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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott und Mahlzeit, meine Damen und Herren.
Beim Mittagsschornal des aktuellen Dienstes begrüßt sich recht herzlich Reinhold Henke.
Nach dem Meldungsteil im Journal hören Sie zunächst eine Abschlussreportage vom Landtagswahlkampf im Bundesland Kärnten.
Dort wird morgen gewählt.
Bundeskanzler Sinovac ist zum Mittag von seiner dreitägigen Bulgarienreise heimgekehrt.
Wir analysieren da die Gespräche der österreichischen Delegation in Sofia.
Im Journal zu Gast ist heute der Generaldirektor der VÖST Alpine, Herbert Abfalter.
Der Manager kritisiert, dass es in Österreich keine Risikobereitschaft gäbe, jedenfalls zu wenig, und dass verstaatlichte Manager immer von Betriebsräten und Politikern in ihren Entscheidungen eingeengt würden.
Hugo Portisch analysiert das gestrige Treffen zwischen Ronald Reagan und Andrej Gromyko.
Die Frage, war das Treffen nun ein erster Schritt zu einer Annäherung der beiden Supermächte oder nicht?
Im Landeskrankenhaus in Villach sorgt der Tod zweier Säuglinger auf der dortigen Frühgeburtenstation für große Aufregung.
Weitere Babys schweben zurzeit in Lebensgefahr.
Wahrscheinlich haben Infusionen in den beiden Fällen zum Tod der Babys geführt.
Am Vormittag fand bereits eine Leichenöffnung statt.
Die Klinikleitung in Villach verhängte eine Nachrichtensperre.
Kultur dann im Mittagsschanal.
Wir berichten aus Washington von einer Kunstveranstaltung unter dem Motto Arts Dialogue.
Also Kunstgespräche, eine Veranstaltung österreichischer Künstler.
Das ist das Programm bis 13 Uhr.
Wir beginnen jetzt immer mit dem Meldungsteil verantwortlich.
Dafür ist heute Edgar Theider und die Sprecherin heißt Eva Wächter.
USA.
Das gestrige Gespräch zwischen Präsident Reagan und dem sowjetischen Außenminister Andrei Gromyko wird von beiden Seiten unterschiedlich eingeschätzt.
Der amerikanische Außenminister George Shultz erklärte, das Treffen habe mit Sicherheit die Sache des Friedens gefördert.
Er nannte aber keine konkreten Ergebnisse.
In einer über die Nachrichtenagentur TASS verbreiteten Erklärung Gromyko heißt es, der Minister habe keinerlei Anhaltspunkte für eine positive Wende in der Politik der USA entdecken können.
Es wäre notwendig, konkrete Ziele in den Beziehungen zwischen den beiden Supermächten zu setzen, sagte Gromyko und nannte das Ende des Wettrüstens, die Verringerung und schließlich Beseitigung der Atomwaffen und den Abbau internationaler Spannungen.
Heute wird Andrei Gromyko in der sowjetischen UNO-Mission mit seinem amerikanischen Amtskollegen George Schultz zusammentreffen.
Österreich.
Bereits im nächsten Jahr sollen Abfangjäger für das Bundesheer bestellt werden.
In einem Interview in der Grazer Zeitung Neue Zeit teilt Bundeskanzler Fred Sinowatz mit, dass es zuvor eine Ausschreibung und danach eine genaue Prüfung der militärischen Erfordernisse geben werde.
Bei einem Kaufgeschäft will Österreich eine hundertprozentige Kompensation fordern.
Zu Widerständen gegen den Kauf von Abfangjägern innerhalb der SPÖ meint Sinovac, dies sei auf viele Missverständnisse zurückzuführen.
Er werde aber einen Dialog mit den kritischen Kreisen nicht scheuen.
Der Bundeskanzler ist vor wenigen Minuten von seinem Staatsbesuch in Bulgarien nach Wien zurückgekehrt.
In Bulgarien besichtigte Sinovac heute Vormittag noch die Herbstmesse im Plovdiv, bei der auch Österreich vertreten ist.
Bei seinen politischen Gesprächen in Sofia betonte der Bundeskanzler die moralische Rolle der kleinen Staaten in einer Zeit verstärkter Ost-West-Spannungen.
Mehr als 385.000 Kärntnerinnen und Kärntner sind morgen zur Wahl eines neuen Landtages aufgerufen.
Die derzeitige Mandatsverteilung im Landtag in Klagenfurt lautet 20 SPÖ zu 12 ÖVP und 4 FPÖ.
Diese Zusammensetzung ist bereits seit 1970 unverändert.
Neben den drei im Landtag vertretenen Parteien kandidieren die KPÖ, die Slowenische Kärnteneinheitsliste in einem Wahlbündnis mit der Alternativenliste und die Vereinten Grünen Österreichs in allen vier Wahlkreisen.
Im Wahlkreis Klagenfurt stellt sich zusätzlich die Liste die Grünen Österreichs Grüne den Wählern.
Eine erste Hochrechnung der Landeswahlbehörde Klagenfurt soll morgen um 17 Uhr veröffentlicht werden.
Nach dem mysteriösen Tod von zwei Säuglingen im Landeskrankenhaus Villach hat die zuständige Untersuchungsrichterin eine totale Nachrichtensperre verhängt.
Die beiden Babys waren in der Nacht auf gestern, nach Auftreten von Fieber und Krämpfen, gestorben.
Als Todesursache wurde ein Übergehalt von Natriumionen im Körper festgestellt, der möglicherweise auf die Verwechslung von Infusionslösungen zurückzuführen ist.
Von vier weiteren Kindern, die mit denselben Symptomen erkrankt sind, schweben zwei nach wie vor in Lebensgefahr.
Die Leichen der beiden verstorbenen Säuglinge werden heute von einem Sachverständigen aus Graz obduziert.
Das Welser Messegelände, auf dem zurzeit eine Nutzfahrzeugausstellung zu sehen ist, wurde gestern Abend bei einem Großbrand teilweise schwer beschädigt.
Das Feuer entstand aus bisher noch unbekannter Ursache in einem aus drei Hallen bestehenden Gebäudekomplex.
150 Feuerwehrleute konnten die Flammen nach etwa einer Stunde unter Kontrolle bringen.
Eine der Hallen brannte allerdings total nieder.
Der Sachschaden beträgt mindestens 6 Millionen Schilling.
Die Nutzfahrzeugausstellung wird nach Angaben der Welser Messeleitung durch den Brand nicht beeinträchtigt.
In Graz ist heute Vormittag die Herbstmesse eröffnet worden.
An dieser bis 7.
Oktober dauernden Schau beteiligen sich 2370 Aussteller aus insgesamt 36 Ländern.
Aus dem Ausland sind vor allem Firmen aus der Bundesrepublik Deutschland, Italien und Jugoslawien vertreten.
Schwerpunkte der Grazer Herbstmesse sind die Landwirtschaft, das Bauen auf dem Land und eine Antiquitätenschau.
In der kommenden Nacht endet in Österreich und in den meisten anderen europäischen Staaten die Sommerzeit.
Um drei Uhr früh werden die Uhren um eine Stunde wieder auf Normalzeit zurückgestellt.
Bulgarien hat bereits gestern die Umstellung auf Normalzeit vorgenommen.
Die Sowjetunion folgt erst am Montag.
Lediglich in Großbritannien und Irland gilt die Sommerzeit noch bis 28.
Oktober.
Auch für das Jahr 1985 wurde die Sommerzeit bereits festgelegt.
Sie beginnt am 31.
März und endet am 29.
September.
Die Länder der Europäischen Gemeinschaft haben den Staaten Zentralamerikas in der Außenministerkonferenz in San Jose engere Zusammenarbeit zugesagt.
Europa sei zu einer Verbesserung des Handels und auch einer Ausweitung der Einfuhren aus den mittelamerikanischen Ländern bereit, erklärte EG-Präsident Peter Barry.
Die westeuropäischen Länder sind einem Wunsch der amerikanischen Regierung, Nicaragua aus einem gemeinsamen Hilfsabkommen für Mittelamerika auszuschließen, nicht nachgekommen.
Indien Die indische Armee hat heute den goldenen Tempel in Amritsar an Vertreter der Religionsgemeinschaft der Sikhs zurückgegeben.
Eine große Menschenmenge feierte in dem Tempelkomplex das Ende der 115-tägigen Besatzung durch die indische Armee.
Das SIG-Heiligtum war im Juni Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Armeeeinheiten und extremistischen Angehörigen der Religionsgruppe.
Beim Sturm auf den Tempel wurden hunderte Menschen getötet.
Irland.
Zwei Schiffe der irischen Marine haben nach Angaben aus Dublin in der Nacht auf einem Fischkutter vor der Küste des Landes eine, wie es heißt, riesige Menge von Waffen sichergestellt.
Die Waffen, die vermutlich aus den USA stammten, waren für die IRA die irisch-republikanische Armee bestimmt.
Am Bord des Fischkutters wurden fünf Männer festgenommen.
Zwei von ihnen werden als wohlbekannte IRA-Leute bezeichnet.
Die aus automatischen Waffen, Sprengstoff und Munition bestehende Ladung dürfte im Atlantik von einem größeren Schiff auf den Fischkutter umgeladen worden sein.
Die Wetterlage.
Im Alpenraum herrscht zurzeit noch schwacher Hochdruckeinfluss.
Eine atlantische Störung hat Frankreich erreicht.
Sie wird gegen Abend auf Westösterreich übergreifen und in abgeschwächter Form morgen auch das Wetter im übrigen Bundesgebiet beeinflussen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Aufgelockerte bis geringe Bewölkung.
An der Alpennordseite Föhn.
Im Lauf des Nachmittags in Westösterreich Eintrübung und nach folgend Aufkommen von Niederschlägen.
auflebende südliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 16 bis 23 Grad, in Föhngebieten auch darüber.
Die Aussichten für morgen?
Im Westen bei veränderlicher Bewölkung strechweise Regen, sonst teilweise noch sonnig.
Im Tagesverlauf aber auch im übrigen Bundesgebiet Bewölkungszunahme und nachfolgend etwas Niederschlag.
Winde aus Süd bis West, Frühtemperaturen 7 bis 13 Grad, Tageshöchstwerte 12 bis 18 Grad.
Das Wetter übermorgen Montag.
Im Westen und Südwesten weiterhin unbeständig, sonst bei zum Teil aufgelockerter Bewölkung vor allem im Nordosten auch sonnige Abschnitte.
Keine wesentliche Temperaturänderung.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkig 15 Grad, Eisenstadt bedeckt durch Hochnebel 13 Grad, Linz stark bewölkt durch Hochnebel 11 Grad, Salzburg-Heiter 19, Innsbruck-Heiter 16 Grad, Westwien 10 Kilometer in der Stunde, Bregenz-Heiter 13 Grad, Graz-Heiter 16 und Klagenfurt-Heiter 16 Grad.
Das war die Meldungsübersicht und die Wetterlage mittelschnall 12 und 10 Minuten ist es nun.
Sind die Supermächte nun einander näher gekommen oder nicht?
Das ist jetzt die große Frage nach dem Treffen zwischen US-Präsident Ronald Reagan und dem sowjetischen Außenminister Andrei Gromyko gestern im Weißen Haus in Washington.
Einige Zeitungen belegen das gestrige Gespräch der beiden mit dem Prädikat entmutigend, die anderen zum Beispiel mit neuer Hoffnung für Dialog.
Die Interpretationen sind also höchst unterschiedlich.
Ergebnisse hat es in diesem Sinn nicht gegeben, obwohl die beiden drei Stunden miteinander sprachen.
Die Bedeutung dieses Gesprächs liegt wohl vor allen Dingen in der Tatsache, dass die beiden Staatsmänner überhaupt zusammengekommen sind.
Der amerikanische Außenminister Schulz, der mit Gromyko vor zwei Tagen schon zusammentraf und heute nochmals übrigens außer Programm mit Gromyko sprechen wird, bezeichnete das Treffen Reagan-Gromyko auch als stark persönlichen Gedankenaustausch.
In den offenliegenden Sachfragen hat es ja tatsächlich auch keine Aussagen gegeben, nicht über die nukleare Rüstungskontrolle, nicht über das Afghanistan-Problem oder die Nahostlage oder den iranisch-irakischen Krieg.
Eine zu positive Interpretation der gestrigen Begegnung versuchte Gromyko gestern noch in einer Erklärung zu verhindern, es gebe keine Anzeichen dafür, dass die amerikanische Regierung ihre Haltung zum Kern akuter Probleme geändert hatte, meinte Gromyko.
Neben mir im Studio ist nun Hugo Portisch.
Grüß Gott, Herr Dr. Portisch.
Es ist ja so, dass eigentlich niemand erwarten konnte, dass das Gespräch inhaltlich etwas bringt, sondern nur die Tatsache.
Aber die Tatsache des Gesprächs hat doch eigentlich in erster Linie jedenfalls Ronald Reagan Erfolge gebracht.
Nämlich die Tatsache, dass er gezeigt hat, er kann mit den Sowjets reden, ohne dass er eigentlich Zugeständnisse gemacht hat.
Ja, ich glaube, darauf kam es ihn an.
Reagan ist in dieses Gespräch gegangen mit diesen beiden Prämissen.
Er wollte seinen Wahlkampfgegnern, den Demokraten, seinem Gegner Mondale, beweisen, ich kann mit den Sowjets reden, ich kann einen Dialog in Gang bringen, weil im Wahlkampf spielt es eine Rolle.
Es wurde Reagan vorgeworfen, übrigens nicht nur in Amerika, auch in Europa.
Er könnte eben mit den Sowjets in kein Gespräch eintreten.
Er könnte diesen Prozess der Rüstungsbegrenzung nicht wieder in Gang bringen.
Nun, das wollte er beweisen.
Ich kann mich auch mit einem hochrangigen Sowjetpolitiker zusammensetzen.
Ich kann mit ihm drei Stunden lang reden.
Wir können die ganze Skala der Weltprobleme durchgehen.
Und wenn ich jetzt Konzessionen gemacht hätte, dann wäre es auch weitergegangen.
Ich kann aber und will aber zurzeit keine machen und das ist jetzt wieder das zweite Ziel Regans bei diesem Gespräch gewesen.
Er muss dem amerikanischen Wähler auch beweisen, dass er solche Konzessionen der Sowjetunion, dass sie mit ihm reden, dass sie sich mit ihm zusammensetzen, nicht erkauft.
Nicht mit einem Preis erkauft, den er noch vor ein paar Wochen abgelehnt hätte.
Beispiel, wenn er dem Gromyko gesagt hätte, wir setzen uns in Wien zusammen und reden über die Begrenzung der Weltraumwaffen oder die Nicht-Entstehung der Weltraumwaffen und ich akzeptiere die sowjetischen Vorbedingungen, nämlich ab sofort keine amerikanischen Tests durchzuführen, selber jeden Bau von solchen Waffen sofort einzustellen, dann hätte Gromyko ganz bestimmt positiv darauf reagiert und die hätten ein konkretes Ergebnis gehabt.
Die Wiener Gespräche hätten stattgefunden.
Aber in Amerika im Wahlkampf hätte man das dem Roland Reagan sehr übel genommen, glaube ich.
wenn er sich mit einer derartigen Konzession, die er bisher abgelehnt hat, die sowjetische Zustimmung erkauft hätte.
Gromyko hat ja nach dem Gespräch verlauten lassen, dass nicht Worte das Gesprächsklima zwischen den beiden Staaten ausmachen würden, sondern Taten, die man setzen muss.
Ist das deswegen erfolgt, weil Gromyko seinen eigenen Leuten zeigen wollte, dass also die Worte allein nicht ausreichen, dass man also nicht auf den Wagen der Amerikaner aufspringt, weil ja sonst angenommen hätte werden müssen, dass Gromyko Distaffage für Regen abgibt, nämlich wegen der Tatsache, dass er überhaupt nach Washington gegangen ist?
Ich glaube, das ist genau das Bedenken auch der Sowjets gewesen.
Die sind auch mit einem Doppelziel in das Gespräch gegangen.
Die Sowjets wissen natürlich die Ergebnisse der amerikanischen Meinungsumfragen.
Sie können daraus ableiten, dass sie es höchstwahrscheinlich in den nächsten vier Jahren wieder mit einem amerikanischen Präsidenten namens Ronald Reagan zu tun haben.
Man wird also mit diesem Mann verhandeln müssen.
Vier Jahre kann man nicht im Schmollwinkel stehen.
Vier Jahre lang, da muss etwas geschehen.
Und wenn dieser Präsident sich jetzt gesprächsbereit zeigt, jetzt ein Klima schaffen will, dass er mit den Sowjets in einen Dialog eintreten kann und die Atmosphäre war ja recht freundlich, wie wir gesehen haben.
Man ist zwar hart in der Sache geblieben, aber an sich kann man von jetzt an bestimmt weiter miteinander reden.
Also das ist eine Chance auch für die Sowjetunion, wenn der Reagan jetzt, unter welchen Bedingungen immer, weil er jetzt gerade im Wahlkampf steht, aber er ist jetzt bereit zu reden, er macht ein freundliches Gesicht, er selbst erklärt, von nun an will er den Prozess des Dialogs haben, von jetzt an will er wieder Abrüstungs- und Rüstungsbegrenzungsgespräche haben, dann muss man als Sowjetunion
eigentlich darauf eingehen, wenn man mit diesem Mann in den nächsten vier Jahren auskommen will.
Andererseits, natürlich wollen sich die Sowjets davor hüten, den Herrn Reagan nur eine Wahlstaffage abzugeben.
Also wenn der Reagan in der Tat keine Konzession macht in diesem Gespräch, aus verständlichen Gründen, weil er sich diese Blöße im Wahlkampf auch nicht geben will, das haben die Sowjets sicherlich auch vorausberechnet.
Aber wenn er keine Konzession macht, dann auch von sowjetischer Seite natürlich keine, dann strenge Miene, dann sagen, es ist dabei nichts herausgekommen, wissend aber, dass man mit
diesem Gespräch natürlich die Basis für weitere Gespräche nach der Wahl eingeleitet.
Aber trotzdem war das Gespräch, die Tatsache des Gesprächs, eine historische Begegnung.
Ist die Weltpolitik trotzdem ein bisschen einen Zahn weitergekommen?
Ich glaube gerade deshalb.
Weil es hier offen ist.
Ja, ja, nicht
Nicht um diesen Zahn, den manche vielleicht erwartet haben, dass wenn die zusammenkommen, da muss ein Resultat dabei rausschauen, da muss was Positives rausschauen, da müssen Vereinbarungen getroffen werden über weitere Abrüstungsgespräche.
In dieser Form nicht.
Wohl aber wissen beide Seiten, dass sie mit dieser Begegnung natürlich Startlöcher gegraben haben.
Der amerikanische Präsident Reagan und die Sowjets haben natürlich damit
praktisch die Basis gelegt, dass sie sofort nach Abschluss dieser Wahl weitertun können.
Wir setzen diese Gespräche fort, die wir ja begonnen haben.
Sie sind nicht unfreundlich verlaufen, sie sind nicht negativ, also mit Streit oder mit großen Beschuldigungen ausgegangen, sondern ganz im Gegenteil, man hat viele Stunden, hat man sich gegenseitig gesagt, was man von den Weltproblemen hält, das ist auf jeden Fall wertvoll, man kann sich auf die Gedanken des anderen einstellen,
Und man weiß, dass man mit diesem Gespräch praktisch die Fortsetzung liefern kann.
Man hat Startlöcher gegraben, in die man eintreten kann und sofort in neue Verhandlungen losgehen kann.
Aber selbstverständlich könnte man, wenn es so eine Verschlechterung aus diesem oder jenem Grunde noch gäbe, auch nicht zum Staat antreten.
Das muss man schon dazu sagen.
Ich kann also wieder zurückgehen.
Das könnte, aber ich glaube es nicht.
Es gibt ja Leute, die pessimistisch sind, sehr pessimistisch und meinen, wenn der Reagan die Wahl gewonnen hat, dann wird er sich darum nicht weiter scheren und würde wiederum eine sehr harte Haltung einnehmen und wäre dann nicht gesprächsfähig.
Ich glaube, man kann sich das nicht erlauben.
In der amerikanischen öffentlichen Meinung kann man so heiß-kalt nicht ab und ab drehen.
Das ist ja eigentlich der Grund, warum der Reagan jetzt keine Konzession machen konnte, die er sicherlich ganz gern gemacht hätte, um überhaupt mehr auf den Tisch legen zu können.
Es hätte ihm ja auch geholfen im Wahlkampf.
Aber es geht eben nicht.
Man kann nicht so heiß, kalt, heiß, kalt schalten.
Man muss das sukzessive vorbereiten und man kann Prozesse, die im Gange sind, nicht radikal abbrechen ohne Anlass.
Und Anlass war zum Beispiel der Abschuss des koreanischen Flugzeuges, war Anlass zum Beispiel sehr viel härter zu werden über Nacht.
Aber wenn kein Anlass ist, und wir hoffen alle, dass in nächster Zeit kein so ein Anlass sein wird, dann ist jetzt ein Prozess der Zugänglichkeit eingeleitet, ein Prozess der Gesprächsbereitschaft und jedenfalls sehr demonstriert, auch von Seiten des Regens, dass er will.
Und ich möchte noch dazufügen, auch von Seiten des Sowjets, ein Jahr lang haben die gesagt, sie reden mit niemanden.
bevor nicht die amerikanischen Mittelstreckenraketen aus Westeuropa wieder abgezogen sind.
Vorher wird nicht gesprochen.
Und sie haben das ja auch bis jetzt gehalten, indem sie auch Herrn Honecker verboten haben zu reden und so weiter.
Und jetzt geht aber ein so hochrangiger Sowjet, Mitglied des Politbüros, Außenminister, viel mehr wichtig aber Mitglied des Politbüros, hin und redet mit Reagan.
Und das heißt ja, dass eine ein Jahre alte sowjetische politische Linie verlassen worden ist, zugunsten der Gesprächsbereitschaft.
Jetzt muss man feststellen, Herr Dr. Portisch, dass Andrej Gromyko, der längst dienende Außenminister, ist ein hervorragender Ameriker-Kenner, ein alter Fuchs auf dem westlichen diplomatischen Parkett.
Aber es hat eben ein Gespräch gegeben zwischen dem amerikanischen Präsidenten und dem sowjetischen Außenminister.
Da hält sich jetzt die Frage, wie stark repräsentiert Gromyko jetzt, wenn das eine neue Linie ist, wenn man das jetzt so sagen kann, tatsächlich die neue Kreml-Politik.
Wenn es ein Gipfeltreffen geben sollte einmal zwischen Ronald Reagan und Tschernenko, die Frage, wie gesund ist dann Tschernenko, welche starken Rückflüsse kann es nach diesem Gespräch jetzt von Ronald Reagan geben auf die Kreml-Politik gegenüber dem Westen?
Ich glaube sehr starke, weil in der Sowjetunion ist es sehr ähnlich wie im Westen.
Im Westen trägt ein Mann die Verantwortung, der Herr Reagan, und der Herr Reagan macht seine Politik, wobei er unter Umständen sogar zwischen verschiedenen Lagern von Ratgebern steht.
vielleicht größere Schwierigkeiten hat, manchmal seine Politik zu formulieren.
In der Sowjetunion laufen die Schwierigkeiten anders.
Dort braucht man eine Mehrheit im Politbüro.
Also nur ein sehr starker Führer, Brezhnev in seiner besten Zeit, Khrushchev in seiner besten Zeit, Stalin in seiner besten Zeit, kann die Politik sozusagen
Allein bestimmen.
Jeder andere, der diese starke Haltung noch nicht hat, und dazu braucht man Jahre in der Sowjetunion, um sie zu bekommen, muss sich stützen auf solide Mehrheiten oder jedenfalls auf Mehrheiten im Politbüro.
Und wir haben ja gesehen, wir haben alle den Eindruck gehabt, dass durch den Personenwechsel im Kreml, von Brezhnev auf Andropov, von Andropov auf Tschernienko, und alle sind so kurzfristig und alle relativ alt,
dass es diesen Prozess der Willensbildung jedenfalls behindert hat, dass man nicht so schnell eine gute Mehrheit für eine Linie zustande gebracht hat.
Den Eindruck hatte man.
Aber umgekehrt muss ich sagen, die Tatsache, dass Gromyko jetzt ins Weiße Haus gehen konnte und
Herr Regan so entgegenkommen konnte, allein durch die Tatsache, dass er kam, heißt, dass man im Kreml Beschlüsse gefasst hat.
Und das heißt, dass es dort eine Mehrheit gibt.
Und zwar eine Mehrheit für diese Politik.
Für diese Politik der Gesprächsbereitschaft.
Und dafür, meine ich, gibt es auch noch andere Indikatoren.
Etwa, dass man den Herrn Honecker und den Herrn Schiffkopf verboten hat, nach Bonn zu fahren.
Der Kreml ist unter Zugzwang auch gesetzt worden.
Wenn nicht die Europäer Kontakt machen dürfen, dann muss es der Kreml selber auf Supermacht geben.
Ich glaube, das stimmt ganz genau.
Ich meine, dass der Kreml die nicht fahren ließ mehr, weil er gesagt hat, sie werden wie aktiv.
Solange der Kreml nicht aktiv war, nichts getan hat, war es klar, dass die Kleineren sich auch die Dinge richten müssen.
Die sind ja abhängig, wirtschaftlich und von verschiedenen anderen Dingen.
Die müssen ja etwas auch für sich tun können.
In dem Moment, wo der Kreml gesagt hat, jetzt nicht,
musste er ihnen auch sagen, aber dafür treten wir in Aktion.
Wir machen das jetzt von Zentrale zu Zentrale, von Moskau nach Washington und wir brauchen keine Leute, die dazwischen gehen und Vermittler spielen, keine kleineren.
Das, glaube ich, war der Preis, aber den muss Moskau jetzt auch gegenüber seinen eigenen Verbündeten zahlen.
Es muss nämlich auch was tun.
Ja, danke Herr Dr. Portisch, dass Sie zu uns ins Studio gekommen sind, um die Gespräche mit Romiko Reagan zu analysieren.
Und wir gehen weiter, meine Damen und Herren, mit österreichischer Außenpolitik, auch Ostpolitik.
Vor einer halben Stunde etwa ist Bundeskanzler Fred Sinowaz von seiner Bulgarien-Reise zurückgekehrt.
Sinowaz startete dem Ostburg-Land gemeinsam mit Innenminister Blecha und Staatssekretär Schmid einen Besuch ab.
Dieser dreitägige Besuch Bulgariens fand auch zu einer besonderen Zeit statt.
Wir haben es ja schon erwähnt, nämlich vor dem Hintergrund der Absage des Besuchs von Bulgariens Staatschef Todor Schivkow in der Bundesrepublik Deutschland kommt diesem Besuch Sinovac in Bulgarien auch eine besondere Bedeutung zu.
Bulgarien gehört ja innerhalb des Ostborgs zu den industriell reformatorischesten Ländern.
Ein Land, das in seiner Modernisierung seiner Wirtschaft mit verstärkten Handelsbeziehungen mit dem Westen betreibt.
Die österreichisch-bulgarischen Gespräche in Sofia waren demnach auch in erster Linie wirtschaftliche, aber auch politische.
Sinovac hob gestern die Rolle gerade kleinerer Staaten für den Abbau der Ost-West-Spannungen hervor.
Franz Köstler zieht nun eine Bilanz des Sinovac-Besuchs in Sofia.
Sofia hat die längste Seilbahn der Welt.
Sie führt auf die Wittowska, den Hausberg der Stadt.
Sie wurde von einem österreichischen Unternehmen gebaut.
Unsere Wirtschaft ist im Bulgarien gut im Geschäft.
Seit 1978 haben sich die Exporte verdreifacht, auf mehr als zweieinhalb Milliarden Schilling im letzten Jahr.
Dadurch ist Österreich zum zweiten westlichen Handelspartner Bulgariens aufgerückt, nach der Bundesrepublik Deutschland und vor der Schweiz.
Diese Stellung ist umso bedeutender, wenn man bedenkt, dass Bulgarien mehr als jedes andere osteuropäische Land in den Comecon, die östliche Wirtschaftsgemeinschaft, integriert ist.
Drei Viertel seines Außenhandels treibt Bulgarien mit seinen Verbündeten.
Und dieser Anteil ist in den letzten Jahren noch ausgedehnt worden, zulasten des Handels mit Westeuropa.
Dass Österreich dennoch sehr gut liegt, hängt nicht zuletzt an den politischen Beziehungen, die beide Länder pflegen.
Bulgarien hat das in diesen Tagen erneut unterstrichen.
Für den österreichischen Bundeskanzler gab es einen weit über das übliche Protokoll hinausgehenden feierlichen Empfang und zum Staatsdiner erschien die Führungsspitze Bulgariens fast vollzählig.
Der erste Mann des Landes, Todor Schiffkopf, würdigte betont die Neutralitätspolitik Österreichs in mitten gespannter Ost-West-Verhältnisse.
Und umgekehrt äußerte sich der Bundeskanzler anerkennend über die wirtschaftlichen Erfolge und die Dialogbereitschaft Bulgariens.
Die politischen Kontakte auf höchster Ebene, sagte der Kanzler, dienten auch als Wegbereiter für die wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Auf der Ploft dieser Messe, die der Bundeskanzler heute früh vor seiner Abreise besuchte, stellen dann die hundert österreichischen Firmen aus und mindestens drei Großprojekte werden verhandelt.
Eine Tochterfirma der Föst wird eine bulgarische Brauerei erneuern und erweitern, ein Auftrag mit einem Volumen um die 250 Millionen Schilling.
Im kommenden Winter sollen Dieselmotoren der Steyr in Bulgarien getestet werden.
Angepeilt wird eine Lizenzproduktion von 120.000 Stück.
Schwieriger allerdings sind die Verhandlungen um die Umstellung des bulgarischen Telefonnetzes auf das Digitalsystem.
Österreich hat gegen eine starke internationale Konkurrenz zu bestehen.
Vor allem aber stellt sich das Problem des Technologietransfers.
Denn das von einer österreichischen Firma angebotene System
ist eine weitere Entwicklung eines kanadischen Modells.
Und es stellt sich die Frage, ob diese wesentlich in Österreich entwickelte Technologie dem westlichen Verbot der Weitergabe eventuell militärisch nutzbarer Technologie nach Osteuropa und in die UdSSR unterlegt oder nicht.
Schwierige Verhandlungen, weniger mit den Bulgaren als mit dem kanadischen Lizenzinhaber.
Wirtschaftsverhandlungen in Bulgarien sind kompliziert und langwierig.
Wenn es um Großprojekte geht, wird lang geprüft und verglichen.
In der vom Staat kontrollierten Wirtschaft sind politische Kriterien für die Entscheidung nicht unwesentlich.
Im Unterschied zu zahlreichen anderen Staaten Osteuropas ist Bulgarien im Westen nur schwach verschuldet.
Deshalb die niedrigste Pro-Cop-Verschuldung aller Comicon-Länder.
Es gilt als zahlungsfähig und kreditwürdig.
Aber auch hier bemüht man sich immer stärker um Gegengeschäfte, wobei Bulgarien bestrebt ist,
nicht nur landwirtschaftliche Produkte zu exportieren, sondern verstärkt auch auf den westlichen Maschinenmarkt zu kommen.
Dabei gibt es jetzt allerdings noch zahlreiche Qualitätsprobleme.
Sie sind nicht zuletzt ein Grund dafür, dass man seit drei Jahren verstärkt dezentralisiert und Prämien einsetzt, um Produktion und Qualität zu heben.
Diese laufende Wirtschaftsreform gibt den einzelnen Betrieben größere Entscheidungsspielräume, auch im Außenhandel.
was vor allem für die kleineren Verträge den Markt flexibler macht.
Woraus sieht Österreichs Wirtschaft neue Möglichkeiten im Export?
Das war eine Bilanz von Franz Köstler nach der Bulgarien-Reise von Bundeskanzler Fred Sinovac, erst eben zurückgekommen und gibt zur Zeit auf dem Flughafen Minschwechert eine Pressekonferenz.
Zwölf Uhr und 26 Minuten ist es nun.
Morgen wird im Bundesland Kärnten gewählt.
Es ist das dritte Landtagswahlgang seit Bestehen der kleinen Koalitionsregierung auf Bundesebene.
Salzburg, Tirol wählten bereits, dazu kamen dann auch noch die Arbeiterkammerwahlen.
Landtagswahlen werden ja immer auch als gewisses Stimmungsbarometer für die Bundespolitik gewertet.
In Kärnten gibt es seit jeher eine sozialistische Mehrheit mit einem sozialistischen Landeshauptmann.
Leopold Wagner verfügt derzeit mit 20 Mandaten gegenüber 12 für die ÖVP und 4 für die FPÖ über eine absolute Mehrheit.
Bei diesen Landtagswahlen treten außer den drei Parteien auch noch die Kommunisten, die islomanische Kärnteneinheitsliste gemeinsam mit den Alternativen, dann die Grünen und die Vereinten Grünen Österreichs an, allerdings ohne große Chancen.
Reinhard Lorenz hat zum Abschluss des Kärntner Landtagswahlkampfes den folgenden Beitrag gestaltet.
Die Grundthemen des Wahlkampfes in Kärnten waren die Arbeitsmarktsituation, der Umweltschutz, Bergbauernförderung, Privilegienfragen und Wirtschaftspolitik.
Die Freiheitlichen unter dem Motto, der traut sich, was der Jörg gemeint ist, der Spitzenkandidat, wollen noch mehr gegen Parteibuchwirtschaft und Privilegien ankämpfen und versprechen dem Einzelnen mehr Recht.
Den Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und den Deutschkärntner Schülern im gemischsprachigen Südkärntner Gebiet, eigene deutsche Klassen, sofern die Eltern das wollen.
Die Macht der Sozialisten brechen ist ein Wahlziel.
Landesparteiobmann und Spitzenkandidat Jörg Haider?
Denn wie Sie wissen, ist unser Regierungssitz um nur 179 Stimmen abgesichert.
Was bedeuten würde, dass für den Fall es uns nicht gelingt, einen Zuwachs zu erzielen, dieser Regierungssitz an die sozialistische Partei gehen würde, dann würden die Sozialisten statt bisher vier einen weiteren fünften Regierungssitz innehaben und die ÖVP würde bei zwei Sitzen bleiben.
Die Freiheitlichen wären draußen vor der Tür.
Da ich annehme, dass Sie mit uns überzeugt sind, dass auch die Freiheitlichen traditionell gerade in Kärnten ein notwendiger Faktor sind, darf ich Sie bitten, uns mitzuhelfen, dass diese Wahlauseinandersetzung auch für die Freiheitlichen positiv ausgeht.
Die ÖVP legte ein Modell Kärnten vor, verlangte neue Ideen für Kärnten, unter anderem eine Bewirtschaftungsprämie im Berggebiet, mehr Zusammenarbeit der Parteien, weniger Parteibuchwirtschaft, dezentrale Energieversorgung und ein Büro für Bürgerinitiativen.
Der SPÖ wird Machtpolitik und dem FPÖ-Spitzenkandidaten persönliches Aufstiegstreben ohne Leistung im übertragenen Bereich Fremdenverkehr vorgeworfen.
Dabei setzte die ÖVP im Wahlkampf auf die Bundespolitik.
Mock, der Salzburger Landeshauptmann Haslauer und der steirische Landeshauptmann Kreiner standen im Kärntner Wahlkampfeinsatz.
Seine Wahlreden schloss ÖVP-Spitzenkandidat Stefan Knafel meist so.
Und wer also meint, dass wirklich die Lösung der Probleme, die viele Kärntnerinnen und Kärntner bewegen, durch Zusammenarbeit herbeigeführt werden soll,
der müsste einen Beitrag leisten, dass es am 30.
September eine stärkere Volkspartei gibt.
Ich lade Sie daher wirklich herzlich ein, mitzuhelfen, dass am Sonntag die Kerner Volkspartei stärker wird.
Ich lade Sie wirklich herzlich ein, mitzuhelfen, dass am kommenden Sonntag Kärnten ins politische Gleichgewicht gewählt wird.
Die Sozialistische Partei setzte auf ihren Landeshauptmann Leopold Wagner und auf die Leistungen der 39-jährigen Regierungstätigkeit der sozialistischen Mandatare.
So wurden der höchste Beschäftigtenstand aller Zeiten im heurigen Sommer, der österreichweit höchste Motorisierungsgrad, die hohe Zahl an Eigenheimen, der abgeschlossene Pflichtschulbau und die Gesundheitspolitik ins Treffen geführt.
Für die Zukunft will Wagner mit seinen Mannen die Arbeitsplatzsicherung, den Umweltschutz, die Einkommens- und Energiepolitik sowie den Wohnbau in den Mittelpunkt stellen.
Die ÖVP bezeichnet Wagner als im Wahlkampf abgetreten, FPÖs Haider habe als Fremdenverkehrsreferent versagt.
Spitzenkandidat Leopold Wagner?
Das ist eine Partei, die seit 39 Jahren niemanden enttäuscht hat.
Sie verspricht nicht das Blaue vom Himmel herunter.
Sie verspricht auch kein Paradies auf Erden, sondern sie sagt nur, dass sie Rahmenbedingungen schaffen wird, die es möglich erscheinen lassen, dass sich jeder, der in diesem Land lebt, selbst verwirklichen kann.
Ich empfehle Ihnen noch einmal, wählen Sie die SPÖ-Liste 1.
Und wenn Sie hingehen, vergessen Sie auch auf mich nicht.
Lassen Sie mich als Ihren Landeshauptmann nicht in Stich.
Ich würde schon sehr gerne haben, dass es am 30.
September, so wie immer, ein gutes und verbessertes Ergebnis für die SPÖ gibt.
Wir wollen, und das ist unser erklärtes Wahlziel, bei dieser Wahl stärker werden.
Wie weit die Aussagen der Parteien mit den Wählerwünschen übereinstimmen, werden morgen 385.000 Kärntner entscheiden können.
Der aktuelle Dienst des Hörfunks berichtet übrigens morgen über die Kärntner Landtagswahl in Sonderjournalen ab 17 Uhr, um 17 Uhr, um 18 Uhr und um 19 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
12 Uhr und 32 Minuten ist das gleich.
Wir bleiben im folgenden Beitrag auch im Bundesland Kärnten.
Dort gibt es abermals ein Babysterben.
Nach den mysteriösen Todesfällen im vorigen Herbst, wo nach der Verabreichung von schmerzstillenden Zäpfchen im Trautal drei Kinder starben und nach einem Babysterben in diesem Sommer, wobei wegen einer Darmgrippe zwei Kinder ums Leben kamen, ist nun das Landeskrankenhaus in Villach Schauplatz eines dritten Kleinkindersterbens innerhalb von weniger als zwölf Monaten.
In Villach waren ursprünglich sechs Kinder in Lebensgefahr.
Zwei sind vor mehr als 24 Stunden gestorben.
Zur Stunde findet in Villach eine Leichenöffnung statt.
Aus dem Landesstudio Kärnten meldet sich nun Harald Gras.
Bereits in der Nacht zum Freitag hatten die Ärzte auf der Frühgeburtenstation des Landeskrankenhauses in Villach bei sechs Babys ungewöhnliche Symptome festgestellt.
Vor allem die krampfartigen Verrenkungen bei einigen Kindern ließen die Mediziner das Ärgste befürchten.
Gestern früh fand man zwei der Säuglinge tot auf.
Obwohl bei den übrigen vier Babys sofort das Blut ausgetauscht wurde, schweben noch immer zwei Kinder auf der Frühgeburtenstation in Lebensgefahr.
Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass die Babys in der Frühgeburtenabteilung wenige Stunden vor ihrem Tod Infusionen erhalten haben.
Da die Kinder voraussichtlich an der sogenannten Hypernatriemie gestorben sein dürften, einem plötzlichen Übergehalt an Natrium-Ionen im Körper, richtete sich der Verdacht sofort auf jene Personengruppe, die mit der künstlichen Ernährung in der Kinderstation zu tun hat.
Bereits gestern wurde davon gesprochen, dass wahrscheinlich durch einen tragischen Irrtum der Inhalt von Infusionen vertauscht worden sein dürfte.
Da die Infusionen aus der hauseigenen Apotheke des Landeskrankenhauses in Villach stammen, wurden bereits gestern Mitarbeiter der Apotheke einvernommen.
Nähere Einzelheiten sollen nun die heutige Leichenöffnung klären, die der Grazer Sachverständige, Universitätsprofessor Dr. Marisch, vornimmt.
Dadurch, dass man bereits einen bestimmten Verdacht hat, sei es so gut wie sicher, dass sich ähnliche Fälle im Bereich des Landeskrankenhauses vielleicht nicht mehr wiederholen könnten, wird von den Behörden erklärt.
Die Staatsanwaltschaft Klagenfürth wird auf jeden Fall bereits in den nächsten Tagen, wenn der endgültige Obduktionsbericht fertiggestellt ist, die Anzeige gegen den mutmaßlichen Täter erstatten.
So viel sickerte bereits jetzt durch, dass er sich bei den Verdächtigen um einen Mann handelt, der über medizinische Kenntnisse verfügt.
Vielleicht war eine Falschetikettierung in der Apotheke des Landeskrankenhauses Villach daran schuld, dass plötzlich eine Überdosis an Natrium verabreicht worden ist.
Das war ein Beitrag von Harald Gras aus Villach, 12 Uhr und 34 Minuten ist es nun.
Wir kommen jetzt zu unserer Samstagsserie.
Im Journal zu Gast.
Heute ist es Herbert Abfalter.
Er ist der Generaldirektor des verstaatlichen Unternehmens Föstalpine.
Der Manager Abfalter ist 59 Jahre alt und steht seit nunmehr sieben Jahren an der Spitze des österreichischen Staatsstahlunternehmens.
Abfalter beschäftigt sich sehr stark mit der Frage, wie ein Unternehmen, das dem Staat gehört, geführt werden soll, wie die Wettbewerbschancen für so ein Unternehmen erhöht werden können und wie die politische Realität aussieht.
Abfalter beklagt sich nämlich immer wieder, dass die Manager von Staatsbetrieben durch diverse Interessensgruppen, also von Betriebsräten, die in die Politik gehen oder von Politikern selbst behindert werden und nicht das tun können, was sie als Manager glauben tun zu müssen.
Abfalter schrieb vor kurzem einen Artikel, in dem er die österreichische Mentalität hinsichtlich Leistungswillen und Sicherheitsdenken kritisierte.
In Österreich gibt es eine Mentalität, meint Abfalter, deren Diskussion darin gipfelt, mit welchen Methoden am besten möglichen die Einführung neuer Technologien hinausgezögert,
erschwert oder überhaupt verhindert werden kann.
Oder er konstatiert im Gegensatz zu anderen Industrieländern in Österreich eine Grundstimmung, die dem Sicherheitsstreben den absoluten Vorrang vor dem neuen, innovativen einräume.
Sicherheitsstreben ist aber allemal das Gegenteil von Leistungswillen, sagt Abfalter.
Ulrich Brunner führte mit Herbert Abfalter über diese Problematik das folgende Gespräch.
Herr Generaldirektor Abfalter, vom Chef des größten Unternehmens des Landes ist man gewohnt, dass er Stellungnahmen abgibt zur Lage seiner Betriebe.
zur Bilanz, dass er mit Zahlen in die Öffentlichkeit geht.
Zuletzt haben Sie sich aber immer öfter zu Wort gemeldet mit allgemeinen Feststellungen.
Ich zitiere den Titel Ihres letzten Artikels, Leistung statt Wehleidigkeit.
Sie verteidigen darin den Zukunftsglauben und kritisieren die Furcht vor Veränderungen.
Warum geht der Chef des größten Unternehmens dieses Landes mit solchen Themen an die Öffentlichkeit?
der westlichen Welt befindet sich in einem Umbruch, wie wir in diesem Jahrhundert vielleicht nur einmal hinter uns gebracht haben.
Und wir stellen fest, dass die notwendigen Anpassungsmaßnahmen
zu langsam vor sich gehen, dass überflüssige, nach unserem Geschmack überflüssige Widerstände sich breit machen und wir daher Gefahr laufen, dass die notwendige Veränderung dazu führt, dass letzten Endes der Wohlstand, den wir arbeiten konnten, vermindert wird.
Und deswegen habe ich es für notwendig empfunden, zu versuchen, die geistige Umwelt etwas zu aktivieren.
Von wem kommt der Widerstand?
Der Widerstand kommt sehr breit angelegt, kommt zum Teil von allen, die
in der Politik beschäftigt sind, und zwar im breitesten Sinne.
Das beginnt bitte vom kleinsten Betriebsrat, geht über höhere Funktionäre der Kammern hinauf, mit denen wir zu tun haben, geht praktisch zu Bürgermeistern, zu Landespolitikern, Bundespolitikern aller Kulisse.
Wenn Sie sagen Umsetzungsprozess, Umstrukturierung, dann sind das Worte, die
Die soziale Härte verschleiern, die bei diesem Prozess entsteht.
Es geht in der Regel um Kündigungen.
Kann man Managern das allein überlassen?
Sind nicht die Politiker, die Betriebsräte verpflichtet, diese sozialen Härten zu vermeiden?
Und ihnen in den Arm zu fallen?
Da haben Sie hundertprozentig recht.
Es gibt ja sehr viele gesetzliche Grundlagen, die uns verpflichten lässt, das im Konsens zu machen.
Wir bemühen uns auch natürlich um den Konsens.
Es ist auch eine Pflicht von uns.
Aber trotzdem glaube ich, dass das Herbeiführen von Lösungen, die beide akzeptieren, zu lange Zeit erfordert.
Können Sie anhand eines konkreten Beispiels sagen, wo es zu lange gedauert hat, Ihrer Meinung nach?
Ich kann zurückgreifen auf den Fall Judenburg, der ja sich abgespielt hat Ende der 70er Jahre, wo von ersten Moment an klar war, dass das Stahlwerk nicht zu halten ist, weil wir gesehen haben, wie die Kapazitäten zurückzunehmen sind.
Das hat sich Jahre hingezogen.
Ich kann noch weiter zurückgehen, wie wir ein Bergbaufondsdorf zumachen mussten, der letzten Endes Milliarden gekostet hat.
der Republik Österreich und wo letzten Endes auch dann geschlossen werden musste und wo wir dann, nachdem diese Schließung der Grube vollzogen war, letzten Endes auch Lösungen gefunden haben, die auch die Mitarbeiter nicht hundertprozentig, aber doch einigermaßen zufriedengestellt haben.
Können Sie auch ein Beispiel nennen, das in die unmittelbare Zukunft reicht?
Also wo möchten Sie ein Werk schließen, das Sie jetzt nicht können, wegen der bürokratischen Hemmnisse, wie Sie das nennen?
Ich möchte nicht sagen von einem einzelnen Werk, das ich komplett schließen möchte, sondern wir haben immer praktische Teilschließungen vorzunehmen.
Hier geht es bei der Größe des Unternehmens, es ist ja fast überall eine solche Notwendigkeit gegeben.
Ich denke hier gerade an den traditionellen Stahl- und Maschinenbau, der uns hier große Sorge bereitet, weil hier im Augenblick das aktuellste Thema ist.
In ganz Westeuropa müssen wir feststellen, dass die Kapazitäten nicht mehr stimmen, dass sie zu hoch sind.
Man hätte 30 bis 50 Prozent zurückgenommen werden müssen.
Und hier geht es darum, Lösungen zu finden, die akzeptiert werden können von den Politikern, die akzeptiert werden können von den Betriebsräten.
Und das sollte möglichst schnell passieren, weil die damit verbundenen Verluste so groß werden, dass die Steuerzahler eines Tages nicht mehr zugemutet werden können.
Herr Generaldirektor,
Sie kämpfen natürlich auch mit Ihren Betriebsräten, die die Rechte verteidigen.
Ist Ihnen Ihr Betriebsrat in der Vöestalpine zu mächtig?
Der Betriebsrat der Vöestalpine ist so mächtig, wie es das Gesetz letztendlich erlaubt.
Und wir versuchen gemeinsam immer wieder Lösungen zu finden, die im Rahmen der gesetzlichen
Gegebenheiten letzten Endes durchsetzbar sind.
Von einem zu mächtigen Betriebsrat möchte ich nicht sprechen.
So wenig ich davon sprechen möchte, dass die Manager zu mächtig sind.
Es gibt hier eine Ausgewogenheit, die halt das österreichische Klima zwangsläufig mit sich bringt, die durchaus für beide Teile akzeptabel ist.
Dass die Dinge nicht immer leicht sind, das brauche ich gar nicht besonders zu betonen.
Es ist noch nicht lange her, da hatte man aber schon den Eindruck, dass die Förster Albine vom Betriebsrat geführt wird.
Das war in jenen Monaten, als es dem Betriebsrat gelungen ist, die von Ihnen geplante Kürzung der Betriebspensionen zunächst einmal zu verhindern.
Das war für mich ein typischer Fall, wo natürlich die österreichischen Medien einen Einzelfall
der sonst immer wieder normalerweise im Hause selbst behalten wurde, der nie in der Form in der Öffentlichkeit herangekommen ist, besonders aufgepascht wurde.
Das ist eine harte Diskussion, eine harte Auseinandersetzung gewesen, die natürlich hart sein muss, wenn es darum geht, dass der Vorstand Wünsche hat, die letzten Endes auf eine Schmählung des Einkommens der Belegschaft hinauslaufen.
Der Betriebsrat hat seine Verpflichtung berechtigt darin, sich das zu verhindern.
Ich bin überzeugt, dass es letzten Endes zu Lösungen kommen wird, die für beide Teile akzeptabel sind.
Können Sie schon sagen, wie diese Lösung in etwa aussehen wird?
Bis Jahresende soll es ja eine Lösung geben.
Wie sie aussehen wird, möchte ich heute hier nicht sagen, weil ich der Auffassung bin, dass die Dinge zuerst mit der Belegschutzvertretung in allen Details festgelegt werden müssen, bevor wir in die Öffentlichkeit gehen.
Herr Generaldirektor, wenn Sie über die Bürokratie klagen, dann ist mir das noch immer zu abstrakt.
Darf ich zu einem konkreten Beispiel kommen?
Betriebsräte sind sehr oft auch Bürgermeister, sind Landesräte, sind Nationalratsabgeordnete.
Ist es das, was Ihnen Schwierigkeiten macht?
Die Problematik bei diesen Mehrfachfunktionen besteht für mich in der Inkompatibilität dieser verschiedenen Funktionen.
Und diese Inkompatibilität bereitet uns manchmal große Schwierigkeiten, weil ich oft nicht weiß, vertrete ich nun die Interessen einer Gemeinde oder vertrete ich die Interessen der Belegschaft, die ja nicht immer und unbedingt gleich sein müssen.
Und das ist die Problematik dieser Konzentration von Funktionen.
Wenn jetzt Ihr Zentralbetriebsarztobmann Ruhaltinger zu Ihnen kommt, fragen Sie ihn da, in welcher Eigenschaft er kommt, als Betriebsrat, als Abgeordneter oder als Obmann des Fußballvereins, der eine Subvention hat?
Im Falle Ruhaltinger ist das deswegen nicht so schwierig, weil er bei den gegebenen Funktionen fast immer nur zu mir kommt, also 99 Prozent der Fälle zu mir kommt als Betriebsarztobmann.
und nur in einer Funktion und Umstände nachkommen kann, das ist in seiner Eigenschaft als Präsident geschätzt wird und Präsident des Fußballklubs.
In seiner Eigenschaft als Gewerkschaftsfunktionär, in seiner Eigenschaft als Funktionär der Gebietsgangkasse war er noch nie bei mir.
Nehmen wir einen anderen Fall, der Betriebsarztobmann der VEW Grober, der auch Landesrat in der Steiermark ist, wenn der zu Ihnen gekommen ist, in welcher Eigenschaft kam der zu Ihnen?
Da ist es schon etwas diffiziler und da wurde auch manchmal die Frage gestellt, in welche Eigenschaften nun das Gespräch geführt werden soll.
Sie äußern sich sehr vorsichtig, aber man kann Ihren Worten entnehmen, dass Ihnen eine Entflechtung dieser Positionen lieber wäre.
Das ist gar keine Frage, denn es ist immer schwierig, wenn man mit Menschen zu tun hat, die verschiedene Aufgaben zu erfüllen haben und selbst dann in eine gewisse Schwierigkeit kommen, in welche Richtung sie sich bewegen sollen.
Sie sind auch mit einem ganz anderen Thema an die Öffentlichkeit gegangen.
Sie haben in einem Artikel im Wiener Journal das Thema Leistung angezogen und sich absolut als Leistungswilliger dargestellt und den Leistungswillen verteidigt gegen die, wie Sie sagen, Bequemen.
War das ein Plädoyer für die Ellbogengesellschaft?
Nein, das ist eine etwas extreme Ausdrucksweise.
Ich würde vorhin dazu sagen,
Die Entwicklung der Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten hat einen Wohlstand gebracht, wie er nie erwartet wurde, zum einen.
Zum zweiten hat der Markt in dieser Zeit, insbesondere bis Mitte der 70er Jahre, alles bezahlt.
Zum dritten hat es zwangsläufig dazu geführt, dass die Bürokratie im weitesten Sinne ein Wachstum erlebt hat, das über das der Wirtschaft hinausgegangen ist.
Es sind daher
unwahrscheinlich viele Menschen beschäftigt nunmehr in geschützten Bereichen, die nicht unmittelbar im Markt tätig sind und die auch daher nicht das notwendige Verständnis haben.
Was meinen Sie mit geschütztem Bereich?
Der geschützte Bereich ist alles, was Bürokratie ist, was öffentliche Wirtschaft nicht im Sinne von verstaatlichter Industrie ist, sondern auch im Sinne von Gemeinwirtschaft wie Strom, Wasser und so weiter ist.
Dass diese Menschen letztendlich dann sich zum Verteidiger aufgeschwungen haben von Mitarbeitern, die sozusagen in dieser Leistungsgesellschaft zu Leitungen haben.
Ist dieses Problembewusstsein dann aber auch bei Ihren Angestellten gegeben?
Ist da nicht auch Bürokratie entstanden?
Kommen wir gleich auf dieses Thema zurück.
Man hat nun diese Menschen geglaubt verteidigen zu müssen und das waren gerade die häufig die Bequemen, nicht die Armen, es waren die Bequemen, die sich verteidigen haben lassen.
Ich gebe sofort zu, dass in einem großen Unternehmen wie der Völster Albini oder bei jedem großen Unternehmen zwangsläufig eine ähnliche Entwicklung festzustellen ist, dass die
Oberhead-Bereiche immer wieder zwangsläufig eine Dynamik entwickeln, die in die Richtung geht.
Oberhead-Bereiche, Sie meinen jene Bereiche, die nicht produzieren?
Die nicht produzierenden Bereiche, die sogenannten Zentralbereiche, wie sie bei uns heißen, Gefahr laufen, dass sie praktisch die Produktionsbereiche zu erdrücken drohen.
Wir haben eine ganz gleiche Entwicklung in der Industrie, nur können wir rascher reagieren.
praktisch durch entsprechende personelle Maßnahmen und immer ein vernünftiges Verhältnis zwischen Produktionsbereich und Oberhelmbereich herstellen.
Wenn Sie die Leistung verteidigen, stellt sich doch die Frage, gibt es nicht auch andere Werte als die Leistung für Sie?
Ja, das ist keine Frage für mich.
Es gibt andere Werte.
Letzten Endes, der Sinn der Arbeit sollte nur der sein, dass auch diese Werte den Menschen verfügbar gemacht werden.
Ich glaube, dass der Industrie eigentlich hier der große Dank zukommt, dass sie durch ihren Leistungsfehl, dass sie durch ihr Fortschrittsdenken diesen Menschen auch andere Werte nahe bringen können.
Denn wenn die unter dem Leistungsdruck stehen, hätten sie keine Chance und keine Zeit gehabt, diese Werte zu genießen.
Hat nicht die Industrie auf der anderen Seite aber auch sehr viel zerstört, einen Teil unserer Umwelt?
Auch das stimmt.
Das ist meine tiefste Überzeugung, dass diese enorme Ausweitung der Produktion zwangsläufig dazu geführt hat, dass
die Umwelt darunter gelitten hat und dass es relativ lange gedauert hat, bis dieses Umweltbewusstsein entstanden ist.
Wie immer in der menschlichen Gesellschaft zwangsläufig eine Ausbindung der Artikulation dieses Umweltbewusstseins.
Und was wir heute versuchen müssen, wird in einem Dialog eine Symbiose herbeizuführen zwischen industrieller Tätigkeit und ökologischer Notwendigkeit.
Das, glaube ich, sollte man heute versuchen und nicht immer Emotionalität gegen Sachlichkeit laufen lassen.
Herr Generaldirektor, Sie sind Mitglied der SPÖ.
Was kann ein Arbeitnehmer Ihres Betriebes von Ihnen erwarten, was er von einem ÖVP-Generaldirektor nicht erwarten könnte?
Ich weiß nicht, ob es hier graduelle Unterschiede gibt.
Ich kann nur mein persönliches Credo zum Ausdruck bringen.
Mein Glaube besteht darin, dass wir das Unternehmen so führen müssen, dass die Mitarbeiter langfristig hier einen Arbeitsplatz haben und damit Einkommen geschaffen wird, um der Familie ein Leben in Wohlstand zu ermöglichen.
Und dem hat sich alles unterzuordnen.
Und hier ist gerade das marktwirtschaftliche Denken notwendig, um das langfristig abzusichern.
Denn ein Zurückbleiben hinter diesen Entwicklungen führt nämlich genau zum Gegenteil.
Ich danke für das Gespräch.
Das war unsere heutige Serie im Journal zu Gast.
Herbert Abfalter war das im Gespräch mit Ulrich Brunner.
Es ist nun 12 Uhr und 49 Minuten und bevor wir zur Kultur kommen, ein paar Takte Musik, back in town, Peter Herbolzheimer.
Das war's.
Tschüss!
... Musik ...
Back in Town von Peter Herboldsheimer war das 12 Uhr und 51 Minuten ist es jetzt.
Wir schließen den Beitragsteil des Mittagsschannals mit einem Kulturbericht.
In Washington und in 23 verschiedenen amerikanischen Städten beginnt heute eine Kunstveranstaltung unter dem Motto Arts Dialog, also der Dialog der Künste.
Es geht bei dieser von einem Österreicher initiierten Veranstaltung um Fragen der Zukunft der Kultur im Allgemeinen und um den Erfahrungsaustausch von Künstlern der verschiedensten Länder.
Hören Sie dazu näheres aus Washington von Antonia Rados.
Es gibt eine Zukunft für die Künste, steht in roten Buchstaben auf dem Plakat.
Darum geht es bei den Veranstaltungen, die in den kommenden zwei Wochen in Washington und in verschiedenen Orten über Amerika verstreut stattfinden werden.
Im Grunde genommen geht es jedoch um Amerika und um Österreich.
In einem Art Freundschaftsspiel werden 250 Künstler und Experten aus diesen beiden Ländern zusammenkommen.
Den angekündigten Themen, die diskutiert werden sollen, fehlt es nicht an Wirklichkeitssinn.
Technologie und Futurismus, die Medien und die Künste und die Frage der Sponsoren sollen abgehandelt werden.
Das sind vor allem Themen, die den amerikanischen Kunstmarkt bestimmen.
Einen Markt, in dem die Museen und Theater sich nach Angebot und Nachfrage richten und weniger mit großer Unterstützung staatlicher Stellen rechnen können.
Ganz gerade wird auch für viele der aus Österreich geladenen Experten und Künstler Neuland sein.
Und das lag auch sicherlich im Sinne des Erfinders.
Denn der Promoter dieses ungewöhnlichen Zusammentreffens ist zwar ein Österreicher, aber Martin Schwarz fand erst auf amerikanischem Boden so richtig Interesse für seine Idee.
Seit einem Jahr bemüht er sich, verschiedene private und öffentliche Stellen für das Vorhaben zu gewinnen.
Die Liste derer, die nun ihren Namen bereitstellen, kann sich sehen lassen.
Vom angesehenen Kennedy Center in Washington bis zu einer Reihe von Universitäten sagten alle ihre Unterstützung zu.
Private ließen sich begeistern, Geld zu spenden.
Und schließlich sagten auch mehrere österreichische Institutionen finanzielle Unterstützung zu.
Ein Sechstel der 300.000 Dollar, die der Art Dialog kostet, kommt aus Österreich.
Nur ein Teil davon ist übrigens staatliches Geld.
Mit seiner Idee stieß der Initiator aber auch auf eine Lücke im amerikanischen Markt.
Denn im Grunde, so sagt er, gibt es in Amerika wenig Geld und wenig Interesse für die internationale Kunst.
Begonnen hat er sein Projekt schon im Juni 1983.
Damals
organisierte Martin Schwarz in Wien eine ähnliche bilaterale Kunstkonferenz.
Kunsterziehung und Kunstmanagement standen damals im Mittelpunkt.
Den nach Österreich gekommenen Amerikanern gefiel es und die nun stattfindende Konferenz in Washington ist eine Fortsetzung davon.
Das hier vorbereitete Programm soll aber auch die persönlichen Kontakte zwischen den Künstlern fördern.
Alle österreichischen Maler und Musiker
werden bei ihren amerikanischen Kollegen untergebracht.
Und diese sollen dann wiederum im Austausch Europa unter denselben Bedingungen einen Besuch abstatten.
Wenn es nach Matti Schwarz geht, dann soll dieser Dialog der Künste aber nicht der letzte sein.
Schon im nächsten Sommer soll im Kennedy Center ein internationales Art Festival stattfinden, das anschließend auch nach Wien gebracht werden wird.
Als Partner für dieses Unternehmen sollen sich bereits einige Amerikaner
begeistert angemeldet haben.
Das war ein Beitrag von Antonia Rados über ein Kunstfestival in Washington unter dem Motto Arts Dialogue, also Dialog der Künste.
Es ist 5 Minuten vor 1 Uhr Mittag, wir schließen das Journal mit Kurzmeldungen.
USA.
Das gestrige Gespräch zwischen Präsident Reagan und dem sowjetischen Außenminister Gromyko wird von beiden Seiten unterschiedlich eingeschätzt.
Außenminister Schulz erklärte, das Treffen habe mit Sicherheit die Sache des Friedens gefördert.
Konkrete Ergebnisse nannte Schulz aber nicht.
Gromyko ließ über die Nachrichtenagentur TASS erklären, er habe keinerlei Anhaltspunkte für eine positive Wende in der amerikanischen Politik entdecken können.
Der sowjetische Außenminister wird heute mit Schulz zusammentreffen.
Österreich.
Eine Verwechslung in der Apotheke des Landeskrankenhauses Villach dürfte den Tod zweier Säuglinge und die schwere Erkrankung von vier weiteren Kleinkindern verursacht haben.
Dies teilte heute Vormittag der zuständige Sanitätsreferent, Landesrat Rudolf Gallup, mit.
Der Leiter der Apotheke hat um Beurlaubung angesucht.
Meldungen, wonach bereits ein drittes Baby gestorben ist, wurden offiziell noch nicht bestätigt.
Die Säuglinge waren wegen Atembeschwerden nach ihrer Frühgeburt mit Infusionen behandelt worden.
Der Inhalt der Packung stimmte jedoch nicht mit dem Text der Beschreibung überein.
Dadurch kam es zu einer Natriumvergiftung.
Bereits im nächsten Jahr sollen Abfangjäger für das Bundesheer bestellt werden.
In einem Interview für die Grazer Zeitung Neue Zeit teilt Bundeskanzler Sinovac mit, dass es vorher eine Ausschreibung und danach eine genaue Prüfung der militärischen Erfordernisse geben werde.
Bei einem Kaufgeschäft will Österreich eine hundertprozentige Kompensation fordern.
Sinovac ist heute Mittag von seinem Staatsbesuch in Bulgarien nach Wien zurückgekehrt.
Bei seinen Gesprächen in Sofia hatte der Bundeskanzler eine moralische Rolle der kleinen Staaten in einer Zeit verstärkter Ost-West-Spannungen hervorgehoben.
Vöst-Generaldirektor Heribert Abfalter hat in der Radioreihe im Journal zu Gast kritisiert, dass in den 70er Jahren die Bürokratie überdurchschnittlich angewachsen sei.
Abfalter sagte, dies habe zur Folge, dass unwahrscheinlich viele Menschen in geschützten Bereichen tätig seien und vielfach nicht über das nötige Verständnis für den Markt verfügten.
Es sei immer wieder vorgekommen, dass die Bequemen sich gegen die Leistungswilligen hätten verteidigen lassen, betonte Abfalter.
Mehr als 385.000 Kärntnerinnen und Kärntner sind morgen zur Wahl eines neuen Landtages aufgerufen.
Die derzeitige Mandatsverteilung im Landtag in Klagenfurt lautet SPÖ 20, ÖVP 12, FPÖ 4.
Diese Zusammensetzung ist seit 1970 unverändert.
Ein Großbrand hat gestern Abend das Welser Messegelände schwer beschädigt.
Die Ursache des Feuers ist zurzeit noch nicht bekannt.
Der Sachschaden beträgt mindestens sechs Millionen Schilling.
Auf dem Messegelände ist zurzeit eine Nuss-Fahrzeug-Ausstellung eingerichtet.
In Graz ist am Vormittag die Herbstmesse eröffnet worden.
In Vertretung von Vizekanzlerhandelsminister Steger nahm der Staatssekretär im Handelsministerium, Erich Schmid, die Eröffnung vor.
Schmid übte dabei indirekt Kritik an CA-Generaldirektor Hannes Androsch.
Der Staatssekretär sagte, es sei nicht wahr, dass die Politik der Betriebsansiedlungen als Instrument regionaler Wirtschaftspolitik gescheitert sei.
Andros hatte sich vor kurzem skeptisch über die regionalpolitische Wirksamkeit von Betriebsansiedlungen geäußert.
Die Grazer Herbstmesse ist bis 7.
Oktober geöffnet.
Es beteiligen sich mehr als 2300 Aussteller aus insgesamt 36 Ländern.
In der kommenden Nacht endet in Österreich und in den meisten anderen europäischen Staaten die Sommerzeit.
Um drei Uhr früh werden die Uhren um eine Stunde wieder auf Normalzeit zurückgestellt.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Nach Auflösung lokaler Nebelfelder zunächst meist sonnig.
Gegen Abend im Westen beginnende Wetterverschlechterung.
Also vergessen Sie die Uhrenumstellung schon allein deswegen nicht, damit Sie morgen das Sonderschonal um 17 Uhr mit der Berichterstattung von der Kärntner Landtagswahl nicht versäumen.