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KI-generiertes Transkript
Hier ist also wieder der aktuelle Dienst.
Guten Tag, verehrte Damen und Herren.
60 Minuten Mittagsinformation folgen und am Mikrofon im Studio begrüßt sie dazu Adolf Poindl im Namen von Redaktion und Technik.
Die wichtigsten Ereignisse in Österreich zu Wochenbeginn sind eine Stellungnahme von Gesundheitsminister Ingrid Leodolter zu aktuellen Umweltschutzproblemen, eine Erklärung des Präsidenten des katholischen Familienverbandes vor der Presse, wo die Vereinigung politisch nun tatsächlich steht, Details über das Projekt Norwegen-Gas für Österreich von Handelsminister Staribacher und ein zweitägiger offizieller Besuch des ungarischen Staatspräsidenten Lausanschi in Wien.
Dazu kommen Beiträge von Auslandskorrespondenten und zwar zu folgenden Ereignissen.
CDU und CSU beraten über Kanzlerkandidaten für den Wahlkampf 1980, Griechenland wird Vollmitglied der europäischen Gemeinschaften und Präsidentenwahl in Rhodesien bringt das Ende der weißen Herrschaft im Lande.
Wir beginnen aber wie immer mit den Nachrichten.
Gesprochen von Eva Itter, verantwortlicher Chef vom Dienst, ist jetzt Rainer Warnecke.
USA.
Der Bruch einer sieben Zentimeter langen Schraube ist die Ursache des Flugzeugunglücks, das am Freitag bei Chicago 273 Menschenleben gefordert hat.
Die Triebwerke der DC-10 sind mit je vier derartigen Schrauben an den Tragflächen befestigt.
Die Untersuchung hat ergeben, dass einer dieser Bolzen wegen Materialermüdung schon vor längerer Zeit gebrochen ist.
Die Schraube wurde im Gras neben der Startbahn des Flughafens gefunden.
Der Flugzeugkonzern McDonnell Douglas hat alle Gesellschaften aufgefordert, bei ihnen in Dienst stehende Maschinen dieser Type sofort zu überprüfen.
Auf der ganzen Welt sind zurzeit 280 DC-10 Maschinen im Einsatz.
Japan
An Bord eines Jumbo-Jets der Japan Airlines sind gestern 511 Menschen nur knapp einer Katastrophe entgangen.
Durch Blitzschlag waren Teile der Tragflächen abgerissen worden.
Die Instrumente blieben aber soweit intakt, dass das Flugzeug sicher in Osaka landen konnte.
Niederlande.
Vor dem Luftfahrtgericht in Den Haag hat heute das Verfahren zur Untersuchung der Ursache des bisher folgenschwersten Flugzeugunglücks begonnen, des Zusammenstoßes zweier Jumbo-Jets auf Teneriffa im März 1977.
Bei der Kollision der Flugzeuge der amerikanischen Pan Am und der niederländischen KLM
waren 583 Menschen ums Leben gekommen.
Die spanischen und die niederländischen Behörden vertreten in der Schuldfrage verschiedene Standpunkte.
Eine von der spanischen Regierung eingesetzte Untersuchungskommission ist zu der Ansicht gelangt, der Flugkapitän habe Warteanweisungen des Kontrollturms nicht befolgt, sei ohne Genehmigung gestartet und habe die Panam-Maschine gerammt.
Die niederländischen Behörden sind dagegen der Ansicht,
Die Mannschaft des verunglückten KLM-Flugzeugs sei überzeugt gewesen, vom Kontrollturm Starterlaubnis erhalten zu haben.
Das Ergebnis der spanischen Untersuchungen wird als voreingenommen bezeichnet.
Österreich Der ungarische Präsident Lojansi ist heute Vormittag zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Wien eingetroffen.
Lojansi wird heute mit Bundespräsident Kirchsteiger konferieren, für morgen sind Gespräche mit Vertretern der Regierung, die Besichtigung der UNO-City und ein Besuch in einem Landwirtschaftsbetrieb vorgesehen.
Ursprünglich sollte der ungarische Staatschef vier Tage in Österreich bleiben, der Aufenthalt ist aber wegen des überraschend angekündigten Besuchs des sowjetischen Staats- und Parteichefs Brezhnev in Budapest gekürzt worden.
Bundesrepublik Deutschland.
Präsidium und Vorstand der Christlich Demokratischen Union beraten heute über den Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahlen im kommenden Jahr.
Der Parteivorsitzende und bisherige Kanzlerkandidat Kohl wird möglicherweise den niedersächsischen Ministerpräsidenten Albrecht zum Spitzenkandidaten vorschlagen.
Allerdings gibt es dagegen in der CDU Widerstand.
Der Vorsitzende der CSU, Strauß, hat schon in der vergangenen Woche seine Bereitschaft bekräftigt, als Kanzlerkandidat der Unionsparteien in den Wahlkampf zu gehen.
Griechenland In Athen wird heute der Vertrag über den Beitritt Griechenlands zu den europäischen Gemeinschaften unterzeichnet.
Vom 1.
Jänner 1981 an soll Griechenland den Gemeinschaften als Vollmitglied angehören.
Anlässlich der Unterzeichnung sind führende Politiker aus den IG-Ländern in Athen eingetroffen, unter ihnen der französische Präsident Giscard d'Estaing.
Nigeria
Die nigerianische Regierung hat den Rohölpreis um umgerechnet etwa 33 Schilling pro Bärrel – ein Bärrel sind 159 Liter – erhöht.
Der Preis für einen fast nigerianischen Rohöls beträgt somit nun umgerechnet etwa 280 Schilling.
Der Erdölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Al-Otaiba, hat sich erst vor Kurzem für die Wiederherstellung einheitlicher Preise innerhalb der OPIC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, ausgesprochen.
Die Industriestaaten erwägen nach einer Meldung des amerikanischen Nachrichtenmagazins Newsweek die Gründung eines Kartells für den Rohöleinkauf.
Sie wollen damit gegen die von den Erdölexportstaaten beschlossenen Preiserhöhungen einheitlich ankämpfen.
Nach den Worten des ägyptischen Ministerpräsidenten Khalil wird sich die gestern beschlossene Öffnung der ägyptisch-israelischen Grenze zunächst auf offizielle Besuchsreisen beschränken.
Wie die halbamtliche Zeitung Al-Ahram meldet, sei vorerst nicht an eine vollständige Freigabe des Verkehrs zwischen beiden Staaten gedacht.
In einem Kommentar von Radio Moskau wird die Öffnung der Grenze zwischen Israel und Ägypten als neue Konzession Präsident Sadats an Israel gewertet.
Hauptziel des Treffens zwischen Sadat, Begin und dem amerikanischen Außenminister Vance in der Sinai-Stadt El Arish sei die Durchführung des Separatfriedens gewesen, meldete Radio Moskau.
Der ägyptische Staatspräsident Sadat hat heute seinen Aufenthalt in El Arish beendet und ist in die ägyptische Hafenstadt Port Said zurückgekehrt.
Die israelische Regierung hat 16 arabische Häftlinge freigelassen.
Die Freilassung von Gefangenen war am Wochenende von Ministerpräsident Begin in El Arish angekündigt worden.
Palästinensische und linksgerichtete Kräfte haben heute Gebiete der rechtsgerichteten Phalangisten im südwestlichen Teil des Libanon unter Artilleriebeschuss genommen.
Das Feuer soll aus einem Gebiet eröffnet worden sein, das von Kontingenten der UNO-Truppe kontrolliert wird.
Der Kommandant der Phalangisten, Major Haddad, hat die UNO-Behörden im Südlibanon aufgefordert, Maßnahmen zur Einstellung des Feuers zu ergreifen, widrigenfalls sähe er sich genötigt, das Feuer zu erwidern.
Rhodesien
Das Parlament in Salisbury wählt heute den ersten schwarzen Staatspräsidenten Rhodesiens.
Im Zusammenhang damit ist es zu neuen politischen Spannungen gekommen.
Die Vereinigte Nationale Föderale Partei, die im Kabinett zwei Sitze erhalten sollte, hat das Koalitionsbündnis verlassen.
Da auch die Afrikanische Nationalunion unter Pfarrer Sithole das Parlament boykottiert, werden in der ersten Kabinettssitzung am Freitag nur Vertreter des Afrikanischen Nationalrates, des künftigen Ministerpräsidenten Musorewa und der patriotischen Front des früheren weißen Regierungschefs Smith anwesend sein.
Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten ist Josiah Gomede, der der Partei Musorewas angehört.
Berlin Im Prozess um die Entführung eines polnischen Verkehrsflugzeugs nach West-Berlin will der amerikanische Sondergerichtshof heute das Urteil verkünden.
Die Geschworenen hatten den DDR-Bürger Tjede, der Geiselname für schuldig befunden, ihm jedoch von den Anklagen der Flugzeugentführung, der Freiheitsberaubung und der Körperverletzung freigesprochen.
Tjede hat eine Freiheitsstrafe zwischen drei und 15 Jahren zu erwarten.
Schweiz In Chiasso hat heute der Prozess über den mit umgerechnet 11 Milliarden Schilling größten Skandal in der Schweizer Bankgeschichte begonnen.
Hauptangeklagte sind zwei ehemalige Filialdirektoren der Schweizerischen Kreditanstalt.
Sie werden beschuldigt, Kundengelder in der Höhe von 18 Milliarden Schilling, vor allem aus Italien stammende Fluchtgelder, widerrechtlich einer Finanzierungsgesellschaft in Lichtenstein zugeführt zu haben.
Kunden kann man nicht so schaden, weil die Bank alle Verpflichtungen, die etwa gleich groß sind wie das Gesamtdefizit des Schweizer Budgets im Jahr 1977, aus eigenen Mitteln gedeckt hat.
Die Schweizerische Kreditanstalt ist die drittgrößte Geschäftsbank der Schweiz.
Österreich
Nach Schätzungen der Umweltschutzbehörden werden pro Jahr etwa 30.000 Autowracks an Waldrändern, auf Wiesen und auf Parkplätzen zurückgelassen.
Alleine in den Monaten März, April und Mai werden etwa 12.000 Wracks in der Natur deponiert.
Grund dafür sind verstärkte Autokäufe in diesen Monaten.
Die alten, schrottreifen Fahrzeuge werden dann häufig in der Landschaft zurückgelassen.
In Österreich fallen jährlich etwa 120.000 Autowracks an.
Jedes vierte wird im Freien abgestellt.
Soweit die Meldungen.
Und nun das Wetter.
Die Wetterlage nach dem Durchzug einer Störungsfront baut sich über den Alpen erneut ein Hochdruckgebiet auf.
Dadurch ist wieder mit einer durchgreifenden Wetterbesserung zu rechnen.
Die Aussichten bis morgen früh, unterschiedliche im Allgemeinen aber weiter abnehmende Bewölkung, abflauernde westliche Winde, Nachmittagstemperaturen 19 bis 24, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 10 bis 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag wieder sonnig und warm bei schwachen bis mäßigen Winden aus West bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen zwischen 20 und 26 Grad.
Nun die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkig 20 Grad Nordwestwind mit 15 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 19 Grad West 45, Böen bis 60 Stundenkilometer.
Linz heiter 19 Grad West 20, Salzburg heiter 18 Grad Nord 5.
Innsbruck wolkig 19 Grad Windstille, Bregenz wolkig 16 Grad, Südwest 5 Grad, Graz stark bewölkt 22 Grad Windstille und Klagenfurt heiter 21 Grad Nordwestwind mit 5 Kilometern in der Stunde.
Das waren Wetter und Nachrichten und wir können an die letzte Meldung der Nachrichten leider nicht direkt anschließen mit dem angekündigten und geplanten Umweltschutzbericht.
Dort ist man leider noch nicht so weit.
Daher zunächst ein Blick über die Grenze in die Bundesrepublik Deutschland.
Der Entschluss des bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß vom vergangenen Donnerstag, er stehe als Kanzlerkandidat der Unionsparteien zur Verfügung, er beherrscht weiterhin die deutsche Innenpolitik.
In Bonn ist am Vormittag der CDU-Vorstand zusammengetreten, um darüber zu beraten.
Die CSU, die Bayerische Schwesterpartei, hat für den Nachmittag eine Sitzung ihres Präsidiums angesetzt, um auf eventuelle Beschlüsse der CDU reagieren zu können.
Es hat den Anschein, als ob die Anhängerschaft des bayerischen Spitzenpolitikers auch im Westen und im Norden der Bundesrepublik Deutschland größer geworden ist, als ob jene Recht behielten im Lager der CDU-CSU, die meinten, sicherlich schrecke Strauß außerhalb Bayerns manche Wähler ab, er werde aber wahrscheinlich ebenso viele, wenn nicht mehr, anziehen.
Vom politischen Gegner, von der Regierungsspitze kommen ganz scharfe Töne.
Bundeskanzler Schmid etwa meinte, für ihn sei Strauß als Kanzlerkandidat unmöglich, weil er sich schon persönlich nicht beherrschen könne.
Was wird nun der heutige Tag in dieser Auseinandersetzung bringen?
Ich gebe diese Frage weiter an Heinz Beuerlein in Bonn.
Die Lage spitzt sich zu.
Fast alle Zeitungen benutzen heute in ihren Hauptüberschriften das Wort Zerreißprobe und meinen damit die Situation, in der sich die christlich-demokratische Union befindet.
Im Bonner Hauptquartier der Partei sitzen die Mitglieder des Vorstands beisammen, um über eine Lösung zu beraten.
Eine Lösung, die entweder eine Entscheidung oder ein Ausweg sein wird.
Es geht darum, ob die CDU ihren Kanzlerkandidaten auswechseln soll.
An sich war diese Frage schon so gut wie entschieden, denn es schien festzustehen, dass der bisherige Mann an der Spitze, Helmut Kohl, zu einem Verzicht bereit war.
Auch die Frage der Nachfolge war bereits vorgeklärt.
Der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Ernst Albrecht, schien dafür ausersehen.
Alles kam jedoch durcheinander, als am vergangenen Donnerstag ein anderer sogenannter Landesfürst, und zwar der Ministerpräsident Bayerns, der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß, aus den Kulissen auftauchte und mitteilen ließ, dass auch er eine Kandidatur anstrebe.
Da Strauß, verglichen mit Kohl und Albrecht, bei weitem die stärkste Persönlichkeit ist und auch an politischer Erfahrung alle Parteifreunde übertrifft, kommt seiner Bewerbung eine durchschlagende Wirkung zu.
Kohl und Albrecht gehören der CDU an, Strauß dagegen der bayerischen Schwesterpartei CSU.
Da es sich formell um zwei getrennte Parteien handelt, entsteht die Schwierigkeit, dass die größere den Kandidaten der kleineren an ihre Spitze befördern müsste.
Angesichts dieser Komplikation gibt es drei Einstellungen.
Die erste bekennt sich uneingeschränkt zu Strauß.
Es handelt sich dabei vor allem um die eigene Partei von Strauß, die CSU, und um einen nicht genau umrissenen, jedoch sicher wesentlichen Teil der CDU.
Nach Auffassung dieser Kreise ist Strauß der beste denkbare Kandidat und deshalb sollte er so rasch wie möglich offiziell als Spitzenbewerber aufgestellt werden.
Die zweite Gruppe umfasst diejenigen, die mit einer gewissen Resignation sagen, wenn Strauß unbedingt will, dann wird man das wohl nicht verhindern können.
Also machen wir gute Miene zu diesem Spiel.
Zu dieser Auffassung bekennen sich durchaus auch Freunde von Strauß, also Leute, die ihn für einen hervorragenden Politiker halten, die allerdings nicht recht glauben, dass er sich für eine Spitzenkandidatur eignet, denn Strauß gilt als Polarisierer.
Das heißt, man fürchtet, dass die Stimmen, die er auf der einen Seite anzieht,
auf der anderen Seite wieder verloren gehen.
Und schließlich die dritte Gruppe, in ihr sind die Gegner von Franz Josef Strauß vereint.
Dabei handelt es sich um ganz verschiedene Leute.
Einmal gehört dazu der linke Flügel der CDU, dem Strauß als ein ultrakonservativer erscheint.
Ferner rechnet man dazu einen Teil der norddeutschen Landesverbände, die dafür plädieren, dass endlich einmal einer aus ihren Reihen, ein Protestant wie Ernst Albrecht, die Chance haben soll, Bundeskanzler der CDU zu werden.
Aus diesen Kreisen wird heftiger Widerstand gegen Strauß kommen.
Heinz Bäuerlein war das und wir werden von ihm am Abend hören, was tatsächlich beschlossen wurde.
Jetzt aber in der ausführlicheren Berichterstattung weiter nach Österreich.
Prof. Dr. Leopold Kendöll, der Präsident des katholischen Familienverbandes, schrieb unter dem Titel »Die Folgen einer Wahl – Neue Strategie, neues Konzept« einen Gastkommentar in der katholischen Wochenzeitung »Präsent«, in dem er sich unter anderem dafür aussprach, die Haltung des Familienverbandes zur SPÖ neu zu überdenken.
Zumindest müsse der katholische Familienverband in seine Gespräche mit der Regierung das Vertrauen einbringen, schrieb Kendall, dass der Gesprächspartner willens ist, die gemeinsam erkannten Probleme zu lösen.
In einem Interview für das Abendjournal Mitte der vergangenen Woche bekräftigte Kendall diese Überlegungen noch, was vor allem von der österreichischen Volkspartei unangenehm überrascht aufgenommen worden ist.
So beschuldigte etwa Familiensprecherin Hubinek Kendöl des Opportunismus und bezichtigte ihn, Anbiederungsversuchen an die SPÖ, das Wort zu reden.
Der Präsident des katholischen Familienverbandes stellte sich deshalb heute im Presseclub Concordia den Journalisten Erich Aichinger berichtet.
Leopold Scandl, seit wenigen Monaten Präsident des katholischen Familienverbandes, seit seinen Nachwahläußerungen, wie dass der katholische Familienverband keine Vorfeldorganisation der ÖVP, aber die Fristenlösung nach wie vor eine Schande sei, ins Schussfeld der Kritik geraten, versuchte es heute mit einem öffentlichen Confitior.
einer Art Glaubensbekenntnis vor den Medien.
So erfuhr man, dass Kendall bisher und auch diesmal Volkspartei gewählt habe.
Da war beim Vorwurf des Opportunismus von aristotelischer Klugheit die Rede, Teilschritte zu verwirklichen, wenn man das große Ziel nicht aus den Augen verliere.
Da fielen Vokabel von harter Gangart, bitterer Medizin, von fremder Einschätzung der Familien als Sozialparasiten und dass weder die ÖVP noch die SPÖ die Abtreibung
erfunden hätten.
Ich meine, die ÖVP sollte in diesen Fragen einmal auch ehrlicher sein.
Sie sollte sich selber gegenüber zugeben, dass die gesamte ÖVP betrachtet die Funktionäre eigentlich in der Frage Fristenlösung eine sehr gespaltene Einstellung hat.
Sie sollten das sehen, Sie sollten das durchdiskutieren und Sie sollten zu einer echten Meinung kommen.
Was mich gestört hat, das habe ich allerdings schon vor den Wahlen kritisiert, dass ich den Eindruck habe, für die ÖVP ist die Frage Fristenlösung ja oder nein zu einer taktischen Frage geworden, die man dann jeweils den Katholiken jetzt, wenn man immer drunter versteht, und der Kirche aufrechnet.
Ich meine aber, dass durchaus die Frage der Fristenlösung, so wie sie heute da steht, behebbar ist und auch in Teilschritten.
Der katholische Familienverband nach eigener Darstellung, Dachorganisation für 80.000 Familien, sei nicht die Kirche, nicht der verlängerte Arm der Bischöfe.
Er müsse bei seinen Handlungen nicht vorher die kirchliche Hierarchie um Erlaubnis fragen.
Geäußert habe sich im Übrigen auch jetzt im Nachhinein noch kein Bischof.
Und im katholischen Familienverband gäbe es auch SPÖ-Mitglieder und Wähler.
Ob es richtig sei, dass er Kendöll vor der Wahl versucht habe, für seinen Vorgänger als Präsident des katholischen Familienverbandes, Helmut Schatowicz, ein ÖVP-Mandat zu erreichen?
Ich würde das Österreich glücklich preisen.
bei dem es möglich wäre in fernerer Zukunft vermutlich erst dem katholischen Familienverband auch für seine Mitglieder, die sich der SPÖ zugehörig fühlen, ähnliches zu tun.
Dann hätten wir nämlich jenen Zustand, dass religiöse Menschen in Österreich endlich wieder eine Wahl haben.
Ich glaube, das unterschätzt die ÖVP bisher sehr, wie deprimierend es für eine Gruppe von Menschen ist, von Wahl zu Wahl keine Wahl zu haben.
Ich weiß schon, dass das nicht die Schuld der ÖVP ist.
Man kann sagen, vielleicht ist es wirklich Schuld der SPÖ.
Aber man hat keine Wahl und das heißt, wenn du eben ein religiöser Mensch bist, dann bleibt dir eh nur eins übrig.
Kendöll Darstellung, er wisse von einem ÖVP-Landeshauptmann, der ein bestes Verhältnis zur Regierung Kreisky habe, eben weil er glaube, dass seinem Land schuldig zu sein.
und von einem ÖVP-Bündeobmann, der schon bald eine Art Waffenstillstand geschlossen habe, eben weil er glaubte, dies seiner Interessenvertretung schuldig zu sein.
Ebenso wolle er Kendöll Klarheit und Wahrheit für jedes Familienverbandsmitglied.
Es habe ein Gespräch zwischen ihm und Bundeskanzler Kreisky gegeben.
Er sei davon beeindruckt gewesen.
Kendöll als Familienstaatssekretär.
Kendöll, das ist eine Ente.
Ich halte das rein von der Gesprächsseite her für so albern, ein Amt abzulehnen, von dem man sicher ist, dass es einem so gar nicht angeboten werden kann.
Und darum habe ich also sehr lange gezögert, dazu etwas zu stellen.
Wenn ich ansonsten nicht interessiert bin, ich bin interessiert daran, dass der Herr Bundeskanzler Kreisky und seine Regierung mich ernst nehmen.
Und ich glaube, sie könnten mich nicht ernst nehmen, wenn ich hergehe und etwas ablehne, was ich mit größter Sicherheit nie angeboten erhalte.
Abschließend, er, Kendall, halte im Übrigen das Amt eines Familienverbandspräsidenten mit dem eines Staatssekretärs für unvereinbar.
Als Präsident des katholischen Familienverbandes sei er aber eben für drei Jahre gewählt worden.
Soweit mein Bericht von dieser Pressekonferenz und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Erich Aichinger war Berichterstatter und wir gehen thematisch weiter vom politischen Standort des katholischen Familienverbandes zur Energiepolitik.
Erdgas gewinnt nicht nur international, sondern auch in Österreich als Energieträger immer mehr an Bedeutung.
Der Anteil am gesamten Energieverbrauch ist von 1970 bis heute von 13 auf etwas mehr als 20 Prozent gestiegen.
Der Gesamtverbrauch lag 1977 bei 4,8 Milliarden Kubikmetern, wobei etwa die Hälfte Eigenproduktion war.
Die zweite Hälfte wurde eingeführt und zwar bislang nur aus der Sowjetunion.
Zahlreiche Bemühungen, auch aus anderen Ländern Erdgas zu erhalten, haben bisher nur ein vorläufiges Ergebnis gehabt.
Der Bezug von iranischem Erdgas steht aufgrund der politischen Ereignisse im Zweifel und die Verhandlungen mit Algerien gestalten sich recht schwierig.
Ein Trostpflaster hat Österreichs Wirtschaft jetzt aber durch die Möglichkeit erhalten, Erdgas aus der Nordsee zu beziehen.
Herbert Hutter spricht darüber mit Handelsminister Staribacher.
Herr Minister Starrybacher, Österreich kommt für die Jahre 1980 und 1981 zum ersten Mal in den mehr oder minder direkten Genuss der Förderung von Brennstoff, von Energie aus der Nordsee.
Worum handelt es sich im Einzelnen?
Es ist der Austria-Fairngas gelungen für das Jahre 1980 und 1981 jeweils 400 Millionen Kubikmeter Nordseegas zu erlangen.
Und wir werden diese Menge natürlich sehr, sehr dringend brauchen und ich bin über den Abschluss sehr befreit.
Nun ist dir bekannt, dass Öl und Gas aus der Nordsee sehr teuer ist.
Um welchen Preis werden wir das bekommen?
Wir haben ja bisher aus der Sowjetunion bezogen.
Es ist richtig, dass das Nordsee-Gas und Öl wesentlich teurer kommt als den normal geförderten, weil der See so schön heißt immer Offshore, das heißt eben mitten im Wasser gefördert wird und wir werden daher für dieses Gas, dessen Preis noch nicht endgültig feststeht, weil es noch
vereinbart werden muss.
Es gibt hier entsprechende Klauseln, die auf Rohöl und auf andere Preisbasen sich beziehen.
Es wird aber um circa ein Drittel teurer kommen, als das bis jetzt Gekaufte.
Also pro Normalkubikmeter etwa 1,60-1,70?
Über den Preis kann und will ich aber auch gar nichts sagen.
Nun, 400 Millionen Kubikmeter pro Jahr, es ist ja so, dass diese Menge ein Ersatz ist für zusätzliche Liefermengen, die die Sowjetunion bisher geliefert hat, diese aber heuer beispielsweise nicht mehr liefert.
Wir haben mit der Sowjetunion eine Vereinbarung auf zweieinhalb Milliarden Kubikmeter Gas und diese Menge werden von der Sowjetunion ganz exakt eingehalten und auch entsprechend geliefert.
Zusätzlich ist es uns in den vergangenen Jahren immer geglückt,
Und zwar hat die ÖMV hier entsprechende Vereinbarungen treffen können, mehr Gas aus der Sowjetunion zu bekommen.
Dies ist in Zukunft leider derzeit nicht möglich.
Und daher mussten wir versuchen, aus anderen Relationen Gasmengen nach Österreich zu bringen.
Ich hoffe aber, dass wir imstande sein werden, in weiterer Zukunft, vielleicht in zwei oder drei oder vier Jahren, dann noch zusätzliche sowjetische Gasmengen ebenfalls wieder geliefert zu bekommen.
Nun ist es ja recht erfreulich, dass die sowjetischen Zusatzmengen, die ausgefallen sind durch Nordsee-Gas allein von der Menge her, zunächst einmal etwas mehr als ersetzt werden können.
Die österreichische Gaswirtschaft steht aber noch vor einem weiteren Problem, denn es ist mehr als unsicher, ob die Perse ab 1981 das Gas an die Sowjetunion liefern können, wie vereinbart,
Und Österreich sollte ja von diesem Gas 1,8 Milliarden Kubikmeter erhalten.
Nun, die Börse haben diese zweite Gasleitung von der Prioritätenliste ihrer Investitionen gestrichen und es ist fraglich, ob die Russen vorliefern können.
Nun, 1,8 Milliarden Kubikmeter fehlen für 1981 und die späteren Jahre.
Wir haben die Tatsache zur Kenntnis nehmen müssen, dass durch die Ereignisse in Persien
Vertragsabwicklung verzögert wurde.
Es hat die persische Seite jetzt aber uns wissen lassen, dass sie bereit ist, über die weiteren Verhandlungen, zwecks Lieferung dieses Gases, die Besprechungen wieder aufzunehmen.
Wir werden daher natürlich versuchen, diese zusätzlichen
Erdgasmengen nach Österreich zu bringen.
Darüber hinaus aber sehen wir uns natürlich auch in andere Länder um, wie zum Beispiel in Algerien, um dort zusätzliche Gasmengen nach Österreich bringen zu können.
Die Verhandlungen zwischen Österreich und Algerien sind ja bereits etwa 15 Jahre alt.
Von algerischer Seite wurde bemängelt, dass noch immer kein Vertrag zustande gekommen sei, obwohl technisch eigentlich schon fast alles vorhanden wäre.
obwohl man sich auch über die Menge klar ist, nämlich etwa zwei Milliarden Kubikmeter pro Jahr.
Es wurde oft kritisiert, dass Österreich hier viel zu lax und langsam vorgeht.
Dieser Vorwurf ist aber unbegründet.
Die Schwierigkeit, die es in der Vergangenheit gegeben hat und die erst jetzt behoben werden konnte, war das Transportproblem.
Es wird jetzt von den Algeriern mit den Italienern gemeinsam eine Pipeline über Tunesien, Mittelmeer nach dem italienischen Festland.
gebaut, wenn diese Pipeline arbeiten wird und wir hoffen, dass das in den entsprechenden Zeitrahmen der Fall sein kann, dann wird Österreich Gas, welches wir jetzt durch Österreich aus der Sowjetunion nach Italien liefern, nicht mehr bis nach Italien liefern, sondern wir den Austausch für dieses algerische Gas, diese zwei Milliarden Kubikmeter sowjetisches Gas dann in Österreich verhänden und hier zur Verfügung haben.
Bis wann ist mit einem Vertragsabschluss zu rechnen und bis wann können wir dieses Gas zur Verfügung haben?
Wir rechnen noch höher mit einem Vertragsabschluss und hoffen, dass dann sehr bald dieses Gas zur Verfügung stehen wird.
Seitens der Austria Ferngas wird gesagt 1984.
Ich fürchte, dass es so lange dauern wird, bis die Pipelines zwischen Algerien und das NAM in Italien funktionieren wird.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
Aber jedenfalls schon früher Nordseegas für Österreich, allerdings auch erst ab nächstem Jahr.
Die Fragen an Handelsminister Staribacher richtete Herbert Hutter.
Im Kurzentrum in Oberlahr finden von heute bis zum 9.
Juni die Umweltschutzwochen 1979 statt.
Anlass dafür ist der internationale Umweltschutztag am 5.
Juni.
Die Österreichische Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz veranstaltet gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz eine Ausstellung, in der Arbeiten von Schülern der siebenten Schulstufe zum Thema Umweltverschmutzung gezeigt werden.
Bei dieser Ausstellung sind auch Schautafeln zu sehen, die die Verunreinigung der Luft, des Wassers, die Abfallproblematik
und das Lernproblem verdeutlichen sollen.
Heute Vormittag ist diese Ausstellung eröffnet worden.
Von der Pressekonferenz zu Beginn der Umweltschutzwochen berichtet jetzt aus dem Kurzentrum Oberlau Wilfried Seifert.
Schülerwettbewerbe, Ausstellungen, Umweltschutz-Wandertage, internationale Umweltschutztage und nationale Umweltschutzwochen, nationale Informationszentren.
Das ist es, was in diesen Wochen in Österreich im Sinne des Umweltschutzes geschieht.
Eine bundesweite und bundeseinheitliche Kompetenz, Befugnis, Gesetzgebung oder Ähnliches gibt es nicht.
Das Umweltschutzgesetz liegt immer noch in Entwurfform und einige Male verbessert oder verändert in der Schublade.
Zahlreiche Veranstaltungen, Symposien, Enqueten, Diskussionen auch ohne hochtrabenden Titel und Pressekonferenzen gab es in den vergangenen Jahren, seit Umweltschutz von einer anfangs belächelten Mode zu einer der wichtigsten Aufgaben je der Regierung wurde.
Aber gültiges Umweltschutzgesetz gibt es nach wie vor keines.
Argument seit Jahren, ein Gesetz, das den Umweltschutz in die Kompetenz des Bundes übergeben würde, müsste in die Verfassung eingreifen.
Die Rechte der Länder beschneiden, bedürfte also der Zweidrittelmehrheit.
Oder, wenn schon keine Verfassungsänderung, dann zumindest einen Vertrag zwischen Bund und Ländern zur Herstellung verbindlicher und einheitlicher Rechtsnormen.
Einen Vertrag also, wie er bereits mit nicht gerade überwältigendem Erfolg bei den Vorschriften über wärmedämmende Bauweise angestrebt wurde.
Der Präsident der österreichischen Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz, der Salzburger Landeshauptmann, stellvertretender Dr. Herbert Moritz, SPÖ, meint.
Als Landespolitiker trete ich natürlich in erster Linie dafür ein, dass die seit langem angestrebte Vereinbarung zwischen den Bundesländern zum Tragen kommt, um auf diese Weise zu einheitlichen Rechtsnormen zu kommen.
Ich stehe aber auch nicht an, solle dieses Verfahren nicht zielführend sein, mich für eine Änderung der Bundesverfassung einzusetzen, die beim Bund die erforderlichen Kompetenzen konzentriert.
Ich meine auch, dass es durchaus möglich sein müsste, eine solche Änderung der Bundesverfassung einer Volksabstimmung zu unterwerfen und wäre überzeugt davon, dass eine Mehrheit der österreichischen Bevölkerung einer solchen Kompetenzänderung ihre Zustimmung nicht versagen würde.
Was es gibt außer Gesprächen und Bekenntnissen, ist bisher ein Initiativantrag von sozialistischen Abgeordneten, der einige Agenten des Umweltschutzes in die Kompetenz des Bundes übertragen soll, um also dieses alte Anliegen zu verwirklichen, das von jeder Partei als eines ihrer wesentlichsten Ziele genannt wird.
Dieser Initiativantrag stammt vom Jänner dieses Jahres.
Es wird also noch lange wahr bleiben, was heute Dr. Bobek vom Ministerium für Gesundheit und Umweltschutz formulierte, obwohl es sicher nicht resignierend gemeint war.
Der Umweltschutz ist in den letzten 10 bis 15 Jahren zu einer neuen Staatsaufgabe geworden.
Es wird sicherlich noch geraume Zeit dauern, bis das Umweltbewusstsein, das Umweltrecht und die Verwaltung jene Ausprägung und jene Selbstverständnis erreicht haben werden, das zur vollen Durchsetzung einer modernen und umfassenden Umweltpolitik erforderlich ist.
Dabei ist, wenn man einschlägigen Umfragen glauben darf, der Umweltschutz als eine der wichtigsten politischen Aufgaben in der Bevölkerung längst akzeptiert.
Sogar in Umfragen eine gewisse Verzichtsbereitschaft, ein Interesse am Umweltschutz vorhanden.
Dass da zwischen theoretischem Bekenntnis und Praxis des Alltags noch eine gewisse Lücke besteht, ist allerdings bei jedem Waldspaziergang leicht nachzuprüfen.
Auch in der Bevölkerung scheint Umweltschutz bisher eher ein Lippenbekenntnis zu sein.
Es ist zu hoffen, dass die Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz mit ihren zahlreichen Mitgliedervereinen und Vereinsmitgliedern wenigstens dort erfolgreich ist, wo sie ihre eigentlichen Aufgaben sieht, in der Änderung des Bewusstseinsstandes, in der Bekämpfung der meist ungerechtfertigten wirtschaftlichen Angst vor dem Umweltschutz.
Denn internationale Studien haben längst bewiesen, Umweltschutz vernichtet keine Arbeitsplätze, erschafft im Gegenteil neue.
20.000 waren es in der OECD im vergangenen Jahr.
Noch ein abschließendes Wort zur Bedeutung des Umweltschutzes in Österreich.
Die heutige Ausstellungseröffnung war ein wichtiges Anliegen der Minister für Gesundheit und für Unterricht.
Beide mussten sich allerdings wegen dringender Termine entschuldigen.
Während dieses Umweltschutzbeitrages von Wilfried Seifert ist es beinahe 12.33 Uhr geworden, gewissermaßen Halbzeit im Mittagsschanal.
Wenn Sie weiter Zeit und Lust haben, uns zuzuhören, dann können Sie sich bis 13.00 Uhr noch informieren über den Staatsbesuch des ungarischen Staatspräsidenten Lojansi in Wien.
über den EG-Beitritt Griechenlands als vollen Mitglied in die 9er-Gemeinschaft, die jetzt zum 10er-Bund wird, über die Wahl eines Staatspräsidenten in Rhodesien und über Adriano Schelentano in Wien.
Zunächst aber die Inlandspresseschau.
Die Auszüge hat heute Leopold Esterle ausgewählt und zusammengestellt.
Zu der heutigen Befragung der Eltern über die Einführung der Fünf-Tage-Woche an den Volksschulen in Wien schreibt Jens Cebul im Kurier.
Dieter Kindermann in der Kronenzeitung meint,
Die meisten Eltern werden sicher im Interesse ihres Kindes sorgfältig alle Für und Wider der Neuerung abwägen.
Einerseits werden sie überlegen, dass ein verlängertes Wochenende dem Schüler mehr Freizeit, Erholung und Familienleben gönnt.
Andererseits wird ihnen zu denken geben, dass eine verkürzte Schulwoche mit täglich mehr Unterricht und Stress verbunden ist.
Kindermann meint anschließend, dass es leider aber auch viele Eltern gibt, für deren Entscheidung nicht nur die Interessen des Kindes ausschlaggebend sind und meint daher abschließend,
Kinder zu haben heißt Verantwortung zu tragen, heißt Opfer zu bringen.
Für elterlichen Egoismus dürfte es da einfach keinen Platz geben.
In den oberösterreichischen Nachrichten schreibt Elfriede Gierlinger, in Wien werde derzeit ein absurdes Schultheater aufgeführt.
Die Experten würden den ohnedies schon kopfstehenden Eltern die Entscheidung so schwierig machen, meint die Autorin wörtlich, dass man Tränen des Mitleids um die Wiener weinen müsste, wenn nicht... Ja, wenn nicht durch diese ganze Fünf-Tage-Hysterie vor allem die Wiener Präpotenz durchscheinen würde, die ein so nebiges Bundesland wie Oberösterreich nicht einmal ignoriert.
Wäre es anders, müsste Wien in einem Dezennium bereits aufgefallen sein, dass da links der Enz das unerhörte bereits 1969 Ereignis wurde und dass es ohne Lärm und Geschrei seither klaglos läuft.
Und Gierlinger dann?
dass vielleicht ein Wiener diese Zeilen zur Kenntnis nimmt, sei nachdrücklich bekräftigt, dass dieses unheilige Experiment sämtliche Pflichtschularten umfassend in einem Bundesland inszeniert wurde, dessen Schulchefs der Gesamtschulfarbe völlig unverdächtig waren und sind.
Ferner, dass die in Wiener Augen vielleicht etwas zurückgebliebene Bevölkerung, Kinder, Väter, Mütter samt den Lehrern, die ungeheuren Schwierigkeiten, die die Fünf-Tage-Woche mit sich bringt, nicht einmal bemerkt hat und es dennoch zu genauso guten schulischen Leistungen bringt.
Soweit Pressestimmen zum Thema 5-Tage-Schulwoche.
Anlässlich des heute beginnenden Gewerkschaftstages der Gemeindebediensteten befasst sich Chefredakteur Manfred Scheuch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung mit der immer wieder erhobenen Forderung nach Reprivatisierung von Gemeindebetrieben.
Scheuch schreibt... Und Scheuch dann...
Vorwand ist die Kritik deshalb, weil kaum einer der Reprivatisierer im Ernst die kommunalen Verkehrsbetriebe aus dem Eigentum der Gemeinde nehmen will.
Ihr Interesse gilt vielmehr den lukrativeren Bereichen.
Nach bewährtem Rezept ist man sehr wohl für die Vergesellschaftung der Verluste, wenn nur die Gewinne privat sind.
Die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten hat solche Bestrebungen energisch in die Schranken gewiesen.
Würde doch ihre Erfüllung der Verzichte auf gewinnbringende Unternehmen die Belastung der Gemeinden und damit der Öffentlichkeit nur erhöhen, schließt Manfred Scheuch in der sozialistischen Arbeiterzeitung.
Abschließend ein Blick in den heutigen Kurzkommentar der Presse, der sich mit der Tagung der österreichischen Juristenkommission am Attersee beschäftigt.
Der mit GJ gezeichnete Artikel greift die Ankündigung von Justizminister Broda auf, Reste obrigkeitsstaatlicher Erscheinungsformen der Justiz rasch abbauen zu wollen.
Man liest, was sich hinter dieser Floskel versteckt, ahnt nur, wer sich an ähnliche Wünsche des seinerzeitigen Brodasekretärs Keller erinnert.
Warum muss der Richter höher sitzen als der Angeklagte?
Wozu brauchen wir eigentlich Talare?
Hinweg mit solchen und ähnlichen obrigkeitlichen Symbolen, die daran hindern, den Richter als Gleichen unter Gleichen zu erkennen.
Es wird, scheint uns, sehr diffizil sein, da zwischen obrigkeitlichen Erscheinungsformen und solchen richterlicher Autorität zu unterscheiden.
Eine Justiz aber, die nicht als Obrigkeit und Autorität anerkannt wird, läuft Gefahr, nicht ernst genommen zu werden.
Das war die Inlandspresse-Schau, das letzte Zitat stammte aus der Zeitung Die Presse.
Ungarns Staatsoberhaupt Paul Lozhanczy ist zu einem offiziellen Besuch in Wien.
Eigentlich sollte er vier Tage bleiben, aber der überraschend angekündigte Ungarnaufenthalt des sowjetischen Staats- und Parteichefs Brezhnev hat ihn veranlasst, seinen Besuch auf zwei Tage zu verkürzen.
Das Verhältnis zwischen Österreich und Ungarn wird vor allem von ungarischer Seite gern als gutes Beispiel einer friedlichen Koexistenz und Zusammenarbeit zwischen Staaten mit verschiedener Gesellschaftsordnung bezeichnet.
Dennoch sind natürlich verschiedene Fragen offen.
Die Ungarn weisen dabei gern auf die Handelsbeziehungen hin.
Ungarischer Staatsbesuch in Österreich.
Edgard Haider meldet sich dazu vom Schwächer der Flughafen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ungarns nominelles Staatsoberhaupt Bálozsónyi zu einem offiziellen Besuch nach Wien kommt.
Bereits 1971 war er es, der als erster ungarischer Präsident seinen Fuß auf Wiener Boden setzte und damit die Staatsvisite des damaligen Bundespräsidenten Franz Jonas 1970 in Budapest erwiderte.
Von da an entwickelte sich eine rege gegenseitige Besuchsdiplomatie zwischen den ehemaligen Kernländern der Donaumonarchie und das auf verschiedenen Ebenen.
Die Besuche des Parteichefs Janosch Kada 1975, die Staatsvisite von Bundespräsident Kirchschläger 1977 und zwei Begegnungen zwischen Bundeskanzler Kreisky und Ministerpräsident Georgi Lajar
In den vergangenen beiden Jahren brachten nicht nur eine wesentliche Verbesserung des Klimas, sondern auch außergewöhnliche Vorteile.
Bestes Beispiel dafür sind die seit Beginn des Jahres aufgehobenen Visumspflicht für österreichische Reisende.
Der Besuch Loschoncys in Wien wird diesmal zwar nicht annähernd so erfolgsträchtig sein wie die vergangenen, aber die gestern von der ungarischen Presse als besonders lebhaft beschriebenen Beziehungen zwischen den beiden Ländern verbessern helfen.
Einen wunden Punkt im Verhältnis Wien-Budapest gibt es allerdings und das sind die Handelsbeziehungen.
Ungarn ist Österreichs stärkster Exportmarkt im Osthandel.
Österreich weist gegenüber Ungarn ein sehr starkes Handelsbilanzaktivum auf.
Im vergangenen Jahr konnte die österreichische Industrie
einen Zuwachs um 9% beim Exportanteil gegenüber Ungarn verzeichnen und kam insgesamt auf 5,4 Milliarden Schilling.
Demgegenüber nahmen die Importe aus Ungarn nach Österreich um insgesamt 20% ab und sanken auf 2,7 Milliarden Schilling.
Ein Gesprächsthema, das sicherlich bei diesem Besuch eine wesentliche Rolle spielen wird.
Viel Zeit wird Lojonsi allerdings nicht haben.
Er wird sich insgesamt nur 35 Stunden in Wien aufhalten.
Bereits morgen wird er wieder nach Budapest zurückreisen und selbst dort die Rolle des Gastgebers spielen.
Dann nämlich, wenn er den sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev ebenfalls auf einen Kurzbesuch in Budapest empfangen wird.
Soweit mein Bericht vom Flughafen in Wien-Schwechat und damit zurück zum Studio des Mittagsschornals.
Die europäischen Gemeinschaften werden größer.
Griechenland wird Vollmitglied.
Aus der Neuner-Gemeinschaft wird also zunächst ein Zehnerbund und damit sind auch die Weichen gestellt für einen Beitritt Spaniens und Portugals.
In Athen findet heute die feierliche Zeremonie der Unterzeichnung des Beitrittsvertrages statt, womit eine 20 Jahre dauernde Entwicklung ihren Abschluss findet.
Die Einwände der anderen EG-Mitglieder gegen die Aufnahme Griechenlands wegen der Inflation, der Arbeitslosigkeit und des Finanzdefizits der Griechen, sie wurden zwar nicht entkräftet, aber die Argumente für eine Erweiterung der Gemeinschaft, sie waren offenbar stärker.
Wolfgang Pfeiffer geht jetzt in seinem Beitrag aus Athen näher ein auf diese Schwierigkeiten und er schildert auch, wer da mit den Griechen in die Gemeinschaft kommt.
Glück haben die Griechen mit dem Wetter.
unterzeichnet wird im Freien, im Innenrundhof eines vor über 100 Jahren gebauten Ausstellungsgebäudes im parkumgebenen Zentrum der Stadt, in pittoresker Sichtweite riesiger alter Säulen und der Akropolis.
Glück mit dem Wetter insofern, als es zwar seit Jahrzehnten um dieses späte Mainzeit niemals mehr regnete,
zur Bestürzung der Athena jedoch noch am Samstag mächtige Schauer niedergingen.
Heute sieht es besser aus.
Unterschrieben werden mehrere Schriftstücke.
Zunächst der Akt des Beitritts, in dem Griechenland die Grundlagenverträge für die europäische Gemeinschaft, die sogenannten römischen Verträge, als bindend anerkennt.
Dann der eigentliche Beitrittsvertrag mit dem Resultat der zurückliegenden Verhandlungen in Details.
Und schließlich ein 17.000 Seiten dickes Werk, in dem die bisherigen Gesetzes- und Verordnungswerke der Gemeinschaft nun auch für Griechenland gültig werden.
Die griechischen Straßen sind voller Fahnen und Flugzettel.
Europa wird gefeiert.
Für den griechischen Ministerpräsidenten Karamanlis ist es der Tag eines großen politischen Erfolges, der das Gros der Griechen auch mitzureißen scheint.
Anders sieht es die Opposition.
Einige kleinere oppositionelle Gruppen des Parlaments stimmen dem Beitritt zwar unter Vorbehalten zu.
Die größte und führende Oppositionsfraktion, die PASOK unter Andreas Papandreou, lehnt jedoch ab, der Beitrittszeremonie überhaupt beizuwohnen.
Papandreou hat angekündigt, falls er den Stuhl des Oppositionsführers mal mit dem des Ministerpräsidenten tauschte, würde er
eine Volksbefragung in Sachen EG-Beitritt durchführen.
Dennoch, der Beitritt wird vollzogen.
Das griechische Parlament soll bereits im Juni ratifizieren.
20 Jahre Geschichte finden ihren Abschluss.
Vor fast 20 Jahren bekundete Griechenland als erstes außenstehendes Land der damaligen Sechser-Gemeinschaft seine Beitrittsabsicht, deren Verwirklichung später nur
durch die Diktatur der Obristen im Prozedere gebremst wurde.
Aber was ist das für ein Volk, das in die Gemeinschaft kommt?
Was sind das für Menschen?
Ein Tourist merkt nur noch selten, wie gastfreundlich und liebenswert die Griechen sind, wenn man ihnen außerhalb der Ferienwanderströme begegnet.
Tourismus verdirbt den besten Charakter.
Das Griechenleben ist nicht leicht.
Kaum einer, der nicht mehrere Jobs hat,
weil er von einem nicht Leben und eine Familie ernähren kann.
Wenn in Griechenland um kürzere Arbeitszeit gestreikt wird, dann meist nicht, damit man mehr Freizeit hat, sondern damit man noch einen zweiten und möglichst auch noch einen halben dritten Arbeitsplatz übernehmen kann.
Wobei dann aber hinzugefügt werden muss, die Arbeitsintensität ist mit unserer nicht zu vergleichen.
Dazu ist schon das Klima viel zu hart, im Sommer zu heiß, nicht zum Baden, aber zum Arbeiten.
Und im Winter, wer weiß das schon, oft schneidend und bitterkalt, nass und stürmisch, ohne dass die Häuser immer darauf eingerichtet sind.
An griechischen Arbeitsplätzen jedenfalls sind meistens die mit Kaffeetraggestellen herumlaufenden Kaffeeverkäufer die am meisten beschäftigten Leute.
Nur ganz wenige Griechen wollen ihr Land verlassen.
In die Ferne ziehen sie nur, wenn die Not sie zwingt.
Von einem Strom griechischer Arbeitskräfte braucht sich Europa wohl nicht zu fürchten, zumal es jetzt kaum Arbeitslosigkeit gibt.
Eher schon gibt es den innergriechischen Strom zu den eigenen Ballungsgebieten um Athen und Thaloniki.
Der Traum aller Urlauber, die griechischen Inseln, von denen blühen einige wenige auf
die touristisch in sind.
Die anderen werden Lehrer und Lehrer und einsam.
Für Europäer wird es in dem neuen Gemeinschaftsstaat viel zu entdecken geben.
Gerade abseits der Städte zeigt sich auch meist noch eine soziale Andersartigkeit als wir gewohnt.
Auf dem Land ist die Frau oft noch ein dem Mann voll untergeordnetes Wesen.
In der Familie bestimmen die Brüder auch über die Schwestern.
Also, Feministinnen aller Gemeinschaftsländer, vereinigt euch auf zur Befreiungszug nach Griechenland.
Die Großfamilie ist noch eine recht intakte, oft aber auch sehr harte Institution.
In der Stadt tritt sie allerdings vorrangig in Erscheinung an den Wochenenden, wenn Urane, Großmutter, Mutter und Kind einschließlich der zugehörigen Männer
In Großfamilienformation, die Tavernen überfüllen, zum Essen ausgehen ist der Griechen liebste Freizeitbeschäftigung.
Oder wenn die gleiche Großfamilie an allen Wiesen reinen wilden Feldsalat sammelt.
Heilig ist die Ruhe des Nachmittags, die Siesta.
Das ist aber auch so ziemlich die einzig geheiligte Ruhe.
Am Sonntagvormittag dürfen Baumaschinen ungedämpft von jedem TÜV zudem ebenso rattern wie nachts um zehn.
Dennoch ist Griechenland ein angenehmes Land, in dem man sich sicher fühlt.
Kaum Betrunkene.
Der Grieche trinkt ein Gläschen, vielleicht noch ein zweites, sehr kleines, dann ist Schluss.
Ungeahnte Gefahrenherde bietet lediglich die kaffeetrinkende Bürokratie.
Vor allem aber inmitten von Herden der Kriminalität und terroristischer Umtriebe in Nachbarländern ist Griechenland geradezu die Oase einer niedrigsten Verbrechenszahl.
Wenn ich vier Wochen in Urlaub fahre, lasse ich die Garage offen und die Wohnung unverrammelt.
Und ein Mädchen oder eine Frau kann allein in jedem finsteren Wald spazieren gehen, sofern sie da überhaupt allein gehen will, ohne in der Regel Angst vor dem bösen Wolf oder anderem Bösen haben zu müssen.
Wolfgang Pfeiffer war das aus Athen und gleich weiter in das südliche Afrika.
In Rhodesien beginnt nämlich heute das tatsächliche Ende der weißen Herrschaft.
Nach 88 Jahren und 8 Monaten genau.
Die schwarzen und die weißen Abgeordneten und die Senatoren Rhodesiens wählen nämlich heute den schwarzen Präsidenten des afrikanischen Landes.
Der designierte Ministerpräsident Mussorewa und der neu gewählte Präsident werden morgen in ihren Ämtern vereidigt.
Die Machtübergabe an die neue Regierung findet dann am Donnerstag Mitternacht statt.
Am Freitag soll der neue Staat Zimbabwe-Rhodesien ausgerufen werden.
So wäre es jedenfalls geplant.
Es meldet sich Paul Schumacher aus dem südlichen Afrika.
Zwei Kandidaten stehen heute am späteren Nachmittag als Präsidentschaftsanwärter in Zimbabwe-Rhodesien zur Wahl.
Doch die Ernennung von Jojia Sion Gomede ist so gut wie beschlossen.
Goumede ist der Kandidat des Vereinigten ANC von Bischof Abel Musoriva und somit der Mann, der sich beim Wahlgang die meisten Stimmen erhoffen kann.
Goumede steht schon seit vielen Jahren in Staatsdiensten, als Lehrer, Diplomat und zuletzt als Verwaltungsangestellter in der zweitgrößten Stadt des Landes, in Bulawayo.
Obwohl seine zukünftigen Funktionen weitestgehend Zeremonie sein werden, kommt ihm doch eine besondere Rolle zu.
Denn Gumide gehört zum Stamm der Ndebeles, die im Süden des Landes wohnen und die sich bislang von den meist Shona-sprechenden Anhängern des Bischof Mosorewa benachteiligt wohnen.
Die beiden großen Stämme des zukünftigen Zimbabwe-Rhodesien, die Ndebeles und die Mashonas,
stehen sich auch heute noch vielfach feindlich gegenüber.
Muzurewa wurde vorgeworfen, eine Mafia der Mashonas um sich versammeln zu wollen.
Bei den Wahlen vor einigen Wochen war die geringste Wahlbeteiligung im Süden, also eben bei den Ndebeles.
Erschwerend kommt hinzu, dass der militante Exilnationalist Jojuan Como in eben diesen Teilen des Landes die meisten Anhänger hat.
Insofern ist die Präsidentenwahl des Bischofs ein kluger Schlagzug, der den Debeles die Angst vor der Maschonerherrschaft nehmen soll.
Mosoreva und Goumede trafen sich erst vor wenigen Wochen zum ersten Mal, und Journalisten in Salisbury hatten große Schwierigkeiten, Einzelheiten über die Vergangenheit des weitgehend unpolitischen zukünftigen Präsidenten in Erfahrung zu bringen.
Goumede selber rühmte sich seitdem, ein Nachfahre des streitbaren südafrikanischen Sulu-Häuptlings Chaka zu sein.
Derweil scheint der Versuch Mosorewas gescheitert, eine Regierung der nationalen Einheit aufzustellen.
Zumindest zwei potenzielle Partner verweigern ihre Mitarbeit.
Der Pfarrer und Politiker Ndabanengi Sithole, der bei den Wahlen weit weniger Stimmen erhielt als erwartet, behauptet nach wie vor, man habe ihn um den Sieg betrogen.
Und Häuptling Kaisa Ndiveni von der Vereinigten Nationalen Föderalen Partei gab am Wochenende bekannt, er werde mit seinen neun Abgeordneten als Opposition in das zukünftige Parlament einziehen.
Damit verzichtete er auch auf die zwei Kabinettsposten, die ihm in der Mosorewa-Regierung zugestanden hätten.
Die Regierung der Nationalen Einheit wird also lediglich aus Mosorewa-Leuten und Vertretern der Weißen Partei Rhodesische Front bestehen.
Morgen wird in Salisbury das neue überwiegend schwarze Kabinett bekannt gegeben und am Donnerstag trifft sich das Parlament
In sieben Minuten ist es 13 Uhr, die Kulturredaktion kommt zu Wort.
Italiens Popstar Nummer 1 Adriano Celentano beendet heute Abend seine erfolgreiche Europatournee mit einem Konzert in der Wiener Stadthalle.
Es ist der erste Wiener Auftritt von Celentano, der sich auch als Film- und Fernsehschauspieler sowie als Regisseur einen Namen gemacht hat.
Konrad Zobel hat dazu den folgenden Beitrag gestaltet.
... Musik ...
50 Millionen solcher tönender Visitenkarten von Adriano Celentano wurden bisher allein in Europa verkauft.
Goldene Schallplatten kassierte der gluteugige Sängergott aus dem Süden gleich dutzendweise.
Und nun hat Celentano, der den ärgsten Schnulzen jede Peinlichkeit nehmen kann und der beim Rock'n'Roll die amerikanischen Vorbilder vergessen lässt, seine Show-Abstinenz beendet.
Seine erste Konzertreise nach fast zehn Jahren bringt ein lang erwartetes Comeback auf der Bühne.
Von den Veranstaltern wird Celentano vor allem den weiblichen Wiener Fans ans Herz gelegt, sozusagen als eine der stärksten Potenzen Italiens.
Diese Ausstrahlung kann man Celentano sicher nicht absprechen, auch wenn er schon 41 ist und der Haarwuchs Schütter wird.
Vom Gliederzucken bis zum südlichen Charme, der tiefgläubige Christ und seit 15 Jahren glückliche Ehemann weiß noch immer, was er seinem Publikum schuldig ist.
Viele seiner Teenager-Fans der frühen 60er Jahre sind heute besorgte Mütter und könnten ihren Töchtern, den neuen Celentano-Fans, erzählen, wie alles anfing.
Eine laue Sommernacht, Geschmuse auf dem Moped und aus dem Kofferradio oder der Musicbox eine Stimme, die die Temperatur noch steigen ließ.
Mit seiner sprichwörtlichen Reibeisenstimme kann Celentano noch immer eine wohlige Gänsehaut erzeugen.
Besucherzahlen bis zu 18.000 an einem Abend haben gerade in den letzten Tagen bewiesen, dass Celentanos Zauber noch wirkt.
Seine raue Stimme lässt auch seine Fans, die Kehlenheiser, schreien.
Diese Erfolg ist aber auch Celentanos komödiantische Ader zuzuschreiben.
Der Spaßvogel mit dem Pferdegebiss ist vor allem in seinen Filmen voll zur Geltung gekommen, wobei er sein Talent nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur unter Beweis stellen konnte.
Besonders in dem sehr bemerkenswerten Streifen Juppie Doo mit Charlotte Rampling.
Auch mit Sofia Loren und Monica Vitti hat Celentano die Leinwand geteilt.
Hat Celentano schon wieder neue Filmpläne?
Wenn ich einen neuen Film machen möchte, aber nicht weiß, wann ich ihn machen werde,
Ja, er will einen anderen Film machen, weiß aber noch nicht wann.
Er braucht für so etwas eineinhalb Jahre Vorbereitungszeit.
Aber er hat schon eine Idee.
Der Film soll nicht wie Serafina oder Geppo werden, sondern eher wie Jupidu.
In dem von Celentano erwähnten Streifen Geppo il Folle, seinem jüngsten Film, war Ehefrau Claudia Mori seine Partnerin.
Das Geschäft spielt sich ja schon lange sozusagen in der Familie ab, nämlich seit Celentano vor 16 Jahren seine eigene Firma, den Clan Celentano, gründete.
Eine Kombination aus Verlag, Management, Plattenfirma, Filmproduktion und Konzertagentur, in der auch Bruder, Neffe, Zugeheiratete und Freunde mit der Vermarktung des Produkts Celentano beschäftigt sind.
Und wie man sieht, beziehungsweise hört, äußerst erfolgreich.
Si divertiva a giocare con me.
Ma un giorno disse, vado in città.
E lo diceva, mentre piangeva.
Io gli domando, amico, non sei contento?
Vai finalmente a stare in città.
La troverai le cose che non hai avuto qui.
Adriano Celentano heute Abend in der Wiener Stadthalle, Konrad Zobel blickte voraus auf heute Abend.
Nun aber der übliche Abschluss des Mittagsschonals mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse.
Österreich.
Wie Handelsminister Staribacher erklärte, werde Österreich ab 1980 81 Erdgas aus der Nordsee geliefert erhalten.
Er gab eine Steigerung des Erdgasverbrauchs in Österreich seit 1970 von 13 auf 20 Prozent an.
Der Präsident der Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz, Moritz, verlangte bei einem Symposium im Kurzentrum Wien-Oberla eine Volksabstimmung zur Schaffung eines Umweltschutzgesetzes.
Der Vertreter des Gesundheitsministeriums, Bobek, meinte, der Umweltschutz sei in den vergangenen Jahren eine neue Staatsaufgabe geworden.
In einer Pressekonferenz in Wien warf der Präsident des katholischen Familienverbandes, Ken Döll, der ÖVP, wörtlich eine gespaltene Einstellung zur Fristenlösung vor.
Er bezeichnete seine Gruppierung als unabhängig und meinte, sie sei keine Vorfeldorganisation der Volkspartei und unterliege auch nicht der kirchlichen Hierarchie.
Der ungarische Staatspräsident Lózsónsi traf am Vormittag zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Wien ein.
Er wird unter anderem mit Bundespräsident Kirchschläger konferieren.
Morgen stehen Gespräche mit Regierungsvertretern auf dem Programm.
Präsidium und Vorstand der CDU beraten in Bonn über die Frage des Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 1980.
Möglicherweise wird der Vorsitzende Kohl den niedersächsischen Ministerpräsidenten Albrecht als Spitzenkandidaten vorschlagen.
USA
Der Bruch einer sieben Zentimeter langen Schraube wurde jetzt als Ursache für das Flugzeugunglück erkannt, das am vergangenen Freitag in der Nähe von Chicago 273 Menschenleben gefordert hat.
Die Triebwerke, von denen die Maschine eine DC-10 eines verloren hat, sind mit solchen Schrauben an der Tragfläche befestigt.
Niederlande.
In Den Haag begann das Verfahren zur Erklärung des bisher schwersten Flugzeugunglücks in der Luftfahrtgeschichte.
Beim Zusammenstoß zweier Jumbojets im März 1977 über Teneriffa waren 583 Menschen getötet worden.
Schweiz.
In Chiasso begann der Prozess über den mit umgerechnet 11 Milliarden Schilling größten Skandal in der Bankgeschichte des Landes.
Hauptangeklagte sind zwei ehemalige Filialdirektoren der Schweizerischen Kreditanstalt.
Sie werden beschuldigt, Kundengelder von 18 Milliarden Schilling widerrechtlich verwendet zu haben.
Diese Kurzmeldungen, verehrte Zuhörer, standen am Ende der einständigen Mittagsinformation des Hörfunks.
Sie hören das Neueste stündlich in den Nachrichten und mehr darüber dann wieder ab 18.30 Uhr im Abendjournal.
Einen schönen Tag wünscht Ihnen noch Adolf Poindl für das Mittagsteam.