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Guten Tag meine Damen und Herren, Redakteur des Mittagsschornals ist Edgar Sterbens.
Kurz ein Blick auf die wichtigsten Punkte unseres Programms.
Sitzung des Ministerrates, Pressekonferenz Finanzminister Androschs nach Rückkehr aus den USA, stellvertretender SPÖ-Vorsitzender und Wiener Bürgermeister Graz für die Einführung eines Persönlichkeitswahlrechts, Österreichs Rolle als Lieferant technischen Know-Hows an die Entwicklungsländer, Situation der Kernenergie in den Staaten der Dritten Welt,
Perspektiven der Europapolitik des amerikanischen Präsidenten Carter, neue Initiativen in der sowjetischen Afrikapolitik sowie Ausstellung zeitgenössischer britischer Kunst in Wien.
Zunächst jedoch die neuesten Nachrichten.
Verantwortlicher Chef im Dienst ist Helmut Koller, Sprecher Wolfgang Hofeneder.
Österreich.
Auf Antrag von Außenminister Paar genehmigte heute der Ministerrat ein Abkommen zwischen Wien und Athen über den Personenverkehr.
Danach soll künftig die sichtvermerksfreie Einreise nach Griechenland bis zu einem dreimonatigen Aufenthalt möglich sein.
Wie der ÖVP-Preisedienst meldet, hat Gesundheitssprecher Wiesinger nahelich eine parlamentarische Anfrage an Gesundheitsministerin Leo Dolte gerichtet.
Darin werden vor allem zwei Fragen gestellt, nämlich bis wann das Gesundheitsministerium den Entwurf eines Spitalsfinanzierungsgesetzes zur Begutachtung versenden werde und welche Gründe dafür maßgebend gewesen seien, dass die Forderung nach gesetzlichen Regelungen von Finanzierung und Planung des Spitalwesens durch das Gesundheitsministerium bisher noch nicht erzielt worden ist.
In Salzburg wird heute die gestern eröffnete Atomkonferenz fortgesetzt.
Die Tagung ist für zwei Wochen anberaumt.
Im Mittelpunkt der Erörterungen werden die künftige Energieversorgung der Welt und die Beseitigung des Atommülls stehen.
Der Exekutivdirektor der in Paris ansässigen Internationalen Energieagentur, Lanzke, stellte in einem ersten Referat fest, trotz noch ungelöster Probleme werde auf die Kernenergie nicht verzichtet werden können.
USA.
Tausende Kilogramm angereichertes Uran und Plutonium sind aus zivilen amerikanischen Kernkraftwerken spurlos verschwunden.
Dies geht aus einem Bericht des amerikanischen Rechnungshofes an den Kongress hervor.
In dem Rechnungshofbericht heißt es unter anderem, 200 Kilogramm angereichertes Uran fehlten in einer Kernanlage in Apollo im Bundesstaat Pennsylvania.
Das spaltbare Material hätte zur Herstellung von 10 Bomben ausgereicht.
Mehrere Jahre lang habe sich hartnäckig das Gerücht gehalten, dass die Reaktoranlage in Apollo von ausländischen Dieben heimgesucht worden sei.
Erst vor wenigen Tagen hat ein amerikanischer Zeitungsbericht über die angebliche Umleitung von 200 Tonnen Uranerz nach Israel weltweites Aufsehen erregt.
Mit den Regierungschefs der wichtigsten westlichen Industrieländer und damit zu seiner ersten internationalen Konferenz wird Präsident Carter am kommenden Samstag in London zusammentreffen.
Tagungsort ist der Amtssitz des britischen Premierministers in der Downing Street.
An den Beratungen, die in dieser Zusammensetzung erstmals 1975 auf Schloss Rambouillet bei Paris stattgefunden haben, nehmen Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland und Italien teil.
Die kleinen Mitgliedstaaten der europäischen Gemeinschaften drängten ihre Partner so lange, bis auch die neune Gemeinschaft, vertreten durch ihren Präsidenten Jenkins, eingeladen wurde.
Auf der Tagesordnung stehen die Überwindung der Rezession, der Arbeitslosigkeit, der Inflation und der Zahlungsbilanzdefizite sowie Währungsprobleme.
Präsident Carter will dem Kongress Anfang August ein völlig neues Wohlfahrtsprogramm vorlegen.
Das Programm soll in erster Linie den arbeitsfähigen Amerikanern einen Arbeitsplatz, den Arbeitsunfähigen ein angemessenes Einkommen sichern.
Wie Carter in einer Presseerklärung feststellte, halte er das derzeitige System der sozialen Sicherheit in den Vereinigten Staaten für schlimmer als er gedacht habe.
Es soll durch ein völlig neues Wohlfahrtssystem ersetzt werden.
Kernpunkt von Katers 12-Punkte-umfassenden Programm ist die Schaffung von 2 Millionen neuen Arbeitsplätzen.
europäische Gemeinschaften.
Die Außenminister der neuner Gemeinschaft sind heute in Brüssel zu einer eintägigen Ratstagung zusammengetroffen.
Sie wollen die Position der Gemeinschaft für die Ministerkonferenz des Nord-Süd-Dialogs zwischen Industrie- und Entwicklungsländern festlegen.
Die neue Runde der Nord-Süd-Konferenz wird voraussichtlich Ende Mai in Paris stattfinden.
Die europäischen Gemeinschaften streben dabei für die Einnahmen der Entwicklungsländer ein System der Export-Erlös-Stabilisierung an.
Zweiter Hauptpunkt der Tagesordnung werden Möglichkeiten einer Milderung oder gar Überwindung der Stahlkrise sein.
Nordirland.
Seit Mitternacht ist der von den militanten Protestanten ausgerufene Generalstreik in Kraft.
Bisher liegen allerdings noch keine Meldungen über die Auswirkungen des Ausstandes vor.
Ein letzter Versuch des britischen Nordirland-Ministers Mason, den Streik zu verhindern, ist gestern gescheitert.
In der vergangenen Nacht ereigneten sich in Belfast drei Bombenanschläge.
Verletzt wurde niemand, doch brachen in Geschäftslokalen Brände aus.
Mit dem Generalstreik wollen die Protestanten erreichen, dass die Regierung in London schärfer als bisher gegen die illegale republikanische Armee vorgeht.
Frankreich.
In der erst vor wenigen Tagen neu eröffneten vietnamesischen Botschaft in Paris haben heute die Gespräche zwischen Vietnam und den Vereinigten Staaten über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen begonnen.
Dies sind die ersten offiziellen Verhandlungen beider Länder seit Beendigung des Vietnamkrieges.
Beide Seiten sind zuversichtlich, bald ein Übereinkommen erzielen zu können, dem die Normalisierung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen folgen soll.
Ein vietnamesischer Sprecher teilte mit, die Beratungen sollen bis morgen in der vietnamesischen Botschaft geführt und dann für zwei Tage in die amerikanische Botschaft verlegt werden.
Südafrika Ministerpräsident Forster soll nach Berichten südafrikanischer Tageszeitungen noch in diesem Monat mit dem amerikanischen Vizepräsidenten Mundell in Wien zusammentreffen.
Die Zeitungen schreiben, das Treffen werde wahrscheinlich zwischen dem 18. und dem 23.
Mai stattfinden.
Einspreche des südafrikanischen Ministerpräsidenten lehnte es ab, zu diesen Meldungen Stellung zu nehmen.
Forster ist im vergangenen Jahr zweimal mit dem damaligen Außenminister Kissinger und zwei im Bayerischen Wald und in Genf zusammengekommen.
Mandel, der von Präsident Carter mit einer Neufassung der amerikanischen Afrika-Politik beauftragt worden ist, wird mit Forster vor allem die Regelung der Eurodesien-Frage und die Unabhängigkeit Namibias erörtern.
Irak.
Der venezolanische Präsident Andrés Pérez und seine Begleitung haben heute ihre Tournee durch sechs OPEC-Länder des Arabischen Golfs abgeschlossen und sind von Bagdad nach Wien gereist.
Die venezolanische Abordnung bemühte sich bei ihren Aufenthalten in Katar, Kuwait, Saudi-Arabien, dem Irak, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Iran um eine Regelung des Problems der gespaltenen Rohölpreise, das die Einheit der Organisation Erdöl exportierende Länder bedroht.
In einer Pressekonferenz in Bagdad sagte Andrés Pérez gestern Abend, die künftigen Fragen, vor denen die OPEC stehen werde, würden kollektiv geregelt.
Eine geeinte OPEC sei in der Lage, sich den imperialistischen Monopolen zu widersetzen.
Experten rechnen damit, dass die Rohölpreise heuer nicht mehr erhöht werden.
Nur Saudi-Arabien und Abu Dhabi sollen nach einem von Perez unterstützten Vorschlag am 1.
Juli ihre Preise um 5% anheben.
Damit hätten alle 13 Mitglieder der OPEC ihre Preise im Vergleich zu denen vom Ende 1976 einheitlich um 10% erhöht.
Schweiz.
Von den 80 Millionen Kindern, die jährlich geboren werden, sterben 5 Millionen an sechs Krankheiten, nämlich an Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Kinderlähmung, Masern und Tuberkulose.
Mindestens 10 Millionen bleiben körperlich behindert.
Diese Feststellung trifft der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Däne Maler, in seinem Jahresbericht, der heute von den Delegierten aus 142 Ländern während der drastischsten Versammlung der WHO in Genf diskutiert wird.
Sogar in hochentwickelten Ländern seien die Vorbeugungsmaßnahmen ungenügend, kritisierte Maler.
Er kündigte die Ausarbeitung eines Impfprogramms für Kinder in aller Welt ab 1980 am
Das waren die Meldungen.
Das Wetter.
Bei anhaltender Warmluftzufuhr aus dem Mittelmeerraum überwiegt in den Ostalpen schwacher Hochdruckeinfluss.
Brandstörungen des westeuropäischen Höhentiefs streifen mit ihren Wolkenfeldern lediglich den Westen unseres Bundesgebietes.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen vielfach reichlich bewölkt, sonst meist heiter bis wolkig.
Nachmittags lokale Wärmegebiete, südliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 18 bis 26 Grad, örtlich auch darüber.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 14 Grad.
Die Prognose für morgen Mittwoch.
Im Westen zeitweise starke Bewölkungen, sonst meist heiter bis wolkig.
Nachmittags örtlich gebittige Regenschauer, besonders im Westen und Südwesten.
Südliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen morgen Mittwoch meist 19 bis 27 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien, heiter 25 Grad, Südostwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, heiter 25 Grad, Süd 15.
Linz, heiter 22 Grad, Windstille.
Salzburg, wolkig 24 Grad, Nordwind 5 Kilometer pro Stunde.
Innsbruck stark bewölkt, 20 Grad, Nordost 10.
Bregenz bedeckt, 14 Grad, Südostwind 3 km in der Stunde.
Graz wolkig, 22 Grad, Windstille.
Und Klagenfurt wolkig, 18 Grad, Windstille.
Soweit also der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagsjournal.
In wenigen Sekunden ist es 12.11 Uhr.
Der Ministerrat ist heute Vormittag zu seiner wöchentlichen Routinesitzung zusammengetreten.
Thema der anschließenden improvisierten Pressekonferenz war diesmal die Lage im Nahen Osten.
Bundeskanzler Kreisky wird ja morgen eine Reise nach Syrien und Ägypten antreten.
Der Name Syrien war in letzter Zeit vor allem im Zusammenhang mit der umstrittenen Waffen- und Munitionslieferung in den Nahen Osten im Gespräch.
Aus dem Bundeskanzleramt meldet sich nun Leopold Esterle.
Wieder einmal besucht Bundeskanzler Kreisky den Nahen Osten.
Wieder einmal bereist Kreisky Syrien und Ägypten.
Diesmal jedoch nicht in einer Mission der sozialistischen Internationale, nicht um Chancen einer friedlichen Beilegung des Nahostkonflikts zu sondieren,
sondern, so Kreisky einleitend, hauptsächlich um die Gesamtsituation der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Syrien zu überprüfen.
Der Kanzler zu seinen Motiven der Damaskusfahrt.
In Syrien geht es vor allem um die Erwiderung eines seinerzeitigen Besuches.
Die Erwiderung ist lang genug aufgeschoben worden.
Es ist höchste Zeit, dass ich hinfahre.
Zum Zweiten geht es um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Syrien und Österreich.
Hier stehen große Projekte, Anlagen zur Diskussion und natürlich Fahrzeuge.
Ich mache außerdem aufmerksam, dass ich kein Wort über die Gewehre sprechen werde.
Das ist ein Export von total untergeordneter Bedeutung.
für den ich in keiner Weise auch nur ein Wort verlieren werde.
Kein Wort also über mögliche Gewährlieferungen der Steirer-Taimler-Puch AG, während Generaldirektor Diplom-Ingenieur Malzacher den Bundeskanzler begleitet.
Ob Kreisky in Damaskus vielleicht die Chance wahrnehmen wolle, den in letzter Zeit im Zusammenhang mit der Munitionsaffäre so häufig zitierten syrischen Verteidigungsminister Klaas zu befragen, was es mit den geplanten Gewehr- und Munitionslieferungen auf sich habe, war die nächste Journalistenfrage.
Ob der Bundeskanzler etwa die Äußerungen des Waffenhändlers Weichselbaumer verifizieren wolle, die konträr zu den Aussagen Lütgendorfs stünden,
der Bundeskanzler.
Ich werde sicherlich den Namen dieses Waffenentwurfs nicht verwenden, werde mich auch zu keinerlei Zusammenarbeit bereit finden.
Alles das sind bösartige Verleumdungen, wie sie in der letzten Zeit verbreitet werden.
Ich werde
auch den syrischen Kriegsminister nur dann treffen, wenn er in der Delegation des Ministerpräsidenten drin ist.
Sonst werde ich keinen besonderen Wunsch äußern, weil ich keinem Land den Wunsch äußere, den Landesverteidigungsminister des Landes zu treffen.
Und ich werde auch nicht die Arbeit des Untersuchungsausschusses
sozusagen zu fördern haben, weil ich dazu nicht da bin.
Es geht, so der Bundeskanzler wiederholt, um eine Lieferung der Steirer Daimler Buch AG von Kraftfahrzeugen, Pinzgauern und ähnlichem zivilen Gerät.
Größenordnung rund zwei Milliarden Schilling, wobei ein Drittel auf Lohnkosten entfallen würde.
Zu diesem Geschäft habe übrigens auch die Opposition im Außenpolitischen Rat ihre Zustimmung erteilt.
Ob das Geschäft überhaupt zustande kommen wird, das beurteilt Kreisky heute allerdings eher pessimistisch.
Schauen Sie, die Steuerwerke sind hier ins Gerede gekommen und niemand in der Welt will gern mit Firmen zu tun und ins Gerede kommen.
Das hat weniger mit dem Fall Lüttgendorf zu tun.
Das hätte man vollkommen getrennt behandeln können.
Aber hier ist eine Firma in eine schwierige Lage gekommen, sodass man sich gesagt hat, wenn wir mit der Firma was tun, dann müssen wir immer wieder riskieren, Gegenstand von Untersuchungsausschüssen zu werden.
So viel also Bundeskanzler Kreisky zu seiner morgen beginnenden Syrienreise.
Die Themen, die in Kairo, der zweiten Station der Naost-Reise, Kreiskys zur Sprache kommen werden, sind dem Bundeskanzler nach eigenen Worten derzeit noch unbekannt.
Der mögliche Ankauf von israelischen Kampfflugzeugen durch das österreichische Bundesheer wird sicher nicht zur Sprache kommen, betonte der Bundeskanzler.
Am Rande kündigte Kreisky dann noch an, dass der amerikanische Vizepräsident Walter Mondale bei seiner bevorstehenden Europatour Österreich einen Besuch abstatten werde.
Reporter im Bundeskanzleramt war Leopold Esterle und wir setzen nun fort mit einem Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Auszüge aus Leitartikeln und Kommentaren hat Wilfried Seifert ausgewählt.
Die Auseinandersetzung zwischen der Volkspartei und der katholischen Kirche ist immer noch einer der wesentlichen Inhalte der heutigen Kommentare.
Zweites Hauptthema sind die Diskussionen um ein eventuelles und von verschiedenen Seiten beantragtes Verbot der rechtsradikalen Aktion Neue Rechte.
Die Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Volkspartei kommentiert Alfred Peierleitner im Kurier.
Was sich hier ereignet, ist ein schlichter, geradezu physikalischer Klärungsprozess.
Die Kirche löst sich von den Parteien.
Äquidistanz kann ja schließlich kein Einbahnverkehr sein.
Und für den Liebhaber, dessen Zuneigung auf keine Gegenliebe stößt, gilt in der Politik das Gleiche wie in der Komödie.
Er wirkt komisch, aber komische Parteien wählt man nicht.
In der sozialistischen Arbeitswelt besonders getroffen.
In der Folge brachen diese Staaten mit den reichen Erdöl exportierenden Ländern und beauftragten die internationale Atomenergieorganisation Kernkraftwerkspläne auszuarbeiten.
Die Frage Kernkraft in Entwicklungsländern stand heute Vormittag auf dem Programm der Konferenz der internationalen Atomenergieorganisation in Salzburg.
Herbert Huttar berichtet.
Die Atomenergieorganisation hat ihre eigenen Ansichten darüber, wer Entwicklungsland ist und wer nicht.
Denn unter den fünf nuklearen Zwergstaaten, die gerade die ersten Schritte in Richtung Kernenergie getan haben, sind auch zwei Ostblockländer angeführt, Bulgarien und die Tschechoslowakei.
Wobei sich die Tschechen verbieten würden, auf anderen Gebieten als industrielles Entwicklungsland zu gelten.
Die übrigen drei Länder, die die Schwelle ins Atomzeitalter überschritten haben, sind Argentinien, Indien und Pakistan.
Elf Länder der freien Welt und, mit Ausnahme der Sowjetunion, sechs Ostblockländer verfolgen mehr oder minder ehrgeizige Atompläne, darunter Brasilien, das nach Ansicht von US-Präsident Carter auf die in der Bundesrepublik bestellte Wiederaufbereitungsanlage verzichten soll.
Für den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Atomkraft in Entwicklungsländern ist die nukleare Entwicklungsarbeit kein Neuland mehr.
Der amerikanische Professor Lane hat es mit Erfolg auch im eigenen Land schon probiert.
Er hat vor und im Zweiten Weltkrieg die meisten deutschen und europäischen Atomwissenschaftler in die Vereinigten Staaten geholt, die zuerst die Atombombe bauten und sich dann seit 1953 auf die friedliche Nutzung der Kernenergie konzentrierten.
Hier auf der Konferenz kommt man immer wieder auf die Atompolitik der Vereinigten Staaten zu sprechen.
Auf die Auswirkungen, die der zeitweise Uranlieferstopp auch in politisch stabile Länder hat.
Ganz zu schweigen von der massiven Interventionspolitik bei den Atomgeschäften Frankreichs mit Pakistan und der Bundesrepublik mit Brasilien.
Die Experten bezweifeln, ob die Pläne des US-Präsidenten aufgehen werden.
Den USA werden von den Entwicklungsländern immer mehr als unsichere Vertragspartner angesehen, wie der Uranlieferstopp gegenüber den europäischen Gemeinschaften zeigt.
Die Folge, man wendet sich an andere Länder, denn ein Lieferant findet sich immer.
Besonders Frankreich und Deutschland.
Nun zu den konkreten Plänen der Entwicklungsländer.
Insgesamt sollen, einschließlich Ostblock, bis 1985 nicht weniger als 56 Kernkraftwerke Strom liefern.
In Betrieb sind bis jetzt nur acht Kernkraftwerke.
Das Geschäft verspricht also beträchtlich zu werden.
In unserem Nachbarland, der Tschechoslowakei, arbeitet ein Atomkraftwerk, vier werden gebaut, weitere sechs sind noch, nach den Angaben der Atomenergieorganisation, geplant.
Es besteht kaum ein Zweifel, dass hier die Russen zum Zug kommen werden.
Was sagt die Atomenergieorganisation in ihrer Studie über die öffentliche Meinung in den Entwicklungsländern?
In knappen vier Zeilen wird festgestellt, dass es Widerstände einfach nicht gibt.
Eines der Hauptprobleme, an dem die Kernkraftpläne einiger Entwicklungsländer scheitern könnten, ist die Personalfrage.
Es gibt viel zu wenig qualifizierte Techniker.
Doch die Organisation weiß auch hier Abhilfe.
In Aron und in Saclay in Frankreich sowie im Deutschen Kernforschungszentrum Karlsruhe werden je drei Monate dauernde Trainingskurse abgehalten.
Das heißt, die Entwicklungsländer müssen für Atomkraft ebenso tief in die Tasche greifen wie die reichen Industrieländer.
Auch für sie ist der Traum von der billigen Kernkraft endgültig vorbei.
Außerdem, wer es sich irgendwie leisten kann, versucht auch noch einen kompletten Brennstoffkreislauf dazuzukaufen, also eine große komplizierte und entsprechend teure chemische Fabrik, um unabhängig zu sein.
und zwar sowohl vom arabischen Öl als auch von den unberechenbaren Aktionen im Weißen Haus oder in Montreal.
Vom Internationalen Atomenergieforum in Salzburg berichtete Herbert Huttar.
Im Wiener Palais Auersberg findet derzeit die fünfte internationale Konferenz über aktuelle Fragen der industriellen Patent- und Lizenzpolitik statt.
Wichtigstes Thema ist die Frage des Transfers neuer technisch-wissenschaftlicher Verfahren in die Entwicklungsländer.
Über die Stellung Österreichs als Lieferant von Technologie sprach Matthäus Kattinger mit dem Vorstandsmitglied der Österreichischen Vereinigung für Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht Kurt Büchl.
Herr Dr. Büchl, auf der einen Seite gilt Österreich als Erfindernation, auf der anderen Seite wieder zeigt die Patent- und Lizenzbilanz rote Zahlen.
Wir müssen also mehr Patente und Lizenzen einführen, als wir selbst im Ausland verkaufen können.
Woran liegt das?
Eine negative Lizenzfinanz ist nicht an und für sich etwas Schädliches, sondern ist ein Zeichen dafür, dass Dinge im Inland produziert werden, die nicht importiert werden müssen.
Für die ins Ausland bezahlten Lizenzen werden daher Importe und Devisen für solche Importe eingespart.
Dass in Österreich bahnbrechende technische Entwicklungen und Erfindungen gemacht werden, zeigt zum Beispiel das LD-Verfahren.
Derzeit arbeiten in mehr als 40 Staaten der Welt Stahlwerke nach diesem LD-Verfahren.
Wo steht Österreich denn als Lieferant von technischem Know-how?
Österreich ist international als Know-how-Geber durchaus anerkannt und zwar auf sehr vielen Gebieten der Technik, neuerdings auch auf pharmazeutischem Gebiet, auf dem Gebiet von Maschinen und Anlagen exportieren wir nicht nur solche Anlagen, sondern auch das dazu erforderliche Know-how in sehr viele Staaten der Welt, auch in Entwicklungsländer.
Die österreichische Bundesregierung hat doch in den vergangenen Jahren immer wieder gesagt, sie werde die Entwicklungshilfe steigern und zwar die Entwicklungshilfe in der Form, dass man eben diesen Entwicklungsländern Know-how zur Verfügung stellt.
Wie weit ist das bisher geschehen?
Eine interessante Offerte, die inzwischen zur Realisierung gekommen ist, stammte vom österreichischen Patentamt.
Es werden im Rahmen der Entwicklungshilfe Untersuchungen zum Stand der Technik für Entwicklungsländer gratis durchgeführt, um diesen Entwicklungsländern beim Aufbau ihrer Industrie eine Unterstützung zu geben.
Nehmen wir an, eine österreichische Firma hat eine Neuentwicklung gemacht.
Sie will diese Neuentwicklung im Ausland unterbringen, verkaufen.
Welche Schwierigkeiten gibt es hier?
Die Schwierigkeiten sind zweifach und zwar müssen wir Industrieländer und Entwicklungsländer unterscheiden.
In den Industrieländern sind es die Kartellrechtsbestimmungen, die in zunehmendem Maße den Lizenzverkehr von Patenten und Know-how erschweren oder einschränken.
In den Entwicklungsländern ist es die restriktive Praxis der Entwicklungsländer, die gerne den Technologietransfer erzwingen wollen.
Zusammenfassend kann man jedenfalls sagen, Österreich ist weiter eine Erfinderwand.
Das kann man sicher behaupten.
Das Gespräch führte Matthäus Katinger und nun ein Programmhinweis.
Bilanz, das Wirtschaftsmagazin.
Artwährungsblock im Herzen Europas.
Deutschland, die Schweiz und quasi als Anhängsel Österreich.
Sind alle Beteiligten an diesem Block gesund?
Wir zitieren aus einem Bericht des Vorsitzenden des Schweizer Bankenvereins.
In verschiedenen Sektoren der Produktion gehört die Schweiz nicht mehr zur Spitzengruppe der Länder mit fortgeschrittener Technologie.
Dies ist zum großen Teil auf die Entwicklung der Elektronik, dieser hochspezialisierten Technologie par excellence zurückzuführen.
Mehr heute Abend im Wirtschaftsmagazin Bilanz um 21.40 Uhr im Programm Österreich 1.
Mittlerweile ist es 12.28 Uhr, zwei Minuten vor halb eins geworden.
Der amerikanische Präsident Jimmy Carter umreist in heute veröffentlichten Interviews mit mehreren westeuropäischen Zeitungen die Ziele der neuen Europapolitik der Vereinigten Staaten.
Einzelheiten dieser Europapolitik der neuen amerikanischen Regierung wird heute Abend der Direktor des Pariser Atlantikinstituts Hillebrand in einem Vortrag in Wien darlegen.
Hillebrandt war früher Botschafter der USA in der Bundesrepublik Deutschland und leitet gegenwärtig jenes renommierte Pariser Institut, das sich um die Verbesserung der Kontakte zwischen Amerika und Europa bemüht.
Ferdinand Hennerbichler führte mit Direktor Hillebrandt das folgende Interview über die künftige Europapolitik Präsident Carthus.
Herr Direktor Hillenbrand, Präsident Carter sagte in diesen Interviews mit westeuropäischen Journalisten, die Vereinigten Staaten werden sich dafür einsetzen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Westeuropäern und den Amerikanern enger wird, dass sie stärker wird.
Carter sagte aber auch zugleich, dass die Amerikaner nicht bereit sein werden, etwas von ihrer Souveränität abzugeben.
Und keine Rede war also davon, dass die Vereinigten Staaten etwa die Westeuropäer stärker machen wollten.
Heißt das im Klartext, dass sich auch an der Europapolitik der neuen amerikanischen Regierung nichts Wesentliches ändern wird?
Ja, das wäre ja zu viel zu sagen, dass nichts Wesentliches ändern wird.
Ich glaube, man muss die Europapolitik der Katerregion, die nur am Anfang natürlich ist, gegen den Hintergrund der Geschichte der letzten Jahre verstehen.
Es ist ganz klar, dass wir nicht bereit sind, Mitglieder des gemeinsamen Marktes zu werden und ich würde diese Bemerkung über Superanität in diesem Sinne verstehen.
Aber ich glaube, dass diese neue Regierung in Washington bereit ist,
sozusagen eine freundlichere Politik Europa gegenüber auszuüben, als vielleicht die Regierung von Nixon und Ford waren.
Ich glaube auch, dass in den verschiedenen Fachgebieten, wo wir Streitigkeiten in der Vergangenheit gehabt haben, mit dem gemeinsamen Markt und innerhalb der OECD,
dass diese Carter-Regierung bereit sein wird jetzt vielleicht Kompromisse zu finden, die vielleicht nicht unter einer früheren Regierung, vielleicht unter dem Secretary of the Treasury, Simon, möglich waren.
Ich glaube, dass niemand in Washington
der eine bedeutende Rolle in dieser Regierung spielt, glaubt, dass Feindseligkeit zwischen Europa und Amerika ein Naturgesetz ist.
Ein ganz wesentlicher Streitpunkt zwischen den Westeuropäern und zwischen den Amerikanern ist in der letzten Phase der Politik Außenminister Kissingers gewesen, die Beteiligung der Kommunisten an Regierungen in Westeuropa.
Kissinger sagte damals, das wäre ein Grund für die Amerikaner zu intervenieren.
Also konkret wäre das auch ein Grund für die neue amerikanische Regierung in Westeuropa zu intervenieren, bei den Bündnispartnern zu intervenieren, sollten sich Kommunisten in Regierungen in Westeuropa festsetzen?
Ja, intervenieren, was soll das heißen?
Militärisch sicher nicht.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine Regierung.
Man kann politischen Druck ausüben.
Ich glaube kaum, dass es mit Drohungen zu rechnen wird gegen eine Entwicklung, die unvermeidlich schätzbar ist.
Aber sicher ist es, dass die Vereinigten Staaten nie militärisch intervenieren würden.
Herr Direktor Hillenbrand, Sie meinten vorhin optimistisch, es könnte sich in der Europapolitik der neuen amerikanischen Regierung sehr wohl was ändern.
Darf ich Sie zum Abschluss fragen, was sollte sich Ihrer Meinung nach in Zukunft ändern?
Ja, das ist teilweise eine Frage des Stils.
Stil der Diplomatie, Stil der Verhandlung und weniger Arroganz vielleicht und mehr Politesse.
Ich wollte nicht den Eindruck geben, dass es eine ganz große Revolution in der Europapolitik der Vereinigten Staaten geben wird.
Das ist sicher ausgeschlossen.
Aber ich glaube, dass die Nuancen auch nicht unwichtig sein werden.
Das Gespräch über die neu-amerikanische Europapolitik führte Ferdinand Hennebichler.
Seit rund zwei Jahrzehnten buhlt die Sowjetunion um die Gunst afrikanischer Staaten und Befreiungsbewegungen.
Ihr Hauptkonkurrent im Kampf um Macht und Einfluss auf dem Schwarzen Kontinent waren dabei bis vor kurzem weniger die Vereinigten Staaten als vielmehr das kommunistische China.
Diesem Umstand verdankt auch jenes geflügelte Wort seine Existenz, das da besagt, für einen jungen afrikanischen Staat, der eben in die Unabhängigkeit entlassen worden ist, gäbe es eigentlich nur zwei Wege.
Den einen in Richtung Moskau, den anderen in Richtung Peking.
Nun, der Grund für diese Entwicklung ist am Anfang der Dekolonisierungsepoche, zu Beginn der 60er Jahre, wohl darin zu finden, dass die westlichen Staaten mit der Aufgabe ihrer alten Kolonialpolitik
und mit der Bewältigung der daraus entstehenden Probleme zu sehr beschäftigt waren und dass sie daher dem aufkommenden Neokolonialismus aus dem Osten kaum wirkungsvoll entgegengetreten sind.
Gewisse Einflussbereiche waren ihnen sicher und damit gab man sich in Washington, Paris und London zufrieden.
Erst in jüngster Zeit wurde man sich der sowjetischen Herausforderung in Afrika angesichts handfester militärischer und politischer Erfolge bewusst.
Zwei Reizworte in diesem Zusammenhang Angola und Mosambik.
Und nun deuten alle Anzeichen darauf hin, dass Moskau auch in den Unruheherden Saire und Äthiopien mitmischen will.
Verschiedene Äußerungen der Kreml-Gewaltigen und der Besuch des äthiopischen Staatschefs Oberstleutnant Mangistu Haile Mariam in Moskau dienen hierfür als Indiz.
Erhard Hutter berichtet aus der sowjetischen Hauptstadt.
3, 2, 1.
Der Besuch des äthiopischen Staatschefs Mangistu in der sowjetischen Hauptstadt Mitte Mai
gibt dem Kreml Gelegenheit, sich mehr als bisher aktiv in den Konflikt des Landes einzuschalten und seine Interessen wahrzunehmen.
Freilich ist besondere Eile nicht geboten.
Mengistu ist es selbst, der bisher intensivere Kontakte mit den Ländern des Ostblocks gesucht hat.
Auf seiner Wunschliste stehen vor allem sowjetische Waffenlieferungen.
Er hofft, dass Moskau ihm jene Lücken in der militärischen Ausrüstung schließt, die durch den provozierten Abzug der Amerikaner offengelassen wurden.
Die bisherigen Waffenlieferungen Moskaus Anatis Abeba sind spärlich und im Vergleich zu den sowjetischen Arsenaln in Nachbarstaaten nicht der Rede wert.
Moskaus Zurückhaltung im Waffengeschäft ist verständlich, da immerhin die Gefahr besteht, dass Waffen sowjetischer Herkunft in dem Territorialstreit mit Somalia im Süden Äthiopiens eingesetzt werden.
Somalia ist aber ein Staat mit sogenannter sozialistischer Orientierung, also verbündeter Moskaus.
Der Kreml ist weit davon entfernt, gesicherte Stützpunkte in Afrika zu gefährden, indem einem vorläufig noch unsicheren Regime in der Region Unterstützung gewährt wird.
In Somalia hat die Sowjetunion aber Raketen, Marine und andere Militärstützpunkte errichtet.
Im Kampf der provisorischen Militärregierung in Addis Ababa mit den Guerillas in Eritrea steht Moskau freilich völlig auf Seiten Mengistus.
Die Sezessionsoffensive in Eritrea ist laut Pravda ein Aufbäumen der internationalen Konterrevolution.
Aber, so die Parteizeitung, das Volk Äthiopiens ist bereit, die Einheit des Landes aufrecht zu erhalten und ihre revolutionären Ziele gegenüber der internationalen Reaktion
und den imperialistischen Mächten weiter durchzusetzen.
Die Maifeiern in Ägypten und Libyen bzw.
die Reden von Sadat und Gaddafi liefern Moskau den Anlass, zu den Unruhen im Nahost bzw.
zum Konflikt in Sair Stellung zu beziehen.
Sadat wird besonders übel genommen, dass er die Sowjetunion beschuldigt hat im Sair-Konflikt
ihre Hand im Spiel zu haben.
Dieser Vorwurf wird von der Sowjetunion seit Ausbruch des Konflikts schärfstens zurückgewiesen.
Die sowjetischen Medien haben eine schwere Protestsalbe gegen Sadat losgelassen, da er versprochen hat, ägyptische Kampfflieger zur Unterstützung der Regierung Mobutu gegen die Rebellen einzusetzen.
Das ist nach sowjetischer Darstellung eine Eskalation der Einmischung Sadats in die inneren Angelegenheiten von Sair.
Qaddafis' schwere Angriffe gegen Ägypten finden die völlige Unterstützung Moskaus.
Der libysche Staatschef ist schließlich einer der festen Anhaltspunkte Moskaus im Nahostkonflikt, obwohl der Kreml durch die eigenwillige und radikale Politik Qaddafis nicht selten in Schwierigkeiten gerät.
Cairo ist nach den sowjetischen Vorwürfen dabei, aus der arabischen Phalanx auszuscheren und die Sache der Araber zu gefährden.
Sadat wird die Schuld zugeschoben.
dass der Mittelostkonflikt noch keiner Lösung, zumindest keiner, wie Moskau sie vorschwebt, näher gekommen ist.
Danke, Herr Tutta, für diesen Direktbericht aus Moskau.
Es ist jetzt 12.38 Uhr.
Die Diskussion um ein neues Parteiprogramm der SPÖ läuft innerhalb der Regierungspartei auf Hochtouren.
Dabei wurden bereits von verschiedenen Seiten neue Ideen zu diesem Programm und auch zu grundsätzlichen Fragen geäußert.
Vizekanzlerfinanzminister Hannes Anrosch hat sich beispielsweise für eine Neuordnung der Freizeit und für eine bessere Auslastung staatlicher Einrichtungen ausgesprochen.
Professor Egon Matzner, er ist mit der Ausarbeitung neuer Grundsätze für das Parteiprogramm betraut, tritt für eine Neuverteilung der Aufgaben des Staates und der Gebietskörperschaften ein.
Über einige der Vorstellungen des stellvertretenden Parteivorsitzenden der SPÖ und Wiener Bürgermeisters Leopold Kratz zu diesem neuen Programm informiert sich nun Johannes Fischer.
Die bisherige Diskussion zwischen linken Theoretikern und rechten Praktikern innerhalb der Partei lässt bislang eines erkennen.
Ein langsames, vorsichtiges Abgehen vom Primat des Staates, aber auch vom Primat der Partei.
Die Konfrontation der Partei mit der realpolitischen Wirklichkeit moderner, entwickelter Industriestaaten, aber auch die Herausforderung auf neue Probleme wie etwa Energiefragen, Umweltschutz und dergleichen Antworten parat zu haben, haben auch Grundsätze verändert.
Leopold Graz, stellvertretender SPÖ-Parteivorsitzender, ist bislang nicht mit so spektakulären Ideen an die Öffentlichkeit gegangen wie der zweite, immer wieder als Kronprinz titulierte Mann in der Partei, Vizekanzler Hannes Androsch.
Aber auch Graz möchte einiges verändern.
Zunächst und gewissermaßen als Hebel vieler Ideen das Wahlrecht.
Es soll persönlichkeitsbezogener werden.
Die Menschen sollen nicht nur ausschließlich Programme, Parteien, sondern im überschaubaren Bereich zunächst einmal Persönlichkeiten wählen.
Der ganz konkrete Vorschlag des Wiener Bürgermeisters, der auch nach seinen Vorstellungen im neuen Parteiprogramm seinen Platz haben soll.
Im Moment ist derzeit nicht berücksichtigt, nämlich die Tatsache, dass zwar die politische Theorie recht hat, wenn sie sagt, es geht ja nicht um lokale Interessen im Parlament, sondern um die Staatspolitik.
dass aber andererseits eben Menschen gerne durch Menschen vertreten werden, die sie außerdem persönlich kennen wollen und dass daher das Moment des örtlichen Mandatars nicht berücksichtigt ist mit unserem System der Landeslisten.
Ich glaube daher, dass der Vorschlag
einen Bundesproport, wie er derzeit ja annähernd besteht, zu kombinieren mit einer Wahl von persönlichen, von örtlichen Abgeordneten, dass dieses Kombinationssystem Aussichten auf Erfolg hat.
Ebenso wie Vizekanzler Hannes Androsch ist auch der Wiener Bürgermeister für einen behutsamen Rückzug des Staates aus vielen Bereichen.
Dezentralisierung, stärkere Föderalisierung und viel mehr Entscheidungen in vielen kleinen Gruppen ist hier die Leitlinie für Graz.
Ich glaube, dass es im Interesse der Demokratie ist,
Entscheidungen jeweils auf die Ebene zu verlagern, wo sie am besten getroffen werden können und wo der Einzelne sowohl die Probleme sieht, als auch weiß, dass er sie echt mit beeinflussen kann.
Das erscheint mir das Wesentliche.
Man muss dabei natürlich beachten, dass in ganz Österreich das Recht gleich sein muss und die Rechte der Menschen gleich sein müssen.
Also eine Atomisierung
der Bürgerrechte soll dadurch nicht stattfinden.
Die Entscheidungsmöglichkeiten in kleinen und kleinsten Gruppen ist auch die Antwort des Wiener Bürgermeisters auf Bürgerinitiativen, denen er mehr als kritisch gegenübersteht.
Was in sehr vielen Fällen stattfindet, ist eine Umwandlung von, ich möchte sagen, Interessenvertretung, die man bisher durch Anwälte vorgenommen hat, in Unterschriftslisten.
Ich halte es daher für besser, wirklich die Menschen eines Gebietes
dann generell entscheiden zu lassen, als dazu zu kommen, ein freies Spielfeld von selbstorganisierten Bürgerinitiativen zu schaffen, was nämlich zu zwei Konsequenzen führen kann.
Entweder macht es sich der Politiker leicht und sagt, wo ich eine Initiative habe, die etwas nicht will, tue ich einfach nichts.
Das ist dann das Einfachste.
Oder er schiebt die Verantwortung ab, für die er ja sowohl gewählt als auch bei größeren Gemeinschaften bezahlt wird.
Ein Begriff darf in keinem sozialistischen Parteiprogramm fehlen.
Das sozialdemokratische Fundament von der Gleichheit der Menschen, zu dem sich auch Graz uneingeschränkt bekennt, das aber für moderne Gegebenheiten etwas modifiziert wissen will.
Gleichheit heute muss bedeuten,
wenn man will, die Chancengleichheit nicht formell, sondern inhaltlich.
Denn dass die Menschen ungleich sind in den Ambitionen, in der Leistungsbereitschaft, das ist selbstverständlich.
Das wird ein Programm nicht abschaffen können.
Was man postulieren muss nach wie vor und was in Österreich trotz großer Fortschritte nicht hundertprozentig erreicht wurde, ist, dass Elemente, die nichts mit der von Natur gegebenen Ungleichheit hinsichtlich krönenden Leistungswillen zu tun haben, die persönlichen Lebensumstände oder die Chancen eines Menschen im Leben beeinflussen können.
Kritische Stimmen aus dem SPÖ-Lager, wie etwa die des Salzburger Politprofessors Norbert Leser, der gemeint hatte, ein neues Programm wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht notwendig, weil das alte noch nicht erfüllt sei, will Graz nicht gelten lassen.
Das Parteiprogramm der SPÖ, so Graz, habe sich vor allem im operativen Teil auf neue Gegebenheiten und neue Herausforderungen einzustellen.
Das war ein Beitrag von Johannes Fischer.
Nach einer Reise durch die Vereinigten Staaten von Amerika gab heute Mittag Finanzminister Hannes Androsch in Wien eine Pressekonferenz.
Auf dieser Pressekonferenz nahm er zu Weltwirtschaftsfragen, aber auch zu aktuellen steuerpolitischen Fragen Stellung.
Hans Adler berichtet.
Der Besuch des österreichischen Finanzministers in den USA galt einer Sitzung des Weltwährungsfonds und der Weltbank jenen Gremien, die in den vergangenen Jahren immer mehr zum Geldgeber in letzter Minute für Wirtschaftskrisen starten wurden.
Ziel der jetzigen Gespräche in der Weltbank ist daher,
eine Aufstockung ihrer Geldbestände auf 16 Milliarden Dollar, also 272 Milliarden Schilling.
Zahlen sollen davon die eine Hälfte die OPEC-Staaten und die andere die Industrienationen.
Dieses Geld ist letztlich die Voraussetzung dafür, dass die Entwicklungsländer in der internationalen Rohstoffkonferenz verhandlungsbereit bleiben.
Ziel dieser Konferenz wieder, für die Entwicklungsländer mehr und vor allem sicheres Geld aus dem Verkauf ihrer Rohstoffe und für die Industrienationen ebenso sichere Rohstofflieferungen.
Funktioniert dieses System nicht, meinte Androsch heute, dann wäre die Folge, dass jene Industriestaaten, die zu den größten
Grundstofflieferanten am Weltmarkt zählen, die Vereinigten Staaten, Kanada, Sowjetunion, Australien, Südafrika, dass die die Hauptnutznisse wären und dass die Gefahr besteht, etwas aufzubauen, zu dem im Vergleich der Agrarmarkt der europäischen Gemeinschaften geradezu eine
eine biedermeierische Finanzierungsveranstaltung darstellt.
Insgesamt sind die Vorzeichen für konstruktive Arbeit günstig.
Die wirtschaftliche Situation entspannt sich weltweit.
Und zwar deswegen, weil die drei größten Industriestaaten, die Vereinigten Staaten, die Bundesrepublik und Japan, die immerhin 60 Prozent des Welthandels bestreiten,
mehr oder weniger, ihre Wachstumsziele in der Größenordnung von 5 bis 6 Prozent heuer erreichen werden und das bedeutet jedenfalls in diesen großen Ländern eine Fortsetzung der konjunkturellen Erholung, die natürlich, wenn man das Volumen 60 Prozent nimmt, auf die gesamte Weltwirtschaft und damit auf
die anderen Industriestaaten weiter wirkt, wobei es in den einzelnen Industriestaaten durchaus zusätzliche Probleme in unterschiedlichem Ausmaß geben kann.
Und daraus ergibt sich für Österreich folgende Konsequenz.
Und sicherlich die, dass ohne einen Boom auszulösen auch bei uns sich die konjunkturelle Erholung fortsetzen wird.
Der Arbeitsmarkt
Ich steige zunächst einmal ganz sicher darauf hin.
Auch im April ist die Zahl der Arbeitslosen weiter zurückgegangen und schon in diesem
im Monat wahrscheinlich die Arbeitslosenrate unter zwei Prozent gefallen.
Genaue Zahlen werden erst für ganz Österreich morgen vorliegen und die Zahl der Beschäftigten hat neuerlich zugenommen, was so ein neues Rekordniveau bedeutet.
Nun ist ganz klar, wenn ich wirtschaftliche Aktivitäten sinnvoll erscheinen lasse, wird niemand zusätzliche Arbeitskräfte
Probleme nach wie vor, die Inflationsrate, die passive Zahlungsbilanz und die schwache Handelsbilanz.
Und last but not least, zur Frage der Nachfolge auf dem Sessel des Nationalbankpräsidenten, derzeit besetzt von Dr. Hans Kloss, verkannt im nächsten Jahr.
Frage, was sagt Androsch zum Kandidaten Dr. Korin, Finanzminister Außerdienst und jetziger Finanzsprecher der ÖVP?
nicht beantworten, weil die Frage gar nicht entscheidungsreif ist.
Es ist ein gutes Dreivierteljahr noch bis überhaupt ein solcher Zeitpunkt gegeben ist und dann wird im Schoße der Regierung eine sachgerechte und zweckmäßige
Lösung zu finden sein und darüber zu entscheiden sein.
Ich stehe aber nicht daran zu sagen, dass ich schon bei früher Gelegenheit zum Ausdruck gebracht habe, dass ich Herrn Prof. Korin für einen durchaus dafür qualifizierten Kandidaten halte.
Ad Personam.
Soweit mein Bericht aus dem Finanzministerium und ich gebe zurück zum Funkhaus.
Reporter war Hans Adler und nun vier Minuten nach dreiviertel eins zum Kulturteil im mittagsjournal.
Beim steirischen Herbst 1976 wurden in einer Ausstellung, die auch in Innsbruck und Wien gezeigt wurde, Fotoarbeiten englischer Künstler vorgestellt.
Heute wird nun in der Wiener Secession eine weitere Ausstellung eröffnet, die der zeitgenössischen britischen Kunst gewidmet ist.
Die Ausstellung umfasst Werke acht international anerkannter britischer Künstler, darunter Bridget Riley, Richard Smith, Kenneth Martin, Mark Boyle und Bernard Cohen.
Die Einführung zur Ausstellung in der Secession gibt der bekannte englische Kritiker Norbert Linden, der in den nächsten Tagen in verschiedenen österreichischen Städten Vorträge über zeitgenössische britische Kunst halten wird.
Mit Professor Norbert Linden sprach Heidi Grundmann.
Herr Professor Linden, bei der Biennale im vergangenen Jahr in Venedig, wenn es da noch Preise gegeben hätte, hätte der britische Pavillon mit Richard Long sicher einen Hauptpreis gewonnen.
Trotzdem muss man jetzt die Frage stellen, wie britisch ist die britische Kunst?
Ich finde die britische Kunst sehr britisch, vielleicht kann man auch sagen sehr englisch.
Sie geht nicht gern ins ganz Extreme.
Sie hat ein Gefühl für Licht und für Landschaft, für Flüssigkeit und Durchsichtigkeit.
Die kommt immer wieder heraus, ob die Kunst abstrakt ist oder figürlich oder sowieso.
Sie glauben also an nationale Eigenheiten in der Kunst?
Ich weiß nicht, was national bedeutet.
Rasse ist es nicht.
Es ist eine Frage von Gewohnheit.
vom Licht des Landes.
Jedes Land hat seine eigene Sprachart und auch seine eigene Kunstweise.
Obwohl ja heute die Kommunikation auch auf dem Gebiet der Kunst sehr international geworden ist und ja auch britische Künstler sehr viel gelernt haben und sehr beeinflusst worden sind durch Dinge, die zum Beispiel in Amerika passiert sind.
Ja, trotzdem.
Und das ist dann sehr interessant, wenn man
englische Kunst nach Amerika nimmt oder nach Österreich nimmt, dann sieht sie bestimmt ein bisschen anders aus.
Die Ausstellung, die jetzt in Wien und dann in Innsbruck gezeigt wird, trägt den Titel zeitgenössische britische Kunst.
Es handelt sich aber um eine Ausstellung, die sich auf Malerei konzentriert.
Ja, beinahe.
Das ist richtig.
Ein Plastiker ist dabei, der aber nicht ganz Plastik liefert.
Und auch die Gemälde sind nicht ganz als Gemälde gemeint.
Und so haben wir auch die Auswahl gemacht.
Das sind acht Künstler, die alle irgendwie am Rande ihrer Kunst arbeiten.
Dass eine Bilder malt, aber mit Nummern spielt, mit Zahlen spielt.
Dass ein anderer sich Regeln macht, so wie mit einem Spiel auf dem Tisch sich Regeln macht und dann aus den Regeln Bilder macht.
Dass ein anderer
ein Stück der Welt einfach nimmt und daraus ein Bild macht, aber dieses Stück, diese Flecken durch Zufall wählt und auch große Schwierigkeiten hat, diese Flecken zu erobern und daraus Bilder zu machen.
Drei der Künstler, die jetzt vertreten sind in dieser Ausstellung, hat man 1969 in einer Ausstellung kennengelernt im Museum des 20.
Jahrhunderts.
Das sind Bridget Riley, Richard Smith und Cohn.
In dieser Ausstellung sind da Gruppen von Arbeiten, Serien, die einen eigenen Sinn haben.
Zum Beispiel die Werke von Bridget Riley, die jetzt heute in der Ausstellung sind.
Und Bridget Riley ist vielleicht die weltberühmste von diesen Künstlern.
Die sind alle auf denselben Farbenakkord konzentriert.
Und das soll man wissen, denn die Bilder sehen alle ganz anders aus.
Und das ist etwas ganz Neues, dass sich so ein Programm auf besondere Farben fundiert.
Richard Smith hat sich auch konsequent weiterentwickelt.
Richard Smith, so wie ich es sagte, am Rande seiner Kunst ist er jetzt beinahe Plastiker geworden.
Er baut dreidimensionale Sachen, die hängen im Raum oder gegen die Wand, fliegen beinahe durch das Zimmer, sind voll von Farbe und auch eine schöne Fläche.
haben schöne Details, aber das ist schon einen ganzen Schritt weg von der normalen Malerei.
Sie werden Vorträge halten über die britische Kunst heute.
Werden Sie sich da auf ein bestimmtes Gebiet konzentrieren oder auch zum Beispiel die vielen Richtungen, die in der Fotografieausstellung im vergangenen Jahr in Österreich vorgestellt wurden, auch die einbeziehen in Ihre Erläuterungen?
Ich würde kaum von der Fotografie sprechen, gerade weil sie letztes Jahr hier war, aber sonst
möchte ich gerne diese acht Künstler in einem weiteren Zuhang beschreiben.
Mit Professor Norbert Linden sprach Heidi Grundmann.
Gestern Abend wurde im Nationalen Institut für Architektur im Palazzo Taverna in Rom eine Ausstellung eröffnet, die dem Werk des bekannten österreichischen Architekten Professor Gustav Peichl gewidmet ist.
Dabei wird auch eine Auswahl der Karikaturen, die Peichl unter dem Namen Ironimus zeichnet, gezeigt.
Aus Rom berichtet Alfons Dalma.
Die gestern Abend eröffnete Ausstellung des Wiener Architekten Gustav Peichl war innerhalb von drei Wochen das zweite österreichische Kulturereignis von Rom.
Am Vortag schloss die große und einem breitere Öffentlichkeit gewidmete Ausstellung Vienna Aroma, die einen außerordentlichen Publikumserfolg, man schätzt den Besuch auf über 200.000 Personen, zu verzeichnen hatte.
Schon die Eröffnungsveranstaltung der Peichl-Ausstellung zeigte die Wirkung dieses zweiten österreichischen Kulturereignisses im engeren Kreis der römischen Kulturwelt, insbesondere der in dieser Stadt großen und bedeutenden Architektengemeinde.
Der Professor der Wiener Akademie der Bildenden Künste war vom hiesigen Nationalinstitut für Architektur eingeladen worden, das die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Kulturinstitut von Rom organisiert hat.
Dieser im traditionsreichen Palazzo Taverna Orsini am Monte Giordano im Altstadtbereich nahe dem Tiber.
Untergebrachter Verein wird geleitet von den namhaftesten Architekten Italiens, die zusammen mit dem Wiener Gast im Anschluss an den Eröffnungsakt eine lebhafte Diskussion am runden Tisch vor einem großen Auditorium aus Architekten, Politikern, Diplomaten, Fachschriftstellern und Studenten abführten.
Während die Ausstellung selbst sowohl die richteten Werke und die Ideenentwürfe des Architekten Peichl als auch seine Ironimus-Karikaturen zeigt, präsentierte das Mitglied des österreichischen Kunstsenats in seinem Einführungsvortrag in Wort und Bild nicht nur das eigene Opus, sondern auch die preisgekrönten Werke der österreichischen Kollegen seiner Generation.
Paolo Portughesi und Aldo Lorsirossi
zwei italienische Architekten von internationaler Bedeutung und von solid etabliertem Weltruf, regte das zu einer lebhaften Diskussion mit Peichl an.
Portugesi ist der Apostel des stark individuellen Ausdrucks in Grundrissen und Fassaden von absoluter formaler Eigenwilligkeit, sonst aber auch ein besonderer Kenner der Wiener Architektur der Jugendstilzeit, der demnächst ein Buch über Josef Hoffmann in Druck geben wird.
Rossi ist dagegen der Euklides der modernen Architektur im strengen, aber in unermessliche Vielfalt von Kombinationen gesteigerten Stil rein geometrischer Formen.
Der eine fand Peikels Entwürfe zur Revitalisierung und Gestaltung der Freyung und des Verstorppalais in Wien oder des Stucki-Mühlen-Komplexes in Venedig beispielhaft, während der andere die Rundfunkbauten für die Länderstudios
als Modellarchitektur analysierte.
Der jeweils intellektualistisch einseitigen Architekturphilosophie dieser bedeutenden Gesprächspartner setzte der Meisterschulleiter an der Wiener Akademie seinen humanistisch bedingten Pragmatismus entgegen.
Anlässlich der Eröffnung der Peichl-Ausstellung in Rom wurden auch die Zusammenarbeit und der Leistungsaustausch
zwischen der römischen Fakultät der Architektur und der österreichischen Akademie der Bildenden Künste vereinbart.
Schon im kommenden Juni wird Paolo Portughesi in Wien eine Gastvorlesung halten können.
Nach diesem Kulturbericht aus der ewigen Stadt schließen wir nun das Mittagsjournal zweieinhalb Minuten vor 13 Uhr mit Kurzmeldungen.
Bundesrepublik Deutschland.
Wie ein Sprecher des Innenministeriums für Baden-Württemberg bekannt gegeben hat, ist es der Polizei anscheinend gelungen, die wegen des Mordes am Bundesgeneralanwalt Buback gesuchten Anarchisten Knut Volkertz und Juliana Plambeck festzunehmen.
Die Verhaftung wurde in Konstanz am Bodensee durchgeführt.
Nach Angaben des Sprechers wird derzeit die Identität der beiden Festgenommenen überprüft.
Österreich.
Wesentlichstes Thema der traditionellen improvisierten Pressekonferenz nach dem Ministerrat war heute die bevorstehende Reisebundeskanzler Kreiskis in den Nahen Osten.
Kreiski hob vor allem die wirtschaftliche Bedeutung seiner Gespräche in der syrischen Hauptstadt Damaskus hervor.
Der Kanzler betonte, er werde ausschließlich über den Export von Anlagen und Fahrzeugen mit den syrischen Wirtschaftsexperten reden.
Ein angeblich geplanter Export von österreichischen Gewehren werde nicht erörtert werden.
Dem Export von Anlagen und Fahrzeugen habe übrigens auch die Opposition bereits zugestimmt.
Nordirland.
Nach vorliegenden Meldungen ist es der von den Militanten Protestanten um Mitternacht ausgerufene Generalstreik in fast allen Teilen der Provinz Alster unbeachtet geblieben.
Fast alle Arbeitnehmer erschienen an ihren Arbeitsplätzen.
Die Belieferung der Lebensmittelgeschäfte mit Nahrungsmitteln schien normal.
europäische Gemeinschaften.
Die Außenminister der neun Mitgliedsländer des gemeinsamen Marktes haben in einer Sitzung in Brüssel eine Sonderaktion zugunsten der ärmsten Entwicklungsländer beschlossen.
Um den sogenannten Nord-Süd-Dialog auf eine bessere Basis zu stellen, soll für diese Staaten eine Milliarde Dollar zur Verfügung gestellt werden.
USA.
Wie aus einem Bericht des Rechnungshofes in Washington hervorgeht, sind aus zivilen amerikanischen Kernkraftwerken tausende Kilo angereicherten Urans und Plutoniums verschwunden.
Bisher ist nicht bestätigt worden, dass das Material von ausländischen Dieben entwendet oder nach Israel exportiert wurde.
Mit dieser Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen und Journalbeiträge ist das Mittagjournal beendet.
Die Journalredaktion meldet sich wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal.
Edgar Sterbens verabschiedet sich im Namen von Redaktion und Technik.