Teufelsland

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Katalogzettel

Titel Teufelsland
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Schleelein, Gisa
arte
Schlagworte Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Örtliche Einordnung Lettland
Estland
Typ video
Format ISO-Image [von-DVD]
DVD [DVD]
Sprache Deutsch
Signatur 12-04831

Information

Inhalt

[Senderinformation] Auf den Spuren des Werwolf-Mythos reist ein Kamerateam nach Lettland und Estland, wo heute noch der Werwolf umgeht. Die Dokumentation begleitet zwei junge Letten bei ihrer Spurensuche durch postkommunistische Kleinstädte und Wälder. Sie entdecken überlieferte Geschichten und Relikte alter Traditionen und gleichzeitig das Gesicht eines beinahe unbekannten Landes. Dem Mann wachsen spitze Zähne, ein zottiges Fell und scharfe Klauen. Dann bricht das wilde Tier aus ihm heraus. Blutdurstig stürzt es sich auf Frauen und Kinder, zerfetzt ihre Leiber und trinkt ihr Blut - so begegnet uns heute der Werwolf auf der Leinwand. Ein altes Bild für das Böse. Doch für unsere Vorfahren wurde seine mythische Erzählfigur tatsächlich lebendig.
Zu Beginn der frühen Neuzeit instrumentalisierten kirchliche und weltliche Mächte den Mythos vom Werwolf, um eine neue Ordnung zu etablieren. Genauso wie die Hexen wurden zehntausende Männer als Werwölfe und Zauberer verfolgt und angeklagt, weil sie mit dem Teufel paktierten. Heiden, Hirten, Heiler, Arme, Alte und Homosexuelle fielen als Sündenböcke für das kollektive Unglück der Werwolf-Hysterie zum Opfer. Die finsteren Zeiten liegen weit zurück, doch der Mythos lebt.
In Livland - heute gehört es zu Lettland und Estland - geht der Werwolf noch immer um. Anita, eine junge Lettin, will ihn als Kind mit eigenen Augen gesehen haben. Ihre Freunde Ieva und Andis begeben sich auf eine abenteuerliche Suche nach dem Monstrum. Auf dem vorindustriellen Land mit seinen Ziehbrunnen und einsamen Staubstraßen begegnen sie Menschen, die noch ihre heidnischen Traditionen pflegen, weil sie mit der Natur vertraut sind. Sie treffen einen Zauberer, der hellsieht, eine Hexe, die Menschen erneuert. Jäger, Pastor, Waldschrat und Zwerg weisen den Weg durch ein dokumentarisches Märchen.
Die filmische Reise verbindet sich mit den Forschungen zweier Wissenschaftler. Die estnische Völkerkundlerin Merili Metsvahi beleuchtet die Kulturgeschichte ihres Landes. Und der Historiker Carlo Ginzburg entdeckt in Venedig eine ganz andere Facette des Mythos. Hinter der Anklage des Teufelspakts erscheinen gutartige Werwölfe.
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