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KI-generiertes Transkript
Das war's.
Die Redaktion des Mittagsschannals meldet sich da Samstagmittag.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Im Studio begrüßt Sie Ilse Vögl.
Wie immer zunächst der Kurzüberblick über das, was auf dem Programm steht bis 13 Uhr.
Wir bringen heute ein Interview mit Bautenminister Moser.
Er will, dass Wohnungsberatungszentren im ganzen Bundesgebiet eingerichtet werden.
Und wir berichten über die Vorbereitungen, die seit Tagen fieberhaft in Wien getroffen werden, vor der Ankunft von Katar und Brezhnev zum SALT II-Gipfel.
Was gibt es aus dem Ausland heute?
In Israel sind die Bemühungen um eine Lösung des Nahostkonflikts in eine neue Phase getreten.
Sadat und Begin werden sich in der gestern von den Israelis an die Ägypter übergebenen Stadt Elerisch treffen und in Beersheba laufen die Gespräche über eine Lösung des Palästinenser-Problems.
Alfons Thalmer meldet sich dann aus Rom, eine Woche vor den italienischen Parlamentswahlen, mit einem Bericht über die Wahlprogramme der kleineren Partei.
Und in Thailand befürchtet man eine vietnamesische Invasion.
In den letzten Tagen hat sich der Flüchtlingsstrom über die kambodschanisch-thailändische Grenze verstärkt.
Man befürchtet also Vergeltungsaktionen der in Kambodscha operierenden Vietnamesen.
Zu den Kulturberichten, da gibt es scharfe Kritik von Prominenten aus allen Bereichen an den Salzburger Festwochen, so wie sie sich jetzt präsentieren.
Darüber gibt es nähere Informationen.
Und wir berichten über die Wiederaufnahme der Erdler Passionsspiele, Passionsspiele im neuen Gewand.
Zunächst aber der Überblick in den Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst heute ist Adolf Pöndl und gesprochen werden die Meldungen von Gerhard Jonas.
Österreich.
In Wien wird heute und Montag über die Einführung der Fünf-Tage-Woche an den Pflichtschulen abgestimmt.
Die Entscheidung über diese Reform liegt bei Eltern und Lehrern gemeinsam.
Ein Elternteil pro Schüler kann dem Kind heute oder Montag seine Entscheidung auf dem Stimmzettel mitgeben.
Wer nicht mitstimmt, wird als Anhänger der bestehenden Sechs-Tage-Woche mitgezählt.
Die Entscheidung kann von Schule zu Schule anders ausfallen.
Im Herbst haben dann die Eltern die Möglichkeit, für den Fall einer Ablehnung der jeweils geltenden Schulzeitregelung ihr Kind in eine andere Schule umzumelden.
Mit den Ergebnissen der Schulzeitabstimmung in der Bundeshauptstadt wird für Montagnachmittag gerechnet.
Die Abstimmung in Wien basiert auf einem im März des Vorjahres mit den Stimmen der beiden Großparteien beschlossenen Bundesgesetz.
Damals war es den Ländern freigestellt worden, in ihrem Bereich Schulzeitregelungen zu treffen.
Bisher wird nur in Oberösterreich, nahezu durchgehend, nur fünf Tage in der Woche an den Pflichtschulen unterrichtet.
Eigene Gesetze über mögliche Erfordernisse für die Einführung der Fünf-Tage-Woche an den Schulen haben bisher unter anderem Salzburg, Niederösterreich und die Steiermark erlassen.
Die Diskussion über Vor- und Nachteile der Fünf-Tage-Schulwoche ist in den letzten Jahren quer durch die Parteien gegangen.
Für die Fünf-Tage-Woche haben sich etwa Bundeskanzler Kreisky und Unterrichtsminister Sinovac ausgesprochen.
Ablehnend äußerten sich dagegen Gewerkschaftsbundpräsident Benja und zuletzt auch die sozialistische Jugend.
Sie erklärte gestern, ohne gleichzeitige Einführung der Ganztagsschule würde die Fünf-Tage-Woche nur zu neuem Leistungsdruck an den Schulen führen.
Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für das Flüchtlingswesen Hartling trifft morgen zu einem mehrtägigen Besuch in Wien ein.
Hartling wird mit dem zuständigen österreichischen Stellen aktuelle Fragen seines Aufgabengebietes besprechen, wobei die Tatsache im Vordergrund steht, dass Österreich im europäischen Flüchtlingswesen nach Italien das am stärksten frequentierte Land ist.
In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres sind mehr als 10.000 Flüchtlinge nach Österreich gekommen.
In Italien wurden 13.000 Flüchtlinge registriert.
In der Bundesrepublik Deutschland, wo allerdings geflorene DDR-Bürger nicht zu den Flüchtlingen gerechnet werden, nur 291.
Österreich ist für die meisten Flüchtlinge zwar nur Transitstation, doch haben in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres immerhin 1588 Personen Dauerasyl erhalten.
USA
Über die Flugzeugkatastrophe in der Nähe von Chicago, bei der gestern Abend nach jüngsten Angaben der amerikanischen Bundesluftfahrtbehörde 272 Menschen ums Leben gekommen sind, liegen nun nähere Einzelheiten vor.
Die Großraummaschine der Type DC-10, die von Chicago nach Los Angeles fliegen sollte, ist kurz nach dem Start vom O'Hare Flughafen aus einer Höhe von etwa 180 Metern abgestürzt und beim Aufschlag explodiert.
Nach Augenzeugenberichten hat ein Triebwerk in etwa 60 Meter Höhe Feuer gefangen.
Ein Sprecher der Nationalen Verkehrssicherheitsbehörde wies darauf hin, dass das Flugzeug theoretisch auch mit zwei Triebwerken seinen Zielort Los Angeles hätte erreichen können.
Die geringe Höhe zum Zeitpunkt des Triebwerkverlustes habe dem Piloten jedoch keine Möglichkeit gelassen, das Großraumflugzeug abzufangen.
Bei der Explosion stieg eine mehrere hundert Meter hohe Stichflamme empor.
Sprecher der Rettungsmannschaften gaben an, es habe zu keiner Zeit Hoffnung auf Überlebende bestanden.
Neben den 257 Passagieren und 13 Besatzungsmitgliedern kamen auch zwei Arbeiter ums Leben, die in einem Hangar von brennenden Wrackteilen getroffen wurden.
Naher Osten.
Der ägyptische Präsident Sadat ist heute in der Sinai-Hauptstadt El Arish eingetroffen, wo er an den Feierlichkeiten zur Rückkehr der Stadt unter ägyptische Souveränität teilnehmen wird.
Gleichzeitig verließ der amerikanische Außenminister Vance Tel Aviv in Richtung Kairo, von wo er sich morgen ebenfalls zu den Feierlichkeiten nach El Arish begeben wird.
Vor seiner Abreise erklärte Vance, die Autonomieverhandlungen über die Zukunft Westjordaniens und des Gazastreifens hätten einen guten Start gehabt.
Nach Agenturmeldungen sind bei diesen Verhandlungen im israelischen Konferenzort Beer-Sheba dagegen die Gegensätze zwischen beiden Staaten offen zutage getreten.
Während von ägyptischer Seite die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser gefordert wurde, lehnte dies der israelische Innenminister Burg mit dem Hinweis ab, es würde mit Sicherheit zu Gewalt und Krieg führen.
In Beersheba wird Sadat morgen mit Vance und dem israelischen Ministerpräsidenten Begin zusammentreffen.
El Arish ist gestern Nacht zwölfjähriger israelischer Besetzung Ägypten militärisch übergeben worden.
Morgen soll die Übergabe in Anwesenheit der ägyptischen und israelischen Spitzenpolitiker feierlich bestätigt werden.
Wie die libanesische Wochenzeitung An-Nahar in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, soll der Zusammenschluss zwischen Syrien und dem Irak in der zweiten Juni-Hälfte in Bagdad verkündet werden.
Nach Angaben des Blattes sind die Vereinbarungen über den Zusammenschluss der beiden arabischen Staaten bereits ausgehandelt worden.
An-Nahar betont, dass bei der Zeremonie sowohl der syrische Präsident Assad als auch das irakische Staatsoberhaupt al-Bakr anwesend sein werden.
Sowjetunion.
Die Regierung in Moskau wird nun nach Angaben von drei jüdischen Aktivisten allen jüdischen Staatsbürgern, denen seit fünf Jahren ein Visum verweigert worden ist, die Ausreise gestatten.
In einer Presseerklärung der drei jüdischen Aktivisten wird darauf hingewiesen, dass sich die Ausreiseerlaubnis auch auf zwölf Personen bezieht, die zurzeit verschiedene Strafen verbüßen.
Unter ihnen ist auch der letzte noch in Haft Beteiligte an der versuchten Flugzeugentführung von Leningrad.
Vereinten Nationen.
In einer Studie zur Energiekrise weist das UNO-Institut für Ausbildung und Forschung darauf hin, dass das schwere Rohöl immer mehr zu einer wichtigen Alternative zum teuren, leichten Öl werde.
Die weltweiten Vorkommen an schwerem Rohöl sind mindestens zwei- bis dreimal so groß wie jene an leichtem Rohöl.
Allein die Vereinigten Staaten Kanada und Venezuela verfügen über Vorkommen von schwerem Rohöl und Teersand von etwa 5 Trillionen Fass.
Bei einer internationalen Konferenz in der kanadischen Stadt Edmonton sollen im Juli neue Verfahren für die Förderung und Verarbeitung von schwerem Rohöl und Teersand erörtert werden.
Großbritannien.
Nach handgreiflichen Auseinandersetzungen mit Polizisten sind gestern Abend in London mehr als 40 schottische Fußballfans verhaftet worden.
Zu besonders schweren Ausschreitungen kam es auf dem Trafalgar Square, wo die meist betrunkenen Fußballanhänger Polizisten mit Whisky und Bierflaschen bewarfen.
Schon gestern früh waren im Zug Glasgow-London bei einer Schlägerei ein Passagier getötet und sechs verletzt worden.
Zum Spiel Schottland-England, das heute im Londoner Wembley-Stadion stattfindet, sind mehrere tausend Anhänger der schottischen Elf nach London gekommen.
Österreich.
Nicht weniger als 32 Brandlegungen hat der 18-jährige Hilfsarbeiter Helmut Pfeiler bisher bei der Einvernahme durch Beamte der Kriminalabteilung der Sicherheitsdirektion für Oberösterreich gestanden.
Pfeiler gibt zu, dass er allein im Raum Lietzen 18 Brände gelegt habe, wobei ein Schaden von 11,5 Millionen Schilling entstand.
In Tirol will er etwa sechs landwirtschaftliche Objekte und im Raum Murau-Knittelfeld sechs oder sieben Häuser in Brand gesteckt haben.
Aufgrund seiner Tatortbeschreibung besteht nach Meinung der Beamten kein Zweifel daran, dass die Brände tatsächlich von ihm gelegt worden sind.
und das Wetter.
In Österreich herrschen in Bodennähe nur geringe Luftdruckgegensätze.
Eine über Südengland und Frankreich gelegene Störung zieht nordostwärts und beeinflusst morgen nur mit den südlichen Ausläufern das Wetter im Westen unseres Landes.
Die Aussichten bis morgen früh, meist heiter oder wolkig, nachmittags im Osten lokal gewittrig, Winde aus uneinheitlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen 19 bis 25 Grad, Frühtemperaturen morgen 10 bis 15 Grad.
Und die Aussichten für morgen Sonntag.
Vorherrschend gering bewölkt.
Am Nachmittag oder Gegenabend in Westösterreich zunehmende Gewitterneigung.
Südost- bis Südwestwind.
Tageshöchsttemperaturen 23 bis 28 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien heiter 22 Grad, Nordostwind 5 km in der Stunde.
Eisenstadt heiter 24 Grad, Wind still.
Linz heiter 23, Ostwind 20.
Salzburg, Heiter 24°, Nordwind 10 km, Innsbruck, Heiter 22°, Südost 20, Pregenz, Heiter 23°, Südwind 5, Graz, Wolkig 23°, Südostwind 10 km in der Stunde und Klagenfurt, Heiter 22°, Wind still.
Wetterberichte und Nachrichten waren das und Sprecher war natürlich nicht Gerhard Jonas, sondern Herbert Slavik, aber durch die trüben Studiofenster schauen da alle Männer bei uns gleich aus.
In drei Minuten ist es Viertel Eins.
Bereits in ihrer Regierungserklärung 1971, auch in jener des Jahres 1975, hat die SPÖ die Einrichtung von sogenannten Wohnungsberatungszentren angekündigt.
In solchen Beratungsstellen sollte jedermann kostenlos Informationen darüber erhalten, welche Wohnungen zum gegebenen Zeitpunkt auf dem Markt sind.
Nur bis jetzt ist es leider bei dieser Forderung als Forderung geblieben.
In der Praxis steht dem nämlich oft die Meinung, gerade von Kommunalpolitikern entgegen, nur sie selbst könnten genaueres über Wohnungen wissen und nur sie selbst würden auch Wohnungen vergeben.
Bautenminister Moser hat deshalb schon bei den Beratungen über das inzwischen in Kraft getretene Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz darauf gedrängt, dass solche Wohnungsberatungsstellen errichtet werden, in denen Informationssuchende kostenlos erfahren können, was gerade an Wohnungen und zu welchem Preis auf dem Markt ist.
Moser scheint nun ernst damit zu machen, diesen Passus im Gesetz in die Wirklichkeit umzusetzen.
Denn auf dem Verbandstag der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft in Salzburg am 22. und 23.
Mai kündigte der Minister die Errichtung eines Netzes solcher Stellen im gesamten Bundesgebiet an.
Näheres darüber, wie sich der Bautenminister seine Idee in der Praxis vorstellt, hören Sie im folgenden Interview, das Markus Sommersacher führte.
Herr Minister Moser, was hat Sie eigentlich dazu bewogen, in die Öffentlichkeit zu gehen mit der Ankündigung, sogenannte Wohnungsberatungszentren im gesamten Bundesgebiet einzurichten?
Es ist, glaube ich, allgemein bekannt, dass auf dem Gebiet der Information im Bereich Wohnungswesen noch große Lücken vorhanden sind.
Und mir scheint es nun
sehr an der Zeit zu sein, dass durch gemeinnützige Bauvereinigungen, aber auch durch Gebietskörperschaften der wohnungssuchende Mitbürger in Österreich informiert wird darüber, wer was wo baut zu welchen Bedingungen, sodass eine echte Information vor allen Dingen vielleicht gerade der Jungen
Ehepaare in Österreich erfolgen, die heute ja vielfach nur auf Annoncen angewiesen sind, wenn sie Wohnungen suchen, mit geringen Ausnahmen wie etwa Wien, die eine solche Beratungsstelle ja hat.
Wie soll sich das nun in der Praxis abspielen, Ihrer Ansicht nach?
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass mehrere gemeinnützige Bauvereinigungen gemeinsam eine solche Informationsstelle betreiben, denn es ist sicher so, dass heute das größte Angebot an Neubauwohnungen von den gemeinnützigen Bauvereinigungen herkommt und diese Bauvereinigungen aber auch die Verpflichtung haben,
die wohnungssuchende Bevölkerung zu informieren über die Bedingungen zu welchen eine Wohnung erworben werden kann oder unter welchen Bedingungen man Wohnungen mieten kann.
Das scheint mir nun ein Anfang zu sein, der sich später vielleicht sogar auch in Wohnungsberatungen weiterer Art ausdehnen könnte.
Wo sollen solche Stillen errichtet werden?
In Bezirkstädten oder wo?
Ich könnte mir vorstellen, dass zumindest zunächst einmal in den Landeshauptstädten, also in unseren größeren Siedlungs- oder Verdichtungsräumen, solche Informationsstellen errichtet werden, aber dann auch in den sogenannten neuen Ballungsräumen, sodass auch der Wohnungssuchende nicht unzumutbare Entfernungen zu einer solchen Beratungsstelle zurücklegen müsste.
Soll man Ihrer Ansicht nach dort auch Informationen über Altbauwohnungen erhalten können?
Ja, das wäre an sich sehr zweckmäßig.
Es ist nur keine gesetzliche Handhabe vorhanden, etwa den Eigentümer eines Althauses verhalten zu können, frei werdende Wohnungen an solchen Informationsstellen zur Verfügung zu stellen.
Das liegt auch nicht im Bereich des Bautenministeriums.
Eine solche Gesetzgebungskompetenz haben wir nicht.
Herr Minister,
Information ist gerade auf kommunaler Ebene Macht.
In der Praxis ist auch die Vergabe von Wohnungen etwas, was zum Beispiel für Politiker auf kommunaler Ebene so etwas wie ein Machtinstrument ist.
Glauben Sie, dass in der Praxis eine Bereitschaft von Bürgermeistern besteht, auf diese Macht, sprich Information, über die Wohnungen zu verzichten?
Ich halte gar nichts etwa von Macht in Zusammenhang mit Wohnungsvergaben.
Es zeigen auch die Wahlen, dass die Vergabe von Wohnungen nicht wahlbeeinflussend oder wahlentscheidend sind.
Aber was auch Interesse der Gemeinden sein muss, ist die Gemeindebürger,
wirklich seriös zu informieren, was in dieser Gemeinde geschieht und was in dieser Gemeinde möglich ist.
Daher glaube ich ist es auch, und ich sehe durchaus auch Ansätze dafür, ja schon in der Praxis dafür, dass etwa Bauten, die die Gemeinde selber errichtet,
in dieser Informationsstelle bekannt gemacht werden.
Aber es ist doch ein Faktum, dass in größeren Ortschaften heute jemand, der eine Wohnung sucht, einfach nicht weiß, wohin soll er sich wenden.
Er weiß ja nicht, wenn er nicht zufällig an einer Baustelle vorbeigeht, was gebaut wird in der Gemeinde.
Das ist nicht nur in Wien so, das ist in Graz, das ist in allen anderen größeren Ortschaften genau das Gleiche.
Das heißt,
Er geht dann in die Zeratenspalten der Zeitungen und
kümmert sich, was dort angeboten wird.
Und das, finde ich, ist auf die Dauer unerträglich, denn wir haben ja alle erlebt, wie etwa dann Adressenbüros einfach für die Hingabe von Adressen tausende Schillinge verlangen, ohne dass es tatsächlich auch zu einem Abschluss über einen Wohnungsvertrag gekommen wäre.
Und daher meine ich, muss es ja ein wirkliches Anliegen auch der Gemeinden sein,
den Gemeindebürger oder die Gemeindebürger davor zu bewahren, dass sie ohne Erfolg tausende Schillinge irgendwo verlieren.
Mit Bautenminister Moser sprach Markus Sommersacher und wir setzen fort mit der Inlandspresseshow.
Die Zitate hat heute Hans Langsteiner zusammengestellt.
Die Reformdiskussion innerhalb der ÖVP nach der Wahlniederlage vom 6.
Mai findet heute das Interesse mehrerer Kommentatoren.
In der Grazer Kleinen Zeitung meint Kurt Vorhofer zu diesem Thema.
Bisher deutet nichts darauf hin, dass sich Taus zu einem Radikalinski der Erneuerung entwickelt hätte.
Was dem ÖVP-Obmann offenbar vorschwebt, sind jene Reformschritte, die seit vielen Jahren im Parteivolk, also bei den Anhängern und kleinen Funktionären der ÖVP, erwartet und erhofft wurden.
Wenn er von unten die nötige Unterstützung bekommt, dann könnte er damit auch Erfolg haben.
Wenn nicht, dann werden aber bald wieder jene triumphieren, die gut verschanzt im Mittelbau der ÖVP sitzen, die es sich in der Opposition bequem eingerichtet haben und die sich nun in ihren Posten und Pfründen irritiert fühlen.
Höchst irritiert zeigen sich einige Machthaber in den Bünden.
Ihre Beiträge zur ÖVP-Diskussion gemahnen an die glanzvolle Ära des Wiener Kabaretts.
Das Repertoire reicht von Brettl vorm Kopf bis zum Hacke ins Kreuz, findet Kurt Vorhofer in der Grazer Kleinen Zeitung.
In einer mit Staberl gezeichneten Kolumne in der Neuen Kronen Zeitung liest man zum selben Thema
Die Verlierer von 1979 scheinen nicht bereit zu sein, eine auf groteske Weise überholte, ja anachronistische Organisationsform ihrer Partei, nämlich das viel zitierte bündische Prinzip, endlich über Bord zu werfen.
Und damit wird wohl auch schon der Weg für weitere Niederlagen geebnet sein.
Wie die Sache mit dem bündischen Prinzip überhaupt funktioniert, beziehungsweise wie das in der Theorie funktionieren soll, während es in der Praxis ja ohnehin am laufenden Band versagt, das glaubt man nur im inneren Kreis der Partei zu wissen.
Gewöhnliche Wähler der ÖVP wissen das nicht, interessieren sich auch nicht dafür und werden allenfalls höchst erstaunt, erführen sie einmal, wie hier ein ganz erheblicher Teil der in einer Partei überhaupt vorhandenen Energie laufend darauf verwendet wird,
sich im innerparteilichen Kampf durchzusetzen.
Soweit die Neue Kronen Zeitung.
Kritische Formulierungen über die Reformdiskussion der ÖVP finden sich auch bei Hermann Polz im heutigen Leitartikel der Oberösterreichischen Nachrichten.
Diskussion wird angestrebt und Konfusion entsteht.
Ein sicheres Zeichen dafür, dass sich die erst kürzlich reformierte, aber bei den Nationalratswahlen reformierte Volkspartei wieder einmal auf den Weg der Erneuerung begeben will.
Und wieder einmal scheint sie schon die ersten Schritte verdreht zu setzen.
Und weiter?
Wie Kreisky seine Niederlage bei der Atomvolksabstimmung, scheint Taus nun sein Debakel bei den Nationalratswahlen in eine Generalvollmacht ummünzen zu wollen.
Aber Taus ist bekanntlich nicht Kreisky, denn wäre er das, hätte er diese Wahlen gewonnen.
Mit der Rolle von ÖVP-Chef Taus in der parteiinternen Reformdebatte befasst sich neben den oberösterreichischen Nachrichten auch der Kurier.
Peter Rabel schreibt dort, Taus hat beim Start der internen Reformdiskussion offenbar schwere psychologische Fehler gemacht.
Der wichtigste, er hat mit der Fehlersuche sehr schnell bei anderen begonnen, statt bei sich und in seinem Bereich.
Und abschließend heißt es.
Dabei hat der ÖVP-Chef diese Woche in einem Kurierinterview auf die Bünde gezielt einen ganz richtigen Satz gesagt.
Dass er nämlich in seiner Partei nur Verlierer sehe, so weit sein Auge reicht.
Vielleicht sollte er auch einmal in den Spiegel sehen.
Das war die heutige Inlandspresseschau, zusammengestellt wie gesagt von Hans Langsteiner.
Auf Hochtouren laufen im Augenblick die Vorbereitungen für das Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Carter und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev Mitte Juni in Wien.
Diese Begegnung ist nicht nur deshalb von Bedeutung, weil in Wien das zweite SALT-Abkommen, also das zweite Abkommen zur Begrenzung des atomaren Wettrüstens zwischen den beiden Großmächten unterzeichnet werden soll.
Carter und Brezhnev dürften in Wien ja auch über andere hochbrisante militärische Fragen, wie zum Beispiel über Killer-Satelliten im Weltraum reden.
Ganz abgesehen jetzt einmal von den Folgewirkungen, auf die man natürlich auch hofft.
Zum Beispiel auf der Folge bei den Truppenabbauverhandlungen im Mitteleuropa, Verhandlungen, die ja ebenfalls in Wien geführt werden.
Schließlich wird nicht zuletzt interessant sein, etwas über den Gesundheitszustand des sowjetischen Staats- und Parteichefs Brezhnev zu erfahren.
Für die Österreicher bedeutet das alles nun nicht nur eine große Ehre, quasi den großen Bahnhof, sondern bringt natürlich auch große Sicherheitsaufgaben mit sich.
Ferdinand Hennerbichler sprach darüber mit dem österreichischen Sicherheitschef, mit Sektionschef Danzinger vom Innenministerium und fasst den Stand der Vorbereitungen zum Wiener Salt-Treffen im folgenden Beitrag zusammen.
Die erste Runde der Vorbereitungen zum Treffen Kader Brejnev in Wien ist abgeschlossen.
Was die Vorkommandos bisher geklärt haben, das erläutert der österreichische Sicherheitschef, Sektionschef Danziger.
Wir haben kurze Gespräche mit beiden Vorkommandos bereits geführt.
Die wesentliche Aufgabe dieser Vorhut war es, sich einmal an Ort und Stelle hier in Wien umzusehen, um festzustellen, welche Gegebenheiten hier vorhanden sind.
Soweit ich informiert bin bzw.
wir haben gewisse unterstützende Maßnahmen in dieser Hinsicht auch gesetzt, haben sich die Sowjets die Situation am Flughafen Windschwächert und die Situation am Wiener Südostbahnhof angesehen.
Beide Vorkommanders, also sowohl die der Sowjets als auch die der
Amerikaner haben auch eine Besichtigung der Wiener Hofburg durchgeführt, weil an sich ja von österreichischer Seite angeboten worden ist, die Kongressreimlichkeiten der Wiener Hofburg als Veranstaltungsort des Gipfeltreffens zu wählen.
Konkrete Absprachen über den Ablauf des Gipfeltreffens zwischen dem sowjetischen und dem amerikanischen Staatsoberhaupt sind allerdings bisher mit uns noch nicht getroffen worden.
Danzinger dann weiter, das scheine darauf hinzudeuten, dass sich die Sowjets noch nicht entschieden hätten, ob Brezhnev mit der Bahn oder mit dem Flugzeug nach Wien kommen werde.
Geprüft haben die Sowjets jedenfalls beide Möglichkeiten und der Flugweg scheint entgegen ersten Vermutungen durchaus nicht mehr ausgeschlossen zu sein.
Das würde bedeuten, die Sowjets könnten in Wien stärker demonstrieren und zeigen wollen, dass der sowjetische Staats- und Bordellchef noch lange nicht so todkrank sei, wie immer wieder behauptet werde.
Die Amerikaner werden mit mehreren Flugzeugen nach Wien kommen.
Das steht jetzt schon fest.
Sie wollen mindestens auch einen Panzerwagen für das Wiener Treffen mitbringen.
Die österreichischen Sicherheitsbehörden verfügen ja über kein eigenes Panzerauto.
Sie haben allerdings bisher schon mehrere sicherheitspolitisch auch hochbrisante Standsbesuche ohne gepanzerte Fahrzeuge sicher über die Runden gebracht.
Beide Delegationen werden insgesamt mindestens je 600 Personen nach Wien mitbringen.
Die meisten davon dürften Journalisten sein.
Carter wird voraussichtlich seine Familie mitnehmen, Brezhnev eventuell seine Tochter.
Fest steht auch, dass die Außenminister und die Verteidigungsminister der beiden Supermächte in Wien dabei sein werden.
Carter legt auch Wert darauf, dass sein Sicherheitsberater, also Professor Brezhinski, nach Wien mitkommt.
Das heißt mit anderen Worten, ernste und auch wichtige Gespräche scheinen in Wien gesichert.
Über das Programm geben sich sowohl die Sowjets als auch die Amerikaner bisher sehr zugeknöpft.
Soweit bisher durchgesickert ist, wollen die Amerikaner eine Art Supershow abziehen, die Sowjets spielen noch Sparflamme und die Österreicher sehen riesige Sicherheitsprobleme auf sich zukommen.
Sektionschef Tanzinger sagte, die Österreicher trügen für jeden ausländischen Gast die volle Sicherheitsverantwortung, ganz gleichgültig wie viele Sicherheitsleute beide Seiten auch mitbrächten.
Österreich sei in der Lage, mit eigenen Leuten die Sicherheit des Wiener Treffens zu garantieren.
Für eine ganze Reihe von Sicherheitsbeamten wird es allerdings in den ersten Juni-Wochen keinen Urlaub geben.
Wie viele Sicherheitsbeamte insgesamt aufgeboten werden, könne er freilich nicht sagen, meinte Tanzinger.
Das Programm wird nach seinen Informationen voraussichtlich so ablaufen.
Die beiden Delegationen bzw.
ihre Delegationsleiter werden höchstwahrscheinlich am 15.06. in Wien eintreffen.
Es werden dann in den beiden darauffolgenden Tagen
Gespräche auf höchster Ebene stattfinden, wobei offenbar daran gedacht ist, die Besprechungen alternierend in den beiden Botschaften durchzuführen oder allenfalls in dem von österreichischer Seite angebotenen Räumlichkeiten des Wiener Kongresszentrums in der Hofburg.
Für den 18.
6. ist dann die Unterzeichnung des SAL-Abkommens vorgesehen und aller Wahrscheinlichkeit nach werden Kater und Breschneff im Laufe des 18.
Juni Wien wieder verlassen.
Zwei große Programmpunkte dürften allerdings noch dazukommen.
Zu Beginn, also am 15.
Juni, wird ein Besuch in der Staatsoper eingeplant.
Carter und vielleicht auch Brezhnev sollen die Premiere von Mozart's Entführung aus dem Serai miterleben.
Dirigieren wird voraussichtlich der erkrankte Karl Böhm.
Bundespräsident Kirchschläger will außerdem ein Festbankett in Schloss Schönbrunn in Wien geben.
Voraussichtlicher Termin 17.
Juni, also der Abend vor der erwarteten Unterzeichnung des SALT-II-Vertrages.
Offen ist bisher auch noch, wo die beiden Staatsmänner Kader und Brezhnev in Wien wohnen werden.
Die wahrscheinlichste Variante bisher in Willen der jeweiligen Botschaften.
Die Vorbereitungen für SALT II, für die Unterzeichnung dieses Abkommens in Wien, laufen also auf Hochturm.
Das war ein Beitrag von Ferdinand Henner-Bichler.
In zwei Minuten ist es halb eins.
Eine der schwierigsten Phasen in den Bemühungen um eine umfassende Lösung des gesamten Auskonflikts ist nun angelaufen.
Im israelischen Beersheba, in der Negev-Wüste, haben die Verhandlungen über das künftige Schicksal der Palästinenser begonnen.
Jener mehr als einer Million Menschen
die in den von Israel besetzten Gebieten Westjordaniens und des Gazastreifens leben.
An den Gesprächen beteiligt sind Ägypten, Israel und die Vereinigten Staaten.
Nicht dabei jene, die es betrifft, die Palästinenser.
Und nicht zuletzt dieser Umstand ist es, der selbst Berufsoptimisten skeptisch stimmt, was eine baldige Bereinigung des ganzen Konflikts betrifft.
Und dabei geht es hier um ein Kernproblem im Nahen Osten.
Dazu kommt noch, dass die Ausgangspositionen der beiden Parteien, also der Israelis und der Ägypter, ziemlich auseinanderklaffen.
Bei der gestrigen Eröffnungssitzung in Beersheba wurde daher nur formal Probleme behandelt, um nicht gleich in den ersten Stunden die ganzen Verhandlungen durch zu konträre Standpunkte zum Scheitern zu bringen.
Bleibt fraglich, wie es mit den Autonomieverhandlungen weitergehen soll, wem der ägyptische Staatspräsident Sadat und Israels Ministerpräsident Begin an der Konferenz teilnehmen.
Das ist nämlich für Montag geplant.
Heute aber schon ist der Ägypter in El Arish eingetroffen, das ja gestern als Gäste des guten Willens, Monate früher als vorgesehen, von den Israelis an die Ägypter übergeben worden ist.
Hören Sie Peter Brünner.
Als Anweiser hat heute Vormittag ein weißer Admiralsuniform aus dem Militärflugzeug Stig
kniete er nieder und küßte den Boden von El Arish, der Hauptstadt des Sinai, die nach zwölf Jahren israelischer Herrschaft zusammen mit einem schmalen Küstenstreifen an Ägypten zurückgegeben worden ist.
Auf dem El Abdaal-Platz in El Arish war eine Militäreinheit zur Parade angetreten und unter den Klängen der Nationalhymne wurde die rot-weiß-schwarze Fahne mit dem goldenen Adler Ägyptens gehisst.
El Arish gehört wieder zu Ägypten.
Die Bewohner der kleinen Stadt zwischen Palmenstrand und Wüste feiern drei Tage lang die Rückkehr ins Heimatland.
Mit Blumengebinden wurden gestern die letzten israelischen Soldaten verabschiedet und der Auszug der Israelis war nicht von Groll begleitet.
Was zählt ist der Friede, sagte ein israelischer Soldat, und nicht, dass wir den Sinai besetzt halten.
Einige würdige Beduinen, die unter einer Tamariske im Wüstensand von Arish-Schatten suchten, waren zwar glücklich, dass sie nun wieder Ägypter sein dürfen,
Aber einer erklärte gleichzeitig, die Israelis waren nicht schlecht und am besten ist es, wenn Araber und Israelis im Frieden miteinander leben.
Unzählige Ägypter sind aus dem Niltal bereits nach El Arish gereist.
Nicht nur Militärs- und Staatsbeamte, die die Verwaltung der Stadt neu organisieren, sondern auch Planungsingenieure ägyptischer Bauunternehmen mit dem Auftrag, die zerstörten Teile El Arish wieder aufzubauen.
Dies soll so schnell wie möglich geschehen.
Denn mit dem Auszug der Israelis droht annähernd 5.000 Menschen in El Arish Arbeitslosigkeit.
Wir werden in Ägypten besser leben als unter israelischer Herrschaft, meinen sie.
Butangas ist in Ägypten billiger, so rechnen sie, und die meisten Dinge des täglichen Lebens auch.
Ihnen ist nicht aufgefallen, dass die aus Kairo und Ismailia eingereisten Ägypter praktisch alle israelischen Waren in El Arish aufkauften?
Säckeweise Kaffee, Kisten voller Cola, Geschirr und Kleider.
Gewiss nicht nur als Souvenirs aus Arish.
Seit 24 Stunden sind die Ägypter unter sich in El Arish.
Die Polizei richtet sich mit den von den Israelis übergebenen Akten im ehemaligen israelischen Hauptquartier ein.
Ägyptische Verkehrspolizei hat es in kürzester Zeit geschafft, mit den wenigen Autos, die es in El Arish gibt,
ein ähnliches Verkehrschaos anzurühren wie in Kairo oder Alexandria.
Der Geist liebenswürdiger ägyptischer Sorglosigkeit und Unachtsamkeit hat Einzug gehalten.
Die Demarkationslinie zu Israel, die gerade zwei Kilometer nördlich der Stadt verläuft, soll entgegen einer israelisch-ägyptischen Vereinbarung geschlossen bleiben.
Wahrscheinlich wollen die Ägypter verhindern, dass die Einwohner von Arish zu regen Verkehr mit Israel unterhalten.
Denn die Straße nach Beersheba ist kürzer und besser als die seit zwölf Jahren ungepflegte Wüstenstraße nach Ismailia und Port Said.
In Beersheba haben gestern die ersten Gespräche über die künftige Autonomie der Palästinenser begonnen.
Und wie es aus Beersheba heißt, haben beide Seiten in Grundsatzerklärungen ihre sehr gegensätzlichen Positionen dargelegt.
Die Rückgabe allerisch ist die erste Leistung Israels im Rahmen des Friedensvertrages.
Nun führt wohl kein Weg mehr zurück, wie schwierig auch die künftigen Phasen des ägyptisch-israelischen Verhältnisses sein werden.
Das war Peter Brünner aus Kairo.
Für das Abendjournal erwarten wir übrigens einen Bericht aus Jerusalem, die Gespräche in Beersheba aus israelischer Sicht.
Nur eine Woche vor den italienischen Nationalratswahlen am 3. und 4.
Juni haben die Parteiführer noch immer Schwierigkeiten, den Wählern überhaupt die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Erneuerung des Parlaments einleuchtend darzulegen.
Die zwei Jahre vor dem regulären Ende der siebten Legislaturperiode angesetzten Neuwahlen werden sowohl von den Wählern als auch von den meisten Politikern, wie es scheint, fast als lästige Pflicht angesehen.
Dies mag seinen Grund darin haben, dass die Meinungsforscher diesmal schon von allem Anfang an darauf hingewiesen haben, dass es ihrer Ansicht nach diesmal zu keinen entscheidenden Veränderungen im politischen Szenarium kommen werde.
Im Unterschied zu den Wahlen von 1967, wo ja die Möglichkeit bestand, dass die kommunistische Partei Italiens die Christdemokraten überholen könnte.
Die Gefahr oder die Chance einer kommunistischen Machtergreifung hat damals wie erscheint die Wähler eher mobilisieren können.
Diesmal ist es nur kurzfristig zu einem messbaren Ausdruck an Interesse an diesem Wahlkampf gekommen.
Gleich zu Beginn nämlich, als Mitglieder der Roten Brigaden einen spektakulären Überfall auf ein Stadtbüro der Christdemokraten verübten und dabei zwei Menschen getötet wurden.
Damals schrieben die italienischen Zeitungen, dass dieser Terrorakt zu einem stärkeren Engagement bei den Wahlen führen könnte.
Heute versucht man mühsam, überhaupt ein Minimum an Interesse für die Programme der einzelnen Parteien zu wecken.
Und die Parteienlandschaft in Italien ist vielfältig und bunt.
Einen Einblick gibt Alfons Thalmer.
Das Merkwürdige am italienischen Wahlkampf ist, dass die Parteien eine Art von wertfreier Werbung für sich selbst machen.
ohne den Wähler vor Programme oder auch nur konkrete Zukunftsverpflichtungen zu stellen.
Jeder Wahlwerber empfiehlt sich selbst nicht einmal so sehr als den Besten, das machen eigentlich nur die Kommunisten, sondern als eine unentbehrliche Notwendigkeit oder als das kleinere Übel.
Die Demokratia Christiana versucht klarzumachen, dass sie als die tragende Staatspartei unentbehrlich ist und dazu eine möglichst starke Position braucht.
Die Kommunisten legitimieren sich als die Partei der Arbeiterklasse schlechthin, obwohl sie bestenfalls 40 Prozent der italienischen Arbeitnehmer vertreten, und leiten daraus die Notwendigkeit ab, stark gemacht werden zu müssen.
Die kleinen Zentrumsparteien, die Republikaner und die Sozialdemokraten, warnen vor der Arroganz und Selbstgefälligkeit ihres christlich-demokratischen Verbündeten, falls er zu groß werden sollte.
Die liberale Miniaturpartei empfiehlt sich für einen Zuwachs an bürgerlichen Stimmen für den Fall, dass die Demokratie der Christianer die Sozialisten als Koalitionspartner nicht zu gewinnen vermag.
Von einer Konfrontation der Programme zu so brennenden Fragen wie die drohende Wirtschaftskatastrophe, Energiekrise, Arbeitslosigkeit, Terror und Auflösung der öffentlichen Ordnung
ist in diesem Wahlkampf kaum die Rede.
Diesbezüglich gibt es nur unverbindliche Pflichtübungen.
Nicht ganz so im Bereich der links von den Kommunisten angesiedelten Kleinparteien.
Die Democratia Proletaria und eine unter dem Namen Vereinigte Linke ganz kleine Gruppe bieten zwar vielleicht eine reine gesellschaftspolitische Utopie als Programm und obendrein ohne jede konkrete Chance, aber
wenigstens mit einem intellektuellen Niveau und mit einer echten Empfindsamkeit in Fragen der Menschenrechte.
Das große Phänomen sind auf diesem äußeren linken Flügel die nicht-marxistischen Radikalen.
Ihr Führer Marco Panella hat einen erstaunlich hohen Bekanntheitsgrad erreicht und trommelt nun unermüdlich zur Sammlung unter den Fahnen der Menschenrechte
und im Zeichen eines Denkzettels an das gesamte Establishment.
Die Kommunisten nennen ihn verrechtlich einen neuen kleinbürgerlichen Uomo Palunque, auf Deutsch Jedermann.
So hieß eine kurzlebig erfolgreiche und eher rechts angesiedelte Protestpartei der 50er Jahre, ähnlich der in Frankreich eine Weile Furore machenden Bewegung des Gemischtwarenhändlers Bouchard.
Immerhin aber ist es diesem Panneller gelungen, den kommunistischen Nobelpreisträger für Literatur, Leonardo Sascha, zwei bisherige KPI-Abgeordnete von Berlinguers Kandidatenlisten abzubringen und auf die radikalen Wahllisten zu locken.
Ein Aufflammen dieser konfusen, aber spontanen Protestbewegung gegen die etablierte politische Führungsklasse könnte unter Umständen alles durcheinanderbringen,
wenn es die Höhe von 4% übersteigt.
Vor drei Jahren hatten die Radikalen nur 1%.
Eine Sonderstellung nimmt die Sozialistische Partei ein.
Ihr neuer Parteiführer Kraxig hat mit einer echten ideologischen Trennung vom Marxismus diese Basis der Gemeinsamkeit mit den Kommunisten seit einem Jahr begonnen, ähnlich wie González in Spanien oder Rocard in Frankreich.
Das ist seine eigentliche programmatische Plattform für die Wahl vom 3. und 4.
Juni.
Craxi deutet auch an, dass er unter bestimmten Bedingungen die sozialistische Partei in eine Koalition mit der Demokratie Christiana führen könnte, was auch die einzig mögliche Lösung wäre, wenn die Kommunisten nicht in die Regierung aufgenommen werden sollen.
Ob Craxi aber diese Wende wird vollziehen können, hängt davon ab,
ob seine sozialistische Partei den bisherigen Tiefpunkt um ein beträchtliches überwindet.
Es wäre eine halbe Tragödie, sollte zum Schluss die große Show des radikalen Panella die weitsichtigen Pläne, den Grand Design des Sozialisten-Kraxi durchkräufen.
Das war Alfons Thalmer aus Rom.
Vom Krieg in Kambodscha hat man in den letzten Wochen eigentlich relativ wenig gehört.
Die Vietnamesen kontrollieren ja einen Großteil des Territoriums, noch immer aber gibt es in Teilen des Landes recht wirkungsvollen Widerstand des Roten Khmer.
Und noch immer nicht abgerissen ist auch der Strom der Flüchtlinge, die sich von Kambodscha aus ins benachbarte Thailand ergisst.
Meist Personen, die in einem Nahverhältnis zur früheren Regierung und der Machtapparat standen, aber vielleicht auch solche, die zu wissen glauben, dass es nicht nur unter den ehemaligen Herren, sondern auch unter den künftigen wenig zu lachen geben wird.
Ganz normale Flüchtlinge also, die nichts anderes wollen, als irgendwo in Ruhe leben.
Es flüchten aber nicht nur Zivilisten, sondern auch Soldaten des Roten Khmer.
Und auch ihr Fluchtziel ist Thailand.
Dies, obwohl die Thailänder ihre Grenzen immer mehr zernieren.
Allein in den letzten Wochen sollen 30.000 Menschen illegal über die Grenze geflüchtet sein.
Was in Thailand nun die Befürchtung ausgelöst hat, Vietnamesen könnten nun im Gegenzug und als Vergeltungsschlag ebenfalls grenzüberschreitenden Verkehr spielen, hören Sie Werner Rieder.
Thailand ist seit einigen Tagen offenbar nicht mehr in der Lage, seine Grenze zu Kambodscha unter Kontrolle zu halten.
Obwohl die thailändischen Grenzeinheiten durch Elite-Truppen verstärkt wurden, sind seit Wochenbeginn mehr als 30.000 kambodschanische Soldaten und Zivilflüchtlinge aus dem Kampfgebiet jenseits der Grenze nach Thailand geflüchtet und die menschliche Flut scheint nicht abzureißen.
Weitere 20.000 kambodschanische Flüchtlinge, die einer chinesischen Minderheit angehören, stehen gleichfalls unmittelbar vor der Grenze.
Die Thais sind auch nicht mehr in der Position, die in voller Bewaffnung über die Grenze strömenden Roten Khmer zu entwaffnen, so wie es bisher ihre strikte Politik war.
Die Regierung in Bangkok hat inzwischen die einheimische Bevölkerung aus drei Grenzsiedlungen, die völlig von Flüchtlingen überschwemmt sind, evakuiert.
Das heißt, sie haben das Gebiet den Roten Khmer praktisch überlassen, ist aber mit eigenen Truppen hermetisch abgeriegelt.
Damit soll verhindert werden, dass die geflüchteten Kambodschaner noch tiefer nach Thailand vordringen.
Jenseits der thailändisch-kambodschanischen Grenze
haben zehn vietnamesische Divisionen, das heißt fast 100.000 Mann, einen Sperrriegel parallel mit dem Grenzverlauf gebildet, von dem sie nur noch drei Kilometer entfernt sind.
Die entscheidende Frage ist nun, ob es die vietnamesischen Divisionen wagen, gleichfalls über die Grenze zu setzen, um die geflüchteten roten Khmer auf thailändischem Boden endgültig aufzureiben.
Aus Bangkok verlautet in diesem Zusammenhang, die thailändischen Luftstreitkräfte hätten strikten Befehl,
jeden Versuch einer Grenzüberquerung vietnamesischer Truppen oder Panzereinheiten zu vereiteln.
Für den Fall, dass das Kampfgeschehen in Nochina tatsächlich auf dem Süden Thailands erfasst, würde Bangkok nicht allein stehen.
Wie gestern bekannt wurde, schickt Indonesien seit einer Woche regelmäßig Militärtransportflugzeuge vom Typ C-130 mit militärischem Nachschub nach Thailand.
Pressestimmen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta behaupten sogar, Indonesien habe auch schon Elite-Kampftruppen nach Thailand eingeflogen.
Diese Meldungen wurden vom indonesischen Außenministerium zwar dementiert, gelten aber unter politischen Beobachtern nicht desto weniger als wahrscheinlich.
Auch Singapur hat inoffiziell eine nicht genannte Anzahl von Piloten für Kampfflugzeuge nach Thailand entsandt.
Eine militärische Kontribution von Seiten Malaysias gilt als wahrscheinlich.
Das alles liegt nahe, dass es unter den fünf ASEAN-Staaten eine stillschweigende Abmachung gibt, nach Thailand Schiffskontingente zu schicken, für den Fall, dass die Vietnamesen bei der Verfolgung der Roten Khmer nach Thailand eindringen.
Bangkok wurde erst vergangene Woche durch eine unverblümte Drohung von jenseits der Grenze alarmiert.
Die vietnamesische Generalstabsoffiziere erklärten vor einem Korrespondenten der französischen Nachrichtenagentur, sie könnten notfalls die thailändische Grenzstadt Aranya brandet.
Das war Werner Rieder.
In zwei Minuten ist es dreiviertel eins.
Nun zu Berichten unserer Kulturredaktion.
In einer von den Professoren Reweis, Floretta und Welz sowie dem Hotelier Ségur Cabagnac unterzeichneten Petition wird heftige Kritik an den Salzburger Sommerfestspielen geübt.
An den Festspielen in der Form, wie sie eben momentan stattfinden.
Dieser Petition, die natürlich erhebliches Aufsehen erregt hat, haben im Übrigen neben den Unterzeichnern, unter anderem Elias Canetti, Friedrich Heer, Manis Sperber, Hans Weigl, Friedensreich Hundertwasser sowie insgesamt mehr als 40 Universitätsprofessoren zugestimmt.
Aus Salzburg berichtet Werner Mück.
Was einige honorige Herren zu Papier gebracht und mit dem Titel für eine gesicherte Zukunft der Salzburger Festspiele versehen haben, dürfte bislang bestenfalls hinter vorgehaltener Hand geflüstert werden, andernfalls wäre man wohl als Nestbeschmutzer übelster Sorte disqualifiziert worden.
Die Professoren Revers, Floretta Welz und der Hotelier Seguir Cabanac fürchten derartige Reaktionen offensichtlich nicht.
Sie kritisieren das Management und die Salzburger Sommerfestspiele insgesamt mit einer bisher beispiellosen verbalen Vehemenz.
Von der verlorenen Führungsposition der Sommerfestspiele in Sachen Mozartpflege angefangen bis über Feststellungen wie diese Festspiele seien mit ihren Berühmtheiten gealtert,
Ihr dramaturgischer Appell wäre gleich null, die Auswahl der Dirigenten und Regisseure zeige sich exklusiv verkarstet, Luxus beherrsche die Ausstattung und der Routine versage sich das Festliche, reicht der Bogen der Vorwürfe bis zur Budget- und Publikumspolitik, die einfallsarm sei.
Einem halb erlahmten, halb uneffektiv besetzten Leitungsgremium gelte es, so heißt es, neue schöpferische Fähigkeit zu verschaffen.
Von diesem Ansatz ausgehend sprechen sich dann zahlreiche namhafte Unterzeichner für ein Engagement Rolf Liebermanns aus, der gegenwärtig noch in Paris tätig ist.
In der Petition werden die verbalen Angriffe allgemein vorgetragen und nicht auf Personen konzentriert.
Dennoch vermuten Kenner der Kulturszene, dass vieles von dem, was hier an Vorwürfen formuliert wurde, an die Adresse des derzeitigen Festspielpräsidenten Josef Kaut gerichtet sei.
Doch der Name Kaut kommt, wie gesagt, in der Petition nicht vor.
Doch Salzburgs Spitzenpolitiker denken ebenfalls in diese Richtung.
Zunächst also Festspielpräsident Josef Kaut.
Wir bekommen Tausende von Briefen begeisterter Festspielbesucher.
Wir lesen die Kritiken, die die Weltpresse über die Festspiele bringt und die Einwandfrei immer wieder aussagen, dass die Salzburger Festspiele auch heute die wichtigsten und erfolgreichsten Festspiele der Welt sind.
Wir können also auch durchaus einmal eine gegenteilige Kritik vertragen.
Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass Rolf Liebermann besonders glücklich ist, wenn er in Zusammenhang mit dieser Petition gebracht wird.
soweit also Festspielpräsident Josef Kaut.
An den ersten Stellungnahmen, die der ORF eingeholt hat, fällt vor allem die Divergenz der Auffassungen zwischen Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer und dem Kulturreferenten des Landes, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Herbert Moritz, auf.
Landeshauptmann Dr. Haslauer, der im Festspielkuratorium sitzt, meinte zu Zeitpunkt und Inhalt der Petition Folgendes.
Was den Zeitpunkt betrifft, halte ich diese Resolution für völlig unzeitgemäß.
Was die Person betrifft, ist diese Petition nicht aktuell.
Mir steht sicherlich die Sachkompetenz nicht zu, ein umfassendes Urteil über die Salzburger Festspiele abzugeben.
Aber die Vorwürfe, die in dieser Petition enthalten sind, gehen weit über das Übliche hinaus und sind meiner Meinung nach nicht berechtigt.
Soweit also Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, der übrigens angekündigt hat, dass er sich für eine Aussprache zwischen dem Festspielmanagement und den Kritikern einsetzen werde.
Dazu eine Pikanterie am Rande.
Der ÖVP-Kulturexperte, Wiens Vizeprügermeister Dr. Erhard Busseck hat die Petition für Dr. Rolf Liebermann mit unterzeichnet.
Während Salzburgs Landeshauptmann dieser Aktion also offensichtlich ablenkend gegenübersteht, findet sie bei Landeshauptmannstellvertreter Dr. Herbert Moritz wesentlich mehr Anklang.
Dr. Moritz meinte, die Position des Herrn Präsidenten Kaut steht im Augenblick nicht zur Diskussion.
Das aber sollte nicht hindern, sich weit vorausschauend Gedanken zu machen, wer ihm eines Tages in der Leitung der Salzburger Festspiele nachfolgen könnte.
Und da komme ich, wie der Unterzeichner dieser Resolution, zur gleichen Auffassung, dass Rolf Liebermann die bestmögliche Nachfolge darstellen würde.
Ich komme aus einer eigenständigen Position der Kritik, die in Salzburg seit fast zehn Jahren bekannt ist, zu ähnlichen Schlussfolgerungen, wie die Herren, die die Resolution unterzeichnet haben.
Aber in der Formulierung der Kritik gehe ich also meine eigenen Wege.
Das würde bedeuten, dass Sie sie inhaltlich doch einigermaßen für richtig halten.
Sicher ist manches von dem, was darin festgestellt wird, einfach nicht abzustreiten.
Manche mögen es also anders, viel Aufregung um die Salzburger Festspiele.
Das war ein Beitrag von Werner Mick vom Landesstudio Salzburg.
Morgen wird in Villach das Spektrum 79 eröffnet.
Mit weit mehr als 100 Veranstaltungen wird dieses Spektrum das größte österreichische Theaterspektakel dieses Jahres sein.
Hören Sie Näheres dazu von Reinhard Lorenz aus Kärnten.
Das Spektrum dieses Jahres wird für anwesende Kinder- und Jugendgruppen ein Dorado sein.
Auf allen Straßen und Plätzen der Traustadt Villach werden sich Theatergruppen, Puppenspieler und Kinderunterhalter tummeln.
Die besten Kindertheater der Welt sind angesagt.
Insgesamt sind es 32 Gruppen.
Von der Avantgarde bis zum traditionellen Puppenspiel ist alles vorgesehen.
Als Gusto-Stückerln kann man nennen das Teatro del Sole, Mailand, die Theatermanufaktur Berlin, den Pantomimen T. Daniel aus den Staaten, aber auch das in Österreich bekannte dramatische Zentrum Wien.
Die Veranstalter, das ist die Studiobühne Villach, haben sich zum Ziel gesetzt, in Kärnten eine andere Form von Theater zu präsentieren.
Das Stadttheater Klagenfurt, es bezeichnet sich selbst als Theater für alle Kärntner, sei nicht in der Lage, über seinen eigenen Schatten zu springen, meinte vor wenigen Tagen der Leiter der Studiobühne Meschnig.
Einige Beispiele zum Spektrum-Programm.
Die Birne, eine Gruppe aus Berlin, wird sich mit der Bewältigung des Wochenendes beschäftigen.
Vier Kinder stellen sich und den Zusehern die Frage nach dem Wochenende.
Was soll man tun, was kann man tun?
Alkohol, Nikotin, Naschzucht und Fernsehen werden verworfen.
Der Ersatz kann das Miteinander sein.
Genau in dieselbe Kerbe schlägt die Kinder- und Jugendbühne München.
Nur hier ist das Spezialthema die Großmutter.
Das Teatro del Sole aus Mailand wird »Mit was spielen wir« einen Welterfolg präsentieren.
Eine Art von Mitspieltheater entwickelt sich vor den Kulissen der Betonwände.
Die Kinder suchen nach einem Ausweg.
Neben diesen Theateraufführungen für Kinder, die vor allem im Freien stattfinden und alle Kinder, die zuschauen, faktisch immer in das Theatergeschehen mit einbeziehen, ist auch ein Programm für Erwachsene vorgesehen.
Hier sind fast alle Karten allerdings bereits verkauft.
Zu nennen ist als Publikumsreiser das Kammertheater Stock mit Ionescos Stühlen, die Erich Kästner Revue vom Züricher Kammertheater und natürlich die Aufführung des Burgtheaters mit Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe von Peter Hax.
Neben den Aufführungen werden aber in Villach noch zahlreiche Workshops angeboten werden.
Besonders interessant wird dabei wohl Madalena Kerr mit ihrer Erfahrung mit Kindern zu bewerten sein.
Kerr arbeitet ja schon seit Jahren in Kursen mit Erwachsenen und Kindern, immer mit dem Ziel, die Probleme der Kinder direkt im Umgang mit den Kleinen zu erfahren und ins Spiel umzusetzen.
Bis heute haben sich bereits zahlreiche Jugend- und Schulgruppen aus ganz Österreich in Villach angemeldet.
Um die Flut des Interesses abzudecken, wird aber nicht nur in der Traustadt, sondern zeitweise auch in den anderen Städten Kärntens gespielt.
Das war ein Beitrag von Reinhard Lorenz.
Im Tiroler Dorf Erl nahe der bayerischen Grenze im Raum von Kufstein beginnen morgen wieder die Passionsspiele.
Dies nach einer Pause von sechs Jahren.
Bis Ende September sind insgesamt 48 Spieltage vorgesehen.
400 von den rund 1100 Einwohnern des Dorfes sind direkt mit den Vorbereitungen befasst gewesen.
Die Frauen des Ortes fertigten die 320 Kostüme selbst an.
Hören Sie einen Beitrag von Siegfried Wagner.
20 Jahre nach der Eröffnung des neuen Festspielhauses im Jahr 1959 zeigt sich die Erler Passion in völlig neuem Gewand.
Die Erler Passion wurde 1633 vermutlich durch ein Gelübde zur Pestzeit begründet, doch fanden nachweislich schon 1613 in Erl religiöse Spiele statt, Auferstehungs- oder Osterspiele, wie an vielen Orten im Alpenraum.
Jahrelang hat man sich auf die Spiele vorbereitet.
Spielvereinsobmann Josef Osterauer dazu,
Es ist Kontakt aufgenommen worden mit dem Bühnenbildner, der das alte Bühnenbild geschaffen hat, der Louis Eck aus Wien.
Da hat man wieder Kontakt aufgenommen und hätte eigentlich wollen, an den Kostümen zu ändern.
Und wie Erl dann den Vorschlag gebracht hat, hat uns der sofort klargemacht, entweder wieder etwas Ganzes, ein Irgendetwas machen, das hat keinen Sinn.
So ist das soweit gekommen, dass jetzt eigentlich, können wir sagen, fast ein neues Spiel auf der Bühne steht.
So ist der Text geändert worden,
der Schriftsteller, der Tiroler Schriftsteller Rupert Kehrer überarbeitet hat.
Und die Kostüme sind von der Frau Gerda Niesner aus Wien gemacht worden.
Die Kostüme sind eigentlich das, was uns am meisten freut.
Das ist jetzt einfacher
und ich glaube für die Zuschauer verständlich, obwohl in Erl zuerst die Verständlichkeit nicht so da war.
Aber das hat sich, ist alles in Ruhe vorbereitet worden und mit den Spielern Jahre vorher schon gesprochen worden, sodass sie Erl schon daran gewöhnt hat.
Ich will nur sagen vielleicht, dass die ganze Volk
Christus, Apostel, dass das alles so in Erdform gehalten ist.
Der Hohe Rat ist mehr in Grau, in engen Kleidern, eigentlich mehr so entmachtet, oder wie man da sagen sollte, gehalten.
Die Römer sind mehr in Rot, sodass das die Macht bedeuten soll.
Und der Herodes ist so in rosa, grün,
dass er eigentlich auch die Farbe, dass er überhaupt nichts zu sagen hat.
Der auf dem Textbuch des Erla-Pfarr-Koordinators Franz Angerer aus dem Jahr 1868 basierende weitgehend neue Text von Rupert Kehrer in gebundener Sprache bringt neue Einführungsszenen, eine schärfere Charakterisierung der Personen, ist entkleidet von den alttestamentarischen Bezügen,
So wurde zum Beispiel die Zahl der Auftritte von 69 auf 30 reduziert und gerafft auf eine Spielzeit von dreieinhalb Stunden.
Früher wurde rund sechseinhalb Stunden gespielt, am Vormittag begonnen und nach einer Mittagspause fortgesetzt.
Fachleute beurteilen die neue Inszenierung als logisch konsequent in der Handlungsführung, auch sind die Ergebnisse der Christusforschung der letzten Jahrzehnte berücksichtigt.
Die neue Musik dazu, schrieb Cäsar Presken.
Der ORF wird für das Fernsehen im September die Passion Erdl aufzeichnen und den Film zu Ostern 1980 ausstrahlen.
Das war ein Beitrag von Siegfried Wagner vom Landesstudio Tirol und jetzt weiter ins Nachrichtenstudio.
Ich vermute, es ist wieder Herbert Slavik.
Die Vermutung stimmt.
Die Meldungen zunächst Österreich.
In Wien wird heute und am Montag über die Einführung der Fünf-Tage-Woche an den Grundschulen abgestimmt.
Wer an der Abstimmung nicht teilnimmt, wird als Anhänger der bestehenden 6-Tage-Woche mitgezählt.
Mit den Ergebnissen über die Abstimmung wird für Montagnachmittag gerechnet.
Bautonminister Moser will im ganzen Bundesgebiet Wohnungsberatungszentren nach dem Vorbild Wiens errichten.
In einem Interview meinte Moser, es sei Wohnungssuchenden auf die Dauer nicht zuzumuten, alleine auf Inserate oder oft unseriöse Adressenbüros angewiesen zu sein.
Gesundheitsminister Ingrid Leo Dolter hat heute die Vorlage eines sogenannten Immissionsschutzgesetzes angekündigt, das bundeseinheitliche Richtlinien zur Schmutz- und Lärmbekämpfung bringen soll.
Das neue Gesetz soll einheitliche Grenzwerte festlegen, bei deren Überschreitung etwa Smogalarm verhängt und der Straßenverkehr vorübergehend eingestellt werden kann.
Der Vorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafter, Gassner, hat heute erneut eine Lohnsteuerreform urgiert.
Gassner meinte im Pressedienst der ÖVP, die Steuerpolitik der Regierung habe zu einem Rückgang der realen Einkommen geführt.
ÖAAB-Generalsekretär Heinzinger sagte bei einer Wahlveranstaltung in Admont, die bevorstehenden Arbeiterkammerwahlen würden darüber entscheiden, ob etwa 80 Prozent der Österreicher ein faktisches Ein-Parteien-Monopolsystem wollten, das keine Kraft mehr zur nötigen Selbstreinigung besitze.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Auseinandersetzungen darum, wer als Kanzlerkandidat die CDU in den Bundestagswahlkampf führen wird, werden zu Beginn der kommenden Woche einen Höhepunkt erreichen.
In München wurde heute bekannt, der CSU-Vorsitzende Strauß, der überraschend seine Kanzlerkandidatur angemeldet hatte, habe das Präsidium seiner Partei für Montagnachmittag nach München einberufen.
In den Vormittagsstunden des Montags tagt auch das CDU-Präsidium.
Im ersten Viertel des laufenden Jahres sind bei Verkehrsunfällen in Westdeutschland 2.217 Menschen ums Leben gekommen.
Das sind um 842 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, obwohl sich der Bestand an motorisierten Fahrzeugen um 1,6 Millionen erhöht hat.
Naher Osten.
Der ägyptische Staatspräsident Sadat ist heute in der Stadt El Arish auf der Sinai-Halbinsel eingetroffen.
Die Stadt war gestern nach zwölfjähriger Besetzung durch Israel an Ägypten zurückgegeben worden.
Morgen wird es in El Arish zu einem Treffen zwischen Sadat und dem israelischen Regierungschef Begin kommen, an dem auch der amerikanische Außenminister Vance teilnehmen wird.
Libanon.
Nach einer Meldung der Wochenzeitung An-Nakhar soll im Juni in Bagdad der Zusammenschluss zwischen Syrien und dem Irak verkündet werden.
Das Blatt schreibt, die Verhandlungen über den Zusammenschluss der beiden Staaten seien bereits abgeschlossen.
Sowjetunion.
Nach Angaben von jüdischen Aktivisten gegenüber westlichen Journalisten in Moskau will die Kreml-Führung nunmehr auch jenen jüdischen Staatsbürgern die Ausreise gestatten, denen ein Visum seit fünf Jahren verweigert wird.
Zusätzlich habe die sowjetische Regierung beschlossen, die Formalitäten bei Ansuchen um Ausreisegenehmigungen zu erleichtern.
Vatikan.
Papst Johannes Paul II.
hat heute 15 neue Kardinäle ernannt.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche kündigte an, er werde die neuen Purpur-Träger im ersten Konsistorium seines Pontifikats am 30.
Juni in ihren Rang einheben.
Unter den neuen Kardinälen sollen sich nach ersten Meldungen mindestens fünf Italiener, zwei Polen, ein Vietnamese, ein Angolaner, ein Mexikaner, ein Japaner, ein Ire und ein Franzose befinden.
Und mit diesen Kurzmeldungen sind wir am Ende des Mittags.