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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsjournal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie Roland Machatschke.
Ein kurzer Blick auf die wichtigsten Punkte unseres geplanten Programms.
Aus Österreich, Nationalrat diskutiert die innere Sicherheit des Landes.
Besorgniserregender Mangel bei Technikernachwuchs hält an.
Ärzte und Juristen debattieren über die Frage, ob fahruntüchtige Führerscheinbesitzer der Behörde gemeldet werden sollen und Vorschlag von Fremdenverkehrsexperten Steueranreiz für alle Österreicher, die ihren Urlaub im Inland verbringen.
Unsere Auslandsbeiträge befassen sich mit den Hintergründen der Geiselnahme von Bogotá und mit einem gewaltigen Finanzskandal in Italien mit politischen Auswirkungen.
Die Kulturredaktion berichtet heute über ein neues Kommunikationszentrum in Wien.
Es ist für Frauen geschaffen worden und sie bringt einen Bericht an der Sicht des heutigen Tags der Lyrik.
Zu Beginn des Programms jetzt die Nachrichten.
Für die Meldungen verantwortlich als Chef vom Dienst ist Raimund Heller, Sprecherin Annemarie Barthé.
Österreich.
Die Frage, ob der Arzt einen fahruntüchtigen Patienten der Behörde melden soll, ist Gegenstand einer Diskussion von Ärzten und Juristen, die zur Stunde im ÖAMTC-Arbeitszentrum in Wien stattfindet.
In der bisherigen Debatte wurde allgemein die ärztliche Schweigepflicht in der Ordination als unantastbar bezeichnet.
Es wurde aber auch hervorgehoben, dass der Arzt bei der Abwägung höherer Interessen in einen ernsten Gewissenskonflikt kommen kann.
Der bekannte Gerichtsmediziner Professor Holzebeck bezeichnete die ärztliche Schweigepflicht als unabdingbares Gebot, um das notwendige Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten nicht zu stören.
Es könne aber in außerordentlichen Fällen zu Gewissenskonflikten kommen.
Ein Vertreter des Justizministeriums sagte, dass der Arzt straf- und zivilrechtlich nicht belangt werden kann, wenn er keine Anzeige macht.
Der Präsident der Rechtsanwaltskammer Schuppich bezeichnete das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten als existenzielle Frage.
Die Frage der inneren Sicherheit in Österreich ist heute Hauptpunkt der Tagesordnung des Nationalrates.
Die Abgeordneten werden dabei über den Sicherheitsbericht für 1978 diskutieren.
Weitere Tagesordnungspunkte sind ein Initiativantrag der SPÖ zur Änderung des Abzeichengesetzes, eine Änderung der Reisegebührenvorschrift,
mit der das Kilometergeld erhöht werden soll, sowie eine Absichtserklärung zur Durchführung einer europäischen Aktion auf dem Gebiet der elektronischen Hilfen für den Verkehr auf großen Fernverkehrsstraßen.
Die Sitzung wurde mit einer Fragestunde eingeleitet.
Der Termin für die Eröffnung der neuen Reichsbrücke in Wien steht jetzt fest.
Nach Angaben von Verkehrsstadtrat Nittel wird die neue Brücke am 9.
November für den Verkehr freigegeben.
Die Vereinigung industrieller Bauunternehmungen Österreichs hat unter Hinweis auf den bevorstehenden Baugipfel, der noch dieses Monat unter Vorsitz von Finanzminister Androsch tagen soll, einen Forderungskatalog präsentiert.
So sollen die Bauaufträge nicht an den Billigst, sondern an den Bestbieter vergeben werden.
Die Interessensgemeinschaft tritt nach wie vor für eine stetige Vergabe der Aufträge ein.
Der Baumarkt habe nach Ansicht der Vereinigung in den vergangenen Jahren daran gelitten, dass vor allem Aufträge im Straßenbau entweder viel zu spät oder lange nach Anlaufen der Saison vergeben wurden.
Schließlich fordern die Bauunternehmer, dass neue Finanzierungsmodelle für den Straßen- und Wohnungsbau erarbeitet werden.
Der Rektor der Technischen Universität Wien, Professor Nöbauer, hat heute darauf hingewiesen, dass der Anteil der Technikstudenten unter den Studienanfängern ständig abnimmt.
In einer Pressekonferenz in Wien sagte Nöbauer, das relative Sinken der Hörerzahlen mache sich besonders bei den klassischen Ingenieurfächern Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen und in den montanistischen Disziplinen bemerkbar.
Zurzeit bieten sich den Absolventen dieser Studienrichtungen sehr gute Berufschancen.
Sollte sich jedoch der Trend fortsetzen, ist nach den Worten von Rektor Nöbauer in wenigen Jahren ein empfindlicher Mangel an technischen Führungskräften zu befürchten.
Belgien Die Besetzung Afghanistans und die Unterdrückung der afghanischen Bevölkerung durch sowjetische Truppen sind nach Auffassung der Europäischen Volkspartei nicht mit der olympischen Idee vereinbar.
In einer heute in Brüssel veröffentlichten Entschließung des politischen Büros dieser Vereinigung der christlich-demokratischen Parteien in der Europäischen Gemeinschaft wird die Auffassung bekräftigt, dass die Olympischen Sommerspiele nicht in Moskau stattfinden können.
Pakistan
Im Verlauf einer Pressekonferenz in Islamabad hat die Islamische Allianz für die Befreiung Afghanistans ein loses Bündnis von fünf Rebellentruppen, die Bildung eines Revolutionsrates, angekündigt.
Das Gremium soll 35 Mitglieder haben und erstmals am Montag zusammentreten.
Wie ein Sprecher der afghanischen Rebellen sagte, wird es die Aufgabe des Revolutionsrates sein, den Kampf gegen die pro-sowjetische Regierung Karmal in Afghanistan zu koordinieren.
Der Sprecher dementierte energisch Berichte, wonach die Aufständischen von den Vereinigten Staaten, China, Pakistan oder sonst einem Land finanzielle und materielle Unterstützung erhalten.
Er sagte, die Aufständischen würden niemanden um Hilfe bitten, diese allerdings, wenn sie angeboten würde, auch nicht ablehnen.
Kolumbien Die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Besetzern der Dominikanischen Botschaft in Bogotá sollen heute wieder aufgenommen werden.
Die für gestern Nachmittag angesetzte zweite Verhandlungsrunde ist aus bisher unbekannten Gründen verschoben worden.
Nach dem jüngsten Stand fordern die Terroristen die Freilassung aller in Kolumbien inhaftierten politischen Gefangenen, die weltweite Veröffentlichung eines Manifests ihrer Untergrundorganisation M19 und ein Lösegeld in der Höhe von umgerechnet etwa 600 Millionen Schilling.
Die Extremisten halten nach wie vor etwa 30 Geiseln in ihrer Gewalt.
Darunter auch den österreichischen Botschafter in Kolumbien, Edgar Seltzer, und den päpstlichen Nuncius in Venezuela.
Auf Weisung des Vatikans ist gestern der päpstliche Nuncius von Argentinien nach Bogotá gereist, um sich in der kolumbianischen Hauptstadt über den Stand der Verhandlungen zu informieren.
Bei seiner Ankunft dementierte er jedoch Berichte, wonach er im Auftrag von Papst Johannes Paul II.
vermitteln solle.
USA.
Bei den Vorwahlen zur Nominierung der Präsidentschaftskandidaten im Bundesstaat Massachusetts hat der demokratische Senator Kennedy zum ersten Mal den amtierenden Präsidenten Carter deutlich geschlagen.
Kennedy erhielt in seinem Heimatstaat nach der bisherigen Auszählung etwa 62 Prozent der Stimmen.
Carter hingegen nur 33 Prozent.
In Vermont liegt das Stimmverhältnis genau umgekehrt.
Bei den Republikanern liegt in Massachusetts der ehemalige CIA-Direktor Bush und in Vermont der ehemalige Gouverneur von Kalifornien Reagan an der Spitze.
In beiden Bundesstaaten liegt der bisher völlig unbekannte republikanische Abgeordnete von Illinois John Anderson an zweiter Stelle.
Zimbabwe, Rhodesien Der designierte Ministerpräsident Mugabe hat den Auftrag zur Bildung der ersten Regierung des unabhängigen Zimbabwe angenommen.
In seiner ersten Fernsehrede war Mugabe dabei auf Mäßigung bedacht und appellierte zur Zusammenarbeit zwischen Schwarzen und Weißen.
Mugabe erklärte wörtlich, seine siegreiche Partei wolle niemanden aus dem Lande vertreiben.
Der marxistisch orientierte Politiker versprach, das Privateigentum zu schützen und die bürgerlichen Freiheiten zu achten.
Seine Partei hat mit 57 Sitzen die absolute Mehrheit im 100 Mandate umfassenden Parlament in Salisbury errungen.
Italien Im Verlauf der Erhebungen um den Millionenkonkurs eines prominenten Grundstückmakles ist der Minister für Handelsschifffahrt Franco Evangelisti gestern Abend zurückgetreten.
Im Zusammenhang mit dem Finanzskandal sind wenige Stunden vorher bei einer landesweiten Razzia 49 Persönlichkeiten aus dem Bankgewerbe, der Bauindustrie und der Geschäftswelt Italiens festgenommen worden.
Sie sollen in Manipulationen in der Finanzierungsgesellschaft der italienischen Zentralsparkasse verwickelt sein.
Evangelisti ist vor einigen Tagen von der Zeitung La Repubblica beschuldigt worden.
Er habe sogenannte Spenden eines Immobilienhändlers angenommen.
Das Wetter.
Die Wetterlage.
Ein Hochdruckgebiet reicht von Mitteleuropa bis zum Balkan.
Es bestimmt weitgehend den Wetterablauf im Alpenraum.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Abgesehen von einzelnen Wolkenfeldern im Osten.
Im gesamten Bundesgebiet überwiegend heiter bis wolkig.
Schwache bis mäßige westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 3 bis 9.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 10 bis minus 2 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Nach rascher Auflösung lokale Frühnebelfelder im Osten und Süden, im gesamten Bundesgebiet heiter bis wolkig.
Regional auch wolkenlos.
Temperaturanstieg in allen Höhen.
An der alten Nordseite Föhn.
Allgemein schwachwindig.
Nur in Föhngebieten teilweise lebhaft auffrischender Südwind.
Tageshöchsttemperaturen 5 bis 10, im Westen bis 13 Grad ansteigend.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien heiter 4 Grad, Ostwind 5 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt heiter 5, Ost 5.
Linz heiter 5 Grad, Ostwind 20 Kilometer in der Stunde.
Salzburg heiter 5 Grad, Windstille.
Innsbruck wolkenlos 4°, Westwind 10 km.
Bregenz wolkenlos 1°, Nordwind 3.
Graz heute 5°, Südwestwind 5 km in der Stunde und Klagenfurt heute 3° Windstille.
Es ist elf Minuten nach zwölf Uhr.
Im Nationalrat findet heute eine große Sicherheitsdebatte statt.
Gegenstand ist der Sicherheitsbericht der Bundesregierung für das Jahr 1978.
Die Einzelheiten, die bisher aus diesem Bericht bekannt geworden sind, waren schon früher Anlass zu Auseinandersetzungen zwischen den Parteien.
Ähnliches erwartete man von der heutigen Parlamentssitzung.
Es berichtet jetzt Markus Sommersacher.
Zu einem neuerlichen Aufeinanderprallen der gegenseitigen schon bekannten Argumentationslinien über die Frage, wie sicher ist Österreich, wird der heutige Tag hier im Nationalrat werden.
Wobei Fragen der Sicherheit schon bisher immer auch Anlass zu ideologischen Auseinandersetzungen gewesen sind und nach bisherigen Ankündigungen wird das auch heute wohl der Fall sein.
Das lässt sich zum Beispiel schon aus dem erkennen, was die große Oppositionspartei in einem Pressegespräch heute Vormittag schon voraus mitgeteilt hat.
Ihr Sicherheitssprecher Lichal ist vor wenigen Minuten ans Pult getreten.
Ihr Sicherheitssprecher Lichal also meinte, wenn die Regierungspartei heute den Standpunkt vertreten sollte, Österreich sei auch im Berichtszeitraum 77 bis 78 sichere geworden, so stimme dies einfach nicht.
Zum einen sei die Gesamtzahl der gerichtlich strafbaren Handlungen um 3,2 Prozent gestiegen, parallel dazu die Aufklärungsquote aber gesunken, meinte Lichal.
Die Schlussfolgerungen, die die Regierung aus diesen Fakten ziehe, seien unbefriedigend.
Für ÖVP-Gesundheitssprecher Wiesinger sind die Aussagen des Berichts zur Suchtgiftbekämpfung beschämend.
Die Regierung gehe einfach daran vorbei, dass der Drogenhandel um 48 Prozent und der Rauschgiftkonsum um 39 Prozent zugenommen habe, oder besser gesagt, die gerichtlich strafbaren Handlungen in diesem Bereich.
Die von Gesundheitsminister Salcher gestern angekündigte Schaffung einer zentralen Koordinationsstelle zur Suchtgiftbekämpfung sei nur eine Alibi-Handlung, kritisierte Wiesinger.
In eine ähnliche Kerbe will der freiheitliche Sicherheitssprecher offener schlagen.
Er will Verniedlichungsversuche oder Tendenzen auf Seiten der Regierungspartei bei der Rauschgiftbekämpfung feststellen.
Wenn zum Beispiel von der SPÖ entgegnet werde, dass der Alkoholkonsum in Österreich bereits bedrohliche Ausmaße angenommen habe, dann werde der Wirt in Beißl unzulässigerweise mit dem Drogendealer verglichen, meint Hofner.
Die Regierungspartei wiedervertritt die Auffassung, dass die Verhältnisse in Österreich trotz weltweiter Zunahme der Kriminalität durch die Sicherheitspolitik der Regierung stabilisiert worden seien.
Ihr Abgeordneter Hobl verweist zum Beispiel auf Rückgänge bei Verbrechen gegen Leib und Leben und Sittlichkeitsdelikten.
Es bestehe allerdings kein Grund zum Jubeln, meint Hobel, weil die internationale Tendenz auch Österreich bedrohe.
Die Bundesregierung werde aber jedenfalls weiterhin alle sinnvollen Vorkehrungen treffen, um Österreich weltweit als Vorbild für ein sicheres Land zu erhalten.
Soweit Argumentationslinien, wie sie in der heutigen Sicherheitsdebatte auftauchen werden.
Überschattet wird die heutige Sitzung von einem Gespräch zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Chef Mock heute Nachmittag, bei dem natürlich die jüngste Auseinandersetzung über die Neubesetzung der Chefposten im Rechnungshof im Mittelpunkt stehen wird.
Das wäre aber vorerst alles hier aus dem Parlament.
Und zum letztgenannten Thema schließen wir gleich an mit der Inlandspresseschau.
Die Zitate aus den Zeitungsleitartikeln hat Sita Bernhardi ausgewählt.
Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Großparteien um die künftige Besetzung des Rechnungshofs Vizepräsidenten beschäftigt heute natürlich auch fast alle innenpolitischen Kommentatoren.
In der sozialistischen Grazer Neuen Zeit schreibt Paul Fritz, dass die SPÖ bei ihren Vorschlägen voll auf jenes Prinzip Rücksicht nehme, dass sich nämlich Machthaber nicht ihre eigenen Kontrollore aussuchen sollten.
Und weiter heißt es,
Diese klare und saubere Vorgangsweise will die VP nun skandalisieren, nicht ohne Hintergedanken.
Einmal soll der SP eine Schiebung untergejubelt werden und zum anderen will die VP, dass der 72-jährige Marschall im Amt bleibt.
Da weder eine fachliche Unentbehrlichkeit des Vizepräsidenten ins Treffen geführt wird,
Noch etwa soziale Rücksichten, die seine verdiente Pensionierung noch hinauszögern müssten, gewinnt die Vermutung des SP-Abgeordneten Tull an Gewicht, dass die VP in einseitiger Weise von ihm bevorzugt und mit Unterlagen versorgt worden sei.
Auch der Bundeskanzler hatte das Gefühl, dass es dafür unerfreuliche Indizien gibt.
So die sozialistische Grazer Neue Zeit.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt schreibt Walter Salzmann,
In der Frage der Neubesetzung demonstriert die SPÖ statt Kooperation Alleingang, statt Demokratie Diktatur.
Selbstherrlich und energisch stellte Kreisky nach dem gestrigen Ministerrat fest, dass der Posten des Vizepräsidenten des Rechnungshofes für ihn kein Gegenstand von Verhandlungen sei.
Der Parteivorstand der SPÖ habe sich nun einmal auf einen eigenen Kandidaten eingeschworen.
Und Salzmann-Arr gewöhnt?
Was nun die Besetzung des Vizepräsidenten-Sessels durch einen Vertrauensmann der SPÖ anlangt, so spricht dafür, dass die Sozialisten bereits jetzt daran gehen, ihre Weichen für ein engeres Nahverhältnis zur FPÖ zu stellen.
Wobei ein mit dem Präsidenten nicht konkurrierender Vizepräsident in der Person eines Beamten der politischen Blutgruppe 0 durchaus als Morgengabe für den linksschwärmenden Norbert Steger gesehen werden kann.
liest man im Neuen Volksblatt der ÖVP.
In den Salzburger Nachrichten meint Gerhard Neureiter, dass die SPÖ bei der Besetzung der Rechnungshofspitze bisher zwar kein schlechtes Gewissen haben müsse, dann aber schreibt er.
So wenig im allgemeinen Parteien ein Recht auf Verwaltungspositionen im Staat haben, so sehr müsste im besonderen Fall des Rechnungshofes ein Recht der Opposition angenommen werden.
Der Rechnungshof kontrolliert in erster Linie die Regierenden.
Es gibt keine sauberere Lösung, als Männer der Opposition an die Spitze der Kontrolle zu setzen.
Wenn man das Rechnungshofgesetz nun ändert, dann sollte man die Posten des Präsidenten und Vizepräsidenten der Opposition förmlich zuteilen.
Alle anderen Lösungen sind politische Geschäfte.
heißt es bei Gerhard Neureiter in den Salzburger Nachrichten.
Und in der Wochenzeitschrift Die Furche kann man zu diesem Thema lesen?
Die ÖVP war es nicht und büßt dafür nun schon zehn Jahre lang.
Die SPÖ ist es nicht und will dafür nicht büßen.
Auch das ist menschlich, aber man darf es ihr nicht durchgehen lassen.
Deshalb ist der Streit um den Vizepräsidenten Thorsten im Rechnungshof kein Nebenkriegsschauplatz und die angedrohte Verdrängung der ÖVP aus diesem Kontrollorgan des Parlaments politisch kein bloßes Kavaliersdelikt.
Wenn der sozialistische Parteivorstand dieser Tage beschlossen hat, die Präsidentenfunktion des Rechnungshofes jener Oppositionspartei zuzuschreiben, die weder im Bund noch in den Ländern
So weit die Inlandspresse schaut.
Ein ungewöhnlicher Vorschlag, um mehr Österreicher für einen Urlaub im Inland zu gewinnen, wird derzeit in fremden Verkehrskreisen diskutiert.
Für nachgewiesene Urlaubstage im eigenen Land soll Steuerbegünstigung gewährt werden.
Ähnliche Maßnahmen gibt es bereits in Frankreich und in der Bundesrepublik Deutschland stellt man ebenfalls Überlegungen in dieser Richtung an.
Hören Sie nun dazu einen Bericht von Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich, den den Oberösterreicher des Landesfremdenverkehrsamt diesen Vorschlag heute veröffentlicht.
Dem österreichischen Fremdenverkehr macht seit geraumer Zeit die Tatsache kopfzubrechen, dass im Schnitt jeder zweite österreichische Urlauber ins Ausland reist.
Zudem gibt es noch zahlreiche Österreicher, die nicht regelmäßig Urlaub machen.
Von diesen beiden Gruppen erhofft sich der heimische Fremdenverkehr in Zukunft noch eine verstärkte Auslastung der Bettenkapazität und der anderen Touristikeinrichtungen.
Daher versucht man beispielsweise in der Werbung und durch spezielle Angebote die Österreicher für den Inlandsurlaub zu gewinnen.
Eine dieser Maßnahmen könnte, so meinen die Fremdenverkehrsexperten, auch eine Steuerbegünstigung für Österreicher sein, die im Inland Urlaub machen.
Dies könnte beispielsweise eine steuerliche Abschreibmöglichkeit für einen Teil der Urlaubskosten im Zuge des Lohnsteuerjahresausgleichs sein.
Dazu der oberösterreichische Fremdenverkehrsdirektor Dr. Aldo de Bene.
Gerade in dieser Hinsicht ist zum Beispiel zu beurteilen, dass etwa für eine mittlere Einkommensschicht mit einem Betrag von 1000 Schilling
die dann unter Umständen an Steuerersparnis herein kämen, doch in einem marktgerechten Angebotsbereich, also ein Komfort, der zumindest nicht schlechter ist, als wie es der Österreicher selbst bei sich zu Hause hat, zum Beispiel eine Woche des Aufenthaltes, nicht des gesamten Urlaubs, denn der andere Konsum, etwa der Restaurantbereich und der Extrabereich, müsste noch
hier selbstverständlich bezahlt werden, aber immerhin der Unterkunftsbereich wäre dadurch abgedeckt.
Sehen Sie darin einen verstärkten Anreiz für die Österreicher im Inland Urlaub zu machen?
Es wäre zweifellos ein Anreiz.
Wir haben uns im Präsidium des Landesfremdverkehrsverbandes
bei der letzten Sitzung mit dieser Frage befasst.
Es ist zurzeit eine Studiengruppe aus Tirol in Frankreich, um die dortigen Formen dieser Steuerbegünstigung, die den Franzosen für ihren Inlandsurlaub gewährt wird, zu studieren.
Wir verfolgen diese Entwicklung und sind natürlich interessiert, auch hier die entsprechenden Ergebnisse zu erfahren, wenngleich
Wir wissen, dass eine solche Maßnahme natürlich positive und eventuell auch negative Folgen haben kann.
Die Fremdverkehrswirtschaft ist sich also der Probleme, die sich durch eine derartige Steuerbegünstigung für den Inlandsurlaub ergeben könnten, bewusst.
Vor allem die Reisebüros könnten dadurch einen Rückgang bei den Auslandsbuchungen spüren.
Trotzdem sollten aber die Möglichkeiten steuerlicher Begünstigungen für österreichische Inlandsurlauber überlegt werden, meint die Fremdenverkehrswirtschaft.
Neun Minuten vor halb eins ins Ausland.
In der kolumbianischen Hauptstadt Bogota sollen heute Nachmittag die Verhandlungen zwischen Vertretern der Regierung und den Terroristen fortgesetzt werden, die in der vorigen Woche in der Botschaft der Dominikanischen Republik mehrere Dutzend Geiseln genommen hatten, darunter neben anderen Botschaftern auch den Missionschef Österreichs in Kolumbien.
Die Geiselnehmer fordern die Freilassung von Gesinnungsgenossen aus Gefängnissen und die Zahlung einer hohen Geldsumme.
Die Geiseln, nach der Freilassung der Frau nur noch Männer, werden allen Berichten nach gut behandelt.
Die Diplomaten dürfen mit ihren Büros telefonieren und werden vom Roten Kreuz versorgt.
Allem Anschein nach muss man sich aber auf längere Dauer dieser Geiselnahme gefasst machen.
Dietmar Merten in Bogotá schildert die augenblickliche Situation und analysiert die Hintergründe.
ohne dass es zu einer zweiten Verhandlungsrunde zwischen der Regierung Kolumbiens und den Terroristen von der Bewegung 19.
April gekommen ist.
Während in den ersten Tagen jedoch die Regierung unsicher war, wie sie auf die Herausforderung durch die Stadt Guerilla reagieren sollte und deshalb immerhin vier Tage brauchte, bis sie für einen ersten offiziellen Kontakt bereit war, zackten nun die M19-Leute ein für gestern Vormittag, dann für den Nachmittag angesetztes Treffen ab.
Gründe dafür wurden nicht genannt,
Man kann nur darüber spekulieren, was die M19 zu einem so ungewöhnlichen Verhalten veranlasst.
Eine Ideologie oder gar ein politisches Programm hat diese Gruppierung noch nie artikuliert und die Bezeichnung linksradikal oder marxistisch trifft sicher nicht den Kern, wenn man sie charakterisieren will.
Vor zehn Jahren entstanden, setzte sich vor allem aus Intellektuellen zusammen, die nie eine breitere Basis in der Bevölkerung fanden.
Ihre Fähigkeit, aufsehenerregende Coups zu inszenieren, übertrifft zweifellos die von konkurrierenden Organisationen, wie zum Beispiel der Landguerrier der Kommunistischen Parteikolumbiens.
Und auch wie die Besetzung der Dominikanischen Botschaft vorbereitet, durch und weitergeführt wurde, hat ihr die Anerkennung von Spezialisten auf diesem Gebiet eingetragen.
Schwerer dürfte jedoch auf die Dauer wiegen, dass sie seit über einem Jahr die Armee in einem Ausmaß provoziert,
das gegen die Interessen der reformerischen wie der übrigen revolutionären Kräfte im Lande gerichtet ist.
Im Zug einer monatelangen Antikeria-Kampagne der Streitkräfte, die die M19 herausgefordert hatte, wurden im vorigen Jahr nicht nur die M19 selbst, sondern auch andere Gruppen schwer anwendig gar zerrissen.
Und die jüngste Aktion nun, zehn Tage vor den Wahlen zu den Gemeinde- und Regionalparlamenten, hat die Reformer und Revolutionäre erst recht in Harnisch gebracht.
Bei aller Kritik an der eigenen Regierung nämlich, empfinden es Millionen von Kolumbianern doch als eine Schande für ihr Land, in der Weltöffentlichkeit, die sich jahrzehntelang kaum um Kolumbien gekümmert hat, nun als ein Volk von Gangstern, Mafiosi und Terroristen gebrannt mag zu werden.
Der Ruf nach Law and Order und nach einem Durchgreifen der Militärs wird wieder lauter und das könnte, so fürchten Liberale und linke Politiker, bei den Wahlen am kommenden Sonntag in einem Rechtsruck der Wähler zum Ausdruck kommen.
Die Bemühungen der Reformkräfte, sich auf örtlicher und regionaler Ebene zu profilieren und damit langsam den Einfluss auch auf die noch immer von immer denselben konservativen Kreisen beherrschte nationale Politik zu verstärken, könnte durch die Aktion der M19 zunichte gemacht werden.
Mit anderen Worten, das Zögern der Botschaftsbesitzer, ihren Forderungen in Form von Ultimaten Nachdruck zu verleihen, ließ es sich vielleicht mit der Erkenntnis erklären,
dass der Effekt ihres Coups der damit verfolgten Absicht offenbar genau entgegengesetzt ist und die Militärs, mit denen sie seit 14 Monaten in Friede liegen, nicht geschwächt, sondern eher gestärkt aus der Kraftprobe hervorgehen dürften.
Denn es sind nach wie vor keinerlei Indizien dafür zu erkennen, dass diese sich auf eine Freilassung der im Laufe der vergangenen Monate eingefangenen politischen Häftlinge einlassen werden.
Eine Radikallösung der schwierigen Situation durch die Generäle
Wie gesagt, die nächste Verhandlungsrunde zwischen Regierung und Geiselnehmern in Bogotá soll heute Nachmittag beginnen.
Noch ist unklar, ob sie beginnen wird.
Robert Mugabe, der Präsident der Afrikanischen Nationalunion von Zimbabwe, hat bei den Parlamentswahlen in Rhodesien mit 57 von 80 für die schwarze Bevölkerungsmehrheit reservierten Sitzen die absolute Mehrheit errungen.
Er wurde noch gestern vom britischen Gouverneur Lloyd Soames mit der Regierungsbildung beauftragt.
Mugabe, der ehemalige Guerillaführer, ist politisch Marxist.
Mit Interesse und Spannung blickt die Welt nach Salisbury, um zu sehen, wie sich Zimbabwe-Rhodesien politisch und wirtschaftlich entwickeln wird.
Paul Schumacher leuchtet in einem Telefongespräch aus Salisbury den möglichen Kurs Robert Mugabes aus.
aus, als würde hier in Soudsbury, in Zimbabwe, im zukünftigen Zimbabwe alles ruhig bleiben.
Und das ist ja erstaunlich, wenn man überlegt, wie überraschend dieser Wahlsieg des Marzisten Mugabe kam, wie groß die Angst der Weißen war und wie groß auch die Befürchtungen hier von Journalisten vor Ort waren, dass es zu einer großen Auseinandersetzung käme, falls eben Mugabe die Wahl gewinnen würde.
All das ist nicht eingetreten.
Ich komme soeben aus der Stadt zurück und es ist tatsächlich alles so ruhig.
Es geht alles einen gewohnten Gang, dass man eigentlich gar nicht glauben kann, dass da eben gestern ein so spektakuläres Wahlergebnis bekannt gegeben worden ist.
Bugabe selber hat zu dieser Ruhe ganz erheblich beigetragen.
Er hat gestern Abend eine Rede an die Nation gerichtet über Fernsehen und Rundfunk.
Er hat darin wieder einmal und wie schon so oft in den letzten Tagen die Weißen aufgefordert, Ruhe zu bewahren.
Er hat allen versprochen, es werde keine radikalen Veränderungen geben.
Er hat darüber hinaus versprochen, dass auch der Beamtenapparat hier in diesem Staat, der ja überwiegend weiß ist, zumindest in den Schlüsselpositionen, dass dieser Beamtenapparat eben nicht radikal verändert wurde.
Und das alles hat sicherlich dazu beigetragen, dass eben bislang alles hier ruhig geblieben ist.
Die große Befürchtung ist nach wie vor, dass möglicherweise
ein Verrückter, ein Attentat aufs Mugabe begeht und dann könnte es sicherlich noch zu einer so unangenehmen Entwicklung kommen, wie man sie erwartet hatte.
Aber wenn das nicht passiert, dann könnte ich mir vorstellen, dass Zimbabwe eben tatsächlich innerhalb der nächsten 14 Tage unabhängig wird und eben auch in Ruhe in die Unabhängigkeit entlassen wird.
Mugabe hat dem britischen Gouverneur Lou Zalms gebeten, er solle doch noch etwas länger als ursprünglich geplant hier in Salisbury bleiben,
Und auch das wird dazu beitragen, dass die Fürchte der Weißen zunächst einmal beigelegt werden.
Gegenüber Südafrika hat sich Mugabe bisher sehr vernünftig verhalten.
Er hat immer wieder betont, er lege Wert auf ein gut nachbarschaftliches Verhältnis.
Er hat die Südafrikaner beruhigt, er werde keine nationalistischen Guerillieros gegen Südafrika in seinem Land dulden.
Inwieweit dieses Versprechen von Dauer sein kann, scheint mir zumindest fraglich.
Denn Mugabe wird sich irgendwann dem Druck Schwarzer Afrikas nicht entziehen können.
Mugabe selber hat ja aus einem Nachbarland gegen die weiße Minderheitsherrschaft hier in Rhodesien gekämpft.
Also irgendwann wird auch dieser Druck auf ihn kommen.
Dann wird es eben heißen, wie kannst du gegen den Guerillieros, die gegen Südafrika, die gegen eine weiße Minderheitsherrschaft in Südafrika kämpfen wollen, dein Land verweigern.
Aber im Moment eben scheint es so, als habe Mugabe sich
Das größte Problem für den Ministerpräsidenten Bugabe wird ja die wirtschaftliche Sanierung eines Landes sein, das mehr als zehn Jahre lang unter wirtschaftlichen Sanktionen gelitten hat.
Ist bereits abzusehen, welche Wirtschaftspolitik der neue Regierungschef in Zimbabwe-Rhodesien einschlagen wird.
Wird es eine Wirtschaftspolitik sein, die auf einem Art marxistischen Kurs steuern wird, wie vielleicht
befürchtet wird, denn auf der Londoner Börse sind ja die Aktien hinuntergegangen.
Oder wird es eine Wirtschaftspolitik sein, die behutsam vielleicht das Land aus den bisherigen wirtschaftlichen Abhängigkeiten hinausführt?
Das Perspektiv war Mugabe für eine Überraschung gut, denn in seiner ersten Pressekonferenz gestern, nachdem das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde, sagte er sofort, dass es auch in der Wirtschaft keine radikalen Veränderungen geben würde.
All das, was man von Mugabe befürchtet hatte, nämlich eine Verstaatlichung der Produktionsmittel, eine Verstaatlichung von Banken und Versicherungen, und das hatte Mugabe ja früher schon mal angekündigt, all das hat sich eben bislang nicht bewahrheitet.
Mugabe hat im Gegenteil gesagt,
Er werde Privateigentum belassen, er werde die Farmer beispielsweise nicht angreifen, denn die weißen Farmer sind ja die Leute, die hier das ganze Land ernähren können.
Und all das wird sicherlich dazu beitragen, dass es ihm sehr viel leichter fallen wird, die Wirtschaft dieses Landes wieder in Trab zu bringen nach Jahren des Krieges.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei sicherlich die Rolle, die Zamora-Machel gespielt hat von Mosambik.
Mosambik hat ja seinerzeit alle Weißen verloren und Zamora-Machel hat deswegen heute ein Land mit großen wirtschaftlichen Problemen.
Und dieser Zamora-Machel hat eben Robert Mugabe gesagt,
Seh zu, dass du deine Weißen in Zimbabwe behältst, denn sonst wirst du in eine ähnliche wirtschaftliche Bedrohung gekommen wie wir hier in Mosambik.
Und ganz wichtig dabei ist sicherlich auch, dass Robert Mugabe eben sich immer wieder mehr zum afrikanischen Sozialismus, nicht so sehr zum Marxismus erklärt hat, dass Robert Mugabe insofern eher die Richtung einschlagen wird, die ein Julius Lerere in Tansania eingeschlagen hat, also eine eher gemäßigte, aber eben doch sozialistische
Soweit Paul Schumacher aus Salisbury in Rhodesien.
Eine Minute nach halb eins.
Ein kurzer Blick auf den zweiten Teil unseres Programms bis 13 Uhr.
Österreich als künftige Drehscheibe eines Stromverbundes zwischen Ost und West.
Besorgniserregender Mangel bei Technikernachwuchs hält an.
Ärzte und Juristen debattieren die Frage, ob fahruntüchtige Autofahrer der Behörde gemeldet werden sollen.
Im Kulturteil neues Kommunikationszentrum für Frauen in Wien.
und Bericht zum heutigen Tag der Lyrik in Österreich.
Zunächst aber noch ein Bericht aus dem Ausland.
Der seit Monaten schwelende Skandal um illegale Schmiergeldzahlungen staatlicher und privater Bau- und Finanzierungsunternehmen in Italien hat gestern eine neue Dimension erreicht.
In einer Großaktion verhaftete die Polizei 38 Bauunternehmer, Präsidenten und leitende Angestellte regionaler Sparkassen.
Darunter befindet sich auch der frühere Präsident der Sparkasse der Lombardei, der größten Sparkasse der Welt.
Insgesamt hat der Untersuchungsrichter in Rom 49 Haftbefehle wegen Veruntreuung im Amt und Vernachlässigung von Überwachungspflichten ausgestellt, sodass mit weiteren Verhaftungen gerechnet wird.
Und gestern ist der Minister für Handelsschifffahrt in Zusammenhang mit diesem Skandal zurückgetreten.
Aus Rom berichtet nun Rolf Gallus.
Man braucht nur die Titel der Leitartikel der wichtigsten Tageszeitungen von heute zu zitieren.
um das Ausmaß der neuesten Bestechungsaffäre Italiens zu charakterisieren und zu erkennen.
Endlich mit den Skandalen in der Machtfestung aufhören, so der Mailänder Corriere della Sera.
Die Nacht der langen Messe hat begonnen aus la Repubblica Rom.
Der Deckel des Skandals ist in die Luft geflogen, lautet die Überschrift des Turiner Platz La Stampa.
Das Spiel des Massakers im römischen Il Tempo.
49 Haftbefehle bringen Italien durcheinander, die Schlagzeile aus Locchio und so weiter und so weiter.
Es handelt sich um einen äußerst komplizierten, verfilzten Bau- und Finanzskandal in einem, einem Wirbel von rund 1.000 Milliarden Lire, umgerechnet 15,4 Milliarden Schilling.
Allerdings schwelte die Affäre schon seit längerer Zeit unter der Oberfläche und vergiftete zunehmend die politische Atmosphäre in Rom.
Vor einiger Zeit ging das römische Bauunternehmen der Gebrüder Calta Girone, eines der größten der Hauptstadt, bankrott, trotz großzügiger Hilfe aus öffentlichen Mitteln.
Was zumindest sehr verwunderlich war, hatte doch die staatliche Finanzierungseinrichtung für öffentliche Arbeiten und Arbeiten im öffentlichen Interesse, Italkasse, Hunderte von Milliarden Lire in die Firma Calta Girone hineingesteckt, um es zu fördern.
Wie sich heute zeigt, förderten die Brüder Caltagirone mit dem Staatsgeld ihrerseits Parteien, Politiker, Finanziers und Industrielle zur Ausweitung ihres Klientel- und Korruptionsnetzes.
Als das solche Art aufgebaute Unternehmen im Januar schließlich wie ein Kartenhaus zusammenbrach, verschwanden Gaetano, Camillo und Francesco Caltagirone am 3.
Februar spurlos im Ausland.
Die Gerüchte aber über die politischen Verwicklungen, die mit dem Calta Girone Bankrott zusammenhingen, verdichteten sich ganz plötzlich.
Aufsehen erregte dann in der vorigen Woche ein Zeitungsinterview des christlich-demokratischen Ministers für die Handelsmarine, Franco Evangelisti.
Evangelisti gab überraschend zu, selbst von den Calta Girones Schmiergelder kassiert zu haben.
Erklärte jedoch im gleichen Atemzug, auch andere Politiker und Gruppen der Demokratie der Christianer seien reichlich begünstigt worden.
Das Evangelisti-Interview brachte die Lawine ins Rollen.
Der erste Clou war, dass die Oberstaatsanwaltschaft ein Untersuchungsverfahren gegen das römische Bezirksgericht wegen Verdunkelungsverdacht einleitete.
Gleichzeitig erließ sie 49 Haftbefehle in 16 Städten Italiens
gegen Sparkassen und Bankdirektoren, industrielle Bauunternehmer, Politiker, von denen bisher 38 vollzogen wurden.
Andere Verdächtige entzogen sich der Festnahme durch die Flucht.
Die politischen Implikationen des Skandals sind unverkennbar und in den erbitterten Machtkämpfen innerhalb der Demokratie Christianer wie generell zwischen den Parteien zu suchen.
Aus dem Hintergrund war zweifelsohne ein gezielter Schuss gegen die Regierung Kosiger beabsichtigt.
Zwar reichte am gestrigen Nachmittag Evangelisti seinen Rücktritt ein, doch reagierte der Kabinettspräsident prompt im Einvernehmen mit Staatschef Pertini, indem noch am selben Abend der christlich-demokratische Politiker Nicola Signorello zum neuen Minister für die Handelsmarine ernannt wurde.
Damit verhütete Cossiga eine mögliche Regierungskrise im Fuhrhinein, fürs Erste wenigstens
Als schwere Hypothek lastet die Affäre außerdem auf dem heute Nachmittag zusammentretenden Parteirat der Christlich-Demokraten, der die Wahl des Nachfolgers für Generalsekretär Zaccagnini vorzunehmen hat.
In den Vorverhandlungen ist keine Einigung erzielt worden.
Die parteiinternen Intrigen drohen für die Demokratie Christianer zu einer verhängnisvollen Zerreißprobe zu werden.
Zusammenarbeit mit osteuropäischen Ländern ist ein Trend der österreichischen Stromversorgungspolitik in der Ära nach dem Nein zu Zwentendorf.
Das geplante Kohlekraftwerk in Moosbierbaum soll mit polnischer Kohle geheizt werden.
Stromimportverträge werden vornehmlich mit Ostblockländern abgeschlossen.
So hat Generaldirektor Fremuth von der Verbundgesellschaft bereits konkrete Kontakte mit der Sowjetunion angeknüpft.
Die technischen Voraussetzungen aber für den bereits vor Jahren abgeschlossenen Stromliefervertrag mit Polen, der in drei Jahren vollwirksam werden soll, ist der Bau einer Art Umspannwerk, damit das östliche mit dem westlichen Stromnetz zur Gänze verbunden werden kann.
An dieser sogenannten Gleichstromkupplung hat sich übrigens bereits auch die Schweiz beteiligt, obwohl sie noch keine Stromlieferverträge mit dem Osten abgeschlossen hat.
Österreich könnte also eine Drehscheibe im internationalen Stromverbund zwischen Ost und West werden.
Hören Sie näheres aus dem folgenden Gespräch zwischen Herbert Huter und Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth.
Herr Generaldirektor Fremuth, Ihren Vorstellungen entsprechend soll nach den ersten erfolgreichen Gesprächen in Moskau, Österreich eine Drehscheibe im Ost-West-Verbund für elektrischen Strom werden.
Zu diesem Zweck wird ja bereits eine Art Umspannwerk gebaut, beziehungsweise ist ein Auftrag gegeben worden, dass das östliche Stromnetz mit dem westlichen ohne große Schwierigkeiten verbindet.
Wie soll nun dieser Stromaustausch, diese Funktion als Drehscheibe zwischen Ost- und Westösterreich funktionieren?
Ich darf zunächst berichtigen, die Gleichstrom-Kurzkupplung, die wir in Auftrag gegeben haben, hatte noch nicht den Plan eines Stromaustauschs mit der Sowjetunion über Ungarn vor Augen, sondern den Import von polnischem Strom, der vertaglich bereits gesichert ist.
Es werden 1600 Gigawattstunden ab 1983 aus Polen importiert werden und dafür brauchen wir diese Gleichstrom-Kurzkupplung in Thüringen.
Etwas anderes ist, dass wir nun Pläne haben, eine zweite Gleichstrom-Kurzkupplung in Angriff zu nehmen, was aber erst der Fall sein würde, wenn mit der Sowjetunion Ungarn, den beteiligten Partnern, ein Vertrag abgeschlossen wäre.
Die würde in Wien Südost placiert werden und tatsächlich eine sehr starke Verknüpfung zwischen dem RGW-Netz und dem österreichischen Stromnetz herbeiführen lassen.
RGW, das sind die Länder des Staates für gegenseitige Wirtschaftshilfe, also der Ostblock.
Ganz richtig.
Nun, die Philosophie, die uns bewegt hat, war, dass wir nicht als Strom-Einkäufer nach Moskau reisen, sondern dass wir jene Primärenergie, über die Österreich noch verfügt, nämlich über Spitzenstrom, abtauschen gegen Grundlast, an der wir Mangelerscheinungen heute ablesen können, wenn wir nicht zügiger
Ersatzkraftwerke für das entfallene Zwentendorfer Atomkraftwerk bauen.
Und wir sind der Meinung, wir sollten dieses Gut, über das wir verfügen und das von Industriestaaten dringend benötigt wird, eben auch von Comecon-Staaten, anbieten im Tauschwege gegen Grundlast, die in diesen Ländern von Atomkraftwerken und anderen thermischen Kraftwerken erzeugt wird.
Nun wird ja immer wieder Kritik klaut, dass wir uns energiemäßig vom Osten zu sehr abhängig machen.
Bereits die Hälfte unseres Erdgasbedarfs kommt ja aus der Sowjetunion.
bestehen hier nicht weitere Gefahren?
Gerade weil wir eben von einem Tauschschlüssel ausgehen, sind wir der Meinung, wir begründen damit eine wechselseitige Abhängigkeit.
Man wird im RGW-Netz, wenn man sich auf unsere Spitzenlast, die wir vertraglich zusichern würden, verlässt, genauso abhängig, wie wir umgekehrt von den Grundlastlieferungen abhängig würden, wenn, wie gesagt, diese Tauschverträge zustande kommen.
Wir treten ja eben nicht als bloße Käufer auf.
Nun, die gegenseitige Abhängigkeit, was Energielieferungen betrifft, ist ja einer Seite.
Die andere Seite ist ja die gegenseitige Abhängigkeit von Kapital, die gegenseitige Abhängigkeit von Finanzmitteln.
Nun wollen die Polen ja von uns 300 Millionen Dollar Kredit haben, damit wir überhaupt die Kohle für das Ersatzkraftwerk für Zwentendorf, also für Moosbierbaum, bekommen.
Ist das nicht ebenfalls eine Sache, wo man sich Ostgeschäfte doch überlegen sollte?
Die polnische Wirtschaft steht ja alles andere als gut da.
Nun, ich will mir ein Urteil über die polnische Wirtschaft nicht erlauben, weil ich weder Wirtschaftspolitiker bin, noch auch so intensiv mich mit Fragen der Export-Import-Wirtschaft Polens auseinandergesetzt habe.
Aber eines steht fest, wir werden, wenn wir Kohle importieren, Schuldner Polens.
Und daher erscheint es resonabel, dass man eine Vorauszahlung dafür in der gewünschten Höhe von 300 Millionen Dollar an Polen leistet.
Es erfolgen ja dafür materielle Gegenlieferungen.
Das war ein Gespräch mit dem Generaldirektor der österreichischen Verbundgesellschaft, Fremuth.
Mittelschüler oder gar angehende Maturanten werden immer häufiger von der Angst der drohenden Akademikerschwemme eingeschüchtert.
Auch wenn sich die politisch verantwortlich nicht ganz klar darüber sind oder zumindest nicht einig, ob mit einer solchen Schwemme tatsächlich gerechnet werden muss oder nicht.
Es ist aber auf keinen Fall zu übersehen, dass immer mehr Experten voraussagen, dass der Akademiker zumindest mit keinem seiner Ausbildung entsprechenden Arbeitsplatz sicher rechnen könne.
Eine überraschende und zumindest längerfristig beunruhigende Ausnahme gibt es allerdings.
Die technischen Hochschulen und Universitäten leiden schon seit Jahren an einem immer fühlbarer werdenden Nachwuchsmangel.
Die Situation ist offenbar schon so ernst, dass Direktor der Technischen Universität Wien, der Dekan der Technischen Universität Graz und ein Professor der Montan-Universität Leoben in einer gemeinsam mit der Industriellen Vereinigung veranstalteten Pressekonferenz auf diese Problematik hinweisen wollten.
Wilfried Seifert fasst zusammen.
Die Situation ist eigentlich grotesk.
Da gibt es Berufsparten mit glänzenden beruflichen und finanziellen Aussichten für junge Menschen.
Da kann man mit einiger Sicherheit eine interessante Tätigkeit voraussagen.
Da steht fest, dass die Bedeutung dieser Berufe ständig im Wachsen ist und dazu kommt die Überzeugung, dass ohne diesen Berufsstand die aktuellen Probleme der Zukunft, wie Umweltschutz und Energieversorgung, auf gar keinen Fall gelöst werden können.
Und trotzdem interessieren sich zumindest relativ immer weniger junge Menschen für den Beruf des Technikers.
Von 1970 bis 1978 etwa stieg die Zahl der Studenten in Österreich von ungefähr 44.000 auf mehr als 90.000.
Die Zahl der Techniker unter ihnen kletterte von 9.000 auf 13.000.
Ein Anstieg im ersten Fall um mehr als 100 Prozent, im zweiten Fall um weniger als 50 Prozent.
Noch krasser ist das Bild bei den Studienabschlüssen.
Von 1970 bis 1977 stieg die Zahl der fertigen Jungakademiker insgesamt um 23 Prozent, von 4.200 auf 5.200.
Bei den Technikern sank die Absolventenzahl um 0,5 Prozent, 843 Absolventen waren es 1977.
Einzige Ausnahmen sind auch bei der Technik die sogenannten Modestudien, nämlich Architektur und Informatik, sicher kein Zufall, dass Wohnbau und Datenverarbeitung noch am ehesten in der Nähe der philosophischen Studien liegen.
Gründe für dieses mangelnde Interesse der jungen Menschen am Technikstudium sind nach Meinung der heute vortragenden Professoren vor allem die Länge und die Härte des Studiums, die geringe Berücksichtigung der Technik in den Mittelschulen, ein dadurch bedingtes, völlig falsches Bild vom Berufsprofil des Technikers und schließlich eine durchaus auch modisch zu sehende, zunehmende Technikfeindlichkeit.
Dabei weisen die Techniker darauf hin, dass gerade jene, die der alles beherrschenden Rolle der Technik kritisch gegenüberstehen, die den Umweltschutz und die Lebensqualität als höherwertige Anliegen ansehen, ja letztlich nur in Zusammenarbeit mit der Technik die gegenwärtige, häufig krisenhafte Situation lösen können.
Ganz abgesehen davon, auch das zweite Hauptproblem der Zukunft, die Energieversorgung, ist ohne Technik ganz sicher nicht zu bewältigen, ob die Technologie jetzt den harten, großtechnischen Weg oder eher den sanften Weg der Alternative gehen soll.
Typisches Beispiel, die Montan-Universität in Leoben, in der unter anderem die Problematik der Energieversorgung studiert werden kann, ist nur zu einem Drittel ausgelastet und das, obwohl jeder fertige Absolvent angeblich mindestens drei attraktive Firmenangebote erwarten darf.
Erste Forderung der Techniker aus der gesamtgesellschaftlich und volkswirtschaftlich sicher nicht kleinen Problematik, bessere Information.
Denn von der Angebotsseite her, von den technischen Universitäten dürfte offenbar kaum etwas zu machen sein, um den Zugang zum Studium zu erleichtern.
Professor Nöbauer, Rektor der Technischen Universität Wien.
Es erhebt sich natürlich immer wieder das Problem, ob man nicht das Technikstudium irgendwie erleichtern könnte und die Mathematik vor allem und diesen Theorie-Schock, der in den unteren Semestern herrscht, etwas abschwächen könnte und es wird auch dauernd herumgebastelt an den Studienplänen, aber hier ist auch schon einmal das Prinzip der Abgrenzung gegenüber den mittleren technischen Lehranstalten, denn durch irgendetwas muss sich ja doch der
Hochschultechniker, der akademische Techniker von Mittelschultechniker unterscheiden.
Wenn beides im Wesentlichen zusammenfällt, dann hat ja überhaupt niemand mehr einen Grund dafür, dass er an eine technische Universität geht.
Für Professor Veit, Dekan der Technischen Universität Graz, gibt es nur zwei Wege zur Vereinfachung des Studiums.
Niveauverlust oder Spezialisierung.
Niveauverlust sollte seiner Ansicht nach gar nicht erwogen werden und zur Spezialisierung, meint er,
Und wenn man das volkswirtschaftlich betrachtet, müssen wir eines auch erkennen.
Wir haben eine relativ kleine Volkswirtschaft und wir können es, glaube ich, uns nicht leisten, in den Schulen Spezialisten auszubilden, weil wir ja nicht im Interplan wirtschaften.
Da weiß man, wenn er eintritt, der kommt nach vier Jahren dort und dorthin.
Also wir können nur einen breit ausgebildeten Menschen hier von unserer Schule weglassen.
Die Frage ist, ob mit einer noch so guten Information an den Mittelschulen durch noch so gutwillige Fachleute die Horrorvorstellungen abgebaut werden können, die offenbar die meisten Studenten vom Technikstudium haben.
Denn dass Österreich zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ausreichend Techniker braucht, ist keine Frage.
Genau genommen sogar ein bisschen mehr als ausreichend, solange gerade im technischen Bereich die Sogwirkung des wesentlich besser zahlenden Auslandes nicht ausgeglichen wird.
Die Schweigepflicht des Arztes in Fällen der Fahruntüchtigkeit von Kraftfahrern, etwa durch gesundheitliche Schädigungen nach Unfällen oder Fahruntüchtigkeit durch hohes Alter, stand im Mittelpunkt einer Diskussionsveranstaltung des ÖAMTC.
Ärzte und Juristen diskutierten, ausgehend von der gesetzlichen Grundlage, ob es sinnvoll ist, an der Praxis der ärztlichen Schweigepflicht festzuhalten, abgesehen natürlich von den rechtlichen Ausnahmen.
Hier seien nur die wichtigsten genannt, etwa wenn die betroffene Person den Arzt ausdrücklich von der Geheimhaltung entbindet
oder bei Infektionskrankheiten, die im Interesse der öffentlichen Gesundheitspflege sind.
Es berichtet Bruno Berger.
Auch heute konnte bei der Diskussion naturgemäß nicht so etwas wie ein von allen akzeptierter gemeinsamer Nenner gefunden werden.
Es ist in solchen Fällen nur möglich, streiflichtartig die Meinungen wiederzugeben, die naturgemäß aus der beruflichen Praxis abgeleitet werden.
Einerseits die Praxis der Ärzte, andererseits die gesetzliche Grundlage, also die juristische Seite.
Medizinalrat Fogaragy vom RBÖ skettierte zunächst kurz, wie es mit der Praxis der Schweigepflicht bestellt ist.
Die ist aber leider Gottes schon seit Jahren, Jahrzehnten durchbrochen worden durch
die Pflicht des Arztes auf einen Krankenschein, auf eine Krankmeldung eine Diagnose zu schreiben, die zwar versicherungsintern behandelt wird, das heißt also nicht nur dem Chefarzt zugänglich ist, sondern auch Angestellten, die zwar durch einen Diensteid an die Schweigepflicht gebunden sind, aber doch eine sehr, sehr wackelige
Situation bringen.
Und ich muss ehrlich sagen, seitdem es diese Pflicht gibt, dass man auf einen Krankenschein bei der Frau Müller draufschreibt, eine Eierstockentzündung, rechts nicht, muss ich ehrlich sagen, gibt es eigentlich fast keine Schweigepflicht mehr.
Rechtsanwalt Dr. Schuppich verglich anschließend beide Berufsstände und beharrte auf dem Grundsatz der Schweigepflicht.
Die ärztliche Verschwiegenheit ist so elementar verbunden mit dem Berufsbild des Arztes, dass auch im Interesse des Verkehrs
keine Ausnahme gemacht werden kann.
Was dem Arzt in dieser Eigenschaft anvertraut ist, hat auch dann geheim zu bleiben, wenn die Gesellschaft ein Interesse an diesen Umständen haben könnte.
Gegen eine weitere Aushöhlung der ärztlichen Schweigepflicht wandte sich dann ein Diskussionsteilnehmer, ein Arzt, der auf die Wichtigkeit der Erhebung der Krankengeschichte Bezug nahm und meinte, der menschliche und persönliche Kontakt des Menschen des Patienten zu seinem Arzt müsse auf der Basis des Vertrauens weiter bestehen.
Misstrauen führe zu falschen Angaben und der Arzt könne dann seine ureigenste Pflicht zu heilen nicht mehr verantwortlich ausfüllen.
Aus der beruflichen Praxis sprach dann Dr. Rainer von der Diagnosisstraße des österreichischen Bundesheeres in St.
Pölten.
Es darf ohne Einverständnis des Untersuchten nichts weitergegeben werden.
Das führt dazu, dass wir Epileptiker mit Kram-Mal-Anfällen haben, die LKW-Züge steuern.
Das führt dazu, dass wir manisch-depressive Lehrer haben,
die wir nicht weitermelden dürfen.
Und ich persönlich würde mich bedanken, wenn mein Kind den Phasen dieser Krankheit in der Schule ausgeliefert wäre.
Und so weiter geht das.
Und hier muss ich sagen, hier hat die ärztliche Schweigepflicht, die an sich ja nichts anderes ist, als eine Bindung Arzt-Patient ausschließlich.
Hier hat die ärztliche Schweigepflicht sozusagen sekundären Charakter.
Hier kommt es um eine Güterabwägung.
Und die Güterabwägung geht gegenüber Dritten.
Die Schwierigkeit, in der wir uns alle hier befinden, ist, dass ja der Amtsarzt und auch bei uns Ärzte sind, die dort tätig sind und die eine Praxis haben.
Und in der Praxis haben sie sozusagen die ärztliche Schweigepflicht schlechthin und hier machen sie, wenn wir so wollen, Öffentlichkeitsarbeit.
Und diese Öffentlichkeitsarbeit, hier ist die Grenze, wo kann ich noch und wo kann ich nicht mehr.
Und ich persönlich würde glauben,
Überall dort, wo die Gefahr für Dritte höher einzuschätzen ist als das Einzelschicksal.
Das ist ein heikler Weg, dessen bin ich mir voll bewusst und ist sicher nicht zu reglementieren und ist sicher nicht gesetzlich abzudecken.
Aber dort müssen wir uns finden zum Schutz der Anden.
Mit der Schweigepflicht einerseits, andererseits aber auch mit den Gewissenskonflikten aus der ärztlichen Praxis beschäftigte sich dann der Gerichtsmediziner Professor Holzerbeck.
Holzerbeck erzählte ein Beispiel aus der Praxis, in der es wohl nicht um einen Autolenker ging, sondern darum, dass ein leidenschaftlicher Lokomotivführer trotz epileptischer Anlagen nicht von seinem Beruf lassen wollte.
Holzerbeck schlug bei diesen Fällen vor, Rat bei der Behörde einzuholen.
Diese Behörde sei schließlich in der Person eines Amtsarztes auch ein Berufskollege, also ein Arzt.
und Holzerbeck abschließend zu einer Grundsatzfrage der modernen Gesellschaft, in der die Massenmotorisierung auch für die Medizin beträchtliche Schwerpunktverschiebungen gebracht hat.
Wir werden immer diese Risiken in dieser modernen Gesellschaft auf uns nehmen müssen.
Wir vertrauen ja die Maschinen mit 140 und 180 Kilometer Geschwindigkeit jungen, leichtsinnigen und der Verantwortung nicht bewussten Menschen an.
Das ist immer eine große Gefahr und da sagt die Gesellschaft gar nichts.
Das wird hingenommen.
Also wenn wir in der Gesellschaft leben, dann müssen wir auch die Gefahren, die das Leben in dieser modernen Gesellschaft
in sich bergen, auf uns nehmen.
Wir müssen die Menschen zur Verantwortung erziehen, das ist das Primäre.
Wir müssen das Verantwortungsgefühl von der Schule an in die jungen Menschen hineinlegen und auf diese Weise eine Besserung der Verhältnisse erreichen.
Mit Verboten und Anzeigen und so weiter, glaube ich, wird das nicht gehen.
Zusammenfassend also von ärztlicher Seite die Betonung der Notwendigkeit der ärztlichen Schweigepflicht schon aus dem Grundsatz der ärztlichen Ethik heraus, andererseits aber der Appell in schwierigen für die Gesellschaft unter Umständen folgenschweren Konsequenzen das Gewissen entscheiden zu lassen.
Dr. Reindl vom Justizministerium meinte noch abschließend, dass der Arzt straf- und zivilrechtlich nicht belangt werden kann, wenn er in solchen Fällen keine Anzeige macht.
Brunberger fasste diese Diskussion zusammen.
Heute ist in Österreich Tag der Lyrik, ein Tag an dem Dichterlesungen in allen Bundesländern stattfinden.
Im Wiener Palais Palfi wird heute Abend der Berliner Christoph Meckel, der bisher den Roman Boxhorn veröffentlicht hat, sowie zahlreiche Gedichtbände und Hörspiele eine Lesung halten.
Mit ihm sprach Brigitte Hofer.
Herr Meckl, in Ihren Büchern besteht eine ständige Spannung zwischen Erfindung und Erfahrung.
Realität verbindet sich mit sehr ausgeprägter Fantasie.
Sie selbst nennen Ihre Arbeit nur einmal tausend- und eindeutig.
Welchen Stellenwert nimmt nun die Lyrik innerhalb Ihres schriftstellerischen Schaffens ein?
Die Poesie ist für mich das Schwierigste und Wichtigste insofern, als es für ein Gedicht oder für Poesie überhaupt nicht genügt, gut zu sein.
Gut ist in der Poesie nicht gut genug.
Für einen Roman, glaube ich, genügt es, dass er unterhaltend, gut geschrieben, in irgendeiner Weise interessant ist.
Aber Poesie ist etwas so Absolutes, so durch nichts bestätigt und eigentlich auch durch nichts in Frage zu stellen.
Es steht so völlig außerhalb.
aller Dinge der Kunst und so weiter, dass meine Überzeugung nach ein Gedicht besser als gut sein muss.
Es muss schmerzlicher, widerständiger, härter als gut sein, aggressiver als gut und verletzbarer und verletzlicher als gut.
Deshalb ist dieses mehr als gut in der Poesie für mich die größte Forderung und deshalb ist es am schwierigsten zu machen.
müssen die Menschen, die diese Lyrik verstehen sollen, auch mehr als gut sein, ihrer Meinung nach.
Ich bin überzeugt, dass es heute sehr viel mehr Menschen gibt, die das Ohr für Gedichte haben.
Sie werden bloß nicht ermutigt.
Sie werden auch nicht daran erinnert, dass sie diese Fähigkeit besitzen.
Ich weiß aber, dass es diese Menschen gibt.
Das Gedicht ist eine komplexe Angelegenheit.
Es betrifft die metaphysischen, religiösen, politischen,
gesellschaftskritischen, biologischen Belange des Menschen.
Ein Gedicht ist eine komplexe Angelegenheit und ich glaube, dass es genug Menschen gibt, die das wissen.
Jetzt werden Sie aber nicht sagen, dass Sie dann Erzählungen schreiben, wenn Sie weniger gut sein wollen.
Für mich ist alles Poesie.
Jedes Wort, das ich schreibe, ist Poesie.
Es gibt für mich nichts außerhalb der Poesie.
Also keinen Unterschied zwischen Lyrik und Prosa?
Ich selber kann den Unterschied nicht machen.
In der Literatur kann man ihn machen.
Wenn wir jetzt zu einzelnen Arbeiten von Ihnen gehen, was sind die letzten Arbeiten, die Sie herausgebracht haben?
Ich habe gerade jetzt ein Buch veröffentlicht, das heißt Suchbild.
Das ist ein Begriff, den man auf der Polizei kennt.
Dort werden Suchbilder gezeichnet, wenn man die Physiognomie eines Menschen nicht genau kennt.
Es ist ein Buch über meinen Vater und eine Erinnerung an meine Kindheit.
Und es war eine Erzählung, die hieß Licht.
Es waren dann schließlich grafische Zyklen und wiederum Gedichte.
Es war ein Buch, ein kleines Buch, das hieß Erinnerung an Johannes Bobrovsky.
Ich war mit ihm befreundet.
sind in ihren grafischen Arbeiten eigentlich ebenso wichtig wie die dichterischen.
Es gibt da ja einerseits Illustrationen, zum Beispiel zu Voltaire's Candide, andererseits eigenständige Grafikzyklen, wie in ihrem kleinen Gedichtband »Wen es angeht«.
Die Gedichte stellen eine Serie dar und die Grafiken für sich wiederum eine Serie.
Diese beiden Serien sind im Buch untergebracht, widersprechen einander, ergänzen einander, bestätigen vielleicht einander.
Sie sind jedenfalls vom selben Menschen gemacht, von mir.
und gehören in dasselbe Buch.
Das ist eine Art, Bücher zu machen.
Mich interessiert das Buchmachen sehr, die es in Deutschland, vielleicht auch in Österreich, eigentlich nicht gibt.
Sie ist in den französisch sprechenden Ländern ganz üblich.
Da sind Blätter von Miró zusammen mit Gedichten von René Char, und das Ganze hat auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun.
Aber es illuminiert das Buch.
Das Buch ist eine lebendige Auseinandersetzungsstelle für dergleichen.
Das geht alles durcheinander, miteinander und gegeneinander.
Das ist vital und lebendig und so fasse ich ein Buch auch auf.
Sie haben ja in Berlin einen Stützpunkt, aber Sie reisen sehr viel.
Also dieses In-der-Welt-Sein ist für Sie wahrscheinlich sehr wichtig für Ihre Arbeit.
Es kam vielleicht aus dem Krieg.
Im Krieg und vor allen Dingen im Nachkrieg war man ja eingeengt, auf das eigene Land versetzt und dort festgesetzt.
Und ich habe aus dieser Zeit noch so einen gewissen Hunger nach Weite und nach Erweiterung des Lebens und der Dinge, die ich kenne und deshalb bin ich sehr viel unterwegs.
Wenn ich damals in die Welt ging, hatte ich noch Welt zu finden und Welt gegenüber.
Es war alles offen und es gab die Zukunftsperspektiven noch nicht, die es jetzt gibt.
Wenn ich jetzt in die Welt fahre, durch die Welt reise, finde ich überall dasselbe.
Eine bedrohte, zum Teil schon vernichtete oder in Ansätzen zerstörte Landschaft.
Es ist international, diese Misere, und in den dreißig Jahren, die ich also reise, schreibe, lebe, zeichne und so weiter, hat sich alles grundlegend verändert.
Und aus dieser grundlegenden Veränderung heraus möchte ich dieses Gedicht lesen.
Bei kleinem Feuer
Und als wir die Erde erledigt hatten, legten wir Gift aus für den Himmel.
Der senkte sich und fraß, und die Sonne, befallen von Übelkeit, übergab sich in unsere Augen.
Die Winde krümmten sich und verpusteten hauchweiß.
Lustig war der Tag, als der Himmel zu Boden ging und unsere Messer mit ihm spielten.
Bloß, daß kein neuer Tag mehr kommen wollte, Und wir bei kleinem Feuer im Dunkeln jetzt?
Österreich.
Im Parlament steht heute der Sicherheitsbericht 1978 auf der Tagesordnung.
ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal sagte, die Regierungsbehauptung, wonach die Sicherheit in Österreich zugenommen habe, stimme nicht.
Für die SPÖ erklärte Abgeordneter Hubel, dass die Delikte gegen Leib und Leben und auch die Sittlichkeitsberichte zurückgegangen seien.
Für die FPÖ kritisierte Abgeordneter Ofner Mängel im Kampf gegen den Rauschgiftmissbrauch.
Die neue Reichsbrücke in Wien wird am 9.
November dieses Jahres für den Verkehr freigegeben.
Dies teilt die Verkehrsstadtrat Nittel mit.
Der Generaldirektor der Verbundgesellschaft Fremuth bestätigte, dass Österreich schon in wenigen Jahren gewissermaßen zu einer europäischen Drehscheibe für die Stromversorgung werden könnte.
Zurzeit wird ein sogenanntes Gleichstrom-Kurzkupplungswerk errichtet.
Sollten die geplanten Verträge mit der Sowjetunion und mit anderen Ostblockstaaten zustande kommen, ist ein zweites derartiges Umspannwerk in Wien Südost geplant.
Damit wäre das Stromnetz der Ostblockstaaten mit dem österreichischen Netz auf das engste verknüpft.
Die Frage einer Abhängigkeit vom Osten verneinte Fremuth.
Die Bauindustrie hat einen Forderungskatalog präsentiert.
Unter anderem sollen Bauaufträge in Hinkunft nicht an den Billigst, sondern an den Bestbieter vergeben werden.
Der Baumarkt hat, wie die Bauindustrie erklärt, in der Vergangenheit vor allem darunter gelitten, dass Aufträge im Straßenbau
entweder viel zu spät oder lange nach Anlaufen der Saison vergeben wurden.
Eine halbe Minute vor 13 Uhr.
Das Mittagsschanal ist beendet.
Auf Wiederhören um 18 Uhr auf Ö1 und Öregional beim Abendschanal.