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KI-generiertes Transkript
MITTAGSJONAL
Es war vor wenigen Sekunden 12 Uhr.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Am Mikrofon des Mittagsschanals ist heute Roland Machatschke.
Kurz die wichtigsten Punkte unseres Programms bis 13 Uhr.
Sitzung des Ministerrats, praktische Erziehungshilfe durch Vorschulkonzept des Unterrichtsministeriums, Zukunftsvorstellungen der Versicherungen, Stellungnahme der Eisenbahner Gewerkschaft zur geplanten Bundesbahnreformen und die Inlandspresseschau.
Das sind unsere Beiträge aus Österreich.
Außenpolitisch informieren wir heute unter anderem über die verwirrenden Vorgänge innerhalb der chinesischen Führung und über die Ansicht eines gemäßigten, schwarzen, südafrikanischen Politikers zu den aktuellen Fragen des südlichen Afrikas.
Im Kulturteil des Journals berichten wir unter anderem über die Pressekonferenz des Regisseurs der kommenden Staatsopernpremiere »Die Trojaner« von Hector Berlioz.
Zu Beginn des Mittagsjournals aber jetzt die Nachrichten.
Chef vom Dienst ist Georg Schalgruber, Sprecher Peter Fichner.
China, Großbritannien.
Meldungen über einen parteiinternen Machtkampf in der Volksrepublik China beherrschen heute die Titelseiten mehrerer britischer Tageszeitungen.
Nach diesen bisher unbestätigten Meldungen sollen die Witwe des verstorbenen Parteivorsitzenden Mao Zedong, Chiang Ching und drei weitere linksradikale Politbüromitglieder, die der sogenannten Shanghai-Gruppe angehören, wegen eines missglückten Putschversuchs festgenommen worden sein.
Von offizieller Seite ist bisher zu diesen Informationen jeder Kommentar abgelehnt worden.
Lediglich ein Sprecher des japanischen Außenministeriums in Tokio bestätigte ohne Angaben von Quellen diese Nachricht.
Die festgenommenen angeblichen Mitverschwörer Frau Chiangs sind der erste stellvertretende Ministerpräsident Zhang Junjiao, der zweite stellvertretende Parteichef Wang Hongwen und der Chefideologe Yao Wenyuan.
Nach unbestätigten Angaben wurden sie auf persönliche Anordnung von Ministerpräsident Hua Kuofeng verhaftet und unter Hausarrest gestellt.
Hua Kuofeng ist vor wenigen Tagen auf Wandzeitungen als Nachfolger Mao Zedongs angeführt worden.
Der Umstand, dass diese Nominierung bis heute noch nicht offiziell bestätigt worden ist, könnte als Hinweis auf einen schweren Konflikt in der Pekinger Führungsspitze gewertet werden.
Sollte sich die Nachricht von den Verhaftungen bestätigen, würde dies einen Sieg des gemäßigten Flügels bedeuten.
Hua Kuo Feng gilt als Verfechter eines pragmatischen Kurses der chinesischen Politik nach dem Vorbild seines verstorbenen Amtsvorgängers Zhu Enlai.
Frau Jiang Jing übte bisher in der chinesischen Innenpolitik einen bedeutenden Einfluss aus.
Sie gilt als einer der Hauptinitiatoren der chinesischen Kulturrevolution, eine vom Partei Nachwuchs und den Roten Garten getragene Kampagne gegen sogenannte Rechtsabweichler und Wegbereiter des Kapitalismus.
Wie in den vergangenen Tagen ist auch heute die Lage in Peking ruhig.
Österreich.
Im Bundeskanzleramt in Wien ist heute die Regierung zu ihrer wöchentlichen Sitzung zusammengetreten.
Neben einer Reihe von Routinfragen stehen auch eine Novelle zur Rechtsanwaltsordnung und zum Kleinrentnergesetz auf der Tagesordnung.
In Linz beginnt heute Abend eine für zwei Tage anberaumte Klausurtagung des SPÖ-Parlamentsklubs mit einer Sitzung des Bundesparteivorstandes der Regierungspartei.
Morgen wird Bundeskanzler Kaisky über die Arbeit der Regierung und der SPÖ aus nationaler und internationaler Sicht referieren.
Am Donnerstag stehen Erklärungen von Finanzminister Androsch und Verkehrsminister Lanz im Mittelpunkt der Tagesordnung.
SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer hat bereits angekündigt, dass sich der Parlamentsklub der Regierungsfraktion neben der aktuellen politischen Herbstarbeit auch mit den jüngsten Auseinandersetzungen um eine Äußerung des ÖVP-Abgeordneten Steinbauer beschäftigen wird.
Bei einer Wiener Frauenveranstaltung erklärte ÖVP-Bundesparteiobmann Taus, seine Partei werde auch in Zukunft darauf drängen, Frauenprobleme gemeinsam mit den Betroffenen zu lösen.
Die Frauenbewegung in der Volkspartei, ergänzte Taus, sei seit 1972 eine gleichberechtigte Teilorganisation und voll in die Meinungsbildung und in den Entscheidungsprozess der Volkspartei integriert.
Die Versicherungen erwarten auch in Zukunft eine jährliche Zunahme ihrer Aktivitäten um etwa 9 Prozent.
Dies geht aus einem Vortrag des Vizepräsidenten des Verbandes österreichischer Versicherungen, Kretnik, anlässlich einer Veranstaltung der Vereinigung in Salzburg hervor.
Bereits in den Jahren seit 1950 hatten die Versicherungen ähnliche Wachstumsraten, ihre Geschäfte zu verzeichnen.
Die Unternehmen sehen ihre Probleme vor allem im Entstehen neuer Risiken durch den Fortschritt der Technik und in finanziellen Schwierigkeiten, weil die Höhe der Versicherungen vor allem bei Industrieprojekten in absehbarer Zeit die Möglichkeiten der Institute übersteigen könnte.
Durch internationale Zusammenarbeit und gegenseitige Rückversicherungen wollen die Institute in Zukunft diese Schwierigkeiten überwinden.
In Linz wurde heute ein Vierjahresvertrag zwischen der Chemie Linz AG und der DDR unterzeichnet.
Der Vertrag umfasst Lieferungen von Handelsdünger, Pflanzenschutzmitteln und Chemikalien an die Deutsche Demokratische Republik und den Einkauf von Rohstoffen, vor allem Kali, durch die Chemie Linz AG in der DDR.
Der Vertrag wurde aus Anlass des offiziellen Besuchs des Staatssekretärs im DDR-Außenhandelsministerium Beil abgeschlossen.
Im vergangenen Jahr hat die Chemie Linz AG mit 380 Millionen Schilling den bisher höchsten Exportumsatz mit der DDR erreicht.
Der Neuvertrag enthält keine Angaben über Mengen und Wert der gehandelten Produkte, doch gaben sich beide Partner anlässlich der Unterzeichnung optimistisch im Hinblick auf eine Ausweitung der Geschäftsbeziehungen.
Vereinte Nationen Die Vereinigten Staaten haben Uno-Generalsekretär Waldheim scharf angegriffen und ihm vorgeworfen, das Personal und das Management der Vereinten Nationen nicht auf jenen hohen Standard gebracht zu haben, den die letzten Jahrzehnte des 20.
Jahrhunderts verlangen.
Eine Angehörige der amerikanischen UNO-Delegation sagte wörtlich, Waldheim trage persönlich die Schuld dafür, dass in der Öffentlichkeit ein negatives Bild über das UNO-Generalsekretariat bestehe.
Solange das Personal des Generalsekretariats nicht entsprechend für seine Arbeit geeignet sei und sich nicht voll in den Dienst der Sache stelle, seien die Ausgaben für das Weltforum bloße Verschwendung, meinte die Delegierte.
Die Amtsperiode von UNO-Generalsekretär Waldheim läuft am 31.
Dezember ab.
Waldheim hat bis jetzt noch nicht offiziell dazu Stellung genommen, ob er für eine neue Amtsperiode kandidieren würde.
Nach den UNO-Satzungen wird der Generalsekretär auf Empfehlung des Sicherheitsrats von der Vollversammlung gewählt.
Libanon.
Die Vertreter Syriens, des Libanons und der Palästinenser werden morgen neuerlich zu Gesprächen über einen Waffenstillstand in der ostlibanesischen Stadt Stoura zusammentreffen.
Über die bisherigen Ergebnisse der Verhandlungen teilte der Vermittler der arabischen Liga Al-Khroli gestern Abend mit, die Parteien hätten sich auf den Entwurf eines neuen Waffenstillstandsabkommens bereits geeinigt.
Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana dagegen meldet, es seien noch strittige Fragen offen.
In dem nun schon 18 Monate dauernden Bürgerkrieg im Libanon sind bis jetzt alle Waffenstillstandsvereinbarungen nach kurzer Zeit gebrochen worden.
Thailand.
Der seit Mittwoch regierende Reformrat hat eine aus 13 Mitgliedern bestehende Kommission beauftragt, eine neue ständische Verfassung auszuarbeiten.
Innerhalb der nächsten zwei Monate soll eine verfassungsgebende Reformversammlung gebildet werden, die sich aus 300 Delegierten zusammensetzt.
Diese Reformversammlung soll die Grundlagen für ein künftiges demokratisches Regime in Thailand schaffen.
Die Regierungsgewalt wird in den nächsten zwei Wochen an ein aus Zivilisten gebildetes Kabinett übertragen.
Mit Ausnahme der Thammasat-Universität von Bangkok, in der es in der Vorwoche zu schweren Ausschreitungen gekommen ist, werden an allen Hochschulen des Landes im November die Vorlesungen wieder aufgenommen.
Außerdem beabsichtigt die Militärjunta, die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten, zu Japan und Malaysia zu intensivieren.
Italien
Mit der Besetzung der Druckerei protestierten gestern in Rom die Drucker des sozialistischen Parteiorgans Avanti gegen geplante Umstellungen.
Die Druckereiarbeiter ließen zwar die heutige Ausgabe der Zeitung erscheinen, brachten aber auf der Titelseite einen Appell an die Gewerkschaften und an den Vorstand der sozialistischen Partei, die beabsichtigte Einstellung der Mailänder Avanti-Ausgabe zu verhindern.
Außerdem sprachen sie sich dagegen aus, das Blatt in einem privaten Unternehmen drucken zu lassen.
In Neapel gab die Banco di Napoli, Hauptaktionär mehrerer Zeitungen, die Einstellung von vier Blättern bekannt.
Noch in diesem Monat sollen 462 Mitarbeiter entlassen werden.
USA.
Wie der Getränkekonzern Coca-Cola zugeben musste, hat die Firma in den vergangenen Jahren insgesamt etwa sechs Millionen Schilling an Schmiergeldern gezahlt.
Diese Summen flossen in nicht näher bezeichnende Länder.
Es galt offensichtlich, den Umsatz zu heben.
Nähere Einzelheiten über diese Affäre sind derzeit nicht bekannt.
Das waren die Meldungen.
Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
Das Wetter.
An der Vorderseite einer Tiefdruckrinne, die sich von Island über die britischen Inseln bis in den westlichen Mittelmeerraum erstreckt, wird zunächst noch Warmluft gegen den Alpenraum geführt.
In der Folge greift die Kaltluft eines über Schottland liegenden Tiefkerns auf die Westalpen über.
Die Aussichten bis morgen früh.
Stellenweise noch Nebelreste, sonst allgemein aufgelockert, bewölkt oder heiter.
In der Folge im Westen und Süden Bewölkungszunahme.
Südliche Winde auf den Bergen stürmisch auffrischend.
Nachmittagstemperaturen in Föhnlagen 20 bis 25 Grad, sonst 16 bis 19.
Frühtemperaturen morgen 6 bis 13 Grad.
und die Wetteraussichten für morgen.
Im Westen und Süden Österreichs allgemein stark bewölkt und Aufkommen von Niederschlägen.
Im übrigen Bundesgebiet wechselnde, in Ostösterreich mitunter geringe Bewölkung und allgemein niederschlagsfrei.
Winde aus Südost bis West.
Tageshöchsttemperaturen 15 bis 21 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien, Heide, 19 Grad, Ostwind 5 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heide, 23, Südwind 25.
Linz, Heide, 15 Grad, Südostwind 10 km in der Stunde.
Salzburg, Heide, 23, Nordwestwind 10.
Innsbruck, wolkig, 21, Südostwind 25.
Bregenz wolkig, 18 Grad, Südwind 3 km in der Stunde.
Graz heiter, 23, Südwind 25 km in der Stunde.
Klagenfurt stark bewölkt, 18 Grad, Wind still.
In einer halben Minute ist es 12.13 Uhr.
Hauptsächlich routinemäßige Fragen standen auf der Tagesordnung der heutigen Routinesitzung der Bundesregierung.
Im Mittelpunkt des anschließenden Journalistengesprächs stand wieder eines der innenpolitischen Hauptthemen der vergangenen Woche im Mittelpunkt, die Diskussion um die Spitalsfinanzierung.
Daneben aber richteten sich die Journalisten Fragen nach dem politischen Klima in Österreich, genauer nach Erklärungen von ÖVP und SPÖ nach der jüngsten sogenannten Watergate-Kontroverse im Parlament.
Aus dem Bundeskanzleramt meldet sich jetzt Hans Langsteiner.
Nachspiel also zum parlamentarischen Watergate-Krach vom vergangenen Donnerstag.
Wie berichtet, hatte damals ÖVP-Abgeordneter Steinbauer während einer Debatte über eine dringliche Anfrage zur Presseförderung die Regierungspartei in einen Zusammenhang mit der, Zitat, Welt von Watergate gebracht.
Also mit jenem politischen Korruptions- und Bespitzelungsskandal, der dem früheren US-Präsidenten Nixon das Amt gekostet hatte.
Gestern hatte Steinbauer vor Journalisten seine Äußerung nicht zurückgenommen, sondern dahingehend präzisiert, er habe nur aus dem Watergate-Film Die Unbestechlichen zitiert, in dem von der Macht der Korruption die Rede sei.
Bundeskanzler, SPÖ-Vorsitzender Kreisky hatte daraufhin
der sozialistischen Arbeiterzeitung gegenüber angekündigt, die politischen Beziehungen zur ÖVP einfrieren zu wollen.
Heute nach der Regierungssitzung präzisierte Kreisky diese Ankündigung.
Das ist ja nichts anderes, als man sagt, diese unerhörte Beleidigung, das ist ja auch unten eine Beleidigung der Partei, denn man sagt, das sind die Methoden.
Diese unerhörte Beleidigung, zu der muss man halt sagen, ob man sie weiter aufrechterhält oder nicht.
Die Welt wird ja nicht aufhören, sich zu drehen.
Das haben wir eigentlich so nicht gemeint.
Aber das ist alles.
Aber wenn das nicht geschieht, was das Selbstverständlichste der Welt ist, was in der ganzen Welt,
mit einem Satz erledigt ist von verantwortlichen Leuten, dann wird es halt diese Abkühlung in den Verhältnissen der Parteien geben müssen.
Das ist ja eine politische Sache.
Ich kann sich doch eine Partei nicht gefallen lassen mit dem größten Verbrechen, dem politischen Verbrechen, das ist doch Kerkerstrafen.
erledigt wurde und durch den Rücktritt eines Präsidenten der Vereinigten Staaten, dass eine Partei dieses Verbrechens bezichtigt wird, wozu noch kommt die Pikantrie, dass es ein Verbrechen einer konservativen politischen Gruppe ist?
Die Sozialpartnerschaft und bereits vereinbarte Parteiengespräche würden von dieser Abkühlung nicht betroffen sein, sagte Kreisky weiter.
Wohl aber werde es darüber hinaus keine außerparlamentarischen Kontakte mehr mit der großen Oppositionspartei geben.
Kreisky nannte Beispiele für solche Kontakte.
Ach Gott, die Herren kommen immer wieder und haben besondere Wünsche.
Einmal wünscht einer für einen seiner bestimmten Leute einen bestimmten Platz in dem Ministerium oder in dem Ministerium.
eine bestimmte Bestellung für das oder jenes.
Das ist ja üblich.
Den Watergate-Vorwurf nehme er genauso ernst wie den seinerzeit bei der UNO-City von der ÖVP erhobenen Vorwurf der Schiebung, fügte Kreisky hinzu.
Und weiter, wenn im Ton der Innenpolitik gewisse Grenzen überschritten würden, dann dürfe man sich nicht wundern, wenn die Menschen der Politik verachtungsvoll den Rücken zukehrten.
Und noch ein weiterer Bereich der innenpolitischen Klimaverschlechterung wurde heute im Pressefoyer nach der Regierungssitzung gestreift.
Die ÖVP-Kritik an der Auslandsreise von Vizekanzler Finanzminister Androsch während der vorwöchigen Parlamentsdebatte über die Regierungsumbildung.
Androsch erwiderte diese Kritik heute mit einem Gegenschlag.
So wie es im vergangenen Jahr bei einem OECD
Meeting diesen Versuch gegeben hat, so sehe ich das jetzt auch, nämlich eine Art Einschüchterung, die Pflichten und Aufgaben des Ressortministers für Finanzen wahrzunehmen, werde mich nicht einschüchtern lassen.
Androsch nahm heute auch zur Frage der Spitalsfinanzierungsstellung, die durch Vorschläge aus Tirol und Wien aktualisiert worden ist.
In beiden Ländern hatten sich sozialistische Landespolitiker, Landeshauptmann-Stellvertreter Salcher in Tirol, Finanzstadtrat Mayer in Wien, für Sondersteuern für die Spitäler ausgesprochen.
Andrusch äußerte sich heute zu diesen Vorschlägen nicht grundsätzlich ablehnend, machte aber eine politische Einschränkung.
Die Vorausbedingung ist die, dass diejenigen, die
die Kompetenz haben und die aus einer Sonderfinanzierung daher auch den Nutzen ziehen, die politische Verantwortung entsprechend mittragen.
Denn die Arbeitsteilung ist schwer zu akzeptieren.
Die einen haben den finanziellen Nutzen, nämlich die Länder etwa.
Die politische Verantwortung trägt der Bund und die Bundesregierung allein.
Das muss fair aufgeteilt werden.
Bundeskanzler Kreis geteilte übrigens mit, die eine konkrete Idee zur Spitalsteuer sei nicht vom Tiroler SPÖ-Chef Salcher erfunden worden.
In einem Gespräch zwischen ihm, Kreisky, und dem Tiroler Landeshauptmann Wallnöfer seien vielmehr allgemeine Überlegungen zur Spitalsfinanzierung angestellt worden.
In diesem Zusammenhang müsse wohl Salchers Vorschlag verstanden werden.
Soweit mein Bericht von der heutigen Regierungssitzung und damit zurück zum Studio des Mittagsjournals.
Reporter im Bundeskanzleramt war Hans Langsteiner.
Wir setzen jetzt fort mit der Inlandspresseschau.
Die Zitate aus den innenpolitischen Leitartikeln hat Johannes Fischer ausgewählt.
Eine Reihe von Tageszeitungen geht heute auf die gestrigen Erklärungen des ÖVP-Abgeordneten Steinbauer, zu dessen Watergate-Äußerungen im Parlament näher ein.
Steinbauer hatte im Zusammenhang mit Erklärungen des Bundeskanzlers zur Presseförderung in Verbindung mit der Berichterstattung über die Repräsentationsspesen der Regierung im Parlament gemeint, diese Äußerungen seien mehr als die Methode aus der Welt von Watergate.
Gestern betonte nun Steinbauer auf einer Pressekonferenz, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt.
Dazu meint heute Günther Traxler in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Wenn irgendwo ein Missverständnis vorliegt, dann gewiss nicht bei Kreisky und den Sozialisten, wie Steinbauer sich nun herauszuwinden versucht.
Das Missverständnis liegt nun bei denen, die glauben, die Sozialisten würden den Versuch, solch schmutzige Methoden nach Österreich zu verpflanzen, mit einem Anflug leichten Unmuts einfach übergehen und damit Leute wie Steinbauer höchstens ermutigen, so fortzufahren.
Ist Steinbauer wirklich nicht sensibel genug zu erkennen, was er angerichtet hat, muss er sensibilisiert werden.
Die Sozialisten sind jedenfalls sensibel genug, den Watergate-Vorwurf nicht auf sich und auf den Bundeskanzler sitzen zu lassen, schreibt Günther Traxler in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
In den Oberösterreichischen Nachrichten meint Josef Laschoba zum selben Thema.
Aus kleinen Ursachen entstehen oft fatale Wirkungen.
Man mag darüber streiten, ob der hingedonnerte Watergate-Vorwurf es wirklich wert ist, auf die Barrikaden zu steigen.
Die SPÖ ist offensichtlich dieser Meinung.
Hingegen möchte die ÖVP nunmehr alles eigentlich harmlos hinstellen.
Vielleicht macht sich die ÖVP allzu selbstherrlich, immer gleich zum Anwalt der Pressefreiheit.
Dass sie Kanzleräußerungen, die oft so nebenher vom Tisch abfallen, zur Zielscheibe der Kritik macht, bleibt aber unbestritten ein Recht der Opposition.
Allerdings können Vergleiche auch verfänglich wirken.
Zumal dann, wenn Konturen maßlos überzeichnet werden, meint Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten.
Mit dem damit in Zusammenhang stehenden Thema der Presseförderung befasst sich Peter Michael Lingens in der Wochenzeitschrift Profil eingehend.
Er schreibt,
Auf den ersten Blick ist Presseförderung die beste Sache der Welt.
Sie geht davon aus, dass im Kapitalismus eine naturgesetzliche Tendenz zur Konzentration besteht, die immer weniger Medien einen immer größeren Markt beherrschen lässt.
Doch schon das Naturgesetz von der Konzentration ist nur begrenzt richtig.
Denn die hochtechnisierte kapitalistische Gesellschaft schafft auch immer wieder neue Technologien, die es ermöglichen, mit immer geringerem Einsatz neue Medien zu gründen.
Noch ist die Zeitungsförderung sehr gering, sodass sie höchstens in den Budgets sehr kleiner Zeitungen eine Rolle spielt.
Aber sie wird größer werden.
Dann wird das in der Praxis bedeuten, dass eine ganze Reihe von Zeitungen nur dadurch gerade noch überleben können, weil sie ihre Defizite durch die Zeitungsförderung abdecken können.
Entzug der Zeitungsförderung bedeutet den sicheren Tod.
Den Mut solcher Zeitungen in der Kritik der herrschenden politischen Mächte kann man sich ausmalen.
Dieses Zitat aus dem Profil stand am Ende der heutigen Inlandspresse-Schau.
Spiel, Baustein des Lebens, nennt sich ein Teil eines Vorschul-Konzepts, das das Unterrichtsministerium in den nächsten Wochen und Monaten durchführen will.
Dabei soll den Eltern und Erziehungsberechtigten mit Hilfe der Medien erstmals in Österreich praktische Erziehungshilfe geboten werden.
Der Bogen des Informationsangebots spannt sich von Kleinkindern bis ins Jugendalter.
In Radio- und Fernsehsendungen werden die wichtigsten Spielprobleme von Kindern unter sechs Jahren untersucht und es werden neue Unterhaltungsmöglichkeiten angeboten.
Erfahrungen beim Spiel sollen einen wichtigen Faktor für die weitere soziale Entwicklung des Kindes darstellen.
Heute hat nun Unterrichtsminister Sinowaz in einem Pressegespräch das neue Programm vorgestellt.
Mit dem Unterrichtsminister sprach Eugen Freund.
Herr Minister Sinowaz, der Staat, so heißt es, greift in immer mehr Belange der Bürger ein.
Nun mit dieser Aktion bedeutet das, dass der Staat nun sozusagen den Kindern oder den Eltern vorschreibt, was sie spielen dürfen?
Na ganz im Gegenteil.
Das was wir wollen ist eine Hilfstellung zu geben für die Eltern.
Die Erziehung der Kinder, das ist Aufgabe der Eltern.
Die Schule zum Beispiel wirkt nur mit dabei.
Das ist ganz eindeutig im Zielparagrafen des Schulorganisationsgesetzes etwa verankert.
Der Kindergarten ist nur
zur Unterstützung der Eltern da.
Und es geht uns dabei bei der Elternhilfe und im Konkreten auch bei dieser Aktion um die Jahre von der Geburt bis zum Schulalter oder bis zum Kindergartenalter.
Das ist eine pädagogisch sehr wichtige Zeit und daher glaube ich, dass nicht der Staat allein, sondern die Erwachsenenbildungsorganisationen, etwa auch vielleicht die Familienberatungsstellen,
eine Hilfestellung geben, um den Eltern ihre Arbeit, was die Erziehung betrifft, zu erleichtern.
Nun könnte man argumentieren, dass ja früher die Kinder diese Hilfestellung auch nicht bekommen haben.
Sind das dann schlechtere Kinder geworden, sozusagen?
Noch einmal, nicht die Kinder bekommen die Hilfestellung, sondern die Eltern.
Gut, also dann die Frage anders gestellt.
Die Eltern haben früher diese Hilfe nicht bekommen.
Sind ihre Kinder daher schlechter geworden?
Ja, die Frage ist auch die, welche Eltern haben diese Hilfstellung früher nicht bekommen.
Ich glaube, dass das auch eine Frage der Chancengleichheit ist.
Dass es heute unsere Aufgabe ist, möglichst allen Eltern diese Hilfstellung zu geben.
sie aufmerksam zu machen, dass gewisse soziale Unterschiede, schichtenspezifische Unterschiede, die uns dann in der Schule Schwierigkeiten bereiten, schon vorher abgebaut werden.
Das ist sicherlich auch eine Frage der Chancengleichheit.
Können Sie noch einmal kurz beschreiben, welchen Einfluss nun diese Aktion auf den weiteren Lebensweg eines Kindes haben könnte?
Es ist so, dass das Spielen und das Spielzeug für die Geistige, für die Körperliche und für die
kreative Entwicklung eines Kindes von größter Bedeutung ist.
Daher geht es uns darum, dass durch diese Aktion im Medienverbund, Fernsehen, Rundfunk einerseits, ein Begleitbuch, andererseits die Gruppentage der Erwachsenenbildungseinrichtungen ergänzend dazu
helfen, sinnvolle Spiele mit den Kindern zu spielen und ein gutes Spielzeug, das die Anlagen der Kinder fördert, zu verwenden.
Das ist das Ziel, dass es konkret diese Aktion betrifft und das trifft sich auch sehr gut und das freut mich mit dem kulturpolitischen Maßnahmenkatalog, den ich entwickelt habe und den wir nunmehr realisieren wollen, weil diese Entwicklung der kreativen Fähigkeiten der Kinder möglichst frühzeitig
setzen soll.
Und diese Aktion Elternhilfe soll dann ausgedehnt werden, auch auf Kinder über sechs Jahre?
Diese Aktion Elternhilfe soll überhaupt die Frage aller Hilfstellungen an die Eltern umfassen.
Es soll neben dieser Aktion, die möglich ist über den Medienverbund,
einschließen, die Frage, ob bei der Familienberatung auch Erziehungshilfe gegeben werden kann, die Frage der Elternvereine, die Mitarbeit der Eltern in den Elternvereinen, in den Schulen.
Alles das soll zu einem Programm gewissermaßen für die Erleichterung der Erziehungsarbeit der Eltern ausgebaut werden.
Über das neue Vorschulkonzept sprach Eugen Freund mit Unterrichtsminister Dr. Sinowatz.
Die Frage nach der Zukunft ist seit der Krise der vergangenen zwei Jahre in der Wirtschaft aktuell.
Und so hat auch der Versicherungsverband seine alljährliche Veranstaltung heuer unter dieses Motto gestellt.
Sie findet übrigens in Schloss Fuschl bei Salzburg statt.
Als einer der ersten Redner kam der Vizepräsident des Versicherungsverbandes, Herbert Kretnik, zu Wort mit einem Vortrag unter dem Titel Die Versicherung im Jahr 2000.
Helmut Klezander fasst zusammen.
Die Versicherung im Jahr 2000 ist von zwei Seiten betrachtenswert.
Erstens von der Seite der Versicherungen und zweitens von der Seite der Versicherten.
Hier stellte Generaldirektor Kretnik einleitend fest, dass das Bedürfnis, sich zu schützen und für die Zukunft vorzusorgen, mit zunehmendem Wohlstand wächst.
Dies wird an zwei Fakten erkennbar.
Zur Jahrhundertwende betrug die Anzahl der Versicherungen in der ganzen Welt 1.300.
Heute bemühen sich bereits mehr als 10.000 Versicherungsgesellschaften um das wachsende Prämienaufkommen von Bevölkerung und Industrie.
Wobei auch gleich das größte Problem zur Sprache gekommen ist, die Inflation.
Durch die Inflation werden die Vertragssummen entwertet.
Wenn man noch vor zehn Jahren ein Wochenendhaus um zum Beispiel 50.000 Schilling bauen konnte, so kostet es heute ein Vielfaches davon.
Bei gleichbleibendem, also nicht inflationsangepasstem Versicherungsschutz, zum Beispiel gegen Feuer, ist ein Wiederaufbau im Brandfall nicht mehr möglich, wenn das neue Haus nicht entscheidend kleiner gebaut wird.
Mit der Entwertung und dem Gegenmittel der Anpassung der Vertragssummen an die geltenden Werte steigen auch die Prämien.
Hier sind für die Zukunft die größten Probleme für die Versicherungen und die Versicherten zu erwarten.
Denn wer zahlt schon gern höhere Prämien?
Vor allem in Bereichen, die eine wahre Kostenexplosion aufweisen, Generaldirektor Kretnik nannte hier den Gesundheitssektor, muss man davon ausgehen, dass eine weitere Entwicklung mit den bisherigen Steigerungsraten von Kosten und Prämien die private Vorersorge, also die private Krankenversicherung, für den Versicherten uninteressant machen wird.
Generaldirektor Kretnik verlangte fern eine Mitsprache der Versicherungsanstalten bei der Kostenrechnung der Krankenhäuser und wies auf die viel günstiger kalkulierenden und trotzdem noch mit Gewinn arbeitenden Privatspitäler hin.
In diesem Zusammenhang wies Kretnik auch das vergangene Woche vorgeschlagene System eines Spitals Schilling zurück.
Weiters kam am ersten Tag des Versicherungskolloquiums auch der wachsende Konsumentenschutz zur Sprache.
Im Gebiet des Schadenersatzrechtes müssen wegen der zunehmenden Produkthaftpflicht, also dass der Erzeuger für seine Ware haftet, heute und in Zukunft ständig steigende Schadenersatzmöglichkeiten versichert werden.
In der Bundesrepublik Deutschland muss zum Beispiel jedes pharmazeutische Produkt mit etwa 1,5 Milliarden Schilling zur Sicherstellung für etwaige gesundheitsschädliche Folgen versichert werden.
Ein weiteres Problem für die Zukunft sind die ständig zunehmenden Versicherungswerte, die zum Teil bereits die Möglichkeiten der Versicherungen übersteigen.
So können die Bohrinseln zur Ölgewinnung nicht mehr voll versichert werden, denn keine Gesellschaft kann heute einen Betrag, nahe 20 Milliarden Schilling, so viel kostet eine dieser schwimmenden Bohr- und Pumpstationen, im Schadensfall aufbringen und auszahlen.
Auch wenn sich die Versicherungsgesellschaften rückversichern, d.h.
bei anderen Versicherungen gegen einen Teil der Prämie wiederversichern und so das Risiko auf viele Gesellschaften aufteilen.
Diesen Schwindel und hohen Versicherungsbeträgen steht auf der anderen Seite das Massengeschäft gegenüber, das Geschäft mit der Haushaltsversicherung oder der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung.
Hier wird in Zukunft nur durch weitestgehenden Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung und auch durch Rationalisierungen im Versicherungsbereich eine zu hohe Kostenbelastung der Prämien vermieden werden können.
Denn eines ist für alle freiwilligen Versicherungen gültig.
Die Prämie muss für den Versicherten und die Versicherung interessant sein, denn nur dann bekommt die Versicherung das Geschäft rein und der Einzelne den Schutz, also besser das Geld, im Schadensfall.
Versicherung im Jahr 2000, das berichtete Helmut Klezander.
Eine der größten Belastungen für den Bundeshaushalt ist die Bundesbahn.
Sie wird die Steuerzahler heuer rund 16 Milliarden Schilling kosten.
Reformpläne gibt es bereits in der Tarifpolitik.
Will man kleinere Erhöhungen in kürzeren Abständen?
Ein Ziel, das bisher nicht erreicht worden ist.
Die Personentarife sollen im nächsten März erhöht werden.
Die entsprechenden Anträge liegen schon lange in den Schubladen.
Dann gibt es das Unternehmenskonzept, das aufgrund großer Investitionen beträchtliche Rationalisierungseffekte in Aussicht stellt.
Und schließlich gibt es Bestrebungen, die Bahn überhaupt aus dem Budget auszugliedern.
Wie stellt sich nun die Eisenbahner-Gewerkschaft zu diesen Plänen, besonders auf dem Sektor Personalpolitik?
Mit dem Vorsitzenden der Eisenbahner-Gewerkschaft, dem Abgeordneten Prechtl, sprach Herbert Huthar.
Herr Präsident Prechtl, die Bundesregierung hat für das kommende Jahr eine Personal-Einsparung im Ausmaß von einem Prozent in Bundesbetrieben gefordert.
Welche Auswirkungen hat dies auf die Gewerkschaft der Eisenbahner?
Ich möchte betonen, dass wir schon bevor der Beschluss auf der Schallerburg gefasst worden ist, in Verhandlungen mit der Verwaltung etwa zugestimmt haben einer Einsparung von 700 Bediensteten bei den österreichischen Bundesbahnen, die sich aufgrund der Neuinvestitionen und der Rationalisierung ergeben haben.
Der Herr Finanzminister hat Post und Bahn ein Sparbudget für das kommende Jahr verordnet.
Da ja diese beiden Bundesbetriebe während der Rezession mit Investitionsmitteln besonders großzügig im Verhältnis zu anderen versorgt worden sind, würde diese Kürzung der Investitionsmittel sozusagen ein Strecken des Personalabbaus mit sich bringen.
Ich glaube, man muss es noch etwas von einer anderen Seite betrachten.
Wir haben sicherlich in den letzten Jahren sehr hohe finanzielle Mittel bekommen.
Ich glaube, der Auslastungsgrad der Industrie in Österreich für Investitionen an der Bahn ist so ziemlich an der obersten.
Dazu kommen bei der verstaatlichten Industrie eine Reihe von Exportaufträgen.
Es geht also nicht nur darum, ob wir genügend Mittel bekommen, sondern ob diese Aufträge auch die Industrie verkraften kann.
Wir als Eisenbahner wünschen uns immer recht hohe Mittel, aber wir müssen auch dazu sagen, dass nicht nur Investitionen getätigt werden sollen als beschäftigungspolitische Momenten, sondern letzten Endes aus verkehrspolitischen Überlegungen.
Im Rahmen der verkehrspolitischen Überlegungen ist eine Sonderabgabe für Lastkraftwagen, insbesondere für Transittransporte erwogen worden, zur Diskussion gestellt worden.
In diesem Zusammenhang hat der Herr Verkehrsminister in Aussicht gestellt einen Ausbau des Huckebackverkehrs, das heißt eine Verladung von Lastkraftwagenzügen auf Waggons der Bundesbahn.
Wie stellt sich die Eisenbahnergewerkschaft zur Frage einer Lkw-Sondersteuer und den damit verbundenen Überlegungen?
Im verkehrspolitischen Programm der Sozialistischen Partei sind wir dafür eingetreten, dass eine echte Belastung des Schwerverkehrs erfolgen soll, da bisher der Schwerverkehr durch den Pkw-Fahrer subventioniert worden ist.
Der Herr Finanzminister hat am Europäischen Forum im Alpbach in Aussicht gestellt, die Post und auch die Bundesbahn aus dem Budget auszugliedern, um so einerseits die finanzielle Beweglichkeit der Bahn zu erhöhen und andererseits eine Budgettransparenz zu fördern.
Wie stellt sich die Eisenbahner-Gewerkschaft zu diesen Problemen?
Diese Frage wurde erstens an uns offiziell noch nicht herangetragen.
Wir haben sie nur aus der Zeitung und aus der Presse entnommen.
Grundsätzlich hat sich unser Standpunkt nicht geändert, dass wir eine Änderung der Rechtsform der österreichischen Bundesbahnen nicht die Zustimmung geben können aus den verschiedensten
Gründen.
Wir sind aber dafür, dass Finanzierungsmöglichkeiten für besondere Bauvorhaben ermöglicht werden oder erschlossen werden, die nicht unmittelbar mit den Aufgaben der österreichischen Bundesbahnen in Einklang zu bringen sind.
Die Ausgliederung aus dem Budget würde eine direkte Verweisung auf den Kapitalmarkt mit sich bringen.
Wir sind der Auffassung, dass heute das Geld etwa um 9 bis 10 Prozent am Kapitalmarkt zu bekommen ist.
Das würde sehr teures Geld sein und das Beispiel ist die deutsche Bundesbahn, die aus Sondervermögen geführt wird.
Und ich möchte überhaupt betonen, dass wir alle Rechtsformen der Eisenbahnen in der gesamten Welt haben und keine einzige ist aktiv.
Und das typische Beispiel ist der Deutschen Bundesbahn mit einer Verschuldung von mehr als 20 Milliarden DM.
Das Gespräch mit dem Vorsitzenden der österreichischen Eisenbahnergewerkschaft Prechtl führte Herbert Hutter.
Und jetzt, meine Damen und Herren, ein Programmhinweis auf eine Sondersendung des aktuellen Dienstes heute Abend.
Hetzjagd durch die Zeit.
Leben und Werk Egon Erwin Kischs.
Der Kisch war eine strahlende, überzeugende Persönlichkeit.
Und das Gegenteil eines Fanatikers.
Und einem überzeugten Kommunisten stellen wir uns ja nur unregelig einen fanatischen Menschen, einen Theoretiker, einen trockenen Burschen vor.
Das war ein saftiger, blitzender, blühender, einfallsreicher Bursche, der Kisch.
Hitzjagd durch die Zeit.
Diese Sendung über Egon Erwin Kisch, den sogenannten rasenden Reporter, haben Helfried Brandl und Edgar Sterbens gestaltet.
Sie hören sie heute Abend um 20 Uhr im Programm Österreich 1.
Jetzt ist es 12 Uhr und 36 Minuten, sechs Minuten nach halb eins.
Die Verwirrung um die Vorgänge in der Führungsspitze der Volksrepublik China nehmen zu.
Die Anzeichen mehren sich, dass tatsächlich der Kampf zwischen den ideologischen Fraktionen um die Nachfolge Maos begonnen hat.
Am Samstag wurde bekannt, dass der bisherige Ministerpräsident Hua Kuo-Feng, wie es offiziell heißt, an der Spitze des Zentralkomitees der Partei stehe.
De facto bedeutet das, Hua hat die Nachfolge Maos als Parteichef angetreten.
Das Wort Vorsitzender wurde aber nicht gebraucht.
Hingegen wurde Hua auf Wang Zeitungen als Mao-Nachfolger gefeiert.
Heute melden nun zwei seriöse britische Zeitungen, Daily Telegraph und Financial Times, Anhänger des linken Flügels der Partei, darunter die Witwe Maos, seien verhaftet worden.
Die ebenso seriöse Frankfurter Allgemeine Zeitung gibt wiederum Mutmaßungen wieder.
Die Armee habe in die Führungsauseinandersetzung eingegriffen.
Die Zeitung beruft sich dabei auf Wandzeitungen.
Barbara Kunow-Kalergi fasst zusammen, was bis jetzt über die Vorgänge in China bekannt geworden ist.
Noch gibt es keine offizielle Bestätigung für die Meldungen der Financial Times und des Daily Telegraph, denen sich indessen auch das japanische Außenministerium angeschlossen hat.
Dass aber in der chinesischen Führung ein schwerer Machtkampf im Gange ist und dass dabei die Linke allem Anschein nach den Kürzeren gezogen hat, dafür gibt es konkrete Anzeichen.
Wenn diese Anzeichen nicht trügen, dann wollen die Erben des großen Steuermannes offenbar Schluss machen mit jener Strömung, die immer wieder die Massen des Volkes und die Basis in den Betrieben aufrufen will gegen die Zementierung von Führungsstrukturen in Partei und Staat.
Die vier Namen, die in den Berichten des britischen China-Korrespondenten Nigel Wade genannt werden, sind die prominentesten Köpfe der sogenannten Shanghai-Gruppe.
Da ist zunächst Mao's Witwe Chiang Ching, die ehemalige Schauspielerin und langjährige Kulturverantwortliche der Partei.
Sie war seinerzeit die treibende Kraft bei der Umwandlung der traditionellen Peking-Oper in die revolutionäre Oper der Kulturrevolution, bei der Klassenkampf den Vorrang vor Kunst haben sollte.
So dann wird der zweite Parteivorsitzende Wang Hongwen erwähnt, mit seinen unter 50 Jahren der Benjamin der Parteiführung und lange Zeit als möglicher Mao-Kronprinz im Gespräch.
Er war im Jahre 70 in seiner Heimatstadt Schanghai der bekannteste und radikalste Kopf der Kulturrevolution.
Ähnliches gilt auch für den ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten Zhang Qiongchao, einen der letzten aus der Alten Garde.
Der gelernte Journalist und angesehene Intellektuelle, wegen seiner starken Brille vier Augen genannt, galt noch vor kurzem als möglicher Ministerpräsident in einer Art Führungsduo neben Parteichef Hua Kuo-Feng.
Der vierte angeblich ausgebotete Schankeier schließlich ist Yao Wenguan, auch er Mitte 40, Autor ideologischer Artikel und Schriften.
Alle vier sind typische Großstadtintellektuelle, die schon zu Mao's Lebzeiten mit den führenden Leuten in der Armee und der gemäßigten Richtung in der Partei im oft nur mühsam eingedenkten Streit lagen.
Dass es einen Monat nach dem Tod Mao Zedongs Richtungskämpfe an der Spitze gab, hatten ausländische Beobachter schon am Wochenende gemerkt.
Parteikader wurden zu Sitzungen zusammengerufen.
In den Straßen Pekings erschienen wieder sogenannte Tazebaos, Wandzeitungen, die Regierungschef Hua Kuo-Feng als Nachfolger Maos und Haupt des Zentralkomitees der Partei auswiesen.
Die offizielle Bestätigung dieser Nominierung ließ aber ungewöhnlicherweise auf sich warten.
Andere Warnzeitungen wieder sangen das Lob der Armee, die Armee muss geliebt werden.
Und in Schanghai sah ein fremder Besucher sogar eine Warnzeitung mit dem Text, warum ist das Dokument des Zentralkomitees noch immer nicht erschienen.
Im Parteiorgan schließlich wurde die Bevölkerung zu Einheit und Gehorsam aufgerufen und vor jeglicher Verschwörung gewarnt, aus welcher Richtung immer sie auch kommen möge.
Auf ähnliche Weise war seinerzeit auch der Sturz des damaligen Mauerkronprinzen Lin Piao angekündigt worden.
Einen Monat nach dem Tod des großen Staatsgründers ist der Kampf um die Zukunft des Landes jedenfalls noch im Gange.
Hua Kuo-Feng, Ministerpräsident und Mann an der Spitze des Zentralkomitees, ist bisher nur vom Politbüro in seine jetzige Funktion gewählt worden.
Die vorgesehene Bestätigung durch die anderen Gremien steht noch aus.
Solange der große Steuermann noch lebte, hatte er stets die Balance zwischen den vorwärtsdrängenden Radikalen und den Gemäßigten zu wahren gewusst, notfalls durch die Mobilisierung der Basis gegen erstarrte Führungskader.
Jetzt sieht es so aus, als ob das Erbe der Kulturrevolution begraben werden soll.
Das war ein Beitrag von Barbara Kunow-Kalergi.
Im südlichen Afrika kündigen sich weitreichende Umwälzungen und Veränderungen an, sowohl kriegerische als auch friedliche Entwicklungen.
Friedlich soll vor allem der Rhodesian-Konflikt beigelegt werden.
Darauf haben sich vorläufig zumindest die beiden Bevölkerungsgruppen Rhodesiens geeinigt.
Sie stimmten einer Rhodesian-Konferenz noch Ende dieses Monats in Genf zu und selbst die weißen Rhodesier scheinen bereit, die Macht an die Schwarzen abzugeben, wenn auch erst in zwei Jahren und nicht sofort.
In Südafrika verhärten sich die Fronten dagegen zusehends.
Die schwarzafrikanische Mehrheitsbevölkerung steht immer offener gegen die Rassentrennungspolitik des weißen Minderheitsregimes auf.
Wie sieht nun die Dachorganisation der gemäßigten, farbigen Befreiungsbewegungen Südafrikas, der Afrikanische Nationalkongress, die Zukunft im südlichen Afrika?
Ferdinand Hennerbichler sprach mit einem der westeuropäischen Vertreter des ANC, mit Tony Siedert.
Herr Siedert, stehen die Zeichen in Südafrika und im südlichen Afrika ganz allgemein jetzt auf Sturm oder könnte es doch noch zu Verhandlungen und zum Einlenken kommen?
Ich bin sehr skeptisch über Verhandlungen.
Die Veränderungen der gesamten Situation im südlichen Afrika zeigen Anzeichen dafür, dass die schwarzafrikanische Mehrheitsbevölkerung nicht mehr bereit ist zu einer sogenannten friedlichen Lösung, die lediglich Pseudoreformen bringen würde.
Ich denke, die schwarzafrikanische Bevölkerung tritt jetzt für radikale Veränderungen im südlichen Afrika ein.
Sogar die vom weißen Minderheitsregime eingesetzten schwarzafrikanischen Führer weisen die von den Weißen angebotenen sogenannten Reformen zurück.
Sind die Schwarzafrikaner noch zu Verhandlungen bereit oder glauben sie, dass sie ihre politischen Ziele nur noch mit militärischen Mitteln durchsetzen können?
Das hängt von Herrn Forster ab.
Er will ja nicht einmal mit den von ihm selbst eingesetzten farbigen Repräsentanten zusammentreffen.
Das Problem liegt nicht darin, dass wir etwa nicht verhandeln wollten.
Welche Strategie, welche politische und welche militärische Strategie vor allem, verfolgt Ihre Befreiungsorganisation, um das weiße Minderheitsregime in Südafrika aus den Angeln zu heben, wie Sie es wünschen?
An vorderster Front leisten wir bewaffneten Widerstand.
Das ist der militärische Aspekt.
Darüber hinaus ist unsere Befreiungsbewegung eine sehr aktive Untergrundorganisation.
Wir arbeiten schließlich mit allen Schichten der Bevölkerung zusammen, die das Regime stürzen wollen.
Finanzielle und militärische Unterstützung bekommen wir von afrikanischen und arabischen Staaten, auch von der Sowjetunion.
Glauben Sie, dass es zu einer Kompromisslösung in Rhodesien kommen könnte?
Eine Verhandlungslösung kann sicherlich dann zustande kommen, wenn die Rechte der schwarzafrikanischen Mehrheitsbevölkerung garantiert werden.
Aber ich bin sehr skeptisch, dass die weißen Minderheitsregime im Süden Afrikas daran interessiert sind und das erlauben werden.
Was sind die konkreten Pläne Ihrer Befragungsorganisation im südlichen Afrika für die nächste Zukunft?
Wir wollen Südafrika politisch isolieren und die Regierung selbst davon überzeugen, dass sie ein faschistisches Regime an der Macht hält.
Wir hoffen, dass wir die Weltbevölkerung dazu bringen können, dass die UNO-Resolutionen über Südafrika eingehalten werden.
Und militärisch haben wir sehr eindeutig klar gemacht, dass wir auch in der Lage sind, das südafrikanische Regime mit Waffengewalt zu stürzen.
Dieses Gespräch führte Ferdinand Hennebichler.
In Frankreich hat die erwartete heftige Diskussion über das seit Wochen mit Spannung erwartete Buch Staatspräsident Giscard d'Estaing's Französische Demokratie begonnen.
Das Buch ist am Montag erschienen und die Erstauflage von 150.000 ist bereits verkauft.
Aus Paris berichtet Christophe Schwerin.
Als im Juni 1974 Valéry Giscard d'Estaing zum Präsidenten der Republik gewählt wurde,
erklärte er als sein Ziel, das in sich zerstrittene und gespaltene Frankreich miteinander zu versöhnen, die Parteienpolitik zu entkrampfen.
Dies ist ihm nicht nur nicht gelungen, sondern die Fronten zwischen der konservativen Rechten und der marxistischen Linken haben sich verhärtet, Giscard d'Estaing geriet in die geistige Isolation, seine Politik der neoliberalen Reform stagniert.
Sein Buch, La Democratie Francaise, das gestern in einer Auflage von 200.000 Exemplaren erschien und heute bereits ausverkauft ist, gilt dem gleichen Ziel.
Es ist geschrieben im Stil und in der Tradition der großen liberalen Denker des 18.
Jahrhunderts, Montesquieu und Tocqueville, und wie ihre Philosophien damals, erscheinen auch die Sentenzen Giscard's heute, einer politischen Wirklichkeit vorbeizuzielen, wie für ein anderes Volk geschrieben,
Wie man als Beobachter überhaupt des Öfteren den Eindruck gewinnt, dass diese Regierung der jungen, brillanten Technokraten in ihren Zielen und Denkmodellen so verfährt, als handelte es sich bei den Franzosen nicht um ein impulsives und leidenschaftliches romanisches Volk, sondern um pragmatische Angelsachsen.
So kann es kaum verwundern, dass die Reaktionen heute der Politiker und Parteiführer nicht den erklärten Vorstellungen Giscards entsprechen.
Das Schlüsselwort seiner Gesellschaft, für die er durch dieses Buch eine Ideologie gründen will, im Gegensatz zum Gesellschaftsbild des klassischen Liberalismus einerseits und des Marxismus auf der anderen, heißt Pluralismus als Garantie der Freiheiten im Gegensatz zu dem, was er als Kollektivismus im gemeinsamen Programm der Linken zu erkennen glaubt.
So wird von den Organisationen der Regierungsparteien das Buch denn auch als ein politisches Manifest begriffen, das die Grundlage für die politische Auseinandersetzung im Wahlkampf dienen soll.
Studiengruppen im ganzen Lande sollen Giscards Gedanken dieser Charta des Neoliberalismus den Parteigängern zugänglich machen.
Bezeichnend für die Reaktion der Opposition, die sich gegen die Anschuldigung des Kollektivismus wehrt, erscheint die Stellungnahme des Sozialisten Michel Rocard.
Er schreibt, dieses Buch sei eine Kompensation durch die Feder zu der Ohnmacht und den Schwierigkeiten der Aktion.
Juskalistan greife Themen der Linken auf und führe sie weiter, aber man regiere nicht durch das, was man sagt oder schreibt, sondern durch die politische Handlung.
Und im gleichen Sinne erklärte der linksradikale Abgeordnete Schwarzenberg, Jus gar beklage, dass der Monopolkapitalismus sich mithilfe des Staates entwickelt und die Ungleichheiten und Privilegien in Frankreich eine Schande sind.
Aber er kann sich nicht einmal dazu durchringen, die großen Vermögen zu besteuern.
Es gehört zum Wesen des Staatspräsidenten, dass er, wie er gestern es in einem Interview erklärte, sein Buch nicht als eine Kampfschrift verstanden wissen will, sondern als den Beginn eines Dialogs zwischen ihm und dem Volk.
Diskussion über das Buch Giscard d'Estaing, es berichtete Christoph Schwerin aus Paris.
Die Premiere der Oper Die Trojaner von Hector Berlioz am Samstag in der Wiener Staatsoper bringt das Debüt von drei international anerkannten Künstlern.
Robin Wagner gestaltet das Bühnenbild, Randy Barcello entwirft die Kostüme und Tom Horgan inszeniert.
Alle drei Künstler arbeiteten bereits zusammen, vor allem bei Ausstattungen am Broadway.
Der 52-jährige Thomas Hogan wurde vor allem durch seine Inszenierungen von Hair und Jesus Christ Superstar bekannt, gilt aber auch als besonderer Kenner alter Musikinstrumente.
Über eine Begegnung mit Thomas Hogan berichtet Brigitte Hofer.
Der große Wunsch Thomas Horgans, die Sammlung alter Musikinstrumente in der Wiener Hofburg kennenzulernen, ging gestern in Erfüllung.
Bevor er Fragen zu seiner momentanen Arbeit beantwortete, wollte er die Originalinstrumente kennenlernen, von denen er viele zum ersten Mal sah, und die er versuchte zum Klingen zu bringen.
Begeistert äußerte er sich über ein Serpentinhorn aus dem 16.
Jahrhundert.
Nach diesen ersten Versuchen ging Tom Horgan auf sein Debüt in der Wiener Staatsoper als Regisseur ein, auf seine Beziehung zur Berlioz-Oper Die Trojaner.
Vor allem, denke ich, repräsentieren die Trojaner eine musikalische Form, die ein Bindeglied in der Musikgeschichte darstellt, da Berlioz ein außergewöhnlicher, erfindungsreicher Komponist war, der die charakteristischen Eigenschaften französischer Opern verwendete, die mit Rameau ihren Anfang nahmen, dann verloren gingen.
Berlioz nahm sie wieder auf, er verband alle Elemente der Opern, die auf Rameau folgten,
Und für mich als Bühnenregisseur ist diese Oper natürlich ein elementares Bühnenereignis, weil sie alles hat, was auf einer Bühne geschehen kann.
Schon mit elf Jahren komponierte O'Horgan seine erste Oper.
Bis jetzt schrieb er zu ungefähr 40 Schauspielen die Musik.
Von 1964 bis 1969 leitete er eine eigene Theatertruppe, die er in den kommenden Jahren wieder neu bilden möchte.
Seine Bindung zur La Mama Company in New York besteht nach wie vor.
Theaterarbeit, die zur Arbeit an der Wiener Staatsoper sehr verschieden sein muss.
Meine ursprüngliche Karriere begann nicht mit Opernarbeit, sondern mit der musikalischen Komödie.
Ich halte die Wiener Oper für ein sehr außergewöhnliches Opernhaus, wo es ein besonders großes Repertoire gibt.
Ungefähr 50 Opern können aufgeführt werden.
Für mich ist das ein Wunder.
Ich kenne kein anderes Opernhaus, wo das möglich ist.
Es möglich zu machen, dort hinein zu passen, dieses Format, diesen Stil zu erreichen, ist für mich eine interessante Herausforderung.
Auf die Frage, ob das klassische Thema der Trojaner eine neue Begegnung für ihn bedeutet, da er vor allem durch seine Musical-Inszenierungen wie Lenny, Jesus Christ Superstar oder Hair oder durch Arabal-Produktionen bekannt geworden ist, meint O'Hagan,
Das ist meistens das, was die Menschen von mir wissen, diese großen Stücke.
Aber ich habe viel klassische Musik in meinem Experimentaltheater gemacht.
Ich habe ganz verschiedene Stücke inszeniert, aber die meisten Leute kennen nur diese großen Monsterstücke.
Ich werde immer für das große Ungeheuer aus New York gehalten.
Als ausgebildeter Komponist und Harfenist lernte Tom Hogan auch verschiedene andere Instrumente und entwickelte sich zum besonderen Kenner alter Instrumente.
Es gibt einige Dinge in unserem Leben, denen wir nachgehen müssen.
Und das sind eben für mich diese alten Instrumente, die mir sehr kostbar sind.
Es bedeutet für mich ein persönliches Erlebnis, ein Instrument dieses Alters zu spielen.
Man fühlt, als würde es vom Leben der Menschen, die es früher gespielt haben, erfüllt sein.
Das ist ein sehr kostbares, fast heiliges Gefühl und es bedeutet ungeheuer viel für mich, mit diesen Instrumenten verbunden zu sein.
Im Theater habe ich oft in Stücken alte Instrumente benutzt, keine echten, sondern nachgemachte.
Wir haben die Sänger gelehrt zum Beispiel Gamba, Kornets und Krummhörner zu spielen und haben diese Stücke dann aufgeführt.
Denn ich liebe die Idee, dass Schauspieler auch Instrumente spielen, genauso wie die Idee, dass Musiker Theater spielen oder Tänzer Instrumente spielen.
Ich denke, Theater ist eine Art von totalem Erlebnis.
Tom Horgan ist der Meinung, dass die große Oper kostbare Form besitzt, die bewahrt werden muss.
So will er auch seine Inszenierung »Die Trojaner« zum totalen Erlebnis werden lassen.
Das war ein Beitrag von Brigitte Hofer.
Die Komedianten im Künstlerhaus in Wien spielen ab Donnerstag das Stück des irischen Dramatikers John Millington Singe, der Held der westlichen Welt.
Originaltitel The Playboy of the Western World.
Regie führt Conny Hannes-Meyer, das Bühnenbild stammt von Gerhard Jaks.
Hören Sie nun einen Beitrag von Walter Gellert.
Die Bekanntschaft mit William Butler Jitzweis, die den Literaturstudenten John Millington Singh der Bühne zuführte und ihn zu einem der führenden Dichter des nationalirischen Dramas werden ließ.
Seine Stücke wurden zwischen 1903 und 1910 im Dubliner Abbey Theatre aufgeführt.
Kesselflickers Hochzeit, vor Jahren auch bei den Komedianten zu sehen, und der Playboy der westlichen Welt sind auch im deutschen Sprachraum oft gespielt worden und geben einen Eindruck von der wuchtigen, bilderreichen Sprache des einfachen irischen Menschen.
Die Komedianten haben nun den Playboy ausgewählt, weil er, ähnlich wie Ocasis Rebell, sich mit falschem Heldentum beschäftigt.
Aufs Korn genommen werden nicht nur die, die diese Helden in ihrer Fantasie entstehen lassen, sondern auch die, die diese Verehrung aus Schwäche über sich ergehen lassen.
Wie wird nun dieses Stück bei den Kommandanten gespielt?
Dazu Conny Hannesmeier.
Die Spielweise der irischen Stücke ist
sehr unterschiedlich.
Man muss hier davon ausgehen, dass das alles Balladen sind.
Die können nicht nur realistisch gespielt sein.
Es ist nie so, dass hier etwas ganz naturalistisch platt ist oder dass etwas nur Literatur ist.
Literatur ohne realistische Grundlage gibt es bei den Iren nicht und umgekehrt.
Und das ist auch im Gestus, in der Spielweise auszudrücken.
Die Schauspieler haben in mehreren Etappen probiert.
Sie haben probiert, erst den Realismus herzustellen,
Und dann versuchen, den Realismus teilweise dort, wo es notwendig war, zu verfremden, zu verpoetisieren und dann wieder rückzukuppeln auf realistisches Verhalten.
Und das nun wieder wird oftmals durchbrochen durch ganz groteske, weil im Traum nur vor sich gehende, in der Fantasie nur sich abspielende Vorgänge, die die realistische Handlung durchbrechen.
Gespielt wird das Stück des jungen Christi Mahon, der glaubt, seinen Vater erschlagen zu haben, und der von dem Bewohnern einer entlegenen Gegend, wohin er geflohen ist, zum Helden stilisiert wird, in der Übersetzung von Peter Hux.
Willst du Liebe machen wie ein Wilddieb, Christi Mahon?
In den Hängen des Nephien, wenn die Nacht am tiefsten ist.
Du wirst nicht nachdenken darüber, ob meine Liebe von einem Wilddieb eine ist.
oder von einem Grafen, wenn du meine beiden Hände fühlst an dir, und ich küsse deinen Mund, bis ich noch ein Mitleid verspür, mit dem lieben Herrgott, was oben sitzt, einsam, bis in alle Ewigkeit, auf seinen goldenen Stuhl.
Das wird ein Spaß, Christi, machen.
Und jedes Mädchen würde sich ihr Herz ablaufen, bis sie einen jungen Mann trifft, was dir gleicht.
In dieser kurzen Szene hörten sie Heidi Hagel als Pegin und Gerhards Woburter als Christi.
Das Bühnenbild stammt von Gerhard Jaks, dessen Bühnenlandschaften zum besten gehören, was auf diesem Sektor in Wien zu sehen ist.
Die Idee war die, dass man sich nicht nur auf den eigentlichen Spielraum, also es spielt in einem irischen Schenke,
auf einer einsamen Insel, dass man diesen Spielraum zitiert, sondern noch mehr die Landschaft, die Wüste, fast unmenschliche Landschaft zitieren könnte.
Und da bin ich auf die Idee gekommen, ganz einfach wagenweise Altmatratzen heranzuholen und den Bühnenboden damit auszulegen und habe so eine ganz interessante, weiche, landschaftliche Gestaltung zustande gebracht.
John Millington Sings, der Held der westlichen Welt, hat am Donnerstag bei den Komedianten in Wien Premiere.
Und nach diesem Kulturbeitrag noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Nach dem Ministerrat gab Bundeskanzler Kalski zu verstehen, über die bereits akkordierten Verhandlungen hinaus werde es bis auf weiteres keine Gespräche mehr mit der ÖVP geben.
Der Bundeskanzler begründete diesen Beschluss mit der jüngsten Rede des ÖVP-Abgeordneten Steinbauer, in der dieser im Zusammenhang mit der österreichischen Innenpolitik Parallelen zum Fall Watergate gezogen hatte.
In diesem Zusammenhang bezeichnete es Kreisky als unerhörte Beleidigung, mit dem seiner Meinung nach größten politischen Verbrechen der jüngsten Zeit verglichen zu werden.
In Linz beginnt heute Abend eine für zwei Tage anberaumte Klausurtagung des SPÖ-Parlamentsklubs mit einer Sitzung des Bundesparteivorstandes der Regierungspartei.
Bei einer Frauenveranstaltung in Wien sagte ÖVP-Bundesparteiobmann Taus, seine Partei werde auch in Zukunft darauf drängen, dass jene Probleme, die die österreichischen Frauen bewegen, nur gemeinsam mit den Betroffenen gelöst werden.
Die Gewerkschaft der Eisenbahner steht einer allmählichen Verminderung des Personalstandes aufgrund von Rationalisierungen, wie sie das Unternehmenskonzept vorsieht, positiv gegenüber.
Dies erklärte der Vorsitzende der Eisenbahner Gewerkschaft, Abgeordneter Brechtl.
Eine Änderung der Rechtsform der österreichischen Bundesbahnen wird jedoch abgelehnt.
Die österreichischen Versicherungen erwarten auch in Zukunft eine jährliche Zunahme ihrer Aktivitäten um etwa 9 Prozent.
Probleme werden sich vor allem aus der Entstehung neuer Risiken ergeben und durch finanzielle Schwierigkeiten, weil die Höhe der Versicherungen in absehbarer Zeit die Möglichkeiten der Institute übersteigen könnte.
In Linz ist ein neuer Vierjahresvertrag zwischen der Kimi Linz AG und der DDR unterzeichnet worden.
China, Großbritannien.
Sollten die Meldungen mehrerer britischer Tageszeitungen zutreffen, hat der neue Parteichef Hua Kuo-Feng einen innenpolitischen Machtkampf in den vergangenen Tagen zu seinen Gunsten entschieden.
Und zum Abschluss noch ein Programmhinweis.
Um 20 Uhr hören Sie die angekündigte Sendung Hetzjagd durch die Zeit.
Und um 21.40 Uhr ebenfalls auf Ö1, Bilanz, das Wirtschaftsmagazin des aktuellen Dienstes.
Die Journalredaktion, meine Damen und Herren, meldet sich wieder um 18.15 Uhr über Ö1 mit dem Abendjournal.