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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, 12 Uhr, Zeit fürs Mittagsschornal.
Redakteur im Studio ist Josef Brokkal und das sind die Themen dieser Sendung.
Zunächst, wie jeden Freitag, einen Überblick über das Wetter am Wochenende und ein kurzer Blick zu Dr. Peter Sabor von der Hohen Warte.
Wie wird's werden?
Veränderlich und mäßig warm.
Und dann die Berichterstattung aus den Bereichen der Politik im In- und Ausland.
Österreich.
Der Kampf der Meinungen rund um das von der ÖVP eingeleitete Volksbegehren gegen den Bau des Konferenzzentrums bei der UNO-City geht seinem Höhepunkt entgegen.
Heute Abend gibt es eine Fernsehdiskussion zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Parteiobmann Alois Mock.
Die ÖVP ist heute auch sonst aktiv, es gibt einen bundesweiten Aktionstag und Generalsekretär Michael Graf präsentiert neue Meinungsumfragen zum Thema Bau oder Nichtbau des Zentrums.
Auch in der Inlandspresseschau geht es um dieses Thema Nummer 1 der österreichischen Innenpolitik.
Heute Abend beginnt in Linz ein Bundeskongress der sozialistischen Jugend.
Lauter Dinge, die im Grundsatz innerhalb der SPÖ unbestritten sind, aber beim Detail spießt sich's dann, Stichwort Waffenexporte.
Wir bringen heute Mittag ein Interview mit Josef Tschapp, dem Chef der sozialistischen Jugend.
Das Statistische Zentralamt legte heute Vormittag eine Untersuchung über die Lebensverhältnisse älterer Menschen vor.
Ein wichtiger Aspekt daraus untersucht wurde die Wirksamkeit der Sozialdienste für ältere Menschen, vom Essen auf Rädern bis zur mobilen Krankenschwester.
Und die Wissenschaftler fragten, wie hilfreich diese Einrichtungen nach Ansicht der Betroffenen sind.
Wirtschaft?
Friedrich Jahn, Chef der internationalen Restaurantkette Wienerwald, legt vermutlich die Geschäftsführung seines Konzerns zurück.
Er soll auf Drängern der Hausbanken in Zukunft nur noch im Aufsichtsrat tätig sein.
Die außenpolitische Berichterstattung beschäftigt sich heute mit einem Nebenthema des Falkland-Konflikts, mit den Gemeindewahlen in Großbritannien.
Diese Wahlen gehen üblicherweise immer zu Lasten der jeweiligen Regierungspartei aus.
Nach dieser Faustregel hätten Margaret Thatchers Konservative also etwas von ihrer Stärke in den Gemeinderäten und Stadtparlamenten verlieren müssen, haben es aber nicht.
Es scheint, dass patriotische Begeisterung diesmal den üblichen Denkzettel bei Zwischenwahlen verhindert hat.
Wie Herr und Frau Österreicher über Außenpolitik und außenpolitische Berichterstattung in den Zeitungen und im ORF denken, wollte die Gesellschaft für Außenpolitik herausfinden.
Ergebnis dieser Meinungsumfrage, 50% der Österreicher interessieren sich für Außenpolitik, 62% mit Stolz sei es gesagt, schätzen die außenpolitische Berichterstattung in den ORF-Hörfunktionalen besonders.
Mehr dann später.
Außenpolitik im Inland stellt sozusagen der Besuch des tschechoslowakischen Außenministers Knopek in Österreich dar.
Trotz aller Belastungen gehen die Gespräche zwischen der Tschechoslowakei und Österreich weiter.
Die Nachbarlage erzwingt das einfach.
Und zum Abschluss ein Blick auf die geplanten Kulturberichte.
Wir bringen zunächst ein Gespräch mit der Schriftstellerin Gertrud Fusenegger.
Sie wird morgen 70 Jahre alt.
Und dann gibt es noch eine Vorschau auf die letzte gemeinsame Tournee von Werner Schneider und Dieter Hildebrandt.
Ein Kabarett mit dem beziehungsvollen Titel Ende der Spielzeit.
Soweit also die Themen dieser Sendung.
Am Beginn aber wie immer die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Georg Schalk-Ruber und wer da spreche ist, kann ich im Gegenlicht zwischen den Studienfenstern leider nicht erkennen.
Er möge sich selbst melden.
Am Mikrofon Josef Wenzel.
Natek, die Meldungen.
Vereinte Nationen, Großbritannien, Argentinien.
Nach dem Eintreten einer Kampfpause zwischen Großbritannien und Argentinien hat sich der Schwerpunkt des Falkland-Konfliktes wieder auf die diplomatische Ebene verschoben.
Zur Debatte steht der Vermittlungsplan von UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar.
In dem Plan sind der Abzug der argentinischen und britischen Truppen von den Falkland-Inseln und der Abschluss eines Waffenstillstands vorgesehen.
Die Aussichten für eine derartige Lösung werden allerdings pessimistisch eingeschätzt.
Während Argentinien erst nach Abschluss seines Waffenstillstandes die weiteren Fragen erörtern will, besteht Großbritannien auf dem sofortigen Abzug der argentinischen Truppen und einer anschließenden Feuerpause.
Der stellvertretende argentinische Außenminister Enrique Ross wird heute in New York mit dem UNO-Generalsekretär über den Vermittlungsplan weiter verhandeln.
Ursprünglich hätte Außenminister Costa Mendes nach New York reisen sollen.
Die Beauftragung seines Stellvertreters mit der Mission wird als Zeichen einer verhärteten Haltung Argentiniens gewertet.
USA
Der argentinische Generalstab bemüht sich angeblich um den Erwerb weiterer Raketen des Typs Exorcée.
Ein Geschoss dieses Typs machte am Dienstag den britischen Lenkwaffenzerstörer Sheffield kampfunfähig.
Nach Angaben der Zeitung New York Times verfügen die argentinischen Streitkräfte nur mehr über insgesamt sechs französische Raketen dieser Bauart.
Ein Ersatz der beiden verbrauchten Geschosse ist wegen des französischen Waffenembargos nur schwer möglich.
Belgien.
Die Verteidigungsminister der NATO beenden heute ihre zweitägige Konferenz in Brüssel mit der Verabschiedung eines Kommuniques zur Falkland-Krise.
Darin verurteilen die NATO-Staaten die Invasion der Falkland-Inseln durch Argentinien, treten aber für eine friedliche Lösung der Krise ein.
Argentinien.
In den vergangenen zwölf Monaten sind die Lebenshaltungskosten in Argentinien nach Mitteilung des Wirtschaftsministeriums um etwa 138 Prozent gestiegen.
Allein im vergangenen April stieg die Inflationsrate um mehr als vier Prozent.
Die Krise um die Falkland-Inseln hat sich allerdings nur geringfügig auf die Preisentwicklung in Argentinien ausgewirkt.
Experten erwarten jedoch einen stärkeren Anstieg der Inflation durch die jüngsten kriegswirtschaftlichen Maßnahmen.
Bundesrepublik Deutschland.
Der italienische Ministerpräsident Spadolini hat in Hamburg Gespräche mit Bundeskanzler Schmidt aufgenommen.
Im Mittelpunkt der Beratungen stehen der Falkland-Konflikt und seine möglichen Auswirkungen auf die Beziehungen Europas zu Südamerika.
China.
Der amerikanische Vizepräsident Bush ist heute zu zweitägigen Gesprächen in Peking angetroffen.
Wichtigstes Thema der offiziellen Gespräche werden die von Peking strikt abgelehnten amerikanischen Waffenverkäufer in Taiwan sein.
Nach eigenen Angaben will Bush mit der chinesischen Führung auch internationale Fragen, wie etwa den Falkland-Konflikt und die Lage in Polen, Afghanistan und Kambodscha erörtern.
Großbritannien
Die gestrigen Kommunalwahlen haben der konservativen Partei unter Premierministerin Thatcher Erfolge gebracht.
Die Stimmauszählung ist noch nicht abgeschlossen.
Derzeit lässt sich absehen, dass die Erfolge der Konservativen nicht so hoch ausfielen, wie im Zusammenhang mit der Falkland-Krise nach Umfragen erwartet worden war.
Wie sich aus Hochrechnungen schließen lässt, empfehlen auf die konservative Partei etwa 39 Prozent der Stimmen, auf die Oppositionelle Labour Party 32 Prozent und auf die Allianz aus der Liberalen und der Sozialdemokratischen Partei etwa 26 bis 27 Prozent.
Polen.
Der Chef der Planungskommission, der stellvertretende Ministerpräsident Madej, hat einen Dreijahresplan zum wirtschaftlichen Wiederaufbau in Polen vorgelegt.
Die drei wichtigsten Ziele sind die Selbstversorgung Polens mit Lebensmitteln, der Ausbau der Konsumgüterindustrie und die vermehrte Produktion von Exportgütern.
Ferner wird eine Reduzierung der wirtschaftlichen Abhängigkeit Polens vom Westen angestrebt.
Österreich
Die Diskussion um den Bau des Konferenzzentrums bei der Wiener Unocity dauert an.
ÖVP-Generalsekretär Graf sagte heute unter anderem, das Konferenzzentrum würde die meiste Zeit leer stehen, sollte es entgegen dem Volksbegehren gebaut werden.
Die Entwicklung der Kongresse zeige, dass mit Großveranstaltungen höchstens ein- bis zweimal im Jahr zu rechnen sei, setzte Graf fort.
Auch diese Veranstaltungen seien in der Hofburg, im Messepalast und in der Stadthalle leicht unterzubringen.
In Linz beginnt heute die 19. ordentliche Tagung der sozialistischen Jugend.
Sie steht unter dem Motto Friede, Demokratie und Sozialismus.
Neben der Einführung eines einwöchigen Bildungsurlaubs für alle Arbeitnehmer und dem Abbau der Einkommensunterschiede soll auch die Schaffung der 35-Stunden-Woche gefordert werden.
An der Tagung werden unter anderem der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Blecher, Klubobmann Fischer und der Kärntner Landeshauptmann Wagner teilnehmen.
Heute Vormittag wurde in Bregenz das neu errichtete Landhaus eingeweiht.
Bei einem Festakt erklärte der Architekt Prof. Wilhelm Holzbauer, das neue Landhaus in Bregenz sei das erste Regierungsgebäude, das in Österreich seit den Tagen der Monarchie gebaut wurde.
Es habe bereits jetzt weit über die Grenzen Österreichs hinaus reges Interesse geweckt.
In dem Landhaus sind sämtliche Bregenzer Landesdienststellen untergebracht.
Mit einer Festveranstaltung in der österreichischen Nationalbibliothek fanden die Feiern anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Druck in Österreich heute ihren Höhepunkt.
Wissenschaftsministerin Firnberg eröffnete die große Druckausstellung.
Einer der prominentesten Besucher war Bundespräsident Kirchschläger.
Am Nachmittag findet in der höheren grafischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt ein Symposium statt.
Herbert von Karajan wird nun doch nicht das Eröffnungskonzert der Wiener Festwochen leiten.
Grund ist die Virusgrippe des Dirigenten.
An seiner Stelle wird nun Erich Leinsdorf am 16.
Mai die »Schöpfung« von Josef Haydn im Wiener Musikverein dirigieren.
USA.
Präsident Reagan will das Morgengebet in den Schulen auf freiwilliger Basis wieder einführen.
1962 ist dieses Morgengebet von Obersten Gerichtshof verboten worden.
Nun will Reagan dem Kongress einen entsprechenden Zusatz zur Verfassung zuleiten.
Soweit also die Meldungen und jetzt gleich zur Vorschau aufs Wochenendwetter.
Im Anblick schauen die Aussichten trüb aus oder wissen Sie mehr als uns der Blick durchs Fenster zeigt?
Zumindest für morgen Samstag wird es wieder besser.
Die derzeitige Großwetterlage sieht so aus, dass über den Alpen ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet liegt.
An der Rückseite dieser Zyklone sind mit rechtsstürmischen Nordwestwinden kalte Luftmassen gegen die Alpen geflossen.
Für morgen bietet sich dann wieder Wetterbesserung ein.
Mit einer westlichen Strömung gelangen wieder milde Luftmassen gegen unseren Raum.
Gleichzeitig kann sich schwacher Hochdruckeinfluss durchsetzen.
Für Sonntag selbst ist die Wetterentwicklung etwas obskur, müsste man betonen.
Die beiden großen Rechenmodelle, aufgrund deren wir die Prognosen machen, geben recht divergente Entwicklungen.
Das eine Modell gibt nach wie vor eine mäßige westliche Strömung ohne Störungseinflüsse.
Nach dem anderen Rechenmodell müssten von Südwesten her kräftige Störungseinflüsse erfolgen.
Aufgrund dessen, da dieses zweite Rechenmodell bereits mit unter Anführungszeichen falschen Ausgangswerten arbeitet, müsste man dem Rechenmodell mit der westlichen Strömung mit keinen Störungseinflüssen Glauben schenken.
Darf ich es einfach übersetzen?
Schönes Wetter?
Ich würde nicht sagen, schönes Wetter, aber doch freundliches, sonniges Wetter.
Wenn, wird es vor allem im Süden und im Osten einige teils gewittrige Regenschauer geben.
Ansonsten wechselnde Bewölkung, längere sonnige Abschnitte und Temperaturen der Jahreszeit entsprechend.
Frühmorgens etwa zwischen 2 und 7 Grad und tagsüber 15 bis 20 Grad.
Der Muttertagsausflug kann also in einigermaßen passenden Wetterrahmen abrollen.
Vermutlich.
Der kann abgewickelt werden.
Ja, und wie schaut's aus mit jenen, die noch immer Skifahren, obwohl der Frühling kommt?
Müsste man sagen, wenn Skifahren dann in Höhen oberhalb 2000, 2500 Meter, dort liegt noch Schnee, ideale Schnee- oder Wetterverhältnisse sind im Gebirge sicherlich nicht gegeben.
Lawinengefahr noch?
Die besteht, ist jedoch sehr gering.
Würden Sie uns bitte nur noch die Messorte von 12 Uhr vorlesen?
Wien stark bewölkt, 11 Grad, Nordwestwind mit 30 Kilometer pro Stunde, Spitzen bis 60, Eisenstadt bedeckt, 11 Grad, Nordwest 30, Linz bedeckt, leichter Regenschauer, 9 Grad, Westwind mit 20 Kilometer pro Stunde, Salzburg stark bewölkt, 8 Grad, Südost 10,
Innsbruck stark bewölkt, 7 Grad, Ost 10, Bregenz stark bewölkt, 7 Grad, Ost 5 km pro Stunde, Graz-Heiter 16 Grad, Nordost 30, Klagenfurt stark bewölkt, 16 Grad, Südwestwind mit 10 km pro Stunde.
Danke vielmals, danke herzlich Herr Dr. Sabo und wir kommen damit zum ersten Thema, Thema Falkland.
Heute allerdings von einem Blickpunkt, der Ihnen etwas ungewohnt erscheinen mag, der aber dennoch zumindest für die Situation der britischen Premierministerin Margaret Thatcher in diesem Konflikt von Bedeutung ist.
Zunächst einmal zum Stand der internationalen Friedensbemühungen.
Hier gibt es wenig Positives zu berichten.
Der jüngste Vermittlungsversuch der Vereinten Nationen in Sachen Falkland-Krise ist vorerst gescheitert.
Die Fronten zwischen Großbritannien und Argentinien sind wieder verhärtet.
Der Grund dafür liegt darin, dass beide Seiten Forderungen haben, die die andere Seite nicht erfüllen kann oder will.
London zum Beispiel will über das Schicksal der Falkland-Inseln im Südatlantik erst dann verhandeln, wenn die argentinischen Besatzungstruppen von den Falkland-Inseln wieder abgezogen sind.
Buenos Aires besteht andererseits gerade auf dieser Anwesenheit von Soldaten, weil es damit seine prinzipielle Souveränität über die Inseln andeuten und diplomatisch bekräftigen will.
Wieder einmal gibt es also, wie es so schön heißt, die militärischen Optionen zu überdenken und da scheint es so zu sein, dass die Zeit für die Argentinier arbeitet.
Das stürmische Herbstwetter im Südatlantik macht nämlich militärische Aktionen
vom Meer aus wie etwa ein britisches Landungsunternehmen auf den Falkland-Inseln äußerst schwierig.
Die schweren Herbststürme sind vermutlich der Grund für ungekehrte Abstürze mehrerer Kampfflugzeuge und eines Hubschraubers in den vergangenen Tagen und Wochen.
Nach Ansicht britischer Militärexperten ist die Verteidigung der Falkland-Inseln für die Argentinier relativ leicht.
Sie können in sicheren Winterquartieren auf die
Engländer warten, die ihrerseits durch die stürmische See Soldaten und Nachschub auf die Inseln bringen müssten, wenn ein Landeversuch überhaupt nicht im ersten Anlauf gleich zurückgewiesen wird.
Landeaktionen der Briten seien daher, so heißt es, falls alle diplomatischen Bemühungen weiter scheitern sollten, schon in den nächsten Tagen zu erwarten, also noch vor dem endgültigen Wintereinbruch.
In England haben nun gestern vor dem Hintergrund der Falkland-Krise Kommunalwahlen stattgefunden.
Dabei schnitt die konservative Regierungspartei ungewöhnlich gut ab.
Premierministerin Margaret Thatcher führt dies auf ihre gesamte Politik zurück.
Aber es gibt auch Stimmen, die dafür ausschließlich das patriotische Zusammenrücken der Engländer angesichts der Falkland-Krise hinter der Partei der Regierungschefin verantwortlich machen.
Hören Sie mehr von Hans-Heinz Schlenker.
Nämlich, dass ihnen die Falkland-Krise zu einem solchen Triumph in den gestrigen Gemeinde- und Distriktwahlen in den wichtigsten Großstädten Englands, darunter London, einigen englischen Landgemeinden und in Schottland verhelfen würde.
Denn die Konservativen gewannen diese Wahlen eindeutig deshalb, weil ihnen der Falkland-Faktor half.
Da mögen sie heute noch so versuchen, ihren Erfolg hauptsächlich den Leistungen der Thatcher-Regierung in den letzten drei Jahren zuzuschreiben.
Wären diese ausschlaggebend gewesen, hätten die Tories bei drei Millionen Arbeitslosen und einer immer noch über zehn Prozent liegenden Inflation gewiss nicht gewonnen.
Das gelang einer Regierungspartei mitten in ihrer Amtszeit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr.
Dieser konservative Rekord ist mit einer gewaltigen Abfuhr der Labour-Opposition und einer direkt vernichtenden Niederlage der sozialliberalen Allianz verbunden.
Dabei können die Sozialdemokraten ihren Sternen danken, dass sie ein Wahlbündnis mit den Liberalen abschlossen.
Denn ohne die Liberalen wäre die Allianz praktisch völlig von der Bildfläche verschwunden, so wie das den Sozialdemokraten in Londons Stadtgemeinde Islington passierte.
Obwohl die Labour-Party dort ganz links steht, schlug sie dort sämtliche FDP-Kandidaten und damit ehemalige rechte Labour-Politiker, die gerade wegen des Vormarsches der Linken in der Labour-Party der Sozialdemokratischen Partei beigetreten waren.
In anderen englischen oder schottischen Stadt- und Landgemeinden war die Niederlage der SDP nicht so katastrophal, doch wurden überall ihre Hoffnungen, sich landesweit an den Graswurzeln in Allianz mit den Liberalen als Partei und dritte politische Kraft durchzusetzen, mehr als bitter enttäuscht.
Dass die Allianz trotzdem über ein Viertel der abgegebenen Stimmen auf sich vereinte, kann die Enttäuschung der Allianz nur verschärfen.
Denn das auf der Insel noch geltende Mehrheitswahlrecht verheitelte, dass die Allianz damit auch Stadt- und Gemeinderäte erhielt.
Zweiter zu werden genügt eben nicht.
Dazu kam dann noch die Pfalzlandkrise.
Sie nahm besonders der Allianz das Rampenlicht und sorgte dafür, dass den beiden großen Parteien wieder ihre Schäflein zuliefen, so wie das in Krisenzeiten immer der Fall ist, wobei die Labour-Party durch ihre Linken jedoch eine Menge von Wählern den Konservativen zutrieb.
Das wurde nicht nur in London, sondern auch in Englands zweitgrößter Stadt Birmingham deutlich.
Statt der Labour-Party werden dort von nun an die Konservativen regieren.
hätten im Übrigen gestern keine Lokal- und Distriktwahlen, sondern Unterhauswahlen stattgefunden, Michael Thatcher wäre, einer BBC-Computer-Hochrechnung zufolge, sicher wiedergewählt worden.
Ob das Michael Thatcher nicht dazu verleitet, vorzeitige
Soweit zum Aktuellen über die Falkland-Krise und zwar wie gesagt ein Nebenaspekt, Auswirkungen der Krise auf die Kommunalwahlen in Großbritannien.
Hans-Heinz Schlenker aus London war das.
Gutes Wetter will der tschechoslowakische Außenminister Knupek derzeit bei seinem Besuch in Wien machen.
Die Beziehungen zu Österreich waren ja zuletzt wieder gespannt.
Beispiele für Ursachen, tschechische Zollbeamte behinderten den Transport von Hilfsgütern für Polen und schon weiter zurückliegend, die Affären den Agenten Hodic.
Mehr über die Ergebnisse des Besuchs des CSSR-Außenministers jetzt von Erich Machl.
Zwischen Wien und Prag herrscht offensichtlich politisches Tauwetter.
Ob dieses Tauwetter eine lang anhaltende Schönwetterperiode einleitet, wird sich aber erst zeigen.
Die österreichische Seite, allen voran Außenminister Willibald Paar, ist jedenfalls mit dem bisherigen Verlauf der Gespräche, die mit dem GSSR-Außenminister Bohuslav Knopek stattgefunden haben, zufrieden.
Paar erklärte, es habe eine positive Antwort von Seiten der GSSR auf alle österreichischen Vorbringungen gegeben.
Als Beispiele nannte Parr die vorgesehenen Verhandlungen bezüglich der grenznahen GSSR-Kernkraftwerke, die Zusage echter Erleichterungen bei der Grenzabfertigung und die in Aussicht gestellte großzügige Prüfung der übergebenen Liste humanitärer Fälle.
Was die beiden grenznahen tschechoslowakischen Kernkraftwerke betrifft – eines liegt in der Nähe von Brünn, eines in der Nähe von Pressburg – strebt Österreich eine Art Atom-Alarm-Plan an.
Das heißt unter anderem, dass Österreich bei einem Reaktorunfall in der GSSR sofort verständigt wird.
Hier hat Knupeg die Bereitschaft der GSSR zu Regierungsverhandlungen bekannt gegeben.
Das wird von österreichischer Seite als echtes Entgegenkommen der GSSR aufgefasst.
Die Prager Führung hat diesen Schritt möglicherweise erst nach Rücksprache mit Moskau unternommen, da die Kernenergie in den osteuropäischen Staaten ja übernational geplant und aufgebaut wird.
Ein österreichisch-tschechoslowakischer Vertrag könnte nämlich zu einem Präzedenzfall werden und indirekt auch andere osteuropäischen Staaten, die grenznahe Kernkraftwerke haben oder dort planen, betreffen.
Was die langen Wartezeiten an den tschechoslowakischen Grenzabfertigungsstellen betrifft, hat Knupek mitgeteilt, dass eine Regierungskommission zurzeit die Praxis an den Grenzübertrittsstellen überprüfe.
Eine raschere Abfertigung sei über kurz oder lang zu erwarten.
An eine Aufhebung der Visa-Pflicht oder einen kleinen Grenzverkehr, wie es ihn mit Ungarn und Jugoslawien gibt, ist zurzeit nicht zu denken.
Wirtschaftsfragen, vor allem der Abbau des österreichischen Handelsdefizits von drei Milliarden Schilling, wurden mit Knupeck nur am Rande erörtert.
Sie sind einem noch für Mai geplanten Treffen der Fachminister vorbehalten.
Heute Nachmittag wird Außenminister Bohuslav Knupek mit Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger zusammentreffen.
Dabei wird es vor allem über den für Herbst oder später geplanten Besuch des Staats- und Parteichefs der GSSR, Dr. Gustav Hussak, in Wien gehen.
Besuch des tschechoslowakischen Außenministers in Wien, ein Bericht von Erich Machovadas.
Mit dem Thema Demokratie und Außenpolitik befasst sich derzeit eine Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und internationale Beziehungen auf Schloss Herrenstein bei Berndorf in Niederösterreich.
Dabei werden auch die Ergebnisse eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts über Mitbestimmungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit an der österreichischen Außenpolitik vorgestellt.
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wurde unter anderem vom FESL-Institut eine repräsentative Meinungsumfrage unter der Bevölkerung durchgeführt.
Diese Meinungsumfrage gibt Aufschluss über das Interesse der Öffentlichkeit an Außenpolitik.
Es gibt weiter Aufschluss über die allgemeine Beurteilung der außenpolitischen Berichterstattung in den österreichischen Medien und dann schließlich auch über konkrete Mitbestimmungswünsche der Staatsbürger in außenpolitischen Angelegenheiten.
Edgar Sterbens berichtet.
Die Umfrage bestätigt zunächst die in Fachkreisen vertreterne These, dass das Interesse der Österreicher für Außenpolitik gelinde gesagt mittelmäßig ist.
Nur 10% der Befragten bekunden sehr großes Interesse, 40% ein gewisses Interesse und fast die Hälfte wenig Interesse oder gar völliges Desinteresse an außenpolitischen Fragen.
Außenpolitisches Interesse scheint dabei weitgehend vom Wissensstand, vom sozialen Rang und vom Informationsgrad abzuhängen.
Die Befragten mit höherer Schulbildung und aus höheren sozialen Schichten verfügen über ein gesteigertes Informationsbedürfnis, konsumieren mehrere qualitativ hochstehende Zeitungen, Hörfunk und Fernsehprogramme und haben als Resultat ein überdurchschnittlich großes Interesse an Außenpolitik.
Stichwort Massenmedien.
Mit ihrer außenpolitischen Berichterstattung ist die gesamte Bevölkerung relativ zufrieden.
Denn wie die Leiterin des Forschungsprojekts, Dr. Renate Kicker vom Völkerrechtsinstitut der Universität Graz erläutert, ergibt die Umfrage in dieser Hinsicht durchwegs passable Zensuren.
Die außenpolitischen Informationen in den Tageszeitungen werden von fast der Hälfte der Befragten als gut befunden.
Besser werden noch die außenpolitischen Informationssendungen von Hörfunk und Fernsehen beurteilt.
22% bezeichnen sie als sehr gut, 45% als gut.
Dieses Ergebnis erhöht sich noch bei den Hörfunknachrichten und Hörfunkjournalen, die von 25% als sehr gut und 50% als gut, also von mehr als zwei Drittel der Befragten in ihrer außenpolitischen Berichterstattung als hochrangig qualifiziert werden.
Dahinter steckt ein äußerst bemerkenswertes Phänomen.
Das Ergebnis der Umfrage macht nämlich Folgendes klar.
In einer konkreten Situation bewirkt die entsprechende Information, gekoppelt mit dem Bewusstsein von einem außenpolitischen Ereignis möglicherweise selbst betroffen zu sein, mit einem Mal den Ruf einer breiten Öffentlichkeit nach verstärkten Einfluss- und Mitbestimmungsmöglichkeiten bei der Gestaltung der österreichischen Außenpolitik.
Wann immer genügend Information und persönliche Betroffenheit zusammenspielen, bezieht die Mehrheit der Befragten klar Position und wünscht in den außenpolitischen Entscheidungsprozess eingebunden zu werden.
Zum Beispiel in der Frage österreichischer Waffenlieferungen ins Ausland.
Waffenexperte werden vor allem aus Gründen der Arbeitsplatzsicherung zwar von zwei Drittel der Interviewten befürwortet, jedoch mit erheblichen Einschränkungen.
Österreichische Waffen sollen nicht an Staaten geliefert werden, die Kriege führen, die Menschenrechte verletzen, die in Spannungsgebieten liegen oder die als Entwicklungsländer gelten.
Laut Umfrage wollen ein Viertel der Bevölkerung und 70 Prozent der zu diesem Thema konkret Befragten bei Entscheidungen über Waffenexporte regelmäßig oder gelegentlich mitreden.
Volksbefragungen und Volksabstimmungen sind ihrer Ansicht nach die geeigneten Mittel dafür.
Auch in Fragen der Verkehrsplanung, wie etwa beim Bau von Fernstraßen durch Österreich oder auch in Sachen Energie- und Rohstoffversorgung wird direkte demokratische Mitbestimmung verlangt.
Einige Details am Rande.
Mehr als die Hälfte der Befragten wäre bereit, höhere Energiepreise in Kauf zu nehmen, wenn dadurch die Abhängigkeit von arabischen Ländern und von Ostblockstaaten in der Energieversorgung abnimmt.
Knapp 50 Prozent glauben, dass Österreich zum Abrüstungsproblem deutlich Stellung beziehen soll.
Ein Eintreten für die Abrüstung wird befürwortet.
Demgegenüber spricht sich mehr als die Hälfte gegen ein österreichisches Engagement für den Menschenrechtsschutz in Oststaaten aus.
Die österreichische Neutralität, die von dieser Mehrheit als ideologische Neutralität missverstanden wird, verbietet ihrer Meinung nach ein solches Engagement.
Und damit schließt sich eigentlich der Kreis.
Die allgemeine außenpolitische Unwissenheit und Apathie kommen zum Ausdruck.
Nach Auffassung der Mitarbeiter am Forschungsprojekt Demokratie und Außenpolitik sollte dies ein besonderer Ansporn für alle jene sein, die mit politischer Bildung, Außenpolitik und außenpolitischer Berichterstattung befasst sind, noch mehr außenpolitische Aufklärungsarbeit zu leisten.
Ja und dieses Forschungsprojekt mit dem Titel Demokratie und Außenpolitik umfasst natürlich noch weit mehr als hier Edgar Stervens vorstellen konnte.
Alle Arbeiten im Rahmen dieses Projekts werden im Herbst als Gesamtwerk mit dem Titel Demokratie und Außenpolitik veröffentlicht werden.
Wir kommen jetzt wieder zur Inlandsberichterstattung.
Ein Blick auf die Uhr, 12.27 Uhr.
Mit der Fernsehkonfrontation zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Obmann Alois Mock finden die Auseinandersetzungen um das Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City heute Abend ihren vermutlichen Höhepunkt.
In seinem insgesamt neunten Fernsehduell dieser Art sitzt Kreisky dabei erstmals Alois Mock gegenüber.
Einziges Thema der Auseinandersetzung ist das geplante insgesamt 7,5 Milliarden Schilling teure Konferenzzentrum, das die bereits bestehende UNO-City ergänzen soll.
Die ÖVP hat heute noch einmal einen Aktionstag angesetzt, in dem sie auf der Straße mit Flugzetteln zum Beispiel für ihr am Montag beginnendes Volksbegehren gegen dieses Konferenzzentrum werben will.
20.000 ÖVP-Funktionäre werden dabei in ganz Österreich die Argumente der großen Oppositionspartei unter die Leute zu bringen versuchen.
Gleichsam als Auftakt zu diesem Aktionstag gab ÖVP-Generalsekretär Michael Graf heute Vormittag eine Pressekonferenz.
Und zwar an einem für solche Veranstaltungen nicht gerade alltäglichen Ort.
Dem Drehbaren Restaurant auf dem Wiener Donauturm in unmittelbarer Nähe der UNO-City.
Von dort berichten nun Erich Aichinger und Hans Langsteiner.
Entsperrt also im, wenn nicht Wahlkampf, so doch Parteienstreit rund um das Konferenzzentrum neben der UNO-City am Wiener Donauufer.
In direkter Sichtweite des geplanten Zentrumsstandortes, nämlich im sturmbedingt leicht schwankenden Restaurant an der Spitze des Donauturms, blies heute ÖVP-Generalsekretär Graf noch einmal zur Attacke gegen das per Volksbegehren bekämpfte Bauprojekt.
Waren es bisher vor allem demokratiepolitische und finanzielle Gründe, die die ÖVP gegen das Zentrum geltend gemacht hat?
So rückte Graf heute einen anderen Aspekt der Kritik in den Vordergrund.
Das Konferenzzentrum würde nach seiner Fertigstellung die meiste Zeit leer stehen, meinte Graf.
Höchstens ein bis zweimal im Jahr wäre mit Großkonferenzen zu rechnen, für die der Neubau in Frage käme und die könnten, so Graf, leicht in Hofburg, Messe, Palast und Stadthalle untergebracht werden.
Für diese seine Ansicht zitierte Graf heute neuerlich einen internationalen Kronzeugen.
Der Untergeneralsekretär der UNO für Konferenzen Lewandowski habe am 13.
November 1980 eine Neuorientierung des Konferenzmanagements auf kleinere Veranstaltungsorte befürwortet.
Im Mittelpunkt der Journalistenfragen in dieser Pressekonferenz stand aber die umstrittene Graf-Einstufung des ÖVP-Volksbegehrens als Probegalopp für die nächsten Nationalratswahlen.
Nachdem gestern SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer aus einem parteiinternen Rundschreiben Grafs zitiert hatte, das diese Formulierung enthalten hatte, trat Graf heute gleichsam die Flucht nach vorne an und legte das betreffende Rundschreiben komplett als Fotokopie vor.
Es richtet sich an örtliche ÖVP-Funktionäre und ist ergänzt durch eine Art Fragebogen, in der diese Funktionäre um ihre jeweilige, so wörtlich, Zielvorgabe für das Volksbegehren und zwar im Vergleich zu den jeweiligen örtlichen Wahlergebniss gebeten werden.
Und so, nämlich gleichsam als Ermunterung für die Funktionäre, will Graf heute auch seinen Begriff Probegalopp verstanden wissen.
Ein Probegalopp ist es für die Funktionäre, denn in der Demokratie müssen die Parteien galoppieren, um die Bürger zu überzeugen.
Die Parteien haben zu galoppieren, die Funktionäre haben sich anzustrengen.
Für uns alle ist das eine Aufgabe, für uns alle ist das ein Test, ist überhaupt keine Frage, um unsere Botschaft an den Bürger zu bringen.
So war es gemeint, so ist es zu verstehen und es ist daher überhaupt kein Widerspruch dazu, dass der Inhalt des Volksbegehrens eine Aktion betrifft, die alle Österreicher angeht.
Beharrlich weigerte sich Graf auch heute wieder, seine Hoffnungen und Schätzungen für das ÖVP-Volksbegehren in konkrete Zahlen zu gießen.
Bitte nicht böse sein, ich nenne keine absoluten Ziffern, aber Sie können weiter von mir den Vergleich mit der Tante Jollisch hören.
Die hat gesagt, was ein Mensch, ein Mann schöner ist als ein Affe, ist ein Luxus.
Ich sage, was wir, mehr als 100.000, das Mindesterfordernis bekommen, ist ein Erfolg.
Kriegen wir viel mehr, ist es ein großer Erfolg.
Kriegen wir wenig mehr, ist es ein kleiner Erfolg.
Also nach wie vor keine Spur von Festlegung, wie viele Unterschriften man beim Volksbegehren auf Seiten der ÖVP gegen das Konferenzzentrum erwartet.
Obwohl eine heute präsentierte Umfrage des Fessel-Institutes großes Ablehnungspotential unter der Bevölkerung geartet zu haben glaubt, eine Ablehnung, die sich über ein Jahr gehalten habe.
Der Meinungsforscher Fritz Plasser
Wir haben die erste Frage zum Konferenzzentrum im April 1981 gestellt, also vor genau zwölf Monaten, und bereits damals waren 68 Prozent der Befragten gegen den Bau, nur 22 Prozent dafür.
In diesen letzten zwölf Monaten und vor allem seit Beginn dieses Jahres ist eine massive Informationskampagne stattgefunden, wo sicher nicht nur ÖVP-Argumente transportiert wurden, sondern genauso die Argumente, die Pro-Argumente der Regierungspartei.
Im April 82 ist die Einstellung zum Konferenzzentrum 62% zu 31%.
Nach wie vor der überwiegende Teil der Bevölkerung gegen dieses Konferenzzentrum, obwohl man im Vergleich zu vor zwölf Monaten nicht mehr behaupten kann, dass die Bevölkerung nicht ausreichend informiert worden wäre.
70% der unter 30-Jährigen lehnen nach der Umfrage den Bau des Konferenzzentrums ab.
Ebenso 70% der Wechselwähler, 57% der über 60-Jährigen, ja selbst 45% der SPÖ-Sympathisanten.
Zwei Fragen in Detail herausgegriffen.
Die eine Frage, ob der Neubau des UN-Konferenzzentrums Arbeitsplätze schaffen werde, da antwortet Mitte Jänner 46% mit Ja, Ende Februar nur noch 33%.
Und die Frage nach dem Sicherheitsaspekt, dass damit Österreichs Neutralität gesichert bleibe, da antwortet Mitte Jänner 41% mit Ja, Ende Februar nur noch 25% mit Ja.
Und mit diesen Details aus der Umfrage zurück vom Schnellreportagewagen, geparkt am Fuß des Donauturms, unmittelbar neben der UNO-City ans Funkhaus.
Soweit also ein Bericht von Erich Aichinger und Hans Langsteiner über letzte Aktivitäten der ÖVP vor dem Start des von ihr eingeleiteten Volksbegehrens gegen das UNO-City-Konferenzzentrum.
Ein Hinweis noch, die Fernsehdiskussion Alois Mock, Bruno Kreisky gibt's heute Abend um 21.20 Uhr in FS2 in der Sendung Politik am Freitag.
Es ist jetzt 12 Uhr und 33 Minuten, ein Blick noch auf das, was bis 13 Uhr noch an Beiträgen kommen wird.
Zunächst einmal eine Vorschau auf den Verbandstag der sozialistischen Jugend.
der heute Abend in Linz beginnt.
Es geht dabei vor allem um das Thema Frieden und da wieder um den innerparteilichen Frieden in der SPÖ am Beispiel der Auseinandersetzung um das Thema Frieden in aller Welt.
Schwierigkeiten im Jan-Wiener-Wald-Konzern, vermutlich Ausscheiden von Friedrich Jan aus der Geschäftsführung, ein kommender Beitrag der Wirtschaftsredaktion und dann noch Ergebnisse einer Studie des Statistischen Zentralamts über die Lebensverhältnisse von älteren Menschen in Österreich.
Und dann zum Abschluss des Journals vermutlich zwei Kulturbeiträge.
Zunächst einmal anlässlich des 70.
Geburtstags von Gertrud Fussenegger ein Beitrag, in dem die Schriftstellerin auch selbst zu Wort kommen wird.
Und dann eine Vorschau auf die letzte gemeinsame Tournee von Werner Schneider und Dieter Hildebrandt mit einem Kabarett mit dem Titel Ende der Spielzeit.
Zum ersten Thema, zum heute Abend beginnenden Verbandstag der sozialistischen Jugend in Linz.
In einer Woche findet erstmals in Österreich statt, was in anderen europäischen Ländern in den letzten Monaten und Jahren fast schon Tradition geworden ist und dort aber zu heftigen politischen Kontroversen geführt hat.
Eine groß angelegte Demonstration für den Frieden.
Auf der Basis einer einiger allgemeiner Grundsätze, man nannte das Ganze dann eine Plattform, haben sich in Österreich mehr als 200 Organisationen zusammengeschlossen, um gemeinsam am 15.
Mai in Wien gegen die weltweite Aufrüstung zu protestieren und vor einem Atomkrieg speziell in Europa zu warnen.
Da bei dieser Demonstration aller Voraussicht nach auch kommunistische Gruppen mitmarschieren werden, hat die Erstellung der gemeinsamen Plattform vor allem der Regierenden SPÖ einiges Kopfzerbrechen bereitet.
Die SPÖ lehnt jede Aktionsgemeinschaft mit Kommunisten ab, andererseits wollten aber die Jugendorganisationen der Partei an der Friedensdemonstration teilnehmen.
Und da gab es eben dann heftige Kontroversen im SPÖ-Parteivorstand, die Meinungsunterschiede konnten allerdings zum Teil wieder beigelegt werden.
An der grundsätzlich positiven Haltung der SPÖ zur Friedensinitiative gab es keinen Zweifel.
Die Parteispitze forderte die Parteijugend aber nur auf, nicht auf einem Aug blind zu sein und Abrüstung sowohl in West als auch in Ost zu fordern.
Wie sehr nun aber das Thema Friedensmarsch unter kommunistischer Beteiligung innerparteilich ausgestanden ist, wird nicht zuletzt der heute Abend beginnende Bundeskongress der SCE in Linz zeigen.
Johannes Fischer berichtet.
Nach zwölf Jahren Regierungstätigkeit der SPÖ mucken die ohne dies nie besonders angepassten Parteijugendlichen mehr denn je auf.
Mehr als ein Dezennium an der Macht lassen sie bei der Regierungspartei versteinerte Strukturen, wenig Verständnis für neue Entwicklungen und Machtkonservierung als Mittel zum Zweck vermuten.
forderte vor rund 14 Tagen der Bundestag der jungen Generation der SPÖ die Mutterpartei praktisch ultimativ auf, unverzüglich wieder zur Grundsatztreue und zu den Traditionen der Arbeiterbewegung zurückzukehren, wobei sich die IEG besonders an den als Machern kritisierten Funktionären in der Wirtschaft orientierte, liefert nun die offenbar noch immer nicht ganz ausgestandene innerparteiliche Diskussion um die Friedensbewegung Zündstoff für die Bundesversammlung der Jungsozialisten in Linz.
Insbesondere erregte erst jüngst eine Aussendung von Zentralsekretär Fritz Marsch den Unmut der Junggenossen, wonach die ohne dies mühsam ausgehandelte Kompromissformel der Plattform verwaschen sei und eine neuerliche Änderung notwendig werde.
SEF-Chef Josef Tschab vermutet, dass wer jetzt noch die Plattform infrage stelle, in Wahrheit auch noch die gesamte Friedensdemonstration infrage stellen wolle.
Es wird auch dabei sicherlich Kritik geben an dem Verhalten der Parteien bezüglich der Friedensdemonstrationen, vor allem auch an dem Verhalten von Teilen der SPÖ, insbesondere als Zentralsekretär ist Fritz Marsch mit seiner Presseaussendung.
weil wir meinen, dass hier versucht wurde, die Friedensbewegung zu bevormunden, weil hier versucht wurde, den autonomen Charakter der Friedensbewegung infrage zu stellen.
Wir sind daran interessiert, dass es innerhalb dieser Friedensbewegung für den 15.
Mai ein partnerschaftliches, gleichberechtigtes Zusammenarbeiten vor allem auch mit den regionalen Friedensinitiativen gibt.
und werden daher gemeinsam mit den Friedensinitiativen versuchen, jeden Bevormundungsversuch, in welcher Form auch immer er vor sich geht, entgegenzudeuten.
Aber nicht nur die Friedensdemonstration, auch das zweite große Jugendanliegen, der Umweltschutz, wird bei der SJTagung eine große Rolle spielen.
Deutschlands Umweltschutz- und Ökologiepapst sowie SPD-Vorstandsmitglied Erhard Eppler wurde zu einem Referat nach Linz gebeten, nahezu alle Anträge zum Bundeskongress enthalten Hinweise auf ein Umdenken im Wirtschaftsbereich, auf einen Vorrang für die Ökologie gegenüber der Ökonomie.
Allerdings hat gerade in diesem Bereich SE-Chef Josef Ciab eine seiner Ansicht nach empfindliche Niederlage erst vor kurzem erlitten.
Der Versuch innerhalb der SPÖ eine rot-grüne Plattform zu schaffen, wurde von der Parteispitze mit dem Hinweis auf mögliche Spaltungstendenzen und Fraktionierungen unterbunden.
Stattdessen wurde eine Kommission der Partei eingerichtet.
Es gibt aber Niederlagen, die nur sehr schwer
verständlich sind und darunter gehört die Diskussion um die rot-grüne Plattform.
Ich glaube, dass das von der Idee her eine sehr wesentliche Initiative war, um also den Dialog und die Kooperation mit den sich immer mehr herausbildenden alternativen Gruppierungen zu suchen.
Die Hauptstoßrichtung unserer Initiative bezüglich rot-grüner Plattform war auch die, dass wir nach den Äußerungen des Bundeskanzler Kreisky, nämlich dass man Zwendorf jetzt endlich in Betrieb nehmen müsse oder dass man noch einmal eine Abstimmung darüber durchführen sollte, um es endlich in Betrieb nehmen zu können,
wir also den Verdacht hatten, dass hier so Signale für eine große Koalition gelegt werden.
Große Koalition, Zwentendorf und der Kampf gegen die Atomenergie sowie die Bemühungen um eine neue Wirtschaftspolitik unter Berücksichtigung der ökologischen Gesichtspunkte sind wohl die Hauptlinien der Auseinandersetzung zwischen jungen und etablierten Kräften innerhalb der SPÖ.
SE-Chef Josef Ciab glaubt trotzdem nicht an so weitgehende Auswirkungen wie etwa eine Parteispaltung oder Etablierung einer vierten Partei, wie dies in der Bundesrepublik Deutschland zu registrieren ist, sondern hofft auf ein Umdenken innerhalb der SPÖ.
12 Uhr und 40 Minuten von Problemen der jungen Sozialisten jetzt zu Problemen älterer Menschen allgemein in Österreich.
Das Statistische Zentralamt hat heute eine Untersuchung vorgelegt,
in der die Probleme älterer Menschen genauer erforscht werden sollten.
Im Speziellen ging es den Leuten vom Statistischen Zentralamt darum, herauszufinden, was ältere Menschen von jenen Sozialdiensten von Essen auf Rädern bis zur mobilen Krankenschwester etwa halten, die heutzutage immer mehr die Rolle jüngerer Familienmitglieder übernehmen müssen.
Ganz einfach, weil die Leute nicht mehr beisammen wohnen und weil es oft nicht mehr möglich ist, dass die Nachkommen ältere Menschen betreuen.
Hören Sie jetzt den folgenden Bericht über diese Pressekonferenz des Statistischen Zentralamts von Jürgen Jungwirth.
Die Untersuchung über die Situation älterer Menschen in Österreich wurde in 26.000 Haushalten durchgeführt.
7% der Älteren jener Menschen über 60 Jahre lehnten es ab, Auskunft zu erteilen.
stellt man eine Hochrechnung an, so ist die Erhebung für mehr als 1,3 Millionen Menschen über 60 Jahre in Österreich repräsentativ.
Dr. Kurt Klein vom Statistischen Zentralamt.
Österreich hat die zweitälteste Bevölkerung der Welt.
Nur die Bevölkerung der DDR, der Deutschen Demokratischen Republik, ist noch älter.
Das Durchschnittsalter der österreichischen Bevölkerung hat vor 100 Jahren 30 Jahre betragen, beträgt heute 37 Jahre.
Und eineinhalb Millionen Österreicher sind über 60 Jahre alt.
Das sind also rund 20 Prozent der Bevölkerung.
In Wien sind es sogar 27 Prozent.
Wien ist also wirklich der geeignete Ort, um eine Weltkonferenz über das Altern abzuhalten, wie das die Vereinten Nationen heuer im Juli ja tun werden.
Dr. Klein sagte dann, dass die ganze Welt vor einem Alterungsprozess steht.
Die Lebenserwartung ist weltweit gestiegen.
Nun, auch in Österreich hat die Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten sehr stark zugenommen, und zwar auch die Lebenserwartung der älteren Menschen.
Es haben also nicht nur mehr Leute als früher die Chance, überhaupt sagen wir 60 Jahre alt zu werden, sondern auch die 60-Jährigen selbst haben noch mehr Lebensjahre vor sich als früher.
Die Lebenserwartung eines 60-jährigen Mannes ist in den letzten 30 Jahren um etwa eineinhalb Jahre größer geworden und die Lebenserwartung einer 60-jährigen Frau gar um drei Jahre.
Die Leiterin des Projekts, Dr. Wotzelka Zeidler, zum Ergebnis der Erhebung, zunächst einmal zur gegenseitigen Hilfeleistung, die eine der Hauptfragen war.
Um die gegenseitige Hilfe zu erfassen, werden sowohl Haushalte betrachtet, die Hilfe von Personen ab 60 Jahren bekommen, als auch jene Haushalte, die älteren Menschen helfen.
Von allen Haushalten, das sind etwa 2,5 Millionen, bekamen 17% Hilfe von Personen ab 60 Jahren.
Etwa 15% dieser Haushalte halfen älteren Menschen.
Da liegen die Werte eher beisammen.
Unterschiede gibt es natürlich zwischen dem städtischen Bereich und dem ländlichen Bereich.
Die Hilfe im ländlichen Bereich, wo der Mehrgenerationenhaushalt doch noch vorherrschend ist, ist weit höher.
Etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Haushalte hilft älteren Menschen und auch etwa einem Drittel dieser Haushalte wird von älteren Personen geholfen.
zu einem der großen Probleme, der Kontaktnahme mit älteren Menschen, nicht nur die Pflichtbesuche zum Muttertag, sondern den älteren Menschen die Möglichkeit zum Gespräch zu geben, einfach nicht allein zu sein, sagte die Projektleiterin.
Das Wichtigste, was darüber zu sagen wäre, wäre, Frauen besuchen häufiger Verwandte und Bekannte als Männer und Frauen wünschen sich auch häufiger Besuche als Männer.
Männer neigen eher selten dazu, sich häufigere Besuche zu wünschen.
Allerdings wird diese Tendenz auch bei Männern höheren Alters schwächer.
Da wünschen sie sich dann auch schon eher Besuche.
Und was die materielle Unterstützung anlangt, stellt es sich heraus, dass Haushalte, die mehr als zwei Stunden von den zu Betreuenden entfernt sind, mehr leisten.
Der Grund, durch die größere Entfernung wird die direkte Hilfe erschwert.
12.45 Uhr, jetzt Kultur-Mittagsjournal.
Die österreichische Schriftstellerin Gertrud Fusenegger feiert morgen den 70.
Geburtstag.
Der Werkkatalog der Dichterin umfasst Romane, Erzählungen, Essays, Gedichte, Dramen und Opern-Libretti.
Gertrud Fusenegger hat im ganzen deutschen Sprachraum Anerkennung gefunden, ihre Werke sind darüber hinaus in viele Sprachen übersetzt worden.
Die promovierte Historikerin veröffentlichte im Jahr 1937 ihr erstes bedeutendes Buch, Geschlecht im Advent.
Zu ihren großen Erfolgen zählen die Moorenlegende, das Haus der dunklen Krüge, das verschüttete Antlitz, Zeit des Raben, Zeit der Taube.
In den letzten Jahren veröffentlichte Frau Fusenegger eine Autobiografie, ein Buch über Kaiserin Maria Theresia, die Szenenfolge Pilatus und die heiteren Erzählungen Kaiser, König, Kellerhals.
Frau Fusenecker lebt in der Nähe von Linz.
Volkmar Paschal führte mit ihr vor kurzem das folgende Gespräch per Telefon.
Frau Dr. Fusenecker, die Wurzeln zu Ihrem Schreiben, die kommen aus vielfältigsten Quellen, aus Böhmen, aus Vorarlberg, aus Tirol.
Wie ist das gekommen?
Ja, wie das gekommen ist, weil mein Vater Vorarlberger war und meine Mutter eine Pilsner Bürgerstochter.
Da bin ich in Pilsen geboren und dann bin ich fast meine ganze Jugend lang hin und her gependelt.
Zwischen dem Alpinen Österreich, vor allem also dann Tirol und Böhmen.
Wann haben Sie beschlossen, Schriftstellerin zu werden?
Sie waren ja ursprünglich Historikerin.
Ich glaube, ich bin noch nicht einmal in die Schule gegangen.
Ich wollte halt immer schon gerne Geschichten erzählen.
Vielleicht aus angeborenen Geschwätzigkeiten.
Ihr erster großer Erfolg, das Haus der dunklen Krüge, das führt ja zurück in Ihre böhmische Heimat.
Würden Sie das heute noch als eines Ihrer Hauptwerke bezeichnen?
Mir fällt immer ein, wenn ich an Gertrud Fusenegger denke, der große Roman, Zeit des Raben, Zeit der Taube.
Ja, sicherlich.
Der große Roman ist einfach, der hat einen viel weiteren Spannungsbogen, der befasst sich mit sehr vielen
einer sehr viel höheren Problematik.
Aber das Haus der dunklen Krüge ist natürlich schon mein erster großer Versuch gewesen, symphonisch eine Handlung aufzubauen, das heißt aus vielen Strängen zusammen zu flechten.
Frau Dr. Fusenegger, kann man in unserer heutigen Zeit eigentlich noch eine Erzählerin im guten, alten, besten Sinne des Wortes sein?
Haben Sie sich auch mit den Experimenten der Gegenwart auseinandergesetzt?
Gibt es noch die Möglichkeiten für den Schriftsteller in der Sprache?
Ja, ich meine schon.
Man hat ja den Roman schon längst totgesagt, nicht?
Und nachher sind dann so prächtige Bücher entstanden wie etwa die Blechtrommel oder der Budd von Günther Graf und sehr viele andere, die doch, also auch Köppen, nicht?
Die haben das bewiesen, dass der Roman immer noch lebt und warum sollte er eigentlich auch nicht leben?
Unser Leben ist so komplex geworden und gerade der Roman ist eine Kunstform, in der komplexe Tatbestände zur Sprache kommen können.
Frau Dr. Fusenecker, Sie haben sich in dem Buch »Spiegelbild mit Feuersäule« mit Ihrer Jugend, mit Ihrem Dasein als junge Frau auseinandergesetzt und natürlich mit der Problematik des aufkommenden Faschismus und Nationalsozialismus.
Es war eine schwierige Zeit, in der Sie gelebt haben.
Wenn Sie rückblickend diese Zeit betrachten, war das für Sie auch manchmal eine schöne Zeit oder war das für Sie immer, Sie waren ja auch Mutter von fünf Kindern, war das immer für Sie eine besonders schwere Zeit?
Ja, Gottes Private, wenn es gut war damals, war natürlich auch beschattet, nicht?
Und war irgendwie
Es war irgendwie alles so in ein melancholisches und nachher in ein wüstes, flackerndes Licht getaucht.
Angst hatte man die ganze Zeit vor etwas Schrecklichem, das auf einen zukommt und wo man sich dann nicht mehr bewähren kann, sondern nur noch zugrunde gehen kann.
Im Nachhinein muss man sich sagen, es war
Abgesehen von der fürchterlichen Scham, die man nachher empfunden hat, war es ja dann doch auch eine Zeit des inneren Ausbaus.
Herr Dr. Fusenecker, was kann ein Schriftsteller heute bewirken und was glauben Sie, wenn Sie Ihr Werk überblicken, Ihr Leben überblicken, die Leserreaktionen überblicken, was haben Sie bewirkt?
Also ich möchte zuerst einmal betonen, und das muss ich heute wirklich sagen, am Vorabend meines 70.
Geburtstags, dass ich sehr viel Zuneigung und Freundschaft empfangen habe, auch eben durch meine Arbeit.
Ich weiß natürlich nicht, was ich bewirkt habe, aber ich habe mir gewünscht, ein wenig das eine zu bewirken, dass die Menschen
differenzierter die Dinge ansehen, dass sie mehr Gerechtigkeit lernen.
Frau Dr. Fusenecker, vielen Dank für dieses kurze Gespräch und ich darf Ihnen auch im Namen der Hörer des Mittagsjournals Alles Gute zu ihrem morgigen 70.
Geburtstag wünschen.
Und wir setzen fort mit einem Ausblick auf das vermutlich letzte gemeinsame Kabarett, das Werner Schneider und Dieter Hildebrandt gestalten werden.
Sein Titel ist Ende der Spielzeit und die beiden Kabarettisten sind mit diesem Programm derzeit auf einer 43-tägigen Tournee durch Deutschland, die Schweiz und Österreich.
Start der Österreich-Tournee war am Mittwochabend der Linzer Jägermeierhof.
Heute und morgen treten die beiden im Akademietheater in Wien auf.
Mit Ende der Spielzeit, dem fünften Programm von Schneider und Hildebrandt, geht eine Ära des literarisch-politischen Kabarets zu Ende.
Die beide wollen, wie gesagt, die Zusammenarbeit beenden.
Christine Schöpf vom Landesstudio Oberösterreich beginnt ihren Bericht über Schneider und Hildebrandt mit einem Szenenausschnitt.
Sie sind Schleumeschneider?
Ja, mein Herr.
Shalom.
Shalom.
Ich komme vom deutschen Nachrichtenmagazin Comcast.
So weit kommen Sie noch Tel Aviv zum alten Schleumeschneider?
Ja, wir wollten Sie etwas fragen.
Also wenn Sie mich fragen wollen, ob ich Ihnen was dazugeben kann zu Ihrem Fahrgeld, das habe ich Ihnen lieber gleich.
Wir wollten Sie fragen, was Sie von Ihrem Bruder halten.
Ihr Bruder ist kein Geld.
Ihr Bruder ist ein reicher Bankier in der Bundesrepublik.
Sie sind ein armer Rentner.
Er war immer ein bisschen der Tichtigere von uns beiden.
Haben Sie ihm zu verdanken, dass Sie das KZ überlebt haben?
Sie werden lachen an mir.
Ich habe ihm ein paar Ohrfeigen gegeben.
Sie sind wie gekommen in den Arrest.
An dem Tag, wo sie abgeholt haben die Leute aus unserem Block.
Ihr Bruder wollte in Deutschland bleiben.
Sie nicht?
Er hat mehr Talent zu einem Deutschen.
Sie haben mir eben gesagt, Schleune, pass auf, die nächsten Juden in Deutschland werden die Türken.
Aber ich habe ihm nicht geglaubt, weil die Türken haben kein Talent zu Juden.
Die Erfolge, die das Duo Schneider-Hildebrandt mit neuem Programm bei der Tournee bisher verbuchte, nähern sich dem Bereich der Superlative.
20-mal ausverkaufte Häuser, ein Großteil davon sind Theater in einer Größenordnung, die den Rahmen des Cabaret als Form der Kleinkunst im Grunde überschreiten.
Ist das Cabaret, wie so oft behauptet wird, wirklich tot, so sind Werner Schneider und Dieter Hildebrandt das personifizierte Gegenargument.
Für den Erfolg ihrer Arbeit als Duo sieht Werner Schneider verschiedene Gründe.
Wahrscheinlich sind wir beide ein ideal harmonierender Kontrast in verschiedenen Dingen, körperlich, im Temperament, in der Diktion, in der Art der Sprachbehandlung.
Auf der anderen Seite aber harmonieren wir wieder total, weil wir dieselbe Moral haben, im Groben dieselbe politische Ausrichtung.
dieselbe Möglichkeit, uns zu empören, dieselbe Ansprechbarkeit des Gefühls in Richtung Traurigkeit.
Es ist ein Glücksfall, dass zwei völlig widerstrebende Typen im Grunde eine Einheit ergeben."
Und Dieter Hildebrandt?
Wir haben das gleiche Maß an Glaubwürdigkeit, dadurch, dass man spürt, dass wir das, was wir da sagen, auch selbst geschrieben haben und dass wir darüber so sprechen, wie wir es auf der Bühne tun.
Nach einer Zusammenarbeit, die 1974 begonnen hat, gehen Dieter Hildebrandt und Werner Schneider nun auseinander.
Ende der Spielzeit ist für das Duo nicht nur Titel eines Programms, Ende der Spielzeit ist eine logische Konsequenz.
Wir haben nach acht Jahren gemeinsamer
Tätigkeiten und fünf Programmen, in denen wir sehr erfolgreich waren, festgestellt, dass wir, sagen wir mal, auf dem Höhepunkt unserer Möglichkeiten angekommen sind und sind uns klar geworden darüber, dass man diese Spielform, so wie wir es betreiben, auch nicht bis zum Ende ausreizen darf.
Das heißt, wir dürfen nicht routiniert werden, wir dürfen nicht abgefeimt werden, wir müssen immer wieder
sagen wir, an einer Sache arbeiten, um die Glaubwürdigkeit zu erhalten.
In dem Moment, wo wir anfangen, die Routine zu spüren, haben wir gesagt, bevor wir es spüren, hören wir auf.
Und das haben wir uns immer geschworen, solange wie wir zusammen arbeiten.
Und nach acht Jahren haben wir beschlossen, das jetzt geschehen zu lassen.
Das Ende des Kabarettisten-Duos Schneider-Hildebrandt soll aber nicht das Ende einer Zusammenarbeit in anderer Form sein.
So ist derzeit ein gemeinsames Theaterprojekt in Planung.
Für das Cabareaba heißt es Ende der Spielzeit.
Und im Programmheft liest man dazu, es ist sehr ernst geworden.
Das Spiel hat das, wie immer, nicht verhindern können.
Man muss es also neu bedenken, vielleicht ändern.
In der immer neuen Hoffnung, dass neues Spielen eine neue Form, eine neue Formation mehr erreichen.
Oder besser, erstmals etwas.
Dazu noch ein Hinweis, Ende der Spielzeit können Sie morgen Abend um 20.15 Uhr im Fernsehprogramm FS2 sehen, wenn Sie dazu Lust haben.
Ja, wir konnten leider den Wiener Wald-Konzernchef Friedrich Jahn nicht erreichen.
Wir haben Ihnen am Beginn dieser Sendung einen Beitrag über die Probleme in seinem Konzern angekündigt.
Herr Jahn soll ersten Spekulationen zufolge die Geschäftsführung des Konzerns abgeben und in Zukunft nur noch im Aufsichtsrat tätig sein.
Wir wollten gern mit ihm darüber telefonieren heute Vormittag.
Sein Büro in München sagte, er würde am späten Vormittag kommen.
Er ist aber bis jetzt im Büro nicht eingetroffen.
Wir bedauern.
Wir holen diesen Beitrag nach, sobald wir Herrn Jan erreichen konnten.
Das war's dann, was den Beitragsteil des heutigen Mittagschanals betrifft.
Jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio zu den neuesten Meldungen.
Großbritannien, Argentinien.
Der britische Außenminister Pym präzisierte heute Mittag die Haltung Londons gegenüber dem Verlangen nach einem Waffenstillstand im Falkland-Konflikt.
Pym erklärte, ein solcher Waffenstillstand müsse unzweideutig verknüpft sein mit dem Beginn eines argentinischen Rückzugs von den Inseln.
Dieser Rückzug müsse innerhalb einer festgelegten Zahl von Tagen abgeschlossen sein.
Sollte Argentinien diese Formel zurückweisen, sagte der britische Außenminister, werde London alles Notwendige unternehmen, um die unrechtmäßige Besetzung der Inseln durch Argentinien zu beenden.
Führende Militärexperten in Großbritannien rechnen jetzt mit einem baldigen Landungsversuch britischer Truppen auf den Falkland-Inseln.
Sie weisen darauf hin, dass die Zeit wegen des hereinbrechenden Winters für die Argentinier arbeite.
Nach britischen Schätzungen sind auf den Falkland-Inseln vier bis sechs argentinische Kampfbataillone eingesetzt, denen nur 1500 britische Marineinfanteristen gegenüberstehen.
Österreich
140 tschekoslowakische Menschenrechtsaktivisten haben nach Angaben aus Emigrantenkreisen in einer Petition an das Parlament in Prag die Freilassung von drei inhaftierten Dissidenten gefordert.
Es sind dies der ehemalige Vorsitzende des Prager Journalistenverbandes, Jerzy Rummel, der Schriftsteller Milan Simecka und der Historiker Jan Mlynarik.
Die drei gehörten zu einer Gruppe von fast 40 Personen, die im Mai vergangenen Jahres festgenommen worden sind.
FPÖ-Bundesparteiobmann Stege erklärte heute zur Fernsehdiskussion Kreisky-Mock am Abend, dabei werde endlich Klarheit über die Finanzierungsmöglichkeiten des Konferenzzentrums geschaffen werden.
Bundeskanzler Kreisky müsse eindeutig definieren, wie und zu welchen Bedingungen die notwendigen 7,5 Milliarden Schilling aufgebracht werden können.
Andererseits werde auch ÖVP-Obmann Mock zu erklären haben, wie jenes Geld herbeigeschafft werden soll, das für die Verwirklichung der Alternativen der Volkspartei notwendig ist.
Eine wesentliche Verbesserung der Wasserqualität der Donau unterhalb von Linz ist durch die Inbetriebnahme des biologischen Teiles der Linzer Regionalkläranlage in Asten zu erwarten.
In dieser Anlage werden die Abwässer von Linz und weiterer 22 Gemeinden gereinigt.
Aber auch die Voest, die Chemie Linz AG und die Enser Zuckerfabrik leiten ihre Abwässer dorthin.
Die Feiern anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Druck in Österreich erreichten heute mit einer Festveranstaltung in der Nationalbibliothek ihren Höhepunkt.
Soweit die Meldungen.
Die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend.
Örtlich Regenschauer, im Süden Lokalgewitter.
Zum Teil aber auch aufgelagert bewölkt.
Lebhafter Westwind, Nachmittagstemperaturen heute zwischen 9 und 17 Grad.
12.59 Uhr, wir sind am Ende des Mittagsjournals.
Der aktuelle Dienst des ORF-Hörfunks meldet sich zu jeder vollen Stunde mit den neuesten Nachrichten und dann um 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional mit dem Abendjournal.
Einblendung: ÖVP-Generalsekretär Graff, Fritz Plasser
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Eichinger, Erich [Gestaltung]
, Graff, Michael [Interviewte/r]
, Plasser, Fritz [Interviewte/r]
Datum:
1982.05.07 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Donauturm [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten