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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen schönen guten Tag meine Damen und Herren, Louis Glück begrüßt Sie bei Mittagschanal.
Wir berichten heute aus London, wie sich Großbritannien nach dem Sieg im Südatlantik die Zukunft der Falkand-Inseln vorstellt.
Zum zumindest vorläufigen Ende dieses Konflikts zitieren wir auch aus österreichischen und ausländischen Zeitungskommentaren.
Zur Situation im Libanon geben wir heute der palästinensischen Seite Raum.
Wir sprechen mit Abdullah Frangie, dem PLO-Vertreter in Bonn.
Aus dem Ausland berichten wir ferner über die amerikanische Reaktion auf den heute Nacht verkündeten Verzicht der Sowjetunion, einen Atomkrieg zu beginnen.
Die zweite Journalhälfte gehört dann Berichten aus dem Inland.
Die Minister Herbert Salcher und Karl Sikanina geben in einer Pressekonferenz Auskunft über neue Straßenbaupläne, was wird gebaut und wie wird es finanziert.
Hat die Fußball-Weltmeisterschaft in Spanien den heimischen Videomarkt belebt?
Dieser Frage ging die Wirtschaftsredaktion nach.
Und außerdem informieren wir über die Finanzen der katholischen Kirche in Österreich.
Der Wiener Weihbischof Helmut Kretzl nennt Zahlen und Probleme.
Gegen Ende der Sendung dann ein Beitrag über die große Kunstmesse in Basel.
Wir beginnen mit den Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Adolf Poindl und Sprecherin ist Milita Čapka.
Nahe Osten.
Nach neuerlichen Gefechten im Libanon zwischen Israelis einerseits und Syrern sowie Palästinensern andererseits ist der am vergangenen Freitag geschlossene Waffenstillstand in Gefahr.
Israel meldet Kämpfe östlich des Beiruter Flughafens während der vergangenen Nacht.
Die Palästinenser-Verbände leisten offenbar nach wie vor erbitterten Widerstand.
In der libanesischen Küstenstadt Sidon setzen die Israelis nach eigenen Angaben ihre Säuberungsaktionen gegen die PLO fort.
Zugleich bemühen sie sich, den strategisch wichtigen Ort Chaldé, südlich von Beirut, von Norden her abzuregeln.
Syrien hat das israelische Ultimatum zurückgewiesen, seine Truppen sofort aus Beirut abzuziehen.
Die syrische Regierung erklärte, ihre Einheiten seien Friedenstruppen, die ein Mandat der arabischen Liga hätten und auf Wunsch der libanesischen Regierung im Einsatz stünden.
Am Vormittag hat eine Sanitätskolonne in der Stärke von etwa 50 Lastwagen die israelische Stadt Tel Aviv in Richtung Süd-Libanon verlassen.
Mehr als 70 israelische Ärzte und Krankenschwestern, vorwiegend Freiwillige, wollen der Bevölkerung in den von Israel besetzten libanesischen Gebieten helfen.
Argentinien
Nach dem Ende des Krieges um die Falklandinseln herrscht in Argentinien eine überaus gespannte Stimmung.
In Buenos Aires kam es gestern nach einer Demonstration gegen die Militärjunta zu einer zweistündigen Straßenschlacht.
Die Menge, die den Rücktritt der Junta verlangte, wurde mit Tränengas auseinandergetrieben.
Viele der mehreren tausend zählenden Demonstranten gingen mit Steinen gegen die Polizisten vor und schlugen Schaufenster ein.
Verschiedentlich wurden auch Barrikaden errichtet und Autobusse angezündet.
Die unabhängige Nachrichtenagentur Noticias Argentinas berichtet von zahlreichen Verletzten und Hunderten Verhafteten.
Präsident Galtieri hat sich in einer Fernsehrede an die Bevölkerung Argentiniens gewandt und die Kämpfe für offiziell beendet gemeldet.
Er vermied dabei die Worte Niederlage oder Aufgabe.
Galtieri sagte, auf den Malwinern werde es so lange keinen Frieden und endgültige Sicherheit geben, als Großbritannien den Kolonialstatus aufrechterhalte.
Die Regierung in London müsste sich zu Verhandlungen über die Souveränitätsfrage entschließen.
Auch nach der argentinischen Kapitulation vor den britischen Truppen auf den Falklandinseln bleiben beide Seiten bei ihrem Hoheitsanspruch auf die Inselgruppen.
Verwaltungsmäßig ist die Situation wiederhergestellt, die vor der argentinischen Invasion vom 2.
April geherrscht hat.
Auf Reparationsforderungen an Argentinien will Großbritannien verzichten.
Die argentinischen Kriegsgefangenen, deren Zahl vom britischen Verteidigungsminister Nott mit rund 15.000 beziffert wurde, sollen sobald als möglich mit britischen Schiffen nach Argentinien gebracht werden.
Für diesen Transport muss die argentinische Regierung den britischen Schiffen jedoch freies Geleit garantieren.
Den Argentiniern wurde im Übrigen das Recht auf ihre Fahne nicht abgesprochen und sie bleiben unter dem Oberbefehl von General Menendez.
Die während des Krieges angelegten Minenfelder sollen von britischen und argentinischen Soldaten gemeinsam beseitigt werden.
Vereinte Nationen.
Auf das einseitige Angebot der Sowjetunion, nicht als erstes Land Atomwaffen einzusetzen, haben die USA mit Zurückhaltung reagiert.
Ein Sprecher des Weißen Hauses erklärte in einer Stellungnahme zur Rede des sowjetischen Außenministers Gromyko vor der UNO-Abrüstungskonferenz, Gromyko habe nichts Neues gesagt.
Das amerikanische Außenministerium vertritt die Ansicht, der sowjetische Verzicht auf den Ersteinsatz von Kernwaffen sei sinnlos, wenn man die überwältigende Überlegenheit des Ostblocks hinsichtlich konventioneller Waffen in Betracht ziehe.
Österreich
Der französische Staatspräsident François Mitterrand wird am Nachmittag zu einem zweitägigen Besuch in Wien erartet.
Im Mittelpunkt seiner Gespräche mit Bundespräsident Kirchschläger und Bundeskanzler Kreisky werden die Lage im Nahen Osten und das Ost-West-Verhältnis stehen.
Der Reise mit Terence wird in einem Agence France-Presse-Kommentar besondere Bedeutung beigemessen.
Österreich sei das einzige europäische Land, das sowjetische Truppen wieder verlassen hätten und habe eine Brückenfunktion zwischen Ost und West, schreibt Agence France-Presse.
Der stellvertretende ÖVP-Obmann und Vorarlberger Arbeiterkammerpräsident Jäger hat heute sofort Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit gefordert.
Jäger meinte, es bestehe neuerlich die Gefahr, dass nicht rechtzeitig auf die alarmierenden Anzeichen einer Jugendarbeitslosigkeit reagiert werde.
Jäger präsentierte Berechnungen, wonach die Jugendarbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 122 Prozent zugenommen hat.
In Oberösterreich fehlen laut Jäger mehr als 4.500 Lehrstellen, in der Steiermark 2.600.
Der ehemalige ÖVP-Obmann Taus erklärte, es gebe für das Wachstum in Industrie und Gewerbe auch künftig keinen Ersatz, wenn man nicht auf Realeinkommenssteigerungen und soziale Sicherheit verzichten wolle.
Vor der Gesellschaft für Chemiewirtschaft meinte Taus, für den angestrebten Ausgleich der Leistungsbilanz sei die Erhaltung einer hohen Investitionsquote sowie die Forcierung industriell-gewerblicher Investitionen notwendig.
Dies setze ein entsprechendes wirtschaftspolitisches Klima voraus.
sagte Taus.
Anlässlich des 100.
Geburtstages des bulgarischen Revolutionärs und Staatsmannes Dimitrov hat der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Blecha die Notwendigkeit des Kampfes für Frieden und Zusammenarbeit betont.
Bei einem Festakt in Wien meinte Blecha, unabhängig vom politischen Standort müsse man für die Friedensarbeit Dimitrovs Hochachtung empfinden.
Nach seiner Verurteilung zum Tod in seiner Heimat lebte Dimitrov lange Zeit als Immigrant in Wien.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Regierung in Bonn hat heute mit ihren Beratungen über das Nachtragsbudget 1982 und den Haushaltsvoranschlag für 1983 begonnen.
Nach Angaben aus Kabinettskreisen sollen heute noch keine Details der geplanten Milliardeneinsparungen bei Subventionen und Sozialleistungen beschlossen werden.
Die Koalitionsparteien SPD und FDP sind bemüht, den Eindruck größerer Meinungsverschiedenheiten zu vermeiden.
Offenbar wollen beide Parteien sich zumindest bis nach dem Parteitag der hessischen FDP zurückhalten, die morgen ihre Koalitionsaussage für die Landtagswahl in Hessen machen wird.
Italien
Innerhalb der aus fünf Parteien bestehenden Regierungskoalition ist es zu schwerwiegenden Meinungsverschiedenheiten über die Verminderung des Budgetdefizits gekommen.
Bei einer Sitzung der für Wirtschaftsfragen zuständigen Minister haben die christlichen Demokraten und die Republikaner Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen und bei der Sozialversicherung gefordert.
Die Ausgabenkürzungen sollen auch mithelfen, die italienische Inflationsrate von derzeit 15 Prozent zu senken.
Die sozialistischen Minister wehren sich gegen den Abbau sozialpolitischer Maßnahmen.
Sie werfen vor allem den christlich-demokratischen Finanzminister Andreata Unfähigkeit vor.
Bei einem Anschlag auf einen Häftlingstransport sind heute Vormittag in Sizilien vier Karabinieri und ein Häftling getötet worden.
Das Fahrzeug, in dem sich die Polizisten und der Häftling befanden, geriet auf der Auffahrt zur Autobahn Palermo-Trabani in einen Hinterhalt.
Die Täter konnten in einem Auto flüchten.
Einzelheiten über den Überfall sind zurzeit noch nicht bekannt.
Thailand.
Die gegen die provietnamesische Regierung Kambodschas kämpfenden Exilgruppen haben eine Koalitionsvereinbarung geschlossen.
Nach Angaben ausländischer Diplomaten in Thailand wird der frühere kambodschanische Staatspräsident Prinz Sihanouk Exilpräsident.
Der Ministerpräsident des früheren Regimes, der Roten Khmer, Khyo Sampang, wird Vizepräsident.
Regierungschef des kambodschanischen Exilkabinetts ist der Führer der antikommunistischen und provestlichen Befreiungsfront Sonsan.
Die Einigung zwischen den drei kambodschanischen Widerstandsgruppen wurde von der ASEAN, der Südostasiatischen Staatengemeinschaft, begrüßt.
Das Wetter.
Ein kleinräumiges Tief zieht von Norddeutschland südostwärts und beeinflusst in abgeschwächter Form auch Österreich.
In der Folge nimmt der Hochdruckeinfluss zu und die Temperaturen steigen.
Die Aussichten bis morgen früh, im Süden aufgelockerte, sonst meist starke Bewölkung, vor allem an der alten Nordseite örtlich Regen oder Regenschauer, schwachwindig, Nachmittagstemperaturen 17 bis 22 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 13 Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag, anfangs zum Teil noch stark bewölkt, tagsüber aufgelockerte Bewölkung und größtenteils sonnig.
Temperaturanstieg, Tageshöchsttemperaturen 18 bis 24 Grad.
Das Wetter übermorgen Freitag, anfangs sonnig, tagsüber im Westen und Südwesten Bewölkungszunahme und Aufkommen von lokalen Gewittern und Regenschauern.
Tageshöchsttemperaturen 20 bis 26 Grad.
Die Wetterübersicht von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 18°, Westwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 17°, Südwind 3 km.
Linz bedeckt 14°, Südwind 10.
Salzburg bedeckt Regen, 12°, Südost 10.
Innsbruck stark bewölkt, 14°, Westwind 5.
Bregenz bedeckt leichter Regen, 15°, Westwind 5 km.
Graz stark bewölkt, 16°, Windstill.
und Klagenfurt stark bewölkt, 16 Grad, Südostwind, 5 Kilometer in der Stunde.
Das Andi-Nachrichtennetz ist es bald, 12.12 Uhr.
Der Falkland-Krieg ist also aus.
England hat gewonnen.
Das Vereinigte Königreich ist ein einziges V-Zeichen, könnte man sagen.
Großbritannien ist wieder groß, wie Margaret Thatcher gestern jubelte.
Puerto Argentino ist wieder Port Stanley.
Las Islas Malvinas sind wieder die Falkland Islands.
Allein der Union Jack weht wieder über der Inselgruppe im Südatlantik, die zehn Wochen im Mittelpunkt des Weltgeschehens gestanden ist.
Rund 1.000 Tote, rund 2.000 Verletzte, rund 90 Milliarden Schilling Kosten.
Das ist die Bilanz in Zahlen.
Britische Berufssoldaten haben gegen argentinische Freiwillige und Präsenzdiener gewonnen.
Bessere Ausbildung, besseres Gerät, aber wohl auch bessere Motivation und eine bessere Taktik haben entschieden.
Die regierenden Generale Argentiniens sind in ihrer ureigensten Domäne geschlagen worden, im Krieg führen.
Ihr fataler Irrtum war die Fehlspekulation, dass Margaret Thatcher die Besetzung der Insel am 2.
April hinnehmen würde.
Eine Margaret Thatcher, die eines sicher nicht ist, nachgiebig.
So wie sie zu Hause ihre wirtschaftspolitische Roskur trotz drei Millionen Arbeitslosen
seit drei Jahren konsequent durchzieht, so konsequent verfolgte sie das Ziel, die Aggression der Argentinier zu bestrafen.
Und verhandelt hat sie wohl die ganze Zeit mit jener Kompromisslosigkeit, die etwa beispielsweise im Bereich der europäischen Gemeinschaft die Jahre des Konsenses beendet hat.
Nein, Galtieri hat sich in der Eisernen Ledi gründlich verschätzt.
Und die will jetzt, um konsequent zu bleiben, die Inseln zur Festung ausbauen.
Jetzt will sie alles für jene 1.800 Falkländer tun, die vor einem halben Jahr noch durch ein neues Staatsbürgerschaftsgesetz zu Briten zweiter Klasse gemacht worden waren.
Wie geht's mit den Falkländs weiter?
Dazu Hans-Heinz Schlenker aus London.
Verteidigungsminister John Mudd beschrieb bereits, worum es auf den Falkland-Inseln zunächst geht.
Um den ordentlichen Rückzug der rund 15.000 argentinischen Kriegsgefangenen, 6.000 mehr als die Briten erwartet hatten.
Der erste Schritt ist die ordentliche Entfüllung der argentinischen Kräfte.
Dann fuhr er fort, dass der nächste Schritt der Wiederaufbau der Bauernhäuser und Siedlungen ist.
Danach wird dann mit den Falkländern und mit anderen Nationen diskutiert, wie die Zukunft der Falkland-Inseln gesichert werden kann.
Der nächste Schritt wird helfen, dass Sie Ihre Leben, Bäume und Siedlungen erneuern.
Und dann müssen wir mit Ihnen und anderen diskutieren,
What arrangements can be made to ensure a secure future for yourselves and for your children in the South Atlantic?
Leicht wird all das nicht sein.
Selbst wenn Argentinien nun der Einstellung sämtlicher Feindseligkeiten im Südatlantik zustimmt und bereit ist, ein Waffenstillstandsabkommen zu unterzeichnen.
Mit anderen Worten, darauf verzichtet seinen angedrohten Ausdehnungskrieg um die Falklandinseln auch nach der militärischen Niederlage auf dem Archipel fortzusetzen.
Abgesehen davon, dass die Briten die 15.000 argentinischen Kriegsgefangenen so schnell wie möglich los sein wollen, weil es eine Mammutaufgabe ist, sie zusammen mit den britischen Truppen und den Falkländern zu verpflegen und gegen den zunehmenden arktischen Winter zu schützen, könnte London trotzdem dazu neigen, die Kriegsgefangenen als eine Art Faustpfand auszunutzen.
Mit ihm könnte Buenos Aires zur Einstellung sämtlicher Kriegshandlungen genötigt werden.
Dabei würden natürlich nicht alle Kriegsgefangenen, sondern nur Offiziere und Spezialtruppen von den Briten zurückgehalten.
Noch hofft die britische Regierung jedoch, dass es nicht dazu kommen wird, der Wiederaufbau der Falkland-Inseln vielmehr ohne Verzug und Störungen begonnen werden kann.
Schon ist dabei aber sicher, dass danach das Leben auf den Falklandinseln nie mehr das gleiche sein wird, auch wenn die britische Premierministerin Margret Thatcher gestern im Unterhaus absolut klar machte, dass die Falklandinseln britisch bleiben werden.
Verhandlungen über ihre Souveränität weder mit den Vereinten Nationen noch irgendeinem anderen Land in Frage kommen.
Die langfristige Zukunft der Falkland-Inseln wird allein von der britischen Regierung in Diskussionen mit den Falkländern beschlossen.
Denn was Britannien mit Gewalt zurückerobert hat, wird es behalten, notfalls auch alleine verteidigen, meinte Margaret Thatcher.
Da mochte Labour-Führer Michael Foote von der größten Oppositionspartei noch so sehr seine Bedenken dagegen anmelden.
Dass trotzdem nicht alles beim Alten bleiben oder gar der Status quo ante und damit der Zustand vor der argentinischen Invasion vor 75 Tagen hergestellt wird, wird jedoch schon an dem Umstand deutlich, dass der von den Argentiniern ausgewiesene ehemalige Gouverneur Rex Hunt
zwar wieder zu den Falkland-Inseln zurückkehrt, aber nur noch als Zivilkommissar.
Das heißt, er wird künftig nicht mehr alleine, sondern nur zusammen mit dem als Militärkommissar installierten Eroberer der Falkland-Inseln, General Jeremy Moore, das Archipel regieren.
Da Margaret Thatcher allen Anzeichen nach beabsichtigt, es zu einem britischen Protektorat mit eigener Selbstregierung zu machen, werden beide jedoch weder für die Außen- noch Verteidigungspolitik zuständig sein.
Die wird von London wahrgenommen, dass sich dabei bemühen wird, so viele Länder wie möglich nicht nur an der Sicherheitsgarantie
der Falkland-Inseln, sondern auch an deren wirtschaftlichem Aufbau zu interessieren.
Sollten dabei keine anderen Länder mitmachen wollen, weil Margaret Thatcher bei all dem Argentinien ausklammern will, wird die britische Premierministerin ihre Pläne alleine verwirklichen.
Jedenfalls meinte sie das, wie gesagt, im Unterhaus.
Das würde bedeuten, dass sie nicht nur die Startbahn von Port Stanley ausbauen, dort künftig eine Menge Kampfflugzeuge, aber auch im Hafen Kriegsschiffe stationieren, sondern auch eine Garnison einrichten und dazu noch das Geld für den wirtschaftlichen Wiederaufbau und Ausbau der Falkland-Inseln aufbringen muss, wenn sich Margaret Thatcher dabei nicht finanziell und politisch übernimmt.
Ausgebaut aber kann tatsächlich die falkländische Wirtschaft werden, die bisher fast ganz von der Schafstucht und vom Riementank, Kelp genannt, abhängt.
Und um die Falkland-Inseln herum gibt es nicht nur reiche Fisch- und Grillbestände, sondern auch Erdöl.
Nur wird sich dafür auch nur eine einzige Ölgesellschaft interessieren, wenn der durch den militärischen Sieg der Briten keineswegs gelöste Falkland-Konflikt weiterschwellt?
Ein Beitrag von Hans-Heinz Schlenker aus London.
Innenpolitisch hat der Ausgang dieses Krieges auf alle Fälle Margaret Thatchers Position sehr gestärkt.
Es ist schon die Rede davon, dass sie damit spekuliert, im Windschatten dieses Erfolges neue Wahlen anzusetzen.
Die entgegengesetzte Entwicklung natürlich in Argentinien, wo es bereits massive Demonstrationen gegen die Militärjunta von General Galtieri gegeben hat.
Ein weltweites Presseecho hat die argentinische Kapitulation im Falklandkrieg gefunden.
Und Skepsis gegenüber dem britischen Sieg klingt immer wieder durch, etwa in den Salzburger Nachrichten mit dem Titel der Falklandscherbenhaufen.
Oder in der Süddeutschen Zeitung, wo der Kommentar den Titel trägt, den Frieden muss London erst gewinnen.
Roland Machatschke hat Zitate aus in- und ausländischen Zeitungen ausgewählt.
Die Salzburger Nachrichten unter dem Titel der Falkland-Scherbenhaufen.
Was immer auch diesen Falklandkrieg verursacht haben mag, eine Lehre ist in dieser politischen Gewissenserforschung unabweisbar.
Es ist erheblich leichter, einen Scherbenhaufen anzurichten, als ihn wegzuräumen, ohne sich böse in die Finger zu schneiden.
Ebenfalls um Lehren aus dem Ende des Falklandkriegs geht es der Presse.
Wenigstens das eine hätte man aus der europäischen Geschichte lernen können.
Je weniger großzügig der Stärkere ist, desto sicherer ist es, dass der Krieg eine Wiederholung findet.
Und allein ein Blick auf den Globus zeigt, wie verführerisch für die Argentinier auch in Zukunft eine Wiederholung des Abenteuers sein wird.
Und wofür sind die jungen Männer auf beiden Seiten gestorben, fragt die Kronenzeitung.
Wie lässt sich ihr Tod rechtfertigen?
Mit Britannias Ehre?
Mit dem Stolz des längst liquidierten Empires?
Nein, höchstens damit, dass sich Aggression nicht lohnt und Diktatoren anderswo von ähnlichen Abenteuern abgeschreckt werden.
Von einem traurigen Rückschritt sprechen die oberösterreichischen Nachrichten.
Frau Thatcher demonstrierte, dass Aggression nicht geduldet werden muss, und das ist gut.
Gleichzeitig aber hat sie den Krieg als Mittel der Politik für eine europäische Nation widerrespektabel gemacht.
Und das ist in einer Welt, die vor Atombomben zu bersten droht, ein trauriger und gefährlicher Rückschritt.
Die kleine Zeitung rückt den Krieg in die Perspektive.
Es war im Gegensatz zum gern kolportierten Satz kein Krieg zwischen Nord und Süd.
Zwar liegt Argentinien auf der Südhalbkugel, es ist aber kein Land der dritten Welt, was das Wortpaar Nord-Süd voraussetzt, sondern ein sehr zivilisierter, europäischer Staat.
Soweit österreichische Zeitungen.
Mögliche Folgen für Argentinien beschreibt die Frankfurter Allgemeine.
Die Argentinier werden viele Jahre brauchen, um dieses Erlebnis zu verarbeiten.
Und ob ihnen das gut gelingt, ist noch nicht gewiss.
Nur wer Lateinamerika kennt, wird begreifen, dass es für dieses Land, das glaubt, von lauter schlauen Bevölker zu sein, so etwas wie ein Sturz aus der Unschuld, aus der Jugend war, dessen Folgen noch nicht abzusehen sind.
Eine französische Pressestimme, die linksgerichtete Liberation.
Die Kraft bleibt also beim Recht, wenn das Recht Flugzeugträger als Gerichtsvollzieher hat.
Seit das Recht der Stärkeren immer das Beste ist, war daran nicht zu zweifeln.
Politische Folgen für Argentinien sieht die mexikanische Zeitung UNAMASUNO.
Ein absurder Krieg hat sein Ende erreicht.
Letztes Abenteuer einer Militärregierung, deren Schicksal besiegelt zu sein scheint.
Ein großer politischer Wechsel könnte in Argentinien bevorstehen.
Und zum Abschluss Pressestimmen aus Großbritannien.
Zunächst die regierungstreue Daily Telegraph.
Eine Mahnung an die Regierung in der Financial Times.
Es sollte Ziel der britischen Politik sein, alles zu versuchen, damit die Inselbewohner mit ihren Nachbarn in Frieden und Sicherheit leben können und damit Großbritannien früher oder später eine Regelung mit der heutigen oder einer künftigen argentinischen Regierung erzielen kann.
Das sollte in der Sieges-Euphorie nicht außer Acht gelassen werden.
Tiefer Pessimismus spricht aus dem Leitartikel des liberalen Guardian.
Man kann nicht ernsthaft glauben, dass nun Lehren gezogen werden.
Wir werden uns wieder mit schäbigen Diktaturen zusammentun, gleichobfaschistisch oder anders geartet, und sie zu unseren Freunden machen.
Wir werden ihnen unsere Harriers und Seawolves vorführen und ihre Scheckbücher hätscheln.
Ein feindliches Argentinien wird wenige hundert Kilometer vor den Inseln bleiben.
Lateinamerika wird vor Unzufriedenheit gären.
Die Amerikaner und Europäer werden uns ziellos in Richtung Verhandlungstisch treiben.
Und wir selbst werden uns, wie gehabt, mit leeren Versprechungen an die Falkland-Bewohner wiederfinden.
Elf Wochen der Euphorie und Tragödie haben nichts geändert.
schrieb der britische Guardian, das war das letzte Zitat dieser Presseshow zum Ende des Falklandkriegs.
Am Ende des Angriffs steht immer die Verteidigung.
An diesen Satz des deutschen Militärtheoretikers Klausewitz erinnert sowohl die Lage auf den Falklandinseln als auch jene im Libanon.
Auch hier will Israel nun jene Positionen verteidigen und halten, die es mit seiner Invasion erobert hat.
Jetzt ist der Libanon endgültig zum Mikrokosmos des Nahostkonflikts geworden.
Hier gibt es Christen und Moslems, Schiiten und Sunniten, radikale und gemäßigte Araber, Moskaus und Washingtons verlängerten Arm.
Jetzt gibt es auch Juden dort und sie werden nicht abziehen, ohne dass eine neue politische Ordnung in diesem Land den israelischen Interessen näher kommt.
Wobei in der Analyse der Motive der Israelis zwei mögliche Absichten immer wieder erwähnt wurden.
Die Strafexpedition gegen die PLO sollte durch ihre alttestamentarische Härte die Palästinenser vor allem in Westjordanien einschüchtern und zur resignierenden Annahme des israelischen Modells von Autonomie zwingen.
Oder zweite Variante, die PLO sollte sozusagen zurückgebombt werden zum totalen Terror.
Der Angriff sollte die Radikalen stärken und die PLO als denkbaren Verhandlungspartner wieder unmöglich machen.
Um diese Fragen geht es unter anderem in einem Telefoninterview, das Harry Sichrovsky mit dem Vertreter der PLO in Bonn, Abdullah Franschi, über den Libanon-Konflikt geführt hat.
Herr Franschi, wie beurteilen Sie die Lage nun nach der Aggression der Israelis im Libanon?
Ja, ich meine, wenn man die Lage so richtig beurteilen will, muss man die Ziele der Israelis genauer studieren.
Und die Israelis haben vor, die PLO militärisch und politisch so zu vernichten, dass sie nicht mehr in der Lage sind, politisch tätig zu sein.
Zweitens, die Israelis wollen eine Regierung in Libanon haben, die mehr oder weniger einen separaten Frieden mit den Israelis machen.
Drittens, sie wollen eine Superpower in diesem Gebiet fungieren.
Zu dem ersten Punkt, es ist den Israelis nach acht Tagen nicht gelungen, also die Basen der Palästinenser zu besetzen.
Es ist ihnen gelungen, zwar durch den Limanon durchzumarschieren, aber sie haben die Basen der Palästinenser nicht vernichten können und die Palästinenser sind mit all ihren Streitkräften noch intakt, obwohl der Schlag also vernichtend war und obwohl wir über 600.000 Obdachlosen inzwischen haben, denn die Israelis haben die Zivilisten getroffen, aber die militärischen Kräfte der PLO nicht.
Das heißt, die Konfrontation wird viel länger dauern und das erste Ziel der Israelis ist nicht erreicht dadurch.
Zweitens, die Israelis haben auch viele Verluste gehabt, sodass die Israelis mit militärischen Mitteln nicht mehr eine Lösung herbeiführen können oder erzwingen können.
Und das zwingt die Entwicklung im Nahen Osten in der Richtung der Konfrontation.
Also man darf nicht damit rechnen, dass der Frieden im Nahen Osten jetzt in der naher Zukunft kommen wird und dadurch werden die Palästinenser leiden oder darunter und aber auch
Was sagen Sie dazu, dass die arabische Solidarität für die Palästinenser auch diesmal, wie schon oft in der Vergangenheit, ausgeblieben ist?
Ihr Vertreter in Peking hat heute sogar von einem Verrat der Syrer gesprochen.
Wissen Sie, die Enttäuschung bei den Palästinensern ist so groß, dass man manchmal die Emotionen nicht bündigen kann und die Reaktionen in diese Richtung.
Es ist verständlich, dass die Palästinenser enttäuscht sind.
Aber wir wissen ganz genau, auch die Führung der PLO wusste ganz genau, dass die Position der arabischen Staaten so schwach ist und die Zertrittenheit der arabischen Staaten so groß gewesen, dass die Israelis ausgenutzt haben.
Das wussten wir schon vorher.
Aber inzwischen, ich kann registrieren, dass eine gewisse Entwicklung jetzt stattgefunden hat, sodass das mehr und mehr jetzt die Unterstützung von arabischer Seite her kommt.
Die Araber können nicht tadellos zugucken.
Die Reaktionen der arabischen Staaten sind träge inzwischen gewesen, aber man beginnt jetzt langsam und langsam, also weil die Palästinenser ziemlich zu lange Widerstand geleistet haben und weil die Palästinenser nicht aufgegeben haben, haben sie die Solidarität im arabischen Raum mehr und mehr erzwungen.
Natürlich, die Betroffenheit der Palästinenser ist groß und die Enttäuschung der Palästinenser ist groß, aber man darf das nicht so politisch verwerten, indem man glaubt, die Araber haben die Palästinenser vollkommen im Stich gelassen.
Glauben Sie, dass nun nach den Ereignissen im Libanon die radikalen Randgruppen der Palästinenser Auftritt bekommen und dass eine Schwächung für den mehr gemäßigten Flügel um PLO für Arafat bedeutet?
Ich dürfte vielleicht diese Vorstellung ein bisschen korrigieren.
Die Gefahren bestehen nicht aus radikalen und nicht radikalen Inhalten der PLO.
Die Gefahr besteht darin, dass wir alle Palästinenser jetzt, Arafat und die anderen Palästinenser, keine
dass wir nicht mehr daran glauben, dass eine politische Lösung durch die Mäßigung erreicht werden könnte.
Und wenn wir alle so überzeugt sind, dann werden wir die Konfrontation suchen.
Und ich fürchte, dass dieser Trend begonnen hat und dass viele Palästinenser, ich bin zum Beispiel sehr gemäßigt gewesen, und ich merke jetzt, dass unsere Mäßigung gescheitert ist.
Und daher, die Gefahr besteht nicht, dass Radikale oder Nichtradikale, sondern die gesamte PLO wertfeicherlich ihre Politik korrigieren müssen, um dieser israelischen Aggression zu begegnen.
Sehen Sie damit die Charta der PLO bestätigt, wonach eine Lösung nur durch die Vernichtung Israels möglich ist?
Wissen Sie, es tut mir leid immer auf diese hässliche Sache, die in Europa immer stattfindet.
Sie reden von der Vernichtung Israels und Sie
das überhaupt utopisch ist und die Israelis vernichten ja ein ganzes Volk jetzt.
Und wenn man immer also diese Parole, Vernichtung des Staates Israel, um zu legitimieren, was die Israelis tun, dann finde ich das keine feine Sache.
Man muss endlich mal den Mut in Europa, vor allem weil die Europäer die Juden verfolgt haben früher, da muss man auch heute den Widergut machen gegenüber den Palästinensern, indem man die Juden nicht und indem man die Israelis nicht
zulässt, dass sie diesen Mord, Völkermord betreiben in diesem Libanon.
Und wir haben heute über 15.000 Tote.
All das läuft und man redet von der Vernichtung Israels.
Wer will Israel vernichten?
Wer kann Israel vernichten?
Die Atombomben haben nach ihren eigenen Angaben und die so eine großartige Armee.
Wer kann das vernichten?
Und das ist ja, das ist ja ein, ich finde, das ist eine Verfälschung von den Zielen der Palästinenser und von der Befreiungskampf der Palästinenser.
Ich hoffe, dass sie in Europa endlich mal
alles tun, um diesen Vernichtungskampf gegen die Palästinenser zu stoppen.
Dann helfen sie die Israelis dadurch, dann helfen sie auch die Palästinenser und helfen sie auch den Frieden zu erreichen in diesem Gebiet.
Fragen zum Libanon-Konflikt von Harry Sikowsky, Antworten von Abdullah Franchi, dem PLO-Vertreter in Bonn.
In New York tagt derzeit zum zweiten Mal nach 1978 eine große Abrüstungskonferenz der Vereinten Nationen.
Hier bekräftigen die Aufrüster aus Ost und West ihr Bekenntnis zur Abrüstung, heißt es in vielen bissigen Kommentaren zu dieser Mammuttagung.
Tatsächlich kontrastieren 600 Milliarden Dollar jährlicher Rüstungsausgaben oder auch die Tatsache, dass gerade in den letzten Wochen der Krieg als Mittel der Politik auch bei den sogenannten zivilisierten Staaten wieder hoffähig geworden ist,
Tatsächlich ist hier der Widerspruch zur Friedensrhetorik am East River augenscheinlich.
Eine Dreiviertelmillion Amerikaner hat letztes Wochenende diese UNO-Konferenz zum Anlass genommen, für den Frieden zu demonstrieren.
Stop the arms race, not the human race.
Stop das Wettrüsten, sonst ist's aus mit der menschlichen Rasse.
Dies frei übersetzt ihre Parole.
In den USA ist in den letzten Monaten eine Bewegung mit dem Ziel des Einfrierens der Atomwaffenpotenziale in Ost und West auf dem gegenwärtigen Stand entstanden,
Und auch die Strategie des westlichen Militärbündnisses NATO wird zunehmend diskutiert.
Etwa mit dem Vorschlag von vier ehemaligen prominenten Politikern, darunter Ex-Verteidigungsminister Robert McNamara, die NATO-Doktrin von der abgestuften Antwort zu ändern und auf den damit verbundenen Ersteinsatz von Atomwaffen zu verzichten.
Präsident Ronald Reagan lehnt ein Abgehen von dieser flexible Response mit dem Hinweis ab,
Es müsse eine nukleare Abschreckung gegen die konventionelle Übermacht des Warschauer Paktes geben.
Die Atomschwelle würde durch einen solchen Vorschlag gesenkt und nicht erhöht werden.
Den Verzicht auf den Ersteinsatz von Atomwaffen sowjetischerseits hat nun vor dieser UNO-Abrüstungskonferenz Moskaus Außenminister Andrei Gromyko heute Nacht im Namen von Leonid Brezhnev verkündet.
Und zwar einseitig, bedingungslos und ab sofort.
Die USA haben darauf negativ reagiert, berichtet uns Klaus Emmerich.
Die Antwort aus Washington kommt prompt, wie die Ankündigung aus Moskau überraschend.
Der förmliche Sofortverzicht der Sowjetunion auf den Ersteinsatz von Atomwaffen, wie er von Außenminister Gromyko gestern in New York vor den Vereinten Nationen verkündet wurde, findet in Washington wenig Gegenliebe.
Das amerikanische Außenministerium bewegt sich mit seiner reservierten Antwort ebenso im Rahmen diplomatischer Routinen wie der Vorschlag des russischen Außenministers.
Das sei nichts Neues, meint das State Department und fügt trocken die sicherheitspolitische Einschätzung an, bei einem Verzicht auf den atomaren Schutzschild der USA für Westeuropa sei dieses reif für eine Invasion der Sowjetunion.
Andererseits hat der Comicon vor den Vereinten Nationen die USA
als Hauptschuldige für das derzeitige Wettrüsten und die Spannungen in der Welt bezeichnet.
Darauf vorschließend, der gesamte Westen werde und wolle nicht angreifen, sondern nur verteidigen, im Notfall allerdings auch mit Atomwaffen.
Trotz dieses harten Schlagabtausches, der bisheriger unversöhnlicher Positionen zu bestätigen scheint, warnen Abrüstungsexperten der Vereinten Nationen davor, die Flinte ins Korn zu werfen.
Man habe zwischen Spitzenformulierungen öffentlicher Erklärungen und Gegenerklärungen und dem zu unterscheiden, was tatsächlich vor sich geht.
Zum ersten Mal verhandelten die Supermächte über nahezu alle waffentechnischen Bereiche, nämlich über konventionelle Streitkräfte in Wien, über Mittelstreckenraketen in Genf und von übernächsten Dienstag an über Interkontinentalraketen ebenfalls in Genf.
Washington und Moskau überbüten sich geradezu in Ideen der Kontrolle und des Abbaus der Rüstungslasten.
Experten raten zwar, zwischen propagandistischem Aufwand und sicherheitspolitischem Inhalt zu unterscheiden.
Selbst bei vorsichtiger Wertung gelang man aber zu dem Ergebnis, dass die Supermächte seit vielen Jahren nicht mehr so viel Aufwand und Energie dem Thema Abrüstung widmen wie derzeit.
Auch wenn man über das Vorstadium von Terminen, Begriffen, Zahlenvergleichen und begrenzten Meinungsverschiedenheiten bisher nicht hinausgekommen sei, müsse festgestellt werden, dass sich Präsident Reagan und Generalsekretär Brezhnev schon deshalb an einer Fortdauer der gesamten Abrüstungsgespräche interessiert zeigen, weil sie bei den geplanten, wenn auch noch nicht endgültig fixierten Gipfelgespräch zwischen ihnen beiden im Herbst
um das Thema Rüstung und Abrüstung wohl nicht herumkommen.
Zurechtend war New York bei den Vereinten Nationen für diese zweite Sonderabrüstungskonferenz mit der Vorlage immerhin konkreter Abrüstungsmodelle, die nicht zuletzt unter dem Eindruck der Kriege von Falkland und Libanon zumindest ihre psychologische Wirkung nicht ganz verfehlen sollten.
Klaus Emrich war das, es ist 12.33 Uhr, der Auslandsteil im Mittagsschanal ist damit beendet.
Wir haben über den Falkland-Konflikt berichtet, wir haben mit dem PLO-Vertreter in Bonn zum Libanon-Konflikt gesprochen und jetzt ein Beitrag zum Thema Verzicht der Sowjetunion auf den ersten Einsatz von Atomwaffen.
Die Zeitische Nachrichte also jetzt mit dem Schwerpunkt Inland.
Es gibt eine Pressekonferenz der Minister Salcher und Sekanina zu Straßenbauplänen.
Es gibt einen Beitrag über die Finanzen der katholischen Kirche, eine Pressekonferenz von Weihbischof Kretzl.
Wir berichten über den österreichischen Videomarkt und ob er sich wegen der Fußball-Weltmeisterschaft und den massiven Werbekampagnen rund um die WM verändert hat.
Und dann berichten wir über die größte Kunstmesse der Welt, das ist die Basler Kunstmesse.
Bautminister Karlsi Kanina und Finanzminister Herbert Salscher wollen Österreichs Bundesstraßenbau angesichts sinkender Einnahmen aus der Bundesmineralölsteuer auf eine geänderte finanzielle Basis stellen.
Dazu präsentierten heute beide Ressortleiter die Installierung einer neuen zusätzlichen Autobahn- und Schnellstraßenfinanzierungsgesellschaft, die die schon jetzt bestehenden Sonderfinanzierungsgesellschaften ergänzen soll.
Der neue Finanzierungsträger wird mit einem Grundkapital von 100 Millionen Schilling ausgestattet.
Welche Straßenprojekte durch die neue Gesellschaft gebaut werden sollen und wie die Finanzierung aussehen wird, darüber berichten wir im folgenden Beitrag.
Und zwar Reporter sind Leopold Esterle und Helmut Glezander.
Einhellig erklärten heute Finanzminister Salcher und Bautenminister Sekanina, durch die Autobahnen- und Schnellstraßenfinanzierungsgesellschaft ASFINAG sollten die noch bestehenden Lücken an den wichtigsten Stellen des heimischen Straßennetzes geschlossen werden.
Eine kurze Bestandsaufnahme sieht so aus.
Im Bundesstraßengesetz 1972 sind Autobahnen in einer Gesamtlänge von rund 1900 Kilometern und Schnellstraßen in der Länge von 1200 Kilometern vorgesehen.
In Betrieb sind derzeit aber nur 955 Kilometer Autobahn und gar nur 220 Kilometer Schnellstraßen.
Und obwohl noch heuer 87 neue Autobahnkilometer dazukommen werden, der größte Brocken von mehr als 40 Kilometern auf der A2 der Südautobahn zwischen Sebenstein und Grimmenstein bzw.
Mooskirchen und der PAK im Grazer Raum,
fehlen laut Bautenminister Sekanina vordringlich die Reststrecken der Südautobahn, die Fertigstellung der hochrangigen Nord-Süd-Straßenverbindung Salzburg-Villach und eine entscheidende Ost-West-Straßenverbindung bis vor Arlberg.
Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll diesem Mangel abgeholfen sein.
Besonders berücksichtigen wollen Finanz- und Bautenminister die einzelnen Herzenswünsche der Bundesländer.
Stichwortartig aufgezählt
Den Burgenländern liegt die Eisenstedter Schnellstraße S4, so am Herzen wie den Niederösterreichern die Kremser Schnellstraße S33.
Oberösterreich will Vorrang für die Inkreisautobahn, die A8.
Die Steirer wollen die schon erwähnten Reststrecken der A2, der Südautobahn, und die Tiroler die Fertigstellung der Inntalautobahn A12.
Zu guter Letzt drängen die Vorarlberger bei Bregenz, Feldkirch und Wallgau auf den Bau der Rheintal-Autobahn.
In der Bundeshauptstadt Wien geht es vor allem um die Fertigstellung der Schnellstraßen über und an der Donau.
Wie soll nun das Geld für die Fertigstellung des Straßengrundnetzes aufgebracht werden?
Wie schon erwähnt, wird noch heuer die ASFINAG gegründet, die Autobahn- und Schnellstraßenfinanzierungs-AG.
In diese ASFINAG werden die bestehenden Sondergesellschaften Brenner, Arlberg, Tauern und Pyren Autobahn aufgenommen.
Der Hintergrund?
Der Straßenbau soll straffer und klarer als bisher abgewickelt werden können.
Bisher hat es durch die einzelnen Autobahngesellschaften zu wenig Koordinierung gegeben, mit der neuen ASFINAG soll sich das ändern.
Die Straßenbaufinanzierung soll insgesamt flexibler gestaltet werden, wobei Finanzminister Salcher jetzt auch die Bundesländer mitzahlen lassen will, wobei er aus Tirol schon Zustimmung bekommen hat.
Ich habe in Gesprächen etwa mit Landeshauptmann Wallnöffer doch sichergestellt, dass die Länder, die ja durch eine frühere Inangriffnahme solch wichtiger Straßenbaufonds haben, auch infrastrukturelle Vorteile bedeutender Art haben, auch geringgradig mitfinanzieren.
Die Verhandlungen sind im Gang, aber die untere Grenze muss 10% sein, das ist selbstverständlich.
Der weitere Ausbau des vorrangigen Straßennetzes bis Ende der 80er Jahre wird auf derzeitiger Preisbasis rund 25 Milliarden Schilling kosten.
Wegen der zu erwartenden Inflation bekommt die ASFINAG einen Schuldenrahmen von 45 Milliarden Schilling, weitere 45 Milliarden sind als Rahmen für Zinsen und Kosten vorgesehen.
In der Praxis heißt das, dass Schulden in dieser Höhe, die ja eigentlich Budgetschulden darstellen, nicht im Budget aufscheinen werden.
In diesem Zusammenhang gab es heute ein kräftiges Veto vom Finanzminister Salcher und Bautenminister Sekanina zu einer allgemeinen Autobahn-Maut.
Salcher meinte zwar einleitend, man könne nichts auf viele Jahre hin ausschließen,
werden keine Vorbereitungsarbeiten zur Einführung einer Maut gemacht, damit das klargestellt wird.
Ich habe als Bautenministerium diese Frage einmal ventiliert, in breiter Öffentlichkeit ventiliert.
Die Situation war eindeutig, dass es also weitesten Widerstand gegen eine generelle Maut gegeben hat.
Die Ursachen jetzt zu analysieren, hat jetzt gar keinen Sinn.
Vielleicht hätte man überhaupt beim Bündnis Autobahnbauers auf solche Überlegungen Rücksicht nehmen müssen.
Von uns aus
Als die Bauüberlegung durchzuführendes Ressort gibt es also keine Aktivität in dieser Richtung.
Grundsätzlich leidet Österreich immer stärker unter dem Durchzugsschwerverkehr.
So hat Österreich derzeit ein Autobahnnetz in der Länge eines Siebentel der deutschen Autobahnen.
Auf diesem Siebentel müssen wir aber die doppelte Tonnenkilometer Belastung der Bundesrepublik Deutschland aus dem Lkw-Verkehr zwischen Deutschland, Italien und den Ost- und Südoststaaten hinnehmen.
Die Gespräche mit der EG über einen Zuschuss zum österreichischen Straßenbau, Stichwort Pyrenautobahn, laufen weiter, haben aber bisher wenig konkrete Ergebnisse gebracht.
Leopold Esterle und dann ein zweiter Hilmut Gletsander haben von einer Pressekonferenz der Minister Salcher und Seconina berichtet.
Ein guter Teil der Österreicher verbringt in diesen Tagen sicher mehr Stunden vor dem Fernsehgerät als etwa noch vor einer Woche.
Der Grund, die Fußball-Weltmeisterschaft in Spanien.
Solche Großereignisse, das letzte waren die alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Schladming, sind immer wieder eine günstige Gelegenheit für die Fernsehgeräte- und Videorekorderbranche, die Umsätze anzukurbeln.
Ob sich der immense Werbeaufwand für Industrie und Handel diesmal gelohnt hat, untersucht im folgenden Beitrag Hans-Christian Unger.
Es werden schon ein paar Millionen Schilling gewesen sein, die von den Herstellern und Händlern von Fernsehgeräten und Videorekordern während der letzten Wochen in die Werbung gepumpt worden sind, um das flaue Geschäft mit der Unterhaltungselektronik anzukurbeln.
Der Anlass für den kräftigen Werbestoß ist schließlich und endlich auf der Hand gelegen.
Die Fußball-Weltmeisterschaft in Spanien.
Und nun, da die WM begonnen hat, stellt sich die Frage, ob die Österreicher tatsächlich öfter in die Tasche gegriffen haben, um Krankl, Maradona und andere Kicker-Kollegen auf einem neuen Bildschirm bewundern zu können, oder um abends ihren Videorekorder einzuschalten, damit man die unter Tags versäumten Spiele nacherleben kann.
Walter Köck, einer der Großen der Branche, fasst die Auswirkungen zusammen.
Ich kann glücklicherweise sagen, sehr positiv.
Es gibt in bestimmten
Steigerungen von 100 Prozent und vielleicht sogar darüber, wobei allerdings das auf den gesamten Jahresabsatz nicht unbedingt wesentlichen Einfluss hat, denn es ist das in der Vergleichsperiode zum Vorjahr zu sehen.
Und auch bei der Funkberatereinkaufsorganisation, der 215 Händler in ganz Österreich angehören, verzeichnet man stark gestiegene Umsätze während der letzten drei, vier Wochen.
Viele Händler haben um 50% mehr Fernsehgeräte und um 100% mehr Videorekorder verkauft als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
Die plötzliche Einkaufsfreude darf aber nicht zur Hoffnung verleiten, dass nun heuer neue Umsatzrekorde zu erwarten sind.
Denn viele Österreicher haben sich eben anlässlich der Fußball-WM mit einem neuen Gerät eingedeckt, anstatt auf das Christkind zu warten.
Und wenn auch der Handel von einem Videorekorder-Boom spricht, man rechnet heuer mit einer Zuwachsrate von 40% auf insgesamt 50.000 Stück, so macht diese Zahl bereits klar, dass diese zusätzlichen Umsätze kaum Anlass zum Jubel bieten.
Der Grund dafür, dass sich der Österreicher eher zögernd mit den Aufzeichnungsmaschinen eindeckt, dürfte nicht nur in der geringeren Kaufkraft des Konsumenten zu suchen sein.
Walter Köck hat einen zweiten Parat.
Ich glaube, dass eine gewisse Systemunsicherheit entscheidend ist, obwohl ein jetzt eindeutig erkennbarer Trend zu einem bestimmten System spürbar wird.
Sie meinen also das europäische System, wie es von Philips auf den Markt gekommen ist?
Das ist richtig.
Die europäischen Produzenten haben sich mehr oder weniger, zumindest in der Mehrheit, auf dieses System festgelegt und aufgrund der bestehenden Technologieverhältnisse sieht es so aus, als würde es sich auch tatsächlich durchsetzen.
Körgs Meinung darf allerdings zu keinen voreiligen Schlüssel verleiten, weil eine endgültige Entscheidung über eine Vereinheitlichung des Systems noch nicht getroffen worden ist.
Der Videorekordermarkt bleibt aber nach wie vor der Hoffnungsmarkt.
Denn mit Fernsehgeräten haben sich die Österreicher bereits eingedeckt.
In 97 Prozent der 2,6 Millionen Haushalte steht bereits eine Flimmerkiste.
Und rund 70 Prozent genießen die Programme schon in Farbe.
Über kurz oder lang wird also auch auf dem Color-Sektor, ähnlich wie bei vielen Haushaltsgeräten, nur mehr der Ersatzbedarf zu befriedigen sein.
Und was folgt nun daraus für die Branche?
Genau genommen stagnierende Umsatzziffern.
und die Hoffnung, dass die Werbung in Richtung Zweitgerät ankommt.
Die findigen Produzenten begnügen sich allerdings nicht nur damit, das Zweitgerät schmackhaft zu machen.
So wird nach wie vor für Teletext recht eifrig geworben und der allerneuerste Verkaufsschlager sind Apparate mit Stereoton.
Voreilige Kaufentschlüsse braucht aber kein Verbraucher zu treffen.
Denn angesichts des rauen Konkurrenzwindes in Industrie und Handel sind für heuer keine Preiserhöhungen zu erwarten.
Kurzfristig mehr Umsatz, aber kaum Auswirkungen auf das gesamte Jahresgeschäft im Videohandel.
Das ist das Resümee einer Untersuchung, ob die Fußball-WM den Verkauf von Fernsehgeräten angekurbelt hat.
Was macht die Kirche mit dem vielen Geld?
Das ist eine Frage, die offensichtlich sehr gern gestellt und dann von vielen Menschen mit oft haarsträubenden Vermutungen beantwortet wird.
Das ist ein Zitat aus einer Broschüre der Erzdiözese Wien, die heute bei einer Pressekonferenz von
Weihbischof Dr. Helmut Kretzl verteilt worden ist.
Thema eben dieser Pressekonferenz waren die Finanzen der katholischen Kirche in Wien und in Österreich.
Es ging vor allem darum, einen Rechenschaftsbericht zu präsentieren.
In einem Gespräch mit Jürgen Jungwirth nahm der Generalvikar der Erzdiözese Wien auch zu prinzipiellen Problemen Stellung.
Die Gebrauchsübersicht schaut so aus, dass die Erzdiözese Wien im Jahr 1981 Einnahmen in der Höhe von 779 Millionen Schilling gehabt hat.
Ein interessanter Vergleich, das ist um etliches weniger als die Stadt Wiener Neustadt das Jahresbudget gehabt hat.
Und es ist ein Drittel von dem Budget von St.
Pölten.
Das ist vielleicht nicht uninteressant, wir zählen in der Erzbischofsätze Wien aber 1,7 Millionen Katholiken.
Was geschieht mit dem Geld?
Grob gesprochen teilt sich das auf auf drei Aufwandsgebiete, die Personallast.
Und zwar sind wir da bei 45,9 Prozent und zwar sinkend, da sind wir stolz darauf.
Wir waren schon einmal über 50 Prozent.
Der Bauaufwand, das ist etwas über 19 Prozent und der Sachaufwand, das ist etwa 34 Prozent.
Sind die Einnahmen aus der Kirchensteuer geringer geworden?
Nein, die Einnahmen sind seit 1980 sogar gestiegen, etwa 10 Prozent.
Wir, glaube ich, liegen da ziemlich gleich in der Steigerung auch der Bundeseinnahmen, nicht zuletzt auch durch die Steigerung der Löhne.
Und es ist vielleicht interessant zu sagen, dass diese Einnahmen von 779 Millionen zu 89 Prozent Einnahmen aus Kirchenbeiträgen sind.
Das heißt, die Kirche lebt von der Hand in den Mund und nicht von den Reichtümern und Schätzen, die man ihr manchmal andichtet.
Gibt es wegen der Kirchensteuer Austritte?
Es gibt leider immer wieder Austritte und es ist unlikebar, dass einige dieser Austritte mit dem Kirchenbeitrag zusammenhängen.
Wir glauben aber, dass die Menschen, die aus der Kirche austreten, sich innerlich der Kirche schon ziemlich entfremdet haben und dass dann die mehrmalige Mahnung durch den Kirchenbeitrag zu zahlen der letzte Anlass dafür ist, diesen Schritt zu tun, den wir aber zutiefst bedauern.
Gibt es sonst noch eine Förderung für die Kirche?
Also direkt zum Diözesanbudget kaum.
Sie könnten vielleicht damit ansprechen, aber das ist keine Förderung der Kirche insgesamt, sondern des Schulwesens etwa, dass die Religionslehrer in den öffentlichen Schulen vom Staat besoldet werden.
Gibt es eine Unterstützung vom Vatikan?
Ganz im Gegenteil, der Vatikan bietet uns um Unterstützung.
Hier sind gerade die reicheren Länder, zu denen gehört allerdings Österreich nicht, aber Deutschland sicher, sind sicher in einem hohen Maß auch bereit, den Vatikan zu unterstützen.
Von Österreich sind die Unterstützung sicher geringer, weil wir sicher nicht zu den reichen Ländern in dem Sinn gehören.
Eine globale Frage, wie reich ist die Kirche?
Das kann man nicht sagen, weil das nicht quantifizierbar ist.
Wenn Sie die Kunstschätze hernehmen und das etwa nach einem Liebhaberpreis hochrechnen, ist sie ungeheuer reich.
Aber Sie wissen ja, dass das alles nicht veräußerbar ist.
Und in Wahrheit, wie Sie an den Beträgen, die hier ausgewiesen sind, merken, ist die Kirche eigentlich arm.
Viel ärmer, als man glaubt.
Und wir haben große Mühe, den Bedarf zu decken.
Also Finanzprobleme?
Ja, durchaus und wir fürchten, dass sie noch größer werden.
Und was wollen Sie tun?
Wir wollen eher ein besseres Klima schaffen und den Leuten durch eine bessere Information auch eine bessere Motivation zu geben, sich doch in der Kirche immer mehr solidarisch zu zeigen und ihren Beitrag auch zu leisten.
Mit dem Wiener Weihbischof Helmut Kretzl sprach Jürgen Jungwirth über finanzielle Probleme der Kirche in Wien.
In den Hallen der Basler Mustermesse geben sich wieder knapp 300 Galerien aus der ganzen Welt für fünf Tage ein Rendezvous.
Die Art, so heißt sie nämlich, ist die größte Kunstmesse der Welt.
Sie hatte bereits kurz nach ihrer Gründung im Jahr 1970
alle anderen vergleichbaren Kunstmärkte überrundet und dabei ist es geblieben.
Klaus Kohlberg hat sich für uns auf der Art 82 umgesehen.
Gezeigt wird Kunst dieses Jahrhunderts.
In Sonderausstellungen präsentiert sich jeweils ein Land, diesmal die Niederlande, leider allerdings, wie mir scheint, nicht so gut ausgewählt, wie dieses Land sonst auf dem Markt vertreten ist.
Und im zweiten Stock konnten anderthalb Dutzend Künstler Einzelkurien nach eigenen Ideen behängen oder ausgestalten.
Der Australier Frank Dale zum Beispiel stattete die Wände imposant mit monumentalen, großzügigen, halbabstrakten Bleistiftzeichnungen von wuchtigem Strich aus.
Der Schweizer Rolf Buchli schuf aparte Spannungen zwischen kleinen eigenwillig angeordneten Farbskizzen und gleichfarbigen Bändern quer durch den Raum und der in Deutschland lebende Iraker Kohin Orbeni gestaltete seinen Raum mit konstruktivistischen Arbeiten von angenehm dezenter Farbgebung aus.
Etwas sehr Originelles hatte sich die Schweizerin Therese Pini ausgedacht.
Sie hatte die Rückfront der 18 Kurien mit einer 150 Meter langen, großfigurigen, durchgehenden Handzeichnung eingefasst.
Reif für das Guinness Book der Rekorde.
Da ich bei den Rekorden bin, welche Künstler sind in diesem Jahr am häufigsten vertreten?
Natürlich zunächst wieder Picasso.
19 Galerien haben Werke von ihm anzubieten, meistens natürlich Grafiken.
Doch ebenso viele Häuser sind auch mit Arbeiten von Max Ernst zur Stelle.
Mit je 15 Galerien folgen Juan Miró und Josef Beuys, mit 13 der in Italien lebende Grieche Cornelis und der Italiener Palladino.
Es folgen Tapiers und Chagall, Arp, Dali, Antes und Twombly.
Interessant an dieser Aufstellung ist, dass in gleichen Grade Künstler mit einem gefälligen Stil wie Miró, Chagall oder Cornelis einen großen Markt haben, wie auch Künstler mit extravaganten oder provokanten Aussagen wie Beuys, Tapiers oder Twombly.
Kann man der diesjährigen Basler Art neue Stiltendenzen oder auch Rückläufigkeiten ablesen?
Nun, es ist deutlich zu erkennen, dass die konstruktivistischen Stile, das ferne Obad und Minimel nicht mehr so sehr den Markt beherrschen wie noch vor wenigen Jahren.
Dafür steht zunehmend das künstlerische Temperament und die Spontanaussage im Vordergrund.
Es gibt jetzt nicht nur unter den Deutschen viele neue Wilde wie Kiefer oder Baselitz, die sich ja auf den Brücke-Expressionismus berufen.
Nein, es bekennen sich beispielsweise in einigen Wiener Galerien wie Ariadne auch Künstler wie Moosbacher, Cabas oder Schmalix ebenfalls zu dieser Tendenz.
Und von den Franzosen bis zu den Italienern, ja bis zu den Amerikanern,
sind längst auch etliche Maler vom Bacillus neuer Wildheit angesteckt.
Nicht immer überzeugend, aber nun einmal für eine Zeit lang Ajour.
Ins Auge sticht nicht nur bei den neuen Wilden auch die Zunahme monumentaler Bilder.
Groß muss man sein, um aufzufallen.
Zumindest in Basel, wo doch schätzungsweise von den 300 Galerien an die 15.000 Werke an den Wänden hängen oder auf dem Boden stehen.
Die Grafik, die man in Mappen bereithält, nicht einmal mitgezählt.
Die Qualität aber liegt oftmehr bei den kleinen Arbeiten, von den Monotypien des Kärntners Valentin Ohmann bis zu dem originellen und auch kalligrafisch sehr präzisen Zusammensetzbild Montagne et Ciel von Marc Jurt.
Es sind dies nicht weniger als 4700 Mini-Zeichnungen des Künstlers, die wiederum als Ganzes gesehen ebenfalls ein Bild ergeben.
Übrigens neigt auch dieses Werk zu einem Guinness-Rekord hin, wer weiß.
Es ist klar, dass die namhaften Weltgalerien wie Denise, René und Hans Mayer, wie Markt, wie Bayerler, Orangerie oder Annelie Giuda vor allem auf ihr Gesamtprogramm hinweisen.
Doch einige Häuser machten ihren Stand durch eine besonders attraktive oder auch provokante Herausstellung eines oder zweier Künstler interessant.
Attraktiv ist da beispielsweise Beaubourg-Bornier mit neuen Objekten von Armand, die sich jeweils ausschließlich aus Schraubenschlüsseln, Handsägen, Kreissägeblättern usw.
zusammensetzen.
Provokant dagegen etwa die Wiener Galerie Spektrum mit Grimassen und Attitüdebildern von Hellenwein.
Alles in allem ist die Art 1382 für fünf Tage wieder zum Schaufenster der Weltkunst geworden.
Klaus Kollberg berichtete über die größte Kunstmesse der Welt in Basel, eine Schau mit 15.000 Exponaten.
Und jetzt nach acht Beiträgen im Mittagsschanal am Ende noch einmal eine Nachrichtenzusammenfassung.
Österreich.
Der PLO-Vertreter in Bonn, Franzi, der im Gespräch steht, das PLO-Büro in Wien zu übernehmen, hat heute in einem ORF-Interview die Ansicht geäußert, dass man in naher Zukunft nicht mit einem Frieden im Nahen Osten rechnen könne.
Franschi betonte, den Israelis sei es nach acht Tagen nicht gelungen, die Basen der Palästinenser zu besetzen oder zu vernichten.
Die Israelis hätten mit ihrer Invasion vor allem die Zivilisten getroffen.
Franschi nannte in diesem Zusammenhang mehr als 15.000 Tote und etwa 600.000 Obdachlose.
Der PLO-Vertreter appellierte an die Europäer, alles zu tun, um diesen, wie er wörtlich sagte, Vernichtungskampf gegen die Palästinenser zu stoppen, um damit den Frieden im Nahen Osten zu sichern.
Frankreichs Staatspräsident Mitterrand wird am Nachmittag zu einem zweitägigen Besuch in Wien erwartet.
In einem ORF-Interview sagte Mitterrand, es liege ihm daran, die Beziehungen zwischen Österreich und Frankreich noch aktiver zu gestalten.
Im Mittelpunkt der Gespräche mit Bundespräsident Kirchschläger und Bundeskanzler Kreisky werden die Lage im Nahen Osten und das Ost-West-Verhältnis stehen.
Finanzminister Salcher und Bautenminister Sekanina haben heute bei einem Pressegespräch einen schnelleren Ausbau des österreichischen Autobahn- und Schnellstraßennetzes angekündigt.
Dies soll durch eine neue Sondergesellschaft garantiert werden, die die Koordinierung und Finanzierung sicherstellt.
Salcher sprach sich in diesem Zusammenhang für eine etwa 10-prozentige Beteiligung der Bundesländer an den Kosten aus.
Zum Thema Durchzugsverkehr von Nord nach Süd, sagte Sekanina, Gespräche mit der europäischen Gemeinschaft über eine Kostenbeteiligung am Bau der Pyren-Autobahn seien noch im Gange, doch hätten sie bisher wenig konkrete Ergebnisse gebracht.
Beide Minister sprachen sich ferner gegen die Einführung einer Autobahn-Maut aus.
Obwohl die Einnahmen aus den Kirchenbeiträgen gestiegen seien, habe die Kirche große Finanzierungsprobleme, sagte heute in einer Pressekonferenz der Wiener Weihbischof Helmut Kretzel.
Er betonte, dass die Kirchenbeiträge im Vergleich zur Lohn- und Einkommenssteuer in den vergangenen 20 Jahren um die Hälfte gesunken seien.
Es werde aber nicht an eine Erhöhung der Kirchensteuer gedacht.
Die Kirche müsse, wie Kretzel sagte, mehr an die Menschen herankommen.
Im Mittelpunkt der heutigen Nationalratssitzung stehen ausführliche Debatten über die Außenpolitik und das Wiener Allgemeine Krankenhaus.
Anlass ist der außenpolitische Bericht der Bundesregierung über das vergangene Jahr und das Gesetz über die Abtretung der Geschäftsanteile des Bundes an der Allgemeinen Krankenhausplanungs- und Errichtungsgesellschaft.
Innenminister Lanz hat heute in der Fragestunde des Nationalrates bekannt gegeben, dass noch bis Ende Juni fast 2000 Flüchtlinge in der Kaserne Götzendorf untergebracht sein werden.
Anschließend werde die Kaserne für die Zwecke des Bundesheeres saniert.
Mitte Juni gab es, wie Lanz sagte, in Österreich fast 17.240 Flüchtlinge, von denen mehr als 2.240 in lagerähnlichen Einrichtungen und der Rest in Gasthöfen untergebracht sind.
Sozialminister Dallinger und ÖVP-Sozialsprecher Kohlmeier haben sich bei einer Diskussionsveranstaltung in Linz übereinstimmend für eine Durchforstung des Sozialsystems ausgesprochen.
Dallinger meinte, seiner Ansicht nach sei der Sozialstaat keineswegs am Ende, das Leistungsrecht müsse aber dem heutigen Stand angepasst werden.
Kohlmeier unterstrich, in der derzeitigen Form sei der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar.
Argentinien.
Nach Bekanntwerden der argentinischen Kapitulation auf den Falklandinseln ist es gestern Abend in Buenos Aires zu schweren Unruhen gekommen.
Die Polizei konnte nur mit Einsatz von Tränengas eine Ansammlung von etwa 7000 Demonstranten auflösen, die vor dem Präsidentenpalast den Rücktritt der Militärhunder verlangten.
Staatschef Galtieri, der ursprünglich vom Balkon seines Amtssitzes sprechen wollte, gab wenig später in einer Fernsehrede das Ende der Kämpfe bekannt.
Noch das Wetter in Österreich bis zum Abend, teilweise aufgelockerte, meist aber starke Bewölkung und in der Folge örtlich Regen oder Regenschauer.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 22 Grad.
Das war unser Mittagsschanal.
Die Schanalredaktion meldet sich wieder um 18 Uhr mit dem Abendschanal, unter anderem mit Berichten über die Sitzung des Nationalrates und den Beginn des Mitterrandbesuchs in Österreich.
Für das Mittagsteam verabschiedet sich Louis Glückser herzlich.