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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittag-Journal begrüßt sich als Redakteur Karl Jokowski kurz ein Überblick über unser Programm bis 13 Uhr.
ÖVP-Obmann Alois Mock hält Gedanken des Wirtschaftssprechers Graf die ÖVP-Zustimmung zur verstaatlichen Hilfe vom Verzicht auf die Urlaubsverlängerung abhängig zu machen für richtig.
Endentscheidung der Volkspartei aber erst nach Vorliegen des Regierungsberichts über die Situation der verstaatlichen Industrie.
Sanierungsmaßnahmen in der verstaatlichten Industrie.
Wir geben einen Überblick über die bisherigen Lohn- und Sozialverzichte der Belegschaften von VEW und Föst.
Ein Jahr nach Eumig-Pleite.
Masseverwalter rechnet mit 500 Millionen Schilling Erlös aus der Konkursmasse.
Pressekonferenz des ÖVP-Abgeordneten Steinbauer.
Volkspartei fordert die Vorlage eines Finanzierungskonzeptes für das österreichische Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City in den nächsten vier Wochen.
Libanon-Konflikt.
Optimismus auf allen Seiten über baldigen Beginn des Abzugs der PLO aus Beirut.
Nur mehr drei Fragen ungeklärt.
Positive Reaktionen in Frankreich auf TV-Auftritt von Staatspräsident Mitterrand.
Die Hauptthemen waren die französische Nauspolitik und neue Anti-Terror-Maßnahmen.
Militärrebellion auf der Inselgruppe Seychellen.
Meutrer verlangen Absetzung einiger Minister und Offiziere.
Sowjetische Kosmonauten erklären in Wien, die UdSSR plant derzeit keine Rekordaufenthalte im Weltraum.
Die Kulturredaktion berichtet von der Ausstellung »Slowenische Impressionisten in der Kärntner Landesregierung«.
Zu Beginn dieses Programms jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur für die Meldungen ist Ferdinand Olbord und gelesen werden sie von Wolfgang Grimmerschmidt.
Naher Osten.
Israel stellt weiter Bedingungen für ein Abkommen über die Evakuierung der PLO-Kämpfer aus Beirut.
Der israelische Verteidigungsminister Sharon hat eine derartige Vereinbarung von der Freilassung eines in palästinensische Gefangenschaft geratenen israelischen Piloten abhängig gemacht.
Ohne die Erfüllung dieser Bedingung werde Israel auch die Aufstellung einer internationalen Truppe in der libanesischen Hauptstadt nicht zulassen, sagte Sharon.
Wenige Stunden vorher hatte er sich allerdings optimistisch über ein Abkommen geäußert.
Nach einem Gespräch mit dem amerikanischen Sonderbeauftragten Habib hatte Sharon erklärt, eine Übereinkunft sei in greifbare Nähe gerückt.
Zuversichtlich zeigte sich auch der libanesische Ministerpräsident Ouassane.
Die Regierung in Beirut will heute formell um die Abstellung französischer, italienischer und amerikanischer Einheiten für die internationale Libanon-Friedenstruppe ersuchen.
Der Abzug der PLO-Kämpfer aus Westbeirut könnte bereits am Wochenende beginnen.
Vereinte Nationen Bei der Sondersitzung der UNO-Vollversammlung in New York über das Palästina-Problem hat Österreich Israel aufgefordert, die UNO-Resolutionen zu befolgen und seine Truppen aus dem Libanon abzuziehen.
Der österreichische UNO-Vertreter Kuen äußerte seine Besorgnis über die menschlichen Konsequenzen der bewaffneten Auseinandersetzungen im Libanon.
Die Gruppe der blockfreien Staaten legte einen neuen Resolutionsentwurf vor, in dem eine scharfe Verurteilung Israels und die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates gefordert werden.
Der israelische UNO-Botschafter Blum sagte, Vorbedingung für einen Abzug Israels aus dem Libanon sei der totale Rückzug aller nicht-libanesischen Elemente.
Blum versicherte, dass Jerusalem keinerlei territoriale Ansprüche an den Libanon stelle.
Der Weltsicherheitsrat hat unterdessen das Mandat der UNO-Truppe im Südlibanon um weitere zwei Monate verlängert.
Zypern.
Eine internationale Kommission aus Vertretern von 16 Staaten hat Israel des Völkermordes bezichtigt.
Die in Nicosia versammelten Delegierten hatten zwei Tage lang Aussagen von Ärzten, Journalisten und anderen Zeugen über die Vorgänge im Libanon gehört.
Unter den Kommissionsmitgliedern befinden sich der frühere portugiesische Staatspräsident Costa Gomes sowie Richter der obersten Gerichtshöfe Indiens und Sri Lankas.
Frankreich.
Staatspräsident Mitterrand will auch nach den jüngsten Anschlägen gegen jüdische Einrichtungen seine Nahostpolitik beibehalten.
Mitterrand sagte in einer Fernsehsendung, Frankreich sei zum Ziel von Extremisten geworden, weil das Land der prinzipielle Faktor für den Frieden im Libanon sei.
Der Präsident gab zugleich Maßnahmen gegen den Terrorismus bekannt.
So sind die Gründung einer zentralen Datenbank, schärfere Grenzkontrollen und ein Verbot des Verkaufs bestimmter Waffen geplant.
Seychellen.
Auf der Inselgruppe im Indischen Ozean sind die Kämpfe zwischen meuternden Soldaten und loyalen Regierungseinheiten heute früh wieder aufgeflammt.
Die Mäuterer haben die Radiostation, den Flughafen und andere wichtige Punkte in der Hauptstadt Viktoria besetzt.
Sie drohen mit der Ermordung von 240 Geiseln, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden sollten.
Vor allem verlangen die Mäuterer einen Wechsel in der Armeespitze.
Staatschef René soll noch gestern Abend Kontakt mit den Mäuterern aufgenommen haben.
Die Soldaten versicherten immer wieder, dass sich ihr Vorgehen nicht gegen den Präsidenten richte.
Polen
In Warschau haben gestern Abend wieder einige hundert Menschen gegen das Kriegsrecht demonstriert.
Sie verlangten die Freilassung der Internierten und die Wiederzulassung der suspendierten Gewerkschaft Solidarität.
Die Polizei ging mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor.
Das Politbüro-Mitglied Barczykowski erklärte vor Journalisten, die Ereignisse der vergangenen Tage hätten gezeigt, dass die im Untergrund tätige Solidarität die Aufhebung des Kriegsrechts gar nicht wünsche.
So habe die Gewerkschaft angekündigte Lockerungen des Ausnahmezustandes abgelehnt und Demonstrationen organisiert.
Die Agitatoren seien aber gescheitert, weil ihnen die Arbeiter die Gefolgschaft verweigert hätten.
Barczykowski betonte, die Behörden würden jeden Versuch, die öffentliche Ordnung zu stören, im Keim ersticken.
Unterdessen hat sich der Vorsitzende des Regionalverbandes der Solidarität in der mittelpolnischen Stadt Kalisz nach achtmonatigem Leben im Untergrund der Polizei gestellt.
USA
Der amerikanische Senat hat vergangene Nacht ein Gesetz über die Verteidigungsausgaben für das kommende Haushaltsjahr angenommen.
Dabei wurden die von Präsident Reagan beantragten Mittel zur Herstellung der neuen Interkontinental-Rakete MX und zur Aufnahme der Produktion von Nervengas berücksichtigt.
Der Konflikt um das westeuropäisch-sowjetische Erdgasröhrengeschäft zwischen Europäern und USA dauert an.
Der Vorsitzende des EG-Ministerrates, der dänische Außenminister Olesen, bekräftigte gegenüber dem amerikanischen Außenminister Schulz den festen Willen der Europäer, an den Verträgen mit Moskau festzuhalten.
Olesen sagte außerdem, es gebe für die Europäer keine Alternative zum Dialog mit der Sowjetunion und den anderen Ländern des Warschauer Paktes.
Bundesrepublik Deutschland.
Nach Ansicht des SPD-Abrüstungsexperten Barr ist die Friedensbewegung in Europa das Ergebnis von öffentlichen Reden amerikanischer Spitzenpolitiker.
In einem Interview für die sozialistische Zeitschrift International meinte Barr, vor Regen habe es in Amerika und auch in Europa eine Friedensbewegung praktisch nicht gegeben.
Unter anderem habe die amerikanische Parole vom begrenzten Atomkrieg natürlicherweise dazu geführt, dass die Menschen Überlegungen anstellen.
Jugoslawien.
In der slowenischen Hauptstadt Laibach hat heute der Prozess gegen den 61-jährigen Kärntner Vincenz Telic begonnen.
Telic werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Im Einzelnen wird er beschuldigt, während des Zweiten Weltkrieges als Angehöriger einer antikommunistischen Organisation Partisanen erschossen und Menschen gefoltert zu haben.
Der Kärntner war im vergangenen Jahr bei der Rückfahrt von einem Verwandtenbesuch in Jugoslawien auf dem Leubelpass festgenommen worden.
Im Falle einer Verurteilung könnte die Todesstrafe verhängt werden.
Österreich.
Bei der Untersuchung der neonazistischen Anschläge in Wien und Salzburg ist die Polizei wieder einen Schritt weiter gekommen.
In Wien-Otterkring wurde in einem Versteck das Schweißgerät entdeckt, mit dem nach Ansicht der Behörden inzwischen Verhaftete Rechtsextremisten einen Einbruch in ein Sprengmitteldepot verübt hatten.
Insgesamt wurden 300 Kilogramm Schwarzpulver entwendet.
175 Kilogramm davon konnten in den vergangenen Tagen bereits sichergestellt werden.
Zu einem aufsehenerregenden Zwischenfall ist es gestern Abend im Pfändertunnel gekommen.
Das Fahrzeug eines deutschen PKW-Lenkers fing plötzlich aus bisher unbekannter Ursache Feuer.
Anschließend kam es zu einer Explosion.
Der Autolenker, ein 78-jähriger Mann aus Isny in Baden-Württemberg, konnte nur mehr tot geworden werden.
Wegen des Vorfalls war der Pfändertunnel zwei Stunden lang gesperrt.
die für die Sicherheitseinrichtungen des Tunnels verantwortliche Firma Schrag teilt mit, nach ihren bisherigen Untersuchungen hätten diese Einrichtungen voll funktioniert.
Italien
Ein schwerer Erdstoß hat heute Nacht die süditalienischen Provinzen Apulien und Kalabrien erschüttert.
Die Erdstöße erreichten die Stärke 7 nach der zwölfteiligen Mercalliskala.
Das Epizentrum lag im Ionischen Meer.
Das Erdbeben dürfte nur geringfügige Sachschäden verursacht haben.
In der Stadt Tarent stürzten zahlreiche Menschen in Panik aus den Häusern.
Die Wetterlage.
Eine Hochdruckzone erstreckt sich vom Ostatlantik bis Mitteleuropa und bestimmt das Wetter in Österreich.
Im Laufe des morgigen Tages erreicht eine weitere atlantische Störungszone den Alpenraum.
Die Wetteraussichten bis morgen früh meist heiter, nur örtlich stärkere Wolkenfelder, die sich aber in weiterer Folge auflösen.
Schwache bis mäßige westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 22 bis 26 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht 10 bis 17 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Anfangs noch sonnig.
Im weiteren Tagesverlauf von Westen her Bewölkungszunahme und nachfolgend Aufkommen von Regenschauern und Gewittern.
Winde von Südost auf West drehend.
Tageshöchsttemperaturen 22 bis 28 Grad.
Das Wetter übermorgen Freitag.
Anfangs vor allem im Osten und Süden noch Störungsreste, sonst wieder zunehmend sonnig.
Mäßig warm.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, heiter, 23°, Westwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt, heiter, 23°, Nordwestwind 10 km.
Linz, stark bewölkt, 21°, West 20.
Salzburg, Heiter 22° Windstill, Innsbruck, Heiter 20° Windstill, Bregenz, Heiter 22° Süd 5 km, Graz, Heiter 22° Süd 15 und Klagenfurt, Heiter 22° Ostwind 3 km in der Stunde.
Zwölf Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Seit Montag dieser Woche sorgt ein Vorschlag von ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf für Aufregung in der Innenpolitik.
Graf hatte angekündigt, dass er seinem Parteichef, ÖVP-Bundesparteiogmann Mock, empfehlen werde, weitere Hilfsmaßnahmen für die verstaatlichte Industrie nur dann mit der SPÖ-Regierung gemeinsam zu beschließen, wenn die SPÖ dafür bis auf weiteres die Urlaubsverlängerung hinausschiebe.
Graf empfahl seiner Partei dabei, einen, wie er sich ausdrückte, regelrechten Pakt zu schließen.
Die verstaatlichte Industrie braucht nämlich als nächstes noch in diesem Herbst weitere eineinhalb Milliarden Schilling Finanzhilfe.
Graf sagte, seine Partei könne es sich nicht verantworten, dass einerseits die verstaatlichten Betriebe neuerlich Unterstützungsmilliarden bekommen sollen, andererseits der Erfolg dieser Unterstützung durch die Kosten für einen verlängerten Urlaub wieder infrage gestellt wird.
Bundeskanzler Bruno Kreisky hat gestern in einem Interview im Mittagssjournal sehr hart auf diesen Graf-Vorschlag reagiert und eine Verknüpfung dieser beiden Fragen abgelehnt.
Notfalls werde die Regierung eben auf die ÖVP-Zustimmung zur verstaatlichten Hilfe verzichten, hatte der Bundeskanzler sinngemäß gemeint.
Ähnlich hart war die Ablehnung des ÖVP-Vorschlags durch Sozialminister Dallinger.
Wir haben nun heute ÖVP-Chef Alois Smog in seinem Urlaubsort telefonisch erreicht und ihn gefragt, ob auch er für eine solche harte Forderung ist, Zustimmung zur Verstaatlichtenhilfe nur dann, wenn die Regierung auf die Urlaubsverlängerung verzichtet.
Irmgard Beyer führte mit dem ÖVP-Obmann das folgende Gespräch.
Herr Dr. Mock, Ihr Wirtschaftssprecher, der Herr Präsident Graf, hat Ihnen und der ÖVP praktisch vorgeschlagen, die Zustimmung der ÖVP zu Hilfsmaßnahmen an die verstaatlichte Industrie davon abhängig zu machen,
ob die Regierung bereit ist, auf die Urlaubsverlängerung bis auf Weiteres zu verzichten.
Und er hat damit von Bundeskanzler Kreisky sehr unfreundliche Reaktionen bekommen.
Der Bundeskanzler hat es glattweg abgelehnt, diese beiden Fragen zu verknüpfen.
Stehen Sie zu diesen Äußerungen von Ihrem Wirtschaftssprecher Graf, sind auch Sie dafür, dass Sie ein Jungteam machen zwischen Hilfe an die Verstaatlichte und Urlaubsverlängerung?
Man muss die Gesamtsituation ansehen und die begann, als der Bundeskanzler uns eingeladen hat zu Gesprächen über weitere Sanierungsschritte in der verstaatlichen Industrie.
Wir haben verlangt, dass man endlich aufhört, dort von der Hand in den Mund zu leben und eine Gesamtbilanz vorlegt.
Wie sieht es in der verstaatlichen Industrie aus?
Das hat uns der Bundeskanzler
zugesagt für Ende August, Anfang September und dann werden wir unsere Position genau definieren.
Die Feststellung des Kollegen Graf, dass ein Zusammenhang besteht zwischen Sanierung auch der verstaatlichen Industrie und den diversen Sozialutopien des Herrn Sozialministers auf Arbeitszeitverkürzung und Urlaubsverlängerung ist völlig berechtigt.
Ich verstehe überhaupt nicht, warum da der Bundeskanzler keinen wirtschaftspolitischen Zusammenhang sieht.
Da muss er sich eben bei seinen sozialistischen Generaldirektoren erkundigen, die bejammern und beklagen, dass eine Arbeitszeitverkürzung oder eine Urlaubsverlängerung mit hundertmillionen Pfillingen
die Verstaatlichte belasten würde und daher unmöglich zu verkraften sei.
Und der Bundeskanzler sagt, da gibt es keinen Zusammenhang.
Also der Zusammenhang wirtschaftspolitisch und betriebswirtschaftlich ist auf alle Fälle gegeben.
Was wir sagen zur Frage der Sanierung der verstaatlichen Industrie, das können wir erst, wenn die Gesamtdarsteller
Herr Dr. Mock, ist es aber für Sie denkbar, dass Sie im Herbst, wenn Sie in die Verhandlungen einsteigen, auch so eine Bedingung stellen?
Keine Urlaubsverlängerung, dann ziehen wir mit bei der Verstaatlichtenhilfe.
Für mich ist sehr vieles denkbar in dem Zusammenhang, aber das werde ich erst dann sagen, wenn ich konkrete Unterlagen habe.
ÖVP-Obmann Alois Mock hängt also die Endentscheidung seiner Partei zur verstaatlichten Hilfe vom Vorlagen des Regierungsberichtes über die Situation der verstaatlichten Industrie ab.
Einen Zusammenhang zwischen verstaatlichter Hilfe und Urlaubsverlängerung gebe es schon.
Bundeskanzler Bruno Kreisky meinte gestern auf die Situation der verstaatlichten Industrie angesprochen, dass nicht nur der Staat Hilfestellung etwa in Form von Haftungen oder Finanzzuführungen gewährt habe, sondern dass auch die Stahlarbeiter ihren Beitrag zur Kostenentlastung der Unternehmen geleistet hätten.
Michael Kerbl ist nun der Frage nachgegangen, welches Ausmaß der Verzichtsbeitrag der Stahlarbeiterbau VORW und VÖST Alpine AG ausmacht.
Sowohl die Voestalpine AG als auch die Vereinigten Edelstahlwerke müssen konzernintern den Rotstift ansetzen, um einzusparen, wo es nur einzusparen geht.
Beide Unternehmen befinden sich in einer finanziell äußerst angespannten Situation, die zuletzt nur dadurch entschärft wurde, dass der Bund Milliardenbeträge an Finanzhilfe sowohl an Voestalpine AG als auch an VEW zahlte.
Umstrukturierungsprogramme, die in beiden Unternehmen in Durchführung sind und die zu einer Kostenentlastung und damit zu einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit am internationalen Stahl- und Edelstahlmarkt führen sollen, reichen allerdings nicht aus.
Der Rotstift wird daher nicht nur im Produktionsbereich, sondern auch bei den Sozialleistungen angesetzt.
In der Vöstalpine AG hat man im Vormonat mit der Belegschaftsvertretung ein umfassendes Abkommen getroffen, das Kürzungen bei den Sozialleistungen vorsieht.
Der Zentralbetriebsratsobmann der Voestalpine AG, Ruh Haltinger, beziffert den Verzicht seiner Kollegen folgendermaßen.
Wir haben in den vergangenen Monaten darüber verhandelt, über die Kürzung bzw.
Veränderung der Treuepension.
Also jene Pension, die wir uns Jahre arbeitet haben.
Und es war möglich, hier eine vernünftige Lösung zu finden.
Wir haben durch den Abschluss, dass wir die Bemessungsgrundlage um 25 Prozent vermindert haben, den Unternehmen an Rückstellungserfordernissen von ungefähr 600 Millionen Schilling eingespart und wir haben an direkten Einsparungen durch Nichtvalorisierung dieser Pensionen auch einen Betrag von circa 50 Millionen Schilling jährlich erspart.
Nun, wie sieht es denn mit den Pensionszuschüssen aus?
Habt auch hier die Belegschaft nachgegeben?
Wird es hier weniger Pensionszuschüsse in Hinkunft geben?
Im Grunde genommen hat die Belegschaft das verstanden und für die bereits in Pension befindlichen haben sicherlich auch hier ihren Beitrag dazu geleistet.
Zusätzlich wurden bereits gewährte Firmenpensionen für zwei Jahre eingefroren, was inklusive der reduzierten Berechnungsbasis für Werkspensionen eine Ersparnis von 600 bis 700 Millionen Schilling bis 1984 bringen wird.
Der Anspruch auf eine dienstliche Treuepension, auch das ist Teil der Vereinbarungen, beginnt erst mit 15, statt bisher mit 10 Dienstjahren.
Zu der Vereinbarung war es nicht zuletzt deshalb gekommen, weil der Vöstalpine-Vorstand von jener Klausel im Pensionsstatut Gebrauch machte, die vorsieht, Zuschüsse dann zu kürzen, wenn die Bilanz des Unternehmens durch mehr als drei aufeinanderfolgende Jahre Verluste aufweist.
Gravierende Verluste hatten in den zurückliegenden Jahren auch die Vereinigten Edelstahlwerke zu verbuchen.
Und auch in diesem verstaatlichten Unternehmen überlegte der Vorstand, Streichungen bei den Sozialleistungen vorzunehmen.
Der Heizkostenzuschuss und das Kohledeputat wurden um rund 60 Prozent gekürzt, Mietenzuschüsse und Finanzzuwendungen an Sport- und Freizeitvereine der Mitarbeiter radikal eingestrichen.
Durch das mit der Belegschaft ausgehandelte Einsparungspaket wurde sowohl für das Jahr 1982 als auch für das kommende Jahr eine Kostenentlastung von je 65 Millionen Schilling erreicht.
Der Verzicht auf Sozialleistungen, so sieht das zumindest VEW-Zentralbetriebsrat Ottmarn Gruber, ist nicht der einzige Beitrag zur Kostenentlastung durch die VEW-Belegschaft.
Erstens einmal ist zu sagen, dass der Mitarbeiterstand um 3.700 Arbeiter und Angestellte gesenkt wurde.
dass durch Frühpensionierungen viele Mitarbeiter relativ vorzeitig in den Ruhestand treten mussten und dass also durch permanente Rationalisierungsmaßnahmen die Leistung doch beachtlich andauernd gesteigert wird.
Die Pro-Kopf-Leistung bei Böhler war 1970 245.000 Schilling.
Und mit dieser Pro-Kopf-Leistung wurden damals hohe Gewinne erzielt.
Die heutige Pro-Kopf-Leistung der VEW ist 580.000 Schilling, also mehr als doppelt so hoch, weitaus höher als damals jedenfalls.
Und es werden große Verluste produziert.
Durch rund 900 Verbesserungsvorschläge im Produktions- und Administrationsbereich der Edelstahlwerke durch VEW-Mitarbeiter konnten im vergangenen Jahr zusätzlich rund 30 Millionen Schilling eingespart werden.
Sieht VEW-Zentralbetriebsratsobmann Gruber in der bevorstehenden Metallerlohnrunde eine Möglichkeit, einen weiteren Schritt zur Kostenentlastung des angeschlagenen Edelstahlunternehmens zu leisten?
Der Personalaufwand in der VEW ist von 1980 auf 1981 trotz kollektivvertraglicher Lohnerhöhung, natürlich ist also hier schon ein Teil des Strukturprogramms drin verankert, um 0,8 Prozent gestiegen.
Ich glaube, es wird wenig Unternehmen einer entsprechenden Größenordnung geben, wo der Personalaufwand so gering gestiegen ist.
Ich glaube daher, dass im Einkommensvergleich Europa gesehen, im Hinblick auf den gestiegenen Personalaufwand von 0,8 %, eine entsprechende Kollektivvertragslohnerhöhung für die Arbeiter und Angestellten der VW durchaus gerechtfertigt ist.
Das heißt mindestens Inflationsabgelt?
Ja.
Im Gegensatz zu VW-Zentralbetriebsarzt Obmann-Gruber, wie sich sein Fürstkollege Ruhaltinger auf keinen fixen Lohnerhöhungsprozentsatz festlegen.
Die Gehaltsfrage wird am 6.
September im Zentralvorstand der Metallarbeitergewerkschaft ausdiskutiert und in Form eines Gehaltsforderungspaketes noch am selben Tag den Unternehmern präsentiert werden.
Heute ist es auf den Tag genau ein Jahr her, dass eines der prominentesten Paradi-Unternehmen Österreich seinen letzten Glanz verlor.
Am 18.
August 1981 wurde offiziell verlautbart, dass der Eumig-Konzern in den Konkurs gehen muss.
Etwa 3000 Mitarbeiter waren damals noch in den verschiedenen Werken beschäftigt.
Mit Schulden in der Höhe von ungefähr 2,5 Milliarden Schilling, darin sind die Forderungen der Arbeitnehmer inbegriffen, lag das finanzielle Ausmaß des Eumig-Konkurses nur knapp unter jenem der österreichischen Klimatechnik.
Und wie im Fall Klimatechnik war die Länderbank der größte Gläubiger.
Im allerletzten Stadium der Versuche, Eumig zu sanieren, hatte die Bank schließlich sogar die Firmenanteile der einst als Erfinder- und Unternehmensgenies vielzitierten Herren Fockenhuber und Hauser übernommen.
Aber auch das von der Länderbank eingesetzte Management konnte Eumig nicht mehr retten und die Bank schlitterte dadurch in eine schwere Krise.
Was ist nun mit den Unternehmens- und Vermögensresten des weltberühmten Herstellers von Filmkameras, Projektoren, Kassettenrekordern, Videogeräten und einer Unzahl anderer technischer Produkte innerhalb der abgelaufenen zwölf Monate geschehen?
Hans-Christian Unger fasst die Ergebnisse eines Gesprächs mit dem Masseverwalter Paul Lübenstein zusammen.
Wenn alles normal weiterläuft und, was bisher vermieden werden konnte, keine Prozesse wegen irgendwelcher Entschädigungsfragen geführt werden müssen, dann kann der Konkurs von Eumig Ende 1983 abgeschlossen werden.
Sollte einem dieser Zeitraum recht lang vorkommen, bei Insolvenzen dieser Größenordnung ist er eher als normal, wenn nicht sogar kurz, anzusehen.
Bis dahin will Masseverwalter Paul Löbenstein insgesamt rund 500 Millionen Schilling aus den noch verbliebenen Sach- und Vermögenswerten herausgeholt haben.
Mit der einen Hälfte werden Forderungen im Zusammenhang mit dem Personal abgedeckt.
Dazu zählen bis zu einer gewissen Höhe Kündigungsentschädigungen, Abfertigungen sowie ausständige Krankenkassen- und Lohnsteuerbeiträge.
Der größte Teil der Eumig-Lieferanten wurde bereits vom letzten Eumig-Besitzer, der Länderbank, teilweise entschädigt.
Daher wird die andere Hälfte des Konkurserlöses zu einem großen Teil der Bank zufließen.
Wiener Neudorf und Hainburg in Niederösterreich, Vohnsdorf und Fürstenfeld in der Steiermark und schließlich Kirchdorf in Oberösterreich.
Dort befanden sich die Hauptsitze des Almig-Imperiums.
Einer der größten Brocken der Vohn, nämlich Kirchdorf, hat seit vorgestern einen neuen Eigentümer.
Die aus dem Eumig-Konkurs hervorgegangene Druck- und Spritzgussgesellschaft, sie hatte der Länderbank gehört und war verpachtet gewesen, ist nun von dem prominenten deutschen Sportartikelhersteller Peter Brockhaus übernommen worden.
Das Erzeugungsprogramm, Skibindungen und Windsurfer, die unter dem Markennamen F2 seit einigen Jahren im Fachhandel erhältlich sind.
Darüber hinaus sollen Surfsegel und weiteres Spritzguss-Erzeugnisse für verschiedene Auftraggeber wie etwa Philips oder BMW produziert werden.
Brockhaus will den derzeitigen Personalstand in den nächsten Monaten von derzeit 200 auf 250 erhöhen.
Der Kaufpreis für die Liegenschaft hat 25 Millionen Schilling in die Konkursabwicklungskasse des Masseverwalters gebracht.
Um ebenfalls 25 Millionen Schilling wurde vor einem Monat das Areal und die Gebäude des Eumigwerkes Fürstenfeld verkauft.
Sie gehören jetzt einer Grundstückbeschaffungsgesellschaft der steirischen Landesregierung, die nach Ansiedlern sucht.
Ursprünglich hätte der italienische Haushaltsgerätehersteller Zanussi in den Eumighallen ein Zweigwerk aufmachen sollen.
Da sich diese aber als nicht geeignet herausgestellt haben, wird Zanussin nun zwar nach wie vor in Fürstenfeld, aber auf einem anderen Grund einen Betrieb gründen.
Wie es derzeit aussieht, dürften dort etwa 400 gekündigte Olmig-Mitarbeiter einen neuen Posten finden.
Dafür bekommen die Italiener Bundes- und Landeshaftungen für Kredite in der Höhe von ungefähr 60 Millionen Schilling und Zinsenzuschüsse für einen Investitionskredit.
Soweit zum aktuellen Stand in Fürstenfeld.
Noch nicht geklärt ist, was mit dem Werk Fohnsdorf, einer Tochtergesellschaft des Eumel-Konzerns, geschehen wird.
Rund 370 Leute arbeiten dort im Werkzeugbau und im Spritzguss.
Und das ist nicht einmal mehr die Hälfte gegenüber früher.
Für dieses Unternehmen, dessen Gründung als Ersatz für das stillgelegte Braunkohlebergwerk ja auf eine Anregung des Bundeskanzlers zurückgeht, gibt es zwei deutsche Interessenten.
Beide sind Zulieferer der Automobilindustrie.
In die Verkaufsverhandlungen hat sich der Bundeskanzler persönlich eingeschaltet.
Allerdings liegt noch kein Resultat vor.
Zwischen den eventuellen neuen Besitzern, dem Betriebsrat und der verstaatlichten Dachgesellschaft OIAG, die als Minderheitsgesellschafter in das Unternehmen vermutlich einsteigen wird, gibt es nämlich noch heftige Auseinandersetzungen um die Finanzierung des Kaufs und die zukünftige Produktpalette.
Dann existiert noch der bereits seit 1980 geschlossene Eumig-Montagebetrieb in Deutsch-Altenburg in Niederösterreich.
Für dieses Grundstück sucht Masseverwalter Paul Löbenstein nach wie vor noch einen Käufer.
Für den größten Teil des Betriebsgeländes in Wiener Neudorf und damit auch für das weithin sichtbare ehemalige Eumig-Hochhaus ist ja schon einer gefunden worden.
Im Juni erwarb Wäschefabrikant Palmers das Areal um 110 Millionen Schilling.
In Wiener Neudorf residiert derzeit auch noch die OEMIC, eine ebenfalls im Länderbankbesitz befindliche Pachtgesellschaft aus dem OEMIC-Konzern.
Für das Unternehmen, das optische Geräte erzeugt, haben zwar ein paar Käufer Interesse gezeigt, angebissen hat aber bisher noch keiner.
Und zu guter Letzt gibt es noch einen kleinen Servicebetrieb mit rund 25 Mitarbeitern,
der weiterhin ein Ersatzteillager und eine Reparaturwerkstätte betreibt, um die Eumig-Garantieleistungen zu erfüllen.
Von den weltbekannten Eumig-Erzeugnissen gibt es kein einziges Stück auf Vorrat mehr.
Den Namenszug, der aus den Auslagen der Fotogeschäfte einfach nicht wegzudenken war, hatte im Frühjahr eine ausländische Firma erworben.
Die noch lagernden Geräte sowie der weltberühmte Markenname wurden an den italienischen Projektorenhersteller Silgman verkauft, der nun einen Teil seiner Produkte unter dem Namen Eumig verkauft.
Ein Jahr nach dem Eumig-Konkurs der Masseverwalter rechnet mit insgesamt 500 Millionen Schilling Erlös aus der Konkursmasse.
Die ÖVP verlangt innerhalb von vier Wochen ein klares Finanzierungskonzept für den Bau des österreichischen Konferenzzentrums bei der Wiener UNO-City.
Der Zeitraum von vier Wochen sei deshalb notwendig, erklärte heute ÖVP-Abgeordneter Steinbauer in einer Pressekonferenz, weil der Parlamentsausschuss zur Behandlung des Volksbegehrens gegen das Konferenzzentrum seine Arbeiten in diesem Zeitraum abschließen möchte.
Die Abgeordneten des Ausschusses planen übrigens für morgen eine Besichtigung der Baustelle.
Über die Pressekonferenz Steinbauer berichtet Johannes Fischer.
Heribert Steinbauer, Wahlkampfleiter der ÖVP und Obmann des Parlamentarischen Ausschusses zur Behandlung des Volksbegehrens gegen das Konferenzzentrum bei der Wiener Unicity, sieht zwar im Geist schon am in einigen Jahren fertiggestellten Staberbau in Wien-Kagran die goldene Eröffnungsplankette,
womit das im Parlamentsausschuss liegende 1,3 Millionen stimmenumfassende Volksbegehren endgültig wohl zur Ausschussware geworden wäre.
Trotzdem kämpft Steinbauer unverdrossen gegen das Projekt weiter an.
Allerdings, das bringt das Thema somit sich mit längst bekannten Fakten.
Es bleibt ein Mutwillensakt und eine Riskierung des Willens
von 1,4 Millionen Österreicher unterzeichnen, dass man nachdem die Million und die 1,4 Millionen Unterschriften am Tisch lag, auf den Knopf druckte und den Baubefehl gegeben hat.
Es lässt sich auch bei Ahnenforschung hinsichtlich des Konferenzzentrums bis zurück in die 60er Jahre
nicht eine rechtliche Verpflichtung Österreichs gegenüber der UNO hinsichtlich der Errichtung eines zusätzlichen Konferenzzentrums finden.
Es ist nicht einmal ansatzweise dem Bundeskanzler gelungen,
außer raunende orientalische Töne zum Thema Finanzierung etwas Handgreifliches zu sagen.
Die Regierung fordert die Steinbauer nun auf, sie solle ein klares Finanzierungskonzept binnen vier Wochen und außerdem eine Planung für den Messepalast und die Hofburg vorlegen.
Beide Projekte werden laut ÖVP, trotz etwa massiver Kritik von Außenminister Willibald Paar am Fehlen einer Klimaanlage in der Hofburg, wesentlich besser für Konferenzen geeignet als CAGRAN.
Die zurzeit laufende Konferenz UNISPACE ist dafür Herbert Steinbauer Beweis genug.
Die Abgeordneten des Parlamentsausschusses werden bereits morgen Gelegenheit haben, genauer zu besichtigen, was die ÖVP verhindern möchte.
Die Baustelle des Konferenzzentrums neben der UNO-City.
Zwei Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Was können Sie noch bis 13 Uhr im Mittagsjournal hören?
Libanon-Konflikt, Optimismus auf allen Seiten über baldigen Beginn des Abzugs der PLO aus Beirut.
Der Abzug könnte schon am Samstag beginnen.
Positive Reaktionen in Frankreich auf TV-Auftritt von Staatspräsident Mitterrand.
Die Hauptthemen waren die französische Nordpolitik.
und neue Antiterrormaßnahmen, Militärrebellion auf der Inselgruppe Seychellen, die Sowjetunion plant derzeit keine Rekordaufenthalte im Weltraum, das erklären die Kosmonauten in einem Interview, und die Kulturredaktion berichtet von der Ausstellung Slowenischer Impressionisten in der Kärntner Landesgalerie.
Rund eine Woche wird nun schon der auf massiven Druck der USA zustande gekommene Waffenstillstand in Beirut zwischen den Israelis und den PLO-Kämpfern eingehalten.
Diese Waffenruhe ermöglichte es auch dem amerikanischen Ostunterhändler Habib, seinen Friedensplan für Beirut weiter voranzutreiben.
Jetzt dürfte eine Einigung über den Abzug der palästinensischen Befreiungsorganisation, der PLO und syrischer Truppen aus Beirut unmittelbar bevorstehen.
Zuversichtlich zeigt es sich der libanesische Ministerpräsident Vassan nach Gesprächen mit Habib und der PLO.
Habib wird noch nach Gesprächen mit der syrischen Regierung heute Nacht wieder in Jerusalem erwartet.
Der israelische Verteidigungsminister Sharon erklärte gestern nach einer Unterredung mit Habib, eine Vereinbarung über den PLO-Abzug sei in greifbare Nähe gerückt, doch es müssten noch drei Punkte weiter geklärt werden.
Moshe Meisels berichtet dazu aus Israel.
Drei Fragen, die der amerikanische Vermittler Philipp Habib heute in Beirut und Damaskus dringend behandelt, verzögern das endgültige Abkommen über den Abzug der PLO-Kämpfer und syrischen Streitkräfte aus Beirut.
Der israelische Verteidigungsminister Arik Sharon hat nach einem Gespräch mit Habib erklärt, kein PLO-Kämpfer würde Beirut verlassen,
und kein Soldat der internationalen Kontrollgruppe Beirut betreten können, bevor der sich in Gefangenschaft befindende israelische Kampfflieger Aronachia und die Leichen von neun im Litani-Feldzug im Jahre 1978 und im jetzigen Libanon-Krieg gefallenen israelischen Soldaten an Israel ausgeliefert werden.
Sharon lehnte eine Forderung der PLO-Kämpfer ab, für diese Auslieferung tausende PLO-Gefangene und den japanischen Kamikaze-Terroristen Kozo Okamoto zu befreien.
Habib gab der Hoffnung Ausdruck, dass es ihm gelingen würde, den Kampfflieger und die neun Leichen am Freitag frei zu bekommen, sodass die Räumung der PLO-Kämpfer am Samstag beginnen kann.
Israel fordert auch die Räumung von 1.500 syrischen Soldaten und 2.500 Soldaten der palästinensischen Befreiungsarmee unter syrischem Kommando aus Beirut direkt nach Syrien, während Damaskus sie mit ihren schweren Waffen im Bekaa-Tal im Libanon stationieren will.
Israel besteht auch auf einer offiziellen schriftlichen Verpflichtung der französischen Regierung, dass sie das französische Kontingent im Rahmen der internationalen Kontrollgruppe aus Beirut räumen werde, wenn sich ein Teil der PLO-Kämpfer weigern sollte, Beirut zu verlassen.
Habib hofft im Laufe des Tages, eine Einigung in diesen letzten drei strittigen Punkten zu erzielen und den endgültigen Entwurf des Abkommens nach Jerusalem bringen zu können.
Laut diesem Abkommen soll die Räumung der ersten 600 PLO-Kämpfer am Samstagnachmittag an Bord eines französischen Kriegsschiffes nach Aqaba erfolgen.
Es soll sich dabei um jordanische Bürger handeln, die im Rahmen der Bader-Einheit in der palästinensischen Befreiungsfront gekämpft haben.
Samstag früh sollen die ersten 350 französischen Soldaten der internationalen Kontrollgruppe das Hafengebiet von Beirut besetzen.
Libanesische Soldaten werden die Namen der Beirut verladenen PLO-Kämpfer prüfen, bevor sie die Schiffe besteigen.
Die PLO-Kämpfer werden sich per See- und Luftweg nach Jordanien, Algerien, Tunesien, Jemen und den Irak begeben.
Die syrischen Soldaten und unter syrischem Kommando stehenden palästinensischen Kämpfer per Landweg nach Syrien.
Die Evakuierung soll insgesamt 14 Tage bis zum 5.
September dauern.
Die amerikanischen und italienischen Soldaten der internationalen Kontrollgruppe sollen erst eine Woche nach Beginn der Räumung in Beirut eintreffen und sich im Hafen und Flugfeld Gelände und an einigen Punkten in Beirut konzentrieren.
Insgesamt soll es sich um eine Räumung von ca.
13.000 BLO-Kämpfern und syrischen Soldaten handeln.
Verteidigungsminister Sharon gab der Hoffnung Ausdruck, dass die BLO-Kämpfer sehr bald Beirut verlassen werden.
Auch die syrischen Soldaten und die unter syrischem Kommando stehenden palästinensischen Einheiten würden Beirut im Laufe der 14 Tage räumen und nicht die letzten sein.
Israel mische sich nicht in die libanesischen Präsidentschaftswahlen ein,
Es sei jedoch für Israel wichtig, dass im Libanon eine Regierung sein werde, die gegen die Präsenz von PLO-Kämpfern und syrischen Soldaten ist und ein Friedensabkommen und Sicherheitsregelungen mit Israel anstrebt.
Sharon gab der Hoffnung Ausdruck, dass es nach Abzug der PLO-Kämpfer aus Beirut zu einer neuen Situation im Nahen Osten und zu einer Ausweitung des Friedensprozesses mit anderen arabischen Ländern kommen würde.
Sollte es Habib gelingen, heute die letzten drei strittigen Fragen zu regeln, wird das israelische Kabinett morgen eine Sondersitzung abhalten, um das Abkommen über die Räumung der PLO-Kämpfer zu bestätigen.
Um die Naus-Politik, und zwar um die französische, ging es gestern Abend auch im französischen Fernsehen.
Staatspräsident Mitterrand antwortete auf Journalistenfragen.
So sagte Mitterrand, Frankreichs Auftreten im Libanon-Konflikt habe als oberstes Ziel, dem libanesischen Staat zur Hilfe zu kommen.
Darum werden Franzosen als erste Ausländer an der Seite der Libanesen den Abzug der Palästinenser aus Westbeirut überwachen.
Durch die Serie von Anschlägen gegen jüdische Einrichtungen in Paris werde er sich nicht zu einer Änderung seiner Ostpolitik zwingen lassen, sagte der französische Staatspräsident weiter und gab gleichzeitig Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus bekannt.
Über Reaktionen auf diese Fernsehrede des französischen Staatspräsidenten berichtet aus Paris Thomas Fuhrmann.
Folgt man den heutigen Kommentaren in der französischen Tagespresse, dann ist Staatschef mit daraus ein gestriger TV-Auftritt gelungen.
Mit Ausnahme des Quotidien du Paris sind alle Zeitungen, auch die der Opposition nahestehenden, wie der konservative Figaro der Auffassung, der Präsident hätte sein unmittelbares Ziel erreicht, den Franzosen glaubhaft zu machen, dass er den politischen Willen hat, den Terror wirksam zu bekämpfen und das Übel an der Wurzel anzupacken.
Die Härte des Tons, die Wahl der Worte, die Präzision der beschlossenen Maßnahmen und das den Urhebern des Terrors versprochene Schicksal haben nach Meinung von Le Figaro zur Dichte der präsidentiellen Botschaft beigetragen.
Zu den wichtigsten Maßnahmen, die François Mitterrand gestern feierlich verkündete, gehören die Bestellung eines eigenen Staatssekretärs für die öffentliche Sicherheit.
Der neue Mann, der 58-jährige Joseph Franceschi, war bisher schon Mitglied der Regierung und zwar als Staatssekretär für Senioren.
Franceschi ist ein enger Vertrauter des Staatschefs und hatte bei den Wahlkämpfen 1974 und 1981 für die Sicherheit seines Schützlings gesorgt.
Der neue Sicherheitsbeauftragte ist zwar dem Innenminister unterstellt, dürfte aber de facto unter der Autorität des Präsidenten arbeiten.
Darüber hinaus hat Mitterrand einen 38-jährigen Gendarmerieoffizier mit der Koordinierung der Terrorbekämpfung beauftragt.
Major Christian Brouteau ist den Franzosen als Kommandant einer 60-Mann-starken Antiterroreinheit der Gendarmerie, der sogenannten GIGN, seit Jahren geläufig.
Mit seiner Truppe hatte er erfolgreich mehrere Geiselaffären meist unblutig beendet und auch im November 1979 als Berater bei der allerdings blutigen Niederschlagung des Aufstands in der Moschee von Mekka fungiert.
Seit Anfang Juli saß der Elite-Soldat bereits im Élysée, um die Sicherheitseinrichtungen und den Schutz des Stadtschefs zu reorganisieren.
Diese Aufgabe lag bisher in den Händen einer Sonderabteilung der Polizei.
Zu den weiteren Maßnahmen gehören auch noch eine bessere Überprüfung von Visa-Anträgen, schärfere Kontrollen bei der Ein- und Ausreise, Schaffung einer zentralen Computerkartei über den internationalen Terrorismus.
Auch den Missbräuchen mit der Diplomatenpost
wo manche Botschaften gleich kofferweise mit Waffen beliefert werden, soll der Kampf angesagt werden.
Außer diesen praktischen Maßnahmen hat der französische Präsident jedoch von gesetzlichen Verschärfungen Abstand genommen.
Es wird keine schärferen Bestimmungen bezüglich der Erteilung des Asylrechts geben.
Frankreich wird auch nicht seine restriktive Praxis bei der Behandlung von Auslieferungsanträgen bei politisch motivierten Delikten aufgeben.
Wie Mitrau es gestern in seiner teilweise pathetischen Ansprache selbst formulierte, fällt man im Exzess von repressiven Maßnahmen immer auf die Seite, wohin man nicht fallen soll.
Auf die Seite, mit der man die Republiken stürzt.
Daher muss eine erfolgreiche Terrorbekämpfung mit den neuen Maßnahmen und einer unnachgiebigen Anwendung bestehender Gesetze ihr Auslangen finden.
Die Oppositionsparteien reagierten auf die Rede des Staatschefs abwartend bis skeptisch.
Die Gulisten stimmten den Beschlüssen zwar zu, wollen jedoch für ein abschließendes Urteil erste Ergebnisse sehen.
Bei den Jizgadisten spricht man ihm die Glaubwürdigkeit seines Willens überhaupt glatt ab.
Dieses negative Urteil gilt besonders für den zweiten Teil des gestrigen TV-Auftritts, in dem Mitterand die Ziele und Grundsätze seiner Nahostpolitik erläutert hatte.
Die vom Präsidenten angestrebte Politik eines Gleichgewichts zwischen Israel und den Palästinensern wird als verschwommen und schwankend bezeichnet.
Erst die unmittelbaren Ereignisse im Nahen Osten, insbesondere der Abzug der PLO aus Beirut, werden zeigen, ob Mitterrand seinen Trapezakt in der Nahostpolitik heil überlebt.
Auf den Seychellen im Indischen Ozean sind heute früh, 24 Stunden nach dem Beginn einer Meuterei von Mannschaften und Unteroffizieren der Armee gegen ihre Vorgesetzten, die Kämpfe zwischen den Meuterern und loyalen Regierungseinheiten wieder aufgeflammt.
Die Meuterer, die die Radiostation, den Flughafen und andere wichtige Gebäude in der Inselhauptstadt Viktoria kontrollieren,
drohten wieder über den Sender, ihre angeblich 239 Geiseln umzubringen, wenn ihre Forderungen nach der Entlassung von Offizieren, die sie schlecht behandelt hätten, nicht erfüllt werden.
Die Geiseln wurden gestern Abend einzeln vor die Mikrofone des Radios gebracht, um an Staatspräsident René zu appellieren, mit den meuternden Soldaten zu verhandeln.
Die Soldaten hatten ja versichert, ihr Vorgehen richte sich nicht gegen den Präsidenten.
Peter Laudern berichtet.
Die Touristen auf den Seychelleninseln im Indischen Ozean haben nichts zu fürchten.
Das wurde am Vormittag in einer Rundfunksendung in Viktoria, der Hauptstadt der Seychellenrepublik auf der größten der Inseln, Mahé, erklärt von den Rebellen, die seit gestern die Radiostation besetzt halten und die Ablösung mehrerer Vorgesetzter in der nur 500 Mann starken Armee fordern.
Die Mäuterer behaupteten, sie seien von einigen Offizieren inhuman behandelt, ja gefoltert worden, deshalb bestünden sie auf deren Entlassung und Bestrafung.
Ihrer Forderung verleihen sie Nachdruck, indem sie mit der Erschießung von angeblich über 200 Geiseln drohen, die sie im Rundfunkgebäude genommen haben wollen, sowie mit der Drohung, bei eventuellen Angriffen anderer Armeeteile wollten sie Sprengsätze zünden, die sie in strategisch wichtigen Bauten angebracht hätten.
Präsident François-Albert René, der sich bei Ausbruch der Meuterei gestern auf einer entlegeneren der über 90 Seychelleninseln befand, ist inzwischen nach Viktoria zurückgekehrt.
Gegen ihn, so hatten die Rebellen erklärt, hätten sie nichts, sondern wollten mit ihm oder einem von ihm persönlich Beauftragten verhandeln.
Somit ist klar, dass es sich diesmal nicht um einen Putschversuch handelt, wie ihn die Seychellen im November vorigen Jahres erlebt hatten.
Damals war eine Söldnergruppe von Südafrika aus nach Mahé geflogen und hatte versucht, mit Waffen vom Flughafen in die Hauptstadt zu gelangen.
Die Maschinenpistolen waren bei einer Zollkontrolle verfrüht entdeckt worden und es kam zu einer Schießerei.
Die Mehrheit der Söldner konnte eine eben landende Maschine der indischen Fluggesellschaft auf dem Weg von Afrika nach Bombay entführen und sich damit nach Südafrika in Sicherheit bringen.
Eine kleinere Gruppe von fünf Söldnern schaffte es nicht, die Maschine zu erreichen und wurde in Viktoria verhaftet, später vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt.
Die Urteile sind bisher allerdings nicht vollstreckt worden.
Die geflohenen Söldner landeten in Südafrika, wo sie unlängst wegen der Flugzeugentführung verurteilt wurden.
Der damalige Putschversuch war von früheren Seychellenbürgern im Exil angezettelt und finanziert worden, um den sozialistisch orientierten Präsidenten René zu stürzen, der abwesende Grundbesitzer enteignet und das Land verteilt hatte, nachdem er 1977 seinerseits durch einen unblutigen Putsch gegen den damals außer Landes befindlichen Präsidenten James Muncham die Macht übernommen hatte.
Hintergrund des Interesses an den Seychellen in einflussreichen politischen und wirtschaftlichen Kreisen ist weniger ihre Eignung für den internationalen Jet-Set-Tourismus als ihre Lage mitten im Indischen Ozean, die sowohl von großer militärstrategischer Bedeutung im Ost-West-Konflikt ist, als auch die fischreichen Hoheitsgewässer rund um die weit verstreut liegenden Inseln.
Schon heute vergibt die Seychellen-Regierung Zwangsrechte an andere Nationen und bekommt dafür beachtliche Devisen.
Darüber hinaus versucht man aber auch mit westlicher Hilfe eine eigene Fischereiförte sowie Kühl- und Verpackungsfabriken aufzubauen, um direkt vom Fischreichtum profitieren zu können.
Diese Entwicklung der Seychellen, durch den jetzigen Präsidenten René in Gang gebracht, wird sich durch die Armeemeuterei also ebenso wenig ändern, wie die Lage der auf der Insel Urlaub machenden Touristen, die von den Vorgängen vermutlich wenig bemerken werden in ihren komfortablen Hotelburgen.
Wie die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen in der es ausgehen werden, bleibt bisher abzuwarten.
Berichterstatter war Peter Laudan.
Der sowjetischen Delegation zur UNISPACE 82, der Weltraumkonferenz der Vereinten Nationen in Wien, gehören auch die beiden Kosmonauten Wladimir Tschanebekow und Alexander Ivancenkov an.
Sie sind im Juni zusammen mit dem französischen Raumfahrer Jean-Luc Chrétien eine Woche an Bord der Raumstation Salyut 7 gewesen.
Im folgenden Beitrag fasst Roland Machatschke ein Gespräch mit den beiden Kosmonauten sowie eine Pressekonferenz zusammen, die Wissenschaftler der sowjetischen Delegation gestern Abend in Wien am Messepalast gaben.
Die Sowjetunion wird demnächst, vielleicht schon heute oder morgen, ein neues bemanntes Raumfahrtunternehmen durchführen.
Es würde ein Soyuz-Raumschiff zur Raumstation Salyut 7 fliegen, die seit dem 14.
Mai von den Kosmonauten Berezovoy und Lebedev bewohnt wird.
Angeblich soll eine Frau zur Besatzung der neuen Mission gehören.
Nach 20 Jahren, nach dem Flug von Valentina Tereshkova, würde also wieder eine Frau in den Weltraum entsandt werden.
Eine offizielle Bestätigung für diese Gerüchte, die von Mitgliedern der sowjetischen Konferenzdelegation durchaus genährt werden, ist wie üblich nicht zu erhalten.
Erst zweimal sahen sich die sowjetischen Raumfahrtverantwortlichen veranlasst, einen Flug voranzukündigen.
1975 beim gemeinsamen Unternehmen Apollo-Soyuz und vor wenigen Wochen, als der französische Spassionaut Crétien seinen gemeinsamen Flug mit sowjetischen Kosmonauten absolvierte.
Sowjetische Raumfahrer halten den Rekord für die längste Verweilzeit im Weltraum.
Ein halbes Jahr.
Die Frage, die sich viele stellen, ist, ob die Sowjetunion noch längere Flüge plant oder ob es nach den Erfahrungen der sowjetischen Kosmonauten medizinische Grenzen gibt.
Dazu Wladimir Dzhanibekov.
Ganz zweifellos gibt es solche Grenzen, nur im Augenblick kennen wir sie noch nicht genau.
Wir wissen jetzt nur ganz genau, dass ein Mensch niemals sein ganzes Leben im Weltraum verbringen kann.
Damit der Mensch länger dort leben kann im All, ist es notwendig, dass die technischen Bedingungen denen der Erde eher angepasst werden.
Die sowjetischen Raumfahrtplaner glauben also, dass sie eine physische Grenze der Belastbarkeit des Menschen im Weltraum erreicht haben und dass auch ausgeklügelte Gymnastik oder Arbeit mit einer Art Zimmerfahrrad, auf das der Kosmonaut mit rund 80 Kilogramm Druck mittels elastischer Gurten geschnallt ist, den Muskelschwund und vor allem den Abbau des Knochenmaterials Calcium nicht aufhalten können.
soll die derzeitige Besatzung von Salyut 7, die jetzt also drei Monate in der Raumstation ist, versuchen, einen neuen Langzeitrekord aufzustellen.
Ich muss dazu sagen, dass das Kriterium für die Dauer des Aufenthaltes im All für die Kosmonauten derzeit vor allem gesundheitliche Kriterien sind.
Beim Aufenthalt in der Station Salyut 6 war die Zeit 185 Tage und das war schon sehr lange.
Länger war es schon nicht mehr möglich.
Wenn der Mensch länger im All bleibt, dann gibt es gewisse Vorgänge in seinem Körper und es ist gesundheitsschädlich, wenn er das nicht beachtet und länger als zum Beispiel ein halbes Jahr dort bleibt, unter den derzeitigen Bedingungen.
Und was diesen einen Flug jetzt konkret betrifft, hängt alles vom Befinden und der Gesundheit der Kosmonauten ab.
Denn es ist unbedingt notwendig und erstrangig vor der Rang zu beachten, dass die Kosmonauten ihre Aufgabe zwar ausführen, aber mit voller körperlicher Gesundheit wieder zur Erde zurückkehren.
Das halten wir für das Allerwichtigste.
Was diese Expedition betrifft,
wird es voraussichtlich nicht länger als ein halbes Jahr sein, ähnlich wie beim letzten Raumflug, beziehungsweise der Arbeit im Weltraum, dass diese Gruppe dort bleibt.
Wir werden im Augenblick keine Rekorde schlagen.
Eine ungewöhnlich deutliche Aussage also.
Man denkt im Augenblick in der Sowjetunion nicht daran, bemannte Flüge über sechs Monate hinaus durchzuführen.
Ein kurzes Wort noch zu einem unbemannten Raumunternehmen, das bei der gestrigen Pressekonferenz der sowjetischen Weltraumwissenschaftler in allen Einzelheiten erläutert wurde.
1986 nähert sich der hellische Komet in seinem 76-Jahre-Zyklus wieder der Sonne.
Die Sowjetunion baut eine automatische Station, die zunächst an der Venus vorbeifliegt und dort einen Landeapparat auf die Oberfläche abwirft und anschließend einen Vorbeiflug am Kern des Kometen.
Eine Fernsehkamera soll dabei erste sensationelle Aufnahmen eines Kometenkerns liefern und zusammen mit wissenschaftlichen Instrumenten die Theorien über Aufbau und chemische Zusammensetzung eines Kometen prüfen.
Unter den Instrumenten sind zwei Geräte zur Messung feinster Magnetfelder, entworfen und gebaut vom Institut Professor Riedlers an der Technischen Universität Graz.
Neun Minuten vor 13 Uhr, Kultur-Im-Mittag-Journal.
In der Kärntner Landesgalerie wird heute die Sonderausstellung »Slowenische Impressionisten« eröffnet.
Es handelt sich dabei um die bisher größte Ausstellung der Arbeiten slowenischer Impressionisten im Ausland.
Die Ausstellung umfasst 60 Arbeiten, die von der Nationalgalerie Laibach zur Verfügung gestellt wurden.
Wolfgang Dietmar vom Landestudio Kärnten berichtet.
Es gibt in Slowenien überhaupt nur vier Impressionisten.
Ivan Groha, Richard Jakubic, Matija Jamar und Matthijs Dernen galten vor rund 80 Jahren in ihrer slowenischen Heimat als künstlerische Revolutionäre, brachten sie doch eine neue Malart in die traditionelle Kunst ihrer Heimat.
Die Malart, die von der Technik her international schon bekannt war.
Inhaltlich blieben die Künstler ihrer Heimat treu, wie die Direktorin der Nationalgalerie, Leibach Doktor Anica Zeutz, bestätigt.
Im Vergleich mit französischen Impressionisten sind sie gewiss zu spät gekommen.
Wenn man aber den Stil vergleicht, muss man sagen, dass haben sie sicher französische Impressionisten kennengelernt, nur dass haben sie seine eigene Sprache entdeckt in dieser Malerei.
Unsere Impressionisten haben alle vier in Wien und München studiert.
Und Sie wissen ja, da auch in München mehrere Ausstellungen von französischen Impressionisten stattfinden.
Und das war auch die deutsche Malerei von französischen Impressionisten beeinflusst.
Genau das Gleiche gilt auch für unsere Maler.
Trotzdem muss man sagen, das haben sie einen eigenen Charakter.
Sie sind im Vergleich zu französischen Impressionisten auf eine Weise lyrischer.
Einige von ihnen, zum Beispiel Grocher.
Jakubicz ist sehr musikalisch begabt und er ist eruptiv in Farben.
Er baut sozusagen die Bilder mit Farbe.
Das heißt, es spricht die slowenische Emotionalität in den Bildern.
So kann man sagen.
Die technische Arbeit ist etwa ausgerichtet nach dem Vorbild der Franzosen.
Ja, und für Sternin werden die Besucher seine Bilder sehen, werden sie sicher sofort zur Kenntnis nehmen, das war er von Korinth, Slefogt und Trübner beeindruckt.
Die vier Künstler lebten etwa zur selben Zeit, erlernten dieselbe Maltechnik, unterschieden sich zwar in ihrem Wesen und Lebensgang, verfolgten aber gemeinsame impressionistische Stile.
Letzteres zeigt sich im Inhalt ihrer Arbeiten.
Die Wiedergabe von Landschaftsmotiven am Beginn ihrer impressionistischen Entwicklung in möglichst naturalistischer Art.
Erst später widmete sich Richard Jakubitsch
der Figurendarstellung.
Seine Entwicklung endete bei großer Distanz zur Wirklichkeit, die für ihn schließlich zur Vision von Farberlebnissen wurde.
Jakubicz gilt damit als Wegweiser zu modernen Tendenzen in der Malerei.
Konsequent blieb Matthias Jammer seinen impressionistischen Zielen treu.
Er versuchte seine Malerei zu objektivieren und für diese Kunstrichtung gültige Regeln aufzustellen.
Ivan Groha war eine lyrische Natur aus den Bergen.
In den Werken von Matthäus Dernen sind die durchgestalteten Kompositionen und das Farbenspiel dominierend.
Über die internationale Bedeutung der impressionistischen Künstler sagte Dr. Anita Zeutz.
Sie sind bis jetzt, muss ich sagen, europäisch noch nicht bekannt.
Bekannt ist zum Beispiel H.B.
als Pädagoge.
Aber Slowenen waren auf den Ausstellungen immer nur mit einigen Bildern vorgestellt für eine gute Ausstellung.
Entscheidung muss man aber kompakte Gruppe mit einer wirklich großen Ausstellung sehen.
Die Ausstellung in der Landesgalerie Kärnten in Klagenfurt wird bis 30.
September dauern.
Und wir beschließen dieses Mittagsjournal mit Kurznachrichten.
Österreich.
Nach den Worten von ÖVP-Obmann Mock will die Volkspartei erst nach Vorliegen des Berichtes der Regierung über die Situation der verstaatlichten Industrie entscheiden, wie sie sich in der Frage der Hilfe für die Verstaatlichte verhalten wird.
Mock sagte im Mittagsschornal, der Bundeskanzler habe eine Gesamtbilanz bis Ende August oder Anfang September zugesagt.
Er bekräftigte den von ÖVP-Wirtschaftssprecher Graf aufgezeigten Zusammenhang zwischen der Situation in der verstaatlichen Industrie und den, wie er sagte, Sozialutopien von Minister Ballinger.
Die Generaldirektoren der Verstaatlichen, fügte er an, beklagten, dass eine Urlaubsverlängerung ihre Unternehmen stark belasten würde.
Die Volkspartei verlangt von der Regierung innerhalb von vier Wochen die Vorlage eines klaren Finanzierungskonzepts für die Wiener Unocity.
Wie der ÖVP-Abgeordnete Steinbauer erklärte, hält die Volkspartei nach wie vor Messepalast und Hofburg für besser geeignet.
Steinbauer bezeichnete den Baubeschluss als Mutwillensakt und als Risikierung des Willens der Unterzeichner des Volksbegehrens gegen den Bau der Unocity.
Außerdem bekräftigte er den Standpunkt, dass es keine rechtliche Verpflichtung Österreichs gegenüber der UNO zum Bau des Konferenzzentrums gebe.
Außenminister Paar hat die Bemühungen, Wien zur dritten UNO-Stadt zu machen, als wichtigen Beitrag zur österreichischen Sicherheitspolitik bezeichnet.
In einem Interview sprach sich Paar für die Ansiedlung zusätzlicher Einrichtungen der Vereinten Nationen in Wien aus, meinte aber, Voraussetzung dafür sei der Bau eines großen Konferenzzentrums.
Nahe Osten.
Die überwältigende Mehrheit der Israelis billigt die Libanon-Offensive.
Nach der jüngsten Umfrage stimmten 52 Prozent dem Vorgehen der Regierung zu.
35 Prozent vertraten die Auffassung, die israelischen Truppen hätten die PLO-Stellungen in Westbeirut stürmen sollen.
Der israelische Verteidigungsminister Sharon hat die Zustimmung für ein Abkommen über die Evakuierung der PLO-Kämpfer aus Beirut von der Freilassung eines in palästinensische Gefangenschaft geratenen israelischen Piloten abhängig gemacht.
Sharon äußerte sich allerdings optimistisch über das Zustandekommen eines Vertrages.
Vereinte Nationen.
In der Sondersitzung der UNO-Vollversammlung in New York hat Österreich Israel aufgefordert, die UNO-Resolutionen zu befolgen und seine Truppen aus dem Libanon abzuziehen.
Die Gruppe der blockfreien Staaten hat einen neuen Resolutionsentwurf vorgelegt, in dem eine scharfe Verurteilung Israels und die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates gefordert werden.
Frankreich.
Staatspräsident Mitterrand will auch nach den jüngsten Anschlägen gegen jüdische Einrichtungen seine Nahostpolitik beibehalten.
In einer Fernsehsendung gab Mitterrand zugleich Maßnahmen gegen den Terrorismus bekannt.
Geplant sind unter anderem schärfere Grenzkontrollen und ein Verbot des Verkaufs bestimmter Waffen.
USA.
Der Senat in Washington hat ein Gesetz über die Verteidigungsausgaben für das kommende Haushaltsjahr angenommen.
Dabei wurden auch die von Präsident Reagan zur Herstellung der neuen Interkontinental-Rakete MX und zur Aufnahme der Produktion von Nervengas beantragten Mittel berücksichtigt.
Seychellen.
Auf der Inselgruppe im Indischen Ozean sind die Kämpfe zwischen meuternden Soldaten und loyalen Regierungseinheiten heute früh wieder aufgeframmt.
Die Mäuterer haben die Radiostation, den Flughafen und andere wichtige Punkte in der Hauptstadt Victoria besetzt.
Die mäuternden Soldaten wenden sich angeblich nicht gegen den Präsidenten oder die Regierung, sondern verlangen einen Wechsel in der Armeespitze.
Italien.
Das Erdbeben in den Provinzen Apulien und Calabrian hat in der vergangenen Nacht nur geringfügige Sachschäden angerichtet.
Unter der Bevölkerung hatten die Erdstöße zu panikartigen Reaktionen geführt.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich.
Meist sonnig.
Nachmittagstemperaturen 22 bis 26 Grad.
In wenigen Sekunden wird es 13 Uhr.
Eine Stunde Mittagsinformation ist beendet.
Ausführliche Berichte, meine Damen und Herren, hören Sie wieder vom aktuellen Dienst ab 18 Uhr im Abendjournal.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
Einblendung: VÖEST-Zentralbetriebsratsobmann Franz Ruhaltinger, VEW-Zentralbetriebsratsobmann Josef Gruber
Mitwirkende:
Kerbler, Michael [Gestaltung]
, Ruhaltinger, Franz [Interviewte/r]
, Gruber, Josef [Interviewte/r]
Datum:
1982.08.18 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten