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Guten Tag meine Damen und Herren beim Mittagsjournal mit Berichten, Interviews und Analysen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur.
Als ihr Begleiter durch 60 Minuten Information aus aller Welt begrüßt Sie Edgar Sterbens.
Zunächst kurz ein Blick auf die geplanten Themen.
Innenministerium veranstaltet Seminar über sicherheitspolitische Fragen.
Sozialistische Jugend stellt ihr Wahlprogramm vor.
Auswirkungen der jüngsten Rohölpreiserhöhung, Inflationsraten in den westlichen Industrieländern steigen.
Britische Labour-Minderheitsregierung gestürzt, Parlamentsneuwahl in Großbritannien Ende April oder Anfang Mai.
Neue iranische Regierung will von den USA erworbene moderne Waffen an die Vereinigten Staaten zurückverkaufen.
Arabische Anti-Sadat-Konferenz in Bagdad nach Exodus der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation, vorläufig gescheitert.
sowie Diskussion über Gegenwartsprobleme der Musikpädagogik in Österreich.
Erster Programmpunkt sind jetzt aber die Nachrichten.
Für ihren Inhalt verantwortlich ist Georg Schalgruber und gesprochen werden die Meldungen von Peter Fichner.
Italien.
Im Zentrum von Rom ist heute ein führendes Mitglied der christlich-demokratischen Partei Italo Schettini von einem Terroristenkommando erschossen worden.
Die Gruppe, die mit Maschinenpistolen bewaffnet war, bestand aus vier Personen, unter ihnen eine Frau.
Schettini, der Mitglied der römischen Provinzialregierung war, wollte gerade sein Büro betreten, als er unter mehreren Feuerstößen zusammenbrach und sofort tot war.
Die Terroristen flüchteten in einem bereitgestellten Wagen.
Bis zur Stunde hat sich noch keine Untergrundorganisation zu dem Anschlag bekannt.
Großbritannien.
Nach dem gestrigen Misstrauensvotum im Unterhaus ersucht Premierminister Callahan heute Königin Elisabeth, um die Auflösung des Parlaments und die Ausschreibung vorzeitiger Neuwahlen.
Die entscheidende Abstimmung über einen Misstrauensantrag der konservativen Opposition endete gestern mit 311 gegen 310 Stimmen.
Es war das erste Mal seit mehr als 50 Jahren, dass einer britischen Regierung das Vertrauen durch einen Misstrauensantrag entzogen wurde.
Als mögliche Wahltermine gelten der 3. oder der 10.
Mai.
USA nahe Osten Der ägyptische Staatspräsident Sadat ist heute von Washington aus, wo er am vergangenen Montag den Friedensvertrag mit Israel unterzeichnet hat, in Bonn eingetroffen.
Vor seinem Abflug reagierte Sadat mit äußerst scharfer Kritik auf amerikanische Sicherheitsgarantien für Israel, die in gestern veröffentlichten Zusatzmemoranden zum Friedensabkommen enthalten sind.
Darin heißt es unter anderem, die Regierung in Washington sei im Falle einer Bedrohung Israels bereit, ihre militärische Präsenz im Nahen Osten zu verstärken und Israel Versorgungsgüter zu liefern.
Sadat sagte, er sei tief enttäuscht.
Für ihn sei diese Vereinbarung zwischen den USA und Israel null und nichtig.
Er meinte auch, die Haltung des israelischen Regierungschefs Begin sei nicht dazu angetan, andere arabische Staaten zu Verhandlungen mit Israel zu ermutigen.
Die PLO, die Palästinensische Befreiungsorganisation, hat gestern das Treffen der Außen- und Wirtschaftsminister der Arabischen Liga in Bagdad demonstrativ verlassen.
Ein PLO-Sprecher sagte, die Delegation werde erst dann zurückkehren, wenn drastische Strafsanktionen gegen Ägypten beschlossen worden seien.
Syrien und Libyen erklärten sich mit der Palästinenser Organisation solidarisch und zogen ihre Abordnungen ebenfalls von den Gesprächen ab.
Als erstes Land am Persischen Golf hat sich der Oman offiziell hinter die ägyptische Nahostpolitik gestellt.
Die Regierung des Sultanats bezeichnete den ägyptisch-israelischen Friedensvertrag als ersten Schritt zu einem umfassenden Nahostfrieden und als Gewinn für die arabische Nation.
In Jerusalem hat der als Extremist bekannte Rabbiner Meir Kahane die Gründung einer sogenannten Selbstschutzbewegung angekündigt, die die jüdischen Siedler im Ostteil der Stadt vor möglichen Angriffen von Seiten der arabischen Bevölkerung schützen soll.
Kahane rief alle in Jerusalem lebenden Juden, die einen Waffenschein besitzen, auf, sich ihm anzuschließen.
China.
Etwa 100 arabische Studenten haben heute nach einer zunächst friedlich verlaufenden Demonstration gegen den ägyptisch-israelischen Friedensvertrag die ägyptische Botschaft in Peking angegriffen.
Sie bewarfen das Gebäude mit Steinen und verletzten bei einem Handgemenge einen chinesischen Wachesoldaten leicht.
Iran.
Das Innenministerium in Teheran hat eine Verlängerung der ursprünglich nur für morgen geplanten Volksabstimmung über die Ablösung der Monarchie durch eine islamische Republik auf Samstag angekündigt.
Die Entscheidung wurde damit begründet, dass auch die Wähler in entlegenen Gebieten die Möglichkeit zur Stimmabgabe erhalten sollen.
Stimmberechtigt sind etwa 20 Millionen Iraner.
In Teheran ist heute eine internationale Juristenkommission eingetroffen, die sich über den Verlauf des Referendums und über die Einhaltung der Menschenrechte nach dem Sturz von Jareze Pahlevi informieren will.
Die Delegation wird unter anderem von Ministerpräsident Basargan empfangen.
Die Regierung in Teheran will die modernen Waffen, die noch unter dem Jahrregime angeschafft wurden, an die Vereinigten Staaten zurückverkaufen.
Ein Sprecher des amerikanischen Außenministeriums erklärte, die USA seien zu entsprechenden Verhandlungen bereit.
Unter anderem will Persien 80 Kampfbomber der Type F-14 im Wert von 27 Milliarden Schilling zurückgeben.
Bundesrepublik Deutschland Die Verjährung von Mörd und Volkermord ist seit dem Vormittag Gegenstand einer Debatte des Bundestags in Bonn.
Dem Parlament liegen zwei Gesetzesinitiativen zur Aufhebung der Verjährungsfrist von 30 Jahren vor.
Außerdem behandeln die Abgeordneten einen Aufruf des Europaparlaments an die europäischen Staaten, eine Resolution des Europarates über die Unverjährbarkeit von Mord zu unterzeichnen.
Gegner der Verjährung befürchten vor allem, dass nationalsozialistische Gewaltverbrechen künftig nicht mehr verfolgt werden könnten.
Eine endgültige Entscheidung fällt erst bei der Abstimmung des Bundestages im kommenden Juni, bei der die Abgeordneten keinem Fraktionszwang unterliegen.
Vereinte Nationen, Uganda hat gestern eine Sondersitzung des Sicherheitsrats beantragt und das Nachbarland Tansania der Aggression beschuldigt.
In dem Antrag erklärte der ugandische UNO-Vertreter, die Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität seines Landes sei eine ernste Bedrohung für den Frieden.
Gestern Abend hatte Radio Uganda in einer Meldung mitgeteilt, dass tansanische und ugandische Exilstreitkräfte nur mehr zehn Kilometer vor der Hauptstadt Kampala stünden und die Stadt mit Artillerie beschossen hätten.
Unterdessen hat die Sowjetunion an Tansania und Uganda appelliert, ihre Meinungsverschiedenheiten auf friedlichem Wege beizulegen.
Ein UNO-Sprecher teilte in New York mit, 52 Angehörige der UNO-Vertretung in Uganda hätten um ihre Evakuierung ersucht.
USA.
Nach dem gestrigen Unfall im Kernkraftwerk von Harringsburg im Bundesstaat Pennsylvania wurde heute früh noch immer eine unverändert hohe Konzentration von Radioaktivität festgestellt.
Die radioaktiven Dämpfe strömten weiterhin aus einem Nebengebäude des Kraftwerks aus.
Der Reaktorkern blieb allerdings unbeschädigt.
Ein Mitarbeiter der amerikanischen Atomenergiebehörde meinte heute, die Strahlungswerte seien zwar hoch, aber nicht kritisch.
Eine katastrophenähnliche Lage sei nicht entstanden.
Eine mögliche radioaktive Verseuchung der angrenzenden Weidegebiete werde erst in einigen Wochen festgestellt werden können.
Mitarbeiter des Kernkraftwerks erklärten, der Reaktor könne erst in einigen Tagen betreten werden, sodass erst dann eine eingehende Untersuchung möglich sei.
Nach den bisherigen Ermittlungen war die Ursache der Panne ein Ventil in einem Belüftungsrohr, in dem sich Wasser angesammelt hatte.
Durch die Feuchtigkeit schloss sich das Ventil und löste eine Kettenreaktion aus, die unter anderem dazu führte, dass in einem Dampfgenerator ein Leck entstand.
Die Atomenergiebehörde teilte heute mit, dass keine der Schutz- und Kontrollvorrichtungen im Kernkraftwerk versagt habe.
Österreich In Bad Hofgastein beginnt heute ein zweitägiges Seminar über Wege und Ziele der österreichischen Sicherheitspolitik im internationalen Vergleich.
Auf dem Programm stehen unter anderem Referate von Innenminister Lanz und dem Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Danzinger.
Ministerialrat Herrmann befasst sich mit Aufgaben und Arbeit der Staatspolizei.
Weitere Schwerpunkte sind die Vorstellungen des neu geschaffenen pädagogisch-psychologischen Dienstes der Exekutive.
Das Wetter.
Über Mitteleuropa befindet sich ein Tiefdrucksystem.
Die Aussichten bis morgen früh.
Überwiegend geschlossene Bewölkung.
Weiterhin Niederschläge.
Im Flachland des östlichen Bundesgebietes überwiegend als Regen, sonst zum Teil auch als Schnee oder Schneeregen.
Mäßige Winde aus West bis Nord.
Nachmittagstemperaturen 1 bis 5 Grad.
Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht minus 2 bis plus 3 Grad.
Und die Aussichten für morgen?
Im Allgemeinen starke Bewölkung.
Bei etwas nachlassender Niederschlagstätigkeit vorübergehend Tendenz zu Aufhellungen.
Mäßige Winde aus Nord bis Nordwest, Tageshöchsttemperaturen 3 bis 8 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien bedeckt Regen 5 Grad, Westwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 7 Grad, Nordwestwind 10.
Linz, bedeckt Regen 4°, Westwind 20.
Salzburg, bedeckt Regen 3°, Westwind 10.
Innsbruck, bedeckt Schnee, Regen 2°, Windstill.
Bregenz, bedeckt Schnee, Regen 3°, Nordwestwind 5km in der Stunde.
Graz bedeckt starker Regen, 7 Grad, Nordwind 5 und Klagenfurt bedeckt Schneeregen, 3 Grad, Nordwestwind 15 Kilometer in der Stunde.
Soweit der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagschanaleinblick auf die Uhr.
Es ist jetzt 12 Uhr und 11 Minuten.
Die Ölminister der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, haben am Dienstag dieser Woche eine Erhöhung der Rohölpreise um fast 9 Prozent beschlossen.
Nach der 15-prozentigen Preiserhöhung vom Dezember 1978 dürfte dies jedoch nicht die letzte Preiserhöhung in diesem Jahr gewesen sein.
Dies wurde in Genf klar.
Der von den Ölministern beschlossene Rohölpreis ist im Übrigen nur ein Mindestpreis.
Denn unabhängig davon hat beispielsweise gestern Algerien einseitig eine Rohölpreiserhöhung um 25 Prozent vorgenommen.
Besonders negative Entwicklungen wird die Rohölpreiserhöhung auf die ohnehin schon steigenden Inflationsraten in den westlichen Industriestaaten haben.
Hören Sie dazu eine Analyse von Matthäus Kattinger.
Eine neue Inflationswelle ist im Anrollen.
Fast in allen westlichen Industriestaaten sind die Preise in den Wintermonaten relativ stark gestiegen.
Am schlechtesten dran sind momentan die Vereinigten Staaten.
Allein im Februar erhöhten sich die Verbraucherpreise aufs Jahr gerechnet um 15 Prozent.
Neben dem Anstieg der Öl- und anderer Rohstoffpreise waren es vor allem Erhöhungen bei Nahrungsmitteln.
Das fünf Monate alte Programmpräsident Carters, die Inflation durch freiwillige Richtlinien bei Lohn- und Preiserhöhungen in den Griff zu bekommen, ist praktisch bereits jetzt gescheitert.
Noch erschwert wird die Inflationsbekämpfung durch Meldungen über erhöhte Unternehmensgewinne von 25 Prozent im vierten Quartal 1978.
In der amerikanischen Öffentlichkeit erwartet man nun, dass nach dem Scheitern der freiwilligen Lohn- und Preisrichtlinien zu einem Lohn- und Preisstopp gegriffen werde.
Viele Unternehmen haben aber bereits in Erwartung dieser Lohn- und Preiskontrollen Preiserhöhungen vorgenommen, die ihnen durch ein eventuelles Kontrollprogramm der Regierung unmöglich gemacht würden.
Ein weiteres preissteigerndes Element ist die Inflationsmentalität der Amerikaner.
Da sie weitere Preissteigerungen erwarten, kaufen sie auf Pump und heizen dadurch die Inflation noch weiter an.
Geschlossen wird dieser Inflationsteufelskreis für Präsident Carter durch die dringend notwendigen Energiesparprogramme.
Bei den extrem niedrigen Benzinpreisen in Amerika sind Sparappelle erfolglos.
Bleiben also drastische Preiserhöhungen, die jedoch bestenfalls Hoffnungen auf einen geringeren Energieverbrauch bringen.
Auf jeden Fall aber eine weitere Beschleunigung der Inflation.
Aber nicht nur in Amerika kämpft man mit dem Problem steigender Inflationsraten.
Ähnliches meldet man aus Frankreich, Großbritannien, der Bundesrepublik Deutschland und aus Italien.
Allerdings mit einem Unterschied zu den Amerikanern.
Während man in den Vereinigten Staaten fast Vollbeschäftigung erreicht hat, kämpft man in den vier größten westeuropäischen Industriestaaten mit Arbeitslosenzahlen von 1 bis 1,5 Millionen.
In Großbritannien stiegen die Preise seit November wieder stark an.
Letzter veröffentlichter Index 10%.
Preisanträge, die Entwicklung der Großhandelspreise sowie sehr hohe Lohnforderungen lassen eine Beschleunigung der Inflationsspirale erwarten.
Ähnlich die Entwicklung in Frankreich.
Zwei Jahre lang konnte die Inflation knapp unter 10% gehalten werden.
Im Jänner waren es erstmals wieder mehr als 10%.
In Italien sind die Preise im Jänner und Februar stärker gestiegen als im Inflationsrekordjahr 1976.
Damals waren es mehr als 20%.
Nach Ansicht der Regierung dürften die Preise im heurigen Jahr nicht mehr als um 12 Prozent steigen, wenn eine neue, schwere Wirtschaftskrise verhindert werden soll.
Etwas anders die Situation in der Bundesrepublik Deutschland.
Allerdings nur in der Ausgangsposition anders, nicht im Trend.
Vom Jänner bis zum März haben sich die Verbraucherpreise von zweieinhalb auf dreieinhalb Prozent erhöht.
Noch ein kurzer Blick auf Österreich.
Der Direktor des Institutes für Höhere Studien, Fürst, meinte gestern im Abendsjournal, die Preiserhöhung für Superbenzin um 30 Groschen wirke sich momentan im Index nur mit plus 0,1 Prozent aus.
Für heuer erwartet Fürst, sofern es zu keinen weiteren Ölpreiserhöhungen kommt, eine Inflationsrate von 3,5 Prozent.
Was heißt diese Entwicklung nun für die Wirtschaftspolitiker?
Sie stehen vor dem Dilemma eines Heeres von Arbeitslosen auf der einen Seite, insgesamt sind es 16 Millionen in den OECD-Staaten und steigenden Inflationsraten auf der anderen.
Während also einerseits die Konjunktur angekurbelt werden müsste, um Arbeitsplätze zu schaffen, müsste man andererseits bremsen, um die Inflation zu bekämpfen.
Verschärft wird dies alles noch durch das Wissen um Ölpreiserhöhungen noch in diesem Jahr.
Das Institut für Höhere Studien hat errechnet, dass eine 10-prozentige Rohölpreiserhöhung das Wirtschaftswachstum in Österreich um ein halbes Prozent reduzieren würde.
Von der Wissenschaft dürfen sich die Politiker keine Hilfestellung erwarten.
Sie haben nur Modelle für jeweils eines der beiden Probleme, also Bekämpfung der Arbeitslosigkeit oder der Inflation anzubieten.
Am ehesten könnte man die derzeitige Wirtschaftspolitik mit einem Schiff vergleichen, das in einer engen Meeresstraße zwischen zwei Felsen hin und her geworfen wird.
Die beiden Felsen sind die Arbeitslosigkeit und die Inflation.
Versucht man einem Felsen auszuweichen, nähert man sich unweigerlich dem anderen.
Die Auswirkungen der jüngsten Rohölpreiserhöhung auf das Wirtschaftsgefüge der westlichen Industrieländer analysierte Matthäus Kattinger.
Mit der Verteuerung des schwarzen Goldes und des aus ihm gewonnenen Treibstoffs befassen sich heute auch die Leitartikel und Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen.
Zitate aus den Pressestimmen hat Johannes Fischer für unsere Inlandspresse-Schau ausgewählt.
Die überraschende Benzinpreiserhöhung und die Aussicht auf einen eventuellen Superbenzinpreis von 10 Schilling, gestern vom Generaldirektor der Mobil Oil Austria als nicht unrealistisch bezeichnet, beschäftigen heute die Kommentatoren der Tageszeitungen.
Die Blätter kritisieren dabei nahezu übereinstimmend die Vorgangsweise der Ölkonzerne, etwa bei Georg Weiland in der Kronan Zeitung.
Nicht, dass die Nacht- und Nebelaktion ungesetzlich gewesen wäre, auch nichts grundsätzlich gegen Preiserhöhungen bei Energie.
aber alles gegen den Stil, in dem das durchgezogen wurde.
Mit dem erschwerenden Zusatz, dass das Gleiche, was jetzt mit den Autofahrern getrieben wurde, offenbar Anfang April auch mit der Industrie beim Heizöl gespielt werden soll.
Wenn es einmal ein Lehrbuch gibt, wie werde ich unglaubwürdig, die österreichische Mineralölindustrie wäre prädestiniert dafür.
Dieter Friedl im Kurier sieht auch politische Verantwortlichkeiten.
Tatsache ist, dass die Politiker nur auf ein Ereignis, die OPEC-Sitzung vom Dienstag kann da gerade recht gewartet haben,
um eine Entschuldigung für die Preisaktion zu haben.
Diese Entschuldigung ist jedoch falsch.
Nicht erst seit Dienstag weiß man um diese Preiserhöhung.
Sie existiert bereits seit rund fünf Wochen.
Preiserhöhungen sind an und für sich schon schmerzhaft.
Wenn die Beteiligten nicht richtig argumentieren, ist es strafverschärfend.
Soweit der Kurier.
Ronald Barazon argumentiert in den Salzburger Nachrichten, dass der Ausfall der Iran-Lieferungen den Ölpreis weltweit in die Höhe schnellen ließ, ist nicht zu übersehen.
Auch die Forderung der österreichischen Mineralölfirmen nach höheren Erträgen ist verständlich.
Man darf aber nicht vergessen, dass bis zur Iran-Krise ein Überangebot an Öl bestand, die Preise niedrig waren und der Dollarverfall eine weitere Verbilligung gebracht hat.
Diese Erleichterungen kamen im Sinne einer Hochpreispolitik dem österreichischen Konsumenten kaum zugute.
Die vielgepriesene Preiskontinuität kann aber nicht nur gelten, wenn Senkungen möglich sind.
Sie muss auch am Platz sein, wenn sich Erhöhungen aufdrängen.
Dem Überraschungs-Coup vom Dienstagabend kann man daher nur wenig Verständnis entgegenbringen, meinen die Salzburger Nachrichten.
Otto Horn schreibt dazu in der kommunistischen Volksstimme.
Bei der Haltung, die Staribacher und die Sozialpartner am Dienstag an den Tag gelegt haben, ist auch die nächste Preiserhöhung schon so gut wie gelaufen.
Allerdings wird man sich hüten, das vor den Wahlen perfekt zu machen.
Deshalb hat man ja die Öl-Multis gestern so schnell zum Zuge kommen lassen.
Die kassieren wieder ein paar hundert Millionen Schilling extra und von einem Preisantrag wird man nicht viel hören, bis nach dem 6.
Mai.
Soweit die kommunistische Volksstimme.
Einen grundsätzlichen Aspekt eröffnet Thomas Khorherr in der Presse.
Gruselpreis hin oder her.
Spätestens seit gestern weiß der Österreicher, dass ein weiteres Stück jener Insel, auf der er sich nach wie vor wehnt, herausgebrochen worden ist.
Gehen wir nur von der nackten und unbestreitbaren Tatsache aus, dass wir 80 Prozent unseres Erdölbedarfs im Ausland decken müssen und dass wir dafür jeder persönlich und die Volkswirtschaft als Ganzes immer mehr zahlen müssen.
dass demnach das Sparen von Energie, im vorliegenden Fall das Sparen von Benzin und Heizöl, ein immer dringenderes Gebot wirkt.
Und in der Grazer kleinen Zeitung sieht Reinhold Totolo die Situation folgender Massen.
So unangenehm die jetzt erfolgte und die weiter zu erwartende Verteuerung ist, nur über Preissteigerungen für den Rohstoff Öl wird erreicht werden können, dass aus den Lippenbekenntnissen zum Thema Energiesparen endlich auch konkrete Taten resultieren.
Und dabei wird man wohl auch über das hinausgehen müssen, was gestern ein Autofahrer als seine Vorstellung über das Sparen von Energie von sich gegeben hat.
Er sei durchaus für das Energiesparen, sagte er, auch für die Einführung eines autofreien Tages.
Er habe nämlich ohnehin einen Zweitwagen zur Verfügung.
Wahrhaft österreichischer kann die Energieproblematik wohl nicht gesehen werden.
Das war die Inlandspresseschau, zusammengestellt von Johannes Fischer.
In Bad Hofgastein beginnt heute ein vom Innenministerium veranstaltetes und für zwei Tage anberaumtes Seminar über sicherheitspolitische Fragen.
Im Vordergrund stehen Probleme des internationalen Terrorismus, seine möglichen Auswirkungen auf Österreich und seine Bekämpfung.
Aber auch psychologische Aspekte der Ausbildung von Exekutivbeamten sollen bei diesem Seminar erörtert werden.
Innenminister Erwin Lanz befasste sich heute in einem Vortrag unter anderem auch mit dem Phänomen der Extremistengruppen in und außerhalb Österreichs.
Mit dem Innenminister führte Wilfried Seifert das folgende Gespräch.
Herr Minister Lanz, bisher haben uns einige Ausläufer des internationalen Terrorismus, des importierten Terrorismus aus der Bundesrepublik Deutschland gestreift, auf der linken Seite des Spektrums.
Nun, wenn man Kommentatoren in der Bundesrepublik Deutschland glauben darf, dann ist dort der rechtsextreme Terror und der Rechtsextremismus wieder im Anwachsen.
Meine Frage daher, gibt es so etwas wie Rechtsextremismus jetzt schon in verstärktem Ausmaß in Österreich, und zwar Rechtsextremismus von der Art, wie es den Polizeiminister interessiert?
Der Innenminister muss natürlich an solchen Entwicklungen interessiert sein.
Wir beobachten auch genau die Erfahrungen, die in der Bundesrepublik gemacht werden, weil ja unsere Spielart rechter Gruppierungen automatisch und von der Ideologie her immer eng mit dem kooperiert, was sich in Deutschland auf diesem Gebiet tut.
Ich kann aber sagen, dass wir im gegenwärtigen Zeitpunkt hier in Österreich keine dramatische Entwicklung haben.
Allerdings stellt man in Deutschland einen gewissen Aufwärtstrend in der Tätigkeit.
rechter politischer Gruppen fest.
Ich glaube, wenn es in Österreich eine wirklich rechtsextremistische und gefährliche Gruppe gibt, könnte das die Aktion Neue Rechte sein.
ANR, die einzige Gruppe, die sich als Partei konstituiert hat und die zumindestens bei den kommenden Hochschulschaftswahlen am 16. und 17.
Mai wieder kandidieren will.
Jetzt haben da etliche Gruppen ein Verbot der ANR gefordert.
Wie stehen Sie dazu?
Gibt es da Aussichten?
Wollen Sie das oder wollen Sie es eher nicht?
Ich verstehe durchaus das Anlegen, das dahinter steckt.
Das Anliegen ist sehr erfreulich.
Es zeigt, dass junge Menschen, ganz besonders junge Menschen in Österreich, eine Entwicklung in Richtung Wiederaufleben des Faschismus verhindern wollen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir, eben weil wir eine Demokratie sind, weil wir eben nicht einmal den Keim faschistischer Entwicklungen in uns belassen wollen oder wieder einsetzen wollen,
die Auffassung vertreten, dass sich jede politische Meinung, auch wenn sie noch so garstig ist, artikulieren können muss.
Das unterscheidet die Demokratie vor der eingeschränkten Demokratie, die ja bereits eine Vorstufe der Diktatur ist.
Für uns stellt sich bei der Beurteilung
einer rechten politischen Gruppierung lediglich die Frage, entspricht sie dem Parteiengesetz, dann ist sie eine politische Partei, solange der Nationalrat kein anderes Gesetz beschließt und als solche hat sie auch die Möglichkeit
für ihre Auffassungen zu werben.
Wir haben darauf zu achten, dass sie für ihre Auffassungen nur in einer Form eintritt, die verfassungskonform, die mit unserer Verfassungs- und Rechtslage vereinbar ist.
Gibt es Gruppen, die Sie für wirklich gefährlich einschätzen?
Ja, ich will durchaus nicht verhehlen, dass ich misstrauisch bin, ob das, was manche Gruppen offiziell vertreten, auch ihrer tatsächlichen politischen Zielsetzung entspricht.
Aber das kann für mich keine Richtlinie für das Verhalten als staatliches Organ dieser Republik sein.
Aber wenn Sie vorhin eine Gruppe erwähnt haben, so möchte ich sagen, dass es durchaus
vielleicht die Gruppe ist, die am meisten öffentliches Interesse in der letzten Zeit erweckt hat, aber worin unterscheidet sich diese Gruppe beispielsweise von der nationaldemokratischen Partei und wo unterscheidet sich der Geist dieser beiden Gruppen von jenen,
Leuten, die Anti-Holocaust-Pamphlete verteilt haben, die in einem Verlag gedruckt worden sind, der einer der freiheitlichen Parteien nahestehenden Akademikervereinigung gehört.
Gibt es eine Gedankenverbindung?
Gibt es für Sie eine gedankliche Linie im Rechtsextremismus zwischen den eben genannten Gruppen ANR und NDP und Exponenten der Freiheitlichen Partei?
Das glaube ich nicht, sofern es die Parteiebene betrifft.
Das muss ich mit aller Deutlichkeit sagen.
Nichts deutet darauf hin.
Aber es geht hier nicht um organisatorische Verbindungen, sondern um geistige Verwechslungsmöglichkeiten.
die gewisse Gruppierungen in Österreich eher bieten als andere.
Dieses Gespräch mit Innenminister Erwin Lanz führte Wilfried Seifert.
Eine der am meisten umworbenen Wählergruppen im derzeitigen Nationalratswahlkampf sind zweifellos die Jung- und Erstwähler.
Mit ihren etwa 400.000 Stimmen werden sie zweifellos einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung oder Verhinderung absoluter oder relativer Mehrheiten leisten.
Kein Wunder also, dass sich alle Parteien ganz besonders um dieses Wählerpotenzial bemühen.
Die SPÖ, genauer gesagt die Sozialistische Jugend, hat für das kommende Wochenende ein großes Jugendfestival in Wien angekündigt, bei dem sie ihr eigenes Wahlprogramm für die Nationalratswahl vorstellen will.
Der Obmann der sozialistischen Jugend, Tschab, hat dieses Programm heute in einer Pressekonferenz präsentiert.
Hans Langsteiner berichtet.
Wie die Alten sungen, so zwitschen auch die Jungen.
An dieses Sprichwort erinnerte der heutige Diskussionsbeitrag der SPÖ-Jugend zum Nationalratswahlkampf.
Verbandsobmann Josef Zschapp kündigte einleitend zwar Kritik auch an der eigenen Partei an, schoss sich aber dann ganz im Sinn der offiziellen SPÖ-Wahlkampflinie zunächst ausführlich auf eine eventuelle ÖVP-FPÖ-Koalition nach den Wahlen ein.
Freilich mit oft drastischen Formulierungen.
In der Freiheitlichen Partei gewinne unter Parteichef Götz der Neonazismus über Hintertüren wieder an Boden, die Volkspartei leite sich aus undemokratischen Traditionen des Austrofaschismus ab, ihre Jugendorganisation profiliere sich als Speerspitze der Unternehmerinteressen und eine Koalition zwischen diesen beiden Parteien wäre eine tendenzielle Gefährdung des demokratischen Bewusstseins.
Aus dieser so gesehenen Parteienlandschaft leiten sich für den sozialistischen Jugendobmann Zschapp für die Zeit nach den Wahlen weitreichende Konsequenzen ab.
Es muss also jetzt wirklich eine stärkere Konfrontation in allen gesellschaftlichen Bereichen zwischen diesen beiden wesentlichen Kräften stattfinden.
Und zwar nicht nur aus einem sozialen Grund, einfach um die materielle Lebenssituation der arbeitenden Menschen abzusichern, sondern vor allem aus dem Grund,
einer Entwicklung der Aushöhlung des demokratischen Bewusstseins in Österreich entgegenzuwirken.
Für den Bereich der Arbeitsplatzsicherung, einen Schwerpunkt der Wahlplattform der sozialistischen Jugend, heißt dies für Zschapp, dass man also auch bereit sein muss, Arbeitskonflikte im traditionellen Sinn einzugehen.
Das heißt, dass also der Kampf um die Arbeitsplätze auch so formende Auseinandersetzungen beinhalten muss wie den Streik.
Der Streik ist ja etwas sehr Positives.
Er wird halt leider nur in der Öffentlichkeit immer nur negativ besetzt und ist eigentlich nichts anderes als ein demokratisches Recht und wir werden also darauf dringen, dass dieses demokratische Recht wieder stärker Berücksichtigung findet in der Konfliktaustragung innerhalb der Arbeitswelt.
Konkret bedeutet das unter anderem, dass die SPÖ-Jugend auch für die schrittweise Überwindung der Sozialpartnerschaft eintritt.
Weitere Forderungen der heute vorgestellten Wahlplattformen, die Einführung der 35-Stunden-Woche, kein Bau von Atomkraftwerken, dann aus dem Gesundheitsbereich die Schaffung mobiler Ambulatorien, in der Kommunalpolitik die Verlagerung der Ausgaben von Großprojekten
hin zu bevölkerungsnahen infrastrukturellen Einrichtungen, in der Schulpolitik der schrittweise Abbau des Benotungssystems und die Streichung der Subventionen für Privatschulen und last not least beim Bundesheer die Öffnung der Kasernen für politische und gewerkschaftliche Veranstaltungen.
Wie viel von diesen Forderungen konkret durchsetzbar sein werde, darauf wollte sich Ciab heute nicht einlassen.
Dies sei, erklärte er, eine Frage der täglichen politischen Arbeit.
Das war ein Beitrag von Hans Langsteiner.
Morgen wird das Donaukraftwerk Abwinden Asten in Oberösterreich Berlins feierlich in Betrieb genommen.
Drei Turbinen laufen schon, die restlichen sechs werden demnächst eingeschaltet.
Sie haben eine Gesamtleistung von etwa 168.000 Kilowatt, was etwa einem Viertel der Leistung des geplant gewesenen Atomkraftwerkes Zwentendorf entspricht.
Die Frage erhebt sich nun, wäre nicht auch ein schnellerer Ausbau der Donaukraftwerke möglich?
Und über diese Frage unterhielt sich Helmut Gezander mit Direktor Friedrich Herrmann von den österreichischen Donaukraftwerken.
Von den insgesamt zwölf geplanten Donaukraftwerken sind bereits sieben in Betrieb.
Jochenstein, Aschach, Wilhöring, Abwinden-Asten, Walsee, Ybbs-Pörsenberg und Altenwerth haben im vergangenen Jahr rund acht Milliarden Kilowattstunden erzeugt.
Das ist etwa ein Viertel des österreichischen Stromverbrauchs.
In der weiteren Reihenfolge sind jetzt alle drei Jahre die Donaukraftwerke Melk, Greifenstein, Heimburg, Wien und Wachau geplant.
Das heißt, bis zum endgültigen Donauausbau werden noch 15 Jahre vergehen.
Herr Direktor Herrmann, nach dem Ausfall des Atomkraftwerks Zwentendorf hat es geheißen, dass Stromknappheit in Österreich drohen könnte.
Könnten nicht die Donaukraftwerke schneller als bisher gebaut werden?
Woran fehlt es hier?
Ist es das fehlende Geld, Herr Direktor?
Es sind natürlich zahlreiche Gesichtspunkte, die für das Ausbautempo maßgeblich sind.
Die Frage des Geldes insbesondere ist ein ganz maßgeblicher Gesichtspunkt, wobei man unterscheiden muss zwischen der Wirtschaftlichkeit der Kapitalbeschaffung
und der Quantität der Kapitalbeschaffung.
Und hier wieder zu unterscheiden hat zwischen den notwendigen Eigenmitteln und dem Fremdkapital.
Und die Zuführung von Eigenkapital durch den Eigentümer, im Wesentlichen die Republik Österreich, schon jetzt aufgrund der Budgetlage sehr schwierig ist und auch hier eine Ausweitung ausgeschlossen erscheint.
Wie viel Milliardenschilling würden Sie brauchen?
Der Restausbau der Donau wird in einer Größenordnung von 20 bis 25 Milliarden Schilling liegen.
Davon müsste an Eigenkapital verfügbar sein, nach unseren bisherigen Berechnungen etwa eine Summe von 7 bis 8 Milliarden Schilling.
Wie sieht es nun mit der Kapazität der österreichischen Industrie aus?
Könnte Ihrer Meinung nach
wenn sie von dem Eigentümer der Donaukraftwerke der Republik Österreich und hier wieder vom Finanzminister mehr Geld als bisher bekommen, was sie nicht erwarten.
Aber wenn es so wäre, könnte die Wirtschaft schneller als bisher liefern.
Zweifelsohne würde ein forcierteres Bauen zu ganz erheblichen Mehrkosten führen.
Aber im Großmaschinenbau, sowohl was Turbinen als auch Generatoren betrifft, ist die österreichische Industrie mit dem derzeitigen Ausbautempo voll ausgelastet.
Wenn man also nicht riskieren will, für relativ kurze Zeit neue, sehr teure Kapazitäten zu schaffen, wäre notwendig, mit den entsprechenden Maschinenlieferungen ins Ausland zu gehen, was sicherlich kaum erwünscht ist.
In den späten 80er Jahren soll der Rhein-Main-Donaukanal fertiggestellt sein.
Für den sogenannten Europa-Kahn werden Mindestwassertiefen benötigt, die derzeit nur im ausgebauten Donauteil gegeben sind.
Wenn die Donaukraftwerke so langsam wie bisher ausgebaut werden, wird es da nicht auch zu Problemen kommen, Herr Direktor.
Ja, dazu darf ich zunächst nur sagen, weil Sie sagen, so langsam wie bisher.
Wir glauben, dass wir also enorm schnell die Donau ausbauen, wenn man überlegt, ein Donaukraftwerk in 35 bis 36 Monaten.
Aber Sie denken an eine Forcierung, nämlich an die Errichtung von mehreren Kraftwerken auf einmal.
Im derzeitigen Ausbautempo ist natürlich der Donauausbau in Österreich wahrscheinlich später fertig als der Rhein-Main-Donaukanal.
Da dürfen wir aber darauf hinweisen, dass vor noch 10 bis 15 Jahren, ja, man uns große Schwierigkeiten gemacht hat, überhaupt beim Donauausbau.
Man könnte eigentlich in den Kreisen, die für den Wasserstraßenausbau und die damit zusammenfassenden Fragen verantwortlich sind, sehr glücklich sein, dass wir jetzt im Drei-Jahres-Rhythmus relativ schnell ausbauen.
Das heißt, zusammenfassend, Herr Direktor Herrmann, ein rascherer Tonausbau wäre aus mehreren Gründen zwar notwendig, es scheint Ihnen aber aus wieder anderen Gründen nicht wahrscheinlich, dass es dazu kommt.
Ja, das ist vollkommen richtig und diese anderen Gründe sind auf der einen Seite meiner Ansicht nach die Unmöglichkeit der entsprechenden Kapitalbeschaffung und auf der anderen Seite die Exportaufträge, die man zulasten der österreichischen Industrie vergeben müsste und zum Dritten die Mehrkosten.
Wir glauben, dass ein forcierterer Donauausbau mit hohen Mehrkosten verbunden wäre.
Mit Direktor Friedrich Herrmann von den österreichischen Donaukraftwerken sprach Helmut Glitzander.
In der Schweizer Konferenzmetropole Genf beraten seit gestern Vertreter des Internationalen Nachverbandes der Luftfahrtgesellschaften, IATA, über eine Neugestaltung der Preise für internationale und regionale Flüge.
Angesichts der Erhöhung der Rohölpreise und der voraussichtlich dadurch bedingten Treibstoffverteuerung gilt es als sicher, dass auch die Flugpreise in die Höhe klettern werden.
Dazu aus Genf, Herbert Huttar.
Die Zeiten des Wettlaufs, wer fliegt billiger über den Atlantik, dürften nun vorbei sein.
Das heißt natürlich nicht, dass das Fliegen wieder ein Privileg der betuchten Schichten wird, aber die Preistendenz weist schon seit Monaten nach oben.
Arabisches leichtes Rohöl ist auch bevorzugter Grundstoff für Kerosin, also für Flugtreibstoff.
Und die Öländer greifen so auch gleich in die Kassen der Fluggesellschaften.
Und zwar mit 4 Dollar für das Fass zu 159 Litern.
Bereits vor zwei Wochen hat die Transworld Airlines eine 7-prozentige Tariferhöhung auf der heiß umkämpften Nordatlantikroute bekannt gegeben.
Also gerade dort, wo die Billigflieger einander scharfe Konkurrenz machen.
Ein deutliches Signal für die Jatta.
Und auch die Austrian Airlines haben einen Aufschlag von maximal 250 Schillen für die Charterflüge beschlossen.
Die Tendenz nach oben bei den Flugtarifen ist also klar.
Innerhalb der IATA gibt es aber verschiedene Auffassungen über das Ausmaß.
Zwei Gesellschaften aus Öl-Ländern wollen sich mit nur 3% zufriedengeben.
Länder mit an sich schon hoher Inflationsrate wollen sogar 12%.
Die größte Gruppe liegt aber in der Mitte.
Die meisten Fluggesellschaften wollen eine 7%-ige Erhöhung der Flugtarife.
Die Austrian Airlines und die Swiss Air werden jedoch bei 5% bleiben.
Die österreichische Fluglinie auch ungeachtet eines eventuellen Beschlusses der IATA.
Die AUA will eine eventuelle 7%ige IATA-Tariferhöhung mit Preisnachlässen unterlaufen.
Eine Maßnahme, der auch andere Länder mit stabilen Währungen folgen dürften.
Die Suisse hat sich ebenfalls bereits auf 5% so gut wie festgelegt.
Damit ist das eigentliche Ziel der Yatra-Konferenz in Frage gestellt.
Nämlich ein einheitlicher Prozentsatz auf alle Tarifgruppen im Bereich der Linienflüge.
Also für vollzahlende Passagiere ebenso wie für die diversen billigeren Sondertarife.
Sollte eine solche Einigung nicht zustande kommen, so werden die Fluggesellschaften die Welt in Zonen aufteilen.
Etwa Nordatlantik, Europa, die Strecken in den Nahen Osten.
Und für diese Zone gesonderte Tarife ausmachen.
Sollte auch das nicht zustande kommen, so werden sich sicherlich die europäischen Fluglinien untereinander arrangieren.
Als sicher gilt allerdings der Termin für die Tariferhöhungen, nämlich der 1.
Mai.
Aus Genf berichtete Herbert Huttar.
Ende April oder Anfang Mai wird in Großbritannien ein neues Parlament gewählt, nachdem bekanntlich gestern Abend die britische Labour-Minderheitsregierung unter Premierminister James Callaghan durch einen Misstrauensantrag der Konservativen gestürzt worden ist.
Die Abstimmung über den Misstrauensantrag endete mit 311 gegen 310 Stimmen.
Für die Opposition votierten neben den Abgeordneten der konservativen Partei Margaret Thatchers auch die Liberalen, die schottischen Nationalisten und die meisten protestantischen Abgeordneten aus der nordirischen Provinz Alster.
Für die Regierung stimmten neben den Labour-Abgeordneten nur drei walisische Nationalisten.
Heute wird James Callaghan zu Königin Elisabeth gehen und sie um die Auflösung des Parlaments bitten.
Und dann wird er einen Neuwahltermin bekannt geben.
Warum ist nun diese Regierung Callaghan gescheitert und wie wird es in Großbritannien weitergehen?
Barbara Kudenhove-Kalergi und Heinz Beran berichten.
Nur in England ist es heutzutage möglich, dass man bis zum letzten Moment nicht weiß, ob eine Regierung einen Misstrauensantrag überleben wird oder nicht.
Und tatsächlich haben noch gestern die englischen Buchmacher Wetten auf einen knappen Sieg von James Callaghans Minderheitenkabinett entgegengenommen.
Das kommt nicht nur daher, dass es in England keinen Klubzwang gibt, sondern dass das ganze parlamentarische Leben mehr und mehr von den kleinen nationalistischen Parteien und ihren Sonderinteressen beherrscht wird und die sind natürlich nicht immer berechenbar.
Bisher hat sich die Leverregierung mehr schlecht als recht durchgewurschtelt, indem sie den Kleinen da und dort Konzessionen gemacht hat.
Erst jüngst wieder den drei walisischen Nationalisten, die jetzt auch prompt für die Regierung gestimmt haben.
Dafür haben sie Entschädigungszahlungen für staublungengeschädigte walisische Steinbrucharbeiter zugesichert bekommen.
Jetzt hätte Callaghan sich noch einmal mit Hilfe der protestantischen Ulster-Unionisten retten können.
Sie haben als Gegenleistung Hilfe bei einer neuen Erdgasleitung für ihre Provinz verlangt.
Hier aber hat Callaghan nun einen Punkt gemacht und Nein gesagt.
Er wollte nicht mehr das Odium des politischen Kuhhandels auf sich nehmen, das ihm seine Gegner ohnehin immer wieder vorwerfen.
Die Labour Party ist in England seit 1964 im Amt, mit dem konservativen Intermezzo der Regierung Heath zwischen 1970 und 1974, das dann in dem großen Bergarbeiterstreik sein Ende gefunden hat.
Seither amtierte zunächst Harold Wilson, seit seinem Rücktritt 1976 James Callaghan.
Zwei Fragen haben seine Amtszeit beherrscht.
Einmal der ewige Ärger mit den Gewerkschaften, die in einem Land, das immer ärmer wird, durch Lohnforderungen ihren Lebensstandard halbwegs halten wollen.
Und zweitens den wild aufschießenden Nationalismus der Schotten und Walliser, die kein Vertrauen mehr zu London haben und immer mehr Autonomie verlangen.
An der sogenannten Devolution, also der Entzentralisierung, ist Callaghan ja auch letzten Endes nominell gescheitert.
Bei einer Volksabstimmung Anfang März in Schottland haben weniger als 40 Prozent der Wahlbeteiligten für ein eigenes Parlament gestimmt, Grund für die Regierung, die ganze Frage zum Ärger der Schotten noch einmal zurückzustellen.
Ich habe vor wenigen Minuten mit Heinz Beran in London telefoniert und ihn gefragt, wie die englische Öffentlichkeit heute früh die Nachricht vom Sturz der Regierung aufgenommen hat.
Der Index der Financial Times ist sofort um 19,5 Prozent in die Höhe gesprungen.
Das ist ein ganz unerwartetes Hochschnellen dieses Index.
Im Übrigen
Die Konservativen sind natürlich sehr zufrieden und sehr begeistert.
Die Liberalen haben darauf lange gewartet und sind also sehr zuversichtlich.
Sie glauben ja, dass sie heute in Liverpool die Nachwahl gewinnen werden.
Die Labour Party natürlich ist etwas bedrückt, aber trotzdem eigentlich auch zufrieden, dass die Unangenehme
die unsichere Zeit vorüber ist.
Herr Dr. Beran, was erwartet man sich denn vom Wahlkampf?
Was werden die Themen sein, die den Wahlkampf beherrschen?
Die Konservativen wollen mit dem Motto in den Wahlkampf gehen, weniger Steuern und mehr Recht und Ordnung.
Die Labour-Partei wird versuchen zu sagen, wir sind die einzigen,
die mit den Gewerkschaften arbeiten können und wir sind die, die das wirkliche Interesse der Schlechtergestellten am Herzen haben.
Nun, davon wird ja wahrscheinlich offiziell wenig gesprochen, aber es geht ja doch zum ersten Mal darum, dass einem Mann und eine Frau sich in einem solchen Titelkampf gegenüberstehen.
Wie stehen eigentlich die Engländer zu der Idee, dass vielleicht eine Frau, nämlich Mrs. Thatcher, Premierminister werden könnte?
Ich halte das für eine sehr ernste Frage.
Ich glaube, dass die Engländer im Grunde, wenn sie es auch nicht laut sagen, das sind, was die befreiten Frauen Males Chauvinistics nennen.
Das heißt, sehr eingebildete chauvinistische Männer.
Und dass ihnen eigentlich die Idee einer Frau da,
am Ruder des Staates nicht ganz liegt.
Das wichtigste Atout der gestürzten Regierung dürfte also letzten Endes die Tatsache sein, dass sie einen Mann an der Spitze anzubieten hat.
Das war ein Beitrag von Barbara Kudnow-Bekalyarty und Heinz Beran.
Nur wenige Stunden nach der Unterzeichnung des ägyptisch-israelischen Friedensvertrages in Washington am vergangenen Montag hat Ägypten, offenbar um einem Ausschluss zuvorzukommen, seine Mitgliedschaft in der arabischen Liga eingefroren.
Dieser Schritt Kairos, der praktisch einem vorläufigen Austritt Ägyptens aus der 22 Mitglieder umfassenden pan-arabischen Bach-Organisation gleichkommt, wurde am Dienstag bekannt gegeben.
An jenem Tag, an dem in Bagdad eine Sonderkonferenz der Außen- und Wirtschaftsminister der Liga-Staaten zusammentrat, um politische und wirtschaftliche Sanktionen gegen Ägypten zu beschließen.
Solche Strafen waren bereits auf einer ebenfalls in Bagdad abgehaltenen arabischen Gipfelkonferenz im November vergangenen Jahres für den Fall angekündigt worden, dass Präsident Sadat einen ägyptisch-israelischen Friedensvertrag unterzeichnet.
Bei der jetzigen Ministerkonferenz kam es nun gestern Abend zu einem Eklat, der bewirkte, dass das Anti-Sadat-Treffen vorläufig gescheitert erscheint.
Gerd Schneider informiert.
Die arabischen Außen- und Wirtschaftsminister, die in Bagdad über Strafmaßnahmen gegen Ägypten entscheiden sollen,
bemühen sich gegenwärtig in getrennten Gesprächen ein Scheitern der Konferenz zu verhindern.
Gestern Abend hatte die palästinensische Delegation unter Protest den Sitzungssaal verlassen, begleitet von den Vertretern Syriens und Libyens, die damit ihre Solidarität zum Ausdruck bringen wollten.
Yasser Arafat macht in einer Erklärung vor den Ministern deutlich, dass ihm die ganze Richtung nicht passt.
Die geplanten Sanktionen gegen Ägypten sind nach Meinung der PLO nicht ausreichend.
Arafat verlangte erneut einen Öl-Boykott gegen Amerika.
Die Vereinigten Staaten wollen uns versklaven, sagte er, und warnte die Delegierten, machen sie uns nicht zu Mördern und nicht zu Gangstern.
Dies wird als Hinweis dafür gewertet, dass die PLO zu Terrormaßnahmen übergehen wird, sollte die Konferenz keine härteren Strafen verhängen.
Wie verlautet, hat sich der Streit an der Frage entzündet, ob die diplomatischen Beziehungen zu Ägypten abgebrochen werden sollen.
Im Gegensatz zu Jordanien, das einen Botschafter aus Kairo abgerufen hat, weigert sich Saudi-Arabien, seine Mission in Kairo zu schließen.
Die Regierung in Riyadh ist offenbar nicht bereit, über die bei der letzten Gipfelkonferenz in Bagdad von den Regierungs- und Staatschefs beschlossenen Resolutionen hinauszugehen.
Sie sehen die zeitweilige Verlegung der Arabischen Liga aus Kairo vor und verlangen einen Wirtschaftsboykott gegen Firmen und Personen in Ägypten, die mit Israel Handel betreiben.
Ausdrücklich wird hervorgehoben, dass dem ägyptischen Volk kein Schaden entstehen soll.
Die PLO dagegen will nicht nur den totalen Boykott Ägyptens, sondern auch Amerikas.
Gastgeber Irak brachte daraufhin die Kompromissformel in Umlauf, ein neuer Wirtschaftsgipfel solle über so weitreichende Entscheidungen beraten.
Aus einer heute Morgen hier verteilten Erklärung des saudischen Außenministers Prinz Faisal geht hervor, dass sich die Saudis strikt an die Gipfelbeschlüsse halten werden, welchen Ausgang die Konferenz auch nimmt.
Saudi-Arabien wird in dieser Position von anderen Goldstaaten unterstützt.
In jedem Falle wollen die Saudis zum vorgesehenen Konferenzende morgen abreißen.
Ob es bis dahin noch gelingt, eine Einigung zwischen den zerstrittenen Parteien herzustellen, ist zur Stunde fraglich.
Das ist ein Bericht von Gerd Schneider.
Im Iran wollen jetzt die neuen Machthaber die hochmodernen Waffen, die von Persien zur Zeit des Shah-Regimes von den USA erworben worden sind, an die Vereinigten Staaten zurückverkaufen.
Zu dieser recht kuriosen Ankündigung aus Teheran erklärte mittlerweile ein Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, die USA seien zu Rückverkaufsverhandlungen bereit, zur Fixierung des nicht alltäglichen Geschäftsbedürfes aber noch diverser Vorgespräche.
Soviel bisher bekannt ist, will der Iran unter anderem 80 Kampfbomber vom Typ F-14 mit einem Wert von fast 30 Milliarden Schilling an den Lieferanten von Einst veräußern.
Als Grund wird offiziell angegeben, dass kein qualifiziertes Flugpersonal zur Verfügung steht.
Der Umstand, dass die in den USA ausgebildeten persischen Kampfbomberpiloten sozusagen zum harten Kern der schadtreuen Militärs zählen und dass moderne Waffensysteme in ihren Händen eine Bedrohung für das neue islamische Regime darstellen würden, darf sicherlich bei der Motivforschung für das Rückverkaufsangebot nicht außer Acht gelassen werden.
Aus Deheran berichtet Werner Enke.
wurde der nach dem Revolutionssieg erst in sein Amt eingeführte Chef der iranischen Streitkräfte General Garani von seinem Posten abgelöst.
Der von Anfang an umstrittene Generalstabschef hatte sich während seiner kurzen Dienstzeit vor allem durch seine pragmatischen Einsichten unbeliebt gemacht.
Vor allem im Bereich der Luftwaffe, so hatte Garani erklärt, reiche die Ausbildung des iranischen Personals keinesfalls aus, um das hochmoderne Flug- und Waffenarsenal zu nutzen.
Der Armee bleibe daher letztlich gar nichts anderes übrig, als wieder ausländische Militärberater ins Land zurückzuholen.
Dass es sich hierbei nur um Amerikaner handeln konnte, die schließlich die gesamte Ausrüstung der Luftwaffe geliefert hatten, lag auf der Hand.
Derartige Erkenntnisse verstießen gegen den antiimperialistischen Geist der Revolution.
Garani geriet noch mehr ins Kreuzfeuer der Kritik.
Seit Anfang der Woche hat er nun die Möglichkeit, aus dem Ruhestand heraus zu beobachten,
wie sein Nachfolger gemeinsam mit dem iranischen Verteidigungsminister versucht, das leidige Problem zu lösen.
Nun scheint den Militär sehr rettender Einfall gekommen zu sein.
80 hochmoderne Kampfbomber vom Typ F-14 im Wert von rund zwei Milliarden US-Dollar haben die Perser jetzt zusammen mit den dazugehörigen hochentwickelten Phoenix-Raketen den Amerikanern zum Rückkauf angeboten.
Weil sie selbst kein entsprechendes Flugpersonal haben, so die Begründung.
Damit haben sie mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Mit den Amerikanern, die seit dem Sieg der Revolution immer wieder vor einer Weitergabe der modernen Waffensysteme an die Russen gewarnt haben, suchten sich die Iraner einen Käufer aus, der das Angebot kaum abschlagen kann.
Zugleich demonstrieren sie der Weltöffentlichkeit mit dem Verzicht auf diese Kampfbombe, dass sie mit ihren Vorwürfen in der Vergangenheit recht hatten, dass nämlich die USA gegen teures Geld
die iranische Armee unter dem Char mit Waffensystemen ausgerüstet haben, die den amerikanischen, nicht aber den iranischen Sicherheitsinteressen entsprachen.
Mit dem Verzicht auf diese Flugzeuge und die gleichzeitige Ankündigung, die Mannschaftsstärke der iranischen Armee zu halbieren, unterstreicht die Revolutionsregierung in Teheran zudem, dass sie auf keinen Fall die dem Iran ursprünglich von den USA zugedachte Rolle des Weltpolizisten am persischen Golf spielen wird.
Bei so viel ideologischem Wohlverhalten fällt es denn kaum mehr auf, dass man zugleich doch auch das vollzieht, was der abgelöste Generalstabschef Garani als unausweichlich bezeichnet hatte.
Für die anspruchsloseren Jagdpfleger F4 und F5, für die ebenfalls ein ausreichend ausgebildetes fliegendes Personal fehlt, will man rund 200 amerikanische Berater ins Land zurückholen.
Das aber wird zu politischem Verdruck mit den jungen Revolutionären führen,
Aus dem Iran berichtete Ulrik Enke.
Neun Minuten vor 13 Uhr nun ein Beitrag unserer Kulturredaktion.
Gestern Abend fand im Rahmen der Informationswoche der österreichischen Hochschulen an der Musikhochschule in Wien eine Podiumsdiskussion statt, die aktuelle Probleme der Musikpädagogik zum Thema hatte.
An der Diskussion nahmen unter anderem Hochschulprofessoren, andere Musikexperten und Musikkritiker teil.
Walter Gellert berichtet.
Dass Musik heute in so vielfältigen Formen erscheint, dass Musik, genauer gesagt Popmusik, das Verhalten und hier vor allem das Freizeitverhalten vieler Jugendlicher beeinflusst, hat für die Musikpädagogik eminente Bedeutung.
Die Frage der Ausbildung desjenigen, der Musik unterrichten soll, der für Musik interessieren soll, tritt damit stärker in den Vordergrund.
Drei Themenkreise in Bezug auf die Musiklehrerausbildung wurden in der gestrigen übrigens gut besuchten Diskussion an der Wiener Musikhochschule besonders hervorgehoben.
Für wen findet die Ausbildung statt?
Wie ist sie beschaffen?
Wie sollte sie beschaffen sein?
Professor Hans-Maria Kneiss, Leiter der Abteilung Musikpädagogik an der Wiener Musikhochschule sieht die Ziele so.
Es gibt so etwas wie einen Anspruch, der aus der Musik selbst resultiert.
Aus diesem Anspruch wäre nicht abzuleiten, dass ich nun das Volk zwangsbeglüten darf, indem ich es auf diese Musik hin programmiere.
In diesem Sinn dürfte man es nicht verstehen.
Aber es gibt einen anderen Anspruch und der wäre, dass jeder das Recht hat, kennenzulernen diese andere Art von Musik und eine Möglichkeit sich
der Musik, die uns hier mehr am Herzen liegt, richtig gegenüber zu verhalten, so dass er selbst für sein Glück und für seine Befriedigung etwas davon hat.
Wenn ich aus dieser Sicht versuche, so ganz grob mal zu skizzieren, was ein Absolvent einer Abteilung Musikpädagogik nun mitbringen müsste, wenn er da hinausgeht, dann wäre es
ganz bestimmt die Forderung, dass er die Erwartungen kennen muss, mit denen er dann konfrontiert wird.
Wir sind doch eingespannt in den Pol zwischen den Erwartungen der Schüler und zwischen dem Anspruch an Musik, wenn ich das nochmal wiederholen darf, den wir mitbringen, aus unserer eigenen Erfahrung.
Wobei Knaus auch noch auf die mangelnde Weiterbildung der jungen Lehrer hinweist.
Für den Praktiker in der Runde, Fachinspektor Herwig Knaus, liegt das Dilemma wiederum darin, dass die jungen Musiklehrer vor allem im pädagogischen zu wenig Hilfestellung von der Hochschule her bekommen.
Der Wiener Musikkritiker Franz Endler stellte die Behauptung in den Raum, noch zu keiner Zeit habe es so viel musikalisch ungebildete Menschen gegeben.
Was nicht unwidersprochen blieb, denn mit Recht wurde darauf hingewiesen, dass es zu keiner Zeit ein so großes und vielfältiges Angebot gegeben habe.
Ein Musikangebot, das noch dazu durch die Medien zu jeder Zeit und an jedem Ort den Menschen erreichen kann.
der Leiter der Hauptabteilung Musik im ORF Gottfried Kraus.
Was müsste die Musikpädagogik leisten, um aktuell zu sein?
Sie müsste ein Unterscheidungsvermögen fordern, fördern, erzeugen, den jungen Menschen und ich meine jetzt nicht die, die Musiklehrer werden, sondern dem Publikum allmählich
die Kriterien an die Hand geben, eben zu unterscheiden, was ist Musik hier, was ist Musik dort, wo fängt die Kunst an, wo ist Musik ein ledigliches Umweltgeräusch.
Und ich glaube, dass für dieses Unterscheidungsvermögen die größte Anstrengung der Musikpädagogik nötig ist.
Und wenn ich sage Musikpädagogik, meine ich jetzt nicht nur die Lehrer, sondern meine ich uns alle, ich meine den Rundfunk.
Ich meine die Zeitung, ich meine alle, die sich mit Musik beschäftigen.
Als Aufgaben des Rundfunks im Rahmen der Musikerziehung sieht Krause ein verstärktes Augenmerk auf die Gestaltung der Musikprogramme sowie ein besseres Ausnützen der Möglichkeit, dem Hörer Werkeinführungen zu bieten.
Der Musiksoziologe Professor Kurt Blaukopf sieht eine der Hauptforderungen für die Ausbildung eines Musikpädagogen darin.
Ich glaube, die Ausstattung des Lehrers müsste
Nicht so sehr unter Verzicht auf Instrumentalerziehung, dafür werde ich nicht plädieren, das ist aber Ansichtssache, aber doch sehr stark orientiert sein auf ein kritisches Verstehen der Beschaffenheit der Schüler selbst.
Die Diskussionsrunde kam zu dem Schluss, dass bei der Musikerziehung vielmehr die Situation des Schülers berücksichtigt werden müsse.
Denn außerschulischen Kontakten zur Musik werde noch zu wenig Beachtung geschenkt.
Für die Ausbildung der künftigen Musikerzieher forderte der Oldenburger Musikpädagoge Ulrich Günther ein nicht streng fächerbetontes Studium, wie es jetzt an den Hochschulen gang und gäbe sei, sondern, wie sich ausdrückte, ein integriertes Programm, das sehr wohl Beziehungen zwischen den einzelnen Fächern herstelle.
Und dazu ist wohl auch das Gespräch zwischen Theoretikern und Praktikern unumgänglich notwendig.
Der Kommunikationsfluss findet aber, wie Prof. Gottfried Scholz meint, viel zu wenig statt.
Wir würden uns das viel mehr wünschen.
Vor allem haben wir leider Gottes zu den vielen Absolventen nicht den Kontakt gefunden oder institutionalisiert, der notwendig wäre.
Und wir müssen stärker im Bewusstsein all jener Institutionen verankert sein, die irgendwie mit Musik und Öffentlichkeit zu tun haben.
Denn Musikpädagoge ist halt nicht nur der Lehrer, der mit Klavier oder in der Klasse Musik vermittelt, sondern der ist jener Mensch, der Musik und Publikum in einem dauernden und zwar immer zunehmenderen und hoffentlich auch immer erfolgreicheren Kontakt bringt.
Zu hoffen bleibt, dass dem gewünschten Kommunikationsfluss keine Hindernisse mehr im Wege stehen.
Denn eine Gesprächsbasis zwischen Theoretikern und Praktikern wurde bei der gestrigen Diskussion über die Probleme der Musikpädagogik gefunden.
Drei Minuten vor 13 Uhr jetzt noch ins Nachrichtenstudio.
Italien.
Wenige Stunden vor der Vorstellung der neuen Regierung im Parlament ist heute im Zentrum von Rom der christlich-demokratische Provinzrat Schettini erschossen worden.
Die Täter konnten entkommen.
Bisher hat sich keine Untergrundgruppe zu dem Attentat bekannt.
Großbritannien.
Nach seiner Niederlage bei der Vertrauensabstimmung im Unterhaus hat Premierminister Keilherrn heute Königin Elisabeth um Auflösung des Parlaments ersucht.
Der Termin der Neuwahlen wird voraussichtlich am Nachmittag bekannt gegeben werden.
Als wahrscheinlichster Termin gelten der 3. oder der 10.
Mai.
Bundesrepublik Deutschland Die Verjährung von Mord und Völkermord ist heute Thema einer Debatte des Bundestags in Bonn.
Dem Parlament liegen zwei Gesetzesinitiativen zur Aufhebung der Verjährungsfrist von 30 Jahren vor.
Die endgültige Entscheidung wird im Juni fallen.
Bundesrepublik Deutschland nahe Osten.
Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags mit Israel ist der ägyptische Präsident Sadat am Vormittag in Bonn eingetroffen.
Er wird mit Vertretern der deutschen Regierung mögliche Hilfsmaßnahmen für Ägypten erörtern.
Vor der Abreise aus Washington hat Sadat die amerikanischen Sicherheitsgarantien für Israel scharf kritisiert.
Er meinte auch, die Haltung des israelischen Ministerpräsidenten Begin sei nicht dazu angetan, andere arabische Länder zu Verhandlungen mit Israel zu ermutigen.
Die Konferenz der Außen- und Wirtschaftsminister der Arabischen Liga in Bagdad ist weiter in Schwierigkeiten.
Möglicherweise wird die Konferenz um zwei bis drei Tage verlängert.
Auch die Einberufung einer Sitzung der Staats- und Regierungschefs wird für möglich gehalten.
Bisher konnten die Meinungsverschiedenheiten zwischen Palästinensern, Syrien und Libyen auf der einen Seite und den gemäßigten Staaten unter Führung Saudi-Arabiens auf der anderen Seite über Maßnahmen gegen Ägypten nicht beigelegt werden.
Zum Abschluss des Mittagschanals noch rasch ein Hinweis auf die Sendung in Brennpunkt.
Heute Abend um 21.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Sie trägt den Titel Der neue Iran – Rückschritt in die Zukunft.
Und sie beschäftigt sich mit der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation in Persien.
Der neue Iran, Rückschritt in die Zukunft, heute Abend um 21.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Diese Sendung wird auch am kommenden Samstag um 9 Uhr im Regionalprogramm wiederholt.
Die Journalredaktion, meine Damen und Herren, meldet sich wieder heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Interview: Direktor Friedrich Hermann
Mitwirkende:
Kletzander, Helmut [Gestaltung]
, Hermann, Friedrich Harry [Interviewte/r]
Datum:
1979.03.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: M. Kneihs, G. Kraus, K. Blaukopf, G. Scholz
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Kneihs, Michael [Interviewte/r]
, Kraus, Gottfried [Interviewte/r]
, Blaukopf, Kurt [Interviewte/r]
, Scholz, Gottfried [Interviewte/r]
Datum:
1979.03.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten