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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagsschönal begrüßt Sie Werner Löw.
Das Schönal heute rannt voll eigentlich mit Themen aus dem Bereich Wirtschaftspolitik und Wirtschaft.
Da gibt es zum Beispiel den Bericht über das zweite Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Verbesserung der Situation in der Bauwirtschaft.
Bautenminister Sekanina präsentiert es heute.
Erste Reaktionen der Bauwirtschaft dazu übrigens sinngemäß.
Neue Maßnahmen, gut und schön.
Aber die rascheste Hilfe wäre wohl die sofortige Bezahlung der bereits jetzt bestehenden Schulden des Auftraggebers Staat an die Bauwirtschaft.
Und damit könnten bestehende Projekte fortgeführt werden.
Die österreichische Energieverwertungsagentur mit der schönen Abkürzung EVA legt jetzt ihren ersten Bericht vor.
Er bringt einen europaweiten Vergleich der Preise für Mineralölprodukte und das Hauptergebnis, das interessanteste vielleicht, Ofenheizöl ist in Österreich zu teuer.
Der österreichische Konsum, die österreichische Konsumgenossenschaft, braucht offenbar mehr Eigenkapital.
Der Weg, den die Genossenschaft dafür gehen will, ist eine Verdopplung der Geschäftsanteile der Genossenschafter.
Die rund 800.000 Mitglieder sollen oder müssen also ihre Einlage von 1.000 auf 2.000 Schilling erhöhen.
Um das Thema Wirtschaft geht es auch in unserer Inlands-Presse-Schau.
Hauptthema die derzeitige hohe Arbeitslosenrate in Österreich und die gestrigen Stellungnahmen von ÖGB-Präsident Peña dazu und seine Prognosen für das Jahr 1982.
Aus dem Ausland schließlich zwei Beitragsthemen.
Die bisher härtesten Kriegsrechtsurteile gegen Streikführer in Polen und eine Bilanz des USA-Besuchs des ägyptischen Staatschefs Mubarak.
Die Kulturredaktion schließlich hat eine ausführliche Vorschau auf die Premiere von Verdi's Macbeth an der Wiener Staatsoper vorbereitet.
Und schon jetzt mit mir im Studio sitzt Herr Dr. Hauleitner von der Hohen Warte.
Guten Tag Herr Doktor.
Er wird uns eine ausführliche Vorschau aufs Wochenendwetter geben.
Kurz vorweg in einem Satz.
Wie wird's?
Es wird nicht mehr so schön sein wie an den letzten Tagen, aber auch keine markante Wetterverschlechterung.
Dankeschön.
Erster Programmpunkt aber wie immer.
Die Nachrichten zusammengestellt hat sie Helmut Koller als der verantwortliche Nachrichtenredakteur.
Gelesen werden die Meldungen von Wilfried Schierlbauer.
Österreich.
Die Erhebungen zur Klärung des Sprengstoffattentates von gestern Abend auf die Wohnung des Oberrabbiners Akiba Eisenberg in der Wiener Innenstadt scheinen noch keinen Hinweis auf einen Täter gebracht zu haben.
Bei dem Attentat wurde niemand verletzt.
Eisenberg befand sich zur Zeit des Anschlages nicht in seiner Wohnung.
Der Sprengkörper bestand aus einem Metallrohr, das vermutlich mit Schwarzpulver gefüllt und mit einer Zündschnur versehen war.
Durch die Detonation wurde die Tür zur Wohnung Eisenbergs aus den Angeln gehoben und der Türstock beschädigt.
Zwei Fenster zerbarsten.
Seit dem Anschlag auf die Wiener Synagoge am 29.
August vergangenen Jahres sind bei der Polizei wiederholt Attentatsdrohungen gegen jüdische Einrichtungen eingegangen.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes ist der Index der Großhandelspreise im Jänner gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 6,2 Prozent gestiegen.
Gegenüber Dezember 1981 betrug die Steigerungsrate 0,9 Prozent.
Im Jahresvergleich wurden Preiserhöhungen besonders bei den Gruppen Heute, Felle und Leder, Eisen und Stahl, Mineralölerzeugnisse, Flachglas, Baumaterialien sowie Papier- und Bürowaren festgestellt.
USA.
Der sowjetische Militärattaché in Washington ist zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen worden.
Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, die Tätigkeiten des sowjetischen Generals seien nicht mit dem Status eines Diplomaten vereinbar gewesen.
Im Allgemeinen wird mit dieser Formulierung Spionagetätigkeit angedeutet.
Der Militärattaché hat die Vereinigten Staaten bereits verlassen.
Nach einem Bericht der amerikanischen Fernsehstation NBC hatte der Diplomat belastende Dokumente bei sich, als er am vergangenen Wochenende nach einer Autoverfolgungsjagd im Raum Washington von der Polizei gestellt wurde.
Norwegen Nach Mitteilung des Außenministeriums in Oslo hat auch die norwegische Regierung zwei Angehörige der sowjetischen Handelsmission wegen Versuch der Industrie-Spionage zum Verlassen des Landes aufgefördert.
Die Zeitung Afton Posten berichtet dazu, die beiden Sowjetbürger wollten Angestellte von Firmen, in denen Teile für das amerikanische Kampfflugzeug F-16 hergestellt werden, zur Weitergabe von Daten veranlassen.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundeskanzler Schmidt wird am Nachmittag im Bundestag in Bonn die Vertrauensfrage stellen.
Vorher will der Kanzler in einer Erklärung vor den Abgeordneten erläutern, was ihn bewogen hat, als zweiter Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine Vertrauensabstimmung zu beantragen.
Nach Ansicht politischer Beobachter will Schmidt mit diesem Schritt die Geschlossenheit der sozialliberalen Regierungskoalition im Zusammenhang mit dem von der deutschen Regierung beschlossenen Beschäftigungsprogramm unterstreichen.
Die Abgeordneten der beiden Regierungsparteien SPD und FDP haben angekündigt, sie wollten Schmidt das Vertrauen aussprechen.
Polen.
Aus den Städten Danzig und Katowice werden neuerlich Verurteilungen nach dem Kriegsrecht gemeldet.
Nur fünf Tage nach den schweren Unruhen in Danzig sind gestern mehr als hundert der meist jugendlichen Demonstranten in Schnellverfahren zu Strafen zwischen einem und drei Monaten Arrest verurteilt worden.
Ein Militärgericht in Katowice verhängte gegen neun Bergleute Haftstrafen zwischen drei und sieben Jahren.
Den Bergmännern wurde vorgeworfen, am Streik in der Kohlengrube Sjemowit vor den Weihnachtsfeiertagen maßgeblich beteiligt gewesen zu sein.
Frankreich.
Nach Angaben des polnischen Außenministers Czirek sollen fast alle der seit dem 13.
Dezember geltenden Kriegsrechtsmaßnahmen in Polen bis Ende Februar wieder aufgehoben werden.
Bei einem Besuch in Paris sagte der Minister vor Journalisten, an eine völlige Aufhebung des Kriegsrechts sei jedoch nicht gedacht.
Czirek kritisierte neuerlich die, wie er sagte, Einmischung gewisser Länder in die inneren Angelegenheiten Polens.
Dagegen bezeichnete der polnische Außenminister den Besuch des Primas von Polen Erzbischof Klemp im Vatikan als positiv.
USA Der ägyptische Staatspräsident Mubarak beendet heute seinen viertägigen Aufenthalt in Washington.
Bei Unterredungen mit Präsident Reagan und Finanzminister Reagan wurde Mubarak für heute neuerlich amerikanische Wirtschaftshilfe in Höhe von einer Milliarde Dollar zugesichert.
Dem Vernehmen nach soll der ägyptische Präsident von den USA mehr Verfügungsgewalt über die Hilfsgelder verlangt haben.
Noch keine Einigung wurde bisher über die amerikanische Militärhilfe an Ägypten erzielt, die derzeit einen Umfang von 900 Millionen Dollar pro Jahr hat und nach ägyptischen Vorstellungen verstärkt werden sollte.
Verteidigungsminister Weinberger hat heute eine neuntägige Reise in den Nahen Osten angetreten.
Er wird dabei Saudi-Arabien, Jordanien und das Sultanat Oman besuchen.
Im Mittelpunkt der Unterredungen in Riyadh und Amman dürfte die von der amerikanischen Regierung angestrebte engere Zusammenarbeit mit den provestlichen Staaten der Region stehen.
Vereinte Nationen.
Die UNOVOL-Versammlung in New York stimmt heute in einer Sondersitzung über einen Antrag mehrerer Staaten ab, Israel wegen der Annexion der syrischen Golan-Höhen im vergangenen Dezember mit Sanktionen zu bestrafen.
Der Resolutionsvorschlag wurde von Syrien und weiteren 38 arabischen und blockfreien Ländern eingebracht.
In dem Entwurf heißt es, Israel sei kein friedliebender UNO-Mitgliedsstaat, jede Lieferung von Waffen und sonstige Militärhilfe an Israel müsse ebenso eingestellt werden wie die wirtschaftliche, finanzielle und technische Zusammenarbeit mit dem jüdischen Staat.
Die Resolution, die der Förderung nach einem UNO-Ausschluss Israels gleichkommt, kann auf die Zustimmung von mehr als 100 Mitgliedsländern rechnen.
China.
In der kommunistischen Partei Chinas steht offenbar eine umfangreiche Säuberungswelle bevor.
Wie die Parteizeitung Rote Fahne in ihrer jüngsten Ausgabe meldet, soll gegen Anhänger der sogenannten Viererbande und Parteimitglieder, die den gegenwärtigen politischen Kurs in Peking bekämpfen, entschlossen und ohne Nachsicht vorgegangen werden.
Die Betreffenden sollen aus der Partei ausgeschlossen und von ihren Posten abgesetzt werden.
Nach Ansicht der Parteizeitung droht der KP China sein Chaos, wenn nicht energisch genug vorgegangen wird.
Großbritannien Das britische Luftfahrtunternehmen Laker Airways hat heute den Konkurs angemeldet.
Das Unternehmen war durch den Preiskrieg auf der Transatlantikroute im vergangenen Jahr defizitär geworden.
Laker Airways hatte Flüge über den Atlantik zu besonders niedrigen Preisen angeboten.
Österreich
Der Verein für Konsumenteninformation weist in einer Aussendung darauf hin, dass Benützer von sogenannten Bankomatkarten das volle Risiko bei Verlust, Missbrauch oder Verfälschungen tragen.
Der Bankkunde ist in derartigen Fällen rechtlich gesehen immer auf das Wohlwollen des jeweiligen Kreditinstitutes angewiesen.
Während die Sparkassen einen gemeinsamen Fonds haben, aus dem im Schadensfall ein Kunde nach Überprüfung durch eine Kommission entschädigt werden kann,
regeln einige Banken Schadensfälle im Kulanzweg, andere Kreditinstitute bürgen dem Kunden bei Verlust und Diebstahl das gesamte Risiko auf.
Die Konsumentenschützer weisen darauf hin, dass es für Bankomatbenützer zurzeit keine Möglichkeit gebe, Buchungen nachzuweisen.
Abhebungen von Bankomaten sollten nach Ansicht des Vereins für Konsumenteninformation künftig sofort durch schriftliche Belege bestätigt werden.
Soweit also die Nachrichten in diesem Mittagsjournal.
Zu ergänzen vielleicht noch eine Meldung aus dem Bereich Sport.
Da findet ja derzeit in Schladming die Kombinationsabfahrt der Herren statt bei der Weltmeisterschaft und wir hoffen also in diesem Journal vielleicht noch doch eine gute Medaillenachricht für Österreich bringen zu können.
Zunächst aber zu unserer angekündigten Vorschau auf das Wochenendwetter.
Mit mir wie gesagt Dr. Hauleitner von der Hohen Warte im Studio.
Die vergangene Woche war ja vielleicht nicht hier immer für uns in Wien, aber für Österreich.
Auch die Bilder aus Schladming haben es uns immer wieder gezeigt.
Doch eine prachtvolle Winterwetterwoche.
Wird es am Wochenende so bleiben, wird es schlechter.
Obwohl der Hochdruckeinfluss im Alpenraum vorübergehend geringer wird, erwarte ich doch für das kommende Wochenende überwiegend störungsfreies, das heißt also weitgehend niederschlagsfreies Wetter.
Eine heute über den britischen Inseln liegende Störung wird sich bis morgen bis zu den Alpen verlagern.
Ihre Wirksamkeit wird jedoch durch den bei uns herrschenden Hochdruckeinfluss stark abgeschwägt.
Sie wird vor allem den Westen und die Alpen-Nordseite mit Wolkenfeldern streifen, der Süden und Osten werden jedoch wetterbegünstigt sein.
Nachfolgender Druckanstieg wird aber schon am Sonntag zur Wiederherstellung der Schönwetterlage führen.
Morgen erwarte ich also für den Westen und für die Alpen-Nordseite häufig starke Bewölkung, aber kaum Niederschläge.
Im Osten mitunter Durchzug von Wolkenfeldern, im Süden würde ich weiterhin störungsfreies Wetter erwarten.
Für Sonntag rechne ich damit allgemein wieder Wolkenarmen, also mit sonnigem Wetter.
Die Frühtemperaturen werden im Süden weiterhin sehr tief, etwa bei minus 16 bis minus 8 Grad, sonst etwa bei minus 5 bis plus 2 Grad liegen.
Die Tageshöchstwerte werden sich bei minus 4 bis plus 2 Grad im Süden sonst etwa zwischen 0 und plus 6 Grad bewegen.
Also doch auch weiterhin tiefere Temperaturen als vorher, als früher.
Frage, wird sich das auf die Lawinengefahr auswirken bzw.
wie sieht die Situation aus?
Da sich die Schneedecke aufgrund der Schönwetterlage der letzten Tage ziemlich gefestigt hat, würde ich die Lawinengefahr über das Wochenende als mäßig bezeichnen.
Eine gewisse Vorsicht bei der Routenwahl im unbespurten Gelände ist aber weiterhin angebracht.
Ja, vielen Dank für diesen Lawinenhinweis auch.
Wir haben gerade die Messwerte von 12 Uhr ins Studio hereinbekommen.
Würden Sie uns die bitte vorlesen, Herr Doktor?
Wien, heiter, minus 2 Grad, Nordwind mit 5 Kilometern in der Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos, 0 Grad, Nordwind 10 kmh.
Linz, bedeckt durch Hochnebel, minus 4 Grad.
Ostwind mit 3 km, Salzburg wolkenlos 1°, Südwind mit 10 km, Innsbruck wolkenlos 0°, Westwind mit 3 km.
Bregenz sind die Werte nicht eingelangt, Graz wolkenlos minus 2° Windstille und Klagenfurt wolkenlos minus 1° Windstille.
Vielen Dank, Herr Dr. Halleitner.
Ja, und wir kommen 13 Minuten nach 12 Uhr zu den Beiträgen in diesem Mittagsschanal und beginnen beim Thema 300-Millionen-Schilling-Sonderprogramm für die Bauwirtschaft.
Von den mehr als 150.000 Arbeitslosen in diesem Winter kommen allein 54.000, also mehr als ein Drittel, aus dem Bauhauptgewerbe.
Mehr als ein Drittel der Beschäftigungslosen sind also wie gesagt Bauarbeiter, die gegenwärtig Bezieher der Arbeitslosenunterstützung sind.
Die Bundesregierung hat beim Baugipfel im vergangenen November und auch bei ihrer im Jänner stattgefundenen Regierungsklausur eine Reihe von Maßnahmen zur Ankurbelung der Baukonjunktur vorgeschlagen.
Der Bauwirtschaft kommt als Motor für die gesamte Wirtschaftsentwicklung Österreichs eine besondere Bedeutung zu.
Und deshalb wurde für die Stadterneuerung und Assonierung eine Milliarde Schilling zur Verfügung gestellt.
Ein gleich großer Betrag wurde für Ausbauarbeiten von fremden Verkehrsbetrieben flüssig gemacht.
1982 erhält der Straßenbau zusätzlich eineinhalb Milliarden Schilling.
Und schließlich wurde beschlossen, das umstrittene Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City doch zu errichten.
Darüber hinaus wurde auch ein Wohnbausonderprogramm beschlossen, mit dem Geld für 5000 Miet- und Genossenschaftswohnungen zur Verfügung gestellt werden soll.
Nun haben sich gestern Finanzminister Salcher und Bautenminister Sekanina darauf geeinigt, als zusätzliche Maßnahme 300 Millionen Schilling für die Errichtung von Neubauten, aber besonders für Erhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten bereitzustellen.
Der Bautenminister hat am Vormittag in einer Pressekonferenz zu diesem Programm Stellung genommen und dabei gleichzeitig ein neues Finanzierungsmodell für den Straßenbau in Aussicht gestellt.
Michael Kerbler und Johannes Fischer berichten.
Bautenminister Karl Seckanina konfrontiert mit hohen Arbeitslosenraten in seinem Bereich, will nicht nur 300 zusätzliche Millionen in den Bundeshochbau stecken, sondern schlägt vor allem für den Bundesstraßenbau die Alarmglocken.
Die finanzielle Situation für Österreichs Straßenbau verschlechtert sich nämlich zusehends.
Schuld daran sind indirekt die heimischen Autofahrer und ein von der Energie- und Umweltseite durchaus erfreulicher Aspekt, der gesunkene Benzinverbrauch.
Der Bundesstraßenbau wird zu 85 Prozent aus den Mitteln der Bundesmineralölsteuer finanziert, die Einnahmen sind 1981 relativ stark zurückgegangen.
Der Bautenminister erwartete aus dem Budget mehr als 13,5 Milliarden Schilling.
Tatsächlich eingegangen sind nur rund 13 Milliarden Schilling, also eine halbe Milliarde weniger.
Dieser Rückgang soll zum Teil durch vorgezogene Sonderfinanzierungen aufgefangen werden.
Dieses Geld allein reicht aber nicht aus.
Karl Seckanina will daher rasch die gesamte Finanzierung des Straßenbaus neu konstruieren.
Noch im Februar sollen Verhandlungen über die Gründung einer Finanzierungsgesellschaft beginnen, die dann gewissermaßen als Dachorganisation die Kredite für die einzelnen Bauprojekte aufnehmen soll.
Bis 1990, also innerhalb dieses Jahrzehnts, will der Bautenminister das Grundstraßennetz an Autobahnen und Bundesstraßen fertiggestellt haben.
Das geht nur, indem der Staat noch mehr Schulden macht, wie Sekanina unverblümt erklärte.
Wer die zusätzlichen Schulden allerdings bezahlen soll und wie sie finanziert werden sollen, ist völlig unklar.
Ob diese neue Finanzierungsgesellschaft auch neue Steuern oder Steuererhöhungen bedeutet, darauf wollte sich Minister Karl Segenina heute nicht festlegen.
Ich fühle mich verpflichtet, als Ressortleiter zu sagen, im Jahre 1900,
Im Jahrzehnt 1980 bis 1989 inklusive müssen wir jene Aktivität im Hochbau erzeugen, um sinnvoll voranzukommen und jene Aktivität im Straßenbau.
Und das kostet, genannt von mir, 15 Milliarden plus 11 Milliarden Schilling.
Und ich wende mich an den Finanzminister, um rechtzeitig auf diesen Umstand aufmerksam zu machen.
Und es muss Aufgabe politischer Gremien sein,
in deren Rahmen ich selbstverständlich auch tätig bin, um sich mit dieser Frage zu beschäftigen.
Ihre konkrete Frage konkret beantwortet.
Von mir aus gibt es keine Aktivitäten im Hinblick auf die Steuergesetzgebung, weil das nicht meine Aufgabe ist.
Meine Aufgabe ist, darauf zu drängen, dass man auch derartige Projekte und Vorstellungen, die unbestritten sind, im Hinblick auf ihre Notwendigkeit finanziert werden.
Ich kann natürlich jetzt nicht ausschließen, was in einem Jahrzehnt alles geschehen kann.
Von mir aus wird es keine Aktivität geben.
Die jetzige Konstruktion mit der Bundesmineralölsteuer zeigt sich immer deutlicher, ist eine Konstruktion, die als geeignetes Instrumentarium für die Finanzierung des Bundesstraßenbaus
immer deutlicher an Wertigkeit verliert.
Und wenn ich 0,3% verliere, statt 12,4% Zuwachsrate bei der bundesweiten Mineralölsteuer eben nur eine von um 0,3% reduzierte habe, jetzt eine höhere, dass zwar die Benzinpreise gesenkt wurden, aber bald wieder erhöht werden, wird also diese Frage
aktueller als denn je sein und mit meinen Aktivitäten beim Finanzministerium möchte ich dazu schon zu gesprächsreifen Überlegungen bringen.
Soviel zum Straßenbau.
Im Bundeshochbau werden 300 Millionen Schilling zusätzlich locker gemacht, um der hohen Arbeitslosenrate im Baugewerbe rasch begegnen zu können.
Dazu kommt die heutige Versicherung von Minister Karl Seckanina, dass der Bund noch im Februar oder März seine ausstehenden Schulden bei den einzelnen Firmen rasch und vorzeitig, wie er sagte, zurückzahlen werde.
Ein derartiges Programm war ja bereits beim Baugipfel im vergangenen Jahr beschlossen worden.
Baurat Hans Herbeck, der Sprecher der österreichischen Bauindustrie, reagiert auf diese Ankündigung des Ministers so.
Die Bauwirtschaft begrüßt im derzeitigen katastrophalen Zustand, wie sie sich derzeit befindet, jede Maßnahme, die das Bauvolumen vergrößert.
Nun ist eine Maßnahme von 300 Millionen Schilling gemessen am gesamten Umsatz von 80 Milliarden pro Jahr nicht sehr viel.
Zweitens müsste man berücksichtigen, dass eine Maßnahme dieser Art nicht sofort griffig werden kann, weil ja doch die Objekte ausgeschrieben werden müssen, vorbereitet werden müssen und dann erst in Angriff genommen werden können.
Sicherlich muss man berücksichtigen, wie ich aus der Presse entnommen habe, dass es sich hauptsächlich um Sanierungsarbeiten handelt.
die schneller in Angriff genommen werden können.
Aber trotzdem müssen wir, glaube ich, einige Monate, mindestens, wenn nicht ein halbes Jahr ansetzen, bis dieser Betrag in die Realität umgesetzt werden kann.
So sehr von Seiten der Bauwirtschaft zusätzliche Bundesmittel begrüßt werden, so sehr drängt die Bauwirtschaft auf die volle Erfüllung der Zusagen, die von Seiten der Bundesregierung beim Baugipfel im November gemacht wurden.
In einem Brief, der am Vormittag an Bundeskanzler Kreisky und die beiden Minister Salcher und Sekanina abgeschickt wurde, erinnern die Vertreter der in der FIBÖ zusammengefassten Bauindustrieunternehmungen Österreichs die Regierungsmitglieder daran, dass die Bezahlung ausständiger Rechnungen überfällig ist.
Insgesamt bezifferte man im November die ausständigen und vom Bund anerkannten Rechnungen auf 1,5 Milliarden Schilling.
Von dieser genannten Zahl von 1,5 Milliarden sind schätzungshalber die Hälfte bezahlt, sodass noch immer ein offener Außenstand von 6 bis 700 Millionen vermerkt werden muss.
Der Umstand, dass Rechnungen in diesem Ausmaß noch unbeglichen sind, wird nach Ansicht von Barath-Herbeck zwei Folgen für die Belebung der heimischen Baukonjunktur im Frühjahr haben.
Erstens bezüglich der Unternehmungen.
Es ist ja festzustellen, dass die Bauwirtschaft eine
eine Sparte ist, die kapitalarm ist, sodass sich diese nicht bezahlten Rechnungen zufolge der hohen Zinsenlast sehr stark auf die Ertragslage auswirken.
Und zweitens, dass diese Bauten zum größten Teil eingestellt wurden, weil wenn kein Geld mehr da ist, kann man auch die Bauten nicht weiterführen, weil man muss ja die Löhne und Baustoffe ständig und natürlich prompt bezahlen.
sodass auch die Winterarbeitslosigkeit hier hereinspielt.
Aber was noch wichtiger ist, die Ankurbelung jetzt im März, die ja vorgesehen ist, dürfte auch darunter leiden, dass diese Rechnungen noch immer offen sind.
Übrigens, von Seiten der Bauwirtschaft rechnet man nicht damit, dass der Sockel an beschäftigungslosen Bauarbeitern in diesem Frühjahr merklich größer sein wird als vor einem Jahr.
Durch die konzentrierte Vergabe von Bauprojekten wird besonders ab dem Zeitraum Ende März, Anfang April eine verstärkte Nachfrage nach Arbeitskräften im gesamten Bundesgebiet zu registrieren sein.
Durch die Maßnahmen des Bundes wird es nach Meinung der Bauindustrie dazu kommen, dass das Bauvolumen nicht wie prognostiziert heuer um drei Prozent, sondern nur um ein Prozent schrumpfen wird.
Was insgesamt nicht nur eine Erleichterung der Beschäftigungssituation am Bau selbst bedeutet, sondern auch für die verschiedensten Zulieferfirmen belebende Impulse für die Produktion und daher auch für die Beschäftigung mit sich bringen wird.
Michael Kerbler und Johannes Fischer berichteten von einem zusätzlichen Sonderprogramm der Regierung für die Bauwirtschaft, auch von Gedanken an neue Finanzierungsformen für den Straßenbau.
Und wir bleiben bei dem Thema, das im Hintergrund all dieser Überlegungen ja immer wieder steht, beim Thema Arbeitslosigkeit in Österreich.
Darum geht es nämlich auch in den meisten Pressekommentaren von heute.
Die Auszüge daraus hat Leopold Esterle zusammengestellt.
Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten kommentiert heute die Prognose des ÖGB-Präsidenten,
nach 3,5%iger Arbeitslosenrate fürs heurige Jahr mit den Worten
Nach dieser wohlüberlegten Äußerung Benjas können auch wirtschaftspolitische Schönfärber nicht mehr mit der austro-romantischen Beruhigungsformel – es wird schon nicht so arg werden – die Österreicher in Sicherheit wiegen.
Die Marke von 100.000 Arbeitssuchenden wird für die absehbare Zukunft die Untergrenze bleiben.
Im Jänner hat man 156.000 Arbeitslose gezählt.
Das heißt, dass rund 500.000 Österreicher die Auswirkung der Arbeitslosigkeit direkt oder indirekt spüren.
Ihr Vertrauen in die Wirtschaftspolitik ist gestört, wenn sie es nicht schon verloren haben.
Hunderttausend andere bangen um ihre Arbeitsplätze.
Sie und ihre Familienangehörigen haben Angst, Existenzangst.
Sie wissen, dass die Kündigung, die vor Wochen ihren Arbeitskollegen ausgehändigt wurde, morgen auch sie erreichen könnte.
Autor Gerold Christian ist überdies der Ansicht, dass die Angst vieler Österreicher um ihre wirtschaftliche Zukunft durch die offensichtliche Ratlosigkeit der Verantwortlichen noch geschürt wird.
Wo sind die Konzepte, Vorschläge, Rettungsaktionen für die Wirtschaft?
Was machen die für die Wirtschaft zuständigen Minister Salcher, Staribacher, Sekaniner, Dallinger, Lausecker, Heiden, die Staatssekretäre Nussbaumer und Seidel?
Welche wirtschaftspolitische Aktivitäten koordiniert Bundeskanzler Kreisky?
Und der Leitartikel der Salzburger Nachrichten endet mit
Manche der zuständigen Politiker machen den Eindruck, dass ihnen zwar nicht der Mut fehlt, Maßnahmen zu ergreifen, sondern dass sie nicht wissen, was sie tun sollen.
Dass jetzt guter Rat teuer ist, glaubt auch Josef Nowak in der Tiroler Tageszeitung, wenn er schreibt,
Benja hat jetzt als erster Spitzenpolitiker zugegeben, dass es nicht möglich sein wird, die Arbeitslosenrate im Jahresdurchschnitt bei oder unter drei Prozent zu halten, sondern dass mit einer Steigerung auf dreieinhalb Prozent gerechnet werden muss.
Diese Rate ist im Vergleich zu zahlreichen anderen Industriestaaten immer noch als günstig zu betrachten, signalisiert aber unübersehbar das Ende der Vollbeschäftigung in Österreich.
Nach diesem Zitat aus der Tiroler Tageszeitung ein Blick in die oberösterreichischen Nachrichten, wo Reinhard Hampel den ÖGB-Präsidenten aus dem gestrigen Mittagsjournal wörtlich zitiert und dann so kommentiert.
Wenn es gelingt, die Arbeitslosenrate zwischen 3 und 3,5 Prozent zu halten, ist es ein Erfolg.
So gestern Benja und so heute Hampel.
Es klingt aber auch ungeheuer beruhigend.
Die 3,5 Prozent sind immer noch weniger als die 7 bis 10 Prozent in anderen Staaten.
Vor allem auch jene Österreicher, die nicht wissen, ob und wo sie eine Beschäftigung finden oder um ihre Stelle zittern, muss das ja geradezu wie eine Freudenbotschaft wirken, dass es anderswo noch mehr Leitgenossen gibt.
Reinhard Hampl, Oberösterreichische Nachrichten.
Hans Rauscher im Kurier kommentiert die Problematik und ihr wirtschaftliches Umfeld mit den Worten Miese Stimmung.
Die flaue Konjunkturlage, die bei uns nun schon seit eineinhalb Jahren anhält, wird sich nicht wesentlich verbessern.
Eher ist das Gegenteil möglich.
Die Regierung kämpft dagegen mit allerlei Belebungsprogrammen an.
Muss auch sein.
Aber die Stimmung der Leute wird trotzdem wohl weiter auf vorsichtige Zurückhaltung eingestellt sein.
So wie's war, wird's nimmer, sagte künstlich der Bundeskanzler im kleinen Kreis.
Das Problem könnte sein, dass das schon zu viele Österreicher ebenfalls glauben, meint der Kurier.
Und der Herr Strudel, jener meist melancholisch-philosophierende Kaffeehaus-Tiger mit Dalmatiner-Pinscher und Kleinformat, macht sich heute in der Kronenzeitung folgende Erwartung.
Leopold Esterle hat heute die Auszüge aus den Kommentaren der heutigen Zeitungen für Sie zusammengestellt.
Die Energieverwertungsagentur, die von der Bundesregierung eingerichteten Energiesparberater, wenn man so will, die kommen nun nach mehreren Bestand mit einer größeren Publikation an die Öffentlichkeit.
Der sogenannte EVA-Report Nr.
1 enthält u.a.
einen internationalen Vergleich der Preise für Mineralölprodukte sowie andere kurze Mitteilungen aus dem Gebiet der Energiewirtschaft.
So wird zum Beispiel festgestellt, dass der Stromverbrauch bei den einzelnen Haushaltsgeräten seit 1978 um durchschnittlich 8% gesunken ist.
Die Elektroindustrie hat also seither wesentlich sparsamere Geräte auf den Markt gebracht.
Den größten Fortschritt gab es dabei bei den Warmwasserspeichern.
Hier sank der Stromverbrauch bei den Geräten neuerer Konstruktion um mehr als 17%.
Am wenigsten konnten die Elektroingenieure offenbar bei den Geschirrspülern herausholen.
Da konnten sie den Stromverbrauch
des einzelnen Geräts nur um etwas mehr als 3% senken.
Am aktuellsten aber vielleicht doch der Preisvergleich bei den Erdölprodukten.
Immerhin haben ja die Ölfirmen vor, Normalbenzin im April wieder etwas zu verteuern, um so die Kosten für die Bleireduktion wieder hereinzubekommen.
Den EVA-Report Nr.
1 fasst dem folgenden Herbert Huttar zusammen.
Die Energieverwertungsagentur hat für den Prokopverbrauch an Mineralölprodukten erstmals eine Art Warenkorb zusammengestellt.
Vom gesamten Mineralölverbrauch entfallen pro Kopf der österreichischen Bevölkerung etwa ein Achtel auf Normalbenzin, knapp ein Viertel auf Superbenzin, etwa ein Fünftel ist Dieselöl, ungefähr ein Sechstel Ofenheizöl und deutlich mehr als ein Viertel schweres Heizöl.
Dies wie gesagt rein statistisch, denn der Privatmann verbraucht ja beispielsweise kein schweres Heizöl.
Das wird ja nur in der Elektrizitätswirtschaft und in der Industrie verwendet.
Verglichen wurde nun der Preis für diesen Warenkorb in Österreich mit den vergleichbaren Preisen im übrigen Europa.
Dr. Jörn Kaniak erläutert die Ergebnisse.
die teilt man diesem Warenkorb auf nach den selben Relationen, wie der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 1978 war, dann liegt Österreich ohne Steuern bei Mineralprodukten an sechster Stelle unter zwölf europäischen Ländern, also im Mittelfeld.
Wenn man den Steueranteil mit dazurechnet und in Endverbraucherpreisen rechnet, dann liegt Österreich an zweiter Stelle nach Dänemark.
Schlusslicht ist die Bundesrepublik Deutschland.
Und wenn man jetzt die einzelnen Produkte herausgreift, beispielsweise Superbenzin, wie teuer ist eigentlich das österreichische Superbenzin im europäischen Feld?
Hier haben sich einige Überraschungen ergeben.
Der Preisvergleich bezieht sich auf den Stichtag 1.
Februar 1982.
Superbenzin ist in Österreich im europäischen Vergleich auch mit Steuern billig.
Wir liegen hier an der viertletzten Stelle.
Dagegen ist in Österreich besonders teuer Dieselöl und Ofenheizöl.
Ofenheizöl ist ja eines jener Produkte, das als besonders sozial kalkuliert gilt.
Ofenheizöl ist ja das letzte der Mineralölprodukte, das amtlich preisgeregelt wird.
Hier gibt es ganz offensichtlich bestimmte Klischees über die Preisstruktur, die im internationalen Vergleich nicht aufrechterhalten werden können.
Die österreichische Mineralölindustrie ist ja bestrebt nach ausländischem Vorbild die Preisdifferenz zwischen Super- und Normalbenzin wieder etwas zu verringern.
Der nächste Anlass dürfte dafür sein die Bleireduktion im Normalbenzin bei 1.
April.
Wie sieht nun die Preisdifferenz zwischen Super- und Normalbenzin in Österreich im Vergleich zum Ausland aus?
Zurzeit haben wir eine Differenz von nur noch 40 Groschen.
Das ist etwas unter der Differenz, die im Ausland besteht, obwohl Normalbenzin in Österreich eine niedrigere Oktanzahl und damit niedrigere Produktionskosten hat.
Also wäre ein größerer Preisabstand zwischen Normal- und Superbenzin in Österreich gerechtfertigt?
Als wir vor etwa schon zwei Jahren gefordert haben, dass ein verstärkter Anreiz zum oktanrichtigen Tanken durch eine Vergrößerung der Spanne zwischen Super- und Normalbenzin gegeben sein sollte, hat die Mineralwirtschaft argumentiert, dass die Produktionskosten 70 Groschen betragen.
40 Gauschen, die wir zurzeit haben, entsprechen offensichtlich nicht den Differenzen in den Produktionskostenstrukturen.
Soweit also die Mineralölprodukte.
Einen internationalen Vergleich plant die Energieverwertungsagentur auch für die Strompreise.
Dabei zeichnet sich vorläufig ein für Österreich relativ wenig erfreuliches Ergebnis ab.
Die Energieverwertungsagentur hat bereits jetzt Anlass zur Feststellung, der österreichische Strompreis ist viel zu hoch, gemessen daran, dass wir mit etwa zwei Drittel einen sehr hohen Anteil an Wasserkraft haben.
Und der Strom aus Wasserkraft ist immer noch der billigste.
Herbert Hutter hat diesen Beitrag gestaltet.
Es ist eine Minute nach halb eins, zwölf vor einunddreißig, Zeit für einen Blick auf das verbleibende Programm in diesem Mittagsjournal.
Die großen Medaillen-Hoffnungen scheinen sich nicht zu erfüllen.
Der beste Österreicher Anton Steiner ist am 3.
Platz.
Es führt Michel Vion aus Frankreich und Peter Lüscher nach ihm aus der Schweiz.
Ja, das Programm, wie gesagt, des Mittagsjournals.
Wir berichten aus dem Ausland von neuen Verurteilungen in Polen, unter anderem die härtesten Haftstrafen seit Verhängung des Kriegsrechts gegen Streikbrecher, wie das heißt, beziehungsweise Streikende, nicht Streikbrecher, gegen Verletzende des Kriegsrechts.
Dann ziehen wir eine Bilanz der USA-Reise des ägyptischen Präsidenten Mubarak.
und im Kulturteil schließlich eine Vorschau auf die Staatsopernpremiere von Verdi's Macbeth.
Zunächst aber noch ein Thema aus der österreichischen Wirtschaft mit der Überschrift Konsum will Mitgliedereinlagen verdoppeln.
Der Konsum braucht also offenbar mehr Eigenkapital.
Mit einem Umsatz von 21,5 Milliarden Schilling im vergangenen Jahr und 900 Filialen ist der Konsum Österreich unzweifelhaft der Riese im heimischen Handel.
Da er als Genossenschaft organisiert ist, sind in letzter Konsequenz die 800.000 Mitglieder, damit jeder dritte Haushalt, seine Eigentümer.
Um Konsummitglied zu werden und damit in den Genuss der Rückvergütung beim Einkauf zu kommen,
müssen sie 1.000 Shilling als sogenannten Geschäftsanteil einzahlen.
Und nun soll jeder Genossenschafter noch einmal mit 1.000 Shilling zu einer Verbesserung der Eigenmittel des Unternehmens beitragen.
Die Gründe dafür, der Konsum hat in den letzten Jahren viel investiert und dementsprechend gewaltig sind auch die Rückzahlungen an die Banken für Kredite geworden.
über die detailster geplanten Aktionen und auch mit welchem Trick so manches Konsummitglied die Aufstockung umgehen will, ohne die Einkaufsvorteile zu verlieren.
Darüber informiert sich im Folgenden Hans-Christian Unger.
Der Anteil des Eigenkapitals an den gesamten finanziellen Mitteln eines Unternehmens ist stark rückläufig.
Das stellen Unternehmervertreter immer wieder fest und klagen gleichzeitig darüber, dass Kredite wegen der hohen Zinsen extrem teuer sind.
Der Konsum Österreich, der nach dem Prinzip einer Genossenschaft organisiert ist, hat es in einer solchen Situation etwas leichter.
Er kann auf seine rund 800.000 Mitglieder zurückgreifen, die ja Miteigentümer des Unternehmens sind.
Derzeit muss jeder Genossenschaftler einen Geschäftsanteil von 1.000 Schilling zeichnen.
Dies geschieht in der Form, dass die Hälfte der jährlichen Rückvergütung für die Einkäufe einbehalten wird, bis diese Höhe erreicht ist.
Dies hat sich bis Ende 1981 mit ungefähr 400 Millionen Schilling an Eigenmitteln in der Konsumbilanz niedergeschlagen.
Nun soll der Geschäftsanteil nach dem gleichen Einzahlungssystem auf 2000 Schilling erhöht werden.
In drei bis fünf Jahren, so hofft man im Konsumvorstand, wird sich dann dieser Teil der Eigenmittel auf 800 Millionen erhöht haben.
Die geplante Aktion findet allerdings nicht die ungeteilte Zustimmung bei den Mitgliedern.
Daher will der Konsum in einer groß angelegten Informationskampagne für Verständnis werben.
Über den Hauptgrund für die Erhöhung und in welcher Form sie beschlossen werden soll, berichtet Vorstandsdirektor Anton Rauter, der für die Mitgliederorganisation zuständig ist.
Wir haben in den letzten Jahren, wenn Sie die letzten vier Jahre nehmen, große Investitionen durchgeführt.
Wir haben ein modernes Warenverteilungszentrum errichtet, moderne Produktionsstätten und auch moderne Verteilungseinrichtungen.
Wir glauben, dass wir jetzt einvernehmlich mit unseren Mitgliedern
bei der Generalversammlung im Juni dafür eintreten sollen, den Geschäftsanteil den aktuellen Finanzbetriffnissen anzupassen und haben also vor, unsere Mitgliederversammlungen, die ab 15.
Februar in ganz Österreich abgewickelt werden, über diesen Schritt zu informieren und damit Voraussetzungen zu schaffen, dass der Beschluss im Juni gefasst werden kann.
Von 1978 bis 1981 hatte der Konsum mehr als drei Milliarden Schilling investiert.
Allein im Vorjahr musste er für die laufenden Kredite 600 Millionen Schilling an Zinsen zahlen.
Rund eine Milliarde kostete etwa der Bau und die Einrichtung des neuen Verteilerzentrums in Hirschstetten, das 1981 eröffnet wurde.
Das Riesengebäude soll günstigere Großeinkäufe bei den Lieferanten und damit auch bessere Endverbraucherpreise möglich machen.
Heuer will nun der Konsum wieder 450 Millionen Schilling aus selbst erwirtschafteten Mitteln investieren.
Aus den langsam zufließenden Geschäftsanteilen der Mitglieder kann sicher nur ein Bruchteil davon finanziert werden.
Die geplante Erhöhung will Rauter daher mehr als Demonstration des genossenschaftlichen Prinzips der Unabhängigkeit von außen verstanden wissen.
Durch die gegenwärtige Kreditsituation, das heißt, dass Kredite enorm teuer geworden sind und hohe Zinsbelastungen liegen, bringen oder brechen Gefahren, dass Einflüsse von anderen Kapitalgeldern, sprich Banken, latent werden.
Und diesen Schritt wollen wir auf alle Fälle abwehren, beziehungsweise entspricht es aber auch der genossenschaftlichen Tradition, dass die Mitglieder
selber Miteigentümer sind und Herr im eigenen Haus bleiben und dadurch auch ihre Unabhängigkeit gegenüber allen Organisationen nach außen hin haben.
1981 haben die 800.000 organisierten Konsumkunden 276 Millionen Schilling an Rückvergütung gehalten.
Einige Mitglieder wollen auch in Zukunft davon profitieren, ohne jedoch weiter Genossenschaftler zu bleiben.
So plant etwa eine Wiener Hausgemeinschaft, bis auf ein einziges Mitglied auszutreten, aber weiterhin einen Teil ihrer Käufe im Konsum zu erledigen.
Das verbleibende Mitglied soll dann alle Rechnungstitel gemeinsam auf seinen Namen zur Rückvergütung einreichen und nach Erhalt des Geldes aufteilen.
Der offizielle Konsumkommentar dazu?
Das ist unstaathaft, denn entsprechend unseren Satzungen kann das Mitglied nur jene Rückvergütung in Anspruch nehmen, wie die selbst im eigenen Haushalt Einkäufe getätigt hat.
Im Vorstand meint man, sowohl die Filialleiter als auch die Zentrale könnten dies Jahr überprüfen.
Über nähere Einzelheiten lässt man sich aber nicht aus.
Im Übrigen betont man die Preiswürdigkeit der Waren, die Vorteile der Rückvergütung und die Bemühungen für eine funktionierende Nahversorgung.
Und hofft nicht zuletzt, dass das oft jahrzehntelange Vertrauensverhältnis zwischen den Mitgliedern und dem Konsum nicht enttäuscht werden wird.
Hans-Christian Unger berichtete, also noch einmal der Hinweis, das Sammeln von Konsumrechnungen ist an sich unstatthaft.
Acht Minuten nach halb eins und wir kommen zur Auslandsberichterstattung in diesem Mittagsjournal.
Nur fünf Tage nach den jüngsten Unruhen in Danzig sind gestern 101 Jugendliche wegen Teilnahme an Demonstrationen in einem Schnellverfahren abgeurteilt worden.
Die Strafen wurden dabei allerdings mit einem bis zu drei Monaten Arrest vergleichsweise mild bemessen bei rund der Hälfte der Jugendlichen.
Andere wurden getroffen von Geldstrafen in Höhe von 2.000 bis 5.000 Zloty und das durchschnittliche Monatseinkommen in Polen beträgt derzeit rund 7.000 Zloty, das zum Vergleich.
Nicht so glimpflich davongekommen sind allerdings Verurteilte in Katowice, in Schlesien also.
Da verhängt ein Militärgericht langjährige Haftstrafen gegen neun Bergleute, die maßgeblichen Anteil an dem zwölftägigen Streik in der schlesischen Kohlengrube Siemowit kurz vor Weihnachten gehabt haben sollen, Barbara Kudenhofe berichtet.
Die Urteile gegen die Bergarbeiter der schlesischen Grube Siemowit sind die härtesten seit Verhängung des Kriegsrechts.
Sechsmal drei Jahre, einmal viereinhalb, einmal fünf und einmal sieben Jahre Haft.
Bisher sind meistens Strafen von nur zwei oder drei Jahren verhängt worden, dabei hat es sich aber meistens um Aufrufe zu Streiks gehandelt.
In Siemowit aber ist ja bekanntlich nach dem Kriegsrecht das Bergwerk besetzt und tatsächlich mehrere Tage lang gestreikt worden.
Die schlesischen Urteile sind reguläre Gerichtsurteile.
Die in Danzig verhängten Arreststrafen von einem bis drei Monaten gegen insgesamt 51 junge Leute sind Polizeistrafen vor Schnellgerichten.
Wie inzwischen offiziell zugegeben worden ist, haben am 31.
Dezember in Danzig rund 3000 Menschen, meistens Schüler und Studenten, demonstriert.
Viele davon sind mit Steinen und Molotow-Cocktails auf die Miliz losgegangen.
Sie haben ein Auto angezündet und verbrannt.
Der Warschauer Rundfunk hat inzwischen erneut alle Eltern ermahnt, nicht zuzulassen, dass ihre Kinder sich in ein, wie es heißt, gefährliches Spiel der Verschwörung hineinziehen lassen.
Solche Versuche gebe es nach wie vor.
Die Folgen unter den Bedingungen des Kriegsrechts solle man sich einmal ausmalen.
Sie wären katastrophal.
Die großen Prozesse stehen in Polen aber noch bevor.
Zuerst vermutlich gegen die Vereinigung KPN, Konföderation für ein unabhängiges Polen, gegen die heute die Armeezeitung eine Art Anklageschrift veröffentlicht hat.
Die Organisation soll für den 17.
Dezember laut dieser Zeitung einen Staatsstreich geplant haben.
Indessen ist auch eine Instruktion an die Richter in den Westen gelangt, enthalten in einer Geheimrede eines Mitglieds des Militärrats an die Gerichtspräsidenten der Wehrwirtschaften.
Darin werden diese Präsidenten aufgefordert, dafür zu sorgen, dass nur politisch zuverlässige Leute in der Justiz, wie es heißt, an die vorderste Front gelangen.
Wir müssen entscheiden, wer für uns ist und Vertrauen verdient und wir müssen entscheiden, wer aus der Justiz entfernt gehört, soll Oberst Kostseva in dieser Rede gesagt haben.
Jetzt komme es weniger auf juristische Qualifikation an, als auf die politische Haltung.
Die Rede ist über Solidaritätskanäle in den Westen gelangt und von der Zeitung Le Monde veröffentlicht worden.
Man kann aus all dem den Schluss ziehen, dass die Behörden nervös sind und mit der Formierung eines politischen Untergrunds rechnen.
Die Gerichtsverfahren dienen wohl nicht zuletzt der Einschüchterung und sollen oppositionelle Aktivitäten entmutigen.
Wir bleiben beim Thema Polen allerdings mit einem etwas ungewöhnlichen Aspekt.
Kurz nach Inkrafttreten des Kriegsrechts in Polen sind wieder Störsender gegen die polnischsprachigen Programme der Stimme Amerikas und der britischen Rundfunkgesellschaft BBC eingesetzt worden.
Das ist eine ungewöhnliche Maßnahme, wenn man weiß, dass es im Falle der Voice of America das erste Mal seit 25 Jahren und im Falle der BBC das erste Mal seit 18 Jahren ist, dass hier massive Störsenderüberlagerungen eingeschaltet wurden.
Über nähere Einzelheiten, über diese Störtechnik informiert Helmut Hofbauer.
Kreuzpeilungen haben ergeben, dass sich die Störsender für die polnischen Programme der BBC in der Sowjetunion befinden.
Messungen der BBC-Techniker zeigen, dass hauptsächlich zwei Sendezentren eingesetzt werden.
Eines in der Ukraine, im Raum Smolensk, und das andere im Gebiet um Kaliningrad.
Westliche Proteste in Moskau gegen die Störaktionen waren bisher erfolglos.
Wir haben den Beginn einer polnischsprachigen Sendung der BBC mitgeschnitten.
Bereits während der Stationsansage hört man, wie der Störsender in Betrieb genommen wird.
Nach den Frequenzansagen ist der Störsender dann auf voller Leistung.
Die Radio-BBC-Audition, die Sie gleich hören werden, wird in der Mittellinie, 231 Metern, und in den kurzen Räumen, 25, 31, 41 und 49 Metern, genutzt.
In diesem Moment sind es 6 Uhr in England und 7 Uhr in Polen.
Die mit amerikanischen Geldern finanzierten Sender Radio Liberty und Radio Free Europe, deren Programme für Osteuropa bestimmt sind, werden schon lange mit Störsendern überlagert.
Welch großer Aufwand hier gegenwärtig getrieben wird, möge folgendes Beispiel illustrieren.
Radio Free Europe sendet gleichzeitig auf zehn Kurzwellenfrequenzen rund 19 Stunden täglich ein durchgehendes Programm in Polnisch.
Es werden also zehn Sender mit einer Leistung von jeweils 250 Kilowatt, also relativ starke Kurzwellensender eingesetzt, in der Hoffnung, dass man zumindest mit ein oder zwei Frequenzen zum Hörer durchkommt.
Empfangsbeobachtungen während der vergangenen Tage haben aber gezeigt, dass alle zehn Frequenzen lückenlos gestört werden.
Die Sendungen sind dadurch fast unverständlich.
Einige technische Details zeigen den Aufwand eines derart planmäßigen Störsendereinsatzes.
Die wirksamste Störung eines Kurzwellenprogramms wird dann erreicht, wenn der Einstrahlwinkel des Senders und des Steuersenders, bezogen auf das Zielgebiet des Programms, gleich groß sind.
Das heißt also, der Steuersender muss vom Empfangsgebiet etwa gleich weit entfernt sein, wie der Sender, der gestört werden soll.
Außerdem muss der Steuersender in derselben Tageslichtzone liegen, wie der zu störende Sender, um voll wirksam zu sein.
Da dies aber oft vom Störsenderbetreiber aufgrund der geografischen Situation nicht erreicht werden kann, sind durch die physikalisch vorgegebenen Ausbreitungsbedingungen der Wirksamkeit von Störsendern teilweise natürliche Grenzen gesetzt.
Der Einsatz von Störsendern im Zielgebiet eines zu störenden Kurzwellenprogramms ist nur regional wirksam, da im Kurzwellenbereich die Bodenwelle, die in einem solchen Fall wirksam ist, nur geringe Ausbreitungschancen hat, während ihm die Raumwelle große Entfernungen überbrückt.
Lokale Störsender werden demnach vor allem in Großstädten eingesetzt.
Auf dem Lande kämen solche Störsendernetze zu teuer.
Versuche westlicher Rundfunkstationen, einer Störsendertätigkeit durch geringfügigen Frequenzwechsel auszuweichen, haben sich als wirkungslos erwiesen, da sich gezeigt hat, dass in der Sowjetunion alle Frequenzen permanent überwacht werden und in jedem Fall der Störsender innerhalb weniger Sekunden auf die neue Frequenz eingestellt wird.
Helmut Hofbauer hat die östliche Störtechnik für polnischsprachige Sendungen aus dem Westen hineingehört ein bisschen.
Heute letzter Tag des USA-Besuchs des ägyptischen Präsidenten Mubarak.
Die Hauptthemen der Gespräche zwischen dem Sadat-Nachfolger und Präsident Reagan lagen ja auf der Hand.
Der Nahost-Friedensprozess mit den Kürzeln Camp David-Abkommen und Palästinenser-Autonomie,
die militärische und strategische Situation im Nahen Osten allgemein, die amerikanische Militärhilfe an Ägypten und die amerikanische Wirtschaftshilfe für das Land am Nil.
In Sachen Palästinenser Autonomie haben angesichts des Stillstands der Verhandlungen offenbar alle Seiten – Israel, Ägypten und die USA – vorläufig die Hoffnung aufgegeben, noch bis zum 25.
April eine Regelung zu finden.
Zu diesem Termin, zu dem Israel das letzte Drittel der besetzten Sinai-Halbinsel räumt, sollte ursprünglich eine Regelung erzielt sein.
Jetzige Kompromissformel, wenigstens eine gemeinsame Grundsatzerklärung, sollte bis dahin angestrebt werden.
Von der von Mubarak erhobenen Forderung nach Gesprächen der Vereinigten Staaten mit der PLO war zuletzt jetzt nicht mehr die Rede.
Was die Sache Hilfen anlangt, US-Hilfe an Ägypten, so wurde festgestellt, dass Ägypten mehr Spielraum bei der Verwendung der amerikanischen Wirtschaftshilfe haben soll.
Aber über Mubaraks vorgetragenen Wunsch, die Militärhilfe der USA über den augenblicklichen Umfang von 900 Millionen Dollar im Jahr aufzustocken, darüber gab es keine abschließende Erklärung.
Mehr von Klaus Emmerich.
Ronald Reagan und Mohamed Hosni Mubarak haben sich bei ihren überraschend langen Verhandlungen hier in Washington mehr in der Nähe des Misserfolges als des Erfolges bewegt.
Selbst im Weißen Haus benutzt man die Diplomatenfloskel von offenen und verständnisvollen Gesprächen, die nichts anderes besagt, als dass man sich die Meinung gesagt, die Meinung aber nicht deckungsgleich gebracht hat.
So versuchte Mubarak auch seinerseits die Palästinenser ins Spiel zu bringen, aber Reagan winkte freundlich ab.
Der Ägypter begehrte zusätzliche amerikanische Garantien, dass Israel hinter April die Sinai-Halbinsel wirklich räumt,
und der Amerikaner verwies an den jüdischen Staat.
Der Präsident aus Kairo forderte mehr und freier verfügbare Wirtschafts- und Waffenhilfe, Größenordnung 40 Milliarden Schilling im heurigen Jahr allein, und erhielt vom Präsidenten in Washington eine Belehrung über amerikanische Sparsamkeit und Effektivitätswünsche.
Mubarak, sichtlich ernüchtert und enttäuscht, meinte bei mehreren Gelegenheiten, wenn die USA nicht nachgeben, müsste er sich mehr Unterstützung bei der Sowjetunion holen,
was seine Washingtoner Gesprächspartner eisige Minen aufsetzen ließ.
Zeigten sie sich doch nicht nur verärgert über den eigenwilligen Ägypter, sondern aufgeschreckt, weil auch der letzte Bereich möglicher Verständigung zwischen Washington und Kairo in Gefahr erscheint, nämlich eine enge militärische Zusammenarbeit gegen mehr Einfluss und Aktivität der Sowjetunion im Nahen Osten.
Man will zwar enger bei der Sicherheit in der Region zusammenarbeiten, lässt aber offen liegen.
So fährt Mubarak mit weniger amerikanischen Zusagen nach Europa, als er und seine Begleiter erhofft hatten.
Und in Washington wird einer Regierung Reagan noch einmal vor Augen geführt, was und wen sie als Gesprächspartner in Anwar al-Sadat, dem ermordeten ägyptischen Präsidenten, verloren haben.
Die gesamte amerikanische Nahostpolitik soll nur noch einmal gründlich durch Dacht und Unfall neu fixiert werden.
Für langwierige Planungen bleibt der Regierung Reagan wenig Zeit.
Israel beispielsweise droht weiterhin den Rückzug von der Sinai-Halbinsel, der für Ende April vertraglich festgelegt wurde, teilweise aufzuschieben oder überhaupt aufzuheben, wenn die USA, Ägypten und andere arabische Staaten doch noch weiterreichende Zugeständnisse machen sollten.
Intern in Washington wird die Regierung Reagan von einflussreichen Parlamentariern bedrängt, nichts zu tun, was Israels Interessen schmälern oder schädigen könnte.
Klaus Emmerich zog eine Bilanz des Mubarak-Besuchs in den Vereinigten Staaten.
Nächste Station des ägyptischen Präsidenten soll London sein.
Und 10 Minuten vor 1 kommen wir zur Kulturberichterstattung in diesem Journal.
Mit der Premiere der Oper Macbeth am kommenden Sonntag beginnen in der Wiener Staatsoper Verdi-Wochen, bei denen bis zum 1.
März auch Falstaff, La Traviata, Rigoletto, Don Carlos, Der Troubadour, Attila, Ein Maskenball und Die Macht des Schicksals in zum Teil sehr prominenter Besetzung gespielt werden.
Zum Macbeth, dem voraussichtlichen Höhepunkt dieser Verdi-Tage, hören Sie einen Beitrag von Volkmar Paschalk.
Nur wenige Aufführungen von Verdi's Macbeth hat es seit dem Zweiten Weltkrieg in Wien gegeben.
Die eben erschienene Werkstatistik von Hans Christian und Harald Heuer gibt sechs Aufführungen 1953 im Theater an der Wien an, sowie eine Neuinszenierung in der Staatsoper 1970 durch Otto Schenk mit Karl Böhm am Pult und Christa Ludwig und Cheryl Milnes in den Hauptrollen.
Verdi's 1847 im Pergola-Theater in Florenz uraufgeführte, später für die Pariser Premiere 1965 vollständig umgearbeitete Shakespeare-Oper ist überhaupt relativ selten auf den internationalen Spielplänen zu finden, obwohl Interpretationen der Lady Macbeth etwa durch Sigrid Onegin, Martha Mödl, Astrid Warner, Grace Pembrey, Leonie Rysanek und natürlich durch die Callas in die Operngeschichte eingingen.
Macbeth bedeutet jedes Mal eine Herausforderung, auch für den Regisseur.
Und so hat man diesmal in der Staatsoper den Engländer Peter Wood verpflichtet.
In Wien durch seine Inszenierungen, vor allem der Stoppart-Werke im Akademietheater, wohl bekannt.
Ich inszeniere sehr gerne Opern.
Das ist ja für den Regisseur eigentlich eine herrliche Ruhepause.
Schließlich wird das Tempo und der Rhythmus vom Komponisten und dem Dirigenten bestimmt.
Im normalen Sprechtheater muss das alles der Regisseur machen.
In der Oper ist das herrlich.
Jeder kommt völlig vorbereitet, kennt bereits seinen Rhythmus und ich muss tempomäßig überhaupt nicht eingreifen.
Im Sprechstater ist das eine enorme Wissenschaft, die richtige Geschwindigkeit, der richtige Rhythmus.
In der Oper macht das für mich der Chorleiter beim Chor und der Dirigent bei den Solisten.
Giuseppe Verdi hat selbst von Shakespeares Drama einen Prosa-Entwurf verfasst und dann Francesco Maria Piave mit einer gereimten Fassung beauftragt.
Für Verdi, der später noch zweimal auf Shakespeare-Dramen zurückgriff, nämlich bei Othello und Falstaff, war Macbeth eine der größten Tragödien, die je geschrieben wurden.
Peter Wood über das Verhältnis Verdi-Shakespeare.
Weil sie beide etwas gemeinsam hatten, und das war ein enormer Nationalismus.
Weil sie eines gemeinsam haben, den ungeheuren Nationalismus.
Verde machte in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine richtige politische Karriere.
Er hatte eine stark nationalistische Einstellung.
Dazu kam, dass die romantischen Dichter und Schriftsteller des 19.
Jahrhunderts Shakespeare wieder als ihren Genius eingesetzt hatten.
Das war eine Bewegung zu Anfang des 19.
Jahrhunderts in allen europäischen Ländern.
Auf diese Weise empfing also Verdi das Erbe des großen Briten und so viel bei Shakespeare sehr patriotisch, man denke nur an Heinrich V., und das gefiel Verdi sehr.
Die Bühnenbilder für die Wiener Aufführung schuf Karl Toms, die Kostüme Bruce Snyder, Dirigent ist der junge italienische Komponist Giuseppe Sinopoli, der seit Attila im Dezember 1980 auch in Wien als einer der besten Werdedirigenten der Welt anerkannt wird.
Sinopoli über die verschiedenen Fassungen dieses Werkes?
Weil sich eigentlich für Wien vorbereitet habe als Skizze und Interpretation ist.
Natürlich, die reifen Momente von Verdi, die von 1965 kommen, da sprechen sie von sich selbst, da sind sie in einer vollkommen reifen Zeit, die mit Don Carlos zusammenhängt.
die für mich die dritte experimentelle Oper von Verdi ist.
Es gibt drei experimentelle Oper.
Eine ist Macbeth, die zweite ist Maskenball.
Maskenball ist eine für mich die interessanteste Oper.
Es ist falsch, wenn man spricht von Fassung.
Es sind eigentlich andere Stücke, die komponiert sind.
Natürlich war manche Retouchierung auch, aber hauptsächlich diese Arbeit war, eigentlich Änderungen, radikale Änderungen zu machen.
Ein politisches Drama ist dieser Macbeth, eine Tragödie blutiger Machtgier, wahnwitzigen Ehrgeizes, ungezügelter Leidenschaften, hemmungsloser Intrigen, Treuebrüche und blutdürstigen Mordens.
Die Sängerin der Lady Macbeth, des bösen Engels, des machthungrigen schottischen Feldherren und späteren Königs, soll nach Verdi etwas Teuflisches haben und von dem dramatischen Coloratursopran wird etwas raues, ersticktes Holes in der Stimme verlangt.
Mara Zampieri singt in Wien nun die Lady Macbeth und neben Nikolaj Gjaurov als Banco und Peter Dvorsky als Macduff ist der italienische Bariton Renato Brusson der Macbeth, der die Schwierigkeiten dieser Rolle weniger im gesanglichen Ausdruck als in der Darstellung sieht.
Es ist nicht sehr schwierig, sie zu singen.
Ich denke, es ist schwierig, sie zu spielen, weil die Rolle sehr intensiv ist.
Generalprobenbesucher zeigten sich gestern von der Wiener Aufführung sehr angetan.
Hören Sie noch einen kurzen musikalischen Ausschnitt mit Marat Sampieri und Renato Brusson.
Erleuchtet, erleuchtet, erleuchtet
Die Sonne!
Die Sonne!
Lieb, lieb ich dich.
Maria Zampieri und Renato Brusson waren hier in diesem Szenenausschnitt aus dem ersten Akt von Macbeth zu hören.
Macbeth am kommenden Sonntag beginnen die Verdi-Wochen an der Wiener Staatsoper damit.
Bei uns im Studio ist noch Wilfried Schirlbauer zu hören mit den Kurznachrichten.
Österreich.
Die Erhebungen zur Klärung des Sprengstoffattentates von gestern Abend auf die Wohnung des Oberrabbiners Akiba Eisenberg in der Wiener Innenstadt scheinen noch keine Hinweise auf den Täter gebracht zu haben.
Bei dem Anschlag wurde niemand verletzt, Eisenberg befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht in seiner Wohnung.
Es entstand geringer Sachschaden.
Die Verbundgesellschaft und der sowjetische Vizeminister für Energetik Labodin haben grundsätzlich Einigung über einen Stromaustauschvertrag ab 1985 erzielt.
Österreich und die Sowjetunion werden demnach entweder ab Frühjahr, spätestens aber ab Herbst 1985 Stromlieferungen mit einer Leistung von 500 Megawatt austauschen.
Die Lieferungen werden über Ungarn abgewickelt, auf österreichischem Gebiet wird noch ein gesondertes Umspannwerk errichtet.
In Eisenstadt hat sich unter Vorsitz des Rechtsanwaltes Dr. Emil Schreiner ein Schutzverband der Wohnbau Ostsiedler konstituiert.
Schreiner äußerte die Überzeugung, dass der burgenländische Landeshauptmann Keri als Leiter des Wohnbaureferates alles versuchen werde, um den Siedlern zu helfen.
Der Schutzverband will die Wohnbau Ostsiedler beraten und sie in ihrem Bemühen um Eintragung ihrer Eigentumsrechte unterstützen.
Die Besetzung des Gemeindeamtes von Obertraun im Bezirk Munden durch eine Gruppe polnischer Flüchtlinge ist beendet.
Die 17 Polen brachen heute ihre Aktion ab und wurden in das Lager Talham gebracht.
Sie wollten mit der Besetzung erreichen, dass sie wieder ins Flüchtlingslager Trajskirchen kommen.
Ihre Förderung wurde jedoch abgewiesen.
Bei der Ski-Weltmeisterschaft in Schladming errang Österreich heute die erste Medaille.
Anton Steiner wurde in der alpinen Kombination Dritter.
Die Goldmedaille errang der Franzose Michel Vion vor dem Schweizer Peter Lüscher.
Zweitbester Österreicher wurde Wolfram Ortner mit einem vierten Platz.
Nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Örtlich noch Nebel, sonst überwiegend sonnig.
Tageshöchsttemperaturen minus drei bis plus fünf Grad.
Die Meldungszusammenfassung stand am Ende dieses Mittagsjournals, durch das sie Werner Löw geführt hat.
Im Namen von Redaktion und Technik verabschiede ich mich, wünsche noch einen angenehmen Tag.