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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Eine Position, die von Lahner-Nachfolger Michael Graf gleich zu Beginn seines Wirkens in der Zentrale der Volkspartei nicht unwesentlich korrigiert wurde.
über die bisherige Linie der ÖVP zur Parteiengesetznovelle.
Gerade für mich war die Haltung der österreichischen Volkspartei zu dieser Parteiengesetznovelle etwas zu verschwommen.
Ich sage das ganz ehrlich.
Und ich habe deshalb darauf hingewirkt und darauf abgezielt, eine Willensbildung im Parteivorstand herbeizuführen.
Es ist in einer demokratischen Partei überhaupt kein Malheur, wenn gerade zu so einem durchaus
diskutablen Thema verschiedene Auffassungen bestehen.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass in einer Partei nicht diskutiert werden darf.
Im Gegenteil, es können auch Politiker voneinander abweichende Meinungen äußern, solange die Parteilinie nicht festgelegt ist.
Aber irgendwann einmal muss entschieden werden.
Ich war der Meinung, dieser Punkt muss entschieden werden und er wurde entschieden.
Damit steht unsere Haltung jetzt fest.
Und diese Haltung ist, kurz zusammengefasst, ein klares Nein zu allen drei Punkten der Novelle und zwar mit jeweils wechselnden Begründungen.
Beim Verbot von Extremistengruppen ermögliche so Graf der SPÖ-Entwurf zu viel staatlichen Einfluss.
Er lasse Entwicklungen und Erfahrungen aus der Bundesrepublik Deutschland unberücksichtigt
und sei außerdem gleichsam auf einem Auge blind, weil er primär auf rechts, nicht aber auf linksextreme Gruppierungen abgestimmt sei.
Frage an Graf, ist hier angesichts des europaweit wachsenden rechtsradikalen Terrors die Haltung der ÖVP nicht zu liberal?
Zu liberal in diesem Punkt glaube ich nicht, dass wir sind.
Ich glaube nach wie vor, dass man durch Überzeugung und Aufklärung und politische Argumentation gegen die doch zahlenmäßig
sehr geringen extremistischen Gruppierungen immer noch lange aufkommt.
Ob etwa einmal, wenn ein Zustand eintritt, der sich in keiner Weise abzeichnet, wenn also echt eine existenzbedrohende Gruppierung, extremistische Gruppierung aufträte, ob dann nach dem Gedanken der wehrhaften Demokratie
es notwendig wäre zu Selbstverteidigungsmaßnahmen zu schreiten, das ist im Moment nicht zu beantworten.
Persönlich und in der Tendenz bin ich immer gegens Verbieten und fürs Überzeugen.
Das Nein der ÖVP zur Offenlegung von Parteispenden begründete Kraft damit, dass die Regierung auf Parlamentsanfragen der Opposition immer wieder Auskünfte über die Höhe der Regierungspropaganda verweigert habe.
und überdies auch noch mit datenschutzrechtlichen Bedenken.
Gegen die gesetzliche Begrenzung der Wahlkampfkosten hätte die ÖVP an sich nichts einzuwenden, will sie aber nur von allen drei Parteien gemeinsam geregelt wissen.
In einer ersten Stellungnahme zum ÖVP-Nein sprach SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer von einem schlecht überlegten Schritt, durch den der Demokratie ein schlechter Dienst erwiesen werde.
Die ÖVP lehne mit der Novelle eine Hygienevorschrift zum Schutz der Demokratie und die vom Bürger mit Recht geforderte Transparenz bei der Parteienfinanzierung ab.
Die SPÖ will nun nach Auskunft Fischers prüfen, was von der Novelle unter Umständen als einfaches Gesetz mit SPÖ-Mehrheit noch beschlossen werden kann.
Und damit zurück zu Louis Glück.
Das war Hans Langsteiner und jetzt drei Minuten nach halb eins.
Kurz ein Blick auf das, was wir bis 13 Uhr noch planen.
Ein Thema, ein Bericht zum Thema ist die politische Zukunft des ÖVP-Abgeordneten Günther Wiesinger nach einer Nachtlokalschlägerei gefährdet.
Analyse des CDU-Siegs und der SPD-Niederlage bei den Wahlen im deutschen Bundesland Niedersachsen.
Der dritte Flug der wiederverwertbaren Raumferie Columbia in Amerika.
Heute um 17 Uhr der Start und dann
das Goethe Jahr in Österreich, eine Zusammenfassung der Kulturredaktion.
Zunächst aber zum Thema des Verdachts, der Vermutung einer Parteienverdrossenheit in Österreich.
Haben sich die Skandale der letzten Zeit, AKH, WBO noch als Kürzel dafür, auf die Politik und auf die Parteien in Österreich ausgewirkt?
Gibt es die oft zitierte Parteien- und Politikverdrossenheit tatsächlich?
Die beiden Meinungsforschungsinstitute IFES und FESL haben im Auftrag der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft im Herbst des Vorjahres unter 1.500 Personen
eine Umfrage zu diesem Themenkomplex gemacht.
Das Ergebnis dieser Umfrage wurde heute in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
Johannes Fischer ist dabei.
Die Skandal- und Korruptionswellen, die die österreichische Innenpolitik seit geraumer Zeit bewegen, um nicht zu sagen erschüttern, scheinen sich, glaubt man jedenfalls den Meinungsforschern, ausgewirkt zu haben.
Kräftig noch dazu.
Nur mehr jeder zehnte Österreicher interessiert sich stark für Politik im eigentlichen Sinn.
Man könnte es auch anders formulieren, neun von zehn Österreichern wollen von Politik wenig bis gar nichts mehr wissen.
Ist hier also im demoskopischen Röntgenbild der Österreicher deutliche Politikverdrossenheit zu konstatieren, trifft dies insgesamt nicht auf die Parteien zu.
Wenn gleich die Österreicher auch den Parteien selbst ein recht beachtliches Sündenregister zugestehen, glauben sie dennoch nicht auf sie verzichten zu können.
Und noch dazu, Parteien sind für den Staat insgesamt wichtig.
80% bejahen ihre Funktion im Staatsgefüge.
Mehr als ein Viertel der Bevölkerung sucht sogar aktiv den Kontakt mit den Parteien, zum Teil aber auch aus eigennützigen Motiven, wie etwa Karriere oder Wohnung.
Für Fessel-Meinungsforscher Brett Schneider ist neben dem politischen Desinteresse auch noch ein anderes Moment wichtig.
Neben dem politischen Interesse fällt ein hohes Ausmaß
des Gefühls politischer Fremdbestimmung ins Auge.
Zwei Drittel bis drei Viertel aller Befragten
76 Prozent, 72 Prozent, 68 Prozent, also um ihnen Größenordnungen zu nennen, definieren das politische Geschehen als undurchschaubar und von ihrer Warte aus als nicht beeinflussbar.
Lediglich im Wahlakt selbst sieht man eine gewisse Einflussmöglichkeit, die aber bezüglich ihrer Effizienz nicht sonderlich hoch eingeschätzt wird.
Auch glaubt man, dass sich die staatliche Bürokratie kaum um die Meinung der Staatsbürger kümmert.
Brett Schneider zählt auch dann ein Zündenregister der Parteien auf, das bei dieser Umfrage zutage getreten ist.
Ein Ausschnitt daraus.
Politische Parteien haben aus Machtstreben völlig auf ihre Grundsätze vergessen.
56% trifft zu.
Statt zu kontrollieren, deckt ein Politiker den anderen.
54% trifft zu.
Politische Parteien mischen sich in Dinge ein, die sie überhaupt nichts angehen.
52% trifft zu.
Politische Parteien haben aus Politik eine Schlammschlacht gemacht und interessieren sich nur mehr für Skandale.
50% trifft zu.
Aber politische Parteien sichern den Stand der Demokratie.
Hohe Zustimmung, 79% trifft zu.
Abschlussresümee von IFES Meinungsforschungschef Ernst Gemacher.
Wie wir sehen, ergibt es kein eindeutiges Bild, sagen wir, eines
eines totalen Aufstandes gegen Parteien und das hat ja wohl auch niemand erwartet.
sondern eben ein vielschichtiges.
Im Fundamentalen sehen wir, dass also dieses heutige Kommunikationssystem, das wir haben, auf der einen Seite zwar politisches Interesse erweckt in breiter Masse, allerdings starkes politisches Engagement eher entmutigt.
Politikverdrossenheit in einem gewissen Sinn, also ja.
Parteienverdrossenheit in einem gewissen Sinn, also nein.
Soviel aus der Pressekonferenz und damit zurück zum Moderator.
Signale also einer doch eher allgemeinen politischen Verdrossenheit, mögliche Folge davon politische Apathie.
ÖVP-Gesundheitssprecher schlug in der IFBA Geschäftsführer k.o., schreibt die Neue Kronenzeitung.
ÖVP-Gesundheitssprecher schlug Nachtklub-Chef das Nasenbein ein, heißt es auf Seite 1 des sozialistischen Zentralorgans Arbeiterzeitung.
Die Presse stellt die Frage, Wiener ÖVP-Politiker als K.O.-Schläger?
In den entsprechenden Berichten heißt es dann beispielsweise, der Politiker verlor bei einer Auseinandersetzung in einem Wiener Strip-Lokal die Beherrschung und ließ die Fäuste sprechen.
Was tatsächlich vorgefallen ist und welche politische Folge das für den ÖVP-Gesundheitssprecher, Facharzt für Innere Medizin Primarius Dr. Günther Wiesinger haben wird, dies versuchten am Vormittag Jürgen Jungwirth und Erich Eichinger herauszubekommen.
Unangenehm ist es sicher für ÖVP-Abgeordneten Wiesinger, aber das Ganze wird enden wie ein Sturm im Wasserglas.
Das erklärte mir vor wenigen Minuten Wiesingers Rechtsanwalt Dr. Lampelmeier am Telefon.
Was Zeitungen heute zum Beispiel mit ÖVP-Gesundheitssprecher schlug Nachtclub-Chef das Nasenbein ein überschreiben, hat sich nach des Anwalts Darstellung am vergangenen Wochenende in der Nacht von Freitag auf Samstag in einer Bar in der Wiener Innenstadt völlig anders abgespielt.
Danach habe es keinerlei Streit über die Rechnung gegeben, sondern im engen Vorraum der Bar, als Wiesinger vom Nachtclub-Chef in den Mantel geholfen wurde, eine körperliche Berührung.
Der verletzte Geschäftsführer, mit dem er Lamplmeier heute gesprochen habe, habe heute nicht einmal mehr eine Schwellung.
Die herbeigerufenen Polizisten, von wem sehr unbekannt, hätten damals dem ÖVP-Abgeordneten Wiesinger sogar noch ins Taxi geholfen.
Wiesinger sei nie im Polizeikommissariat einvernommen worden.
Es gebe keinerlei gerichtlich strafbaren Tatbestand.
Natürlich sei ein bisschen Alkohol mit im Spiel gewesen.
Soweit Wiesingers Anwalt.
Der ÖVP-Gesundheitssprecher und wie auch immer Hauptakteur war bis jetzt nicht erreichbar.
Erreicht haben wir eine Stellungnahme der Polizei, der Stadthauptmann in Wien-Innerstadt, Hofrat Dr. Edgar Schrantz.
Die Polizei wurde am 19.03.82 gegen 23.35 Uhr zur Intervention in die Ischpa gerufen und dort wurde eine Anzeige wegen Körperverletzung aufgenommen.
Und weiß man warum, kann man Details sagen?
Details dieser Anzeige kann ich deshalb nicht bekannt geben, weil es eine Sache ist, die später gerichtsanhängig wird.
Das heißt, das Gericht ist dafür zuständig und ich kann also nicht der Beurteilung des Gerichtes vorgreifen.
Und was ist der Grund für die Anzeige?
Es wird eine Körperverletzung behauptet,
Und nach dieser Anzeige soll der Abgeordnete Dr. Wiesinger den Geschäftsführer verletzt haben.
Und er hat die Anzeige erstattet?
Und dieser hat die Anzeige erstattet.
War es eine schwere oder eine leichte Verletzung?
Das ist bis jetzt nicht feststellbar.
Der Verletzte hat den Amtsarzt nicht aufgesucht, war jedoch in einem Krankenhaus und von dort haben wir den Befund noch nicht bekommen.
Vielleicht an dieser Stelle ein kehrender Blick ins Gesetz.
Da heißt es in § 83 des Strafgesetzbuches unter dem Titel Körperverletzung.
Wer einen anderen am Körper verletzt oder an der Gesundheit schädigt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagsätzen zu bestrafen.
Und im folgenden § 84 unter dem Titel Schwere Körperverletzung.
Heißt es, hat die Tat eine länger als 24 Tage dauernde Gesundheitsschädigung oder Berufsunfähigkeit zur Folge oder ist die Verletzung oder Gesundheitsschädigung an sich schwer, so ist der Täter mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zu bestrafen.
Das betroffene Spital, das Lorenz-Böhler-Krankenhaus gab übrigens heute uns keinerlei Auskünfte aus Datenschutzgründen, wie es hieß.
Gibt es nun politische Folgen für Abgeordneten Wiesinger?
ÖVP-Generalsekretär, Rechtsanwalt Dr. Graf, der heute eine völlig andere Pressekonferenz gab, verweigerte dazu jede Erklärung und flüchtete sich bei der Frage, wie er Wiesingers Verhalten wehrte, ins Launige.
Ja, es war ein besonderer Fall von Bürgernähe, würde ich sagen.
Ja, das war's, was heute Vormittag rauszubringen war und damit gebe ich wieder zurück ins Studio.
Das war also ein Bericht von Erich Aichinger und Jürgen Jungwirth und jetzt ab in den Weltraum.
Zum dritten Mal startet heute die amerikanische Raumfähre Columbia zu einem Weltraumflug.
Es ist der vorletzte Testflug, bevor Ende des Jahres zum ersten Mal eine Nutzlast auf kommerzieller Basis in eine Erdumlaufbahn befördert werden soll.
Kommandant der Mission ist der 46-jährige Jake Lausma.
Er hat schon 1973 zwei Monate an Bord.
der Raumstation Skylab verbracht, also ein alter Weltraumhase.
Mit ihm zusammenfliegt Gordon Fallotten, der noch keine Weltraumerfahrung hat.
Die dritte Mission des wiederverwendbaren Raumschiffes soll eine Woche dauern.
Columbia wird nicht wie gewohnt auf einem trockenen Seebett in der Mojave-Wüste in Kalifornien landen, sondern
auf einer Landepiste im Raketenversuchsgelände White Sands im Bundesstaat New Mexico.
Anhaltende Regenfälle in Kalifornien haben nämlich das Seebett in ein Schlammbad verwandelt.
Roland Machatsch gefasst die Ziele der dritten Shuttle-Mission zusammen.
Länger, schwerer und komplizierter.
Auf diesen einfachen Nenner kann man die Aufgaben bringen, die die NASA-Planer für den dritten Raumflug der Columbia gesetzt haben.
Länger, das heißt sieben Tage, wenn nicht wie beim letzten Flug eine Panne dazwischen kommt und die Astronauten vorzeitig zurückkehren müssen.
Schwerer, denn die Triebwerke und Zusatzraketen der Columbia müssen gegenüber dem letzten Flug um eine Tonne mehr Nutzlast in den Weltraum heben.
Insgesamt fast zehn Tonnen Instrumente und wissenschaftliche Experimente.
Und schließlich komplizierter, denn die Astronauten müssen sich nicht nur um diese Experimente kümmern, sondern auch technische Tests mit dem Raumschiff selbst durchführen.
So soll in erster Linie die Wärmeempfindlichkeit des Shuttle erprobt werden.
Bei den vorangegangenen Flügen drehte Columbia den besonders geschützten Bauch der Sonne zu und strahlte die innere Wärme über die geöffneten Frachtraumtüren nach außen ab.
Diesmal wird Columbia in Stellungen zur Sonne fliegen, in denen stundenlang wichtige Teile stark erwärmt oder umgekehrt besonders abgekühlt werden.
Intensiv wird auch der mechanische Arm getestet werden, der von einem Astronauten ferngesteuert Nutzlasten von Experimentiergeräten bis zu ganzen Satelliten aus dem Frachtraum des Shuttle heben kann.
Dieser Arm, der Schulter- und Ellbogengelenke und ein volldrehbares Handgelenk hat, wurde von einer kanadischen Firma entwickelt und gebaut und ist ungemein vielseitig.
Er kann mit einem Steuerknüppel in der Hand eines Astronauten gelenkt werden oder vollautomatisch computerprogrammiert.
Seine Bewegungen werden von den Astronauten durch ein Fenster und über Bildschirm beobachtet, denn an Schultern und Ellbogen des Robotarmes sind Fernsehkameras befestigt.
Da er für Tätigkeiten im schwerelosen und luftleeren Weltraum konstruiert ist, kann auf der Erde nicht ausreichend getestet werden.
Deshalb bei diesem Flug der besondere Nachdruck auf Testdaten für diesen mechanischen Arm.
Im Frachtraum der Columbia fliegt zum ersten Mal ein zylindrisches Gefäß mit 60 cm Durchmesser, 90 cm hoch.
Es soll bereits beim nächsten Flug Privatpersonen oder Organisationen für Weltraumversuche zur Verfügung gestellt werden.
Diesmal sind nur Messinstrumente darin untergebracht.
Aber fest geplant sind bereits ein Experiment der japanischen Zeitung Asahi Shimbun zur Herstellung von künstlichem Schnee in der Schwerelosigkeit
und ein Versuch einer amerikanischen Mittelschule, die gerne feststellen möchte, wie sich ein Ameisenhaufen im schwerelosen Zustand verhält.
Bei diesem Flug des Shuttle bereits wird es auch biologische Experimente geben.
Man wird Versuche mit Pflanzen machen, um die Theorie zu testen, dass das Holzwachstum mit der Schwerkraft zusammenhängt, dass also Pflanzen im schwerelosen Raum viel schwächere und dünnere Stängel entwickeln als auf der Erde.
Und ein 18-jähriger Schüler, Sieger eines Wettbewerbs der NASA, hat die Auszeichnung, dass sein Experiment für diesen Flug ausgewählt wurde.
Es heißt Insekten im Flug, besteht aus einem Spezialbehälter mit Glasfenster, darin Bienen, Schmetterlinge und Fliegen und die Astronauten sollen filmen und fotografieren, wie das Flugverhalten der Insekten durch die Schwerelosigkeit beeinflusst wird.
Alles in allem also sieben ausgefüllte Arbeitstage für Jack Lausner und Gordon Fullerton, bevor sie heute in einer Woche in White Sands, New Mexico, mit der Columbia wieder festen Boden berühren.
Shuttle Nr.
3, also heute ab 17 Uhr, eine Vorschau von Roland Machatschke.
Heute vor 150 Jahren starb Johann Wolfgang von Goethe.
Vor allem in ausführlichen Artikeln in den Zeitungen der letzten Tage wird dieses Datum gedacht.
In Fernsehsendungen, heute Abend z.B.
Faust 1 mit Bernhard Minetti aus der Berliner Volksbühne im 2. österreichischen Fernsehprogramm und auch in zahlreichen Rundfunksendungen.
zum Beispiel mit den 16 Faust-Dramen aus vier Jahrhunderten auf Österreich 1, jeweils in der Reihe Das große Welttheater.
Was aber geschieht sonst für Goethe in Österreich?
Was tut der Buchhandel?
Was spielen österreichische Theater anlässlich Goethes Todestag?
Brigitte Hofer hat diese Fragen untersucht in einem Beitrag, der mit einem Faust-Zitat beginnt.
Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis.
Das unzulängliche Hierwirtsereignis.
Goethe als Klassiker, als gültiger Dichter, Goethe als stets wiederkehrender Prüfungsstoff an höheren Schulen, Goethe jedenfalls immer wieder als Aufgabe für die Verleger.
Sie haben seinen Todestag mit zahlreichen Neuerscheinungen wahrgenommen.
Von dicht illustrierten Bildbänden über Goethes Leben bis hin zu kritischen Betrachtungen seiner Werke aus der Sicht heutiger Schriftsteller.
Was wird davon in Wiener Buchhandlungen besonders verlangt?
Hier bei uns geht's sehr gut.
Goethe-Werke in zwei Bänden, bei Hansa erschienen, natürlich eine Auswahl, aber die wesentlichsten Schriften sind drinnen, vom Wilhelm Meister über die Wahlverwandtschaften Hermann und Dorothea, natürlich genauso wie Faust, Clavigo, Eckmund, die Hygiene, Toccato, Tasso, das ist selbstverständlich.
Und etwas ganz anderes, eine Sammlung von Briefen,
Und bei einer anderen Buchhandlung im Zentrum Wiens?
Momentan ist es noch nicht so, dass die Goethe-Ausgaben im Buchhandel besonders gut gehen.
Im Taschenbuch gibt es zum Beispiel eine sehr schöne Taschenbuchkassette um rund 1500 Schilling, wo praktisch alles drinnen ist, was wichtig ist.
Das ist die sogenannte Hamburger Ausgabe.
Beziehungen dazu kann man zum Beispiel aufbauen.
Und das merkt man auch vielfach im Geschäft, also von den Kundenwünschen her, über Goethes Reisen.
Goethe ist nach Italien gereist, ist in die Schweiz gereist, hat hier seine Erlebnisse wiedergegeben und die Leute vergleichen das doch ein bisschen mit den eigenen Reisen.
Mit den Goethe-Dramen ist es ein bisschen schwieriger.
Da hat man doch, glaube ich, das in der Schule oder im Schulunterricht ein bisschen, ich weiß nicht, wahrscheinlich ist es nicht ganz richtig behandelt worden.
dass dort der Zugang schwieriger ist.
Diesen Zugang zu Goethes Dramen zu ermöglichen wäre unter anderem eine Aufgabe der österreichischen Theater.
Und wie halten es die mit Goethe?
In Wien zum Beispiel werden in dieser Woche an den größeren Bühnen Shakespeare, Schiller, Büchner und Precht gespielt.
Goethe nicht.
Was sagt dazu zum Beispiel Direktor Achim Benning vom Wiener Burgtheater?
Wir sind zu den Frankfurter Goethe-Wochen mit der Iphigenie eingeladen, die wieder aufgenommen wird, spielen die Iphigenie
auch in Moskau.
Bei den Bayerischen Festspielen bringen wir Egmont in einer neuen Szenierung von Peter Padelschaus, das anschließend in den Burgtheaterspielplan übernommen wird.
Und wir machen im Herbst eine Uraufführung von Martin Walser,
Das Theater in der Josefstadt hatte mit Hermann und Dorothea einen fast unerwarteten Publikumserfolg.
In Wien ist die Aufführungsserie bereits abgeschlossen, jetzt wird mit Goethe ebenfalls gastiert.
Hofrat Ernst Heusermann.
Am 2., 3. und 4. gastierte Josefstadt.
im Mai in der Bundesrepublik in Schwetzingen mit Hermann und Dorothea.
Wir sind sowohl von der DDR eingeladen als auch noch von verschiedenen anderen Stellen mit diesem Stück zu gastieren und es wird außerdem noch im Mai ein heiterer Goethe-Abend von Richard Münch in den Kammerspielen stattfinden.
Dem heiteren Goethe ist übrigens auch schon morgen eine Lesung mit Käthe Gold, Walter Reier und Herbert Seemann in der Wiener Universität gewidmet.
Ernster wird die Goethe-Martiné ausfallen, die das Volkstheater plant.
Bisher auch ohne festes Datum.
Denn Direktor Paul Blacher will sich mehr nach seinem Konzept als nach Jahreszahlen und Gedenktagen richten.
Ähnlich wie Conny Hannes Meier mit seinen Komedianten.
Und wenn wir Goethe spielen, dann können wir ja nicht einfach einen Goethe von der Stange spielen, sondern wir müssten ja ganz anders an Goethe herangehen.
Wir haben schon gedacht an die Aufgeregten und an Jahrmarkt von Plunders Weilern und sicher haben wir daran gedacht und an Esther und Mardochei, an solche unbekannten Stücke seiner Frühzeit, aber uns schienen dann unsere großen Projekte doch einfach wichtiger.
Auch bei den Wiener Festwochen wird, außer den Faustlesungen mit Ostermeier, Lohner und Schenk, Goethe nicht vertreten sein.
Das Projekt Tasso und Clavigo als Rezitationsabend im Konzerthaus zu bringen, musste ja aus organisatorischen Gründen wieder abgesagt werden.
Soviel zu Wien.
Wie aber sehen die Goethe-Projekte in den Bundesländern aus?
Zum Beispiel am Linzer Landestheater.
Intendant Alfred Stöckmüller.
Wir meinen, Egmont passt genau in diese Konzeption und werden am 30.
Oktober
das Eckmund in den Kammerspielen herausbringen und parallel dazu am 31.
Oktober in unserem Theaterkeller das Jahrmarktfest zu klungen, das Weilern.
Das Salzburger Landestheater dagegen hat andere Pläne.
Intendant Federik Mirditer.
Ich halte es für eine Heuchelei ersten Ranges, sich unserer großen Dichter oder Komponisten nur dann zu erinnern, wenn gerade ein 150.
Todestag oder 200.
Geburtstag ins Haus steht und ihre Werke, die sonst jahrelang übergangen werden, dann gebündelt und um jeden Preis aufzuführen.
Damit werden diese Aufführungen nämlich zu Alibi-Handlungen degradiert und das möchten wir nicht praktizieren.
Natürlich erweist auch das Salzburger Landestheater einer Zentralgestalt wie Goethe ihre Referenz, aber ein bisschen auf andere Art und Weise, nämlich indem wir ihn durch andere Werke gleichsam widerspiegeln lassen.
Einerseits durch den Dramatiker Peter Hacks, dessen Frau von Stein wir erneut aufgenommen haben.
Und andererseits durch den Komponisten Bodo Reinke, dessen pandemoniumhaftes Total-Theater-Ballett, Faustus Nostalgicus, wir zur österreichischen Erstaufführung bringen werden.
Ebenso wie Salzburg, studiert auch das Tiroler Landestheater keinen neuen Goethe ein.
Seit 1975 waren Egmont, Clavigo, Stella und Tasso im Repertoire.
In Klagenfurt wird im Oktober Egmont Premiere haben und in Graz spielt man noch immer beide Teile des Faust, die schon im Fernsehen übertragen wurden.
Theaterbesucher mit gutem Gedächtnis werden jetzt vielleicht sagen, das waren noch Zeiten als am Burgtheater zum Beispiel gleichzeitig Ifigenie, Faust, Tasso und Götz von Berlichingen im Spielplan waren.
Oder als bei den Salzburger Festspielen Faust gespielt wurde mit Attila Hörbiger.
Allerdings damals war auch kein Goethe ja.
Habe nun, ach, Philosophie, Juristerei und Medizin
und leider auch Theologie durchaus studiert mit heißem Bemühen.
Da steh ich nun, ich armer Thor, und bin so klug als wie zuvor.
Heiße Magister, heiße Doktor gar, und ziehe schon an die zehn Jahr herauf, herab und quer und krumm meine Schüler an der Nase herum und sehe,
dass wir nichts wissen können.
Das Goethejahr in Österreich, ein Beitrag recherchiert von Brigitte Hofer.
Ich muss jetzt einen Irrtum korrigieren, berichtigen, der uns vorher im Bericht über die Nachtklub-Schlägerei des ÖVP-Abgeordneten Günther Wiesinger passiert ist.
Und zwar haben wir den Stadthauptmann des Wiener Ersten Bezirkes Dr. Edgar Schrantz genannt.
Das war eine Verwechslung, ein Irrtum.
Es handelt sich um Dr. Edgar Bauer.
So, das war's und jetzt um vier Minuten vor 13 Uhr noch einmal Meldungen.
Österreich.
ÖVP-Generalsekretär Graf kritisierte heute Bundeskanzler Kreisky, weil dieser im Zusammenhang mit der WBO-Affäre von einem Watergate-Skandal gesprochen hatte.
Graf sagte wörtlich, er glaube, da sei dem alten Herrn ein Beurteilungsfehler unterlaufen.
Genugtuung äußerte Graf hingegen über die Bemühungen des burgenländischen Landeshauptmannes Kehry für die geschädigten Siedler der Wohnbaugenossenschaft Ost.
Diese Bemühungen seien von Erfolg gekrönt, weil nun der Ausgleich der WBO gesichert scheine.
Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Affär um die Wohnbaugenossenschaft Ost wird heute deren ehemaligen Obmann Rauchwarter einvernehmen.
Vor allem soll die Frage geklärt werden, ob es in Zusammenhang mit der WBO-Affäre eine Parteienfinanzierung gab.
Der ÖVP-Bürgermeister der Stadt Oberwart im Burgenland, Pieler, wird aus gesundheitlichen Gründen und wegen der WBO-Affäre zurücktreten.
In einem Rundfunkinterview begründete Pieler seinen Entschluss mit ständigen Kampagnen gegen ihn wegen Grundstücksgeschäften mit der Wohnbau Ost.
Pieler war von März bis November 1981 Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft.
Für kurze Zeit war er auch Vorstandsmitglied.
Oberwart ist die zweitgrößte Stadtgemeinde des Burgenlandes.
Nach dem Ergebnis einer von den Meinungsforschungsinstituten IFES und FESL gemeinsam durchgeführten Umfrage haben sich die innenpolitischen Skandale und Korruptionsfälle auf den Staatsbürger ausgewirkt.
Neun von zehn Befragten wollen von Politik nichts wissen.
Zugleich sind jedoch 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass die politischen Parteien ihre Funktion im Staatsgefüge hätten.
Sozialminister Dallinger hat heute die Sozialpartner über seine Vorstellungen zur Urlaubsverlängerung informiert.
Die Sozialpartner unter Führung von ÖGB-Präsident Benja und Bundeskammerpräsident Salinger sagten zu, die vorgeschlagenen Maßnahmen zu prüfen.
Nach Angaben der Industriellen Vereinigung haben qualifizierte Techniker derzeit keine Schwierigkeiten, entsprechende Posten zu finden.
Auch in den nächsten Jahren wird nach Angaben der Industriellen Vereinigung der Bedarf an Technikern weiter zunehmen.
Italien.
Ein Erdbeben, das gestern den Süden des Landes erschütterte, hat nach Mitteilung der Behörden zum Teil erhebliche Sachschäden verursacht und mehr als 1000 Menschen obdachlos gemacht.
Am schwersten betroffen wurden die Ortschaften Marathea und Papaciderio, südöstlich von Neapel.
Schweiz.
Der Schweizer Bundesrat hat heute das Parlament formell um die Beitrittsgenehmigung der Eidgenossenschaft zu den Vereinten Nationen ersucht.
Außenminister Aubert bezeichnete den Beitritt zur UNO als wichtigen Schritt zum Ausbau der Beziehungen zur internationalen Staatengemeinschaft.
Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Demokratische Republik.
Der 150.
Todestag von Johann Wolfgang Goethe wurde heute in beiden Teilen Deutschlands gefeiert.
In Bonn bekräftigte Bundespräsident Carstens das gemeinsame kulturelle Erbe der beiden deutschen Staaten und betonte, Goethe sei der Dichter der ganzen Nation.
In Weimar, wo Goethe den größten Teil seines Lebens verbrachte, würdigte DDR-Kulturminister Hoffmann Leben und Werk des Dichters.
Noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Osten regional sonnig, sonst stark bewölkt und Niederschläge, Nachmittagstemperaturen 3 bis 10 Grad.
Und wenn Sie jetzt, verehrte Hörer, natürlich immer noch mit Faust sagen, zwar weiß ich viel, doch möchte ich alles wissen, dann hören Sie sich das Abend-Journal an, unter anderem mit dem Beitrag über die Wahl in Niedersachsen.
Einblendung: Hofrat Dr. Edgar Schranz (Polizei), ÖVP-Generalsekretär Graff
Mitwirkende:
Eichinger, Erich [Gestaltung]
, Jungwirth, Jürgen [Interviewte/r]
, Schranz, Edgar [Interviewte/r]
, Graff, Michael [Interviewte/r]
Datum:
1982.03.22 [Sendedatum]
Ort:
Wien, ÖVP Parteizentrale Palais Todesco Kärntnerstraße [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik
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Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Medizin
;
Medien und Kommunikation
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
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Mit dem Wort „Mitschnitt“ ist eine audiovisuelle Aufnahme gemeint, die von einer fixen Anlage an einem festen Ort durchgeführt wird. Im Vergleich zu „Feldaufnahmen“, bei denen die technische Anlage immer wieder neu aufgebaut werden muss, sind Mitschnitte organisatorisch einfacher durchzuführen. Ein wichtiger Teil des Archivs der Österreichischen Mediathek besteht aus Radio-Mitschnitten, welche die Österreichische Mediathek selbst angefertigt hat und weiterhin anfertigt. Es wurden und werden viele Radioprogramme österreichischer Sender selektiv mitgeschnitten. Die Fülle des Angebotes und die vergleichsweise geringen quantitativen Möglichkeiten stellen die Österreichische Mediathek hier vor erhebliche Selektionsprobleme. Dennoch stellen Mitschnitte eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das medial vermittelte Zeitgeschehen zu dokumentieren. Bei den Rundfunkmitschnitten nehmen die seit 1976 durchgeführten Mitschnitte der Journalsendungen des ORF – Ö1-Mittagsjournal, Abendjournal etc. – einen besonderen Platz ein, wegen der schieren Menge des darin versammelten zeitgeschichtlichen Quellenmaterials, aber auch, weil sie seit einiger Zeit via Internet (www.journale.at) in der Österreichischen Mediathek zugänglich sind (derzeit: 1967 bis1999). In jüngerer Zeit tritt neben die Möglichkeit des Mitschnittes von Rundfunkmaterial der Download aus dem Internet, der allerdings wieder eigene Probleme, nicht zuletzt rechtliche, aufwirft. Für die Online-Edition "Österreich am Wort" wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt aus den Archivbeständen der Österreichischen Mediathek auszuwählen.