parteien, wer für eine solche wirklich glaubhaft steht.
    Nun, die ÖVP fühlt sich ja seit jeher als Gralshüterin dieser Etikett.
    Die FPÖ trotz Linkstrifts auch.
    Jetzt ist auch Sinovac in den Ring gesprungen.
    SPÖ, marche, marche, hin zur Mitte!
    Warum eigentlich?
    Weil Sinovac untrüglich erkannt hat, dass es mit dem Verteilungssozialismus der 70er Jahre vorbei ist.
    Dieser hat der SPÖ und der Bruno Kreisky nämlich alle jene Menschen und damit die Herrschaft gebracht, die nicht ursprünglich der SPÖ zuzurechnen sind.
    Bauern, Manager, Aufsteiger, Unternehmer.
    Sie gilt es unter allen Umständen zu halten, will die SPÖ am Ruder bleiben.
    Darum der Zug zur Mitte, auch um den Preis von Ideologie.
    schreibt der Kurier.
    Unter dem Titel Bremer Stadtmusikanten liest man dazu.
    Jetzt drängen sich wieder alle Parteien darum, in der Mitte Mittelpunkt zu sein.
    Da es im Kreis aber nur einen Mittelpunkt gibt, stehen sie jetzt schon übereinander.
    Sie postieren sich auf dem inzwischen schon breit getretenen und ausgequetschten Staatsbürger, dem politischen Mittelpunkt der Mitte, und wollen sich immer auf die Schultern der anderen handeln, um nur ja nicht die Mitte zu verlassen.
    die Bremer Stadtmusikanten aus Wien.
    Etwa nach dem Grundsatz, Ideologie hin, Ideologie her, im Mittelpunkt muss man stehen.
    Der Vorwurf des Drängens zur Mitte um jeden Preis wird auch begründet von den Salzburger Nachrichten.
    So verschweigt die SPÖ, dass natürlich auch ihr Sozialismus auf Karl Marx aufbaut und daher links ist sie ihr Parteiprogramm 1978.
    Die ÖVP scheut sich wieder einmal, sich als eine christlich-konservative Partei zu bekennen, wenngleich sie 1945 tatsächlich als Soziale Integrationspartei der Mitte gegründet worden ist, die den Klassenkampf in sich austrägt.
    Und die Freiheitliche Partei versucht sich aus eitler Scham von ihren nationalen Grundsätzen, die nun einmal Teil des österreichischen Liberalismus gewesen sind, loszusprechen.
    Das war die Presseschau, heute zusammengestellt von Adolf Poindl.
    Es ging um die neue Diskussion um politische Medien und das letzte Zitat, das stammte aus den Salzburger Nachrichten.
    Es ist jetzt 12 Uhr und 40 Minuten gewesen.
    Einer der Pioniere der Entwicklung des Automobils, der aus Wiener Neustadt stammende Ferdinand Porsche Junior, feiert heute in seinem Stuttgarter Autowerk den 75.
    Geburtstag.
    Der Sohn des 1951 verstorbenen weltbekannten Autokonstrukteurs und Volkswagen-Schöpfers Ferdinand Porsche Senior schaffte es, die Pläne seines Vaters lukrativ in die Realität umzusetzen, indem er das Volkswagen-Werk aufbaute und den später meistverkauften Wagen der Welt, den Käfer, zur Serienreife brachte.
    Und das Sportwagenwerk in Stuttgart-Zuffenhausen wurde unter Porsche Junior von einer Firma, die in kleinen Stückzahlen Liebhaberautos produzierte, zu einem profitablen Großunternehmen mit Massenproduktion.
    Manfred Kronsteiner hat das folgende Portrait von Ferdinand Porsche gestaltet.
    44.000 Wagen haben im vergangenen Jahr die Porsche-Werke verlassen.
    Der Betrieb in Stuttgart mit 5.800 Mitarbeitern machte einen Jahresumsatz von rund 15 Milliarden Schilling.
    Verbindungen gibt es zur VW-Tochtergesellschaft Audi NSU in Neckarsulm, wo zwei Porsche-Typen montiert werden.
    Porsche Salzburg wieder ist VW- und Audi-Importeur für Österreich.
    Diese Gesellschaft erzielt ungefähr den gleichen Gewinn wie die Sportwagenfirma.
    In anderen Ländern ist VW auch Porsche-Importeur.
    1931 gründete Porsche Senior sein erstes eigenes Konstruktionsbüro in Stuttgart.
    Ein Büro, in dem so erfolgreiche Konstruktionen wie der Auto Union Rennwagen, die verschiedenen Prototypen des Volkswagens, die Torsionsstabfederung und schließlich der legendäre Käfer entstanden.
    Porsche Junior stieg als 22-Jähriger in den väterlichen Betrieb ein.
    Er wurde mit der Gesamtplanung des Volkswagenwerks betraut, dessen verantwortlicher Leiter er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs blieb.
    In Stuttgart-Zuffenhausen entstand ein spezielles Werk für den Bau von Prototypen aller Art.
    Nach Kriegsende wurde das Stuttgarter Werk beschlagnahmt, Porsche Senior wurde interniert.
    Der Junior hatte es als Sohn eines genialen Vaters anfänglich schwer, sich in der Fachwelt durchzusetzen.
    Seinen persönlichen Durchbruch zum Erfolg und den schönsten Moment in seinem Konstrukteursleben schilderte uns nunmehr der 75-jährige Junior in einem Telefongespräch in einer Pause des heutigen Festakts zu seinem Geburtstag in Stuttgart.
    Sie wissen, dass mein Vater nach dem Zweiten Weltkrieg in Gefangenschaft war.
    Und während dieser Zeit habe ich einen Grand-Prix-Wagen entwickelt.
    Und der schönste Moment war, wie mein Vater zurückkam und festgestellt hat, dass er keinen Strich anders gemacht hätte, als ich es mit meinem Herrn gemacht habe.
    Das war eine Bestätigung, dass ich gut bei ihm gelernt habe und dass ich auch in der Lage sein werde, das Unternehmen weiterzuführen.
    1946 wurde die österreichische Porsche-Konstruktionengesellschaft gegründet.
    Der Bau der schnellen Porsche-Wagen erfolgte in Gmünd.
    Und der Absatz war so groß, dass 1952 ein zweites Werk entstehen und vier Jahre darauf das Stuttgarter Werk wieder übernommen werden konnte.
    Von da an ging es ständig aufwärts.
    Der Porsche wurde zum Statussymbol.
    1969 war der Typ 917 der schnellste Sportwagen der Welt.
    Ein Jahr darauf wurde allerdings die direkte Beteiligung am Rennsport eingestellt.
    Eine Dachgesellschaft fasste den Stuttgarter und den Salzburger Betrieb zusammen.
    Trotz des florierenden Sportwagengeschäfts erhebt sich heute die Frage, werden sich Sportwagen mit 300 PS halten können, wenn die Diskussion um die Umweltbelastung durch Autoabgase weiter intensiviert wird?
    Porsche dazu.
    Die 300 PS braucht man ja nicht, um auf der Autobahn zu fahren, denn da braucht man ja nicht Vollgas zu geben und das kann man auch in den meisten europäischen Ländern nicht.
    Sondern die 300 PS, die machen eben Spaß für Beschleunigung.
    Aber die haben im Grunde genommen nichts mit der Umwelt zu tun.
    Denn es ist bekannt, dass man auf der Autobahn und auf der Landstraße weniger Benzin braucht, wie zum Beispiel in der Stadt.
    Und in der Stadt fahren sie ja nur 50.
    Und dieser Mehrverbrauch in der Stadt, der würde sich dann aber auch abzeichnen, wenn wir sozusagen den Verkehr auf den übrigen Straßen durch Geschwindigkeitsbegrenzungen drosseln.
    Dann würden wir noch mehr Umwelt verschmutzen, als wir es heute tun.
    Nostalgie lässt Porsche Junior gar nicht erst aufkommen.
    Für ihn ist ein Auto, das auf der Straße zu sehen ist, bereits überholt und er hat Neues im Kopf.
    Das Schwergewicht bei seinen nächsten Plänen?
    Gerade zum Beispiel den Umweltschutz.
    Wir haben ja heute bei unseren Fahrzeugen, die wir zu 50% nach Amerika und Japan liefern, die Reifenkatalysator.
    Den sollte man sofort, so schnell wie möglich, überall haben.
    Aber dazu gehören auch gewisse Voraussetzungen, die nicht bei der Autoindustrie allein liegen, sondern die auch bei der Brennstofferzeugung liegen.
    Ans Aufhören denkt der 75-jährige Ferdinand Porsche jedenfalls nicht.
    Er will seine Laufbahn fortsetzen, denn er fühlt sich nach wie vor in guter körperlicher und geistiger Verfassung.
    Ferdinand Porsche ist also 75 Jahre.
    Heute wird gefeiert.
    Wir gratulieren natürlich auch.
    Ein Beitrag war das von Manfred Kronsteiner.
    Dreiviertel eins vorbei.
    Wir kommen noch einmal ins Ausland.
    Wenn demnächst der sowjetische Außenminister Andrei Gromyko in Washington und New York mit US-Präsident Reagan und dem Chef des State Department George Shultz zusammentrifft,
    Dann wird neben Rüstungskontrolle und Ost-West-Frost auch Nicaragua ein Thema sein.
    Die amerikanische Regierung ist irritiert durch Andeutungen des nicaraguanischen Verteidigungsministers Humberto Ortega, dass die Sandinisten für ihre Armee sowjetische MiG-21-Kampfflugzeuge kaufen wollen, also ganz moderne Geräte.
    Dies würde zweifellos eine weitere Eskalation des Konflikts bedeuten.
    Eine Eskalation, für die die USA aber mitverantwortlich sind.
    Denn sie haben die Unterstützung der rund 10.000 Rebellen, die gegen das Linksregime in Managua kämpfen, intensiviert.
    Milliarden Schilling sind bereits durch Waffenhilfe an die Contras geflossen, ein vom Kongress in Washington ausgesprochenes Verbot an den Auslandsgeheimdienst CIA,
    die Antisandinisten weiter zu fördern, blieb praktisch wirkungslos.
    Das beweist auch das neueste Beispiel des Einsatzes von Flugzeugen aus dem ehemaligen Besitz des Pentagons, also des Verteidigungsministeriums, bei Flügen gegen Nicaragua.
    Antonia Rados berichtet.
    Ihr Abenteuer endete tödlich und sie starben, wie sie gelebt hatten, im Dschungelkrieg.
    Als Freiwillige waren sie überall dabei gewesen, zuerst in Vietnam und schließlich an der Seite der nationaldemokratischen Kräfte, einer Gruppe, die von Honduras aus gegen die Sandinisten in Nicaragua kämpft.
    Zusammen mit diesen Contras, wie sie genannt werden, saßen sie dann auch Anfang September in dem Flugzeug, das den Angriff auf eine Militärschule in Nicaragua unternehmen sollte.
    Die Aktion ging fehl und das Flugzeug wurde abgeschossen.
    Die zwei Männer kamen ums Leben.
    Das allein hätte noch keine Schlagzeilen gemacht, denn die zwei Toten waren international bekannte Söldner.
    Doch Jana Parker und James Powell waren auch amerikanische Staatsbürger und der Verdacht, dass sie für die CIA im Einsatz waren, kam auf.
    Aber der Verdacht blieb auch ein Verdacht.
    Die CIA dementierte sofort jeden Zusammenhang mit den beiden und die Rebellen, an deren Seite Powell und Parker gekämpft hatten, zeigten sich verschlossen.
    Doch die Aufmerksamkeit richtete sich noch auf ein anderes Detail.
    Denn die Contras hatten zum ersten Mal sowohl Bodeneinheiten eingesetzt als auch Luftangriffe durchgeführt.
    Und die Flugzeuge, die erfolglos verwendet wurden, waren amerikanischer Herkunft.
    Sie waren ursprünglich im Besitz des US-Verteidigungsministeriums.
    Es waren relativ veraltete Cessna-Maschinen vom Typ O2A, kleine, leichthandtare Flugzeuge, die oft zu Aufklärungszwergen eingesetzt werden und manchmal mit Raketen bestückt sind.
    Sieben dieser Cessna wurden im vergangenen Jahr vom Verteidigungsministerium aussortiert.
    Wie es das Gesetz vorschreibt, sollte das veralterte Material anderen Regierungsstellen angeboten oder dann privaten Kunden weitergegeben werden.
    Drei dieser Maschinen aber wurden für die Operation Elefantenherde bestimmt.
    Mit diesen Namen werden streng geheime Operationen bezeichnet.
    Und im vergangenen Februar tauchten diese drei Flugzeuge dann im Hangar der Firma Summit Aviation auf.
    Eine Gesellschaft im Bundesstaat Delaware, die sich auf Cessna spezialisiert und Umbauarbeiten aller Art anfertigt.
    Summit Aviation hat auch einen großen Kunden, die CIA, den amerikanischen Geheimdienst.
    Und dieser Geheimdienst soll auch der Auftraggeber für den Umbau der drei Flugzeuge gewesen sein.
    Sie wurden mit Raketen bestückt, so schreibt es die amerikanische Presse.
    Offiziell wurden diese Berichte dementiert.
    Die Buchhaltung des Verteidigungsministeriums liefert keine Hinweise darauf.
    Die Maschinen, so steht es in den Listen, wurden an eine andere Regierungsstelle weitergegeben.
    Ob diese Stelle die CIA war, das wollte der stellvertretende Verteidigungsminister Byrd in einer Pressekonferenz weder bestätigen noch dementieren.
    Gemäß amerikanischer Gesetze spricht auch nichts dagegen, dass der Geheimdienst das Material für eventuelle Einsätze übernimmt.
    Und die CIA kann diese Flugzeuge auch ohne weiteres gegen Nicaragua einsetzen.
    Der Kongress hat zwar alle Mittel für den Krieg gegen die Sandinisten eingestellt und die 80 Millionen, die bisher genehmigt wurden, sind längst aufgebraucht.
    Aber für den Transfer von einer Regierungsstelle zur anderen ist auch kein Geld notwendig.
    Das Verteidigungsministerium kann schenken.
    Sollte der Weg der Flugzeuge tatsächlich so erfolgt sein, dann wird der Krieg gegen Nicaragua trotz des Veto des Kongresses weitergehen.
    Und der amerikanische Geheimdienst kann die Rebellen unterstützen, ohne den legalen Rahmen zu sprengen.
    Noch dazu
    fehlt es derzeit den Contras nicht an Geld.
    In den vergangenen Wochen flossen 10 Millionen Dollar in ihre Kassel.
    Spenden aus aller Welt.
    Ein Bericht unserer Washington-Korrespondentin Antonia Rados war das, 8 vor 1 zurück nach Österreich, traditionsgemäß am Ende des Beitragsteils Kultur.
    Heute Vormittag wurden im ORF-Landesstudio Salzburg die 12.
    Internationalen Humanismusgespräche eröffnet.
    In diesem Jahr lautet das Thema Jenseits von Freiheit und Würde.
    Dabei soll der Frage nach dem Wesen des Menschen vor dem Hintergrund einer wissenschaftlich-technokratischen Weltsicht mit ihren antihumanen Tendenzen nachgespürt werden.
    Sigbert Stronegger berichtet aus Salzburg.
    In seiner Begrüßung machte der neue Landesintendant Friedrich Urban klar, dass die Salzburger Humanismusgespräche, die sich seit 1965 unter der Leitung von Oskar Schatz zu einem international renommierten Forum der Denker entwickelt haben, auf jeden Fall auch in Zukunft in Salzburg stattfinden werden.
    Der Gründer dieser wichtigsten wissenschaftlichen Veranstaltung des ORF, Oskar Schatz, markierte in seiner Einführung die wesentlichen Positionen, die in einer philosophischen Anthropologie das Menschliche am Menschen ausmachen.
    Die wissenschaftlich-technische Naturbeherrschung verstärke heute die fortschreitende Entfremdung zwischen Mensch und Natur.
    Nur in einem beharrlichen Dialog sei es möglich, der Degradierung des Menschen zu einem bloßen Naturgegenstand entgegenzuwirken.
    Das Eröffnungsreferat hielt dann der in New York lebende Philosoph Hans Jonas, der sich mit jenen Merkmalen beschäftigte, die den Menschen über die Tiernatur hinausführen.
    Meine Methode wird sein, einige ausgewählte Merkmale des Menschen auf ihren Sinn zu befragen.
    Vergrößertes Gehirn,
    Hand, aufrechter Gang, zeigen ihre Bedeutung in dem, was sie leisten, ebenso auch das Innerste, wie Vernunft und Fantasie.
    So habe ich mich für das Zeugnis sichtbarer Artefakte menschlicher Erzeugung entschieden, und zwar solche, die früh und weit verbreitet in der Vorzeit auftreten, keinem Tier zugetraut werden können,
    und schon in ihrer primitivsten, einfachsten Form das Wesen der darin wirksamen Eigenschaft des Erzeugers enthüllen.
    Meine Wahl fiel auf Werkzeug, Bild und Grab.
    Zusammen liefern sie der Auslegung so etwas wie die Grundkoordinaten einer philosophischen Anthropologie.
    Jonas sprach sich gegen die heutige Überbetonung des Werkzeugs, also der Technik, aus und für die Metaphysik, wie sie sich im Bild und im Grab repräsentiert.
    In der Kluft, die in der Konfrontation des Selbst mit sich selbst aufgetan werde, hätten die höchsten Erhebungen und tiefsten Niedergeschlagenheiten menschlichen Erlebens ihren Platz.
    Jonas fasste dann zusammen.
    Fassen wir zusammen, was die ausgewählten äußeren Kennzeichen des Menschen uns zu sagen hatten.
    Das Werkzeug sagt uns, dass hier ein Wesen von seiner Notdurft zum Umgang mit der Materie angehalten, dieser Notdurft in künstlich vermittelter, erfindungsbedingter und verbesserungsoffener Weise dient.
    Das Bild sagt uns, dass hier ein Wesen
    Werkzeuge am Stoff zu unstofflichem Zweck betätigend, den Inhalt seiner Anschauung sich selbst darstellt, variiert und um neue Formen vermehrt und damit eine neue Objektwelt des Dargestellten jenseits der Stofflichen seiner Bedürfnisbefriedigung erzeugt.
    Das Grab sagt uns, dass hier ein Wesen, der Sterblichkeit unterworfen, über Leben und Tod nachsinnt, dem Augenschein Trotz bietet und sein Denken ins Unsichtbare erhebt.
    Die Humanismusgespräche in Salzburg dauern noch bis Freitagabend und bringen so prominente Referenten wie Thore von Uexküll und den Tübinger Theologen Hans Küng.
    Das wär's von der Kultur für heute und jetzt um vier vor eins noch einmal Nachrichten im Mittagschanal.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Die Bundesregierung in Bonn berät zur Stunde über die Einführung abgasarmer Autos in der Bundesrepublik Deutschland.
    Die Koalitionspartner CDU, CSU und Freie Demokraten sind bereits übereingekommen, dass ab 1.
    Jänner 1989 kein Fahrzeug mehr zugelassen werden darf, das nicht nach den heute schon in den USA geltenden Abgasnormen konstruiert ist.
    Größere Neuwagen sollen bereits ab 1.
    Jänner 1988 mit einem Abgaskatalysator ausgerüstet werden.
    Österreich.
    Der Parlamentarische Rechnungshof-Ausschuss beschäftigt sich heute unter anderem mit Organisation und Gebahrung bei den Bundesbahnen.
    Der Rechnungshof ist der Ansicht, dass die gegenwärtige Organisation bei den ÖBB unzweckmässig ist.
    Vorgeschlagen wird ein Modell, in dem eine Führungsebene mit Vorstand, Generaldirektion, Stabs- und Zentralstellen, eine Ebene für die konkrete technische Planung und eine zur Transportdurchführung vorgesehen ist.
    Vereinte Nationen.
    In New York ist die 39.
    UNO-Vollversammlung eröffnet worden.
    Der für die dreimonatige Sitzungsperiode neu gewählte Präsident, der sambische Botschafter Paul Lusaka, appellierte an die beiden Supermächte, sich ernsthaft um eine Abrüstungsbegrenzung zu bemühen und dabei alle Möglichkeiten auszuschöpfen.
    Der sowjetische Aussenminister Gromyko, er ist bereits in New York eingetroffen, wird am Rande der UNO-Vollversammlung mit dem amerikanischen Aussenminister Schulz und dem demokratischen Präsidentschaftsbewerber Walter Mondale zusammentreffen.
    Für den 28.
    September ist eine Begegnung mit Präsident Reagan in Washington geplant.
    Südafrika.
    Bei schweren Unruhen in einigen Goldbergwerken im Westen der Provinz Transphal sollen heute sechs Menschen ums Leben gekommen und 140 verletzt worden sein.
    Die Polizei griff mit Tränengas und Schusswaffen ein, nachdem die Bergwerksleitung um Hilfe ersucht hatte.
    Zuvor waren zahlreiche Gebäude geplündert und angezündet worden.
    In den vergangenen Tagen ist es bereits zu wilden Streikaktionen mit Zwischenfällen gekommen, weil die schwarzen Minenarbeiter bessere Lohn- und Urlaubsbedingungen verlangen.
    USA.
    Das Repräsentantenhaus in Washington hat die Rassentrennungspolitik Südafrikas verurteilt.
    Der demokratische Abgeordnete Howard Hope erklärte als Vorsitzender des Unterausschusses für afrikanische Angelegenheiten, die Amerikaner könnten nicht länger mit einem System wie dem südafrikanischen verbunden sein.
    In einer Entschließung wurde Präsident Reagan aufgefordert, Druck auf die Regierung in Pretoria auszuüben, damit diese ihre Politik ändere.
    Unter anderem wurde die Freilassung des inhaftierten Führers der Schwarzen in Südafrika, Nelson Mandela, und der Gefangenen in Namibia verlangt.
    Präsident Reagan hat die Festsetzung von Einfuhrquoten für Stahl aus dem Ausland abgelehnt.
    Reagan entschied damit gegen die amerikanische Stahlindustrie, die ihn zu einer solchen Massnahme drängen wollte.
    Der Handelsbeauftragte des Präsidenten Brock meinte dazu, eine Beschränkung der Stahleinfuhren würde sich negativ auf andere Bereiche der amerikanischen Wirtschaft wie etwa die Landwirtschaft auswirken.
    Das Wetter bis heute Abend wechselnd bewölkt, regional auch länger sonnig, Nachmittagstemperaturen 13 bis 18 Grad.
    Aus unserer Nachrichtenredaktion stammte wieder der Schlusspunkt von einer Stunde Mittagsinformation durch den aktuellen Dienst.
    Gleich ist es 13 Uhr, Louis Glück verabschiedet sich im Namen aller Mitarbeiter.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BRD: Beschlussfassung über die Einführung abgasarmer Automobile
    Mitwirkende: Brandstätter, Helmut
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Technik ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Katalysator , Nachrichten
    100 Jahre Arlbergbahn: Baugeschichte
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Henke, Reinhold [Gestaltung]
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pölser Zellulosefabrik geht im Oktober in Betrieb
    Interview: Vorstandsdirektor der Pöls-AG Dkfm. Rudolf Arlt
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Arlt, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Petrochemie Danubia GesmbH im Aufwind
    Interview: ÖMV-Direktor Jakob Gratzer
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Gratzer, Jakob [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Diskussion um die "politische Mitte"
    Interview: SPÖ-Jungabgeordneter Josef Cap, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Alfred Gusenbauer und Journalist Günther Nenning
    Mitwirkende: Adrowitzer, Roland [Gestaltung] , Cap, Josef [Interviewte/r] , Gusenbauer, Alfred [Interviewte/r] , Nenning, Günther [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Politik der Mitte
    Mitwirkende: Poindl, Adolf [Gestaltung]
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pionier der Entwicklung des Automobils Ferdinand Porsche Jr. ist 75 Jahre alt: ein Porträt
    Interview: Autoentwickler Ferry Porsche
    Mitwirkende: Kronsteiner, Manfred [Gestaltung] , Porsche jr., Ferdinand Anton Ernst [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nicaragua: weitere Indizien für die Unterstützung der Contras durch die CIA
    Mitwirkende: Rados, Antonia [Gestaltung]
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Salzburger Humanismusgespräche
    Einblendung: Philosoph Hans Jonas
    Mitwirkende: Stronegger, Siegbert [Gestaltung] , Jonas, Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1984.09.19
    Spieldauer 00:59:50
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    Henke, Reinhold [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1984.09.19 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-840919_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Nachrichten

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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