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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, Louis Glück ist heute Ihr Begleiter durch die aktuelle Mittagssendung.
Wir beginnen das Journal wie jeden Freitag nach den Nachrichten mit einem kurzen Gespräch über das wahrscheinliche Wochenendwetter und befassen uns dann näher mit dem Hirtenbrief der polnischen Bischöfe, in dem sie ihre Distanz zum Regime in Warschau bekräftigt haben.
Zum Themenbereich Polen gibt es dann den Bericht von einer Pressekonferenz des österreichischen Nationalkomitees für die Polenhilfe in Wien.
Eine Zwischenbilanz der Spendenaktion 30 Millionen Schilling.
Ein Wechsel dann zum heimischen Arbeitsmarkt.
Angesichts einer befürchteten Winterarbeitslosigkeit von mehr als 150.000 schlägt Sozialminister Alfred Dallinger jetzt Alarm.
Ein weiterer Inlandsbeitrag befasst sich mit einem neuen Rechnungshofbericht über die Betriebsorganisationsplanung beim Allgemeinen Krankenhaus in Wien.
Die Kürzeln AKH und auch ABO dann werden ja in einigen Monaten mit einem zweiten Prozess wieder in den Mittelpunkt des Interesses rücken.
Der ABO-Auftrag wurde heute von der ÖVP in einer Pressekonferenz, in der sie diesen Rechnungshofbericht präsentierte, als um mehr als 100 Prozent überzahlt bezeichnet.
Geplante Auslandsthemen sind dann noch die anhaltende Wirtschaftskrise in den USA nach einem Jahr Reagan und der deutsche Parteispenden-Skandal, in den Spitzenpolitiker involviert sind.
Wohl kaum eine Theaterpremiere der letzten Zeit wurde schon wochenlang im Voraus so heiß diskutiert wie Peter Turinis Die Bürger im Wiener Volkstheater.
Einige tatsächliche Bürger von Wien schienen da auf eine Weise porträtiert, die Proteste erregte.
Wir berichten am Ende der Sendung, die jetzt mit den Nachrichten beginnt.
Chef vom Dienst ist Georg Schalgruber und Sprecherin Eva Wächter.
Österreich.
Der Wiener Gemeinderat befasste sich heute mit dem umstrittenen Projekt des Konferenzzentrums bei der Wiener Unocity.
Bürgermeister Graz sagte unter anderem, die Stadt Wien habe nicht die Absicht, sich von diesem Projekt zurückzuziehen.
Er beantwortete damit eine Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Hirnschall, warum Wien nicht auf das Angebot von Bundeskanzler Kreisky eingehe, aus dem Vertrag über den Bau des Konferenzzentrums auszuscheiden.
Graz sagte, ein derartiges Angebot liege formell gar nicht vor, er würde ihm aber auch nicht näher treten.
Die Arbeitsmarktsituation in der Bundeshauptstadt unterstreiche die Dringlichkeit des Bauvorhabens, sagte der Bürgermeister.
Würde Wien die finanziellen Mittel zurückweisen, würden sie anderswo eingesetzt.
Graz kritisierte weiter Tendenzen, die seiner Meinung nach gegen die Zusammenarbeit der Bundesländer gerichtet sind.
Ein neuer Rechnungshofbericht bestätigt in Zusammenhang mit dem AKH-Bau die Kritik an der Arbeitsgemeinschaft Betriebsorganisation des Allgemeinen Krankenhauses.
Diese Kritik war schon früher vom Wiener Kontrollamt formuliert worden und wird jetzt vom Rechnungshof wiederholt.
Wie der von der ÖVP heute veröffentlichte Bericht feststellt, war die Arbeitsgemeinschaft Betriebsorganisation im Angebot zu teuer und hat von bezahlten 122 Millionen Schilling Honorar weniger als die Hälfte tatsächlich mit nachprüfbaren Leistungen belegen können.
Die Arbeitsgemeinschaft Betriebsorganisation hatte schon beim Kontrollamtsbericht die Vorwürfe als unberechtigt zurückgewiesen.
Allerdings waren diese Vorwürfe nicht nur vom Kontrollamt und vom Rechnungshof, sondern auch von einem unabhängigen Gutachter bestätigt worden.
Justizminister Broda kündigte heute neuerlich gesetzliche Maßnahmen zu einer Reform der Untersuchungshaft an.
So soll laut Broda künftig der Haftgrund der Wiederholungsgefahr nur mehr auf sicherheitsgefährliche Delikte beschränkt werden.
Außerdem soll es möglich werden, statt der Verhängung der Untersuchungshaft, dem Beschuldigten einen Bewährungshelfer zur Seite zu stellen.
Außerdem hat Broda eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die wissenschaftlich erforschen soll, warum die Häftlingszahl in den österreichischen Gefängnissen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres außergewöhnlich hoch war.
Der Entwurf des Strafrechtsänderungsgesetzes soll bereits in den nächsten Wochen dem Parlament zugeleitet werden.
SPÖ-Parteivorsitzender Bundeskanzler Kreisky feiert heute seinen 71.
Geburtstag.
Die SPÖ wünschte in einem Glückwunsch-Telegramm dem Vorsitzenden vor allem gute Gesundheit, weiterhin Energie, Schaffenskraft und viel Erfolg.
Die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit setzt in ihrer dieswöchigen Ausgabe in einer Rangliste der Stabilität Österreich auf den dritten Platz hinter Japan und Deutschland.
Diese Rangliste der Stabilität wurde nach der Inflationsrate erstellt, wonach Österreich mit 6,7% noch den Platz vor der Schweiz mit 7% einnimmt.
Wie das Blatt weiterschreibt, seien Japan, Deutschland, Österreich und Schweden Beispiele dafür, dass zumindest kleine Erfolge bei der Inflationsbekämpfung möglich seien.
Das Nationalkomitee für die Polenhilfe zog heute eine erste Zwischenbilanz.
Wie Staatssekretärin Franziska Fast in einer Pressekonferenz erklärte, seien bisher etwa 30 Millionen Schilling an Spenden beim Nationalkomitee eingelangt.
Prelat Ungar von der Caritas berichtete über einen heute zu Ende gegangenen Besuch in Polen.
Laut Ungar hätten bei seinen Gesprächen mit kirchlichen Stellen in Polen zahlreiche Persönlichkeiten Unverständnis über die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky zur Rolle der Kirche in Polen geäußert.
Zur Lage im Land, meinte Ungar, er habe den Eindruck gewonnen, dass die Situation der internierten Solidaritätsmitglieder nicht ganz so schlecht und hoffnungslos sei, wie dies im Westen gelegentlich dargestellt werde.
Polen.
Die katholischen Bischöfe nehmen in einem Hirtenbrief zur Situation unter dem herrschenden Kriegsrechtsstellung.
In der Botschaft, die an den kommenden zwei Sonntagen in den Kirchen verlesen werden soll, wird gewarnt, die Beschränkung der Freiheit könnte zu Protest, Aufstand oder Krieg führen.
Die polnische Bischofskonferenz fordert die Wiederaufnahme des innenpolitischen Dialoges, die unverzügliche Freilassung aller Internierten und die Zulassung der unabhängigen Gewerkschaften.
Das Parteiorgan Tribuna Ludu kritisiert in seiner heutigen Ausgabe neuerlich die Haltung des Westens zur Polenkrise.
Die Versorgungslage ist weiterhin schlecht.
Nach Angaben des staatlichen Fernsehens ist die Fleischproduktion weiter zurückgegangen.
Der stellvertretende Ministerpräsident Malinowski hat erklärt, der Staat habe nicht genügend Saatgut, um den Bedarf der Bauern zu decken.
Grossbritannien, Bundesrepublik Deutschland.
Die britische Presse kritisiert die von Präsident Reagan angeregte Ausstrahlung einer internationalen Fernsehsendung über Polen am 31.
Jänner.
Bei der Satellitenübertragung sollen Reagan, der deutsche Bundeskanzler Schmidt und andere westliche Politiker zu Wort kommen.
Daneben sollen Unterhaltungsstars wie Frank Sinatra auftreten.
Die konservative britische Zeitung Daily Mail schreibt dazu, eine singende, tanzende und scherzende Show über Polen sei wohl nicht der richtige Weg, um auf das tragische Los eines unterdrückten und halbverhungerten Volkes hinzuweisen.
Das zweite deutsche Fernsehen hat eine Teilnahme an der internationalen Polensendung mit dem Hinweis abgelehnt, man könne sich wegen der rechtlichen Grundlagen der Fernsehstation nicht an einer bestimmten politischen Aktion beteiligen.
USA Außenminister Haig hat nach offiziellen Angaben die Dauer seines geplanten Treffens mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko in Genf auf einen Tag verkürzt.
Ursprünglich waren zweitägige Verhandlungen am kommenden Dienstag und Mittwoch geplant.
Washington reagiert mit dieser Maßnahme offensichtlich auf die Belastung der Ost-West-Beziehungen durch die Polen-Krise.
Bundesrepublik Deutschland
Mit der dritten Lesung des Bundeshaushalts 1982 beendet der Bundestag in Bonn heute seine viertägige Budgetdebatte.
Der Haushalt sieht mit Ausgaben von etwa 240 Milliarden Mark eine Ausgabensteigerung von 3,4 Prozent verglichen mit 1981 vor.
Die Höhe der Neuverschuldung wurde auf etwa 27 Milliarden Mark begrenzt.
Schweiz.
Die Internationale Arbeitsorganisation mit dem Sitz in Genf hat eine Statistik über die Arbeitszeit in aller Welt veröffentlicht.
In den vergangenen zehn Jahren ist in den meisten Staaten die Arbeitszeit zurückgegangen.
In Norwegen wird demnach die kürzeste Zeit gearbeitet.
Frauen arbeiten hier etwa 26 Stunden in der Woche, Männer etwa 31 Stunden.
Am höchsten ist die Arbeitszeit in Südkorea.
Frauen arbeiten dort fast 54 Stunden pro Woche, Männer fast 53 Stunden pro Woche.
Vergleichszahlen aus der Bundesrepublik Deutschland.
40 Wochenarbeitsstunden für Frauen, etwa 42 Stunden für Männer.
Nicht nach Geschlechtern getrennt angegeben werden die Werte für Österreich mit 33,7 Wochenarbeitsstunden, für die USA mit 39,7 Stunden und für die Sowjetunion mit 40,5 Stunden.
Europäische Gemeinschaft Jeder neunte Einwohner des gemeinsamen Marktes lebt in Armut.
Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Kommission in Auftrag gegebene Untersuchung, die jetzt in Brüssel veröffentlicht worden ist.
Demnach befinden sich 30 Millionen der insgesamt 270 Millionen Menschen in der Gemeinschaft unterhalb der Wohlstandsgrenze.
Ihre Zahl nimmt angesichts der wachsenden Arbeitslosigkeit ständig zu.
Weiters wurde eruiert, dass es in der Gemeinschaft 1,5 Millionen Obdachlose und 4 Millionen Analphabeten gibt.
Österreich
Das Skifahren steht unter den Wintersportarten in Österreich nach wie vor an erster Stelle.
35 Prozent der Bevölkerung betreiben diesen Sport.
Es folgen mit 19 Prozent das Rodeln und an dritter Stelle das Eislaufen.
Entsprechende Zahlen über die Wintersport-Hobbys der Bevölkerung hat der Rodelverband nach einer Befragung von 4000 Personen veröffentlicht.
Und jetzt zum Wetter, unser Wetterredakteur sozusagen.
Das ist heute Dr. Franz Hauleitner von der Wiener Hohenwarte.
Grüß Gott, Herr Doktor.
Als Wiener hat man ja eigentlich schon vergessen, wie Sonne aussieht, wenn es nicht Skirennen im Fernsehen gäbe.
Fast könnte man sagen, eine meteorologische Diskriminierung von Ostösterreich bleibt eigentlich bei dieser Wetterlage.
Ich würde sagen für den Osten und Süden steht uns für das kommende Wochenende keine Änderung dieser trüben Wetterlage bevor.
Die gestern noch sehr markant aussehende Wetterverschlechterung für das kommende Wochenende wird nach unseren neuesten Unterlagen nun doch nicht so gravierend ausfallen.
Der Hochdruck-Einfluss wird im Alpenraum zwar geringer, bleibt aber über das Wochenende doch vorherrschend.
Atlantische Störungen können deshalb nur in ganz abgeschwächter Form den Alpenraum streifen.
Das bedeutet, dass es zwar auf den Bergen mit dem milden und wolkenarmen Wetter vorbei ist, da aber bisher über den Tal und Beckenlagen ohnehin Nebelfelder bestanden haben, wird sich im Osten und Süden an der herrschenden Wetterlage kaum etwas ändern.
Und wie sieht es denn mit den Temperaturen aus?
Das Temperaturniveau wird über die Niederungen unverändert bleiben, also Frühtemperaturen etwa zwischen minus 5 und minus 6 Grad und Tageshöchstwerte etwa bei minus 7 bis plus 1 Grad.
Auf den Bergen ist aber mit einer spürbaren Temperaturrückgang zu rechnen.
Und jetzt vielleicht noch die Werte aus den Landeshauptstädten von zum Mittag?
Wien bedeckt minus 6 Grad Windstille.
Eisenstadt bedeckt minus 6 Grad Südwestwind mit 3 Kilometern in der Stunde.
Linz bedeckt Schneefall minus 7 Grad Nordwestwind mit 2 Kilometern.
Salzburg-Heiter minus 1 Grad Windstille.
Innsbruck-Heiter minus 1 Grad Windstille.
Bregenz stark bewölkt plus 1 Grad Südostwind mit 3 Kilometern.
Graz stark bewölkt minus 8 Grad Windstille.
und Klagenfurt bedeckt, minus 7 Grad, ebenfalls Windstille.
Eine Frage ist mir noch eingefallen, diese Hochnebelgrenze, die bleibt bei 900.000 Metern?
Bei etwa 900 Metern.
Vielen Dank, Herr Doktor.
Und jetzt zur politischen Berichterstattung im Mittagsschanal.
Fast genau zwei Jahre ist der sogenannte AKH-Skandal jetzt alt und wahrscheinlich erinnert sich kaum noch jemand, wodurch er eigentlich ausgelöst wurde.
Nun, es begann einmal, abgesehen von den Recherchen des Profilredakteurs Alfred Worm zur Person Adolf Winters, mit einem Bericht des Wiener Kontrollamtes über die ABO, die Arbeitsgemeinschaft Betriebsorganisationsplanung, mit einem Auftrag über ursprünglich 367 Millionen Schilling, der aber dann nur zu einem Drittel, exakt 122,6 Millionen Schilling, tatsächlich vergeben worden ist.
Die ABO ist eine Gemeinschaft von Firmen, in der wahrscheinlich die Namen Ökodata von Armin Rumpold und Franz Bauer und Medconsult, eine Tochter der Rathauseigenen Odelga, und der Firma Prutscher noch am ehesten im Gedächtnis geblieben sind.
Ja, und die TechMed natürlich, das ist jener Subunternehmer, der bis heute vergeblich auf irgendwelchen Inseln gesucht wird.
Das Kontrollamt stellte damals fehlende Gewerbeberechtigungen einzelner Partnerfirmen
Eine aufklärungsbedürftige Vergabe an die Abo durch die Krankenhauserrichtungsgesellschaft und hoch erscheinende Preise fest.
Ein von Untersuchungsrichterin Helene Patik-Pablé gestelltes Gutachten der Firma Wegenstein bestätigte und erweiterte diese Vorwürfe.
Und nun liegt ein neuerlicher Rechnungshofbericht vor, der versucht die wesentlichsten Kritikpunkte zusammenzufassen.
Wilfried Seifert berichtet.
Zu teuer, zu wenig von den falschen Leuten erstellt, aufklärungsbedürftige Vergabe, zum Teil eindeutig vertragswidrige Vorgangsweisen.
Das sind die wesentlichen Aussagen des sogenannten Wegensteingutachtens und ausnahmsweise zeigt sich der Rechnungshof in einem seiner Berichte nicht kritisch.
Allerdings nur was dieses Gutachten betrifft.
Auch der Rechnungshof bestätigt praktisch vollinhaltlich die scharfe Kritik dieses Gutachtens und lässt sich auch von einer wie üblich durchaus forsch formulierten Gegendarstellung der Abo nicht sehr beeindrucken.
Wenn der Rechnungshof rechnet, dann waren nur 48 Prozent der bezahlten 122 Millionen Schilling relativ sinnvoll angelegt, also nicht einmal die Hälfte.
Alles andere ging laut Rechnungshof für die etwas unklar definierten Begriffe Koordination und Information und natürlich überhöhte Honorare auf.
Außerdem wurden fähige Mitbewerber um diesen Auftrag völlig unberechtigter Weise ausgeschieden.
Der Aufsichtsrat der Allgemeinen Krankenhausplanungsunterrichtungsgesellschaft musste seine Entscheidungen auf oft unzureichenden oder gar falschen Entscheidungen der AKPE aufbauen, wobei die AKPE sich schon vor der Ausschreibung auf die Abo festgelegt haben sollte.
In der Diktion des Rechnungshofes heißt es etwa wörtlich, weder der einfache Vergleich der Honorarsummen noch eine eingehende Kalkulationsüberprüfung wiesen die Abo als billigst bitter aus.
Bezogen auf die Honorarsumme würde ein korrekter Vergleich ergeben, dass die Abo um 6 Millionen Schilling teurer anbot, als der auch von der AKP als engste Wahl bezeichnete Mitbewerber.
Selbst darüber hatte der Vorstand den Aufsichtsrat nicht informiert.
So weit das Zitat des Rechnungshofsberichtes.
Insgesamt ergibt das laut Rechnungshof Rechnung eine um mindestens 25 Prozent überhöhte Honorarforderung.
Eines der wesentlichen Argumente für die Betrauung der AWO war, dass dabei hauptsächlich, das heißt ganz exakt 51 Prozent, österreichische Firmen zum Zug kommen sollten.
Allerdings gingen durch Subaufträge, etwa auch an die TechMed, so manche Prozente verloren, sodass schließlich nur mehr 18 Prozent des Honorars im Inland blieben.
Insgesamtbilanz des Rechnungshofes gestützt auf Wegenstein, ein Schaden von 56 Millionen Schilling für den Steuerzahler.
Der Abo-Spezialist der ÖVP, Abgeordneter Feuerstein, spricht von mangelnden Konsequenzen aus diesem Skandal und verlangt vor allem rasche Schadenersatzforderungen gegen die beteiligten Firmen noch vor Beginn des eigentlichen Abo-Prozesses, bei dem ja nur die strafrechtlichen Tatbestände untersucht werden sollen.
Es gibt aber auch keine Klagen gegen die einzelnen Firmen, die hier ja haftbar gemacht werden müssten.
Ich denke an Ökodata, ich denke an Professor Riedmüller, ich denke an das Deutsche Krankenhausinstitut, ich denke aber auch an die Firma Medconsult bzw.
Odelga, die hier haftbar gemacht werden müssten, weil sie ja Dinge abgerechnet haben, für die sie keine Leistungen erbracht.
haben.
Und schlussendlich müsste man natürlich auch prüfen, inwieweit die ganzen Honorare, die weiter geflossen sind an die Consultatio, zurecht bezahlt worden sind.
Wir wissen ja, dass die Consultatio für das Büro Abo eine ganze Reihe von Leistungen erbracht hat.
Wir wissen nicht, wie viel die Consultatio erhalten hat, wieviel Millionen Schilling, aber auch diese Millionen Schilling müsste man untersuchen und aufdecken, inwieweit nicht auch in diesem Bereich Überzahlung und Erfolg sind.
Außerdem soll der frühere Aufsichtsratsvorsitzende der AKP, Sektionschef Weizer aus dem Finanzministerium, aktienrechtlich zur Verantwortung gezogen werden, weil er eine Täuschung des Aufsichtsrates über die Auftragsvergabe an die AWO nicht verhindert habe.
Sektionschef Weizer erklärt inzwischen gegenüber dem ORF, er sei ebenso gut oder schlecht informiert gewesen wie alle übrigen Aufsichtsratsmitglieder auch.
Eine Täuschung des Aufsichtsrates und des Gesamtvorstandes durch Adolf Winter und den früheren Spitalbereichsleiter Wilfling könne er allerdings nicht ausschließen.
Außerdem hätten auch der spätere Generaldirektor Kraus und der vom Rechnungshof zur begleitenden Kontrolle gewechselte Präsident Kandutsch letztlich die Abo-Abrechnung geprüft und auch bezahlt.
Abgeordneter Feuerstein meint,
Für mich steht aufgrund der Mitteilung vom Finanzminister Salcher lediglich fest, dass die begleitende Kontrolle die Zustimmung gegeben hat.
Und die begleitende Kontrolle ist Dr. Kambodsch.
Auch Präsident Kandutsch wäre daher nach Meinung der ÖVP zur Verantwortung zu ziehen, weil er das vernichtende Wegensteingutachten vor der Auszahlung gekannt haben müsse.
Präsident Kandutsch war für uns telefonisch inzwischen noch nicht erreichbar.
Die so harsch kritisierte Abo selbst übrigens hat am Wegensteingutachten kein gutes Haar gelassen und es als abenteuerlich falsches Machwerk eines neidischen und nicht kompetenten Konkurrenten verteufelt.
Auch hier gibt es noch einige Prozesse rund um Ehrenbeleidigung, falsche Zeugenaussagen vor Gericht und so weiter.
All diese Schwierigkeiten haben letztlich dazu geführt, dass der Prozess rund um die Abo noch eine Weile auf sich warten lassen wird.
Die Staatsanwaltschaft hat ihre Untersuchungen noch nicht abgeschlossen und recherchiert derzeit noch im Ausland.
Nicht mehr bei der Untersuchungsmannschaft ist übrigens die populärste Frau, Untersuchungsrichterin Helene Partig-Pablé.
Sie hat sich nach scharfen persönlichen Angriffen des Abo-Geschäftsführers Scharmüller ja für befangen erklärt und von diesem Untersuchungsprozess einstweilen beurteilen lassen.
Soviel zur Zusammenfassung der Abo-Vorwürfe bestätigt durch den Rechnungshof und damit zurück zu Louis Glück.
Im Bericht von Wilfried Seifert über diesen ominösen Abo-Auftrag, der heuer ja auch noch im Mittelpunkt des zweiten AKH-Prozesses stehen wird.
Zum Arbeitsmarkt jetzt im Österreichischen.
Die Situation hier beschäftigt schon seit geraumer Zeit Wirtschaftsexperten und Politiker gleichermaßen.
Die Winterarbeitslosigkeit, traditionell ja der Spitzenwert im Jahresvergleich, scheint heuer in Österreich besonders groß zu werden.
Betroffen sind davon vor allem die Bauarbeiter.
Nicht zuletzt wegen dieser Situation haben sowohl Finanzminister Herbert Salcher ein Wohnbausofortprogramm als auch Bundeskanzler Bruno Kreisky den raschen Bau des UNO-Konferenzzentrums angekündigt.
Und auch Sozialminister Alfred Dallinger hat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, die die Arbeitslosigkeit möglichst eindämmen sollen.
Der Regierungsklausur vom Anfang Jänner lagen folgende Arbeitslosenzahlen vor, 150.000 Beschäftigungslose, was einer Rate von 4,1 Prozent entspricht.
Jetzt befürchtet der Sozialminister, dass diese Rate noch weiter nach oben klettert.
Hören Sie den folgenden Bericht von Irmgard Beyer und Markus Sommersacher.
Im Sozialministerium läuten die Alarmglocken.
Nicht nur im Dezember, sondern auch jetzt im Jänner ist eine deutliche Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt eingetreten.
Sozialminister Alfred Dallinger erklärte heute, es müsse damit gerechnet werden, dass in diesem Monat mit mehr als 150.000 Arbeitslosen gerechnet werden muss.
Dies würde eine Arbeitslosenrate von 5 bis 5,5 Prozent bedeuten.
Ein deutliches Alarmsignal also.
Vor diesem Hintergrund will Dallinger alle Register der Arbeitsmarktförderung ziehen, um zu erreichen, dass spätestens im März die Beschäftigungslage wieder langsam besser wird.
Zwei Ansatzpunkte sieht der Minister.
Erstens die Arbeitsmarktförderung zur Sanierung an sich lebensfähiger, aber vorübergehend in Schwierigkeiten geratener Betriebe.
Wie im vergangenen Jahr sollen also todgeweihte Betriebe eher aufgegeben werden.
Und wir werden daher auch im heurigen Jahr genau prüfen, wo eine Hilfe eine solche Effizienz haben kann und wo sie unter Umständen nur ein Verschieben des Problems ist.
Für rein zeitliche Verschiebungen möchte ich kein Geld aufwenden, da es ist viel besser, von der Struktur her eine Veränderung vorzunehmen.
Aber andererseits ist es so, dass wir auch eine Reihe von Betrieben gefördert haben, wo neue Aktivitäten gesetzt werden, nicht aufgrund einer Bedrohung, sondern das, was wir viel mehr wünschen, dass der Betrieb expandiert, Erweiterungsmöglichkeiten hat und dass wir auch da Hilfe bieten.
In einer breiten Palette, von Darlehen begonnen bis zu Zinsstützungen hin, dass man jetzt und nun diese Aktivität setzen kann.
Zweiter Ansatzpunkt sind für Terlinger individuelle Beihilfen an Beschäftigungslose zur Verhütung von Dauerarbeitslosigkeit.
Vor allem ältere Menschen, Behinderte und Jugendliche ohne bestimmte Berufsqualifikation und Ausbildung sollen diese Beihilfen erfassen.
Hauptfrage all dieser Maßnahmen ist natürlich die Finanzierung.
Für Zwecke der Arbeitsmarktförderung sind heuer 1,6 Milliarden Schilling im Budget vorhanden und Minister Dallinger hofft, dass sie ausreichen.
Er sieht jedoch keinen Grund, von seinen Vorschlägen über eine Eindämmung der Überstunden und eine generelle Arbeitsmarktförderungsabgabe auch für Beamte und freiberufliche Selbstständige abzugehen.
Sollte sich abzeichnen, dass der Arbeitsmarkt tendenziell bis 1983 stärkere Einbrüche hinnehmen müsse, wären diese Maßnahmen immer notwendiger, trotz der allerorts befürchteten administrativen Schwierigkeiten.
Ja, ich möchte keineswegs die Schwierigkeiten unterschätzen, aber wenn es auf dem Arbeitsmarkt derartige Schwierigkeiten gäbe, die wir in anderen Ländern bereits jetzt als Realität haben, dann muss man auch diese Schwierigkeiten überwinden.
Denn die Schwierigkeiten derer, die nicht im Arbeitsprozess stehen, die freigesetzt worden sind, und wenn das eine Zahl ist, die vielleicht in die Zehntausende jetzt mehr geht,
dann sind die Schwierigkeiten derer, die aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind, keine Chance auf einen Arbeitsplatz haben, jedenfalls größer als die Schwierigkeiten der Administration, die Sie jetzt geschürt haben.
Ich will das ja gar nicht als sicher hinstellen, aber es ist eine Vorbeugungsmaßnahme, die in Bereitschaft der
vorhanden ist und die auch bis dahin von der Administration her abgeklärt sein muss, wenn sie notwendig wird.
Ich hoffe ja, dass sie nicht notwendig wird.
Wir alle tun ja alles durch die Maßnahmen der Bundesregierung, durch jene Maßnahmen, die noch notwendigerweise gesetzt werden, um einen solchen Zustand zu verhindern.
Aber es ist meine Aufgabe als Ressortminister, darauf vorbereitet zu sein, wenn es zu einer negativeren Entwicklung käme, weil man damit Recht verlangen kann, dass der zuständige Minister auch entsprechende Maßnahmen setzt.
Nach der zu Beginn dieses Jahres in Kraft getretenen Erhöhung des Arbeitslosenversicherungsbeitrags von 2,6 auf 3 Prozent sieht Dallinger diese Maßnahme als in der Zukunft vorerst nachrangiger.
An und für sich habe ich nicht die Absicht, jetzt kontinuierlich den Arbeitslosenversicherungsbeitrag anzuheben.
wie das die Arbeitsmarktförderungsabgabe ja beweist, dass man hier eher jene mit einbindet in eine Abgabenleistung, die bisher davon befreit gewesen sind, wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass man eine solche Maßnahme zeitlich befristet.
durchführt oder ein bestimmtes Maß an Arbeitslosigkeit bindet.
Dass man eine gläserne Kasse macht in der Form, dass man diese Gelder nur für ganz bestimmte arbeitsmarktfördernde Ausgaben einsetzen kann und darf und dass daher das sich in voller Kontrolle der Öffentlichkeit oder derer durchführt, die jetzt unter Umständen zu einer Mehrleistung angezogen werden.
Aber ganz deutlich möchte ich machen, dass für die Wirtschaft
wie sie allgemein jetzt bezeichnet wird, keine Vermehrung der Beitragsleistung durch eine sogenannte Arbeitsmarktförderungsabgabe eintreten würde, weil ja dort schon jetzt der Arbeitslosenversicherungsbeitrag in Form des Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeitrags bezahlt wird und sich da nichts ändern wird.
Es käme keine neue Belastung dazu, sondern nur dort in jenen Bereichen, wo eben sichere Arbeitsverhältnisse sind und demzufolge kein Arbeitslosenversicherungsbeitrag geleistet wäre, würde temporär, also vorübergehend vielleicht, eine Verpflichtung zur Leistung neu geschaffen werden.
Soviel also von Sozialminister Dallinger zur Bewältigung der Arbeitsmarktprobleme und damit wieder zurück zum Studio des Mittagsschornals.
Und nach diesem Beitrag verabschieden sich die Hörer von Ö3 aus dem Journal wegen einer Skiübertragung auf Ö1 weiter natürlich Journal, zwischendurch die Zeit 12.26 Uhr.
Vor vier Wochen wurde in Österreich das Nationalkomitee für die Polenhilfe gegründet.
Dem Komitee gehören unter anderem humanitäre Organisationen wie die Caritas, das Rote Kreuz oder die Volkshilfe an, aber auch der ORF.
Das Nationalkomitee hat ein gemeinsames Konto eingerichtet, und zwar das Postscheckkonto 1.061.000.
Auf diesem Konto sind in den vergangenen vier Wochen rund 34.000 Einzelspenden eingegangen.
Heute Vormittag hat das Nationalkomitee im Presseclub Concordia eine erste Bilanz der Polenhilfe vorgelegt.
Leopold Esterle berichtet.
Die Quintessenz der heutigen Bilanzkonferenz österreichischer Polenhilfe lautet, die Welle der Hilfsbereitschaft rollt stetig weiter in Richtung Polen.
in ein Polen, bei dem sich die Lage seit Verhängung des Kriegsrechtes durch die Militärregierung für den neutralen Beobachter normalisiert hat.
Eine Lage, die sich für die Bevölkerung aber aufgrund des andauernden Lebensmittelmangels noch immer erschütternd darstellt.
Aber Österreich hilft.
So ist auf das Spendenkonto des Nationalkomitees für Polenhilfe bisher ein Betrag von mehr als 30 Millionen Schilling eingegangen.
Darüber hinaus verfügen die im Komitee vertretenen Organisationen über eigene Spendengelder, die in der Folge auch auf das gemeinsame Konto des Nationalkomitees überwiesen werden sollen.
Das ist jenes Konto übrigens, dessen Beträge von der Bundesregierung verdoppelt werden.
So macht beispielsweise die Polenhilfe des Internationalen Roten Kreuzes insgesamt 280 Millionen Schilling aus.
Rund ein Viertel dieses Hilfsprogrammes, nämlich rund 70 Millionen Schilling, davon ein Zehntel etwa aus Österreich, ist seit Verhängung des Kriegsrechtes laut Angaben von Rotkreuz Generalsekretär Polster bereits in Polen eingelangt.
Und von der österreichischen Caritas wurden auf eigenen Spendenkonten bereits 25 Millionen Schilling registriert.
Die internationalen Zweige dieser Organisation blieben ebenfalls nicht untätig.
So kommen etwa 5.000 Tonnen Mehl und 150 Tonnen gesalzene Heringe aus Frankreich.
Die Bundesrepublik Deutschland schickte etwa 10.000 Tonnen Lebensmittel.
Prelat Ungar, soeben von einem Polenbesuch zurückgekommen, hält aber trotzdem noch alles für viel zu wenig.
Wir geben uns keiner Illusion hin, und es wäre eine Irreführung der Öffentlichkeit zu meinen, dass die karitative Hilfe ausreicht für die Versorgung, wenn die Situation noch schlechter wird, als sie ist.
Was auffällt, ist keineswegs die Präsenz etwa von Militär und Miliz.
Miliz hält einen gelegentlich auf, ist aber riesig entgegenkommend.
und zeigt einem den Weg, tut das auch für die Transporte, die dorthin kommen, und ist tätig als Lotse für ausländische Transporte, die sie offenbar sehr offiziellst anerkennen und begrüßen und gerne sehen.
Aber die Präsenz der Schlangen vor den Geschäften, das ist natürlich der Eindruck, der das ganze Gebiet von allem unterscheidet, was ich so je in unserem Breitengraden gesehen habe, auch bei uns in den schlimmsten Zeiten.
Entsetzliche Schlangen, die stundenlang warten, stundenlang warten.
Und man sieht manche Geschäfte, wo etwa Brot, haben wir gesehen, in offenbar ausreichendem Maß vorhanden ist, aber man sieht andere Geschäfte, wo nichts als Auslage da ist.
Trotzdem ist es innen voll und draußen stehen die Leute, offenbar in der Hoffnung, irgendwas zu kriegen.
Das betrifft keineswegs nur den Lebensmittelsektor, sondern auch den Bekleidungssektor, intensiv den Bekleidungssektor.
Abgesehen von den Nöten, von der Knappheit an Lebensmitteln,
und offensichtlich gewissen Kleidungsstücken, Schuhen insbesondere.
Und zum Teil ist dann natürlich die Panik, dass Dinge ärger werden oder dass das Geld wertlos ist, die Motivation, dass jeder sein Geld loswerden will und was kaufen dafür.
Abgesehen davon besteht eine akute Knappheit sonderbarerweise an allem Möglichen.
Also zum Beispiel an Seife, an Shampoo, an Zahnpasta, an Zahnbürsten, aber sogar gelegentlich an Briefmarken drolligerweise und sonstigen Sachen, die man sich schwer erklären kann.
Soweit Prelat Ungar von der Caritas.
Der Generalsekretär des österreichischen Roten Kreuzes Polster ergänzt.
Die Notsituation, wie an sich immer der Fall, ist allerdings nicht an der Oberfläche sichtbar, sondern, wie gesagt, das sind die sozialen Randschichten.
Leute mit Mindestrenten oder unter der Mindestrente, kinderreiche Familien, die hier einfach nicht, weil das Nahrungsmittelangebot, wenn auch mit Schlange stehen,
nicht vorhanden oder zu erreichen wäre, sondern weil einfach die finanziellen Voraussetzungen so schlecht sind, dass hier eben Hilfe Not tut.
Zusammenfassung.
Die Hilfsbedürftigkeit ist weiter eminent gegeben, sowohl in materieller als auch in moralischer Hinsicht.
In diesem Zusammenhang ist interessant die Reaktion der Polen auf die analytische Kritik Kreiskis an der Rolle der katholischen Kirche in Polen.
Dazu erzählte Prelat Ungar.
Und ich glaube, sachlich trifft es einfach nicht zu, eine Parallele herzustellen zwischen dem sogenannten Klerikofaschismus und der sehr vernünftigen, sehr liberalen Haltung der polnischen Bischöfe.
die sich bewusst streng heraushalten aus dem eigentlich politischen Agieren, aber in Fragen, sie sagen auch gegen den Kommunismus, als Kommunismus unternehmen sie nichts, sondern nur gegen den Atheismus sind sie tätig und gegen Menschenrechtsverletzungen protestieren sie.
Und sie sind keineswegs, sie sind auch nicht begeistert von allem, was die Solidarität getan hat,
Aber sie haben sich nicht für Zustände geachtet, in den eigentlich technischen Fragen Stellung zu beziehen.
Sie haben immer nur, wenn sie gefragt wurden, über die moralische Verpflichtung pflichtgemäß ausgegeben.
Ungefähr so hat man reagiert.
aber dass sie eine Art, im Gegenteil, sie sind riesig bemüht, in den Verhandlungen, die hier stattfinden, nicht zu viel Verantwortung zu übernehmen für zum Beispiel die Betreuung der Häftlinge, der Internierten.
Sie würden also nicht zustimmen, wurde mir gesagt, etwa, wenn Ihnen der Herr, der Name habe ich inzwischen aussprechen gelernt, ich will mich nicht wichtig machen,
Also sagen wir der Herr Valesa, nicht?
Wenn der Ihnen anvertraut würde, das können Sie nicht machen, dass Sie sozusagen Kuratel über ihn übernehmen, weil Sie ja seine Selbstständigkeit achten müssen und nicht den Eindruck erwecken, die Kirche betrachtet gläubige Katholiken sozusagen als unmündig, als Leute, die praktisch das tun müssen, was ihnen kirchliche Öffentlichkeit vorschreibt.
Das kommt nicht in Frage.
Sie sind in der Beziehung durchaus erwachsen und reif und auch sehr demokratisch im guten Sinn.
Das ist mein Eindruck.
Soweit Prelat Ungar zur Kirche in Polen.
Nun abschließend noch ein Wort zur Situation der Polenflüchtlinge in Österreich.
In Wien gibt es ja seit zwei Wochen eine zentrale Beratungsstelle für die Polenhilfe bei der Stadtbahnstation Josefstedter Straße, die seither gut funktioniert.
Das aktuelle Problem ist, jene tausende Polen, die noch als Touristen da sind und sich noch nicht entschieden haben, ob sie bleiben wollen oder nicht.
Im Wiener Raum ist dies überschaubarer, jedoch gibt es eine beträchtliche Dunkelziffer in den anderen Bundesländern.
Soweit mein Bericht aus dem Presseclub Concordia und damit wieder zurück ans Studio des Mittagsschonals.
Pressekonferenz des Polenhilfenationalkomitees, ein Bericht von Leopold Esterle, es ist schon 12 Uhr.
34, kurz der Blick auf das weitere Programm, was planen wir noch bis 13 Uhr, unter anderem eine Analyse der Wirtschaftssituation der Vereinigten Staaten nach einem Jahr Regierung Reagan, da gibt es einen Beitrag über den österreichischen Wintertourismus, er steht sozusagen heuer unter der Devise, dass die Gäste mehr sparen und außerdem berichten wir über die bevorstehende Volkstheaterpremiere von Peter Turinis
umstritten im Stück die Bürger.
Zunächst aber jetzt weiter zum Thema Polen, nach Polen selbst.
Die Staatenfronten dort können nur nach einer Aufhebung des Kriegsrechts wieder in Bewegung kommen.
Dieser Eindruck verstärkt sich weiter.
Die Hauptlast dieser Verweigerung eines Dialogs mit dem Regime, solange tausende Solidaritätsmitglieder interniert sind, trägt die Kirche nach wie vor.
Sie weist nach wie vor alle Avancen der Jaruzelski-Chunta zurück und hat nun in einem Hirtenbericht bekräftigt, dass eine Herstellung von Freiheitsrechten, wie sie vor dem 13.
Dezember galten, conditio sine qua non für alle Gespräche ist.
Die Bischöfe scheuen sich dabei nicht die Gefahr des Bürgerkriegs anzusprechen.
Ob in Polen in absehbarer Zeit allerdings etwa das Streikrecht oder sowas wie Pressefreiheit wieder vorstellbar sind, das muss man der politischen Fantasie jedes einzelnen überlasten Skepsis ist angebracht.
Zur aktuellen Entwicklung in Polen jetzt kurz Barbara Kudenhofe-Kalergi.
Seit der Verhängung des Kriegsrechts hat es schon etliche programmatische Predigten von Primas Glemp gegeben, aber das ist der erste Hirtenbrief seit dem 13.
Dezember.
Es handelt sich also um die offizielle Stellungnahme der polnischen Kirche zur aktuellen Situation.
Alle 26 polnischen Bischöfe haben in voriger Woche anlässlich einer Bischofskonferenz gemeinsam verfasst und sich darüber geeinigt, dass er nicht nur am Sonntag in den Kirche verlesen, sondern darüber hinaus auch noch persönlich an General Jaruzelski geschickt wird.
Die politischen Passagen darin sind sehr eindeutig.
Wir wenden uns an alle diejenigen, von denen es abhängt, die Freiheit zu respektieren, vor allem die Freiheit des Gewissens und des Glaubens heißt es.
Respekt dieser Freiheit bedeutet die Wiederherstellung des normalen Funktionierens des Staates, der raschen Freilassung aller Festgenommenen, das Ende der Druckausübung aus ideologischen Gründen unter Entlassungen wegen politischer Anschauungen oder Gewerkschaftsmitgliedschaft.
Und weiter heißt es, die Einschränkung der Freiheit, die zum Menschen dazugehört, führt zu Protest, zu Rebellion und selbst zum Bürgerkrieg.
Das letztere ist das genaue Gegenteil des Regierungsstandpunkts, der ja besagt, dass durch die Verhängung des Kriegsrechts Rebellion und Bürgerkrieg gerade verhindert worden sind.
Überhaupt kann man aus dem Hirtenbrief herauslesen, dass die bisherigen Kontakte zwischen Kirche und Regierung offenbar zu keinem Ergebnis geführt haben.
In den letzten Wochen sind ja nicht nur Primas Glemp und General Jaruzelski zusammengekommen, sondern auch die gemischte Kommission Kirche-Staat.
Allem Anschein nach ist die Kirche nicht bereit, die Normalisierungsbemühungen des Regimes in irgendeiner Weise zu unterstützen, solange die genannten Forderungen nicht verwirklicht sind.
Hauptpunkte der Kritik sind dabei die Verhaftungen und die erzwungenen Loyalitätserklärungen, die in diesen Tagen vor allem von Presseleuten, Wissenschaftlern und leitenden Beamten verlangt werden, wenn sie ihre Posten behalten wollen.
Diesen Druck auf das Gewissen hat der Primas schon einmal in einer Predigt verurteilt.
Der Hirtenbrief hat weiters die Polen für den 2.
Februar zum Gebet für alle diejenigen aufgefordert, die Polen zu Hilfe kommen.
Die Feinheit dabei ist, dass offenbar mit Absicht hierfür nicht der 30.
Jänner gewählt wurde, den die amerikanische Regierung zum Solidaritätstag für Polen bestimmt hat.
Die polnische Kirche, die ja die amerikanische Politik der Sanktionen gegen Polen dezidiert ablehnt, will sich offenbar demonstrativ nicht an die Aktion Präsident Reagans anhängen.
Ein Beitrag von Barbara Kudnow-Kaliagi.
Vorgestern war es genau ein Jahr her, dass Ronald Reagan zum 40.
Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt wurde.
Dieser erste Jahrestag war natürlich Anlass für zahlreiche Bilanzen und Analysen.
Hauptthema dabei, besonders in Amerika, die neue Wirtschaftspolitik des Präsidenten.
US-Kürzel dafür, Reaganomics.
Diese neue Ökonomie bezog ihre geistigen Quellen aus einer Denkschule, nach der jeder Staatseinfluss die segensreiche Entfaltung der Kräfte des freien Unternehmertums behindere,
Weniger Bürokratie also, weniger Steuern, weniger Budget, seien das Rezept dann kommt automatisch, inflationsfreies Wachstum, der Tüchtige wird belohnt.
Die ganze Philosophie erhielt viele Namen von Neokapitalismus über Neokonservativismus bis hin zum bösen Wort vom Sozialdarwinismus.
Sozusagen irgendwie wissenschaftlich fundiert, war sie als Mischung aus Geldmengenpolitik, Monetarismus also und Angebotsökonomie,
Das Angebot müsse größer sein als die Nachfrage.
Das sei der Schlüssel zu stabiler Konjunktur.
Doch durch eine Reihe von Widersprüchen funktioniert das Ganze nicht.
Erstens, die Steuersenkung belebt in Zeiten der Rezession und der sehr hohen Zinsen nicht die Investitionslust.
Die Unternehmer legen die Profite lieber zu Superzinsen auf die Bank oder sie verwenden das Kapital für den Kauf anderer Firmen.
Bei unausgelasteten Kapazitäten kann man auch schwer neue Arbeitsplätze schaffen.
Zweitens, die Steuersenkung erhöht das Defizit, das außerdem auch durch hohe Zinsen wächst.
Drittens, das größte Rüstungsprogramm der US-Geschichte ist monetaristisch eine Sünde.
Es ist ein klassisch keynesianisches, also staatliches Konjunkturankurbelungsprogramm.
Folge dieser Widersprüche fast 10 Millionen Arbeitslose und ein für heuer prognostiziertes Rekorddefizit von 100 Milliarden Dollar, der alte Rekord 66 Milliarden vor sechs Jahren zu Beginn der Ära Kata.
Um den Staatshaushalt bis 1984 auszugleichen, müsste die Wirtschaft jährlich um real 4,5% wachsen, eine Illusion, von der sich angesichts anhaltender Stagnation Präsident Reagan und sein von Selbstzweifeln gequälter Berater David Stockman ja schon lang verabschiedet haben.
Es schaut also schlecht aus mit Reganomics, da fragen sich die offiziell 22 Millionen Armen im Land nach dem Sinn ihrer Opfer.
Sozialprogramme sind ja um zunächst 330 Milliarden Schilling gekürzt worden.
Wie sagte doch der oppositionelle Senator Kennedy kürzlich, viele Amerikaner haben in diesem Winter nur die Wahl, ob sie hungern oder frieren wollen.
Klaus Emmerich berichtet.
Ronald Reagan meint bei mehreren öffentlichen Gelegenheiten trotzdem ja wohl, die USA befinden sich in einer Rezession und der amerikanische Finanzminister Reagan spricht offen von Krise.
Die Tatsache, dass die amerikanische Wirtschaft stärker und länger schrumpft als allgemein, vor allem von der Regierung Reagan angenommen wurde, führt zwischen Präsident und Finanzminister nur noch zu sprachlichen Unterschieden.
Ronald Reagan meint,
Die Wirtschaftsschwierigkeiten der USA hätten nicht erst vor einem Jahr, als ihr Präsident wurde begonnen, sondern hätten längerfristigere, tiefere Ursachen der Verschwendung von Staatsgeld, der Fehlleitung von Steuern, der Überbürokratisierung und der Erhaltung nicht mehr lebensfähiger Strukturen.
Finanzminister Reagan hingegen zieht einen lebensgefährlichen Kreislauf nach unten.
indem die Verbraucher zurückhalten mit dem wenigen freien Geld, das sie noch haben in Sachwertepflichten, nicht aber, wie früher in Amerika, in Autos, Wohnungen oder Kleider anlegen und dass die amerikanischen Unternehmen mehrheitlich auf bessere Zeiten hoffen, finanziell bewusst Speck ansetzen, um hohen Zinsen und einem konjunkturellen Risiko zu entgehen.
Die Bauwirtschaft hat unter diesen dritten Umständen 1981 seit 35 Jahren das schlechteste Ergebnis zu verzeichnen, einen Rückgang der Hausprojekte unter eine Million, der niedrigsten Zahl seit dem Zweiten Weltkrieg.
Die Folgen sind katastrophal.
Das Gut Wohnung wird für den Durchschnitt Amerikaner immer teurer und vor allem für junge und alte Leute in Großstädten wie New York unerschwinglich.
Die hohen Zinsen treiben die sowieso schon hohen Mieten weiter nach oben.
Rücksichtslose Spekulanten suchen jetzt ihr Glück in den verunsicherten Wohnungsbereichen.
Weiter hat der Rückgang der Bautätigkeit die Arbeitslosigkeit unter den Bauarbeitern schon im Laufe des letzten Jahres sprunghaft ansteigen lassen.
Der außerordentlich harte Winter, unter dem große Teile Amerikas, zeitweise auch die Südstaaten strömen, gibt der Baukonjunktur den Rest.
Die meisten Wirtschaftsforscher fürchten nun, dass Angst vor der Krise die Krise überhaupt erst richtig entfacht.
Nicht nur im Bauwesen, da schon längst aus Geld und Auftragsmangel auf die Anwendung neuer, sparsamer, rationeller Technologie verzichten musste, sondern beispielsweise auch im zweiten Sorgenbereich, nämlich der Automobilindustrie.
Dort ist die Kapazitätsauslastung schon vor Weihnachten unter 50 Prozent gesunken, ein Negativwert, der das letzte Mal während der großen Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre in Amerika zu verzeichnen war.
Der Absatz amerikanischer Autos ist durchgängig rückläufig, weil die Nachfrage fast in sich zusammenfällt.
Auch eine Folge des harten Winters.
weil die Automobilindustrie nach zwei Jahren gigantischer Milliardenverluste einfach nicht mehr in der Lage ist, das Geld aufzubringen, um auf Lager zu produzieren.
Die Lager der Automobilhändler sind schon übervoll und nirgends sind Pleiten so zahlreich, wie in dieser sonst so flocken Branche.
Superzinsen drohen also, einen ganzen Wirtschaftszweig zu ruinieren, von dem bis zu einem Fünftel alle Arbeitsplätze in den USA direkt und indirekt abhängen.
Kurzarbeit, Schließung ganzer Autowerke, Konkurse von Zulieferfirmen zählen ebenso zum Bild einer klassischen Wirtschaftskrise wie Gegenstand und Ablauf von Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Automobilindustrie.
Lohnkürzungen größten Ausmaßes sind da schon fast ausgemachte Sachen.
Kollektivvertragsverhandlungen sind gerade jetzt in Stocken geraten, weil die Automobilarbeitergewerkschaft mit ihren Mindestwünschen nach gewissen Arbeitsplatzsicherungen bisher nicht durchkommt.
Gleichzeitig geht die Entlassungswelle bei den alten Automobilgiganten General Motors und Ford auf breiter Front weiter.
Ja, sie nimmt zu.
Kein Wunder also, dass das Protonationalprodukt der USA schnell und immer schneller schrumpft.
5,2 % Minus lautet die neuste verfügbare Zahl, nämlich für das vierte Quartal 1981.
Im laufenden Quartal rechnet man mit einem weiteren Abfall und quer durch Amerika mit rasch steigender Arbeitslosigkeit.
Sie liegt jetzt bei offiziell knapp 9 %, tatsächlich wohl wesentlich höher.
Bezeichnend für das gereizte Klima ist, dass nach der letzten Pressekonferenz von Präsident Reagan ein hintergründiger Streit um statistische Zahlen ausgebrochen ist.
Reagan hatte neben Verständnis für die Arbeitslosen das Staunen der amerikanischen Öffentlichkeit mitgeteilt.
Eine Million Arbeitsplätze seien im letzten Jahr neu geschaffen worden.
Demgegenüber sind zehn Millionen andere Amerikaner ohne Job.
Krisenängste, Krisenrechnungen und in Washington rechnen wir damit, dass die Regierung regeln, die mit dem Versprechen der Steuersenkung angetreten ist, demnächst die Verbrauchsteuern erhöht, weil anders die Krisenfolgen nicht mehr zu finanzieren sind, vor allem im Sozialbereich.
Ein Beitrag von Klaus Emmerich, zurück nach Österreich jetzt.
Während eines Winterseminars der österreichischen Hoteliervereinigung auf dem Adelberg, das ist heute zu Ende gegangen, wurde von den Teilnehmern am Rande immer wieder ein Problem angeschnitten.
Wie und wo wirkt sich die auch bei uns nicht blühende Wirtschaftslage auf den Fremdenverkehr aus?
Also aufs Urlaub machen, das ja im Winter besonders teuer ist.
Die Wirtschaftsentwicklung betrifft ja nicht nur das Beherbergungsgewerbe, sondern auch den Handel in den Wintersportorten etwa.
was hinter den rückläufigen, zuwachsenden Deviseneinnahmen steckt und wie der Gast in einer Zeit stagnierender Einkommen reagiert, darüber sprach Hans-Christian Unger mit Fremdenverkehrsexperten und Unternehmern in Lech am Arlberg.
Ministerialrat Anton Würzel vom Handelsministerium zur Frage, wie es mit den Nebenausgaben im Winterurlaub aussieht.
Selbstverständlich hat eine Rezession, wie wir sie gegenwärtig in weiten Teilen der Welt erleben,
Die muss eine Auswirkung auch auf den Fremdenverkehr haben und hat sie auch auf den österreichischen Fremdenverkehr.
Gott sei Dank sind aber die Auswirkungen bisher sehr gering.
Was wir gemerkt haben bei der gesamten Situation heuer, die Gäste sind leistungs- und preisbewusster geworden.
und sie sparen.
Die Leute geben weniger für Extras aus, sie geben zum Beispiel weniger für Getränke aus, aber auch für andere Nebenausgaben, wie zum Beispiel für Fotomaterial.
Würzels Beobachtungen werden auch an der Touristikfront bestätigt.
Sieghardt Bayer, landesfremden Verkehrsdirektor von Vorarlberg.
Wir spüren, was die Frequenz der Gäste betrifft, noch keinerlei Rezession.
Allerdings sehen wir, dass die Gäste, die kommen, etwas weniger Geld zur Verfügung haben, hier auszugeben.
Wo wird dann das Geld weniger ausgegeben?
In Orten mit profiliertem Angebot und entsprechendem Preisniveau, wie etwa am Arlberg, spürt man auch im Bereich der Ausgaben die Rezession weniger, als in Orten, die von vornherein ein mittelpreisiges bis niedrigpreisiges Publikum haben.
Die Ausgaben im unmittelbaren Hotelbereich sind etwas stabil bis nur ganz leicht rückläufig.
Hingegen die Ausgaben für sogenannte Nebenausgaben, etwa für Shopping, etwas stärker rückläufig.
Jene Orte, die seit Jahren auf die Gäste aus den obersten Einkommensschichten gesetzt haben, wie etwa Zürs und Lech, merken also wenig von einem Einbruch.
Die Spitzenverdiener lassen sich die Ferien anscheinend nach wie vor etwas kosten.
Spürbare Rückgänge
werden dagegen aus den Orten der unteren und mittleren Preisklasse verzeichnet.
Urlauber, die wenig verdienen, müssen also echt sparen.
In manchen Orten ist der Umsatz im Hotel- und Gastgewerbe in der laufenden Wintersaison um 10 Prozent zurückgegangen, im Handel sogar um 20 Prozent und mehr.
Es dürfte aber auch der finanzkräftige Gast keine Konsequenzen aus der Rezession gezogen haben.
Peter Burger, Hotelier in Lech.
Der Gast ist unbedingt kritischer geworden.
Er vergleicht Preis zu Leistung ganz genau.
Ich möchte nur ein kleines Beispiel nennen.
Gäste, die mit einer großen Familie doch Beträge von 20, 30.000 Schillingen und oft darüber bezahlen, sind bei Abrechnung ihrer Rechnung sehr kritisch, was die kleinen Konsumationen betreffen.
Sie fragen zum Beispiel, sind mir alle Essen, die ich nicht konsumiert habe, abgezogen worden?
Wie ist die Telefonrechnung?
Und ganz besonders, welchen Wechselkurs geben Sie mir?
Und die Sportartikelhändler und Modegeschäfte im Adelberger Nobelskiort melden nicht gerade imposante Zuwächse.
Ein Händler?
Wenn man berechnet, dass wir einen Zuwachs an Nächtigungen haben, und wenn wir dazu berechnen, die normale Preissteigerung
Da müsste ja der faktische Umsatz höher sein, der aber nicht in diesem Sinne nach oben gegangen ist.
Sein Rückblick fällt etwas wehmütig aus.
Von Tarn und Käufe, wie sie vor etlichen Jahren waren, die sind vorbei.
Mit einem geänderten Gästeverhalten inmitten der Rezession sind aber auch jene Betriebe konfrontiert, in denen man nicht nur Geld ausgeben, sondern welches gewinnen kann.
Leo Wallner, Generaldirektor der Spielbanken AG, ist zwar mit den Gesamtumsätzen zufrieden,
Aber eines kann er vermerken.
Wir spürten auch bei unserem Geschäftsergebnis etwas von der Rezession.
Und zwar zeigten die Spieler mit größeren Spieleinsätzen eine gewisse Zurückhaltung bei ihren Spielvolumen.
Und damit bestätigt auch der Casino-General den vorherrschenden Trend im Fremdenverkehr.
Urlaub ja, aber preisbewusst.
Nicht ganz zur Freude eines Adelberger Barbesitzers.
Die Gäste, so erzählt er,
konsumieren zwar noch immer recht brav, nur eines passiert immer seltener, dass jemand eine ganze Runde fürs Lokal ausgibt.
Naja, wenn nicht mittelprächtige, sondern bessere Gäste für 20.000 Schilling dann auch die Rechnungen genau kontrollieren, da kann man das also durchaus erwarten.
Für große Aufregung sorgt das neueste Stück von Peter Turini schon vor seiner Uraufführung am kommenden Mittwoch am Wiener Volkstheater.
Anklagende Artikel in verschiedenen Publikationen, emotionsgeladene Diskussionen in Insiderkreisen bis hin zu Anfragen im Parlament bewirkte dieses Stück die Bürger, über das heute Vormittag im Volkstheater eine Pressekonferenz veranstaltet wurde.
Anwesend waren der Autor und sein Verleger Ulrich Schulenburg, Volkstheaterdirektor Paul Blacher, der Regisseur Gerd Heinz und eine selten große Anzahl von Journalisten.
Den folgenden Beitrag hat Brigitte Hofer gestaltet.
Heftige Diskussion, Empörung, Ruf nach Zensur und nach Absetzung.
Welches österreichische Stück hat vor seiner Uraufführung so viel Publizität erhalten wie Turinis Bürger?
Worum geht es darin im Kurzen?
Auf einer Party, die zum Fest der Ehescheidung des einladenden Arzt-Ehepaares werden soll, erscheinen unter anderem ein Schriftsteller, ein Intendant, ein Unternehmer, ein Schauspieler, einige mit ihren Frauen.
Es wird viel geredet, getrunken und exzidiert, wie das so hübsch heißt.
Am nächsten Morgen wird der Arztsohn, der bei der Party schweigend präsent war, erhängt, aufgefunden.
Ein Stück, das Friedrich Heer gewidmet ist, der in der Figur des Arztvaters erkennbar wird und das laut Regisseur Gerd Heinz vor allem ein Stück über die Sprache sein soll.
Und es ist kein Anklagestück, meiner Meinung nach, kein polemisches Stück, weil diese Gruppe von Menschen nicht in ihrem Individuum schuldhaft angegriffen wird.
Die Frage der Schuldverteilung ist es.
vom Auto her gesehen keine aggressive, sondern das Wichtige scheint mir noch zu sein, dass hier bei einer Gruppe von Menschen gehandelt wird, der 30- bis 40-Jährigen, derjenigen, die es zu etwas gebracht haben, die wichtige Funktionen haben, die Macht zur Verfügung haben, und wie sich
das in der Sprache äußert ist, vorwiegend ein Stück doch über die Sprache, über unsere Sprachmuster, über unsere Sprachverträgung.
Dann bezieht Peter Turini Stellung.
Vor allem, indem er auf die Angriffe zur Figur des Intendanten im Stück Stellung nimmt.
Zu einer Figur, die nach einem Tonbandinterview ein lebendiges Vorbild hat.
Turini dazu direkt zu einem Profilartikel.
Herr Lingens zitiert einen Brief von mir an Herrn Mabo in einer Art und Weise,
die schon beinahe das Gegenteil von dem aussagt, was tatsächlich in diesem vier Seiten langen Brief gestanden ist.
In diesem Brief beziehe ich mich, und das hat Herr Lingens abgedruckt, auf Äußerlichkeiten dieser Figur, wo ich sage, dass ich das ändern werde, weil ich es für die Rolle nicht für notwendig halte.
In diesem Brief beschäftige ich mich, und das hat Herr Lingens nicht zitiert, aber ausführlich damit,
was diese Rolle darstellen soll.
Ich möchte Ihnen das vorlesen.
Ich möchte dir aber auch sagen, in diesem Brief von Mabo, was ich mit dieser Figur des Fernsehdirektors zeigen will.
Mich interessiert das Verhältnis von Katholizismus und Sexualität.
Und tatsächlich hast du mir dazu Anregungen gegeben.
Ich erinnere mich auch, dass ein Großteil unseres Gesprächs um dieses Thema ging.
Ich halte den Katholizismus, auch den Deinen, für eine Rechtfertigungsideologie, die seit Jahrhunderten politische und sexuelle Repression rechtfertigt.
Ich weiß, wovon ich rede, denn ich kenne diesen fatalen Drang, mir beim lieben Gott eine Buße zu holen, wenn eine Handlung nicht mehr entschuldbar ist.
Dieser Katholizismus ist nichts anderes als ein raffiniertes Entschuldungsmodell, das denjenigen am meisten Kraft und Macht gibt, die es am besten zu bedienen wissen.
In der Figur des Fernsehdirektors steckt auch etwas von mir.
Wie weit etwas von dir drinnen steckt, musst du selbst entscheiden.
Auf jeden Fall hast du mir zu dieser Figur Anregungen gegeben, nicht mehr und nicht weniger.
Grundsätzlich, ich glaube, dass es nicht Aufgabe der Dramatik ist, die Menschen edler zu zeigen, als sie sind.
Ich denke, sie sollte eher das Gegenteil tun.
Wenn Schlimmes möglich ist, dann sollte am Theater das Schlimmste gezeigt werden.
Der Wunsch nach Schönfärberei ist zwar verständlich, aber die heutigen Medien erfüllen ihn so massiv, dass man zumindest das Theater davor schützen muss.
Und nochmals als Rechtfertigung?
von einem schurkischen Hineinlegen, von einem Nichtwissen des Vorgangs kann also überhaupt keine Rede sein.
Es war nicht meine Absicht, ein Schlüsselstück über ganz bestimmte Personen zu sagen, weil ich das auch für dramatisch nicht mehr möglich halte.
Ich glaube, dass die Zeiten Ibsen-Strindberg, wo es darum ging, sozusagen eine Unmoral aufzudecken, hinter der der Wunsch oder die Möglichkeit zur Moralität sichtbar wird, historisch und dramatisch vorbei ist.
Es gibt diesen berühmten Ausspruch von Büchner, würde man die Masken abnehmen, die Gesichter würden mitgehen.
Es ging mir nie darum, ein konkretes österreichisches Gesicht bis in seine letzten Details und bis in seine letzten persönlichen Details darzustellen.
Es ging beispielsweise um die Rolle des Schriftstellers, die für mich die angreifbarste wäre, wenn Sie so wollen, über die ich mich offensichtlich selbst aufregen muss inzwischen.
Darum, eine Art von Distanz und Lebensunfähigkeit zu beschreiben, die nur noch in der Beobachtung und Beschreibung liegt.
Es ging also in jeder Rolle, und das drücken auch die Bezeichnungen der Rollen aus, der Schriftsteller, der Intendant, der Unternehmer, darum, archetypische, fast parabelhafte Figuren aufs Theater zu bringen und nicht Personen des öffentlichen Lebens sozusagen in ihrer
Erscheinungsformen, in ihrer biografischen Erscheinungsform zu demaskieren.
Und der zum Teil wegen der kommenden Uraufführung heftig attackierte Direktor des Volkstheaters, Paul Blaha?
Es wird doch immer, auch von uns, auch von Ihnen, das berechtigte Verlangen nach aktuellen Zeitstücken verlangt.
Hier lag eines vor und dies anzunehmen, einmal grundsätzlich, war eine Selbstverständlichkeit.
Nach Wien sollen die Bürger in nächster Zeit am Berliner Schiller-Theater in Hamburg und in Zürich gespielt werden.
Ab kommenden Mittwoch also im Wiener Volkstheater die Bürger von Peter Torini und jetzt noch einige Kurzmeldungen.
Österreich Sozialminister Dallinger rechnet für diesen Jänner mit mehr als 150.000 Arbeitslosen.
Dallinger stellte heute in Wien ein arbeitsmarktpolitisches Schwerpunktprogramm vor, das unter anderem eine Eindämmung der Gastarbeitereinwanderung und eine strengere Praxis bei der Genehmigung von Überstunden vorsieht.
Die ÖVP hat sich heute neuerlich mit der umstrittenen seinerzeitigen Auftragsvergabe an die sogenannte Arbeitsgemeinschaft Betriebsorganisation, abgekürzt ABO, auseinandergesetzt.
Der ÖVP-Abgeordnete Feuerstein präsentierte vor Journalisten einen Nachtragsbericht des Rechnungshofes, der, wie der Abgeordnete sagte, Gutachtervorwürfe bestätige, wonach es nach der endgültigen Auftragsabrechnung zu einer Honorarüberhöhung von etwa 56 Millionen Schilling gekommen sei.
Die ÖVP verlangt nun, dass der Bund und die Stadt Wien als Eigentümer des neuen Allgemeinen Krankenhauses diese 56 Millionen zivilrechtlich einklagen.
Und jetzt noch die Wetteraussichten bis heute Abend für ganz Österreich.
Im Westen und Norden wechselnd bewölkt, im Osten teilweise Hochnebel, im Süden sonnig.
Nachmittagstemperaturen minus 6 bis plus 1 Grad.
Ich möchte noch besonders auf die Sendung im Brennpunkt heute Abend aufmerksam machen, 20 Uhr, Ö1, Demokratie am Rand des Eises, Finnland im Präsidentenjahr 1982, Finnland nach der Ära Kekonnen.
Eine Sendung im Brennpunkt gestaltet von Roland Machatschki.
Mit diesem Hinweis ist jetzt unser Mittagschanal beendet.
Einblendung: Ministerialrat Anton Würzel, Vorarlberger Landesfremdenverkehrsdirektor Sieghart Beier, Peter Burger (Hoterlier in Lech), Sportartikelhändler in Lech, Leo Wallner (Spielbanken-AG)
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Würzel, Anton [Interviewte/r]
, Beier, Sieghart [Interviewte/r]
, Burger, Peter [Interviewte/r]
, Anonym, Sportartikelhändler in Lech [Interviewte/r]
, Wallner, Leo [Interviewte/r]
Datum:
1982.01.22 [Sendedatum]
Ort:
Lech am Arlberg [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Sport
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten