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KI-generiertes Transkript
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich wieder der aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal.
Redakteur im Studio ist Herbert Dobrowolny.
Bevor wir zu den Nachrichten kommen, kurz der Überblick über das bis 13 Uhr geplante Programm.
Vier Tage vor der Nationalratswahl hat der Parteiobmann der Freiheitlichen Partei, Alexander Götz,
heute in Wien eine Abschlusspressekonferenz gegeben, bei der er noch einmal das Wahlziel seiner Partei formulierte, nämlich die Brechung der absoluten Mehrheit der SPÖ bei gleichzeitigem Stimmen- und Mandatsgewinn für die FPÖ.
Wie Götz sagte, sei das Nurhalten der zehn Mandate der FPÖ als Misserfolg zu sehen.
Wir bringen dazu ein Gespräch mit Alexander Götz.
Außerdem informieren wir Sie über die letzte Sitzung des Ministerrates vor den Wahlen, werfen einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen und berichten über die Brandanschläge auf Kaufhäuser in der Wiener Kärntnerstraße.
Nachdem nämlich gestern im Kaufhaus Steffl ein Feuer gelegt wurde, brach auch heute im Modehaus Böcker ein Brand aus.
Unsere Wirtschaftsredaktion untersucht die Probleme der internationalen chemischen Industrie und spricht darüber mit dem Generaldirektor des größten Chemiekonzerns der Welt.
Einige Schlagzeilen der Beiträge noch aus dem Ausland.
Letzte Meinungsumfragen in Großbritannien sprechen von einem Kopf-an-Kopf-Rennen bei den morgigen Unterhauswahlen zwischen Labour-Party und Konservativen.
Iranische Untergrundorganisation verübt Mordanschlag auf prominenten Religionsführer und soll Liste von weiteren Todeskandidaten zusammengestellt haben.
Und Israel besteht weiterhin auf die Besiedelung des Westjordanlandes.
Im Kulturteil hören Sie schließlich unter anderem einen Bericht über das Brucknerfest 1979 in Linz.
Nun aber zu den schon angekündigten Nachrichten.
Chef vom Dienst ist heute Mittag Henry Goldhahn, Sprecher Günter Bahr.
Österreich.
Die Regierung wird sich in ihrer heutigen Sitzung unter anderem mit dem Familienbericht 1979 beschäftigen.
Aus diesem Bericht geht hervor, dass die Zahl der Geburten pro Familie kleiner geworden ist.
Die Zahl der Kinder hat sich jedoch nicht wesentlich verändert, da heute etwa 95 Prozent der Kinder das Erwachsenenalter erreichen, während es noch um die Jahrhundertwende nur etwas mehr als 60 Prozent waren.
Die meisten Kinder haben die Familien von Landwirten und von an- und ungelernten Arbeitern, die auch die geringsten Durchschnittseinkommen beziehen.
Der Familienbericht weist ferner darauf hin, dass die Ehe in stärkerem Maß als früher von den persönlichen Beziehungen der Ehepartner geprägt ist.
Werden die diesbezüglichen Erwartungen nicht erfüllt, besteht eine relativ hohe Bereitschaft zur Scheidung.
Nach dem Brand im Kaufhaus Steffel hat der Attentäter von der Wiener Kärntner Straße heute wieder einen Anschlag unternommen.
Im Kaufhaus Böcker, Kärntner Straße 11 bis 15, gab es um 6.40 Uhr Feueralarm.
Der Teppich hatte bereits zu brennen begonnen, die Angestellten konnten die Flammen aber rasch löschen.
Die Feuerwehr musste nicht eingreifen.
Ursache des Feuers war, wie im Kaufhaus Steffel, wieder ein Brandsatz in der Tasche eines Anzugs.
Aus einer im Auftrag der Bundeswirtschaftskammer durchgeführten Meinungsbefragung geht hervor, dass mehr als die Hälfte der Österreicher, nämlich 54 Prozent, die Ansicht vertreten, Energieträger wie Wasserkraft oder Kohle würden nur unzureichend genützt.
Drei Viertel der Befragten befürworten in diesem Zusammenhang eine Förderung kleiner, dezentralisierter Wasserkraftwerke durch die öffentliche Hand.
42 Prozent der Befragten forderten zum Energiesparen und zu erhöhtem Energiebewusstsein auf.
Die Wirksamkeit solcher Sparappelle wird dabei von älteren Menschen, die sich noch an den Konsumverzicht in der Kriegs- und Nachkriegszeit erinnern können, höher veranschlagt.
21 Prozent der Befragten setzen sich für langfristige Lieferverträge mit mehreren Ländern ein und 17 Prozent schlagen darüber hinaus eine Beschränkung des Energieverbrauchs durch Rationierungsmaßnahmen vor.
Frankreich.
Die OECD, die Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung, hat in Paris eine Studie über Umweltschäden veröffentlicht.
Die Experten äußern sich darin besonders beunruhigt über die Vermehrung von Mikroschadstoffen im Wasser durch die große Binnenseen wie der Erie und der Ontario See in Nordamerika
oder der Genfer See in Europa verschmutzt worden sind.
Hingegen hat sich die Luftverschmutzung in den OECD-Ländern verringert, was auf Gesetze und Bestimmungen zur Reduzierung schädlicher Abgasstoffe zurückgeführt wird.
Laut OECD-Bericht dürfte sich allerdings die Zerstörung von Flora und Fauna in Zukunft beschleunigen.
Mehr als die Hälfte der im Verlauf von 2000 Jahren ausgestorbenen Tier- und Pflanzenarten hat es, wie es in dem Bericht heißt, bis zum Ende des 19.
Jahrhunderts noch gegeben.
In den USA seien heute 10% der Pflanzengattungen und 9% der Säugetiere vom Untergang bedroht.
In Europa liegt diese Gefährdungsquote laut OECD bei 10 bzw. 23%.
Nach Angaben der Sicherheitsbehörden haben sich in der vergangenen Nacht in verschiedenen Stadtteilen von Paris sieben Explosionen ereignet.
Dabei wurden zwei Polizeiwachen, ein Bankgebäude, eine Dienststelle des Finanzministeriums, ein Arbeitsamt, eine Tankstelle und ein Büro einer Elektrizitätsgesellschaft verwüstet.
Auch in der Umgebung der von den Bomben zerstörten Gebäude gingen hunderte Fensterscheiben in Trümmer.
Ein anonymer Anrufer bezeichnete einer Nachrichtenagentur gegenüber eine Gruppe mit dem Namen Koordination für Revolutionäre Aktion als Urheber der Attentate.
Nach Angaben des Anrufers richteten sich die Bombenanschläge gegen Rassismus, Faschismus und Sexismus, die, wie er sagte, Elend und Arbeitslosigkeit hervorrufen.
Schweiz.
In Genf ist heute, wie alljährlich, der weltweite Vergleich der Lebenshaltungskosten in 70 Großstädten veröffentlicht worden.
Daraus geht hervor, dass Tokio seinen Vorsprung als weitaus teuerste Stadt der Welt ausgebaut hat.
Hingegen ist New York, bedingt durch den Verfall des amerikanischen Dollars, billiger geworden.
Die Reihenfolge der 10 teuersten Städte der Welt lautet demnach Tokio, Zürich, Genf, Kopenhagen, Frankfurt, Stockholm, Brüssel, Wien, Paris und Amsterdam.
Am unteren Ende der Skala rangieren Bangkok, Johannesburg, Lissabon, Rio de Janeiro und als die Stadt mit den niedrigsten Lebenshaltungskosten die peruanische Hauptstadt Lima.
Deutsche Demokratische Republik
Die Ostberliner Offizierszeitschrift »Militärwesen« fordert in ihrer jüngsten Ausgabe eine Festigung des Feindbildes der Soldaten und rügt, dass dies manchmal zu zaghaft geschehe.
Die Zeitschrift meint, jegliche Illusion über einen eventuellen Kurswechsel der Entspannungsfeinde sei völlig fehl am Platze und schwäche die Kampfkraft der DDR-Streitkräfte.
Das Blatt hebt hervor, dass es in der DDR 265 Brigaden, Schulen und Einheiten der Zivilverteidigung gebe, die die Namen von Angehörigen der Grenztruppen trügen, die in Ausübung ihres Dienstes ermordet worden seien.
Die Pflege des Andenkens dieser Grenzsoldaten erziehe zum Hass auf das verbrecherische System des Imperialismus, schreibt das Blatt, und trage auch dazu bei, die Zusammenarbeit der Bevölkerung mit den Grenztruppen zu festigen.
Israel
Wie Ministerpräsident Begin heute in einem vom Rundfunk in Tel Aviv veröffentlichten Interview erklärte, wird an dem Treffen zwischen ihm und dem ägyptischen Staatschef Sadat am 27.
Mai in El Arish aus Anlass der Übergabe der Sinai-Stadt an Ägypten auch der amerikanische Außenminister Vance teilnehmen.
Außerdem sagte Begin, der israelische Autonomieplan sehe für die in Westjordanien lebenden Palästinenser die volle Selbstverwaltung vor, werde aber gleichzeitig die Sicherheit Israels und sein Recht auf Errichtung jüdischer Siedlungen in diesem Gebiet garantieren.
Wörtlich betonte der Regierungschef, es werde niemals eine Grenze durch das westliche Palästina geben.
Er äußerte die Hoffnung, dass sich Jordanien schließlich doch noch dem Verhandlungsprozess anschließen und auf der Basis des Autonomieplanes Frieden mit Israel schließen werde.
Iran.
In Teheran hat sich heute die islamische Untergrundorganisation FORGAN zu dem Mord an dem Religionsführer Ayatollah Morteza Motaheri bekannt.
Er ist gestern auf offener Straße von bisher unbekannten Tätern durch einen Kopfschuss getötet worden, als er das Haus eines Freundes verließ.
In einem Anruf an die Redaktion der Teheraner Morgenzeitung Ayandegan erklärte ein Sprecher der Untergrundorganisation, der Ayatollah sei Mitglied des obersten Revolutionsrates und Vorsitzender der umstrittenen Revolutionsgerichte gewesen.
Dies wurde von Radio Teheran heute allerdings nicht bestätigt, sondern nur das Attentat auf Morteza Motaheri gemeldet.
Fest steht, dass der Ayatollah als Lehrer in der bekanntesten Religionsschule des Irans, dem Fawziyeh-Kolleg in der heiligen Stadt Qom, wirkte und als Schriftsteller zahlreiche Bücher veröffentlichte.
Sicher ist auch, dass er einer der einflussreichsten Schiitenführer des Landes war.
Die Regierung unter Ministerpräsident Basargan erklärte den morgigen Donnerstag zum allgemeinen Trauertag.
Auch die Beisetzung Morteza Mortaheris soll morgen stattfinden.
Belgien, Frankreich.
Schwere Stürme haben in der vergangenen Nacht an der belgischen Küste großen Schaden angerichtet.
Deichanlagen wurden zerstört, Häuser abgedeckt, Strommaste und Bäume geknickt.
Der Orkan hatte Windstärke 10.
Die Bretagne und die westlichen Regionen Frankreichs werden zurzeit von einer ungewöhnlichen Kältewelle heimgesucht.
In der vergangenen Nacht gab es verbreitet Glatteis und in den Morgenstunden Schneefälle und Hagelschauer.
Das Wetter.
Ein Randwirbel des mächtigen Nordmeertiefs zieht über Norddeutschland ostwärts.
An seiner Rückseite wird während der kommenden Nacht ein Kaltlufteinbruch erfolgen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Stark bewölkt bis bedeckt, von Westen her zunehmende Niederschlagstätigkeit.
Schneefallgrenze während der kommenden Nacht vielfach bis etwa 500 Meter sinkend.
Bei Störungsdurchzug Winde von Süd auf West drehend und lebhaft auffrischend.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 13 Grad, Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht minus 1 bis plus 4 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Zunächst häufig Niederschlag, Schneefallgrenze zwischen 500 und 700 Meter Höhe.
Im weiteren Tagesverlauf gebietsweise Aufhellungen und nur örtlich Schauerbildungen.
Lebhafte westliche Winde.
Frühtemperaturen minus 1 bis plus 4 Grad, Tageshöchsttemperaturen 4 bis 8 Grad, nur bei längeren Aufhellungen auch darüber.
Graz stark bewölkt, 10 Grad, Süd 5 und Klagenfurt stark bewölkt, leichter Regen, 13 Grad, Westwind, 10 Kilometer in der Stunde.
Es ist jetzt genau 12 Uhr und 12 Minuten.
Wir beginnen unsere Berichterstattung in Österreich.
Der Wahlkampf für die Nationalratswahlen am 6.
Mai geht in dieser Woche in seine Endphase.
Während die Parteichefs der beiden Großparteien, Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Parteiobmann Taus, am kommenden Freitag in Pressekonferenzen Resümee über den zurückliegenden Wahlkampf ziehen werden, hielt der freiheitliche Parteiobmann Alexander Götz bereits heute seine Abschlusspressekonferenz.
Götz wies darauf hin, dass die FPÖ im Zuge ihrer Wahlwerbung etwa 85.000 Personen mit Direktkontakten erfasst habe.
Ganz allgemein meinte Götz, er sei enttäuscht über die gehässige Art, wie dieser Wahlkampf vor allem von den beiden anderen Parteien geführt worden sei.
Wie nicht anders zu erwarten, dominierten auch heute wieder Fragen nach eventuellen Koalitionen und anderen Formen der Regierungsbildung nach dem 6.
Mai.
Das Frage- und Antwortspiel zwischen Götz und den Reportern im Wiener Presseclub Concordia.
Hören Sie nun das folgende Interview, das Johannes Fischer mit FPÖ-Beteiligter Dr. Alexander Götz führte.
Herr Parteipartner Dr. Götz, ein langer Wahlkampf.
Sie haben diesen Wahlkampf zum ersten Mal für die Nationalratswahlen geführt.
Was können Sie am Schluss dieses Wahlkampfes sagen?
Was wird am 6.
Mai für die FPÖ ein Erfolg?
Was wird ein Misserfolg sein?
Wie schaut Ihr Plan für den 6.
Mai aus?
Ein Erfolg für die Freiheitliche Partei ist die volle Erringung ihres zweigliedrigen Wahlzieles.
Erstens die Brechung der absoluten Mehrheit der sozialistischen Partei, weil ja die Einwirkung
parlamentarischer Initiativen und überhaupt die politische Wirksamkeit davon abhängig ist, nicht einer solchen Mehrheit gegenüberzustellen.
Und zweitens die Erringung von zusätzlichen Stimmen und Mandaten.
Sollte Ihnen eines von beiden nicht gelingen, wo wäre der größere Misserfolg?
Ich glaube, dass der größere Misserfolg, wenn man also den Misserfolg vielleicht ein bisschen anders bezeichnen kann und von einem Teilerfolg sprechen kann, dann ist der Teilerfolg selbstverständlich dort größer, wo alle politischen Parteien gezwungen sind, miteinander zu reden.
Das heißt dort, wo es keine absolute Mehrheit und daher auch keine absolute Macht nach dem 6.
Mai gibt.
Sollte die FPÖ aber am 6.
Mai auf ihrem 10-Mandat-Stand stehen bleiben, wäre das für sie ein klarer Misserfolg.
Ich würde es persönlich zumindest nicht als Erfolg betrachten und ich stehe nicht an zu sagen, dass ich das als Rückschlag ansehen würde.
Herr Präsident, in dem ganzen Wahlkampf gab es eine ganze Reihe von Spekulationen und Diskussionen um die Frage von Koalitionen nach dem 6.
Mai, immer vorausgesetzt, die SPÖ würde ihre absolute Mehrheit verlieren.
Sie haben immer gesagt, es gibt eigentlich keinen Koalitionspartner für die Freiheitliche Partei, haben heute bei einer Abschlusspressekonferenz erklärt, sie seien prinzipiell für alles offen, es gäbe prinzipiell jede Möglichkeit für eine Koalition.
Wie wird es nach dem 6.
Mai aussehen?
Welche Partei ist für Sie demnach koalitionsfähig?
Ich muss also etwas berichtigen.
Ich habe heute in der Pressekonferenz nichts anderes gesagt, als ich immer vorhergesagt habe.
Ich habe auch heute wieder betont, dass ich niemanden sehe, weder die Sozialistische Partei noch die Österreichische Volkspartei, die bereit ist, die Zugriffe auf die Mitbürger in Form von Parteibuchzwängern aufzugeben und Objektivierungsverfahren einzuführen.
Und das ist eine zentrale Frage für uns.
Und ich habe erst dann in weiterer Folge gesagt, sollte es aber doch ein Interesse geben, mit uns zu reden, unter diesen Randbedingungen sind wir selbstverständlich für Gespräche, stehen wir für Gespräche zur Verfügung.
Das heißt, sollte die ÖVP zum Beispiel sich entschließen, diesem Machtverzicht nachzukommen, wäre auch die ÖVP für Sie ein denkbarer Koalitionspartner?
Ich habe hier nicht differenziert zwischen Volkspartei und sozialistischer Partei, das gilt für beide anderen Parteien.
Also eine Koalition Tausgötz wäre durchaus möglich?
Ich habe gerade gesagt, sie ist genauso möglich oder genauso unmöglich wie eine andere Koalition.
Herr Pateroffmann, in der Frage mit den Koalitionen war auch immer die Frage der Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen Partei angeschnitten worden.
Zunächst einmal die Frage Ihrer eigenen Person, ob Sie selbst in Graz als Bürgermeister bleiben werden, bestenfalls ein Nationalratsmandat annehmen werden oder aber in eine Regierung eintreten werden.
Können Sie heute schon vor dem 6.
Mai den Wählern darüber Klarheit geben?
Das kann ich nicht, das ist auch völlig ausgeschlossen.
Denn das würde ja bedeuten, dass man gewissermaßen ein Pferd, bei dem es überhaupt fraglich ist, ob es je aufgezäumt werden sollte, dass man es vom Schwanz her aufzähmt.
Ich meine, der normale Ablauf ist der, sofern eine der beiden anderen Parteien politische Gespräche mit uns zu führen wünscht, werden wir für solche Gespräche zur Verfügung stehen.
Wir haben ein Wahlprogramm und haben die Forderungen sehr klar umrissen.
Es kann also, wenn überhaupt, in einem solchen Gespräch vorerst nur um Sachfragen gehen.
Und erst wenn sich hier denkbare Möglichkeiten abzeigen würden und abzeichnen würden, wäre es möglich, über Personalfragen zu reden, etwa wer welches Ressort übernehmen soll.
Das kann am Ende, aber nicht am Anfang solcher Gespräche beantwortet werden.
Ich kann es daher heute sicher nicht beantworten.
Eine Position haben Sie allerdings genannt heute in der Pressekonferenz, die für Sie wichtig wäre, nämlich der Vizekanzler in einer möglichen kleinen Koalition mit einer der beiden Großparteien.
Würde dieser Vizekanzler Alexander Götz heißen?
Ich muss also wieder sagen, es ist völlig uninteressant, ob das Alexander Götz oder sonst wer, wäre es auch nicht richtig, dass ich das als wichtig bezeichnet habe, sondern ich habe nur gesagt, den Üsanßen in allen demokratischen
Staaten entspricht es, wo Koalitionen von zwei Parteien gebildet werden, dass eine Partei den Kanzler und die andere den Vizekanzler stellt.
Ich halte das mehr oder minder für eine formelle, wenn Sie wollen optische Frage.
die sollte eine Gesprächsrunde mit uns gewünscht werden, jedenfalls von uns angeschnitten würde.
Aber für sie gilt genau das Gleiche wie für alles Übrige.
Zuerst Sachprogramm, wenn überhaupt und dann kann man über Personen reden.
Dieses Gespräch mit FPÖ-Bundesparteiobmann Alexander Götz führte Johannes Fischer.
Die Bundesregierung ist heute zu ihrer letzten Sitzung in dieser Legislaturperiode zusammengetreten.
Ganz klar, dass im anschließend traditionell improvisierten Pressegespräch nur die Nationalratswahl und der Wahlkampf zur Sprache kamen.
Einziges Sachthema dabei, Innenminister Lanz berichtete, dass es bisher bei dem Brandanschlag auf zwei Wiener Kaufhäuser keine Hinweise für ein politisches Attentat gebe.
Hören Sie aber den folgenden Bericht von Wilfried Seifert.
Der Countdown für die Nationalratswahlen ist längst in der Endphase angelangt.
Zumindest hier beim Pressegespräch des Bundeskanzlers tauchen keine neuen Argumente in der Wahlauseinandersetzung mehr auf.
Was an wichtigen Aussagen noch fehlen konnte, ist offenbar gestern bei den diversen Veranstaltungen zum 1.
Mai gesagt worden.
Heute allerdings bemüht sich Kaiski, einem der Wahlargumente der Oppositionsparteien zu begegnen.
Einem Argument, das man immer wieder auf Plakaten lesen kann.
Eines Argument nämlich, dass der SPÖ-Wähler nicht sicher sein könne, mit der Partei auch Kaiski zu wählen und wenn ja, für wie lange.
Ich habe vor 10.000, ich kann mal sagen 100.000 Menschen erklärt, dass ich mich verpflichtet habe,
dem Wunsch meiner Partei, wenn der auch geteilt wird von der Mehrheit der Wähler, diese Aufgabe vom ersten bis zum letzten Tag erfüllen.
Ich habe auch nirgends verheimlicht, dass ich ursprünglich einer anderen Meinung war, dass ich das aber unter dem Eindruck der Argumentation meiner Freunde und zu dieser Auffassung gekommen bin.
Auch das für die Situation der eigenen Partei wichtige Kreisky-Nachfolgespiel, die immer wieder Hofübergabe genannte Frage, wer nach Kreisky in der SPÖ kommen könne, hält der Bundeskanzler für derzeit nicht aktuell.
Aber meine Herren, ich werde Ihnen was sagen.
Jetzt bin einmal ich zur Diskussion und ich habe schon einmal gesagt, noch höre ich nicht die draußen vor der Tür, die gekommen sind, um mich hinauszutragen.
Zusatzfrage, gilt die vier Jahre Kreisky-Verpflichtung auch für den Fall einer Oppositionsrolle der SPÖ?
Bei einem allfälligen Verlust der absoluten oder gar der relativen Mehrheit, würde Kreisky auch für vier Jahre den Oppositionsführer abgeben?
In einer so großen Partei wie uns entscheidet das die Partei.
Ich für meinen Teil würde sagen, das würde genauso gelten auch dafür.
Ich bin ja Parteihauptmann.
Und für eine Parteihauptbahn gibt es ja keine Altersbeschränkung, wir haben ja gar keine Ausnahmsregelung.
Dazu bin ich bereit, wenn Sie meine Partei so haben wollen.
Zum Wahlkampfstil.
Kreisky schwächte heute seine gestern auf dem Rathausplatz gemachten Aussagen ein wenig ab.
Er habe den Oppositionsparteien keinen Zug zur Diktatur unterstellt.
Er habe lediglich gesagt, dass in den 30er Jahren das ständige Gerede von der Staatsverdrossenheit, von der Krise der Demokratie
zu einer Krise der Demokraten geführt habe.
Dieser Satz habe allerdings und ausdrücklich und ausschließlich nur für die Situation der 30er-Jahre gegolten.
Letztes Thema, gibt es neue Meinungsumfragen und was sagen die aus?
Kreisky traf sehr lakonisch, es gibt neue Ergebnisse, die ich aber nicht sage.
Und Gegenfrage, schaue ich unzufrieden aus?
Soweit also das Wichtigste aus dem letzten Nachministerrats-Pressefoyer des Kabinetts Kreisky III und damit zurück zum Studio des Mittagschonals.
Berichterstatter war Wilfried Seifert und noch eine Nachbemerkung zum einzig angerissenen Sachthema, die Bemerkung von Innenminister Lanz.
Es gäbe keinen Hinweis auf ein politisches Attentat.
Unsere Nachrichtenredaktion hat mir soeben ein Fernschreiben heruntergebracht.
in dem es heißt, eine sogenannte antifaschistische Bewegung Mai hat sich heute in einer Zuschrift an die Austria-Presseagentur zu den Brandstiftungen gegen die Firmen Böcker und Steffel in der Wiener Innenstadt bekannt.
Mein Kollege Hans Fockenhuber ist gerade dabei, einen Beitrag über dieses Thema zusammenzustellen.
Wir werden ihn in den nächsten Minuten bringen.
Jetzt setzen wir aber fort mit der Inlandspresseschau, heute zusammengestellt von Zita Bernardi.
In fast allen Tageszeitungen finden sich heute Nachlesen zu den sozialistischen Kundgebungen am gestrigen 1.
Mai.
Im SPÖ-Zentralorgan Arbeiterzeitung schreibt Manfred Scheuch über die Rede des Bundeskanzlers auf dem Wiener Rathausplatz.
Es war wichtig, dass der sozialistische Parteivorsitzende in Erinnerung brachte, es geht gar nicht so sehr darum, wie fähig oder qualifiziert ein Taus, ein Götz für die verantwortungstragenden Ämter im Staat sind, um die sie sich bewerben, was an ihren Absichten ehrlich und was bloßes Machtstreben ist.
Man muss sehen, welche Kräfte hinter diesem Duo Taus-Götz, das Österreich nach dem 6.
Mai regieren würde, wenn die Sozialisten nicht mehr die Mehrheit erhalten stehen.
Man darf die gesellschaftlichen Kräfte nicht vergessen, die in einem solch erzkonservativen Rückschlag größtes Interesse haben, meint Manfred Scheuch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt liest man bei Günter Fehlinger über Kreiskis Mai-Rede unter dem Titel «Stark war er wieder!»
Ein Sieg der ÖVP bedeute eine konservative, fast reaktionäre Regierung, meinte er.
Nun, man könnte ebenso sagen, ein Sieg der SPÖ bedeute eine linke, fast kommunistische Regierung, falls man Kreiskys Großzügigkeit im Verdächtigen besäße.
Stark war er auch im Übersehen.
Er prophezeite, dass bei einem Sieg der ÖVP Österreich schnurgerade in die Zustände der 30er Jahre zurückfallen werde, da die österreichische Industrie die wirklichen Herren einer konservativen Regierung wäre.
Nun ist Österreichs Industrie zu rund 70 Prozent auf die eine oder andere Weise verstaatlicht.
Und außerdem dürfte Kreisky in seiner Großzügigkeit übersehen haben, dass der größte und schlagkräftigste Verein Österreichs immerhin der Gewerkschaftsbund ist, dessen Präsident Benja auf derselben Tribüne saß.
Stark war er wieder, heißt es bei Günter Fehlinger im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Im sozialistischen Salzburger Tagblatt schreibt Gerald Höchtler zu diesem Thema,
Kreisky hat gestern noch einmal mit Nachdruck die Alternative aufgezeigt.
Sozialdemokratie oder Rückfall in die sattsam bekannten 30er Jahre.
Dass das keine Gräuelmärchen sind, dass das nicht nur so hergesagt ist, um das Wählervolk 5 Uhr 12 auf Vordermann zu bringen, lässt sich leicht nachweisen.
Und Höchtler schreibt weiter.
Die ÖVP präsentiert sich zwar nach außen durch den Herrn Dr. Taus,
der da letzten Freitag arrogant grinsend im Fernsehen über Arbeitsplatzsicherung und soziale Sicherheit geplaudert hat.
Aber den Ton kann Taus nur knapp vor Wahlen vor gutgläubigen Fernsehern angeben.
Sonst läuft es in der Volkspartei anders.
Die heimischen Industriellen kratzen nämlich nicht nur 7 Millionen Schilling zusammen, um einen Außenseiter wie Steinhauser in seinem heiligen Krieg gegen die Marxisten zu unterstützen.
Sie stecken ungleich mehr Geld in die ÖVP und wollen für ihr Geld auch Gegenleistung haben.
schreibt Gerald Höchtler im sozialistischen Salzburger Tagblatt.
Abschließend noch ein Auszug auf seinem Kurzkommentar in der Presse.
Dort heißt es zu den Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky und Bürgermeister Graz am Tag der Arbeit.
Wären die beiden Genannten nicht schon rot, müssten sie es beim Wiederanhören ihrer Erbüsse werden.
Kreisky legte sich diesmal keine Hemmungen mehr auf, um eine Auferstehung der bösen 30er-Jahre im Falle einer anderen als der SP-Regierung zu prophezeien.
Er sagt es einfach direkt heraus, ohne sein bisheriges Primorium.
Und Graz wählte die unmittelbare persönliche Verunglimpfung.
Taus habe nach zweitägigem, hartem Auswendiglernen bei der Fernsehdiskussion nichts anderes vollbracht, als Österreich als Entwicklungsland zu bezeichnen.
Auf dem Rathausplatz hat es sich also gezeigt, dass es immer noch eine Preislage billiger geht.
Räumungsverkauf in Wahlparolen.
Man verschleudert Ausschussware.
In den westlichen Industriestaaten sind derzeit etwa 17 Millionen Menschen arbeitslos.
Verschiedene Arbeitsbeschaffungsprogramme der einzelnen Regierungen haben in der Vergangenheit nur kurzfristig Besserung gebracht.
Selbst in Branchen, die noch vor drei oder vier Jahren als absolut krisensicher galten, verloren in den letzten zwei Jahren zehntausend, ja sogar hunderttausende ihren Arbeitsplatz.
Ein Beispiel dafür ist die chemische Industrie.
Anfangs der 70er Jahre noch als die Wachstumsbranche gepriesen, ist jetzt auch über die westeuropäische Chemie die Krise hereingebrochen.
Über die Ursachen dieser Krise und mögliche Lösungen sprach Matthäus Kattinger mit dem Vorstandsvorsitzenden, also dem Generaldirektor des größten Chemiekonzerns der Welt, des Frankfurter Höchstkonzerns, Professor Rolf Samet.
Herr Professor Samet, die chemische Industrie galt noch vor wenigen Jahren als die Wachstumsindustrie Nummer 1.
Mittlerweile hat sich einiges geändert.
Denken wir an Überkapazitäten, Preisrückgänge bei Kunststoffen und Chemiefasern.
Ist die chemische Industrie nun noch eine Wachstumsindustrie oder sagen wir mal anders, sind die Arbeitsplätze in der chemischen Industrie noch genauso sicher wie Anfang der 70er Jahre?
Dass wir nicht mehr die Wachstumsraten
der 60er-Jahre haben und auch nicht mehr erwarten könnten.
Das außer jedem Zweifel.
Deswegen sollte man aber nicht jetzt in den Fehler verfallen und sagen, deswegen hat die chemische Industrie ein ganz wesentliches Element, nämlich überhaupt die Begründung, warum ist sie eine Wachstum-Industrie, verloren.
Nach wie vor hat die chemische Industrie viele Ansatzpunkte für
Problemlösung, sei es von der Ernährung her, sei es von den Bedürfnissen, die ja bis zur Kleidung bei den Chemiefasern gehen.
Kann man sich in der chemischen Industrie eine Arbeitsteilung zwischen Nord und Süd, zwischen Ost und West vorstellen?
Ist es zum Beispiel möglich, dass in den Entwicklungsländern, aber auch im Ostblock,
die billigen Massenkunststoffe hergestellt werden und der Westen sich auf hochwertige Spezialprodukte konzentriert.
Also in dieser extremen Form, wie Sie es mit dieser Frage formulieren, glaube ich, sagen Sie ein bisschen nein.
Das ist eine Fehlmeinung zu glauben, wir könnten bloß noch die Spezialitäten machen und andere machen dann die billigen Massenkunststoffe.
dass ein gewisser Trend in der Richtung sein kann.
Das würde ich mit einem anderen Beispiel vielleicht besser belegen.
Dass also Deutschland nicht mehr der Standort für eine weitere Ausweitung von Düngemittelkapazitäten ist, die man dann ins Ausland exportiert, das ist, glaube ich, ziemlich unbestritten.
Da, wo die Bedürfnisse für Düngemittel auftreten, also gerade in der dritten Welt, die ja in erster Linie landwirtschaftliche Probleme lösen muss und erst dann ganze Industrieprobleme angehen.
Demzufolge ist der Bedarf der Primäre und dass man dann die Düngemittelanlagen nicht hier baut, sondern in der dritten Welt, das ist ziemlich unbestritten.
Insofern sind da sicher Strukturverschiebungen da.
Und es wird auch sicher so sein, dass auch bei Kunststoffen, ob es nun der Ostblock ist oder die Dritte Welt, wir nicht einfach uns vorstellen können, dass wir diese Völker bloß mit Exporten segnen können auf die Dauer.
Herr Professor Samet, was heißt das nun für die chemischen Industrien eines kleinen Landes wie Österreich?
Wie soll sie sich verhalten?
Soll sie in Massenware gehen, chemische Massenware, oder soll sie versuchen, hochwertige Spezialprodukte, bei uns wird das schöne Wort intelligente Produkte, soll sie sich darauf konzentrieren?
Ich würde sagen, im Trend im Prinzip schon zu dem Letzteren, möglichst intelligente Produkte herzustellen, denn für die Massenprodukte
ist eben schlicht und einfach das Problem, dass der österreichische Markt dafür wahrscheinlich nicht genügend hergibt.
Und die Regel sich immer wieder bestätigt hat, wenn man nicht einen gewissen Mindestprozentsatz
im eigenen Markt unterbringen kann, dann kann man eine solche Anlage nicht bauen.
Ich sehe dies jetzt auch als ein Problem, wie in den OPEC-Ländern möglicherweise solche Anlagen entstehen.
Dort wird das Problem dasselbe sein.
Wenn es keinen Inlandsmarkt gibt, ist die Rentabilität solcher Anlagen außerordentlich problematisch.
Wir haben viele Projekte gerechnet und immer wieder bestätigt gefunden, wenn alles exportiert werden muss und kein Markt von ungefähr 50 Prozent der Kapazität besteht, dass diese Anlagen außerordentlich fragwürdig sind.
Ich danke für das Gespräch.
Reporter war Matthäus Katinger.
Er sprach mit dem Generaldirektor des größten Chemiekonzerns der Welt, des Frankfurter Höchstkonzerns, Professor Rolf Samet.
Es ist jetzt 12.32 Uhr.
Sie hören das Mittagsschornal des aktuellen Dienstes.
In der restlichen Sendezeit bis 13 Uhr berichten wir unter anderem über den Mordanschlag an einem prominenten Religionsführer im Iran.
über die letzten Meinungsumfragen vor den Wahlen in Großbritannien und über das Bestehen Israels auf die Besiedelung des Westjordanlandes.
Vor der Kultur dann um etwa 12.45 Uhr hören Sie einen Bericht über die Brandanschläge auf die beiden Großkaufhäuser in der Wiener Innenstadt und dann im Kulturteil Berichte über das Brucknerfest in Linz und über eine Aktion Kunst in der Straßenbahn.
Nun aber zur Außenpolitik.
Im Iran frisst die Revolution ihre Kinder.
Dies hat der zweite politische Mord an einem Prominenten der Islamischen Republik in der vergangenen Nacht verdeutlicht.
Acht Tage nach dem Mord an dem ersten Generalstab-Chef der neuen Führung, General Garwani, starb gestern in Teheran der prominente Theologe und enge Berater von Schiitenführer Ayatollah Khomeini, Ayatollah Morteza Motaheri, in einem Kugelhagel von bisher noch unbekannten und ebenfalls noch flüchtigen Tätern.
Eine Untergrundorganisation hat sich zu diesem Mordanschlag bekannt und soll, wie es der iranischen Hauptstadt verlautet, eine Liste von prominenten politischen Führern zusammengestellt haben, die alle noch ermordet werden sollen.
Aber hören Sie näheres von Gerd Rainer Neu.
Motahari, dessen Alter mit 60 angegeben wird, ist zumindest Mitglied des von Khomeini eingesetzten Revolutionsrates gewesen,
jenes auf Weisung des Fiedensführers arbeitenden höchsten Entscheidungstremiums des Landes, das auch für die islamischen Revolutionsgerichte verantwortlich ist.
Ein anonymer Anrufer erklärte der Zeitung Ayaan Negan im Namen der Forkan, er sei sogar der Vorsitzende des Rates gewesen.
Nachzuprüfen ist dies nicht.
Namen und Zahl der Mitglieder sind für die persische Öffentlichkeit völlig unbekannte Größen.
Nur Eingeweihte wissen davon und sind offensichtlich zur strengsten Geheimhaltung verpflichtet.
Warum sich die Untergrundorganisation, die ihre Namen nach dem arabischen Ausdruck für Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge wählte,
Den als Teheraner Theologieprofessor bekannt gewordenen Mutahari als neues Opfer auswählte, liegt noch im Dunkeln.
Ebenso sind Herkunft, Ziele und Zusammensetzung der vor eineinhalb Jahren erstmals aufgetauchten Gruppe praktisch noch immer ein Rätsel.
Den Mord vor acht Tagen an Garani bezeichnete sie als revolutionäre Hinrichtung und leitete eine Erklärung,
die man in einem Teheraner Hotel dazu fand, mit den Worten ein, im Namen Gottes, des Miltetigen, des Barmherzigen, und ließ einen Spruch aus dem Koran folgen.
Politisch aktive Perser hierhin darauf stattwarnenden, dessen davor, daraus zu schließen, es handele sich um eine rechtsislamische Gruppe.
Es könne sich auch einfach nur um eine anarchistische Organisation handeln,
die Gesetzesdurchrecht nach eigenem Gutdenken in die Hände nehmen.
Es gibt auch Angaben, nach denen die Gruppe in militanter Opposition zur dominierenden Rolle der schiitischen Geistlichkeit in der Politik des Landes steht.
Aus Mangel an tatsächlichen eindeutigen Informationen
sind in der Gerüchteküche Teherans auch andere Versionen aufgetaucht.
Es handelte sich um ehemalige Mitglieder des Geheimdienstes Zawak, die sich nun im Untergrund zusammengeschlossen hätten, um Rache an den Todesurteilen und umgehenden Innenrichtungen Prominenter des alten Regimes zu hüben.
Einige hundert Demonstranten lachteten heute Morgen in der Innenstadt Teherans die Ermordung Mutaharis im amerikanischen Geheimdienst CIA an.
Beweise für all diese Theorien gibt es in Hessen zur Stunde noch nicht.
diesen Direktbericht aus Teheran überspielte und soeben Gerd Rainer neu.
Etwas mehr als einen Monat ist es her, seit Präsident Carter, Sadat und der israelische Ministerpräsident Begin in Washington feierlich den Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten unterzeichnet haben.
Inzwischen ist der ägyptische Präsident im arabischen Lager boykottiert worden und die Frage, wie es denn mit der im Vertrag vorgesehenen Autonomie der Palästinenser weitergehen soll, ist so ungelöst wie eh und je.
Sowohl Kath als auch Begin und Sadat haben sich jetzt wieder dazu geäußert.
Barbara Kudenhofe-Kalleri und Moshe Meisels fassen zusammen.
Der gestrige 1.
Mai und der heutige 31.
Unabhängigkeitstag des Staates Israel sind im ganzen Nahen Osten zu Demonstrationen benutzt worden und überall hat man wieder ein wenig neues Öl ins Feuer gegossen.
Im Irak, in Syrien und Jordanien hat es Anti-Sadat-Erklärungen gegeben.
In Ägypten selbst hat Präsident Sadat in einer viel beachteten Rede der PLO wieder einmal das Recht abgesprochen, für die Palästinenser im besetzten Gebiet zu verhandeln.
Laut Sadat ist es jetzt Ägypten und nur Ägypten, das für Cisjordanien und Gaza zu sprechen hat, nachdem die übrigen Araberstaaten durch ständiges Gestreite ihr internationales Ansehen, so Sadat, verspielt hätten.
Der Friedensvertrag sieht ja vor, dass innerhalb eines Monats nach der Vertragsratifizierung Autonomieverhandlungen beginnen sollen, nur hat bislang noch kein Palästinenser aus dem besetzten Gebiet sich dazu bereit erklärt.
Dazu trägt auch die israelische Siedlungspolitik ihr Teil bei.
Heute hat es dazu anlässlich des Unabhängigkeitstags Demonstrationen gegeben.
Der Gush Emunim hat zu einem Massenmarsch am Unabhängigkeitstag quer durchs Westjordanland aufgerufen.
um gerade an diesem Tag die Zugehörigkeit dieses Gebiets zum Staat Israel zu manifestieren.
Diesem Aufruf schlossen sich sämtliche Parteien und Organisationen an, die für ein Groß-Israel sind, in dem auch das gesamte Westjordanland und der Gazastreifen eingeschlossen sind.
An diesem Marsch beteiligen sich Zehntausende
Darunter auch mehrere Parlamentsabgeordnete des Likud-Blogs und der religiös-nationalen Partei.
Dieser Marsch findet jetzt quer durch das Westjordanland entlang einer Route von 11 Kilometern statt.
Die Marschierenden fordern von der Regierung, mit einer Massenbesiedelung des Westjordanlandes zu beginnen, um seine uneinschränkbare Verbundenheit mit dem Staat Israel sicherzustellen.
Es gibt keine Gegendemonstrationen, aber natürlich herrscht im Gebiet große Spannung.
Die arabische Bevölkerung, die entschieden gegen Errichtung neuer Siedlungen in diesem Gebiet ist, sieht in diesem Marsch eine Herausforderung.
Und in einigen Städten und Dörfern haben sich Gruppen von Jugendlichen angesammelt in der Umgebung der Marschroute.
Und starke Militäreinheiten begleiten die Marschierenden.
und sichern auch die Marschroute ab, um Zusammenstöße zwischen ihnen und der arabischen Bevölkerung des Westjordanlandes zu verhindern.
Herr Meisers, hat diese Marsch eigentlich den Segen der Regierung?
Jetzt hat ja gestern erst der Präsident Carter wieder einmal erklärt, dass er die Siedlungen im Westjordanland für illegal hält.
Ja, heute hat Ministerpräsident Belgin am Vormittag in einer anlässlich des Unabhängigkeitstages von Rundfunk ausgestrahlten Pressekonferenz indirekt auf diese Erklärung reagiert.
Er hat zwar Präsident Carter nicht namentlich genannt, aber hat auf Fragen erklärt, dass Israel das volle Recht habe, in Eretz-Israel anzusiedeln.
Er hat gesagt, es wird keine Grenzlinien mehr im Westjordanland geben.
Wir haben seit der Regierungsübernahme 28 neue Siedlungen im Westjordanland gegründet und werden diese Siedlungspolitik fortsetzen.
Ministerpräsident Begin will zwar schon demnächst seine Vorstellungen über die Details der palästinenser Autonomie bekannt geben, aber man kann ziemlich sicher sein, dass sie nicht zuletzt im Hinblick auf seine heutigen Erklärungen bei den Betroffenen weniger Chance auf Annahme haben als je.
Soviel also zur Situation im Nahen Osten, zusammengestellt von Barbara Kudenhofe-Kalergi.
Am morgigen Donnerstag, drei Tage vor der österreichischen Wahlentscheidung, hat Großbritannien seinen Lostag.
Ein neues Unterhaus wird gewählt.
Und wenn es zuerst so aussah, als könnte man mit einem klaren Sieg der konservativen Führerin Margaret Thatcher rechnen, so mehren sich jetzt die Anzeichen für eine Überraschung, zumindest aber für ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Von anfänglich 12% Vorsprung für die Konservativen weist die jüngste Meinungsumfrage sogar einen winzigen Prozentteil an Vorsprung für die Labour-Party aus, trotz Streikwellen und wirtschaftlichen wie politischen Katastrophen aller Art, die die Regierung Keller hin schließlich zu Fall brachten.
Letzten Endes könnte die morgige Entscheidung auch keine bringen.
Nämlich dann, wenn keine der beiden Großparteien eine kabinettsfähige Mehrheit zustande bringt.
Nähere ist aber von Heinz Beer an.
Parteichefs sind heute in ihren eigenen Wahlkreisen.
Premierminister Callaghan im Süd Wales, Margaret Thatcher in Nord London und David Steele im schottischen Grenzland.
Der gestrige 1.
Mai wurde aus Gründen, die nur die Kalendermacher auf dieser Zauberinsel verstehen, offiziell nicht gefeiert, wenn auch ein kleiner Demonstrationszug am Nachmittag durch den Regen zum Hyde Park pilgerte.
Für die Labour-Party war die erste für sie positive Meinungsbefragung.
Sie ergab einen Vorsprung der Labour-Party gegenüber den Konservativen von 0,7 Prozent.
Für die Labour-Party war dies natürlich erfreulich, so ein Geschenk für den 1.
Mai, wenn man auch nichts verschreien wollte.
Und wegen der dreiprozentigen Fehlerquelle bei diesen Statistiken, nämlich Plus oder Minus, weniger als ein Prozent fast nichts bedeutet.
Jedenfalls sieht es jetzt so aus, als ob morgen entweder die Konservativen oder die Labour-Party mit einem winzigen Vorsprung siegen könnten.
Das ist für die beiden großen Parteien nicht erforderlich.
Nur David Steele und seine Liberalen freuen sich, weil dadurch ihre eventuelle Mitarbeit an einer Regierung viel wahrscheinlicher geworden ist.
Das war ja immer die politische Linie, die David Steele verfolgt hat.
Nur steht er heute trotz großer Fortschritte erst auf elf Prozent.
Was zwar sehr schön für ihn ist, aber 1974, als er zwischen fünf und sechs Millionen Stimmen sammeln konnte, stand seine Partei in der demoskopischen Bewertung vor den Wahlen auf 18 Prozent.
Es wird also darauf ankommen, ob er, wie er häufig gesagt hat, die liberalen Bemühungen so auf jene Wahlkreise konzentriert hat, dass sie in Mandate einbringen und nicht nur Stimmenzuwachs.
Die City hat auf die letzten Meinungsbefragungsergebnisse sauer reagiert.
Gestern hat die Unsicherheit des Wahlergebnisses die Werte der Aktien um eine Milliarde 800 Millionen Pfund reduziert.
Der Index fiel um 14,3 Punkte.
Die Parteiführer haben heute noch eine letzte Gelegenheit, das Wahlvolk zu beeinflussen.
Ihre letzten Auftritte im Fernsehen waren an den Wechselwähler gerichtet.
Alle wollen etwas für die Zukunft des Landes tun.
weil er als einziger, wie er sagt, mit den Gewerkschaften zusammenarbeiten kann.
Frau Fetscher, weil wir Ordnung brauchen und mehr Freiheit.
Und David Steele, weil er findet, die beiden Großen haben lange genug bewiesen, dass sie jede für sich keine Antwort auf die großen Probleme des Landes zu finden imstande sind.
Es wird sehr auf das Wetter ankommen morgen um sieben, nämlich wenn die Wahllokale ihre Tore öffnen.
Wenn das schlechte Wetter weiter andauert, dann könnte das besonders für die Labour-Party schlecht sein.
Trotz einiger neuer lokaler Meinungsbefragungen, die den Konservativen wieder mehr Hoffnung machen, will aber niemand mehr wetten, wer aus der morgigen Wahl als Sieger hervorgehen wird.
In letzter Minute haben die konservativen Blätter entdeckt, dass Margaret Thatcher weiblichen Geschlechts ist.
Der Teleexpress bringt als große Schlagzeile Give the girl a chance.
gibt dem Mädel eine Chance und die Daily Mail schreibt, the woman who can save Britain, die Frau, die Großbritannien retten kann.
Ob sie es wirklich kann, wird man spätestens in den morgigen Nachtstunden erfahren.
Der aktuelle Dienst wird Sie natürlich über die Wahlen in Großbritannien ausführlich informieren.
Es ist jetzt 12.45 Uhr, dreiviertel eins zum angekündigten chronikalen Bericht aus Österreich.
Heute um 6.40 Uhr gab es in der Kärntner Straße in der Wiener Innenstadt neuerlich Feueralarm.
Im Modehaus Böcker ist eine Brandbombe explodiert.
Das Feuer konnte allerdings von den Angestellten rasch gelöscht werden.
Gestern in den frühen Morgenstunden ist die zweite Etage des Kaufhauses Steffl zur Gänze ausgebrannt.
Am Vormittag brach ein zweiter Brand in diesem Kaufhaus aus, der dann die Gewissheit brachte, dass ein Brandstifter am Werk war.
Das Kaufhaus Steffl gehört zur Jankos-Gruppe, deren Stammsitz in der Marie-Hilfer-Straße in der Nacht vom 7. auf den 8.
Februar durch einen Brand fast völlig zerstört wurde.
Es war damals eindeutig keine Brandstiftung.
Damals brach das Feuer bei Schweißarbeiten aus.
Es besteht also kein Zusammenhang zwischen diesen Bränden.
Der Zusammenhang zwischen den Bränden gestern und heute ist aber offensichtlich.
Es berichten Manfred Kronsteiner und Hans Fockenhuber.
Die Geschäfte der Wiener Kärntnerstraße sind offenbar von Brandattentätern bedroht.
In den vergangenen zwei Jahren hat es in der Kärntner Straße insgesamt sechs Brandanschläge auf Geschäfte gegeben.
Das Modehaus Böcker, in dem heute früh ein Brand nur knapp verhindert werden konnte, war schon einmal, und zwar 1977, Ziel eines ähnlichen Attentates.
Der Brandsatz, offenbar vom Attentäter oder von den Attentätern selbst gebastelt, war heute früh der gleiche wie gestern bei den zwei Bränden im Kaufhaus Steffl in der Kärntner Straße.
Zuckercyanid, eine Elektropatrie und eine Hernanbandur waren die Bestandteile der Brandbomben.
Wie gestern im Kaufhaus Steffl war auch beim heutigen Anschlag ein Brandsatz in der Tasche eines Hernsakkus versteckt.
Und wie gestern gab es auch heute zwei Brandsätze, der eine, der um etwa halb sieben Uhr früh zündete, und ein zweiter, der am Vormittag in der Sportabteilung des Kaufhauses Böcker entdeckt wurde.
Bei den gestrigen Anschlägen und heute wurde bei den Brandsätzen die gleiche Uhr verwendet und in diese Richtung laufen auch die Ermittlungen.
Dazu Dr. Prisnitz vom Wiener Sicherheitsbüro.
Die Erhebungen konzentrieren sich derzeit auf die Herkunft der Zündmechanismen und wir sind so weit, dass wir sagen können, dass als Zünduhr Armbanduhren der Marke Roulard
ich buchstabiere Richard Ulrich Heinrich Ludwig Anna, verwendet wurden.
Es handelt sich dabei um ein ostdeutsches Fabrikat, das in Österreich hauptsächlich im Versandhandel und in Kaufhäusern zu bekommen ist.
Die weiteren Ermittlungen werden sich also nun, wenn ich mich nicht irre, auf den Versandhandel konzentrieren müssen.
Zumindest auf diese Geschäfte, in denen diese Fabrikate erhältlich sind,
Wobei ja mit Sicherheit ist festgestellt, dass bei den letzten beiden Anschlägen im Kaufhaus Steffl und Böker ja vier solcher Fabrikate als Zündmechanismen eingesetzt wurden.
Es ist nun schon eine ganze Reihe von Brandanschlägen auf Textilgeschäfte in der Bundeshauptstadt basiert oder auf Textilabteilungen eben in Kaufhäusern.
Ich darf erinnern an das Kaufhaus Windsor, das auch schon mal gebrannt hat nach einem Anschlag oder das Kaufhaus Miss Bocara gibt es also hier
irgendwelche Zusammenhänge?
Wir überprüfen auch in dieser Richtung, ob Zusammenhänge gegeben sind, aber ich glaube, dass derzeit die Situation die ist, dass momentan der Block Kaufhaus Steffl und Böker allein zu behandeln sein werden.
Die Verbindungen, die sich auf frühere Brandlegungen ergeben, müssten erst festgestellt werden und man kann zum Zeitpunkt darüber nichts Konkretes sagen.
Mit Dr. Prisnitz sprach Manfred Kronstein und das Interview wurde aufgenommen, bevor sich noch eine Gruppe antifaschistische Bewegung Mai zu den Brandstiftungen bekannt hat.
In einem der APA übermittelten Schreiben heißt es, diese Aktionen seien als Beginn einer Kampagne gegen Erholungs-, Fress- und Einkaufszentrum der Kapitalisten zu sehen.
Gleichzeitig werden in dem Schreiben indirekt weitere Anschläge angekündigt.
Das Schreiben weist einen fünfzackigen Stern mit geballter Faust auf.
Auch die deutsche Presseagentur hat ein ähnliches Schreiben erhalten.
Übrigens haben sich schon bei früheren Brandanschlägen auf die Modehäuser Miss Bocara und Windsor in der Kärntnerstraße sogenannte antifaschistische Gruppen zu den Brandlegungen bekannt.
Ob es die tatsächlichen Täter sind, müssen die Erhebungen aber erst ergeben.
Diesen Beitrag gestaltete Hans Fockenhuber und bis wir zum angekündigten Kulturbeitrag kommen, einige Takte Musik.
Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
Das internationale Brucknerfest, das heuer wieder vom 2. bis 30.
September in Linz stattfinden wird, führt in seinem Veranstaltungsprogramm.
Anton Bruckner als Jahresagenten besinnt sich also in den dargebotenen Werken schwerpunktmäßig wieder stärker auf den großen Oberösterreicher.
Internationales Interesse wird das heurige Bruckner-Fest aber durch ein völlig neues Part der Kunstgestaltung in einem Festival finden.
Vom 18. bis 23.
September wird nämlich in Linz die Ars Electronica, ein elektronisches Symposium stattfinden.
Diese internationale Veranstaltung wird der elektronischen Kunst sowie der Wechselwirkung zwischen Kunst, Technik und Gesellschaft gewidmet sein.
Bei einer Pressekonferenz in Linz wurden heute diese Pläne vorgestellt, Franz Rohrhofer berichtet.
Mit der Elektronik ist ein progressives Element in unsere technische Welt gekommen, dessen Einfluss sich nicht auf Industrie und Forschung allein beschränkt.
Vielmehr wird dadurch die Kommunikation, also die Verständigung zwischen den Menschen auf eine neue Basis gestellt und schließlich hat die Elektronik einen speziellen Anwendungsbereich in der Kunst gefunden.
Dies gilt nicht nur für die Dokumentation und Wiedergabe von Kunst, sondern auch für unkonventionelle gestalterische Methoden, sowohl in der Musik als auch in der bildenden Kunst.
Elektronische und computergenerierte Musik gehören ebenso dazu wie sogenannte Videoart oder Computerkunst.
Hier liegt nun auch der Berührungspunkt, der zum Einbeziehen eines Elektronik-Symposiums, also der Ars Electronica, in das internationale Brucknerfest 1979 in Linz geführt hat.
Bereits im Vorjahr konnte durch die Aufführung einer Popmesse Missa Universalis der Gruppe Ella Craig ein Ansatz in diese Richtung verzeichnet werden.
Der Gedanke wurde heuer ausgebaut.
Die Linzer Veranstaltungsgesellschaft als Trägerin des Bruckner-Festes führt gemeinsam mit dem ORF Landesstudio Oberösterreich die Ars Electronica durch.
Veranstaltungsorte sind demnach das Linzer Brucknerhaus, ebenso wie das Haus des ORF Landesstudios.
Und auch der Linzer Bürgermeister Franz Hillinger, der ja seitens der Stadt für organisatorische und finanzielle Voraussetzungen zu sorgen hat, sieht in diesem internationalen Symposium ein wichtiges Anliegen.
Vor allem gehören dazu Vorträge, die sich mit dem Thema Elektronik und Musik beschäftigen, die unter dem Sammeltitel von der Computermusik bis zum elektronischen Farbenspiel mit visuellen und auditiven Demonstrationen zu Anton Bruckner vorgestellt werden.
Es wurden dazu bedeutende Vortragende, insbesondere aus dem Ausland, gewonnen.
Also Professoren aus Utrecht, Bieser, Stuttgart, Bologna, Hamburg, Solna, München, Paris, Freiburg, Toronto, Zagreb.
Ein Symposium in der Art, wie es jetzt in Linz geplant ist, ist erstmalig, bringt es doch die Elektronik-Spezialisten aus den verschiedenen Bereichen an einen Tisch und liefert es außerdem eine Fülle von praktischen Demonstrationen, bei denen man elektronische Kunst nicht nur sehen oder hören, sondern sogar, in einem sogenannten Sensorium, fühlen kann.
Das Publikum soll dabei so weit einbezogen werden, dass es selbst auf die Darbietungen etwa der Musik während der Aufführung einwirken kann.
Der wissenschaftliche Leiter des Linzer Symposiums wird übrigens der Münchner Professor Dr. Herbert Franke sein, der sich von dieser Veranstaltung gegenseitige Befruchtung von Technik und Kunst erhofft.
Es ist sicher nicht leicht, aus der Fülle von Anwendungsmöglichkeiten der Elektronik einen Einblick zu bekommen, was sie nun eigentlich wirklich kann.
Professor Franke illustriert das an einigen Beispielen.
Wir haben mit den üblichen Mitteln der Malerei ja nur die Möglichkeit, ein statisches Bild hervorzubringen.
Mit den Mitteln der Elektronik ist es möglich, laufende Bilder, bewegte Bilder hervorzubringen, also eine Dynamik in die Malerei, wenn man das so ausdrücken darf, zu bringen.
Das realisiert sich beispielsweise im Computerfilm oder auch in den Videoabläufen.
Und vielleicht noch ein Beispiel dafür, die modellen Objekte, zum Teil zeigen wir sie auch im Rahmen dieser Veranstaltung, ermöglichen eine Mitwirkung des Publikums.
Es gibt hier Systeme, die reagieren auf Einwirkungen des Publikums, auf ein Händeklatschen, auf eine stimmliche Äußerung und dergleichen, sodass man unter Einbezug des Publikums hier zu einer eigenen Gestaltung, also auch zu einer kreativen Anstrengung kommt und herausfordert.
Höhepunkte des Elektronik-Symposiums in Linz werden zwei Uraufführungen am 21.
September im Linzer Brucknerhaus sein, bei denen die gehörte Musik gleichzeitig auf Bildschirmen visualisiert, also sichtbar gemacht werden wird.
Unter anderem wird die Rockgruppe Exception ein Werk von Anton Bruckner auf diese Weise interpretieren.
Ars Elektronica in Linz will aber gleichzeitig einen Beitrag zur Weiterentwicklung auf diesem Gebiet leisten.
Erstmalig wird ein großer Preis der Ars Elektronica für die originellste und zukunftsweisendste Entwicklung im Bereich der elektronischen Klangerzeugung vergeben werden.
Oder, wie es der Intendant des OF Landesstudios Oberösterreich, Dr. Leopold Säter, ausdrückte, man möchte herausfinden, wie die Mundharmonika des Jahres 2100 aussehen wird.
Nach diesem Beitrag von Franz Rohrhofer aus dem Landesstudio Oberösterreich nun noch einmal das Wichtigste aus aller Welt, präsentiert von Günther Bahr.
Österreich.
Nach dem Ministerrat betonte Bundeskanzler Kreisky, er werde seine Zusage einhalten, seiner Partei weiter zur Verfügung zu stehen, wenn sie dies wünsche.
Wörtlich meinte Kreisky, er werde vom ersten bis zum letzten Tag seine Aufgaben wahrnehmen.
In seiner letzten Pressekonferenz vor den Nationalratswahlen nannte der Chef der Freiheitlichen Götz die beiden wichtigsten Wahlziele der FPÖ, nämlich die Brechung der absoluten Mehrheit der Sozialisten sowie die Erringung zusätzlicher Stimmen und Mandate.
Zu möglichen Koalitionen, meinte Götz, sowohl die Sozialisten als auch die Volkspartei müssten Objektivitätsverfahren einleiten und auf Macht verzichten, ehe mit ihnen über Koalitionen gesprochen werden könne.
Eine sogenannte antifaschistische Bewegung MAI hat sich heute in einer Zuschrift an die Austria-Presseagentur zu den Brandlegungen im Wiener Kaufhaus Steffel und im Bekleidungshaus Böcker, beide in der Kärntner Straße im Zentrum der Bundeshauptstadt, bekannt.
Bei Böcker gab es heute um 6.40 Uhr Brandalarmen nach Zündung eines Brandsatzes in der Tasche eines Anzugs.
Ein weiterer Brandsatz wurde kurz nach 8 Uhr entdeckt.
Der Ministerrat hat sich heute unter anderem mit dem Familienbericht 1979 beschäftigt, aus dem hervorgeht, dass die Zahl der Geburten pro Familie kleiner geworden ist.
Der Bericht weist ferner darauf hin, dass die Ehe in stärkerem Maß als früher von den persönlichen Beziehungen der Ehepartner geprägt ist.
Werden die gegenseitigen Erwartungen nicht erfüllt, bestehe eine relativ hohe Bereitschaft zur Scheidung, heißt es weiter.
Der katholische Familienverband Österreichs hat in einem Bericht darauf hingewiesen, dass Familien, insbesondere solche mit mehreren Kindern, durch die derzeitige Familienpolitik in die Armutszone gedrängt werden.
In Salzburg beginnt heute der siebente österreichische Juristentag.
Auf einer Pressekonferenz hat Universitätsprofessor Schwind betont, dass dabei präzisiert werden soll, welche finanziellen Auswirkungen die Gesetzgebung habe.
Es werde versucht, meinte Professor Schwind, aus betriebswirtschaftlicher Sicht die mittelbaren und unmittelbaren Folgekosten von Gesetzen festzustellen und zugleich deren Nutzen vorherzubestimmen.
Der Vorstandsvorsitzende des größten Chemiekonzerns der Welt, der Deutschen Höchst AG, Samet, sagte heute in einem ORF-Interview, die chemische Industrie Westeuropas habe trotz vereinzelter Strukturprobleme noch gute Zukunftschancen.
Österreichs chemische Industrie sollte sich nach seinen Worten auf hochwertige Spezialprodukte konzentrieren, da Massenware nur dann preisgünstig erzeugt werden könnte, wenn zumindest die Hälfte der Produktion im Inland verkauft werden kann.
Iran.
Die Regierung in Teheran hat nach der Ermordung von Ayatollah Muttahhari für morgen zur nationalen Trauer und die Bevölkerung zu einer Gedenkkundgebung aufgerufen.
Der geistliche und enge Mitarbeiter von Schiedenführer Khomeini ist gestern Abend einem Attentat zum Opfer gefallen.
Zu dem Attentat hat sich die islamisch-marxistische Gruppe Forgan bekannt.
Israel.
Nach Angaben von Ministerpräsident Begin wird an dem Treffen zwischen ihm und dem ägyptischen Stadtschef Sadat am 27.
Mai in El Arish aus Anlass der Übergabe der Sinai-Stadt an Ägypten auch der amerikanische Außenminister Vance teilnehmen.
Diese Kurzmeldungen standen am Ende von 60 Minuten Information.
Durch den aktuellen Dienst für Redaktion und Technik verabschiedet sich Herbert de Provolne.