Mittagsjournal 1979.02.13

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Untertitel der Amara.org-Community
    Die Entwicklung im Iran steht auch heute im Mittelpunkt unserer Sendung.
    Wir versuchen wieder, trotz technischer Schwierigkeiten, telefonische Verbindung mit Teheran zu bekommen.
    Wir berichten aus Israel über die Gespräche, die der amerikanische Verteidigungsminister Brown dort im Zusammenhang mit den Ereignissen im Iran führt.
    Und wir bringen eine Stellungnahme Österreichs zur neuen Lage im Iran.
    Geplant ist dann auch noch ein Gespräch mit Moskau über die Reaktionen der Sowjetunion auf die Veränderungen an ihrer Südgrenze.
    Kurz dann noch die übrigen Themen des Mittagsschanals.
    Aus Österreich Sitzung des Ministerrats.
    Föst sieht Anlass zu einer günstigeren Beurteilung der Entwicklung auf dem Stahlmarkt, neue Zellstoffprojekte in Österreich, zweiter Tag des Prozesses gegen die Palmersentführer in Wien und dem Kulturteil des Journals Uraufführung am Wiener Schauspielhaus.
    Soweit also das geplante Programm.
    Bis 13 Uhr zu Beginn, wie immer, die Nachrichten.
    Für die Meldungen verantwortlicher Chef vom Dienst ist Adolf Poindl.
    Gesprochen werden sie von Josef Hnatek.
    Iran.
    Ein Angriff auf das Büro des Ministerpräsidenten der Übergangsregierung Basargan und die Verhaftung des noch vom Schah eingesetzten Ministerpräsidenten Bachtiar waren die wichtigsten Ereignisse des Vormittags in Teheran.
    Nach offiziellen Angaben hat eine unbekannte Zahl bewaffneter Männer versucht, den Amtssitz Basargans zu stürmen.
    Es entwickelte sich ein heftiges Gefecht, das etwa eine halbe Stunde dauerte.
    Die Angreifer wurden schließlich von den Militionären der islamischen Rebellen zurückgeschlagen.
    Über Verluste bei den Kämpfen wurde zunächst nichts bekannt.
    Kurze Zeit vorher war die Verhaftung des früheren Ministerpräsidenten Bahtiyar mitgeteilt worden.
    Nach einer Meldung von Radio Teheran befindet sich Bahtiyar jetzt im Hauptquartier der Übergangsregierung Basargan.
    Gemeinsam mit ihm wurde der Kommandant der iranischen Luftlandetruppen General Qosrodad verhaftet.
    Der General galt als Verfechter der monarchischen Staatsidee.
    Unterdessen hat der einflussreiche Ayatollah Madari in Qom mit Nachdruck die Einhaltung der islamischen Gesetze verlangt.
    Madari betonte dabei, Brutalitäten etwa gegen mutmaßliche Angehörige der früheren politischen Geheimpolizei Sawak seien mit dem Gesetz des Islams unvereinbar.
    Wenn es Schuldige gäbe, so habe die Bevölkerung nicht das Recht, sie zu bestrafen, sagte der Ayatollah, sondern sie müssten von den zuständigen Autoritäten abgeurteilt werden.
    Sowjetunion.
    In einer ausführlichen Stellungnahme zu den jüngsten Ereignissen im Iran schreibt das offizielle Parteiorgan, die Moskauer Pravda, heute, der Zerfall der monarchistischen Staatsordnung schaffe günstige Voraussetzungen für die Zukunft Persiens.
    Es sei verständlich, heißt es in der Pravda weiter, dass die imperialistischen Kreise, für die der Iran so lange und so vortrefflich die Rolle eines Erdöllieferanten, eines Waffenmarktes und eines Gendarmen am persischen Golf gespielt habe, über das Geschehen nicht erfreut seien.
    Das iranische Volk habe jedenfalls einen wichtigen Abschnitt auf seinem Weg zur Befreiung von Despotie und ausländischer Herrschaft bewältigt.
    Fremde Einmischung sei absolut unzulässig.
    Frankreich.
    Vor unüberlegten und überstürzten Reaktionen auf die momentane Ölknappheit infolge der Lieferausfälle aus dem Iran warnt heute die internationale Energieagentur in Paris die Industriestaaten.
    Die gegenwärtige Lage könne nicht mit jener verglichen werden, erklärte der Sprecher der Agentur, die nach dem arabischen Ölboykott im Winter 1973-74 entstanden sei.
    Eine mögliche Ölkrise lasse sich vermeiden, wenn die Regierungen und die Industrie Schritte zur stufenweisen Reduzierung der Nachfrage unternehmen.
    Die Versorgung für das erste Quartal des heurigen Jahres sei auf jeden Fall gesichert.
    Die durch die Unruhen im Iran bedingten Lieferausfälle schätzt der Experte der Internationalen Energieagentur auf zwei bis vier Prozent des gesamten Weltaufkommens.
    Die wahlberechtigten Schweizer sind am kommenden Wochenende aufgerufen, in einer Volksabstimmung über eine von Regierung und Parlament abgelehnte Atominitiative und damit über die Zukunft der Kernenergie in der Schweiz zu entscheiden.
    Zahlreiche Gruppen von links bis rechts unterstützen eine Initiative zur Wahrung der Volksrechte und der Sicherheit beim Bau und Betrieb von Atomanlagen, womit nicht nur Kraftwerke, sondern auch Aufbereitungs- und Entsorgungseinrichtungen gemeint sind.
    Die Initiative, für die 1975 nach der 10-wöchigen Besetzung des Atomkraftwerksgeländes Kaiser-Augst durch Kernkraftgegner mehr als 120.000 Unterschriften gesammelt worden waren, will Betriebsbewilligungen davon abhängig machen, dass der Schutz von Mensch und Umwelt bis zur Beseitigung aller Gefahrenquellen gewährleistet ist.
    Nach Ansicht der Regierung in Bern käme eine Annahme der Initiative einem Bauverbot gleich.
    Es würde sogar den Fortbestand der vier bereits in Betrieb befindlichen oder anlaufbereiten Kraftwerke in Frage stellen.
    Israel.
    Nach seinen Besuchen in Saudi-Arabien und in Jordanien ist der amerikanische Verteidigungsminister Brown heute in Tel Aviv eingetroffen.
    Brown wird mit seinem israelischen Ressortkollegen Weizmann und anderen hohen Regierungsvertretern, darunter Ministerpräsident Begin, die veränderte Situation im Iran erörtern.
    Am Freitag besucht Brown zum Abschluss seiner Ostreise Ägypten.
    Weizmann hat unterdessen betont, Israel habe bewiesen, dass es eine Insel der Stabilität und Demokratie sei, auf die der Westen zählen könne.
    Rhodesien.
    Ein Verkehrsflugzeug, das gestern in der Nähe von Kariba mit 59 Personen an Bord unmittelbar nach dem Start auf dem Boden zerschellte, ist, wie heute aus Salisbury bekannt wird, von schwarzen Untergrundkämpfern abgeschossen worden.
    Die 54 Passagiere und 5 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.
    Bereits im September des Vorjahres war ein Flugzeug der rhodesischen Fluggesellschaft nach dem Start in Karibak abgeschossen worden.
    Dabei wurden 38 Menschen getötet.
    10 von den 18 Überlebenden wurden nach dem Absturz erschossen.
    Der Nationalistenführer Nkomo hat in Dosakar angekündigt, er wolle noch heute eine Stellungnahme zu dem Vorfall abgeben.
    Mexiko.
    Bei der lateinamerikanischen Bischofskonferenz in Puebla haben die progressiven Bischöfe die Aufnahme einer in scharfen Worten gehaltenen Verurteilung der Militärregime in Lateinamerika in die Schlusserklärung durchgesetzt.
    Ein entsprechender Passus war am Sonntag aus den vorbereiteten Texte Erklärung herausgenommen worden, weil er nicht die erforderliche Mehrheit der anwesenden Bischöfe erreicht hatte.
    Kurz vor dem Abschluss der Konferenz gelang es jedoch der progressiven Gruppe von Bischöfen, die eine aktive politische Rolle der Kirche befürworten, die Aufnahme dieser Verurteilung von Brutalität, Unterdrückung und Armut in Lateinamerika in das Dokument durchzusetzen.
    Außerdem stellte sich die Bischofskonferenz ausdrücklich hinter jene Geistlichen, die für Menschenrechte kämpfen.
    Pakistan, Afghanistan.
    Die Anwälte des zum Tode verurteilten früheren pakistanischen Ministerpräsidenten Ali Bhutto haben heute beim obersten Gerichtshof in Rawalpindi um Aufschub der für Donnerstag angesetzten Hinrichtung ersucht.
    Zugleich reichten sie eine Petition ein, nach der das Gericht seine mit vier gegen drei Richterstimmen getroffene Bestätigung des Todesurteils eines Gerichtes in Lahore nochmals überprüfen soll.
    Der afghanische Staatschef Taraki hat sich unterdessen in einer Botschaft an den obersten Kriegsrechtsverwalter Pakistans, General Ziaul Haq, für die Begnadigung Buthos eingesetzt.
    Schweden Das seismologische Institut in Uppsala hat heute früh ein heftiges Erdbeben mit der Stärke 6,9 nach der Richterskala registriert, dessen Epizentrum vermutlich im Bereich der Aleuteninseln südwestlich von Alaska lag.
    Das Beben ereignete sich um 6.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
    Von den Stützpunkten aus der Beringsee liegen noch keine Meldungen vor.
    Malta.
    Auf der Mittelmeerinsel beginnen heute auf Expertenebene Beratungen über die wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit im Mittelmeerraum.
    Das Treffen wird sechs Wochen dauern.
    Es ist im vergangenen Jahr auf der Belgrader Nachfolgetagung der Europäischen Sicherheitskonferenz von Helsinki beschlossen worden.
    An den Beratungen nehmen Delegationen aus den Mittelmeer-Anrainerstaaten und aus den Ländern teil, die das Schlussdokument von Helsinki unterzeichnet haben.
    Österreich Bedenken gegen die Praxis der Einbeziehung der Verkehrspolitik in das Unterrichtsfach Politische Bildung an den höheren Schulen hat heute die Bundessektion Verkehr geäußert.
    In einer Aussendung heißt es, dass den Schulen zur Verfügung gestellte Unterrichtsbeispiel für die Straßenverkehrspolitik sei so abgefasst, dass der Straßengüterverkehr mit Schwerfahrzeugen in seiner Gesamtheit als schädlich bezeichnet wird.
    Verständliche Aversionen der übrigen Verkehrsteilnehmer gegen den Güterverkehr würden dadurch verstärkt.
    Die Kritik richtet sich auch dagegen, dass in vielen Fällen unentbehrliche Funktion des internationalen Fernverkehrs in den Unterrichtsbeispielen in keiner Weise erwähnt werde.
    Soweit die Meldungen.
    Die Wetterlage?
    Durch ein kleinräumiges Hoch, das sich über den Alpen aufgebaut hat, ist der Störungseinfluss in Österreich derzeit nur gering.
    Von Westen her nähert sich aber bereits wieder ein Störungsausläufer eines Tiefs, sodass das Wetter bei uns unbeständig, aber relativ mild bleibt.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh, teils aufgelockerte, im Durchschnitt aber starke Bewölkung.
    In Tiefenlagen örtlich etwas Regen.
    Schwacher bis mäßiger Westwind.
    Nachmittagstemperaturen 2 bis 9 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 3 bis plus 4 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen, veränderliche größtenteils starke Bewölkung.
    Strichweise Niederschlag in Tiefenlagen als Regen.
    Westliche Winde weiterhin mild.
    Tageshöchsttemperaturen 2 bis 8 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien bedeckt 6 Grad, Ostwind 5 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt 3 Grad, Windstille.
    Linz, Wolkig 3, Windstille.
    Salzburg, Heiter 10 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
    Innsbruck, stark bewölkt, 8 Grad, Windstille.
    Bregenz, Heiter 6 Grad, West 5.
    Graz, Wolkig 3 Grad bei Windstille und Klagenfurt bedeckt 1 Grad bei Windstille.
    Es ist jetzt 12 Uhr und 10 Minuten.
    Auch nach dem vollzogenen Umsturz im Iran, nach der Machtergreifung der Anhänger des religiösen Führers Khomeini hält die Unruhe im Land an.
    Bereits gestern wurden Zusammenstöße zwischen offenbar rivalisierenden Gruppen oder Organisationen gemeldet.
    Heute wurde, wie Sie ja zu Beginn der Sendung in den Nachrichten hören konnten, der Amtssitz des Ministerpräsidenten Basargan angegriffen.
    Wir hoffen, dass wir noch vor Ende unserer Sendung Verbindung mit Teheran bekommen können.
    Bis jetzt war das leider aus technischen Fernmeldetechnischen Gründen nicht möglich.
    Bereits gestern erhielten wir über die österreichische Botschaft im Iran die Nachricht, dass alle Österreicher, soweit sie erreicht werden konnten, wohl auf sind.
    Es gibt über das ganze Land verstreut Projekte, an denen österreichische Firmen mitarbeiten.
    Außerdem leben im Iran einige Österreicherinnen, die mit iranischen Staatsbürgern verheiratet sind.
    Für Donnerstag ist, das haben wir auch schon gestern gemeldet, ein Sonderflug für alle jene Österreicher, Schweden und Schweizer geplant, die das Land verlassen wollen.
    Heute nun nach der Sitzung des Ministerrats, es war die routinemäßige Dienstagssitzung, hat Bundeskanzler Kreisky zum ersten Mal eine Stellungnahme abgegeben zur neuen Lage im Iran zu den Entwicklungen der vergangenen Tage.
    Ich rufe nun Zita Bernadi im Bundeskanzleramt.
    Bundeskanzler Kreisky's Reaktion auf die Ereignisse im Iran ist abwartend.
    Die Beziehungen zu Persien seien nach wie vor aufrecht, so der Kanzler heute, und Österreich habe auch weiterhin größtes Interesse, diesen Zustand zu erhalten, und zwar in erster Linie aus wirtschaftlichen Gründen.
    Gelte es doch, Milliardeninvestitionen der österreichischen Wirtschaft zu schützen.
    Kreisky warnte heute aber auch deutlich vor Spekulationen, die neuen persischen Machthaber jetzt schon irgendwelchen politischen Mächtegruppen zuzuordnen.
    Wenn Sie meine persönliche politische Meinung wissen wollen, was ja offenbar auch Ihre Absicht damit ist, dann sage ich Ihnen, dass ich für eine vorsichtig abwartende Politik bin, und zwar nicht aus diplomatischer Formulierungssucht, sondern weil ja noch niemand im gegenwärtigen Zeitpunkt abschätzen kann, in welche Richtung die ganze Sache geht.
    Man soll nur ja nicht den Fehler machen, von vornherein ein Regime zu einer Mächtegruppe zuzuordnen, ehe man sicher ist, dass das auch die Absicht des Regimes ist.
    Sonst macht man Fehler, wie man sie oft in der Vergangenheit gemacht hat und man rührt sich dann nur in eine sehr schwierige Lage hinein.
    Man muss abwarten, sehen, was da wird, was da kommt und dann wird man daraus Schlüsse zinkeln.
    Kreisky auf eine Journalistenfrage, ob er damit die Beziehungen zwischen Persien und der Sowjetunion gemeint habe?
    Es hat immer ein sehr nahes Verhältnis zwischen Iran und der Sowjetunion gegeben, auch unter dem Shah-Regime.
    Das prägt die Geografie mit sich.
    Sie wissen ja, es gibt ja gewisse vertragliche Regelungen zwischen den seinerzeit den Krieg führenden.
    Also ich sage, das ist ein sehr kompliziertes Problem und daher ist Vorsicht geboten.
    Ein bisschen Spekulation konnte sich der Kanzler dann aber dennoch nicht verkneifen.
    Er wisse von Khomeini-nahen Politikern, die Mitglieder der sozialistischen Internationale seien und das spreche doch dafür, so der Kanzler heute wörtlich, dass sich im Iran eine Regierung auf breiter Basis bilden werde.
    Und das sei immer gut.
    Soweit also die Stellungnahme des Bundeskanzlers zu den Ereignissen im Iran und ich gebe zurück zum Funkhaus.
    Und wir haben in diesen Sekunden, während wir den Beitrag aus dem Bundeskanzleramt erhalten haben, die telefonische Verbindung mit Teheran erhalten.
    Am anderen Ende, ich hoffe, dass er zu verstehen ist, zumindest ich kann ihn ganz gut im Telefonhörer verstehen, am anderen Ende ist unser Korrespondent Thomas Fuhrmann.
    Können Sie mich hören, Herr Fuhrmann?
    Herr Fuhrmann, wir haben zu Beginn der Sendung in den Nachrichten gemeldet, dass die Kämpfe in Teheran auch nach dem Umsturz anhalten.
    Es soll heute der Amtssitz des neuen Ministerpräsidenten Basargan angegriffen worden sein.
    Sie sind ja in einem Hotel mitten in der Stadt drinnen.
    Können Sie uns das bestätigen?
    Gibt es Kämpfe?
    Und welches Ausmaß haben diese Kämpfe?
    Ja, ich selbst habe von dieser Reihe hier nichts gehört.
    weiter unten im Stadtzentrum, aber sind diese Berichte auch von Kollegen zu Ohren gekommen, dass es eine Schießerei beim Sitz des Premierministers Barthelgan gegeben haben soll.
    Auf jeden Fall, das Ausmaß dieser Schießereien ist sehr gering, denn die Stadt befindet sich im Grunde genommen absolut unter Kontrolle der Comeni-Leute.
    Das heißt, gegenüber Göttern, wo wirklich noch heftig gekämpft wurde teilweise, vielen Bereichen der Stadt,
    um einige Kathermen, in der Waran-Palast, wo er umgestellt wurde und verhandelt wurde.
    Die zweite Meldung, die uns interessieren würde, ob Sie sie bestätigen können oder nicht, soweit Sie überhaupt in der Lage sind, unter diesen Verhältnissen in Teheran irgendetwas herauszubekommen, ist der frühere Ministerpräsident Bahtia, also jener Mann, der noch vom Schah eingesetzt worden ist, nun tatsächlich verhaftet worden und was ist sein Schicksal?
    Ja, so wie ich gehört habe, im Hauptquartier der Khomeini-Leite, wo ich
    von einer Stunde geredet bin, dass er tatsächlich verhaftet worden ist, vor rund zwei Stunden.
    Es gibt andere Meldungen, wo nachher bereits um 8 Uhr früh beim Flughafen verhaftet werden, verhaftet worden sein soll.
    Also, uns wurde bestätigt, er sei verhaftet worden und er wird demnächst transportiert, kommenisch gebracht werden.
    Was dort mit entstehen wird, wisse ich noch nicht.
    Es gab Meldungen, dass angeblich der neue Premierminister
    ihm einen Prozess ersparen will, aber ob das sein wird oder nicht, das weiß ich nicht.
    Heute Nachmittag jedenfalls wird es eine Pressekonferenz geben von Badergan und von Khomeini über den Gesundheitszustand.
    Khomeini ist sehr müde und sehr angegriffen.
    Ich sage, für diese Pressekonferenz sollte die gesamte Kabinettsliste
    Die Verbindung, Herr Fuhrmann, wird immer schlechter.
    Ich glaube, wir beenden jetzt dieses Gespräch.
    Ich glaube, Sie haben uns die wichtigsten Fragen beantwortet.
    Wir hoffen, dass wir wieder Telefonverbindung mit Ihnen bekommen für das Abendschanal, wo Sie uns ja dann von der Pressekonferenz berichten können.
    Und einstweilen und bis dahin auf Wiederhören.
    Auf Wiederhören!
    Soweit also dieses Direkttelefonat mit Tehran mit Thomas Fuhrmann, der sich zum Glück wohlauf befindet.
    In einer Pressekonferenz gestern Abend hat der amerikanische Präsident Carter angekündigt,
    dass die USA zur Zusammenarbeit mit den neuen Machthabern im Iran bereit sind und dass sie sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen würden.
    Aber rund um den Iran versuchen die Amerikaner nun, die ihnen freundlich gesinnten Staaten zu beruhigen.
    Verteidigungsminister Brown, der auf einer ausgedehnten Reise durch den Nahen Osten ist, verspricht Waffen und zwar nicht nur den alten Verbündeten Saudi-Arabien, sondern auch schon dem Nordjemen und dem Sudan.
    Das sind deutliche Reaktionen auf die Entwicklungen im Iran.
    Reaktionen auf Entwicklungen, von denen aber die amerikanische Regierung offenbar überrascht worden ist.
    Und sie haben das bisherige Thema Nummer eins der amerikanischen Ostpolitik in den Hintergrund gedrängt, nämlich die Versuche, Ägypten und Israel wieder an den Verhandlungstisch zu bringen.
    Trotzdem bleibt das natürlich eines der Themen der Gespräche, die Minister Brown ab heute in Israel führt, Moshe Meisels berichtet.
    Der amerikanische Verteidigungsminister Harold Brown prüft heute in Israel Möglichkeiten für die Einschaltung Israels in einen neuen militärischen strategischen Aufbau zur Verteidigung der westlichen Interessen im Nahen Osten nach dem Umsturz im Iran.
    In seinen ersten Gesprächen mit Verteidigungsminister Issa Weizmann und Mitgliedern des israelischen Generalstabs in Tel Aviv
    betonte Brown die Notwendigkeit der Stabilisierung der durch die Ereignisse in Iran erschütterten Situation und der Errichtung eines neuen Verteidigungssystems und die Interessengemeinschaft zwischen Israel und den prowestlichen arabischen Staaten gegen die verstärkte sowjetische Infiltrierungsgefahr.
    Brown betonte, dass Washington angesichts der neuen Situation einen raschen Abschluss eines israelisch-ägyptischen Friedensvertrags für äußerst wichtig halte
    und bereit sei, Israels Sicherheitsbedürfnissen weitgehend entgegenzukommen.
    Bei seiner Ankunft in Israel erklärte Brown, Israel und die Vereinigten Staaten haben einen sehr nahen, tatsächlich einzigartigen Zusammenhang.
    Wir haben gemeinsame strategische Interessen in der Stabilität
    Israel und die Vereinigten Staaten haben gemeinsame strategische Interessen an der Stabilität und Wohlfahrt des Nahen Ostens.
    Die amerikanische Verpflichtung zu Israels Sicherheit, welche auf moralischen, politischen und lebenswichtigen Sicherheitsinteressen beruht, besteht seit langer Zeit und ich bestätige heute diese Verpflichtung aufs Neue.
    Weizmann erklärte dazu, auf die Ereignisse in Iran hinweisen,
    Israel sei als Insel der Stabilität, Ordnung und Demokratie im Nahen Osten bereit, mit den USA bei der Aufrechterhaltung der Stabilität und des Friedens zu kooperieren und seinen Anteil an diesen Bemühungen beizutragen.
    In den Gesprächen mit Braun wiesen Weizmann und Mitglieder des israelischen Generalstabs auf die Notwendigkeit erhöhter Lieferungen modernster Waffen an Israel hin.
    Für Israel hat die neue Situation nicht nur die Gefahren des Abdrucks der Verbindungen zu Iran, der Verbreitung des radikalen Islams und Einstellung der iranischen Öllieferungen ausgelöst.
    Die Annäherung zwischen Damaskus und Bagdad und die Errichtung einer starken militärischen Ostfront, der sich eventuell auf Jordanien anschließen könnte, haben die israelischen Sicherheitsinteressen verschärft.
    Dazu kommen die Aufgaben strategischer Tiefe,
    von Flugfeldern und Ölquellen, die mit einem eventuellen Rückzug auf China verbunden sind.
    Israel sei bereit, sich an der Verteidigung der westlichen Interessen im Nahen Osten zu beteiligen.
    Es könne jedoch nicht unter diesen Umständen zu einer massiven Ausrüstung der provestlichen arabischen Staaten wie Ägypten, Saudi-Arabien und Jordanien zustimmen, bevor Washington sich durch großzügige militärische und wirtschaftliche Hilfe
    zur Abschirmung der israelischen Sicherheit und Existenz verpflichten sollte.
    Dabei sollen Israel auch die von ihm benötigten Erdöl-Lieferungen zugesichert werden.
    Braun will bei seinen Besuchen in Israel und den besetzten Gebieten die strategische Lage an Ort und Stelle prüfen, um in Washington Vorschläge über die israelischen Sicherheitsbedürfnisse unterbreiten zu können.
    Zurzeit schlägt er keinen offiziellen Sicherheitspakt zwischen den USA, den prowestlichen arabischen Staaten und Israel vor.
    Die Bildung eines neuen Verteidigungssystems kommt seiner Ansicht nach erst nach Abschluss des ägyptisch-idrillischen Friedensvertrages in Betracht, der durch die neugeschaffene Situation im Nahen Osten größere Bedeutung zukommt.
    Daher soll Israel alles anwenden, um in den bevorstehenden Kemptewitz-Gesprächen zur Beilegung der letzten strittigen Fragen und Unterzeichnung des Friedensabkommens zu gelangen.
    Soweit Moshe Meisels aus Jerusalem und nun wieder zurück zum Thema Iran.
    Ich bin nun telefonisch mit Christian Schmidheuer in Moskau verbunden.
    Die erste Frage an Sie, Herr Schmidheuer, die Sowjetunion hat sich ja in letzter Zeit angesichts der Entwicklungen im Iran doch eher zurückgehalten.
    Gibt es heute schon irgendwelche offiziellen Kommentare auf die Entwicklungen, auf das Entstehen dieses neuen Staates Iran im Süden der Sowjetunion, an der Südgrenze der Sowjetunion?
    Ja, Sie haben es richtig gesagt, die Sowjetunion hat sich eigentlich nur Zentimeter um Zentimeter herangepirscht an Roumenis Bewegung.
    Nun aber hat der sowjetische Regierungschef Gassigin als einer der ersten Ministerpräsidenten überhaupt, soweit ich orientiert bin, der provisorischen Regierung Basargan ausdrücklich die Anerkennung ausgesprochen.
    Und es gibt auch einen sehr nuancenreichen, sehr interessanten Kommentar,
    in der Regierungszeitung Izvestia.
    Dort heißt es, nationalpatriotische Kreise seien an die Macht im Iran gekommen.
    Sie hätten die Unterstützung der breiten Massen.
    Jedoch die kompliziertesten Aufgaben der Revolution stünden noch bevor.
    Die Töne allzu lauten Triumphes werden da in der Izvestia deutlich vermieden.
    Es stünde bevor, heißt es, die Umgruppierung der politischen Kräfte und ein schwerer Kampf um die Hauptrichtung
    und die Tiefe der unvermeidlichen sozial-ökonomischen Umwandlung.
    Dann ist deutlich zu erkennen, jetzt der Kommentar, dass man weiter zu einer Beibehaltung der Volksfront, wie man ja in den kommunistischen Ländern gerne sagt, aufruft.
    Nur eine breite Koalition heißt es da, der tatsächliche Verband von allen oppositionellen Kräften,
    unabhängig von unterschiedlichen sozialen, politischen, religiösen Fragen, seien in der Lage, einen solchen Druck zu entwickeln, dass eben die Rechnungen der Reaktion über den Haufen
    Und offenbar, wenn ich Sie richtig verstehe, kein Wort über die kommunistische Partei, die ja bis jetzt verboten ist im Iran.
    Sehr richtig, kein Wort über die kommunistische Partei, aber dafür einiges über die Rolle der religiösen Führer.
    Und die werden im Grunde genommen ausdrücklich jetzt erstmals im Augenblick gebilligt.
    Und es wird ausdrücklich gesagt, dass eben Ihnen und der Zusammenarbeit mit den anderen Oppositionsflügeln zu verdanken sei, dass die Armee neutralisiert worden sei und das Blutvergießen, Bürgerkrieg verhindert wurde.
    Allen für sich müsste sich ja die Sowjetunion in einem Zwiespalt befinden.
    Auf der einen Seite müsste sich darüber freuen, dass der Westen eine Bastion verloren hat.
    Auf der anderen Seite könnte aber für die Sowjetunion doch eine potenziell gefährliche Situation entstehen, wenn man bedenkt an die vielen Millionen Moslems, die gar nicht weit jenseits der Grenze in der Sowjetunion leben.
    Wenn man bedenkt, dass sich Kommunismus und Religiosität und vor allem so eine religiöse Bewegung, wie sie sich jetzt in Persien abspielt, nicht miteinander vertragen.
    Ja und nein, Roland Maratschke.
    Natürlich, es sind im Augenblick 55 Millionen dort und es werden um die Jahrhundertwende schon 100 Millionen Islambürger sein in der Sowjetunion.
    Aber man muss doch, glaube ich, bedenken, dass erstens Stalin seinerzeit den Islam in der Sowjetunion wirklich ausgerottet hat.
    Zweitens, dass auch heute, sagen wir beispielsweise, offiziell gibt es einen Koran zu kaufen.
    Aber praktisch, wenn Sie dort mal hinfahren in diese einzelnen Republiken, Mittelasien, Tajikistan, Usbekistan, Aserbaidschan, und ein Koran kaufen wollen, werden Sie das nicht können.
    Und wenn wir wissen und jetzt ja gerade in den letzten Monaten erlebt haben, wie sehr doch die religiöse Propaganda-Bewegung für Khomeini eine Rolle gespielt hat, dann muss man sagen, dass dazu eben die ganzen Instrumente und Mittel gar nicht vorhanden sind, um eine solche Bewegung wachsen zu lassen.
    Und dann, ich glaube, ein dritter Gesichtspunkt ist sehr, sehr wichtig.
    Die Sowjetunion hat eben doch diese Republiken, die ja die rückständigsten überhaupt in diesem Winkel dieser Erde waren im vergangenen Jahrhundert, in einer Weise entwickelt, die viel ausgeglichener ist als etwa die Entwicklung im Iran gewesen ist oder in Afghanistan.
    Das heißt, die Sowjetunion hat in ihren eigenen Republiken und natürlich im ureigenen Interesse
    doch eine Art Entwicklungshilfe geleistet, die weit über das hinausgeht, was der Schah mit seiner Pseudo-Revolution von der Weißen Rose gemacht hat.
    Insofern würde ich sagen, ich glaube, die Gefahr eines Übergreifens dieser wiederbelebten islamischen Bewegung, wie sie sich in Saudi-Arabien jetzt im Iran ergeben hat, dürfte in der Sowjetunion die Gefahr nicht bestehen.
    Danke Christian Schmidt-Heutern für diese Informationen aus Moskau und auf Wiederhören.
    Auf Wiederhören.
    Und jetzt zweieinhalb Minuten vor halb eins endgültig wieder zurück zur österreichischen Innenpolitik, zurück zur Sitzung des Ministerrates, von der wir ja am Anfang der Sendung berichtet haben.
    Und zwar war im anschließenden Pressefoyer nicht nur die Rede vom Iran und den Entwicklungen dort, sondern es wurde auch gesprochen über die Affäre um den Überfall auf Außenminister Pahr in Straßburg und über die Auseinandersetzungen rund um den Rechnungshofbericht.
    Ich rufe nun nochmals das Bundeskanzleramt.
    Erich Aichinger, bitte melden.
    Ja, also Nachgänge zum Überfall auf Außenminister Pahr in Straßburg, bei dem zwei junge Burschen Pahr beraubt, erheblich verletzt und Stunden nachher bei der Behörde angegeben haben, Pahr habe sich ihnen unsittlich genähert.
    Wie Kreisky heute qualifizierte, eine naheliegende Verantwortung von solchen Leuten, die sogar schon bis zum Mord geschritten seien.
    Das Außenamt habe alles Nötige in dieser Sache getan.
    Paar habe einen Anwalt bekommen, den er Kreisky persönlich kenne.
    Kreisky dann?
    Ich möchte nicht in den Fehler verfallen, französische Gerichtsbehörden in irgendeiner Weise zu kritisieren.
    Aber es hat offenbar bei der französischen Verwaltung ein gewisses Interesse bestanden, die Sache sehr rasch
    zu erledigen, um vor allem Strasbourg nicht ins Gerede zu bringen.
    Ob dann mit dem Willen, es rasch zu erledigen, mit der Absicht, ob dann also auch die Sache selber genützt wurde, weiß ich nicht.
    und dann doch mit deutlichen Untertönen gegen die französische Justiz.
    Man ist sehr hart dagegen aufgetreten, dass nach unserer Meinung das Verfahren nicht in gehöriger Weise abgewickelt wurde.
    Das hat man gesagt und verlangt und das wird ja jetzt auch geschehen.
    Mehr ist meiner Meinung nach nicht möglich.
    Was soll man denn sonst tun?
    Kann jemand etwas gegen österreichische Zeitungen tun, die sich irgendeiner Sache bemächtigen und falsche Berichte veröffentlichen?
    Nein.
    Was ist, wenn das Verfahren negativ für Paar ausgeht?
    Kreisky, ich lehne es ab, auf eine solche Frage zu antworten.
    Paar, Rücktritt.
    Da könne morgen jemand kommen und sagen, er, Kreisky, habe goldene Löffel gestohlen.
    Ob er Kreisky nun den Kabinettsmitgliedern empfehlen werde, nur noch in Begleitung auszugehen?
    Schauen Sie, das mache ich ganz genauso.
    Das muss man sich so vorstellen.
    Man hat also den ganzen Tag
    die Männer, die einem beigegeben sind um sich und jetzt kommt man nach Hause und jetzt sagt man, jetzt sollen die wenigstens heimfahren und ein bisschen ausschlafen, die müssen ja morgen wieder da sein.
    Also, auf Wiedersehen!
    Gute Nacht!
    Und dann gehe auch ich hier und da im Ausland noch um ein Quartier herum.
    Ich weiß schon, dass das viel nicht passt.
    Und das gehört zu einer Regel, dass man noch ein paar Schritte ums Hotel herum geht, eine halbe Stunde entfernt, und dass man da nicht die Leute mitlaufen lässt.
    Das ist üblich.
    Jedenfalls praktiziere ich das auch.
    Ich habe heute bisher Glück gehabt.
    Wahrscheinlich hätten die zwei Leute auch einen anderen überfallen, wenn sie ihn erwischt hätten.
    Denn wenn sie gewusst hätten, wie wenig der Außenminister bei sich gehabt hat, hätten sie wahrscheinlich diesen Überfall gar nicht dafür gestanden, nehme ich an.
    Bisher also die Dominanz der Außenpolitik im Pressefoyer.
    Praktisch nur am Rande in der Diskussion die jüngsten Rechnungshofberichte über Auftragsvergabe an die Arbeitsgemeinschaft Kostenrechnung durch die Gesundheitsministerin.
    Jüngste Attacke aus SPÖ-Kreisen.
    Diese Veröffentlichungen seien ein Zusammenspiel von Personen, die dem Kartellverband Angehörten, also der ÖVP, nahe seien.
    Ob er Kreisky sich damit identifiziere?
    Über diese Beziehungen
    möchte ich deshalb nicht sagen, weil ich als Bundeskanzler so schwerwiegende Beschuldigungen nicht erheben möchte, ohne dass ich ganz konkrete Beweise habe.
    Aber wenn das eine wichtige Zeitung bringt, dann ist es ihr Recht und ihre Verantwortung.
    Und wenn Sie mich fragen, ob ich es glaube,
    dann bin ich schon vorsichtiger.
    Ich meine, so dezidiert ich gesagt habe, ich werde die Beschuldigung nicht wiederholen, aber ob sie mir glaubwürdig erscheinen, würde ich sagen, naja, zeitweilig könnte man zu diesem Schluss kommen, dass einiges, ganz wenige Beamte möglicherweise zutrifft.
    Sie wissen, dass ich sehr vorsichtig bin, wenn ich sowas sage.
    Und mit diesem innenpolitischen Streiflicht endet mein Bericht aus dem Bundeskanzleramt.
    Ich gebe zurück zum Studie-des-Mittag-Journals.
    Reporter war Erich Aichinger.
    Heute im Wiener Landesgericht, zweiter Tag des Prozesses gegen die Entführung des textilindustriellen Walter Michael Palmers.
    Nachdem gestern die beiden Angeklagten Ottmar Kepplinger und Reinhard Petsch einvernommen worden waren, die an der eigentlichen Entführung Palmers und an seiner schließlichen Freilassung gegen 31 Millionen Schilling-Lösegeld im November 1977 nur indirekt beteiligt gewesen sein dürften,
    stand heute die Einvernahme des Hauptbeschuldigten, des 21-jährigen Thomas Gratt, im Mittelpunkt des Verhandlungsvormittags.
    Hans Langsteiner berichtet.
    Der zweite Verhandlungstag beginnt mit 10-minütiger Verspätung, Zeit, die Peach auf der Anklagebank ausgiebig Gelegenheit gibt, sich in Zeitungsberichte über den gestrigen Prozess Beginn zu vertiefen.
    Dann die Einvernahme des Hauptbeschuldigten Thomas Grath und, dies gleich vorweg, seine Aussagen bestätigen im Wesentlichen die Vorwürfe der Anklage, nämlich maßgeblich an der Palmers Entführung selbst beteiligt gewesen zu sein, wenn gleich Grath eine andere Terminologie benutzt und etwa bei der Entführung von einer Enteignungsaktion spricht.
    Und Mittäter und Querverbindungen zur deutschen Terrorszene bleiben im Detail nach wie vor im Dunkel.
    Doch der Reihe nach.
    Die eigentliche Entführung bleibt aus den Fragen des Verfahrensleiters Oberlandesgerichtsrat Straub zunächst ausgeklammert.
    Grad schildert, wie ihn Piech Ende Mai 1977 mit deutschen Terroristinnen zusammengebracht hat und wie er sich dem politischen Untergrund angeschlossen hat.
    Dann, unter Umgehung der eigentlichen Entführung, Details über die Flucht über die Schweizer Grenze, bei der Gratt und Kipplinger verhaftet worden waren.
    Ziel dieser Fahrt sei Como gewesen und das Fluchtauto sei nicht mit dem Palmas-Lösegeld angekauft worden.
    Dann die Palmas-Entführung selbst.
    Gratt verweigert bei allen Fragen, die auf die noch unbekannten Mittäter oder auf die Aktivitäten der deutschen Drahtzieherinnen der Entführung abzielen, die Aussage, bestätigt aber im Wesentlichen alles, was ihm die Anklage selbst vorwirft.
    Ja, er habe die Erpresserbriefe an die Palmas-Angehörigen zumindest mit verfasst.
    Ja, er habe auch die diesbezüglichen Telefonate geführt, weil sein Vorarlberger Dialekt die wenigsten Rückschlüsse auf die Terrorszene zugelassen hätte.
    Und ja, er habe gemeinsam mit anderen Palmas während der Gefangennahme persönlich bewacht und ihm auch die Lösegeldforderungen für seine Freilassung mitgeteilt.
    Der endgültige Entschluss, gerade Walter Palmers zu entführen, wurde laut Gratt erst am Vorabend der Aktion selbst gefasst.
    Bis dahin habe es mehrere Möglichkeiten gegeben, darunter auch die, gar nichts zu machen.
    Der ganze Ablauf der Entführung sei, so Gratt, vom durchführenden Kommando geplant worden und er könne jetzt nicht auseinander dividieren, von wem welche Idee gekommen sei.
    Die Höhe des geforderten Lösegeldes, ursprünglich 50 Millionen Schilling, seien nach Recherchen über die Größe des Palmas-Konzerns festgesetzt worden.
    Ob unter Zuhilfenahme des Buches die Reichen und die Superreichen, wie dies häufig kolportiert wird, entzieht sich angeblich Grats Kenntnis.
    Später, im Gespräch mit einem Verteidiger, liefert Grat eine Art politische Motivation nach.
    Der revolutionäre Kampf holt sich sein Geld immer von seinen Gegnern.
    Und dann dramatische Aussagen über die Möglichkeit, das Entführungsopfer Palmas im Fall eines Scheiterns der Aktion zu töten.
    Zunächst sagt Gratt nur, er wolle hierzu keine Angaben machen, habe mit dieser Möglichkeit aber sicher gerechnet.
    Dann aber auf eine Frage von Staatsanwalt Mühlbacher, ob die Erschießung Palmas einkalkuliert gewesen sei, Gratt wörtlich, die Guerilla hat nicht erst einmal bewiesen, wie sie sich verhält, wenn ihre Forderungen nicht eingehalten werden.
    Später versucht Gratt dann im Gespräch mit einem anderen Verteidiger, diese Aussage abzuschwächen.
    Er persönlich sei sich zu mehr als 99 Prozent sicher gewesen, dass alles okay gehe.
    Mit Verteidigerfragen nach den politischen Motiven der Tat schließt die Gratteinvernahme.
    Gratt bezeichnet die Terrortätigkeit wörtlich als Antwort auf die veränderte Problematik des Klassenkampfes und will auch die angestrebte Beseitigung der Unterschiede von Arm und Reich als einen Beweggrund seiner Handlungsweise gelten lassen.
    Der Prozess wird mit der Einvernahme von Walter Palmas fortgesetzt.
    Hans Langsteiner berichtete.
    Und mit dem Prozess gegen die Palmas-Entführer, und zwar mit dem gestrigen Eröffnungstag dieses Prozesses, beschäftigen sich heute auch viele Zeitungsleitartikel.
    Leopold Esterle hat die Inlandspresseschau zusammengestellt.
    Zu dem Prozess gegen die Palmas-Entführer liest man im heutigen Leitartikel der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
    Die Handlanger und Helfershelfer des deutschen Terrorismus in Österreich, die diesem zu einer millionenschweren Geldbeschaffungsaktion verhalfen, spielten sich als politische Gefangene auf.
    In einem Manifest, das an Verworrenheit kaum zu überbieten war, glaubten sie, die antikolonialen Befreiungsbewegungen als Analogie zu ihren Bestrebungen heranziehen zu müssen und wollten dem Gericht einreden, dass sie eigentlich den Status von Kriegsgefangenen haben müssten.
    Das Gericht tat, was in diesem Fall zweifellos das Vernünftigste war.
    Es ließ die von pubertärem Pathos getragene Verlesung einfach abrollen.
    Offenbar wohlbedacht darauf, den Angeklagten auch jetzt keine Chance zu geben, die zumindest ihnen selbst zum Gefühl verhelfen hätte können, sie, die armen Märtyrer einer gerechten Sache, würden von den Organen eines Unterdrückerstaates sogar daran gehindert, sich der Öffentlichkeit mitzuteilen.
    Als das Manifest verlesen war, konnte man zur Sache übergehen.
    Zu der Beteiligung an einem Verbrechen, das durch kein politisches Mäntelchen beschönigt werden kann, der Begünstigung und aktiven Mitwirkung an Menschenraub und Erpressung.
    Im Salzburger Volksblatt meint Georg Karl Boden, dass man den Prozess vor dem Wiener Landesgericht nicht mit ähnlichen Prozessen, etwa in Stuttgart-Stammheim, vergleichen dürfe, denn
    ohne die Gefährlichkeit des Verhaltens der Angeklagten in Wien herabspielen zu wollen.
    Es sind revolutionäre in Westentaschen-Format.
    Psychische Krüppel, die ihre Selbstbestätigung – es möchte einer fast sagen nach einem modischen Trend – in einem kriminellen Bereich gesucht haben, den sie für politisch hielten.
    Mit der Aussage der drei angeklagten Palmers-Entführer, sie seien politische Gefangene und würden eine revolutionäre Bewegung vertreten, setzt sich die kommunistische Volksstimme auseinander.
    Man liest, sie haben in Wirklichkeit nichts mit der Arbeiterbewegung zu tun, diese Söhnchen aus gutbürgerlichem Haus, die sich da als österreichische Hilfstruppe für westdeutsche Profis engagierten.
    Ihr Abgleiten in den Terrorismus erfolgte genau deshalb, weil sie fernab jeder organisierten, fortschrittlichen Bewegung stehen.
    Sie geben vor, die Rebellion gegen die bürgerliche Gesellschaft zu sein, sind aber nur ihr Abfall.
    Leute, die mit gestohlenen Symbolen der Arbeiterbewegung genau diese Arbeiterbewegung verunglimpfen.
    Abschließend ein Zitat aus dem Kurier.
    Auch hier geht Martin Maier auf die Behauptung der Angeklagten ein, sie seien als Kriegsgefangene zu behandeln.
    Einverstanden bei Brot und Wasser hinter Stacheldraht und warten auf den Tag des Friedensschlusses, wenn in aller Welt kein einziges Glutnest des Krieges mehr glimmen wird.
    Wie Kenner behaupten, wird das am Sankt-Nimmerleins-Tag sein.
    Das war die Inlandspresse-Schau.
    Die Lage auf dem internationalen Stahlmarkt hat sich vor allem durch den Plan der europäischen Gemeinschaften, den Markt der Mitgliedstaaten zu schützen, durch die Zurückhaltung der japanischen Stahlproduzenten und durch die Beruhigung auf dem amerikanischen Stahlsektor gebessert.
    Bisher hat auch die österreichische Stahlindustrie und hier im Besonderen die Voest Alpine AG die Stahlflaute zu spüren bekommen.
    Wie hat sich nun das Stahlgeschäft in den vergangenen Monaten entwickelt?
    Hören Sie eine Analyse von Michael Kerbler.
    Der Frühling steht offenbar nicht nur als Jahreszeit vor der Tür, Tauwetter gibt es auch am frostigen internationalen Stahlmarkt.
    Die seit 1975 andauernde Stahlkrise scheint nun überwindbar zu sein.
    In der Bundesrepublik Deutschland registriert man bei den Stahlgiganten Thyssen, Klöckner und Hösch deutliche Aufwärtstrends.
    Die Anlagen sind besser ausgelastet, die Preise steigen bei gleichzeitig zunehmendem Absatz und auch der Konkurrenzdruck hat abgenommen.
    Was für die Marktlage in unserem Nachbarland Bundesrepublik Deutschland gilt, trifft einmal mehr auch auf Österreich zu.
    Die Voestalpine AG, größter heimischer Stahlproduzent, sieht rosigeren Zeiten entgegen.
    Die mehr als 40.000 Arbeiter des Unternehmens werden in den nächsten Monaten wieder mehr zu tun bekommen.
    Voestalpine Generaldirektor Abfalter beschreibt die Situation im Werk so.
    Die Preisentwicklung auf dem Flachstahlsektor ist auch uns sehr zugute gekommen und wir schreiben auch hier schwarze Ziffern.
    Im Lenkstahlbereich gibt es allerdings nach wie vor Verluste und zwar sind die in letzter Konsequenz auf die Technologie zurückzuführen.
    Fehlende Technologie soll wettgemacht werden.
    Darum hat Abfalter bei Übernahme des Generaldirektors Hessels auch ein Modernisierungskonzept unterbreitet.
    Ein Schwerpunkt?
    Ausbau des Werkes Donauwitz.
    Wir werden im Frühsommer dieses Jahres mit der ersten Strandgussanlage in Donauwitz in Betrieb gehen und spätestens im Herbst die neue Drahtstraße in Betrieb nehmen.
    Als ersten Teil unseres Modernisierungsprogramms für das Werk Donauwitz.
    Welche Vorteile bringt diese Anlage?
    Wir rechnen den Vorteil bei einer Strandgussanlage gegenüber dem herkömmlichen Blockguss mit etwa 500 bis 800 Schillingen, je nach Qualität des Stahls.
    Welche Auswirkungen wird diese Modernisierung im Werk Donauwitz auf den Beschäftigtenstand in diesem Raum haben?
    Jede derartige Rationalisierungsmaßnahme muss zwangsläufig zu einer Reduktion des Beschäftigtenstandes führen.
    Und wir glauben, dass im Werk Donauwitz im Zuge
    der Modernisierung des Werkes und nach Errichtung einer zweiten Stranggussanlage und möglicherweise nach einer dritten eine Absenkung des Beschäftigungsstandes um etwa zehn Prozent Platz greifen wird.
    Und ich möchte hier dazu feststellen, dass wir diese Reduktion des Beschäftigtenstandes durch Ausnützung der natürlichen Fluktuation vornehmen werden.
    Während der Hüttenbereich noch einige Kopfzerbrechen bereitet, floriert die Verarbeitung von Stahl im Finalbereich und im Industrieanlagenbau.
    Im Finalbereich werden Brücken gefertigt, Druckbehälter hergestellt, im Industrieanlagenbau ganze Raffinerien, Hochöfen und Stahlwerke zum Teil schlüsselfertig produziert.
    Dazu Generaldirektor Abfalter.
    Wir haben einen Auftragsstand, der auf jeden Fall uns für die beiden kommenden Jahre ein Umsatzvolumen in der Größenordnung von 7 bis 8 Milliarden Schilling-Jährlich sichert.
    Gleichzeitig haben wir derzeit Projekte in einer Größenordnung in Verhandlung, die uns unsere Ziele in den ersten 80er Jahren, die 10-Milliarden-Grenze zu erreichen, doch ein Stück näher bringen wird.
    Der berühmte Wermutstropfen, der das positive Bild im Finalbereich etwas trübt, ist der Sektor Komponentenbau für Kernkraftwerke.
    Dort hat sich die Volksabstimmung über Zwentendorf bemerkbar gemacht.
    Abfalter formuliert knapp.
    Wir rechnen den Ausfall auf dem Sektor Atomkomponenten im Jahre 78 mit etwa 150 Millionen Schilling Jahresumsatz.
    Ein optimistischer Vöstalpine Generaldirektor meint zur gegenwärtigen Geschäftslage des Unternehmens und zur Gewinnsituation.
    Wenn wir davon ausgehen, dass die Marktverfassung, wie wir sie heute vorfinden, auch in Zukunft anhalten wird, so hoffen wir, dass wir im Jahre 81 doch wieder in den schwarzen Ziffern auch bilanzmäßig sein werden.
    Ob die Föstalpine AG im Jahr 1981 erstmals wieder positiv bilanzieren, sprich Gewinn ausschütten wird, hängt nicht nur davon ab, ob es gelingt, das Modernisierungskonzept rechtzeitig und planmäßig durchzuziehen,
    sondern auch davon, ob die Disziplin, die man gegenwärtig von den Stahlproduzenten in Europa, in den Oststaaten, aber auch in Asien demonstriert, auch künftig eingehalten wird.
    Das war ein Beitrag von Michael Kerbler.
    Seit einigen Jahren diskutiert man in Österreich über die Errichtung einer Zellstofffabrik.
    Und zwar soll gebleichter Sulfat-Zellstoff erzeugt werden.
    Eine Sorte, die bisher zur Gänze importiert werden musste.
    Belastung der Zahlungsbilanz 700 Millionen Schilling im Jahr.
    Bei der Regierungsklausur Anfang Jänner schien die Entscheidung schon gefallen zu sein, die Zellstofffabrik sollte an der Donau im Raum am Stetten gebaut werden.
    Inzwischen ist ein Konkurrent aufgetaucht, die vom italienischen Kapital beherrschte Papierfabrik Pölz in der Nähe von Judenburg.
    Über die jüngste Entwicklung in der Frage eines Sulfat-Zellstoffwerkes für Österreich sprach Matthäus Katinger mit Handelsminister Josef Staribacher.
    Herr Minister Starrebacher, am Mittwoch anlässlich des Edelstahlgipfels im Bundeskanzleramt tauchte plötzlich das Gerücht auf, dass für die Donau geplante Zellstoffprojekt könnte in der Steiermark in Pöls gebaut werden.
    Was es an dem Gerücht war, wie steht es momentan in den Vorarbeiten um das Zellstoffprojekt an der Donau?
    Das Handelsministerium hat vor Jahren schon Gespräche und Verhandlungen geführt.
    wie wir unsere zusätzliche Zellstoffproduktion zweckmäßig ausbauen können.
    Da wir ja auf Sulfid-Zellstoff genug Kapazität haben, wohl aber Sulfat-Zellstoff einführen müssen, ca.
    100.000 Tonnen,
    war die erklärte Absicht des Handelsministeriums, für dieses Problem eine Lösung zu finden.
    An den Zellstoffprojekt selbst ist die Firma Vöstalpine brennendst interessiert, weil sie die Möglichkeit haben möchte, hier eine Referenzanlage zu bauen.
    Die Fürst Alpine hat daher mit den verschiedensten Interessenten konkrete Gespräche geführt und meint, der richtige Standort sei die Donau.
    in der letzten Zeit, und das war für mich genauso überraschend, ist jetzt die Idee aufgetaucht, dass eventuell Bölls eine Sulfid-Zellstoff-Produktion, wenn ich so sagen darf, einstellen und dafür eventuell eine Sulfat-Zellstoff-Produktion oder zumindest das Magnesified aufnehmen möchte, da Bölls im Besitz ausländischer
    Kapitalgruppen ist, wird es davon abhängen, ob und inwieweit diese Kapitalgruppen bereit sind, entsprechende Mittel nach Österreich zu bringen.
    Heißt das jetzt, mit den Projekten an der Donau wartet man jetzt, wie die Entscheidung in Pölz fällt?
    Wenn Pölz baut, dann verzichtet man auf das Projekt an der Donau?
    Das Handelsministerium hat auf nichts zu verzichten und kann auch nirgends so konkreten Einfluss nehmen, dass es sagt, dort müsste eine Fabrik gebaut werden.
    Wir haben nur die Aufgabe und betrachten es als unsere Pflicht, allen daran Interessierten die notwendigen Unterlagen zu geben und in konkreten Verhandlungen dann festzustellen, wie gegebenenfalls eine Finanzierung erfolgen könnte.
    Was heißt das, wie geht es jetzt weiter?
    Momentan ist es ja so, dass an der Donau dieses Sulfat-Zellstoff-Projekt von der Förster Alpine im Detail noch durchgerechnet wird.
    Der Finanzminister selbst hat ja auch seine Bereitschaft erklärt, den Bundesforsten entsprechende Kapitalhilfe zu geben, sodass diese auch mit 200 Millionen Schilling, also ungefähr einem Viertel, sich an diesem Projekt an der Donau beteiligen könnten.
    Wie weit diese
    Projektierung auf die entsprechenden Entschlüsse und Beschlüsse der Böls einen Einfluss haben, kann ich natürlich nicht beurteilen.
    Also wäre es durchaus möglich, dass in Böls eine Sulfat-Selbststofffabrik gebaut würde und auch an der Donau?
    Das glaube ich deshalb nicht, weil wir ja letzten Endes eine Kapazität von 100.000 Tonnen ungefähr für den Inlandsbedarf brauchen.
    Ein Teil davon kann dann sicherlich noch exportiert werden, weil wir ja eine größere Kapazität, das wie 100.000 bauen müssen, um die Rentabilität zu erreichen.
    Und ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dafür zwei Sulfat-Zellstoff-Fabriken in Böls und an der Donau errichtet werden können.
    Zum Stichwort Export.
    Sie haben gesagt, es wird auf jeden Fall zu viel erzeugt werden müssen, als in Österreich gebraucht wird.
    Werden wir dann in Österreich neben einem Butterberg vielleicht auch einen Sulfat-Zellstoff-Berg haben?
    Das sicherlich nicht, weil ja niemand bereit ist, Sulfat-Zellstoff aufzukaufen, wie das also zum Beispiel in der Milchwirtschaft durch den Milchwirtschaftsfonds bei den Milchprodukten geschieht, sondern es wird eben jetzt zu berechnen sein, ob die Rentabilität gegeben ist unter gewissen Exportmöglichkeiten.
    Soweit die Stellungnahme von Handelsminister Staribacher zur Errichtung einer Sulfat-Zellstofffabrik in Österreich.
    Ausführlich berichten wir über das Projekt heute Abend im Wirtschaftsmagazin der Wirtschaftskompass.
    Und zwar beschäftigen wir uns dort mit der Rentabilität und mit den möglichen Standorten.
    Zu Wort kommen Vertreter der Papierindustrie, der Gewerkschaft, der Forstwirtschaft, der Voest Alpine, die das Werk baut und auch Vertreter der Banken, die das Projekt finanzieren sollen.
    Den Wirtschaftskompass hören Sie ab 20 Uhr im Programm Österreich 1.
    Jetzt ist es zehn Minuten vor eins und wir kommen zum Kulturteil des Mittagsschanals.
    Nach Goldonis, Diener zweier Herren, bringt Hans Grazer's Schauspielhaus das Stück Lilith des englischen Dramatikers Colin Spencer in einer Uraufführung heraus.
    Das Schauspielhaus setzt damit im Frühjahr 1978 begonnenes Spielplanpolitik fort, interessante Stücke aus dem angloamerikanischen Sprachraum nach Österreich zu bringen.
    Premiere von Lilith ist am 15.
    Februar aus am kommenden Donnerstag Walter Gellert berichtet.
    Lilith ist das dritte Stück des 1933 geborenen Engländers Colin Spencer, das in Wien gespielt wird.
    Nach »Wie ein Ei dem Anderen« war vor zwei Jahren »Strafsache Heiliger Georg« an der Courage zu sehen gewesen.
    Es haben sich aber auch Bundesländerbühnen der skurril-surrealistischen Werke Spencers angenommen.
    So wurde zum Beispiel »Mutter Sphinx«, ein modernes Oedipusstück, 1972 am Salzburger Landestheater Uhr aufgeführt.
    Was Spencers Stücken gemeinsam ist, ist das Infragestellen des sogenannten Normalen.
    In Wie ein Ei dem Anderen zeigt er die Unterdrückung, die eine Minderheit erfahren kann, am Beispiel der Homosexualität.
    In Strafsache Heiliger Georg wird wieder das Schicksal eines Mannes geschildert, dessen primäres Geschlechtsmerkmal die Form eines Drachen angenommen hat.
    In seinem jüngsten Stück bringt Colin Spencer nun Lilith, dem Alten Testament nach die erste Frau Adams, auf die Bühne.
    Lilith ist auch in sumerisch-arkadischen Beschwörungstexten als Sturmdämonin erwähnt.
    Auch Goethe lässt ihm Faust in der Walpurgisnacht auftreten.
    Welche Funktion hat nun Lilith in Spencers Stück?
    Dazu der Regisseur der Aufführung am Schauspielhaus, Ralf Schäfer, der bei Dieter Dorn und Rudolf Nöll der Regieassistent war und bereits in Hannover, Darmstadt und Berlin inszeniert hat.
    Sie hat eigentlich die Funktion, dass sie in Szenen erscheint, die Leute, die Agierenden der Szene verwirrt und wieder verschwindet.
    Das geht in mythologische Dinge, es geht in symbolische Dinge,
    Sie initiiert Leute, dass diese plötzlich durch Spiegel gehen können.
    Man sieht schon, dass das Ganze ein bisschen versucht, ins Surreale zu gehen.
    Sie ist eigentlich der Initiator.
    um diese Denkschemen zu durchbrechen und praktisch das Bewusstsein neu aufzubauen und unvoreingenommen simple Dinge zu betrachten, wie die einen umgeben.
    Das heißt, die Realität, die wir als Realität begreifen, anzuzweifeln, zu überprüfen,
    und eventuell neu zu definieren.
    All dies wird nun teilweise mit den Mitteln der Farce dargestellt.
    Die Zuschauer sind ebenfalls in dieses Spiel der Überraschungen und des Unvorhergesehenen mit einbezogen.
    Die Spielhandlung beginnt damit, dass zahlreiche Londoner Kulturkritiker spurlos verschwinden.
    63 Männer und 24 Frauen.
    Und alle in den letzten sechs Monaten verschwunden.
    Und wie Sie sagen, alles Kritiker?
    Vielleicht sind Sie von einem psychotischen Schauspieler ermordet worden, der sich an seinen Kritikern rächen will.
    Kennen Sie einen psychotischen Schauspieler?
    Einen?
    Es wimmelt nur so von Ihnen.
    Stellen Sie eine Liste psychotischer Schauspieler zusammen.
    Die Liste wird endlos.
    Stellen Sie fest, welcher Schauspieler nur schlechte Kritiken bekommen hat.
    Das lässt sich machen.
    Regisseur Ralf Schäfer hat das Stück zum großen Teil neu übersetzt und bearbeitet.
    Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Übersetzer vom Prinzip des Autors, die zahlreichen Rollen durch nur vier Schauspieler darstellen zu lassen, abgegangen sind.
    Ich meine gerade der Reiz des Stückes ist, dass
    Diese vier Schauspieler, die die durchgehenden Rollen spielen, ob es ein Innenminister ist, ein simpler Familienvater, ob es ein Premierminister ist, ob es eine Hausfrau ist oder ob es eine Oppositionsführerin ist, dass diese Figuren austauschbar sind.
    Und deswegen haben wir wieder in unserer Bearbeitung es praktisch sozusagen zurückübersetzt in die englische ursprüngliche Version und es bei diesen fünf Schauspielern belassen.
    Colin Spencers' Lelit wird am Schauspielhaus in Wien von Peter Gilliam ausgestattet.
    Die Titelrolle verkörpert Beatrix Frey.
    Weiters wirken Julia Gschnitzer, Gertraud Roll, Roger Murbach und Toni Böhm in der Aufführung mit.
    Zwei sowjetrussische Dramatiker halten sich gegenwärtig in Wien auf, auf Einladung des Sessler Verlags, der im Besitz aller Übersetzungs- und Aufführungsrechte sowjetischer Stücke seit 1975 für den deutschsprachigen Raum ist.
    Von den beiden Dramatikern Viktor Slatkin und Viktor Rosow
    liegen bisher nur von Zlatkin deutsche Übersetzungen vor.
    Es sind die Einakter, Orchester und die schlechte Wohnung, die von Franz Xaver Schafkocz übersetzt wurden.
    Mit den beiden Autoren führte Elisabeth Herisch das folgende Gespräch.
    Welche Themen, Herr Slatkin, interessieren Sie am meisten?
    Wir leben in einer stürmischen Zeit, in der ungeheuer viele Ereignisse passieren, darunter vor allem tragische Ereignisse.
    Und dessen ungeachtet leben viele Menschen in verschiedenen Ländern völlig ruhig dahin.
    Die Geschehnisse, von denen sie in der Zeitung lesen, verderben ihnen keineswegs den Appetit, sie trinken Kaffee und leben gemütlich weiter.
    Und mich interessiert diese Gleichgültigkeit, die mit einer Gewöhnung an alles, auch an das Schrecklichste, verbunden ist.
    Ich habe versucht, den Gedanken in eine metaphorische Form zu gleiten.
    Die Figuren, diese Stücks, leben in einem Schießstand, aber sie haben sich so sehr an die Kugeln gewöhnt, dass sie alles und sicherung sogar als Vergnügen empfinden.
    Gibt es auch schon in einer anderen Sprache Übersetzungen von Ihnen?
    Ja, außer mit Dramen beschäftige ich mich auch mit Satiren und Humoresken, und die sind schon in andere Sprachen übersetzt.
    Doch von den übersetzten Stücken ist das einzige bisher, das vorhin genannte, die schlechte Wohnung, das eben in Amerika übersetzt worden ist.
    Ich freue mich natürlich, dass Sie das Stück hier in Österreich auch kennenlernen und dass die Fragen, die uns interessieren, auch hier interessant sind.
    Die Stücke Rosoffs, des älteren und etablierteren Schriftstellers von Beiden, liegen bereits in vielen Übersetzungen vor, in englischer, französischer, japanischer und deutscher Sprache.
    Wenn Sie, Herr Rosoff, Ihre Stücke in anderen Realisierungen als russischen sehen, finden Sie sie dann nicht oft sehr verändert.
    Nein, ich muss sagen, in dieser Beziehung habe ich Glück.
    Die Deutschbearbeitungen zum Beispiel haben die Stücke gegenüber den russischen Originalen kaum verändert.
    Höchstens die Qualität der Aufführungen ist einmal besser oder schlechter.
    Russische Dramatiker, die bei uns bekannt sind und gespielt werden, sind eigentlich immer wieder die Klassiker Gogol, Tscherchow und Astrovsky.
    Worin sehen Sie den Grund dafür, dass moderne Autoren gar nicht bekannt sind?
    Den Grund sehe ich erstens in einem Vorurteil gegenüber der sowjetischen Literatur, das sich in einer bestimmten Zeit gebildet hat.
    Das ist der Hauptgrund, glaube ich.
    Und dann mangelt es meinem Eindruck nach einfach an Enthusiasten, die hier den Zugang zur sowjetischen Literatur öffnen würden.
    Jetzt bemüht sich gerade der Thomas-Sessler-Verlag, unsere Stücke dem hiesigen Publikum nahezubringen.
    Sicher wird der Erfolg nicht augenblicklich eintreten, aber ich denke, er wird ein anhaltender sein.
    Und zum Abschluss des Mittagsschanals nochmals ins Nachrichtenstudio.
    Iran.
    Der neue Regierungschef und enge Vertraute des schiiten Führers Khomeini Bazargan führt seine Amtsgeschäfte vorerst mit drei Stellvertretern.
    Es sind dies die Politiker Yazdi, der für revolutionäre Angelegenheiten zuständig ist, Zabagian, der die Übergabe der Macht durchführen soll und der 46-jährige Entezam, dem die Öffentlichkeitsarbeit anvertraut wurde.
    Nach offiziellen Angaben ist der letzte von Shah eingesetzte Regierungschef Bachtiar verhaftet worden.
    Außerdem wurden nach Angaben eines Sprechers Khomeinis sechs Generale, darunter der Kommandant der Fallschirmjäger, festgenommen.
    Nach einem Bericht des ORF-Sonderkorrespondenten aus Teheran werden Basargan und Khomeini heute Nachmittag eine Pressekonferenz geben.
    Österreich Bundeskanzler Kalski hat nach dem Ministerrat zur Lage in ihrer Anstellung genommen und sich für eine vorsichtig abwartende Politik gegenüber dem neuen Regime in Teheran ausgesprochen.
    Die Beziehungen Österreichs zum Iran bestünden nach wie vor, betonte Kreisky.
    Man werde das Ergebnis der Revolution abwarten, fürchte der Bundeskanzler hinzu.
    Er verwies dabei auf die großen wirtschaftlichen Interessen, die Österreich im Iran hat und meinte, hier seien Milliardenbeträge im Spiel.
    Bundeskanzler Kreisky hat auch zum Überfall auf Außenminister Paar in Straßburg und die damit Verbundenen von französischer Seite erhobenen Anschuldigungen gegen Paar Stellung genommen.
    KSG betonte, er sei in erster Linie mit dem politischen Aspekt des Falles befasst.
    Alle möglichen diplomatischen Schritte seien Aufgabe des Außenministeriums.
    Österreich habe keine Möglichkeit, der französischen Gerichtsbarkeit vorzugreifen.
    Es könne lediglich verlangen, dass die französischen Gesetze in diesem Fall auf das Strengste gehandhabt werden.
    USA.
    Der französische Filmregisseur Jean Renoir ist gestern Abend in seinem Wohnsitz in Beverly Hills in Kalifornien im Alter von 84 Jahren gestorben.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

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    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
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    Wetterbericht
    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
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    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Sowjetische Reaktionen auf politische Entwicklung im Iran
    Mitwirkende: Schmidt-Häuer, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Ministerrat-Fortsetzung: Kreisky zu Überfall, Rechnungshof
    Einblendung: Kreisky
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Palmers-Prozeß: 2. Verhandlungstag
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Palmers-Prozess
    Mitwirkende: Esterle, Leopold [Gestaltung]
    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    VÖEST-Alpine AG: Aufschwung nach Stahlkrise in Sicht
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    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Apfalter, Heribert [Interviewte/r]
    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Neue österreichische Zellstoff-Projekte im Gespräch: Jobs in der Steiermark
    Interview: Minister Staribacher
    Mitwirkende: Kattinger, Matthäus [Gestaltung] , Staribacher, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Spencers "Lilith" Premiere im Wiener Schauspielhaus
    Einblendung: Rolf Schäfer
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Schäfer, Rolf [Interviewte/r]
    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Interview mit sowjetischen Dramatikern, die derzeit in Wien Theaterleben studieren
    Interview: Victor Slatkin, Victor Rosow
    Mitwirkende: Heresch, Elisabeth [Gestaltung] , Slatkin, Victor [Interviewte/r] , Rosow, Victor [Interviewte/r]
    Datum: 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1979.02.13
    Spieldauer 00:59:54
    Mitwirkende Machatschke, Roland [Moderation] [GND]
    Sterbenz, Edgar [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1979.02.13 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-790213_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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