Mittagsjournal 1982.04.09

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen Samstag, äh Freitag, meine Damen und Herren.
    Der Mikrofon ist Reinhold Henke.
    Im heutigen Mittagsjournal am Karfreitag gibt es wie jedes Jahr Berichte aus Jerusalem und Rom.
    Ostern dort im Zeichen von Gewalt und der Sorge des Papstes um den Weltfrieden.
    Der profanere Teil der Osterfeiertage kommt in den Überblicken über das Wetter zu den Feiertagen und den Osterreiseverkehr zum Ausdruck.
    Dr. Sarobow, wie wird das Wetter eigentlich ganz kurz?
    Es bleibt kühl, aber nicht unfreundlich.
    Der Reiseverkehr ist aber trotzdem heuer wesentlich stärker als im Vorjahr.
    Auf der anderen Seite zeigt ein zusammenfassender Bericht über den Osterfremdenverkehr in Österreich, dass in den Fremdenverkehrsorten Kapazitäten frei sind oder besser gesagt frei geblieben sind.
    Zum weltpolitischen Thema dieser Tage, dem Falkland-Konflikt, sowohl Beteiligte als auch Beobachter warten mit Spannung darauf, ob es am Ostermontag zu Sägefechten zwischen Briten und Argentinien kommen wird.
    In der Zwischenzeit bemüht sich US-Außenminister Alexander Haig in London und in Buenos Aires um Vermittlung.
    Im Kulturteil gibt es Beiträge zu Josef Roths Tarabas-Verfilmung, die heute Abend auch im Fernsehen zu sehen ist, und zwar der erste Teil, und über den italienischen Opernstar Carlo Bergonzi, der mit dem ORF-Sinfonieorchester jetzt Plattenaufnahmen macht.
    Und jetzt die Meldungen im Mittagschanal.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst heute Mittag ist Edgard Haider und Tischsprecherin Angelika Kofler.
    Großbritannien.
    Der amerikanische Außenminister Haig hat den ersten Teil seiner Sondermission zur Beilegung des Falkland-Konfliktes zwischen Großbritannien und Argentinien abgeschlossen und ist von London nach Buenos Aires abgereist.
    Bei den insgesamt sechsstündigen Gesprächen mit Premierministerin Margaret Thatcher wurden die Hoffnungen auf einen Erfolg von Haigs Bemühungen allerdings gedämpft.
    Großbritannien besteht nach wie vor auf einen Abzug der argentinischen Truppen von den Falkland-Inseln als Voraussetzung für eine friedliche Lösung.
    Nähere Einzelheiten wurden nicht bekannt, weil Haig sich vor seiner Abreise weigerte, irgendeine Erklärung abzugeben.
    Er sagte lediglich, er sei von der entschlossenen Haltung der britischen Regierung in dem Konflikt beeindruckt.
    Haig wird nun angeblich in Buenos Aires eine scharfe britische Warnung an die argentinische Regierung übergeben.
    Argentinien.
    Staatspräsident General Galtieri erklärte in Buenos Aires, die argentinischen Streitkräfte würden auf die britische Flotte schießen, falls diese die Falkland-Inseln blockieren sollten.
    Galtieri reagierte damit auf die britische Warnung, dass jedes argentinische Schiff, das ab Ostermontag früh in der zum Sperrgebiet erklärten 200-Meilen-Zone rund um die Falkland-Inseln angetroffen wird, mit einem Angriff rechnen muss.
    In einem Interview für das amerikanische Fernsehen bejahte der britische Verteidigungsminister Knott die Frage, ob britische Schiffe als erste das Feuer eröffnen würden.
    Außenminister Costa Mendes hat unterdessen seine Zuversicht ausgedrückt, dass der Falkland-Konflikt auf friedlichem Weg beigelegt werden kann.
    Argentinien sei aber darauf vorbereitet, jeden Angriff zurückzuschlagen.
    Die argentinischen Militärbehörden haben die Falkland-Inseln für alle in- und ausländischen Journalisten gesperrt.
    Europäische Gemeinschaft.
    In Brüssel nehmen heute Vertreter der zehn Mitgliedstaaten Beratungen über die britische Forderung nach Verhängung eines totalen Embargos gegen argentinische Einfuhren auf.
    Großbritannien wünscht, dass die EG-Partner die Einfuhren aus Argentinien sperren, keine Kredite mehr gewähren und keine Waffen mehr nach Argentinien schicken.
    Von britischer Seite ist bereits ein Einfuhrverbot beschlossen worden.
    Alle Waffen- und Munitionslieferungen sowie Kreditgarantien für Argentinien sind eingestellt.
    Frankreich, Italien, die Bundesrepublik Deutschland, Belgien und die Niederlande haben bereits ein Ausfuhrverbot für bestimmte Militärgüter nach Argentinien erlassen.
    Auch Österreich hat eine ähnliche Maßnahme getroffen.
    USA.
    Die UAS, die Organisation amerikanischer Staaten, hat in Washington ihre Dringlichkeitssitzung über den Falkland-Konflikt bis Montag unterbrochen.
    Nach einem stürmischen Verlauf der Sitzung wurde mit Mehrheit ein Antrag Bolivians auf Vertagung der Debatte angenommen, um die Ergebnisse der diplomatischen Initiative des amerikanischen Außenministers Haig in der Falkland-Krise abzuwerten.
    Österreich.
    Die Berechnungen von Sozialminister Dallinger, wonach durch eine Reduktion der Überstunden um ein Drittel 28.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, haben auch heute Reaktionen ausgelöst.
    Die Industriellenvereinigung meinte, diese Zahl sei eine willkürliche Annahme und entstamme bestenfalls dem Lotto.
    Nicht einmal im öffentlichen Dienst könnte über eine Einschränkung der Überstunden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.
    Die Wirtschaftsteilhänder erklärten heute, das von Sozialminister Dallinger geförderte Überstundenverbot verstoße nicht nur gegen die elementarsten Betriebswirtschaftsgesetze, Betriebe leistungs- und anpassungsfähig zu halten, es könne auch nicht jeder Arbeitsplatz beliebig nachbestellt werden.
    Dallingers Vorstellungen seien, so wörtlich, allzu simpel.
    Heftigen Widerstand kündigten die Wirtschaftsteilhänder auch gegen eine von Sozialminister Dallinger vorgeschlagene Arbeitsmarktförderungsabgabe an.
    Nahosten.
    Zum Abschluss einer Palästina-Debatte der blockfreien Staaten in Kuwait wurde UNO-Generalsekretär Perez Duque Eliar von den Blockfreien erstmals aufgefordert, im Nahost-Konflikt zu vermitteln.
    Bis spätestens 20.
    April soll die UNO-Vollversammlung in New York eine Sondersitzung über die Palästina-Frage abhalten.
    Vom Weltsicherheitsrat wurde verlangt, unverzüglich Sanktionen gegen Israel, vor allem wegen seiner Siedlungspolitik, zu verhängen.
    In einem Interview für die britische Nachrichtenagentur Reuter bezeichnete unterdessen der UNO-Generalsekretär den Nahen Osten als den gefährlichsten Unruheherd der Welt.
    Er drückte die Hoffnung aus, dass der Weltsicherheitsrat nach dem endgültigen Rückzug Israels Sinai am 25.
    April neue Initiativen für eine umfassende Lösung des arabisch-israelischen Konfliktes ergreifen werde.
    Nach Meinung des UNO-Generalsekretärs könnte der ägyptische Präsident Mubarak bei einer Aussöhnung eine Art Brückenfunktion übernehmen.
    Die in Kairo erscheinende Tageszeitung Al-Ahram veröffentlichte unterdessen ein Interview mit dem amerikanischen Außenminister Haig.
    Darin erklärt dieser, zwischen Israel und Ägypten bestünden in der Frage eine Autonomie für die in Westjordanien und in Gazasch lebenden Palästinenser noch sehr große Meinungsverschiedenheiten.
    Der Außenminister gab sich aber optimistisch, dass die Gegensätze überbrückt werden könnten.
    Niederlande.
    Die Parteien der Regierungskoalition, das sind die christlichen Demokraten, die Sozialisten und die Linksdemokraten, haben sich nach monatelangen Verhandlungen auf ein Programm zur Kürzung der Staatsausgaben geeinigt.
    Nach den Plänen der Regierung sollen heuer umgerechnet 22 Milliarden Schilling und im kommenden Jahr mehr als 54 Milliarden Schilling eingespart werden.
    Durch den Kompromiss ist die drohende Regierungskrise vorerst abgewendet.
    Die christlichen Demokraten hatten ursprünglich mehr Einsparungen im Sozialbereich und bei den Beamtengehältern verlangt, als die Sozialisten zulassen wollten.
    Österreich.
    Die Leistungsbilanz für Jänner und Februar schloss mit einem Aktivum von 3,7 Milliarden Schilling.
    Im Jänner und Februar 1981 war die Leistungsbilanz noch mit 2,3 Milliarden Schilling passiv.
    Das Handelsbilanzdefizit verringerte sich wegen des starken Anstiegs der Exporte bei einem gleichzeitig schwächeren Importwachstum um etwa 2 Milliarden Schilling auf 11,5 Milliarden Schilling.
    Finanzminister Salcher reist morgen zu einem einwöchigen offiziellen Besuch nach Japan.
    Salcher wird von etwa 20 Wirtschafts- und Bankmanagern begleitet.
    In Gesprächen mit Vertretern der Regierung in Tokio sollen Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Österreich und Japan erörtert werden.
    Es soll versucht werden, das österreichische Handelsbilanzdefizit gegenüber Japan, das sich in den vergangenen drei Jahren auf etwa 7 Milliarden Schilling verdoppelt hat, abzubauen.
    Außerdem will man den japanischen Geld- und Kapitalmarkt für österreichische Projekte bei internationalen Geschäften erschließen.
    Im vergangenen Jahr beliefen sich die österreichischen Einfuhren aus Japan auf mehr als 9 und die Exporte auf mehr als 2 Milliarden Schilling.
    Im Raum Judenburg in der Steiermark ist heute um 10.25 Uhr ein Erzbeben registriert worden.
    Nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik erreichte das Beben die Stärke 4 bis 5 auf der zwölfteiligen Mercalli-Sieberg-Skala.
    Schäden dürften keine aufgetreten sein.
    Schriftliche Wahrnehmungen werden erbeten an den Erzbebendienst Hohe Warte 38 11 90 Wien.
    Das waren die Nachrichten.
    Um 12 von 9 kommen wir jetzt zum Wetter am Osterwochenende, das gerade zu diesen Feiertagen natürlich für viele Osterurlauber besonders wichtig ist.
    Neben mir sitzt nun Dr. Sabo von der Hohen Warte.
    Grüß Gott.
    Grüß Gott.
    Ja, die Frage für einen, der in Wien sitzt, liegt natürlich auf der Hand.
    Als ich in der Früh ins Studio kam, hat es geschneit und jetzt ist das Wetter schön, aber kühl.
    Ist das überall in Österreich so?
    Es ist wesentlich kälter geworden im Vergleich zu gestern.
    Man könnte fast behaupten, dass programmgemäß von gestern auf heute die westliche Höhenströmung auf Nordwest gedreht hat.
    Damit verbunden sind recht kalte Luftmassen in den Alpenraum eingedrungen.
    Die Temperaturen fielen im Vergleich zu gestern etwa im Bereich zwischen 8 bis 12 Grad.
    Die Nullgradgrenze gestern noch knapp bei 3000 Meter.
    In dieser Höhe haben wir heute früh Werte um Minus 16, Minus 17 Grad gemessen.
    Nun, die Großwetterlage sieht so aus, dass es auf der einen Seite ein mächtiges Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik gibt,
    und demgegenüber ein kräftiges Tief über Nordeuropa.
    Dazwischen konnte sich eine kräftige Nordwestströmung einstellen und mit der bekommen wir jetzt über das Osterwochenende hinaus sicherlich feucht kalte Luftmassen herangeführt.
    Aufgrund dieser Situation müsste man unterteilen,
    Bei solchen Nordwestwetterlagen ist immer die Alpen-Süd-Seite um einiges besser dran.
    Hier wird es fürs Wochenende vielfach sonnig sein, wenn dann nur einzelne Schneeschauer.
    Ansonsten geringe Bewölkungen und Temperaturen.
    Zum Ostermontag hin vielleicht bis 12 oder 13 Grad.
    Das nächstbeste Wetter müsste Ostösterreich aufweisen.
    Wechselnde Bewölkung, sonnige Abschnitte mit Temperaturen bis plus 10 Grad.
    An der alten Nordseite dagegen bleibt es veränderlich bewölkt.
    Häufig wird auch starke Staubewölkung auftreten und einige wiederholte Schneeschauer.
    Insgesamt gesehen bleibt es also unbeständig.
    Zeitweise sonnig, mit einem Wort ein sogenanntes richtiges Aprilwetter.
    Wenn ich mein Erinnerungsvermögen strapaziere, dann haben Sie ja sozusagen mit Ihrer Prognose diesmal recht gehabt.
    Sie haben sich schon prophezeit für ein paar Tage.
    Ja, wir hatten wirklich recht.
    Ja, das ist eine fast erfreuliche Meldung in diesem Zusammenhang.
    Aber ist da Platz für Überraschungen?
    Kann es noch irgendwie anders werden?
    Ich würde so sagen, echte Umstellungen der Großwetterlage sind bei solchen Druck- und Strömungsverteilungen eigentlich nicht gegeben.
    Auf der einen Seite dieses Hoch über dem Atlantik, dem gegenüber das Tief über dem Festland sind stabile Wetterlagen, sodass wirklich grobe, gröbste Überraschungen nicht passieren werden.
    Zum Thema Skifahren muss man dann wahrscheinlich sagen, die Lawinengefahr verringert sich dadurch ziemlich stark, nicht?
    Aufgrund der eingeflossenen Kaltluft und die Zufuhr kalter Luft hält natürlich an, hat die Lawinengefahr rapid abgenommen.
    Sie bleibt natürlich bestehen.
    Man könnte sagen, für routinierte und sichere Touren- und Skifahrer keine Gefahr.
    Ja, dann bleiben uns nur noch die Wetterwerte von 12 Uhr, die Sie vor sich liegen haben, bitte.
    Wien, Heiter 8°, Westwind mit 30 km pro Stunde.
    Eisenstadt, Heiter 7°, Nordwest 40, Spitzen bis 70 km pro Stunde.
    Linz stark bewölkt, 4°, Nordwest 30.
    Salzburg, Heiter 4°, Nordwest 20.
    Innsbruck stark bewölkt, 6°, Windstille.
    Bregenz bedeckt 3° Nordwest 5 km pro Stunde, Graz heiter 9° Nordwest mit 35, Klagenfurt heiter 11°, Südwind mit 15 km pro Stunde.
    Das war alles ja recht kühl.
    Wir bleiben im Service-Teil im Mittagsschnall und zwar im Reiseverkehr.
    Für diese Osterfeiertage hat sich ja die österreichische Exekutive besonders gerüstet.
    Ein Aufgebot von Beamten und technischem Material wie selten zuvor soll dafür sorgen,
    dass es nicht allzu blutige Ostern auf den Straßen geben wird.
    Ab heute stehen 85 Radargeräte im Einsatz sowie sämtliche verfügbare Zivilstreifen, die den Straßenverkehr beobachten sollen.
    Fast alle Unfälle geschehen ja, so heißt es, in Folge zu hoher Geschwindigkeit.
    Die heutige Kleine Zeitung in Graz fasst die Problematik des Osterreiseverkehrs mit der Schlagzeile zusammen, der Tod lauert auf der Landstraße.
    Das ist ja immer so an Feiertagen und auch der Grund dafür, dass die dichtesten Kontrollen letztlich nicht helfen, wenn der Autofahrer, der vom Wirtshaus zu Wirtshaus fährt oder so ähnlich, nicht selbst Vorsicht übt.
    Was den Reiseverkehr nun anlangt, so erreicht der Osterverkehr erfahrungsgemäß am Karfreitag jeweils den Höhepunkt.
    Grund genug, um im IMTC nachzufragen und zwar bei Kurt Nordberg, wie eigentlich im Moment der Verkehr aussieht.
    Ganz richtig, Karfreitag, grüß Gott vorerst.
    Karfreitag ist der Höhepunkt, auch heute wieder wie die übrigen Karfreitage in den vergangenen Jahren.
    Schwerpunkt ist der Grenzübergang Walserberg in Salzburg und Schwerpunkte sind die Übergänge Richtung Jugoslawien.
    Am Walserberg hat es heute Vormittag bereits Stauungen mit mehr als 20 Kilometer Länge gegeben.
    Jetzt ist es etwas besser.
    Derzeit rund zehn Kilometer Stau bei der Einreise nach Österreich und eineinhalb Stunden Wartezeit.
    Richtung Jugoslawien ins Spielfeld vier Stunden Wartezeit und acht Kilometer Stau.
    Zeitweise wird hier nach Radkersburg umgeleitet.
    Allerdings in Radkersburg derzeit auch zwei Stunden Wartezeit.
    Am Wurzenpass 4 Stunden Aufenthalt, in Worek 2 Stunden Aufenthalt, in Langeck und am Läublpass jeweils 30 Minuten Wartezeit.
    Sonst an den übrigen Grenzübergängen eigentlich derzeit keine wesentlichen Verzögerungen.
    Hier geht es einigermaßen rasch vor sich und auch innerösterreichisch gibt es momentan keine Probleme.
    Allerdings ist jetzt am Nachmittag noch mit einem wesentlichen Ansteigen des Verkehrs zu rechnen.
    nämlich durch den Wochenendverkehr und da wird es dann auch Wartezeiten Richtung Ungarn, Tschessiser und Richtung Italien voraussichtlich geben.
    Wie schauen die Bergstraßen eigentlich aus, Herr Nordberg?
    Der Schlechtwettereinbruch hat zu Behinderungen geführt, wobei jetzt zum Mittag die wesentlichsten Behinderungen auch wieder beseitigt werden konnten.
    Winterausrüstung benötigt man derzeit noch für die Arlbergpassstraße und für die Flexenstraße sowie für den Radstädter Tauernpass und winterlich ist es natürlich auf sehr hochgelegenen Nebenstrecken entlang des gesamten Alpenhauptkammes.
    In den Niederungen allerdings gibt es nirgends mehr Behinderungen.
    Kann man eigentlich einen Vergleich ziehen?
    Ich habe ganz gleich am Beginn der Sendung gesagt, dass heuer mehr Ostreiseverkehr zu verzeichnen ist als im Vorjahr.
    Stimmt das?
    Es ist, was den Ablauf des Verkehrs betrifft, eigentlich Ostern 82 mit Ostern 81 vollkommen deckungsgleich.
    Wir haben vergangenes Jahr, am Karfreitagvormittag, ebenfalls rund 20 Kilometer Strahlen-Walserberg gehabt.
    und ebenfalls 8 Kilometer Stau in Spielfeld bei der Ausreise.
    Also verkehrsmäßig etwa gleich, aber auch wettermäßig ist es gleich.
    Auch letztes Jahr war die ganze Osterwoche bis inklusive Donnerstag recht schönes Wetter und am Freitag hat es dann einen Kaltwettereinbruch gegeben.
    Ja, danke Herr Nordberg für diese Informationen über den Osterreiseverkehr und auf Wiederhören.
    Auf Wiederhören.
    12.16 Uhr ist es.
    Wir bleiben eigentlich noch bei diesem Thema und zwar beim Fremdenverkehr zu den Osterfeiertagen.
    Wir haben da einen Überblick zusammengestellt.
    Den Ostern fällt daher aus der Sicht des Fremdenverkehrs auf ein, naja, eher ungünstiges, weil spätes Datum.
    Im Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre zeigt sich nämlich, dass die österreichische Fremdenverkehrswirtschaft immer dann ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen konnte, wenn Ostern noch in den März fiel.
    Die Schneelage war dann noch ausreichend, um vor allem deutsche Urlaube in unsere Skigebiete zu locken und österreichische Feriengäste auch im Inland zu halten.
    Das ist der zweite Punkt.
    Auch heuer werden ja trotz des eher späten Termins gleiche Voraussetzungen gegeben, nur dürften diesmal aufgrund des langen Winters die österreichischen Skifahrer bereits voll auf ihre Rechnung gekommen sein und nicht mehr unbedingt Skifahren wollen zu Ostern.
    Die trüben Tage der Karwoche werden ein weiteres dazu beitragen, dass die kurzfristig Buchenden sich ebenfalls eher zu einem Kurzurlaub im sonnenversprechenden Süden entscheiden, wenn sie sich das leisten können.
    Die Wirtschaftsredaktion hat in Zusammenarbeit mit den Landesstudios nun untersucht, wie in den einzelnen Bundesländern die osterfremden Verkehrsreisesaison eingeschätzt wird.
    In Tirol gibt es Osterfeiertage mit vielen Möglichkeiten, auch noch zum Wintersport.
    Über 1000 Meter Meereshöhe sind durchwegs noch gute Schneeverhältnisse.
    Im Bezirk Reutte, im Außerfern, sind sogar noch die Langlaufläupen in bestem Zustand.
    Nach wie vor ideale Bedingungen findet der Skiläufer in Orten zwischen 1.000 und 1.500 Meter vor.
    In den klassischen Wintersportgebieten Adelberg, Zillertal, Kitzbüheler Alpen, aber auch im Achenseegebiet, in der Skiarena von Ischgl im Paznauntal, die ja erst in einer Höhe von 2.300 Metern beginnt, auf der Steinplatte in Weidring, im Grenzgebiet des Steinpasses nach Bayern und so weiter.
    Auch auf den Olympiastrecken in der Axa Melitzum, im Nahbereich von Innsbruck, sind alle Aufstiegshilfen in Betrieb.
    Die ersten Einstellungen von Seilbahnen zu Revisionsarbeiten sind für die Tage nach Ostern angekündigt.
    Sonniges Wetter vorausgesetzt, können sich weniger aktive Alpine natürlich auch in kurzer Zeit die begehrte Hochgebirgsbräune holen.
    Nach den ausgezeichneten Fremdenverkehrsergebnissen in Tirol im Februar mit einer Zunahme von über 22% gegenüber dem Vorjahr und sehr guten Nächtigungsziffern im März, gibt es im April überall noch Möglichkeiten ein Quartier zu finden.
    Am besten wendet man sich gleich an die örtlichen Verkehrsvereine, um einige der in Tirol zur Verfügung stehenden 350.000 Betten zu belegen.
    Auch wenn man in der Hotelwunschkategorie vielleicht Konzessionen wird machen müssen, gibt es in Privathäusern noch ausreichend Schilder mit dem Hinweis Zimmer frei.
    In Salzburg sind die Voraussetzungen für einen Osterurlaub im Schnee so gut wie schon lange nicht mehr.
    Kein einziger Ort musste den Skibetrieb einstellen, vielfach sind sogar noch Abfahrten bis ins Tal möglich.
    Die Fremdenverkehrsmanager zeigen sich dennoch nicht ganz zufrieden.
    Das Ostergeschäft läuft ganz gut, die Orte sind aber nicht ausgebucht, ist die einhellige Aussage der Fremdenverkehrsdirektoren.
    Großer Gewinner im Land Salzburg ist Obertauern, wo täglich rund 20 bis 30 Urlauber wieder weggeschickt werden müssen, weil es kein Quartier mehr gibt.
    Ausschlaggebend dafür ist sicher die Höhenlage, die auch Frühbuchern Schneesicherheit garantierte.
    Im Gegensatz dazu Kaprun mit seinem Gletscherskigebiet, dort beklagt man Besuchermangel, zumindest im Vergleich zum Vorjahr.
    Die gute Schneelage in den umliegenden Orten hält Besucher davon ab, aus dem Vorjahr bekannte lange Wartezeiten zu Ostern in Kauf zu nehmen.
    Andererseits gibt es auch Orte wie Saalbach, wo man eine harte Kosten-Nutzen-Rechnung angestellt hat.
    Zahlreiche Hotels sind geschlossen, weil die Personalkosten laut Kalkulation höher sind als die Einnahmen.
    Allgemein ist man im Landesverkehrsamt Salzburg aber optimistisch.
    Die vorläufige Gesamtbilanz des Winters mit einem Plus von 6,6 Prozent bis Ende Februar dürfte durch die März- und Osterergebnisse nicht entscheidend verschlechtert werden.
    Sorgenfalten gibt es lediglich wegen des angekündigten Skandinavientiefs, das viele Osterurlauber dazu veranlassen könnte, die Heimreise bereits am Ostersonntag anzutreten.
    Das wiederum würde die Statistik doch beeinflussen.
    Eines vorweg, trotz vieler Probleme und vielen Unkungrufen während der laufenden Wintersaison wird es in Kärnten keine allzu großen Einbußen geben, wenn die Auskünfte aus den Kärntner Wintersportzentren stimmen.
    Das Ergebnis dürfte die Vorjahreswerte erreichen, in manchen Gegenden wird es sogar über den Vorjahreszahlen liegen.
    Die Ostersaison zeigt kein allzu trübes Bild.
    In den größten Wintersportgebieten ist ausreichend Schnee und vor allem vormittags der Jahreszeit entsprechend ausgezeichneter Ferien.
    Im Einzelnen.
    Bad Trankirchheim, da liegen die Abfahrten nicht allzu hoch, meldet Lifte auf den Höhenrücken in Betrieb.
    Betten gibt es noch in allen Kategorien.
    Und das unterscheidet den Renommee-Ort Kärntens von den anderen.
    Etwa vom Nassfeld in der karnischen Region und vom Katschberg.
    Denn dort liegen die Hotels auf rund 1000 Meter Höhe und dort gibt es auch kaum mehr Zimmer frei.
    Allerdings kann man in beiden Regionen im sogenannten Talbereich noch genügend preiswerte Quartiere finden.
    Vor allem in der kanischen Region auf dem Nassfeld gibt es herrliche Firnpisten.
    Ebenso steht es im Glockner Gebiet mit dem Zentrum Heilig Blut.
    Dort sind allerdings noch rund 25 Prozent der Zimmer frei.
    Auch im Bereich der Skiregion Südautobahn Choralm ist noch Schnee, Zimmer gibt es vor allem im Talbereich.
    Im Vorjahr war Malnitz einer der wenigen Orte Kärntens mit Schnee zu Ostern.
    Heuer ist diese Region daher nicht so stark ausgelastet, 30 Prozent der Betten dürften noch zu haben sein.
    Noch hinzuweisen wäre zum Thema Ostersaison, dass nicht nur die Winterorte mit geöffneten Hotels und Betten werben, sondern auch einige traditionelle Badegemeinden Osterangebote erarbeitet haben.
    Osterferien kann man daher auch am Farka, Millstädter und Wörthersee verbringen.
    Betten sind noch genügend frei.
    Rund um den Stephansdom hat man allen Grund, mit dem Verlauf des Osterreiseverkehrs zufrieden zu sein.
    Und wer seinen Osterspaziergang durch die Wiener Kärntnerstraße unternimmt, merkt deutlich, ob er will oder nicht, dass die ersten Bataillone der Armee von Auslandsurlaubern eingetroffen sind.
    Im Fremdenverkehrsverband der Bundeshauptstadt glaubt man bereits nach den ersten April-Tagen, dass die Nächtigungszahlen in diesem Monat wieder höher liegen werden als in der Vergleichsperiode des Jahres zuvor.
    Neben den Gästen aus der Bundesrepublik und den Niederlanden können die Wiener Beherberungsbetriebe vor allem vermehrt Besucher aus den Vereinigten Staaten und aus Italien begrüßen.
    Also aus jenen zwei Ländern, in denen während der letzten Jahre recht kräftig für eine Visite an der angeblich blauen Donau geworben wurde.
    Wien liegt mit seinen Erfolgen im europaweiten Trend.
    Denn der Städte-Tourismus verzeichnet überall beachtliche Zuwachsraten.
    Wie sieht es nun in diesen Tagen mit der Bettenauslastung aus?
    Der aktuelle Stand, Hotels der oberen Kategorien sind besser gebucht als Häuser der mittleren und unteren Preisklasse.
    Was sicher unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass auch die besten und allerbesten Häuser preisgünstige Angebote machen konnten.
    Davon haben vor allem jene Auslandstouristen profitiert, die mit einer Gesellschaftsreise nach Wien gekommen sind.
    Ihr Anteil am Osterreiseverkehr beträgt allerdings nur knapp ein Viertel.
    Rund drei Viertel aller Besucher kommen dagegen als Einzelreisende und verbringen durchschnittlich drei Nächte hier.
    Die Tatsache, dass der österliche Wien-Besucher, so meint man im Fremdenverkehrsverband, eher zur zahlungskräftigen Schicht zählt, wird sich da und dort auch auf die Umsätze des Handels in den inneren Bezirken positiv auswirken.
    Ein prominenter Juwelier am Wiener Graben reibt sich bereits die Hände.
    Denn mit Österreichern ist seit Jahren nur mehr ein Weihnachtsgeschäft zu machen.
    Den Rest des Jahres sorgen dagegen Auslandstouristen für eine klingelnde Kasse.
    Das war ein österreichweiter Überblick über die Situation im Osterreise-Fremdenverkehr.
    In Österreich sind also noch einige Betten frei.
    Wer es ganz eilig hat, kann noch schnell auf Osterurlaub Skifahren gehen.
    12 Uhr und 24 Minuten ist es nun Weltpolitik.
    Im Falkland Konflikt warten Beteiligte wie Beobachter mit übergroßer Spannung, ob es in den kommenden Tagen zum Krieg zwischen Großbritannien und Argentinien kommen wird oder nicht.
    Für die Annahme, dass es Krieg geben wird, sprechen folgende Tatsachen.
    Großbritannien hat eine 370 Kilometer Zone rund um die Falkland-Inseln zum Sperrgebiet erklärt.
    Das heißt, jedes eindringende Schiff muss mit einem Gefecht rechnen.
    Argentinien hat darauf in gleicher Weise geantwortet.
    Das argentinische Küstengebiet wurde ebenfalls zum Operationsgebiet erklärt.
    Ab Ostermontag, so erklärten die Briten, werde geschossen, falls jemand im Falkland-Sperrgebiet angetroffen werden sollte.
    Der britische Verteidigungsminister Nott berief sich dabei auf den Artikel 51 der UNO-Karte.
    Ab Montag werden die britischen Unterseeboote bereits im Operationsgebiet sein.
    Der Rest der Flotte wird erst in knapp zwei Wochen erwartet.
    Für eine Auseinandersetzung spricht auch, dass sowohl Briten als auch Argentinier einen Gesichtsverlust fürchten und daher nicht von ihren harten Standpunkten abrücken können.
    Dazu kommt, dass die NATO in Person des Generalsekretärs Lünz die Briten moralisch unterstützt und ihnen das Recht für einen Krieg einräumt.
    Lünz sagte, es wäre ein schreckliches Beispiel für die Glaubwürdigkeit Europas, wenn einer der Bündnispartner die Wegnahme eines Stücks seines Territoriums ohne militärisches Eingreifen einfach hinnehmen würde.
    Für eine friedliche bzw.
    diplomatische Lösung des Konflikts sprechen die Vermittlungsbemühungen verschiedener Staaten, etwa der USA oder Peru.
    Dafür sprechen auch die grundsätzlichen Äußerungen wiederum der beiden Außenminister Argentiniens und Großbritanniens, nämlich dass sie grundsätzlich zu einer friedlichen Beilegung bereit wären.
    Gestern verhandelte US-Außenminister Alexander Haig in London, heute ist er in Buenos Aires.
    Was in London gestern Greifbares herausgekommen ist, das berichtet nun Hans Benedikt.
    Das erste Falkland-Krisengespräch des amerikanischen Außenministers Alexander Haig in London hat folgende Klärung des Standpunktes Großbritanniens ergeben.
    Die britische Regierung ist grundsätzlich zu einer friedlichen Lösung bereit, aber sie besteht auf dem vollständigen Abzug der Invasionstruppen Argentiniens von den Falkland-Inseln.
    Das ist zunächst eine Grundbedingung für jedes Verhandeln über politische Kompromisse.
    Solange Argentinien seine Invasionstruppen nicht abzieht, wird Großbritannien die ab Ostermontagmorgen 6 Uhr mitteleuropäischer Zeit geltende Seeblockade gegen die argentinischen Invasionstruppen im Umkreis von 360 Kilometern um die Falklandinseln aufrechterhalten.
    Die britische Flotte hat Befehl, jedes argentinische Kriegsschiff, das sie innerhalb der Blockadezone antrifft, zu beschießen.
    Außenminister Haig konferierte bis spät in die Nacht mit Ministerpräsidentin Margaret Thatcher, ihrem Außenminister Francis Pym, Verteidigungsminister John Knott und Mitgliedern der britischen Admiralität und des Generalstabs.
    Heute Vormittag vor dem Weiterflug nach Buenos Aires erklärte Haig, es ist noch zu früh zu sagen, ob ein Krieg vermieden werden kann.
    Hakes Vermittlermission hat als Grundlage den Sicherheitsratsbeschluss der Vereinten Nationen, in dem Argentinien zum Abzug seiner Invasionstruppen aufgefordert worden war.
    Damit ist auch das unmittelbare Vermittlungsziel eindeutig vorgegeben.
    Hake muss nun in Buenos Aires klären, was Präsident Gaitere zu tun gedenkt.
    Der Verhandlungskurs Argentinien stellt sich in London etwas widersprüchlich dar.
    Einerseits hat Präsident Galtieri eine Gegenblockade gegen die britische Kriegsmarine mit einem Feuerbefehl für die argentinische Flotte angekündigt und jedes Verhandeln in der Frage der Souveränität über die Falkland-Inseln abgelehnt.
    Andererseits hat Argentiniens Außenminister Costa Mendes deutliche Friedensbereitschaft signalisiert.
    Seine Regierung sei bereit, über alles zu verhandeln und kein Thema auszuklammern.
    Die britische Regierung zieht daraus folgende vorläufige Schlussfolgerungen.
    Die Entscheidung über einen Abzug der Invasionstruppen ist innerhalb der argentinischen Militärrunde offenbar umstritten, weil sie innenpolitische Folgen haben könnte.
    Das kann aber auch für die Konsequenzen einer für Argentinien wahrscheinlich verlustreichen militärischen Konfrontation im Blockadegebiet gelten.
    Und daran knüpft die britische Regierung die Erwartung, dass die erste Phase der Vermittler-Mission Hagues kaum vor Beginn der Seeblockade am Ostermontag abgeschlossen werden kann.
    Das Beste wäre somit, wenn Argentinien versuchte, Feindberührungen seiner Flotte mit den noch wenigen britischen Unterseebooten zu vermeiden.
    Aber etwa Mitte kommender Woche wird sich das quantitative Kräfteverhältnis rasch ändern.
    Dann werden die ersten britischen Einheiten aus Gibraltar ankommen und etwa eine Woche später der große Flottenverband aus England selbst.
    Bis dahin muss die militärische Phase der Mission Hakes erfolgreich sein.
    Das war Hans Benedikt aus London.
    In einer Minute ist es halb eins.
    In der kommenden guten halben Stunde gibt es im Mittagsschanal noch Berichte über Ostern aus Israel und Rom und im Kulturteil dann Beiträge über die Tarabas-Verfilmung von Josef Roth und einen Beitrag über den italienischen Opernstar Carlo Bergonzi.
    Und jetzt im Mittagsschanal der Blick in die österreichischen Tageszeitungen.
    Was schreiben heute die Kommentatoren?
    Erich Eichinger hat einige Zitate ausgewählt.
    Jüngstes Ereignis, bei dem die Kommentatoren in der WBO-Affäre anknüpfen, ist der gestrige Presseprozess, den der niederösterreichische ÖVP-Obmann Landeshauptmann Ludwig gegen die sozialistische Arbeiterzeitung gewonnen hat.
    Wie urteilt darüber die Parteipresse?
    Zunächst Herbert Leschanz im neuen Volksblatt der ÖVP.
    Rauchwarter, Tietze, Kregler, Zimper, Bayer, Kiethäubel, Hofner und Ludwig.
    Die Zeugenliste hat aus dem kleinen Presseprozess gestern vor dem Wiener Landesgericht einen regelrechten WBO-Prozess gemacht.
    Der sozialistischen Arbeiterzeitung, die vom niederösterreichischen Landeshauptmann wegen Ehrenbeleidigung und verweigerter Entgegnung geklagt worden war, gelang es gestern nicht, trotz massivster Zeugenaufwahrt, den Wahrheitsbeweis zu erbringen, den Beweis für die Behauptung, Ludwig habe WBO-Gelder erhalten und quittiert.
    und weiter im ÖVP-Volksblatt.
    Dieser Prozess geht über die Bedeutung der AZ-Leserschaft, die nun über richterlichen Auftrag richtig informiert werden muss, hinaus.
    Für die niederösterreichische ÖVP bedeutet dieser Prozessausgang wieder einen langgesuchten Lichtblick, das nach den trüben Gerüchten nur die Gerichte für Klarheit sorgen.
    Für Ludwig selbst bedeutet dieser Prozessausgang eine Stärkung seiner Position in der innenpolitischen Auseinandersetzung und in der großen auf ihn angesetzten Treibjagd, aus welcher Ecke sie auch immer kommt.
    Völlig anders die Betrachtungsweise in der sozialistischen Arbeiterzeitung.
    Rainer Mayrhofer
    Ludwigs Entgegnungslawine und die seines früheren Landesparteisekretärs und engen persönlichen Freundes Zimper können uns nicht an umfassender Berichterstattung hindern.
    Nicht zuletzt, da Zimper ja auch eine Klage gegen die AZ-Frage wird Zimper neunter Untersuchungshäftling eingebracht hat.
    Die dürfte sich in der Zwischenzeit erübrigt haben, da Zimper seit Montag seinem Parteifreund Rauchwater in Eisenstadt Gesellschaft leistet.
    Und wenn sein Herr und Meister Landeshauptmann Ludwig davon spricht, dass er in den WBU-Dunstkreis mit hineingezogen hätte werden sollen, dann soll er sich auch einmal fragen, ob er da nicht selbst recht kräftig mitgeholfen hat.
    Es ist noch nicht allzu lange her, dass er für seinen schwer angeschlagenen Parteisekretär Zimper das Vertrauen im Landesparteivorstand durchgeboxt hat.
    Und abschließend heißt es in der Arbeiterzeitung?
    Entgegnungen müssen binnen fünf Tagen gebracht werden.
    Der Nachweis der Wahrheit dauert manchmal viel länger.
    Eine Kontroverse gibt es auch über die Durchführung des ÖVP-Volksbegehrens gegen den Bau des Wiener Konferenzzentrums.
    In Graz hat der freiheitliche Bürgermeister Götz dem Wunsch der ÖVP entsprochen, insgesamt 63 Eintragungslokale für die Zeit vom 10. bis zum 17.
    Mai zu installieren.
    Dazu Peter Grabensberger in der sozialistischen Grazer Neuen Zeit.
    In seiner Liebedienerei vor dem Geburtshelfer der Grazer Rathauskoalition, dem ÖVP-Landesparteiobmann Kreiner, entsprach Götz dem Ansinnen der ÖVP in Graz, statt bisher 17 Wahllokale, 63 Eintragungslokale zu genehmigen.
    Damit das Ganze noch perfekt werde, unterschrieb er die Weisung an das zuständige Statistische Amt gleich auf ÖVP-Briefpapier.
    Mag sein, dass 17 Eintragungslokale nicht ganz dem Zweck entsprechen.
    Offenbar haben sie aber doch für Volksbegehren wie jenes zum Schutz des Lebens oder für bzw.
    gegen das Atomsperrgesetz ausgereicht.
    Eine Änderung müsste dann also zumindest mit allen verantwortlichen Kräften der Stadt Graz diskutiert werden.
    Und zu diesem Thema Dieter Lenhardt in der Presse.
    Es ist nicht einerlei, ob ein unterschriftswilliger Warteschlangen stehen sieht oder merkt, dass er gleich drankommt.
    Man will vielleicht unterschreiben, kann aber nicht Zeit investieren.
    Und daher lässt sich der Erfolg eines Volksbegehrens mit der Zahl der Eintragungslokale steuern.
    Der Grazer Bürgermeister Götz will dem Antikonferenzzentrum Volksbegehren 63 amtliche Unterschriftsstellen verschaffen, statt wie bisher bei allen Volksbegehren in Graz nur 17.
    Was nun, wenn der Wiener Bürgermeister Graz, weil es ihm gerade so passt, den Spieß umdreht und nur ein Drittel der bisher gewohnten Eintragungsbüros öffnen lässt?
    Im Allgemeinen wird man gegen den Wahn der Gesetzesmacher sein müssen, alles und jedes in Paragrafen zu regeln.
    Aber es gibt Fälle, in denen das Misstrauen gegen Politiker und der Verdacht auf Willkür schwerer wiegen.
    Im Kurier befasst sich schließlich Hans Rauscher mit der wieder aufgelebten Diskussion um Österreichs Waffenexporte.
    Unser Bundesheer braucht Waffen aus Eigenproduktion.
    Gut, aber es kann nicht so viele abnehmen, wie unsere Industrie produzieren muss, um rentabel zu sein.
    Daher Export.
    Aber wer kauft schon unsere Waffen?
    Die Großmächte sicher nicht.
    Und friedliche Staaten wie Schweden und die Schweiz sind auch Selbstversorger.
    Daher, de facto sind wir nur für Länder der dritten Welt interessant.
    Und die führen halt oft Krieg.
    Gegen die eigene Bevölkerung oder untereinander.
    Daran führt kein Weg vorbei.
    Auch nicht eine Änderung des Waffenexportgesetzes, die jetzt vom SPÖ-Clubobmann Heinz Fischer angestrebt wird.
    Demnach soll eine Lieferung von Waffen an Länder, die sich einer dauernden Verletzung der Menschenrechte schuldig machen, verboten sein.
    Na, da ist es zum Beispiel schon aus mit dem argentinischen Markt.
    Und mit drei Vierteln der Welt.
    Das war unsere heutige Inlands-Presse-Show.
    12.34 Uhr ist es nun und etwas beschauliche Musik heute Mittagsschnall.
    Luigi Boccarini, Konzert in B-Dur, Adagio.
    ... Musik ...
    Sphärische Musik
    Untertitel der Amara.org-Community
    Untertitel der Amara.org-Community
    Luigi Boccarini, Konzert in Bedur, Adagio.
    12 Uhr und 36 Minuten ist es nun.
    Jedes Jahr zu den Osterfeiertagen bieten wir Ihnen auch im Journal einen Überblick, wie Ostern anderswo gefeiert wird.
    Dabei hat sich das Berichterstattungskriterium in den vergangenen Jahren etwas verlagert.
    Früher enthielten die Berichte der Korrespondenten vor allem Schilderungen, wie das betroffene Land Ostern feiert und wie anderswo Ostertraditionen aussehen.
    Immer mehr spiegeln aber die Berichte den zunehmenden Ernst der weltpolitischen Lage wider.
    Immer mehr ist in den Osterberichten von Terror und Krieg die Rede.
    Etwa im folgenden Bericht von aus Jerusalem.
    Das heurige Osterfest in Israel ist überschattet von den jüngsten Zwischenfällen im Westjordanland, Ostjerusalem und Nablus.
    Die Menschen, die dort leben, dürften sich schon beinahe daran gewöhnt haben.
    Die Touristen noch nicht, sie sind heuer weniger geworden, berichtet Mosche Meisels aus Jerusalem.
    Die Karwoche steht bei angenehmen Frühlingswetter im Zeichen eines bunten Pilgerstroms in die Jerusalemer Altstadt.
    der jedoch infolge der jüngsten Ereignisse im Westjordanland und Ostjerusalem kleiner ist als im Vorjahr.
    Viel weniger Pilger sind diesmal ins Heilige Land gekommen, um sich am Fest der Auferstehung Christi am Schauplatz der biblischen Ereignisse zu beteiligen.
    Viele christliche Araber bleiben nach den blutigen Zusammenstößen im Westjordanland und Ostjerusalem den Osterfeiern fern.
    Pilger wurden auch von der Möglichkeit einer israelischen Vergeltungsaktion im Libanon nach der Ermordung des israelischen Diplomaten in Paris abgeschreckt.
    Auch die Verletzung einer griechischen Nonne, die zum Osterfest ins Land gekommen ist, bei einem Terrorangriff in Nablus, hat zu dieser Situation beigetragen.
    In Bethlehem und dem christlichen Dorf Beth Sahur herrscht noch große Spannung nach dem Überfall auf die Universität, öffentliche Institutionen und Kaffeehäuser.
    Die Bürgermeister von Bethlehem und Bezachur, die nach ihren Angaben in den letzten Tagen Drohbriefe von den mit den israelischen Behörden zusammenarbeitenden arabischen Agrarkooperativen bekommen haben, ihre Unterstützung der PLO sofort einzustellen, beschuldigen die von Israel bewaffneten Mitglieder der Kooperativen, diese blutigen Überfälle durchgeführt zu haben, was jedoch von den Letzteren entschieden dementiert wird.
    In den engen mit Kopfsteinen gepflasterten Straßen des alten Jerusalems drängen sich heute Pilgergruppen in verschiedenen farbigen Trachten aus vielen Ländern, darunter Christen aus dem Südlebanon.
    In Begleitung von Glockengeläuten der Grabeskirche und Orgelmusik beten sie in verschiedenen Sprachen in den Kirchen und Kapellen.
    In die festliche Osterstimmung mischen sich die Wahrzeichen der Spannung und des Terrors.
    Hunderte mit Maschinenpistolen bewaffnete israelische Soldaten und Polizisten, die auf strategischen Plätzen Wache halten und sich unter die bunte Menge mischen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten und jede Störung der Festlichkeiten zu verhindern.
    Am Vormittag beteiligten sich ca.
    10.000 Pilger und Touristen an der traditionellen Kreuzzugsprozession durch die Via Dolorosa entlang der 14 Stationen des Kreuzes vom Praetorium bei der Antonia nach Golgatha.
    Mit Holzkreuzen auf den Schultern wandelten die Pilger in den Fußstapfen Jesu.
    Die Prozessionen in der Jerusalemer Altstadt, das große, wogende Meer der Köpfe, das nur hier und da von weißen und schwarzen Nonnenschleiern gesprengelt ist, hat sich mit der Spannung und der massiven Präsenz der bewaffneten israelischen Soldaten abgefunden.
    Irgendwie gehören diese bereits zum bunten Bild der Osterfeiern.
    Am Ostersonntag werden die Feiern ihren Höhepunkt erreichen, wenn der lateinische Patriarch Monsignore Giacomo Beltriti die große Ostermesse in der Basilika der Grabeskirche zelebrieren und anschließend eine Prozession durch die Straßen der Altstadt führen wird.
    Diesmal gibt es gemeinsame Ostern der katholischen und protestantischen Kirchen und der Juden, die sich in Massen zu ihrem heiligsten Platz der Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt begeben, um hier ihre Gebete zu verrichten.
    Am Ostersonntag werden auch die griechisch-orthodoxen, armenischen, koptischen, syrischen und äthiopischen Kirchen ihren Palmsonntag mit Prozessionen, Messen und Gebeten abhalten.
    Während des Ostersonntags werden sich den ganzen Tag Prozessionen und Zeremonien sämtlicher Kirchen in der Altstadt und Grabeskirche ablösen, wobei jede Kirche sich auf ihre besondere Kapelle unter dem gemeinsamen Dach der Grabeskirche peinlich genau auf den ihr zugewiesenen Platz konzentrieren wird.
    Juden werden sich an der Klagemauer versammeln und gemeinsam mit den Katholiken, Protestanten und Angehörigen der verschiedenen orthodoxen Kirchen in Jerusalem für den Abbau der Spannungen im Heiligen Land und Frieden in aller Welt beten.
    Moschee Meisles war das.
    In der Bundesrepublik Deutschland soll es heuer zu Ostern wieder sogenannte Ostermärsche geben, bei denen gegen die Atomrüstung protestiert wird.
    Erwartet werden an die 100.000 Menschen.
    In Polen müssen dafür, wie soll es anders sein, die Menschen dürftige Ostern feiern.
    Die Polen, die in katholischer Tradition die Auferstehung Christi bereichgedeckter Tafel feiern wollen, müssen sich heuer ganz besonders bescheiden.
    Rationierungen bei praktisch allen Nahrungsmitteln zwingen die Polen im Tausch das Nötigste zu raffen.
    Dafür haben aber die Behörden wegen des Osterfestes die Ration für Wodka verdoppelt.
    Der folgende Bericht kommt von Alfons Dalma aus Rom.
    Er berichtet von einer Papstbotschaft, die im Zeichen größter Sorge um den Frieden in der Welt steht.
    Rom ist die Hauptstadt des religiösen österlichen Geschehens.
    Daran hat sich seit Jahrhunderten, Jahrtausenden nichts geändert.
    In majestätischer Abfolge lösen seit Palmsonntag und Gründonnerstag die festlichen Liturgien in den römischen Basiliken einander ab, ausgerichtet auf den Höhepunkt
    der Auferstehungsfeier und der Ostersonntagsmesse von St.
    Peter mit dem päpstlichen Segen an die Welt Urbi et Orbi von der Benediktionsloggia im architektonischen Zentrum der monumentalen Fassade der Basilika aus.
    Dieses in seinem formalen Ablauf unabänderliche liturgische Geschehen ist in diesem Jahr von zwei besonderen Merkmalen gezeichnet.
    vom Einsatz und von der Persönlichkeit des Papstes sowie von der wieder einmal außerordentlichen Beteiligung der Pilgermassen aus aller Welt.
    Johannes Paul II.
    scheint in der Entfaltung und in der Ausstrahlung seiner Persönlichkeit und ihrer Kräfte einen neuen Höhepunkt erreicht zu haben, in bester physischer Kondition
    und mit einer selbst bei ihm noch nie dagewesenen geistigen Konzentration bestreitete alle Aufgaben des Protagonisten der langen Osterfeiern in erster Person, ohne sich von Stellvertretern aushelfen zu lassen, wie es die meisten seiner Vorgänger haben tun müssen.
    Er erzeugt den Eindruck, schwere Sorgen im Herzen zu tragen, die er durch die Vertiefung des Glaubens und der Charakterstärke in seiner eigenen Person
    in eine überlegte und überlegene Zuversicht verhandelt und den Menschen guten Willens als die christliche Botschaft zu dieser Zeit bietet.
    Die Botschaft an die Welt, durch die Medien in die Weiten der Kontinente hinausgetragen, von der ganzen katholischen Kirche aufgenommen und vervielfältigt, findet aber schon in Rom selbst einen außerordentlichen Resonanzboden.
    Das hat man schon am Palmsonntag feststellen können, als 150.000 bis 200.000 Menschen zur Papstmesse am St.
    Petersplatz, die außerdem in vielen Ländern direkt übertragen worden war, erschienen sind.
    Alle hiesigen Quellen sind sich darüber einig, dass die Zahl der jetzt in Rom anwesenden Fremden alle bisherigen Rahmen zweifach sprengt.
    Einmal, weil noch nie so viele Menschen zu Ostern in Rom waren,
    und unter diesen Gästen der Anteil der echten Pilger noch nie so hoch und bei weitem überwiegend war.
    Und zum anderen, weil ganz eindeutig festzustellen ist, dass Roms Osterbesucher zum weitaus größeren Teil aus dem Ausland und nicht aus Italien kommen, wobei sich der Anteil der Europäer und das Aufscheinen von Pilgern aus anderen Kontinenten geradezu die Waage halten.
    Die römischen Behörden rechnen, dass der Zuwachs der Pilger im Vergleich zum vergangenen Jahr etwa 20 Prozent beträgt.
    Vom ersten bis zum vierten Osterfest des polnischen Papstes hält also diese Steigerung ungebrochen an.
    An allen päpstlichen Liturgien und Massenaudienzen werden in der Osterwoche fast eine Million Menschen teilgenommen haben, wobei natürlich viele mehrmals in diesem Zeitraum auf dem Plan erscheinen.
    Ohne dass Papst Wojtyla diesbezüglich irgendwelche besondere Gesten in die Welt setzt, schwingt das Bewusstsein von der schweren Lage seiner polnischen Nation in diesem Passionsdialog zwischen dem Papst und den Menschen der Welt spürbar mit.
    Und das ist das dritte besondere Merkmal der Ostern in Rom.
    Das war Alfons Thalmer in einer Minute.
    Eine Minute nach dreiviertel eins ist es nun.
    Heute und am Ostersonntag um 20.15 Uhr werden im Programm FS1 die beiden Teile des Fernsehfilms Tarabas nach dem gleichnamigen Roman von Josef Roth gezeigt.
    Unter der Regie von Michael Kehlmann spielt Helmut Lohner die Titelrolle in dem Zweiteiler, der im zaristischen Russland, in Polen und in Amerika spielt.
    Karin Bauer gestaltet dazu den folgenden Beitrag.
    Tarabas ist die Geschichte eines russischen Offiziers, der als Student Mitglied einer revolutionären Gruppe wurde und deshalb von seinem Vater, einem Großgrundbesitzer, verstoßen wurde.
    Zuerst ging er nach Amerika, kehrte aber zurück, als der Erste Weltkrieg ausbrach und kam an die Front.
    Dort entdeckte er die Lust am Krieg und wusste daher mit dem Kriegsende nichts anzufangen.
    Mit einer kleinen Gruppe von übrig gebliebenen Soldaten kam er dann in den kleinen polnischen Ort Koropta.
    Dort sollte er als Oberst ein Regiment aufstellen und begann mit einer Schreckensherrschaft in diesem Dorf.
    Als er dabei mit den tiefgläubigen Juden konfrontiert wurde, die sich nicht wehrten, sondern sich Gott ergeben in ihr Schicksal fügten, begann er zum ersten Mal über sein Leben nachzudenken und wurde zum Büsenden.
    Der österreichische Fernseh- und Theaterregisseur Michael Kehlmann hat nach Radetzkymarsch und Hiob nun mit Tarbas den dritten Roman von Josef Roth verfilmt.
    Was hat ihn dazu veranlasst?
    Ich habe immer schon die großen Romane des großen Josef Roth auf ihre Verwendbarkeit für meine Filme im Fernsehen geprüft.
    Sie wissen, dass ich mit dem Radetzky-Marsch damals die Roth-Zeiten eröffnet habe.
    Und nach dem Hiob und dessen Gottlob großem Erfolg habe ich überlegt, weil ich auch angefragt worden bin natürlich, was könnte man denn machen jetzt vom Roth.
    Und ich kam deshalb auf den Tarabas, weil er ein so weithin unbekanntes Buch ist.
    Nun war es nicht eine ausgesuchte bibliographische Seltenheit, sondern in meinen Augen besteht ein direkter und starker Zusammenhang
    zwischen dem Hiob und dem Tarawas, ein geistiger, obwohl die beiden Handlungen nichts miteinander zu tun haben.
    Auch die Geografie der Romane ist zwar die gleiche, aber das gilt für fast alle Rotromane, dass sie in jenem russisch-österreichischen Grenzgebiet, aus dem dann später Polen wurde, spielen.
    Also das alleine ist wirklich nicht der Grund, sondern beide
    Romane der Hiob sowohl wie der Tarabas sind eigentlich gestaltete biblische Geschichten.
    Beim Hiob ist das durch den Titel klar und das Buch Hiob, das einem einfällt.
    Beim Tarabas weiß man nicht gleich, dass es eigentlich die Geschichte vom verlorenen Sohn ist und eine Geschichte, die
    das Gedankengut des Alten Testaments, also des jüdischen Teils, in das Neue, in den Christlichen überführt und überträgt und weiterdenkt und in diesem Sinne ist für mich der Tarabas sehr wohl eine Fortsetzung des Hierons.
    Und wie ist der Weg, der rein filmische Weg, wenn Sie einen Roman lesen und dann umsetzen in einen Film?
    Das ist beim Rot, wie ich glaube, nicht sehr schwer, wenn man nicht den Ehrgeiz hat, Eigenes dazu zu tun.
    oder den Rot umzudichten oder zu verändern, den ich nicht habe, im Gegenteil.
    So bietet sich der Rot überhaupt an, weil er in Bildern schreibt, weil er in Farben schreibt, weil er voller sinnlicher Eindrücke schreibt, weil er nie abstrakt schreibt, also nur die Schattenrisse der Figuren gibt, sondern weil er wirkliche Drehbücher
    schreibt, wenn man so will.
    Man braucht es nur abzuschreiben.
    Natürlich manipuliert man jeden Roman, jedes Kunstwerk, aus dem man einen Film macht, weil schon allein in dem, was man nicht zeigt, eine Manipulation besteht.
    Man kann ja nicht alles zeigen und nicht Seite für Seite umsetzen.
    Trotzdem habe ich mich bemüht, wiederum, wie damals in New York, all das umzusetzen und zu bringen, was für die Geschichte in meinen Augen wesentlich ist.
    Tarabas wurde zum Großteil im vergangenen Herbst in der Nähe von St.
    Pölten gedreht.
    Dort hatte das Team auf dem Gelände eines alten Gutshofes ein eigenes Filmdorf errichtet.
    Neben den Häusern, die zum Drehen dienten, waren eigene Werkstätten, Garderoben, Schminkräume und eine Kantine eingerichtet worden.
    Bei den großen Szenen waren oft an die 300 Leute anwesend, die, wenn es regnete, oft im tiefen Morast herumwarteten.
    Trotzdem fiel in all diesem Wirbel die sehr ruhige und konzentrierte Zusammenarbeit zwischen Regisseur Michael Kehlmann und Hauptdarsteller Helmut Lohner auf.
    Helmut Lohner auf die Frage, ob das auf ihre langjährige Bekanntschaft zurückzuführen ist, in der ja auch schon Radetzky-Marsch gemeinsam entstanden ist.
    Das war vor 17 Jahren und wir kennen uns noch wesentlich länger, wenn man sich sehr gut kennt.
    dann ist eine Zusammenarbeit entweder sehr gut oder sehr schlecht.
    Also in diesem Fall ist es sehr günstig bei uns.
    Und das gegenseitige Sich-Kennen hat sehr viele Vorteile oder fast nur Vorteile.
    Diskutieren Sie sehr viel über Rollen oder ist das so quasi wie eine Gedankenübertragung bei Ihnen?
    Man redet vorher über eine Rolle.
    Während der Arbeit, finde ich, ist jede Diskussion ausgeschlossen.
    Erstens einmal ist man fast immer unter Zeitdruck und alles, was man machen möchte oder machen soll und machen wird und macht,
    Das muss vorher festgelegt sein.
    Da gibt es vielleicht Nuancen, dass er sagt, es war zu grob oder zu wenig gespielt oder zu über- oder unterspielt.
    Das gibt es natürlich, aber wie eine Rolle zu spielen ist, das muss man vier oder fünf Wochen vor einem Drehbeginn wissen.
    Helmut Lohner wird auch am Ostermontag auf dem Bildschirm als Partner von Christa Stadler in der Geschichte einer Vielgeliebten zu sehen sein.
    Es handelt sich dabei um Walter Davies' Verfilmung des Romans Die Vielgeliebte von Jörg Mauthe.
    Karim Bauer war das, Tarabas, ein Gast auf dieser Erde, die Fernseherzählung nach Josef Roth ist heute Abend um 20.15 Uhr im FS1 zu sehen.
    Carlo Bergonzi, einer der bekanntesten italienischen Operntenöre, hat gestern in Wien die Aufnahmen zu einer Weihnachtsschallplatte beendet.
    Die Platte wurde von der Firma Orfeo gemeinsam mit dem ORF produziert.
    Bergonzi wird vom ORF-Sinfonieorchester unter der Leitung von Paul Angerer begleitet.
    Der italienische Sänger hat im Verlauf seiner 30-jährigen Karriere an allen großen Opernhäusern der Welt gastiert.
    An der Wiener Oper, wo er in den 60er-Jahren oft auftrat, war er zuletzt vor ungefähr neun Jahren zu hören gewesen.
    Walter Gellert hat anlässlich der Plattenaufnahmen mit Carlo Bergonzi gesprochen.
    Hier sein Bericht.
    Es sind vor allem populäre Musikstücke, die auf Carlo Bergonzis neuer Platte zu hören sein werden.
    So singt der italienische Tenor neben Weihnachtsliedern Musikstücke von Schubert, Brahms, Gounod oder von Händl.
    Das Ave Maria ist ebenso auf der Platte zu finden wie Händls berühmtes Largo.
    Der Sänger interpretiert aber auch den Welterfolg White Christmas.
    Für Carlo Bergonzi, dessen Geburtsdatum in Opernlexika mit 1924 angegeben wird, ist dies nicht die erste Platte mit populärer Musik.
    Ich habe ein Album mit populären und neapolitanischen Songs gemacht.
    Dieses Album, das ich hier in Wien mache, ist etwas Neues für mich, weil es ein Weihnachtsalbum ist, ein Album mit heiligen Gesängen.
    Carlo Begonzi hat schon eine Platte mit neapolitanischen Volksliedern aufgenommen.
    Diese Art von Weihnachtsliedern und geistlichen Gesängen, die er jetzt in Wien auf Platte aufnimmt, ist aber neu für ihn.
    Wie zum Beispiel Alessandro Stradellas »Pietà Signore«.
    Non mi purisco in tutti i mi cor.
    E no scemeri le menti ogni ora.
    Alcito ai sguardi.
    Carlo Bergonzi ist in Parma geboren, war zunächst Bariton, ehe er 1951 als André Chenier im Tenorfach debütierte.
    Seit 1956 ist er an der MET tätig, die ihn übrigens heuer für die 25-jährige Treue zu dem Haus besonders ehren wird.
    Obwohl per Grundsitz Stimme schwerer geworden ist, ist der Sänger auch heute noch dank seiner Stimmkultur und Phrasierungskunst einer der bedeutendsten Vertreter des italienischen Bel Canto.
    Ich kann das Geheimnis des Belcanto nicht erklären, weil dies seit 30 Jahren meine Art zu singen ist.
    Wichtig für eine Belcanto-Linie ist die Technik und hier vor allem die Atemtechnik, die ich entwickelt habe.
    Und das konserviert letztlich auch die Stimme.
    Hat sich am Repertoire Carlo Bergonzis in den letzten Jahren etwas geändert?
    An dem Repertoire, das 70 Partien umfasst und das vom Liebestrank über Trovatore, Aida, Lucia di Lamomur, André Genier, Simone Boccanegra bis hin zum Maskenball reicht, hat sich in den vergangenen 30 Jahren nichts geändert.
    Denn das sind meine Partien.
    Und so singe ich heuer in der neuen Stagione in New York auch Partien, die mich 30 Jahre lang begleitet haben.
    wie zum Beispiel den Nemorino im Liebestrank, den Alvaro in der Macht des Schicksals und den Richard im Maskenball.
    Opernfreunde in Wien müssen sich aber mit Schallplatten begnügen, wenn sie Carlo Bergonzi hören wollen.
    So klingt Carlo Bergonzi, einer der bekanntesten italienischen Opernteniere.
    Das war ein Beitrag von Walter Gellert.
    In drei Minuten ist es 13 Uhr und wir schalten noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Kurzmeldungen.
    Österreich.
    Die Überlegungen von Sozialminister Dallinger, die Leistung von Überstunden ab 1983 zu erschweren, haben heute heftige Kritik ausgelöst.
    Die Industriellenvereinigung betonte, nicht einmal im öffentlichen Dienst könnten über eine Einschränkung der Überstunden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.
    Der Generalsekretär der Bundeswirtschaftskammer, Kehrer, warf Dallinger vor, offenbar zu sehr von planwirtschaftlichen Eindrücken befangen zu sein.
    Überstunden würden in der Regel nur dann geleistet, wenn dies die variable Auftragslage erfordere, meinte Kehrer.
    Für die Wirtschaft sei die Pufferfunktion von Überstunden zur flexiblen Bewältigung der unterschiedlichen Auftragslage wichtig.
    Die Wirtschaftstreuhände erklärten, Dallingers Vorschlag sei zu simpel.
    Der zuständige Staatsanwalt hat heute bestätigt, dass in der steirischen Wohnbauaffäre nicht nur eine Ausstatterfirma, sondern auch Wohnungswerber geschädigt worden sind.
    Den bisher feststehenden Schaden bezifferte er auf 700.000 Schilling.
    Um 200.000 Schilling davon seien Wohnungswerber geprellt worden, sagte der Staatsanwalt.
    Die Leistungsbilanz für Jänner und Februar schloss mit einem Aktivum von 3,7 Milliarden Schilling.
    In gleichen Zeitraum des Vorjahres war die Leistungsbilanz noch mit 2,3 Milliarden Schilling passiv gewesen.
    Großbritannien.
    Der amerikanische Außenminister Haig hat den ersten Teil seiner Mission zur Beilegung des Falkland-Konfliktes beendet und ist von London nach Buenos Aires weitergereist.
    Die Chancen für eine friedliche Lösung werden als relativ gering eingeschätzt.
    Großbritannien besteht nach wie vor auf einem Abzug der argentinischen Truppen von den Falkland-Inseln als Vorbedingung für Verhandlungen.
    Argentinien.
    Präsident Calderi erklärte in Buenos Aires, die argentinischen Streitskräfte würden auf die britische Flotte schießen, falls diese die Falkland-Inseln blockieren sollte.
    Calderi reagierte damit auf die britische Warnung, dass jedes argentinische Schiff mit einem Angriff rechnen müsse, dass ab Ostermontag früh der zum Sperrgebiet erklärten 200-Meilen-Zone rund um die Falkland-Inseln angetroffen wird.
    Iran.
    Der ehemalige Außenminister Ghodbzadeh ist gestern in Teheran verhaftet worden.
    Auch der Bruder des Politikers und weitere zehn Personen wurden festgenommen.
    Ghodbzadeh war 1980 vorübergehend inhaftiert.
    Das Wetter im Flachland sonnig, im Bergland vor allem an der Alpen-Nordseite noch Störungsreste kühl.
    Noch eine Ergänzung, Schneeschauer und Straßenglätte bei Temperaturen um 0 Grad haben heute in weiten Teilen der Bundesrepublik Deutschland zu schweren Verkehrsbehinderungen geführt.
    Niedersachsen, der Harz sowie das Weser-Ems-Gebiet waren besonders betroffen und am Grenzübergang Salzburg Richtung Österreich gab es einen Rückstauf von 22 Kilometern mit einer Wartezeit von drei Stunden.
    Soviel zum Osterreise-Fremdenverkehr und was es da alles noch zu Ostern gibt.
    Das war das Mittagsschanal.
    Wir melden uns wieder morgen früh, sieben Uhr im Morgenschanal.
    Ein Mikrofon war Reinhold Henke.
    Einen schönen Karfreitag noch.
    Auf Wiederhören.
    Er spielt eine klassische Melodie aus dem Klassikalbum

    Beiträge dieses Journals

    Vorschau auf die Wettervorschau für Ostern
    Mitwirkende: Sabo, Peter [Gestaltung] , Henke, Reinhold [Moderation]
    Datum: 1982.04.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nachrichten
    Datum: 1982.04.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wettervorschau für Ostern
    Mitwirkende: Sabo, Peter [Gestaltung] , Henke, Reinhold [Moderation]
    Datum: 1982.04.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Reiseverkehr zu Ostern
    Mitwirkende: Nordberg, Kurt [Gestaltung] , Henke, Reinhold [Moderation]
    Datum: 1982.04.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Medizin ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Fremdenverkehr zu Ostern in Österreich - noch Zimmer frei
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Wagner, Siegfried [Gestaltung] , Hopfer, Hannelore [Gestaltung] , Lorenz, Reinhard [Gestaltung] , Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1982.04.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Israel: Ostern im Zeichen von Unruhen im Heiligen Land
    Mitwirkende: Meisels, Moshe [Gestaltung]
    Datum: 1982.04.09 [Sendedatum]
    Ort: Jerusalem [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Italien - Ostern in Rom
    Mitwirkende: Dalma, Alfons [Gestaltung]
    Datum: 1982.04.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Josef Roths "Tarabas" für das Fernsehen verfilmt
    Interview: Michael Kehlmann, Helmut Lohner
    Mitwirkende: Baur, Karin [Gestaltung] , Kehlmann, Michael [Interviewte/r] , Lohner, Helmuth [Interviewte/r]
    Datum: 1982.04.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Film ; Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Italienischer Opernstar Carlo Bergonzi macht mit ORF-Symphonieorchester Plattenaufnahmen
    Einblendung: Carlo Bergonzi, Musikausschnitt mit Carlo Bergonzi
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Bergonzi, Carlo [Interviewte/r] , Bergonzi, Carlo [Interpret/in]
    Datum: 1982.04.09 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Musik ; U-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1982.04.09
    Spieldauer 00:59:56
    Mitwirkende Henke, Reinhold [Moderation] [GND]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1982.04.09 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-820409_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Nachrichten

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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