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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Und hier ist der aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal am Mikrofon Edgar Sterbens.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Der Krieg im Südatlantik, der Kampf um die Falklandinseln steht auch heute Mittag im Mittelpunkt unserer Berichterstattung.
Dazu einige Schlagzeilen.
Großbritannien will eine rasche militärische Entscheidung im Falklandkrieg herbeiführen.
Die Mehrheit der Briten und die politische Opposition der Regierung Thatcher begrüßen die bisherige militärische Vorgangsweise.
London gibt sich Siegesgewiss und weist Spekulationen über den Einsatz von Atomwaffen im Falkland-Konflikt zurück.
Der die Kampfhandlungen begleitende Propagandakrieg zwischen Großbritannien und Argentinien lässt es kaum zu, sich ein Bild über die tatsächliche Lage im Kriegsgebiet zu machen.
Die Militärjunta in Buenos Aires berichtet fast ausschließlich über Siege ihrer Streitkräfte.
Der von der Junta der Bevölkerung aufgetischte Mythos, Falkland sei für die Briten eine uneinnehmbare Festung, ist dennoch seit drei Tagen, seit der britischen Landeoperation, auch in den Augen der argentinischen Öffentlichkeit, zusammengebrochen.
Die Sowjetunion macht Großbritannien für die militärische Eskalation im Falkland-Konflikt verantwortlich.
Die treibende Kraft hinter den Briten sind nach Auffassung Moskaus die Vereinigten Staaten von Amerika.
Papst Johannes Paul II.
will angeblich zwischen Großbritannien und Argentinien vermitteln.
Laut Spekulationen in Rom plant der Papst möglicherweise einen Besuch in London und in Buenos Aires.
Soviel zum Falkland-Komplex, nun noch kurz ein Blick auf die weiteren Programmpunkte im Mittagsschonal.
Aus dem Inland berichten wir über eine Tagung der österreichischen Volkspartei zum Thema Regionale Arbeitslosigkeit – Herausforderung für die soziale Marktwirtschaft.
Die Wirtschaftsredaktion informiert Sie über österreichisch-japanische Handelsgespräche in Wien.
Österreich wirbt dabei um Verständnis für sein Interesse an einem Abbau seines Handelsbilanzdefizits gegenüber den fernöstlichen Wirtschaftsgiganten.
Ferner informieren wir Sie über Praxis und Theorie des Umweltschutzes in der Dritten Welt und über die Eindrücke, die der bekannte Wiener Internist und Hausarzt Bundeskanzler Kreiskis Professor Neumeyer bei einer Vortragsreise durch das Ausländern nur selten zugängliche kommunistische Albanien gewonnen hat.
Die Kulturredaktion schließlich unterrichtet über alternative Kunstaktivitäten bei den Wiener Festwochen.
Vorerst aber zu einer Zusammenfassung der bisher wichtigsten Tagesereignisse ins Nachrichtenstudio.
Für die Meldungen verantwortlicher Redakteur ist Edgard Haider und gesprochen werden die Nachrichten von Melitta Czapka.
Großbritannien, Argentinien.
Nach der Landung britischer Truppen auf der östlichen Falkland-Hauptinsel dauern die Kämpfe zwischen Briten und Argentiniern an.
Bei einem Gegenangriff der argentinischen Luftwaffe wurde eine britische Fregatte in Brand geschossen.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London wurde dabei ein Besatzungsmitglied getötet, weitere fünf wurden verwundet.
Mindestens sieben argentinische Flugzeuge seien während des Gefechtes abgeschossen worden, erklärt das Ministerium.
Die Argentinier haben den Luftangriff bestätigt, bisher jedoch nur den Verlust eines eigenen Flugzeuges zugegeben.
Die militärischen Auseinandersetzungen um die Falkland-Inseln haben bisher insgesamt mehr als 450 Menschenleben gefordert.
Über die Verluste an Flugzeugen und Material gibt es von beiden Seiten einander widersprechende Angaben.
Sowohl Großbritannien als auch Argentinien geben wesentlich weniger Verluste zu, als von der jeweiligen Gegenseite reklamiert werden.
Vereinte Nationen, USA.
Der UNO-Weltsicherheitsrat in New York setzt heute seine Debatte über die Falkland-Krise fort.
In der gestrigen dreistündigen Sitzung forderten nahezu alle Redner, UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar solle neuerlich mit der Vermittlung zwischen den Konfliktparteien beauftragt werden.
Der argentinische Außenminister Costa Mendes machte deutlich, dass seine Regierung eine neue UNO-Vermittlungsmission begrüßen würde.
Der Außenminister von Panama, Jorge Ilueca, erklärte, sein Land wolle eine Sondersitzung der UNO-Generalversammlung beantragen, falls Großbritannien sein Veto gegen eine Waffenstillstandsresolution einlegen sollte.
Die Vereinigten Staaten hoffen auf neue Verhandlungen im Falkland-Konflikt.
Außenminister Haig erklärte, er sei jedoch pessimistisch über die Chancen für eine schnelle Lösung, solange die militärische Situation auf den Falkland-Inseln unverändert bleibe.
Europäische Gemeinschaft Der Konflikt auf den Falkland-Inseln wird heute auch von den Außenministern der Zehner-Gemeinschaft in Brüssel erörtert.
Die Minister wollen über die Wirtschaftssanktionen gegen Argentinien beraten.
Es wird erwartet, dass der Boykott nicht verlängert wird.
Italien und Irland haben sich bereits in der vergangenen Woche gegen die Weiterführung der Sanktionen ausgesprochen.
Der derzeitige Ratspräsident der Europäischen Gemeinschaft, der Belgier Tindermans, erklärte vor Beginn des Außenministertreffens, die Gemeinschaft sei weiterhin politisch solidarisch mit Großbritannien.
Libanon.
Bei einer Bombenexplosion vor der französischen Botschaft in Beirut sind heute früh mindestens 14 Menschen getötet und fast 30 verletzt worden.
Der Sprengstoff war in einem vor der Botschaft geparkten Auto versteckt.
Zum Zeitpunkt der Explosion warteten zahlreiche Menschen vor dem Missionsgebäude, die Visa beantragen wollten.
Ein anonymer Anrufer hat sich unterdessen im Namen der bisher unbekannten Organisation Heiliger Krieg für die Anschläge verantwortlich erklärt, die in jüngster Zeit in Beirut verübt wurden.
Unter den Todesopfern des Sprengstoffattentats auf die französische Botschaft sind vier Angehörige der Mission.
Spanien
Bei den Regionalwahlen in der autonomen Provinz Andalusien hat die Sozialistische Arbeiterpartei die absolute Mehrheit erreicht.
Von den insgesamt 109 Sitzen im Regionalparlament konnten die Sozialisten 66 Mandate auf sich vereinigen, das sind 52 Prozent aller Stimmen.
Die regierende Zentrumsunion erreichte nur 15 Sitze.
Die Wahl in Andalusien gilt als Test für die Parlamentswahlen, die Anfang kommenden Jahres in Spanien abgehalten werden.
Sowjetunion Anlässlich des morgen beginnenden Staatsbesuches von Bundespräsident Kirchschläger in der Sowjetunion widmet die sowjetische Presse heute mehrere Artikel den Beziehungen zwischen Wien und Moskau.
Die Parteizeitung Pravda veröffentlicht eine Stellungnahme des Bundespräsidenten, in der Kirchschläger das zwischen den beiden Staaten bestehende gegenseitige Vertrauen würdigt.
Der 1955 eingeschlagene Weg werde weiter beschritten.
Die Politik ständiger Neutralität habe unter den Bedingungen der Entspannung ihre Effektivität nachgewiesen, sagte Kirchschläger laut Pravda.
Das sowjetische Parteiorgan zitiert auch Bundeskanzler Kreisky, der Österreich als lebendiges, augenfälliges Beispiel dafür bezeichnete, welch gute Früchte Entspannung und friedliche Koexistenz bringen könnten.
Gegenüber dem Korrespondenten der sowjetischen Gewerkschaftszeitung Trot betonte der Bundespräsident, es gebe nichts Wichtigeres als den Frieden.
Dieser könne aber nur Wirklichkeit werden, wenn er für alle und jeden gewährleistet sei.
China.
Außenminister Par hat heute seinen offiziellen Besuch in der Volksrepublik China beendet.
Von Lhasa, der Hauptstadt der autonomen Region Tibet, ist Par nach Peking zurückgekehrt, um von dort aus nach Moskau weiterzureisen.
Der Außenminister wird Bundespräsident Kirchschläger bei dessen Besuch in der Sowjetunion begleiten.
Bei den Gesprächenpaares mit Regierungsvertretern in Peking ist die Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und China vereinbart worden.
In der Kambodscha-Frage konnte allerdings keine Annäherung der Standpunkte erzielt werden.
Bei der bevorstehenden Weltwirtschaftskonferenz von Versailles will Frankreich die Teilnehmerstaaten dazu veranlassen, ihre Wirtschaftspolitik zu koordinieren.
Nach Angaben eines französischen Regierungsbeamten beabsichtigt Frankreich mit diesem Schritt, günstige Voraussetzungen für eine Stabilisierung der Wechselkurse und die Senkung der Zinsen zu schaffen.
Die französische Regierung verspricht sich davon auch Wachstumsimpulse für die eigene Wirtschaft.
Ein Jahr nach ihrer Amtsübernahme ist die französische Linksregierung gezwungen, deutliche Korrekturen am Kurs ihrer Wirtschaftspolitik vorzunehmen.
Ministerpräsident Moroa und Wirtschaftsminister Delors mussten jetzt öffentlich zugeben, dass vor allem die gegen die Arbeitslosigkeit gerichteten Maßnahmen bisher kaum Erfolg gebrachten, während das Inflationstempo im Vergleich zum Ausland deutlich zunahm.
Bundesrepublik Deutschland.
Die 13 Mitgliedsländer der OPEC, der Organisation Erdöl-Exportieren der Länder, verzeichneten 1981 die zweithöchsten Einnahmen ihrer Geschichte, obwohl die Einkünfte um 8% zurückgingen.
Insgesamt erzielten die OPEC-Mitgliedsländer Erlöse aus dem Rohölexport von fast 255 Milliarden Dollar.
Das waren etwa 20 Milliarden Dollar weniger als 1980.
Wie die Deutsche Shell AG mitteilt, war der größte Gewinner Saudi-Arabien, das mit mehr als 115 Milliarden Dollar Einnahmen knapp die Hälfte aller OPEC-Exporterlöse erzielte.
Starke Einbußen mussten der Irak und der Iran hinnehmen.
Österreich.
Rund um die im Ausgleich befindliche österreichische Bauk-Nicht-Gruppe gibt es heute eine Reihe von Aktivitäten.
In den Räumern des Kreditschutzverbandes von 1870 findet eine Versammlung der Gläubiger statt, in der die weitere Vorgangsweise besprochen werden soll.
Vertreter der steirischen Landesregierung sowie des Handels- und des Sozialministeriums sind ebenfalls eingeladen.
In den Betriebsstätten Spielberg bei Knittelfeld und Rottenmann finden heute Betriebsversammlungen statt.
In den österreichischen Bauknechtwerken sind 2000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Vor einer Woche musste der Ausgleich angemeldet werden, weil die Deutsche Muttergesellschaft in Stuttgart ebenfalls in Schwierigkeiten geraten war.
Die Deutsche Bauknechtgruppe beschäftigt 12.000 Mitarbeiter.
Ursache für die Schwierigkeiten sind Managementfehler und das schlechte Geschäft mit Elektrohaushaltsgeräten.
Heute Abend um 19 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit beginnt das erste europäische Fernseh-Satellitentestprogramm.
Gestaltet wird das erste Hauptabendprogramm via Satellit vom ORF.
Anlässlich der Wiener Festwochen wird live aus dem Theater an der Wien die Oper Orlando Palladino von Josef Heiden ausgestrahlt.
An den folgenden Programmtagen ist der ORF mit aktuellen Berichten, Fernsehspielen, Kultur-, Unterhaltungs- und Musikprogrammen am Satellitentest beteiligt.
Der sogenannte Orbital-Test-Satellit ist ein Kommunikationssatellit der European Space Agency.
Das Testprogramm ist ein wesentlicher Schritt zur Erprobung eines europäischen Fernsehprogramms.
Das Wetter.
Eine atlantische Störung überquert heute die Ostalpen, mit ihr gelangt vorübergehend kühlere Luft in unser Land.
Großräumiger Druckanstieg über weiten Teil Mitteleuropas wird jedoch bereits morgen den Übergang zu weitgehend sonnig im Wetter bewirken.
Die Aussichten bis morgen früh, meist starke bis geschlossene Bewölkung und strichweise Regen im späteren Tagesverlauf im Westen und Südwesten sowie über den flacheren Landesteilen des Ostens, Nachlassen bzw.
aufhörende Niederschlagstätigkeit und Tendenz zur Bewölkungsauflockerung.
Mäßige bis lebhafte Winde aus West bis Nordwest, Tageshöchsttemperaturen 12 bis 17 Grad, Frühtemperaturen morgen 6 bis 12 Grad.
Die Aussichten für morgen, Wetterbesserung, anfangs gebietsweise noch stärker bewölkt und besonders im Nord staut der Gebirge einige Regenschauer, im Tagesverlauf jedoch allgemein Übergang zu weitgehend sonnigem Wetter, abflauende Winde, Tageshöchsttemperaturen 16 bis 22 Grad und das Wetter übermorgen sonnig und warm.
Die Wetterübersicht von 12 Uhr.
Wien bedeckt 13 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt Regen 12 Grad, Nordwestwind 25 Kilometer.
Linz bedeckt Regen 11 Grad, West 30.
Salzburg bedeckt 10 Grad, Südwestwind 20.
Innsbruck bedeckt Regen 10 Grad, Windstill.
Bregenz bedeckt 11 Grad, Südwestwind 5 Kilometer in der Stunde.
Graz bedeckt Regen, 11 Grad Nordwestwind, 15 Kilometer und Klagenfurt bedeckt Regen, 10 Grad Windstill.
Soweit der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagsjournal.
Es war soeben 12 Uhr und 12 Minuten.
Drei Tage nach dem Landeunternehmen der britischen Interventionstruppen auf der östlichen Falkland-Hauptinsel gibt es nur spärliche und widersprüchliche Informationen über den Verlauf der Kampfhandlungen und über den Stand des Krieges im Südatlantik.
Ebenso erbittert und zäh wie vermutlich die tatsächlichen militärischen Positionskämpfe tobt nämlich auch zwischen London und Buenos Aires der Propagandakrieg.
Jede Seite überzeichnet ihre Erfolge und verniedlicht ihre Verluste.
Die Briten erklären, sie hätten ihren Basisbrückenkopf in der Nähe der St.
Carlos-Bucht, 80 Kilometer von der Falkland-Hauptstadt Port Stanley entfernt, weiter ausgebaut.
Sie hätten ihre Position gefestigt, zahlreiche argentinische Flugzeuge abgeschossen und den strategisch wichtigen Flugplatz von Goose Green in der Nähe der zweitgrößten Inselsiedlung Port Darwin zurückerobert.
Die Argentinier wiederum melden den Beginn einer Gegenoffensive auf den britischen Hauptbrückenkopf, sie melden rollende Luftangriffe auf die britischen Stellungen und die massive Beschädigung britischer Schiffe mit Truppen und Munition an Bord.
Während London bestätigt, dass eine Fregatte in Brand geschossen worden ist, hüllt sich Buenos Aires über den Abschuss seiner Flugzeuge in Schweigen.
Während die Briten ihre Landeaktion als außerordentlich erfolgreich bezeichnen und ihre eigenen Verluste an Menschen mit noch nicht 50 beziffern, nennt die argentinische Regierung das Unternehmen des Feindes als lächerlich, beziffert dessen Verluste auf mindestens 500 und stellt auch die Zahl der gelandeten britischen Soldaten mit annähernd 5000 als grenzenlos übertrieben hin.
Es seien gerade 400, allenfalls 700, heißt es aus Buenos Aires.
Wie auch immer in Großbritannien gibt man sich Siegesgewiss.
Unsere nächste Station heißt Port Stanley.
Unser Ziel ist der totale Sieg, schreiben etwa die englischen Zeitungen.
Aus London berichtet Hans-Heinz Schlenker.
Sucht nun eine schnelle militärische Entscheidung im Falkland-Konflikt.
Dabei hat die britische Premierministerin nicht nur die Unterstützung sämtlicher Militärs, sondern auch die der überwältigenden Mehrheit der Politiker, selbst der Labour-Opposition hinter sich.
Und nach der letzten, gestern vom kommerziellen britischen Weekend World Fernsehen veröffentlichten Meinungsumfrage, hat auch in der britischen Bevölkerung die Mehrheit zugenommen, die für eine harte politische, genauer militärpolitische Linie ist.
Über drei Viertel der Bevölkerung begrüßen danach die britische Invasion zur Rückeroberung der Falkland-Inseln und mehr als die Hälfte nehmen dabei auch britische Verluste in Kauf.
Das trifft auch auf die Labour-Opposition zu, wie ebenfalls gestern deren Schattenschatz-Kanzler Peter Schor feststellte.
Und heute wiederholte das der stellvertretende Labour-Führer Denis Healy.
Nachdem sich damit die Militärs und Politiker einig über eine schnelle militärische Entscheidung sind und außerdem übereinstimmen, dass die Diplomatie gegenwärtig eine untergeordnete Rolle spielt, wird es schon bald zu einem Großangriff auf die größte Garnison der argentinischen Besatzungsgruppen in Port Stanley kommen.
Tatsächlich sind angeblich die britischen Truppen schon, jedenfalls unbestätigten Berichten nach, dabei.
Genügend Menschen und Material haben sie jedenfalls dazu, nachdem sie in den letzten 72 Stunden bei der Konsolidierung ihres Brückenkopfes in Port San Carlos 5.000 Soldaten, Panzer, Artillerie und Raketen an Land brachten.
Trotz heftiger argentinischer Luftangriffe, nicht nur während der Invasion in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, sondern auch am gestrigen Nachmittag, als erneut argentinische Mirage-Düsenjäger und Skyhawk-Bomber die britischen Schiffe und den Brückenkopf angriffen.
Bei all den Angriffen verloren die Argentinier insgesamt 62 Flugzeuge oder über ein Viertel ihrer gesamten Luftwaffe, während die Briten die Fregatte ardend einbüsten und möglicherweise noch eine augenblicklich immer noch brennende weitere Fregatte einbüßen werden.
Verteidigungsminister John Nott wird genaueres über ihr Schicksal spätestens heute Nachmittag dem Unterhaus mitteilen und dabei auch bestätigen oder dementieren, ob die Briten tatsächlich schon den Feldflugplatz Goose Green erobert haben.
Dass nur der Verteidigungsminister im Unterhaus sprechen wird, unterstreicht auch, dass die Vetsche Regierung nun eine militärische Entscheidung sucht, obwohl sie die diplomatische Tür keineswegs schon ganz zugeschlagen hat.
Außenminister Pimm betonte das am Samstag nachdrücklich.
Aber große Hoffnungen, dass auf diplomatischem Weg eine baldige Lösung des Falkland-Konflikts herbeigeführt werden kann, haben die Briten nicht mehr.
Tatsächlich verhärteten sie inzwischen wieder ihre Haltung.
Nicht nur die Thatcher-Regierung, sondern auch die Labour-Opposition.
Auch das machte Labours Schattenschatzkanzler Peter Shaw gestern klar.
Damit sind sich Regierung und Opposition einig.
Nach der in London nicht bezweifelten erfolgreichen Rückeroberung der Falkland-Inseln wird es dort nur noch wieder eine britische Verwaltung geben.
Außerdem wird so schnell nicht mehr über Londons Souveränitätsanspruch auf die Inseln verhandelt.
Außenminister Pym unterstrich das im amerikanischen Fernsehen.
Es wird sechs bis zwölf Monate verstreichen, bis die Faltländer über ihre Zukunft nachdenken und London versucht, mit anderen Ländern eine diplomatische Lösung herbeizuführen.
Ob es dann bei der Verwaltung der Faltlandinseln für die UNO eine Rolle zu spielen gibt, dessen ist sich Pim nicht mehr sicher.
Mit anderen Worten, London will nach der Rückeroberung der Faltlandinseln den alten Zustand mit einer Abweichung wiederherstellen.
Im Gegensatz zu früher wird dann dort ein starkes britisches Regiment... Ich wiederhole.
Im Gegensatz zu früher wird dann dort eine starke britische Garnison eingerichtet.
All das soll mit konventionellen Waffen und keineswegs, wie heute das deutsche Magazin der Spiegel meldete, notfalls mit Atomwaffen erreicht werden.
Die Meldung der Spiegels, dass Londons Flottenadmiral Sandy Woodward die Erlaubnis habe, im äußersten Notfall auch auf den Atomknopf zu drücken, ist alles andere als neu.
Schon als die Falkland-Flotte auslief, behauptete Labour-Superlinker Anthony Wedgwood-Benn, dass die Flotte Atomwaffen an Bord habe.
Und Anfang Mai schrieb der amerikanische Kolumnist Jack Anderson in amerikanischen Zeitungen, dass Admiral Stanley Woodward auch im äußersten Notfall strategische Atomwaffen einsetzen dürfe.
Beide Male weigerte sich Londons Verteidigungsministerium, diese Behauptungen zu bestätigen.
Andererseits ist unbestreitbar, dass einige der zur NATO gehörenden britischen Kriegsschiffe auch für den Abschuss von Atomwaffen eingerichtet sind.
Das gehört zu ihrer Rolle, Bestandteil der atomaren Abschreckung der NATO zu sein und außerdem zum Rückgrat der britischen Atommacht zu gehören.
Nur, wenn beispielsweise der Raketenzerstörer Sheffield oder die Fregatte Ardent Atomwaffen an Bord gehabt hätten, wäre das spätestens dann bekannt geworden, als beide Schiffe von argentinischen Flugzeugen in Brand geschossen wurden
Die Bevölkerung Argentiniens hat seit Kriegsbeginn den Eindruck erhalten, dass sich die eigenen Truppen respektabel schlagen.
Diese Auffassung wird auch durch die Kommuniqués der Vereinigten Generalstäbe und durch die öffentlichen Erklärungen hoher Regierungsvertreter geprägt.
Unsere Streitkräfte befinden sich in einer vorteilhaften Position, heißt es in diesen Kommuniqués immer wieder.
Über die Stimmung im Land, die sich hinter dieser Propagandafront verbirgt, informiert sie nun Christian Schüller aus Buenos Aires.
Auch die Kinder bleiben von der Spannung nicht verschont.
Viele zeigen sich aggressiver als sonst, alle fühlen sich irgendwie als Soldaten.
Deshalb ist es wichtig, die Spannung, in der sie sich befinden, nicht noch zu erhöhen durch Gespräche über tote, verletzte und abgeschossene Flugzeuge.
Soweit ein Auszug aus einem Artikel der argentinischen Wochenzeitung Seminario, in dem eine Psychologin die Auswirkungen des Falklandkrieges auf die Bevölkerung untersucht und Tipps gibt, wie man mit diesen Tagen der Ungewissheit besser fertig wird.
Der Artikel mit dem Titel 50 Ratschläge zur Überwindung der Kriegsangst ist vor diesem Wochenende erschienen.
Die darin beschriebenen Symptome sind aber seither noch schlimmer geworden.
Denn mit der Landung der britischen Marineinfanteristen auf den Falkland-Inseln am Freitag ist ein Mythos zusammengebrochen, der die Argentinier bis dahin in Sicherheit gewiegt hatte und der es erlaubt hatte, den Konflikt mit England trotz allem noch auf die leichte Schulter zu nehmen.
Der Mythos
dass die mit 12.000 bis 20.000 Mann verteidigten Inseln für die Briten eine uneinnehmbare Festung sein würden und dass die überlegene argentinische Luftwaffe den Angreifer in die Flucht schlagen werde.
Jetzt bemüht sich die Militärjunta nach Kräften, das Ausmaß und die militärische Bedeutung der britischen Landung herunterzuspielen.
Doch viele Argentinier haben Angst, dass jetzt wohl alles möglich sein könnte, auch ein britischer Luftangriff aufs Festland.
Das Schlagwort von der Uneinnehmbarkeit der Freilandinseln war aber noch mehr als nur ein Schutzschild, um die Bevölkerung in Sicherheit zu wiegen.
In geschickter Anwendung bekannter faschistischer Propagandamethoden hatte die Militärjunta die Festung im Südatlantik ausgenutzt, um daran alle nationalen Minderwertigkeitskomplexe abzureagieren.
Die arroganten Engländer glauben, sie haben es hier noch mit Halbwilden zu tun.
Sie sollen nur versuchen zu landen, dann werden sie schon sehen.
So etwa lautete der meistgebrauchte Satz, der in den letzten Wochen von jedermann nachgesagt wurde.
Den Krieg im Südatlantik zum Befreiungskampf einer ewig unterschätzten Nation aufzuwerten, war der Militär auch unterspielend gelungen und hat alle inneren Spannungen und Klassengegensätze für mehr als einen Monat überbrückt.
Wie auch immer nun die Schlacht auf den Inseln ausgeht und ob die Briten aufgerieben werden oder nicht,
Spätestens wenn der Krieg vorbei ist und das Land auf sich allein gestellt herangehen muss, seine wirtschaftlichen und politischen Probleme zu lösen, wird die Genugtuung als unterschätzte Nation einen vermeintlich stärkeren Einsatz gewischt zu haben ihren Glanz verloren haben.
Und dann könnte sich der Mythos von der heimlichen Supermacht Argentinien gegen seine Erfinder die Militärdiktatur richten.
Wenn nämlich die Bevölkerung einfordert, dass Argentinien seine militärisch erkämpfte Stellung als führendes Land Südamerikas
auch in seiner politischen und wirtschaftlichen Entwicklung unter Beweis stellt.
Oder einfacher gesagt, ob die Kinder Argentiniens, die heute Krieg spielen durften, morgen auch Arbeitsplätze finden.
Drei Tage nach der britischen Landungsoperation hat heute Moskau zum Falkland-Krieg Stellung genommen.
Die Anwendung von Gewalt im Falkland-Konflikt durch Großbritannien ist nach Auffassung der Sowjetunion als allgemeine Warnung an alle Entwicklungsländer gedacht, die fortgeschrittenen westlichen Staaten nicht herauszufordern.
In einem heute veröffentlichten Kommentar des Pateogons Pravda heißt es zu der Landung der britischen Truppen auf den Falkland-Inseln, die harten Schritte der britischen Regierung hätten nichts mit dem Wunsch zu tun, einen öden und fast unbewohnten Archipel zurückzuerlangen.
Tatsächlich sei der gesamte Konflikt von Großbritannien und den Vereinigten Staaten gesteuert worden, um eine Reihe von Zielen zu erreichen.
Laut Pravda hoffe der amerikanische Imperialismus im Gespann mit dem britischen Imperialismus allen Entwicklungsländern eine Lektion zu erteilen, indem er sie warne, dass das, was heute Argentinien geschieht, morgen jeden anderen Land passieren könnte.
Die beiden führenden imperialistischen Mächte machten der Dritten Welt effektiv klar, dass sie keine Opposition gegen ihre Vorherrschaft hinnehmen würden, schreibt das sowjetische Parteiorgan.
In welchem Licht diese Moskauer Erklärungen zum Falkland-Konflikt zu sehen sind, erläutert Otto Hörmann.
besser als ein kurzer Krieg.
Diese friedenserhaltende Feststellung haben die sogenannten Regierungskreise der Sowjetunion in einer offiziellen Erklärung der TASK formuliert.
Im übrigen aber blickt der Kreml in dieser für die Öffentlichkeit bestimmten Erklärung mit gewohnt einseitiger Optik in die Welt.
Es besteht für den Kreml kein Zweifel, dass Großbritannien für die entstandene Situation die Verantwortung trage.
Von Anfang an habe London auf die Anwendung von Gewalt gesetzt.
Viele Jahre hindurch habe sich London nicht um Falkland betreffende UNO-Resolutionen gekümmert.
Die britische Seite habe die jüngsten Bemühungen zur Absendung einer militärischen Konfrontation behindert.
Großbritannien lehne Verhandlungen nun völlig ab, während die argentinische Regierung für die Fortsetzung der Verhandlungen einträte.
Und weiter die Tasten?
Die britische Invasion gefährdet den Frieden in der Welt und die Sicherheit.
Die Laufe der UNO-Charta und den Grundsätzen des Völkerrechts zuwider.
Mit anderen Worten, die Sprachregler im Kreml lassen den Konflikt praktisch mit den britischen Landeunternehmen beginnen.
Dass vorher die Argentinier gelandet waren, vergisst man geflissentlich.
Auf diese Art und Weise können die in der Taserklärung zitierten Regierungskreise der Sowjetunion ohne Schwierigkeit die Anwendung militärischer Gewalt durch Großbritannien verurteilen und eine für dritte Weltuhren passende antikolonialistische Position beziehen.
Solche publizistischen Verrenkungen gehören zum hiesigen Repertoire und ebenso wenig überrascht ist, dass Moskau hinter den Vorgängen im Südatlantik als treibende Kraft die USA geortet haben.
Die offizielle Erklärung der TAS wird in der heutigen Pravda auf der ersten Seite abgedruckt.
Dies unterstreicht die Authentizität der Erklärung.
Im Inneren bringt die Pravda dann noch einen Kommentar unter dem Titel Verbrechen im Südatlantik.
Wobei sicher übrig zu sagen, wer aus Moskauer Sicht implizit die Verbrecher sind.
Denn explizit scheut sich die Pravda, die Briten als Verbrecher zu bezeichnen.
Verteufelt wird die NATO unter anderem deshalb, weil die NATO-Militaristen den Konflikt als Exaktierfeld für den modernen Seekrieg betrachteten.
Wahrscheinlich ist es so.
Aber die Pravda würde ihrem Namen mehr gerecht werden, würde sie sagen, dass die Erprobung der NATO-Waffen im scharfen Schuss auch die sowjetischen Militäristen einigermaßen...
Nun zu dem Bereich der Friedensbemühungen, die ja auch für den Falkland-Konflikt laufen.
Papst Johannes Paul II.
soll am kommenden Wochenende nach Großbritannien reisen.
Der Besuch, der ohne Zweifel ein Politikum ist, ist bisher weder abgesagt noch bekräftigt worden.
Fährt der Papst, so schreibt ein Prelat im Vatikan, die Zwickmühle Johannes Pauls II., dann bedeutet dies eine moralische Unterstützung für die englische Regierung und eine Beleidigung der argentinischen, ja aller lateinamerikanischen und auch aller spanischen Katholiken.
Und das sind Hunderte von Millionen.
Fährt er nicht, triumphieren die Argentinier und sehen sich in ihrer Politik bestätigt.
Doch der Schaden in England unter Katholiken und Anglikanern wäre groß.
Zudem wird im Vatikan nicht ausgeschlossen, dass dem Papst noch eine vermittelnde Rolle in dem Konflikt zufallen könnte.
Und zu diesen Spekulationen meldet sich nun aus Rom Alfons Stalmer.
Es gibt im Augenblick immer noch keine Anhaltspunkte, aus denen zu schließen wäre, ob Johannes Paul II.
seine geplante Reise nach England absagen, verschieben, verkürzen oder programmgemäß am kommenden Freitag antreten werde.
Es ist nur klar, dass der Papst bis zuletzt darum ringt, sein Vorhaben zu verwirklichen, und zwar mehr denn je, weil er im Kriegskonflikt zwischen England und Argentinien
eine Katastrophe für die christliche Welt und für diese zwei Völker sieht und deshalb die ganze Stärke und Kraft des Glaubens auf die Waagschale des Friedens durch seinen persönlichen Einsatz werfen möchte.
Hoituna ist bemüht, einen Weg zu finden, der seine Erscheinen in England nicht als Parteinahme, sondern als einen Akt der Liebe und der Sorge gegenüber den beiden Völkern erscheinen lassen könnte.
Deshalb wollen auch Gerüchte von seiner Absicht wissen, kurz nach Großbritannien auch Argentinien zu besuchen.
Es ist klar, dass der Papst und seine Berater dagegen auch abwägen müssen, dass das Vorhaben ins Gegenteil umschlagen könnte, also sowohl in der englischen als auch in der argentinischen Öffentlichkeit negativ aufgefasst werden könnte.
Dann wäre natürlich nichts für seine Ziele gewonnen.
Dass die englischen Bischöfe und die Öffentlichkeit auf die Einhaltung des päpstlichen Besuches drängen und einen vielleicht auch zweckbedingten Optimismus an den Tag legen, macht die Entscheidung des Papstes nicht leichter.
Auch die Haltung des Oberhauptes der anglikanischen Kirche des Erzbischofs von Canterbury, mit dem der Papst am kommenden Samstag den gemeinsamen Gebetsgottesdienst abzuhalten hätte, macht die Sache noch komplizierter, hat durch Erzbischof Ranzi
die Reaktion der britischen Regierung gebilligt und erklärt, England könne nicht auch noch die andere Wange zur ohrfeige Hand halten.
Der Papst selbst hat gesagt, dass sein Besuch in England einen Rahmen des Friedens brauche.
Die Kämpfe auf den Falkland-Inseln scheinen also der Reise im Wege zu stehen.
Und doch ist das Programm noch nicht abgesagt, als ob der Papst diesen Friedensrahmen selbst durch sein Auftreten im Ideellen vertreten und schaffen möchte.
Das ist die große Unbekannte in diesem Puzzlespiel.
Die ungewöhnliche Persönlichkeit dieses Papstes, der an seine Sendung und Pflicht glaubt und nicht vor Schwierigkeiten zurückschreckt, vor denen viele seiner Vorgänger schon längst eine schmiegsamere Haltung eingenommen hätten.
Soweit unsere ausführliche Berichterstattung zum Thema Falkland.
Aus London berichtete Hans-Heinz Schlenker, aus Buenos Aires Christian Schüller, aus Moskau Otto Hörmann und aus Rom Alfons Thalmer.
Ein Blick auf die Uhr.
Es ist jetzt 12 Uhr und 30 Minuten.
Zeit, um einen Blick auf das weitere Programm im Mittagschanal zu tun.
Wir informieren Sie weiters über österreichisch-japanische Handelsgespräche in Wien, über Praxis und Theorie des Umweltschutzes in der Dritten Welt,
Über Eindrücke, die der bekannte Wiener Internist Professor Neumeyer bei einer Vortragsreise durch das kommunistische Albanien gewonnen hat und über alternative Kunstaktivitäten bei den Wiener Festwochen.
Doch vorerst zu einem Beitrag unserer innenpolitischen Redaktion.
Mit einem Wirtschaftsproblem besonderer Art setzt sich die große Oppositionspartei, die Österreichische Volkspartei, heute auseinander.
Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe über die soziale Marktwirtschaft hielt die ÖVP am Vormittag in Wien eine Tagung ab zum Thema Regionale Arbeitslosigkeit – eine Herausforderung für die soziale Marktwirtschaft.
An der Podiumsdiskussion nahmen neben führenden Parteipolitikern wie ÖVP-Obmann Mock und Wirtschaftssprecher Graf auch Landespolitiker der Volkspartei, Experten und als Vertreter der Regierung Finanzstaatssekretär Seidel teil.
Hören Sie Näheres von Hans Langsteiner.
Die Volkspartei versucht gegenüber der Regierungspartei an Arbeitsplatzgarantiewürdigkeit aufzuholen.
Und gemäß dem alten Lannerwart, der Weg zum Wallhausplatz führe über die Gemeinden, tut sie dies gleichsam vom Land aus.
Von jenen industrieschwachen Grenzgebieten also, zu denen sich etwa seit 1975 Problemregionen wie das obersteirische Industriegebiet als zweites Sorgenkind der Regionalpolitik gesellt haben.
Was die Regierung bisher für diese Gebiete getan hat, fand vor den Augen der ÖVP heute nicht viel Gnade.
Im günstigsten Fall sei es gelungen, Verschlechterungen zu verhindern.
Die oft krasse Ungleichheit zwischen wirtschaftlich blühenden und strukturschwachen Gebieten sei nicht beseitigt worden.
Und in einzelnen Gebieten habe es noch 1980 fast zehnmal so viele Arbeitssuchende wie offene Stellen gegeben.
Dieser Diagnose folgte der Therapievorschlag auf dem Fuß.
Er heißt einmal mehr Kurswechsel.
Was die ÖVP unter einer anderen Regionalpolitik verstehen könnte, skizzierte der Direktor des Instituts für Höhere Studien, Erhard Fürst.
Regionalpolitik sollte sich stärker als bisher an längerfristigen Perspektiven orientieren.
Sie sollte bereits vorhandene Betriebe stärker aktivieren und so Impulse gleichsam aus dem lokalen Milieu setzen.
Steuerliche Maßnahmen wie etwa Lohnsteuerbegünstigungen könnten der Abwanderung entgegenwirken.
Und ganz generell sollte der Schwerpunkt der Regionalpolitik nach Ansicht des Experten in Zukunft mehr bei der Beratung als bei Finanzspritzen liegen.
Dass diese Vorschläge teilweise auch ÖVP-intern nicht unumstritten sind, machte der niederösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter Preul deutlich.
Er bestand darauf, dass wirkungsvolle Regionalpolitik auch in Zukunft von einigem finanziellen Gewicht sein müsse.
Freilich, das Kapital müsse dem Menschen folgen und nicht umgekehrt, forderte Preul.
Eine Ansicht der Staatssekretär Seidel später mit dem Wunsch nach stärkerer beruflicher und örtlicher Mobilität teilweise widersprach.
ÖVP-Wirtschaftssprecher Graf rückte die Regionalpolitik dann in einen größeren politischen Zusammenhang.
Wenn man die Arbeitsplatzsicherung zu einem Fetisch gemacht hat, nicht dass die österreichische Volkspartei oder ich die Arbeitsplatzsicherung nicht ernst nehme, sie wird dann zu einem Fetisch, wenn etwas untergeht.
Neben dem Wunsch nach Sicherung der Arbeitsplätze, die Sicherung der Betriebe.
Was mir fehlt in der öffentlichen Diskussion ist neben dem Wunsch nach Neuansiedlern größerer, großer, größter oder kleiner Neuerbetriebe, es ist völlig untergegangen, dass die wirtschaftliche Situation nicht ins Lot kommt, wenn man die Bestehenden nicht ignoriert.
Sprach Graf von einem Wettlauf mit der Zeit, den die Regierung zu verlieren drohe, so reimte auch deren Vertreter Staatssekretär Seidel ein, dass die Regionalpolitik derzeit schwieriger denn je geworden sei.
Mit der pessimistischen Bilanz der Volkspartei, sie habe so gut wie nichts bewirkt, mochte sich Seidel freilich nicht abfinden.
Ich würde das nicht ganz so hart ausdrücken.
Ich glaube, es gibt Beispiele, es gibt auch sonst in verschiedenen Teilräumen sichtliche Erfolge, sodass ich die generelle Aussage, es ist im Grunde wenig geändert, würde ich in der Form nicht unterstreichen.
Ich würde das auch im negativen Sinn betonen.
Möglicherweise ist also eine Menge von stärkeren Zentralisierungstendenzen verhindert worden, durch die Art von Regionalpolitik, wie es in der Vergangenheit betrieben wird.
Eine vielleicht überraschende Randbemerkung zum Schluss.
Das Politreizwort Konferenzzentrum beherrschendes Innenpolitikthema der letzten Wochen ist zumindest bis Redaktionsschluss dieses Beitrages auf der ÖVP-Enquete heute nicht gefallen.
Jetzt zu einem Außenwirtschaftsthema.
Seit dem Wochenende befindet sich eine 88-köpfige Wirtschaftsdelegation aus Japan zu Besuch in Österreich.
An der vom Handelsministerium und von der Bundeswirtschaftskammer organisierten Reise nehmen sowohl Regierungsbeamte als auch Firmenvertreter teil.
Das Ziel der Gespräche?
Das österreichische Handelsbilanzdefizit mit Japan soll durch verstärkte Export- und Kooperationsmöglichkeiten abgebaut werden.
Die Gespräche auf Beamtenebene beginnen heute Nachmittag.
Über die Hintergründe des Besuchs der japanischen Wirtschaftsdelegation in Österreich gab es heute beim allwöchentlichen Pressegespräch des Handelsministers einiges zu erfahren.
Hans-Christian Unger berichtet.
Im vergangenen Jahr exportierte Japan Waren im Gesamtwert von 9,2 Milliarden Schilling nach Österreich.
Davon entfiel mehr als ein Drittel auf Autos und fast zwei Milliarden auf Produkte der Unterhaltungselektronik.
Österreich dagegen führte 1981 Produkte im Wert von nur 2,2 Milliarden Schilling aus.
Das daraus resultierende Loch in der heimischen Handelsbilanz rund 7 Milliarden Schilling.
Oder anders ausgedrückt, nur knapp ein Viertel der Japan-Importe konnten durch die österreichischen Exporte nach Japan gedeckt werden.
Noch 1960 hatte es einen Exportüberschuss gegeben.
Die Entwicklung zeigt deutlich, wie rasend schnell Japan auf die Märkte der westlichen Industrieländer vorgestoßen ist und dadurch deren Handelsbilanzen negativ beeinflusst hat.
Dies ist aber nicht der einzige Grund für das europäische und amerikanische Unbehagen.
Japan ist nicht nur zum schärfsten Konkurrenten auf den Trittmärkten geworden, sondern die japanische Wirtschaft versteht es auch recht geschickt, den eigenen Markt vor Importen abzuschirmen.
Die Flut japanischer Einfuhren auf der einen Seite etwas einzudämmen und auf der anderen Seite mehr Produkte in Japan abzusetzen und enge Kooperationsmöglichkeiten mit japanischen Firmen zu finden, das ist das Ziel der Gespräche zwischen den japanischen Gästen und den österreichischen Repräsentanten.
Im Handelsministerium werden heute Nachmittag Gespräche auf Beamtenebene beginnen.
Und im Laufe der Woche werden mehr als 100 heimische Firmenvertreter Gelegenheit haben, sich den japanischen Unternehmen als potenzielle Lieferanten oder Kooperationspartner zu präsentieren.
Während andere Länder die Japan-Importe durch scharfe handelspolitische Drohungen, wie etwa Einfuhrbeschränkungen, drosseln wollen, setzt man im Handelsministerium auf die Kunst der Diplomatie.
Josef Meisles, Sektionschef in der Außenhandelsabteilung,
Amerika, die EWG und so weiter.
Aber irgendwie scheint uns hier der österreichische Weg doch zweckmäßig zu sein.
Um es nochmals zu wiederholen, wir wollen hier nicht einen Frontalangriff starten, sondern vielmehr auf Verständnis werben und Verständnis werben.
Sowohl im Handelsministerium als auch in der Bundeskammer weiß man ganz genau, dass eine verstärkte Ausfuhr nach Japan nur über die großen japanischen Handelshäuser möglich ist und dementsprechend heftig umworben werden deren Vertreter in den nächsten Tagen sein.
Hauptsächlich wird Österreich Maschinen, Chemikalien, Nahrungsmittel und Konsumgüter anbieten.
Bei der Einschätzung des Erfolgs der Gespräche ist man realistisch.
Wir wissen, dass diese Wirtschaftsmission nicht jetzt nach Tokio fährt und nächste Woche beginnen die Auftragsbücher sich zu füllen.
Das wäre lächerlich.
Das wäre eine Illusion zu glauben.
Aber im Laufe der nächsten Monate müsste sich doch irgendwie eine Änderung in der Statistik bemerkbar machen.
Und was passiert, wenn Österreich nicht mehr erreicht als höflich verbindliche Lobesreden der japanischen Gäste?
Dann könnte eines eintreten, worüber höflicherweise man bei den Beamtengesprächen nicht reden wird.
Eine Ausdehnung der Bestimmung, dass die japanische Autoindustrie nicht mehr nur um 17% des Einfuhrwerts heimische Zulieferungen für ihre Autoproduktion einkaufen muss, um den Niedrigzollsatz zu erhalten.
Eine Erhöhung auf 20% droht als kleine Route im Fenster des Handelsministers.
Von Wirtschaftsfragen zwischen Industrieländern nun zu Problemen des Umweltschutzes in Ländern der Dritten Welt.
In Nairobi, der Hauptstadt Kenias, ist in der vorigen Woche eine Sonderkonferenz der Vereinten Nationen über das brennende Thema Umweltschutz zu Ende gegangen.
Der Konferenzort war bewusst gewählt, um die Rolle der Entwicklungsländer in der weltweiten Umweltschutzbemühung besonders zu betonen.
Wilfried Seifert berichtet.
Umweltschutz ist in den Augen so mancher Entwicklungsländer nicht viel mehr als eine neue westliche Mode, die man nicht mitzumachen bereit ist, so formulierte es vor kurzem der Direktor der einschlägigen UNO-Organisation Mustafat Tolba aus Ägypten.
Und es scheint tatsächlich einleuchtend, dass die Probleme wachsender Industrialisierung
die Hauptschwierigkeit etwa in Europa, in Staaten mit weitgehend naturbelassenen Gebieten und einer Industrie in den Kleinkinderschuhen nicht als vorrangige Bedrohung empfunden werden, angesichts einer meist katastrophalen Ernährungslage und nicht zu bewältigende Arbeitslosigkeit.
und Wohlstandsverzicht von Ländern zu verlangen, die selbst vom Wohlstand noch Generationen entfernt sind, aber von einem Wohlstand in den Industriestaaten Kenntnis nehmen müssen, der zum Teil auf der Rohstoffversorgung aus den unterentwickelten Ländern beruht.
Von ihnen also Wohlstandsverzicht zu verlangen, steht Industriestaaten wohl kaum zu.
Dazu kommt, wie Gesundheitsminister Steirer vor kurzem in einem Interview sagte, dass immer noch internationale Konzerne mit ihrer Produktion in die Niedriglohnländer der Dritten Welt ausweichen, in der sie zudem nicht von strengeren Vorschriften des Umweltschutzes behindert oder belästigt werden.
Manchmal geschieht derlei sogar unter der beschönigenden Bezeichnung Entwicklungshilfe, weiß Dr. Christoph Gütermann zu berichten.
Er war vier Jahre lang als Entwicklungshelfer auf diesem Gebiet in Oberwolta in Westafrika tätig.
Bekanntlich ist DDT in manchen westeuropäischen Ländern schon verboten.
Und ich weiß von einem Staat, es war die Bundesrepublik Deutschland, die das inzwischen dort verbotene DDT gnädigerweise dann im Rahmen der Entwicklungshilfe Oberwolter geschenkt hat.
Und dieses DDT wurde dann in der Hauptstadt Oberwolters dazu verwendet, die Moskitos, die die Malaria übertragen, zu bekämpfen.
Tatsächlich hat das dann so ausgeschaut, dass also Autos durch die Stadt gefahren sind in der Nacht und das DDT mit so einer Art Kanonen über die Wohngebiete verstreut haben.
Nur zur Ergänzung, auch in Österreich ist entgegen einem weit verbreiteten Irrtum DDT nicht wie in den meisten anderen westlichen Staaten verboten.
Doch zurück zum bettelarmen, rohstofflosen Oberwolter.
Eine noch in der französischen Kolonialzeit erschlossene Devisenquelle ist der Anbau der Baumwolle.
Devisenquelle und tödliche Gefahr im wahrsten Sinne des Wortes zu gleicher Zeit.
Das Hauptproblem ist, dass der Baumwollanbau im Speziellen sehr gefördert wird.
Aber jeder Quadratmeter Baumwolle ist ein Quadratmeter weniger Hirse.
und die Hirse ist das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung.
Es ist also so, dass dann der Staat als Ganzes abhängig wiederum wird von Nahrungsmittel-Importen, nur weil eben Baumwolle angebaut wird, die allerdings hauptsächlich Europa dient.
In Oberwolter verdienen am wenigsten dann der Baumwolle die Bauern, weil die zwar schon
mehr Geld kriegen für die Baumwolle als für die Hirse, aber dieses Geld dann wiederum dafür verwenden müssen, Nahrungsmittel zu kaufen.
Um Baumwolle sinnvoll anbauen zu können, braucht es neben ständig steigender Kunstdüngung auch den Einsatz des Pfluges, um die riesigen Felder überhaupt bewirtschaften zu können.
Derzeit haben nur etwa 5% der Bauern in Oberwolta einen Pflug.
Alle anderen bearbeiten ihren Acker in der steinzeitlichen Hackmethode.
Loch auf, Sauen hinein, Loch zu.
In diesem extremen Klima aber die einzige Chance für den Boden nämlich.
Das hat Vorteile für den Boden, weil die Bodenstruktur dadurch nicht verändert wird.
Hingegen mit dem Pflug, der von europäischen Experten propagiert wird,
dreht man den Boden um und durch die dadurch an die Oberfläche kommenden lockeren Schichten sind natürlich der Erosion viel mehr ausgesetzt, als wenn man den Boden so belässt wie er ist.
Der Pflug, jahrtausendealtes Symbol europäischen Wohlstands, abendländischer Bauernkultur, ist also für das ausgeglühte Land in Afrika durchaus kein Segen.
Er trägt mit dazu bei, was amerikanische Landwirtschaftsexperten für eine der gefährlichsten Entwicklungen halten.
Derzeit wachsen die Wüstengebiete der Welt um jährlich 20 Millionen Hektar.
Und damit den ursächlichen Zusammenhang, mehr als ein Viertel der Menschheit, mehr als eine Milliarde Menschen ist gezwungen, ohne ausreichendes Trinkwasser zu leben.
Und täglich werden es mehr.
Zumindest mittelfristig wird auch für die nicht oder noch nicht industrialisierten Ländern kein Weg an einem radikalen Umweltschutz vorbeiführen, wie eine umfangreiche amerikanische Studie erst jüngst unterstrich.
Aber so ganz unverständlich ist es nicht, dass die Menschen der dritten Welt gelernt haben, den selbst nicht befolgten Ratschlägen ihrer einstigen Beherrscher zu misstrauen.
In der Welt des sogenannten real existierenden Sozialismus, also in der kommunistischen Welt, ist Albanien ein Kuriosum, zu dem Ausländer nur selten Zugang haben.
Aus dem Lande Invar Hoxha, in dem Russen und Chinesen als Verräter betrachtet werden, in dem es keine Privatautos, angeblich keine Korruption und so gut wie keine Informationen aus der Außenwelt gibt, ist soeben der bekannte Wiener Internist und Hausarzt des Kanzlerkreiskis Prof. Anton Neumeier zurückgekehrt.
Weil er vor kurzem einen albanischen Professor erfolgreich behandelt hatte, wurde Neumeier von der albanischen Regierung zu Vorträgen und zu einer Reise durch das Land eingeladen.
Nach seiner Rückkehr sprach mit ihm Barbara Kutenhove-Kalergi.
Herr Professor, Albanien ist ein Land, das den Kommunismus in seiner doktrinärsten oder unverfälschtesten Art praktiziert.
Wie haben Sie das erlebt, vor allem auf dem Gebiet, wo Sie am meisten Einblick haben, im Krankenhaus, im medizinischen Wesen?
Ja, ich habe das sehr eindringlich erlebt, weil ich eben auch zum Beispiel die Systeme in der Sowjetunion kenne und dort auch Kliniken gesehen habe.
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Bevölkerung, ich kann also natürlich nur von der Bevölkerung sprechen, die mit der Medizin zu tun hat, Professoren, Doktoren, einige Schwestern, dass die mit dem System und mit dem, was sie erreicht haben, außerordentlich zufrieden wirken.
Wie ist eigentlich der Egalitarismus, der dort angeblich gepflegt wird?
Wie ist zum Beispiel das Einkommen eines Professors im Vergleich zu einem Arbeiter?
Es ist dort also eine weitgehende Angleichung aller Berufe.
Mir ist erzählt worden von einem Universitätsprofessor selbst, dass er zum Beispiel ein Gehalt von 8400 Lek hat.
Das muss man mit 2,2 multiplizieren, um auf die Schillinge zu kommen.
Und ein Chauffeur zum Beispiel eines Autos, mit dem ich herumgefahren wurde, hatte ein Gehalt von 7.300 Leck.
Das ist also ein sehr, sehr geringer Unterschied.
Und der Rektor der Universität, der, wie mir erzählt wurde, der Höchstbezahlte an der Universität klarerweise ist, der hat 40% mehr als ein durchschnittlicher Arbeiter verdient.
Also die Unterschiede sind denkbar gering in diesem Lande.
Herr Professor, wie steht es eigentlich mit der Indoktrinierung, die ja groß geschrieben wird in Albanien?
Merkt man das auf Schritt und Tritt?
Ja, als Ausländer hat man das Gefühl, dass man eigentlich unter dieser Indoktrinierung ungeheuer leiden müsste.
Also mir persönlich ist es in den acht Tagen oder zehn Tagen so gegangen, dass ich wirklich einfach übersättigt war, und zwar in unangenehmem Sinn übersättigt war, durch die ständigen
Bilder, die also in überlebensgroßer Form an Häusern, aber auch am Land draußen in Form von Plakaten neben den Feldern angebracht sind, die in Museen überall auf Schritt und Tritt zu spüren sind, die vor allem in der einem ständig begleitenden Radiomusik, die fast nur in Chören und offenbar in revolutionären Kampfliedern besteht,
Diese Form der Indoktrinierung würde ich als Österreicher als einfach unerträglich finden.
Die Albaner sagen ja, dass sie darauf aus sind, völlig unabhängig zu sein von ihrer Umgebung, von Importen und so weiter.
Wie sieht man das im täglichen Leben?
Ja, das hat mich also eigentlich schon wirklich sehr erstaunt, wie es möglich ist, man kann fast sagen, von Punkt 0 an im Jahr 1944, nach der sogenannten Befreiung,
wie man in diesem Zeitraum von knapp 40 Jahren das Land zu einer solchen wirtschaftlichen und auch in der Landwirtschaft sieht man das, also auch was den Stand etwa der Erzeugung von Gemüse und von Salaten und von Obst und von
allen möglichen landwirtschaftlichen Produkten anlangt, wie weit man da kommen kann.
Ich habe gehört, dass Albanien, wenn das stimmt, dass Albanien so gut wie überhaupt keine ausländischen Schulden hat, dass es im Gegenteil Schuldner im Ausland hätte.
Und ich habe mich in den 800 Kilometern, die ich durch dieses Land von 2400 Meter bis an die sogenannte albanische Riviera im Süden hinunter gefahren bin, dass man in diesem Land wirklich fast alles selber erzeugt.
Herr Professor, zusammenfassend, soweit man das nach einer kurzen Reise sagen kann, haben Sie den Eindruck, dass die Leute unglücklich sind, dass sie unterdrückt, terrorisiert sind oder eigentlich nicht?
Ich habe den Eindruck, dass sie einfach ein halbes Jahrhundert lang ideologisch so straff
und so konsequent geführt und erzogen wurden, dass sie es gar nicht mehr bemerken, dass sie für einen aus dem westlichen Europa kommenden Menschen in einer geradezu unvorstellbaren ständigen weiteren Führung leben.
Dazu ein Hinweis, Professor Neumeyer ist heute auch Studiogast in unserer Sendung von Tag zu Tag um 14.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Nun vier Minuten nach dreiviertel eins zu den Kulturbeiträgen im Mittagschanal.
Zehn Tage lang hatten Vertreter des Salzburger Residenzverlages Gelegenheit in Moskau und in Leningrad mit Vertretern der sowjetischen Kulturbürokratie, mit Schriftstellern und mit Verlagleuten zu reden.
Ziel des Zusammentreffens war die Intensivierung der Zusammenarbeit im Verlagswesen und die Ankurbelung des Austauschs von Literatur.
Im Gespräch mit einem Vertreter des Verlages schildert Dietmar Dvorsak die Ergebnisse dieses Besuchs.
Haupterkenntnis der Reise, die sowjetischen Stellen legen sehr viel Wert auf gegenseitige Kommunikation und zwischenstaatlichen Buchaustausch.
Einseitiger Bücherverkauf von Österreich in die Sowjetunion ist nicht gefragt.
Lektor Jochen Jung zur Frage, ob dies auch für Kunstbücher gelte.
Von offizieller Seite ist auch, was das Kunstbuch angeht, an uns der Wunsch herangetragen worden, Kooperation zu machen.
Das heißt, Bücher zu verlegen, die entweder in der Sowjetunion
gedruckt werden oder wo zumindest die Filme in der Sowjetunion gemacht werden, dass sowjetische Bücher bei uns verlegt werden, wo man uns Übersetzungen anbietet.
Also die verschiedensten Möglichkeiten der Kooperation sind angeboten worden und sind jetzt von uns zu prüfen.
Was immer dabei zu bedenken ist, ist, dass die Druckqualität bei uns einen sehr hohen Anspruch hat, der nicht unbedingt immer vom Partner erfüllt würde und dass man zudem natürlich Partner seit langen Jahren hier in Österreich hat, die man nicht gerne vor den Kopf stoßen möchte.
Kaum Aussichten also für den vermehrten Austausch von teuren Kunstbüchern.
Chancen jedoch für die zeitgenössische Literatur, die nach Beobachtung der kulturellen Reisegesellschaft noch nicht allzu bekannt ist in der Sowjetunion.
Bis jetzt kennt man neben dem immer wieder zitierten Stefan Zweig vor allem realistische Autoren unserer Tage.
Turini, Scharang oder Zenker.
Mit ganz anderen literarischen Temperamenten war man in die Sowjetunion gekommen.
Jutta Schutting, Alfred Kolleritsch, Gernot Wolfgruber und Peter Rosai stellten sich in Lesungen vor, der Salzburger Germanist Karl-Heinz Rossbacher hielt Vorträge über die österreichische Gegenwartsliteratur.
Welche Bedeutung hat österreichisches Literaturschaffen nach Ansicht des Reisenden in der großen Produktion der sowjetischen Verlage?
Die Auflagen sind sehr viel größer, aber man darf nicht vergessen, auch das Land ist sehr viel größer.
Und die deutschsprachige Literatur hat ja schon seit den Klassikerzeiten immer eine große Chance in der Sowjetunion gehabt.
Es gibt einen dann auch kleinen...
Anteil an deutschsprachiger Bevölkerung in der Sowjetunion und die Bemühungen der Sowjetunion, die deutschsprachige Literatur ihrem Volk nahezubringen, sind seit den letzten Jahren zunehmend gewachsen.
Das gilt auch für die österreichische Literatur.
Wir werden in diesem Jahr eine neue Erscheinung von Peter Rosa in der Sowjetunion erleben.
Von hier nach dort ist übersetzt worden.
Es ist nicht das erste Buch.
Von Barbara Frischmuth ist schon etwas erschienen, von Peter Handtke.
Thomas Bernhard wird im nächsten Jahr dabei sein und Gernot Wolfguber ist ebenfalls im Gespräch.
Die Besucher vom Residenzverlag redeten mit Vertretern von fünf Verlagen, vier Zeitschriften, des Gorki-Institutes, des Schriftstellerverbandes und der All-Unions-Bibliothek.
Immer wieder tauchte dabei das Angebot auf, sowjetische Literatur nach Österreich zu bringen.
Wir sind in erster Linie hingefahren, um unsere eigenen Bücher in der Sowjetunion mithilfe der Ausstellung und mithilfe von intensiven Gesprächen vorzustellen.
Das war das Wesentliche.
Aber natürlich hat die andere Seite
deutlich gemacht, dass es ihr sehr wichtig wäre, wenn auch sowjetische Literatur in Österreich verlegt würde.
Dass das für uns als einen Verlag, der bis jetzt ja keine Übersetzung herausgebracht hat, nicht naheliegend wäre, ist sicher wahr und muss berücksichtigt werden.
Auf der anderen Seite haben wir deutlich empfunden, dass die Kenntnis der sowjetischen Literatur in Österreich doch noch sehr mangelhaft ist und dass da noch viel zu tun wäre.
Dem Besuch des Residenzverlages in der Sowjetunion wird noch in diesem Jahr die Gegenvisite einer sowjetischen Delegation in Österreich folgen.
Nun zu einer Aktivität im Rahmen der Wiener Festwochen, die morgen beginnt, bis 12.
Juni dauert und die den Titel trägt, offener Kadlsplatz.
Geplant sind zahlreiche Vorstellungen in- und ausländischer Theatergruppen, außerdem haben auch bildende Künstler Gelegenheit, sich mit Aktionen, Installationen und Objekten an die Öffentlichkeit zu wenden.
Näheres über die Veranstaltungsreihe Offener Kadlsplatz erfahren Sie aus dem folgenden Bericht von Walter Gellert.
Wenn der Festwochenkatalog vom Anderen Theater nicht nur die Avantgarde-Theater-Aufführungen anführt, sondern auch die Projekte der 16 bildenden Künstler, die sich unter dem Namen Start zusammengefunden haben, und wenn dieser Katalog schließlich Diskussionsgrundlagen für das von morgen bis Donnerstag im Stadtkino stattfindende Symposium zum Thema Wohnen enthält, so ist damit auch schon auf die Grenzüberschreitungen hingewiesen, die in den Bereichen der Avantgarde-Kunst immer wieder anzutreffen sind.
Dies trifft auch auf die Vorstellungen der Gruppen zu, die dem sogenannten dritten Theater zuzuordnen sind, die also weder zum etablierten Theater noch zur etablierten Avantgarde zählen.
Robert Horn zeichnet zusammen mit Hermann Prigern für die Programmierung der Theatervorstellungen am Karlsplatz verantwortlich.
Das dritte Theater, das sind jene freien Gruppen, die es seit circa 25 Jahren gibt, die eben auf der Straße spielen und die sich von beiden vorher genannten deutlich unterscheiden.
Und das Living Theater ist sozusagen eine der bekanntesten Gruppen des dritten Theaters, die es also schon seit fast 30 Jahren gibt.
Und auch Augusto Boal, der auch eingeladen ist, ein Südamerikaner, der schon vor
sehr vielen Jahren von dort ausgewiesen wurde, weil er ein so eminent politisches Theater immer macht.
Es kommen die schon in Wien bekannten Gruppe Sheer Madness, eine polnisch-englische Gruppe, die letztes Jahr mit einem Zusammenschnitt von verschiedenen Shakespeare-Stücken, das sehr, sehr komisch war,
und heuer mit einer neuen Produktion kommen.
Dann kommt eine Gruppe aus Rom, Rota Libera, die also sogenanntes Prozessionstheater bringt, also wie man das von italienischen Gruppen auch schon kennt.
Otto und Pernelli sind zwei Musical Clowns, könnte man sie nennen, aber sie gehen eigentlich viel tiefer.
Onk-Theater und BAM-Sisters aus Amsterdam sind typische Vertreter des Infiltrationstheaters.
Also Leute, die auf der Straße spielen, wo man am ersten Blick nicht weiß, ob es sich um Theater handelt oder was es eigentlich sein soll.
Und das ist auch die Dimension des anderen Theaters.
Kunst im öffentlichen Raum anzubieten und Passanten zu aktivieren und zudem noch mehr Raum für kreative Möglichkeiten des Einzelnen zu schaffen.
Das sind auch in wenigen Worten die Zielsetzungen der Gruppe Start, die bereits am 8.
Mai am Karlsplatz einige Vorausaktionen gestartet hat.
Die Projekte der Gruppe umfassen eine Leintuchaktion der internationalen Aktionsgemeinschaft Bildender Künstlerinnen Intact sowie eine Wiener Utopie im Chaosplatz von Celiko Grkinić.
Welche Aktionen sind noch geplant?
Dazu die Künstlerin Margot Pilz.
Die großen Aktionen, die am 25.
Mai jetzt starten, sind also zum Beispiel die Arche Noah, eine Himmelbepflanzung von Reinhard Atzberger.
Das wird ein Luftschiff sein mit drei Riesenballons, das in die Luft, also es wird hängen drei Tage und dann wird es losgelassen.
Dann ist Seeraum und Hörraum von Fria Elfen, wo man also sehen wird, die Karlskirche und Kuhglocken hören, also sozusagen verschiedene Ebenen übereinander gestellt.
Dann gibt es Kunstblumenpflücken erlaubt von Lotte Henrich.
Das heißt, es ist doch alles verboten in den Parkanlagen so ungefähr und sie macht jetzt wunderschöne Kunstblumen und erlaubt es, dass die gepflückt werden.
Dann gibt es Kaurler am Kaisplatz, ein Sandstrand, der an den Kaiskirche Teig gemacht wird von Margot Pilz, wo also auch Aktionen stattfinden werden, wie utopischer Burgbau.
Vicky Bixner und Alois Kindlerhofer zeigen unter dem Titel Ölteppiche eine Installation mit einem Ölteppich und einem Videofilm.
Der Vorarlberger Tone Fink beteiligt sich ebenfalls an den Projekten der Gruppe Start.
Es ist jetzt drei Minuten vor 13 Uhr.
Zum Abschluss des Mittagsjournals nun noch Kurznachrichten.
Großbritannien, Argentinien.
Die Kämpfe zwischen Briten und Argentinien nach der Landung britischer Truppen auf der östlichen Falkland-Hauptinsel dauern an.
Bei einem Gegenangriff der argentinischen Luftwaffe wurde eine britische Fregatte in Brand geschossen.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London wurden während des Gefechtes mindestens sieben argentinische Flugzeuge abgeschossen.
Vereinte Nationen.
Der UNO-Weltsicherheitsrat in New York setzt heute seine Debatte über den Falkland-Konflikt fort.
Gestern forderten nahezu alle Redner, UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar solle neuerlich mit der Vermittlung beauftragt werden.
USA.
Washington hofft auf neue Verhandlungen im Falkland-Konflikt.
Außenminister Haig erklärte, er sei jedoch pessimistisch über die Chancen für eine schnelle Lösung, solange die militärische Situation auf den Falkland-Inseln unverändert bleibe.
Europäische Gemeinschaft.
Der Konflikt auf den Falkland-Inseln wird heute auch von den Außenministern der Zehner-Gemeinschaft in Brüssel erörtert.
Die Minister beraten über die Verlängerung der Wirtschaftssanktionen gegen Argentinien.
Libanon.
Bei einer Bombenexplosion vor der französischen Botschaft in Beirut sind heute früh mindestens 14 Menschen getötet und fast 30 verletzt worden.
Der Sprengstoff war in einem vor der Botschaft geparkten Auto versteckt.
Zu dem Anschlag bekannte sich die Organisation Heiliger Krieg.
Iran.
Wie Radio Tehran soeben meldet, sind in der Hafenstadt Khorramshahr iranische Truppen einmarschiert.
Der Rundfunksender gab die Rückgewinnung der von irakischen Soldaten besetzten Stadt unter Berufung auf das militärische Oberkommando bekannt.
Sowjetunion Anlässlich des morgen beginnenden Staatsbesuches von Bundespräsident Kirchschläger in der Sowjetunion widmet die sowjetische Presse heute mehrere Artikel den Beziehungen zwischen Wien und Moskau.
Das Parteiurkannt Pravda veröffentlicht eine Stellungnahme des Bundespräsidenten.
Darin würdigt Kirchschläger ein zwischen beiden Staaten bestehendes gegenseitiges Vertrauen.
China.
Außenminister Paar hat heute seinen offiziellen Besuch in der Volksrepublik China beendet.
Paar reist nun nach Moskau weiter, um Bundespräsident Kirschleger bei dessen Besuch in der UdSSR zu begleiten.
Noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Stark bewölkt und zeitweise Regen, kühl, Nachmittagstemperaturen 12 bis 17 Grad.
Damit ist das Mittagsjournal beendet.
Meine Damen und Herren, die Journalredaktion meldet sich wieder um 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional mit dem Abendjournal.
Im Namen des Mittagsjournal-Teams verabschiedet sich Edgar Sterbens.