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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Es ist 12 Uhr, durch die Sendung führt Roland Machatschke.
Die wichtigsten Themen in Schlagzeilen.
Starmter Energiebevorratung in Österreich.
Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer abgeschlossen.
Umweltschutzsituation in Österreich.
Überschwemmungskatastrophe in Sizilien.
Und Generalskandal in der deutschen Bundeswehr zieht weitere Kreise.
Das sind also die wichtigsten Themen heute Mittag, zu denen dann noch weitere Inlands- und Auslandsbeiträge kommen.
Wir beginnen jetzt aber mit den Nachrichten.
Rainer Warnecke ist Chef im Dienst und gesprochen werden die Meldungen von Peter Fichner.
Italien.
Feuerwehreinheiten aus ganz Westsizilien sind heute früh zu Bergungsarbeiten in der von einer Unwetterkatastrophe heimgesuchten Stadt Trapani eingetroffen.
Durch schwere Regenfälle wurden gestern etwa 80 Prozent des Stadtgebiets überschwemmt.
In vielen Straßen stehen die Fluten bis zu zwei Meter hoch.
Das veraltete Kanalisationssystem war schon nach kurzer Zeit durch Schlamm und Geröll verstopft, die von den Bergen in die Stadt gespült worden waren.
Nach einer heute Vormittag veröffentlichten Bilanz sind zehn Menschen ums Leben gekommen, einige werden noch vermisst.
Dutzende Personen mussten mit Verletzungen in das Krankenhaus gebracht werden, das ebenfalls schwer beschädigt worden ist.
Mehrere Mauern des Gebäudes sind eingestürzt, die Straßen zum Spital mussten erst mit Bulldozern freigemacht werden.
Die Schlammfluten haben auch mehr als 2000 Autos überschwemmt.
Wegen Überflutung der Wasserreservoirs besteht akute Seuchengefahr.
Im Erdbebengebiet von Friaul werden heute mehr als 60 von österreichischen Unternehmen errichtete Fertigteilhäuser ihrer Bestimmung übergeben.
29 in Montenars, 20 in Puja, 10 im Canaltal, 5 in Moggio, 2 in Fogorja und eines in Tacento.
Die Häuser bilden eine Hilfe für die dort ansässigen Gewerbetreibenden.
Sie dienen zum Teil als Wohnhäuser, zum Teil als Betriebsstätten für das Kleingewerbe.
Österreich.
Scharfe Kritik an der Agrarpolitik der Regierung hat heute ÖVP-Generalsekretär Lanner geübt.
In einer Festrede anlässlich des 90-jährigen Bestandes des Kärntner Bauernbundes beschuldigte Lanner den Landwirtschaftsminister, die Agrarförderung zu verbürokratisieren und Bevölkerungs- und Berufsgruppen gegeneinander auszuspielen.
Staatssekretär Schober sollte nicht den Bauern die verunglückte Agrarpolitik der Regierung, sondern der Regierung die Sorgen der Bauern erklären, meinte Langer.
Der stellvertretende Vorsitzende der Länderkammer, ÖVP-Bundesrat Schambeck, hat heute die katholische Kirche aufgefordert, ihre gesellschaftspolitischen Forderungen an die Politik rechtzeitig und deutlich anzumelden und nicht aus falsch verstandener Äquidistanz Gegensätzlichkeiten zu verdecken.
In einem Referat vor der Arbeitstagung katholischer Verbände Österreichs fügte Schambeck hinzu, die SPÖ könne vor allem in der Bildungs-, in der Familien- und in der Rechtspolitik ihre wahre Einstellung zur Kirche zeigen.
Libanon.
Die Hauptstadt Beirut ist in der vergangenen Nacht neuerlich von heftigen Kämpfen erschüttert worden.
Auch in der nordlibanesischen Stadt Tripoli und im Süden des Libanons, in der Nähe der israelischen Grenze, soll es zu Artillerieduellen gekommen sein.
In der Frage der Stationierung der pan-arabischen Friedenstruppe scheint sich eine Einigung anzubahnen.
Nach den Linksverbänden haben gestern auch die Führer der rechtsgerichteten Milizverbände der Stationierung von Soldaten in den von ihnen kontrollierten Gebieten zugestimmt.
Ägypten Die Zentrumsfraktion der Ägyptischen Einheitspartei, Arabische Sozialistische Union, hat nach dem heute vorliegenden amtlichen Endergebnis bei den Parlamentswahlen einen überwältigenden Sieg errungen.
Nach Auszählung der bei den Stichwahlen am 4.
November abgegebenen Stimmen steht fest, dass 273 der 350 Parlamentssitze an das Zentrum gehen, 13 an die Rechte und 2 an die linke Fraktion.
Unabhängige Kandidaten haben 49 Mandate erobert.
Die übrigen 13 Sitze wird Präsident Sadat verteilen.
Die Parlamentswahlen waren die ersten, bei denen sich mehrere Fraktionen beworben haben.
Der Führer der Zentrumsgruppierung, Ministerpräsident Salem, wird voraussichtlich am Montag eine neue Regierung bilden.
Von Änderungen dürften vor allem die Wirtschaftsressorts betroffen sein.
Jugoslawien.
Der ägyptische Außenminister Fahmy setzt heute seine Besprechungen mit jugoslawischen Politikern in Belgrad fort.
Gestern Abend hat Fahmy in einer ersten Unterredung mit Vizepräsident Sarkovic die Lage im Libanon, die Aktivitäten der blockfreien Länder und die jugoslawisch-ägyptischen Beziehungen erörtert.
Eine Unterredung mit Staats- und Parteichef Tito, für den Fahmy eine Botschaft des ägyptischen Präsidenten Sadat an Sarkovic übergeben hat, ist angeblich nicht geplant.
Tansania.
Die Präsidenten der vier sogenannten schwarzafrikanischen Frontstaaten an der Grenze zu Rhodesien und Mosambike werden heute in Dar es Salaam zu Beratungen zusammentreffen.
Hauptthema der Beratungen ist der Fortgang der Rhodesien-Konferenz in Genf.
Die Gespräche sind am Wochenende an einem toten Punkt angelangt.
Bisher ist kein Termin für die Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart worden.
Der Vorsitzende der Konferenz, Richard, will nun versuchen, in zweiseitigen Aussprachen mit den einzelnen Delegationen einen Kompromiss zu erreichen.
Der rhodesische Regierungschef Smith erklärte in Salisbury, im Fall eines Fehlschlags wolle er sich in Konsultationen mit gemäßigten Führern der schwarzen Mehrheit Rhodesiens um die Verwirklichung der britisch-amerikanischen Vorschläge bemühen.
USA.
Eine auch nur geringfügige Erhöhung des Erdölpreises könnte nach Meinung des Unterstaatssekretärs im amerikanischen Wirtschaftsministerium, Rogers, ernste Konsequenzen sowohl für die Industrie als auch für die Entwicklungsländer haben.
In einer Rede in San Francisco betonte Rogers, eine Anhebung des Rohölpreises um 10 Prozent bei der nächsten Konferenz der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, werde schwierig zu ertragen sein.
Damit widersprach Rogers verschiedenen amerikanischen Experten, die eine 10-prozentige Preiserhöhung für tragbar ansehen.
Unterdessen hat sich der Präsident der OPEC-Ministerkonferenz, der indonesische Erdölminister Sadli, für eine Mäßigung bei der Festsetzung des neuen Ölpreises ausgesprochen.
Vietnam.
Knappheit an Lebensmitteln und Rohstoffen sind nach einer Meldung der amtlichen Vietnamesischen Nachrichtenagentur zurzeit die größten Probleme Vietnams.
In einem Bericht, der im Dezember dem Kongress der Kommunistischen Partei vorgelegt werden soll, werden die Vietnamesen zu harter Arbeit und Opferbereitschaft aufgerufen.
China Die sowjetischen Bemühungen zur Normalisierung der Beziehungen mit der Volksrepublik China seit dem Tode Mao Zedongs sind von der Führung in Peking neuerlich unmissverständlich zurückgewiesen worden.
Der stellvertretende Vorsitzende des Ständigen Komitees des Nationalen Volkskongresses in Peking, Tan Chenlin, erklärte gegenüber philippinischen Journalisten, die ideologische Auseinandersetzung zwischen der Sowjetunion und China könne mindestens 1.000 Jahre andauern.
Die Normalisierung der chinesisch-sowjetischen Beziehungen sei so lange nicht möglich, meinte der Politiker, wie Sowjetunion ihre Irrtümer nicht eingestehe und nicht einen Großteil ihrer Truppen von der gemeinsamen Grenze abziehe.
Tan Chenlin versicherte außerdem, dass die Mitglieder der gestürzten Linksradikalengruppe um die Mao-Witwe Jiang Jing mit Nachsicht behandelt würden, sie müssten aber ihre Verbrechen öffentlich bekennen.
Die Pekinger Volkszeitung wirft Frau Jiang Jing vor, in den vergangenen zwölf Jahren eine große Anzahl von Schriftstellern und Künstlern verfolgt zu haben.
Sie und ihre Anhänger sollen versucht haben, die Bereiche der Literatur und der Kunst als Sprungbrett für einen Wiederaufbau des Kapitalismus zu benutzen.
Das waren die Meldungen.
Untertitel der Amara.org-Community
Das Wetter.
Der Alpenraum liegt im Randbereich eines osteuropäischen Hochs.
Nur im Süden Österreichs überwiegt weiterhin der Einfluss des Mittelmeertiefs.
Eine über Westfrankreich liegende Störungsfront wird durch die südwestlich erhöhten Strömung nordostwärts abgelenkt.
Sie wird morgen im Südwesten des Bundesgebietes etwas wetterwirksam werden.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
In den Niederungen örtlich nebelig trüb, sonst aufgelockert bewölkt oder aufgeheitert.
Nur im Süden meist starke Bewölkung und örtlich noch etwas Niederschlag.
Auf den Bergen lebhafte sündliche Winde, an der Alpen-Nordseite vielfach Föhn.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 15 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 0 bis 8 Grad.
Und die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
Über den Niederungen teilweise recht beständige Nebelfelder, sonst aufgelockert, bewölkt oder heiter.
Nur an der Alpen-Südseite meist starke Bewölkung.
Im Südwesten aufkommende Niederschlagsneigung.
Südliche Winde.
Auf den Bergen sehr lebhaft.
An der Alpen-Nordseite Föhn.
Frühtemperaturen morgen 0 bis 8.
Tageshöchstwerte in den Nebelgebieten um 8 Grad, sonst 10 bis 16 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien wolkig, 13 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt heiter, 12, Ostwind 10.
Linz stark bewölkt, 10 Grad, Ostwind 15.
Salzburg stark bewölkt, 9 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck wolkig, 8 Grad, Westwind 15.
Bregenz bedeckt 4, Nordwestwind 3 km in der Stunde.
Graz bedeckt 12 Grad Windstill und Klagenfurt ebenfalls bedeckt 10 Grad Windstill.
Es ist jetzt 12 Uhr und 11 Minuten.
Seit gestern tagen in Brüssel die Unternehmensleitungen von fünf westeuropäischen multinationalen Ölgesellschaften.
Im Vordergrund des Interesses stehen die von mehreren Mitgliedern der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, angekündigte oder geforderte Ölpreiserhöhung.
Diese Preiserhöhung soll beim nächsten Treffen der OPEC-Minister am 15.
Dezember festgelegt werden.
Man spricht von einer Erhöhung zwischen 10 und 15 Prozent.
Durch die Preisanhebung soll die Inflationsrate der betroffenen Länder ausgeglichen werden.
Wie sehr Österreich von den Lieferungen der OPEC-Länder angewiesen ist, hat sich während der Ölkrise vor zwei Jahren ja deutlich gezeigt.
Deshalb ist Österreich auch der Internationalen Energieagentur beigetreten, die ihren Sitz in Paris hat.
Über den neuesten Stand der Energiebevorratung in Österreich, und die Energiebevorratung ist eine Forderung der Internationalen Energieagentur, informiert sie jetzt Michael Kerbler.
Jedes Mal, wenn der österreichische Autofahrer zur Tankstelle fährt, finanziert er mit dem Benzinpreis auch einen Teil der Energiebevorratung in Österreich.
Drei Groschen pro Liter Treibstoff sind für den Aufbau von Vorratslagern für Rohöl und dessen Verarbeitungsprodukte wie Benzin, Heizöl und Rohstoffe für die chemische Weiterverarbeitung bestimmt.
Die Vorräte, die ab 1.
Jänner 1977 insgesamt 400 Tonnen Rohöl und Rohölprodukte umfassen sollen, werden in Behältern untergebracht, die der Erdöllagergesellschaft gehören.
Die österreichische Mineralölverwaltung ist mit 51 Prozent an dieser Gesellschaft beteiligt.
Die restlichen Anteile entfallen auf sechs in Österreich tätige internationale Ölmultis.
Damit entspricht Österreich einem Vertrag, den die Bundesregierung mit der Internationalen Energieagentur Ende vergangenen Jahres abgeschlossen hat.
Der Vertrag verpflichtet Österreich zu einer Lagerhaltung von Erdöl und Erdölprodukten, die im Krisenfall 50 Tage zur Versorgung der heimischen Industrie und des privaten Konsums ausreichen müssen.
Diese Vorräte dürfen aber nicht allein Österreich zur Verfügung stehen, sondern werden im Krisenfall auch anderen Staaten, die den Vertrag von Paris unterzeichnet haben, als Überbrückungshilfe übergeben.
Andererseits kann auch Österreich die gleiche Hilfe von der Energieagentur in Anspruch nehmen, falls es etwa durch ein Öl-Embargo zu einem Versorgungsengpass kommt.
Und das Ölembargo der arabischen Staaten im Jahr 1973 war auch der Grund für die Schaffung der Energieagentur.
Ab 1.
Jänner 1977 müssen in Österreich laut Vertrag mit der Energieagentur 5% jener Menge von Rohöl und Rohölprodukten eingelagert werden, die heuer nach Österreich eingeführt wurden.
In 5%igen Steigerungsraten soll bis 1979 die Bevorratung auf 20% der Gesamteinfuhren des jeweils vorangegangenen Jahres erhöht werden.
Um eine gleichmäßige Versorgung des gesamten Bundesgebietes zu erreichen, müssen nicht nur im Osten Österreichs Vorratslager angelegt werden, sondern auch im Süden und im Westen.
Wie weit hat Österreich den Vertrag mit der Energieagentur bereits erfüllt?
In der Lobau in Wien existieren schon seit längerem Vorratslager der österreichischen Mineralölverwaltung, die zur Einlagerung von Rohöl und Rohölprodukten verwendet werden.
In der Steiermark wird auf dem Areal in Lannach, das für die zweite Erdölraffinerieanlage in Österreich vorgesehen war, ein 500.000 Kubikmeter umfassendes Tanklager errichtet.
Die Kosten für 1.000 Kubikmeter Fassungsraum belaufen sich auf eine Million Schilling.
Nach Adam Riese wird das neue Vorratslager in Lannach demnach 500 Millionen Schilling kosten.
Auch im Westen des Bundesgebietes in St.
Valentin und möglicherweise auch in Tirol werden Lager geplant.
Benzin liegt in Landach allerdings noch keines, denn das Tanklager ist erst in Planung begriffen.
Noch lange nicht so weit sind dagegen die Projekte der beiden Tanklager in Westösterreich, von denen im Augenblick nur eines, nämlich in St.
Valentin, im Planungsstadium ist.
Ein drittes Lager in Tirol, das eine Kapazität von 200.000 Kubikmeter haben soll, steht erst zur Debatte.
In der Mineralölindustrie ist eine Faustregel, dass bei den derzeit geltenden Preisen der Transport von Fertigprodukten über eine Strecke von 350 Kilometer hinaus unrentabel wird.
Deshalb werden die Tanklager in verschiedenen Bundesländern errichtet.
Außerdem hat die Dezentralisierung der Vorratslager auch eine strategische Bedeutung.
Wenn die Raffinerie in Schwächert ausfällt, bleiben die Erdölvorräte in den Bundesländern als strategische Reserve unter Umständen erhalten.
Die Kosten dieser Lagerhaltung werden natürlich von Jahr zu Jahr steigen und so ist es ein offenes Geheimnis, dass auch anlässlich der nächsten Benzinpreissteigerung, die als Folge der Erdölverteuerung Anfang kommenden Jahres mit einiger Sicherheit zu erwarten ist, der Anteil für die Vorratshaltung mit erhöht werden wird.
Michael Kerbler informiert über die Bereitschaft Österreichs Erdöl- und Treibstofflager anzulegen.
In Bad Gastein ging vor wenigen Minuten die siebende Tagung der ARGE-ALB zu Ende, der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer.
Ihr gehören die Regierungschefs von Bayern, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Graubünden, Südtirol, Trient und der Lombardei an.
Und diese Männer vertreten 21 Millionen Menschen des Alpenraums.
Über die diesjährige Konferenz berichtet jetzt Josef Kuderna aus Bad Gastein.
Die Probleme des einen müssen auch die Probleme des anderen sein.
So vorsichtig und trotzdem aussagekräftig formulierten heute Vormittag die Regierungschefs der Arge Alp in Bad Gastein das, was sie unter politischer Zusammenarbeit der Regionen, die in vier Nationalstaaten liegen, verstehen.
Die siebte Tagung in Bad Gastein unter Vorsitz des Salzburger Landeshauptmannes Dr. Lechner ist damit zu einem Wendepunkt in der Tätigkeit dieser Arbeitsgemeinschaft geworden.
Hatte man sich bisher mit politisch eher weniger heiklen Fragen wie Berglandwirtschaft, Kultur und Verkehrskonzepten auseinandergesetzt, will man nun auch politisch heiße Themen aufgreifen.
Vorreiter war wieder einmal der Gründer der Arge-Alp, der Tiroler Landeshauptmann Wallnöfer.
Er nannte einige der Themen, die bei der Argealp behandelt werden könnten.
Energiewirtschaft, Ausbau der Wasserkräfte des weißen Goldes der Alpen soll koordiniert erfolgen.
Mit Fragen der Ablagerung von Atommüll soll man sich beschäftigen, da offenbar die Alpen der zentrale Atommüll-Lagerplatz Europas werden sollen.
Probleme der Mittelstandspolitik, welche Bedeutung hat die mittelständische Wirtschaft für die Struktur der Alpenländer?
Accordino, das kleine zwischenstaatliche Handelsabkommen Tirol-Vorarlberg-Südtirol-Trentino könnte Beispiel geben für die Arge Alp werden.
Der ehedem erhobene Vorwurf, Teilregionen der Nationalstaaten dürfen keine eigene Außenpolitik machen, dürfte nicht mehr gültig sein.
Die europäischen Innenminister wollen nämlich bei ihrer nächsten Tagung in Athen einen Grundsatzbeschluss fassen, wonach es grenznahen Regionen erlaubt sein soll, Fragen ihres Interesses im eigenen Wirkungsbereich auch über Staatsgrenzen hinweg zu lösen.
Internationales Lob hat die Arge Alp schon vor einigen Wochen bei der europäischen Raumordnungsministerkonferenz in Bari einheimsen können.
Hier wurde die Arge Alp als Beispiel gebend für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa bezeichnet.
Auf all diesen Grundlagen fütternd könnte die Arge Alp also ein erster Schritt auf dem Wege zu einem Europa der Regionen werden.
Dass dabei die Arge Alp auch politisch eine klare Grundlinie hat, macht sie zunächst noch für die Nationalstaaten bedenklich.
In all den acht Teilregionen sind nämlich die Konservativen oder Christdemokraten an der Macht.
Die Krise Italiens hat sich auch schon auf die Beratungen der Arge Alp ausgewirkt.
Der christdemokratische Regionalpräsident der Lombardei, Golferi, musste diesmal der Sitzung fernbleiben, um, wie es offiziell hieß, wichtige politische Fragen in Mailand zu beraten.
Die lombardischen Vertreter bemühten sich allerdings ihre Zustimmung zu Arge Alp deutlich zu betonen.
Golferi selbst war nur mit stiller Zustimmung der Kommunisten wieder Regionalpräsident in der Lombardei geworden.
Die immer wieder vermutete, offiziell nie bestätigte Version, die Landesfürsten der zentralen Alpenregionen wollten ein konservatives Gegengewicht zu den teilweise sozialistisch dominierten zentralen Regierungen in Europa bilden, konnte auch in Bad Gastein trotz Anwesenheit sozialistischer Landespolitiker
nicht entkräftet werden, bedenkt man, dass Bayerns Ministerpräsident Goppel die politische Arbeit der Arge Alp mit Tirols Wallnöfer vor wenigen Tagen dem Vernehmen nach in einem Zweiergespräch bereits paktiert hat.
Die Tagung von Bad Gastein hat jedenfalls Anzeichen für künftige politische Akzente in Mitteleuropa gebracht.
Über die siebende Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer in Bad Gastein berichtete Josef Koderner.
Nächster Programmpunkt im Mittagsjournal ist die Inlandspresseschau.
Hans Langsteiner hat die Zitate aus den innenpolitischen Leitartikeln der Tageszeitungen ausgewählt.
Eine Woche ÖVP, betitelt Hans Besenböck seinen Kommentar in der Sozialistischen Arbeiterzeitung, in dem er einleitend auf die letzte Parlamentssitzung dieser Woche zurückblickt.
Besenböck schreibt, mit dem abgelehnten Misstrauensantrag gegen Gesundheitsminister Leo Dolter, für den nicht einmal alle Abgeordneten der ÖVP stimmten, ist eine der beiden Fronten, die die ÖVP bei ihrer Villacher-Club-Klausur eröffnete, auch schon wieder zusammengebrochen.
Aber die ÖVP musste, von ihrem eigenen vorlauten Gesundheitssprecher durch die Ankündigung des Misstrauensvotums in Zugzwang gebracht, den weniger volkversprechenden Angriff führen.
Die zweite in Villach geplante Attacke, die auf Unterrichtsminister Sinowaz, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Wo, wie im Schulbereich, gemeinsam Politik gemacht werden muss, sind Schaugefechte sinnlos.
Sie erschweren nur die notwendige und von der ÖVP laufend angepriesene Zusammenarbeit.
So steht die ÖVP genau eine Woche nach ihrer Richtungsklausur schon wieder ohne Konzept da.
Mit der in diesem AZ-Kommentar erwähnten schulpolitischen Diskussion befasst sich auch eine Glosse im Salzburger Volksblatt.
Dort liest man, Kriegserklärung hin und Konsens her, wieder einmal wird dabei zu sehr auf die Menschen vergessen, die es angeht, die Schüler und die Eltern.
Je mehr das Schulwesen durch neue Planungen zwangsläufig in ein Versuchsstadium gelangen muss, umso irritierter sind die Betroffenen und umso wichtiger ist es, im menschlichen Bereich nach Verständnis zu streben.
Lehrer, Schüler und Eltern müssen gemeinsam die Basis schaffen, um einen Erfolg für die nächste Generation abzusichern.
Es geht da oft um sehr subtile Dinge, nicht nur um Schulpläne.
Und Kriegslärm zwischen den politischen Parteien ist die übelste Begleitmusik, die sich denken lässt.
Soweit das Salzburger Volksblatt zur schulpolitischen Diskussion.
Mehrere Zeitungen gehen heute auch auf den gestern in Wien eröffneten Bauring-Prozess ein.
Dazu schreibt Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Zu Monsterwirtschaftsprozessen wird es immer wieder kommen, denn immer wieder gibt es Menschen, die sich auf Kosten anderer zu bereichern versuchen, immer wieder gibt es Menschen, denen wegen des Fehlens einer wirksamen Kontrolle und wegen der Komplexität wirtschaftlicher Zusammenhänge hohe Machtvollkommenheit Versuchung ist, ihre Entscheidungsgewalt zu missbrauchen.
Wer täglich mit Millionen zu tun hat, wer täglich über riesige Summen verfügt, begegnet täglich auch der Versuchung, selbst mitzunaschen.
Wo jedoch Recht und Ordnung herrschen, wo es eine wirksame Kontrolle gibt, dort ist auch der Regel stark, der hilft, dieser Versuchung zu widerstehen.
Was diesen Bauring-Prozess von den üblichen Wirtschaftsskandalen so kontrastreich abhebt, ist die Tatsache, dass es sich hier um ein Ding handelt, das erstens die ganze Bevölkerung eines Bundeslandes betroffen hat und zweitens um ein Ding, das ausschließlich von Leuten gedreht wurde, die gesinnungsmäßig einer sogenannten Sauberpartei nahestehen.
Nach diesem Auszug aus dem ÖVP-Organ Neues Volksblatt noch ein Blick in den Kurier.
Dort schreibt Walter Schwarz zum gleichen Thema.
Jeder Wiener hat das Recht zu erfahren, was in seiner Stadt geschieht.
Es ist halt nur zu befürchten, dass Suttner und Co.
das Gesetz der Ehrenwertengesellschaft zumindest aus dem Kino kennen.
Wer redet, ist ein toter Mann.
Also werden sie letztlich schweigen.
Das war ein Zitat aus dem Kurier.
Wir haben damit die Presseschau abgeschlossen.
Es ist 12 Uhr und 24 Minuten.
In Oberitalien entspannt sich heute die kritische Situation nach den schweren Regenfällen der vergangenen Tage.
Die Flüsse, vor allem der Po, gehen allmählich wieder zurück.
Die höchste Gefahrenstufe für Florenz und Venedig ist vorbei.
Dafür tobten im Süden des Landes auf Sizilien Unwetter, die Menschenleben forderten und schwerste Schäden anrichteten.
Hören Sie Rolf Gallus.
Das schwere, verheerende Unwetter ging am gestrigen Abend etwa zwischen 19 und 21 Uhr auf Trapani nieder.
Zur gleichen Zeit wurde das Hafenviertel von einer Meeresflut heimgesucht.
Die Bilanz des stürmischen Wolkenbruchs ist dramatisch.
Die halbe Stadt ist überschwemmt.
In manchen Bezirken beträgt der Hochwasserstand bis zu eineinhalb Metern, stellenweise sogar zwei Meter, wie zum Beispiel im Palmenviertel Trautanis, das sogar unter dem Meeresspiegel liegt.
Andere Stadtviertel sind vollkommen blockiert und von der Außenwelt abgeschnitten.
Bis zur Stunde werden mindestens zehn Tote gemeldet, darunter ein dreijähriges Kind.
Dutzende von Personen gelten bis auf weiteres als vermisst.
Zwei Autos wurden von einer vom oberhalb Trapanis befindlichen Eritsche-Hügel herabstürzenden Wasserflut und Geröllflut verschüttet.
Die Zahl der dabei ums Leben gekommenen Insassen ist unbekannt.
Man rechnet, dass insgesamt in Trapani an die 2000 Kraftfahrzeuge im Hochwasser, Schlamm und Morast stecken geblieben sind.
40 Kinder verbrachten die Nacht in ihrem Schulgebäude, nachdem sie von dem furchtbaren Gewitter kurz vor dem Nachhauseweg überrascht worden waren.
Desgleichen übernachteten Tausende von Leuten in Kaufhäusern, Supermärkten, Büros, Firmen und so weiter oder bei Nachbarn in den höher gelegenen Stockwerken.
Telefon und Stromnetz brachen zusammen.
Viele, viele Stunden lang war Trapani isoliert und lag völlig im Dunkeln.
Anderweitig nächtigten ein paar hundert Menschen wegen des Unwetters in ihren Autos außerhalb der Stadt in sichereren Gegenden.
Und ein ganzes peripheres Viertel Trapanis, das Quartiere Xito, wurde von seinen Einwohnern, circa 3000 Personen, in Panikfluchtartig verlassen, weil dort das Hochwasser binnen kürzester Zeit bis fast an den Dachrand der kleinen, erdbebensicheren, einstöckigen Siedlungshäuser anstieg.
Verkehrsmäßig befindet sich Trapani nach der Regen- und Sturmflut jetzt in einer prekären Lage.
Die Eisenbahnlinie nach Palermo ist unterbrochen.
Nicht aber die Schnellstraße zwischen den beiden Städten, die indes für die aus Palermo herbeieilenden Rettungskolonnen freigehalten werden soll.
Selbst die Feuerwehr von Trapani ist nicht einsatzfähig, weil auch deren Kaserne sowie die Garagen der Feuerwehrfahrzeuge überflutet wurden.
Aber Heereseinheiten, Zivilpioniere und Einheiten der Feuerwehren der umliegenden Ortschaften und Städte sind im Anrücken.
Nur, dass auf der einzigen befahrbaren Schnellstraße infolge Verstopfung bereits ein Verkehrschaos entstanden ist.
Auch zahlreiche andere Regionen Westsiziliens wurden von den schweren Sturmgewittern heimgesucht.
Überhaupt toben Stürme und Unwetter seit etwa 15 Stunden über ganz Süditalien.
Heftige Scirocco-Böen, Windstärke 8 bis 10, fegen durch die Meerenge von Messina sowie durch die Straßen von Tunis und Malta.
Die gesamte Schifffahrt im südlichen Mittelmeer wurde dadurch lahmgelegt.
Die Schlechtwetter- und Tiefzonen haben sich generell vom Norden nach dem Süden verlagert.
Der angeschwollene Po sinkt nun Stunde um Stunde um einige Zentimeter ab, sodass im Mündungsgebiet vorerst keine akute Überschwemmungsgefahr mehr besteht.
Auch das Hochwasser in der Lombardei, bei Mantua und in Venedig verebbt allmählich.
Schwere Unwetter in Trapani auf Sizilien, es berichtete Rolf Gallus.
Der Skandal um das Verhalten der beiden höchstrangigen Offiziere der deutschen Bundesluftwaffe zieht weitere Kreise.
Nun ist der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, der Sozialdemokrat Hermann Schmidt, in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt.
Kurz die Vorgeschichte des Falls.
Der höchst dekorierte Offizier der Hitler Wehrmacht, der Fliegeroberst Rudel, nahm vor etwa zwei Wochen an einem Traditionstreffen einer Stuka-Einheit teil.
Dieses Treffen fand in einem Fliegerhorst der Bundesluftwaffe statt.
Warum diese Versammlung ehemaliger Soldaten im Fliegerhorst überhaupt genehmigt wurde, ist derzeit Gegenstand von Untersuchungen.
Zum Skandal wuchs sich der Vorfall aber erst aus, als die Luftwaffengenerele Krupinski und Franke nachher auf die Teilnahme Rudels, der als Rechtsextremer bekannt ist, angesprochen erklärten, ein Mensch könne sich wandeln und auch bekannte ehemalige Kommunisten säßen heute im Bundestag, nämlich der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Herbert Wehner.
Wegen dieser Äußerung, vor Journalisten gemacht und sogar wiederholt und nicht im vertraulichen Gespräch, wie heute der Schriftsteller Rolf Hochhuth in einem offenen Brief in der FAZ behauptet, wurden die beiden Generäle in den Ruhestand versetzt.
Verteidigungsminister Leber von der SPD glaubte den Fall damit erledigt zu haben.
Dem ist aber nicht so, wie Klaus Emmerich aus Bonn berichtet.
Entgegen den Wünschen von Bundesverteidigungsminister Georg Leber, die Affäre sei mit dieser Entlassung abgeschlossen, zieht sie nun personalpolitisch und verteidigungspolitisch zu ihre Kreise.
Gestern hatte Leber 30 hohe Generale in sein Ministerium auf die Hartheue bei Bonn gebeten.
Zum ersten Mal in dieser Form verteidigte dabei ein westdeutscher Verteidigungsminister eine umstrittene Personalentscheidung.
Nach der mehrstündigen Zusammenkunft von Leber mit den Generalen hieß es, einem offenen Widerspruch der Militärs habe es nicht gegeben, aber es seien auch andere Auffassungen vertreten worden.
Nun wollen und sollen die kommandierenden Generale der Bundeswehr in ihren Standorten Offiziere und Soldaten über Einzelheiten der Vorgänge um die beiden Generale der Luftflotte unterrichten.
Nach Darstellung des Bonner Verteidigungsministeriums geht es dabei nicht um die Frage von Traditionstreffen, sondern um den politischen Freiraum für Soldaten als Beamte in einem demokratisch-parlamentarischen Staat.
Diese Grundsatzfrage erregt jetzt viele Westdeutsche.
Und oft erst in zweiter Linie, ob die Entlassung der beiden Generale angebracht war, wie die sozialliberale Bundesregierung sagt, oder als überzogen anzusehen ist, wie unter anderem die christdemokratische Opposition meint.
Dahinter steckt das Grundproblem der disziplinarischen, aber auch politischen Einordnung der Bundeswehr, der größten Streitmacht in Westeuropa.
Einig ist man sich in Bonn, dass eigentlich das Juristische keine entscheidende Rolle spielt.
Nach dem Westdeutschen Soldatengesetz kann ein Berufsoffizier vom Brigadegeneral aufwärts jederzeit und ohne Angabe von Gründen in den sogenannten einstweiligen Ruhestand versetzt werden.
Denn Generale gelten in der Bundesrepublik als politische Offiziere.
Gerade dieser Mischstatus als Beamte und Soldaten mit eingeschränkten Rechten verlangen nach übereinstimmender Ansicht alle Beobachter in Bonn ein besonderes Fingerspitzengefühl für und durch diese Generale.
Die Frage ist nun, ob ein solcher politischer Offizier in Westdeutschland seine Meinung ebenso frei äußern darf und kann wie ein Zivilist.
Im Bonner Verteidigungsministerium verweist man zunächst auf die einschränkenden Grundregel von Befehl und Gehorsam.
Dem wird entgegengehalten, dass das Prinzip des Bürgers in Uniform ebenso von der freien Entfaltung der Persönlichkeit von jedem Bundeswehrangehörigen spricht, wie das westdeutsche Soldatengesetz.
In Weißbüchern des Bonner Verteidigungsministeriums steht dann auch zu lesen, zum ersten Mal in der deutschen Geschichte seien Soldaten nicht nur Pflichten auferlegt, sondern sie verfügten auch über die in der Verfassung verbürgten Rechte, auch über das Recht der freien Meinungsäußerung.
Hier zeichnen sich nun ein prinzipieller Rechtsstreit ab, wenn die gefeuerten Generale Krupinski und Franke vor den zuständigen Wehrdienstsenat in München gehen sollten.
Dass Bundesverteidigungsminister Leber am Wochenende den Generalen Sprecherlaubnis im Zusammenhang mit ihrer Entlassung erteilt hat, sodass diese in der nächsten Woche wohl auch in Fernsehsendungen auftreten, gilt in Bonn als Entkrampfungsversuch in der Generalsaffäre.
Der ehemalige Gewerkschaftler Leber, dem auch heute wieder in seiner eigenen Partei, der SPD, sogenannte Generalshörigkeit vorgeworfen wird, bemüht sich darum, die Affäre um den Luftflottenchef und seine Stellvertreter ins Positive zu wenden und dazutun, dass nach seiner, Lebers, Meinung die überwiegende Mehrheit der fast 500.000 aktiven westdeutschen Soldaten und jene mehrfache Zahl von Reservisten unzweifelhaft loyal zum demokratischen Staat und damit auch zum Bonner Parlament stehen.
Ein politischer Skandal in der deutschen Bundeswehr zieht weitere Kreise, es berichtete Klaus Emmerich aus Bonn.
Die Mehrheit der spanischen Opposition wird nur dann an der geplanten Volksabstimmung über die Verfassungsreform im Dezember teilnehmen, wenn die Regierung einige Bedingungen erfüllt.
Diese Bedingungen sind unter anderem Aktionsfreiheit für alle Parteien und Gewerkschaften, auch für die Kommunisten, Kontrolle der Abstimmung durch die Parteien, politische Generalamnestie, Abschaffung der Sondergerichte, Auflösung der nationalen Bewegung Frankos sowie völlige Aufhebung des von Franco erlassenen Antiterrorismus-Dekrets.
Das beschlossen die in der Plattform demokratischer Organisationen vereinten sechs großen Regionalgruppen der illegalen Opposition auf einer Tagung in Las Palmas.
In Versammlungen, in Betrieben wurden zahlreiche Arbeiter auf den für den 12.
November von der illegalen Gewerkschaft geplanten Generalstreik und seine Ziele aufmerksam gemacht.
Der Protest gegen die Lohnstopp-Politik des Kabinetts, die Forderung nach Wiedereinstellung von Entlassenen und Verlangen nach voller Gewerkschaftsfreiheit stehen dabei im Vordergrund.
Die kommende Woche könnte also in Spanien einen Zustand der politischen Spannung bringen.
Aus Madrid berichtet Robert Gerhardt.
Seit über vier Wochen kommen rund 20.000 Maurer und Handlanger nicht mehr zu ihren Baustellen in Bilbao und der umliegenden Provinz.
Sie verlangen bessere Arbeitsbedingungen und umgerechnet rund 2.000 Schilling pro Monat mehr.
Doch bisher haben die Unternehmer keine Konzession gemacht.
Die Männer vom Bau besetzten daher im Verlauf dieser vergangenen Woche mehrmals Kirchen.
Die Polizei vertrieb die Demonstranten mit Tränengas, Rauchbomben und Gummigeschotten.
Auch ein Schweigemarsch von Frauen und Kindern wurde aufgelöst.
Der Streik geht weiter.
Montag, so heißt es, kann ein entscheidender Tag werden.
Als noch wichtiger wird aber der darauffolgende Freitag angesehen.
Für den 12.
November ist von den weiterhin illegalen Gewerkschaften ein Generalstreik im ganzen Land geplant.
Es soll gegen die Wirtschaftsmaßnahmen der Regierung in Madrid protestiert werden, die eindeutig zum Nachteil der Arbeiter sind.
Schon gestern kam es in ganz Spanien zu vorbereitenden Versammlungen.
Das Kabinett von Adolfo Suárez hat Ende dieser Woche ein Reformprogramm verabschiedet, das freie Gewerkschaften zulassen soll.
Es muss nun allerdings noch von dem konservativen Ständeparlament verabschiedet werden.
Die Abgeordneten wurden zum größten Teil noch von Franco designiert.
Die werden alles tun, um Verbesserungen zu verhindern.
Währenddessen kommt schon Protest von Seiten der illegalen Gewerkschaften.
Marcelino Camacho beispielsweise, einer der bekanntesten spanischen Arbeiterführer, spricht von einer oktroyierten Gesetzesvorlage.
Die Lohnempfänger wurden dazu nicht befragt.
In den spanischen Kortes soll Mitte November auch noch ein weiteres Reformprojekt der Regierung diskutiert werden.
Es geht um ein neues Wahlgesetz, das nach 40 Jahren Franco-Diktatur zum ersten Mal wieder freie Wahlen zum Parlament zulassen soll.
Von Seiten der demokratischen Opposition kommen dazu ebenfalls Vorbehalte.
Ende dieser Woche trafen sich die zur POD-Plattform demokratische Organisationen zusammengeschlossene Gruppen auf den kanarischen Inseln.
Sie wollen bei den für kommenden Sommer vorgesehenen Wahlen und bei einem früheren Referendum nur mitmachen, wenn sieben Minimalpunkte erfüllt sind.
Dazu gehören unter anderem Zulassung aller Parteien und Gewerkschaften, totale Amnestie für alle politischen Gefangenen,
Anerkennung der bürgerlichen Freiheiten und Auflösung der Einheitspartei.
Und sie verlangen Verhandlungen mit der Regierung.
Diese hat sich dazu noch nicht geäußert.
Im Moment bereitet sie sich mehr auf eine große Erinnerungsfeier vor.
Am 20.
November vor einem Jahr starb der Caudillo, der Führer Franco.
Überall im Land sollen Messen gelesen werden und seine Anhänger planen, sich zu seinen Ehren im Tal der Gefallenen bei Madrid zusammenzufinden.
Gleichzeitig soll auch des Gründers der Verlache gedacht werden.
José Antonio Primo de Rivera wurde ebenfalls am 20.
November zu Grabe getragen.
Die Republikaner erschossen ihn vor genau 40 Jahren.
König Juan Carlos und sein Kabinett werden zum Tal der gefallenen Pilgern, um der dort begrabenen großen Männer des Faschismus zu gedenken.
Kommen wollen aber auch tausende von Anhängern oder Sympathisanten dieser politischen Richtung.
Der 20.
November soll ein großer Tag werden.
Eine Woche vorher liegt der Generalstreik der demokratischen Opposition.
Spanien steht weiterhin auf halbem Weg zwischen Diktatur und Demokratie.
Das wird gerade in diesen Novembertagen ganz besonders deutlich."
Aus Madrid berichtete Robert Gerhardt.
Die Generalkonferenz der UN-Unterorganisation für Erziehung, Kultur und Wissenschaft, kurz UNESCO genannt, befasst sich auf ihrer Tagung in Kenia derzeit mit einem äußerst brisanten Thema, mit der Rolle der Massenmedien.
Der Konferenz liegt ein Medienpapier vor, das praktisch die Pressefreiheit aufheben würde.
Die fundamentalen Unterschiede zwischen den Ideologien und Staatsformen kamen bei der Debatte über den Entwurf dann auch ganz deutlich zum Vorschein.
Die westlichen Delegierten, darunter auch der Vertreter Österreichs, lehnen Eingriffe des Staates in den Nachrichtenfluss vehement ab.
In der Darstellung des sowjetischen Vertreters hingegen hat der Staat sogar eine moralische Verpflichtung für die Presse der einzelnen Länder.
Die UNESCO sei das geeignete Forum, um eine Mediendeklaration zu verabschieden.
Der sowjetische Delegierte zitierte den französischen Publizisten Servan Schreiber, der erklärt habe, dass für die Presse des Westens in der Regel eine Theaterkritik in London wichtiger ist als das Schicksal der Menschen in einem Land Südamerikas.
Es sei nicht mehr tragbar, so erklärten auch andere Sprecher der Ostblockländer, dass wenige private Unternehmer die Informationen für Millionen von Menschen auch in den Entwicklungsländern kontrollierten.
Der chinesische Delegierte hingegen erklärte, es helfe nichts, wenn man den Wolf aus dem Vorgarten verscheuche, wenn der Tiger bereits durch die Hintertür hereinkomme.
Die chinesische Delegation sprach sich gegen die Annahme des vom Ostblock und der Dritten Welt inspirierten Medienpapiers in der gegenwärtigen Form und zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus.
Aus Nairobi berichtet jetzt unser Korrespondent Klaus Stiebler.
Auf ihrem Höhepunkt ist große, leidenschaftliche Debatte über Meinungsfreiheit und Massenpedien bei der 19.
Deskogeneralkonferenz in Nairobi angelangt.
In den heutigen Nachmittagsstunden wird endgültig darüber entschieden werden, was aus der vorliegenden Grundsatzerklärung über Meinungsfreiheit und die Rolle der Massenpedien in der Welt geschehen soll.
Zwei etwa gleich große Lager stehen sich in der seit 48 Stunden andauernden Debatte im Programmausschuss 3 gegenüber.
Auf der einen Seite Staaten des kommunistischen Lagers und die sich radikal-progressistisch ebenden Länder der Dritten Welt, auf der anderen der West im weitesten Sinne, Lateinamerika und ein Teil der afrikanischen und asiatischen Staaten.
Während das kommunistische Lager und seine Verbündeten am liebsten noch in Nairobi, Umsatzerklärung mit ihren 13 Artikeln, so jetzt vorliegen, verabschiedet wurden, lehnt der West ebenso entschieden den vorliegenden Entwurf ab,
und verlangt die Ausarbeitung einer neuen, für alle Seiten annehmbaren Erklärung.
Über diese Begehren wird heute Nachmittag abgestimmt.
Alle Konferenzbeobachter erwarten einen denkbar knappen Ausgang der Abschiebungen.
Der in Nairobi vorliegende Entwurf ist für den Westen unannehmbar, weil er der Informations- und Meinungsfreiheit in der Welt ein Ende setzen würde.
Im entscheidenden Artikel 12 heißt es,
Die Staaten sind für die Tätigkeit der Massenmedien auf internationaler Ebene verantwortlich, ihre Autorität verstehen.
Praktisch würde damit jede Regierung das Recht erhalten, gegen Rundfunksendungen anderer Länder zu protestieren und ihre Einstellungen zu verlangen, wenn sie mit deren Inhalten nicht einverstanden sind.
Gleichzeitig können sie die Verbreitung von Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsendungen in ihrem eigenen Machtbereich
unter ausdrücklicher Berufung auf diese Grundsatzerklärung verbieten.
Es ist ganz klar, dass solche Bestrebungen ausschließlich im Interesse totalitär regierter Länder liegen.
Die dort Herrschenden fühlen sich bei ihrer Machtausübung in erster Linie durch die bisher noch auf internationaler Ebene geltende Informations- und Meinungsfreiheit bedroht.
In der oft sehr emotional geführten Debatte klagt delegierte
radikal-progressistischer Regime aus Afrika, Asien und Lateinamerika den Westen an, mit seinen Informationsmedien kulturelle Aggression betreiben.
Rihanna bezeichnete Massmedien und Informationsfreiheit als Teil seines nationalen Besitzes, über den es strikte Kontrolle ausüben wolle.
Als Streicher für Meinung und Informationsfreiheit profilierten sich Bünde mit den anderen westlichen Nationen in den gestrigen Abendstunden
vor allem Österreich und die Bundesrepublik Deutschland.
Der österreichische Delegierte Dr. Heinrich Flecher rief der Versammlung die Äußerungen von Außenminister Dr. Willibald Pahr während der vorangegangenen Generaldebatte in Erinnerung.
Dr. Pahr hatte energisch der Auffassung zersprochen, dass Informationsfreiheit sich überall staatlicher Souveränität unterzuordnen habe.
Der vorliegende Entwurf einer Grundsatzerklärung stehe im Widerspruch zur österreichischen Verfassung und zu verschiedenen internationalen Abkommen.
Österreich wenigstens derzeit in der vorliegenden Form liegt ab.
Aus Nairobi berichtete Klaus Stiebler.
Es ist in einer halben Minute 12.44 Uhr.
Als Höhepunkt ihrer politischen Herbstarbeit veranstaltet die steirische ÖVP seit gestern in der Grazer Kongresshalle einen sogenannten Steiermark-Kongress.
Auf diese Veranstaltung, die heute abgeschlossen wird, ergreifen eine Reihe prominenter in- und ausländischer Politiker das Wort, unter ihnen der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht, ÖVP-Obmann Tauß und Landeshauptmann Niederl.
Heute Vormittag hielt der bekannte deutsche Politikschriftsteller Professor Klaus Mehnert ein Referat, in dem er sich mit seinem jüngsten Werk »Jugend im Zeitbruch« befasste, der ersten umfassenden Darstellung der Studentenrevolte der späten 60er Jahre.
Mit Professor Mehnert führte Klaus Edlinger das folgende Gespräch.
Herr Prof. Mehnert, in Ihrem Referat vor der steirischen ÖVP erklärten Sie, es gebe eine Reihe von Verunsicherungen für die geballten dramatischen Ereignisse der letzten Jahre, dramatischen Ereignisse hervorgerufen von der Jugend, etwa die Studentenrevolutionen.
Welche Verunsicherungen haben Sie gemeint?
Meine These ist, dass wir in einer Zeit, dafür habe ich dieses Wort gefunden, des Zeitbruchs leben.
Natürlich zerbricht nicht die Zeit, es zerbricht die Kontinuität der Zeit.
Jugend im Zeitbruch ist das vor allem zutreffend für die Jugend der sogenannten westlichen Welt oder auch für die Jugend des östlichen Blocks.
Das Interessante ist, Herr Edlinger, dass nach meinen Beobachtungen, ich bemühe mich ja so oft wie möglich in den östlichen Staaten zu sein, dass es auch auf sie zutrifft.
Weniger auf die dritte Welt, auch dort, aber dort ist die Zahl der Intellektuellen, der Studenten relativ gering.
Für die östliche Welt trifft es zu.
Ich war jetzt den ganzen Mai in der Sowjetunion und das, was man bei uns
mit Marcuse als große Verweigerung der Jugend gegenüber dem Staat der Gesellschaft empfindet, gibt es dort auch.
Nur ist sie natürlich nicht so groß, nicht so auffällig, weil das viel zu gefährlich ist für den Einzelnen.
Aber es gibt diese Verweigerung gegenüber dem Offiziellen, die sich zum Beispiel darin äußert, dass das eigentliche Leben nun von der Zeit im Beruf
abgesehen sich in kleinen Freundeskreisen völlig unorganisiert vollzieht.
Und auch das schon ist eine Form der Weigerung, dass das eigentliche Leben eben nicht in den Freizeitorganisationen des Staates, sondern in den kleinen privaten Zirkeln verläuft.
Nun könnte man dem entgegenhalten, Herr Professor Mehnert, dass es Fortschritt immer gegeben hat, zum Teil auch recht explosiven Fortschritt, dass also Jugend in allen Zeiten und immer verunsichert gewesen ist.
Gut, einverstanden.
Es hat auch immer den Generationenkonflikt gegeben.
Aber wenn Sie die Geschichte ansehen und wenn wir die Zeit hätten, uns das zu überlegen und eine Kurve auf dem Blatt Papier zu zeichnen,
Höhepunkte der Unruhe und Ruhezeiten.
Und das ist ja nicht eine gerade Linie, das ist eine Kurve.
Dann würden wir uns, glaube ich, sehr rasch einigen, dass es bestimmte Zeiten von Zeitbruch gibt.
Übergang also vom Mittelalter zur Neuzeit mit all den damaligen Ereignissen, Religionskriegen, den Bauernkriegen und so weiter.
Übergang vom Feudalzeitalter zur bürgerlichen Zeit, französische, amerikanische Revolution, Napoleonischen Kriegen, großen Umwälzungen.
Damals nur in Europa, die Übergewelt zählte ja damals nicht.
Und jedes Mal, wenn solche Zeitbrüche, solche Höhepunkte der Unruhe in der menschlichen Entwicklung eintraten, verschärften sich die Generationskonflikte, wurde die Jugend besonders unruhig und forderte sie neue Ideen, misstraute sie den alten.
Wer also, Herr Prof. Mehner, soll heute was tun, um unsere Jugend, vielleicht sagen wir so, zu beruhigen, um dieser Jugend Ideen zu liefern?
Welche Ideen zu liefern?
Das ist die schwerste Frage, die Sie mir haben stellen können.
Die Antwort würde einen Propheten erfordern und vielleicht wird eines Tages ein Prophet kommen.
Oft erscheinen aus solchen Unruhezeiten Propheten mit plausiblen Antworten.
Meine Antwort ist zunächst einmal zur Kenntnis zu nehmen, dass wir uns in einem solchen Zeitbruch befinden, dass wir also mit
kurzfristigen Parolen zwar wichtige Dinge erreichen können, aber nicht eine Antwort auf das Gesamtgebiet geben können.
Kurzfristige Parolen, wichtige Parolen, für die man auch die Jugend begeistern kann, sind zum Beispiel der Umweltschutz.
Millionen von jungen Leuten, Amerika, bei uns in Deutschland, bei Ihnen, sind für Umweltschutz.
Europa ist eine große Idee, die leider durch die Schulter Politiker Reiz verloren hat.
Man muss also auch für einzelne Aufgaben
die Jugend mobilisieren.
Das große Bild, glaube ich, kann Ihnen heute keiner geben.
Herr Prof. Mehnert, wir danken für das Gespräch.
Dieses Gespräch mit Prof. Klaus Mehnert führte Klaus Edlinger vom Landesstudio Steiermark.
Die Umweltsituation des Menschen, in diesem Interview gerade angesprochen, ist heute eben zu einem viel gebrauchten Diskussionsthema geworden.
Manchmal allerdings auch zu einem abgenützten Schlagwort.
Ein Werk, das sich ernsthaft mit der Naturgeschichte Österreichs auseinandersetzt, ist vor kurzem im Forum Verlag erschienen.
Mit neun Beiträgen von anerkannten Fachleuten, 40 Bildtafeln, vielen Zeichnungen, Karten und Tabellen wurde ein wissenschaftlich fundierter, aber allgemein verständlicher Band mit dem Titel Naturgeschichte Österreichs zusammengestellt.
Hören Sie dazu einen Beitrag von Brigitte Hofer.
Die kontrastreiche Vielfalt der natürlichen Gegebenheiten in Österreich wird an diesem Buch dokumentiert.
Diese Natur, das ist zum weitaus überwiegenden Teil die Kulturlandschaft, die in Jahrtausende lange allmählicher Entwicklung von Menschen geprägt und geformt wurde, ist heute bedroht durch Veränderungen, die so rasch vor sich gehen, dass sie kaum jemand überblicken kann.
Schattenseiten und Gefahren dieser Entwicklung werden oft nicht richtig eingeschätzt.
Darauf in sachlicher Weise aufmerksam zu machen, gehört mit zum Anliegen des Werkes von der Naturgeschichte, zu dessen Entstehung Kurt Eigl vom Forum Verlag meint.
Die Sache hat so begonnen, dass wir jahrelang ein solches Buch verlegen wollten,
da seit den 20er Jahren, also seit einem halben Jahrhundert, wo eine kleine Broschüre erschien, ein solches Unternehmen gar nicht gemacht wurde, wo man eine Naturgeschichte ganz Österreichs gewagt hat.
Heute, wo durch die Umweltdiskussion das Interesse an der Natur besonders rege ist in breiten Bevölkerungsschichten, haben wir diese breite Rechnung tragen.
die Damen und Herren auch dazu vermocht, zumal sie alle in der Volksbildung bereits große Erfahrungen haben, es so zu schreiben und so zu bebildern, dass es für breitestes Publikum ist, trotz strengster moderner wissenschaftlicher Basis.
Nach Aufsätzen über die Erdgeschichte Österreichs und das unterirdische Österreich, die vom Verstorbenen Kurt Turnowski und von Josef Fornacer verfasst wurden, schließt Karl Becherer mit seinem Beitrag über Mineralvorkommen und Bodenschätze an.
Österreich ist eigentlich ein klassisches Land für die Mineralogie.
Es gibt sehr viele Mineralfundpunkte, die in diesem Buch berücksichtigt sind.
Allerdings lebt ja die Mineralogie nicht nur von den Mineralfundpunkten, sondern der Bergbau ist ungemein wichtig und gut ein Drittel
des mineralogischen Teiles beschäftigt sich auch mit dem österreichischen Bergbau.
Immerhin bietet er doch ungefähr 15.000 oder 16.000 Menschen Arbeitsplätze, das also nicht unberücksichtigt bleiben sollte.
Den Ausführungen Leopold Kletters über Klima-, Wetter- und Wasserhaushalt schließt sich Manfred Fischer mit seinem Beitrag über Österreichs Pflanzenwelt an.
Auch hier informative Dokumentation.
Zum Botanikkapitel gehört auch eine Karte, die ebenso wie in der Mineralogie erstmals eine Übersicht gibt über die Vegetation Österreichs.
Im Botanikkapitel werden nicht die einzelnen Pflanzenarten der Reihe nach besprochen, sondern ich gehe von der Landschaft aus, von den verschiedenen Landschaftstypen, beginnend mit den Niederenlagen im östlichen Österreich und dann steigen wir hinauf in die Bergregionen.
Es werden die Bergwälder besprochen,
und schließlich die alpine Vegetation.
In allen Höhenstufen wird sowohl die natürliche Vegetation, das natürliche Pflanzengleit besprochen, zum Beispiel etwa die hochinteressanten Salzsteppen im nördlichen Burgenland, im Neusiedler Seegebiet,
als auch die von Menschen geschaffene Vegetation, also die Äcker und Wiesen und Weideflächen.
Die Bedeutung der Insekten im Naturhaushalt, mit weltweit rund einer Million Arten bilden die Insekten die größte Tierklasse überhaupt, kann man kaum überschätzen.
Rudolf Schönmann ist Experte.
Aus dem ungeheuren Heer der heimischen Insektenarten habe ich vor allem solche ausgewählt, die durch ihre Größe, durch ihre Schönheit auffallen und dann vor allem auch durch ihre besondere Lebensweise.
Aber nicht vergessen wurden auch diese Arten, die wir als Schädlinge kennen,
und umgekehrt auch solche, die besonders nützlich sind.
Die Bekämpfung der schädlichen Insekten durch Insektizide und ihre große Bedeutung dieser Gifte für die Umwelt und so weiter ist von der Frau Dr. Bresko dann im Umweltkapitel ausführlich behandelt.
Das Gebiet der Zoologie wird durch Gerda Hilgers Arbeit über die Wirbeltiere in ihren Lebensräumen ergänzt.
Clemens Aibner beschäftigt sich intensiv mit den Menschen der Urzeit in unserem Lebensraum.
Mein Anliegen war es zunächst einmal den Menschen selbst, der ja ein Stück Natur ist, zu zeichnen.
Andererseits ist es natürlich unmöglich, die Fundpunkte, die zahlreichen, die wir in Österreich besitzen, darzustellen.
So ging es mehr darum, im Schwerpunkt zu zeigen, wie der Mensch sich die Natur nutzbar gemacht hat.
und wie er mit dieser Natur früher ausgekommen ist.
Letztlich leitet die Urgeschichte auch mit den Fragen der Umweltsbewältigung auch in das Kapitel des Umweltschutzes hinüber.
Mit diesem aktuellen Thema der Bedrohung des Fortbestandes von Erde und Menschheit durch die Technologie
dem die Wissenschaft der Ökologie zugrunde liegt, jener Zweig der Biologie, der die Zusammenhänge zwischen den Lebewesen und deren Abhängigkeit von der unbelebten Welt erforscht, befasst sich das letzte Kapitel des umfangreichen Werkes über die Naturgeschichte Österreichs.
Es berichtete Brigitte Hofer.
Nach einer erfolgreichen Neuinszenierung des Kaukasischen Kreidekreises von Bertolt Brecht im vergangenen Jahr steht jetzt wieder ein Stück dieses Autors auf dem Spielplan des Grazer Schauspielhauses.
Heute Abend hat das Stück Mutter Courage und ihre Kinder Premiere in einer Inszenierung von Günter Tabor und mit Gerti Pall in der Titelrolle.
Wilhelm Rosbaut vom Landesstudio Steiermark hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Von Ulm nach Metz.
Von Metz nach Meeren.
Mutter, Courage steht, ist dabei!
Keine seiner Stücke hat Bert Precht so ausführlich kommentiert wie Mutter Courage und ihre Kinder.
Außer einer Modellinszenierung gibt es minutiöse Anweisungen für Auftritte, Abgänge und für die Diktion.
Günther Tabor, der Regisseur der Grazer Aufführung, nahm eine Reihe von Veränderungen in sein Regiekonzept auf, ausgehend von der Tatsache, dass Precht selbst die Züricher Uraufführung 1941 variiert hat.
So werden der die Bühne horizontal teilende Prechtvorhang und die Schriftprojektionen weggelassen.
Dafür tritt ein Spielansager auf, der die Schauplätze ankündigt und diese Chronik aus dem 30-jährigen Krieg kommentiert.
Ferner spielte bei Günther Tabors Regiekonzept auch die Überlegung eine Rolle, dass ihm mit Gerti Pall eine verhältnismäßig junge Mutter Courage zur Verfügung steht.
Die Veränderungen, die ich anstrebe, ist also die Betonung des Geschäftlichen, also dass man die Geschäftsfrau rausspürt und gleichzeitig auch eine Überlegung, das ergibt sich eigentlich aber aus der Besetzung der Hauptrolle.
Natürlich gibt es da große Vorbilder, die Weigl und die Giese.
und die Überlegung eine junge Courage zu nehmen ist eigentlich, die Courage war ja eine Maketenderin im weitesten Sinne des Wortes, dass da also die Liebe nicht schon so erloschen ist, dass man gar nicht mehr auf die Idee kommt, dass da zwischen Feldprediger und Koch und der Courage noch was sein könnte, sondern dass das durchaus im Bereich jeder Möglichkeit bleibt und dass man sehr wohl spürt, dass die Courage
keineswegs schon jenseits von Gut und Böse ist.
Sie zielt ihre Inszenierung aber trotz allem darauf ab, dass nicht Mutter Courage sehend werden soll, sondern der Betrachter, der Zuseher.
Ja, genau.
Es ist also das Wichtigste.
Ich meine, das Brechts Hauptvorwurf war immer, dass das also kein Muttertier wird.
sondern dass die Geschäftsfrau eigentlich immer wieder betont wird.
Selbstverständlich bleiben die echten Gefühle der Courage zu den Kindern und selbstverständlich leidet sie darunter, wenn sie ein Kind nach dem anderen verliert.
Aber das Ökonomische ist nicht wegzudenken und soll eigentlich dem Publikum, dem aufmerksamen Publikum zeigen, dass man eigentlich nur gut sein kann, wenn es einem nicht schlecht geht.
Ein Ausschnitt aus der Generalprobe.
Gerti Pall als Mutter Courage mit einem Monolog über ihre stumme Tochter Kathrin.
Wenn ich wüsste, wie es in der ihrem Kopf ausschaut.
Einmal ist sie eine Nacht ausgeblieben.
Nur einmal in all die Jahre.
Danach ist sie herumgegangen wie vorher, hat aber stärker gearbeitet.
Ich konnte nicht herausbringen, was sie erlebt hat.
Ich habe mir eine Zeit lang den Kopf zerbrochen.
Das ist der Krieg.
Eine schöne Einnahmequelle.
Jetzt begraben Sie den Feldhauptmann.
Das ist ein historischer Augenblick.
Mir ist's ein historischer Augenblick, dass Sie meiner Tochter übers Auge geschlagen haben.
Die ist schon halb kaputt.
Einen Mann kriegt die nicht mehr.
Und dabei so ein Kindernarr.
Stumm ist sie auch nur wegen dem Krieg.
Ein Soldat hat ihr als Klein was in den Mund geschoppt.
Den Schweizer Kass seh ich nicht mehr.
Und wo der Eilif ist, weiß Gott.
Der Krieg soll verflucht sein.
Mutter Courage und ihre Kinder am Grazer Schauspielhaus.
Das war ein Bericht von Wilhelm Rossbaut.
Wir schließen jetzt das Mittagsjournal mit Kurzmeldungen.
Italien.
Militär- und Feuerwehreinheiten aus ganz Westsizilien sind heute früh zu Bergungsarbeiten in der von einer Unwetterkatastrophe heimgesuchten Stadt Trapani eingetroffen.
Durch schwere Regenfälle wurden gestern etwa 80 Prozent des Stadtgebiets überschwemmt.
In vielen Straßen stehen die Fluten bis zu zwei Meter hoch.
Nach einer ersten Bilanz sind zehn Menschen ums Leben gekommen, zahlreiche werden noch vermisst.
Telefon- und Stromverbindungen sind unterbrochen, ebenso die Eisenbahnlinie nach Palermo.
Etwa 2000 Autos sind in den Schlammfluten versunken.
Im Erdbebengebiet von Friaul werden heute mehr als 60 von österreichischen Unternehmen errichtete Fertigteilhäuser ihre Bestimmung übergeben.
29 in Montenars, 20 in Puia, 10 im Kanaltal, 5 in Mojo, 2 in Fogorja und eines in Targento.
Die Häuser dienen zum Teil als Wohnungen, zum Teil als Betriebsstätten für das Kleingewerbe.
Österreich.
ÖVP-Bundesrat Schambeck hat die katholische Kirche aufgefordert, ihre gesellschaftspolitischen Forderungen an die Politik rechtzeitig anzumelden und nicht aus falsch verstandener Distanz Gegensätzlichkeiten zu verdecken.
ÖVP-Generalsekretär Lanner hat scharfe Kritik an der Agrarpolitik der Regierung geübt.
Lanner sagt in Klagenfurt, Staatssekretär Schober solle nicht den Bauern die verunglückte Agrarpolitik der Regierung erklären, sondern der Regierung die Sorgen der Bauern.
Libanon.
Die Hauptstadt Beirut ist in der vergangenen Nacht neuerlich von heftigen Kämpfen erschüttert worden.
Auch in der nordlibanesischen Stadt Tripoli und im Süden des Libanons, in der Nähe der israelischen Grenze, soll es zu Artillerie-Duellen gekommen sein.
In der Frage der Stationierung der pan-arabischen Friedenstruppe scheint sich eine Einigung anzubahnen.
Auch die rechtsgerichteten Milz-Verbände haben der Stationierung von Soldaten in den von innen kontrollierten Gebieten zugestimmt.
Ägypten.
Die Zentrumsfraktion der Einheitspartei, Arabische Sozialistische Union, hat bei den Parlamentswahlen einen überwältigenden Sieg errungen.
Auf sie entfallen 273 der 350 Parlamentssitze.
13 auf die Rechte und 2 auf die Linke Fraktion.
Die übrigen Mandate haben unabhängige Kandidaten erobert.
Ministerpräsident Salem wird voraussichtlich am Montag eine neue Regierung bilden.
Tansania.
Die Präsidenten von Tansania, Sambia, Angola und Mozambique treffen heute in Dar es Salaam zu Beratungen über das Rhodesien-Problem zusammen.
In wenigen Sekunden ist es 13 Uhr, meine Damen und Herren, das Mittagsschanal ist beendet.
Wir melden uns wieder um 18.15 Uhr auf Ö1 mit dem Abendschanal auf Wiederhören.