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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, Sie hören das Mittagsjournal und am Studiomikrofon ist Werner Löw.
Unsere Themen heute, neben einer ausführlichen Vorschau auf das Wochenendwetter, die LKW-Blockaden an der italienisch-österreichischen Grenze.
Wir berichten über das heutige Wiener Treffen der Verkehrsminister Streicher und Bernini, über die aktuelle Situation an den betroffenen Grenzübergängen und über die Haltung der EG bzw.
der Bundesrepublik Deutschland zum akuten Transitkonflikt zwischen Österreich und Italien.
Außerdem die ÖVP-Länderkonferenz in Wels, SPÖ-Zentralsekretär Zschapp zur Diskussion um den Milchwirtschaftsfonds und die Folgen der Adria-Algenpest.
Erste genauere Zahlen über das Ausbleiben und die Stornos österreichischer Feriengäste an der Adria, der Schaden, den die österreichischen Reisebüros dadurch erlitten haben.
Aus dem Ausland neue Forderungen in der Schweiz nach einer weiteren Verschärfung der Asylgesetze.
das Wiederaufleben des sogenannten Goldenen Dreiecks als Drogenquelle und eine internationale Umweltkonferenz in Japan, auf der auch mit Kritik am Gastgeberland eben Japan nicht gespart wurde.
Im Kulturteil dann ein Beitrag zum 75.
Geburtstag von Will Quadflick.
Vor all dem aber die Nachrichten, zusammengestellt hat sie Edgar Theider, Nachrichtensprecher ist Josef Wenzlich-Natek.
Österreich, Italien.
Die Verkehrsminister der beiden Länder Streicher und Bernini verhandeln seit heute früh in Wien über Möglichkeiten zur Beendigung der LKW-Blockade.
Bernini setzt sich für eine größere Zahl von Durchfahrtgenehmigungen für italienische Frechter ein.
Streicher kritisiert die schlechte Handhabung von Transitgenehmigungen in Italien.
Er lehnt Forderungen der Frechter nach freier Transitdurchfahrt durch Österreich strikt ab.
Ein Ende der LKW-Blockade an den Grenzübergängern Brenner, Reschen, Siljan und Törlmaglan ist vorerst nicht abzusehen.
Österreich, Ungarn.
Nach einem vorübergehenden Ansteigen ist der Zustrom von DDR-Flüchtlingen von Ungarn nach Österreich wieder zurückgegangen.
In der vergangenen Nacht passierten nur etwa 70 DDR-Bürger die Grenze.
Von gestern früh bis heute früh kamen 543 Personen legal nach Österreich.
Das Rote Kreuz konzentriert seine Betreuungstätigkeit nunmehr hauptsächlich auf den Grenzübergang Nickelsdorf.
In Klingenbach ist nur mehr die halbe Mannschaft im Einsatz.
An den Grenzübergängern im mittleren und südlichen Burgenland sind die Rotkreuz-Mannschaften bereits abgezogen worden.
Die ungarische Regierung hat neuerlich die Ausreiseerlaubnis für DDR-Flüchtlinge in den Westen gerechtfertigt.
Sie verweist auf einen geheimen Zusatzartikel des Abkommens zwischen der DDR und Ungarn, das den ungarischen Behörden verbietet, DDR-Bürger in den Westen ausreisen zu lassen.
Demnach verliert der Vertrag seine Gültigkeit, sollten sich die Bedingungen grundlegend ändern.
Nach ungarischer Ansicht ist dies nun der Fall.
Deutsche Demokratische Republik, Sowjetunion.
Der führende sowjetische Funktionär Egor Ligatschow ist für die Fortsetzung der kommunistischen Alleinherrschaft in der Sowjetunion eingetreten.
In einem Interview für das DDR-Fernsehen sagte Ligatschow, die Bewahrung eines einheitlichen sozialistischen Staates sei notwendig.
Der als orthodoxer Kommunist geltende Ligatschow kündigte die Weiterführung der Umgestaltungspolitik an.
Er gestand ein, dass es in der Sowjetunion in den Beziehungen zwischen den verschiedenen Nationalitäten unvorhergesehene Schwierigkeiten gebe.
Die Partei sei bestrebt, einzelnen Republiken und Parteigruppierungen das größtmögliche Maß an Rechten einzuräumen, betonte Ligatschow.
Sowjetunion.
Der oberste Sowjet der Teilrepublik Aserbaidschan ist heute zu einer Sondersitzung zusammengetreten.
Zur Debatte steht ein Gesetzesentwurf über die Souveränität der Teilrepublik und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit.
Die Sondersitzung ist durch einen von der aserbaidschanischen Volksfront organisierten Generalstreik in der vergangenen Woche erzwungen worden.
Die Nationalisten der Teilrepublik verlangen, dass das Regionalparlament die Souveränität Aserbaidschans über die umstrittene Region Bergkarabach betont.
Die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region wird seit Jahresbeginn von Moskau direkt verwaltet.
Österreich Die Verbraucherpreise sind im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent gestiegen.
Gegenüber Juli dieses Jahres beträgt die Preiserhöhung 0,4 Prozent.
Durch die Algenpest in der Adria ist den österreichischen Reisebüro sein Schaden von etwa 36 Millionen Schilling entstanden.
Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des österreichischen Reisebüroverbandes.
Im heurigen Sommer haben weniger als 150.000 Österreicher ihren über Reisebüros gebuchten Urlaub an den italienischen Adria-Stränden verbracht.
Bei Buchungen für die Emilia-Romagna, die von Algen am stärksten betroffene Region Norditaliens, registrierten die Reisebüros einen Rückgang von 50 Prozent.
Nächstes Jahr werden 20 der 25 größten Adria-Reiser-Veranstalter diese Region nicht mehr ins Programm nehmen.
Italien.
Bei den Filmfestspielen von Venedig ist der Goldene Löwe dem Streifen statt der Trauer des Taiwanesen Hu Xiaoxian verliehen worden.
Der Silberne Löwe ging an den Film und es war Licht des sowjetischen Regisseurs Otar Iosseliani.
Die Pokale für die besten Darsteller erhielten Marcello Mastroianni, Massimo Troisi, Peggy Ashcroft und Geraldine James.
Sechs Minuten nach zwölf und wie jeden Freitag kommt die Prognose, die Vorschau auf das Wochenendwetter direkt von der Hohen Warte.
Dort der Dr. Sobicka Dienst.
Guten Tag.
Grüß Gott.
Der Alpenraum liegt derzeit noch in einer feuchten Westströmung.
Am Samstag wird im Westen und Süden Österreichs aufkommender Hochdruckeinfluss zunehmend sonniges Wetter bewirken.
Im Norden und Osten des Bundesgebietes werden jedoch noch stärkere Wolkenfelder
einer warmen Front durchziehen.
Örtlich wird es auch etwas regnen.
In der zweiten Tageshälfte werden dann die Auflockerungen zunehmen.
Bei westlichen Winden liegen morgen die Frühtemperaturen zwischen 10 und 15 Grad, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 18 und 23 Grad.
Am Sonntag wird kräftiger Hochdruckeinfluss dann in ganz Österreich schön Wetter bewirken.
Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 20 bis 26 Grad.
Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von heute 12 Uhr.
Wien, stark bewölkt, leichter Regen, 18 Grad.
Eisenstadt, bedeckt Regen, 16 Grad.
St.
Pölten, bedeckt 15 Grad.
Linz, bedeckt Regen, 15 Grad.
Westwien, 20 Kilometer pro Stunde.
Salzburg, bedeckt 15 Grad.
Innsbruck, stark bewölkt, 15 Grad.
Bregenz, bedeckt, leichter Regen, 14 Grad.
Südosten, 15 Kilometer pro Stunde.
Graz, wolkig, 17 Grad.
Und Gragenfurt, wolkig, 15 Grad.
Soweit zum Wetter.
Vielen Dank, Herr Dr. Sobieczka.
Sieben Minuten nach zwölf ist es mittlerweile.
Seit Dienstag blockieren also italienische Frechter die Lkw-Spuren an den wichtigen Transitübergängen zwischen Italien und Österreich.
Begonnen haben sie am Brenner, mittlerweile steht der Lkw-Verkehr auch am Reschen, in Siljan und bei Törl Maglan.
Die Frechter fordern, wie berichtet, vor allem eine Ausweitung oder gar eine Freigabe der Transportkontingente, also der von Österreich zuletzt wöchentlich ausgegebenen Ein- und Durchfahrtsgenehmigungen.
Am Rande geht es auch um angeblich schikanöse Abfertigungen an den Grenzen.
Und im Hintergrund steht sicher auch das für 1.
Dezember angekündigte spezielle österreichische Nachtfahrverbot für laute Lkw.
Während Italiener sagen, die verfügbaren Lizenzen reichten bestenfalls jeweils für die erste Wochenhälfte, dann seien die Schwertransporter zum Stehen verurteilt, weist Österreich darauf hin, dass offenbar eine große Zahl dieser Genehmigungen in Italien verschlampt oder gehortet würden bzw.
auf einer Art Schwarzmarkt landen.
Eine Erhöhung der Fahrgenehmigungen oder gar eine Freigabe hat Verkehrsminister Streicher bis zuletzt kategorisch ausgeschlossen.
Einerseits müsse die Bevölkerung an den Transitrouten geschützt werden, andererseits sei offenbar der Wechsel von der Straße auf die Schiene anders nicht zu erreichen als durch so eine Kontingentierung.
Der italienische Transportminister Carlo Bernini ist unter den Druck seiner Frechtervereinigungen gekommen.
Er hat sich in der Nacht auf heute entschlossen, mit dem Flugzeug nach Wien zu kommen, um mit seinem Amtskollegen Rudolf Streicher über Möglichkeiten der Beendigung der Blockaden zu verhandeln.
Um 8 Uhr früh begannen bereits die Verhandlungen der beiden Minister.
Nach zwei Stunden stellten sich Bernini und Streicher den Journalisten in einem improvisierten Pressegespräch.
So viel kann man vorweg sagen.
Österreich hat minimale Zugeständnisse gemacht.
Die Frechter werden dadurch kaum befriedigt werden, Wolfgang Fuchs berichtet.
Die Reise des italienischen Transportministers Bernini nach Wien hat sich wohl kaum gelohnt.
In dem zweistündigen Gespräch wurden lediglich die jeweiligen Standpunkte dem Gegenüber nochmals erläutert.
Verkehrsminister Streicher ist von seiner grundsätzlichen Haltung, die Durchfahrtskontingente für italienische Lkw nicht zu erhöhen, aber nicht abgerückt.
Streicher nach dem Ministergespräch.
Ich habe, um das gleich vorwegzunehmen, dem Kollegen Bernini klar gesagt, dass eine Erhöhung
der Zahl der Transitgenehmigung durch Österreich für mich nach wie vor überhaupt nicht in Frage kommt.
Die belastete Bevölkerung an den Transitrouten würde eine derartige Maßnahme, ein derartiges Ergebnis nicht akzeptieren.
Eine Aufhebung des Kontingentsystems, wie dies von den Erfrechtern gefordert wird, hier gibt es massive Forderungen, ich kenne sie über die Medien, kommt aus österreichischer Sicht überhaupt nicht infrage.
Es ist einfach unakzeptabel in dieser Richtung nur
in Verhandlungen einzutreten, durch Proteste.
Man kann die Alpen nicht wegprotestieren.
Ich habe von den begrenzten Möglichkeiten, die wir in diesem Bereich haben, gesprochen.
Ich habe Minister Bernini, wie ich das bereits in den letzten Tagen mehrfach angedeutet habe, aber in Aussicht gestellt, in administrativen Fragen einen Kompromiss zu suchen.
Sie wissen, dass im Gegensatz zu allen anderen europäischen Ländern in Italien die Durchfahrtsgenehmigungskarten frei aufliegen.
Jeder kann sie entnehmen.
Viele entnehmen mehr.
Gestern in dieser Fernsehsendung ist zum Ausdruck gekommen von italienischen Frechtern, Großfrechtern zugegeben, dass es hier einen blühenden Schwarzmarkt gibt, dass man diese Administration verbessern will.
Ich beeile mich hinzuzufügen, dass ich hier keinen Konsulent für Verwaltungsverbesserung spielen will.
Aber das ist einfach die Wurzel des Problems, das wir jedes Jahr haben, jedes Jahr um diese Zeit.
Gibt es nun einmal die Schwierigkeiten und so ähnliche Verhandlungen im Vorjahr, vor zwei Jahren, vor drei Jahren?
Ich könnte das alles schon singen, was hier heute gesagt wurde, denn jedes Jahr spielt sich das Gleiche ab.
Einziges Zugeständnis der Österreicher, man wird von der wöchentlichen Zuteilung der Kontingentkarten wieder abgehen und übergibt das noch ausstehende Vierteljahres-Kontingent sofort an die Italiener.
Das bedeutet, für Durchfahrten stehen den Italienern ab sofort die bis 31.
Dezember 1989 zustehenden 31.900 Durchfahrtsgenehmigungen zur Verfügung.
Sie bekommen ebenfalls sofort die noch ausstehenden 3.500 Genehmigungen für den kleinen Grenzverkehr.
Und sie bekommen auch sofort die noch ausstehenden 3.500 Karten für den sogenannten LOKO-Verkehr.
Diese Karten berechtigen zu Fahrten von Italien zu einem Zielort nach Österreich und zurück.
Streicher hat jetzt allerdings zugestanden, dass mit diesen LOKO-Karten nicht nur österreichische Zielorte angesteuert werden können, sondern auch durch Österreich durchgefahren werden kann.
Das ist, wie Streicher natürlich mehrfach betonte, keine Erhöhung der Genehmigungen, sondern nur ein kleines Schlupfloch für einige LKW.
Statt beispielsweise nach Wien geht die Fahrt eben Richtung München.
Der österreichische Verkehrsminister hat gegenüber dem italienischen Kollegen auch neuerlich klargemacht, dass der Bahnverkehr ausgebaut werden muss und er pocht daher auf ein Bahnkonzept.
Die Hauptkomponente einer glaubwürdigen Transitverkehrspolitik, nämlich die Verlagerung von der Straße auf die Schiene, wurde so behandelt, dass wir uns vorgenommen haben, noch heuer einen bindenden Vertrag, ein bindendes Ressortübereinkommen über die kurzfristigen Maßnahmen und die mittelfristigen Maßnahmen dieses Verlagerungsprogramms zu vereinbaren.
Kurzfristig heißt,
die sofortige Ausnutzung der freien Kapazitäten.
Im konventionellen Eisenbahnverkehr sind das etwa ein Äquivalent von 600 LKWs.
Im unbegleitenden kombinierten Verkehr, der allerdings mit der rollenden Landstraße ein bisschen vermixt ist, sind es 30 Züge.
die eingesteuert werden können und die etwa 28.000 Netto-Tonnen pro 24 Stunden rein rechnerisch von der Straße auf die Schiene zu verlagern imstande sind.
Das entspricht ebenfalls etwa einem Äquivalent von 1100-1200 LKWs.
Das kann
kurzfristig passieren, das heißt innerhalb eines halben oder einem Jahres.
Transportminister Carlo Bernini zeigte sich nicht ganz zufrieden nach dem zweistündigen Gespräch.
Er packte seine Unzufriedenheit allerdings in diplomatische Formeln.
Wie er das Gesprächsergebnis den streikenden Frechtern erklären soll, das wusste er hier in Wien noch nicht.
Der Minister Streicher hat diese Schwierigkeit dargestellt, unsere größeren Anforderungen zu akzeptieren.
Herr Minister Streicher hat Ihnen ja schon das Problem geschildert, wie schwer es ist, unseren Forderungen zu entsprechen.
Und er hat auch empfohlen, eine bessere Organisation für die Verteilung dieser Genehmigungen in Italien aufzuziehen.
Ich möchte Ihnen betonen, dass ich diese Ratschläge und diese Aufforderung mir zu Herzen genommen habe.
Aber ich möchte auch vor Ihnen, so wie ich es meinem Kollegen Streicher gegenüber getan habe, sagen, dass die bessere Organisation der Verteilung dieser Kontingente unabhängig ist von der Gesamtmenge, die notwendig ist.
Ob diese Konzessionen jetzt gut oder schlecht, früher oder später verteilt werden, hat nichts damit zu tun, wie viele verlangt werden.
Beide Minister wollten heute Vormittag jedenfalls nicht einschätzen, ob nach diesem Gespräch die Brennerblockade zu Ende geht.
Ein Bericht von Wolfgang Fuchs, ein Bericht, den man an den Grenzübergängen wahrscheinlich mit einiger Aufmerksamkeit verfolgt hat.
Wir erfahren soeben, dass es um 15 Uhr eine Versammlung der Frechter in Sterzin geben wird, wo man über weitere Schritte beraten will.
Vielleicht bekommen wir aber doch noch in diese Sendung einen direkten Bericht.
von der Grenze, wie dort die Frechter jetzt auf diese Gespräche zwischen den beiden Verkehrsministern reagieren.
Wir im Mittagsjournal bieten aber vorläufig einen Blick auf die Lage an den Grenzen, wie sie sich kurz vor Beginn unserer Sendung dargestellt hat.
Aus Südtirol zunächst Reinhard Frauscher.
In Südtirol war die Situation in den letzten zwölf Stunden unverändert und eher entspannt.
Der Verkehr auf den Startstraßen und an den Grenzübergängen ist flüssig.
Lediglich im Pinschgau kommt es in den engen Ortsdurchfahrten immer wieder zu Stauungen.
Nach den bisher folgenden Meldungen kamen es auch zu keinerlei Zwischenfällen unter den Fernfahrern.
Das relativ gute Wetter und die gute Versorgung durch den Landesrettungsdienst Weißes Kreuz dürften entscheidend dazu beitragen.
Das Weiße Kreuz ist mit acht Fahrzeugen und 15 Mann im Dauereinsatz und verpflegt rund 2000 Fernfahrer.
Kritischer sind die sanitären Probleme.
Hier wird derzeit versucht, mit mobilen Toiletten etwas Erleichterung zu schaffen.
Trotz der nun totalen Blockade der Grenzübergänge für die LKWs sind die Huckepack-Züge der Eisenbahn auch jetzt nicht ausgelastet.
Die momentan zwölf Züge in beiden Richtungen sind nach Auskunft der italienischen Eisenbahn kaum stärker belegt als sonst und das heißt ungefähr zur Hälfte.
Ab Beginn nächster Woche will übrigens die italienische Staatsbahn das Angebot der Huckepack- und Containerzüge verdoppeln.
Die LKW-Blockade hat in Südtirol jedoch bisher zu keinen Versorgungsproblemen geführt.
Lediglich auf der morgen beginnenden Bozner Messe dürften manche Stände von Ausstellern aus dem Norden nicht ganz vollständig sein.
Wenn es auch noch zu kleinen Problemen mit der Nahversorgung kommt, so macht sich die Südtiroler Wirtschaft doch schon Sorgen.
Vor allem der Fremdenverkehr, für den der September traditionell Hochsaison ist, fürchtet um seine Gäste aus Österreich und Süddeutschland.
Deshalb haben die zuständigen Südtiroler Politiker, Fremdenverkehrslandesrat Frick und Landeshauptmann Donwalder, schon in den letzten Tagen die österreichische und italienische Regierung zu raschem Handeln aufgefordert.
Südtirols Haltung in der Transitfrage ist aber zwiespältig.
Im Prinzip ist man sich mit Tirol einig im Ziel, den Transitverkehr durch das enge Isarcon-Bip-Tal zu begrenzen.
Andererseits sind gerade Südtiroler Frechte die tüchtigsten Fuhrunternehmer Italiens.
Schon mehrfach haben daher Südtiroler Politiker eine in der Sache feste, in der Vorgangsweise aber flexiblere Lösung, insbesondere des geplanten Nachtfahrverbots, angeregt.
Denn was sich jetzt zwischen Brenner und Brixen abspielt, wird hier als Vorgeschmack auf die Stauungen angesehen, die ab 1.
Dezember jede Nacht die Südtiroler Umwelt belasten werden.
Und wir wechseln aus Südtirol zunächst nach Kärnten.
Es berichtet Norbert Regiknik.
In Pörlmaglan ist es derzeit ruhig.
Circa 200 Schwertransporter stehen auf österreichischer Seite.
Auf der italienischen Seite blockieren ebenfalls circa 200 Fahrzeuge die Grenze.
Die italienischen Karabiniere halten bereits 30 Kilometer vor dem Grenzübergang die Wegen an, wie auch in Österreich knapp nach vieler Stauräume auf der Autobahn geschaffen wurden.
Blockiert ist allerdings auch der Grenzübergang auf der Bundesstraße.
Heute Nacht haben fünf Fahrer die Blockade durchbrochen und wurden von den österreichischen Zollwachenbeamten abgefertigt.
Die Fahrer selbst sind derzeit auf Warteposition.
Man hat die Fahrzeuge verlassen und wartet in den Lokalen an der Grenze auf neue Direktive.
Soweit die Lage in Kärnten.
Und aus Tirol berichtet jetzt Georg Laich über die Auswirkungen der Blockade, die auch Reinhard Frauscher schon angeschnitten hat, auf die Versorgungslage.
Die Frechter haben immer wieder vor Verzögerungen im Straßentransitverkehr gewarnt.
Für den Fall des Lkw-Nachtfahrverbotes war ein Wirtschaftschaos prophezeit worden.
Jetzt gibt es seit fast drei Tagen keinen Lkw-Transitenverkehr mehr an der Brennerroute.
Und trotzdem gibt es bisher weder aus Oberitalien noch aus Bayern Meldungen über Versorgungsengpässe.
Und das, obwohl es auch auf der Bahnlinie bis dato noch keinen merklichen Anstieg der Transporte gegeben hat.
Allerdings funktioniert seit zwei Tagen die rollende Landstraße.
Emmerich Müller von der Bundesbahndirektion Innsbruck.
Wenn wir konkret die rollende Landstraße ansprechen, wo wir also die Nachtzüge traditionellerweise gut ausgelastet hatten, konnten wir jetzt feststellen, seit vorgestern, noch stärker gestern, dass auch die sonst nicht so gut ausgelasteten Züge
nahezu hundertprozentig ausgelastet sind.
Wir können auch feststellen, dass wir in München, und das ist für uns überraschend, keine Frechter abweisen mussten wegen Kapazitätsprobleme.
Konkret mussten gestern drei zur Mittag auf den Abendzug verteustelt werden, die gingen mit dem Abendzug mit.
Insofern ist also momentan in München niemand zurückgeblieben.
Der konventionelle Wagenladungsverkehr, der sich also rein auf der Schiene abwickelt, stellt sich momentan so dar, dass weder in der Nahrungsmittelversorgung im Nord-Süd-Verkehr noch im Süd-Nord-Verkehr keine Zuwächse zu verzeichnen sind.
Wir haben also aus diesem Titel der Blockade heraus keinerlei Steigerungen zu verzeichnen.
Emmerich Müller von der Bundesbahndirektion Innsbruck beteuert also, dass trotz der momentanen Vollauslastung der rollenden Landstraße keine zusätzlichen Gütermengen über die Bahn transportiert werden.
Jene gut 60 Lkw, die jetzt täglich auf der Bahn die Brennerblockade umgehen, sind im Vergleich zu den tausenden Lkw im Normalverkehr ein Tropfen auf den heißen Stein.
Bei ihnen handelt es sich offenbar um Frechter, die sich mit den Blockierern nicht solidarisch erklären können.
Am Wochenende wollen die Bundesbahnen zusätzliche Züge für die Rollen in die Landstraße führen, allerdings muss noch mit den italienischen Staatsbahnen über diverse bürokratische Hindernisse verhandelt werden.
Wenn also der Straßengüter-Transitverkehr gleichsam steht und auch die Bahn keine Zuwächse verzeichnet, so stellt sich die Frage, wie die Wirtschaft in dieser Lage funktioniert.
Die Großmarkthalle in München zum Beispiel ersetzt Waren, die sonst aus Südtirol und Oberitalien kommen, durch Obst, Gemüse und Lebensmittel aus Spanien, Griechenland und Frankreich.
Laut Auskunft der zuständigen Spedition gibt es derzeit in München keinen einzigen Artikel, der nicht erhältlich wäre.
Die ersten Schwierigkeiten könnten in der nächsten Woche bei Milch und Käse aus Oberitalien auftauchen, wenn nicht das verstärkte Händlerinteresse an der Eisenbahn zu einer Verlagerung führt.
Entsprechende Verhandlungen mit Wien sind übrigens im Laufen.
Am Elektroniksektor bekommt ein bundesdeutscher Branchenriese, Siemens, mit Standorten in München und Mailand als erster Schwierigkeiten.
Der Ausweg für den Elektronikkonzern, das Flugzeug, mit dem ein teures Ersatztransportmittel für hochwertige Güter gefunden wurde.
Schließlich bietet sich noch der Straßenumweg über die Schweiz, allerdings mit verminderter Tonnage und über Frankreich.
Wie Erfahrungen gezeigt haben, wird auch diese Alternative trotz Umwegen von mehreren hundert Kilometern in Anspruch genommen.
Für die Wirtschaft, die auf den Nord-Süd-Warnaustausch angewiesen ist, wird die Brennerblockade also auch am Wochenende offenbar nicht gefährlich.
Allerdings nur dann, wenn nicht Gerüchte wahr werden, die in Münchner Handelskreisen die Runde machen.
Dort will man gehört haben, dass auch die Bahnlinie über den Brenner blockiert werden soll.
Tatsächlich bewachen Sicherheitskräfte bei Sterzing, Bahn und Staatsstraße.
Es gibt aber noch keinerlei Anzeichen für eine bevorstehende Totalblockade der Verkehrsverbindungen.
Soweit Georg Laich über die bisherigen, das heißt kaum spürbaren, wirtschaftlichen Auswirkungen der seit Tagen dauernden LKW-Blockade an den Grenzen.
Tirols Landeshauptmann Partl hat erst gestern in einem Radio-Interview auch betont, dass es sich zur Offenbarung eine wilde Aktion der italienischen Frechte, ohne Billigung Italiens oder gar der EEG-Handel, dass aber trotzdem auch die europäische Gemeinschaft schon jetzt aufgerufen sei, in der Transitfrage Farbe zu bekennen.
Dabei sind die IG-Länder ja nicht nur politisch mit betroffen, sondern auch sehr konkret jetzt im Stau an der Grenze.
Denn da stecken und stehen ja nicht nur italienische und österreichische Lkw, sondern auch solche aus allen europäischen Ländern.
Auch aus solchen, wo es offenbar keine Probleme mit den Transitgenehmigungen gibt.
Wie man in Deutschland die Lkw-Blockaden beurteilt, das schildert dem folgenden Kurt Rammersdorfer aus Bonn.
In der Bundesrepublik sieht man die Blockade an der österreichisch-italienischen Grenze noch relativ gelassen.
Dass eine Angelegenheit die in erster Linie zwischen Österreich und Italien zu klären ist, heißt es im Verkehrsministerium.
Trotzdem spart der deutsche Verkehrsminister Zimmermann nicht mit guten Ratschlägen.
So forderte er heute rasche Verhandlungen und vor allem ein rasches Ende der Fernfahrerblockade.
Nicht nur der Verkehr würde durch die Protestaktion beeinträchtigt, zusehends sei auch die Versorgung der betroffenen Länder in Mietleidenschaft gezogen.
Um die Auflösung der Blockade zu erleichtern, hat das Bayerische Innenministerium jetzt das Sonntagsfahrverbot für Lkw aufgehoben.
Fahrer von einreisenden Lkw sollen zwischen 0 Uhr und 22 Uhr am Sonntag nicht beanstandet werden.
Die Fahrer müssen sich allerdings für die Einreise von der Grenzpolizei eine Bescheinigung ausstehen lassen über Einreise, Datum und Uhrzeit sowie dem Zielort.
Auch der deutsche Zoll will mitspielen.
Verspätet eingetroffene Lkw werden abgefertigt.
Die gleiche Bitte erging von bayerischer Seite auch an Österreich und an Italien.
Insgesamt dürfte man es von Seiten der offiziellen Bundesrepublik, sprich dem Verkehrsministerium, die Blockade der italienischen Fernfahrer auch aus einem anderen Blickwinkel sehen.
Stichwort Nachtfahrverbot 1.
Dezember.
Dass die gegenwärtige Blockade eine Generalprobe dafür sei, wird von offizieller Seite natürlich als reine Spekulation abgetan, obwohl man nicht ausschließen will, dass sich die Blockade auch am 1.
Dezember wiederholen kann.
werden doch beim Nachtfahrverbot massive Interessen der europäischen Gemeinschaft berührt.
Ob letztlich von Seiten der Bundesrepublik und auch der IG wirklich scharf geschossen wird, lässt sich heute noch nicht sagen.
Es gibt aber auch viel Verständnis für die österreichische Position und die heimischen Probleme mit dem Transitverkehr.
So hat erst gestern der deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker bei der Eröffnung der Automobilausstellung in Frankfurt gemeint, er sei gegen eine modische Autofreundlichkeit.
Gleichzeitig betonte er aber, dass das schadstoffarme Auto entschlossen weiterzuentwickeln sei.
Das österreichische Nachtfahrverbot ist zweifellos ein Anstoß dafür, auch im Sinne des deutschen Bundespräsidenten.
Soviel heute Mittagsschnell zur LKW-Blockade an der italienisch-österreichischen Grenze.
Wir bleiben zunächst im Ausland, wechseln aber zu einem anderen Nachbarland Österreichs und zu einem anderen in diesen Wochen sehr aktuellen Thema, der Flüchtlings- und Asylantenfrage.
Die Schweiz hat erst im Vorjahr ihre Grenzkontrollen gegenüber Einwanderungswilligen und möglichen Asylwerbern verschärft.
Und jetzt wird schon wieder auf eine weitere Änderung der Asylgesetze hingearbeitet.
Die Verfahren sollen auf allen Stufen beschleunigt, aber auch verschärft werden, Rainer Burkhardt informiert.
Wir wollen Geld von den Asylanten.
Mit dieser Schlagzeile in einer Schweizer Illustrierten hat der Präsident der Schweizerischen Regierungspartei FDP, Franz Steinecker, jetzt unverhohlen zu einem neuen Sturm auf die eidgenössische Asylgesetzgebung geblasen.
Dabei hat Steinecker nur laut das ausgesprochen, was im Prinzip auch andere Regierungsparteien wollen, nämlich, wie es der zuständige Justizminister Koller formulierte, das Asylverfahren auf allen Stufen verschärfen und beschleunigen, um den zunehmenden Strom ausländischer Einwanderer zu stoppen.
Allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden nahezu 14.000 Asylanträge in der Schweiz gestellt.
Das sind 54 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Insgesamt hat der von der Bundesregierung eingesetzte Flüchtlingsdelegierte Arbenz zurzeit mehr als 34.000 Gesuche zu bearbeiten.
Nach Ansicht der Bundesregierung reicht die bestehende Gesetzgebung nicht mehr aus.
Dabei war gerade erst im Vorjahr das Asylantenrecht erheblich verschärft worden.
So hatte die Schweiz unter anderem an den vier Grenzübergängen Basel, Kreuzlingen, Genf und Chiasso sogenannte Auffangbüros eingerichtet, in denen unerwünschte Ausländer direkt festgehalten und umgehend in ihr Herkunftsland zurückgeschickt werden können.
Gleichwohl wurden damit keineswegs der illegale Grenzüberschritt und das Schleppertum eingegrenzt.
Nach Ansicht der Bundesregierung ist die Schweiz vor allem als Schlaraffenland Europas attraktiv für Ausländer, die hier ebenso wie in der Bundesrepublik besser leben wollen.
Sie werden auch in der Schweiz als sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge eingestuft.
Von ihrem Einkommen will beispielsweise der FDP-Präsident einen erheblichen Prozentsatz einbehalten.
Mit diesem Geld sollen Mehrkosten finanziert werden, die durch die Asylgewährung entstehen.
Außerdem, so Steinecker, könnten mit derartigen Summen auch Entwicklungsvorhaben in den Herkunftsländern finanziert werden, die den Auswandererstrom eindämmen würden.
Die Berner Bundesregierung will dagegen zunächst einmal die Bürokratie stärken.
So soll der Personalbestand beim Amt des Flüchtlingsdelegierten von jetzt 350 auf über 500 erhöht werden.
Zudem plädiert Bern für eine großzügige Behandlung von etwa 4.000 Gesuchen, die vor 1986 eingereicht wurden.
In einer zweiten Phase ab 1990 sollen die Asylverfahren erheblich beschleunigt werden.
Man will bereits mit einer Vorprüfung klären, ob Anträge überhaupt mit Aussicht auf Erfolg zugelassen werden dürfen.
Justizminister Koller erklärte, man dürfe die Situation nicht dramatisieren, es sei jedoch im Interesse der Bevölkerung und der Betroffenen selbst dringlich, die Verfahren zu straffen.
Nach der letzten Statistik werden in der Schweiz nur etwa 5% aller Asylgesuche angenommen.
Bei der Schweizer Wirtschaft, insbesondere im Fremdenverkehr, sieht man die Verschärfung der Ausländergesetzgebung mit gemischten Gefühlen.
Mehr und mehr sind ganze Wirtschaftsbereiche in der Schweiz auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen.
Bei praktischer Vollbeschäftigung hat die Zahl der offenen Stellen in den letzten Jahren erheblich zugenommen.
Sie rangiert momentan bei rund 18.000.
Viele dieser Arbeitsplätze, so klagen Unternehmer, könnten sehr gut mit Ausländern, zum Beispiel Saisonarbeitnehmern, besetzt werden.
Es ist Punkt halb eins und wir kommen zur österreichischen Innenpolitik.
In Wels in Oberösterreich bereitet sich die ÖVP heute mit einer Länderkonferenz auf die politische Herbstarbeit oder aber auch auf den Wahlkampf für die nächsten Nationalratswahlen vor, wann immer diese stattfinden werden.
Neben zahlreichen Diskussionen war ein Referat von Parteiobmann Rieger heute der Höhepunkt der Veranstaltung.
Aus Wels berichtet Ernest Hauer.
Visionen für Österreich lautet das Motto hier an der Stirnwand der Welser Stadthalle.
Doch die aktuellen politischen Dauerbrenner dominieren auch in dieser Visionen-Diskussion.
Als Gastredner ging der CSU-Vorsitzende Theo Weigl auf die Entwicklung in Osteuropa ein.
Durchaus triumphierend.
Das Versprechen des Sozialismus zur Schaffung eines Arbeiter- und Bauernparadieses hat sich als die größte historische Lüge dieses Jahrhunderts erwiesen.
Den Wettkampf der Ideen zwischen dem Fürther Ludwig Erhard und dem Trierer Karl Marx hat eindeutig Ludwig Erhard nicht nur für die Bundesrepublik Deutschland gewonnen.
Und ÖVP-Obmann Riegler, eben von seiner Polenreise zurück, knüpfte direkt an Weigl an.
Es gehe nicht um die Hingabe von Geld oder von Krediten, sondern um die Hilfe beim Aufbau einer neuen Gesellschaft.
Daher haben wir von österreichischer Seite mit unseren polnischen Freunden darüber gesprochen,
wie wir sinnvollerweise alte Kredite in Beteiligungen umwandeln können und damit auch neue Dynamik in Unternehmen hineinbringen, wie wir damit einen Prozess der Entstaatlichung der Wirtschaft unterstützen können.
wie wir mit der Niederlassung von Bankinstituten Vertrauen in die Sicherheit des Geldes schaffen können, wie wir in verschiedenster Form in Ausbildung, in der Bereitstellung von Unternehmenskenntnissen beitragen können, aus einem völligen Neuland heraus einen Neubeginn im Aufbau einer freien Wirtschaft und damit auch einer tragfähigen gesellschaftlichen Entwicklung zu leisten.
Eine Schlussfolgerung aus den Entwicklungen in Osteuropa für Österreich nach Riegler mit der Sicherheits- und der Landesverteidigungspolitik müsse verantwortungsbewusster umgegangen werden als zuletzt.
Und die zweite gesellschaftspolitische Schlussfolgerung?
Sozialismus ist passé.
Das gilt für jene Form des Staatssozialismus.
Aber auch in Österreich mussten die Sozialisten notgedrungen von verschiedenen ihrer Dogmen Abschied nehmen.
sind Sie auf das Trittbrett unserer Ideen aufgesprungen, zumindest verbal.
Denn bei Entscheidungen spüren wir nach wie vor die vielen Barrieren der dogmatischen und ideologischen Voreingenommenheit.
Die historischen Verdienste der Sozialisten um Österreich sollten anerkannt werden.
Aber jetzt müsse er an die SPÖ appellieren, eine zügige Arbeit sicherzustellen.
Altlasten überlagerten die Regierungsarbeit.
Der Norikum-Skandal müsse rasch und schonungslos politisch aufgeklärt werden.
Sauberkeit müsse unteilbar sein.
Und in diesem Zusammenhang kam Regler auch auf die jüngst aufgetauchte Affäre zu sprechen.
Zu der nun aktuell gewordenen Diskussion über den Milchwirtschaftsfonds möchte ich nur so viel sagen.
Dieser Grundsatz gilt für jeden Bereich.
Ich empfehle aber nur all jenen, die sich nun dazu zu Wort melden, sich vorher auch zu informieren, um zu wissen, worüber sie reden.
Wir werden dafür eintreten, dass, wenn Konsequenzen zu ziehen sind, sie auch gezogen werden.
Denn, liebe Freunde, Sauberkeit ist unteilbar und das gilt auch für die politische Verantwortung.
Damit nicht jener Eindruck besteht oder verstärkt wird, die Kleinen kommen vor Gericht, die Großen aber könnten es sich richten.
Deshalb also
sind wir für schonungslose Aufklärung der politischen Verantwortung überall dort, wo dies aus der Entwicklung notwendig ist.
Und zwar so rasch als möglich und so konsequent als möglich.
Nach Jahren eines zu sorglosen Umgangs mit der Verantwortung müssen wir durch ein hartes Stahlbad der Reinigung durchgehen.
Das ist für mich politische Sauberkeit.
Die ÖVP, so Riegler wörtlich, sei jedenfalls nicht bereit, sich von den Sozialisten unter Druck setzen zu lassen.
An vorrangigen politischen Zielen nannte der ÖVP-Obmann die Umweltpolitik, für die die ÖVP mit ihrer ökosozialen Marktwirtschaft als einzige Partei ein taugliches Konzept habe, weiter seine Sicherung der Altersversorgung, und zwar nicht durch Reformmodelle, die erst im Jahr 2030 wirksam würden, und auch den Schutz menschlichen Lebens in allen Phasen.
Die Visionen-Diskussion, die hier gestartet wird, soll auf breiter Basis den Zukunftsparteitag Ende November in Graz vorbereiten.
Die Teilnehmer an der Diskussion in allen Bezirken sollen unter anderem über einen Fragebogen an einer Art Urabstimmung teilnehmen.
Aus den 20 Fragen einige Beispiele.
Soll ein parlamentarischer Ausschuss die politische Verantwortung im Norikum-Skandal untersuchen?
Soll die Neutralität ein Kernstück der österreichischen Außenpolitik sein?
soll das beabsichtigte Nachtfahrverbot rasch eingeführt werden?
Antwortmöglichkeiten jeweils sehr wichtig, wichtig, nicht wichtig.
Dass die heutige Länderkonferenz jedenfalls durchaus als parteiinterner Wahlkampfauftakt verstanden werden soll, darauf deutete Riedlers Schluss hin.
Es liegt an uns allen und es liegt auch an euch, liebe Freunde, neues Vertrauen und neue Unterstützung für unsere gemeinsame Sache zu gewinnen.
Ich zähle nicht nur auf euer Engagement, so wie ihr auf meines zählen könnt, sondern ich fordere auch euren Einsatz.
Soviel aus Wels und damit zurück ins Funkhaus nach Wien.
Reporter war Ernest Hauer und wir bleiben gleich bei einem der aktuellen Themen, die da im Referat des ÖVP-Obmanns vorkamen, nämlich der Diskussion um den Milchwirtschaftsfonds, genauer um die Vorwürfe des Rechnungshofes und diese sozialpartnerschaftlich organisierte Organisation.
Es seien innerhalb des Fonds etwa eine Milliarde Schilling gehortet, angesammelt worden und zwar zu Lasten sowohl der Konsumenten als auch der Bauern.
Da wurde jetzt verschiedentlich, namentlich von den Grünen,
die Einrichtung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses gefordert, der diese Vorwürfe überprüfen soll.
Und zu diesem Thema nahm heute auch der SPÖ-Zentralsekretär Josef Ciab Stellung.
Er sagte, dass nächste Woche der SPÖ-Klubvorstand über die Frage eines Fonds-Untersuchungsausschusses entscheiden soll, vorentscheiden soll.
Und weiter sagte Ciab,
Sollte es zu einem Beschluss im Klubvorstand und im SPÖ-Klub geben, einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss bezüglich des Milchwirtschaftsfonds-Skandals zu beantragen, dann wird der mit Sicherheit eingebracht werden im Parlament.
Man wird sich bemühen, dass die ÖVP sich dieser Initiative anschließt.
Aber wie heißt es so schön, wenn es um die Wahrheitsfindung geht, dann ist das natürlich ganz besonders wichtig und sollte die ÖVP nicht mitziehen können, ist es ihr Problem.
Aber ich erwarte eigentlich, dass die Initiative von der ÖVP ausgeht, denn das betrifft, und vor allem vom Obmann Riegler,
Denn das betrifft vor allem seine Zeit als Landwirtschaftsminister seit 1987.
Und er müsste daran interessiert sein, wenn er seine eigenen Worte, die er noch vor einer Woche geäußert hat, über Wahrheitsfindung, Aufklärung und Erneuerung ernst nimmt, dass er diese Einsetzung dieses Parlamentarischen Versuchsausschusses fordert, einbringt und dass er derjenige ist, der an die Parlamentsparteien herantritt, gemeinsam mit seinem Klubobmann, um hier Licht ins Dunkel zu bringen.
SPÖ-Zentralsekretär Tschapp zur Frage eines Milchwirtschaftsfonds-Untersuchungsausschusses im Parlament.
Und während wir Ihnen dieses Band eingespielt haben, hat sich mein Kollege Richard Gasser von der Grenze zu Italien gemeldet aus Sterzing.
Die Frage Ihnen, Herr Gasser, ich nehme an, die Frechter haben diese Verhandlungen der Minister in Wien mitverfolgt, haben vielleicht auch aus unserem Mittagsschonmal das Ergebnis gehört.
Wie reagiert man denn da?
sagen, die haben das mitverfolgt, haben es teilweise eben auch aus den ORF-Nachrichten gehört.
Die Reaktion war verhalten.
Es war kein Aufbrüllen, es war kein Aufschreiben, sondern es war sehr verhalten und man hat aber schon vorher war im Grunde den Fahrern hier klar, dass die Blockade weitergehen wird.
Man hat sozusagen in dieses Treffen sehr wenig Hoffnungen gesetzt und das hat hier auch ein Funktionär des Rechterverbandes gleich gesagt.
Es sei nicht einmal der Ansatz eines Kompromisses in Wien erzielt worden.
Die Reise von Minister Bernini habe sich überhaupt nicht ausgezahlt.
Zu 99,9 Prozent sei man enttäuscht und eben unzufrieden mit diesem inakzeptablen Ergebnis.
Die weitere Marschroute, die hier heute Nachmittag festgelegt werden wird auf der Frechter Versammlung um 15 Uhr,
Es könnte in etwa Folgendes sein, dass man nämlich eben Rom auffordern wird, also die italienische Regierung, das bilaterale Abkommen also über den Transit bzw.
über die Fahrten der Österreicher in Italien aufzukündigen, womit eben Österreichs Frachtwirtschaft, Österreichs Transportgewerbe sozusagen der direkte Leidtragende wäre.
Die italienischen Frechter ihrerseits, die sind bereit, über Frankreich auszuweichen, den Umweg in Kauf zu nehmen, wenn man damit sozusagen Österreichs Fracht und überhaupt die gesamte Wirtschaft schädigen kann.
Zum Minister Streicher hat man wiederholt hier gesagt, ihm sei die Tragweite der Situation nicht klar und mit solchen Verhandlungsangeboten hätte es überhaupt keinen Sinn, hier weiter im Gespräch zu bleiben.
Eine Frage, Herr Gasser, an den Grenzen unter diesen tausenden Lkw stecken und stehen ja nicht nur italienische Frechter und Fernfahrer, sondern auch Kollegen aus ganz Europa.
Wie weit und wie lang vor allem wird denn da die Solidarität anhalten dieser Fahrer, die ja eigentlich nur mittelbar von diesem österreichisch-italienischen Konflikt betroffen sind?
Ja, derzeit ist diese Solidarität auf jeden Fall, also hält dieser Kipp noch, auch weil also hier jedenfalls auf Südtiroler Seite
die die Versorgung sehr gut klappt, also es gibt keine Unannehmlichkeiten für die Fahrer, es gibt die sanitären Strukturen, es gibt gutes Essen für sie und so weiter.
Und für die bundesdeutschen Fahrer wird seit heute der Rücktransport organisiert.
Zwei Busse sind bereits heute früh abgefahren, die werden also übers Wochenende nach Hause gebracht.
und erst am Montag, während sie Montag, Dienstag, während sie wieder zurückkommen.
Schon damit war klar, dass die Blockade nicht aufgelöst wird und technisch gar nicht aufgelöst werden kann, wenn hier schon die Rückreise organisiert wird.
Und sie versichern eben auch immer wieder, also diese deutschen Fahrer versichern ihren italienischen Fahrerkollegen eben ihre Solidarität, insbesondere eben auch in Hinblick, weil diese Aktion ja mittelbar auch mit dem Nachtfahrverbot zu tun hat und sich hier die Deutschen genauso wie die Italiener als Opfer sehen.
Vielen Dank, Herr Gasser, für diesen Direktbericht aus Sterzing.
Und wir wechseln zum beherrschenden aktuellen Thema der Kärntner Politik.
Mit der Verhaftung des früheren Eigentümers Wilhelm Papst auf einem Tennisplatz in Baden-Berlin vor zwei Tagen hat nämlich der Skandal um das Zellstoffwerk St.
Magdalen bei Villach einen Höhepunkt erreicht.
Die fast unendliche Geschichte um St.
Magdalen
wird damit neben der politischen Seite auch von Gerichtswegen untersucht werden.
Kärntens freiheitlicher Landeshauptmann Jörg Haider glaubt darüber hinaus, schon jetzt kriminellen Vorgängen beim Bau des mehr als einem Jahr des schillingteuren Werks auf die Schliche gekommen zu sein.
Aus Klagenfurt im Bericht von Willi Mitsche.
Ein Ende der Causa Magdalena ist in Kärnten nicht abzusehen.
Landeshauptmann Haider wartete heute Vormittag mit bisher nicht bekanntem Material, dessen politische Inhaltsschwere im gesamten Ausmaß noch nicht abschätzbar ist, auf.
Seine für viele überraschende Botschaft, für 275 Millionen Schilling, die aus Steuergeldern im Zählstoffwerk St.
Magdalena bei Villach investiert wurden, gibt es keinen Beleg.
Haider?
Wenn man anhand der Projektsprotokolle
die EDV-mäßig gerechnet sind und die offenbar das streng gehütete Betriebsgeheimnis gewesen sind, für alle, die dort einmal bisher tätig gewesen sind, sich nun anschaut, durch Fachleute geprüft,
dann ergibt sich eine unlagenbare Differenz zwischen Mitteleinsatz und Mittelverwendung.
Das heißt, dass es eine Differenz gibt zwischen den eingesetzten Mitteln und den tatsächlich dort nachzuweisenden Investitionen.
Bei den richtigen Investitionen kommen wir auf eingesetzte und realisierte Investitionsmittel von 842,7 Millionen Schilling.
gegenüber 1,1 Milliarden Schilling offiziell eingesetzter Mittel.
Das ergibt eine Differenz von 275,8 Millionen Schilling, die angeblich investiert wurden, aber nicht auffindbar sind und auch anhand der Projektslisten und des EV-mäßigen Aufdrucks nicht gegeben sind.
Selbst wenn man annimmt, dass noch
Etwa 50 Millionen Schilling an Lieferverbindlichkeiten abzudecken waren durch die Brände, die es also hier gegeben hat, bleiben immerhin noch 225 bis 230 Millionen Schilling, die nirgendwo nachweisbar sind, im Raum stehen.
Und das ist doch eine Größenordnung, wo ich meine, dass es sich hier um einen sehr tiefen Sumpf handelt, der
auch von der Staatsanwaltschaft zu prüfen ist und wo wir jetzt schrittweise dann doch zu mehr Licht im Dunkeln kommen werden, vor allem dann, wenn der Herr Papst jetzt einsitzt, weil es lustig ist, dass er sich als haftunfähig erklärt, nachdem man ihn ja vom Tennisplatz weg festgenommen hat.
Also jemand, der Tennis spielen kann, wird es so schwer nachweisen, dass er dann plötzlich haftunfähig ist.
Laut Landeshauptmann Haider hat die Staatsanwaltschaft nach der Verhaftung von Wilhelm Papst ihre Ermittlungen auf vier bis sechs Personen ausgedehnt.
Die Unterlagen seiner Fachleute hat Landeshauptmann Haider nach eigenen Worten der Staatsanwaltschaft Klagenfurt übermittelt.
Neben den strafrechtlichen Aspekten soll ein Untersuchungsausschuss des Landtages auch die politische Dimension dieser Chaos erklären.
Dabei soll ebenfalls geprüft werden, ob es bei diesen Geldtransaktionen nach St.
Magdalen bei Villach auch zur Parteienfinanzierung gekommen ist.
Am kommenden Donnerstag soll jedenfalls eine Sondersitzung des Kärntner Landtages zu diesem Thema stattfinden.
Und an dieser Stelle jetzt ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Vereinigt ist sich alle Welt darüber, dass Korruption mit Schmutz, Fäulnis, Filz, Verdorbenheit, Verkommenheit, Entartung identisch sei oder unnachsichtig bekämpft werden sollte.
Aber über manches Böse entsetzt man sich unentwegt.
ohne es entbehren zu wollen.
Herr Professor Richter, Sie haben jetzt im September ein neues Buch herausgegeben, die hohe Kunst der Korruption, Erkenntnisse eines Politikberaters.
Es wird bezeichnet als Realsardiere.
Nun die Frage, wie kommt ein anerkannter Psychoanalytiker dazu, eine Realsatire zu schreiben?
Anlass war, dass ich ein Graffito gesehen habe in unserer Stadt, da stand drauf, scheiß Natur, zurück zum Beton.
Und das hat mir eingeleuchtet, das ging in mich rein, das habe ich auch nicht vergessen.
Und dann habe ich mir gedacht, wenn du mal probierst, ein Buch zu schreiben,
Scheiß Moral, auf zur Korruption!
In Wien finden zur Stunde die abschließenden Pressekonferenzen zur jüngsten internationalen Drogenkonferenz statt.
Es ging erwartungsgemäß um zwischenstaatliche Koordinierung im Kampf gegen den Rauschgifthandel und die Rauschgiftproduktion.
Auf dem amerikanischen Doppelkontinent läuft ja gerade jetzt eine konzertierte Großaktion zwischen Kolumbien als einem der wichtigsten Produzentenländer und den USA als dem größten Rauschgiftabnehmerland der Welt.
Die, vor allem für die kolumbianische Justiz offenbar nicht ungefährliche Zusammenarbeit, zeigt auch erste Erfolge.
Dass solche Erfolge möglich sind, das hat sich auch am Beispiel des sogenannten Goldenen Dreiecks im Dreiländereck von Burma, Thailand und Laos gezeigt.
Die für die Opium- und damit Heroinproduktion lange Zeit führende Region
hatte deutlich an Bedeutung verloren, nachdem die USA via Flugzeug einen wahren Chemiekrieg gegen die Mondfelder geführt hatten.
Freilich sind diese Chemieflüge jetzt aus politischen Gründen wieder eingestellt und schon hebt die vielköpfige Rauschgifthydra auch im goldenen Dreieck wieder ihr Haupt, wie Rainer Wolfgang berichtet.
die obersten Drogenhändler und Produzenten im sogenannten goldenen Dreieck Frohlocken.
Vorübergehend war es ruhig geworden um sie und ihre Region im nördlichen Burma, Thailand und Laos.
In den 60er und 70er Jahren kam von ihnen das beste und meiste Opium bzw.
das daraus produzierte Heroin.
Dann aber kam die Konkurrenz besser ins Geschäft.
Es kam der sogenannte goldene Bogen, der sich vom Iran über Afghanistan, Pakistan und Indien bis nach Burma entlang der Gebirgsketten von Hindukusch und Himalaya zieht.
Im goldenen Dreieck geriet dagegen in dieser Zeit die Drogenindustrie unter Druck.
Auf Bitten der Regierung in Burma flogen die Amerikaner Vernichtungsangriffe auf die Poppyfields, auf die Mohnfelder in den Bergregionen.
Mit chemischen Mitteln wurde der Heroinrohstoff abgetötet.
Beide Seiten, Burma und die USA profitierten davon.
Die Amerikaner wollten den Rauschgiftfluss an der Quelle stoppen.
Die Burmaner wollten den unruhigen Stämmen im Norden des Landes die Geldquelle abdrehen.
Nach der blutigen Niederschlagung der Studenten und Ruhen in Burma im vergangenen Jahr stellten die Amerikaner jedoch ihre chemischen Angriffe auf die Mohnfelder ein.
Die Regierung in Rangoon sollte damit unter Druck geraten.
Doch alles deutet darauf hin, dass die USA die eigentlich Leidtragenden dieser Maßnahme geworden sind.
Melvin Levitsky, im amerikanischen Außenministerium zuständig für den Kampf gegen den internationalen Drogenmissbrauch,
mochte das vor dem entsprechenden Washingtoner Senatsausschuss kürzlich so nicht zugeben.
Doch immerhin räumte er ein, dass im goldenen Dreieck für das laufende Jahr eine Opium-Rekord-Ernte zu erwarten sei.
Das gute Wetter, so Lewicki, sei Schuld daran.
Auch das stimmt allerdings um 60 Prozent, so der für Drogenfragen zuständige thailändische General Chavalid.
werde in diesem Jahr im goldenen Dreieck die Opiumproduktion ansteigen auf rund 2400 Tonnen.
Doch dass eben nicht nur die Witterungsbedingungen dafür ausschlaggebend seien, das werde daran deutlich, dass der Löwenanteil dieser Produktion aus Burma stamme.
Laos sei dann eigentlich nur noch für die Weiterverarbeitung, Thailand dann für den Transport an die unübersichtliche und unüberwachbare Küste interessant.
Die internationalen Drogenexperten sind besorgt.
So wurden allein in diesem Jahr in Thailand, in Hongkong, in Australien und selbst in Ländern mit drakonischen Strafen wie Malaysia und Singapur hunderte von Tonnen Heroin entdeckt und konfisziert.
Doch der Nachschub rollt und das goldene Dreieck erlebt eine ungeahnte Renaissance.
Und die Experten im Drogenkampf wissen, solange das Angebot da ist, haben die Händler keine Mühe, neue Abnehmer zu finden und zu rekrutieren.
Dort dann den Kampf zu führen, das ist schon
Rainer Wolfgramm aus Südostasien.
Der deutsche Schauspieler Will Quadflieg feiert heute in seinem Landhaus bei Bremen seinen 75.
Geburtstag.
Quadflieg, der auch ein hervorragender Sprecher und Rezitator ist, gilt als einer der letzten Helden und Grandsigneurs des deutschsprachigen Theaters.
Auch in Österreich hat er oft gespielt, im Burgtheater und vor allem bei den Salzburger Festspielen.
Zum 75.
Geburtstag von Will Quadflieg ein Beitrag von Volkmar Paschak.
Ernst Lothar, der österreichische Schriftsteller und Regisseur, hat in Wilquattflick den Erben Alexander Moisis bei den Salzburger Festspielen gesehen und über ihn geschrieben, seine Gaben sind verschwenderisch, nicht nur seine bildhafte Erscheinung atmet Kraft und Feuer, auch die Stimme tut es.
Die Vehemenz des Ungebändigten eignet ihm ebenso wie die Zartheit.
Das Denken spielt er so plastisch, dass man es sieht.
So wurde er der Salzburger Jedermann, der nicht nur das Sterben des reichen Mannes, vielmehr sein verfehltes Leben vor Augen stellte.
Aber er war in Salzburg auch der Errüngen gejagte Orest, der aufrührerische Ferdinand, der irdisch jenseitige Egmont, der zwielichtige Lüßling Guastalla und er gab ihnen allen, was er so großartig zu geben weiß, die Macht der Ohnmacht.
Bei den Salzburger Festspielen verkörperte er dann auch, müsste man Lothars Analyse hinzufügen, vor allem den Mephisto in Lindberghs Inszenierung der beiden Teile des Faust und noch später den Prospero in Shakespeare's Sturm.
Goethes Faust ist Quadflick immer wieder begegnet.
Er hat während des Krieges im Urfaust abwechselnd den Faust und den Mephisto gespielt, am Züricher Schauspielhaus und in der berühmten Hamburger Gründgens Inszenierung den Faust, in Salzburg und Wien den Mephisto.
In seinen Faustrezitationen spielt die Wette zwischen Gott und dem Teufel eine zentrale Rolle.
Diese Wette ist noch lange nicht im Sinne Gottes des Herrn gewonnen.
Denn alles, was wir so erleben oder erlebt haben in diesem Jahrhundert, ist ja so, dass wir eigentlich vor dem Bild des Menschen, das sich da auftut, erschrecken müssen.
Nach dem allem, was wir im letzten Krieg erlebt haben, nach dem allem, was wir mit dem Stichwort Auschwitz irgendwie bezeichnen, ist das doch eine der fürchterlichsten Manifestationen menschlicher Unmenschlichkeit, also des Teuflischen im Menschen.
das da wirksam geworden ist, wie man es sich auf dieser Erde nur vorstellen kann.
Geboren wurde Will Quadflick am 15.
September 1914 in Oberhausen.
1933 erhielt er sein erstes Engagement am Theater seiner Heimatstadt, kam dann über Gießen, Gera nach Düsseldorf und schließlich nach Berlin, wo Heinrich Georges ein großes Vorbild war.
Seinem Verhalten in den Jahren des Zweiten Weltkrieges steht Quadflick heute kritisch gegenüber.
Ja, wissen Sie, das ist auch ein ganz trübes Kapitel.
Ich bin ein so typischer Mitläufer gewesen.
Und diese Mitläufernaturen sind mir in so tiefster Seele suspekt, weil ich damals selber immer so konzentriert auf meine Arbeit gekämpft habe, ob ich als Schauspieler irgendwie überhaupt durchkomme.
Dass ich alles das, was ich da so umherum politisch erlebte, eigentlich gar nicht wach genug aufgenommen habe.
Und deshalb bin ich heute so fast also doppelt wach all diesen ganzen politischen Strömungen, die uns umgeben gegenüber, weil ich weiß, was daraus für fürchterliche Dinge entstehen können.
Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Quadflick in Lübeck und kam dann ans deutsche Schauspielhaus nach Hamburg, dem er 17 Jahre hindurch angehörte und wo er von 1956 bis 1962 höchst erfolgreich mit Gustav Gründgens zusammenarbeitete.
Dazu kamen Filme, Tourneen, Gastspiele, ein Wandel vom klassischen Helden zum modernen Menschendarsteller, etwa in Stücken von O'Neill, Shaw und Peter Schaeffer.
Quadflick über Höhepunkte seiner Karriere,
Ihr wisst, das war während des Krieges die Inszenierung von Felsensteinen, in denen ich mit Horst Kasper spielen konnte.
Das war also einfach mal Clavigo, war eine sehr wichtige Inszenierung, und Braut von Messina, wo wir gespielt haben.
Dann waren es nach dem Kriege, unter der Zeit im Hamburger Schauspielhaus, waren es Inszenierungen, die Heinrich Koch gemacht hat, wo ich als Bemerkenswirt in Erinnerung Peer Gynt habe und Macbeth.
Und dann kam natürlich die Zeit, wo Gründgens nach Hamburg kam, wo ich mit Herrenhaus, Thomas Wulff angefangen habe, was wir auch hier am Burgtheater damals einmal als Gastspiel gegeben haben.
Und diese ganze Arbeit mit Gründgens natürlich an den beiden Fausteilen und hinterher auch am Carlos, wo Gründgens, Philipp und ich der Poser waren, das sind natürlich ganz bemerkenswerte Dinge gewesen.
Die Filmarbeit, etwa Corateri, Schicksal, Das ewige Spiel, Vergiss die Liebe nicht und Lola Montes sieht Quadflick als zweitrangig an.
Wichtig war in Zeit seines Lebens der Dienst am dichterischen Wort.
Zahllose Rezitationsabende bewiesen Quadflicks sprechtechnische Meisterschaft und hohe Gestaltungskunst.
Über sein Verhältnis zur Sprache und den Verlust der Sprache in unserer Zeit meint er, ja wissen Sie, die Sprache ist die Ausdruck, ist der Ausdruck des Wesens eines Volkes, des Wesen eines Menschen natürlich auch.
Und diese merkwürdige Symbiose von Vokalen und Konsonanten, die dann auf dem ausströmenden Atem durch die geistige Vorstellung, die der Dichter uns in die Hand gibt, oder die wir selber uns vordenken, dann zu dem Wort wird, zu einem Satz wird.
Das ist eine ganz geheimnisvolle Angelegenheit.
Und da die meisten Menschen hier in irgendeiner Weise keine klaren Gefühle haben, ich will gar nicht von klaren Gedanken sprechen, so ist das natürlich gar kein Wunder, dass die Sprache verkommt.
Es ist doch furchtbar schwer in einer Welt, wo so vieles Sentimentales, Verlogenes, Bösartiges, Verbrecherisches andauernd durcheinander geht, darin eine klare eigene Lebenslinie zu ziehen.
Und deshalb ist es natürlich genauso schwer, dann diese Lebenslinie in irgendeiner Form sprachlich, sauber und einfach, ja, und verständlich herauszubringen aus sich.
Will Quadflick, eine der prominentesten Stimmen in Deutschland, in deutscher Sprache.
Er feiert heute seinen 75.
Geburtstag.
Vier Minuten vor eins die Schlussnachrichten.
Österreich, Italien.
Die Verkehrsminister der beiden Länder Streicher und Bernini haben am Vormittag in Wien über Möglichkeiten zur Beendigung der LKW-Blockade verhandelt.
Streicher schloss eine Erhöhung der Zahl der Transitgenehmigungen aus.
Außerdem betonte der österreichische Minister, die Aufhebung des Kontingentsystems komme nicht in Frage.
Streicher stellte allerdings Verbesserungen in administrativer Hinsicht in Aussicht.
Bernini setzte sich für eine größere Zahl von Durchfahrtsgenehmigungen für italienische Frechter ein.
Ob das Gespräch die Frechter an den Grenzübergängern Brenner, Reschen, Siljan und Törlmaglan zufrieden stellt, lässt sich derzeit nicht absehen.
Für den Nachmittag haben die Frechte eine Versammlung in Sterzing angekündigt.
Österreich-Ungarn.
Nach einem vorübergehenden Ansteigen ist der Zustrom von DDR-Flüchtlingen aus Ungarn über Österreich in die Bundesrepublik Deutschland wieder zurückgegangen.
In der vergangenen Nacht passierten nur etwa 70 DDR-Bürger die Grenze.
Das Rote Kreuz konzentriert seine Betreuungstätigkeit nur mehr auf den Grenzübergang Nickelsdorf.
Ungarn hat die Kritiker unter seinen Verbündeten davor gewarnt, einen Bruch der Beziehungen herbeizureden.
In diesem Sinn äußerte sich der Staatssekretär im Außenministerium, Laszlo Kovács.
Er wies das Ansinnen der DDR-Führung zurück, man hätte für die DDR-Ausreisewilligen in Ungarn eine Lösung nach der Berliner Formel finden können.
Damit waren die 116 DDR-Bürger in der ständigen Vertretung Bons in Ostberlin zum Verlassen der Mission gebracht worden.
Österreich Anlässlich der Länderkonferenz der Volkspartei in Wales hat sich ÖVP-Obmann Riegler für eine schonungslose Aufklärung der politischen Verantwortung in der jüngsten Affäre um den Milchwirtschaftsfonds ausgesprochen.
Riegler wies auf die Notwendigkeit von Sauberkeit im öffentlichen Leben hin.
Er meinte, nun müsse man durch ein Stahlbad der Reinigung gehen.
Die Volkspartei ist nach den Worten ihres Obmanns demnach nicht bereit, sich von den Sozialisten unter Druck setzen zu lassen.
Der SPÖ-Klub-Vorstand wird in der nächsten Woche darüber beraten, ob er einen Untersuchungsausschuss über den Milchwirtschaftsfonds empfehlen werde.
Dazu erklärte SPÖ-Zentralsekretär Zschapp, der Antrag für einen Untersuchungsausschuss müsste eigentlich von der ÖVP kommen.
Die Überschussexplosion fiele in die Verantwortung Rieglers als Landwirtschaftsminister.
Die Verbraucherpreise sind in Österreich im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent gestiegen.
Gegenüber Juli dieses Jahres beträgt die Preiserhöhung 0,4 Prozent.
Durch die alten Pesten in der Adria ist den österreichischen Reisebüros ein Schaden von etwa 36 Millionen Schilling entstanden.
Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des österreichischen Reisebüroverbandes.
Im Sommer haben weniger als 150.000 Österreicher ihren über Reisebüros gebuchten Urlaub an den italienischen Adria-Stränden verbracht.
Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend Durchzug von Störungsausläufern.
Josef Henslich-Natek las die Schlussnachrichten, die Elisabeth Mahners zusammengestellt hat.
Das Mittagsjournal geht damit zu Ende.
Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Werner Löw.