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Marker setzen in: Mittagsjournal 1979.02.02
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Und hier meldet sich die Redaktion des Mittagsjournals.
Eine angenehme Mittagsstunde wünsche ich Ihnen, meine Damen und Herren.
Im Studio begrüßt Sie Ilse Vögl.
Kurz ein erster Überblick über unser Programm bis 13 Uhr.
Die Versicherungen wollen nun den sogenannten Malus-Flüchtlingen den Kampf ansagen.
Also jenen, die lieber ein Auto abmelden, als in den Malus rutschen.
Die ÖVP stellt ihr Alternativkonzept Frau in der Gesellschaft vor.
Wir berichten über den Wahlkampfauftakt in Salzburg für die Landtagswahlen am 25.
März.
Und es gibt einen Beitrag über Österreichs Beteiligung am amerikanischen Weltraumlabor SpaceLab.
Wir liefern die Fenster dazu.
Ausland, hier erwarten wir einen Korrespondentenbericht aus Teheran.
Wie sieht es heute, einen Tag nach der spektakulären Rückkehr Comenis, nach Persien aus?
Aus dem Ostblock gibt es Reaktionen auf die antisowjetischen Äußerungen des stellvertretenden chinesischen Ministerpräsidenten Teng in den USA.
Und in der Türkei könnte die Ermordung eines liberalen Starjournalisten der Auftakt für neue blutige Unruhen sein.
Die Kulturredaktion berichtet unter anderem über eine Wanderausstellung zum Thema Was kann Kunst?
Kunst kann was.
Zunächst aber Nachrichtenchef vom Dienst Rainer Warnecke, Sprecher Günther Paar.
Frankreich.
Außenminister Paar hat am Vormittag mit einem von der französischen Regierung zur Verfügung gestellten Sanitätsflugzeug die Rückreise von Straßburg nach Wien angetreten.
Der Präfekt der Region Alsace, Chartrand, hat Paar das Bedauern der Regierung zum Ausdruck gebracht.
Der Minister war kurz vor Mitternacht in der Nähe seines Hotels in Straßburg von zwei bisher unbekannten Tätern niedergeschlagen, beraubt und verletzt worden.
Im Krankenhaus wurden unter anderem ein Bluterguss am Auge und eine Verletzung in der Lebergegend festgestellt.
Die Täter haben auch die Ausweispapiere des Ministers und einen Geldbetrag erbeutet.
Bisher ist die Fahndung der Polizei ohne Ergebnis geblieben.
Nach jüngsten Meldungen hatte Parr unmittelbar vor dem Spaziergang die zwei bewaffneten Kriminalbeamten weggeschickt, die ihn den ganzen Tag über begleitet hatten.
Bisher gibt es auch keine Anhaltspunkte dafür, dass die beiden Täter über die Identität ihres Opfers Bescheid gewusst hätten.
Österreich
SPÖ-Clubobmann Fischer hat heute in einem Pressegespräch in Salzburg die Bereitschaft seiner Partei bekundet, mit der ÜVP eine umfassende Demokratiediskussion zu führen und dabei sowohl Grundsatzfragen als auch konkrete Problemstellungen der parlamentarischen Demokratie zu erörtern.
Fischer sagte, bei der Diskussion müsste man darauf hinweisen, dass es die Sozialisten gewesen seien, die nach 1970 der Opposition die Möglichkeit eingeräumt hätten, als Minderheit Gesetze vor dem Verfassungsgerichtshof anzufechten und Prüfungsaufträge an den Rechnungshof zu erteilen.
Zum Jahreswechsel standen in ganz Österreich 190.000 Lehrlinge in Ausbildung.
Das sind um 3,1% mehr als ein Jahr vorher.
Besonders stark, nämlich um 6%, hat sich die Zahl der weiblichen Lehrlinge erhöht.
Seit 1968 ist, wie aus einer Statistik der Bundeswirtschaftskammer hervorgeht, die Anzahl der Lehrlinge sogar um 74% gestiegen.
Im vergangenen Jahr sind in Österreich durch Streiks knapp 82.000 Arbeitsstunden verloren gegangen.
75.000 davon entfielen allein auf den Ausstand im Semperitwerk Traiskirchen.
Nach einer Statistik des Gewerkschaftsbundes hat es seit 1951 nur im Jahre 1977 weniger Streiks gegeben.
Im Durchschnitt sind auf jeden österreichischen Arbeitnehmer eine Minute und 47 Sekunden Streik entfallen.
Iran
Einen Tag nach der Rückkehr des oppositionellen Schiitenführers Khomeini nach Teheran lassen sich noch immer keine konkreten Schlüsse auf die politische Zukunft des Irans ziehen.
Ministerpräsident Bachtiar hat noch gestern Abend seine Entschlossenheit bekräftigt, im Amt zu bleiben.
Bachtiar versicherte, er werde alle erdenklichen Anstrengungen unternehmen, damit der Iran nicht zu einer Diktatur zurückkehre.
Ein enger Mitarbeiter Khomeinis hat bekannt gegeben, der Schiitenführer habe seine Pläne zur Bildung eines islamischen Revolutionsrates zugunsten anderer nicht näher bezeichneter Maßnahmen geändert.
Nähere Aufschlüsse erwartet man von einer Pressekonferenz, die Khomeini morgen früh geben will.
Der Vorsitzende der Oppositionellen Nationalen Front, Sanjabi, sagte, zwischen ihm und Khomeini bestehe volles Einvernehmen über die Notwendigkeit, ein nationales Referendum über die künftige Staatsform des Irans abzuhalten.
Die Nationale Front ist in den vergangenen Monaten in der innenpolitischen Auseinandersetzung am stärksten hervorgetreten.
Ministerpräsident Bachtiar ist aus der Organisation ausgeschlossen worden, als er Anfang Jänner vom Schah den Auftrag zur Bildung der Regierung übernommen hat.
Vor dem Haus, in dem Khomeini sein Hauptquartier aufgeschlagen hat, haben sich heute etwa 5000 Menschen versammelt.
USA
Außenminister Vance hat den sowjetischen Botschaftern in Washington, der Brinin, über die Gespräche Präsident Carters mit dem stellvertretenden chinesischen Ministerpräsidenten Deng Xiaoping informiert.
Der Brinin soll dabei gegen einzelne Stellen des gemeinsamen amerikanisch-chinesischen Kommuniques protestiert haben.
In der Erklärung sprechen sich die USA und China gegen Hegemonie-Bestrebungen eines anderen Landes oder einer Gruppe von Ländern aus.
Bereits gestern hat die sowjetische Nachrichtenagentur TASS heftig auf Angriffe Dengs reagiert.
Die Agentur verlangte von den Vereinigten Staaten Aufschluss über die Erklärungen und beschuldigte die amerikanische Führungsspitze, den Gedanken der Entspannung nicht stark genug vertreten zu haben.
Der bulgarische Staats- und Parteichef Zhivkov hat den Vereinigten Staaten und China im Zusammenhang mit dem Besuch Dengs vorgeworfen, den Weltfrieden zu bedrohen.
Zhivkov sagte, eine wachsende Annäherung zwischen Imperialismus und Maoismus bedeute eine besondere Gefahr für Entspannung und Frieden.
Der polnische Parteichef Gierek meinte, die chinesische Regierung versuche sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen.
Italien
Staatspräsident Pertini setzt heute seine Konsultationen zur Bildung einer neuen Regierung fort.
In Rom erwartet man, dass noch am Abend der amtierende Ministerpräsident Andreotti mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt wird.
Andreotti will versuchen, neuerlich eine sogenannte Koalition der nationalen Einheit zu bilden, die auch die Kommunisten einschließt.
Er hat wissen lassen, dass er nicht bereit sei, das Amt des Ministerpräsidenten zu übernehmen, wenn sich die Kommunisten entschließen sollten, in die Opposition zu gehen.
Der Fraktionsvorsitzende der Christlichen Demokraten in der Abgeordnetenkammer Galloni meinte ebenfalls, seine Partei wolle auf eine neue Koalitionsregierung hinarbeiten, an der auch die Kommunisten beteiligt sein könnten.
Galloni deutete an, dass man mit der KPI auch über eine direkte Beteiligung an der Regierung verhandeln könne.
Noch vor wenigen Tagen hatten die Christlichen Demokraten jede aktive Beteiligung der Kommunisten im Kabinett abgelehnt.
Bei einem Anschlag von Terroristen wurde gestern Abend in Turin ein Gefängnisarzt schwer verletzt.
Die Täter, die auf den Arzt zwölf Schüsse abgegeben hatten, konnten unerkannt fliehen.
In einem Anruf bei einer Turiner Tageszeitung bekannte sich ein Sprecher der sogenannten bewaffneten proletarischen Kampftruppen zu dem Attentat.
Linksgerichtete Untergrundkämpfer haben in der Vergangenheit bereits mehrfach Anschläge auf Gefängnisärzte verübt.
Türkei.
Die Behörden in Istanbul haben nach der Ermordung des Chefredakteurs der unabhängigen Tageszeitung Milliyet Abdi Ipekci gestern Abend umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
Von den Attentätern fehlt jedoch nach wie vor jede Spur.
Der Mord an dem angesehenen Journalisten hat in der Türkei tiefe Bestürzung ausgelöst.
Ipekci war Vizepräsident des Internationalen Presseinstituts in London.
In seinem Blatt hat er stets den Terrorismus von rechts und links verurteilt.
Bundesrepublik Deutschland.
Das Tauziehen um die Leitung des deutschen Schauspielhauses in Hamburg scheint beendet.
Heute wurde dafür der junge Regisseur Nils-Peter Rudolf nominiert.
Rudolf arbeitet derzeit als Gastregisseur in Berlin.
Für seine endgültige Bestellung benötigt er nur noch die Zustimmung des Senats, die allerdings so gut wie sicher zu sein scheint.
Das waren die Meldungen und nun das Wetter.
Eine Tiefdruckrinne erstreckt sich von Südskandinavien bis zur iberischen Halbinsel.
Sie wandert langsam ostwärts, sodass der Alpenraum in ihren Einflussbereich gerät.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden gebietsweise noch aufgelockerte Bewölkung, sonst allgemein stark bewölkt bis bedeckt.
Von West nach Ost fortschreitend strichweise etwas Niederschlag, in tiefen Lagen meist Regen.
Westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 2 bis 7 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 3 bis plus 4 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
Von örtlichen Auflockerungen abgesehen, durchwegs starke Bewölkung und regional etwas Niederschlag.
In tiefen Lagen meist Regen.
Schwache bis mäßige Winde aus westlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 0 bis 5 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 3°C, Südwestwind 5 km in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt, 2°C, Wind still.
Linz bedeckt Regen, 1°C, Wind still.
Salzburg stark bewölkt, 5°C, Südwind 20 km in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt 3°, West 15°, Bregenz bedeckt 7°, Südost 5°, Graz stark bewölkt 4° Windstill und Klagenfurt stark bewölkt 5°, Westwind 20kmh.
In fünf Minuten ist es Viertel eins.
Bei einer Pressekonferenz im Parlay Schwarzenberg in Wien zog die österreichische Versicherungswirtschaft heute Vormittag Bilanz über das vergangene Jahr.
Die 64 Versicherungsunternehmen haben 1978 insgesamt 33 Milliarden Schillingern Prämien eingenommen.
Die größten Einzelpositionen sind dabei der Kraftfahrzeugsektor, die Lebensversicherungen und die Krankenversicherungen.
Im Mittelpunkt des Interesses steht natürlich immer wieder die Autohaftpflichtversicherung mit dem seit dem 1.
August 1977 in Kraft befindlichen Bonus-Marlos-System.
Allein für die Haftpflichtversicherung bezahlten die Österreicher im vergangenen Jahr 8 Milliarden Schilling.
Das sind um 7,5% mehr als 1977.
Diese Steigerung wird auf zwei Ursachen zurückgeführt.
Zum einen auf die Tatsache, dass immer mehr Autofahrer immer leistungsstärkere Autos anmelden, was eine höhere Versicherungsprämie mit sich bringt.
Und zum zweiten erklären sich die höheren Zahlungen aus den Einnahmen aus den Malusfällen.
Und in diesem Zusammenhang haben die Versicherungen auch so ihre Probleme.
Denn findige Autofahrer sind draufgekommen, dass es zwar umständlich, aber billiger ist, ein Auto abzumelden, als in den Malus zu rutschen.
Diesen Malus-Flüchtlingen will man nun auf die Spur kommen.
Helmut Gelsander sprach darüber mit Generaldirektor Werner Faber, dem Sprecher des Versicherungsverbandes.
Das Bonus-Malus-System für die Autohaftpflichtversicherung ist nun seit eineinhalb Jahren in Kraft, seit dem 1.
August 1977.
62 Prozent der etwa 2 Millionen österreichischen Pkw-Besitzer, also etwa 1,2 Millionen, sind demnach im Bonus, 29 Prozent sind in den Stufen 8 und 9, also man kann sagen in den Grundstufen, und 9 Prozent sind im Malus, also etwa 180.000 Autofahrer zahlen mehr als die Grundprämie.
Herr Generaldirektor Faber, Sie vermuten, dass zahlreiche Autobesitzer nun Malusflucht begehen, dass also Autofahrer nach einem verschuldeten Unfall den höheren Versicherungsprämien durch Unmelden des Fahrzeugs auf eine andere Versicherungsgesellschaft entgehen wollen.
Was, Herr Generaldirektor, spricht für Ihre Annahme?
Das ist leider schon keine Vermutung mehr, sondern eine Tatsache und die erklärt sich sehr einfach daraus, dass im Laufe des letzten Jahres die Kunden, die bei uns Autos, bei unseren Gesellschaften Autos zur Versicherung angemeldet haben und behauptet haben, das sei das erste Auto, das sie je besitzen,
wesentlich mehr waren als in allen Jahren zuvor.
Und das zeigt zum Zweiten auch der relativ große Anteil der Fahrer, die jetzt in der Stufe 8 sind.
Denn das würde ja heißen, dass ungefähr ein Fünftel aller Pkw-Fahrer im Laufe des Jahres 1978 zum ersten Mal ein Auto erworben hat.
Und das ist sicherlich wieder jede Erfahrung, die wir alle miteinander haben.
Das heißt, die Ziffern der Leute, die in den einzelnen Stufen sind, zeigen ganz klar, dass hier Malus-Flüchtige darunter sind?
Ganz eindeutig, ja.
Was wollen Sie nun dagegen machen, Herr Generaldirektor?
Zunächst möchten wir, und das möchte ich auch hier tun, sehr eindringlich an die Fairness unserer Partner appellieren.
Dieses System beruht auf Fairness und wir sind im Augenblick ja auf die ehrliche und wahrheitsgetreue Beantwortung der Fragen in den Versicherungsanträgen angewiesen.
Nun, Sie haben schon öfters an die Fairness appelliert, das hat offensichtlich nicht ausgereicht.
Die Versicherungsnehmer wollen mit allen Mitteln niedrige Versicherungsprämien erreichen.
Darum sind wir jetzt dabei, den zweiten Schritt zu machen und der besteht darin, dass man einfach Daten austauscht unter den Versicherungsgesellschaften.
Das ist auf recht einfache und billige Weise möglich und man gewinnt dann
sehr rasch einen Überblick über jene Autofahrer, die bei ihrer früheren Versicherungsgesellschaft einen Schaden erlitten haben, dann das Fahrzeug abgemeldet haben, ein neues Fahrzeug kaufen und bei ihrer neuen Versicherungsgesellschaft angeben, sie seien noch nie im Leben in einem Auto gesessen und hätten vor allem noch nie einen Schaden erlitten.
Es wird also einen Austausch der Versicherungsnehmerdaten zwischen den einzelnen Versicherungsgesellschaften in Österreich geben.
Was sagt nun die Aufsichtsbehörde, nämlich das Finanzministerium, dazu und entspricht das den Bestimmungen des Datenschutzgesetzes?
Zunächst zum Datenschutzgesetz.
Wir haben das überprüft und es hat den Anschein, es scheint sehr eindeutig, nicht im Widerspruch zu diesem Gesetz zu stehen.
Die Aufsichtsbehörde unterstützt, ich möchte sogar sagen fordert, dass wir hier etwas gegen die Malusflucht unternehmen.
weil dadurch ja die überwiegende Mehrheit der sich korrekt verhaltenen Autofahrer geprellt wird von einer Minderheit, die sich zu Unrecht Vorteile verschaffen will.
Das heißt, es könnte zu dem Fall kommen, dass die Versicherungsprämie für die Autohaftpflichtversicherung erhöht werden müsste, weil die Zahl der Malusflüchtigen zu groß ist?
Für den Moment sehe ich diese Gefahr nicht.
Würde es uns nicht gelingen, dieser Malusflucht einen Riegel vorzuschieben, dann wäre das natürlich auf längere Zeit die unvermeidliche Konsequenz.
Aber das wollen wir ja vermeiden.
Zum Abschluss, Herr Generaldirektor Faber, wird es strafrechtliche Folgen für den Malus-Flüchtigen geben, wenn er nun erwischt wird aufgrund des neuen Systems?
Ich glaube, wir sollten uns da vor der Hand nicht allzu hart ins Zeug legen.
Für den Anfang werden wir uns sicherlich damit begnügen, denen, die wir da ausfindig machen, zu sagen, sie schulden uns einfach mehr und wir bitten sie, das nachzubezahlen.
Ich nehme an, dass man auf vernünftige und ruhige Weise diese Erscheinung doch eindämmen kann.
Herr Generaldirektor, ich danke für das Gespräch.
Den Malus-Flüchtlingen soll es an den Kragen gehen, das Gespräch führte Helmut Gletsander.
Als 13.
Konzept, im Hinblick auf die Nationalratswahlen am 6.
Mai, hat heute die ÖVP Grundsätze und Lösungsmodelle zum Themenkreis Frau in der Gesellschaft präsentiert.
Den Fragen der Journalisten stellten sich die Chefin der ÖVP, Frauenhertha Heider, und Generalsekretär Sixtus Lanner.
Aus der ÖVP-Zentrale in der Wiener Kärntnerstraße meldet sich Zita Bernardi.
Die ÖVP hat ihr 13.
Alternativkonzept, also ihre Vorstellungen über die Frau in der Gesellschaft, zu einem Zeitpunkt präsentiert, zu dem ihrer Ansicht nach schon ein großer Teil der Schlacht geschlagen ist, zumindest in der Theorie.
In einem Beiblatt zum Konzept heißt es dazu wörtlich, der Kampf um die gleichen Rechte für die Frau ist in großen Bereichen erfolgreich abgeschlossen.
Am Papier haben die Frauen die gleichen Rechte wie die Männer.
Nun aber geht es um die Verwirklichung dieser Rechte.
Der ÖVP-Vorschlag für den Weg dorthin in Kurzfassung, die partnerschaftliche Gesellschaft, die gemeinsame Verantwortung von Mann und Frau.
Die Vorsitzende der ÖVP-Frauenbewegung, Hertha Haider, formulierte die Zielvorstellung so.
Wir hoffen, dass in absehbarer Zeit eine partnerschaftliche Gesellschaft entstehen wird, nämlich auch in der Praxis entstehen wird, in der es schließlich gar keine speziellen Frauenprobleme mehr geben wird.
Es ist uns schon klar, dass das noch ein Bild in der Zukunft ist, doch die Weichen sind in diese Richtung sicherlich gestellt.
Als eine der ersten großen Voraussetzungen für die Erreichung dieses Ziels nannte ÖVP-Generalsekretär Sixtus Lander die folgende.
Wir achten es als unbedingt notwendig im Sinne einer richtig verstandenen Partnerschaft, dass
die Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter gesellschaftlich aufgewertet wird.
Hier müssen wir zu einem Gesinnungswandel auch in der Öffentlichkeit beitragen.
Es ist einfach widersinnig, dass alles und jedes in dieser Gesellschaft heute als ein Beitrag zum Bruttonationalprodukt gewertet wird.
Es ist schon so weit, wenn man heute einen Autounfall hat, dann geht das letztlich in die Wertschöpfungsrechnung zum Bruttonationalprodukt ein.
Aber die Rolle der Hausfrau und Mutter findet überhaupt keine Berücksichtigung in dieser öffentlichen Kategorie.
Die konkreten Wünsche der ÖVP auf diesem Sektor sind nicht neu.
Anrechnung von Zeiten der Kindererziehung für die Pension, Sicherung eines familiengerechten Einkommens und Einführung eines Erziehungsgeldes in Höhe von etwa 1.000 Schilling für alle Mütter, die sich bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des jeweils jüngsten Kindes ausschließlich der Erziehung widmen.
Letzteres allerdings sei eher Zukunftsmusik, weil derzeit aus konjunkturellen Gründen wahrscheinlich nicht realisierbar, so Frauenchefin Haider.
Nicht neu auch die Forderungen im beruflichen Bereich, etwa die Realisierung des Prinzips gleicher Lohn für gleiche Arbeit, bessere Ausbildungschancen und ein Ausbau der Umschulungsmöglichkeiten.
All das sei aber nicht als für die Frauen sozusagen passiv wirksames Forderungsprogramm zu verstehen, so Generalsekretär Landner mit einem Seitenhieb auf das seiner Ansicht nach nur auf Zwangsbeglückung ausgerichtete Programm der Regierungspartei.
sondern können nur mit aktiver Mitarbeit der Frauen in die Tat umgesetzt werden.
Auf die nächste große Aktivität der Frauen in der Politik, zumindest was die ÖVP betrifft, wird man vermutlich aber noch ein wenig warten müssen.
Und zwar wird es in der nächsten Parlamentsfraktion der ÖVP eine Frau mehr als bisher geben.
Derzeit sind es 5 von 80.
Ob eine ÖVP-Regierung aber auch eine Frau in ihr Kabinett aufnehmen würde, dazu hieß es heute nur kein Kommentar.
Und damit beende ich meinen Bericht aus der ÖVP-Parteizentrale und gebe zurück zum Studio des Mittagsschonals.
Das war ein Bericht von Zita Bernardi.
In Salzburg beginnt heute offiziell der Wahlkampf für die Landtagswahlen am 25.
März.
An diesem Sonntag gibt es auch noch Landtagswahlen in Niederösterreich sowie Gemeinderatswahlen in Kärnten.
Das sind die letzten Wahlgänge vor der großen Schlacht, also vor den vorverlegten Nationalratswahlen am 6.
Mai.
Über die Ausgangspositionen der Salzburger Parteien im jetzt beginnenden Wahlkampf berichtet Werner Mück.
Die politische Situation zu Beginn des Landtagswahlkampfes im Bundesland Salzburg lässt für den Wahltag am 25.
März einen bis zuletzt spannenden Verlauf erwarten.
Derzeit verfügt im Salzburger Landtag die ÖVP mit 18 Mandaten über die einfache Mehrheit gegenüber 13 Mandaten der Sozialisten und 5 Mandaten der Freiheitlichen.
Die Salzburger Landesregierung setzt sich in der Form der Konzentrationsregierung aus Mandataren aller drei im Landtag vertretenen Parteien zusammen, wobei allerdings der ÖVP mit vier Regierungssitzen die absolute Mehrheit gegenüber zwei Regierungsmitgliedern der Sozialisten und einem Regierungsmitglied der Freiheitlichen stellt.
Die Spannung der kommenden Wahl liegt nun darin, dass die ÖVP schon beim Gewinn eines einzigen zusätzlichen Mandates nicht nur auf der Regierungsbank, sondern auch im Landtag über die absolute Mehrheit verfügen würde.
Verliert die ÖVP jedoch ein Mandat, so könnte sie zwar die einfache Mehrheit im Landtag behalten, verliert aber auf jeden Fall einen Regierungssitz und damit die absolute Mehrheit im Regierungskollegium.
Obwohl Wahlprognosen unzulässig sind, gibt es im Land Salzburg derzeit kaum jemanden, der daran zweifelt, dass die ÖVP wieder stärkste Partei werden und damit den Landeshauptmann stellen wird.
Die Kernfrage lautet also, gibt es nach dem 25.
März einen ÖVP-Landeshauptmann mit absoluten ÖVP-Mehrheiten in der Regierung und eventuell auch im Landtag,
Oder erreichen die Sozialisten und Freiheitlichen ihr erklärtes Wahlziel, diese absoluten Mehrheiten zu verhindern?
Interessant ist die kommende Landtagswahl allerdings auch aus anderen Gesichtspunkten.
Alle drei Parteien treten mit neuen Spitzenkandidaten an.
Für die ÖVP steht nach der bewährten Wahllokomotive Dr. Hans Lechner nun Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer in vorderster Front.
Bei den Sozialisten hat Dr. Herbert Moritz als Landeshauptmann-Stellvertreter seinen Vorgänger Karl Steinhocher abgelöst und bei den Freiheitlichen übergab der Routinier Walter Leitner sein Amt als Landesrat an den bis dahin im politischen Leben kaum in Erscheinung getretenen Professor Dr. Sepp Baumgartner.
Bemerkenswert ist, dass alle drei Parteien zu Beginn des Wahlkampfes mit deutlicher Zurückhaltung ihre Wahlziele abstecken.
Die ÖVP spricht davon, dass schon das Halten des Mandatsstandes ein Erfolg wäre.
Die Sozialisten geben immerhin an, stärker werden zu wollen, legen sich aber auf einen Mandatsgewinn nicht deutlich fest.
Die Freiheitlichen wiederum nennen als Wahlziel den Gewinn eines zusätzlichen Mandates, sagen aber gleichzeitig, dass ihre Ausgangsposition dazu äußerst ungünstig sei.
ÖVP und SPÖ werfen einander vor, nur aus wahltaktischen Gründen derartige Zurückhaltung zu üben.
Die Sozialisten verweisen dabei auf eine Umfrage, wonach die ÖVP eindeutig auf dem Weg zur absoluten Landtagsmehrheit sei.
Die ÖVP wiederum bestreitet dies vehement und meint, die Sozialisten ihrerseits hätten sich von ihrer schweren Niederlage bei der letzten Landtagswahl deutlich erholt.
Einig sind sich ÖVP und SPÖ lediglich darin, dass nach dem derzeitigen Stand die Freiheitlichen schwer unter Druck stehen.
Weil also letztlich bei den beiden Großparteien der Gewinn oder Verlust eines einzigen Mandates über die absolute Regierungsmehrheit der ÖVP entscheidet, gewinnt das auf Landesebene erstmalige Auftreten der Bürgerliste an Gewicht.
Diese Bürgerliste, die bereits bei der Gemeinderatswahl der Stadt Salzburg zwei Mandate gewinnen konnte, hat sich für die Landtagswahl den Gewinn von ein bis zwei Mandaten zum Ziel gesetzt.
Zentrum des Wahlkampfes, der Bürgerliste, ist die Stadt Salzburg und gerade hier geht es den Großparteien um jede Stimme.
Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor ist die Novellierung der Landtagswahlordnung, wonach nun auch im Bundesland Salzburg in sechs Wahlkreisen und einem Wahlkreisverband gewählt wird.
Bei der letzten Wahl gab es lediglich einen Wahlkreis.
Die Aufteilung in sechs Wahlkreise rückt die Bezirkskandidaten der Parteien etwas in den Vordergrund.
Zu all dem kommt noch der nicht unwesentliche Faktor der vorverlegten Nationalratswahl.
Alle Parteien sind sich klar darüber, dass der Landtagswahlkampf stark vom Vorwahlkampf für die Nationalratswahl geprägt sein wird.
Heute Abend beispielsweise starten die Freiheitlichen ihren Wahlkampf mit einer Kundgebung, bei der auch Bundesparteiobmann Alexander Götz eine Rede halten wird und morgen spricht Bundeskanzler Bruno Kreisky vor dem Landesparteirat der Salzburger Sozialisten.
Vom Wahlkampfauftakt für die Landtagswahlen in Salzburg berichtete Werner Mück.
Wir setzen jetzt fort mit der Inlandspressescheibe im Journal.
Hans Langsteiner hat die Zitate zusammengestellt.
Die gestern bekanntgegebenen Veränderungen im Wiener Stadtsenat und hier insbesondere die innerparteilich umstrittene Vergabe des Kulturressorts an Ex-Fernsehdirektor Helmut Zilk wird heute unterschiedlich kommentiert.
In der Neuen Krone Zeitung urteilt Peter Gnahm so.
Seit gestern darf die Regierungspartei Hoffnung schöpfen.
Nachdem zehntausende Sozialisten bei der letzten Wiener Wahl Bürgermeister Graz und vor allem dessen maroder Stadtratsmannschaft die kalte Schulter zeigten, wurde jetzt so richtig beinhart durchgegriffen.
Bauring Suttner entmachtet und mit Helmut Zilk ein Mann ins Rathaus geholt, der geeignet erscheint, vor allem durch sein Image der Bürgernähe in weiten Bevölkerungsteilen Anerkennung zu finden.
Anders als Peter Knam in der Neuen Kronenzeitung sieht Walter Schwarz im Kurier die Situation in der Bundeshauptstadt.
Nein, es ist auch im Jahr 6 nach Felix Lawig nicht leicht, in dieser Partei einen Helmut Zilk als Kulturstadtrat durchzuboxen.
Einen Frischkfankten, der nicht die Ochsentour in den Bezirken in der Partei durchlaufen hat.
Es ist nicht leicht, einen Reinhold Suttner in die Bundesratswüste zu schicken.
Auf die im Kurier kommentierten innerparteilichen Widerstände gegen Zilk geht auch Manfred Scheuch in der sozialistischen Arbeiterzeitung ein, wenn er schreibt.
Die freimütige Diskussion, in der es einige Vorbehalte gegen die Berufung Zilks gab, ist einer demokratischen Partei ebenso würdig wie die Anerkennung des schließlich gefundenen Mehrheitswillens durch alle.
Im konkreten Fall bedeutet sie, dass den neun Männern im Gratzens Team jener Vertrauensvorschuss gegeben wurde, den ein wohldurchdachter Vorschlag
des vom Vertrauen der Wähler getragenen Bürgermeisters und durch das Vertrauen der Parteiakoren an Obmannes erwarten darf."
Mit einem anderen Thema als die sozialistische Arbeiterzeitung setzt sich das neue Volksblatt der ÖVP auseinander.
Walter Salzmann kommentiert dort die kritischen Stimmen, die in der SPÖ vereinzelt an der Verfassungsgerichtshofentscheidung laut geworden waren, die Arbeiterkammer-Gesetznovelle aufzuheben.
Wohin der Hase läuft, ist klar.
Durch Kritik an der Begründung des Erkenntnisses sowie an der Zusammensetzung des Richtergremiums soll dem Urteilsspruch der nötige parteipolitische Trall gegeben werden.
Und durch den Vorwurf eines gestörten Demokratieverständnisses der ÖVP anlässlich früherer Entscheidungen soll schließlich abgelenkt werden.
Abgelenkt von der bitteren Blanchmarsch für die SPÖ hin auf eine krampfhaft hergekramte Diskussion um demokratisches Verhalten.
Anders als das neue Volksblatt der ÖVP geht die Presse auch kritisch auf die Reaktionen der Oppositionsparteien auf die höchstgerichtliche Entscheidung ein.
Dieter Lehnhardt meint,
Volkspartei und Freiheitliche hätten besser getan, sich mit ihren Kommentaren von verhinderter Rechtsbeugung bis erwiesenen Verfassungsbruch etwas zurückzuhalten.
Solange der Rechtsstaat funktioniert, sollte man ihn arbeiten lassen.
Ein Verfassungsbruch wäre es gewesen, wenn die Regierung einen Weg gefunden hätte, das Arbeiterkammergesetz von der Überprüfung durch das Verfassungsgericht fernzuhalten.
Blindes Geböller stumpft nur die Sinne ab.
Soweit die Presse zum Arbeiterkammerurteil.
Im Salzburger Volksblatt schließlich befasst sich Karl-Georg Rehlek mit der gestrigen ersten Sitzung der Steuerreformkommission im Finanzministerium, die Vorschläge zu einer grundsätzlichen Steuerreform erarbeiten soll.
Rehlek ist skeptisch.
Es wird stark gewässerter Wein sein, den die Reformkommission kredenzen wird.
Niemand weiß das besser als der Praktiker Hannes Androsch.
Er hat auch schon vorsorglich darauf hingewiesen, dass es bei der Steuer nicht nur um Zahlen, sondern sehr auch um Psychologie geht.
Ein wenig deutlicher gesagt, auch der Steuerzahler gehört zur Welt und die will angeschmiert, pardon, betrogen werden.
Das war die Inlandspresseschau in einer Minute ist es halb eins.
Alle Erwartungen übertroffen und die Erwartungen waren ja bei Gott nicht niedrig gesteckt, hat gestern die Rückkehr von Ayatollah Khomeini nach Teheran.
Millionen Menschen waren auf den Straßen um ihr geistliches und wie sie wohl meinen auch politisches Oberhaupt zu begrüßen.
Khomeini selbst hat in allen seinen Reden klargemacht, dass es für ihn keinen Kompromiss mit der Regierung Bachtiar geben kann.
Sein Ziel ist die Errichtung einer islamischen Republik.
Was er sich darunter vorstellt allerdings, ist bis jetzt kaum jemand klar.
Von Seiten der Regierung herrscht so eine Art Waffenstillstand, vielleicht auch Ruhe vor dem Sturm.
Drei Tage lang sind alle Demonstrationen zugelassen, Khomeini hat mehr oder weniger freie Hand zu tun und zu lassen, was er will.
Wie es allerdings weitergehen soll, wer welche Chancen in dem ganz sicher bevorstehenden Machtkampf haben könnte, das sind nun die Überlegungen dieser Stunden.
Überlegungen, die man ganz sicher nicht nur in Persien anstellt.
Über die Situation in Teheran aber heute Mittag berichtet jetzt Thomas Fuhrmann.
Nach dem gestrigen stürmischen, ja triumphalen Empfang, den ihm eine in die Millionen gehende Menge in Teheran bereitet hatte,
geht es heute mit den Begrüßungsfeierlichkeiten für Ayatollah Khomeini weiter.
Da der Militärgouverneur von Teheran ab gestern für drei Tage lang das Versammlungsverbot in der Hauptstadt aufgehoben hatte, konnte man am Vormittag auf der Hauptverkehrsader der Shahreza Aufmärsche von mehreren tausend Khomeini-Anhängern sehen.
Der Ayatollah selbst empfing am Vormittag wieder das Volk.
In einer religiösen Bubenschule, der Alevi-Schule,
Zogen am Vormittag rund 2000 Anhänger an ihrem großen Führer vorbei.
Am Nachmittag sind ab 16 Uhr für zweieinhalb Stunden die Frauen an der Reihe.
Die Nacht hat Ayatollah Khomeini in der Rafa-Schule, einer Volks- und Hauptschule für Mädchen verbracht.
Diese Schule wurde vom Khomeini-Empfangskomitee als Residenz und zugleich als Hauptquartier eingerichtet.
In der Schulbibliothek werden die Journalisten empfangen, im kleinen Pausenhof sitzen Mullers am Boden, vor dem Tor drängen sich die Menschen, um den Führer zu sehen, der gar nicht da ist.
Dass sich Khomeinis Hauptquartier, keine 500 Meter vom Maschlis, dem iranischen Parlament befindet, hat gegenwärtig allerdings nur symbolische Bedeutung.
Obwohl heute islamischer Feiertag, also Sonntag ist, sind die Geschäftsstraßen sehr belebt.
Die Straßenhändler nützen das aufgehobene Versammlungsverbot aus, um ihre Waren zu verkaufen.
Die Geschäfte, die auch sonst wegen des Generalstreiks großteils geschlossen sind, haben natürlich heute überhaupt alle zu.
Daher kommt es beiden Seiten, Händlern und Käufern willkommen, von der Entscheidung des Militärgouverneurs zu profitieren.
Wer weiß, was noch alles passieren wird.
Besser heute noch, Schuhe oder Kleider zu kaufen, bevor dazu wieder wochenlang keine Möglichkeit sein wird.
Von der Armee ist auch heute fast nichts zu sehen.
Hier und da fährt eine kleine Gruppe von Militärfahrzeugen zwei bis drei Lastwägen mit Soldaten auf der Ladefläche durch die Straßen der Innenstadt.
Das in der Mitte der Ladefläche aufgestellte Maschinengewehr, das drohend herausragt, genügt, um daran zu erinnern, dass die eigentlichen Entscheidungen im Iran noch nicht gefallen sind.
Was wird Khomeini nun tun?
Wann wird er etwas tun?
Wird er überhaupt im Sinne der seit Monaten proklamierten Pläne handeln?
Wird er einen provisorischen islamischen Revolutionsrat bilden, wie er es auch gestern im Friedhof zum x-te Male für die nächsten Tage verkündet hat?
Antworten auf diese Fragen erhofft man sich von der für morgen 8 Uhr früh Ortszeit im Hauptquartier der Rafa-Schule angesetzten Pressekonferenz des Schienenführers.
Diese Pressekonferenz könnte, wie wir heute Mitarbeiter Comenes erklärten, mehrere Stunden, also bis Mittag, dauern.
Das war Thomas Fuhrmann aus Teheran.
Wer gern vom hintergründigen chinesischen Lächeln spricht, der wurde dieser Tage belehrt, dass es durchaus auch so etwas wie ein vordergründiges chinesisches Keep Smiling gibt.
Denn Chinas stellvertretender Ministerpräsident Deng Xiaoping hat nicht einmal die sonst üblichen Höflichkeitsminuten bei offiziellen Antrittsbesuchen vergehen lassen, als er schon zur Begrüßung bei seinen neuen Freunden in Washington ganz offen davon sprach, dass der sowjetische Eisbär an die Leine gelegt gehörte.
Denk hat Besuch in den USA, hat ja bereits mit diesem Baukenschlag begonnen, als der kleine Chinese den Amerikanern in aller Öffentlichkeit diese Allianz gegen die Sowjetunion vorschlug.
Und wann immer sich wieder offizielle Gelegenheiten boten, Denk verabsäumte nicht, dieses Lieblingsthema anzuschneiden.
Sehr zum fast sichtbaren Missfallen der Amerikaner, die so knapp vor dem Abschluss eines neuen SALT II-Abkommens natürlich alles andere wollen, als die Sowjets verärgern.
In Moskau aber versucht man sich zumindest derzeit noch gelassen zu geben.
Hören Sie Gerd Ruge.
Moskaus China-Experten betrachten den Amerika-Besuch des chinesischen Vizepremiers mit bemerkenswerter Gelassenheit.
Deng Xiaopings Besuch in Washington bringe wenig Neues, meinen sie.
Der Grundriss der Entspannung zwischen Washington und Peking sei bereits fertig und der Besuch werde daran nicht mehr viel ändern.
Präsident Carter gehe es in erster Linie darum,
den chinesischen Vizepremier der amerikanischen Öffentlichkeit so günstig zu präsentieren, dass einerseits ein Teil der Kongressabgeordneten aus Rücksicht auf Taiwan nicht mehr gegen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Peking protestiert und andererseits Carter mit diesem Schritt seinen größten Erfolg vorweisen kann.
Solche Urteile heben sich in ihrer sachlichen Gelassenheit deutlich ab von den erregteren Zeitungskommentaren über Chinas Absichten und Denkauftreten in Washington.
Im Kern unterscheiden sie sich freilich nicht.
Die Experten warnen die Amerikaner und den Westen nach wie vor vor einem aggressiven China mit großen Machtansprüchen in Südostasien.
Heute wolle Peking westliche Hilfe, um sich wirtschaftlich und militärisch stark zu machen.
In 10 bis 15 Jahren werde China die Amerikaner ebenso verraten, wie es die Sowjetunion vor fast 20 Jahren verraten habe, meinen Moskau-China-Experten.
Wenn Carters Berater Brzezinski die chinesische Karte zu spielen versuche, so übersehe er, dass man die Sowjetunion damit nicht unter Druck setzen könne und dass überdies in Wirklichkeit heute die Chinesen es seien, die die amerikanische Karte spielten.
Ihr Nahtziel sei es, die amerikanische Politik so zu beeinflussen, dass der Prozess der Entspannung zwischen USA und Sowjetunion verlangsamt werde.
Die nüchterne, distanzierte Beurteilung wird den sowjetischen Experten zweifellos dadurch erleichtert, dass Präsident Carter sich sehr deutlich von den sowjetfeindlichen Erklärungen seines chinesischen Gastes abgesetzt hat und mit dem Hinweis auf Amerikas Verantwortung die Bereitschaft bekundete, die Abrüstungsverhandlungen mit der Sowjetunion zum guten Ende zu bringen.
Unter diesen Umständen kann der Sowjetunion nicht daran gelegen sein, den US-Präsidenten durch massive Kritik zu verbittern.
In halb privaten Gesprächen lassen sie zwar durchblicken, dass sie diese amerikanische Politik für naiv halten, weil die Amerikaner eben nichts von Asien verstünden, aber in den veröffentlichten Texten bleibt Präsident Carter weitgehend von Kritik verschont.
Die Angriffe konzentrieren sich auf den chinesischen Vizepremier.
Wenn die Sowjets jedoch den amerikanischen Präsidenten davor warnen, den Entspannungsprozess in Gefahr zu bringen und wenn sie davon ausgehen,
dass der chinesische Vizepremier ein Sold-Abkommen wenigstens verzögern, wenn nichts verhindern möchte.
So darf man umgekehrt zu dem Schluss kommen, dass der Abschluss des Abkommens über strategische Rüstungsbegrenzung zu den politischen Zielen und Wünschen der Sowjetunion gehört.
Daran hat sich durch den chinesischen Gast in Washington nichts geändert.
Sold II hat für Moskau hohe Priorität behalten.
Nun wird Generalsekretär Brezhnev natürlich nicht so schnell mit Carter zusammentreffen wollen, dass ihm Deng Xiaoping sozusagen noch die Klinke in die Hand drückt.
Aber die Abschlusserklärung Carters nach den Gesprächen mit Chinas Vizepremier baut zumindest schon die Brücken zu einer baldigen Begegnung.
Amerikanische Diplomaten in Moskau halten eine solche Begegnung noch vor Ende Februar für möglich.
Sowjetische Gesprächspartner weisen diesen Termin jedenfalls nicht einfach von der Hand.
Zweifellos wartet man in Moskau ab.
was über die nicht öffentlichen Gespräche zwischen Katar und Deng durchsickert.
Der neuralgische Punkt wäre nach wie vor die Lieferung von Waffen an die chinesische Armee.
Aber mit der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und einer politischen Entspannung zwischen Washington und Peking hat man sich abgefunden.
Schon deshalb, weil man den Chinesen eben nicht den Gefallen tun möchte, sie bei der Verzögerung der Abrüstungs- und Entspannungsprozesse
Aus Moskau hörten Sie Gerd Ruge.
Während des Zweiten Weltkrieges kam das Schlagwort vom weichen Unterleib Europas für den Südosten unseres Kontinents auf.
Was damals in strategischer Hinsicht von Bedeutung war, ist heute für fast den gesamten Süden Europas im Hinblick auf den wachsenden Terrorismus von links und rechts aktuell.
Blitzartig wechseln die Schwerpunkte des Terrors.
Einmal ist es Spanien, dann wieder Italien und seit gestern die Türkei.
Dort wurde der Chefredakteur der unabhängigen Tageszeitung Milliet, ein international bekannter Journalist und Vizepräsident des Internationalen Presseinstituts in London, auf der Heimfahrt in seinem Auto erschossen.
Die Mörder konnten entkommen.
Neres von Wolfgang Pfeiffer.
Es ist das erste Mal in der Türkei, dass ein Mann Opfer der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen wurde,
dessen Ansehen nicht nur im ganzen Land verbreitet war, sondern der ein Gewicht in der öffentlichen Meinungsbildung darstellte und darüber hinaus vielschichtigen direkten politischen Einfluss ausübte.
Die von Impecci geleitete Zeitung Milliet, wird als unabhängig bezeichnet, war in zurückliegenden Jahren allerdings eher kritisch gegenüber den von Demirel geleiteten konservativen Regierungen
und zeigte, wenn auch mit Kritik durchzogene, Sympathie für die heutige Regierung Ecevit.
Bei uns würde man Milliet wohl als liberale Zeitung mit linksfreundlichem Anhauch bezeichnen.
Unklar sind bisher die Hintergründe des Mordes und von welcher Clique der sich im Untergrund bekämpfenden rechten und linken Extremgruppen er ausgeführt wurde.
Am ehesten könnte eine Deutung zutreffen,
wonach mit dem Mord an Impecci auf die Regierung Ecevit direkt gezielt werden sollte.
Nicht, weil die Zeitung Millet zu regierungsfreundlich war, sondern eher, weil mit dem Niederstrecken eines allgemein geachteten Journalisten nun alle Organe der Publizistik gezwungen werden sollen, auf die Unfähigkeit der Regierung Ecevit hinzuweisen, mit den Unruhen fertig zu werden.
Man hält nicht für ausgeschlossen,
dass eine neue Stufe der Gewalttätigkeiten erreicht wird.
Bisher bekriegten die feindlichen Extremorganisationen in erster Linie einander, auch wenn die Auseinandersetzung oft zwangsläufig breitere Massen einbezog.
Nun wird befürchtet, dass Anschläge sich ausweiten auf einen Kreis von Menschen des öffentlichen Lebens, die keine unmittelbare Verbindung zu den Kampfgruppen haben.
Bisher hat die Ausrufung des Kriegsrechtes
und der damit verbundene Einsatz der Armee bei der Bekämpfung der Aufrührer wenig Erfolg gezeigt.
Zwar ist in den 13 unter Kriegsrecht stehenden Provinzen die Zahl der Todesopfer laut Statistik zurückgegangen, sie ist dennoch hoch und vor allem gelangen bisher keine nennenswerten Erfolge beim Zerschlagen der Terrorgruppen.
Sie hörten Wolfgang Pfeiffer, vier Minuten vor dreiviertel eins ist es jetzt zurück nach Österreich.
Im Werk der österreichischen Klimatechnik SMBH bei Wiener Neustadt wurde heute der erste Bestandteil eines Weltraumfahrzeuges, der in Österreich hergestellt wurde, der Öffentlichkeit vorgeführt.
Es ist das das Beobachtungsfenster des Weltraumlabors Spacelab, das im nächsten Jahr an Bord des amerikanischen Raumschiffs Space Shuttle zum Erstflug starten soll.
Das Weltraumlabor wurde von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA, der deutschen Firma Erno, in Auftrag gegeben.
Da Österreich noch ohne Mitglied der ESA zu sein, mit einem geringen Betrag an der Spacelab-Entwicklung beteiligt ist, fließen laut Vertrag Aufträge zurück an die heimische Industrie.
Mit Direktor Ortner von der österreichischen Gesellschaft für Weltraumfragen und mit Direktor Tautner von der österreichischen Klimatechnik, die bisher hauptsächlich Simulatoreneinrichtungen, unter anderem auch für die sowjetische Raumfahrt, allerdings für Bodennutzung gefertigt hat, sprach Roland Machatschke.
Zunächst die Frage an Herrn Direktor Dr. Ortner.
Welche Rolle hat die österreichische Gesellschaft für Weltraumfragen dabei gespielt, dass dieser Auftrag nach Österreich gegangen ist?
Für dieses Fenster gab es mehrere Bewerber und es war gar nicht leicht für eine österreichische Firma, die zumal Österreich noch niemals etwas gebaut hat, das im Weltraum untergebracht wurde, diesen Auftrag zu bekommen.
Wir haben uns mit allen unseren Mitteln eingesetzt, dass die österreichische Firma diesen Auftrag schließlich bekommen hat.
Herr Direktor Tautner, was waren denn die größten technischen Probleme, die gelöst werden mussten, um dieses Fenster zu bauen, von einer Firma, die noch nie etwas gebaut hat, das in den Weltraum geflogen ist?
Die Raumfahrttechnik ist gezwungen, Gewicht zu sparen, muss so leicht wie möglich konstruieren.
Das bedeutet selbstverständlich, dass
durch die großen Temperatur- und Druckschwankungen, welchen das Objekt ausgesetzt ist, große Verformungen des Körpers eintreten.
Und die Konstruktionen müssen so aufgeführt werden, dass diese Verformungen ohne Belastung von irgendwie beschädigbaren Teilen aufgenommen werden können von der Struktur.
Das ist besonders schwierig bei einem Glas, weil jedermann bekannt ist, dass Glas zu den sprödesten Materialien gehört, die es gibt.
Und...
Das Hauptproblem hier ist also den Übergang zu finden zwischen dem praktisch kaum irgendeiner elastischen Verformung auszusetzenden Glas und dem Flugkörper, der aus einem Spezial-Aluminium-Legion besteht.
Das ist, kurz zusammengefasst, das Hauptproblem.
Das Zweite, was hier noch zu beachten war, war, dass das Fenster eine, im Gegensatz zu den früheren Konstruktionen,
einen Schirm erhalten sollte, der an der Außenseite lag, da das Spacelab als erstes Raumfahrzeug jahrelang in Gebrauch ausgesetzt sein soll und die Lebensdauer des Glases und der Sonnenstrahlung im Weltraum bis heute ein unbekannter Faktor ist.
Man möchte daher die Lebensdauer so weit wie möglich vergrößern.
Und zu diesem Zweck musste ein äußerer Schirm angebracht werden, der natürlich von innen her betätigt werden muss.
Das heißt, eine mechanische Durchführung durch den Flugkörper ist notwendig zur Betätigung.
Und das waren die beiden Hauptprobleme.
Wir stehen hier vor dem sogenannten reinen Raum, darin befindet sich dieses erste Fenster, das für das allererste Spacelab geliefert werden soll.
Wenn man sich das so anschaut, durch die Glasscheibe hindurch, wo drinnen dann die weißbemantelten und weißbehandschotten Techniker daran arbeiten und ein bisschen dran herumprobieren,
Dann schaut das aus eigentlich wie ein Bullauge eines Schiffes.
Es ist eine ungefähr 40 Zentimeter große Glasscheibe, dick etwas, eingelassen in eine Aluminiumscheibe.
Davor ist ein Handgriff.
Wie viel hat denn dieses Ding, das so nach gar nicht sehr viel aussieht, eigentlich gekostet?
Diese Frage muss man in zwei Teile teilen.
Das eine ist, wie viel hat die Entwicklung gekostet und wie viel würde jetzt die weitere Herstellung kosten?
Die Gesamtkosten dieser Einheit auf heutige Preisbasis bezogen sind etwa 25 Millionen Schilling gewesen.
Wobei das Engineering ungefähr 20 Millionen ausmacht und die Herstellung selbst etwa 5 Millionen.
Das sind Ziffern, die in der Weltraumtechnik und in der Luftfahrt allgemein im Verhältnis üblich sind.
Dieses Gespräch führte Roland Machatschke.
Eine Minute nach dreiviertel eins und jetzt Beiträge der Kulturredaktion.
Im Kulturzentrum Berchtoldsdorf wird heute eine Ausstellung eröffnet, die unter dem Titel Was kann Kunst?
Kann Kunst was?
Arbeiten von 99 meist jüngeren österreichischen Künstlern zeigt.
Heidi Grundmann berichtet.
Was kann Kunst?
Kann Kunst was?
ist als Wanderausstellung konzipiert, als eine Ausstellung, die keine Museumsräume braucht, um sich zu entfalten, sondern sich mit Kulturzentren und notfalls auch Gemeindeseelen begnügen kann.
Und so soll die Ausstellung zunächst durch Niederösterreich und dann durch andere Bundesländer bis nach Westösterreich wandern.
Zusammengestellt wurde sie in monatelanger Arbeit von dem Galerieleiter Manfred Lang und dem bekannten Kunstkritiker Christian Sottreffer.
Der Titel lautet Was kann Kunst?
Kann Kunst was?
Und diese Ausstellung versucht, diese Frage in der Form zu beantworten, auch in den Texten des Katalogs, dass Kunst sehr viel kann, dass Kunst eigentlich fast alles kann und dass Kunst alle menschlichen Bereiche berührt, sodass auch jeder Mensch irgendeinen Zugang zur Kunst finden kann und finden sollte.
So Triffa und Lang geben sich durch lange Erfahrung gewitzt allerdings nicht der Illusion hin, gleich die gesamte Bevölkerung bzw.
ganz neue, bisher an Kunst grundsätzlich nicht interessierte Schichten zu erreichen.
Der Sinn der ganzen Ausstellung und ihres Aufbaus war von vornherein so gedacht,
dass einem nicht sehr gut informierten, sondern nur interessierten Publikum die Möglichkeit geboten wird, sich dem Phänomen Kunst von den verschiedensten Seiten her zu nähern.
Das heißt, einen Einstieg zu finden, der normalerweise eben vielleicht in dieser Form nicht so leicht gefunden werden kann.
Wir haben deswegen eine Aufgliederung vorgenommen, um überhaupt ein System in diese Ausstellung und auch in den Unterbau, den theoretischen Unter- oder Überbau bringen zu können, indem wir das Ganze alphabetisch aufgegliedert haben nach Stichworten.
Kunst zwischen Aufbau und Zerstören.
Zwischen Aufbauen und Zerstören breiten sich im Katalog und in der Ausstellung selbst 24 Stichworte aus.
Von Beunruhigen, Darstellen, Überfragen, Glorifizieren, Konzipieren, Naivisieren, Protestieren, Quälen bis zu Unterhalten und Irrten, einer sottriferschen Wortschöpfung, mit der der weit verbreitete unverständliche Kunstjargon aufs Korn genommen wird.
Zu jedem Stichwort gibt es, wieder in Katalog und Ausstellung, einen erläuternden Text und natürlich in erster Linie Arbeiten von Künstlern der verschiedensten Richtungen.
Ironie und Sarkasmus bei der Zuordnung sind beabsichtigt.
Das ganze Konzept war von vornherein, darüber waren wir uns alle einig, nicht dazu da, jetzt etwas stur abzuwickeln, sondern das Ganze möglichst auch mit Witz zu machen.
Die Stichworte kamen zuerst und wurden dann nach Möglichkeit durch Künstler belegt, die uns zugänglich waren.
Es gibt ja in solchen Fällen immer welche, die nicht erreichbar sind oder die auch gar nicht mittun wollen und es wird jetzt sicherlich auch welche geben,
die es nachträglich bereuen, mitgetan zu haben, weil sie sich zweifellos falsch eingeordnet finden werden und so weiter.
Es wird also sicherlich Ärger geben, aber auch das ist von vornherein eingeplant.
Die Ausstellung soll alle Beteiligten herausfordern und zu Auseinandersetzungen
Die Künstler, die sich aus den verschiedensten Gründen ärgern werden, haben Gelegenheit, ihre Meinung auch schriftlich kundzutun.
Der Katalog soll auf der Ausstellungswanderschaft um diese Künstlermeinungen bereichert werden.
Das Publikum, für das diese Ausstellung eigentlich sehr attraktiv und anregend sein müsste, kann seine Meinung nach dem Gang durch die Ausstellung in großen Büchern festhalten, Wünsche nach Begegnungen mit Künstlern äußern und zudem auch noch
mit der Beantwortung der Frage, welches Bild dieser Ausstellung quält sie, Bedrückung und Beunruhigungen loswerden.
Für Kunstinsider, die sich durch das Unternehmen Was kann Kunst?
Kann Kunst was?
sicher zu vorschneller Kritik provozieren lassen werden, müsste schon am Eingang zur Ausstellung ein Schild Vorsicht Glatteis aufgestellt werden.
Denn wie gesagt, Ärger, Provokation, Auseinandersetzung sind eingeplant.
Das war ein Beitrag von Heidi Grundmann.
Gestern Abend fand in Hamburg eine Sitzung der Findungskommission für den Intendanten des Hamburger Schauspielhauses statt.
Schon vorher war bekannt geworden, dass der jetzige Intendant Ivan Nagl der Findungskommission, die ihn erst drei Tage vor dem Termin verständigt hatte, kein Konzept vortragen würde.
Hingegen war aus Berlin der Regisseur Nils-Peter Rudolf angereist.
Hören Sie folgenden Beitrag von Dieter Bub.
Nils-Peter Rudolph-Kahm stellte sich den Fragen der Findungskommission, referierte, beeindruckte die 21 Juroren, wurde favorisiert und entschwand unbemerkt zurück nach Berlin.
Der wahrscheinlich zukünftige Intendant des Deutschen Schauspielhauses mochte sich nicht der Prozedur einer Pressekonferenz unterziehen, zumindest noch nicht in dieser Situation, die keine Entscheidung, sondern erst einmal eine Empfehlung bedeutet.
In der kommenden Woche haben der Senat und der Aufsichtsrat des Theaters die letzten Worte.
Es besteht kaum ein Zweifel, dass beide Gremien zustimmen werden, schon um des lieben Friedenswillen nach den peinlichen Ereignissen, Verwirrungen, Mauscheleien, Brüskierungen, Gerüchten der vergangenen Monate.
Auch sind die Umstände der Konferenz, die gestern Rudolf nominierte, nicht gerade glücklich.
Die Zeit für eine Entscheidung drängt nach sieben Monate währenden Ränken und Gezänkerei, bei der Gewissheit auch, dass die Intendantenposition bereits zum Ende dieser Spielzeit vakant sein wird und schließlich bei einem Exodus von Schauspielern und Regisseuren, die in den vergangenen Tagen gekündigt haben.
Im Übrigen kann von einer Wahl nicht gesprochen werden, denn Nils-Peter Rudolph war der einzige von fünf erstplatzierten Kandidaten, der noch für eine schnelle Entscheidung zur Verfügung stand.
Burgtheaterschef Benning, Münchens Oberspielleiter Dieter Dorn und auch Ivan Nagel, eher offensichtlich bewusst spät, drei Tage vor dem Anhörungstermin informiert, hatten abgesagt.
Benno Besson, so hieß es, sei nicht erreichbar gewesen.
Erst nachdem eine Tageszeitung mit ihm in Paris Kontakt aufgenommen hatte, gelang auch der Kulturbehörde gestern eine Verbindung.
Besson sah sich außerstande, sofort nach Hamburg zu kommen.
Er habe Interesse, er bitte sich jedoch Bedenkzeit.
Für Bedenkzeit aber war es zu spät.
Alle wollten das leidige Thema schnell vom Tisch haben.
Rudolf, ohnehin an zweiter Stelle platziert, gefiel.
Der Kultursenator, der noch vor einer Woche dem Leiter der Freien Volksbühne in Berlin, Kurt Hübner, dazu nicht beauftragt, große Hoffnungen gemacht und auch gegenüber Dieter Dorn in München die Zuversicht von einer sicheren Mehrheit verbreitet hatte, schlug sich sofort auf die Seite des Auserkorenen, dem er schon bei der Vorauswahl zu einer so günstigen Startposition verholfen habe.
Nun bestehe Aussichtorf, zukünftig hochinteressantes Theater, fortschrittlich und lebendig und doch publikumsnah.
Die spontane Euphorie Professor Wolfgang Tarnowskis hat verschiedene Gründe.
Eine Entscheidung zugunsten Nils-Peter Ruders wäre für das Deutsche Schauspielhaus von Nutzen, garantiere spannendes modernes Theater, sicherte dem Theater gute Schauspieler und Regisseure.
Sie ist aber zugleich auch ein Votum gegen Ivan Nagel, den der Kultursenator bewusst missachtet hat, und gegen Peter Zadek, der vom ersten Bürgermeister Hans-Ulrich Klose zweimal ins Gespräch gebracht worden war.
Damit erhält diese Wahl eine zweite, machtpolitische Dimension.
Denn auch wenn für Tarnowski vor wenigen Monaten nur ein Kandidat sogar für eine Generalintendenz wirklich in Frage gekommen war, Boy Gobert, so muss ihm nun jeder willkommen sein, der zur Sicherung seines Amtes beiträgt, aus dem der Senator von seinem Bürgermeister nicht verdrängt werden kann.
Dazu bedurfte es eines Misstrauensantrags in der Bürgerschaft.
Das aber wird nicht geschehen.
Tarnowski weist die rechten Sozialdemokraten in Hamburg hinter sich.
Er ist aus dem gestrigen Abend als der eigentlich erfolgreiche hervorgegangen, auch wenn er zänkisch abweisend auf Fragen der Journalisten reagierte.
Nils-Peter Rudolph könnte die Funktion des Intendanten zur Spielzeit 1980-81 übernehmen.
Er inszeniert zur Zeit für das Berliner Schillertheater im Titania-Palast die Antigone.
Für die Zwischenzeit steht er beratend zur Verfügung.
Sie muss indes durch eine Interimslösung überbrückt werden.
Der Kultursenator war voller Zuversicht.
Nein, darin sehe er kein Problem.
Das werde sich schnell lösen lassen bei solch einem potenten, zukünftigen Intendanten.
Und nach diesem Kulturbeitrag von Dieter Bub fünf Minuten vor 13 Uhr noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die österreichischen Versicherungsgesellschaften wollen demnächst Maßnahmen ergreifen, um die sogenannte Malusflucht von Autobesitzern zu bekämpfen, die nach einem selbstverschuldeten Unfall ihr Fahrzeug bei einer anderen Versicherung anmelden und dabei unwahre Angaben machen.
Wie der Sprecher für die Kraftfahrzeughaftpflichtsparte im Versicherungsverband Faber in einem Interview sagte, wollen die Versicherungen noch einmal an ihre Kunden appellieren und, falls das nichts nützen sollte, die Daten über Anmeldungen und Unfälle untereinander austauschen.
Faber betonte, diese Praxis würde nicht im Widerspruch zum Datenschutzgesetz stehen und werde von der Versicherungsaufsichtsbehörde nicht nur unterstützt, sondern sogar gefordert.
ÖVP-Generalsekretär Lanner und die Leiterin der Frauenbewegung der Volkspartei, Haider, haben am Vormittag in Wien das 13.
Alternativkonzept der Großen Oppositionspartei, die Frau in der Gesellschaft, vorgestellt.
Als grundlegende Voraussetzung für die Gleichstellung der Frau mit dem Mann bezeichnete Lanner unter anderem die positive Aufwertung der Rolle der Frau als Hausfrau und Mutter.
Frau Haider nannte die gesetzliche Verankerung von gleichen Kollektivverträgen für Männer und Frauen als entscheidende Maßnahme zur Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt.
SPÖ-Clubobmann Fischer sagte heute in einem Pressegespräch in Salzburg, die Sozialisten seien gerne bereit, mit der ÖVP eine umfassende Demokratiediskussion zu führen und dabei sowohl Grundsatzfragen als auch konkrete Problemstellungen der parlamentarischen Demokratie zu erörtern.
Fischer wies darauf hin, dass es erst die Sozialisten gewesen seien, die, wie er sagte, nach 1970 der Opposition die Möglichkeit eingeräumt hätten, als Minderheit Gesetze vor dem Verfassungsgerichtshof anzufechten.
Landwirtschaftsminister Heiden gab heute bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt, dass sich das Agraraussenhandelsdefizit im vergangenen Jahr um 1,7 Milliarden Schilling oder 12 ganze Vierzehntel Prozent verringert hat.
Die Deckung der Agrarimporte durch Agrarexporte sei auf 38 ganze Vierzehntel Prozent gestiegen.
Insgesamt haben die Agrarausfuhren im vergangenen Jahr nach Angaben des Landwirtschaftsministers einen Wert von 7,6 Milliarden Schilling erreicht.
Sie sind damit gegenüber 1977 um knapp 15% gestiegen.
Gleichzeitig sind die Agrarimporte um 3,5% zurückgegangen.
Der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Stix hat heute unverzügliche Maßnahmen des Finanzministeriums gegen die gesundheitlichen Gefahren gefordert, denen die Zollwachebeamten an den Grenzstationen durch ständiges Einatmen von Autoabgasen ausgesetzt sind.
In einer Aussendung des FPÖ-Pressedienstes wies Stix darauf hin, dass der Rechnungshof das Finanzministerium bereits im vergangenen Jahr zu einer Überprüfung der Arbeitsbedingungen in den Zollstationen aufgefordert hat.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Jänner gegenüber Dezember vergangenen Jahres um 164.000 auf 1.170.000 gestiegen.
Die Arbeitslosenquote hat sich damit von vier ganze Vierzehntel auf fünf ganze Einzehntel Prozent erhöht.
Die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg führt diese Entwicklung auf den strengen Winter zurück.
Österreich-Frankreich.
Außenminister Paar, der gestern am späten Abend in Straßburg auf offener Straße überfallen und beraubt wurde, ist am Vormittag unter ärztlicher Aufsicht mit einem Linienflugzeug der Swiss Air von Basel nach Wien zurückgekehrt.
Die Präfektur in Straßburg nimmt an, dass der Überfall von Kriminellen verübt wurde, die sich über die Identität des Ministers nicht im Klaren waren.
Eine nach dem Überfall eingeleitete Großverhandlung blieb bisher erfolglos.
Der Minister erlitt einen Bluterguss am Auge und Verletzungen in der Lebergegend.
Iran.
Schiedenführer Khomeini wird morgen früh in Teheran eine Pressekonferenz geben.
Seine Vertrauten haben heute angekündigt, dass Khomeini dabei wichtige politische Entscheidungen bekannt geben wird.
Wir sind mit diesen Kurzmeldungen am Ende des Mittagsschinals.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Ilse Vögel.