Mittagsjournal 1979.03.08

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Untertitel der Amara.org-Community
    Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
    Wie jeden Tag um 12 Uhr, aber nicht wie jeden Tag, heute einmal von der Wiener Messe live vor Publikum.
    Ein Versuch, den Sie zu Hause, meine Damen und Herren, vielleicht heute miterleben können, dass wir nämlich auch ein bisschen Kontakt mit dem Publikum bekommen und auch versuchen, das Publikum mit einzubinden in die Beiträge, in die einzelnen Live-Beiträge, die allesamt hier auf der Bühne im ORF-Pavillon auf der Wiener Messe abgewickelt werden.
    Ich sage Ihnen, bevor wir zu den Nachrichten kommen, die heute Wolfgang Rimmerschmidt lesen wird, die Themen bis 13 Uhr.
    Soll auf der Wiener Messe verkauft werden oder nicht?
    Ein altes Streitthema, um das es ja schon seit Jahren geht, das aber vielleicht jetzt doch endlich einmal geklärt werden soll.
    Im Parlament heute am zweiten Diskussionstag wird unter anderem heute das Konsumentenschutzgesetz diskutiert.
    Wir haben heute eingeladen den Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformationen, Dr. Koppe,
    der einiges über das Konsumentenschutzgesetz erzählen wird und schalten dann ins Parlament zur Übertragung aus dem Plenarsaal des Hohen Hauses, wo die Kollegen über die Diskussion berichten werden.
    Wie immer gibt es auch eine Inlandspresse-Schau heute und weiter ein Beitrag über die Plakatwerbung beim beginnenden Wahlkampf für die Nationalratswahlen am 6.
    Mai.
    Die Fragestellung, was suggerieren die Plakate der Parteien?
    Was wollen die Parteien nach Interpretation von Verhaltensforschern mit ihren Plakaten sozusagen an Eindruck erwecken beim Wähler?
    Das ist ein Beitrag, zu dem wir auch, wie gesagt, das Publikum bitten, einige Anregungen oder auch einige Fragen oder auch einige Eindrücke uns sozusagen zu geben.
    Ausland.
    Der amerikanische Präsident Jimmy Carter wird gegen 13 Uhr in Kairo ankommen, wo er wieder einmal versuchen wird, noch das Ruder in Fragen Nahostfrieden
    herumzureißen und vielleicht doch einmal zu einem Erfolg zu kommen, weil es geht vor allen Dingen auch um seinen Erfolg.
    Nämlich um den Erfolg, den Jimmy Carter braucht, um auch innenpolitisch überleben zu können.
    Voriges Jahr gab es die Verhandlungen in Camp David, die zwar rhetorisch viel gebracht haben, aber den Nahostfrieden nicht wirklich gebracht haben.
    In Wien beginnt heute der Internationale Frauentag mit einer großen Demonstration.
    Auch dazu haben wir Gäste hier in den ORF-Pavillon eingeladen.
    Kultur morgen beginnt auf die Wiener Kunstmesse und zwar im Kursalon im Stadtpark.
    Das ist eine Ausstellung von 25 österreichischen Galerien mit moderner zeitgenössischer Kunst.
    Soweit die Beiträge, die wir zumindest jetzt noch vorhaben.
    Ich hoffe, dass auch alles klappen wird.
    Wir kommen jetzt aber zu den Nachrichten.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst im aktuellen Dienst ist der Georg-Schall-Gruber für die Nachrichten und gesprochen werden sie vom Wolfgang Grimerschmidt.
    USA, Ägypten.
    Präsident Carter ist in der Nacht auf heute zu seiner Nahostfriedensmission aufgebrochen.
    Er will in Gesprächen in Kairo und Jerusalem die stockenden Friedensverhandlungen wieder in Gang bringen und einen Friedensvertrag unter Dach und Fach bringen.
    Anlässlich seiner Abreise sagte Carter, der angestrebte Vertrag sei ein erster, unerlässlicher Schritt.
    Es sei aber ein breiter angelegtes Friedenspaket notwendig.
    Präsident Carter wird unter anderem von Außenminister Vance und Verteidigungsminister Brown begleitet.
    Er soll in etwa einer Stunde in Kairo eintreffen.
    Der israelische Ministerpräsident Begin sagte vor seiner Heimreise von New York nach Jerusalem, Israel habe seinen Beitrag für das Zustandekommen eines Friedensvertrages geleistet.
    Das Abkommen könnte bald unterzeichnet werden, sollte auch der ägyptische Präsident Sadat seine Zustimmung geben.
    Der amerikanische Vizepräsident Mondale hat sich zuletzt skeptisch zu den Aussichten für den Abschluss seines Friedensvertrages zwischen Israel und Ägypten geäußert.
    Mondale sagte seiner Ansicht nach, würde es die amerikanische Öffentlichkeit verstehen, sollte Carter bei seiner Nahostmission scheitern.
    Sowjetunion Sowohl die Nachrichtenagentur TASS als auch die Parteizeitung Pravda kritisiert die Reise Katars in den Nahen Osten.
    Die TASS wirft Katar selbstsüchtige Ziele und die Absicht vor, die militärische Präsenz der USA im Nahen Osten zu stärken.
    Die Pravda meint, nach dem Sturz des proamerikanischen Shah-Regimes im Iran wollten die USA ihre strategischen Positionen mithilfe Israels und Ägyptens verstärken.
    Libanon.
    In einer in Beirut veröffentlichten Erklärung verurteilt das Exekutivkomitee der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation, den Besuch Präsident Carters im Nahen Osten.
    An das ägyptische Volk wird, so die wörtliche Formulierung, appelliert, sich dem imperialistisch-zionistischen Handel entgegenzustellen.
    Für morgen ist die Bevölkerung in den von Israel besetzten arabischen Gebieten zu einem Generalstreik und zu Protestdemonstrationen aufgerufen worden.
    Von der Arabischen Liga verlangt die PLO-Führung eine Außenministerkonferenz, die sich mit den Folgen der Reise Katers befassen soll.
    China, Vietnam.
    Der angekündigte Rückzug der chinesischen Truppen aus Vietnam geht offensichtlich nicht reibungslos vor sich.
    Wie die Presseagentur Agence France Presse aus Hanoi berichtet, kommt es vor allem in der Umgebung des strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunktes Lang Son weiterhin zu heftigen Kämpfen, bei denen auch schwere Artillerie eingesetzt wird.
    Die vietnamesische Bevölkerung wird von der offiziellen Presse heute dazu aufgerufen, sich auf das Schlimmste vorzubereiten und sich auf einen langen und harten Kampf einzustellen.
    Unterdessen feiern in Peking die chinesische Armeezeitung und die amtliche Nachrichtenagentur Neues China die offiziell für beendet erklärte Intervention in Vietnam als einen Sieg heldenhafter Truppen.
    Der Gegenangriff Chinas habe den Mythos Vietnams von der drittstärksten Militärmacht der Welt zerstört, schreibt etwa Neues China.
    Sowjetunion.
    Ministerpräsident Kasselien ist heute zu einem mehrtägigen offiziellen Besuch nach Indien gereist.
    In Gesprächen mit der Regierung in Neu-Delhi werden vor allem die Lage in Südostasien und der Grenzkrieg zwischen China und Vietnam zur Diskussion stehen.
    Iran.
    Das Persische Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte hat Aufklärung über die Lebensbedingungen von Häftlingen und über die jüngsten Urteile durch islamische Gerichte verlangt.
    In einem Appell an Ministerpräsident Basargan forderte das Komitee unter anderem das Recht auf Inspektion der Gefängnisse sowie auf Teilnahme an den Gerichtsverhandlungen.
    Regierungschef Basargan war einst Vorsitzender der vor zwei Jahren gegründeten Organisation.
    Das Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte hat sich auch während des Shah-Regimes für Häftlinge eingesetzt.
    Seit dem 2.
    Februar sind im Iran etwa 30 Personen nach Todesurteilen durch islamische Gerichte hingerichtet worden.
    Eine in Teheran erscheinende Zeitung berichtet heute, dass auch zwei ehemals beliebte Sportler des Landes, einer davon ist der frühere asiatische Schwergewichtsboxweltmeister, zum Tode verurteilt worden seien.
    In Teheran haben heute Tausende junge Frauen gegen die Einschränkung der Rechte der Frauen nach den islamischen Gesetzen demonstriert.
    Österreich.
    Der Nationalrat hält heute seine vorletzte Sitzung in dieser Legislaturperiode ab.
    Die Beratungen begannen um 9 Uhr mit einer Fragestunde.
    Anschließend stehen vier Tagesordnungspunkte zur Diskussion.
    Das Konsumentenschutzgesetz, der Sicherheitsbericht 1977, das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz und die Zivildienstgesetznovelle.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der Bundestag in Bonn hat heute eine zweitägige Debatte über Sicherheit und Abrüstung aufgenommen.
    Die öffentliche Diskussion über die Abrüstungsproblematik hat sich in den vergangenen Wochen an Äußerungen des SPD-Fraktionsführers Wehner entzündet.
    Wehner hat unter anderem erklärt, die Rüstung der Sowjetunion sei rein defensiv.
    Ferner kritisierte er die Verhandlungsführung der deutschen Delegation bei den Wiener Truppenabbauverhandlungen.
    Die Opposition beschuldigte Wehner daraufhin, ein Sicherheitsrisiko zu sein.
    USA Anlässlich eines Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs in Washington haben die Experten der beteiligten Länder letzte technische Details des neuen europäischen Währungssystems ausgearbeitet.
    Möglicherweise gilt das neue Währungssystem innerhalb der europäischen Gemeinschaften ab kommender Woche.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetterlage.
    In Österreich sind heute in Verbindung mit einer Tiefdruckrinne in höheren Luftschichten noch Reste der Störung wetterwirksam, die in der vergangenen Nacht das Bundesgebiet überquerte.
    Morgen kann vielfach Zwischenhocheinfluss erwartet werden.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Vor allem in den inneralpinen Bereichen Westösterreich sowie am Alpenostrand Tendenz zu Auflockerungen.
    Sonst vorerst noch bedeckt und strichweise etwas Niederschlag.
    Mäßige Winde aus vorherrschend westlichen Richtungen.
    Nachmittagstemperaturen 4 bis 10 Grad.
    Frühwerte morgen minus 1 bis plus 5 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
    Am Alpennordrand in Staulagen.
    Am Vormittag gelegentlich noch geringfügiger Niederschlag.
    Sonst Übergang zu aufgelockerter Bewölkung.
    Im Osten und Süden auch heiter.
    Westliche Winde.
    Tageshöchsttemperaturen 7 bis 12 Grad.
    und die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien bedeckt leichter Regenschauer, 7 Grad, Westwind 25 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt 9 Grad, Westwind 35 Kilometer, in Böen bis zu 60 Kilometer.
    Linz wolkig, 5°, West 25, Salzburg stark bewölkt, 1°, West 25 km, Innsbruck wolkig, 7°, Ost 5, Bregenz wolkig, 4°, Nordwest 5, Graz bedeckt, 4°, Südwind 10 km und Klagenfurt stark bewölkt, 3°, Nordwestwind 5 km in der Stunde.
    Es ist zwölf Uhr und zehn Minuten im Mittagsjournal des aktuellen Dienstes, meine Damen und Herren.
    Erster Gast hier im Studio des aktuellen Dienstes auf der Wiener Messe ist der Herr Dr. Alfred Traxler, der Finanzdirektor der Wiener Messe.
    Es geht um folgende Frage, eine Frage, die sicherlich schon bei jeder Messe gestellt wurde in den letzten Jahren.
    Kann man auf der Wiener Messe oder kann man auf der Messe überhaupt Sachen, die man ansieht, kaufen oder kann man sozusagen nur gustieren dürfen und sich dann später vielleicht die Dinge, die man ansieht, kaufen?
    Eine Frage, die in den letzten Jahren wieder an Aktualität gewonnen hat.
    Vor zwei Jahren gab es ja ein striktes Verkaufsverbot auf der Wiener Messe, das dann allerdings ein bisschen gelockert wurde.
    indem man einige Kleinigkeiten kaufen durfte.
    Und die Wiener Messeleitung, höre ich, hat in den letzten zwei Jahren hin und wieder ein Auge zugedrückt, sozusagen.
    Aber wie wird diese Frage weitergehen?
    Werden die Besucher, Herr Dr. Traxler, auf der Wiener Messe einkaufen dürfen oder nicht?
    Wenn ich da noch zusetzen darf, wenn man zum Beispiel durch manche Hallen geht, wo es Elektrogeräte für den Haushalt gibt, da kommt man sich vor wie auf einem orientalischen Bazar manchmal.
    Gibt es jetzt ein Verkaufsverbot bei der Wiener Messe oder gibt es es nicht?
    Ja, das hat es immer gegeben und das wird es geben.
    Die Einschränkungen sind lediglich Lebens- und Genussmittel, also Nahrungs- und Genussmittel, Getränke und bei den Herbstmessen, wenn die ausländischen Kollektivausstellungen hier sind, keine Souvenirs von den ausländischen Kollektivausstellungen.
    Ansonsten gibt es ein Verkaufsverbot.
    Was macht die Messe jetzt dagegen gegen Aussteller, die trotzdem verkaufen?
    In unseren Teilnahmebedingungen sind Sanktionen vorgesehen, die bis zum Ausschluss der Messe, von der Messebeteiligung gehen.
    Selbstverständlich wird von unseren Mitarbeitern laufend kontrolliert, es kommen ja nur ganz wenige Branchen dafür in Frage.
    Ich denke, wie Sie richtig gesagt haben, Herr Dr. Kattig, die Technik im Haushalt in Frage.
    Dort werden wir selbstverständlich besonderes Augenmerk oder haben wir immer besonderes Augenmerk darauf.
    Aber, sehen Sie, es müsste hinter jeder Ausstellungsfirma in diesen Branchen ein Wächter stehen, der darauf aufpasst.
    Und ich kenne die meisten Messen in Europa und ich kenne große deutsche Messen und es kommt immer wieder vor, dass dieses Verkaufsverbot, das ja bei allen internationalen Messen der Fall ist, durchbrochen wird.
    Dann darf ich vielleicht jetzt einschalten, entschuldigen die Herren die Unterbrechung.
    Ich bin hier durch die Reihen gegangen, habe mit den Leuten gesprochen.
    Da habe ich zum Beispiel ein Argument zur Frage des Verkaufsverbotes auf der Wiener Messe von diesem Herren hier gehört.
    Würden Sie doch mal sagen, warum Sie eigentlich dafür wären, dass hier verkauft wird?
    Nachdem ich von auswärts komme und in Wien mir die Anregungen jedes Jahr hole, möchte ich auch die Möglichkeit haben, in Wien zu kaufen.
    Das ist natürlich ein Argument.
    Was sagen Sie dazu?
    Darf ich antworten?
    Ich glaube, dass da eine kleine Verwechslung vorliegt mit einer Messe, die eine Mustermesse ist.
    Die Aussteller haben ja nur Warenmuster mit.
    Von einem Supermarkt.
    In einem Supermarkt sind dann diese Artikel, die ausgestellt sind, in mehrfacher Auflage vorhanden.
    Bei einer Messe ist das natürlich nicht der Fall.
    Aber es gibt zum Beispiel andere österreichische Messen, wie zum Beispiel die Grazer Messe, die ja gerade keine kleine Messe ist, oder auch die Welser Messe und da kann man auch kaufen.
    Die Wiener Messe als Mitglied der Union, als einziges Mitglied der Union der internationalen Messen, muss sich an diese internationalen Spielregeln halten, ansonsten würde sie in den Verdacht kommen, eben dieses Verkaufsverbot zu durchbrechen und von der Mustermesse zu einem Supermarkt
    entarten möchte ich sagen.
    Und das ist nicht der Sinn einer internationalen Waren- und Mustermesse.
    Herr Direktor Traxler, wenn es da Bestrebungen gibt seitens des Publikums, dass man die Messe, das Verkaufsverbot lockert, werden Sie dann diesen Bestrebungen nachgeben?
    Nein, sicher nicht.
    Also keine Chance, dass jemals auf der Wiener Messe verkauft werden kann?
    Außer den von mir angeführten Artikeln, Nahrungs- und Genussmittel und Souvenirs bei der Herbstmesse nicht.
    Es gibt aber hier noch eine ganz andere Frage.
    Der Vergleich mit dem Supermarkt hinkt ja etwas, denn hier kann ja praktisch niemand die Ware, die er kauft, mitnehmen.
    Es wird im Allgemeinen ja bestellt.
    Was sagen Sie zu dem Problem oder zur Frage, dass hier bestellt werden könnte?
    Gilt das auch als Verkauf?
    Bestellen nicht.
    Wir haben vom Direktverkauf gesprochen.
    Bestellen kann man selbstverständlich.
    Es gibt Möbelfirmen, wo Sie hingehen können und bestellen.
    Ja, vielleicht einmal noch die Frage klären oder nicht klären, aber zumindest in den Raum stellen.
    Geht man nicht von der Fehlvoraussetzung aus, dass die Wiener Messe eine Messe ist, wo sozusagen nur Wiederverkäufer und die großen Fachleute kommen, wenn ich auch nur so ins Publikum schaue, sind das eben Konsumenten.
    Ich darf aber das Stichwort Konsumenten gleich aufgreifen, denn im Parlament, danke Herr Traxler vorerst, im Parlament wird zur Stunde ja gerade, meine Damen und Herren,
    unter anderem das Konsumentenschutzgesetz behandelt.
    Unter anderem deswegen, weil es heute auch noch um andere Sachen geht, nämlich um das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz und um eine Novelle zum Zivildienstgesetz.
    Diese beiden anderen Gesetze werden aber wahrscheinlich erst am Nachmittag behandelt werden.
    Momentan geht es um das Konsumentenschutzgesetz.
    Und im Moment nimmt gerade der Herr Dr. Koppe Platz.
    Der Dr. Koppe ist Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation.
    Grüß Gott, Herr Dr. Koppe.
    Vielleicht darf ich Sie bitten, bevor wir ins Parlament schalten und uns sozusagen zu den Diskussionen der Parlamentarier, der Abgeordneten dazuschalten, dass Sie ein bisschen was über dieses Konsumentenschutzgesetz sagen.
    Was soll es eigentlich bewirken?
    Was sind die Schwerpunkte dieses Gesetzes?
    Wer überlegt, kauft, hat mehr von seinem Geld und dieses Gesetz soll es den Konsumenten erleichtern, überlegt zu kaufen und sich gegenüber Rumpelungen und Übervorteilungen zu wehren.
    Und das geschieht in vielfältiger Form.
    Da ist zunächst einmal die Tatsache, es gab schon bisher die Möglichkeit, wenn ein Vertreter zu Ihnen in die Wohnung kommt, unter bestimmten Umständen vom Vertrag zurückzutreten.
    Aber es gab viele, viele Hintertürchen.
    Und wir hoffen, dass dieses neue Gesetz gaunersicher ist, d.h.
    gegen neue Umgehungsmöglichkeiten bereits abgesichert ist und dass sie wirklich die Möglichkeit haben, wenn sie überrumpelt werden, vom Kaufvertrag zurückzutreten.
    Eine zweite wichtige Sache, die relativ bekannt bereits ist, es gibt viele unfaire Vertragsbedingungen, das sogenannte Kleingedruckte.
    Diese Vertragsbedingungen sollen in Zukunft nichtig sein.
    Eine dritte Sache.
    Es gibt schon bisher Garantie und Gewährleistung, aber viele Umgehungsmöglichkeiten, die das einschränken.
    In Zukunft hat der Konsument schlicht und einfach Anspruch darauf, die Ware in der Qualität zu bekommen und funktionstüchtig zu bekommen, so wie sie ihm angeboten worden ist.
    Und dann gibt es noch eine Vielzahl von anderen Bestimmungen in diesem Gesetz.
    Es ist praktisch eine Novelle des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches.
    Es ist praktisch eine Novelle
    der Zivilprozessordnung, es ist eine Novelle des Wucher-Gesetzes, es ist eine Vielzahl von Dingen, die dem Konsumenten die Situation erleichtern sollen und ich glaube worauf wir stolz sein können, dieses Gesetz ist wesentlich besser, wesentlich hilfreicher als Gesetze in anderen Ländern, zum Beispiel in der Bundesrepublik Deutschland und ich glaube wir werden in Österreich vom Ausland für dieses Gesetz beneidet werden.
    Ja, da schauen wir gleich nach, was die Parlamentarier im Hohen Haus dazu diskutieren.
    Wir schalten jetzt gleich ins Hohe Haus zu Johannes Fischer und Zita Bernardi, die ein bisschen berichten werden über diese Diskussion.
    Ja, hier im Hohen Haus gab es in den heutigen Vormittagsstunden zwar eine wesentlich ruhigere Debatte als gestern zum Thema Rechnungshofberichte, aber so ganz auf einer Linie liegen die Parlamentsparteien auch in der Materie Konsumentenschutzgesetz nicht.
    Die großen Auseinandersetzungen zwischen den Sozialpartnern liegen zwar schon fast zwei Jahre zurück, damals in der ersten Entstehungsphase des Gesetzes ist es ja zu recht heftigen Reaktionen der Bundeswirtschaftskammer auf erste Arbeitnehmerforderungen gekommen.
    Diese Differenzen wurden aber dann zum Großteil ausgeräumt.
    Die Volkspartei etwa wird dem Gesetz heute zustimmen, wenn gleich noch einige Ressentiments übrig geblieben sind.
    Das zeigte sich heute schon beim ersten Debattenbeitrag von ÖVP-Justizsprecher Hauser,
    der dem Justizminister eine Reihe von unklaren Formulierungen vorgeworfen hat, die seiner Ansicht nach das erste Ziel dieses Gesetzes, nämlich die Schaffung einer eindeutigen Rechtssituation für den Konsumenten, zum Scheitern verurteilen.
    Hauser dann prinzipiell zur Problematik eines speziellen Gesetzes für den Konsumentenschutz.
    Wenn wir heute dieses neue Konsumentenschutzgesetz beschließen, dann sollten wir alle miteinander gleichzeitig eines bekennen.
    Nur die Bewahrung unserer Wirtschaftsordnung sichert dem Verbraucher die Erfüllung seiner Wünsche, aller, auch der ausgefallensten Wünsche.
    Und die freie, unternehmerisch verfasste, sozial verpflichtende Marktwirtschaft ist überhaupt der beste Konsumentenschutz, den wir uns denken können.
    Auf dieses Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft reagierte dann unmittelbar SPÖ-Zentralsekretär Blecher.
    Dieses Konsumentenschutzgesetz jedenfalls zeigt, wie sehr wir des Korrektivs bedürfen, um Auswüchse eines bestimmten Systems immer wieder auch in den Griff zu bekommen.
    Dieses Konsumentenschutzgesetz ist die notwendige Anpassung der Rechtsordnung an eine veränderte Gesellschaft,
    Es ist ein treffendes Beispiel dafür, wie wir durch gerechtere gesetzliche Ausgangsbedingungen für den einzelnen mündigen Bürger mehr reale Freiheit, mehr persönliche Freiheit schaffen.
    indem wir ihn vom Ausgeliefertsein gegenüber ökonomisch Mächtigeren befreien und entlasten.
    Und es ist ein Beweis dafür, wie durch moderne Gesetze der Zugang zum Recht erleichtert werden kann und wie jedem Menschen ohne Unterschied des Einkommens, des Vermögens, seines gesellschaftlichen Status, seiner Bildung in unserer demokratischen Gesellschaft auch zu seinem Recht verholfen werden kann.
    Für Blecher realisiert dieses Gesetz aber nicht nur elementare Rechte des Konsumenten.
    Es verwirklicht auch ein wichtiges sozialdemokratisches Prinzip, dass nämlich ökonomische Macht nicht immer der entscheidende Faktor sein darf.
    Dritter Mann am Rednerpult, dann FPÖ-Justizsprecher Brüsike.
    Jedenfalls ist der Konsumentenschutz ein zu bejahendes Anliegen.
    Der Kampf gegen
    ungerechte Formularbedingungen, ungerechte Geschäftsbedingungen gegen das Kleingedruckte, das ist ein berechtigtes Anliegen.
    Und wenn nun in derselben weisen Selbstbeschränkung, die man in der Bundesrepublik Deutschland an den Tag gelegt hat, man sich mit dem
    auf das beschränkt hätte und sich mit dem begnügt hätte, dann brauchten wir wahrscheinlich nicht lange zu diskutieren.
    So aber gibt es für die FPÖ in der Regierungsvorlage für das neue Konsumentenschutzgesetz einige strittige Punkte.
    An der Spitze die geplante Einführung der Verbandsklage, weshalb sie das Gesetz heute in dritter Lesung auch ablehnen wird.
    Das Gesetz wird übrigens am 1.
    Oktober dieses Jahres in Kraft treten.
    Und damit gebe ich zurück zum Studio.
    Ja, also doch nicht, so wie Sie gesagt haben, Herr Dr. Koppi, eine ganz einhellige Meinung, aber vermutlich ist es im Parlament sehr schwer.
    Aber ich höre gerade, dass es aus dem Publikum eine Frage oder eine Meinung dazu gibt, die Sie vielleicht, Herr Dr. Koppi, noch beantworten können.
    Ja, sogar einiges.
    Es zeigt sich, dass zwar jeder hier im Saal, den ich noch gefragt habe, interessiert ist am Konsumentenschutzgesetz, aber im Grunde genommen wissen alle Herrschaften nicht ganz genau oder so ganz genau, was eigentlich drinnen ist.
    Und da sind zwei Fragen besonders interessant.
    Das erste ist die konkrete Regelung des Rücktrittsrechts von Verträgen.
    Herr Dr. Koppi, wie sieht die wirklich jetzt in dem neuen Gesetz aus?
    Zunächst, ich glaube nicht, dass wir hier in Minuten schaffen, was sicher notwendig ist, nämlich das Gesetz ins deutsche zu übersetzen, ins allgemein verständliche Deutsch und jedem Konsumenten es zugänglich zu machen.
    Das ist Arbeit für die nächsten Monate.
    Rücktrittsrecht.
    überrumpelt wurden, wenn sie etwas unterschrieben haben außerhalb eines Geschäftslokals, außerhalb einer ordentlichen Messe wie der Miener Wesse, aber beispielsweise beim Wiedenburger Volksfest oder irgendwo, wenn sie so etwas unterschrieben haben, dann genügt innerhalb einer Woche ein rekommendierter Brief an die Firma, bei der sie bestellt haben oder
    das durchgestrichene Vertragsformular zurückgesendet und Sie sind alle Verpflichtungen los.
    Wenn Sie bereits eine Anzahlung geleistet haben, haben Sie Anspruch darauf, diese Anzahlung zurückzubekommen.
    Ja, da ist jetzt ein Wort gefallen, das auch aus dem Publikum kommt und zwar das Wort Überrumpelung.
    Was versteht dieses Gesetz eigentlich unter Überrumpelung?
    Wer überrumpelt wen?
    Ich bitte Sie nur ganz kurz zu sein, Herr Dr. Koppewell.
    Wir haben wirklich nur Minuten.
    Ein geschickter Vertreter, der Sie in der Wohnung aufsucht, ohne dass Sie ihn eingeladen haben, dann nimmt das Gesetz an, dass Sie überrumpelt wurden.
    Auch dann, wenn Sie ihn beispielsweise eingeladen haben, Ihnen einen Staubsauger zu verkaufen und dann geht er mit der Bestellung für eine Waschmaschine weg, die also das Vielfache davon kostet, auch das wäre Überrumpelung.
    Auch da können Sie vom Vertrag zurücktreten.
    Ja, Herr Dr. Koppi, danke vielmals, dass Sie zu uns gekommen sind.
    Meine Damen und Herren, gestern gab es ja im Parlament auch eine Debatte.
    Wiederschauen, Herr Dr. Koppi.
    Wiedersehen.
    will man nicht die Hand geben.
    Gestern gab es im Parlament ja auch eine Debatte und zwar über die Repräsentationsspesen der Politiker.
    Heute schreiben dazu die österreichischen Tageszeitungen Auszüge aus den Kommentaren.
    Dazu Hans Langsteiner zusammengestellt.
    Anlass für diese gestrige Spesendebatte im Nationalrat waren mehrere Berichte des Rechnungshofes, Sonderberichte und ein allgemeiner Bericht.
    Die Sonderberichte untersuchten die Repräsentationsspesen der Ministerien ebenso wie die Ausgaben durch die ÖVP-dominierten Landes-Landwirtschaftskammern.
    Nun, im Salzburger Volksplatz fasst Karl-Georg Rehlig seine Eindrücke über die gestrige Nationalarztdebatte so zusammen.
    Was dem einen sein Androsch, ist dem anderen sein Ratzenböck und wenn jenen die Nase von Frau Leodolter nicht gefällt, dann haben es diese mit den Nasen der Landeslandwirtschaftskammern.
    Sie haben richtig geraten.
    Es geht um Rechnungshofberichte und Begleitereignisse, samt und sonders aber darum, den Wahlkampf anzufachen.
    Nun soweit das Salzburger Volksblatt.
    Anders als diese Zeitung sehen die Salzburger Nachrichten die Spesendebatte nicht ausschließlich vor dem Hintergrund des beginnenden Nationalratswahlkampfes.
    Gerhard Neureiter meint nämlich dort, die Spesendebatte vom Mittwoch im Nationalrat war notwendig, weil Minister noch immer der inneren Überzeugung sind, für sie würden andere Regeln gelten als für den normalen Staatsbürger.
    Beim Spesenbericht des Rechnungshofs und der gestrigen Debatte darüber geht es nicht darum, der Regierung die Pflicht zur Repräsentation Österreichs unmöglich zu machen.
    Es geht darum, dieser Pflicht so nachzukommen, dass offen darüber gesprochen werden kann und sich kein Österreicher genieren muss.
    So grundsätzliche Feststellungen wie in den Salzburger Nachrichten finden sich auch in der Presse, wo es im Leitartikel von Dieter Lehnhardt heißt, wer in der Privatwirtschaft schlecht und verschwenderisch mit seinem Geld umgeht, wird über kurz oder lang untergehen.
    Der Staat jedoch ist ein unsinkbares Schiff.
    Er soll und muss es bleiben.
    Aber gerade aus diesem Grund darf er nicht ins Aschgraue mit jenen Mitteln wirtschaften, die ihm alle auf eigene Rechnung Arbeitenden dieses Landes zur Verfügung stellen.
    Das Ja zum Staat sollte unbestritten sein.
    Das wird sich aber nur halten lassen, wenn dieser Staat unter Kontrolle bleibt und nirgends hin ausufert.
    Jeder Verlust der Übersicht rächt sich bis hin zur verdrossenen Resignation des Staatsbürgers.
    Soweit die Presse.
    Nur noch zwei Kommentare aus Parteizeitungen.
    Zunächst das oberösterreichische Tagblatt der SPÖ.
    Dort stellt Hermann Tscheikal einander gegenüber, wie schon gestern die Abgeordneten im Nationalrat, die Aufwendungen von Vizekanzler Androsch bei einem Opernball und die Bewirtung des oberösterreichischen ÖVP-Landeshauptmannes Ratzenböck bei einem Ball in Wien.
    J. Kahl meint dazu, aus den Androsch-Späßen machte die ÖVP-Propaganda einen Skandal erster Ordnung und attackierte auch den Bundeskanzler, der die Repräsentationskosten auf dem Opernwall verteidigte.
    Aus den Ratzenberg-Späßen machen die Sozialisten keineswegs einen Skandal.
    Sie unterstellen dem Landeshauptmann weder direkt noch unterschwellig, ein extravaganter Verschwender zu sein.
    Im Gegenteil, sie bejahen seine Repräsentationskosten für das Land auch diesmal, obwohl diese im Vorjahr weniger als die Hälfte ausmachten.
    Sie sind aber nicht gewillt, ihre führenden Gesinnungsfreunde in übelster Weise ausgerechnet von den Leuten beschimpfen zu lassen, die jetzt selbst eine Spesenrechnung vorzulegen haben.
    Soweit das SPÖ-Organ Oberösterreichisches Tagblatt und zum Abschluss ein Blick in das ÖVP-Organ Neues Volksblatt, wo Peter Klar recht versöhnliche Töne findet.
    Man sollte diese Angelegenheit um dieses Tam-Tam rund um den Rechnungshof überhaupt nicht gar so negativ sehen, sondern daraus Nutzen ziehen.
    Fehler passieren immer.
    Manchmal ist ihr Bekanntwerden, besonders dann, wenn es sich um eher fürstliche Allüren handelt, peinlich.
    Doch die Chance, aus Fehlern zu lernen, sollten wir uns nicht verbauen.
    Auch dann nicht, wenn wir mitten im Wahlkampf stehen.
    Danke, Hans Langsteiner für die Inlandspresse.
    Schau, es ist 12 Uhr und 29 Minuten.
    Bevor wir, meine Damen und Herren, weiter im Inlandsgeschehen gehen, einen Blick ins Ausland und zwar deswegen, weil wir hier gerade live ein Telefonat hereinbekommen haben von unserem Korrespondenten aus Kairo, Peter Brünner.
    Grüß Gott, Herr Brünner.
    Guten Tag, Herr Henke.
    Herr Brünner, die Nahost-Diplomatie gerät sozusagen wieder in Bewegung.
    Jimmy Carter kommt ja jetzt gegen ein Uhr in Kairo an und versucht wieder einmal nach dem einigermaßen misslungenen Camp David-Gesprächen wieder das Ruder herumzureißen und vor allen Dingen auch für sich einen Erfolg zu verbuchen als Nahost-Vermittler.
    Ja, Ihre Formulierungen, Herr Henke, klingen ein bisschen skeptisch, als ob das Ganze nichts weiter als ein Versuch sei.
    Und Sie haben vielleicht recht mit diesem Skeptizismus, denn sehr viele politische Beobachter, auch hier im Nahen Osten, sind skeptisch, ob wirklich bei dieser Reise des amerikanischen Präsidenten am Ende nun ein ägyptisch-israelischer Friedensvertrag stehen wird.
    oder was denn nun eigentlich das Ergebnis dieser Reise sein könnte.
    Was erwarten sich, Herr Brünner, was erwarten sich die Ägypter eigentlich, oder was erwartet sich Präsident Sadat?
    Ja, Sadat hat in den letzten Tagen sich nur sehr wenig
    zur Reise des amerikanischen Präsidenten geäußert.
    Er sagte im Grunde eigentlich nur, der amerikanische Präsident ist das herzlichste in Ägypten Willkommen.
    Der ägyptische Ministerpräsident Mustafa Khalil hat etwas mehr gesagt und aus seinen Wunden ist doch einiger Optimismus zu hören.
    Er sagte nämlich, wenn die andere Seite, die Israelis also, das gleiche Verständnis für die gesamte Situation im Nahen Osten aufbringen, dann
    wird es eigentlich kaum wirkliche Hindernisse für einen israelisch-ägyptischen Vertrag geben.
    Herr Brünner, Frage zu Hindernissen.
    Es ist jetzt im Moment so, dass die übrigen arabischen Staaten ja wiederum auf Ägypten besonders schimpfen und Ägypten auch sehr isolieren.
    Wie wird da es in den nächsten Tagen aussehen?
    Wird sich der Sadat nicht besonders sozusagen ins Eck stellen mit seiner Politik?
    Ja, das ist natürlich die Frage nach der Grundhaltung der ägyptischen Politik.
    Man kommt hier allmählich zu der Überzeugung, dass Sadat diese ganze Friedensinitiative überhaupt nur auf der Grundlage einer rein nationalen ägyptischen Politik gestartet hat und dass das Ergebnis dieser Friedensinitiative folglich auch rein von den nationalen ägyptischen Interessen diktiert sein wird, dass also
    all die anderen Fragen einer umfassenden Friedensregelung im Nahen Osten einfach vom Tisch gefegt werden.
    Die Frage, was mit den Palästinenser denn nun eigentlich geschehen soll und all diese anderen Probleme, die damit zusammenhängen.
    Und genau diese Fragen aber stellen alle anderen arabischen Länder in den Vordergrund.
    Die Reaktion auf die Reise des amerikanischen Präsidenten mit dem Ziel, einen Friedensvertrag abzuschließen,
    sind scharf bis Saudi-Arabien, muss man sagen, gemäßigt.
    Aber auch da ist ganz, ganz starke Kritik zu spüren.
    Herr Brünner, die Frage, was passiert, wenn Jimmy Carter im Nahen Osten jetzt keinen greifbaren Erfolg erhalten wird oder erreichen wird können?
    Was passiert dann im Nahen Osten?
    Spricht man darüber in Kairo?
    Ja, natürlich diskutiert man sehr viel darüber, aber das ist natürlich Handlesekunst.
    Man weiß natürlich überhaupt nicht, was passieren kann.
    Jordanien jedenfalls, eine jordanische Zeitung, kommentiert heute, es wäre das Beste, was Araber sich wünschen könnten, wenn Sadat wieder in das arabische Lager zurückkehrt und dann würde wahrscheinlich wieder Ruhe.
    in der arabischen Welt einkehren können.
    Ja, das heißt, wir werden die nächsten Tage abwarten müssen.
    Wahrscheinlich werden die auch nichts bringen.
    Danke jedenfalls für diesen Bericht, Herr Brünner, und auf Wiederhören.
    Auf Wiederhören.
    Es ist 12.32 Uhr.
    Bevor wir weitergehen, meine Damen und Herren, einen Programmhinweis auf eine Sendung des aktuellen Dienstes heute Abend.
    Rudesien, das letzte Aufgebot.
    Im März 1976 scheiterten die Gespräche an dem Punkt, als es darum ging, die Macht friedlich aus den Händen zu geben.
    Das war, wie ich glaube, so ziemlich die letzte Gelegenheit für das Überleben dieses Landes.
    Vertan.
    Ich bin sehr pessimistisch, was die Zukunft angeht.
    Ich fürchte, dieses Land wird zerstört werden.
    Das sagte mir der ehemalige rhodesische Richter Justice Barron vor etwa zehn Tagen.
    Er spricht damit das aus, was die meisten wissen und nur noch wenige nicht wahrhaben wollen.
    Der Point of No Return ist in Rhodesien überschritten.
    Fünf Armeen liefern einander einen erbitterten und grausamen Kampf in diesem Land.
    In diesem Land, das ein Paradies sein könnte.
    Und zwischen den Armeen Menschen.
    Schwarze und Weiße.
    Menschen, die leiden und noch leiden werden.
    Mehr über Rhodesien und sein ziemlich unausweichliches Schicksal heute Abend im Brennpunkt, 21.15 Uhr, Programm Österreich 1.
    was probieren die Parteien oder was versuchen die Parteien beim Wähler an Eindruck entstehen zu lassen mit den Plakaten.
    Es ist ja nicht mehr so, dass die Parteien sozusagen Aussagen treffen auf den Plakaten oder für sich verbal werben, sondern es ist vielmehr so, dass sie durch irgendwelche Symbole wie Blumen oder sonstiges irgendeinen unterschwelligen Effekt erzielen wollen.
    Wir haben hier, nachdem es uns leider nicht gelungen ist, die drei Parlamentarier, die zuständigen Sprecher oder Manager der Parteien hierher zu bekommen, eben deswegen, weil
    im Moment gerade im Nationalrat debattiert ist.
    Wir haben hier einen Verhaltensforscher und einen Grundlagenforscher eingeladen.
    Und zwar darf ich begrüßen Herrn Dr. Otto König, grüße Gott!
    Und den Herrn Dr. Kruspel als Grundlagenforscher.
    Die beiden Herren werden dann ein bisschen aus ihrer fachlichen Sicht erzählen, was diese Plakate, die hier angebracht sind, suggerieren.
    Aber zuvor Hans Adler.
    Jetzt kommen natürlich zuerst einmal die, die zwar nicht fachlich über diese Plakate urteilen sollen, sondern diejenigen, die es angeht, die Wähler.
    Und ich habe jetzt vorhin ihr im Saal einigen Leuten gesagt, sie sollen sich diese Plakate ansehen und zwar nicht auf den Slogan hin, bitte keine Politik.
    sondern auf den Eindruck, den die Plakate auf Sie machen.
    Und da habe ich vorhin mit einem Herrn gesprochen, den gehe ich jetzt wieder besuchen, jetzt sind wir schon alte Bekannte.
    Was sehen Sie in diesen drei, oder besser gesagt, das ist ja eine ganze Menge Plakate von drei Parteien.
    Darf ich kurz unterbrechen?
    Vielleicht, bevor diese Wortmeldung kommt, sollte man doch für die Hörer am Radio, die vielleicht die Plakate nicht kennen, kurz schildern, was eigentlich auf diesen Plakaten drauf ist, Wilfried Seifert, wenn Sie vielleicht da durchgehen könnten, die einzelnen Plakate.
    Die drei Plakatserien der drei Großparteien in Österreich unterscheiden sich ganz grundsätzlich voneinander.
    Da haben wir zunächst einmal die drei Plakate der SPÖ.
    Durchgängiges Motiv, eine Familie, Kinder, Glück für die Kinder ist ungefähr die Aussage nur im Bild.
    Daneben haben wir hier drei Plakate der Freiheitlichen Partei hängen.
    Die Freiheitliche Partei baut offenbar auf schriftliche Aussagen, handschriftliche Aussagen und Portraits der Spitzenkandidaten, die Politikerportraits.
    Die einzige Partei mit Politikerportraits noch auf den Plakaten.
    Und wenn ich hier ganz herübergehe, dann hängen hier drei Plakate der ÖVP.
    Sie alle haben einen rot-weiß-roten Hintergrund und ganz groß eine große Aufnahme von einer Blume und mitten darin einen politischen Slogan.
    So, jetzt bin wieder ich an der Reihe und mein Nachbar hier.
    Also was sagen Ihnen diese Plakate?
    Also die drei FPÖ-Plakate sagen mir eigentlich gar nichts, nicht?
    Insofern nicht frei sein, statt unabhängig sein, nicht?
    Was soll das?
    Die anderen zwei Plakate wegen der Steuer, wer wird uns überhaupt weiter erhalten?
    Bitte, ich bin Pensionist, das hat mit denen überhaupt nichts zu tun, nicht?
    Von der ÖVP das Plakat, da seh ich die Moon-Blume, die schleffert mich ein als Gärtner, als Geingärtner praktisch.
    Und die SPÖ, ohne politische Sachen, sagt mir so viel, dass der Umweltschutz ist, Arbeitsplätze zu sichern und so weiter.
    Also spricht mehr an den Menschen als ich.
    Das wäre also zunächst eine Meinung.
    Und jetzt gehe ich ganz willkürlich mitten ins Publikum hinein und da sitzt eine schöne Frau vor mir und die winkt ab.
    Darf ich Sie fragen, was sagen Ihnen die Plakate?
    Ich würde eher ein Kompromiss für alle drei Plakate wünschen.
    Von jedem das Beste.
    Von jedem etwas, nicht wahr?
    Was sagen Sie ihnen?
    Nichts.
    Sie sagen ihnen nichts.
    Gibt es hier jemanden, dem diese Plakate etwas sagen?
    Na vielleicht versuchen wir jetzt jenen zu fragen oder jene zu fragen, die professionell dazu angetan sind, dass ihnen was sagen, auch wenn sie vielleicht nichts sagen.
    Herr Dr. König, wenn ich vielleicht die erste Frage stellen darf an Sie als Verhaltensforscher, vielleicht können Sie die Plakate jetzt in Kurzform durchgehen.
    Plakate werden ja konstruiert oder gemacht nicht auf die Aussage hin, sondern auf das Ansprechen.
    Primär muss ein Plakat den Blick einfangen.
    Und das ist bei den drei Parteien unterschiedlich gelöst.
    In einem Fall sind es Kinder, im anderen sind es also Personen bzw.
    Handschrift und im dritten sind es Blumen.
    Sie werden der Meinung sein, dass hier ein großer Unterschied ist.
    Es ist nämlich prinzipiell aufs Ansprechen kein Unterschied.
    Wenn wir auf der Straße gehen, fällt uns am meisten der Mitmensch auf.
    Auf den schauen wir und bei Mitmenschen schauen wir auf jeden Fall ins Gesicht und nicht auf die Schuhe oder auf die Handtasche oder sonst etwas.
    Und der zentrale Punkt, auf den wir schauen, ist immer das Auge.
    Nun können Sie einerseits etwas hingeben, was besonders anspricht, also die Augen von Kindern.
    Das zieht unweigerlich den Blick auf sich, weil jeder das Kind beaufsichtigen möchte.
    So ein Kind im Straßenverkehr spricht an, um Gottes willen, ein liebes Kind, was können wir für es tun?
    Im anderen Fall spricht
    der Politiker, die Person, der Mann, will etwas von Ihnen.
    Wenn Sie vielleicht jetzt nur die Trennung immer nach Parteien machen, weil sonst der Hörer nicht mehr weiß, was wo ist.
    Ja, zuerst wurde gesagt, man soll die Partei nicht ansprechen.
    Naja, nur hier hängen die Plakate nicht, damit man so weiß, was ist.
    Die FPÖ arbeitet auf den Mann hin und auf die Handschrift.
    Die Handschrift ist nämlich auch persönlicher Ausdruck, es ist nicht gedruckt.
    Und die ÖVP hat das zentrale Motiv genommen, die hat nämlich nicht primär die Blume, sondern primär das Auge genommen.
    Schauen Sie es mal an als Pupille und Iris.
    Dann haben Sie nämlich ganz genau, wir sprechen auch vom Augenstern und vom Stern der Blüte und vom
    Auge und Blüte werden immer in der Lyrik verglichen.
    Das heißt, es haben alle drei Parteien im Grund genommen, um den Wähler anzusprechen, genau das gleiche in anderer Form gemacht.
    Außerdem haben sie alle drei das Rot-Weiß-Rot drin, in verschiedener Form.
    Hier herausgehoben bei der SPÖ, bei der ÖVP als Farbblock hineingesetzt und in der Schrift und bei der ÖVP als Hintergrund.
    Das sind aber uralte Prinzipien.
    Wenn Sie nationalsozialistische Plakate mit Adolf Hitler anschauen, ist auch das Gesicht drauf, arbeitet man auch mit.
    Kindern und mit Blumen.
    Immer wird dem Politiker ein Blumenstrauß überreicht.
    Der Politiker muss Kinder gern haben, er muss Blumen gern haben, er soll nicht rauchen und nicht trinken.
    Und in dem Moment ist das schon Pater Familiaris und ist okay.
    Und genau das bringen diese Plakate.
    Das heißt Mussolini war der Erste, der sein Gesicht an alle Wände geklatscht hat.
    Das wird beibehalten.
    Das hat unsere ganze Politik durchgezogen.
    Die FPÖ ist dabei geblieben.
    Der Mann spricht an.
    mag irgendwie hintergründig die Partei symbolisieren.
    Sie gibt sich sehr männlich.
    Schauen wir mal gleich weiter, vielleicht noch mal zurückkommen zum Dr. Kruspril, Grundlagenforscher.
    Herr Dr. Kruspril, der Grundlagenforscher ist ja der, der die Vordenkarbeit mitliefert für die Plakate, der die psychologischen Auswahlkriterien trifft, um diese Plakate zu gestalten.
    Eigentlich hat der Professor König massive Vorwürfe erhoben und hat gesagt,
    das Plakat spricht, wenn man darauf pickt, ob das Hitler, Mussolini, Kreisky, Taus oder Goetz ist, ist vom Plakat her egal.
    Ist das ein Vorwurf und wenn er einer ist, stimmt er.
    Also ich würde das zunächst nicht als Vorwurf ansehen, denn es gibt einfach gewisse zwischenmenschliche Kommunikationsprinzipien.
    Der Umgang mit Leuten ist immer von bestimmten Gesetzlichkeiten getragen und man muss von einer Tatsache ausgehen, es gibt keine rein sachliche Information, sondern jede Information spricht immer auch das Gemüt an.
    Es ist ja bezeichnend, dass kein Mensch auf die Idee kommt, einen Liebesbrief zu schreiben auf Saugpust oder auf Toilettenpapier, sondern er wird sich bemühen, Rosapapier zu verwenden, er wird versuchen Parfum zu verwenden etc.
    etc.
    Das heißt, zunächst einmal freundlich aufzutreten, Sympathie zu wecken ist ein Prinzip, das nicht nur die Parteien verwenden, sondern jeder.
    verwendet, der Menschen ansprechen will.
    Das heißt, die Blume zum Beispiel ist sicher ein Augensymbol, ist aber gleichzeitig auch die Gäste, die man setzt, wenn man jemanden besucht.
    Sie bringen ihm Blumen mit, sie bringen ihm Wein mit oder sonst irgendein Präsent.
    Das ist das erste Prinzip.
    Und das zweite Prinzip, ebenso wesentlich, was sich jeder überlegen muss, der mit Menschen sprechen will, ob über Plakate oder über andere Formen, ist die Frage, wie kann ich erreichen, dass das, was ich an Information vermitteln will, überhaupt wahrgenommen wird.
    Fällt das auf?
    Wird es wahrgenommen?
    Bemerken die Menschen das?
    Und da muss man sich die Frage stellen, ist ein Plakat so konstruiert, dass es gegenüber den anderen Plakaten, die ebenfalls jetzt als Konkurrenz auf der Straße auftreten, von irgendwelchen Firmen, von irgendwelchen Organisationen anderer Art, ist das ähnlich konstruiert wie das, was die politischen Parteien bringen oder ist das anders konstruiert?
    Daher also die Frage, ist zum Beispiel die große Blume etwas, was jetzt überall hängt und was man daher von anderen nicht unterscheiden kann.
    Ich muss leider unterbrechen, die Zeitökonomie drängt.
    Die Regie haut mich pausenlos über Kopfhörer.
    Wir haben leider keine Zeit.
    Vielen Dank, Herr Dr. Otto König, dass Sie zu uns gekommen sind.
    Auf Wiederschauen.
    Meine Damen und Herren, wir kommen weiter halb Inland, halb Ausland.
    In den vergangenen Tagen hat in Wien zum zweiten Mal eine internationale Konferenz stattgefunden, eine Konferenz von sehr hoher Bedeutung.
    Es kamen 300 Delegierte aus Ost und West zur zweiten Wiener Ost-West-Konferenz zusammen, um Probleme der Zukunft bis 1985 zu besprechen.
    Es waren Delegierte aus 14 Ländern, Ost und West, zusammengenommen und es waren vor allen Dingen auch sehr prominente Namen darunter.
    Allerdings hat das Ganze nicht etwas hochoffizieller basisch stattgefunden, sondern eben inoffiziell, weil man sich davon erwartet hat, dass es ein besseres Ergebnis bringen kann.
    Gestern ging diese Konferenz zusammen.
    Ja, ich möchte noch sagen, was so an Themen diskutiert wurde.
    Also Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Ost und West, Energie, wirtschaftliche Zusammenarbeit, technologische Kooperation, Transport und Umweltschutz.
    Gestern ging die Konferenz zu Ende.
    Heute Vormittag haben aber zwei der Teilnehmer weiter diskutiert.
    Und zwar Aurelio Peccei, der Präsident des Club of Rome, den Sie vielleicht oder sicherlich vom Hörensagen kennen.
    Jener Club of Rome, der die Grenzen des Wachstums einmal veröffentlicht hat vor einigen Jahren.
    Und als zweiter Jermain Guigiani, das ist der Schwiegersohn von Alexei Kosygin.
    Er ist der Vize-Chef des Technologischen Staatlichen Komitees.
    Barbara Kudnow-Kalergi war heute Vormittag bei dieser Diskussion dabei.
    Es kommt ja nicht so oft vor, dass prominente Menschen aus Ost und West miteinander diskutieren, ohne dass sie dabei auf protokollarische und diplomatische Spielregeln Rücksicht nehmen müssen.
    Das war auch heute nicht der Fall.
    Sie konnten beide über die
    Probleme selbst miteinander reden.
    Hören Sie zunächst einmal, was German Guiziani gesagt hat.
    Er gehört sozusagen zur Crème de la Crème des wissenschaftlichen Managements in der Sowjetunion und ist auch in Wien Chef des Instituts für Angewandte Systemanalyse.
    The character of the problems that humanity is facing today and which will be facing tomorrow is such that perhaps the
    Die Probleme, sagte Bishjani, denen sich die Welt heute und morgen gegenüber sieht, sind so, dass vielleicht die bestehenden Institutionen nicht mehr genügen, um sie richtig zu verstehen.
    Und das bedeutet unweigerlich Zusammenarbeit, und zwar Zusammenarbeit auf eine neue Art.
    Wir sind überzeugt, dass Technik und Wissenschaft dazu imstande sind, aber dafür brauchen wir eine bessere Organisation und ein besseres Management.
    Die Probleme, um die es dabei geht, sind unter anderem die Tatsache, dass sich das Klima in nächster Zeit auf der ganzen Welt verändern wird, dass die Umwelt verpestet wird, dass die Energiereserven schwinden und dass die Bevölkerungsexplosion ja immer weiter steigen wird.
    Aurelio Peccei, ein Italiener, der aus der Wirtschaft kommt, und jetzt, wie gesagt, Präsident des Club of Rome, hat darauf geantwortet, hören Sie Peccei.
    It is not possible with the present instrumentalities and institutions, as Dr. Wishani has rightly said, to actually attack
    Es ist nicht möglich, sagt der BDG, dass man mit dem Instrumentarium, das wir jetzt haben, die Probleme meistert.
    Uns stehen in Zukunft noch größere Schwierigkeiten bevor.
    Was sollen wir also tun?
    Wir haben alle Mittel, wieder Meister, wieder Herren unserer Zukunft zu werden, wenn wir nur einsehen, dass ein Land und ein Lager allein diese Probleme nicht lösen kann.
    Der Sukkuss der Konferenz, der auch bei der jetzigen Diskussion, die eben zu Ende gegangen ist, herausgekommen ist, war der, die Welt, die momentan in militärischer und diplomatischer Beziehung nicht so gut aussieht, was die Entspannung betrifft, diese Welt würde wesentlich besser dastehen,
    wenn die Politiker mehr auf die Experten, mehr auf die Wissenschaftler hören würden.
    Alle waren übrigens des Lobes voll über die gute Wiener Atmosphäre.
    Demnächst wollen sie sich in Wien wieder zusammensetzen.
    Danke, Barbara Kunow-Kalergin.
    Meine Damen und Herren, wir kommen zu einem Thema aus dem Inland.
    Das ist eigentlich kein wirkliches Inlandsthema, aber es ist ein Thema, das wahrscheinlich sehr viele sozusagen emotional berührt.
    Es beginnt heute nämlich in Wien der 68.
    Internationale Frauentag.
    Beginnt heute mit einer Demonstration und geht dann mit verschiedenen Veranstaltungen weiter.
    Ich habe zu mir ins Studio hier eingeladen Frau Rosenberg als eine Sprecherin des Frauenkomitees.
    Grüß Gott Frau Rosenberg.
    Die Frage, die sich hier stellt, ist auf diesem Flugzettel, der in den vergangenen Tagen verteilt worden ist, steht die Fragebeantwortung, warum heute demonstriert wird.
    Da steht zum Beispiel, weil Mädchen noch immer geschlechtsspezifisch erzogen werden.
    Ich gehe vielleicht weiter, bevor ich dann auf die Fragen komme.
    Dass Frauen noch immer neben Beruf allein für Haushalt und Kinder sorgen müssen.
    Oder Frauen, die um ihre Rechte kämpfen, werden noch immer diskriminiert und so weiter.
    Was heißt zum Beispiel, wenn wir zu der ersten Frage zurückgehen, dass Mädchen noch immer geschlechtsspezifisch erzogen werden?
    Vielleicht können Sie das ein bisschen näher erläutern.
    Ja, das fängt an bei der verschiedenartigen Erziehung von Buben und Mädchen.
    Das Spielzeug ist anders.
    Sie werden bemerken, dass in Kinderspielzeuggeschäften sehr viel Kriegsspielzeug ist.
    Das wird meistens Buben geschenkt.
    Es geht weiter in der Schule.
    Die Schulbücher wurden auch immer nicht so umgeändert, wie sie eigentlich umgeändert gehörten.
    Es wird die Frau dargestellt als Mutter, als Hausfrau und der Mann als der aktive Teil, der einen Beruf hat, der außer Haus geht und abends wieder nach Hause kommt und von seiner Frau mit einem Essen empfangen wird.
    Was wollen Sie jetzt mit dieser Demonstration oder überhaupt mit dem Internationalen Frauentag, der ja nicht ein Tag ist, sondern mehrere Tage, was wollen Sie damit erreichen an Bewusstseinsbildung sozusagen?
    Wenn Sie zum Beispiel hier das Publikum ansprechen müssen, was wollen Sie damit erreichen?
    erreichen.
    Wir wollen Informationen geben, wir haben Flugblätter gemacht, wir werden sie verteilen.
    Wir wollen die Informationen über die Situation der Frau, die glaube ich im Bewusstsein der Bevölkerung noch nicht so verankert ist.
    Es ist den Leuten nicht klar, dass es vielen Frauen wirklich schlecht geht, dass sie überbelastet sind, dass sie also faktisch drei Berufe haben, dass sie Mutter sind, Hausfrau und noch dazu berufstätig.
    Diese Situation wollen wir aufzeigen und wir wollen auch auf die Forderungen hinweisen, die Frauen seit Jahren schon stellen und die noch nicht erfüllt wurden.
    Diese Forderungen schiebt man meistens in den Privatbereich ab, aber es sind gesellschaftliche Aufgaben und eine gesellschaftliche Verantwortung, diese zu lösen.
    Vielleicht zum Abschluss noch, Frau Rosenberg, eine Frage überhaupt zu den Frauenbewegungen.
    Sehr oft ereilt die Frauenbewegung an der Vorwurf, dass sie sich wahnsinnig abkapseln, dass sie sich selber isolieren und damit eine feindliche Umwelt mehr schaffen, als sie eigentlich vorher gewesen ist.
    Ja dazu, weil vielleicht eines zur Männerfeindlichkeit, die der Frauenbewegung angelastet wird.
    Die Frauen in der Frauenbewegung sind keineswegs männerfeindlich, sondern sie sehen nur ihr erstes Ziel darin, Frauen zu mobilisieren
    mit Frauen zu sprechen und Frauen zu helfen.
    Und das ist natürlich, zuerst einmal wird die Frau angesprochen und der Mann bekommt die Information und kann sich selber dann ein Bild machen.
    Das zweite ist, dass die Frauenbewegung, ja es wird gesagt, teilweise sie ist in einem Ghetto.
    Die Frauen in der Frauenbewegung haben gesehen, dass die Parteien sehr wenig für Frauen machen.
    Deshalb wurde die autonome Frauenbewegung gegründet.
    Ja, heute Abend gibt es ein Frauenfest und da steht am Programm auch, dass es sehr viele Auftritte geben wird und es wird gesungen.
    Sind das Frauenlieder vielleicht?
    Wir haben hier auch ein paar eingeladen, vielleicht können Sie uns ein bisschen was vorsingen, was heute oder was überhaupt bei Frauenfesten gesungen wird.
    Heut denk i ned noch, ob i des richtiges sag.
    Mir is es wurscht, ob i dir leid sympathisch bin.
    Heut bringt mi a ned so schnell was in Verlegenheit.
    I trau mi endlich wieder sein, so wie i bin.
    Mir regt's ned auf, wenn ich ned gleich einen Parkplatz find Sogar a Gschmierder, der mi anfällt, lässt mich kalt Von mir aus sollen die Leut sie denken, dass i deppert bin Weil i a bissl lauter auf der Straßn sing Weil i a bissl lauter auf der Straßn sing
    Es ist eigentlich gar nix Besonderes passiert.
    Gewonnen hab ich nix und auch verknallt hab ich mich net.
    Zu tun hab ich das Söwe wie jeden Tag.
    Aber heut ist irgendwas anders als sonst.
    Ich fühl mich einfach gut.
    Ich fühl mich ein-
    Ja, wir haben das fast ein bisschen abbrechen müssen.
    Danke vielmals, dass Sie hergekommen sind.
    Wir sind nämlich schon fürchterlich in Zeitgedränge.
    Um 13 Uhr müssen wir natürlich Schluss machen.
    Wir kommen auch schon zum letzten Beitrag, wenn wir die Schlussnachrichten ausklammern, im Mittagschanal, nämlich zum Kulturbeitrag.
    Morgen wird nämlich in Wien eine weitere Messe eröffnet, und zwar die zweite Wiener Kunstmesse im Kursalon Stadtpark.
    Veranstaltet wird die Kunstmesse vom Verwandt österreichischer Galerien moderner Kunst.
    Die Frage nun an John Seiler, dem Vertreter der Veranstalter, was wird es auf dieser Kunstmesse geben?
    Ja, Herr Seile, ich muss diese Frage an Sie weitergeben.
    Ja, in erster Linie wird es österreichische Kunst der Gegenwart geben.
    Es sind ungefähr 26 österreichische Galerien, die alle Mitglieder des Verbandes sind, die ihre Künstler, fast durchwegs lebende Künstler, zeigen und vertreten werden.
    Nun hat es im letzten Jahr und auch im Jahr davor ja zwei Kunstmessen gegeben zur gleichen Zeit.
    Das war die K45, die jetzt diese Messe, die übrig geblieben ist, ergänzt hat.
    Diese K45 hat den einen Vorteil gehabt, auch ausländische Galerien in ihrem Programm zu haben und auch einen avantgardistischen Touch sozusagen aufzuweisen.
    Werden Sie irgendetwas machen, um dieses Manko auszugleichen auf dieser übrig gebliebenen Messe?
    Wir sind übergeblieben, die anderen konnten sich also nicht weiter behaupten, das stimmt schon.
    nicht ausländische Galerien einladen oder konnten nicht ausländische Galerien einladen, weil wir der Meinung waren, dass es nur sinnvoll ist, Ausländer einzuladen, wenn wir die Allerbesten bekommen.
    Und das hat sich leider in der Vergangenheit gezeigt, ist nicht möglich, wenn man also ihnen nicht doch mehr bietet, als wir derweil hier auch publikumsmäßig bieten kann.
    Das heißt, sollte das Interesse größer werden, was hoffentlich der Fall ist, werden wir auch die großen internationalen Galerien nach Österreich bekommen.
    Nun, kann man auf der Kunstmesse Kunst kaufen?
    Selbstverständlich kann man kaufen.
    Das ist der Hauptzweck der Messe, wie die internationalen Kunstmessen auch im Ausland.
    Der Hauptzweck ist, dass gekauft wird.
    Oder ein sehr wichtiger Zweck.
    Ich will nicht sagen, dass es der Hauptzweck ist.
    Und wie viel Geld muss man da ungefähr mitnehmen, um überhaupt dort Kunst kaufen zu können?
    Ich weiß also nicht die Preise von allen Kollegen, aber ich nehme an, dass man ab 2000 Schilling schon Sachen bekommen wird und ich glaube nicht, dass es sehr teure Sachen geben wird.
    Aber ich glaube grundsätzlich, dass man sich nicht nur von Preisen beeinflussen lassen soll, sondern man soll sich einmal die Kunst anschauen.
    Man soll einmal hingehen und nicht nur denken, was es kostet.
    Die Messe wird jetzt zum ersten Mal im Kursalon veranstaltet.
    Sie war früher doch in der Sezession.
    Lasst das nicht ein bisschen an Salonkunst denken, dieser Ort Kursalon?
    Nein, der Grund warum wir von der Sezession weg sind und wir sind eigentlich sehr traurig gewesen, dass wir weg sind, war, dass wir so erfolgreich waren, dass wir heuer um über 60 Prozent mehr
    Galerien haben und wir konnten ganz einfach mit dem Platz nicht auskommen.
    Wir mussten uns was Größeres suchen und da hat sich der Kursalon angeboten.
    Ja, und gibt es ein Rahmenprogramm?
    Ich glaube, es ist eine ganz interessante Idee zumindest aufgetaucht oder davon war die Rede, dass die politischen Parteien jetzt vor dem Wahlkampf sich da irgendwie deklarieren müssen im Rahmen der Kunstmesse.
    an ein Sonderprogramm zuerst gedacht, ein internationales, und haben dann gefunden, eigentlich, da heuer ein Wahljahr ist, sollte man doch die politischen Parteien sich deklarieren lassen, wie sie zur zeitgenössischen Kunst stehen, sie sozusagen festzunageln vor der Wahl.
    Und es hat also bei allen Verbandsmitgliedern Anklang gefunden, die Idee.
    Ja, danke Herr Seiler für die Erläuterungen zur Wiener Kunstmesse und kann eigentlich nur viel Erfolg wünschen und danke auch Heidi Grundmann.
    Auf Wiederschauen.
    Wir kommen, meine Damen und Herren, zum letzten Programmpunkt im Mittagsschanal.
    Ich schaffe die Uhr.
    Es ist vier Minuten vor 13 Uhr.
    Zu einer Zusammenfassung der Meldungen in Form der Kurznachrichten bitte Wolfgang Grimma-Schmidt.
    Ägypten.
    In wenigen Minuten wird Präsident Kata in Kairo erwartet.
    Kata will in Gesprächen in Kairo und anschließend in Jerusalem die Friedensverhandlungen wieder in Gang bringen.
    Die ägyptische Regierung hat am Vormittag in einer Sondersitzung über die neuen amerikanischen Vorschläge für einen Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten beraten.
    Österreich Der Finanzdirektor der Wiener Messe AG, Draxler, hat in einem ORF-Interview erklärt, das Verkaufsverbot habe es auf der Wiener Messe immer gegeben.
    Ausgenommen, kleine Souvenirs sowie Lebens- und Genussmittel dürften angeboten werden.
    Auch die Wiener Messe müsse sich an internationale Spielregeln halten.
    Im Mittelpunkt der Nationalratssitzung stand heute Vormittag das Konsumentenschutzgesetz.
    Der erste Redner der Debatte, ÖVP-Justizsprecher Hauser, warf dem Justizminister unklare Formulierungen vor.
    Hauser legte ein Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft ab.
    SPÖ-Zentralsekretär Blecher würdigte das neue Gesetz als eines der bedeutendsten dieser Legislaturperiode und meinte, das Gesetz zeige auch, wie wenig sozial eigentlich die gegenwärtige Marktwirtschaft sei.
    Auch der FPÖ-Abgeordnete Prösike bejaht das Konsumentenschutzgesetz.
    Meine Damen und Herren, ich bedanke mich recht herzlich für die Teilnahme in der Wiener Messe im ORF-Pavillon, dass Sie hierher gekommen sind und eine Stunde lang ausgehalten haben.
    Ich hoffe, es war sowohl für Sie hier im ORF-Pavillon interessant als auch
    einmal diesen Versuch mitzuerleben, als auch bei Ihnen zu Hause an den Radiogeräten.
    Ich bedanke mich fürs Zuhören und Sie hören uns wieder heute Abend, pünktlich wie immer um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal.
    Und bis dahin verabschiede ich mich im Namen des Teams des aktuellen Dienstes und sage Ihnen auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Soll auf der Wiener Messe verkauft werden?
    Interview: Draxler und Publikumsreaktionen darauf
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Kattinger, Matthäus [Gestaltung] , Draxler, Alfred [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neues Konsumentenschutzgesetz:
    Statement Fritz Koppe und Fragen aus dem Publikum
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Koppe, Fritz [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Konsumentenschutzgesetz im Nationalrat
    Einblendung: Hauser, Blecha, Broesigke
    Mitwirkende: Bernardi, Zita [Gestaltung] , Hauser, Walter [Interviewte/r] , Broesigke, Tassilo [Interviewte/r] , Blecha, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Spesendebatte - kein Manus
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Carters Reise in den Nahen Osten
    Mitwirkende: Brünner, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer: Brennpunkt
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wie wirken die Plakate der Großparteien im Wahlkampf? Beschreibung der Plakate, Publikumsreaktionen,
    Statement: Otto König, Werbefachmann Kruspel
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Seifert, Wilfried [Gestaltung] , Koenig, Otto [Interviewte/r] , Kruspel, ... [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ergebnisse der West-Ost-Konferenz in Wien
    Mitwirkende: Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Internationale Frauentagung in Wien
    Studiogast: Frau Rosenberg
    Mitwirkende: Moderator [Gestaltung] , Rosenberg, ... [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Vorschau auf die Wiener Kunstmesse
    Interview: Veranstalter J. Sailer
    Mitwirkende: Grundmann, Heidi [Gestaltung] , Sailer, John [Interviewte/r]
    Datum: 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1979.03.08
    Spieldauer 00:58:51
    Mitwirkende Henke, Reinhold [Moderation] [GND]
    Dobrovolny, Herbert [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1979.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-790308_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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